Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Gringerlohn 28 Pig. monatlich durch die Poſt dez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer s Pfg. Inſerats: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. E 6, 2. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Unabhängige der Stadt Mannheim und umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleknle und verbreitetir Jeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene„„„ in Berlin und Karlsruhe. Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) e en „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 8 nahme v. Druckarbeiten 34¹ Redaktiaa,:n 377 Expedition und Verlagss. buchhandlung E 6, 2. 218 Nr. 83. Die Thronrede. W. Berlin, 19. Febr. Die heute vom Kaiſer verleſene Reichstagsthronrede lautet: Geehrte Herren! Im Namen meiner hohen Verbündeten heiße ich den neu⸗ gewählten Reichstag willkommen. Aufgerufen zur Entſcheidung über einen Zwieſpalt zwiſcher den verbündeten Regierungen und der Mehrheit des vorigen Reichstags hat das deutſche Volk bekundet, daß es Ehr und Gut der Nation ohne kleinlichen Partei⸗ geiſt tgeu und feſt gehütet wiſſen will. In ſolcher Bürger, Bauern und Arbeiter einigenden Kraft des Nationalgefühls ruhen des Vaterlandes Geſchicke wohl geborgen. Wie ich alle verfaſſungsmäßigen Rechte und Befugniſſe gewiſſenhaft zu achten gewillt bin, ſo hege ich zu dem neuen Reichstage das Vertrauen, daß er es als ſeine höchſte Pflicht erkennt, unſere Stellung unter den Kulturvölkern verſtändnisvoll und zu bewahren und zu hefeſtigen. Ihre erſte Aufgabe 811d die Erledigung des 51 ch 8⸗ panhakts für 1907, des Nachtragskredits für Südweſtafrika und des Bahnbaues von Keetmanshopena ch Kubub ſein. Dieſe Vorlagen gehen Ihnen ſofort in der früheren, nur unweſentlich ver⸗ änderten Geſtalt zu. Die ſchwere Kriſis, die durch die Auf⸗ ſtände der Eingeborenen in Südweſt⸗ und Oſtafrika über dieſe Schutzgebiete hereingebrochen war, iſt überwunden. In Oſt⸗ afrika iſt der Aufſtand vollſtändig unterdrückt. In Süweſt⸗ afrika ſind die feindlichen Stämme bis auf wenige Ueberreſte unterworfen worden, ſo daß eine erhebliche Ver⸗ minderung der dort ſtehenden Schutztruppe aller Vorausſicht nach möglich ſein wird. Der Dank des Vaterlandes iſt den Tapferen ſicher, die in jahrelangen ſchweren Kämpfen mit einem verſchlagenen und hartnäckigen Gegner den Ruhm der deutſchen Waffen hochgehalten haben. Die Ent⸗ wicklung unſerer Kolonien zu einem wertvollen Teil des nationalen Beſitzſtandes erfordert vor allem einen ſorgfältig auszuarbeitenden Plan für den der Verkehrswege. m allmählig zu einer gedeihlichen Selbſtverwal⸗ tung zu gelangen, werden zunächſt das Rechnung 8⸗ weſen zu vereinfachen und die Beamtenv erhält⸗ niſſe neu zu ordnen ſein. Wie mit dem Vorſchlage, ein Kol onialamt zu errichten, ſo wird der Reichstag auch mit den Beihilfen für die ſchwer geſchädigten Anſiedler in Südweſtafrika von neuem befaßt werden. von meinem Begnadigungsrecht Aus bau ten, darüber geht ſie nicht hinaus. lett eine an 55 ſche Pref und Lebenskräftige verneinend, gegen Staat und Geſellſchaft in ihrer ſtetigen friedlichen Entwickelung richtet. Die großen grund⸗ legenden Geſetze zum Schutze der wirtſchaftlich Schwachen ſind gegen den Widerſtand der Fraktion geſchaffen worden, die ſich als die wahre Vertreterin der Arbeiterintereſſen bezeichnet, ſelbſt aber nichts für ſie und ſür den Kulturfortſchritts geleiſtet hat. Gleichwohl zählen ihre Wähler immer noch nach Millionen. Der deutſche Arbeiter darf darunter nicht leiden. Jene Geſetz⸗ gebung beruht auf dem Grundſatz der ſozialer Verpflich⸗ tung gegenüber den arbeitenden Klaſſen und iſt daher unab⸗ hängig von der wechſelnden Parteigeſtaltung. Die verbündeten Regierungen ſind entſchloſſen, das ſoziale Werk in dem erhabenen Geiſte Kaiſer Wilhelms des Großen fortzuſegzen. Als König von Preußen habe ich am 27. Januar d. J. kund⸗ gegeben, daß ich bei Beleidigungen meiner Perſon größeren Ge⸗ brauch machen will. Es iſt mein Wunſch, auch im Ge⸗ ſetze den Beſtrafungen wegen Majeſtätsbeleidigung engere Grenzen gezogen zu ſehen Eine Vorlage für den Buades⸗ rat wird vorbereitet. Die allgemeine politiſche Lage berechtigt zu der Zuverſicht, daß uns der Friede weiter erhalten bleiben wird. Zu unſeren Verbündeten unterhält meine Regierung die alten herzlichen, zu den anderen fremden Mächten gute un d korrekte Beziehungen. 5 Der am 11. Januar ds. Is. unterzeichnete Verkrag mit Dänemark, der durch Regelung der Verhältniſſe der Optanten⸗ kinder ſtörende Reibungen beſeitigen ſoll, wird, wie ich hoffe, das freundliche Verhältnis zu unſerm nördlichen Nachbarſtaate kräftigen. Auf Grund der Auregungen der habe ich die Einladung 311 der z weiten Haager Friedenskonferenz angenommen, die berufen ſein wird, im Anſchluſſe an die Ergebniſſe der erſten Haager Kon⸗ ferenz das Völkerrecht im Sinne des Friedens und der Humanität weiter auszubilden. Und nun, meine Herren, möge das nationale E mpfin⸗ deunn und der Wille zur Tat, aus dem dieſer Reichsiag hervorgegangen iſt, auch über ſeinen Arbeiten walten— Deutſch⸗ land zum Heil! ***** Die Thronrede beginnt und ſchließt mit einem warmen Appell an das nationale Gewiſſen, greift auf die Gründe zu⸗ rück, die zur Auflöſung des Reichstages geführt haben und weiſt auf die Abſichten hin, die die Regierung mit der Aus⸗ ſchreibung neuer Wahlen verfolgte, auf die nächſten Abſich⸗ Fürſt Bülow hat geinhe Aleziation er⸗ Vereinigten Staaten von Amerfka und der Vorſchläge der ruſſiſchen Negierung (Abendblatt. dolſelalen Man Veigleiche damit die korre fe Worte der Thronrede, es ſind die von dem Zwieſpalt zwiſche 155 verbündeten Regierungen und der Mehrheit deß vorige! Reichstages und demt kle inlichen 1 Parteigeiſt. Die Thronr iſt alſo erheblich milder in der Form, wenn auch feſt un ſtimmt in der Sache. Denn der Inhalt der verfloſſenen M. heit und des Aeiilichen Parteigeiſtes iſt hinlänglich feſtgel in den Auslaſſungen der offiziöſen und der nationalen Pre Die Regierung geht von dem Gedanken und der 9 aus, es ſei ein neuer Reichstag gewählt, und i eine Mehrheit zuſtandegekommen, die in anderem Gei die Mehrheit bisher nationale Politik treiben werde, ni kleinlichem Parteigeiſte, der— das S ſind bedeutungsvolle Won — die höchſte Pflicht vernachläſſigte, die Stellung D lands unter den Kulturvölkern verſtändnisvoll und tat zu bewahren und zu befeſtigen. Mit ihrer Abſage Zentrum und an ſeinen kleinlichen Parteigeiſt ver ö den Ausdruck ruhigen Vertrauens zu der 9 des deutſchen Volkes vom 25. Januar und 5. Vertrauens zu der neuen liberal⸗konſervativen Meh Bürger, Bauern und Arbeiter zu einer Politik des gefühls, des nationalen Empfindens, des Willens einigen werden. Da die Sozialdemokratie noch beſonderen Abſatz abgehandelt wird, ſo darf das Ze Ehre für ſich in Anſpruch nehmen, im erſten u letzten Abſatz in erſter Reihe zur Diskuſſion geſte ſein. Der kleinliche Parteigeiſt oder die antinat Arroganz ſind ja bei der Sozialdemokratie ſo ſelbſty lich, daß ſie in einer Thronrede nicht erſt beſonders beto werden brauchten, beim Zentrum hat bisher wenigſtens Regievu ng ſie nicht in dem Maße vorausgeſetzt. Zentrumspreſſe hat denn auch ſchon in ihren Kommentaren Bülows voraufeilendem Kommentar zur Thrrede hervor gehoben, daß Bülow mit ſolchen Worten augen Zentrum„verletzen“ wollte, nämlich mit dem antinationglen Arxoganz. Da aus dem ganz hang des erſten Abſatzes der Thronrede hervorgeht dem kleinlichen Parteigeiſt genau jene undeutſch des Zentrums verſtanden ſein ſoll, die vor allen Kolonialpolitik den Hofkriegsrat, ſpielen und regierung führen wollte, ſo wird die Zentrum und morgen feſtſtellen, daß die Thronrede, daß K iſer W helm II., daß Biilow auch mit dem Wort von dem li Parkefgeif tdas Zentrum habe perletzen“ wollen iſt natürlich nicht vorhanden, das Zentrum treibt n nale Politik und ſo wird es denn zunächſt den Gekt den Entrüſteten 1 die Volksſeele zum Kochen und dann Ei ſehen, was ſich unter ſo bet ſtänden tun läßt. Die Zentrums preſſe, die vie! ge Kanäle der Information kennt, hat eine ſehr feine Wit Als Bülow am Tage vor der Thronrede dem Kleri das Wort von ins 1755 oder küßten ſie, daß auch die hr onrede Ne 82 155 Liebenswürdiakeiten würde. Der Norddeutſche Lloyd. Jun e Jahrestag(20. Februar) ſeiner Begründung von Eugen Iſolani. (Nachdruck berbolen) Konſul H. Meier in Bremen war der Vater des Gedankens, der vor einem halben Jahrhundert in die Tat umgeſetzt wurde, die als eine nationale Tat bezeichnet werden kann; der Genannte, der Sohn eines Bremer Reeders, welcher in längerem Aufenthalt in England und Amerika ſich einen weiten Blick für Handel und Verkehr erworben hatte, war es, der im Beginn des Jahres 1857 einige tatkräftige Männer zur Begründung einer neuen Verkehrs⸗ geſellſchaft zu intereſſieren wußte, die dann am 20. Februar des genannten Jahres als Aktiengeſellſchaſt unter dem Namen„Nord⸗ deutſcher Lloyd“ ins Leben trat mit dem Zweck,„regelmäßige ee mit europäiſchen und transatlan⸗ „Ländern herzuſtellen, Fluß⸗ und Seeaſſekuranzen zu über⸗ nehmen den bisherigen Dampferverkehr für Perſonen und Güter, 5 für den Schleppdienſt von Fluß⸗ und Seeſchiffen auf der Weſer und deren Nebenflüſſen unterhalb und aberhalb Bremens du ethalten und erweitern.“ Der„Norddeutſche Lloyd“ i 15 Geſellſchaft hat einen nicht geringen Anteil am Weltverkehr Deutſchlands. Sie hat ſich in mannigfacher Weiſe als Träger deutſcher Kultur in den fernſten Weltteilen bewährt. Die kurzen Daten der Entwickelung der Geſellſchaft kehrs Geſellſchaft die 0 ſt nicht nur ein Rieſenunternehmen gewor n. das ein Heer von Menſchen in Sold und Lohn hat, die ESchnelldampfer von großer Bedentung. bilden] nach Newyork ca. 14 und mehr Tage beanſpruchte, dauerte nur einen nicht Heiszas zur Geſchichte des und am 19. Juni 1858 wurde 75 5 er Wenen 5 tansatlantiſche Verkehr nach Newyork eröffnet. Dauernd erweiterte die Geſellſchaft ihre Tätigkeit, Im Jahre 1859 wurde ein regelmäßiger, vierzehntägiger Dampfſchiffsverkehr nach Newyork eingeführt. Im folgenden Jahre übertrugen die Poſtverwaltungen in England und den Vereinigten Stagten der Im Jahre 1867 bereits krat an die Stelle des vierzehntägigen Verkehrs mit Amerilba die wöchentli iche Dampfſchſſsverbindung: durch den kurz zuvor zum Abſchluß gekommenen Amerika hatte die Auswanderung dahin eine größere Ausdehnung angenommen; und kurz zuvor ward eine Linie von Bremen nach Baltimore eröffnet. Nachdem im Jahre 1870 durch den Jiſchen Krieg eine vorübergehende Stockung in der Entwicklung der Geſellſchaft eingetreten, dazu eine neueröffnete Linie nach Weſtindien ſich nicht als günſtig erwies und bald wieder eingeſtellt werden mußte, ward im Januar 1872 ein neues Trockendock der Geſellſchaft in Bvemerhaven eröffnet, das ebenfalls in beſter Weiſe floriert. Dann kam im März 1876 eine neue Linie nach Südamerika dazu, auf der monatlich eine Fahrt von Antwerpen und Liſſabon nach Braſilien und den La Plataſtaaten unternommen wurde, die zwei Jahre ſpäter dann in einen Verkehr von zwei Jahrten monat⸗ lich auf verſchiedenen Wegen umgewandelt wurde. Der Beginn der achtziger Jahre des borigen Jahrhunderts wurde für den transatlantiſchen Verkehr durch Einführung der Eine Fahrt, die bisher noch acht Eis neun Tage. Das war natürlich weniger ein Verdienſt der Geſellſchaft, als eine Folge verbeſſerter Schiffahrtstechnik, die 2 der ee aneignen mußte, um nicht in der Eine Folge davon war Auſtralien einrichtete⸗ Bürgerkrieg in Dampfſchiffen des Norddeutſchen Lloyd von den, war von dieſer ſelbſt geſchaffen, in welchem deutſche Reichs Dampfer 5 war, der die ſchnellſte Poſtheſcrd bis dahin von Newhork nach London erreicht worden war Bedeutſam wurde das Jahr 1885 für die Geſellſchaft Reichsgeſetz vom 6. April des genannten Jahres ſchloß er 9 deutſche Lloyd mit der Regierung des Deutſche Vertrag, nach welchem er gegen eine Beihilſe Reiches regelmäßi ige Poſtdam ipfſchifſderbindungen m Bereits im Jahre 1881 hat nlarck im Deutſchen Reichstage eine Denkſchrift ſtützung der deutſchen Handelsmarine von Seiten de gebracht, aber erſt jahrelanger Beratungen hatte ein derartiges Geſetz zuſtande kam. Aber das Geſetz hatte eine ſehr wichtige Bedingi der vom Reiche unterſtützten Linien ſollten auf deutſ kerften gebaut ſein, und ſo kam es, daß der Nordd für dieſe neuen Linien erſtmalig auf der St „Vulkan“ Schiffe bauen ließ. Schon am 30. Juni 18 Limie nach Oſtaſien durch den Dampfer„Oder“ e Wechen ſpäter am 14. Juli die Linie nach dlnſtra Dampfer„Salier“. Eine andere Verbindung des Staates mit der Geß ſchah im Jahre 1891 durch die Einführung der Seept Seiten poſtmeiſters Stephan. Während bis dahin alle durg beförderten Poſtſtücke 720 am Lande ſortiert und ge Zeit an ein Poſtraſ Sa Wie der I Seite General⸗Auzeiger.(Wbendökarr) Mannheim, 19. Febenar. ſpann noch ſchnell eine niedliche Intrigue, indem ſie den Raiſer gegen den Kanzler aufzuhetzen ſuchte, und drohte letzterem, das Zentrum werde ihm den Fuß auf den Nacken ſetzen— nach dem ſicheren Zerfall der liberal⸗konſervativen Mehrheit. Die Lage geſtaltet ſich alſo nach der Thronrede anſcheinend o: die Regierung will, nicht unter einer Friegserklärung, aber doch unter einer Abſage an das Zentrum verſuchen, ſowohl ihre nationale, wie ihre ſoziale Politik mit der Mehrheit durchzuſetzen, die ihre Regierungsfähigkeit bewies, indem ſie ſich bereit erklärte, Ehre und Gut der Nation ver⸗ ſtändnisvoll und tatbereit zu ſchützen, es ſteht wenigſtens in keinem Abſatz, ſelbſt in dem, der von der Fortſetzung der Sozialreform handelt, ein Wort davon, daß ſie gegebenenfalls auch andere Mehrheiten ins Auge faſſen wolle. A us den Zeilen iſt wenigftens nichts derartiges hexauszuleſen, was etwa zwiſchen den Zeilen zu leſen ſein köune, davon ſpäter. Fürſt Bülow hegt alſo ein ziemlich feſtes Vertrauen zu dieſer Mehrheit der Negation des kleinlichen Parteigeiſtes, Baſſer⸗ mann hat in Duisburg ſich dieſer Tage in gleichem Sinne des Pertrauens ausgeſprochen und geſagt, daß ſchon die nächſten Tage zeigen würden, daß es gerechtfertigt ſei. Wir wollen dieſes Vertrauen teilen, wenn wir die Gewißheit haben, daß die Mehrheit feſtbleibt. Ihre einzelnen Gruppen wiſſen nun, welche ſchwere Miſſion ihrer wartet. Bleibt ſie feſt, machen die Konſervativen auf ſozialpolitiſchem, die Links⸗ liberalen auf nationalpolitiſchem Gebiete mit, dann hat des Raiſers Abſage an den kleinlichen Parteigeiſt, des Kanzlers Abſage an die„antinationale Arroganz“ des Zentrums geſiegt. Dann kann das Zentrum, will es ſich als bürgerliche und als ſozialreformeriſche Partei nicht um allen Kredit bringen, gar⸗ nichts anderes machen, als mittun. Dann bleibt ſein jetziges fürchterliches Toben gegen den Kanzler, der dem Kaiſer der impulſiben Weltpolitik verdächtigt wird, nichts als eine Rückzugskanonade, die wenigſtens eine anſtändige Niederlage verdecken ſoll. Und es wird dann in Hoffnung künftiger Mög⸗ lichkeiten ſchon ſich„durch die glatten Töne des Reichskanzlers locken“ laſſen, wogegen es ſich heute noch zu ſträuben vorgibt. Wenn die Mehrheit ſeſt und geſchloſſen bleibt und der Abſage der Regierung an den kleinlichen Parteigeiſt des Zentrums den parlamenkariſchen Rückhalt gibt, dann kommt das Zentrum von ſelbſt, zu Bül o w Und zu uns, weil ihm garnichts anderes übrig bleibt. Im andern Falle, des Falles des„Abwirtſchaftens der nationalen Mehrheit“, auf die zur Stunde das Zentrum ſeine Hoffnung ſetzt, kommti Bülow zum Zentrum. Daß er auch daran gedacht hat, das ſteht zwiſchen den Zeilen, denn Bülow hat ſeine Abſage an den kleinlichen Parteigeiſt ge⸗ Drichtet, dem er ſelbſtverſtändlich auch abſagen wird, wenn die neue Mehrheit ſich durch ihn ans Meſſer liefert, nicht an das Zentrum. Dixi, et salvavi animam meàm. Die Thronrede iſt