Abonnement:(Badiſche Vokszeitung) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſl⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. eee In ſerate: Die Colonel⸗Zeile Auswärtige Inſerate Die Reklame⸗Zeile E 6, 2. 25 Pfg. 30 der Stadt Mannheim und Uumgebung.⸗ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeilung in hannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 2 (Mannheimer Voſksblatt.) Telegramm⸗Adteſſer „Journal Maunheim“. Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Nedaktion 3877 Expedition und Verlags⸗ 5 buchhandlung 218 E G, 2. Nr. 91. Nus Stadt und Pand. Mannheim, 23. Februar 1907. Verein für Volksbildung. Im dicht beſetzten Saale des Bernhardushofes hielt am Dienstag Abend Univerſitätsprofeſſor Sallomon⸗Heidelberg ſeinen dritten Vortrag aus dem Zyklus: „Geologiſche tigkeit des Waſſers“. Hatte der ſprachgewandte Gelehrte in den vorausgegangenen Abenden mehr die zerſtörenden Wirkungen des Waſſers behandelt, ſo widmete er dieſen den aufbauenden. Er zeigte unter fortwährendem Hinweis auf bekannte oder leicht auch vom Laien auffindbare Erſcheinungen aus der Gegend Maännheims und Heidelbergs, wie die Sehie bildung des Geſteins vor ſich Städte mit Quellwaſſer bedingt iſt. Veranſchaulicht wurden ell dieſe Dinge durch äußerſt belehrende ſchematiſche Zeichnungen und zahlreiche photographiſche Aufnahmen, die' als Lichtbilder geführt wurden. Weiterhin erklärke Herr Salomon die Enk⸗ ſtehung von Deltas, Soifen, Terraſſen, Mineralablagerungen und Erggängen. Veſonders intereſſant waren die Lichtbilder von ver⸗ ſchiedenen heißen Quellen und ihrer Umgebung in Nordamerikg uſw., desgleichen diejenigen, welche einige Tropfſteinhöhlen, Erz⸗ gänge und Erzbergwerke darſtellten. Alles in allem genommen brachte der Abend wieder eine überaus reiche Fülle belehrender Dinge, was die Zuhörer anderthalb Stunden in geſpannteſter Aüfmerkſamkeit erhielt und am Schluß durch rauſchenden Berfall quittiert wurde.— Der nächſte Dienstag wird beſonders anregend werden, da gerade an dieſem Abend eine große Anzahl wohl⸗ gelungener Bilder über„Die zerſtörenden Wirkungen des Meeres“ gezeigt werden. Möchte niemand dieſe Gelegen⸗ heit verſäumen! Antichriſtliche Reden. Wir machen noch einmal auf die religionsphiloſophiſchen Vorträge von Dr. Hor⸗ neffer aus Leipzig aufmerkſam, die demnächſt im Kaſinoſaal ſtattfinden werden. Dr. Horneffer hat mit den Vorträgen, die er im letzten Jahre hier gehalten hat, an verſchiedenen Orten eine Bewegung hervorgerufen. Unter immer ſtärkerem Mit den Zügen gegen Kreuther als Vertreter berpoſtinſpektor Scholer als Ver⸗ ruhe und Herr Bauinſpektor und Straßenbauinſpektion Bezerks⸗ Stadt geſtellt hatte, einzunehmen. Der ſtädt. Voranſchlag ˖ 1758 913 M. vor. Die ing und die Verſorgung 8 gung 7 Hagt, den ſelbſtändigen Betrieb ein, während er ein Paar vm „Kriminal“, der ihn ſah, wunderte ſich, daß Nikolaus auf einmal ſo ſtellte ſich heraus, daß Klee am 5 Monate Gefängnis. nat Eigene Nedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. Samstag, 23. Februar 1907. men.— Beim zweiten ſtädtiſchen Maskenballe in Ka ruhe wurden eingenommen 7086.47., ausgegeben Mark 3869.05 M. Der Reinerlös mit 3217.42 M. wird der Stadt⸗ gartenkaſſe in Einnahme dekrediert. Der erſte ſtädtiſche Maskenball brachte eine Geſamteinnahme von 6267.21., 2366.59 M.