Gadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. Inſerate: E., 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiletſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. 2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktion 3877 Auswärtige Inſerate 30„ 2 2 2 12 Expediti d Verlags⸗ Dir delane,Bele. 1 mat Eigene Nedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. mabeung. 18 Nr. 89.(Abendoſatt.) Das neue Präſidium und die neue Mehrheit. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 21. Febr. Das neue Präſidium, das mit einem freilich nicht ſehr glücklichen Attribut, auch das nationale genannt wird, iſt ge⸗ wählt und nun wird man anerkennen müſſen, daß die am Mitt⸗ woch gefundene Löſung in deutſchen Landen ungeheuer populär iſt. Es hat im neuen Reichstage und unter den politiſchen Leuten hinter den Kouliſſen nicht an Verſuchen gefehlt, die Dinge anders zu ſchieben. Die Agrarier, die doch immerhin die Kerntruppe der Rechten ausmachen, haben von einer Brüskie⸗ rung des überall, wo das große Portemonnaie des armen Land⸗ mannes in Frage kommt, ſo weſensverwandten Zentrums nichts wiſſen wollen und die ideeller angelegte Richtung(die mit jenen allerdings vielfach in Perſonalunion lebt), die ſtark orthodoxen Royaliſten der„Kreuzztg.“, nicht minder. Und auch auf der Linken ſind mancherlei Einwände und Bedenken laut geworden. Dort hat man ſich zunächſt an des Grafen ÜUdo zu Stolberg⸗ Wernigerode nicht ganz zureichenden Gaben geſtoßen und wieder andere haben gemeint: es wäre doch ſchön, wenn wieder einmal das deutſche Bürgertum inthroniſiert würde und nach dreiund⸗ dreißigjähriger Pauſe— auch das beleuchtet die geſellſchaftlichen Tatſachen in Deutſchland nicht übel— ein„Freiſchöffe“ am Präſidentenſitz waltete, der nicht im Gotha verzeichnet ſtünde. Aber dieſe und noch manche anderen Bedenken ſind„nieder⸗ geritten“ worden. Nicht, wie die Zentrumspreſſe uns glauben machen will, die ſich in einen immer wilderen und daher unver⸗ nünftigen Haß gegen den Fürſten Bülow hineinredet, von den Unterdiplomaten des diplomatiſchen Kanzlers. In der Preſſe haben ſeine Leute im Gegenteil ihr Möglichſtes getan, um in der Präſtdentenfrage abzuwiegeln; aus den Amtsſtuben des nach den glücklichen Wahlen zum Rat erſter Klaſſe beförderten Herrn Hammann iſt das Kommando zum Zuſammenſchluß gegen das Zentrum ſicher nicht gekommen und daß Herr v. Loebell andere Inſtruktionen empfangen haben könnte als der Leiter der Preß⸗ abteilung iſt im Ernſte wohl nicht anzunehmen. Aber in ſpeiten Schichten der Wählerſchaft, der liberalen vielleicht noch weit mehr als der konſervativen, pulſte das Verlangen nach einem Bruch mit den bisherigen Präſidialgewohnheiten. Das„ſchwarze Banner“, ſo hieß es in einer hundertfältig wiederholten Floskel, müſſe endlich einmal vom Reichshauſe heruntergeholt werden und dieſe mächtige Strömung überwand ſchließlich alle Einwände hehutſamer Parteitaktik. Die neue Mehrheit verteilte die Sitze des Präſidiums unter ſich und zum erſten Male ſeit 1879 iſt die ſtarke Fraktion der Mitte von dieſen parlamentariſchen Ehren⸗ ämtern völlig ausgeſchloſſen. Die Preſſe des Zentrums trägt darob höhniſchen Trotz zur Schau Ihm könne es, wird verſichert, nur ſo recht ſein, wie es gekommen ſei. Nun wäre es allen Verpflichtungen los und ledig; die Parteien der Mehrheit aber würden bald ſehen, daß es kein Vergnügen ſei, die Verantwortung für die Reichsgeſchäfte zu tragen. Vergnügen hin! Vergnügen her! das Zentrum hat ſich von ſolcher Verantwortung bislang jedenfalls ſo wenig be⸗ ſchwert gefühlt, daß dank dem dauernden Abſentismus ſeiner bayeriſchen Mitglieder juſt ſeine Reihen in den Zeiten des diäten⸗ Tagesneuigkeiten. —Koſtſpielige Fächermoden. Dem Fächer wenden die ameri⸗ kaniſchen Modeköniginnen in dieſem Winter ihre beſondere Auf⸗ merkſamkeit zu, lange Zeit war dies Toilettenſtück einer ſtiefmütter⸗ lichen Behandlung ausgeſetzt geweſen, aber nun, da die Straußen⸗ feder die Mode von neuem im Sturm erobert hat, feiern auch die Fücher in allerhand prächtigen Ausführungen ihre Auferſtehung. Insbeſondere ſind es die Federfächer, die ſich mit einem Schlage neu eingebürgert haben. Die Federn werden ſorgſam zu der Farbe der Federnboa, zu der des Hutes abgetönt und allerlei zarte Farbenharmonien erſonnen. Neuerdings iſt es Mode geworden, daß die eleganten Damen ein Muſter ihres Toilettenſtoffes den Federhändlern zugehen laſſen, damit die Fächer, Hüte und Boas euf dieſelbe Nuance abgeſtimmt werden können. Denn auch die Federboßs ſind in dieſem Winter wieder allgemein in Aufnahme gekommen, überall ſieht man die duftigen, zarten Federwellen in matten Färbtönen über die bleichen Nacken rieſeln, und die Feder⸗ impotteure haben Mühe, der Nachfrage zu genügen. Ein ein⸗ ziger Händler z. B. hat in den letzten Wintermonaten für über 200000 Mark Straußenfedern eingeführt. Natürlich ſind die hierans gefertigten Toilettengegenſtände von erleſener Koſtbarkeit, für eine hezonders ſchöne Jeder werden nicht ſelten dem Strau⸗ henhändler Beträge von—700 Mark bezahlt. Die Fächergeſtelle werden nun immer mehr in die Fgrbenpracht einbezogen. Man begnügt ſich vielfach nicht mehr mit dem mattſchillernden Perl⸗ mutter mit dem einfach bleichen Elfenbein, oder dem durch⸗ ſichtig leuchtenden Bernſtein, oder Schildpatt; reiche Goldorna⸗ mentik rankt ſich die Stäbe hinauf, koſtbare Juwelen, mit den Farben der Federn in Einklang gebracht, blitzen. Daneben ſieht man neuerdings auch Spitzenfächer auftauchen; das zarte Gewebe iſt hier von kleinen ovalen Flächen unterbrochen, in denem in mattſchimmernden Farben, allerlei grazile Rokokogeſtalten, 2 Freitag, 22. Februar 1907. loſen Reichstags die lückenreichſten waren. Und wenn es kein Vergnügen iſt, kein Stolz und keine Auszeichnung die große Glocke zu ſchwingen— warum grollt man denn überhaupt ob der Majoriſierung? Alſo bei dergleichen Scheinargumenten braucht man ſich nicht lange aufzuhalten; aber es tut wohl auch nicht gut, zu laut und zu ſtürmiſch Viktoria zu ſchießen. Viel⸗ fach ſtößt man auf die Rechnung: da beim erſten Wahlgang 214 Stimmen für den Grafen Stolberg abgegeben wurden und 4 fälſchlich für Herrn Paaſche, betrage die neue Mehrheit 218 Köpfe und ſei ſomit faſt um ein halbes Hundert der Minorität überlegen. Man überſieht dabei, daß es ſich am Mittwoch immer⸗ hin um eine Angelegenheit handelte, die der klaſſiſch gebildete Mitteleuropäer als„utile ac dulee“— nützlich und ſüß— zu charakteriſieren hätte. Schließlich war es doch allen drei Grup⸗ pen— Konſervativen, Nationalliberalen und Freiſinnigen— gleich angenehm, daß Männern ihrer Couleur ſo prominente Plätze zugewieſen wurden. Aber nicht immer wird das Schick⸗ ſal die nämliche Huld entwickeln. Man braucht da noch gar nicht an wirtſchafkliche Streitfragen, an Handelsverträge und ähnliche heiße Probleme zu denken, die natürlich ſofort die Mehr⸗ beitsverhältniſſe des neuen Hauſes gründlich durcheinander wirbeln müßten. Aber ſelbſt bei dem, was man neuerdings im Bülowſchen Sprachgebrauch nationale Fragen nennt, ſind unter Umſtänden noch andere Gruppierungen möglich und deshalb wird es nützlich ſein ſich gegenwärtig zu halten, daß trotz allem am Mittwoch noch kein ewiger Bund beſiegelt wurde. Den perſönlichen Qualitäten des neuen Präſidenten nach⸗ zugrübeln hat in der gegenwärtigen Situation kaum mehr Sinn. Graf Stolberg hat in liebenswürdiger Beſcheidenheit, die un⸗ willtürlich für ihn einnahm, in dem Moment, da er ſein Amt antrat, erklärt, es würde ihm nimmer gelingen ſeinem Vorgänger an Schlagfertigkeit und Grazie des Witzes gleichzukommen. Da⸗ mit iſt alle übelwollende Kritik entwaffnet; die Gerechtigkeit aber gebietet anzumerken, daß, wenn man von den Simon und Forckenbeck abſieht, die früheren Inhaber des curuliſchen Seſſels auch nicht durchweg Prinzen aus Genieland geweſen ſind. Der erſte Präſident aus Zentrums Sproß war es z. B. gewiß nicht. Was man vielleicht bedauern kann, iſt die ſtark„boruſſiſche“ Zuſammenſetzung des neuen Präſidiums: Graf Stolberg, Herr Paaſche, Herr Kämpf— alles durch die Bank Oſtelbier von Geblüt. Freilich, auch im letzten Reichstag ſtand es in dieſen Stücken nicht anders. Aber richtig und ſchön war das eben auch nicht. Aus deutſchem Süden weht ein friſcher freier Zug durch die Lande: dort iſt das deutſche Bürgertum zuerſt zur Selbſt⸗ beſinnung und neuem Leben erwacht. Drum iſt es doppelt ſchade, daß zu den Männern vom Norden ſich nicht auch einer von jen⸗ ſeits der Mainlinie geſellt. Dies und das aus dem neuen Reichstag. Die Zahl der Leute, die die politiſche Pſychologie ſchlecht verſtehen, wenigſtens nicht ſo gut wie die ſozialdemokratiſche Preſſe, mehrt ſich in Beſorgnis erregender Weiſe. So ſchreiben die„Münch. Neueſt. Nachr.“: Daß bei der Abſtimmung Schwarz und Rot wie bei den Wahlen in holder Eintracht, verſtärkt durch die Polen, erſchien, kann nur den wundernehmen, der das ultramontane Märlein glaubt, es habe ſich bei den Wahlen nur um ein„taktiſches“ Zu⸗ ſammengehen mit der Sozialdemokratie gehandelt. Wir aber dürfen uns freuen, daß die anfänglich von mancher Seite ge⸗ hegten formalen Erwägungen, als ob der an Kopfzahl ſtärkſten Partei die Stelle des erſten Präſidenten naturgemäß gebühre, der beſſeren Erwägung gewichen ſind, daß eine Partei, die bei natio⸗ nalen Abſtimmungen und während des Wahlkampfes ſo ſehr ver⸗ ſagt hat wie das Zentrum, ſich damit ſelber des Ehrenrechtes be⸗ geben hat, den Leiter der Verhandlungen in der Vertretung des deutſchen Volkes zu ſtellen, zumal ihr eine feſte geſchloſſene Koalj⸗ tion jederzeit entgegengeſtellt werden kann. Die freiſinnige Gruppe, die im„Berl. Tagebl.“ ihr Publikationsorgan hat, beurteilt das Ergebnis der Wahl alſo; Die Politik, die eine völlige Ausſchließung des Zentrums aus dem Präſidium zur Folge hatte, kann verſchieden beurteilt werden. Im Gegenſatze zu Frankreich, wo die Mehrheit ſämtliche Kammer⸗ präſidenten ernennt, war es im deutſchen Reichstage bekanntlich Sitte, die Stärke der Parteien zum ausſchlaggebenden Faktor zu machen. Als im Jahre 1879, nach dem Rücktritte Forckenbecks hom Präſidentenpoſten, eine Neuverteilung nötig wurde, ſchickte Fürſt Bismarck ſeinen Sohn Wilhelm zu den konſervativen Partei⸗ führern, um den Konſervativen die Wahl des Zentrumsmannes b. Frankenſtein zum erſten Vizepräſidenten zu empfehlen. Die völlige Ausſchließung der ſtärkſten Partei verſtößt gegen die bis⸗ herigen Gewohnheiten des Reichstages. Aber die entſchie⸗ denen Liberalen mögen in ſolcher Taktik mit Recht ein neues Mittel geſehen haben, um die Kluft zwiſchen Re⸗ gierung und Zentrum noch zu verbreitern. Die„Köln Volksztg.“ tut ſo, als ſei das Zentrum herzlich froh,„der Verantwortung für die Geſchäftsführung in dieſem Reichstage ledig zu ſein“. Sie ſtimmt der„Berliner Morgen⸗ poſt“ zu, daß der Präſident den Rekord der Ungeſchicktheit und der erſte Vizepräſident den Rekord der Unbeliebtheit erreiche. Sie tröſtet ſich über ihren Schmerz damit hinweg, daß man ſich dann ja auf recht muntere Reichstagsſitzungen gefaßt machen könne. Warten wir's ab, ob wirklich nur ein Zentrums⸗ mann die angeborene Fähigkeit beſitzt, einem Reichstage mit einer nationalen Mehrheit zu präſidieren. Die Wiener„Neue Freie Preſſe“ ließ ſich aus Berlin melden: Der Führer der Nationalliberalen, Baſſermann, erklärte Ihrem Korreſpondenten: Die Hauptfrage iſt gegenwärtig die Frage des Präſidiums. Ich glaube, wir werden die Schwar zen hin⸗ a uswerfen. Der Berliner Vertreter der„Straß b. Po ſt“ glaubt, 8 über die Vorgänge bei der Präſidentenwahl einige Mitteflungen machen zu können, die wir auf ihre Richtigkett nicht prüfen können, die aber immerhin intereſſant genug ſind, um wieder⸗ gegeben zu werden. 5 So glatt ſich die Wahl auch abwickelte und ſo beifällig ſie auch 17 aufgenommen wurde, ſo eifrig war bis zum letzten Augenblick daran gearbeitet worden, eine andere Konſtellation zu Wege zu bringen. Einmal hatte ſich das Zentrum die größte Mühe ge⸗ geben, ſeinen Kandidaten gegen die Wünſche der Mehrheit des Hauſes durchzubringen, und wie es heißt, hatte es dabei a uch bei einigen konſervativen Abgeordneten Unkt er⸗ ſtützung gefunden. Vor allem hatte es aber ſeine Mitglieder bis auf den letzten Mann, der antreten konnte, herangezogen; und auch die Polen waren vollzählig erſchienen. Aber auch die anderen Parteien wieſen heute kaum eine Lücke auf, ſodaß Ueberrumpe⸗ lungen der Mehrheitsparteien ausgeſchloſſen waren. 388 Abge⸗ ordnete waren zur Stelle, und die paar Mann, die abweſend waren, waren wohl zum größten Teil durch Krankheit am Er⸗ 2 la Matteau gemalt, in zierlichem Menuett tänzeln. Auch japaniſche Muſter ſcheinen beliebt zu werden. Zwiſchen hindurch gewahrt man leichte Fächer aus hellem Sandelholz, deſſen matter Duft bei den Damen ſehr beliebt iſt. Auch modernere Jormen tauchen auf, zarte Gebilde; in fließender, wogender Ornamentik rieſeln die Linien über die Seidenfläche; der geſchwungene Fächer⸗ ſtiel iſt bisweilen von in Juwelen ausgeführter ſchlanker Pflanzen⸗ ornamentik überzogen. Aber neben der herrſchenden Straußen⸗ federmode ſpielen alle dieſe aparten Modeſchöpfungen einſtweilen noch eine untergeordnete Rolle; dem Federfächer kann in dieſer Saiſon der Sieg nicht mehr beſtritten werden. — Ein prybates Mittel. Eine amüſante Anekdote wird in einem franzöſiſchen Blatte erzählt. In der Zeir vor dem Kriege, als in Wiesbaden noch geſpielt wurde, erſchien vor dem Direktor des Caſinos eines ſchönen Tages ein Engländer und ſagte:„Ich bin ein vornehmer Brite, ich habe all das Geld verloren, das ich hatte, geben Sie mir 1000., damit ich heimfahren kann, oder Sie finden mich morgen tot in den Anlagen Ihres Kurortes.“ Der Direktor wies ihn ab.„Alſo morgen in den Anlagen auf Wieder⸗ ſehn“, ſagte der Engländer. Mit Anbruch des nächſten Tages kamen dem Direktor doch Bedenken für den Ruf der Stadt. Er ſchickte einen Beamten, dem Engländer zwei Rollen Goldſtücke in die Taſche zu ſtecken, damit es bei Auffindung des Leichnams nicht heiße, der Mann habe ſich ermordet, weil er im Caſino all ſein Geld verloren. Der Angeſtellte fand in den Anlagen auch bald den anſcheinend lebloſen Körper eines Mannes und ſteckte dieſem das Geld in die Taſche. Zehn Minuten ſpäter erſchien der Eng⸗ länder im Eaſind, ſetzte 1000., gewann, gewann immer mehr und verließ mit einem Vermögen in der Taſche den Spielſaal. mit den freundlichen Dankesworten: „Daß, wie man ſähe, alle guten Taten ihre Früchte tragen.“ Dem Direktor aber ſchickte er die geleiſtete Unterſtützung zurück Beiträge zur Frauenfrage. Auskuunftſtelle für Frauenberuſe L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 101. Einblicke in Frauengefängniſſe und ſoziale Aufgaben. In der letzten Mitgliederverſammlung des Vereins Frauen⸗ bildung⸗Frauenſtudium, Abteilung Mannheim, ſprach Fräulein Thekla Frredländer⸗Berlin in warmen Tönen über dieſes Thema Fräulein Friedländer hat die Gefängniſſe vieler deutſcher Bundesſtaaten beſichtigt; ihr Vortrag bot eine Fülle von An⸗ regungen für wünſchenswerte Neuerungen. 5 Die Rednerin ſchickte einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Entwicklung des Gefängnisweſens vom Altertum bis auf unſere Zeit boraus und führte dann aus: Einer der älteſten Fürſorge⸗ bereine Deutſchlands, der Berliner Verein zur Beſſerung der Strafgefangenen, hat in den letzten 18 Jahren über 6000 entlaſſene Gefangene untergebracht. Sie ſind zum größten Teile wieder Urdentliche Menſchen geworden. Leider betreffen dieſe gute Re⸗ ſultate faſt aller Orten ausſchließlich männliche Gefangene 5 Die Unterbringung von weiblichen Gefangenen in Arbeit und geordnete Lebensverhältniſſe unterliegt viel größeren Schwierig⸗ keiten als die der Männer. Die guten Reſultate der Fürſorge⸗ bereine betreffen zum weitaus größten Teil Männer, Die Unter⸗ bringung der Frauen unterliegt anderen Vorausſetzungen. Wenn der männliche Strafentlaſſene nicht arbeitet, ſo ſteht er der Gefahr gegenüber, wieder die Freiheit zu verlieren. Die jüngere weihliche Gefangene braucht nicht zu arbeiten für den Lepensunterhalt, ſte hat den Ausweg des Leichtſinns. Die Not des Lebens, den Mann auf den guten Weg führt, wird für di: Frau zur größten Verſucherin. Das zweite iſt, daß der Mann zumeiſt ein Handwerk erlernt hat, während die Frau 2— J. Selle“ General⸗Anzeiger.(Abendblakt.) Mannbeim, 22. Februar. — ſcheinen verhindert. Dann aber hatten guch die National⸗ (iberalen für den Abgeordneten Baſſermann Anſpruch auf den Präſidentenpoſten erhoben, und auch ſie verſuchten bis zum Letzten Augenblick, ihren Kandidaten an die erſte Stelle zu bringen. Das mag auf den erſten Mick auffallend erſcheinen, da die Nationalliberalen, wenn man dom Zentrum, das nun einnal aus⸗ geſchaltet werden ſollte, abſieht, erſt die zweitſtärkſte Partei ſind, die Konſervativen als die ſtärkſte Fraktion alſo einen größeren An⸗ ſpruch auf den Präſidentenpoſten hatten; wenn man aber die Rolle, die der Abgeordnete Baſſermann im Reichstage ſpielt, etwas näher betrachtet, dann erſcheint der Wunſch der Nattonalliberalen doch Hegreiflich. Baſſermanns ganze Arxt hat auch, wenn er enſſchieden auftritt, eth es, Verſöhnliches, und er hat auch ſchon manches liebe Mal als Vermittler zwiſchen der Rechten und der Linken des Reichstages geſtanden. Sin krefflicher Präſident wäve er jedenfalls geworden. Aber man kann es den Konſervativen nicht verdenken, daß ſie auf ihrem Schein beſtanden, und gegen die Per⸗ ſönlichkeit des Grafen Stolberg läßt ſich ja auch ſchlechterdings nichts einwenden. Einen vierten Reichstagspräſidenten als Mittel zur Verſöhnung mit dem Zentrum ſieht die Berliner „Deutſche Journalpoſt“ herannahen. Sie ſchreibt: Die Feindſchaft zwiſchen den nationalen jetzigen Mehrheitsparteien und dem„unngtto⸗ nalen“ Zentrum ſwpird nicht ewig ſein. Man hofft in maßgebenden Kreiſen, noch vor Beendigung der erſten DTagung zu einer Ausſöhnung zu kommen, da man die Mit⸗ arbeit der ſtärkſten Partei des Hauſes, die immerhin doch allein eine Mittelpartei iſt(Der Sinn dieſer Worte iſt unklar. D. Red.), auf die Dauer, beſonders in ſozial⸗politiſchen Fragen, nicht ent⸗ behren kann. Um nun dem Zentrum dann wenigſtens ein gewiſſes Entgegenkommen zu zeigen und ihm ein kleines Pflaſter auf die Wunde der verletzten Eitelkeit zu geben, trägt man ſich mit dem Gedanken, das Präſtdium des Reichstags zu gebegener Zeit um einen— bierten Präſidenten, alſo einen dritten Präſt⸗ denten, zu vermehren und dieſen Sitz dem Zentrum anzu⸗ bieten, das dann wahrſcheinlich den Freiherrn b. Hertling da⸗ für pröſentieren wird. Das Aushilfsmittel iſt nicht neu. In der vorigen Seſſion ehrte man den nationalliberalen Herrn Büſing, der im neuen Reichstage nicht ſitzt, durch Verleihung der vierten Präſidentenwürde, weil er die Führung der Finanz⸗Reformkom⸗ miſſion durch alle Fährniſſe tapfer durchgehalten hatte. Kommt es zu einer Ausſöhnung nicht noch am Ende der erſten Tagung, ſo tritt man ſicherlich zu Beginn der Herbſttagung wieder in das alte freundſchaftliche Verhältnis. Im preußiſchen Abgeordneten⸗ Hauſe kut man bereits die nötigen Schritte, um eine berſöhnbee Stimmung anzubahnen. Wir wiſſen nicht, wer die maßgebenden Kreiſe ſind, die ſo ſinnreiche Verſöhnungspläne ſchmieden und warten ab, was Dichtung, was kommende Wahrheit daran ſein mag. Vorläufig will uns ſcheinen, daß es noch recht weit zur Verſöhnung zwiſchen der neuen Mehrheit und dem depoſſedierten Zentrum iſt, da es des Zornes über die Komödie dieſes„Sieges“, deſſen Zuſtande⸗ bringen Bülow und Loebell ſo viel Mühe gekoſtet habe, nicht Worte genug finden kann. Das Zentrum wird zunächſt wohl nicht dieſe Politik der Pfläſterchen mitzubetreiben gedenken, ſein Plan geht hinaus über den vierten Vizepräſidenten. Die„Köln. Volksztg.