eine ernſte Mahnung an die Parteien der Mehrheit, ſich zuſammenzuhalten, koſte es, was es wolle. Das Zentrum rechnet ſchon viel weiter und hofft auf ein Ver⸗ ſagen der neuen Mehrheit, das den Sturz Bülows herbeiführen könnte. Sie wird der Abſage der Regierung an den kleinlichen Parteigeiſt die Reſonanz zu geben haben, ſoll ſie nicht ſchuld ſein, daß die Regierung dem Zentrum ppwieder in die Arme ſinkt. G. Politische KHebersicht. Mannheim, 19. Jebruar 1907. Reichskanzler und Kriegsminiſter über Deutſchlauds Weltpolitik. Reichskanzler Fürſt Bülow und Kriegsminiſter v. Einem haben wieder einmal Gelegenheit genommen, in der außer⸗ deutſchen Preſſe Deutſchlands Friedensliebe zu betonen. In Erwiderung einer Anfrage, ob die Meldungen richtig ſeien, daß der Sieg der nationalen Parteien bei den Wahlen die deutſche Regierung ermutigen werde, eine aggreſſiwe auswärtige Politik einzuleiten, ließ Reichskanzler Fürſt Bülow der „Publiſhers' Preß Aſſoeiation“(Newyork), einer Vereinigung von 580 amerikaniſchen Zeitungen, folgende Autwort zu⸗ kommen, welche jene unverantwortlichen Gerüchte doch wohl endlich zur Ruhe bringen wird: „Die Annahme, als dedeute der Ausfall der neuen wahlen eine Wendung zu einer aggreſſtven Weltpolitik, iſt gänzlich irrig. Wenn die Regierung ſich mit derartigen Anſichten trüge, ſo hätte ſie doch den Stat gleich entſprechend abändern müſſen. Der Gtat wird aber im weſentlichen unverändert vorgelegt. Der Kaiſer iſt nicht kriegeriſch geſinnt, wie man im Auslande hier und da annimmt. Er hat ſelbſt das Wort von der„öden Welt⸗ politik, die überall dabei ſein muß“, geſprochen. Er hat ſeinen Willen noch immer im Sinne des Friedens geltend gemacht. Dem Reichskanzler Fürſten von Bülow kann man ebenſowenig abenteuerliche Tendenzen nachſagen. Er hat während ſeiner ganzen Amtsführung in Wort und Tat gezeigt, daß ihm ſolche fern liegen. Man irrt ſich ſehr, wenn man die nationale Stimmung, aus der heraus der neue Reichstag gewählt iſt, nicht für national, ſondern für nationaliſtäiſh und chautgi näſtiſſch hält. Er iſt gewählt gegen die antinationale Arroganz einer widernatürlichen Parteikonſtellation. Dieſe Arroganz hat das nationale Empfinden des Volles empört⸗ Die Frage lautete: Behauptung oder Aufgabe der Kolonie Deuiſch⸗ Südweſtafrika. Wenn man behaupten will, was man hat, ſo iſt das kein aggreſſiver Imperialismus. Dieſelbe Mehrheit, welche Sildweſtafrika behaupten will, würde ſich gegen phantaſtiſche Pläne ausſprechen. Der Reichstag wird aber gar nicht dazu kommen, zu zeigen, daß er nicht chauviniſtiſch, ſondern nur national iſt, weil ihm kein Vorſchlag im Sinne eines aggreſſiven und abenteuer⸗ lichen Imperialismus gemacht werden wird.“ Aeoehrlich hat ſich der preußiſche Kriegsminiſter von Einem in einer Unterredung ausgeſprochen, die der engliſche Journaliſt Baßford mit ihm hatte und die dieſer im Londoner „Graphic“ veröffentlicht. Das Blatt berichtet darüber:„Als die Unterredung ſich dann auf die Erhaltung des Friedens im allgemeinen und auf die Beſtrebungen der Anhänger der Friedensbewegung, welche die Abſchaffung oder doch die Ver⸗ ringerung der Rüſtungen befürworten, erſtreckte, bemerkte der Kriegsminiſter, daß deren Grundſätze weder für Deutſchland noch für Preußen angewandt werden könnten. Dann fuhr er fort:„Allgemeine Wehrpflicht, von ganz Europa angenommen, iſt eine Garantie für den Frieden. Eine Nation, die in ihrer ganzen männlichen Bevölkerung verteidigt wird, wird nie⸗ mals leichtfertig ſich in einen Krieg ſtürzen. Und da der Tag noch nicht gekommen iſt, wo ein Volk es nicht nötig hat, in der Lage zu ſein, ſich gegen einen möglichen Feind zu verteidigen, können wir noch nicht daran denken, die Heere aufzulöſen. Aber eine Nation in Waffen wird heutzutage ſtets darauf trachten, den Frieden zu erhalten.“ Zur Geſchichte der Reichstagsauflöſung. Der bisherige freikonſervative Reichstagsabgeordnete v. Tiedemann kommt im„Tag“ gelegentlich einer Beſprechung über die Stellung des Zentrums im neuen Reichstag auch auf die Ereigniſſe am Tage der Auflöſung zurück. Ueber die Ver⸗ handlungen, die der Kataſtrophe unmittelbar vorausgingen, bringt er dabei allerlei intereſſante bisher unbekannte Mit⸗ teilungen, die charakteriſtiſche Rückſchlüſſe auf die Stimmungen und Strömungen innerhalb der Zentrumsfraktion zulaſſen. Er erzühlt: Während ſchon die Schriftführer die Stimmkarten einſammel⸗ ten, ereignete ſich ein kleiner Zwiſchenfall, der zu charakteriſtiſch iſt, um unerwähnt zu bleiben. Der Abgeordnete Spahn fragte mich, ob meine Fraktion wohl bereit ſein werde, im Falle der Ab⸗ lehnung des Antrages Ablaß, der Regierungsvorlage und des An⸗ trags Hompeſch, alſo nach Beſeitigung des ganzen Tenors deß Nachtragsetats, für Ueberſchrift und Unterſchrift zu ſtimmen(was nuch der Geſchäftsordnung zuläſſig iſt) und dadurch gu ermöglichen, daß über den Torſo noch eine dritte Leſung ſtattfinde. Bis mörgen, ſo fügte er hinzu, werde es gelingen, einen Antrag zu formulieren, dem alle zuſtimmen hönnken, und dann werde auch morgen in der Budgetkommiſſion die Eiſenbahn ange⸗ nommen. Da meine Fraktion(die Reichspartei) natürlich nicht allein in einer ſolchen Geſchäftsordnungsfrage vorgehen konnte, fragte ich den Führer der Deutſch⸗Konſervativen v. Normann um ſeine Meinung, und dann gingen wir beide nach der Linken zum Abgeordneten Baſſermann hinüber, um deſſen Anſicht zu hören. Vaſſermann ſchien zuerſt nicht abgeneigt, auf den Spahnſchen Gedanken einzugehen, kam aber, kaum daß Normann und ich unſere Plätze wieder eingenommen hatten, zu uns herüber, um zu erklären, daß ſeine Fraktion nicht mittun werde⸗ Damit war für uns die Sache exledigt, was wir Spahn ſofort mitteilten. Man erſieht daraus, daß die Herren im Zentrum bis zum letzten Augenblick nicht an den Ernſt der Situation geglaubt haben. Auch Herr Spahn hat ſcheinbar immer noch gehofft, daß er die Brücke finden würde, die dem Zentrum die Möglich⸗ keit bieten würde, ohne von ſeiner oppofltionellen Stellung allzuviel aufzugeben, durch willigung des Nachtragsetats ſeine ausſchlaggebende Poſition als Regierungspartei zu be⸗ haupten. Es verdient beſonders hervorgehoben zu werden, daß dieſe widerfinnige Idee, die doch weiter nichts bezwwockte, als Zeit zu gewinnen, an dem Widerſtande der National⸗ liberalen geſcheitert iſt. Verſuchte ſchwere Rechtsbeugung. Der Zentrumsabgeordnete Mathias Erzberger, deſſen Führung ſich das Zentrum in letzter Zeit nut allzu will⸗ fährig zeigte, hatte am Samstag einen überaus ſchlechten Tag. Am Vorabend brüſtete er ſich in einer Zentrumsverſammlung mit ſeiner Prinzipientreue, die gern und freudig das Marty⸗ rium einer Zeugniszwangshaft auf ſich nehme. Als nach zwölf Stunden im Gerichtsſaal wirklich der Verhaftsbeſehl ihm vor⸗ gezeigt wurde, da brach er mit dem Steckenpferde ſeiner Prin⸗ zipien zuſammen und ſagte trotz ſeiner Immunität als Ab⸗ geordneter vor Gericht aus. Ueber dieſen Zuſammenbruch der Erzbergerſchen Prinzipien äußert die Zentrumspreſſe kein Wort des Vorwurfs oder Tadels, fondern entrüſtet ſich deshalb, weil Erzberger unter dem Verdacht der Beihilfe für Pöplau nicht vereidigt wurde. Ob dieſer Verdacht ſich juriſtiſch beweiſen läßt, werden die am Dienstag wieder aufzunehmenden Ver⸗ handlungen ergeben. Den zweiten empfindlichen Stoß mußte ſich Abg. Erz⸗ berger durch eine Ehrenerklärung für Herrn von Mölker ſelbſt verſetzen, wollte er nicht mit dem Gericht in die unangenehmſte Berührung geraten. Das von Herrn Erz⸗ berger eingeſchlagene Verfahren gegen Herrn von Möller iſt eine der ſchmachvollſten Handlungen, die von Zentrumsſeite während des Wahlkampfes gegen die Nationalliberalen ver⸗ übt worden.„Die Verleumdung, ſie iſt ein Lüftchen“ Nach dem Rezept des ehrenwerten Baſilio verfuhr Herr Erz⸗ berger: in einer ſeiner Wahlbroſchüren erhob er u. a. au gegen Herrn von Möller die unerhörte Beſchuldigung, er habe ſich duch die kolonialen Landkonzeſſionen⸗Geſellſchaften rieſen⸗ hafte Geſchenke in Form von Aktien machen laſſen. Gegen dieſe inſame Unterſtellung ſtrengte Herr von Möller ſofort die gerichtliche Klage an. Die Mühlen des Gerichts in Deutſchland zum Schutze der perſönlichen Ehre mahlen langſam; das Gift der Verleumdung wirkt ſchnell. Es tat auch in dieſem Falle ſeine Schuldigkeit: Herr von Möller unterlag der ultra⸗ montan⸗ſozialdemokratiſchen Koalition in Bielefeld bei der Reichstagswahl. Zwei Tage nach den Stichwahlen, am 7. Februar, ſchreibt Herr Erzberger eine Ehrenerklärung für Herrn von Möller, die aber erſt am 16. Februar in die Oeffent⸗ lichkeit gelangt. Herr Erzberger ſagt darin: „Ich erkläre hiermit, daß ich Herrn Staatsminiſter v. Möller hinſichtlich ſeiner Beteiligung an kolonjalen Geſellſchaften den Vorwurf irgend einer unerlaubten, unlauteren, nur im ge⸗ kingſten(11) bedenklichen Handlungsweiſe nicht habe machen wollen und nicht maächen kann, und daß ich den etta in meiner Broſchüre enthaltenen Vorwurf gegen Herrn von Möller hiermit zurücknehme.“ 75 In der Broſchüre ſpricht Herr Erzberger von„Rieſenge ſchenken, die u. a. Herrn von Möller zugefallen,— und jetzt muß er öffenklich erklären, daß er auch nicht den„geringſten“ Vorwurf gegen Herrn von Möller habe erheben wollen, vor allem aber guch nicht erheben können. Zur Charakteriſtik eines ſolchen frivolen Verſuches der Ehrabſchneidung mangeln die Worte. Erſt verleumdet Herr Erzberger den politiſchen Gegner, und dann, nachdem das Gift ſeine Wirkung getan hat, erklärt er kühl lächelnd: er habe ja gar nicht verleumden wollen—— er nehme„hiermit“ alles zurück! Und dieſer Mann kann ſeine „führende“ Rolle im Zentrum weiterſpielen! Ein dritter Keulenſchlag ſauſte auf Herrn Erzberger am Sonntag früh dürch die in der„Norddeutſchen Allgemeinen Ztg.“ veröffentlichte Erklärung des Herrn von Loebell, des Chefs der Reichskanzlei, nieder. Wenn man auch die Sache von der aller⸗ mildeſten. Seite betrachtet: Herr Erzberger gab ſich zu Gunſten ſeines Schützlings Poeplau zu dem Verſuch einer Rechts⸗ beugung her und verflocht damit die politiſche Drohung nach dem Roerenſchen Rezept:„Regierung, tuſt Du uns nicht den Willen, ziehſt Du dieſen Beamten in eine Disziplingrunter⸗ ſuchung, ſo iſt das Zentrum nicht mehr geneigt, koloniale For⸗ derungen zu bewilligen.“ Dem Zentrum und ſeinen famoſen Führern Rberen und Erzberger war und iſt es alſo, wie von neuem aus dieſem Verſuche der Rechtsbeugung zu erſehen iſt, Und ebenſo war die Geſellſchaft beſtrebt, forigeſetzt die neueſten Errungenſchaften der Schiffstechnik ſich zu eigen zu machen, und Schiffe bauen zu laſſen, die an Schnelligkeit, au praktiſcher Voll⸗ kommenheit der Eiurichtung alles exreichen, was die verbeſſerte Technik auf dieſem Gebiet ermöglicht. Die rührige Konkurren; der Hamburg⸗Amerlka⸗Linie zwang den Norddeutſchen Lloyd dazu, in dieſer Beziehung ſtets ſich ſortzuentwickeln, und beiden Geſell⸗ ſchaften iſt gemeinſam der Ruhm zuzuſchreiben, daß ſich Deutſch⸗ land im Beſitz von Dampfern befindet, die an Schnelligkeit alle Dampfer der Welt Übertreffen. So iſt aus kleinen Anfängen das Unternehmen zu einem in Wahrheit weltbeherrſchenden Verkehrsinſtitut geworden, das mit weit über dreihundert Schiffen mehr als dreißig Linien be⸗ fährt, und dem ein Heer von über 20000 Perſonen unterſteht, denn die Beſahung der Schifſe beträgt über 10 000, Mann, dazu kommen einige Hundert laufmänniſche Angeſtellte, einige Tauſend techniſche Angeſtellte und über 6000 Dockarbeiter, Küper und Stauer, die in den verſchiedenen Häfen dem Norddeutſchen Lloyd dienen. Die große vaterländiſche Bedeutung des Norddeutſchen Lloyd iſt durch ſeine Verbindung mit der Reichsregierung am beſten ekennzeichnet; ſeine wirtſchaftliche Bedeutung läßt ſich leicht durch ie Millionen⸗Ziffern dartun. Wenn man bedenkt, daß der Nord⸗ deutſche Lloyd jährlich über dreihunderttauſend Reſſende und die über zehntaufend Mann ſtarke Beſatzung ſeiner Flotte zu ver⸗ pflegen hat, was einen Aufwand von Proviant und Getränken don über zwölf Millionen Mark nötig macht, wenn man erwägt, welche Summen die Kohlenverſorgung der Schiffe verſchlingt, die Gehälter der Angeſtellten der Geſellſchaft, welche enormen Sum⸗ men durch den Bau der Schiffe abſorbiert werden— und es befinden ſich fortdauernd Schiffe für die Geſellſckaft im Bau ſo repräſentiert dieſes Unternehmen eine wirtſchaftliche Macht, Wie es nur wenige in Deutſchland gibt. Auch für Wohlfahrtsein⸗ richtungen iſt durch verſchtedene Stiftungen beſtens geſorgt, ſo daß auch nach dieſer Richtung die Jubilarin auf ihre Vergangenheit mit Befriedigung zurückblicken kann. Tagesneuigkeiten. eIntimes vom Leben des Zaren. Man möchte wohl glau⸗ den, daß Zar Nikolaus, in dieſen unruhigen Zeiten des Aufruhrs und der Gärungen in das Innere ſeiner Paläſte verbannt, ſeine Tage und Nächte in Unruhen und Sorgen verbringt. Aber darin würde man ſich käuſchen, meint ein Mitarbeiter von„Je ſals tout“, der über das jetzige Leben des Zaren Ausführliches zu berichten weiß. Der Zar lebt vielmehr im Schoße ſeiner Familie in völliger Unkenntuls der gewaltigen Ereigniſſe, die in ſeinem Lande bor⸗ gehen, und gibt ſich gern harmloſen Zerſtreuungen und Lieb⸗ habereien hin. Alle ernſthaften Anzeichen der Revpolution, alle Dinge, die ihn in Unruhe und Aufregung verſetzen könnten, wer⸗ den dem Zaren von ſeiner Umgebung ſorgfältig ferngehalten. Da⸗ gegen ſtellt man ihm Delegatſonen aus national geſtunten Kreiſen bor, die den Herrſcher ihres ehrfürchtigen Gehorſams verſichern. Der Zar will ſich dann beſonders leutſelig zeigen und drückt ſeine Befriedigung über dieſe guten Geſinnungen aus. Dabei kommt es bisweilen zu Szenen, die eines komiſchen Anſtrichs nuct ent⸗ behren. So ſtellte man ihm im letzten Winter eine Abordnung von Bauern vor, die ſich an den blutigen Kämpfen während der Unruhen beteiligt hatten. Sie verſicherten den Zaren ſhrer Er⸗ gebenheit und dieſer antwortete, ohne eine Ahnung von dem woenig vorbildlichen Benehmen dieſer Leute zu haben, ganz gerühr::„Habt Dank für Euer tüchtiges Wirken; mit der Hilfe von Leutann wie Ihr, werde ich das Vaterland retten.“ Ein andermal fragte er ein Mitglied einer anderen Deputation nach ſeinem Beruf. Der Mann ſagte, er ſei Droſchkenkutſcher und ſchätze ſich giütcklich, daß er einmal einen Streit ſeiner Kollegen habe berhindern können. Daräuf der Zar mit großem Ernſt:„Ich ſpreche Dir meine kaiſer⸗ liche Dankbarkeit aus für den Dienſt, den Du dem Vaterland ge⸗ leiſtet haſt.“ Wie ſollte aber auch der Zar von den wirklichen Ver⸗ hältniſſen in ſeinem Lande unterrichtet ſein? Erhält er doch nur Zeitungen und Zeitſchriften, die zu ſeinem perſönlichen Gebrauch beſondere Verwaltungs⸗Abteilung läßt jedes Blatt, das der Zar in die Hand bekommt, zunächſt durch fünf verſchiedene Reviſionen gehen. Die erſte Reviſion geſchieht durch Beamte, die mit Rotſtift die Stellen bezeichnen, die ihnen für den Herrſcher aller Reußen zur Lektüre geeignet erſcheinen. An der zweiten Reviſionsſtelle werden die ſo bezeichneten Artikel ausgeſchnitten und mit Nadeln auf großen Papierblättern befeſtigt. In einem dritten Bureau werden dieſe Blätter dann noch einmal auf ihren Inhalt hin durchgeſiebt und alle noch irgendwie anſtößigen Ausſchnitte unter⸗ drückt, Dann geben 1 noch durch die Hände des Direktors der Abteilung, der ſie noch einmal mit aufmerkſamen Blicken„iſtert und werden dann von dem Miniſter der Auswärtigen Angelegen⸗ und dem Oberhofzermonienmeiſter begutachtet. Was nach all dem übrig bleibt, wird mit der Schreibmaſchine kopiert. Als von allen irgendwie anſtößigen Stellen„gereinigt“ ſind. Eine 3ont Zeitungen und Nachrichten zu Geſicht bekommt. dieſer ſtrengen intellektuellen Quarantaine ſind nun, daß der Kaiſer, wenn ihm ein Großfürſt oder eine Großfürſtin— beſon ⸗ ders ſeine Schweſter kenja— irgend eine wichtige Nachricht in einer Zeitung zeigen, er ſie lieſt, dann lächelt, mit den Schultern zuckt und kein Wort davon glaubt. Durch all dieſe Manßver wird der Zar in einen Zuſtand der Ruhe und Sicherheit eingewiegt, wie ihn folgender Vorfall illuſtriert. Im vorigen Sommer fand der Zar zwei Monate lang jeden Abend unter ſeinen Kopfkiſſen(!) Schmäh⸗ und Drohbriefe, die ihm ſeinen baldigen Tod ankündigten und die Leiden des Volkes in brennenden Farben ſchilderten. Zu⸗ erſt zeigte ſich der Herrſcher beunruhigt und ängſtlich; er hefahl ſtrengſte Nachforſchungen. Aber krotz aller Wachſamkeit fanden die Briefe ſich immer wieder vor, ein ſicherer Beweis dafür, daß die Schuldigen in dem Palaſt ſelbſt zu ſuchen waren und daß ſie nur mit dieſen Briefen beabſichtigten, dem Zaren die völlige Macht⸗ loſigkeit der Revolutionäre zu beweiſen. Ohne dieſen Trick zu durchſchauen, wurde der Zar allmählich, als ſich nichts Verdächtiges ſönſt ereignete, immer ſicherer und amüſierte ſich ſchließlich über die leeren Drohungen. Er ſagte dann abends luſtig zu einem ſeiner Kammerdiener:„Nun, wollen wir nicht nach Ueberxraſchungen ſuchen?