— Auf einer Bank in Dod den ſofortigen has⸗Ecamm, die ſ. Zt. ſo viel Aufſehen erregte, ſch noch nicht zur Ruhe zu kommen. Wie man der„Fr. Stimme“ mitteilt, iſt der in der Sache vielgenannte»Oberſchaffner Marden neuerdings wieder verhaftet worden. Pfalz, heſſen und Emgebung. Kaiſerslautern, 21. Jebr. Der Maurer Johaun Pulver hier wollte heute in der Frühe ſeine Frau in aller Ruhe dbſchlachten, er packte ſie und hieb mit einem Beil auf den Kopf ein, wobei er rief:„Ich bing dich um.“ Nachbarn riſſen ihn zurück und übergaben ihn der Polizei. Pulver gibt an, mit aller Ueberlegung gehandelt zu haben, weil ſeine Ehehälfte nicht„waſche und putze, wie es ſich gehört“, was allerdings ein nicht unbe⸗ gründeter Vorwurf ſein ſoll. Er habe ſchon lange die Abſicht, ſie umzubringen, ſagt er. P. wurde natürlich verhaftet. * Mainz, 21. Febr. Die gleiche Kugel, wie die Auf⸗ ſehen erregende„Bombe“, wurde in einem hieſigen Geſchäft von der Polizei beſchlagnahmt. Auch dieſe Kugel iſt natürlich vollſtändig ungefährlich, ſie darf ſich aber nicht im Privatbeſitz be⸗ finden. Die mit der Unterſuchung betrauten Behörden haben die Anſicht gewonnen, daß die„Bombengeſchichte im Eiſenbahnwagen“ auf einen faulen Witz hinausläuft, wie er in der letzten Zeit ſchon mehrfach vorgekomnien iſt. Manuheim, 20. Febr.(Strafkammer.) Schluß. Am 22. Jauuar paſſierte früh morgens der Daglöhner Nikolgus Kleie in einer Herberge mit friſch gewichſten Stieſeln an den Füßen alte unterm Arm hatte. Einer von der Er nahm ihn mit aufs Schloß und hier Morgen in der Oberen Pfarrei ge⸗ weſen war, um dort zu betteln. Da hatte er die neuen friſch ge⸗ wichſten Stiefel eines Kaplans⸗ auf dem Flur ſtehen ſehen, und diefe alsbald beſchlagnahmt. eitel geworden ſein ſollte. Weinheim, 20. Febr. Eine verwaltungsrecht⸗ liche Frage von wichtiger⸗ prinzipieller Bedeutung kam heute vor dem hieſigen Sch öffengericht zur Verhandlung und Ent⸗ eines Gewerbes, zu deſſen Beginn eine polizeiliche Genehmigung erforderlich iſt, ohne dieſe Genehm g⸗ ung unternommen und fortgeſetzt zu haben, r ohne d. ferderliche bezirksrätliche Genehmigung eine Schankwirtſchaft mit Ausſchank alkoholfreier Getränke betrieb. Gebhard führt ſeit 28. ſeinem Hauſe eine Wirtſchaft mit alkoholfreien Er erhob Anſpruch auf das nicht um 9 Uhr, wie die der allgemeinen aber anderer⸗ Wegen der Vorſtrafen lautet das Urteil auf indem er ohne die er⸗ Lückenbüßer das Turnfeſt retten, oder merkte man (2. Abendblatt.) ſberalen Geſſte ent 11 5 1 e Angee 80 der Rechtsfrage ſicherlich am Platze.— Das Urteil des Schöffer gerichts lautete auf eine Geldſtrafe von 5 Mark. Das G richt ſchloß ſich, wie aus den Urteilsgründen zu entnehmen war, inn Weſentlichen den rechtlichen Geſichtspunkten der Anklage Opportunitätsrückſichten könnten im übrigen für den Rechtsſtan punkt des Gerichts, das einzig und allein nach dem Legalitäts drinzip zu entſcheiden habe, nicht maßgebend ſein, und auch die ſ hexige Verwaltungspraxis könnte die Rechtſprechung nicht beein fluſſen.