“ weiſt darauf hin, daß in der Thronrede gar keine beſtimmten Geſetzesvorlagen angekündigt worden ſeien:„man weiß eben ohne das Zentrum keine ſichere Majorität für ſolche Vorlagen zu finden“. Das Zentrum will nicht nur wieder mik⸗ machen dürfen, es will wieder herrſchen können und hofft das Ziel zu erreichen in dem Augenblick, wo Billow das Zentrum zur Mehrheitsbildung braucht. Dann wird es anderen Ehrgeiz zu befriedigen hoffen, als die Erlangung einer vierten Präſt⸗ denkenſtelle. Inzwiſchen wird es grollend und ſchmollend, darin hat die„Nat. Lib. Korreſp.“ wohl Recht, dem neuen Präſidium und der nationalen Mehrheit das Leben äußerſt ſchwer machen, um auch von hier aus wie von den Intriguen gegen den ff Reichskanzler den Umſchwung der Zeiten herbeizuführen, der wieder eine ertragsfähige Nebenregierung geſtattet. Politische llebersicht. “Maunheim, 22. Februar 1907. Reichstags⸗Jnterpellationen. Frhr. von Heyl hat mit Unterſtützung der natjonal⸗ liberalen Fraktion folgende Interpellation im Reichstag eingebracht: Nach den Erklärungen, welche der Staatsſekretär des Innern in der Reichstagsſitzung vom 10. Mai 1904 und der Geheime Ober⸗ Regierungsrat Dr. Kaufmann in der Sitzung der Petitionskom⸗ miſſion vom 18. Januar 1905 abgegeben habhen, war die Ab⸗ faſſung einer Dentſchrift in Ausſicht genommen, welche auf Grund des von den Organiſationen der Privatbeamten überreichten und von dem Regierungsvertreter Dr. Kaufmann als ausreichend anerkannten Materials die Verhältniſſe der Privatbeamten als 0 Grundlage für eine eventuelle ſta atliche Penſions⸗ und Hinterbliebenenverſorgung darlegen ſollte. Wir richten an die verbündeten Regierungen die Anfrage, ob das Er⸗ gebnis der vorgenommenen Bearbeitung nunmehr vorliegt und wann die in Ausſicht geſtellte Denkſchrift dem Reichstage zugehen wird? Abg. Dr. Röſicke, der Vorſitzende des Bundes der Land⸗ wirte, hat mit Unterſtützung der deutſchkonſervativen Fraktion im Reichstage folgende Interpellation eingebracht: „Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um den Wünſchen des Winzerſtandes und des Weinhandels nach einer ſachgemäßen Aenderung des Weingeſetzes gerecht zu werden, nach⸗ dem den verbündeten Regierungen in den Beratungen der von ihnen in der Zeit vom 8. bis 10. November 1906 einberufenen Weinſochvberſtändigen dieſe Wünſche zur Kenntnis gekommen ſind?“ Von den Abgg. Stauffer, Vogt(Hall) und Vogt(Erails⸗ heim) liegt folgender Antrag vor:„Der Reichstag wolle be⸗ ſchließen: Die verbündeten Regierungen um die baldige Vor⸗ lage eines Geſetzentwurfs zu erſuchen, der die Kontrolle des Weines durch im Hauptamt angeſtellte Beamte einheitlich regelt, Buchführung über Einkellerung und Verkauf des Weines vor⸗ ſchrtibt, die Zuckerung zeitlich wie räumlich begrenzt und Deklarationszwang vorſieht. Stauffer. Vogt(Hall). Vogt (Crailsheim)!. Behrens. Dr. Böhme. Dr. Hurckhardt. b. Damm. Graef(Weimar). Haniſch. Herzog. Köhler, Latt⸗ mann. Liebermann v. Sonnenberg. Raab. Rieſeberg. Roth. Schack. D. Stoecker. Die Umtriebe des Abg. Müller⸗Juldg bei der Stichwahl im Wahltreiſe Offenbach⸗Dieburg haben nun auch der Beurteilung des Landesausſchuſſes der heſſiſchen Zentrumspartei unterlegen. Hierbei ſtellte es ſich heraus, ſchreibt das„Mainzer Journal“, das führende Organ des heſſiſchen Zentrums, daß die ganzen Differenzen auf ein Mißverſtändnis des Kreiswahlkomftees zurückzuführen waren, welches in der irrigen, aber gutgläubigen Auslegung des Beſchluſſes des Landesausſchuſſes vom 31. Januar ſeinen Grund hatte. Der Beſchluß lautete auf„Wahlfreiheit“, ſo daß es jedem Zentrumswähler überlaſſen war, zu tun, was er für recht hielt. Es war alſo unzuläſſig, wenn in der Wahlbewegung Abweichungen von der offiziellen Wahlparole mit der Autorität einzelner Parteiorgane gedeckt wurden. Sachlich entſprach die von Juſtigrat Brentano ausgegebene Parole„Wahlfreiheit, jedoch keine Stimme dem Sozialdemokraten“ den Intentionen des Landesausſchuſſes. Der geſamte Landesausſchuß war voll⸗ ſtändig einig in der ſchärfſten Verurteilung einer Agitation durch Flugblätter, deren Herausgeber und Veranlaſſer von der Unwahrheit des Inhalts der Flug⸗ blätter unbedingt überzeugt ſein mußte. Es wurde beſchloſſen, ſofort die nötigen Unterſuchungen über die Urheber und die Verbreiter anzuſtellen und die ſchärfſten Maß⸗ regeln zu ergreifen, um die Wiederkehr derartiger Vorkommniſſe für die Zukunft unmöglich zu machen. Ob Herr Müller⸗Fulda ſich da wohl getroffen fühlte Badpiſche Politik. Das Wackerorgan und das Reichstagspräſidium. Karlsruhe, 21. Febr.(Von unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) In einem außerordentlich giftgeſchwollenen Artikel beſpricht der„Badiſche Beobachter“ die Peäfidiumswahlen des Reichstages, die er eine Vergewalti⸗ gung des Zentrums nennt. Auf den Gedanken, die Präſidiumswahlen mit dem badiſchen Liberalismus in Verbin⸗ dung zu bringen, ja ſogar die Miniſter Schenkel und Duſch als die eigentlichen Urheber der Ausſchaltung des Zentrums vom Reichstagspräſidium hinzuſtellen, konnte freilich nur der infolge ſeiner ohnmächtigen Wut ſeiner Sinne nicht mehr völlig mächtige „Bod. Beob.“ verfallen. Es lieſt ſich wie ein verſpäteter Faſtnachtsſcherz oder wie ein verfrühter Aprilwitz: „In der Tat iſt es jetzt ſchon nicht zweifelhaft, daß den Präſidenten des deutſchen Reichstags diesmal der Reichs⸗ kanzler gemacht hat. Und das Zwiſchenglied zwiſchen Reichs⸗ kanzler und Reichstag war ntkürlich ein National⸗ liberaler und zwar ein badiſcher, der Abg. Baſſermann. Dieſe beiden Herren haben die Verhand⸗ lungen miteinander geführt. Sie haben den Umfall der Konſervativen herbeigeführt. Der badiſche Gewalt⸗ liberalismus hat alſo, wenn auch in der Wahl nur Niederlagen zu verzeichnen, ſo doch nun die Genugtuung, den Mann geſtellt zu haben, der dem Reichstag einen Präſidenten von Regierungsgnaden verſchaffte. Das bleibt ein Ruhm für die Nationalliberalen auf ewige Zeiten! Das iſt ein Band, welches Berlin und Karlsruhe, die Reſidenz des badiſchen Muſterſtaates, gemeinſam umſchlingt. Nationalliberalismus und Regierung axbeiten zuſammen in der Präſidentenfrage, um den gerechten Anſpruch des Zen⸗ trums praktiſch wirkungslos zu machen! Das ſcheint die neue Aera zu ſein, die Bülow inauguriert, und Baden iſt ihm dabei vorbildlich. Unſeren badiſchen Miniſtern von Duſch und Schenkel ein drei⸗ faches Heill Unter ihrer Verwaltung wurde Baden wieder ein Muſterſtaat!“ Angeſichts ſolcher Leiſtungen iſt die Frage doch nur zu be⸗ rechtigt, ob denn der„Bad. Beob.“ jeder Einſicht in die Lächer⸗ lichteit ſeiner Tiraden bar iſt. Es lohnt ſich wirklich nicht, dem kleritelen Blatte nur ein Wort zu entgegnen; der ganze Schimpf⸗ arkikel iſt ein Meiſterſtück an Verdrehungen, Unrichtigkeiten und Unwahrheiten, die ein Charakteriſtikum bilden für den morali⸗ ſchen Tiefſtand gewiſſer Zentrumsblätter. Heſſiſche Politik. OWorms, 22. Febr. Wie bereits im heutigen Mittagblatt gemeldet wurde, hat ſich hier geſtern der Junglibergle Verein Worms in öffentlicher Verſammlung konſtituiert. Die Gründungsverſammlung, die im oberen Saale der„12 Apoſtel“ ſtattfand, war ausgezeichnet beſucht, ein ſchöner Beweis für das Intereſſe der Wormſer an politiſchen Dingen und ein gutes Omen für den neuen Verein. Eröffnet wurde der Abend don einem Mitglied des vorläufigen Ausſchuſſes, Herrn Schmeßzer⸗ Worms, der alle Erſchienenen in herzlichen Worten willkommen hieß und in Kürze den Zweck und die Ziele des neugegründeten Vereins auseinanderſetzte. Der Zweck ſei die politiſche Schulung der Mitglieder und die Ziele beſtänden in einer Stärkung des Liberalismus und der liberalen Fraktionen. Oberamtsrichter Dr. Koch⸗Mannheim hielt ſodann dem Wormſer Jungliberalen Verein als dem jüngſten Sprößling des Reichsverbandes der natirnalliberalen Jugend die„Tauf“⸗Rede. Er ſchilderte die Ent⸗ wickelung der nationalliberalen Jugendbewegung von ihren An⸗ jängen an und gab von der bisherigen vielſeitigen und an Er⸗ folgen reichen Tätigkeit dieſer Bewegung ein anſchauliches Bild. Auf das Verhältnis von Jungliberalen und Nationalliberalen ein⸗ gehend, betonte der Redner, die Jungen hielten unverbrüchlich an der natiunolliberglen Partei feſt, da ſie deren Programm als richtig erkannt hätten; freilich hielten ſie ab und zu ein raſcheres Tempo, eine kräftigere Sprache für angebracht. Für eine Einigung aller Libergler ſeien die Jungliberalen ſtets zu haben, aber ſie wollten eine ſolche nicht überſtünzen. Die gegenwärtige Situation, nachden die Reichstagswahlen eine ſo eminente Schwächung der ſeialdemokratiſchen Reichstagsfraktion gebracht hätten, ſei für den Jungliberalismus nicht ungünſtig. Nachdem der Redner der Hoff⸗ nung Ausdruck zegeben hatte, es möchten die liberalen Erfolge v. 25. Jan. u. 5. Febr. ds. Is. keine Augenblickserfolge bleſben, gab er im weiteren wertvolle Winke für den Kampf mit den Gegnern, der Srzialdemokratie und dem Zentrum. Zum Schluß begrüßte Dr. Koch, der während ſeiner Rede vielfach durch Zuſtimmungs⸗ rufe unterbrochen worden war, den Jungliberalen Verein Worms als neueg Mitarbeiter und Mitkämpfer am Werke des Liberglis⸗ mus. Als nächſter Redner ergriff der biberale Parteiſekretär von Frankfurt g.., Herr Fleiſcher, bas Wort, um einen Rück⸗ blick auf die Geſchichte der nationalliberalen Partei zu werfen. Seit ihrer Blütezeit in den 7oer Jahren(1874) ſei dieſelbe zu⸗ rückgegangen; Sache der Jungliberalen ſei es, ihr friſchen, poli⸗ tiſchen Geiſt einzuhauchen. Dem Wormſer Jungliberaſen Verein überbringe er als dem vierten in Heſſen ̃ Offenbach und Worms, d. Red.) die Grüße und beſten Wünſche der Frankfurter Geſinnungsfreunde. Poſtſekretär Reßhſe⸗ Mannheim beklagte die politſſche Indolenz, die man vielſach bei Beamten antreffe. Der Jungliberalismus müſſe hier beſſernd und helfend eingrejfen; am beſten könne er das tun, wenn er, ſopiel an ihm liege, für eine Beſſerſtellung des Beamtenſtandes eintrete. Ein Beamter könne hinwiederum ſeinem Treueid gemäß nur einer Ordnungspartei angehören. Er, Redner, erblicke in ber natio⸗ naliberalen Jugendbewegung die Zukunft. Zum Schluß ſeiner mit vielem Beifall aufgenommenen Worte trat Herr Rehſe für einen Ausgleich der ſozialen Gegenſätze ein. Im Namen des Jungliberalen Vereins Ludwigshafen überbrachte Dr. Marte⸗ Ludwigshafen dem neugegründeten Verein herzliche Wünſche, ebenſo Rechtsanwalt Schei b⸗Frankenthal namens des Franken⸗ thaler Jungliberalen Vereins; endlich ſprach noch im Auftrag des Jungliberalen Vereins, Darmſtadt, Finazamtmann Bangel⸗ Darmſtadt den Wormſern die beſten Wünſche aus,— In der ſich anſchließenden Diskuſſion, die einen ſehr lebhaften Charaster annahm, ſprachen die Herren Redaktenre Greupner⸗Worms, v. Trützſchker⸗Worms und Finanzamtmann Bangel⸗Darm⸗ ſtadt; dabei wurden viele lokgle Angelegenheiten angeſchnitten, die für die nichtrheinheſſiſche Welt ohne beſonderes Intereſſe ſind. Zum Schluß forderte der Vertreter des Reichsverbandes der nationalliberalen Jugend, Generalſekretr Zimmermann⸗ Köln nochmals zu ernſter politiſcher Schulung im Sinne des Jungliberalismus und zu kräſtiger gemeinſamer Arbeit auf, Mit DTaniesworten und einer Ermahnung zur Einigkeit ſchloß hierauf faſt durchgängig unvorbereitet iſt für das Lebenswerk. liche Gefangene bedarf der Hilfe, der Annahme und Unterweiſung. Ißhre Rückführung iſt abhängig von den Einrichtungen der Gefäng⸗ Aiſſe, von der Vorbereitung, welche die Gefangene erhält in der Stille und Disziplin der Gefangenſchaft. Unter den gefangenen Mädchen ſind viele, die ſchlecht erzogen, allein durch Not und Verführung ſchuldig geworden iſt. Unter den Frauen ſind ſolche, die in ihrer Ehe durch ſchwerſtes Leid und Trübſal gegangen und dann in der Verzweiflung eine Straftat verübt haben. Bei ihrem Freiwerden haben dieſe Frauen aber Kinder zu ernähren und zu erziehen. Es iſt nicht zu verantworten, wenn ſolche Unglücklichen im Gefängnis züſammengeführt werden mit Frauen von verbreche⸗ kiſchen Neigungen. Die Anſtalten mit gemeimamer Haft haben die ſchädigenſten Einwirkungen. Gefangene aus dieſen Gefängniſſen ſagen:„Was wir draußen nicht lernen, lernen wir in der An⸗ fltalt,“ Die ſchlechteſten Anſtalten ſind die, wo—8 Gefangene in einer Zelle ſind, aber auch diejenigen Gefängniſſe, wo Gefangene am Tage gemeinſam unter Aufſicht arbeiten, aber nachts in Schlaf⸗ ſälen zuſammen ſind, ſind ſchädigende. Ebenſo diejenigen mit un⸗ genügendem Wärterperſonal. Ungebildete Wärterinnen gehen auf den Ton der Gefangenen ein. In gut organiſierten Gefängniſſen finden weibliche Gefangene oft zum erſten Mal eine ſtützende Hand auf ihrem Lebenswege. In dem größten Teile der deutſchen Gefängniſſe ſind ſehr reſormbedürftige Einrichtungen. Die Frauen⸗ abteilung ſteht zumeiſt unter einem Inſpektor, d. h. unter einem ſrüberen militäriſchen Unterbeamten, Feldwebel ulw., in deſſen Hünden liegen die oft ſubtilen pſychologiſchen Aufgaben. Die neuen Beſtrebungen treten ein für Rückführung der beſſeren Elemente in geordneie Bahnen durcherzieherlſche Beeinflußung und 8 UAnterricht. Jede Gefangene ſollte eine Arbelt haben, bei derſieetpaslernt, und dadurch vorbereitet werden für den atexen Lebenserwerb. Große Reformen ſind ausgegangen von aden und ſpäter von Preußen durch das Verdießſt des Geh, erRegierungsrats Dr. Krohne. In dieſen neueren Anſtalten ſfangenenfürſorge., gebildete, erzieheriſch begabte Frauen ſtehen, Oberinnen, die ſich der Gefangenen annehmen, ſie inpiduell behandeln und die hand⸗ werkliche Beſchäftigung organiſieren. Alle Maßnahmen ſind auf Beſſerung gerichtekl. Die Vortragende hebt eingehend die gute Einwirkung gebildeter Frauen als Gefängnisbeamte herpor. Als Aufgabe ſtellt Frl. Friedländer hin: die höch ſt wich⸗ tigen der Vorbeugung. Die Beſtrebung der Bodenreform, die Erziehungsfrage, Stittlichkeitsfrage, Arbeiterinnenfrage, Alko⸗ holfrage, die Raechtsſchutzvereine, die Vereine für Mutterſchutz, die Beſtrebungen für Einſetzung von Vormünderinnen— jede Frau, die Verfügung über ihre Zeit hat, ſollte die Vormünderinnen eines Kindes aus dem Volke werden— und insbeſondere für die Be⸗ ſtrebungen des Freiwilligen Erziehungsbei⸗ rates für ſchulentlaſſene Waiſen, jedes Eintreten für dieſe Beſtrebungen iſt ein Mittel zur Verhütung des Unrechts. In den Anſtalten, in denen Oberinnen noch nicht angeſtellt ſind, liegt eine Aufgabe in der Einführung von Gefängnis⸗ beſucherinnen, von gebildeten Frauen, die in die Gefängniſſe gehen zur Hilfe der Gefangenen. Sie ſollen aber nicht allein aus beſtem Wunſche und Willen ihrer Liebestätigkeit nachgehen, ſondern auf dem Untergrunde der Kenntnis der Gefäng⸗ niskunde und der Geſichtspunkte der Ge⸗ Die Hauptaufgabe wäre, überall, wo unzureichende Geföngniseinrichtungen ſind, bei den Regierungen vorſtellig zu werden; 1. für Unterbringung der weib⸗ lichen Gefangenen in Sonderzellen bei Nacht. 2. Für Anſtellung von wiſſenſchaftlich ausgebildeten weibl. Ober⸗ beamten an Stelle der Inſpektoren und von geprüften Unterbe⸗ amten. 3. Für möglichſt weite Ausgeſtaltung des handwerklichen, gewerblichen, hauswirtſchaftlichen und wo es angeht, landwirt⸗ ſchaftlichen Unterrichtes, Auch die weibkichen Gefangenen ſollen ſo weit wie möglich fort aus den Städten und auf das Land, wo ſie am beſten körperlich und ſeliſch geſunden. Es ergibt ſich zugleich daraus eine Linderung der Leutenot auf dem Lande. Ferner be⸗ beſteht die Einrichtung, daß an der Spitze der Frauen⸗Abteilung tont die Rednerin auf das dringendſte die Notwendigkeit eines all⸗ gemeinen Strafvollzuggeſetzes und bringt Vorſchläge für Geſetze und für Frauengefängniſſe. Sie betont ferner die Notwendigkeit der Herbeiführung einer engeren Uebereinſtimmung zwiſchen dem Richterſpruch und der Strafverbüßung. Wenn jetzt eine Ge⸗ fangene zur Gefängnisſtrafe verurteilt wird, ſo kommtees bei der Verſchiedenheit der einzelnen Anſtalten auf den Zufalhan, ob die Strafe mild oder ſtreng getade in dieſer Anſtalt gehandhabt wird. Das widerſpricht durchaus dem Rechts⸗ gefühl. Ganz beſonders tritt Frl. Friedländer ein für die Not⸗ wendigkeit der Einführung von Lehrſtühlen der Gefängniswiſſen⸗ ſchaft auf den Univerſitäten und für Aufnahme der Gefängnis⸗ wiſſenſchaft in den Prüfungsplan des Aſſeſſorenexamens. Auch für einen praktiſchen Kurſus der Referendare in größeren An⸗ ſtalten, als Vorbereitung für die Aufgaben der Juxriſten als Ge⸗ fengnisvorſteher. Nahe Einblicke in Gefängniſſe und Kenntnis der Individualität der Gefangenen wären von größter Bedeutung für die Vorbereitung der Referendare für ihre ſpäteren Aufgaben als Spruchrichter. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen jetzt die Fragen der Reform des Strafrechts und Strafprozeſſes. Es ſtehen ſich zwei große Richtungen gegenüber: die klaſſiſche Schule mit der Theorie der Vergeltung und der damit in Verbindung ſtehenden Theoxrie der Willensfreiheit des Uebeltäters. Die neue Schule, vor allem Profeſſor von Liſzt, ſagt: Auguſtin, Luther, Kant und Schopen⸗ hauer waren Gegner des Glaubens an einen freien Willen. Aeußere Verhältnſſſe ſind oft das Beſtimmende für die Tat eines Menſchen. Nicht der zufällige Erfolg der Tat, die in einem Augen⸗ blicke der Leidenſchaft begangen ſein kann, ſoll die Richtſchnur für die Beſtimmung der 1 0 ſein, ſondern die moraliſche Qualität, der allgemeine Charakter des Täters ſoll eingehende Berückſichtig⸗ ung finden. Für weibliche Beſchuldigte iſt es von großer Bedeuk⸗ ung, welche der beiden Weltanſchauungen in der kommenden Geſetzgebung zur Geltung kommen. Vergehen von Frauen ſtehen beinahe nie in Verbindung mit unlauteren Beweggründen, ſondern — (Darmſtadt, Mainz, 1 — eedee ee e r N .eeeneeen ee eeee R Valentin Balles überblicken, 5 eit ſich überall an die Verhältniſſe, die wiſſen, wie Frauen aus Mannheim, 22. Februar. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) g. Seite. berr Schmetzer die ſchön verlaufene Verſammlung.— Möge ter Wunſch, der am geſtrigen Abend wiederholt ausgeſprochen Purde, in Erfüllung gehen, möge der Jungliberale Verein Worms Flähen, wachſen und gedeihen! Aus Stadt und Land. * Mannheim, 22. Februar 1907. * Bezirksrat. In der geſtrigen Bezirksratsſitzung wurde die Tagesordnung wie folgt erledigt: GSenehmigt wurden folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Pranntweinſchank: des Johann Oſtertag i. H. T 5, 15 und des i. H. Rheindammſtraße 24; folgende Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung des Schankwirtſchaftsrechts: der Narie Fabian Wwe. von Jean Beckerſtr. 1 nach Luiſenring 55 und des Julius Breidinger von U 2, 7 nach T 3, 4; folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft: des Aug. Gcart i. H. Windeckſtraße 27 und des Joſef Kraus in Wald⸗ hof i. H. Langeſtr. 28; das Geſuch der Karl Hun ſüinger Ehefrau um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank i. H. Viehhofſtr. 2; das Geſuch des Ernſt Gutmann um Genehmigung zur Uebertragung ſeines Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank vom Hauſe Beilſtraße 16 nach Schwetzinger⸗ ſtraße 48; das Geſuch des Julius Cantzler um Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirkſchaft mit Branntweinſchank„zum weißen Bären“, I. 6, 7, das Geſuch der Hugo Schuu her Ehe⸗ frau um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellenvermittelungs⸗ bureaus; die Errichtung eines Gaswerks durch die Gemeinde Sandhofen; die Abänderung der Statuten der Betriebskrankenkaſſe der Maſchinenfabrik Mohr u. Federhaff. Ernannt wurden die bürgerlichen Mitglieder der Erſatzkommiſſion und Bürgermeiſter Volz von Seckenheim zum Mitglied der Farrenſchaukommiſſion. Feſtgeſtellt wurden die Wahldiſtrikte zur Wahl zur Landwirt⸗ ſchaftskammer. Die Erhebung eines Gutachtens wurbde i. S. des Heinrich Lintz u. Gen. gegen die Stadtgemeinde Mann⸗ heim wegen Erſatz von Straßenkoſten. Stattgegeben wurde der Klage i. S. des Ortsarmenverbandes Mainz gegen die Orts⸗ Rankenkaſſe Mannheim 1 wegen Verpflegungskoſtenerſatz für Maurer Adam Veith von Hechtsheim. Abgewieſen wurde die Beſchwerde i. S. des Geſuchs des Wilhelm Arnhold von Pirmaſens um Ausſtellung einer Gewerbelegitimationskarte. Z u⸗ rückgezogen wurde die Klage i. N S. des Ortsarmenverbandes Mannheim gegen Johann Adam Hütt Wive. Katharing geb. Randoll hier wegen Rückerſatz von Unterſtützungskoſten. * Zur Parade ſpielt am morgigen Sonntag die Grenadier⸗ kaßelle: 1. Ouverture„Die ſizilianiſche Vesper“ von Verdi; 2. „Dorfſchwalben“, Walzer von Strauß; 3.„Neapolitaniſches Gon⸗ dellied“ von M. Hohberg; 4.„Deulſchmeiſter⸗Regiments⸗Marſch“ von Jureck. * Im Kaufmänniſchen Verein ſprach geſtern abend Herr Geh. Hofrat Prof. Dr. Gothein⸗Heidelberg in äußerſt feſſelnder Weiſe über:„Boccacgio und die Geſellſchaft der Frührenaiſſance in Italien“. Man muß die Viel⸗ ſeitigkeit des Gelehrten bewundern. Am Samstag ſprach er noch mit der ihm eigenen ſouveränen Beherrſchung des Stoffes und der Sprache in der Proteſtverſammlung gegen die Schiffahrtsabgaven über eine volkswirtſchaftliche Frage von höchſter Bedeutung und geſtern hielt er einen ſchöngeiſtigen Vortrag, deſſen Gedankenreich⸗ tum und Schönheit der Form ungeteilte Bewunderung erregen mußte. Der Vortragende machte das bedauerlicherweiſe nicht die gewohnte Stärke aufweiſende Auditorium zunächſt mit dem Lebens⸗ gang Boccaccios bekannt. Der Miſchung franzöſtſchen und italie⸗ Uſchen Blutes— ſein Vater war ein florentiniſcher Kaufmann, ſeine Mutter eine Franzöſin— hat der Begründer der italieniſchen Renaiſſance ganz beſonders ſeine Vielſeitigkeit u. die leichte Beweg⸗ lichkeit ſeines Temperaments zu danken gehabt. Er hat die Kultur des Mittelalters hineingepflanzt in die italieniſche Dichtung. Er hat erſt eigentlich den heiteren Erwerb des Mittelalters für die Renaiſſancezeit gerettet, indem er ihm eine höhere Kunſtform ver⸗ lieh. Wie bei keinem anderen iſt das, was Boccaccio geſagt hat, kaſſiſch geblieben. Während ſogar Luther in gewiſſem Sinne ait⸗ fränkiſch anmutet, iſt für die italjeniſche Sprache des 14. Jahr⸗ Hünderts gerade die Sprache Boccaccios das höchſte Muſterbild. InNeapel, wo er zu Studienzwecken weilt— er ſollte Juriſt wer⸗ den— kommt Boccaccio hinein in den Strudel des italieniſchen Lebens als Dichter u. Erzähler. Er wird der Geliebte einer der vor⸗ nehmſten Damen des Hofes, einer natürlichen Tochter des Königs Roberto, die in allen ſeinen Schriften wiederkehrt. Er widmet ihr auch ſein erſtes Werk, in dem ſich vor allem höfiſche Geſelligkeit, das lockere Leben und Treiben an dieſem leichtlebigſten Hofe wieder⸗ ſpiegelt. Als er nach dem Tode ſeines Vaters wieder nach Florenz zurückkehrte, hat er immer nach Neapel zurückgeſchaut. Florentiner iſt er nur in ſeiner Sprache und ſeiner Erzählungskunſt, der te jenes Hofmilieus ſchwebt faſt immer über ſeinen heiteren zerken. In Florenz wird Boccaceio der unübertreffliche Erzähler u den Kreiſen des Bürgertums. Er wird der Schilderer der ürger, Landpfarrer, Mönche, Bauern. Die letzte dritte Epoche verläuft in zwei großen Zielen: er wird der Bebpun⸗ derer des Bahnbrechers italieniſcher Literatur, Dante, und der Wiederentdecker des Altertums. Wenn wir ſeinen ſehen wir, wie ſeine Betyeglich⸗ er vorfindet, anpaßt. Selbſt der Mangel an erhabener Exfindung iſt ihm vorteilhaft. Er macht ihn mehr befähigter, der getreue Spiegel ſeiner Umgebung zu werden. Sehr intereſſant war die Analyſierung der bedeutend⸗ ſten Werke des Dichters, wie„Il Filocolo“,„Il Jiloſtrato“, „Fiammetta“ und„Il Decamerone“ durch den Vortragenden. Voccaccio, ſo reſumierte der Redner, iſt ein Entdecker neuer Tiefen der Seele, der ein neues Verhältnis als Schilderer des menſch⸗ lichen Gefühlslebens geſchaffen hat. Er iſt vor Allem ein unüber⸗ Kefflicher Schilderer und Entdecker der ihn umgebenden Geſell⸗ ſchaft und ihm haben wir es zu verdanken, daß wir in der Geſell⸗ ſchaft des 14. Jahrhunderts, in der Epoche, in der die neuzeitliche Kultur zuerſt reifte, ſo zuhauſe ſein können, wie faſt in unſerer Gegenwart. „Gartenbanverein„Flora“. In der geſtern abend im Ball⸗ Hauſe abgehaltenen Monatsverſammlung, welche ſehr Zahlreich be⸗ ſucht war, hielt Herr Obergärtner Beuß von der Hofgärtnerei in Schwetzingen einen ſehr inſtruktiven und lehrreichen Vortrag nder — baben oft allein ihren Urſprung in Verführung und in ſchwerer Not. In den Richterſprüchen der letzten 10 Jayre iſt der Grund⸗ gedanke der nenen Richtung ſchon zum Ausdruck gekommen, ſo weit es das vielfach Einengende der jetzigen Geſetzgebung zuläßt. Ferner beſpricht die Rednerin die Fragen der verminderten Zurechnungs⸗ ſkhigkeit. Die bedingte Begnadigung und vorläufige Entlaſſung Fringt große Aufgaben für die Fürſorgetätigkeit. Beides ſollte ſe häufig wie möglich, aber nur in Verbindung mit Schußzfürſorge gewährt werden. Eine der größten Aufgaben wäre, daß ſo weit als möglich Meineide verhindert werden und geringer Vergehen halber weniger Frauen ins Gefängnis kommen. Für dieſes Ziel macht Frl. Friedländer den bedeutſamen Vorſchlag, in Bezug auf die Reform des Vorverfahrens bei weiblichen Beſchuldigten: für Fbug von weiblichen Beiſtänden bei den erſten Verhören, die dem Volke denken und fühlen. Für der⸗ artige Beiſtände ſollten juriſtiſch vorgebildete Frauen, Aerztinnen, oder Frauen von allgemeiner Bildung, die in ſozialer Hilfsarbeit den Befähigungsnachweis für eine derartige verantwortliche Be⸗ ATͥstigung durch Urteilsfähigkeit und Umſicht erbracht haben, in Verwendung kommen. ingen bei „Zimmerpflanzen⸗Pflege“, ein Thema, welches gerade um die Früh⸗ jahrszeit gewiß intereſſieren dürfte. Nicht alle Pflanzenzüchter hätten mit ihren Lieblingen gleich günſtige Erfolge aufzuweiſen, ſo führte der Redner aus, denn jede einzelne Pflanze wünſche nach Art und Charakter behandelt zu werden. Man müſſe deshalb nur ſolche Pflanzen wählen, die auch tatſächlich als Zimmerpflanzen du bezeichnen ſeien und kaufe nur wirklich abgehärtete und lräftige Evemplare; ein häufiger Patient iſt namentlich der ſtets anzu⸗ treffende Gummibaum. Der Schwerpunkt in der Behandlung der Gewächſe liege in dem richtigen Gießen und hier müßten Unter⸗ ſchiede gemacht werden in der Art und Behandlung der einzelnen Pflanzen, wie in Rückſicht auf die Jahreszeit genommen werden; die in ſonnigen Zimmern ſtehenden Pflanzen müſſen mehr Waſſer erhalten als die in dunklen Zimmern ſtehenden. Ueber das Ver⸗ pflanzen der Topfgewächſe machte Redner auch noch einige lehrreiche 2 7 Mitteilungen, indem er ausführte, daß nur gute Laub⸗ oder Miſt⸗ beeterde, wie ſie bei jedem Gärtner zu haben ſei, in Betracht kommen könne, aber auch genau in der Mitte müßten die Pflanzen im Topf ſtehen und vermeide man hauptſächlich das zu hoch oder zu tief Setzen. Friſch verpflanzte Gewächſe dürfen nicht ans Fen⸗ ſter geſtellt werden, ſondern ſind einige Zeit don dieſem fekn zu halten. Reicher Beifall lohnte die fachmänniſchen Ausführungen des Herrn Beuß und der Vorſttzende, Herr R oſenkränzer, ſprach dem Redner den Dank der Verſammlung aus.— Den Schluß des Abends bildete eine reichhaltig ausgeſtattete Verloſung von Blumen und Pflanzen, wobei 170 Gratis 8 sgewinne an die an⸗ weſenden Mitglieder zur Verteilung gelangten. * Muſikverein. Wegen Verhinderung des Herrn Hofkapell⸗ meiſter Kutzſchbach findet heute abend keine Probe ſtatt, dafür am Sonntag vormittag 11 Uhr Geſamtprobe im Rathaus. * Das Kaiſerpanorama B 1, 7a ladet uns dieſe Woche zu einem köſtlichen Winterſport im Schwargzwal d ein. Wir beſuchen zuerſt Freiburg. Durch ſeine unvergleichlich ſchöne Lage am Fuße herrlicher Schwarzwaldhöhen, umſäumt don Reb⸗ bergen und Rebgärten, entwickelt es ſich, Unterſtützt durch vorzüg⸗ liche klimatiſche, ſanitäre Verkehrs⸗ und wirtſchaftliche Verhältniſſe immer mehr zu einem Fremdenork 1. Ranges und gehört un⸗ ſtreitig zu den ſchönſten Perlen im Kranze deutſcher Städte. Weiter folgen noch herrliche Winterlandſchaften bon Freiburg, die Luiſen⸗ höhe, Kletterpartien am Feldberg im Winker, Dorf Todtnauberg im Winterkleide, Winterpartien aus dem Günterstal uſw. Mehrere gelungene Anſichten vom Ski⸗Sport im Schwarzwald beſchließen dieſe genußvolle Wanderung. Unſere liebe Schuljugend hatte ſich ebenfalls zu dieſer Serie zahlreich eingefunden, iſt es doch auch der vorzüglichſte, beſte Lehr⸗ und Anſchauungsunterricht für die Schulen. Von Sonntag den 24. Februar ab geht's in die ſächſiſche Schweiz, verbunden mit hochintereſſanten Kletterpartien. Letz⸗ tere Serie iſt neu aufgenommen und gelangt zum erſten Male hier zur Ausſtellung. Starker Schneefall bat heute nachmittag um 3 Uhr nach kurzem Sonnenſchein eingeſetzt. Das Schneetreiben nahm für einige Minuten einen ſchneeſturmähnlichen Charakter an. Die weiße Maſſe, die eine körnige Form hatte, fiel ſo dicht, daß die Luft verfinſtert wurde. * Von der Neckarſchiffahrt. Die kürzliche Notiz iſt dahrn zu ergängen, daß nur bei der Eiſenbahn keine Rückfahrkarten mehr ausgegeben werden und deshalb auch die Schiffsrückfahrkarten nicht mehr zur Rückfahrt mit der Bahn berechtigen. Dagegen werden die letzteren für die Schiffahrt nach wie vor ausgegeben. * Die Zimmererbewegung im Ausſtellungsgebiet wurde nach der„Volksſt.“ durch die Annahme nachſtehenden Tarifs beendet: § 1. Der Stundenlohn für die im Ausſtellungsgebiet beſchäftigten Zimmerer beträgt.65 M.§ 2. Für Ueberſtunden wird ein Zu⸗ ſchlag von.30 M. vergütet. Als Ueberſtunden gilt die Zeit von morgens—6 Uhr und abends von—8 Uhr. Die ſämtlichen Arbeiten zur Ausſtellung ſollen möglichſt im Ausſtellungsgebiet vor⸗ genommen werden. Die bisher angefangenen Arbeiten werden hiervon nicht berührt.§ 3. Für Nacht⸗ und Sonntagsarbeit wird doppelter Lohn bezahlt.§ 4. Vorſtehender Lohn⸗ und Arbeits⸗ verkrag tritt ſofork in Kraft und behält ſeine Gültigkeit bis zur Fertigſtellung der Arbeiten. Nach Schluß der Ausſtellung tritt dieſer Vertrag außer Kraft. Unterhaltungsarbeiten werden hier⸗ von nicht berührtߧ 5. In allen übrigen Punkten und Ange⸗ legenheiten iſt der mit der Zimmermeiſter⸗Vereinigung Mannheim⸗ Ludwigshafen abgeſchloſſene Tarif maßgebend. Nus dem Grossherzogtum. * Schwetzingen, 21. Febr. Der Gemeindevor⸗ anſchlag der Stadt Schwetzingen für das Jahr 1907 ſieht an Einnahmen 157825 Mark, an Ausgaben 269 045 Mark vor. Es verbleibt ſomit ein ungedeckter aufwand von 111 220 Mk., der durch eine Umlage von 65 Pfennig(wie im Vorjahre) zu decken iſt. Das geſamte umlagepflichtige Steuerkapital beträgt 19 223 910 Mark und zwar Grund⸗, Häuſer⸗ und Gefällſteuer⸗ kapital 7303 740 Mark, Gewerbeſteuerkapital 4158 300 Mk., Ein⸗ kommenſteuerkapital 1 582 700 Mk., Kapitalrentenſteuerkapital 6 175 200 Mark.— Die in elektriſchen Betrieb um⸗ gewandelte bisherige Pferdebahn zwiſchen Walldorf und Wiesloch wurde heute landespolizeilich abgenommen.— Wie die„Schw. Ztg.“ hört, trägt man ſich auch in hieſigen offiziellen Kreiſen mit der Abſicht, ein Elektrizitätswerk zu errich⸗ ten, vornehmlich zwecks Einführung einer elektriſchen Bahnver⸗ bindung mit den Orten der näheren und weiteren Umgebung. r. Heidelberg, 21. Febr. An Stelle des im Oktober v. J. verſtorbenen Stadtrats Heinrich Krall wurde bei Stadtratswahl Herr Baumeiſter Karl Friedr. Schmidt mit 82 Stimmen auf 6 Jahre zum Stadtrat gewählt. * Neckargemünd, 21. Febr. Geſtern vormittag ſtürzte ſich der 19 Jahre alte Webergehilfe Rudolf Marguardt aus Forſt unterhalb der Eiſenbahnbrücke in den Neckar. Da aber der Fluß an der betreffenden Stelle nicht ſehr tief und das Waſſer offenbar ſehr kalt war, ging M. wieder ans Land und mußte im hieſigen Spital aufgenommen werden. Marquardt iſt von zu Hauſe durchgebrannt, weil er mit ſeinen Eltern nicht auskommen konnte. * Gberbach, 21, Febr. Zu der Neunkircher Bo m⸗ benaffäre wird noch berichtet: Die Bombe, eine Konſerven⸗ büchſe mit aufſchraubbarem Deckel, enthielt ein halbes Pfund Sprengpulver; ſie war mit einem Stück Zeitung umhüllt, das mit einer, einem Wurſtbindfaden ähnlichen Schnur befeſtigt war. Als die Gendarmerie bei einigen in Verdachk genommenen Einwohnern Erhebungen vornahm, fand ſie, wie man hört, an einem Zeitungs⸗ haken den Reſt einer abgeriſſenen Zeitung vor, welcher merkwür⸗ digerweiſe an das Zeitungsblatt, mit welchem die Bombe umhüllt war, paßte. Daß auch die Schnur, mit welcher das Papier fe⸗ feſtigt war, Blutſpuren aufwies, erweiſt ſich ebenfalls als ein nicht unbedeutendes Verdachtsmoment, da kurz zuvor der Verhaftete, ein Familienvater in den vierziger Fahren, Schlachtfeſt gehal⸗ ten hatte. .e, Raſtatt, 21. Febr. Dem hieſigen Gemeinderat iſt eine Petition zugegangen, in welcher gebeten wird, Mittel und Wege zu fuchen, um in Raſtatt eine Realſchule mit der Erwei⸗ terungsfähigkeit zur Oberrealſchule ins Leben zu rufen. Mitteilungen gus Baden. Der Buch⸗ halter eines Geſchäftes in Wertheim iſt nach Unterſchlag⸗ ung von 900 Mä flüchtig gegangen. Das Geld ſollte er zur Poſt tragen.— Der für den Bahnhofumbau in Radolfzell vorgeſehene Betrag hat ſich bei Ausarbeitung des Projekts als un⸗ genügend erwieſen, ſodaß eine Nachforderung von 210 000 M. er⸗ folgt. Die Baukoſten betragen ſodann 1710000 M. In Wölch⸗ Boxberg ſchoß ſich am 17. d. M. nachts halb 12 Uhr Sohn des Schneidermeiſters F. eine Revolver⸗ Kleine der 17 Jahre alte der heutigen kugel in den Hals. Er hatte nachmittags mit ſeinen Eltern einen Wortwechſel gehabt, der beiderſeits in Tällichkeiten ausartete. Die Kugel konnte bis jetzt noch nicht entfernt werden.— Bekannt zu werden verdient, daß jenſeits des Mains in Kreuz w ertheim, das der Stadt Wertheim gegenüberliegt und einen Vorort bildet, die Preiſe ſämtlicher Sorten Fleiſch 5 Pfennig billiger per Pfund notieren. In Bayern beſteht eben keine Fleiſchalziſe und kein Schlachthauszwang mit hohen Gebühren. Doch kann kein Fleiſch von dort eingeführt werden, weil von jedem Pfund 4 Pfg. Hebergangsabgabe erhoben werden und obendrein das Fleiſch erſt vom Tierarzt unterſucht werden muß. Pfalz, heſſen und Umgebung. * Wolfſtein, 20. Febr. Heute abend um 7 Uhr etwa durchlief unſer Städchen die Schreckensbotſchaft, daß in dem un⸗ ntittelbar oberhalb der Stadt an der Lautertalſtraße gelegenen Kalkſteinſtollen des Kalkbrenners Ludwig Schneider hier ein Erdrutſch ſtattgefunden habe, der den darin befindlichen drei Bergleuten Ludwig Schneider, Johann Koch, beide von hier, und Jakob Scheidt von Rutsweiler, den Ausgang verſperre⸗ Die Ortsſchelle rief auch ſofort Hilfskräfte an die gefährdete Stelle, um mit Schippen und Hacken die Räumungsarbeiten vorzunehmen. Eine große Menſchenmenge ſammelte ſich um den Stolleneingang. Die Eingeſchloſſenen waren ſämtlich Familienväter mit zum Teil großer Kinderſchar. Eifrig wurde von Bergarbeitern unter der ſachverſtändigen Leitung des Betriebsleiters der Unterrheiniſchen Baritgeſellſchaft in Lönningen, W. Mell, der zur Zeit die Schwer⸗ ſpatausbeute auf der Südſeite des Königsbergs leitet, etwa 20 Meter vom Stolleneingang eine ſchachtartige Oeffnung in den Stollen gebrochen, der bereits ein Meter hoch mit Waſſer ſich ge · füllt hatte. Zwei beherzte Männer, eben dieſer Betriebsleiter Mell, und ein hieſiger Arbeiter der Pfälziſchen Schwerſpatwerke, Namens Karl Kopp, ſtiegen bis an die Bruſt in das Waſſer, watelen vorſichtig in 9/1 Stollenrichtung, aus welcher ſie auf ihre Anrufe hin Antwortrufe der Eingeſchloſſenen erhielten, und als erſter ſtreckte Mell den ängſtlich harrenden Männern ſeine Hände zur Beglückwünſchung hin, die denn auch von dieſen im Frohgefühl der Rettung auf das herzlichſte unter tiefer Bewegung ergriffen wurden. Etwa 60 Meter weit mußten die zwei wackeren Männer im bruſttiefen Waſſer und Schlamm vordringen, um die Einge⸗ ſchloſſenen zu erreichen. Ganz durchnäßt und unter der Kälte des Waſſers nicht wenig leidend, kamen Retter und Gerettete an der Schachtöffnung zum Vorſchein und wurden mit lauten Bravorufen empfangen. Nahezu drei Stunden dauerten die Aufräumungsar⸗ beiten. Der Zuſammenbruch des Stollens iſt wohl dem eindringen⸗ den vielen Regenwaſſer der verfloſſenen Nacht und des laufenden Tages über zuzuſchreiben.