“ Im übrigen iſt der Zar ſo zuverläſſig bewacht, daß er wirklich nichts zu befürchten braucht. Wem die feltene Ehre widerfährt, eine Audienz bewilligt zu erhalten, der darf dennoch nicht vor das Angeſicht des Zaren treten, ſondern nachdem en genau verhört und unterſucht worden iſt, wird er an einen Tele⸗ phonapparat geführt, durch den er mit ſeiner Mafeſtät ſprechen darf. In dem kleinen Palais Alexandria bei Peterhof lebt der Zar in tuhig ſtiller Behaglichkeft dahin; nur wenige Stunden des Tages ſind den Regierungsgeſchäften gewidmet. Nikolaus II unter⸗ zeichnet die offiziellen Schriftſtücke nicht ſelbſt, ſondern der Miniſter ſchreibt an den Rand des Dokumentes:„Angenommen oder abgelehnt von ſeiner Majeſtät.“ Die Lieblingsbeſchäftigung des Zaren iſt eine gemütliche Plauderei mit der Kaiſerin und ſeinen wenigen intimen Freunden; er ſpielt auch gern mit ſeinen Kindern, die zu ſeinen Arbeitszimmern Zutritt haben; auch dem Tennis und der Amateurphotographie widmet er ſich und fährt gern Auto⸗ mobil. Wenn er ſo unter den Seinen iſt, tut er alle drückende als an Politik und Zeremoniell erinnert zu werden. eeeeeeeeeee. 0 Herrſcherwürde von ſich ab und nichts iſt ihm unangenehmer, * verhaftet worden, Hausbewohnern zu ſehen. Silberberg geäußert haben, ſie werfe das Kind noch zum wenn jemgr Aanben 19. Februar.„5 2 Weneral⸗Anzeiger.(Aendblatt) 5, Seile. 5 doch wohl in untergeordneter Bedeutung, um die Perſon ihrer 5 Schützlinge und dann um die politiſche Macht des Zentrums zu tun, um zu beweiſen, daß das Zentrum alles durchſetzen könne. Es iſt faſt unglaublich, wie Abgeordneter Erzberger es wagen konnte, der Regierung die Auslieferung des Poeplauſchen Akten⸗ (matertols unter der Bedingung anzubieten, daß das Disziplinar⸗ perfahren gegen Poeplau eingeſtellt werde! Hier liegt der klare Verſuch der Rechtsbeugung zutage! Mit dieſem Anerbieten geſteht doch aber Herr Eraberger die Schuld ſeines Schützlings ſelbſt ein. Wenn ſich letzterer ſo unſchuldig fühlte, wozu denn das An⸗ erbieten der Auslie ens der Akten? Dieſes Belaſtungsmaterial ſollte dann aus der Welt geſchafft, die eigentliche„Wahrheit“ ver⸗ inſcht werden! Und dazu gab ſich Herr Erzberger, der„Pionier der Wohrheit“, der„En thüller der Kolonialſkandale“ her! Selbſtrerſtändlich würde, wenn auch die Regierung auf den Voyſchlag Erzbergers eingegangen wäre, der Inhalt dieſes Akten⸗ materials dem Zentrum immer wieder als Handhabe zu Ein⸗ ſchüc tezungsverſ uchen der Regierung gedient haben; letztere wäre in einer doppelten Schlinge gefangen geweſen, wenn ſie dem Ver⸗ ſucher Erzberger auch nur den kleinſten Finger gereicht hätte. Aus Stadt und Land. »Maunheim, 19. Februar 1907. Zu Tode gemartert. Unſer Zeitalter wird nicht mit Unrecht das Zeitalter der Humanität genannt. Iſt doch das Sinnen und Trachten edler Menſchenfreunde darauf gerichtet, ſelbſt unvernünftigen Tieren, deren Kräfte ſich der Menſch nutzbar macht, alle nur möglichen Erleichterungen zu verſchaffen. Umſo erſchütternder muß die leider immer noch hin und wieder auftauchende Nachricht wirken, daß es noch Menſchen gibt, die den Wert eines Menſchenlebens ſo gering einſchätzen, daß ſie es über ſich bringen, ſelbſt ihr eigenes Fleiſch und Blut langſam zu Tode zu martern. Leider ſcheint es ſich bei dem Vorkammnis, über das bereits der heutige Polizeibericht Mitteilung machte, um einen ſolchen tief⸗ traurigen Fall zu handeln. Geſtern Abend zwiſchen 6 und 7 Uhr iſt die am 24. Auguſt 1878 zu Hansfeld geborene Ehefrau des Luiſenring 5 wohnhaften Kaufmannes Salli Silberberg unter dem dringenden Verdacht durch fortgeſetzte ſchwere Mißhandlungen den Tod ihres einzigen Kindes, eines ſechsjährigen reizenden Mädchens, veranlaßt zu haben. Die Silberbergſchen Eheleute ſind erſt Anfang Januar hierher von Wiesbaden ver⸗ zogen. Der am 22. November 1866 zu Liebte geborene Ehemann der Verhafteten iſt als Prokuriſt in einem hieſigen Fruchtgeſchäft angeſtellt. Die Familie wohnt im dritten Stock des Hauſes Luiſenring 5. Den Hausbewohnern iſt es ſchon lange aufge⸗ fallen, daß das Töchterchen Klara des Ehepaares, ein intelligent ausſchauendes Kind mit hübſchen Geſichtszügen, ſchlecht behandelt wurde. Spielgefährten waren ihm völlig verſagt. Es durfte ſich niemals auf der Straße blicken laſſen und wenn Jemand die Wohnung betrat, wurde es in ein anderes Zimmer geſchickt. Schreien hat man das Kind ſehr oft hören. Wenn dann die Mutter gefragt wurde, warum das Kind ſo oft Schläge bekäme, wurde geantwortet, es ſei eigenſinnig. Das K Kind ſoll auch öfters aus der Naſe geblutet haben. teilt, die Gelegenheit hatke, das Kind am öfterſten von allen Noch geſtern Morgen ſoll Fran fenſter hinunter, damit es 115 das Genick abſtürze. Der Tod des armen Weſens iſt geſtern vormittag zwif ſchen 11 und 12 Uhr erfolgt.„Ich will Ihnen nur ſagen, daß unſere Klara geſtorben iſt. Heute morgen hat ſie mir noch verſchiedene Handreichungen getan und jetzt iſt ſie auf einmal weg!“ Mit dieſen Worten verſtändigte Frau Silberberg in einem Tone, als wenn es ſich um eine ganz gleichgiltige Sache handle, die ganz enk⸗ ſetzte Hauswirtin von dem Todesfall. Die F Frau des im gleichen Hauſe etablierten Bäckermeiſters wurde von Frau Silberberg geſtern vormittag hinauf in die Wohnung gerufen. Als J Fran Rinlert das Zimmer betrat, lag das Kind angekleidet vor ſeinem Bettchen. Anſtatt es nun aufzuheben, ſtieß die entmenſchte Mutter mit den⸗ Füß en nach ihm. Frau Rinkert fonnte die Behandlung des Kindes nicht mit anſehen und ging wieder aus dem Zimmer. Als nach einer Stunde Herz Rinkert die Silberbergſche Wohnung betrat, lag das Kind immer noch vor dem Bett. Als er es aufheben und ins Bett legen wollte, bingen die Glieder ſchlaff herab. Das Leben war dem Kötper ſchon entflohen. Das Kind muß nach dem Leichenbefund furchtbar mi ß⸗ handelt worden ſein. Ueberall, im Geſicht, auf der Bruſt, auf dem Rücken, an den Armne und Beinen befinden ſich blut⸗ unterlauf ene Stellen, die nach dem Tode ein blaugraues Ausſehen angenommen haben. An der linken Bruſt befindet ſich eine Wunde, die das Ausſehen einer Bißwunde hat. Ueber dem linken Auge und an der linken Halsſeite befinden ſich Wunden, die ausſehen, als wenn ſie von einem ſcharfen Inſtrument her⸗ rührten. Es oore iſt. Die genaue Todesurſache wird die morgen ſtattfindende Sektion ergeben. Es wird ſich dann 5 zeigen, ob innere e Or⸗ gane verlezt worden ſind. Den Hausbewohnern iſt es auch aüfgerclen, daß Frau Sitberberg das Kind nie mit auf die Straße genommen hat. Es die Mutter weder auf 8 Ausgängen, noch die Eltern auf Spaziergängen begleiten. Noch wurde immer eingeſchloſſen. Es durfte zam Sonntag iſt es übel vermerkt worden, daß das Kind allein u Hauſe bleiben mußte, während die Eltern einen Spaziergang Das Kind war vollſtändig verſchüchtert. Es bätte, die Wohnung betrat, immer„in einer Ecke wie ein Soldat ſti lſtehen müſſen“ machten. var nicht um die kolonjalen Mißſtände, adern 4 ber Es hätte immer einen blutigen Grint“ an der Naſe gehabt, wurde uns von einer Perſon mitge⸗ ee Verein für klaſſiſche Hir uſäk die Lieder: Lamm geht hin“ von M. Vulpius und„Befiehl du deine Wege“ ſcheint auch, daß das Kind ſchlecht genährt worden Tränen hätte es gar nicht mehr ge⸗ Die Wahrnehmungen jeder Fremde das Kind lieb gewinnen. Volles, dunkelblondes Haar umrahmte ein feingeſchnittenes, große Intelligenz verraten⸗ des Geſicht. Wie manche Eltern wären froh, wenn ſie ein ſolches Weſen ihr eigen nennen könnten. Ueber die Motive, die die unnatürliche Mutter zu der brutalen Behandlung des Kindes veranlaßt haben, herrſcht noch völliges Dunkel. Nach den Andeutungen, die man uns machte, könnte man beinahme annehmen, daß die Frau hyſteriſch veran⸗ lagt iſt. Die Verhaftung Frau Silberbergs wurde durch den Arzt und den Leichenſchauer veranlaßt, die direkt der Kriminalpolizei von ihren Wahrnehmungen Mitteilung machten. Die Aufregung in der Stadtgegend iſt natürlich wieder groß. Allgemein iſt der Abſcheu, den man über das neue ſchreckliche Vorkommnis em⸗ pfindet. naive Volksempfinden urteilt über den Fall bei weitem ſchärfer als über die jüngſte grauſige Bluttat in K 3. Nicht mit Unrecht wird darauf hingewieſen, daß die armen Opfer, die unter dem Meſſer des entmenſchten Gatten und Vaters ver⸗ bluteten„bei weitem weniger zu leiden hatten, als das arme Kind, das eine offenbar keiner edlen Gefühlsregung mehr fähige Mutter langſam zu Tode marterte. Von einem Berichterſtatter erhalten wir über das Vorkomm⸗ nis folgende ergänzende Mitteilungen: Wie der Polizeibericht meldete, wurde geſtern eine Frau unter dem dringenden Ver⸗ dachte verhaftet, ihr eigenes Kind zu Tode gemi ß⸗ handelt zu haben. Es handelt ſich um die 28 Jahre alte EGhefrau des Kaufmanns Silberberg, wohnhaft Luiſenring 5 hier. Silberberg, der Iſraelit iſt, heiratete ſeine epangeliſche Frau im Juli v. J. in Wiesbaden. Im Januagr zog die Fa⸗ milie bon Wiesbaden hierher. Er lernte die Frau im Jahre 1900 in Bielefeld kennen. Das jetzt geſtorbene Kind, ebenfalls ebangeliſch, ſoll ihn zum Vater haben. Faſt erweckt es den An⸗ ſchein, als ſei ihr das Kind im Wege geweſen, denn eine Hausbe⸗ wohnerin foll Zeuge geweſen ſein, wie ſie das Kind noch kurz vor ode in herzloſeſter Weiſe mißhandelt hat. Die Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft lief von zwei Seiten ein, von dem Arzte, der das Kind in Behandlung hatte und dem Leichen⸗ beſchauer, der die Leiche über und über mit blutigen Striemen bedeckt fand. Den Gatten ſoll in keiner Weiſe ein Verſchulden treffen. Kalt, Das ohne eine Wimper zu zucken, ſoll die Frau von den Hausbewohnern bei der Leiche des Kindes ſtehend gefunden worden ſein. Wie ſie angibt, ſoll das Kind ſich ſtörriſch benommen haben, vielleicht iſt auch anzunehmen, daß das Kind auch dumm geſchlagen wurde. Sie leugnet beharrlich das Kind anders als mit der Hand geſchlagen zu haben und will keine Schuld an dem Tode des Kindes haben. Einen völligen Beweis für die Schuld der Angeklagten kann erſt die morgen ſtattfindende Sektion der Leiche des Kindes erbringen. * In den Ruheſtand verſetzt wurde der Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Konſtanz, Baurat Franz Maktes daſelbſt. * Der älteſte Dragoner Badens dürfte wohl Dominikus Mutter von Todtmoos⸗Rütte Jein. Mutter beging am 4. Febꝛ. in körperlicher und geiſtiger Frif ſche ſeinen 93. Geburtstag. Er diente in Mannheim. Fleiſchbeſchaukurſus. Am 1. März d. Is, beginnt im ſtäbt. Schtachthofe unter Leitung des Herrn Mü ker ein viertwöchentlicher Kurs in der theoretiſchen und praktifch Anmeldungen 11 5 ſind unter Beifügung der der Prüfungsvorſ ie für Reichsgeſetze erforderlichen Zeugniſſe gemäß 8 Fleiſchbeſchauer— Ausführungsbeſtimmungen B zum bvom 3. Juni 1900— ſchriftlich an die Direktion des zu richten. * Paul Gerhardt⸗Feier in der Konkordienkirche. Nächſten Sonntag, den 24. Februar, abends 8 Uhr, wird in der Konkor⸗ dienkirche Herr Hofprediger Dr. Frommel, bekannt als vor⸗ trefflicher Redner und Schriftſteller, einen Jubiläums⸗Vortrag über Paul Gerhardt, den evangeliſchen Liederdichter, halten, (Gerhardt iſt geboren am 12. März 1607). Außerdem wird 15 „Ein von J. S. Bach, nach den Texten von P. Gerhardt ſingen. Frau Landgerichtsrat v. Duſch hat zwei Arien:„Da er geſtraft, und gemartert ward“ aus Friedrichs Kiels Oratorium„Chriſtus“ und „Gott, deine Güte reicht ſo weit“ von Beethoven zugeſagt. Die Gemeinde iſt zu dieſer lirchlichen Inbiläumsfeier, die einen er⸗ hebenden Verlauf verſpricht, herzlich eingeladen⸗ 5 Maunheimer Gartenbauverein Florg. In der kürzlich ſtattgefundenen Sitzung des Verwaltungsrats des Gartenbau⸗ vereins Flora wurden die Vereinsverſammlungen für das Jahr 1907 feſtgeſetzt. Sie werden am 21. Februar⸗ 21. März, 25. Mhril, 12. September, 24. Oktober und 19. Dezember im oberen Saale des Ballhauſes abends ½9 Uhr abgehalten, womit jeweils eine große Verloſung von Topfpflanzen uſw. verbunden iſt. Bei dieſer Gelegenheit nehmen wir gerne Veranlaſſung, jeden Blumenfreund auf die Beſtrebungen dieſes Vereins hinzuweiſen, der ſich die Aufgabe geſtellt hat, die Blumenzucht und Pflege in Haus und Garten zu fördern und durch geeignete Vorträge den Mitgliedern Rat und Belehrung zukommen zu laſſen. den Vereinsverſammlungen freundlich eingeladen. 1 Polizeibericht vom 19, Jebrnar. (Schluß.) Verloren würde am 4. Februar 1907 auf dem Wewi⸗Lentis⸗ phatze am Friedrichsring eine faſt neue tullaſilberne Herren⸗Re⸗ montoi ir⸗Ankeruhr mit ſchachbrettartig karriertem Rückdeckel mit einem in der Mitte befindlichen vergoldeten Schilde, gelblichem Ziffernblatt, deutſchen Zahlen, goldenen Zeigern und Sekunden⸗ zeiger, hat gewölbtes Ziffernblatt und flachen Aufzugsknopf. 00 Innern des Rückdeckels befinden ſich zwei Kreuze und die No 15 735. Der zweite Rückdeckel iſt von glattem blankem Silber. Entwendet wurde in der Nacht bom 9. auf 10. Februar 1907 in der Holzſtraße hier eine deutſche Bulldogge männlichen Ge⸗ ſchlechtes, ein Jahr alt, tigerfarbig ſſchwarz und dunkelbraun), Ohren und Schwanz ſind geſtutzt. Derſelbe hört auf den Namen „Haus“ und trägt braunledernes Halsband mit gelben K Knöpfen und einer Nickelplatte, auf welcher der Name des Eigentümers eingekritzt iſt. Diesgleichen am 11. Febr. 1907 auf der Friedrichsbrücke hier ein wertvoller Hund, ſog. Vogeſenwolf, 2 Jahre alt, 50 bis 60 em ge, braungelbe Haare, gelbe Schnauze, ſchwarze hoch, hat halb langen, Schwanz bört ar den Intereſſenten ſind zu unerwartet Witwe in einer halben Stunde durch den Tod von ihr em Mannheimer Fußballgeſellſchaft„1896“ ſchaft des Mannheimer Sportklub„Germanig“ Ludwigshafener Jußballgeſellſchuft 1903(Meiſter furt a. M. ae Sitzung des Süddeutſchen e 7. April und als Ort für dieſelbe Gießen beſtimmt. In der 1 80 vom 16. auf 17. Febr. wurde in das Leihhaus in Elberfeld eeee und Uhren, Ringe, Armbänder und ſonſtige Wertſachen im Werte von 40000 M. entwendet. Die Stagtsanwal tſchaft in Elberfeld hat auf die Beibringung der Sachen bez. Ermittelung der Täter eine Belohnung von 1000 M. au Sgeſetzt 8 Aus dem Grossherzogtum. 8 Ladenburg, 19. Febr. Die Gemein deumlage die in den letzten d Jahren auf dem bisherigen Satze von 57 Pf künſtlich geha lten wurde, muß im laufenden Jahre vorausſichtlic Und 10 Pfg. Aöh! werden. Schwetzingen, 18. Febr. Wie der„Schwetz. Zeitg. vom Bürgermeiſteramt mitgeteilt wird, wurde der Niederlaſſungs Vertrag mit dem Vertreter der The Pfaudler Co. in Rocheſter, Herrn C. C. Puffer⸗ ſo wie er vom Bürgeraus⸗ ſchuß am 5. Februar genehmigt wurde, alſo mit der ausdrücklichen Betonung angenommen, daß der abzugebende e Sand nur ſo weit er zur Auff üllung des Geländes und zum Bau der Fabrik nöti iſt, von der Gemeinde geſtellt wird. Auch iſt durch zwei einge holte Gutachten zweifelsohne feſtgeſtellt, daß der Gerichtsſtand für alle Fälle Schwetzingen iſt. Neunkirchen(A. Eberbach), 18. Febr. Zu der Bom⸗ benaffäre, die in der ganzen Gegend Aufſehen erregt, iſt zuteilen, daß die Bombe mit e Pfund Pulver und Nägeln gefüllt war. Dem„Heidelb. Tgbl.