— Bei der prinzipieller Bedeutung der Frage und de Konſequenzen des Urteils dürfte als ſicher anzunehmen Gebhard die ihm gegen dieſe Entſcheidung zuſtehenden Rechts ergreifen wird, ſodaß vorausſichtlich auch noch das Oberla gericht als letzte Inſtanz ſich mit dieſer Sache wird zu be haben. Ludwigshafen, 21. Febr. Wegen verſchiedener 9 heitsdelikte— Körperverletzung, Werfens nach Menſche gewerb ihn end, u wurde geſtern vom Schöffengericht hier der 19 Jahre a Johann Rauſch von hier, ſchon vielmals wegen 4 Reate vorbeſtraft iſt, zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 18 8 Monaten verurteilt. Die Anträge des Amtsanwalts lau auf 4 u. 6 Monate wegen zweier Reate der Körperverlet auf 1 Jahr wegen Mißhandlung eines Chemikers in der P regentenſtraße. 8 Frankenthal, 21. Febr. Unter dem Verdach Meineid geleiſtet zu haben, wurde in der vor der zw Strafkammer des hieſigen Landgerichts heute ſtattgehabten V handlung gegen die Gebrüder Peter und Danjel H Freinsheim wegen Körperverletzung der als Zeuge 9 unverheiratete 24 Jahre alte Fabrikarbeiter Wilhelm Schäf von Freinsheim verhaftet. Schäfer, der auf Anordnu— Gerichtsvorſitzenden ſogleich abgeführt wurde, erſtattete Verhandlung eine Ausſage, die in direktem Widerſpruch zu Ausſagen aller übrigen Zeugen ſtand. Stimmen aus dem Dublikum. Kreisturufeſt oder Mannem hinne! Wenn es darauf abgeſehen wäre, in das Ju nsie grellen Mißton zu bringen, ſo hätte man dies von g nicht beſſer fertig bringen können, als daß Turnerſchaft durch die enorm hohen Forderun ſan Prügel zwiſchen die Beine warf, über den natür die Turnvereine ſamt ihrem Turnfeſt ſtolpern muß⸗ bedauerlich iſt dies von unſerer Stadtperwaltung, da zur Uebernahme dieſes Feſtes animierte, indem man richtig durch ein ſolches beliebtes Volksfeſt 1. eine Zug! die Ausſtellung, 2. dadurch, daß beabſichtigt war, eine Eintrittskarte zur Ausſtellung beizufügen, einen er Betrag für Eintrittsgeld nebſt einem nicht unerheblich ſich ungefähr ausrechnen, welche Summen berloren he⸗ Vielleicht hat man dies, jetzt allerdings— ge wort: Mannem hinne— zu ſpät eingeſehen, da Stadtrat nochmals zur Beratung ſtand, oder geſchah die weil man ſah, auf welch ſchwachen Füßen das Intere Rokokofeſt ſtand und wollte man in elfter Stun 1 die Erbi weiter Kreiſe und wollte den auch nach auswärts gema⸗ en üb Eindruck abſchwächen? Befremdlich iſt auch, daß 1 ſe rühriger Verkehrsverein dieſer Sache nicht Doch genug, nun iſt es zu ſpät; in der deutſchen Turnerſchaft man jedenfalls aber gebührende Kenntnis davon n Intereſſe die„Feſt⸗ und Fremdenſtadt Mannheim“ a Beſtrebungen nimmt. Wenn man die hier geübte Vergleich ſtellt zu den Summen, welche z. B. ſcho Umgeſtaltung des Schmuckplatzes verſchlungen hat, es ficht übel nehmen, wenn man hierüber gewiſſe Betra macht. Wie ſchön wäre es geweſen, wenn es gelungen wi ſeſt zu einer Lieblingsidee unſerer Stadtverwaltu Die Turnbereine hätten gewiß ihr Aeußerſtes g. mit dem ſicheren Defizit vor Augen, wäre es mel an den Garantiefondszeichnern geweſen, und daz echter Turner her. Mannheim wird wohl noch einige Ze ſein, ehe es„Feſt⸗ und Fremdenſtadt“ wird. VVVVV Schreiber dieſer Zeilen war vor einigen Tage Straßenbahnunfalls in der Waldparkſtraße und en gleichfalls darüber, daß es nicht gelang, die Winde zi des Wagens in Gang zu bringen. Geſtern hatte ſich ſelbſt vavon zu überzeugen, daß keiner der ld daran trug, ſondern daß die Win d n Straßenbahnwagen nich ren und ſozuſagen eingeroftet ſind. Ma inden anſcheinend alſo nur als Belaſtu Zuſtande ſind ſie böllig 8. Seite! — bie Eröffnung de fermania-Automat im jetzigen„Café Letsch“, Flanken, findet Mai 1902 ctatt. 