(Pf. Pr.) Gerichlszeſtung. § Mannheim, 20. Febr. Strafkammer J. Landgerichtsdirektor Obkircher. Vertreter der Gr. behörde: Amtsanwalt Dr. Heinsheimer. Eine unſinnige Schießerei verführte in der Nacht vom 80, November zum 1. Dezember v. Is. in der Wirtſchaft zum„Spinn⸗ rädl“ in det Neckarvorſtadt der 32 Jahre alte Taglöhner Michael Obert. Mit zwei anderen Arbeitern vom Stät. Elektrizitäts⸗ werk, Martin Schneider und Joſeph Walk, hatte er zuerſt in einer„Spaniſchen Weinſtube“ Rotwein getrunken. Dann wurde das Zechen im„Spinnrädl“ fortgeſetzt. In vorgerückter Stunde kam die Frau Schneiders, um ihren Mann heimzuholen. Schneider kam darüber in Wut. Er ergriff einen Stuhl, um ihn ſeiner Fran auf den Kopf zu ſchlagen. Walk legte ſich ins Mittel und drückte Schneider gegen einen Tiſch. In dieſem Moment flog der Re⸗ volber Oberts hervor, im nächſten Moment knallten zwei Schüſſe und die Kugeln flogen über die Köpfer der Streitenden hinweg. Darnach warfen die drei Betrunkenen gegeneinander mit Gläſern. Das Ende war, daß Obert und Walk den Rückzug antraten, während Schneider blieb. Heute iſt Obert der alleinige Angeklagte. Er ſagt, es ſeien nur Schreckſchüſſe geweſen, um Walk und Schneider auseinander zu bringen, Medizinalrat Dr. Kugler außert ſich gutachtlich über die geiſtige Veranlagung des Ange⸗ lagten. Er bezeichnet ihn als ſchwachſinnig, jedoch nicht in dem Grade, daß er für ſeine Handlungen nicht verantwortlich gemacht werden könne. Gleichwohl gelangt das Gericht zu einem Frei⸗ ſpruch. Infolge von Nachtarbeit und des Genuſſes ſchwerer Getränke ſei der Angeklagte offenbar in einen Zuſtand geraten, in dem er nicht mehr recht wußte, was er tat. Einen„glatten Trick“ brachte der Hafenarbeiter Johann Adam Hohenberger vor einigen Wochen einigen Kameraden, dem Michael Wilhelm, dem Leonhard Dallinger und dem Lud⸗ wig Franz Münch in Vorſchlag. Er lief darauf hinaus, am Bin⸗ nenhafen aus einem Eiſenbahnwaggon ein halbes Dutzend Säcke Weizen zu ſtehlen und zu Geld zu machen. Am 3. Januar, einem Tage, wo nichts„geſchafft“ wurde, beſprach die Geſellſchaft bei einer Kegelpartie die Diebspartie, und nachdem zirka 21 beim Kegeln„ausgemachte“ Maß Bier die Unternehmungsluſt genügend geſchwellt hatten ging man ans Werk. Wilhelm beſorgte bei dem Kohlenhändler Lederle, dem er weismachte, es handle ſich da⸗ rum,„Hühnerfutter“ für Hohenberger zu holen, Wagen und Pferd, und dann fuhr man abends, mit Halt an mehreren Bierſtationen, hinaus an den Binnenhafen. Dort wurde bei der Lagerhalle von Leon Weiß ein Eiſenbahnwaggon, der, weil er Tranſitware nach der Schweiz enhielt, ſowohl von der Bahn als pom Zollamt plombiert war, aufgeriſſen und ſechs Säcke Weizen herausgeſchafft. Aber gleich der erſte Sack, den Hohenberger herauswarf, um ihn auf den Wagen zu verfrachten, verunglückte. Ein Stacheldraht riß Vorſitz.: Staats· ein Loch hinein und deshalb ergoß ſich ein großer Teil des Inhalts auf die Straße. Als Lederle, der mitgekommen war, ſah, daß das Sühnerfutter aus reinem Weizen beſtand, wurde er argwöhniſch⸗ Er rief: Es wird nix mehr aufgeladen, trieb ſein Pferd an und fuhr auf und davon. Die andern machten ſich dann auch aus dem Staube. Den Reſt Weizen, den er heimbrachte, verkaufte Wilhelm um.50 M. an den Händler Hammel. Die heutige Anklage lautet nicht nur auf erſchwerten Diebſtahl, ſondern auch auf Ver⸗ gehen gegen das Vereinszollgeſetz, da auf dem Sack Weizen.50 M. Zoll lagen. Der Vorſitzende nahm deshalb gleich zu Beginn der Verhandlung mit den Angeklagten ein kleines Examen über ihr Wiſſen von Zoll und Tranſit vor. Er ſtellte ſich dabei gänzlich un⸗ wiſſend in ſolchen Dingen, aber die Angeklagten erwieſen ſich, obwohl ſie ſeit Jahren im Hafen arbeiten, nicht beſonders ſattel⸗ feſt in Zollſachen. Sie waren mit einer ungefähren Vorſtellung der Dinge zufrieden und hatten für ein tieferes Eindringen in die Gepflogenheiten des Zollverkehrs„kein Intereſſe“. Während Hohenberger ohne Rückhalt, Dallinger zum großen Teil geſtändig war, ſuchten Münch und Wilhelm ſich herauszulügen. Münch hatte ſegar unternommen, einen Kaſſiber an ſeine Nienee lanzieren, in dem er ſie aufforderte, zu ſagen, er ſei nicht dabei geweſen. Das Gericht verurteilte die Angeklagten nur wegen ein⸗ fachen Diebſtahls und zwar Hohenberger zu 4 Monaten, Dallinger(Vert.: R. A. Dr. Mayer⸗Traumann) Iu 3 Monaten, den ſchon mehrfach vorbeſtraften und auch jetzt wieder in Strafhaft befindlichen Münſch zu 8 Monaten und Wilhelm (Verk.:.⸗A. Mürb) zu 3 Monaten Gefängnis Auf die Strafe Dallingers kommt 1 Monat, auf jene Wilhelms, mit Rückſicht auf ſein Leugnen, nur 2 Wochen der Unterſuchungshaft in Aufrech⸗ nung. Fſterreichiſche Hauptmann a. D. ittalieniſchen Handelsvertrag an. 4. Sekte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannhelm, 22. Fehruar. Cheater, Runſt ung(Oiſſenſchan. Vom Theater. In der heutigen Vorſtellung von„Der Bettelſtudent“ wird Herr Guſtav Warbeck vom Stadt⸗ theater in Mainz an Stelle des Herrn Sieder den Simon Nyma⸗ novicz ſingen. Das Honorar von Joſef Kainz, das dem Künſtler anläßlich ſeines bevorſtehenden Gaſtſpiels im Berliner Neuen Schauſpiel⸗ haus gezahlt wird, iſt wohl das höchſte, das bisher ein beutſcher Schauſpieler erhalten hat. Kainz bezieht für 25 Vorſtellungen 45 000., d. h. für die einzelne Vorſtellung 1800 M. Goldoui⸗Jeſte in Venedig. Der zweihundertſte Ge⸗ burtstag Carlo Goldonis, der auf den 25. Februar fällt, wird in ganz Italien feierlich begangen werden, am feſtlichſten natüc⸗ lich in Venedig, wo einſt des Landes größte ldichter gehoren wurde. Die Stadt beranſtaltet eine Reihe en Feſten, dr ſich zu einer Huldigung geſtalten werden, wie ſie ſelbſt in Ftalten noch ſelten einem Großen ber Kunſt bereitet worden iſt. Es werden auf den Straßen öffentliche Reden gehalten werden, im Fenice⸗Theater wie in dem Bühnenhauſe, das des Dichters Namen trägt, plant man Feſtvorſtellungen, und eine Brücke ſowie elne Straße der Stadt werden am Feſttage umgetauft und nach dem Dichter benannt werden. Zugleich wird im ſtädteichen Muſeum eine Goldoni⸗A usſtellung eröffnet, in det eine Menge höchſt intereſſanter Dinge zu ſehen ſein wird, die auf den verſtor⸗ benen Dichter und ſein Leben Bezug haben. Zugleich erſcheinen zu dieſer zweiten Zentenarfeier eine neue Geſamtausgabe der Werke Carlo Goldonis und eine Monographie aus der Feder Giu⸗ ſeppe Ortolanis, eines der größten Kenner der venetianiſchen Literatur des achtzehnten Jahrhunderts. Eine Indianeroper, Aus Newhork wird berichtet: burg wurde ſoeben eine neue amerfkaniſche Oper aufgeführt, die den Titel„Poia“ führt. Das Texptbuch iſt von Randolph Hartley, einem jungen amerikaniſchen Schriftſteller berfaßt, der den Stoff einer alten Indianerlegende enknommen hat. Auch die Muſik von Arthur Nevin iſt reich an Motiven aus Indianergeſängen. Beide Autoren haben lange Zeit unter den Indianern des Nordoſtens Studien gemacht. er Beſuch der techniſchen Hochſchulen im Deutſchen Rel während dieſes Winters zeigt, wie das Organ des Pereg Deſcher Ingenieure an der Hand von Zahlentafeln feſtſtellt, eine guf⸗ fallende Abnahme in allen wichtigen Fächern, insbeſonder aber im Studium des Maſchinenbaues. Die Geſamtzahl für das Deutſche Reich beträgt 15 453 gegen 15 798 im Vorjahre. Das ſind alſo 340 weniger. An dieſer Abnahme — im Geſamtdurchſchnitt 2,15 Prog.— ſind die preußiſchen technt⸗ ſchen Hochſchulen, beſonders auch Berlin, weſentlich beteiligt. Von Einfluß waren wohl ſicher auch die verſchärften Beſtimmungen über die Aufnahme von Ausländern. Promoviert wurden im Studienjahre 1905⸗06 zu Diplom⸗Ingenjeuren 1904 Cim Vorjahre 1461), zu Doktor⸗ Ingenieuren 120(87). —— Der Untergang des Dampfers„Berlin“. London, 22. Febr. Nach einer der Graat Eaſter Eiſen⸗ bahngeſellſchaft aus Hoek van Holland zugegangenen Depeſche, die um 1 Uhr 90 Min. morgens aufgegeben war, waren um dieſe Zeit noch einige Perſonen auf dem Wrack des Dampfers„Berlin“ zu deren Rettung weitere Anſtrengungen gemacht rden. *Rotterdam, 22. Febr. Die In Pitts⸗ Bis 10 Uhr vormittags war es immer noch unmöglich, an das Wrack des Dompfers„Berlin“ heran zukommen. Die Königkn⸗ Mutter und der Miniſter des Waterſtaat, Kraus, bezeugten dem Agenten der Geſellſchaft des Dampfers„Verlin“ ihre Sympathie. London, 22. Febr. Von den Mitgliedern der Opern⸗ Geſellſchaft, die ſich an Vord des Dampfers„Berlin“ be⸗ fanden, werden weiter genannt: Frl. Meta Schröder⸗Berlin, Frl. Kleine, Herr Heilbrunn⸗Berlin, auch der bekannte Jocken Rollaſon ſowie ein unbekanntes allein reiſendes Zjähriges Mädchen werden vermißt. Lelzle Hachrichten und Telegramme. Karlsru he, 21. Febr. Heute Vormittag 11 Uhr iſt der 0 Karl Kloſe im Alter von 89 Juhren nach kurzem Lelden geſtorben. Der Bruder iſt der Maler Wilhelm Kloſe, der Ehrenbürger der Reſidenz, welcher der Stadt wiederholt wertvolle Geſchenke, ſo die beiden weiblichen Figuren vor dem Rathaus, die Giebelbilder desſelben u. a. geſtiftet hat. Marburg, 22. Febr. Dem katholiſchen Pfarrer Lamm in Roßdorf urde von hier aus per Poſtpaket eine mit Spreng⸗ ſtoff gefüllte Büchſe zugeſandt, die man vorſichtig auf einer Wieſe zur Exploſion brachte. Der Abſender iſt unbekannt. 5 Stuttgart, 22. Febr. Die Landſtände wurden heute auf unbeſtimmte Zeit vertagt. In den ſtändigen Ausſchuß wurde zum erſten Mal ein Sozialdemokrat gewählt. 9 Köln, 22. Jebr. Der Rheim iſt ſeit geſtern um 1/05 m geſtiegen. Sein Waſſerſtand beträgt heute 452 m. .⸗Gladbach, 22. Febr. Die Zollbehörde deckte vor einigen Tagen einen großen Viehſchmuggel auf, der ſich als jahre⸗ lang betriebener ſyſtematiſcher Schwindel herausſtellte. Hollän⸗ diſches Vieh wurde hauptſüchlich bei Waldenrad über die Grenze gebracht mit falſchen Verſandtſcheinen. Es handelt ſich laut „Irlf. Zig.“ um 1000 Stück Rindvieh. Zahlreiche Metzger, Bauern und Händler am Niederrhein ſind bereits verhaftet Bücher beſchlagnahmt worden. 5 * Holzminden, 22. Jebr. Die Weſerſchiffahrt wurde wegen Hochwaſſer eingeſtellt. 8 Berlin, 22. Febr. Wie die„Berliner Morgenpoſt“ be⸗ richlet, will Direktor Reinhardt, mit einem aus Schauſpielern des„Dentſchen Theaters“ beſtehenden Enſemble ein Gaſtſpiel in Paris geben.(,Frkf. Ztg.“. Belgrad, 22. Febr. Die Skupſchtina nahm geſtern nicht gemeldet, den ſerbiſch⸗bulgariſchen, ſondern den ſerbiſch⸗ und ihre wie Aus der badiſchen Soztaldemokratie. RKRarlsruhe, 2N. Febr.(Von unſerem Karlsruher Bureau.] Wie bereits gemeldet wurde, hat der ſozialde mokratiſche Berein Konſtanz den Malermeiſter Auguſt Krohn, der noch bei der letzten Reichstag swahl kandidierte, aus dem Ver⸗ etnausgeſchloſſen, Mau wird ſich erinneren können, daß ſchon früher innerhalb der Konſtanzer Sozlaldemokraten ſtarte Friktianen beſtanden, die ihre Urſache hatten in der ſtarken Unzufriedenhelt mit der Haltung ihres Führers des Sty. Krohn. Schon bei der letzten Landtagswahl, wo Krohn gegen den Demokraten Veneden aufgeſtellt war, ſtimmten ſoſort enva 200 ſoz. Wühler für Venedey. Im Bur⸗ gerausſchuß ſtimmten die 3 Soz, unter Führung Krohns, als dle Gehaltsaufbeſſerung der belden Bürgermeiſter auf der Tagesordnung ſtand, der Erhbhung zu, was Aulaß gab, daß eine im Auguſt ſtatt⸗ gefundene Bereinsverſammlung ſich eifrig mit dieſer Angelegenheit befaßte und das Verhalten Krohus unb ſeiner beiden Kollegen ſcharf Damals wurde noch ein beantragtes Mißtrauensvytum mit elner Stimme Mehrheit abgegeben, dagegen ein ſozialdemokratiſches Schledsgericht augerufen, das im Oktober 1908 die Sache in„zufrieden⸗ ſellenbder Weiſer erlebigte. Die Differenz lenerbalb der Sszlal⸗ demokratte zeigte ſich aber bereits wieber bei ber Aufſtellung Krohns als Reichstagskandidat im erſten Wahlkreis, wo in einer in den letzten Tagen des Dezember 1906 abgehaltenon Verſammlung die Sozialdemokraten gegen die Auſſtellung Krohus proleſtierten. In dieſer Verſammlung wurde mit allen gegen 4 Stimmen beſchloffen, Krohn zur Niederlegung der Kaudidatur anſzuſordern, andernfalls eine Gegenkandidatur aufzuſtellen. Dieſe Gegenkandidatur unterblieb jedoch, weil ſeitens ber ſozialbemokratiſchen Parteileitung das Schiebs⸗ gericht gegen Krohn in Ausſicht geſtellt wurde, an dem Bebel ſelbſt teilnehmen wollte. Die Parteiwirren ſind nun neuerbings wieder nach den Reichstagswahlen in dieſem Monat zum Durchbruch gekom⸗ men und mit dieſen beſchäſtigt ſich heute der„Volksfreund“, indem er kpnſtatiert, daß die letzte ſozialdemokratiſche Mitgliederverſammlung mit 21 von 35 abgegebeuen Stimmen Krohn aus der Orgzanifation ausſchloß, 9 ſtimmten dugegen, 2 Anweſende übten Stimmenthaltung⸗ Der„Volksfreund“ tabelt den Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Or⸗ ganiſation in Konſtanz und hält den Ausſchluß mit dem 8 27 des Organiſations⸗Statuts der Partei für nicht vereinbar. Er bemerkt zum Schluß, man werde den gefaßten Beſchluß einer nochmaligen Durchſicht unterziehen müſſen, brauchte es ſomit nicht ſo eilig zu haben und den Gegnern das bedauerliche Schauſpiel zu bieten, daß ein ſozialdemokratiſcher Reichstagskandidat 4 Wochen nach der Reichs⸗ tagswahl gus der Partei⸗Organiſation verwieſen wird. Liberaler Volksverein. *Offenburg, 2. Febr. Es hat ſich hier ein liberaler Volks⸗ vexein konſtituiert. Die Verſammlung fand in der„Zauberflöte“ ſtatt. Poſtſekretär Schmidt eröffnete als propiſoriſcher Vorſtand die Verſammlung und gab bekannt, daß der Verein ſeit ſeinem nur nach Wochen zählenden Beſtehen doch ſchon nahe an 300 Mitglieder zähle. Hierauf trat man in die Beratung der Statuten ein. Sie wurden von der Verſammlung bis auf einige kleine, unweſentliche Ab⸗ weichungen einſtimmig gutgeheißen. Darnach kann jeder unbeſcholtene Mann Mitglied des Vereins gegen einen Jahresbeitrag von 50 Pfg. werden, unbenommen einem freiwillig höher zu bezahlenden Betrag. Der Verein macht es ſich zur Aufgabe, für die[tberale Sache zu wirken durch regelmääßige Vorträge politiſchen, ſozialen und wirtſchaftlichen Inbalts, durch Agitationsreiſen im Wahlbezirk, durch Pflege der Geſelligkeit in zwangloſen Zuſammenkünften. Rechtsanwalt O. Muſer gab ſeiner Freude über das Zuſtandekommen dieſes zeit⸗ gemäßen polttiſchen Vereins Ausdruck und ſah es als ſelbſtverſtändlich an, daß in dieſem Verein alle liberal geſinnten Nänner, alſo auch Demokraten und Freiſinnige, Aufnahme ſinden werden, und daß der Verein ein Hort des entſchiedenen Liberalismus werde. Die Aus⸗ führungen des Redners fanden ſtürmiſchen Beifall. Wetternachrichten. * Konſtauz, 22. Febr. Der geſtrige Sturm ſchleuderte lt. Frkf. Ztg. zwei mit Getreide und Brettern beladene Eiſenbahn⸗ wagen von einem Trajektkahn in den See. *Heilbronn, 22. Febr. Das Waſſer des Neckars iſt im Laufe der Nacht bedeutend zurückgegangen.(Frlf. Ztg.) * Hamburg, 22. Jebr. Seit geſtern abend tobt hier eine von ſchwerem Schneetreiben und von Hagel begleiteter Nordweſtſturm. Die ſeit geſtern abend in gefährlicher Nähe des großen Vogelſandes vor beiden Anker liegende Viermaſter⸗ bark„Alſter“ hat ſich bisher gut gehalten. Die heute vormittag von Cuxhaven angekommenen Bergungsdampfer berichten, daß ſie die„Alſter“ in unveränderter Lage antrafen. * Innsbruck, 22. Febr. Heute nacht fand neuerlicher Schuee⸗ fall ſtatt. Auch in Brunnen, Meran und anderen Orten Süd⸗ tirols. Im Tauferertal liegt Meter hoch Neuſchnee und in Halle wurde das Vordach des Salinengebäudes durch ſtürzende Schneemaſſen eingeſchlagen. * Neuhaus am Remmwegen, 22. Febr. Auf dem graſſen Remmſteig tobte geſtern Abend ein Schneeſturm, wie er ſeit lauger Zeit nicht mehr geweſen iſt. Durch die gewaltigen Schneewehen iſt der Verkehr faſt gänzlich unterbrochen. Die Fahrpoſt blieb im Schnee ſtecken und hatte Verſpätungen von—4 Stunden. Einzelne Häuſer ſtecken bis ans Dach im Schnee. Die ausgeſchaufelten Eingänge wurden uach kurzer Zeit wieder zugedeckt. Ein aufrechter Mann. * Bamberg, 19. Febr. Die vom Erzbiſchof Dr. v. Abert im Anſchluß an die Faſtenpredigt gegebene Erklärung hat in allen Kreiſen berechtigtes Aufſehen erregt. Dexr kirchliche Oberhirte wollte urſprünglich nur eine kurze Aufklärung an die Beſucher des Gottesdienſtes in der ſchwebenden Angelegenheit geben. Nach⸗ dem einige Bruchſtücke ſeiner Anſprache nun einmal in die Oeffentlichkeit gedrungen ſind, hat ſich Erzbiſchof v. Abert ver⸗ anlaßt geſehen, ſeine Rede in authentiſcher Form zu ver⸗ öffentlichen. Ferner erfährt die„Köln. Ztg.“ noch, daß Erz⸗ biſchof v. Abert ſich einer glaubhaften Perſönlichkeft gegenüber äußerte, daß er ſeine abgegebene Erklärung ihrem geſamten Inhalt nach aufrecht erhalte und daß er über den viel⸗ beſprochenen Gegenſtand ſeines Eingreifens bei der Stichwahl und des dabei erlaſſenen Aufrufs an die katholiſche Geiſtlichkeit zum gegebenen Zeitpunkte und am rechten Ort noch ſprechen und die Gründe darlegen werde, die ihn hierzu veranlaßt haben. Herr Roeren tritt aus dem Staatsdienſt. * Berlin, 22. Febr. Der Abg. Roeren, Oberlandes⸗ gerichtsrat am Oberlandesgericht in Köln, hat um ſeinen Aus⸗ tritt aus dem Staatsdienſt nachgeſucht. Herr Roeren iſt 1844 geboren, alſo heute 63 Jahre alt. Er kann ſich nunmehr, da er— vermutlich doch freiwillig— aus dem Staatsdienſt ausſcheidet, ganz ſeiner verdienſtvollen politiſchen Tätigkeit widmen und wir hoffen noch oft viel Gutes von ihm zu hören in Worten und Taten, wie wir es bisher von dem Urheber des freundlichen Wortes bom Börſenjobber⸗ und Kontorton, von dem Beſchützer des netten ſungen Mannes Wiſtuba gewohnt waren. Prozeß Pöplau. *Berlin, 22. Febr. Bei Beginn der heutigen Verhandlung teilte der Vorſitzende mit, Angeklagter habe brieflich mitgeteilt, daß er infolge Verſchlimmerung ſeines Zuſtandes bettlägerig ſei und zur heutigen Verhandlung nicht erſcheinen könne. Der Ge⸗ richtshof vertagte ſich darauf bis halb 1 Uhr und beauftragte einen Gerichtsarzt, feſtzuſtellen, ob die Angaben wahr und ob Angeklag⸗ ter morgen zur Verhandlung erſcheinen könne. Bei der Wieder⸗ aufnahme der Verhandlungen berichtet der Gerichtsarzt, Pöplau ſei heute nicht vernehmungsfähig; er leide heute anſcheinend an Verfolgungswahn. Es ſei aber nicht ausgeſchloſſen, daß Pöplau morgen vernehmungsfähig ſei. Der Gerichtshof beſchloß, die Ver⸗ handlungen bis morgen mittag zu vertagen. Schiffsunfälle. Kuxhafen, W. Febr. Der Leither⸗Dampfer„Koburg“ geriet auf der hieſigen Reede mit dem ſpaniſchen Dampfer„Bazan“ in Kolli⸗ ſion. Der Dampfer„Koburg“ wurde beſchüdigt und iſt nach Hamburg weitergegangen.