“ zufolge wurde Feldhüter Friedrit 1 85 unter dem Verdacht der Täterſchaft verhaftet. Brette n, 18. Febr. Sonntag abend brach in dem Schreinter B wolfſchen Anweſen auf dem Engelsberg, unweit des alten iferturms“, einem Gebi ete, welches dicht aneinander geb Häuſer hat, Feuer aus, welches bei dem herrſchenden ſehr ſtark Weſtwind alsbald ſo bebrohliche Formen annahm, daß nicht die hieſige, ſondern auch die Diedelsheimer, Göl Shauſer ſowie die B VBahnhoffeuerwehr zu Hilfe gerufen wurden. Die Rettungsar⸗ beiten waren durch die Enge der Gaſſen ſehr erſchwert, die ganz großen Fahrſpritzen konnten überhaupt nicht in Aktion t ten Mit Hilfe der Hydranten und kleineren ſowie einer gr Spritze und der fahr⸗ und tragbaren Bahnhofſpritze wurd Fdrbe Nachbargebäude zu halten geſucht, doch dehnte ſich Brand 5 auf, die 1 aus demſelben 5 Schü 2GN Opfer fieke en. geg 11 khr war die Hauptgefah 9r befeitigr reltet konnte nur wenig werden, einer Familie gelang nuf knapper Not die Rettung der Kinder. Außer dem Kind hat ſie nichts in Sicherheit gebracht. Die Geſchädigten ſind n zum Teil verſichert, der Gebändeſcheden allein ohne Mob ſchaden wird auf ca. 50 000 Mark taxiert. Die Urſache dürfte dem ſtarlen Sturm vielleicht in einem ſchadhaften Kamin zu ſein.— Gc. Raſtakt, 18. Febr⸗ Der Musketier Albrecht Heil Hannover hblieb am Faſtnacht dienstag über Zapfenſtreich ungefehen in die Kaſerne zu gelangen, wollte er bei Reduft 25 über die Mauer klettern. Der Unglückliche ſtürzte jedoch aßb und zog ſich ſchwere Verletzungen zu, 15 am Donnerstag den herbe eiführten. Pforzheim, 18. Febr. Geſtern ſtarb Herr Ja riß und Ehrenhauptmann der Feuerwehr Wilhelm Stöckle, eine b kannte Perſönlichkeit.— Das hieſige Krankenhaus erweiſt ſt pollia unzureichend, zumal jetzt eine förmliche Influenza⸗Epidemie hier herrſcht.— Ausgeriſſen ſind zwei 16jährige Bürſchchen der ienehring Edmund Mann und der Faſſerlehrling Georg Probſt. Erſterer entwendete ſeinem Arbeitgeber 800 M.— * Freiburg, 18. Febr. Samstag nachmittag wurde der 1 raſch infolge einer Lungenentzündung verſto er frühere preußiſche Staats⸗ und Handelsmiaſſter Ludwi feld auf dem hieſigen Friedhofe beſtattet. Von Berl ö „Freib. Ztg.“ Geh. Oberregierungsrat v. Steinmeiſter ein zweiter hoher Beamter erſchienen, um das Beileid des Reichskanzlers und des preußiſchen Staatsmfni zuſprechen und Blumenſpenden am Soge niederzulege und einfach, wie das Weſen des Verblichenen wer, Trauerfeier. Anſprachen wurden nicht gehalten. oe. Em men dingen, 18. Febr. Ueber das Seilermeiſters Sütterlin hier wurde auf Antrag der krankenkaſſe Emmendin ngen infolge der geſtern gemeldeten e e das Konkursverfahren eröffnet. Emmendingen, 18. Febr. Ein gräßlich 58 1 lgnele ſich am Samstag abend in dem benachbarte lack. Vermutlich durch die Unſitte, Petroleum aufs Fi gießen, ingen die Kleider der allein wohnenden Ehriſtian Feuer. Durch den Feuerſchein aufmerkſam gem Nachbarsleute fanden die Frau mit ſchweren Brandw namenklich am Unterkörper, bedeckt, auf. Die Unglückliche 115 Im —— Sport. 8 Sportplaz bei den Brauereien. Reſultate vom S0 zweite Mannſch wann gegen die erſte der„Bavaria“ Kaif erslautern mit Mannheimer, Fußballgeſellſchaft 189“ä dritte gegen Mannhbeimer„Frankonia“ zweite 1 Nächſſten 135 dem Platze ſchaftsſpiel d es elten „1893“ ſtatt. Fußball. Am 9 798 0 9 9 5 ſiegte 105 ſte Klaſſe A) mit:3 Toren. Die 3. Klaſſe der G an ein unentſchiedenes Spiel mit 6176 Goals gegen Phönix 2. Mannſchaft. Süddeutſcher Ruderverband. In der am bandes wurde über die Verhandlungen des Rudert deutſchen Ruderverbandes in Leipzig Bericht er Zweck eines ſportlichen Zuſammengehens mit Deutſchen R uderverband betreffs der Zulaſſung der Verbandsvereine zu den gegenfeitigen Regatten kwur Angelegenßeit eberz zuſetzen. wurde in den Verband aufgenommen. hacher Rüuberlahe„Germania, bach ſſtalt. Der Gleßener Ruderll ub„ Die Regalta bes S5 ſindet am 16. Junf Als Termin für die nächſte Verbandef .Sp. Ein algeweiner Diſtanzritt deutſcher O fiziere ſt 0 dieſes Jahr geplant, Die Ankegung 3 vom 2 Re verein aus, der ſich zur en Freiſe e miniſterium, rennen ndte 4. Seite. Seneral⸗Muzeiger.(Abendblatt.) MNaunheim, 19. Februar. Den zweiten Preis(1800.) erhält Anteniiſch, den britten Preis(1200.) N und den vierten Preis(600 Mark) ber rheiniſche Rieſe Chriſtoph. Theater, Runſt und Uliſſenſchaft 9. Konzert des Bachvereins in Heidelberg. Richard Strauß⸗Abend. Dias geſtrige neunte Bachvereinskonzert unſerer Nachbarſtadt geſtaltete ſich durch die Anweſenheit des Ehrendoktors der Alma mater zu einem ſenſationellen Ereignis erſten Ranges. Richard Strauß, ohne Zweifel gegenwärtig der geniglſte muſikaliſche Eharakterkopf, war perſönlich erſchienen, um ſein„Helden⸗ feben“, das Satirſpiel„Don Quixote“ und„Salome s Tanz“ aus„Salome“ vorzuführen. Das ganz den quantitipen Anforderungen des Komponiſten entſprechende Orcheſter zählte 108 Mitglieder und war gebildet aus dem Heidelberger Stadtorcheſter, der Mannheimer Hoftheater⸗ kapelle, ſonuſtigen Mannheimer und Heidelberger Inſtrumentaliſten und Mannheimer Militär⸗ mufikern. An der Spitze eines ſolch gewaltigen Orcheſters einen Diri⸗ genten von der Genialität eines Strauß zu ſehen, wie er ruhig und ſtcher, jede überflüſſige Bewegung vermeidend, dem Or⸗ cheſter ſeine Intentionen vermittelt und anzufeuern und begeiſtern verſteht, iſt an ſich ſchon ein hoher Genuß.„Don Quixote“ und „Das Heldenleben“ ſtehen in der Zeit ihrer Entſtehung nahe beiſammen. Ueber den geiſtigen Zuſammenhang beider Werke hat ſich Strauß mit eigenen Worten dahin geäußert,„er habe ſeine Tondichtung„Ein Heldenleben“ mit bewußter Abſicht geradewegs als ein ergänzendes Gegenſtück zu ſeinem„Don Quixote“ geſchrieben“. Verſuchte der Komponiſt in dem letzteren Werke, in welchem wir ihn auf jenen Pfaden wandeln ſahen, die er bereits einmal in„Till Eulenſpiegel's luſtigen Streichen“ mit Glück und Humor betrat, den von dem ſpaniſchen Dichter Cervantes meiſterhaft gezeichneten, über der ohnmächtigen Sucht nach Heldentum verrückt gewordenen Ritter von der traurigen Geſtalt wiederzugeben, ſo diente ihm als dichteriſcher Vorwurf zu ſeinem„Heldenleben“ nicht etwa ein geſchichtlicher Charalter, wie er Beethoven in ſeiner„Exoica“ vorſchwebte, ſondern ein freies Phantaſiebild echten, kraftvoll männlichen Heldentums. Daß der Tondichter dabei wie in faſt allen ſeinen Werken unmittelbar ſelbſt Erlebtes, innerlich lebhaft Erſchautes mit kühnem, ſchonungsloſem Realismus in das Tongewebe einzuflechten wußte, darf man einem ausgeſprochen modernen Komponiſten, wie Rich. Strauß wohl als Tatſache annehmen. Beide Tonwerke ſind ja auch in Mannheim unter perſönlicher Leitung ihres Schöpfers zu Gehör gekommen,„ein Heldenleben“ im Jahre 1901,„Don Quixote“ erſt im Oktober 1903. Die ſinfoniſche Tondichtung „Ein Heldenleben“, des Meiſters neuntes ſinfoniſches Werk, kom⸗ poniert im Jahre 1898, iſt in ſeiner Form der laſſiſchen Sym⸗ phonſe ähnlicher als irgend ein anderes ſeiner Werke dieſer Gal⸗ Aung mit Ausnahme der„Symphonia domeſtiea“. Von allen ſeinen Werken dürfte es wohl die meiſten Aufführungen inner⸗ halb und außerhalb der deutſchen Grenzpfähle erlebt haben. Seine Umriſſe ſind koloſſal. Der bekannte Muſikſchriftſteller Dr. Grumkiy charakteriſtert es in ſeiner Muſikgeſchichte des 19. Jahr⸗ hunderts mit ſolgenden Worten:„Das„Heldenleben“ faßt alles zuſammen, was Strauß bisher geleiſtet hat.“ Unter des Kom⸗ poniſten ruhiger, ſicherer Führung wirkte das grandioſe Werk geradezu faszinierend. Das großzügige Heldenthema]! Die von den ſchnarrend klingenden Holzbläſern gebrachten Maotive der Holzbläſer, die beſtrickende Melodik in dem muſikaliſchen Teil, der„des Helden Gefährtin“ charakteriſiert, das in kakophoniſchen Harmonien gezeichnete Schlachtengemälde, die Erinnerungs⸗ bilder aus früheren Werken des Tondichters und der wahrhaft ſchöne Schluß in ſeinem Frieden verkündeten Verklingen, alles kam in plaſtiſcher Klarheit, exakt und tonſchön zur Geltung und riß das zahlreich erſchienene Auditorium, unter welchem ſich auch eine große Zahl Mannheimer Muſitfreunde befanden, zu ſpon⸗ tanen Beifallsbezeugungen hin. Sehr wacker hielt ſich das Or⸗ cheſter, in welchem Herr Profeſſor Wolfrum aushilfsweiſe die Triangel übernommen hatle. Ein Extralob gebührt Herrn Hof⸗ konzertmeiſter Wendling aus Stuttgart, der das Violinſolo ſehr tonſchön zu Gehör brachte, Ein Ruhepunkt inmitten des nicht nur an die ausführenden Faktoren, ſondern auch an den Hörer ganz ungewöhnlich hohe Anſprüche ſtellende Programms war die vortreffliche Interpretation des farbenblühenden Ton⸗ ſtückes„Salomes Tanz“ aus„Salome“. Am Schluſſe des Programms ſtand das zum„Heldenleben“ ein tragikomiſches Pendant bildende Satirſpiel„Don Quixote“. Dieſes Werk, das uns den rechten Maler und Pſychologen Strauß von ſeiner glänzendſten Seite zeigt, trat ungefähr zu gleicher Zeit in die Oeffentlichkeit, in welcher eine gleichnamige Oper Dr. Kienzl's, des Komponiſten des„Evangelimann“ ihre Uraufführung in Berlin erlebte, um bald darauf dem Fluch der Vergeſſenheit anheimzufallen. Wie anders Straußens Werkl Mit weiſer Hand wählte Strauß als Gewand für ſeine muſikaliſchen Ideen die Variationenform. Und in der Tat, die Virtnoſität, mit welcher er dieſe Formen beherrſcht und im Dienſte der Pſochologie anwendet, läßt ihn als einen würdigen Nachfolger des Meiſter⸗ Variationiſten Brahms erſcheinen. Ein Violoncello und eine Viola zeichnen den halbverrückten Ritter und ſeinen Knappen. Die Schilderung des Kampfes mit der Hammelherde, 5 den Schwärmereien des Ritters der falſchen Duleinea gegenüber, der Ritt durch die Lüfte, die Kahnfahrt mit unfreiwilligem Bade, alles iſt mit ſo viel Humor geſchildert, daß ſie den, welcher in den einzelnen Voriationen zugrunde liegenden Epiſoden aus Cervantes Werk kennt, unwillkürlich in eine heitere Stimmung verſetzen müſſen. Und der Schluß, welcher das Erwachen des Ritters aus ſeinen Phantaſtereien und ſeinen Tod ſchildert, läßt auch den feinſinnigen Melodiker Strauß wieder voll zur Gel⸗ tung kommen. Das Werk fand eine ſehr anerkennenswerte Wiedergabe. Das ſchwierige Celloſolo ſpielte Herr Kammervir⸗ toſe Kiefer aus München, die Zwieſprache zwiſchen Violine und Viola ſpielten die Herren Wendling und Gauls ſehr hübſch. Meiſter Strauß, der bei ſeinem Erſcheinen mit leb⸗ haftem Beifall ausgezeichnet wurde, war nach jeder Nummer Gegenſtand herzlichſter Ovationen. *** Gr. Hof- und Nationaliheater. Die Intendanz teilt mit: Dr. Hans Copony wird in der morgen ſtattfindenden „Mariha“Aufführung den„Lyonel“ ſingen. In der Titelpartie gaſtiert Fräuſein Revy vom Stadtthegter in Zürich. VBom Theater. Wie ſchon mitgeteilt, hat Hofkapellmeiſter Hildebrand am Sonntag im Karlsruher Hoftheater„Car⸗ men“ dirigiert. Die„Bad. Preſſe“ ſchreibt dazu:„Das Haupt⸗ verdienſt an der Vorſtellung gebührt Hofkapellmeiſter Hildebrand von der Mannheimer Nachbarbühne, der mit Einſetzen ſeiner ganzen Kraft zwiſchen Bühne und Orcheſter feſten Halt zu ſchaffen gewußt. Straffer Rhythmus und die ſichere und genaue Behandlung der Partftur überhaupt traten beſonders in der Ouverture jehr an⸗ 0 hervor und wurden überall da bemerkt, wo der Dirigent ſich nicht allzuſehr den Sängern gegenüber zum Nachgeben genbtigt laß. Seiner Leitung wird man gerne alle Achtung entgegen⸗ Und bie„Bad. Landesgtg. bemerkt:„Den beſten Ein⸗ des Abends machte das Orcheſter urſter der Leitung des Hof⸗ zapellmeiſters Hildebrand aus Mannheim, der für den bedauer⸗ licherweiſe immer noch erkrankten Herrn Lorentz die Leitung der Oper übernommen hatte und dabei große Tüchtigkeit bewies. Temperamentvoll erklang gleich die Einleitung zum erſten Akt mit ihren ſtraffen Rhythmen und nahm ſofort für ihn ein. Man kam zur Ueberzeugung, daß Herr Hildebrand mit der Partitur ſehr ver⸗ traut iſt und daß er natürliche Begabung beſitzt, ein Enſemble ge⸗ ſchickt zu leiten.“— Ueber Fräulein Lucie Liſſi, die am Dres⸗ dener Hoftheater zum erſten Male in Schillers„Wallenſtein“ die Gräfin Terzkh geſpielt hat, entnehmen wir einer Dresdener Zei⸗ tung das Nachſtehende:„Und Frk. Liſſl als Gräfin Terzky— ſie gehörte dazu, ſie machte die große Wirkung vollkommen. Sehr weiblich mar dieſe Thereſe Terzih— doch meinet nicht, daß dies ein Fehler ſei! Sie war weniger die ſtarke Treiberin, als das beſorgte, ahnende Weib. Aber als ſolches war ſie wundervoll. Die letzte Szene zwiſchen dem kodgeweihten Großen und der Frau, die ihm näher ſteht als ſeine Gattin, hat mich noch nie ſo ergriffen. Noch nie empfand man ſo, daß nach des Dichters Abſicht ein magi⸗ ſches Band beſteht zwiſchen dieſen beiden ſtarken Seelen.“ Vom Nundhorizont. Zu der im geſtrigen Abendblatt ent⸗ haltenen Notſz über die Aufführung von Schfllings„Moloch“ im Schweriner Hoftheater ſchreibt uns die Intendanz unſeres Hof⸗ theaters:„Der Rundhorizont iſt keineswegs eine neue Erfindung. Er wurde bereits vor 20 Jahren durch die Beſtreb⸗ ungen der Aſpaleig⸗Unternehmung in der Budapeſter Hofoper, im Stadttheater zu Halle(Sgale) und anderswo eingeführt. Die ſehr praktiſche Einrichtung iſt inzwiſchen derart verbreitet worden, daß es nicht mehr allzuviele größere Theater gibt, die ſie nicht beſitzen. Auch unſere Mannheimer Hofbühne, die bekanntlich zu den beſteingerichteten Deutſchlands zählt, beſitzt einen feſteinge⸗ bauten Rundhorizont zum allgemeinen Gebrauch. Für die Szenerie der„Salome“ wurde hier ein weiterer Nachthimmel nach den gleichen Prinzipien eingerichtet und für die geplante „Me iſterſinger“⸗Feſtaufführung ſoll in der Dekora⸗ tion der Feſtwieſe eine noch viel weiter gehende Anwendung des Lufthorizontes ohne Sofitten nach völlig neuen Ideen zum erſten Mal gezeigt werden. Die deutſche Opernſtagione in England hat ein plötzliches Ende gefunden. Die Tournee wurde angeblich von den Direktoren des für ſie gebildeten Syndikates geſchloſſen, weil van Dyck er⸗ krankkt und nicht imſtande iſt, die Direktion weiterzuführen. Von vielen Seiten wird aber behauptet, man habe zu ſpielen auf⸗ gehört, weil ein großes Defizit drohte. Maz Dreyers Drama„Die Siebzehnjührigen“ wurde am genting⸗Theater zu Rom mit lebhaftem Proteſt aufgenommen, im vierten Akt zu einer wahren Theaterſchlacht ausartete. Aufführung mußte unterbrochen werden, wurde dann aber unter dem heftigen Lärm der Gegner und dem Beifall der Minderheit zu Ende geführt. Guſtap Frenſſen hat das Sonderkapitel in ſeinem Roman „Hilligenlei“, das das Leben des Heilands ſchil⸗ dert, einer Durchſicht unterzogen und mit Ergänzungen ver⸗ ſehen, Das Kapitel wird im Groteſchen Verlag in Berlfn als Sonderausgabe erſcheinen. Max Halbe hat ein neues Drama bollendet, das den Titel „Das wahre Geſicht“ führen wird. Die Handlung ſpielt zur Zeit des Mittelalters in Danzig, Der Ort der Uraufführung iſt noch nicht beſtimmt. Neue Univerſttät in Zürich, Ar⸗ der Die Die Züricher Regierung legt dem Kantonsrat das Projekt für den Neubau der Univerſität vor. Baugrund und Gebäude koſten ſechs Mill ionen. Davon zahlt der Bund für die alte Univerſität und die Ablöſung von Baupflichten 2½ Millionen; die Stadt Zürich ſoll einen Bei⸗ trag von 1½¼ Millionen leiſten, ſo daß der Kanton noch 2½ Mill. zn tragen hat, Bach⸗Muſeum. In Eiſenach ſoll im Frühjahr 1907 das dritte deutſche Bach⸗Feſt ſtattfinden und zwar in Verbindung mit der Einweihung von Joh. Seb. Bachs Geburtshaus als Muſeum. Es ſoll in dieſem Hauſe aufbewahrt werden, was auf Joh. Seb. Bach, ſeine Familie wie ſeine Zeitgenoſſen