67875 TLerß Hhausemn Besitzer des„Hansa“- u,„Badenia-Automaten“ —— Gr. Hof⸗ u. National⸗Theater Mannheim. Sounkag, den 24. Februar 1907. Dei aufgehobenem Abonnement: Nachnzttæags-Vorstellumg. Eu ermässigten Preisen. Lumpaci Vagabundus oder: Das liederliche Kleeblatl. auberpoſſe mit Geſang in 3 Abteilungen von Neſtroy. Muſik von Adolf Müller. Dirigent: Max Welker.— Regiſſeur: Emil Hecht. eeeeeee— Kaſſeneröffn. 2 Uhr. Anfang 2½ Uhr. Ende u. 5 Uhr. Nach dem 2. Arkt findet eine größere Pauſe ſtatt. 10. Sonntag, den 24. Februar 1907. 39. Vorstellung im Abennement B. Aldla. Große Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text von Autonio Ghislauzoni. Für die deutſche Bühne bearbeitet von Jullus Schanz. Megiſſeur: Engen Gebrath— Dirigent: Hermann Kutzſchbach. ———————— Kaſfenerößug. 6 unr. Anf. 7 uhr. Ende 9½ Uhr. Erhöhte Eintrittspreiſe. 62 Neues Thegter in Roſengarten. Sonntag, den 24. Februar 1907. Huſarenſteber. Luſtſpiel in 4 Akten von Guſtav Kadelburg und Richard Skowronnek, In Szene geſetzt von Leo Ackermann, Kaſfeneröſfn. 7¼ Uhr. Anfang 3 Uhr. Ende u. 10 Nach dem J. u. 3. Art findet je eine größere Pauſe ſtatt. Uhr. Neues Theoter⸗Eintrittspreiſe. IAm Grohh. Boftheater. Montag, 25. Februar 1907. 39. Borſt, im Abonnem. 15. HAMLET. Anfang 7 Uhr. Fanlbau Maunbein. leute letzter Sonntag 2J Aosss Hariste-orsteuunpen J2 Nachmittags 4 Uur bel ermüssſgten Preisen, abends 8 Uhr bel gewöhnlichen Preisen. in beiclen Vorstellungen das gesamte programm 2 Walter Steiner Hardinis ntt dem 4½ ähr. Kapeliweister Grete Gallus Kertsens 3 Braggs 85 Richard NRungar„ Mornet Trio und das übrige Sensatlons-Programm. Fasssparteuts, Abonnements-, Vereinskarten ungültig. Karten zur Sonntag Abend-Vorstellung sind nur zu hahen bei: August Kremer, D 1, 5 u. an der Saalhaukasse, Friedriechs-Par Jeden Sonntsg nachmittag—6 Uhr% MILITAR-KONZERIT. Neu ausgestellt! Belagerung von Paris. Sturm auf Champigny. 65980 läslien geüunet! Eintritt 5% Pk., Militür u. Klnder 30 Pf. Kalser-Pandrama 817 Kletterpartien in der Sdehsischen Schwelz. Gebffnet von morgens 10 Uhr bis abends 10 Uhr. 70047 Kaffee- u. Speisehaus H 8, 3 L. NMeubert H 8, 8 Angenehmes Lokal.— Reichhaltige Lekture. 4767 General⸗Anzeiger.(Aben dblalk.) Jergnügungs- — flür die Woche vom 24. Februar bis 3. März. —— Manußeim, J8. Februa u. Fortrags-KHalender —————...————————————— 2——— 1 Etablissements Sonntsg Montag Dienstag MittwWoon Donnerstag FPreitag Samstag Sonntag 2½ Phr: Eumpasi 7 Uar: Abonn. 8 2ſ½ Uür 1 ſih 1 Vagabundus 7 Uur: Abonn. D 6 Uhr: Abonn, G7 Uhr: Abonn. 4 7½ Uhr: Abonn. DDie Torgauer Heideſ 7 Uhr: Abonn. 4 Maria Magdalens oſtneater 6½ Uhr: Abonn. B Hamlet. Walküre. Jugend. Salome Der zerbrochene Münchhausen. 6½ Uhr: Kbonn. Alda Krug. Stumme von Portici 78„„— 255 71½ Uhr: lees Tleatef Uusarenfleber 55 Die lustige Witwe 585 Hlusarenfteber osengarten 3 u. s Phr: 5 87% Uhr: 5 2 8 Uur: Nibelungensas! aim-Konzert Kaim-Konzert Militär-Konzert. Rosengerten 85 2 8 85 5 Musensaal —6 Uhr:—6 Unr: Fſiecrichspar Wiliter.