„Bazan“ iſt in den hieſigen Hafen eingelaufen. Nach einer Meldung aus Hamburg treibt 7 Weilen unterbalb Helgoland ein Huller⸗Dampfer der Wilſon⸗Sinie utt Maſchinenſchaben. Nom und die Kirchenpachtverträge. Paris, 22. Febr. Aus Nom wird berichtet: Der Vatikan werde verlangen, daß in den abzuſchließenden Kirchenpachtverträgen den Pfarrern das Recht zugeſtanden werde, den Vertrag zu löſen, ſobald die ihnen zur Verfügung ſtehenden Mittel ihnen nicht geſtatten, die ihnen auferlegten Verpflichtungen zu erfüllen. Die von der fran⸗ zöſiſchen Regterung aufgeſtellte Bedingung, daß alle ehemaligen Kon⸗ greganiſten vom Pfarramte ausgeſchloſſen werden, hält der Vatikan für durchaus unannehmbar, Dem Vernehmen nach wird der Seine⸗ präfekt Denelves nunmehr die Vorſchläge des Pariſer Erzbiſchofs ab⸗ warten, der infolge der Ausführungen Briands in der Kammer welß, welche Vorſchläge die Regierung und die Kammer aßlehnen würden und welche nicht. Iusbeſondere hält die Regierung jene Klauſel für unannehmbar, durch welche die Pfarrer den durch die großen Aus⸗ beſſerungsarbeiten zu erwartenden Laſten enthoben werden ſollen. Die Fragen müſſen zwiſchen den Bürgermeiſtern und den Pfarrern von Fall zu Fall vereinbart werden. Dem„Echo de Paris“ zufolge hegt Miniſter Briand die Hoffnung, daß die Verhandlungen zwiſchen dem Seinepräfekten und dem Vertreter des Erzbiſchofes Richard zum Ziele führen werden. Von auderer Seite wird jedoch berichtet, daß der Erzbiſchof entſprechend den Auweiſungen des Vatikans, die Be⸗ dingungen betreffend die Laſten der Ausbeſſerungsarbeiten ſowie den Ausſchluß der ehemaligen Kongreganiſten vom Pfarramt ablehnen werde. Japau und die Vereinigten Staaten. *London, 22. FJebr. Wie die„Times“ aus Wafſhington meldet, iſt dem Staatsdepartement aus Tokio mitgeteilt worden, daß die japaniſche Regierung der Ausſchließung von Kulis aus den Vereinigten Stgaten zuſtimmt. Dies ebnet den Weg für die Vertragsverhandlungen, die hauptſächlich von dem amerikaniſchen Geſandten in Tokio geführt werden. Diktatur oder Konſtitution? Petersburg, 22. Jebr. Die Petersburger Telegraphen⸗ Agentur iſt ermächtigt, die Nachricht eines auswärtfgen Blattes auf das beſtimmte zu dementieren, nach welcher in Zarskoje Sſelo eine Beratung ſtattgefunden habe, in der beſchloſſen wurde, ſofort nach dem Zuſammentritt der Duma eine programmatiſche Erklärung borzulegen, und, falls dieſe nicht angenommen würde bdie Du ma aufzulöſen und über ganz Rußland die Diktatur zu verhängen. Als Diktator werde Großfürſt Niko⸗ kai Nikolajewitſch genannt. Die Nachricht ſetl abſo⸗ Lut falſch. Die handelspolitiſche Lage Europas. *Belg va d, 21. Febr. Skupſchtina verhandelte heute die Han⸗ delsverträge mit Bulgarien, Italien, Frankreich und Rumänien. Finanzminiſter Dr. Patſchu beſpricht die durch die neue Agrarſchutz⸗ politik Deulſchlands geſchafſene handelspolitiſche Lage Europas und legt die Gründe dar, aus denen der Handelsvertrag mit Oeſterreich⸗ Ungarn bisher nicht zuſtande gekommen ſei. Serbien werde ſelbſt⸗ verſtändlich ſchwer auf die vorteilhaften Konzeſſionen verzichten, die der öſterreſchiſch⸗ungariſche Vertrag bieten würde. Oeſterreich⸗Ungarn habe jedoch durch die Forderung der Eiuräumung einer beſonderen Priori⸗ tät für die öſterreichiſch⸗ungariſche Induſtrie, Serbien gezwungen, neue Abſatzmärkte aufzuſuchen. Der Verſuch des Exportes lebender Ochſen könne als geglückt bezeichnet werden, obwohl er nicht allen gehegten Erwartungen eutſpreche. Er hoffe, daß Oeſterreich⸗Ungarn, das wiederholt erklärt habe, baß es eine ſelbſtändige Entwickelung der Balkauſtagten wünſche, mit Serbien in Verhandlung treten werdk. Der Miniſter erklärt ſchließlich, die Hebung der Viehzucht ſei notz wendig, damit der Export ſerbiſchen Viehes nach der Schweiz ermög⸗ licht werde. Die neuen Handelsverträge ſichern den Export Serbiens auch ohne den öſterreich⸗ungariſchen Markt. Nach kurzer Debatte wurde der ſerbiſch⸗bulgariſche Handelsvertrag mit 36 gegen 4 Stimmen an genommen. Fehim Paſcha. * Konſtantinopel, 22. Febr. Der frühere Gehilfe Fehim Paſchas, Surejo, der flüchtig iſt, forderte von London aus 100 Pfund monatlich vom Palaſt, ſonſt würde er lt.„Frkf. Ztg.“ eine Broſchüre mit allen Greueltaten Fehim Pa⸗ ſchas publizieren. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Alois Praſch f. Berlin, 22. Febr. Der frühere Intendant der Mann⸗ heimer Hofbühne, Alois Praſch, iſt heute in Prag geſtorben. Praſch ſtand im 57. Lebensjahre. Er iſt in Karlsruhe an der Hofbühne über zehn Jahre tätig geweſen. Der damgakige In⸗ tendant Guſtav zu Putlitz wurde in Frankfurt aufmerkſam auf ihr und verpflichtete ihn an ſeine Bühne. Von hier aus ging er als Theaterdtrektor nach Straßburg, dann als Intendant an das Hof⸗ und Nationaltheater nach Mannheim. Später(1895) ſiedelte er nach Verlin über und übernahm zuerſt die Regie des Weſtend⸗ theaters, das er käuflich erwarb. Die ungünſtigen Verhältniſſe zwangen ihn jedoch, ſich zurückzuziehen. Praſch war auch als Schriftſteller bekannt. Gerne geleſen werden ſeine Eſſays. Eine ausführlichere Würdigung Alois Praſch's, der ſeiz längerer Zeit leidend war, behalten wir uns vor. Deutſchland und England. JBerlin, 22. Febr. König Eduard hat an Kaiſer Wilhelm kürzlich ein Handſchreiben gerichtet, in dem er erklärte, daß ſein Aufenthalt in Paris keinen poli⸗ tiſchen Zwecken gedient habe, ſondern lediglich als privater Beſuch aufzufaſſen ſei. Das Zentrum und der franzöſiſche Kulturkampf⸗ J Berlin, 22. Febr. Das Zentrum beabſichtigt, eine Interpellation über den fpanzöſiſchen Kulturkampf im Reichstag einzubringen. Dieſe Interpellation ſoll damit begrun⸗ det werden, daß mit deutſchem Geld erbauten Kirchen in Frank⸗ reich, wie die St. Joſefskirche in Paris, von der Regierung nicht mit Beſchlag belegt werden könne. Senega-MHalzbonbons bestes Hustenlinderungsmittel. Wreis 30 Pig. 66465 Pellkan-Apotheke, I, 8. Moderne Verlobte Möbel ten keine Einricht ohne vorher das grosse Muster-Haunt. aar le Möbe fabrik, Heidethergerstr welehes als Sehenswürdigkeit I. Ranges und bedeutendstes Haus selner Art bekannt jst, besichtigt zu haben. Man verlange Preisliste mit Abhildungen.(Perspektiy-Autnahmen von compl. Zimmern). Maunheim, 29, Febrnar. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Sport. Bittoria-Sportplatz zei den Reuuwieſen. Rummenden Sonmtag treffen ſich auf dieſen Platze die Seckleuheimer Fußballgeſellſchaft II und der Mannheimer Fußballklub Vietoria III zum Retourſpiel. Das erſte Spiel endete unentſchieden mit 2: 2. Der Spielbeginn iſt auf 3 Uhr feſtgeſetzt. Die erſte Mannſchaft des Mannheimer Fußball⸗ Klub Vietoria 1897 gaſtiert kommenden Sonntag in Darmſtadt, um dem dortigen Fußballklub Olympia das fällige Retourſpiel zu liefern. * Sportplatz bei den Brauereien. Zur Ausfechtung der Meiſter⸗ ſchaft 1. Klaſſe des Verbandes Süddeutſcher Fußballvereine ſtehen nur noch wenige Spiele bevor. Wührend im Sübtreis die Entſcheidung zwiſchen dem Karlsruher Fußballverein und dem Freiburger.⸗Kl. liegt, iſt im Nordkreis der 1. Hanauer.⸗Kl.„1893“ inſoſern voraus, als er bis letzt noch keines ſeiner dieslährigen Kreisſpiele verloren bat, ſo daß ihm alſo die beſten Chancen zugeſprochen werden müſſen, gleich dem Vorjahr das Schlußſpiel gegen den Sädkreis⸗Meiſter aus⸗ zufechten; hierzu ſoll der nächſte Sonutag die Entſcheidung bringen durch das Spiel Hanau's gegen den Meiſterſchaftsklub des Neckar⸗ gaues, die Mannheimer Fußballgeſellſchaft„1896“, welche Mannſchaften in dem diesjährigen Turnus noch nicht ihre Spielſtarke gemeſſen haben. Als langjährige Rivalen haben ſich dieſe beiden Vereine nur jeweils ſehr knappe Reſultate mit abwechſelndem Erfolg geliefert; es ſteht daher zu erwarten, daß ſie nicht nur mit kompletten Mannſchaften autreten. ſondern bei der ausſchlaggebenden Wichtigkeit dieſes Wettſpieles jeder für ſeinen Teil die beſte Anſtrengung machen wird, den Sieg für ſeine Farben zu erringen. Verbandsſeitlich wurde das Spielfeld der 1896er— bei den Brauereien— beſtimmt und der Begins des Spiels auf halb 3 Uhr feſtgeſetzt. * Die Verliner Regatta findet Sonntag den 9. und Montag den 10. Juni ſtatt. Das Programm iſt unveründert; an jedem Tage werden je neun Rennen gerudert. Meldeſchluß iſt am B. Mai. Für ein Rennen mit Steuermann werden ſechs, für ein Rennen ohne Steuer⸗ mann vier Boote zugelaſſen, bei größerer Beteiligung haben Vor⸗ reunen ſtattzufinden. * Eine Tourenſahrt äber die ungehenere Strecke Peking wird in dieſem Sommer veranſtaltet werden. von Paris nach Die eigenartige Konturrenz hat bereitz 18 Neunungen gefunden. unter denen ſich neben franzöſiſchen auch belgiſche und engliſche Marten ſinden. * Ein deulſches Freiwilligen⸗Mworbodt Korps ſoll in Art des beutſchen Freiwilligen⸗Automobil⸗Korps demnächſt ins Leben geruſen werden. Das Reichsmarineamt plant, zwei Boststppen für das Korps zu ſchaffen, und zwar eine, beſtehend aus kleineren etwa 12 Meter ne Bosten und eine zweite, der die größeren Boote angehören 'ollen. * Maunheimer Jubiläums⸗Badenia. Hr. F. W. Mayer hat nunmehr dahin entſchieden, daß Pont d Eraguy in der Jubiläums⸗ Badenia ſein Engagement erfüllt. Der Fünffährige iſt noch nicht über Hinderniſſe gelauſen, ſoll aber ausgezeichnet ſpringen. Einer unſerer erfolgreichſten Herren⸗Reiter hat den Ritt bereits zugeſagt. Ex wird jedenfalls vorher in Paris den Hengſt in der Arbeit reiten. In Paris trainiert werden auch Colonne und Intermede, die neben Aſtulf und Proto ebenfalls die Farben des ſüddeutſchen Sportsmen iu der Haupt⸗Konkurrenz des Mannheimer Meetings vertreten können. Beide ſollen gegenwärtig gut im Gange ſein. Intermede wird am Montag im Prix Champiguy zu Vincennes herauskommen, während Colonne im Prix du Pariſis am 1. März in Enghbien debutirt, Volkswirtschaft. Die Pfülziſchen Mühlenwerke werden am 1. April von Schifferſtadt nach Mannheim überſiedeln. Nur ein(einer Betrieb wird in Schifferſtadt noch beſtehen bleiben. Beißbarth u. Hoffmann.⸗G., Rheinau und München⸗ Die Geſellſchaft ſchließt in 1908/06 mit M. 346 338 Bruttogewinn ap. Ein Reingewinn von M. 4092 wird vorgetragen(im Vorjahr 4 Prozent Dividende). Vom Wormſer Produktenmarkt. In Pfälzer Gerſte war am heutigen Markte die Tendenz unverändert ruhig. Gewöhnliche Gerſten wurden a M. 17½—18½ offeriert. Gefragter waren beſſere Sorten, die zu Preiſen bis zu M. 19.25 offeriert wurden. Wir notieren: Roggen 17.50, Hafer 18.—, Weizen 18.75, Roggen⸗ mehl Nr. O0 25.75, Weizenmehl Nr. 0 27 75, Weizenmehl Nr. 1 26.25, Roggenkleie 10.50—10.75, Weigenkleie 10—10.25. Br. Norddentſche Zuckerrafſinerie, Frellſtedt. Wie ſchon gemeldet meldet, hat dieſes Unternehmen, deſſen Erträgniſſe ſtets, wie die aller Zuckerfabriken, ſtarken Schwankungen unterworfen waren, in 1906 mit einem Verluſt von beinahe M. 1 Million abgeſchloſſen. Ueber die in Folge dieſer Unterbilanz nötig gewordene Sanierung ſollte die Generalverſammlung vom letzten Samstag beſchließen. Nach einem Bericht der„Neuen Hamburger Börſen⸗Halle“ richtete ſich die Miß⸗ ſtimmung hauptſächlich gegen Direktor Rücker, dem der Vorwurf ge⸗ macht wurde, nicht die Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes gewahrt zu haben. Ein weiterer Punkt, über den heſtig Klage geführt wurde, war das Vertuſchungsſyſtem der Direktion inſofern, als ſie noch An⸗ fang 1906 den Geſchäſtsgang als normal bingeſtellt hatte und erſt im Geſchäftsbericht die Aktionäre mit der unangenehmen Nachricht von dem entſtandenen Verluſte überraſchte, obwohl doch der Berluſt ſchon längſt vorhanden war und ſomit für die Direktion die Pflicht beſtund, die Aktibnäre baldigſt davon in Kenntnis zu ſetzen. Im Zuſammen⸗ haug mit dieſer Unoffenheit wurde auch die auffallende Kürze des dies⸗ zährigen ſowie der vorhergehenden Geſchäftsberichte bemängelt, die ſchon vorher nicht am Platze geweſen ſel und in Anbetracht des großen Berluſtes in 1905/06 erſt recht nicht. Auch über die Art der Fabrikation ſelbn wurden Vorwürfe erhoben, weil nämlich die Direktion in den Jahren 1903—1905 für ca. Million Maſchinen angeſchafft habe, um ſich von der Melaſſeentzuckerung unabhängig zu machen und ſich mehr der Rohrzuckerfabrikation zuzuwenden. Trotzdem habe man im ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahr wieder derartige Mengen Melaſſe zu teneren Preiſen hereinnehmen müſſen, daß in Berückſichtigung der geſunkenen Zuckerpreiſe ein Verluſt von beinage M. 1 Million entſtanden ſei. Die Direktion konnte darauf nur erwiedern, daß auch andere früher gut rentierende Raffinerien im abgelaufenen Geſchäftsjahr mit Verluſt gearbeitet haben.(Das iſt ja richtig; wir verweiſen nur auf die Zuckerſabrik Frankenthal, das weitaus beſtrentierendſte Unternehmen diefer Branche, deſſen Dividende von 30 Proz, pro 1904/05 auf 16% Proz. pru 1905/08 zurückging. Die Rdaktion.] Was eine Einſtellung des Betriebes, wie ſie von Aktlonärſeite wegen der zu teuren Melaſſe⸗ Einkaufspreiſe vorgeſchlagen worden ſei, anbelange, ſo ſei dieſelbe wegen der Arbeiterverhältniſſe nicht diskutierbar. Die zu teuer er⸗ worbene Melaſſe wieder auf den Markt zu bringen, habe ſich auch als ungusführbar erwieſen; denn der Verluſt ſei auf dieſe Welſe nur noch größer geworden. Zudem ſei zu berückſichtigen, daß der Verluſt jeden⸗ falls nur ein vorübergehender ſein werde und die Ausſichten mit Rück⸗ ſicht auf die vorausſichtliche Wiederherſtellung des Raffinierie⸗Syndi⸗ kates wieder beſſere geworden ſeien. Dieſe Ausführungen vermochten jeboch nicht den gewünſchten Eindruck auf die Verſammlung hervor⸗ zubringen. Vielmehr forderte dieſelbe einſtimmig die Einſetzung einer Kommiſſion zum Zwecke der Prüfung der Geſchäftsführung in den letzten Jahren und beſchloß, bis zu ber Rechnungslegung der Kom⸗ miſſion die Entlaſtung zu verweigern. Vorſtand und Aufſichtsrat ſtimmten— notgedrungen— dieſen Beſchlüſſen bei. Pflälziſche Trägerhändler⸗Vereinigung. In der letzten Verſamm⸗ lung dieſer Vereinigung wurde nach der„K. Ztg.“ geklagt, daß die vom Stahlwerksverband feſtgeſetzten Einheitspreiſe für eiſerne Träger von elnzelnen Händlern nicht eingehalten würden; es gebe Händler, die zwar die Träger zu den vorgeſchriebenen Preiſen perkauften, aber bafär an anberm Matertal, wie Tuffſteinen, Zement uſw, Nachläfſe zubflligten, ſo daß ſich hlerburch mittelbar die Trägerpreiſe niebriger ſtellten. Aerſchiedene Trägerfirmen verkauften ihre 8 nicht an die Unterhändler, ſondern unmittelbar au die Bauunternehmer, ſo daß die Kleinhändler geſchädigt würden; auch die Skonten würben nach⸗ gelaſſen, obwohl keine Barzahlung erſolge, was ebenfalls gegen die Vorſchriften des Trägerverbandes verſtoße. Verſchiedenen Baufirmen wurde die Aufnahme in die Pfülziſche Trägerhändler⸗Vereinigung verfagt. 2 Bayeriſche Bodenkredit⸗Auſtalt in Würzburg. In der vorgeſtern abgehaltenen Hauptverſammlung waren insgeſamt 6387 Aktien ver⸗ treten, wovon auf die Mebrheit runs 4400 Stimmen entfieien, und zwar auf die Diskonio-Feſeuſchaft 1900 Stimmen, Nürnberger Vouk 1870 Stimmen; der Reſt verteilt ſich auf ſonſtige Aktionare. Auf die Minderheit(Ansbachergruppe), der außer den Herren Ansbacher aus Frankfurt a. M. 7 Rechtsanwälte angehörten, kamen rund 800 Stimmen. Die Mehrheit nahm bekauntlich fämtliche Vorſchläge der Verwaltung an, wogegen die Minderheit jeweils Widerſpruch erhob, ſo baß die Auszahlung der Tioidende vorläuſig hiugusgeſchoben werden muß. Die aus dem Auſſichtsrat ſatzungsgemäß ausſcheidenden 4 Mitglieder wurden wiedergewahlt. Kölniſche Hagelverſicherungs⸗A.⸗G. in Köln. Der Abſchluß für 1906 ergibt einen Verluſt von rund ½% Mill. Mark. Für 1905 ergab ſich ein Verluſt von M. 1 991 908, zu deſſen Deckung die geſetzliche Rück⸗ lagen mit M. 1 355 867, die Dividendenergänzungsrücklage mit Mark 101 000 und das Grundkapital mit M. 476 778 herangezogen wurden. Nähmaſchinenſabrik und Eiſengießerei,.⸗G., vorm. H. Noch u. Co. in Bieleſeld. Der Aufſichtsrat ſchlägt für das Jahr 1908, bei ver⸗ ſtarkten Abſchreibungen und größerem Gewinnvorkrag, die Verteilung von 10 Proz. Dividende(wie im Vorjahre) vor. Der Reingewinn beträgt 822 432 M.(im Vorjahre 304 030.). Die Abſchreibungen er⸗ fordern 150 401 M.(103 683.). Gothaer Lebensverſicherungsbank auf Gegenſeitigkeit. Nach vor⸗ läufiger Feſtſtellung wurden von der Gothaer Bank im Jahre 1906 neue Verſicherungen über 58 Millionen Mark(1905: 55% Mill.) ab⸗ geſchloſſen; es iſt dies der höchſte Neuzugang, den die Anſtalt in einem Jahre erzielt hat. Die Sterbefallſummen ſind mit 16½%½ Millionen Mark gegen das Vorſahr(17% Mill.) um reichlich fünſpiertel Mill. zurückgeblieben, obwohl rechnungsmäßig an derartigen Summen un⸗ gefähr eine halbe Million mehr als für 1905 zu erwarten war. Nach Abzug aller Abgänge durch Tod und bei Lebzeiten erhöhte ſich der Geſamtbeſtanb an eigentlichen Lebensverſicherungen bei der Bank auf 921 Millionen Mark. Das Eiſenhüttenwerk Thale beziffert nach erheblichen inneren Ruckſtellungen den Rohgewinn auf M. 2 450 000(i. B. M. 1 748 000) und nach M. 815 000(. 715 000) Abſchreibungen den Reingewinn auf M. 745 000(M. 452 000), woraus 9 Proz.(5 Proz.) Dividende vorge ⸗ ſchlagen werden. Die Ausſichten für das laufende Jahr ſeien günſtig: es liegt ein Arbeitsbeſtand von rund M. 12 Millionen vor. der dem Werke in den Hauptbetrieben Beſchäftigung zu guten Preiſen bis zum Jahresſchluß ſichere. Der Auſſichtsrat des Schalker Gruben⸗ und Hülteuvereins be⸗ ſchloß, der Hauptverſammlung am 12. März eine Dividende von 27½ Proz.(wie im.) vorzuſchlagen. Die Getreidefrachtrate Newyork⸗Hamburg iſt um 5 Pf. auf 80 Pf. zurückgegangen. Die Rate Newyork⸗Bremen wurde unverändert mit 30 Pf. notiert. Die Kauſhaus für deulſche Lehrer und Beamte Akt.⸗Geſ. in Berlin beantragt eine Kapitalerhöhung um M. 300 000 auf M. 600 000, die bis Ende 1909 ausgeführt ſein ſoll. Aktien⸗Zuckerfabrik Büdingen in Stockheim. Oberheſſen. Die Ge⸗ ſellſchaft beſchloß dieſer Tage die Liquidation. Der Grund ſoll außer in der ungünſtigen Finanzlage der Geſellſchaft in der Schwierig⸗ keit liegen, bei den billigen Zuckerpreiſen genügend Rüben zu akkor⸗ dieren, um die Fabrikationsanlagen eniſprechend ausnützen zu können. Eg iſt klar, daß die Laudwirte ſich wieder mehr dem nutzbringenden Körnerbau zuwenden, als bei ſinkenden Zucterpreiſen dem Räbenban. Neue Baukgrünbung. Aus Luxemburg wird gemeldet: Geſtern erſolgte in den Räumen der Internationalen Bank in Luxemburg die Gründung der Luxemburger Unlonbank mit dem Siß in Luxemburg unter Beteiligung der Internationalen Bauk in Luzem⸗ burg, der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Diskonto⸗Geſellſchaft in Aachen, der Firma J. H. Stein in Köln und der Firma Delbrück, Leo u. Co. in Berlin. Das Grundkapital des neuen Unternehmens beträgt Fres. 4J Millionen, eingeteilt in 3200 Aktien über je 1250 Francs gleich M. 1000. Die Geſellſchaſt iſt berechtigt, bis zur Höhe des eingezahlten Aktienkapitals Schuldverſchreibungen auszugeben. Gegenſtand der Ge⸗ ſellſchaft iſt der Erwerb und die Verwaltung von Wertpapieren, Be⸗ teiligung an Geſchäften jeder Art ſowie die Gewã 185 von Dar lehen an induſtrielle und andere Unternehmungen. Zur ildung der Rücklage ſind 10 Proz. des Aktienkapitals bei der Gründung einge⸗ hlt worden. Der Vorſtand wird gebildet aus den Herren Adolf Türk und Dr. Joſef Würth, beide in Luxemburg. Die dentſchen Linoleumwerke Hauſa ſchlagen 18 Pros. Dividende vor(i. V. 16 Proz.). H. K. Argentinien. Eine permanente Kommiſſion für den Ankauf von Malerialien für öffentliche Arbeiten iſt in Buenos⸗Atres gebildet worden. Den Vorſitz führt der Unterſtaatsſekretär des Miniſtertums der öffentlichen Arbeiten; zu den übrigen Mitgliedern gehören unter anderen der Generaldirektor für Baukunſt und Bewäſſerung ſowie der Generalinſpekteuk der Wege, Brücken und hydraulichen Arbeiten. Barletta⸗Loſe. Auf eine Anfrage bei der ktalieniſchen Königl. Kommiſſion für Kommunial⸗ und Provinzial⸗Kredit, wann die Auszahlung der Loſe vor ſich gehen werde, erhielt das„Baper. Börſ.