irgendwie Bezug hat. Auf welche Schwierigkeiten dieſes Unternehmen ſtößt, iſt, nachdem 157 Jahre ſeit Bachs Tode dahingegangen ſind, leicht zu er⸗ meſſen. Die Manuſkripte Bachſcher Werke ſind meiſt in den königlichen Bibliotheken zu Berlin untergebracht, Bilder Bachs, ſeiner Familie wie ſeiner Zeitgenoſſen nur ſpärlich vorhanden. Die gahlreichen Inſtrumente, welche Joh. Seb. Bach und ſeine Söhne beſeſſen haben, mögen wohl noch erhalten ſein, aber die Spuren ihres Daſeins ſind nicht zu entdecken. Immerhin iſt es noch nicht zu ſpät, Umſchau zu halten und zu hoffen, daß ſich da und dort Manufkripte, Bilder, Inſtrumente uſw. befinden, die wichtiger ſind, als ſie im Augenblick erſcheinen. Darum er⸗ geht auch durch dieſe Zeilen der Ruf, an obigem Werke zu helfen, an jeden, der ein Steinchen zu dem Bau beitragen kann. Das Direktorium für das Bach⸗Haus beſteht aus den Herren Prof. Dr. Joachim⸗Berlin, Generalmuſikdirektor Steinbach⸗ Köln, Dr. v. Haſe⸗Leipzig, Dr. Bornemann⸗Eſſenach, Prof. Georg Schumann⸗Berlin(Feſtungsgraben). Letzterer nimmt zweckdienliche Mitteilungen entgegen. Ueber 50000 Mark für eine Vaſe. Aus London wird be⸗ richtet: Eine ſehr wertvolle Sammlung alter Möbel, Porzellan und Tapiſſerjen wurde am letzten Freitag bei Chriſtie zur Ver⸗ ſteigerung gebracht. Einzelne Stücke erzielten außerordentlich hohe Preiſe. Ein beſonders heißer Kampf entſpann ſich um den Beſitz einer viereckigen ſchwarzglaſierten Kang⸗Hai⸗Vaſe, die dem Kunſthändler Duveen für 53 750 Mark zugeſchlagen wurde. An⸗ dere bedeutende Preiſe für Porzellane waren 9000 Mark für ein Paar Worceſter⸗Vaſen, für ein kleines Sdvres⸗Geſchirr Mk. 94½0, für zwei alte ovale Nankingvaſen aus dem Beſitz der Lady Charlotte Finch, der Erzieherin der Kinder Georgs III., 16555 Mark. Für eine ſchöne Garnitur von Rokokomöbeln wurden ebenfalls hohe Preiſe erzielt. Ein Schreibtiſch mit Verzierungen in der Art von de la Foſſe brachte über 37000 Mark. Von fünf Brüßfeler Tapiſſerien erzielten drei, die die Teilung der alten Welt in allegoriſchen Bildern darſtellten und von Judocus de Vos ſigniert waren, 31 000 Mark. Die Eröffnung des Reichstags. J Berlin, 19. Febr. Der Reichstag wurde heute um die 11. Vormittagsſtunde mit großer Feierlichkeit eröffnet. Im Weißen Saale hatten ſich die neugewählten Abgeordneten ſehr zahlreich eingefunden. Zahlreicher denn je waren diesmal die Freifinnigen vertreten. Aber auch das Zentrum hatte ſich nicht ſpröde zurückgehalten. Sogar Herr Erzberger war in der letzten Reihe ſichtbar, von wo aus er in edler Neugier ſeinen Hals reckte. Bon bekannten Abgeordneten ſah man ſonſt noch den Erb⸗ prinzen Hohenlohe⸗Langenburg in blauer Dragoner⸗ uniform, Preuß, den elfäſſiſchen Zentrumsmann, die Herren Baſſermann und Paaſche, die mit dem munter drein⸗ blickenden Kanzler lebhafte Unterhaltung pflogen und Herrn von Kröcher, den Präſidenten des Abgeordnetenhauſes, gleichfalls in Dragoneruniform. Das Schwarz der Fräcke und der Prieſter⸗ röcke wurde hier und da auch von den roten Röcken der mecklen⸗ burger Ritterſchaft unterbrochen. Gegen 412 Uhr betraten die Mitglieder des Bundesrates, paarweiſe nach der Anciennität geordnet, den Saal. An der Spitze war Graf Poſadowski * mit Petrole um, zündete ſich an und verbrannte. und Graf Lerchenfelb. Den Beſchluß machten Herr von Warmbühler und Herr Dernburg angetan 5 ſeinem jüngſten ſüddeutſchen Ordensſchmucke. Dann folgten von Genera⸗ len getragen die preußiſchen Kleinodien und dann der Kaiſer, die Prinzen und die Hofſtaaten. Dekan Lender, der über ſeinem Prieſterrock das grüne Band des Kommandeurkreuzes dom Zähringer Löwen trug, brachte das Hoch auf den Kaiſer aus. Dann trat der en bor den Thron, bedeckte ſein Haupt mit dem Helm und nahm aus den Händen des Fürſten Bülow die Thronrede. Der Kaiſer ſprach laut mit ein wenig belegter Stimme. Die Stellen, die von Südweſtafrika handelten, von der Entſchädigung der Farmer, von dem feſten Entſchluß die Sozial⸗ reform fortzuführen, wurden beſonders lebhaft akklamiert. Der Beifall erneuerte ſich beim Schluß. Jetzt brachte Graf Lerchen⸗ feld das Kaiſerhoch aus und nun verließ der Zug, in derſelben Weiſe wie er gekommen, den Sgal. Vom Altane hatten die Kai⸗ ſerin, umgeben von ihren beiden ſchönen Schwiegertöchtern und der Prinzeſſin⸗Tochter dem farbenprächtigen Schauſpiel bei⸗ gewohnt. W. Berlin, 19. Febr. Während für die katholiſchen Ab⸗ geordneten Gottesdienſt in der Hedwigkirche um 107½ Uhr ſtatt⸗ fand. verſammelten ſich von 9½ Uhr ab in der Schloßkapelle die evangeliſchen Abgeordneten, die hohen Militärs und Beamten. Ferner verſammelten ſich hier die ſämtlichen Miniſter, Staats⸗ ſelretäre, Mitglieder des Bundesrates, an ihrer Spitze der Reichskanzler. Am Altar ſtand die Hofgeiſtlichkeit. Während eines Geſanges des Domchores zog der Hof ein. Der Kaiſer in der Uniform der Garde du Corps mit dem Adlerhelm und dem Bande des ſchwarzen Adlerordens, nahm vor dem Altar Platz, neben ihm der Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich, denen ſich rechts und links die übrigen Prinzen ete. anſchloſſen. Nach dem Geſang der Gemeinde predigte Generalſuperintendent Faber über das Wort Jeſaja„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöſt. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du biſt mein.“ Den Schluß des Gottesdienſtes bildete das niederländiſche Dankgebet. Im Weißen Saale ſtellten ſich von 1034 Uhr ab die Reichstags⸗ mitglieder gegenüber dem Throne auf. In der Hofloge nahm die Kaiſerin, mit ihr die Kronprinzeſſin und die anweſenden Prin⸗ zeſſinnen Platz. Der Weiße Saal war feſtlich erleuchtet. Der Thronbaldachin war mit ſchwarz⸗weiß⸗roten Straußfederbuſchen geſchmückt. Die Generalität, die Oberſten und Regimentskom⸗ mandeure traten an die ſchmale Wand des Weißen Saales. Die Miniſter und die Wirkl. Geheimräte nahmen gegenüber Auf⸗ ſtellung; die Mitglieder des Bundesrats links vom Throne, vor ihm Reichskanzler Fürſt Bülow, der kurz vorher noch einfrig mit den Abgeordneten von Kröcher und Baſſermann geplaudert hatte. Während des Gottesdienſtes waren die Reichsinſignien nach der Bildergalerie geleitet worden. Nach Ordnung der Verſammlung im Weißen Sagale machte 8 Reichskanzler davon Meldung. Unter lautloſer Stille näherte ſich von der Bilder⸗ galerie nunmehr der feierliche Zug, voran die Schloßgarde⸗ Kompagnie, dann 2 adelige Herolde, dann die Perſonen des großen Vortritts, dann die Reichsinſignien, nämlich das Reichs⸗ ſiegel, getragen von Generaladjutant Moltke, Chef des General⸗ ſtabes, das entblöſte Reichsſchwert, getragen von Kriegsminiſter von Einem, rechts davon der Reichsapfel, getragen von General⸗ Oberſt Generaladjutant von Lindequiſt, das Szepter, getragen von Generalfeldmarſchall Graf von Häſeler, rechts davon die Krone, getragen von Generalfeldmarſchall Graf von Hanke, das Reichspanier, getragen von General der Infanterie Generaladju⸗ tant von Keſſel, welchen Graf Löwenfeld und Generalleutnant von Höpfner geleiteten. Dann folgte der Kaiſer hinter ihm der Kranprinz, dann die Prinzen des Königl. Hauſes, die Prinzen aus ſpuveränen alten Fürſtenhäuſern uſw. Dekan Lender brachte als Aelteſter der Anweſenden das Kaiſerhoch aus. Der Kaiſer nahm auf dem Throne Platz, der Kronprinz trat rechts auf die unkerſten Stufen des Thrones, die Prinzen rechts davon. Der Kaiſer nahm hierauf aus den Händen des Fürſten Bülow das Manuſkript der Thronrede entgegen und verlas dieſe bedeckten Hauptes mit ruhiger Stimme. Die Abgeordneten begleiteten die Rede mit wiederholten Beifallrufen, beſonders bei der Erwähnung der Tapferkeit unſerer füdweſtafrikaniſchen Kämpfer, ebenſo auch bei dem Satze, der ſich gegen die Sozialdemokratie richtete, bei der Ankündigung der Fortſetzung der Sozialreform und am Schluß. Der Reichskanzler erklärte hievauf den Reichstag für eröffnet. Graf Lerchenfeld brachte hierauf ein zweites Kaiſerhoch aus, worauf der Kaiſer in feierlichem Zuge den Saal verließ, *** Die erſte Sitzung des neuen deutſchen Reichstages. wW. Berlin, 19. Februar. Am Bundesratstiſch Graf Poſadowsky. Das Haus iſt ſehr gut beſucht. Der Alterspräſident v. Winterfeld⸗ Menking eröffnet um 1 Uhr 15 Mim. die Sitzung und fragt zunächſt an, ob ein Mitglied des Hauſes älter ſei als er. Er ſei am 2. März 1832 geboren. Es meldet ſich niemand. Dann er⸗ öffne ich auf Grund des§ 1 der Geſchäftsordnung des Reichstages die Sitzung. Als Schriftführer berufe ich die Herren Abgg. Pauli (Reformp.), Rimpau(natl.), Engeln(Zir.) und Dr. Hermer (Freiſ. Volksp.). 5 Darauf findet der Namensaufruf ſtatt. Anweſenheit von 385 Mitgliedern. fähig. Abg. Pauli⸗Eberswalde verlieſt eine Reihe von Eingängen, Alterspräſident von Winterfeld beruft die nächſte Sitzung ein auf Mittwoch 1 Uhr. Tagesordnung: Wahl des Schriftführer. Schluß 2 Uhr. Dieſer ergibt die Das Haus iſt alſo beſchluß⸗ Präſidenten und der keinte Hachrichten und Celegramme. .c. Konſtanz, 29. Febr. Der Großherzog begnadigte den Zizenhaufſer Knabenmörder Hof zu lebenslänglichem Zuchthaus. * Bonndorf(Schwarzwald), 19. Febr. Im ſüdlichen Schwarzwald iſt bei 18 5 Wind Tauwetter eingetreten. Der Schnee ſchmilzt ſehr ſchnell. * Landau, 19. Febr. Im Gleiszellener Steinbruch erfolgte eine vorzeitige Exploſion der Sprengmaſſe. Zwei Arbeiter wurden ſchwer verletzt, einer hat das Augenlicht verloren. * München, 19. Febr. In Zentrumskreiſen verlautet, daß die Landtagswahlen für Anfang Mai zu erwarten ſind. * Berlin, 18. Febr. Die nationalliberale Reichs⸗ tagsfraktion hielt heute ihre erſte Sitzung ab. Abends ver⸗ einigten ſich die Mitglieder zu einer geſelligen Zuſammenkunft. * Hamburg, 19. Febr. Hier wurde ein Verein zur Bekämpfung der Sozialdemokratie, der demnächſt mit einem Aufruf an die national geſinnten Kreiſe herantreten will, gegründet. * Bunzlau, 19. Febr. Der wegen Einbruchsdiebſtahls hie! in Unterſuchungshaft ſitzende Maurer Rother übergoß ſich fi 8 Naunhelm, 19. Febrnar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. *Bern, 19. Febr. Der Bundesrat den Generalinſpektor der mar zei, Oberſt M gals zu ſtellen. Prozeß Pöplau. 1*Berlin, 19. Febr, Schneider zurzeit nicht vernehmungsfähig. Rechtsanwalt Bertram, beantragt Vertagung, ſpricht der Vertagung. Zeugenvernehmung im Falle Kiem vorzubehalten. Aus dem neuen Reichstage. nimmt oder ablehnt, weiß man noch nicht. Ein engerer der Deutſchen reiſinnigen Partei und der freifinnigen einigung wird in der deutſchen Mitgliedern, iſt lt.„Frkf. Ztg.“ günſtig. Die Wahlen in Oeſterreich⸗Ungarn. niſteriums des Innern, betreffend die Vornahme der allgemeinen Wahlen zum Abgeordnetenhaus. Die Hauptwahlen finden in ſämtlichen Kronländern am 14. Mai ſtatt, die Stichwahlen am 23. Mai.(„Frkf. Ztg.“). 5 Die Lage des franzöſiſchen Kahinetts. * Paris, 18. Febr. In dem heutigen Miniſterrat gab rung abzugeben gedenkt. Der Miniſterrat hat lt.„Frkf. Zig.“ dieſe Erklärung einſtimmig gebilligt. Der Miniſterpräſtdent Clemenceau, der noch immer nicht hergeſtellt iſt, wird voraus⸗ ſichtlich nur bei der Abſtimmung über die Tagesordnung das Wort ergreifen und im Namen der Regierung die Ver⸗ trauensfrage ſtellen. Die antiklerikalen Kundgebungen in Rom. Rom, 19. Febr. Obgleich die Klerikalen ſich bemühen, die Demonſtration vom Sonntag zu verkleinern und ſie als anti⸗ monarchiſch hinſtellen, gelingt es nicht, über den gewaltigen Eindruck hinwegzukommen. Der Papſt erhielt unzählige Proteſt⸗ telegramme. Die Intranſigenten des Vatikans beklagen laut die jetzige allzu offene klerikale Aktion, welche die antiklerikale Be⸗ wegung intenſiver gemacht hat. Morgen findet in einer römiſchen Kirche ein Sühnegottesdienſt ſtatt. Die nächſte Folge dieſer anti⸗ klerikalen Demonſtration iſt der Verzicht des Vatikans darauf, die Leiche Leo' XIII. am Tage und mit Pomp nach dem Lateran über⸗ zuführen. Sie wird lt.„Frkf. Ztg.“ in ſtiller Nachtgeit, wahr⸗ ſcheinlich im Laufe dieſes Monats, dahin verbracht werden. Die Wahlen zur Reichsduma, *Petersburg, 19. Febr. In 17 Städten mit einem eigenen Vertreter der Reichsduma wurden unter 1300 Wahl⸗ männern gewählt, 181 Monarchiſten, 132 Gemäßigte, 1049 An⸗ gehörige der Linken, unter letzteren 617 Kadetten; die Zahl der gewählten Nationaliſten beträgt 78. Aus 11 Städten liegen Mel⸗ dungen über einen Block der Sozialdemokraten und der Sozial⸗ repolutionäre vor. In Aſtrachan, Wilna, Woroneſch, Jekaterins⸗ law, Roſtow am Don, Kiew und Samara traten dem Block auch die Kadetten, in Kiew, wo die Rechte ſiegte, außerdem Juden und Paolen jeglicher politiſcher Richtung bei. In Kaſan führen die KLadetten ihre Wahlniederlage auf den Umſtand zurück, daß die Sozialdemokraten ſich von ihnen abgeſondert hatten. Japan und die Vereinigten Staaten. * Waſhington, 19. Febr.(Aſſociated Preß.) Das Staatsdepartement bereitet die Wiederaufnahme der Verhand⸗ lungen mit Japan zur Regelung der Einwanderungs⸗ frage vor. Man erwartet als Ergebnis, daß Japan Päſſe an Kulis nicht erteilen wird. Sobald die Einwanderungsbill unterzeichnet iſt, wird das Departement für Handel und Arbeit die Hafenbehörden bezüglich der Einſchränkungen in der Zu⸗ laſſung von Einwanderern inſtruieren, ohne die Japaner be⸗ ſonders zu erwähnen. Der Erlaß dieſer Vorſchrift dürfte die Kalifornier befriedigen. Ein Abkommen zwiſchen dem Präſi⸗ denten Rooſevelt und den Behörden von Sans Francisco be⸗ ſtimmt: Ausländiſche Kinder unter 16 Jahren, die engliſch ſprechen, dürfen bei den Schulen der Weißen zugelaſſen werden. Für ausländiſche Kinder, die der Elemente der engliſchen Sprache nicht mächtig ſind, ſollen beſondere Schulen eingerichtet werden. Messaline u.„Henneberg⸗ Radiumm Seide“ v. Mk. Louisi.10 an porto⸗ 7 85— u. gollfrel. 80844 af et— Muſter umgehend. FDeoſdonfabrict. 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Der Staatsanwalt wider⸗ Der Gerichtshof beſchloß, Krager zu vernehmen und bezüglich der Vertagung Beſchluß bis nach der Berlin, 19. Febr. Die Wahrſcheinlichkeit, daß ein Konſervativer und zwar Graf UÜdo Stolberg, zum Präſidenten des Reichstages gewählt wird, w ächſt. In den Vorbeſprechungen der verſchiedenen Fraftionen hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß die Rechte gegen die Wahl eines Zentrumsmannes zum Präſidenten iſt. Dem Zentrum wurde dann die Stelle des 1. Vizepräſidenten angeboten; ob die Partei dieſe Stellung an⸗ Zu⸗ Volkspartei, der Ver⸗ Form geplant, daß diefe drei Fraktionen ſich im Reichstage als eine Fraktion konſtituſeren und daß die drei Vorſitzenden von jeder der bisherigen Fraktionen 1 wählen. Die Stimmung, namentlich unter den Neugewählten und den füd⸗ für dieſen Plan ſehr * Wien, 19. Febr. Das Reichsgeſetzblatt und das Amts⸗ verkündigungsblatt vublizieren heute die Kundmachung des Mi⸗ der Kultusminiſter Briand den Inhalt der Erklärung bekannt, welche er heute Nachmittag in der Kammer namens der Regie⸗ mit Zinsbe 555 Dolkswirtschaft. Baumwolle (Wochenbericht von Hornby, Hemelryt& Co., Baumwollmäkler in Lwerpool.) Die Umſätze während der Woche belaufen ſich auf 50 410 Ballen. Amerikaniſche Sorten waren wiederum gut gefragt und bedeutende Poſten wurden für ſpätere Ablieferungen gebucht. Die Preisbaſis hat ſich etwas abgeſchwächt, ordinary und good or⸗ dinary 18 P. billiger, low middling 14, middling 6 und good midd⸗ ling und darüber 4 Punkte billiger. Braſtlianiſche waren gleich⸗ falls gut gefragt zu feſten Preiſen. Preiſe 5 Punkte billiger. Peruvianiſche flau,„rough“ Sorten unverändert,„ſmooth“ hin⸗ gegen E Punkte billiger. In Aegyptiſcher ging ein gutes Geſchäft vor ſich, Preiſe 1716 bis 1/4 d höher. Abaſſi jedoch unverändert. Der Markt weiſt keine neuen Faktoren auf. Die Zufuhren ſind andauernd groß und ebenſo die Entnahmen. Soweit halten ſich dieſe beiden Umſtände das Gleichgewicht. Die In⸗Sicht Ziffer iſt geradezu neorm. 