⸗ u. Handelsbl.“ die Mitteilung, daß die bezüglichen Vorarbeiten noch einige Wochen in Anſpruch nehmen dürften, daß aber vorausſichtlich Ende März ds. Js. mit der Ausſchüttung werde begonnen werden können. ** a. Telegraphiſche Handelsberichte. Voigt u. Häffner,.⸗G. in Frankfurt g.., beantragte die Verwaltung die Verteilung von 10 Prozent(im Vorjahre 7 Proz.) Dividende. Ferner wurde die Erhöhung des gegenwärtig 2 Mill⸗ Mark betragenden Aktienkapitals auf 3 Millionen beſchloſſen. Gleichzeitig ſoll die Einführung der Aktien an der Börſe beantragt werden. *Pforzheim, 22. Febr. Ueber das Vermögen des Etui⸗ Fabrikanten Edmar Söldner in Pforzheim wurde nach der Frkf. Zig. der Konkurs eröffnet. „Düfſeldorf, 22. Febr. Die Induſtrie⸗Terrain Düſſel⸗ dorf⸗Reisholz.⸗G. in Benrath ſchlägt 10 Proz. Dividende vor und kündigt die Erhöhung des Aktienkapitals um 350 000 M. auf 1 750 000 M. an. * Leipzig, 22. Febr. Der Aufſichtsrat der Thüringer Gasgeſellſchaft in Leipzig beſchloß die Verteilung einer Di⸗ pidende von 16 Prozent(wie im Vorjahre) vorzuſchlagen.— Die Generalverſammlung wird auch die Erhöhung des Grundkapitals um%½ Mill. auf 7½ Mill. Mark zu beſchließen haben. * Göttinger Bank. Der Aufſichtsrat hat beſchloſſen, für 1906 die Verteilung einer Dividende von 7 Proz.(gegen 6 Proz. im Vorjahre] vorzuſchbagen. „Zahlungsſchwierigkeiten. Zu den kürzlich er⸗ wähnten Schwierigkeiten eines Münchener Grundſtücksſpekulanten ſchreiben die„Münch. Neueſten Nachr.“, es handele ſich um den Sberſten a. D. Ou z, der im Beſitze eines umfangreichen Kom⸗ plexes von Grundſtücken und Häuſern im Werte von mehreren Millionen in verſchiedenen Stadtteilen iſt, und deſſen finanzielle Lage ſeit längerer Zeit bereits in Schwierigkeiten war. Die an⸗ haltend ungünſtige Konjunktur auf dem bieſigen Grundſtücksmarkt hat es ihm unmöglich gemacht ſeinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Es beſteht jedoch Ausſicht, daß durch Entgegen⸗ kommen der Gläubiger die Schwierigkeiten beſeitigt werden.— Nach der„Neuen Züricher Zeitung“ wurde über die inſolvente Bankfirma Kopp u. Co. in Luzern nunmehr der Konkurs er⸗ öffnet. Mannheimer Effektenbörſe vom 22. Februar.(Offizieller Bericht) Bei ziemlich feſter Tendenz notierten heute: 30 Südd. Kabelwerke Bab. Bank Elktr. Gel. Schuck 136 Gl, Bab. Nück⸗ u. Mitperſiherungz⸗Attien 450., Aten⸗ Ag.8G. Stemeng Allg..⸗G. Siemens 177.96 178.— Geſellſchaft für Seilinduſtrie 154 G. 155., Portland⸗Zement⸗ werke Heidelberg 170., Südd. Kabelwerke 188., Freiburger Ziegelwerke 185 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 114,25 G. Obligationen. Pfandbrſefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— b. u. Seetransvort 101.— 8 M. 94.50 604½%% Bad. Anilin⸗u. Sodaf 103.— G 3½%„„„ unk. 1904 94.50 b4% Br Kleinlein, Heidlbg. 101.508 „ Kommunal 95.75 b5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.— Städte⸗Anlehen. 4e% Herrenmühle Genz 99.504 81½% Fretpurg l. B. 95.—(4½% Mann“. Dampf⸗ 3½ o% Heſdelba. v. J. 1903 95.— G] chleppichiffahrts⸗Geſ. 101.—8 87.— Gla½%2 Mannb. Lagerhaus⸗ 30% Karlsruhe v. J 1896 9½% Larr v. J. 1902 95.—(6, Geiellſchaft 101.780 .% Ludwigshaſen 100. 50%4% ee Oberrh.Clektrizltäts⸗ 4000 9 9. 1906 101.—- G werke, Karlsruhe 3½0% 95.— Gl4½% Pfälz. Chamotte u. 4% Mannh. Oblig. 1901 100 25 C. Tonmerk,., Eſſenb. 102.75 3 5„„ 1885 95—2 4½ö0% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff, 3½„ 1888 95.— B Waldhof bei Pernau in 9„„ 1895 95.— Bſ bivland 01.—0 1898 95.— Bf4½% peyrer Brauhaus 3 ⁰ 2„ 1904 95.—.⸗G. in Speyer 97.50 8˙%„„ 1905 9470 Kf% Spenrer Ziegelwerke 101.40 4%„ 159036 101.75 Cf½% Züdd Trahtenduſtr. 102.— 3½0% Pirmaſens unk. 1905 95.—%% Tonm Offſtein.⸗G. 31½% Miesloch v. J. 1905 98.25 6] Dr. H. Loſſen. Worms 100.—8 Induſtrie⸗Obligation. 4½ Zellſtoffabrie Waldhof 104.30 U %½0% Akt.⸗Geſ.. Seilindu⸗ 8 ſtrie rülckz. 105 9% 103.—G Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 186 Br. z. Storch. Speyer—— 100.— Gewbk. Speyer 50% H— 127.6/]ß erger, Worms—.— 100. Pfüälz. Bent—— 10ʃ.%/ Pormſ. Br. v. Oertge—.—.— Piälz. Hyp.⸗Bank 1691.75 1915“/ Pf. Preßb. n. Sptfabr. 148.— 146,— Pf. Sp.⸗U. Kdb. Land. 188.50 8 Rbein. Freditbank 142.— 141 fu. eee Nyuein. Hnp.⸗Bank—.— 192.50. A Rhſch Seetr 92.—— Südd. Bank„ 117.— Mannh. Pampfſchl. 63.——— Eiſenbahnen,„ Vagerbans—.— 80c0 Pfälz. Ludwiasbahn—.— 228.— Bad. Nück⸗ u. Mitverf.—.— 400.— Maxbabn—.— 145.—„ Aſſecurran; 1455— „ Nordbabn—.— 127.—Comtinental. Verſ. 480.—. Heflbr. Straßenbahn—.— 81.— Mannd. Nerachkrung—— 515. Oberr. Nerſich.⸗Geſ. 500.— Chem. Induſtrſe. .——.—Württ. Transv.⸗Verſ. 675.—. .⸗G f. chem. Induſir. Bad. Anil.1. Sodafbr.—— 468.— Induſirie. Cbem. Nab. Goldenba.—.— 187.⸗G. f. Seilinduſtrie 155.— 154 Verein chem. Fabriken—.— 328— Dinaler'ſche Mſchfbr. 136— Verein D. Oelfabrikfen—.— 133.[Emaillirfbr. Kirrweill.—— Wſt..⸗W. Stamm—. 213 emaillw. Waikammer—.——. „„Vorzug 105.50—.— ettlinger Spinnerei 110.— Brauereien. Hüttenb. Spinnere!—.— 95,— Bad. Brauerei— 118.— Karlsr. Maſchtnenban—— 220.— Binger Aktienbierbr.———.— Nähmfbr. Haid u. Neu 288.— Durl. Hof vm Hagen 265.f——.— FToftb. Cell. u. Papterf. 280— Eichbaum⸗Braueref—.— 146—[Nannb. Gum u. A8b.—.— 159.— Eleſbr. Rübl. Worms—.— 100 aſchinenſ. Badena—.— 206.—. Ganters Br., Freibg.—. 108.— Oberrh. Elektriittt—— 31.80 Kleinlein, bderg—.— 102. Pf. Näbm. u. Fabrradf.—.— 187.50 Meſſerſchmitt—— 80— Portl.⸗Zemem Hdlbg.—— 170.— udwigsb. Brauere-i—.— 248 Sbödd. Drabt⸗Ind.—.— 146 80 Mannb. Aktſenbr.—— 141 50Sübd. Kabelwerkrfe—.— 183.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——. PVerein Freib. Ziegelw.—— 185.— Brauerei Sinner—.— 2⁴5⁵„ Speyr. 51.50— Br. Schroedl, Odlbg.—— 210. Sürzmüble Neuftadt—.— 187.— Nitter, Schwetz. 32.— uckerfbr. Waghäuſel— „ Ritter, Schr auſel—.— 114 „ S. Weltz, Speyer 97.——.— uckerraff. Manny. 90 Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Franlfurt, 22. Febr.(Tel.) Fondsbörſe⸗ Die Geſchäftsunluſt, welche ſeit einigen Tagen die Börſe be⸗ herrſcht, hielt auch heute an. wirkte die New⸗Vorier Börſe. Zunächſt waren amerikaniſche Bahnen ſchwach, beſonders Baltimore and Ohio niedriger auf „ Schwartz, Speyer—.— 127.— Ha Waldhof 328.——— den ungünſtigen Dekade⸗Ausweis für den Monat Januax, Lombarden gut behauptet. Am Bankaktienmarkt hielt ſich das Geſchäft in engen Grenzen. Auch auf dieſem Gebiete war ſchwache Tendenz vorherrſchend. Die Bilanz der Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft machte wenig Eindruck. Kreditaktien und Darmſtädter Bank gedrückter. Montanwerte hatten beſonders unter dem Drucke der Stimmung zu leiden, Harpener ſtärker angeboten⸗ Induſtriewerte laſſen mit wenig Ausnahmen behauptete Tendeng erkennen, Kunſtſeide 4 pet. niedriger, Elektrizitätswerte ſchwücher. Fonds ſtill und abgeſchwächt, Ruſſen gedrückt auf den Ausfall der Wahlen zur Duma. Im weiteren Verlaufe war die Haltung ſchwach. Stärkeres Angebot war in Nordd. Lloyd⸗ Aktien zu bemerken. Auch amerikaniſche Bahnen lagen weiter gedrückt. An der Nachbörſe war die Tendenz auf den meiſten Gebieten ſchwächer. Es notierten Kreditaktien 214,80, 40 Diskontokommandit 184,40, 20, Deutſche Bank 242,70, Lom⸗ barden 31.90, 70, Baltimore 115,50, 30, Nordd. Lloyd 190, 29. Privatdiskont 496 pCt. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie, 4 Schluß⸗Kurſe. Reichsban Prozent, Wechſel. 21. 99, Außerdam kurz 168.97 169.— Jaris kurz 81.15 8118 Belaten 80.975 80983 Ichweiz. Pläte„ 81.175 81 f Valten 81.10 81.“66 Rien 84 966 84.9 London 20.485 20.482 Napoleonsd'or 16.26 16.26 lann 20.475 20.475] Prtvat⸗Diskont 4% Aktien induſtrieller Unternehmunges Bad. Zuckerfabril 115.75 114.25 Ner. Kunſtſeide 389.— 385.— Südd. Immob. 106.50 06 50 ederw. St. Ingbert 86— 86.— Eichbaum Mannh. 145.50 145,50 Spicharz 131— 18130 Mb. Akt.⸗Brauere! 140.50 140.50 Malzmüßle Ludw. 176.— 172. Partatt, Zwetbr. 108.— 108.—abrradw. Klevyer 886.— 388.— Weltz z. S. Speyer 9,— 90.— Maſchinenf. Hilbert 9780 970 Cementw. Heldelb. 169 50 160.— Maſch. Arm. Klein 128.— 28.— Cementf. Karlſtadt 135 50 135 50 aſchinenf. Baden. 204 30 204.0 Vad. Antlinfabrik 475 25 475.— Dürrkopp 875— 876. Ch. For Grfesheim 248— 248.— aſchinf. Pritzner 219 10 219.0 Höchſter Farbwerk 429— 429.—Pfälz. Nähmaſch. 137.80 1870 Bereinchem. Faerikl 322. 322.10 Röhrenkeſſelfabrik Sbem. Werke Albert 405 50 405.50 vorm. Dürr& Co. 70.60 70 Drahtinduſtrie 146.50 140.50 chaellprl, Irtth.. 189.50 16940 — elfabrik⸗Aktien 8 Acc. Böſe, Berlin Schuhfab. Her 126.— 128.— Allg. Elt.⸗Geſellſch. 209.80 209.— 1 55 153 60 154.— 139.— Lampertsmühl 95.— 9 140 80 10— Kammg. Kaiſersl. 181— 181 117.70 147.25 gellſtoff Waldyof 328.— 326.60 —— Lahmeyer Verſtimmend auf die Tendenz 138 20 188.80 8. Sekte. 1 SGeneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 22. Februat. Staatspapiere. A. Deutſche. 51½Oſch. Reichsanl 97.50 97.25 Tamaulipaß 100.— 100.— 15 3 85.90 86.— Bulgaren 99.70 99.45 5 2½ pr. konſ. St.⸗Anl 97.65 97.60 10% Griechen 1890 50 10 50 10 5 86.05 85.90 italien. Rente 103.45 103 45 bad. St.⸗A.„ 101.75—.—1½ Oeſt. Silberr. 100.05 100.10 Baſ, bad. St.⸗Obl. fi—.— 95.80 iſ,„ Papierr.———.— M. 45˙95 95 85 Deſterr. Moldr. 99.60 99.60 4415 5„ 00, 95 95 95.903 Portg. Serie f 69.30 69850 g bayer..⸗B.⸗A. 102.30 102.30% dto. III 70.,20 70.4% 6½ do. u. Allg.⸗A. 97˙55 97.05 fneueſfuſſen 1908 91.15 91— 8 85.80 8540%1 Auſſen von 1880 76.60 74.95 4 Heſſen. 102 5ſpan ausl. Rente 95.20 95.20 8 Heſſen 88.75 88.15 Türken v. 1903 89.50 89.60 Sachſen 86.10 86— Türken unif. 96.10 96 10 32½ Mh. Stadt⸗A.o5—.— 84.75Ungar. Goldrente 95.50 95 60 B. Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 95.20 95.15 Wag. Gold⸗A. 1887 102.— 102.— Ferzingl 4% Chineſen 1898 98.— 97.75 Verzinsl. Loſe. Egypter unifiztrte—.——.— Oeſt. Loſe v. 18860 156.— 1586. Mexitaner äuß. 100.70 100.70 Türkiſche Loſe 146.— 146.— inn. 68.75 686.80 Bergwerks. Aktien. Bochumer 241.10 240 8% Harpener 221 219.— Buderus 125— 128 60 Hibernig Concordta 392.— 393.— Weſterr. Alkali⸗A. 218.— 212 75 Deutſch. Luxembg. 192.50 193.— Oberſchl. Eiſenakt 120.20 119.75 Friedrichsh. Bergb. 178.80 172.— Ver. Königs⸗Laura 24575 245. Gelſenkirchner 214.50 218.— Roßleben 10 325 10 825 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Dudwh.⸗Berbacher 228.— 227. 0] Oeſterr. Süd⸗Lomb. 32.— 31.90 Pfälz. Maxbahn 144 80 144.30 Oeſterr. Nordweſtb.—— do. Nordbahn 187 70 137.— 114.——114 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 124.— 194.—Gotthardbahn—— Hamburger Packet 150.70 150 55 ftal. Mittelmeerbz.——- Nordd Lloyd 130.70 130.—]„ Meridionalbabhn 155.25 154 85 Deſt.⸗Ung. Staatsb 146 60 146.—] daltim Obio 116.70 115.50 Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. Kef Frk. Hyv.⸗Bfdb. 10020 100.—% Pr. Pfdb. umt. 14 100,40 100 40 eieird,,,, ti 101. „ Ipis 100.40 100%% /%„„„ 14 98 75 98 75 40% Pf. HupB. Pfob 100.70 100 70 ½„„„ 08 93.50 48 50 bieies,„.0 ga„„ 2 95.50 95 50 31½% Pr. Bod.⸗Fr. 93.30 93“] ½ Pr. Pfobr.⸗Bt.⸗ depEtr. Bd. Pfd. vgo 100.-100— Kleinb. b 04 96.— 96.— 4˙%„ 90 3½% Pr. Prdhr.⸗Bk.⸗ funk. 03 100.10 100.10 Hyp.⸗Ufd.⸗Kom.⸗ „Pfbhr..01 Obl, untündb 12 97 20 97 20 unt. 10 100.30 100.30 4% Rh. H. B. Pföb. 09 100.— 100.— „ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 100.— 100 unt. 12 100 40 100 40%„„ 19ʃ9 101.25 171 25 „Pfdbr..86 1% 1917 101.75 101.75 89 t. 94 94.— 94.—-%,„„„ alte 94 50 94.50 7 Pfd. 9/83 94— 94.— 5„„„ 1904 94.50 94 50 Com. bl. ½„„„ 1914 95.75 95.75 v. Lunt 10 101 80 101 8]½, dth..⸗B..O 95 75 95.75 „Com.⸗Oll. 4% R.. B. C. B. 10 100 10 100 10 v. 18v1 98 30 95 80 ½ Pf. B. Pr.⸗Obl 100 75 100 45 „Com.Obl. ½% Pf. B Pr.O. 96— 96.10 v. 96/06 95.80 95.8“ ½ It al kttl.g. E. B. 70 50 70 50 4% Pr. Pfob. unt. 05 100— 100.— „„„ 12 100 20 100.20 Bodiſche Bank bahn 146 40, Lombarden 32.— C Gotthardbahn gypter MRannh. Verſ.⸗G.⸗A. 514.75 515.— Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 135.50 185.50 eſterr.⸗Ung. Jan 126.25 126 20 Berg u. Metallb. 139.75 189.25 Oeſt. Länderbant 117 50 11750 Berl, Jandels⸗eſ. 17150 1770]„Kredit⸗Anſtalt 215— 214.6. [Comerſ. u. Disk.⸗B. 123— 128.—[ Ffälziſche Bant 10130 101.20 Darmſtädter Bank 137 60 174[bfälz. Hyp.⸗Bant 190 90 190.50 Deutſche Bant 242 9% 23 20 Preuß, SGypothenb. 117. 0 176 0 Deutſchaſiat. Bant 172.50 17250] Leutſche Reichsbt 154 75 154 75 D. Effekten⸗Bant 109 70 10% 0 nhein. Kreditbant 141 20 141 Diseonto⸗Comm. 184.50 14.40 ihemn. Oyp. B. M. 192 50 192 5 resdener Bank 157 75 157 30 Schaaffh. Bankver. 157 60 157.75 Frankf. Hyp.⸗Bank 203 0 204—] Südd. Bant Mhm 116.80 1168ʃ Frtf, Hyp.⸗CEreditv. 160— 159 80] Wiener Bankver. 144.40 445 iationalbant 135— 185.90 J Hant ttomane 137.— 136.5ʃ Fraukfurt a.., 22 Februar. Kreditaktien 214 50, Staats⸗ — 4% ung., Goldrent⸗ ——, Disconto⸗Commandit 184.40 Laurg — Gelſenkuchen 213.—, Darmſtädter 187.75 Handelsgeſellſchalt 471.7 Northern—.—. Jendenz: ruhig. Herlin, 22 Fehr. iſche Bahnen ſchwächer. darüber niedriger. Fondsbericht. Börſe luſtlos und überwiegend ſchwach auf Amerika. Die heute neuerdings auf den Markt gebrachten Schatzſcheine per 20, April, 25. April und 21. Mai wrkten gleichfalls verſtimmend. Montanaktien, Hütten⸗ und Berg⸗ kgaktien gedrückt, 1 bis zirka 2, letztere bis 1 Prozent und Bankenmarkt vernachläſſigt und 5, Dresdener Bant 157.50 Deutſche Bant 242.50, Bochumer 241.— Nachbörſe, Kreditaktien 214.50, Staatsbahn 146.30. Lombarden 190, Disconto⸗Commondit 184.40 Berliner Effektenbörſe. rivattelegramm des General⸗Anzeigers.) Auch heute eröffnete Ameri⸗ etwas nungen. Daraufhin Mattigkeit in Induſtriewerten des marktes. Schiffahrtsaktien weiter nachgebend. Privatdiskont 4% Prozent. Berlin, 22. Februar.(Schlußkurſe.) uſſennoten 215 40 25 Nambarden 32.— 31 90 Kaſſa⸗ R Ruſſ. Anf. 1902 78— 77 80 ganada Pacifit 187— 187.— 31½%% Reichsanl. 97.50 97 40 Sampburg. Packet 150.90 149.70 zeſs Reichsanleihe 859 85.90 Porpd. Llond 130 50 29.30 20% Rad. St.⸗Anl. 101.90 10175 Dynamif Fruſt 176.50 176 10 3½ N. St. Obl. 1900 96 10 96 10 icht⸗ n. Kraftanl. 1275 127 5½ e½ Bayern 97.— 96.90 Rochumer 241 60 240 70 3½% o½% Heſſen 97— 96 50 vonſolidatſon 440h——.— 3% Heſſen 83 25 8 70 Wortmunder 84 60 84 30 4% Sachtien 85 90 5 75 gelſrwirchner 21450 212 60 4% Pfbr. Rh. W. B. 100.— 100 Harpener 220.90 19.10 50%(hineſen 101˙75 101 75 Hihernia 2—— 4% Italiener 103 50—.— Hörder Bergwerfite— 4½ Japaner(neu 93 10 93.— Laurahütte 244 60 243 40 Stzoer Loe 156.— 15670 Phznir 215— 213 50 4% Baadad⸗Anl. 88 10 88 10 Hibeck⸗Montan 190.10 190 90 Krebitaftien 214 70 21460 Rurm Revier 149 20 1485 Berk.⸗Märk. Banf 160 20 160— Anilin Treptow 370 70 369.— Berl. Handels⸗Geſ. 171.90 170 90 Hraunk.⸗Brik. 197.— 195.— Darmſtädter Bant 137 70 137 20 D. Steinzeugwerle 255.— 253. Deutſch⸗Aſtat. Bank 172 60 172 40 Düſſeldorfer Wag. 303— 301 70 Deutſche Bank(alt) 243.10 242 90 Elberf. Farben(alt) 570 70 571 20 7„(ig.)—-——.—[Veſtereg. Alkaliw. 213.50 212 70 Disc.⸗Kommandit 185.— 184 50 Mollkämmerei⸗Akt. 154— 154 90 Dresdner Bank 157 89 157¼.1 Chemiſche Cbarlot. 214— 25 50 hein. Kreditbank 140.70 140.70 Tonwaren Miesloch 148 50 147 50 chgaffh. Banktv. 157.70 157.— Zellſtoff Waldhof 326— 327 70 Lübeck⸗Büchener———.—]Celluloſe Koſtheim 277.— 277 Staatsbahn 146 40 146.50] Rüttgerswer ken 148 20 144.— Privat⸗Discont 4% 90 W. Berlin, 22 Februar.(Telegr.) Nachbörſe. kcredit⸗Attien 215— 2145/] Staatsbahn 146.50 146 40 Diskontt Komm. 18460 184 0 ombarden 82.20 31.70 Pari er Börſe. Paris 22 Februar. Anfanasfurſe. % Nente 95.50 95 60 ürk. Looſe—— 154 taltener———Janque Ottomaue 690. 687.— panter 95.10—.—] io Tinto 25 2545 Türken unif. 9710 97.— E Londoner Effektenbörſe. London, 22. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe dei Effe tenbörſt. 3% Reichsanleihe 85½ 85/ Seuthern Pacific 971½ 955½ 5 0% Chineſen 103% 103“ Fkicago Milwaukle, 154— 151 4½% d% Chineſen 103¼ 100¼ enver Pr. 83— 83— 25/%% Conſols 86%% 86—lichtiſon Pr. 103— 103— 4% Itkaltener 100 ½ 101¼ oufsv. u. Naſhv. 139 134½ 4% Griechen 51%/ 51 inion Pacifte 181% 178 3 d% Portugieſen 70— 70— nit. St. Steel com. 47 46½% Spanter 94½ 94—-—„„„ pref. 108¼ 1073/ Türken 960%/ 96— eriebahn 37½ 36 7⁰ 4% Argentinter 87, 87½ Fend. ſtill. 885 % Meraner 34½ 34[ Ddebeers 29/% 29% 4% ͤ Japcner 87% 87/bhartered Tend. beh. voldftelds 4. 4½ Ottomanbant 17½% 17˙% andmines 6 8 to Sinto 98 ½% 10„ afrant 4% 4% Braſilianer 84%/% 84% end.: beh Berliner Produktenbörſe. Berlin, 22. Febr. Produktenbericht. Obgleich die aus⸗ wärtigen Berichte keine Anregung brachten, war hier trotz des ſchwachen Verkehrs die Stimmung für Getreide etwas feſter als geſtern. Zum Schluß zeigten Weizen, Roggen und auch Hafer eine weſentliche Wertaufbeſſerung, da noch einige Deckungskäufe ſtattfanden. Getreide war feſt gehalten. Rüböl zeigt einige Neig⸗ ung zur Beſſerung, namentlich für Maitermin. Wetter: bewölkt und ſtürmiſch. (Telegramm.)(Produktenbörſe.) Riedriger. Der Neuabſchluß der Berliner Handelsgeſellſchaft blieb einflußlos. Nationalbank beſſer gefragt. Ruſſen ſchwächer im Zu⸗ emmenhang mit der geſtrigen Mattigkeit der Ruſſen in Paris. Heſterreichiſche Bahnen preishaltend, desgleichen Italiener. Prinz urich ſchwächer auf Realiſierungen, ebenſo Schiffahrtsaktien. gliches Geld 4½, Ultimogeld 5½4—596. Zu Beginn der zweiten rſenſtunde Montanwerte etwas gebeſſert, auf Rückkäufe der Dagesſpekulation. Banken, Bahnen und Fonds änuzerſt ſtill. Kursſtand unverändert, irgend eine nennenswerte Aenderung war nicht zu verzeichnen. 1908er Ruſſen gut erholt, 77,25 nach 76,90. Montanwerte unregelmäßig. Hamburger Paketfahrt unter Re⸗ alfſierungen 1 Prozent ſchwächer. In dritter Börſenſtunde matt auf anziehenden Privatdiskont angehliche Poſitionslöſungen für lokale und auswärtige Rech⸗ Berlin, 22. Febr. Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 2¹ 22. 5 21 22 Weizen per Mai 188.— 189 23 Nais per Mai 131.75 18175 85 5 189 5 190.25 Jul 129 25 130 „Sept. 185 50 186 5%„ Sept.—— Roggen per Mai 177— 178 Rüböl per Febr. 68 30 68 4% Juli 17775 189.