10 518 000 gegen 8 338 000 im Vorjahre und 9301 000 in 1904/05. Allerdings enthält dieſe Ernte einen un⸗ gewöhnlich großen Prozentſatz niedrigklaſſiger und in vielen Fällen ſogar unverſpinnbarer Baumwolle. Gute Grade erzielten koloſſale Prämien. Die Spekulation iſt untätig. Mancheſter iſt fortgeſetzt ein flotter Käufer von disponibler und„eboll“ Ware. Im Süden ſind bereits die Vorbereitungen für die neue Ernte im Zuge. Ein größeres Areal denn je ſteht zu erwarten. **** Reichsbank. Die zweite Februarwoche hat der Bank gwar eine nicht unweſentliche Beſſerung gebracht, doch hielten ſich die Rück⸗ flüſſe immerhin in normalen Grenzen trotz des 6prog. Zinsſatzes. Auch in dieſem Jahre floſſen, wie der Ausweis vom 15. Februar zeigt, der Bank in erſter Linie auf der Girorechnung größere Sum⸗ men zu, zum Teil wohl im Zuſammenhang mit der Bereitſtellung von Mitteln für Dividendenzahlungen. Insgeſamt nahm die Bank herein, als ſie herausgab. papierrechnung in Betracht. Die Bank war faſt täglich mit Schatz⸗ ſcheinen am Markt, doch zeigte ſich dieſer zuletzt nicht mehr ſo auf⸗ nahmewillig, ſo daß die Bank ihren Wertpapierbeſtand doch nur um 34 134 000 M.(28 597 000 M. entlaſten konnte; er begiffert ſich jetzt immer noch auf 128 057 000 M.(105 445 000.). Auch geſtern nach hat die Bank weiter verſucht, Schatzſcheine abzuſtoßen, und in Zuſammenhang mit dieſem Vorgehen iſt der Privatwechfel⸗ zinsfuß nach und nach auf 5 Prozent geſtiegen, ſo daß die Span⸗ 1 zwiſchen ihm und dem amtlichen Satz nur noch 1 Prozent eträgt. Die deutſchen Eiſenbahnen vereinnahmten im Januar aus dem Perſonenverkehr M. 39 808 588 oder M. 577 155 mehr und per Km. M. 828 oder M. 1 gleich 0,12 Proz. weniger und aus dem Güterverkehr M. 122 888 768 oder M. 7 217 425 mehr und per Km. M. 2487 oder M. 108 gleich 4,54 Proz. mehr. Neptun, Waſſerleitungsſchüden⸗ und Unfall⸗Verſicherungs⸗ Geſellſchaft, Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat beſchloß für 1906 die Verteilung einer Dividende von M. 60 pro Aktie, gleich 24 Prog.(wie i..) vorzuſchlagen. »Magdebn⸗ger Lebens⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft. In der Lebensverſicherung waren im Jahre 1906 zu erledigen 7678 An⸗ träge über Mark 34 454 596 Verſicherungsfumme. Ausgefertigt wurden 6515 Policen über M. 29 045 896. Der reine Zuwachs des Verſicherungsbeſtandes betrug infolgedeſſen 2578 Policen über M. 16 274 528.50, ſodaß letzterer ſich Ende 1906 auf 84 383 Polt⸗ den über Mark 268 272 776.50 Verſicherungsſumme belief. In der Unfallverſicherung erhöhte ſich die Prämien⸗Einnahme auf ca. M. 932 000 und der Verſicherungsbeſtand auf 29 395 Verſiche⸗ rungen über rund 145 Millionen Mark auf den Todesfall, 318 Millionen Mark auf den Invaliditätsfall und 118 000 M. tägliche Entſchädigung für vorübergehende Erwerbsunfähigkeit. In der Anfang 1906 neu aufgenommenen Haftpflichtverſicherung beſtanden Ende des Jahres 2091 Verſicherungen und die Prämieneinnahme betrug rund 46 000 Mark. 5 Baumwollſpinnerei Erlangen. Der Auffichtsrat ſchlägt für 1906 auf das erhöhte Aktienkapital von M. 1 200 000 eine Divi⸗ dende von 12 Proz. vor(i. V. 10 Proz. auf M. 800 000). Chemnitzer Bankverein. Die hohen Zinsſätze brachten nach dem Geſchäftsbericht bedeutend höhere Erträgniſſe an Zinſen, wogegen durch die weſentlich verminderten Umſätze in Effekten das Provi⸗ ſionserträgnis nicht unweſentlich beeinflußt wurde. Die Dividende wird mit 6 Prog.(w. i..) auf 6 Mill. Mark und mit 4% Proz. auf 1½ Mill. Mark Kapital vorgeſchlagen. Die Bremer Rolandmühle ſchlägt 7 gegen 9 Prozent im Vorjahr. Die Berliner Viehkommiſſions⸗ und Wechſelbank, die in 1906 ihr Kapital von 2 auf 3 Millionen Mark erhöhte, erzielte in 1906 in beiden Abteilungen inkluſive Vortrag aus 1905 einen Brutto⸗ gewinn von 482 275 M.(gegen 431842 M. im Vorfjahre). Hier⸗ von lieferte die Viehkommiſſionsabteilung 265 009., die Vank⸗ abteilung 217 266 M. Nach Abſetzung von 56 445 für Ausfälle und Abſchreibungen ſind 151358 M. für Handlungsunkoſten, Ge⸗ hälter, Steuern, Miete etc. zu buchen. Als Reingewinn verbleſhen 274 472 M. gegen 217 805 M. im Vorjahr. Dem Reſervefonds ſollen 60 000 M.(im Vorjahr 50 000.) überwieſen, einem neu zu bildenden Unterſtützungsfonds für die Angeſtellten der Bank 6000 M. zugeführt und 6½ Prozent Dividende(wie im Vorfahr) mit 162 500 M.(130 000.) an die Aktionäre gezahlt werden. Die 1 Million Mark neuen Aktien ſind für 1906 zur Hälfte divi⸗ denberechtigt. Prozent Dividende vor ** Telegraphiſche Handelsberichte. Lederwerke vorm. Ph. Jakob Spicharz, Offenbach a. M. Für 1906 beträgt der Reingewinn M. 217 132(im Vorjahre Mark 186 659, Dividende M. 135 000(im Vorjahre M. 105 000), in Prozenten 9 Prozent(im Vorjahre 7 Proz.). Bei normalem Geſchäftsgang hofft die Geſellſchaft nach der„Frkf. Ztg.“ wieder auf ein befriedigendes Ergebnis. 2 5 Frankfurter Kreditanſtalt G. m. b.., Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat hat beſchloſſen, für 1906 eine Dividende von 10 Proz. in Vorſchlag gu bringen. B. Berg⸗ und Metallwerke, Frankfurt a. M. Das früher vom 1. Juli bis 30. Juni laufende Geſchäftsjahr iſt laut Beſchluß der ordentlichen Generalverſammlung des letzten Jahres auf die Zeit vom 1. Oktober bis 30. September verlegt worden, und dadurch iſt ein Geſchäftsjahr notwendig geworden, welches die Zeit vom 1. Juli bis 30. September 1906 umfaßt. Für dieſe 3 Monate hat die Geſellſchaft einen Bruttoertrag von M. 5 029 570, für das ganze Jahr M. 7 134 800 ausgewieſen und M. 3 750 000 werden als Dividende auf 15 Millionen Aktienkapital berteilt, ſodaß mithin die Dividende für das nur 3 Monate umfaſſende Geſchäfts⸗ jahr mit 25 Prozent ebenſo hoch iſt wie für das ganze Vorjahr. Die Meißner Ofen⸗ und Porzellanfabrik ſchlägt nach der „Irkf. Ztg.“ 10 Prozent(i. V. 9 Prozent) Dividende vor. * B. Frankfurt a.., 19 Febr. Von Bergmanns Elektrizitäts⸗Werke.⸗G. Berlin gelangen vom 20. ds. die neuen Aktien mit halber Dividendeberechtigung zur Notierung. Die Lieferung erfolgt per Kaſſe in definitiven Stücken rechnung à 4 Prozent ab 1. Januar 1907 auf dieſer Rechnung 50 779000 M.(i. V. 55 706 000.) meyhr In zweiter Reihe kömmt die Werk⸗ 3 90 Reichsanleihet 85½ 85 Southern Pacific 5 0% Chineſen 103% 1035¼Chieago Milwaulee 4½ 9% Chineſen 100¼ 100% Lenver Pr. 2%% Conſols 86½4ẽ 86/ö8 Aſchiſon Pr. 4 9% Italtener 101½¼ 100½ Foutsv. u. Naſhv. 4% Griechen 51½ 51½ Union Pacifie 3 d% Portugieſen 70— 70— Anit. St. Steel Spaniern ,, 0 Fürter 98˙½ 96% erie 4% Argentinfer 87⁹ſ ͤ 87½ % Mexitaner 84. 4% Jap 88.— Gläubigerverſammlung ſei auf ein außergerichtkiches Abkommen bei der Abfindung von etwa 40 Prozent zu rechnen. Eſſen a. Ruhr, 19. Febr. Die Gute Hoffnungs⸗Hütte er⸗ richtet bei Oberhauſen eine neue Hochofenanlage. Berlin, 19. Febr. Die Sitzung des Aufſichtsrats der Kommerz⸗ und Diskonto⸗Bank, in der der Abſchl vorgelegt werden ſoll, findet nach der„Frkf, Zig.“ am 2g. ds, ſta Berlin, 19. Febr. Die Bilanzſitzung der Dis kon! Geſellſchaft findet am 26. ds. Mts, ſtatt. 5 Bremen, 19. Febr. In der heutigen Aufſichtsratsſitzun des Norddeutſchen Lloyd wurde die Dividende für 1006 auf 1 5 Prozent feſtgeſetzt. Der Nettogewinn beträgt 12 790 0 Mark. Madrid, 19. Febr. Die ſpani Kursſtand bis über 84 Prozent erhöht. London, 19. Febr. Obwohl ſich die Bank von England den größten Teil und Indien den Reſt der geſtrigen Goldzufuhr ſicherten, gilt Amerika als ſtarker Reflektant. Man glauht, 52 Amerika, nur um die Emäßfgung der hieſſgen Bankrate zu fördern, vorerſt von Goldeinkäufen hier abſteht. Newyork, 19., Febr. Die„Sun“ meldet, ſeitens der Ver⸗ waltung der Pennſylvania⸗Bahn und den Bankiers, welche gewöhn⸗ lich die finanziellen Geſchäfte dieſer Bahn ausführen, wird der Plan erwogen, eine Anleihe herauszugeben, die den Betrag von 50 Millionen Dollars nicht überſteigen darf. leihe ſoll im Auslande ſche innere Rente hat ihret Mannheimer Effektenbörſe vom 19. Februar.(Offizieller Bericht) An der heutigen Börſe erfolgten Abſchlüſſe in Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien zu 450 Mk. pro Stück, Dingler'ſche Maſchinenfabrik⸗Aktien zu 136 pCt., Mannheimer Gummi⸗ und Aſbeſtfabrik⸗Aktten zu 159 pCt. und in Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 187,50 pCt. Höher ſtellten ſich noch: Verein chem. Fabriken 326 G. und Zuckerfabrik Wag häuſel⸗Aktien 113,50 G. Obligationen. Pfandbriefe. 4% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.—beſ u. Seetransvort—6 3%„„„„ M. 94.50 b704½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf 103.— 3%„„„ unk. 1904 94.50 b34%0 Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.5 3%„„ Kommunal 95.75 b 50% Bürg. Braubaus, Bonn 102.—8 Städte⸗Anlehen. 40 Peene 1 05 99.50 34½ Freiburg j. B. 95.— Geen Mannb. Dampf⸗ 30% 10 Heidelög. v. J. 1903 95.— Gl ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 101.—8 30 0 Karlsruhe v. J. 1896 87.—G4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½%0 Lahr v. J. 192 95.— G. Geſen ſchaft 8½9% Ludwigshafen 100.50 G4ö&%½% Oberrb,Elektrizitäts⸗ 42ů0„ v. 1006 101.—., werke, Harlsruhe 3500%0 65.7 0. Ner 0 00 0 10 4% Mannh. Oblig. 1901 100.25], Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.75 „, 5 1885 95.— 4½%% Ruſſ..⸗G Zellſtofft. 3½ 7„ 1888 95.— 5] Waldhof bei Pernau inn 5„„ 1895 95.— Bſ Lipland 100.70 b3 „ 1898 95.— B4/½% Speyrer Brauhaus „ 1904 95.— B..⸗G. in Speyer 97.508 „ 1905 94.70 B0(%½% Speyrer Ziegelwerke 101.40 40ů⁴ 1906 101.75 G4½% Südd. Trahtinduſtr. 101.90 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 11 5 %% Pirmaſens unk. 1905 95.— 34½% Pirmaf 10005 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 104.30 B 3½% Wiesloch v. J. 1905 98.25 G Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 9, 103.—G A ktien. Banken. Brief Geld Brief Badiſche Bank—.— 135 750Br. 3. Storch. Speyer—.— z. erger, Worms—.— 100 Gewbk. Speyer 50%—— 127 60 0 Wormſ. Br. v. Oertge—. Pfälz. Bent 101.50 Plälz. Hyn.⸗Bank 191.75 191.5, Pf. Preßh. u. Sptfabr. 148.— Pf. Sp.⸗U. Kdh. Land.— 138.— Trausport Rhein. Kredithank 142.— 141.11. Verſicherung. Tiein. Hun,Bank—.— 10 0% A⸗G.,Röſch. Seetr. 92.— Südd. Ban! er 117. Rannh. Dampfſchl. 63.— Giſenbahnen.„, Lagerhaus— Pfälz. Ludwiasbahn—.— 228.— Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. Maxbahn—.— 145.—„ Aſſecurranz— „ Nordbahn 137.— Continental. Verſ. 435.—— Heilbr. Straßenbahn—.— 81.— Mannh. Verſicherung—— 51 Chem. Induſtrie. Oberr. Verſich.⸗Geſ. 500.—— .⸗G..chem. Indunr..——.—[Württ. Transv.⸗Verſ. 675.— —.— 8 Induſirie. Chem. Fab. Goldenba.— 187 4 1 3355 Verein chem. Fabriken,—.— 826 Vexein D. Oelſabriken 13250—.— Emalllirfbr. Kirrweil. i, A. W. Tmum 220.— D— matllw. Matammer—— „„ borſug—. 105.50Citlinger Spinneret 110 Branereien. Düttenh, Spinnerei—.— 9 Bad. Braueret— 118[Karlsr. Maſchinenbau—.— Bißzer Aktſenbierr, Nähmfbr. Hatd u. Neu 283.— Durl. Hof vm Hagen—.— 265 Toſth. Cell. u. Papierf. 280.— Eſchbaunſ⸗Braueret—. 146—[Mannhb. Gum u. Asb.—.— 15 Eleſbr. Rühl, Worms—.— 99 Maſchinenf. Badenia—.— 206 Ganters Bi., Freibg.—. 108.—Oberrh. Elektrizit.ſt—.— 31 Kleinlein, Heidelberg—.— 182. Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 137. Homb. Meſſerſchmitt—.— Ludwigsh. Brauere!—.— 248 Mannb. Aktienbr.—— 141 50 Pfalzbr. Geiſel, Mohr Portl.⸗Zement Hdlbg. 168.— Südd. Draht⸗Ind.——1 Südd. Kabelwerke Verein Freib. Ziegelw.—. Brauerei Sinner— 245 peyr.— Br. Schroedl, Holbg.—.— 210. iigmüble Neuftadt—.— „Schwarz, Speyer—.— 127.— Zellſtofffabr. Waldhof 328.— Nitter, chwez.—.— „S. Weltz, Speyer 1 Waghäuſel 97.——, Buckerraff. Manng Parifer Börſe. Paris, 19. Februar. Anfangskurſe. 3% Rente 95.65 95 50 Cürk. Looſe—— ſtaltener—.———Banque Ottomane 691.— =panier 95.80 95.30 Rio Tinto 2474 Türken unif. 97.22 96.87 Londoner Eſfektenbörſe. London, 19. Febr.(Telegr.) Anfangskurfe dei Effel 19. Febr. Die hieſige Eiſenw befindet ſich nach der„Han Ztg. ſive 20 1 Kreditaktien hatten unter den Verhältniſſen der innerpolitiſchen Lage zu leiden. Schiffahrtsaktien kaum behauptet. Die Dididende⸗Erklärung des Aufſichtsrats in der heutigen Sitzung des Nordd. Lloyd auf 83 pCt.(i. V. 78; pCt.) ging ohne jede Anregung vorüber. Auf dem Montanaktienmarkt war das Ge⸗ chäft behauptet. Unter dem Eindruck des Rückgangs von Konkordia, welche einen empfindlichen Kursverluſt aufweiſt, ſwurden die Rückgänge teilweiſe durch Gewinnrealiſakionen be⸗ einflußt. Auch verſtimmte das Ausbleiben einer Beſtätigung der üüber die Konkordia⸗Geſellſchaft verbreiteten Fuſionsgerüchte. Beſſere Nachrichten jedoch und beſtimmteres Auftreten über eine Intereſſengemeinſchaft, welche ein weſtfäliſches Blatt meldete, führten zu erneuter Steigerung; Konkordia bis 14 pCt. geſteigert ſchloſſen 403. Die Stimmung war leilweiſe beſſer, das Geſchäft jedoch auf den meiſten Gebieten ruhig. Induſtriewerte feſter. Fonds ſtill, Ruſſen ſchwächer. An der Nachbörſe trat weitere Feſtigteit für Lombarden ein. Es notierten Kreditaktien 215,25, Diskonto 184,50, Lombarden 32,30, 50, 40, Baltimore and Ohio 117,40, 50. Pripatdiskont 5 pCt. Delegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. 3 Reichsbank⸗ Prozent. Wechſel e 99 135· 18 9 ſierdam kurz 168.95 169.05 Faris kurz 81 81 13 ſen„80958 80.933 Schweiz. Plätze, 1255J.125 Ialſen„ 81.15 81.116 sien London 20.485 20.482 Napoleonsd'or Nationalbant 135 90 135 0%] Bant ttomane 187.50137.— Fraukfurt a.., 19 Februar. Kreditaktien 215 30, Staats⸗ bahn 147 20 Lombarden 31.0 Egypter—, 4% ung. Goldrente 95.65, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 184.90 Laura —.—, Gelſenkirchen 215.—, Darmſtädter 137.60 Handelsgeſellſchal 172.—, Dresdener Bant 158.— Deutſche Bank 242.90, Bochumer 242.50 6. Seite.%ͤĩ][ö7ͥ 8 0 e General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maͤnnheim, 19. Februar. Berliner Effektenboͤrſe. Staatspapiere. A. Deutſche⸗ Nachbörſe. Kreditaktten 215.25, Staatsbahn 146.90, Lombarden 5 Sgee 18 19 18 19 32.80, Disconto⸗Commondis 184.80 in, 19. Februar.(Se 1 5 Nuſſennoten 215 35 215 75 9 5 9 30 92 10 41½ Dſch. Reichsanl 97.70 97.70 Tamanlivaß 100.15 100.—** 5 0 arden 92.— 32. 86.35 86.30 Bulgaren 99.40 99 50 Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 11 0 1351 97.70 1 Fanada Paciffe 189.30 189—3/ pr.konſ. St.⸗Anl 97.70 97.50leſ, Griechen 1890 50 40 59.40 17. FTebruar 1607. e eichdan. 0 SHamburg. Packet 151.10 151.20 4„ 86.35 86.20 italien. Rente 103 50 1038.47 Wihrend in Oberſchwaben und im Schwarswald nock 8 Zeſ Reichsanleſhe 86.30 86..Nordd. Llond 132.10 181 70 bad. St.A 101•7 95 8 1 3 8 le 9 Ad. St⸗-A..70 1195 ½ Oeſt. Silberr.—.— 100.15 Schneemaſſen lagern, iſt im württemberaiſchen Unterland größtenteils 20% Bad. Ste⸗An.— 101.90 Dmamit Fruſt 177 75 177.051½ bad. St.⸗Obl. fl 96.40 96.30 1% 100.15 die Schneedecke verſchwunden, die Te ee 3½ B. St. Obl. 1900 96.5 96.2“ gicht⸗ u. Kraftanl. 128.30 128.— 1—— 10 960 98 1 915 5 99.15 79 Schiffahrt dal 5 lüßſe iſt wärmer und die %e% Bapern 97.— 97.20 nochumer 242— 242 90 14% 8 00, 96 10 96.10 69 50 entwickeln Wotk madel das Auslaud nach eial Sch 8 5 5 —— 5 5 8 g. 25.80 8 inigen Schwankunge 8 18 9 bayer..⸗B.⸗A. 102.20 102.403 dto. I 70.30 70.40 Junveränderte Preiſe, trotz der erheblichen Getreidekäufe, Nord⸗ Sachſer 86.28 86.25 318 15 4000 4 6 do. u. Allg.⸗A. 97.20 22755 4½ neueRuſſen 1905 9145 91.4 rußland im Wochenverlauf in Berlin und Cbicago betätigen ließ ue Pfor. Nh. W. B. 100— 100 enkirchner 215. 5„„ 85 50 85.50 Ruſſen von 1880 77.20 76.50 allein der andauernd hohe Zinsfuß der Reichsbank und die ſichtbar 55 10 101 115 10175 Harvener 221.70 221.60[4 Heſſen 102 25 102.604 ſpan. ausl. Rente 95.20 95.20 abnehmenden IAnlandsvorräte veranlaſſen die Abgeber auf den erdöhten 455 Gallner 103.50 88.85 83.85 J Türken v. 1908 89.80 89.80 Preiſen zu beſtehen. Die Geſamt⸗Tendenz iſt feſt. Im einzelnen 40 Ja ben 990 8 Fürdet Bergwerjʒte—— 35 3 Sachſen 86 10 86.20 Türken unif. 9610 96.10] wird noch erwähnt, daß in Futtergerſte und Mais lebhafte Nachfrage 1 0 ner 15520— Laurahütte 241 7⁰ 241 60 Aſs Mh. Stadt⸗A.05 94.65 94 65 Ungar. Goldrente 9560 95.65 herrſcht und daß vereinzelt auch Roagen geſucht iſt, während das 47 Hacrad⸗Anl 88 9 80 c e 195 5 155 30 e che. 4„ Kronenrente 95.40 95.30 Geſchäft in Braugerſte zur Zeit vollkommen ruht. 2* 8 5 88. 1 2 94 5.— 5* F—— N 2 +0 1— 3 242 120 e eee 4. 98.—— Ete zeit: Weizer erg. Me. 929—19./5, 0 Verk.⸗Märk. Ban! 160 20 140.— Anflin Treptow 371.90 372.—Egypter uniſizirte—.——.— Oeſt. Loſe v 1860 156.85 156.—19.50 20.00 niederbayer M. 21.00 21.25, Rumänt N 5 f Berl. Handels⸗Geſ. 172 20 172.— Braunk.⸗B 196. 19 12 5 ſe v. 156.85 156. 5 8 9„Alumänter. M 1950 Harmſtädter 286770 480 1 uß. 90 80 100.70 Türkiſche Loſe 147.40 146.60 9255 21 15 lihe M 20.50—21.75, Sarouska M. 00.00—00.00, 8 8 255. 54..8 575 ſtoff Azima M. 21.50—22.25, Walla⸗Walla M. 00.00. 00.00, L Deutſch⸗Aftat. Bank 178.— 172.90 5„„.80 66.75 0 Bima 50—22.25, W 4 M. 00.00. 00.00, La Deutſche Ha alt 248— 8 15 870 896 0 Aktien induſtrieller Unternehmungen 1 5 55 1 e 90 0 900 Aae „(ig.)———.— eſtereg. Alkallw. 217— 215.80 N. 1 2 7 Dintel 15,00 14 00 pdge t Resr e Dise⸗Kommiandit 185.— 185.— Wollkämmerei⸗Akt. 153 50 153 70 Bgd. Zuckerfabrit 113.. 114. Ver. Kunſtſeide 390.— 394 50 M. FV.00—14.00. Noagen: württemberatſcher Dursdier Bank 158.— 188.10] Chemiſche Cbarlot. 216— ederm. St. Ingbert 86.— 86 ee ee eee 1 8 Rhein, Kreditbank 140.50 140.70 Tonwaren Wiesloch 148 50 148 50 Eiſchbaum Mannb. 145.50 145.54 Spichar⸗ 182.— 132— bis 20.00. baueriſche M. 19.50—.2 Bfälzer(uominell) M. 19.00 Schaaffh. Banto. 158.70 158.50 Zellſtoff Waldhof 328.— 324— Mh. Akt.⸗Brauere! J40.50 140.50 Walamüigle dieed 180 ,, bayeriſch⸗ M. 19.50—20.00, Tauber M. 19.25—19 75 Fübeck⸗Büchenen———— Celluloſe Koübeim 277.50 277 50 farkak. Zwelbr. 108.— 106.— abrradw. lener 386.5 857 40 ungariſche A. 20.00—2200, kalitorn vrima M. 00.00—9000, 72 5 99 Cel 0 277.5 750[ Weltz z. S. Speyer 92.— 92.— Maſchinenf. Hilbert 98.50 97.25 5 afer: Oberländer M. 00.00—00,00, Unterländer M. 00.00—00.900 Staatsbahn 1400 1 50 Nürgerswerken 40, Fenen Heidee, 167 50 lc 0 maſch Aei. lein 28. 0)½25 württembg. M. 18.00—19.90, ruſſiſcher M. 00.00 00.00 Mais 18 5 8 aſch. Arm. Klein 128.— 128.—„ M„ M. 09.900—00. Privat⸗Discont 4% 9% Cementf. Karlſtadt 183 75 134.— Haſchinenf. Baden. 204.20 204.10 aired M. 0000 00.00 La Plata geſund 15.00—15.25, Pellom W. Berlin, 19 Februar.(Telegr.) Nachbörſe. 19 95 Anilinfabrik 478.— 477.50 Dürrkopp 375.— 876— 100 a 00.00—00.00, Wiehl⸗ 1491K 5 8 57 Fh. Fbr Griesheim 249.— 247—] aſchinf 919.— 919— breiſe pro 100 ſs inel. Sack: Mehl Nr. O M. 30.00—31.00, Nr. Kredit⸗Aktien 245 20 215 40 Staatsbahn 146.70 146 70J Höchſter Farbwerk 427.25 28 5 7 chiarf Gritzner 2195 219 M. 2850—20 50, Nr, 2 M. 27.00—28 60, Nr. 5 1 Diskonte Komm. 184.90 185.— Lombarden ee e 33 a 137.— 137.50 Nr 4 M. 23.50—24.50, Suppengetes M. 30.90—81.00, Sack gelelz Nab 320.— 325.— Rö 2 oſö 1f. ik Ier. 9„—24.50, Sul 9 E n en—34.,00, Ste Berliner Produktenbörſe C³˙AF een Birr e, eee ee d 5 Draßtinduſtrie 146.50 146.50 chnellprf. Frtthl. 188.90 188 90**** 2 5 Accumul.⸗F. Hagen———.elfabrik⸗Aktien 133.50 J34 4: Beelte, le. Febr,(Telegramm)(prodattenbbiſe Eitewesehſch. 271.80 210.50 Selind Adalf 155.50 15350 Marx& Ooldschmidt, Mannheim Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. Allg. Elk.⸗Geſellſch. 211.30 210.50 Seflinduftrie Wolff 158.60 153 50 Telegr Aldteſſe. 18. 19 18. 19 Südd. Kabelwerke 139.50 139.50 Lampertsmühl 94.70 95.— Telegramm⸗Adreſſe; Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. Weizen per Moi 183 75 187.50] Mais per Mai 132—13f5 Fahmever 14¹ Kammg. Kaiſersl. 181— 181.— 19 Februar 1907 Proviſionsfrei! Jent 130.50 130.50 Ag See 118 Zellſtoff Waldhof 329.90 328:P„5— „ Sept. 185„ Sepvt.——.—8˙6 55 Wir ſi Bers rä 1 Wir ſind S ahe Bers Käufer Roggen d 115 1 815 5 Rüböl per 10 9770 Bergwerks⸗Aktien. e eee,e käufer 1 9 8 5 1* 52 „Sept. 13775167.— SOktbr. 56.70 56.80 Bochumer 243 2% 243 10 arpener 222.20 22150 E Hafer per Mai 176 25 176 Spiritus 70er looo——.— Zuderus 125 50 125—] ibernia———L— „Juli 178.50 178.— Weizenmehl 26— 26[Concordia 394— 403.— Weſterr. Alkali⸗A. 217— 216.—.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtat 5 „Sept.——— hoagenmebl 35 e eee m. 510 W. 800 Friedrichsh. Bergb. 1 5 70 74 80 Rer. Königs⸗Lc 242.— 242 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ. Ludwigshale N. M. Budapeſt, 19, Februar.(Telegramm.) Getreidemarkt. en e; 216.— 915 Noßleben 1090 45 325 Badiſche Ziegelwerle, Ar Brühl 5 48 8 18. 19. 70 Benz& Co., Rbein. Gasmotoren, Mannheim 23— br 50 peh 80 l Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. e ee norm. Karcher, Emmendingen— 24 zfr 5 5 5 80 5 N Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaf 5 Weizen per April 746 747 ruhig 748 749 feſt Ludwü.⸗Berbacher 228.40 228.50] Oeſterr. Süd⸗Lomb. 32.10 32.30 e wünereies ſellſchaft 97 „„Mat———— 751 752 Pfälz. n 145.— 145 20 Oeſterr. Nordweſtb.———. e e e 3„ Okt. 782 788 ruhig 784 785 feſt do. Nordbahn 137.70 187 70 Ait FFF 995 1 e 5 15 27„„ „ 0 8 Dai 9 türkh Roggen ger Se 679 680 688 684 5 Gerngeel 1517 15150 Holthardbahn kotoren⸗Geſ. Untertürkheim, 5 15 5 28⁰ 3 t. ruhi 6 80 681 ſteti Hamburger Packet 15 15130 Ftal. Mittelmeerb.———.Fabr Gebr. Akt.⸗Geſ. Pirr dauns 25 earnn 747 748 0 Weie ne 132.40 laf ga]: Jperidonalbahn 155 la0 A ge 206— 667 668 ſtelig Oeſt.⸗Ung. Staatsb 147.— 146.90 Raltim. Obio 118 25 117.40] Flink, Etſen⸗ N e Manſheim 97 2 · 7—— 5 5— egte„ +— Mais per 11 835 5 20 520 521 Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. Frankenthaler Keſſelſchmiede— 9⁵ 5 1 535 586. Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg— 173 . blraps p. Aug. 18 25 18 85 ſtelig 18 25 13 35 ſtetig 400 Frk. Op.-Bfdb. 100.20 100.20 tes Pr.Pfdb. unt. 14 100.40 100.40] Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg 112 109½ Wetter: Mild. 110 5 1„„„ 15 101½ 101ů Hüudes e e 193 58 000„ 1910 10 100.40 1*„ 14 98 75 98 75Linoleumfabrit, Maximiliansau 126 Biv erpool, 19. Februar.(Anfangskurſe.) 40% Pf. SypB. Pfdb 100 70 100.70 1½„„ 0s 93 50 93.50 Lothringer Baugeſellſchatt, Metz 100— 5 18. 19. 1 1 5 0 9930 1 gu, gede 12 95.40 95.60 Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 110— Wei er Ma 057 310 oſ% Pr. Bod.⸗Cr. 95 93.60 3½ Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 325 320 55 1 9 9085 ſtelig 11 55 ruhig 40% Ctr. Bd. Pfd. vo) 100.— 100. Kleinb. b 04 96.— 96.— ee vorm. Hübner 97 Mais per Mär 404½ 5 1 ½% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 127 0 1 Ma 905 ruhig ruhig unk. 00 100 10 100 10 Oyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Pheingn Terrain⸗Geſellſchaſt 113571 4 5 4%„ Aſobre 0.30 05 unkündb. 12 97 20 97 20 Nheiniſhe momobil⸗(Geſellſchaſt A⸗G, Mannheim— 105 2 nk. 10 100.30 100 3% 4% Rh. H. B. Pfb. 02 100.—. 1 ergl. funge— 145 rankfurter Effektenbörſe„ h CJVV%%%% 5 3 4%„ Pfdbr..0g 1007 100 100.— Rheiniſche Metallwarenſabrik, Genußſcheine— M. 258 0 1 unk. 12 100 50 100 50 4%„„ 191 1125 101.25] Aheiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim 118½ 117 Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) 3½„ Pfdbr..86 10% 1917 11.75 101.75 Rheinmühlenwerke, Manuheim 154— * Frankfurt, 19. Febr.(Tel.) Fondsbörſe. Der 89 l. 94 94.— 94 6%„„ alte 94.50 84 50 Rheinſchiff⸗J⸗G. vorm. Fendel,. 12⁰ 118 7 7 0 el. Nain— 94— alte 94 5 N 3N.-G. vo Fende, Reichsbankausweis gelangte diesmal ausnahmsweiſe verſpätet 40% 7 51 16 1904 94 50 94.50 G75 136 89 ur Veröffentli 85 ie f euliche 2 Com.⸗LObl. 1 1914 95.75 95.75 tahlwerk Mannheim 88— 1 5 Nräfti wuf ene e e v. Lunt 10 101 80 101 80 ½% Rh..⸗B..O 95.75 95 75 Silddeutſche Jute⸗Induſtrie. Manunheim 1086— gunche erfahren hal iſt die Bant noch nicht ſowdelt 3%„ Com.⸗Oll. 10% R. W. B. C. B. 10 100 10 100 10 fee Genußſcheine M. 1835—•— 0 Inm! v. 180/1 95 30 953 4, Pf.. Pr.⸗Obl 100 50 100.50 nionwerke,.⸗G.Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungenn— 185 borangeſchritten, um an eine weitere Ermäßigung des offiziellen 30„ Com.Obl. 14% Pf. B Pr..——ꝙ Unionbrauerei Karlsruhe— 0⁵ Diskontſatzes denken zu können. Zunächſt brachte die Abſtoßung]4% Pr. Pfob⸗ 96%6 9580 95.30 ½ t il ſttl.g. S. B.—.——. 1105 Lebensverſſcherungs⸗Geſ, Maunheim M. 350.25 von Reichsſchatzſcheinen der Reichsbank eine Erleichterung; da 4% Pr. Pfob. unk. 00 100.— 100 Waggonfabrik Raſtatt 555 7 2 4% 12 100.20 1½% 20 Manng. Ber..⸗G.⸗A. 512— 512.— Waldhof Bahngeſellſchaft 75 zir aber die Bank noch mit der Rediskontierung von Schatzſcheinen„„ 25„ Inmmobiliengeſellſchaft 75 fr fortfährt, ſo ſteigerte ſich tägliches Geld und der Privatdiskont Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 900 fFH ſtellte ſich auf 5 pCt. Der Beſtand wurde mit der Diskontierung] Badiſche Bank 135.20 135.20 beſterr.-Und. Bant 126 40 126.40 Zuckerfabrik Frankenthal 37⁵—— bon Schatzſcheinen noch um 23 Millionen größer als im Vor⸗ Jerg u. Metallb. 45055 120 Oeſt. Länderbant 118.— 318 5 jahre. Die heute veröffentlichte Thronrede, welche von Kaiſer er u. de 18 0 125 70 191 5 195 504(————— Wilhelm verleſen wurde, machte auf die Börſe keinen Eindeunnßßeß 101780 fälziſche 0 0 Verantwortlich: 0 10 Darmftädter Bank 138.10 137 80 Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.50 190 90 7 89 15 Es 15 1 55 1 als Heulſch din, 245 30 246 1 Preuß. Sypothenb. 118.50117.40 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. ein Wort über die Börſennovelle in derſelben enthalten war. eutſchaſtat. Vank 172— 172.90 Deutſche Reichsbk 153 80 154 45 für Kunſt, Feuillet ort u„Feuilleton und Vermiſchtes; Fritz Kayſer. 45 die Einzelheiten des Verkehrs betrifft, ſo lagen zunächſt] D. Eſſelten⸗Bank 105 50 405 50 Ubein. Kreditbant 141— 141 20 für Lokales, Provinziell Geri 1 15 amerikaniſche Werte ſchwächer auf New⸗Hork, Baltimore and Disconto⸗Comm. 155.20 184.800 heim. Oyp B. M. 192 75 192 80 Propinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder; Ohio und Pennſylvani b 0. 8 hauptet. In Dresdener Bank 138— 158— Schaaffh. Bankver. 158.50158 30 für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; 5 ylvania gaben nach, Lom en behauptet. I Frankf. Hyp.⸗Bant 203 70 202 70 Südd. Bant Mhm. 11680116.8 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: gi Bankaktien war das Geſchäft ſtill und zur Abſchwächung geneigt.] Irkſ Hyp.⸗Creditv. 100 20 100 20] zwiener Vantver. 135.5137.— en Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frang Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. und verblüffend iſt die raſche Erzielung Wunderbar zarter weißer Haut durch den Gebrauch der ſtels wirkſamen Myrrholin⸗Seife. Nortbern—— denden: ruhig. ————— eeerare—— eeeeee.— 2 8 — 5 33 2 — 25 es— SSS e 7—— Zur geneigten Kenntnisnahme für Cigacetenrauchel! S SS — 285 5 2„Für dle infolge des Cigarettensteuergesetzes 2— 5 8 5 erheblich vepteuerten importierten Cigarett en eS 5 828 3 unden Sie vollwertizen Ersatz in 68766 2 2 8 5 2— igſto 2 S + 8 5 N 5— 85 ouogrg— 32 8 01. 2„ 2 8 S8 8 pieselben sind nach orlentalischem System S N 3— miftels IM darbeit uater Verwendung der— 8 8 gleichen Rohmateriallen, Wie dle im Kusland SSA 5 5 —5 erzeugten Cigaretten hergestellt und genügen— 95 E. 5. den höchsten Ausprüchen.— Zu haben in den Nr. 3 43827J1— 12— 2— 5 7 Ati!— Oigarren-Geschäften.] F per Stüek:%½ 5 6 10 Pi-— 8 — keine Ausstattung, nur Qualität!— 2 0 Jede echte Salem Alelkum-Cigarette trügt den Aufdruek der vollen Firma: Hygien. Zedarfsgrtikel 8— 5 8 12 5 85 055 E Irlentalische Tabak- und Eigarettenfahrik„TENIDZE Fenen 2 u Inhaber: Hugo Zietz, Dresden. 68763 eeee.* Grösste deutsche Fabrik für Handarbeit-Cigaretten. Veber tausenck Arpeiter. 85 Rai roser 2 U1, 9, Breitestr. 32 8 ASpotheker H. Mäller. 55 * Nbonnsment: 80 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennzg. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. A D Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Kolonel⸗Zelle.. 25 Pfg. uswärtige Inſerate. 30„ ie Reklame⸗Zeile 1 Mark — Expedition Nr. 218. Nr. 35. Dienstag, den 19. Febrnar 1907. — 117. Jahrgang. Belehrung über die freiwillige Weiterverſicherung(8 14 Abf. 2.⸗V.⸗G.) und die Selbſtverſicherung(§ 14 Abſ. 1...). Es iſt in den weiteſten Kreiſen noch zu wenig bekannt, welch großer Nachteil Verſicherten bezw. früher Verſicherten daraus entſteht, wenn die Beitragsentrichtung, d.., das Markenkleben längere Zeit unterbleibt. Wenn nämlich iunerhalb zweier Jahre vom Ansſtellungstag einer Anit⸗ tungskarte ab, nicht mindeſtens 20 Marken geklebt werden, ſo verliert mau alle Anſprüche auf Reuten und ſonſtige Wohl⸗ taten des Geſetzes. Von dieſem Schaden werden haupt⸗ ſüchlich ſolche Perſonen betroffen welche früher als Dienſt⸗ Hote, Geſelle, Fabrikarbeiter u. ſ. w. in einem Arbeitsver⸗ ältnis ſtanden, und nach Aufgeben desſelbe n, ich nicht ſelbſt um das Weiterkleben von (Harken kümmern. Die Gefahr liegt bet dieſen um 9 näher, als die Markenklebung, ſo lange das Dienſt⸗ oder Arbeitsverhältnis dauerte, von der Krankenkaſſe oder dem Arbeitgeber beſorgt wurde, die Verſicherten ſelbſt alſo mit dem Markenkleben gar nichts zu tun hatten. Jeder Verſicherte und früher Verſicherte wolle daher die nachſtehende Belehrung genaueſtens beachten. Der Voll⸗ Füändigkeit wegen haben wir in die Belehrung auch die weſentlichſten Beſtimmungen über die ſog. Selbſtverſicherung, wie ſie der 3 14 Abf. 1.⸗V.⸗G. im Auge hat, aufgenommen. A. Berxechtigung zur freiwilligen Weiterverſicherung. Jede noch erwerbsfähige Perſon, welche einmal ver⸗ ſicherungspflichtig beſchäftigt war, und für die auch bereits Pflichtmarken geklebt ſind, iſt, wenn keine verſicherungs⸗ Pflichtige Beſchäftigung mehr ſtattfindet, jederzeit beſugt, frei⸗ willig weiterzuverſichern, oder wenn vielleicht jahrelang nicht mehr geklebt wurde, und die Anwartſchaft auf Rente gemäß 8 46 des Invalidenverſicherungsgeſetzes verloren gegangen iſt die Verſicherung zu erneuern, was durch Weiterklebung von Marken geſchieht. Die Weiterverſicherung kann auch im Auslande erfolgen mit Marken derjenigen Verſicherungsanſtalt, in deren Bezirk der Verſicherte zuletzt beſchäftigt war oder ſich aufgehalten hat. Es iſt dabei aber zu beachten, daß zur Erfüllung der ge⸗ ſetzlichen Wartezeit von 200 Beitragswochen für die Inva⸗ lidenrente regelmäßig mindeſtens 100 Wochenbei⸗ teäge auf Grund verſicherungspflichtiger Beſchüftigung geleiſtet ſein müſſen; es genügt dann, wenn die weiteren 100 Beitragsmarken auf Grund der freiwilligen Weiterverſicherung(J 14 Abſ. 2.⸗V.⸗G.) geklebt werden. Wer alſo 106 auf Grund der Verſicherungs⸗ 7 lcht geklebte Beitragsmarken nach⸗ weiſen kann, demiſt diefreiwillige Weiter⸗ verſicherung unter allen Umſtänden 3 u empfehlen. er dieſe Vorausſetzung nicht erfüllt, dem kann die freiwillige Weiterverſicherung nur in den zwei nach⸗ ſtehenden Fällen empfohlen werden: 1. wenn er vorausſichtlich früher oder ſpäter wieder burch verſicherungspflichtige Beſchäftigung die Zahl der vor⸗ handenen auf Grund ſolcher Beſchäftigung geklebten Marken auf mindſtens 100 ergänzen wirdz 2. wenn er noch nicht 40 Jahre alt iſt und auf Grund der Berechtigung zur Selbſtverſicherung(§ 14 Abf. 1 ..⸗G., ſiehe unter B) nach Maßgabe des§ 14 Ab⸗ ſatz 1 des Juvalidenverſicherungsgeſetzes noch Marken kleben wird, ſo daß bei einem ſpäteren Invaliden⸗ rentengeſuch die Summe der, ſei es auf Grund der Verſicherungspflicht oder der Selsſtverſicherung, ge⸗ klebten Marken mindeſtens die Zahl 100 ergibt. Wenn wicht mindeſtens 100 Marken auf Grund der Ver⸗ ſichevungspflicht geklebt ſind, alſo bei Ziffer 2, beträgt die Wartezeit für die Invalidenrente nicht 200, ſondern 500 Beitragswochen. B. Berechtigung zum Eintritt und Fortſetzung der Selbſt⸗Ver⸗ ſichernug.