„ Mat 63 90 64 10 „ Sept. 168.— 168 5ʃ„Oktbr. 57.50 54 30 Hafer per Mai 177 75 179.— Spiritus 70er looo— „ Juli 179.75181.—] Jetzenmehl 26— 26— „ Sept.—.—— toggenmehl 24 50 24.50 Budapeſt, 22 Februar.(Telegramm.) Getreidemarkt, 2 22. per 50 kg. per 50 kg Weizen per April 753 753 etig 753 754 ruhig EVC—— 789 790 ſtetig 790 791 ruhig Roggen per April 6838 684 684 6 85 „ Si 6 1 ſtetig———2 lräge Hafer per April 750 751 747 748 „„Okt 667 668 ruhig 666 6 67 ruhig Mais per Mat 521 522 5 21 5 22 586 537 537 538 Kohlraps p. Aug. 13 25 13 85 ſtetig 18 25 13 35 ruhig Wetter Froſt. Siverpool, 22. Februar.(Anfangskurſe.) 19. 22. Meizen per Mirz 1„ Mai 17 75 Mais per März.04“ 3 ruhig Ma.05% Brüſſel, 20. Februar.(Lein⸗Oel.) Tendenz: Feſt. Fres. 50 Verkäufer, .06 /½ ruhig .05 2½¼ 05 8 .05/ ſtetig .04% ruhig Disp. 49½ Käufer, Febr. 50 Verkäufer, März⸗Apri! 49 Verkeufer, 481 Käufer, Mat⸗Junz⸗Juli⸗Auguſt 48% Vertaufer 48½ Kaufer, Septbr.⸗Oktar.⸗Nopbr.⸗Dezbr. 48 Verkäufer, 48 Käufer. Lein⸗Saat. La Platg. Tendenz: Feſt. 0 Disp. erwartet Lieferung ſchwimmend nach Antwerpen 29 15 Aabrhatt für Kinder Tanke u. Reconvaleszenten Garantiert reiner Muchkakao Ahren-Diplom— Graud Frir— Grdsste Auszelchnug Algem. Fach-Ausszell. für das Gastwirts Gewerbef CSR a: R. 0 Sehmackhaft, leicht verdaulieh mit Zuckerzusatz Bitte. Unter den diesjährt en Erſt⸗ tommunikanten befinden ſich wiederum piele armeK ender, die zur Anſchaffung ihrer Kleidung einer Beihilfe dimgend berürf. Ich geſtaite mir desbalb die e höfliche Biite um aütige Zu⸗ wendung von Liebesgaben, welche es mir ermöglichen, den an mich geſtellten Anſuchen zu entſprechen. 70009 Chriſtian, Alikath. Stadtpfarrer, L 10, 7. Fertig zum Gebrauch 87183 eeeeeeeeeeen 26965, „Biehmarkt in Maunheim vom 21. Februar. Amtlicher Be⸗ vicht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 646 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber 90-00., b) mittlere Maſt⸗ u. aute Saugkälber 85—00 e, e) ge⸗ einge Saugkälber 80—00.,() ältere gering genährte(Freſſer) 90—00 M. 20 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00.,) ältere Maſthammel 70—00., mäßig genäbrte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 65—00 M. 1309 Schweirn 2 a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½ Jahren 62—00., b) fleiſchige 61—00., e) gering entwickelte 00—00 Wi., 4) Sauen und Eber 00—00 aN. Es wurde zezahlt für das Stück: 00 Luxuspferde: 0000—0000 M. 000 Arbeitspferde: 000— 0000., 00 Pferde zum Schla ch⸗ en: 0⁰0 000., C00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 We % Stüct Maſtyteh: 00—00 Mk., 00 Milchkühe: 000.000 M. 435 Ferkel: 10.)—19.00., 6 Zlegen: 12—25 Vet. 0 Zick⸗ bein: O0—0 u½. Oämmer: 00 00 M. Zuſammen 2114 Stück, Handel mittelmäßig, Ferkel lebhaft. Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. 5 New⸗Pork, 20 Febr.(Draytpericht der Holland⸗Amerika⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Noordam“, am 9. Febr. von Rotter⸗ dam ab, iſt beute hier angekommen. Mitgeteilt durch das paßſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ klach& Wärentlau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7. dtrett am Hauptbahnhof. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 22. Fehruar 1907 Proviſiousfrei! f WVer Wir ſind als Selbſttontrahenten Ler Kaufer käu fer unter Vorbehalt: 5 00 5 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H.— 115 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwig shafen M. 310 M 300 Badiſche Jiegelwerke,.⸗G, Brühl 48— Benz& Co., Rbein. Gasmotoren, Mannheim 287 235 Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 24 zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 97— Bürgerbräu, Luswiasbafen— 2080 Chemiſche Fabrik Heubruch— f Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A— 5 5 Lit. B 76 zfr Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 158% Filterfabrik En zinger, Worms 266 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 97 Frankenthaler Keſſelſchmiede Fuchs Waggonfabrit, Heidelberg Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg Lindes Eismaſchinen 193 Linoleumfabrit, Maximiliansau— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 100 Lur'ſche Induſtriewerke,.⸗G Ludwigshafen 1 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 325 Mosbacher Aktienbrauerei vorm Hübner 9—5 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 127 Pheinau Terrain⸗Geſellſchaſt— 1155fr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G, Mannheim 167— dergl. funge 146— Rhemiſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M 255 kheintſche Schuckert Geſellſchaft, Mannhetm 118½% 117 Rheinmühlenwerke. Mannheim— 153 Rheinſchtff.⸗A.⸗G. vorm Fendel, Mannheim— 117 Rombacher Portland⸗Cementwerke 136— Stahlwerk Mannheim— 118½ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 106 8 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 125 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 135 Unionbrauerei Karlsruhe— 65 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim M. 350 M 325 Waggonfabrik Raſtatt— 118 Waldhof Bahngeſellſchaft— 75 zfr Immodiliengeſellſchaft— 75 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 90 zfr Zuckerfabrik Frankenthal 375— Geſchäftliches. * Unſerer heutigen Abendnummer iſt ein Proſpekt der Firma Schwetaſch& Seidel, Tuchfabrik und Verſandhaus in Sprem⸗ berg.L. beigelegt. *Berichtigung. In dem Inſerat der Firma Hermann Schmoller verſtehen ſich, wie uns mitgeteilt wird, die Preiſe für„Friſch gebr. Kaffee“ per Pfund und nicht per Pfund. *R Der Naturheilverein beabſichtigt, durch den fürſtl. Küchenmeiſter H. Roſt aus Vaden⸗Baden vegetariſche Kochkurſe hier abzuhalten. Roſt iſt eine Autorität in der Kochkunſt. Frauen und junge Mädchen ſollten ſich in großer Anzahl an dem Kurs betei⸗ ligen. Anmeldungen wolle man ſpfort im Kauf⸗ und Verſandhaus „Zur Geſundheit“, P 7, 18 abgeben. * Ein Centenar⸗Jubiläum begeht heute die Firma Conrad Tack& Cie., Deutſchlands bedeutendſte Schußhwaren⸗ Fabrik in Burg b. Mab. durch Eröffnung des 100. Verkaufshauſes Metz, Klein⸗Pariſerſtr. 8. Die Firma, die bekanntlich auch am hie⸗ ſigen Orte ein größeres Verkaufsgeſchäft unterhält, hat es verſtanden, ſich durch das Prinzip, nur gute Qualitäts⸗Schuhwaren in eigener Fabrikation herzuſtellen und zu eigenen, populären Preislagen, durch eigene Verkaufs⸗Geſchäfte dem kaufenden Publikum zuzuführen, einen Weltruf zu verſchaffen. Für die gewaltige Größe dieſes in Deutſch⸗ land einzig daſtehenden Unternehmens iſt es bezeichnend, daß das⸗ ſelbe nunmehr rund 100 eigene— über ganz Dentſchland verbreitete — Verkaufshäuſer unterhält, über 2000 Angeſtellte beſchäftigt und mittels 1000 Spezial⸗Maſchinen neueſter Konſtruktion wöchentlich eg. Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum, für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes; Fritz Kayſer. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u, den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. fauszinsbücher Mietverträge Dr. H. Maas zaen Buchdrnckerel.n. l u 85 2. Rungswechſel können auch ſchriftlich erfolgen. BDsusant: 80 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverliündigungsblatt. Iwſersts: Die Kolsnel⸗Zeile. 235 Pfz. Auswärtige Inſerate, 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark ——— Expedition Nr. 218. Nr. 37. Freitag, den 22. Februar 1907. 117. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Ausübung der Heilkunde durch nicht approbierte Perſonen betr. Wir bringen neuerdings einzelne Be⸗ November 1904 die Aus⸗ erſonen, ſowie arngchachtung Nr. 21016 L. ſtimmungen der Verordnung vom 7. übung der Heilkunde durch nicht approbierte den 8 81 Pol.⸗St afgeſetzbuchs zur genauen zur ällgemeinen Kenntnis. Mannheim, den 15. Februar 1907. Großh. Bezirksamt, Abt, III. Dr. V. Pfaff. 8 1. Perſonen, welche, ohne als Arzt approbiert zu ſein, ge⸗ werbsmäßig die Heilkunde ausüben, haben ſich beim Beginn dieſer Tängket beſ dem für ihren Wohnſſtz zuſtändigen Bezirks⸗ arzt unter Angabe ihrer perſönlichen Verhältn ſſe, insbe ondere des Tages und Orts der Geburt, ihrer Wohnung, ihrer etwaigen Vorbildung, ſowie gegebenenfalls der beſonderen Art ihrer enae ligkeit, perſönlich anzumelden, bei Wegzug oder beſ Aufgabe ihrer Tätigkeit als Heilbefliſſene ſich bei demſelben abzumelden, ſowie einen Wohnungswechſel inner⸗ halb der Gemeinde ihres Wohnſitz 3 binnen 3 Tagen anzu⸗ zeigen. Die Abmeldung und die Anzeige über einen Woh⸗ Zu den unter Abſatz fallenden Perionen gehören auch diejenigen, welche, ohne als Zahnarzt approbiert zu ſein, die Zahnge lkunde gewerbsmäßig ausüben(Zahntechniker, Den⸗ tiſten und Reu de ſowie Maſſeure und die niedere Chir⸗ Argie ausübende Heilgehilſen. 8 2. 1 unterliegen ferner diejenigen Perſonen, welche, ohne als Tierarzt approbiert zu ſein, die Tierheilkunde gewerbsmäßig ausüben, mit der Maßgabe, daß ſie die An⸗ und Abmeldungen dem zuſtändigen Beziristier⸗ arzte zu erſtatten hahen. 84. Die unter§ 1 fallenden Perſonen haben die ihnen bei Auzübung ihrer Tätigkeit als Heilbefliſſene dekannt werdenden Frralftanen Todesfälle, lebensgefährlichen Körperverletzungen, rgiftungen, Verbrechen und Vergehen wider das Leben unperzüglich der Ortspollzeibehörde(dem Bürgermeiſteramt und in der Stadt Mannheim dem Bezirksamte) perſönlich anzuzeigen. 8 81.⸗St.⸗G.⸗B. Perſonen, welche, ohne hierzu approbiert zu ſein, gewerbs⸗ mäßig die He lkunde ausüben, werden an Geld bis zu 150 Mark oder mit Haf! beſtraft, wenn ſie den Verordnungen über die An⸗ und Abmeldung ihres Gewerbebeiriebes, ode über die Anzeige der ihnen bei Ausübung ihres Gewerbes bekgnnt werdenden gewaliſamen Todesfälle, lebensgefährlichen Körperverletzungen, Vergi tungen, Verbrechen und Vergehen wider das Leben zuwiderhandeln. 9930 Bekanntmachung. „Nr. 3795. Die Anmeldung derjenigen Knaben und Mädchen, welche an Oſtern d. Is. in die Bürgerſchule eintreten ſollen, findet in der Zeit vom 25. Februar bis 2. März jeweils nachmittags von—4 Uhr in der Aulg der Friedrichſchule U 2(Eingang von der Neckarſeite) ſtatt. In der 9 Zeit ſind auch diejenigen Kinder anzu⸗ melden, welche von einer Klaſſe der Volksſchule in eine ſolche der Büligerſchule übertreten ollen Anmeldungen für die Bürgerſchule die nach dem 2. März einlaufen, haben keinen Anſpruch auf Berückſichtigung. Gemaß 3 2 des Elementarunterrichtsgeſetzes vom 18. Mai 1892 werden alle dieſenigen Kinder in die erſten Hlaſſen aufgenommen, de in der Zeit vom 1. Juli 1990 bis ein⸗ ſchiießlich 30, Juni 1901 geboren ſind. Kinder, welche nach dem 0. Jüni geboren ſind, können zum Schulbeſuch nicht zugelaſſen werden, Bei der Anmeldung iſt ſowohl für die hier gehgrenen, als für die auswärts geborenen Kinder der Impf⸗ und Geburtsſchein vorzulegen. Für die hier geborenen Kinder werden die vom Standes⸗ amte bagte ite Einträge in den hier üblichen Familien⸗ Stammbüchern als Erſatz für die Geburißſcheine angef hen. Das Schulgeld beträgt für jedes Kind 28 Mk. pro Jahr. Mannheim, den 9. Februar 1907. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Den Nerſcheeg in 8 30000/148 Allen Haushaitungen empfohlen als Ersatz für giftige Phosphor-Hölzer überall entzündlich und gpiftfrel Roland-Hölzer und Walfiseh-Hölzer p. B. p. Hbenso als 8I8herheits-Hölzer die Mar!ke„Prlester“ Deutsche Zündbolzfahriken.-G. Lanenburg i. Pomm., Vordamm und Rhelnau i. B. Zontrale: Berlin 0 2, Klosterstrasse 99. 69712 Cognac Scherer In allen Preislagen. unterläßt. Zekanutmachung. Autiage auf Herſtellung neuer Fernſprechanſchlüſſe ün den 1. Bauabſchmi 1807(Frn jahr und Som ler) ſind mag li ſt bald, fäteſtens bis zum 1. Mäiz hei dem nachnen Tele⸗ giapben- oder Poſtauit zu ſtellen. Spöter eingehende Anweldungen Milſſen en Allgemeinen für den 2. Bauaßichnikt(Derbſt) vor⸗ ge erkt werden. 70007 Narisruhe(Baden). 12. Febr. 1907 Kaiſerl. Ober⸗Poſtdirektion. gez. Roſe. Bekaustmachung. Das Einſperren der Tauben während der Saatzeit betr. Nr. 69221. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß als Anfang der diesjährlgen Frühjahrsſaatzeit der 1. März und als Schluß der 1. April beſtimmt worden i. Nach 8 40 der Feldpolizei⸗ Ordnung für den Amtsbezirk Mannheim wird mit Geſd bis zu 60 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen beuraft, wer das Einſperren der Tauben während eit der Frühlahrsſaat 60000/176 Mannheim, 18 Febr. 1907. Bürgermeiſteramt: Ritter. Arbeits⸗Dergebung. 1 00 die Inſtandſetzung der Faſſaden 1. des Nathauſes, 2. des Rathausturmes, 3. des früheren Leih⸗ hauſes, 5, 16, ſollen die Tlüncherarbeiten im Wege des öffentlichen An⸗ gebots vergeben werden. Angebote hierauf find ver⸗ ſchloſſen und mit eniſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Mittwoch, 6. März l. J. vormittags 11 Uhr auf Zimmer 10 des unter⸗ zeichneten Amis einzureichen, woſelbſt auch die Elöffnung der Angebote in Gegenwart etwa eiſchienener Bieter, er⸗ folgt. Die Unterlagen können im Zimmer 8 in Empfang genommen werden. Mäbere auskunft im Zimmer! von 8 bis 10 Uhr. nes Mannheim, 19. Februar 1907 Städt. Hochbauamt; Perrey. Arbeits⸗Vergebung. Zum Kanfnaus⸗Ambau(iüdl. Teil) ſollen im Wege des öſſeni⸗ lichen Angebols: 1176 ., die Spenglerarbeſten, 2, die Schiefen decker und Blitz⸗ ableitung arbeiten vergeben werden. Angebole hierzu ſind verſchloſ⸗ ſen und mit eniſpre hender Auf⸗ ſchriſt verſchen bis ſpatenens Mittwoch, den 6. März l.., vormittags 1½ Uhr, au Zimmer 10 des unter zeich ⸗ netel Amts einzureichen, wo aub die Ange otsior ulare ge⸗ en Erſatz der Uudruckkoſten in Mugang geno nmen werden kön⸗ nen und die Eröffnung dei An⸗ gebote in Gegenwari eiwa er⸗ ſchienener Bietei exſolg Zeichnungen und Allskunft im der Zimmei 25, Mannneien, 20 Febr. 1907. Städt. Hochbauamt: Perrey Dung-Verſteigerung. [Montag, 25. Februar 1907, nachmittags 3¼ Uhr, verſteigern wir in der Farren · baltung Nickarau den Lung von 8 Farren, 2 Eber, 10 Ziegen für die Zeit vom 23. November 1906 bis mit 25. Februar 1907. 30000/170 Mannheim, 20. Febr. 1907. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Gußputzer tüchtige, für dauernd Hervorragende deutsche Marke. preise auf den Etiketten. Sohetef d Co, Langen. ſfrotf, 0 Mada lagen durch Plakate erkenntlied. gesucht. 46109 ſiesserel Cappallo Waldh 0 f. Aufbewahrungs⸗Magazin, Lagerung v. Möbel, Koſſer and Neiſechtetten. 44508 Wramlich, R 8, 4. Nachſtehend bringen wir die auf Grund Ordnung nötig fallenden Vertag! und Viehmarkt⸗ Jahr 1907 zur Keuntuis der Intereſſenten, Bekanntmachung. märkte für das Der auf 1. „ Der auf 1. April fällige Markt fin * 1 1 * 1 20 b. 20. 9. 23. 30. 5 Mai 1 a. Pferdemärkte: April fällige Markt findet am 2. 21. Mai 0 und des 8 der Viehhof. ingen der Vieh⸗ April ſtatt Großſchlachtviehmärkte; Mat 5 Septbr.„„„ 11. *** 25. 75*** 2. det am 2. Abpril ſtatt ** 21. i Mai„ Septbr.„ * Oktober e. Nutz⸗ und Fuchtviehmärkte: Der auf 28. März fällige Markt findet aun 27. 9 Mai März ſtatt Agl. Conzerhatoriun 2u Dresden. 52. Alle Fücher für Musik und Theater. Valle Kurse und Einzelfücher Elntritt jederzeit. Haupteinititt 1. April und 1. Septbr. Prospekt durah das Direktorlum. 6021 Mannheimer Darleih⸗Kaſſe. Die Herren Mitglieder der„Mannheimer Darleih⸗Kaſſe“ werden zu der diesjägrigen ordenttichen 780 59 Grneral-Versammlung welche Samstag, 9. März ds. Js., nachmittags 3 Uhr, im Hauſe A 1 Xx. 7 aufiudet, hiermit freündlichn eingelaven. Tages⸗Ordnung: 1. Geſchäftsbericht üder das Jaur 1908. 2. Vornahme von Erneuerungswahlen. 3. Verſchiedene Anträge. 10 1 1 0 10 Na!* „%„ 1„ ·„ 27. Deibr.„ Mannheim, den 21. Februar 1907. 70050 d. Kälber⸗, Schaf⸗ und Fiegenmärkte: Ner Tonmn; Der auf 28 ftürd fauige Markt finder am 2. Aa ſtatt Bekauntmachung. Kanaliſgtisnsarbeiteg. 1. Ap! 75 7 5 0 9. Mal 5 5 10. Maſ Die Wahlen zur Land] Die Ausbrung der Ent⸗ 5„„ wirtſchaftskamier beir. wäſſerung des Adengendenuen „„ 5 85 1 2 Nr. 28544 J. Hinſichtlich der 55 der Ge äude der Station „„ 0„„ 11. Septbr.„ am Samstag, 6. April l. Js. Maunheum⸗Neckarau ſoll im „ 1„„„000 nattündenden Wahlen zur Land onentlü en Weitbewerb ver⸗ +* 1 80. 1„ 1 10 2. Okibr.* wirtſchaftstammer hat der Be⸗ geben werden. „„ 15 5„ 2 Deiib„ zirksrat in ſeiner heutigen Sitzung! Die Bedingungen und die f ark folgend⸗ Beſt mmung genoffen: Zeſchnungenſiegeninden üglichen e. Schweinemär te: Jede G meinde des Bezirls Dieuſtſtunden auf unſeſer Kanzitzt Der auf 28. März fällige Markt jällt aus bildet einen Wahldiſtrikt, tt au wo auch die Angebatsvor⸗ 5„ 29.. 0„ folgenden Ausnahmen: drucke zu erheben ſind. 1 32 1 Die Gemeinde Seckenheim Augebol ſind verſchle ſen und „)VVVVVVVVVCCCC8 werd in zwei Wahldiſtrikte uetelli, W 1 5 e, 25 ämlich:; 3 5 2 50 8 7 5 Seckenheim und nachmittags 5 Uhr bei uns An⸗ 5„ 1. Noubr.„ 7 7 15 2. Mheinau. zureſchen, 70086 1„ 25. Dezör⸗ 5 75 Die Stadt Mannheim wird Mannbeim, 18. Febr. 1907. „„„ in drei Wa⸗idiuritte geienlt.—Or. Bahnbauinſpektien. 5 nämlich. 5 f. Ferkelmärkte: i. galgee mannbetm mit 4 Helrd 28. März Mar t am 27. M albho au el un aren jeder Dez guf 9. 5 äluge Maikt 25 92 8. 2. Vorort Mecarau, Art, welche mir zum Berkauf 5 0 5 55 2 8 Vorort Käferthal. oder zum Verſteigern übes „ 208. Dezbr. 2„. Dein Die algeſondertenche arkungen]geben werden. 41185 4——.— Sandtorf und Kirſchgarts⸗ N S Mannbeim, im Februag. 190 8 werden lnit der Ges einde Sinfle 8el, 4 9 Die Diretkion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofes: waen bee 12 einem Wahl gluktlonator Fuch s. 8000%1300 Amg! 3, 16, parterre: Mannhelm, 21. Februar 1907 7 Süddeutsche Nabelwerke.-8. MANNHEIM. Die Herren Aktionäre werden hierdurch zu der am ftttwoch, 20. März 490 7, ormittags 11 Uhr J. Irlentl. Jeneraverzanmng im Effektensaal der Börse, Mannheim stattündenden ungerer Gesellschaft eingeladen. 1. Vorlage des des Aufsichtsrats. 3. Beschlussfassung über Verwendung des Reingewinnes. entlichen Generalversammlung welcher spätestens zwei age ktien bei der Gesellschaft oder bei einer der nachbezeichneten weiteren Stellen binter⸗ legt hat: 1. Pfalzische Bank, Ludwigshafen a. Rh., Mannheim, Frankfurt a. M. uud deren andere Zur Peilnahme an der ord ist jeder Aktionäx berechtigt, vor der Versammlung seine 4 und Verlust-Rechnung 2. Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrats 2. 8. 4. Bankhaus Hugo Thalmessinger& Oie,, PFilialen Zücldeutsche Bank, Mannheim und Worms, Tages-Ordnung: Geschäftsberichtes des Vorstandes und Vorlage der Bilanz nebst Gewinn⸗ Bankhaus Pury& Cie., Neuchatel. Regensburg. Mannheim, den 21. Februar 1907. Für den Aufs lehtsrat Der Vorsitzende: S. Eswein, kgl. Kammerzienrat. Ich knufe nur noch Veilehenseifenpulver „Mar ke Kaminfeger“ mit den prächtigen Geſchenken in jeden Paket ſpricht Aung zur Marie, veilauge dieſe Marke auch und nichts auderes mehr kauſen. In den weiſten Geſchaften à 15 Pfg. zu haden. Vorſicht beim Eukauf! Man achte auf die„Schutz marke Kaminfeger“! 