(§ 14 Abf. 1.⸗V.⸗G.) Bezüglich der in Lit.& Ziffer 2 erwähnten Selbſtver⸗ ſicherung iſt zu bemerken, daß zu derſelben nicht jeder be⸗ rechligt iſt. Es ſind in dem Geſetze ganz beſtimmte Berufs⸗ oder Beſchäftigungsverhältuiſſe angegeben, welchen das Recht zur Selbſtverſicherung verliehen iſt. Dieſelben ſind in 14 01 1 des Invalidenverſicherungsgeſetzes im einzelnen auſgeführt. Dahin gehhren 1. die Hausgewerbetreibenden aller Berufszweige(Ge⸗ ſchäftsbranchen), ſoweit nicht die Verſicherungspflicht durch Bundesratsbeſchluß bereits auf den einen oder anberen Berufszweig ausgedehnt iſt. Bis jetzt iſt dies nu hinſichtlich der Hausgewerbekreibenden der Tabak⸗ un Textilinduſtrie geſchehen. Allen anderen Haus⸗ gewerbetreibenden unter 40 Jahre alt ſteht alſo das Recht zur Selbſtverſicherung zu. 2. Weiter ſind berechtigt, ſofern noch nicht 40 Jahre alt, in die ſreiwilltge Verſicherung einzutreten: Betriebsbeamte, Werkmeiſter, Techniker, Handlungsgehilſen, 5 ſonſtige Angeſtellten, deren dienſtliche Beſchäftigung ihren Hauptberuf bildet, Lehrer und Erzieher, Schiffsfühver, deren regelmäßiger Jahresarbeitsverdienſt mehr als 2000, aber nicht über 3000 Mark beträgt. „Gewerbetreihende und ſonſtige Betriebsunternehmer, ſpfern ſie nicht regelmäßig mehr als 2 verſicherungs⸗ Iflichtige Lohnarbeiter beſchäftigen. 4. Endlich dieſenigen Perſonen, welche, weil ſie entweder nur gegen freien Unterhalt oder nur vorübergehend Heſchäftigt ſind, der Verſicherungspflicht nicht unter⸗ liegen. Iſt vor Vollendung des 40. Lebensjahres auch nur eine einzige Marke auf Grund der Berechtigung zur Selbſtver⸗ ſicherung geklebt, ſo kann die Selbſtverſicherung ohne Rück⸗ ſicht auf das Lebensalter weiterhin erfolgen, oder wenn die Selßſtverſtcherung unterbrochen wurde, früher oder ſpäter wieder erneuert werden, und zwar kann die Selbſtver⸗ ſicherung auch fortgeſetzt oder erneuert werden, wenn das ukſprüngliche Beſchäftigungsverhältnis, auf Grund deſſen ſeh Selbſtverſicherung begonnen wurde, gar nicht mehr be⸗ t. Wie geſchieht die freiwillige Weiterverſicherung und die Vortſetzung der Selbſtverſicherung? 1. Der zu Verſichernde, welcher bisher oder früher ver⸗ tcherung spflichtig war, läßt ſich— wenn er eine giltige Quittungskarte mehr im Beſitz hat— deim Bürgermeiſter(oder Sekretariat für Arbeiter⸗ verſicherung) ſeines Wohnortes eine Quittungskarte nach Formular&(gelb) mit fortlaufender Nummer ausſtellen. In dieſe Karte muß der Verſicherte innerhalb weier Jahre für die Zeit nach dem auf der Quittungs⸗ arte angegebenen Ausſtellungstage mindeſtens für 20 Wo 10 en Marken Gu 4§fg., 0„ 24 Pfg., 80 Pfg., oder.) ein⸗ lanen bei ee 525 Verluſtes der Reuten⸗An⸗ ſchaf und der übrigen Wohltaten des Geſetzes. de beiſpielsweiſe eine Karte am 1. Dezember 1905 ausgeſtellt, ſo müſſen für die deit vom 1. Dezember 1905 bis dahin 1907 mindeſtens 20 Marken geklebt ſein. Will der Verſicherte aber eine möglichſt hohe Renie erzielen, ſo kann er für jede Woche eine Marke und zwar der höchſten Lohnklaſſe kleben. Mehr als eine Mark für je eine Woche darf nicht geklebt werden. 2. Das gleiche gilt für die Foriſetzung der Selbſtver⸗ ſicherung, nur daß hier der Verſicherte, um ſeine An⸗ wartſchaft auf Rente zu erhalten, innerhalb zweier Jahre für mindeſtens 40 Wochen die Marken kleben muß, und zwar iſt hier Quittungskarten⸗Jor⸗ mular B(grau) zu verwenden 8. Der Verſicherte muß jede Ma ke, die er einklebt, ſo⸗ fort in der Weiſe entwerten, daß er auf jede eigzelne Marke das Datum der Einklebung in Zahlen deullich aufſchreibt, z. B. far den 24. November 1905 „24. 11. 05“/. Zur Entwertung muß Tinte oder ein anberer feſthaltender Farbſtoff verwendet wer den. 4. Der Verſicherte hat die Karte jeweis vor Ablauf von 2 Jahren nach dem auf der Karte verz⸗ichnetien Aus⸗ ſtellungstag beim Bürgermeiſter ſeines Wohnortes zum Untauſch gegen eine neue Karte mit folgender Nummer einzureichen, w⸗il ſonſt Gültigteit der Karte verloren geht und Anwartſcheſt erlöſchen kann. D. Vorteile der freiwilligen Verſicherung. Es ergibt ſich ohne weiteres, wie man durch einen nur geringen jährlichen Beitrag auch im Wege der freiwilligen Verſicherung ſich für die Zeiten von Erwerbsunfähigkeit und Alter eine bis an das Lebentzende zu zahlende jährliche Rente von mehereren Hundert Mark ſichern kann. In der J. Lohnklaſſe würde die jährliche Ausgabe für die Verſicherung mindeſtens.40 Mark(10 Marken zu 14 Pfg.), in der II. Lohnklaſſe.00 Mark(10 Marken zu 20 Pfg., in der III. Lohnklaſſe.40 Mark(10 Marken zu 24 Pfg.), in der IV. Lohnklaſſe.00 Mark(10 Marken zu 30 Pfg.), in der V. Lohnklaſſe.60 Mark(10 Marken zu 36 Pfg.) betragen. Bei der Selbſtverſicherung Lit. B erhöhen ſich die Ausgaben für die Verſicherung auf das Doppelte(vergl. Lit. C Ziffer). Je mehr Maxken und in je höherer Klaſſe ſolche geklebt werden, deſto höher die Renten, welche auf 300, 400 Mark und noch höher auſteigen, im ungünſtigſten Falle aber nie unter 116 Mark jährlich betragen können. Es kommt ferner in Betracht, daß die Landesverſiche⸗ rungsanſtalt ein Heilverſahren durchführen kann und auch regelmäßig durchführt, wenn in Folge Krankheit Erwerbs⸗ unfähigkeit zu beſorgen iſt, welche durch das Heilverfahren abgewendet werden kann. Auskunftsſtellen ſind die Großherzoglichen Bezirksä mler. Die unteren Verwaltungsbehörden, in Baden die Groß⸗ herzoglichen Bezirksämter, ſind ſtets bereit, jede gewünſchte weitere Auskunft zu erteilen, Karlsruhe, den 29. November 1905. Die Landesverſicherungsanſtalt Baden. Bekanntmachung. Den Ausbruch der Schweinepeſt (Schweineſeuche) in Lorſch betr. Nr. 3599. Da in Lorſch die Schweineſeuche(Schweine⸗ peſt) in ſtärkerem Umfang aufgetreten iſt und ihre weitere Verhreitung zu befürchten iſt, ſehen wir uns veranlaßt, unſere durch Berfügung vom N. Januar 1907 Nr. 2308 aufgehobene Anordnung vom 18. Auguſt 1906 Nr. 20166 von neuem zu erlaſſen. 9924 Demgemäß wird hiermit beſtimmt, daß die Vorſchrift des § 80 der Verordnung des Gr. Miniſteriums des Innern vom 19. Dezember 1895 wieder allgemein, auch für Nichthändler, in Kraft tritt. Dieſe Vorſchrift hat ſolgenden Wortlaut: „Wird eine Schaf⸗ oder Schweineherde aus einer Ge⸗ maärkung in eine andere verbracht, ſo muß der Führer im Beſitz eines tierärztlichen Zeugniſſes über den ſeuchenfreien Zuſtand der Herde ſein. Für eine Herde im Inland gezogener Schweine, welche non dem babiſchen Herkunftsort unmittelbar nach einem Markte befördert wird genügt die Beſcheinigung des Orts⸗ fleiſchbeſchauers, daß die Schweine am Wohnorke desſelben gezogen, die Gemeinde ſeuchenfrei, die Tiere geſund und zur Beförderung auf den näher zu bezeichnenden Markt beſtimmt ſind. Das Zeugnis des Fleiſchbeſchauers verliert mit dem Ablauf des auf den Tag der Ausſtellung folgenden Tages ſeine Gültigkeit. Die Beſtimmung in dieſem Paragraphen findet auf ſette Schweine, die zum Zwecke der Schlachtung aus einer Ge⸗ markung in eine andere verbracht werden, keine Anwendung.“ Die Bürgermeiſter⸗ und Stabhalterämter werden beauf⸗ tragt, dies alsbald in ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen und die Fleiſchbeſchauer zu verſtändigen. Der Vollzug iſt anzuzeigen. Weinheim, den 7. Februar 1907. Großh. Bezirksamt: Nr. 18571 J. Vorſtehende Bekanntmachung des Gr. Be⸗ zirksamts Weinheim bringen wir zur öffentlichen Kennknis. Mannheim, den 9. Februar 1907. Großh. Bezirksant, Abt. III: Drf. V. Pfaff. Tabchendf und üüncpenef Feuer-Versicherungs-Gesellschaft, Gegründet 825. Goldene Medeiſſe 887. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, dass wir dem Herrn 5 Jakob Wehe, gücheber n Scbofen eine Agentur unserer Besellschaft über- tragen haben. Karlsruhe, den 22, Dezember 1906. Aachaner u. Münchenor Feuer-Vers.-Gesellschaft Die General-Agentur Zamponi. 8 — —— eaugnehmend auf obige Bekanntmachung halte ick mieh zum Abschluss von Feuer- Einbruch-Diebstabl- und Wasserleitungsschäden- Versicherungen bestens empfohlen. Jakobh Wehe Agent der Aachener und Münchener euer-Versicherungs-Gesellschaft. 69228 * Agen ämer: Kalholiſches Bürgerhoſpiigl.— Veräntworllſcher Redakteur: Franz Kirchet. ſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamt und des Stadt⸗ 10. d. verh. Makler Theodor Dittel, 50 J. 1 M. a. 16. Karl Moſer, 1 M. a. 05 12 88 Bekanntmachung. Die Errichtung einer Sauggasanlage durch die Handelsdruckerei Alfred Katz in Mannheim, P 7, 4, betr. Die Handelsdruckerei Alfred Katz in Mannheim beabſich⸗ tigt auf ihrem Grundſtück P 7, 4 hier eine Sauggasanlage zu errichten. 30000/162 Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das bieſe Bekanntmachung ent⸗ haltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, wid⸗ rigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Ein⸗ rats Mannheim zur Einſicht offen. Mannheim, den 18. Februar 1907. Großh. Bezirksamt, Abt. IV. gez, Freiherr v. Rotberg. Nr. 6207 J. Dies beingen wir mit dem Anfügen zur all⸗ gemeinen Keunknis, daß Beſchreibung und Pläne vom 19. Februar 1907 ab während 14 Tagen im Kaufhaus dahier, 3. Stock, Zimmer Nr. 110 zur Einſicht offen liegen. Mannheim, den 16. Februar 1907. Bürgermeiſteramt: Martin. Bekanntmachung. Nr. 3795,. Die Anmeldung derjenigen Knaben und Mädchen, welche an Oſtern d. Js. in die Bürgerſchule eintreten ſollen, findet in der Zeit vom 25. Februar bis 2. März jeweils nachmittags von—4 Uhr in der Aula der Friedrichſchule U 2(Eingang von der Neckarſeite) ſtatt. In der angegebenen Zeit ſind auch diejenigen Kinder anzu⸗ melden, welche von einer Klaſſe der Volksſchule in eine ſolche der Blülrgerſchule übertreten ſollen Anmeldungen für die Bürgerſchule die nach dem 2. März einlaufen, haben keinen Anſpruch auf Berückſichtigung. Gemaߧ 2 des Glementarunterrichtsgeſetzes vom 13. Mai 1892 werden alle diejenigen Kinder in die erſten Klaſſen gufgenommen, de in der Zeit vom 1. Juli 1900 bis ein⸗ ſchließlich 30, Juni 1901 geboren ſind. Kinder, welche nach dem 0. Juni geboren ſind, können zum Schulbeſuch nicht zugelaſſen werden. Bei der Anmeldung iſt ſowohl für die hier geborenen, als für die auswärts geborenen Kinder der Impf⸗ und Geburtsſchein vorzulegen. Für die hier geborenen Kinder werden die vom Standes⸗ amte beglaubigten Einträge in den hier üblichen Familien⸗ Stammbüchern als Erſatz für die Geburlsſcheine angeſehen. Das Schulgeld beträgt für jedes Kind 28 Mk. pro Jahr. Mannheim, den 9. Februar 1907. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. 30000/148 Auszug aus dem Standesamts⸗RAegiſter für den Sladtteil Reckarau. Febr. Verkündete: „Vorarbeiter Phil. Valent, Ludwig u. Emma Haag. 6. Architekt Fried. Jofef Zeiſer u. Eliſ. Wohlfart. 6, Elſendreher Oskar Aug, Appler u. Maria Lucia Betker. 9. Speugler Johannes Diebel u. Wilhelmine Eliſ. Timpner. 9. Steinhaner Gg. Jak. Winkler u. Maria Baumann. 9. Eiſenbahnbureau⸗Aſſiſtent Georg Hübſch u. Wilhelmina Kathar. Groß. 8 14. Schloffer Wilhelm Volk u. Anng Arnold. 14, Lehrer Oskar Klor u. Anna Kathar. Helmling. 18. Jungſchmied Heinrich Römer u. Maria Apollonia Ritt⸗ Febr. Getraute: 9. Bahnarbeiter Heinrich Schimmer mit Eliſe Infanger. 9..⸗A. Eug. Wickenhäuſer mit Amalia Emma Winkler⸗ 9. Schloſſer Frz. Taver Poxleitner mit Wilhelming Erdel. 16. Kohlenhändler Valent. Ernſt mit Maria Siefert. Jan. Geborene: 31 8 Taglöhner Ehriſt, Fried. Schaaf e. S. Eugen Alfred Erwin. Februar. 78 55 4. d. Taglöhner Joh. Jakob Pfeffer e. S. Friedrich. 2. d. Kugelaugenmacher Joſ. Hacker e. S. Artur. J. d. Vorarbeiter Friedr. Jak. Kolb e. T. Elſa Maria. 2. d. Former Samuel Limpp e. S. Karl Erwin. 7. d. Werkſchreiber Jof. Philipp Herr e. S. Karl. 7. d. Gaſtwirt Aug, Lammarſch e. S. Heinrich. 3. d. Fuhrmaun Karl Gottl. Friedr. Barwind e. S. Friedr. 2. d. Hüttendirektor Adolf Heinrich Wirtz e. T. Maria Eliſabeth Chriſtine. 7. d. Gärtner Jakob Ludwig e. S. Friedrich. 10. d. Schmied Heinrich Dauth e. S. Otto Heinrich. 7. d. Schloſſer Adam Wohlſchlegel e. S. Chriſtian Karl. 11. d. Maurer Georg Spickert e. S. Valentin. 13. 5. Schloſſer Peter Fiſcher e. T. Ida. 10. d. Heizer Joſ. Anton Preſchle e. T. Emma. 13. d. Fabrikarb. Ludw. Haſelwanger e. S. Wilhelm. Febr. Geſtorbene: 3. Emma Franziska Maria geb. Bertani, Ehefr. d. Kugel⸗ augenmachers Jof. Hacker, 23 J. 10 M. a. 2. Otto, S. d. Vorarbeiters Johann Philipp Roßrucker, 1 8 8 .d. verh. Tapetendrucker Abraham Ludwig, 68 J. 4 M. a. 4. Barbara geb. Arnold, Ehefr. d. Weichenwärters Johann Maaß, 68 J. 10 M. a. 5. Karl Auguſt, S. d. Schreiners Karl Auguſt Müller, 4 M. 21 T. g. 7, Heinrich, S. d. Gaſtwirts Auguft Lammarſch, 1 Std. a. ſremden- U. Togferbeften — Druck und Vertrieb: Pr. Von der Reise zurùck Dr. L. Mann Nerremnarat. 2, 1a. Telephon 2638. 6076 * 2. 17a. von Mk. 43.— an. Bettenfabrik Keller, d 3, 10 u. ll due 8 Gabholz— Käferthal Die Abgabe der Gabholz⸗ zettel findet am 30000/165 Donnerstag, 21. Febr. 1907 u. Freitag, 22. Febr. 1907, jeweils zormittags von—18 Uhr und nachmittags von—8 Uhr auf dem Rathaus in Küä⸗ ferthal gegen Entrichtung de Holzmacherlohnes von 6 Warß 88 Pfg. ſtatt. Erſt nachher können die Gabholzzettel bei der Guts⸗ kaſſe in Mannheim, Lit. U2, 5, abgeholt werden. Vom 3. Tage nach Ausgabe der Loszettel in Käferthak an ſitzt das Holz auf Gefahr der Bezugsberechtigten. Mannheim, 19. Febr. 1907, Stäbt. Gutskaſſe. Velſteigerungszurücknahme. Die auf 69939 Mittwoch, 20. Febrnar 1907, vormittags 9% Uhr anberaumte angsverſteige⸗ rung des der Kaufmang Friedrich Hager Ehefrau hier gehörigen Hauſes Oitera B 6, 22a findet nicht ſtatt. Mannheim, 16. Febr. 1907. Großh. Notariat III. Dr. Elfaſſer. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 20. Febr. 1907, nachmittags 2 Uhr, werde ich in O 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 46008 1 Klavier u. 1 Divan. Mannheim, 19. Febr. 1907. Maxrotzke, Gerichtsvollzieher. Heffenkliche Verſteigerung⸗ Mittwoch, 20. Febr. 1907, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Auftrage des Konkursverwalters, Herrn Fr. Bühler, an Ort u. 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Lebensjahre 69941 Mannheim, 19. Februar 1907. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittags 3% 4 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Todes-Anzeige. 8 Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerz- liche Mitteilung, dass es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unseren innigstgeliebten, treubesorgten Gatten, Schwager und Onkel 68940 Herr Eduard Faktor Messerschmiedmeister, Q 2, 12 nach langem schwerem, mit Geduld ertragenen Leiden, im 6 Lebensjahre, versehen mit den heiligen Sterbe- — sakramenten, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Um stille Teilnahme bittet im Namen der trauerpden Hinterbliebenen. Barbara Faktor WWòWe., geb. Orth. Mannbeim, den 18. Februar 1907. Die Beerdigung findet Donnerstag, 21. Februar, nachmittags ½,8 Uhr von der Leichenhalle aus statt, (Dies statt besonderer Anzeige). Statt besonderer rreige. Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die traurige Nachricht, dass Sonntag nacht unser lieber Vater, Grossvater und Schpiegerpater Johann Peter Lutz nach kurzem, schwerem Krankenlager im 74. Lebensjahre sanft verschieden ist. Mannheim(L 14.), den 18. Februar 1907. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen; M. Hannstein- Die Beerdigung findet Mittwoch, den 20, d.., nach: mittags 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 69942 Tones N Heute Nacht verschied nach kurzem Kranken- lager, im Alter von nahezu 82 Jauren, unsef gute uutter, Schwiegerumtter, Grossmutter und Ur⸗ erossmutter Fran 69943 lacobine Hartmann W, geb. Bürkel. Mannheim, T 6, 29, den 19. Februar 1907. 5 eeeee eeee del ickmellstel Ausfünrung Erauerbriefe. Ir. 5. Badslue Buchdruckerei 6. m.*. 5. 0 e lleiert billig„ 4„ 7 ———ͤ— 4