2777 Fabrifayt? Carl Gentner, Göppingen. Großh. Bezirktsamt 5 Lang. 3 gehanntwachnug, Fl. Rötter dane anz⸗ 5 1 8.—4 u. 22 Nr. 6564 1. Der Stadtrat bat mit Zuſtmmung Großh. Be⸗ zuksamnts der mit Bezirksra s⸗ beſcheid von 23. Jannar 1907 in Plan gelegten, das ehemalige a rikgelände der Firma Heintich Lanz in der Richiung vo Baun: nach der Schwetzinger Straße durchſchneidenden Straße gp zla zeschäft für esch, AsuvoileWonnungs⸗ inrieatungan. Nur gute Ware und wirklich büug. 447ĩ0 U den Namen 177 Heinrich Lanz⸗Straße verliehen. Dies bringen wir hiermii zur allgemeinen Kenntniß. Mannbeim, 18 Fehr. 1907. Bürgermeiſteramt: Maltin Zwangsverſteigerung. Samstag, 23. Februar 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau vor de allen Gemeinde auſe gegen bare Zah ung im Vollieckungswege öffentlich vertteigern: 2347 Möbel verſchiedener Art, dargn anſchließend au Ort und Stelle eca. 300 neue Fußbodend elen. Maunberim, 22. Februgr 1907. Günther, Hol-HKalligraph E brkm. Rethode. Auszeldhnungen. 1 7* Montag, 2. Febr eräffnen wir neue Mur ſe. Herren ds Damen erhalten in kurzer Zeit eine ſchöne e. 22 Na + an. 15.) oder Ausbildung in der 8. 2 Gerichtsvollzjeher, 45 enn m 12m Abſchl.J 8t 1 m ſjchl.) Stenggraße A8i. Unschinenschr. J6l 10.— 55. e e 0 Sonntag abends Uhr: Einzel⸗Unterr⸗ ufnahme taglich. Gahriider Gunden Poule. 4 LEre 70008 Vermischtes. Eine angeschene französ. Familie in einer gröss. Staclt nahe der Schweizer Grenze Wünscht ihren 17-fähr, Sohn anf—3 Monate. Erlernung derdeutschensprache in einem guten Hause unterzubringen, Woselbst ihm Anschluss an die Familie geboten ist.— Im Zustausch würde ein Sohn oer eine Tochter der deut-⸗ Dienstags: Vereinsabend. Du wirſt ſicher Austellung in ca. hundert extra : hierzu abgsteilten äumen: Grosse Uebersicht dadureh ::: beim Einkauf CC———— Eigentümer: Katholiſches Bürgeſhoſpital.— Velantwortlicher R ebukteur: 700* 8—— Fränz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr. 5 Einfache 8. eee Wohnungseinrichtungen beste Fabrikate daher für jades Stück unbeschfankte Sarantie preiswürdig.— 6fösste Auswanl. Besiohfigung erbeten. V. Uandes Vühue, abant Tel, 3. MaAAnE. d 5, 4. — schen Familie b. d. Eltern des jg. Mannesz. Erl. d. frz. Sprache Aufu. u. Fam.-Auschl. finden. dchwach- begabte Kinder 3 finden inder B,. WUdtischen Exziehungsanstalt in Nordhausen(Harz) sorg- fältigen individuellen Unter- richt und Vorbildung zu einem Bernfe. Näh. dureh Prospekt. Ziliale u berdefen gegen Ver⸗ taufsprobinon Offerten Unt. Nr 2345 an die Ernedition. m. b. H⸗ Kein Kaufzwang. 69588 3 Haas ſche Buchdrucker e, Olff. u. No. 2350. d. Exped. 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 17. d. verh. Schuhmach. Chriſtian Bauer, 44 J 9 M. a. 17. d. verh. Bureaubeamte Vinzens Bühr, 74 J. a. Juszng aus dem Standesamts-Regiſter für die im. 17. d. verw..⸗Arb. Leonh. Aug. Schmitt, 68 J. 6 M. a. 0 15 13. Fez. Wilh, S. d. Gerüſtb. Frr Humblett, 1 J. 8 M. a utar. erkündete: 18. Ferd. Auguſt, S. d. Schmied Joſ. Schmitt, 1 M. a. 1* 18. Former Johs. Faigle u. Marie Popp. r Maria Magdal. geb. Schuhmacher, Ehefr. d. Fbrkmſtr. 18. Schloſſer Alois Malz u. Anna Baumann. Kul Frdorch. Bürkle, 28 J. 6 M. a. 18. Gummiarb. Emil Löllein u. Elifab. Gattner. 18. Hch. Karl Joſ, S. d. Tgl. Joſef Knapp, 3 J. a. 18. Glaſer Jak. Lorenz u. Eva Gutzler. 18. Luiſe geb. Käſer, Wwe. d. Schreinermeiſt. Gg. Mich. 18. Handelsmann Mich. Franz u. Suſ. Kath. Kolb. Herz, 60 J. 4 M. a. 48. Nieter Gg. Piton u VBirb. Faber. 18. Herm., S. d. Gummiarb. Karl Eman. Schäfer, 2 M. a. 14. Arbeſter Gg. Mohr u. dath. Finſterle geb. Müller. 19. Wlat, S. d. Schmied Joſef Scheuer, 8 M. 20 T. a. 14. Techn. Wilh. Apfel u. Marie Bodrt. 18. Karl Lud. S. d. Eiſendr. Emil Aug. Schneider, 22 T. a 14. Ingenieur Heinr. Kaiſer u. Pauline Heuberger. 18. d. verh. Meſſerſchmied Eduard Faktor, 65 J. 10 M a. 14. Fahritant Hugo Kauffmann u. Julie Mayel. 19 Marie geb. Walter, Ehefr. d. Kelln Karl Hauck, 26 J. 8. Ma. 15. Fuhrm. Lud. Wagner u. Joha. Eder. 19. Berta, T. d. Vorarb. Karl Wendel König, 21 T. a. 15. Verwalter Jak. Fran mann u. Friederike Stichter. 19. d. verh. Kfm. Lud. Haſſelbaum, 72 J. 2 M. a. 15. Kütſcher Franz Flei u. Magd Schäfer geb. Bernhard. 19. Adolf, S. d. Tgl. Eugen Haaf, 2 15. Schneider Simon Zöller u. Joha. Krockenberger. 19. d. led. Privatin Soft Tepelmann, 63 15. Fabrilarb. Heinr. Megner u. Auguie Bareis 19. Jakobing Maria geb. Bürkel, Wwe. d. Schuhfabrikanten 45, Chauffeur Eduard Debus u. Wilh. Wengers. Jakob Haftmann, 81 J. 7 M. a. 5 16. Former Ernſt Philipps u Luiſe Fiſcher. 18. d. led. Gärtn. Philipp Schwab, 20 J. 9 M. a. 16. Hilfsarb. Ga. Bieutner u. Kath. Kopp 18. d. led. Tgl. Jakob Neuer, 11 J. 9 M. a. 16. Kaufm. Friedr. Scheuermann u. Kath Hübner. 20. Klara Frieda, T. d. Schleid. Joſ. Ad. Schmitt, 8 T. a. 16. Hafenaufſeher Franz Müller u. Stefanſe Schmidt. 20. d. verh. Kfm. Michael Eichtersheimer, 67 J. 6 M. a. 16. Schloſſer Jak. Brückelmayer u. Anna Walz. 19. Kath. ged. Spilger, Wwe. d. Friſeurs Lothar Albert, 16. Schloſſer Franz Gärtner u. Marg. Raſſer. 62 7 M. a. 16. Bäcker Joh. Eiſele u. Karol. Kottmayr. 20. Mak. Frfeda, T. d Tgl. Pet. Joh. Balſchbach 2. J. 5 M. a. 18. Kaufm. Oskar Scheck u. Eliſab. Kirſch. 16. d. verh. Metzger Gg. Bender 46.g 18. Schloſſer Franz Andres u. Berta L pke. 20. d. led. Gärmer Albert Woltmann, 30 J. 10 M. a. 18. Haſenarb. Karl Buſch u. Magd. Roth 20, Karl Mar, S. d. Drogiſt. Frdr. Wilh. Müller, 3 M. a. 19. Gärtner Paul Krauſe u. Eiſab. Ehmann. 21. Helene Berta geb. Mayer, Wwe. d. Prokuriſt. Wilhelm 16. 9 Monteur Joſ. Roth u. Franziska Buchner. 3 M. a. Obermaſchinenmſt. Konrad Seim u. Regina Singer. 19 Johs. Votteler, 41 J. 1 Pauline Link. Schutzmann Auguſt Guſtav Paul elmine Joſefine Rech. „Steinhauer Lud Häußler u. Zimmerm. Joſ. Ka'kbrenner u. + Erstes, ältestes u. destrenommlestestes Geschaft 10. dieser Sranche am hlesigen Platze Cgegr. 180f). 1 e Friederike Simon. Atelier und Lager am Friedhof. 4 Kath. Hagner eb. Hermann. Februar. Verkündete: 12. Wilh. Imſchweiler, Schutzmann u. Jakobine Hauck. 19. Auszug aus dem Skandesamts⸗Regiſter für die Stadt Ludmigahafen. 12. Joh. Franz, Tagl. u. Kath. Pauline Link. 13. Gg Bausbacher,.⸗Arb. u. Kath. Bab. Rolh. 14. Jak. Eichelberger, Schmied u. Eva Karol. Steichele. 14. Karl Barth, Maſchinenführer u. Marg. Salm. Ant. Schermbach, Bahn⸗Arb. u. Klara Fiſcher. 5. Ottmar Frey, Schloſſer u. Marg. Wallenfels. 5. Alberl Rich. Groß, Rechtskandidat u. Karol. Roſſow. 15. Joſef Kappel,.⸗A. u. Eliſab. Teubner. Joſef Greb, Tagner u. Marie Kith. Stauder. Karl Friedr. Ries, Schloſſer u. Eliſab. Kaiſer. Karl Deigendaſch, Metzger u. Elifab. Hopp. Andr. Wörth..⸗A. u. Chriſtine Rüdenauer. „Friedr. Conſtantin Sattlel, Thomas Rößzler, Eiſengießer u. Kath. Kaßner. Adam Freund,.⸗A. u. Eliſab. Schne der. Johs. Eiſele, Bäcker u. Karoline Kottmayer. Johs. Koob, Eiſendreher u. Anna Huber. Joſ. Walther, Schreiner u. Adelheid Karol. Fleckſtein. Februar. Verehelichte: 18. Martin Scherrer,.⸗A. u. Marie Antonie Schatz. 14. Wilh. Otto Amann, Kaufim. u. Kath. 16. Adam Schäfer, Schmied u. Sopote Kath. Gölz. 16. Lud. Kautzmann, Ausghilfsſchaffne u. Auguſte Schube. 16. Guſt. Herz, Inſtallateur u. Ding Meyer. 16. Adam Schmitt, Schloſſer u. Magdal. Maul. 19. Fabrikarb. Gg. Schmitt u. Marie Baumann. 16. Peter Wilh. Roskothen, Bahn⸗Aſſiſtent u. Kath. Eck. Februar. Getraute: Februar. Geborene: 14. Kellner Lud. Hößer u. Hulda Roſa Moſetter. 10. Marie Marg., T. v. Friedr. Mayer,.⸗A. 14. ee Konſtantin Frank u. Johanng Sofia 9. Gg. Adolf, S. v. Adolf Eſer, Eiſendreher. Meſſerſchmidt. 7. Helmut, S. v. Guſt. Adol Goltfried Renner, Schloſſer. 14. 1055 zer Karl Mich. Fuchs u. Berta Eliſe Katharina 577 85 S. v. Johs Beute Snche Junge. 820 6. Thereſe Franziska, T. v. Frz. Joſ. Naber,.⸗A. 14. Bahnarb. Hermann Seitz u. Aung Horn. 12. Heinr. Wilhelm, S v Wilh. Hee, Kaufmannm. 16. Tagl. Frtedr. Zauer u. Pauline Karoline Bayer. grösste Auswahl, billigste Preise. 12. Kark, S. d Jrſebrſch Gieger 5 2.5 16. Wilh. u. Clara Tolf. 25 N 11. Karl, S. v. Karl G ier, Heizer. 16, Küfer Johannes Becker u. Charlott⸗ Link. 5 11. Marie, T. v Frz. Burkhard, Färber. 16. Vorarb. Richard Bonath u. Barbara Kocher. 10. Dorothea, T. v. 5 riedr. Heinr. ut tallate 46. Giſendreher Heinrich Cyriakus Brüßler u. Friederike 8 OFWan e in 55„5 7. An a, T. v. Heinr. Joſ. Hahn,.⸗A. Otio, S. v. Wilh. Fuchs, Techniker. 12. Wilh. Friedrich, S v. Wölh. Bechtel, Fräſer. J. Karl, S. v. Konrad Kunz, Matroſe. 13. Franziska, T v. Joh. Adam Herzog, Inſtallateur. Johs. Fingerle, Ziegelei⸗Arb. u. Luiſe Wilheimine Becker. .⸗A. u. Kunigunde Günther. Sumon Zö er, Schneider u. Roſine Johanna Krockenberger. Heinr. Weisbrod, Bierführer u. Magd. Kath. Sophie Weiß. Wilhelmine Storck. 22. Februar 1907. 7 8 Verloren Verloren am Mittwoch Aben den 30. Januar ein ſilbernes Ketten⸗Armband mit Berlo⸗ ques(kl. ſilb. Schweinchen) ent⸗ weder im Schneſtzug Karlsruhe nach Maunheim in L. Klaſſe oder im Lokalzug: Schwetzingen⸗Mannz heim. Eventl. auch auf den Bahn⸗ ſteigen: Schwetzingen ad. Rheinau⸗ hafen. Dem ehrl. Finder Mk,.— Belohnung. Generaldir. Beck, Sunlight⸗Seifenfb. Gm. h. ö. Ankauf Naus auf Abbruch zu kauſen 31 geſucht. Offerten unter Nr. 2346 an die Erped. ds N. Gut erhaltener, gebrauchter 1 2 2 Viktoria⸗Wagen mit Geſchirr, zu kaufen geſuchk. Gefl. Off rien unter Nr 2351 an die Expedition ds. Blattes, erka uf. 1 lgemäld Oelgemälde billig zu verkaufen. 46038 E S,. erren⸗ und Damenkleider zu derkaufen ſowie kleiner Schrankn leere Weinflaſchen. 2352 Stheinvillenſtr. 13, III. I lertauen. Zuka 30 Stuck gutes Breu⸗ nereueitvieh: Stiere, Ochſen, Ninder preiswert adzugeben. Do änenvä ter Rudolph, Marienhöhe bei Oſtet ürlen (Baden) 23558 Zwei echte braune Teckel. zu vertau en. 2 de Näb. Gr. Wallſtadtſtr. 61, v. Iwei junge Dachel 15. Mich. Friedrich. S. v. Mich. S l,.⸗A. ü 155 16. Maallen arre Joh. Gg. Kraus u. Gotlliebin Karol. Föll. 13 Hei 5 ut pede eee 16. Müller Auguſtinus Mayer u. Ida Künz. 22 11. Wilhelm, S. v. Joh. A b echt Br 1 8 16. Schmied Joh. Gg. Oppelt u. Stefanie Geiger. 99 NMomen tfeu ranzünder.“ 185 erte b 15 5 Amlt 1 0 Biſchofberger D. R. G. 5. 693894. Alwin Jak. S v. Bernh. Grellenberger, Bahnſteigſchaffner. 0 2 15 12 5 2 2 2 rre 11. arol T. 1 S 30 S f 8 1 16. Schloſſer Adolf Schnaible u. Anng Arbogaſt⸗Seitz. Praktiſch! Reinlich! Billig! 5 Marle Kalß e fee, Stellon finden 160. Steinſchl. Karl Frd. Schcemer u. Anna Kath. Chr. Junker. Pro Nündel 8 9 Stuck 20 Pig. Von 20 Bündel ap ſrel tis Haus 11. Hemr Emil, S. v. Cmil Siegriſt, Eiſendreher. 16. Schneid. Gg Wilh Jak. Trumpp u. Kath. Barb. Kreiſel Momentfeueranzünder⸗Fabrik Wallſtadtſtr. 62.18. Glorg, S. v. Gg. Biltlinger, Schloſſer. Tüchtige, ſollde meier geſch. Weidner. 7 5 5 2 16. Schneider Karl Eduard Weimert u. Karolina Heeß 155 1 5 5 905 18. Jakob, S. v. Jak. Theovbald.⸗A. 16. Grabeur Joh. Gg. Weißenbach u. Roſa Schwind. Di Ab 14. Friedd, T. v. Theobald Ott, Gas⸗Arb. 0 0 90 Tolle; 16. Lud. Irdr. Karl Wollmearshäußer u. Noſine le onnen en 18. ee S. 05 Hauck, Dihner luden ſeert e 16 e Geiß des 1 11 10 8. ee Maurer. 125755 50 5 901 11 5 7 895 5 5. Katharing, T. v. Emt alter, Bäcker. J. Wiederkehr, Modellfabrit, 46. Landwirt Mart. Waſſer u. Eliſabeta Gerſtner. 2 90 16 Naathe Dina, T. v. Peter Bickel,.⸗A Zürich 111 Marienſtruß: C. Februar.„Geſtorbene: enera 25 nzeiger 16. Leovold Friedel Kurt, S. p. Leopold Steyer, Kaufm. Geſucht zun 0 ort aen G⸗ 15 8 d. Magen8h. G Jg bah 11 95 3 79 5 0 Erwin, 55 Sinen Hager, Hafen⸗Arb. litt tüchtige, ſelbſtändige Gg.„S. d. Arb. Gg. Jak. 5„a. pr 2.„T. v. Gg. Sieg mayer, Tagner. 1. Olto, S. d. Monteurs Frdr. Max Worm, 2 J. 10 M. a. ſowie die verehrl. Kunden unſerer Druckerei können 18 05 Jh 1 Anne 5 Schwachſtrom⸗ 12. d led. Privatin Sofie Savay, 70 J. o M. a. während der üblichen Bureauſtunden an unſerm] 7. Friedr. Sebaſtſan, S. v. Sebaſt Funk Briefträger⸗Geh. 72 8 U 9 12 107 Joſef Nid e. Zeitungsſchalter(E 6, 2) koſtenfrei von folgenden 17. Wilhelm, S. v. Gottlieb Friedr. Bort.⸗A. Onteure. 12. d. verh Bankproc. Emi Arnold Schmid 46 J. 7 M. a. 7. Marie, T. v. Albert Loibl, Tagl. ke 5 ie d. e 15 5 a. answärtigen Adreßbüchern Einſicht nehmen: 5. 5 Ad edne Enhe eeee d perfsecentaper, Shefr. d Kfm. Jul Egengäuſer, 32 J. a. 14. Eliſe, T. v. Karl Joſef Spiesberger, Vorarbeiter. Techn. Bureau- D 7 7. 9 9 Eirrweiler, Königsbach,I4 2 5 17——— 465 Schlef 1 8 Lachen, Lambrecht, Linden- 15. Hans, S. v. Friedr. Kar! Schmidt, Lehrer. SHei er 55 ˖ 9 d. Kö 5 5 B 60 7 5 ugsburg. berg, Maikammer, Mecken I. Heinrich, S. v. Johs. Heß, Aufſeher. 3 1 ä 69 J. a Baden-Baden. e Februar. Geſtorbene: geleruter Schloſſer, mit gleen 0 7 d. ihdl.„d. b rkirchen, Rupperts- 0 4 7 Ain: 12. Joſef Emil, S. d. Streckenwärt. Karl Blank, 11 M. a. Berlin. berg St Martia,Spererdort II. Jarnt 5 1 10 1 115 5 9 Wane e 95 16, Ernſt Lud. S. d Aufſeh. Adam Mehler, 4 M. a. Basel.„aclenheim, Weildenthal.19. 1 Dunn 515 32 8 Offerten mit Zeugulsabſchr ten 12. Marg, T. d. Gasarb. Lud. Vedel, 12 1 Mieg. Bochum Neustrelitz. 12, Philippine Pfundſſein ge Dippold, 32 J. a. Ullt.„Heizer Nr. 284832“ a, dee 6, der verh. Maſchiniſt Hch. Dörrſam NI J. Michael Kehl,.⸗A, 54.a. Ervedtton ds Bl. erbeten 13. Philipp, S. d. Agenten Phil Wetzler, 1 T. a Bonn. Nürnberg. 12. Kall Val., S. v. Phil. Müller, Tüncher, 6 M. a. pir r 12. Plarie, T d. Steinh. Joh.(0. Schm ider, 1 J. 5 M. a. Braunschweig. Pforzheim. 12. Farl Jof. Joh, Füner, Steinhauet, 81 J. a. Eibigeten abri 65 13, Jud. S. d. Landwirt Phil. Wellen euther, 1 Ma. FBremen. Rheingau-Orte: 135 Keonhard Maßes, Mannheims 3 75 125 geb. Garrecht, Ehefr. d. Milchhdl. Valent. Will⸗ Breslau. Assmannshausen, Bacharach 5 Aae de e Jak. M. a. Wird ein Pr dulelß auck, 35 J. g. 8 FBlebrich, Bingen, Binger-18. 5 e 5 iessen 13. Machlde, T. d. Tgl. Pet. Joh. Balſchbach, 9 M..] Cassel. rlele Bopbard Braubaef, 16. Anng de weer geh öchrödes a e atendg c Aahe 13. Ehriſtine geb. Schmitt, Ehefr. d. Handelsm. Joh. Jak. Chemnitz. Eiteilise tzrbGamb, Caub. 18. Anng, T. v. Jak. 7 16 Tagner, 8. 725 schreibt und in der englischen Aſpenleiter, 60 J. 11 M. a Göblen Eltville, Erbach, Geisen- 14. Ludwig, S v. Adolf Arzberger, Spengler, 1 M. a. Sprache fenßß 12. Kath. geb. Pfeifer. Ehefr. d Eiſenhdl. Karl Renius 0 5 heim, Hallgarten, Halten-15. Philtpp, S. v. Wilh. Berzel, Schloſſer, 1 J. a. it e rüchen unter 85 3 9 0 Danzig. 555 15. Wiui, S. v. Johs. Georgi, Tüncher u. Maler, 1 M. a. 8 2349 a1. die Hrpe d 14. Hugo Frdrch., S. d. Soenen Wilh. Maler 6 J. a. auzes-Schwalbach,Lorel 185 ie a.———— 14. Willi Anton, S. d. Magazin. Alois Seubert, 5 M. a. resden. a.., Uttelheim, Nastütten 16. Gertri„„„„„„ St U rdreh 5 lieder-17. Gg. bureaudiener, 41 J. a. 5 900 Suehen 14. Karl, S. d. Tgl. Frdrch. Lang, 1 J. 3 M. d. Düsseldorf Neudorf I. Rhgau, Nieder- 17. Joh. Gg. Bächer, Poft J. 99 55 0 0* Ingelheim, Nieder-Walluf, 5 5 5 90 112 e 90 Elberfeld. e 1 85 750 in jeder Stärke i 15,k Eliſe, T. d. F. Arb. Hch. Littig, 2 J. 6 M. a. Erlangen. e Jn e en 2g65 fn 4. Bsen⸗ Andesheim a. Nh., Sehler- Eneied Feingshalt„ rpenten ds Bat 15, Conſtantin, S. d. Schrein. Joh. Zimmermann, 2 J. 5 M. a. Frankfurt a. M. mit stein, Schlangenbad, St. ee ee e e 5. Anna Kath., T. d.„Veich. Jak. 2„ 2 J. 5 M. rankfurt a. H. mi Goar, St. Goarshausen, Gesetelſch gestempelt.& Hervorragend billig. ⸗ N. 16 dne 50 Umgebung. Viuke, 5 Ausverkauf en doselen, 60d. ung Sſlbervaren Wehen Umzug 5 Mietgesuche. Oiechsner, 31 J. 7 M. a. Freiburg i. B. Riga(Russland). 2 flerren- und Damen-Unren 15, Soſie geb. Gander, Ehefr. d. Weichenwärt. Jof. Ganz⸗ Gelsenkirchen. Saarbrücken- e Ankauf von Brlilanten, attem Gold und Siiber. 80 2 15. beu Perino, 31 J. 6 M. a Giessen. St. Johann 0 3 g Wilkelm Kuhz Juwelier 0 J,0 Aatmöhl Ainmer 5. d. led. d. 1889 805 1 16. Oskar Fidrch, S. d. Bahnarb. Frdrch. Haut, 2 J. 1 M. a. Görlitz.— 9— eenen 16, Eliſe, T. d. Keſſelſchm. Phil. Kiſpar 5 M. a. Halle a. S. Searten n Volklngen. Elgene Werkstättefür Reuarbelten u. Bgnaraturen. 24 Sdee Se a5 8. Neff +5 8 Hamburg. Speyer mit Umgebung. März. dten 5 6 Jedene Münc, Ehefe b. Tcl. Jof. Gr. Schwebel 9 Jede Dame Hecr La8 8 2 9 eilbronn. rassburg. Adr. u. Pr unter' leere Zir 15. Hele 11 85 e Ehefr. d. Bahnw. Chriſt. Kaiserslautern. Stuttgart. welche Wert auf einen wirklich A. 204 an f 75 9 58 5.zar. t fei Mandschuh 12 d. led. berufl. Karol. Möſch, 60 J. 5 M. a. Karlsruhe. Trier- e eee 12, d. led. Dienſtmagd Maria Eliſ. Hilda Billmann, 18 J. a. Köln. Varel. Carlsbader CElngeshand- Läden. 17 A 19 75 Ebefr. d. Kanalarb. Frdrch. Konstanz Weinheim. 7 schuhe zu M..50,— Auguſt Velte, 34 J. 958 Sballen. Handgestrickte Seiden- 6 5. 0 T. d. Schreibgeh. Guſt. Adolf Klenert, 13 a. Rb ⸗ 5 Mansn peialitat 7 In M enigereie. „ d. 8* eohne Naht und Knopf. M. 1811 6. e Joh. de r Lüneburg. 19 e 80. 55 dese e analie geb. Stolle, Wwe. d. Handelsgärtin. Friedri Magdeburg Zürich. eventl. zu verkaufen. Grüneberg, 77 J. 5 M. a. 5 K. Seeh SNTer, u erſrogen diheinhäuſer⸗ Helene geb. Weriheimer, Wwe. d. Handelsmann. Daniel Mainz. Rerner: VI, Kaufhaus, Paradeplatzseite Bogen 70 brade 22, 1. Stuck. 850 1 üb ee 8 elal eschäft eblfter handgeklöppalt 15110 Speirenn— oh, Andr. S. d. Inſtallat. J0h. Chriſt Gerich, 2 J. 7 M. a. Münster 1.. Adressbhuch. e r 11 7. Kath. Emiiſe ged. Bal; Wue d. Bäckermeiſters Franz Neustacdt a. HM. Hotel-Adressbuch Naleneien Spitnen, Hehmelzerottekereten, Tischlänfern, 70 vormiefen H. 585„Pablet. ete. 81 J.. d. 15 Reichs Telephon- e ee— Auguſte Marie geb. Schroeikart, Wwe. d. Tapez. Karl Deides 5 8 znzMilſ Ae 0 Dlochmann, 78 J. 11 M.. pelesfelde Puttrefle: Adressbuch. eeeeeeeeeeeee il-Wilheinſk. 23 5 A 5 eee Lutz, 78 J. 11 M. a. Edenkoben, Bs. Welt-Adressbuch der ernen 10 93 Zuse nei on u. Küche.! Apri 57 „„Kath. geb. Emmert, Wwe. d. Werkmeiſters Joh. Jegel, chal. Porst, Frankeneck, Exporteure unl Im- 1 81 f 11 f————— 5 J. 2 M. a. Geinsheim, Gimmeldingen, 0 55 8 8 095 Dienſtmagd Emilie Hallwachs, 19 J. 1 M. a. eeneeenen eenee, der Damenbekleidung, in der Hochſchule von Damenſchnelder⸗ Mädl. Ammer 9 Aae e g. nden verlag des General⸗Anzeigers 7 85 5 eichemwär 10 er St adt Mannheim u. Amgebung be zu m * annheimer Journal) * eiſter und Zuſchneidekunſtlehrer Herrn. Szudrowiez, 3, 15 Mannheim, daun erlangen Sie ihre Fähigkeit als rufsmäßige Kleidermacherin ſelbſtändig für Kundſchaft arbeiten können, 5 1 Treppe, möbliertes 0 45 19 Sind zu vrm. 2284 Zimmer eee 4