-Konzert—— 8 5 8 UMilitar-Conzert. Apollo 4 u. 8 Uhr: 874 Unr. 874 Uhr: 87% Uhr: 39% Uhr: 87% Uhrz 85% Uhr: 8 Uhr: 5 Thester-Vorstellung Thester-Vorstellung Theater-Vorstellung Theater-Vorstellung Theater-Vorstellung Theater-Vorztellung Theater- Vorstellung Tnsater-Vorstellung. Saalbau Ubr: 8 Uhr⸗ 8 Uhr: 8 Uur: 8 Unr: 8 Unr: IUnr u. 8 Uhe: Variéts-Voratollung Varlété-Voratollung Variété-Vorstellung Varlété-Vorstellung Varléts-Vorstellung Variété-Vorstellung Variété-Vorstellung Varisté-Vorstellung 1 4 U0 81: 1 %CCCͤ„ m, e ee ee be untse ie Bekanntschaft—„„„ znzein di 5— Theater im Friedrichspark im Friedrichspark Die SpitzenköniginDie SpitzenköniginDie bieeien 1 Lumeat Erd„Vorstellungen von Vorstellungen von Vorstellungen von Vorstenlungen von Vorstellungen von Vorstellungen von Vorstellungen von Vorstellungen von Aa 15 13 11 Uur Vorm. 4 Uhr 1 8810 unchm. 4 Ubr nachm. 4 Uhr nachm. 4 Uur nachm. 4 Uhr nachm. 11 Uhr Vornl, 15 I hr abends.bis 11 Uhr abends. bis 11 Uht abends, bis 11 Uhr abends, bis 11 Uhr abends.bis 11 Uhr abends. bis 11 Uhr abends. bis 11 Uhr abends. Cehtfal-Theater Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen (Kinematograph) von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 Uhr von—11 1 H I, 14. täglich. täglich. täglich. tüglich. täglich. täglich. täglich. täglich. Stadlgeschiohtl. Geöbllnet: Geöfknet; 5 Geöllnet: Mussum 11—1 und—4 Uhr 85 5 11—1 und—4 Uhr 55 11—1 und—4 Uhr Kalser- Kletterpartien Kletterpartien Kletterpartien Kletterpartien Kletterpartien Kletterpartien Kletterpartien 8 8 p in der sfchsischen in der sächsischen in der sächsischen in der sächsischen in der sächsischen in der sächsischen in der sächsischen Die sonnige Pfalz. andrama Schweiz. Schweis. Schweis. Schweiz. Schwelz. Schweiz. Schweiz. panerama Sturm Sturm Sturm Sturm Sturm Sturm Sturm Sturm auf Champigny. auf Champigny. auf Champigny. auf Champigny. auf Champigny. auf Champigny. auf Champigny. auf Champigny. 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Barcarole aus Hoffmanns VVVTVTVC Offenbach 10. Denauweibchen, Walazer„ Kassen-Eröffnung ubends ½8 Uhr. Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt, Eintrittspreise: Tageskarte 50 Pfg., Dutzendkarten 5 Mk. Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich ge⸗ machten Vorverkaufsstellen, im Verkehrsbureau(Kauſhaus), in der Zeitungshalle beim Wasserturm, beim Portier iin Rosengarten und an der Abendkasse, Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10'ig. zn lösen. 30000/179 Soeben erschienene, von dem Bankhause Valmann Brothers& C0., Ltd. London herausgegebene Broschüre über den 12935 Südafrikanischen Goldminenmarkt versendet-kostenfrei an Interessenten Ernst Thierer, Stuttgart, xonastr... ſCierſcauh Perciu Il aunheim. B. Die Mitglieder des Vereins werden hiermit zu einer Ordentl. Mitglieder⸗Perſammlung auf Mittwoch, den 13. März ds. Is., abends 9 uhr in den Withelmshof, Frirdrichsring 4, höfl. eingeladen. Tages⸗Ordnung: 1. Vorſtand⸗ und Ausſchußwahlen. 2. Geſchäftsbericht pro 1906. 3. Entlaſtung des Rechners. Mannheim, den 20. Februar 1907. Der Vorſitzende: Teſcher, Töcenhter-Pensionat Luftturort Lauterbach h „„Aufnahme vom 6. Jahr au. Herrliche Lage, gute Pflege, ge⸗ diegene zwiſſeuſchaftl. Ausbild, Sprächen, Muſik ꝛe. Näheres durch Frl. L. Knobloch. 1 eloa lelngg Erſte Auftalt für keſunde Mfatkeinng von Jedernbelten Aut hieſigen Platze. intenſives u. Wieder⸗ en der Bettfedern durch Bampf 69975 Spezialität: bele ſowie Waſchen der Betthit en. Käufer e Teilhaber ſucht für Geſchäfte aller Branchen und Objerte jeglicher Art ꝛc. 65036 Wende ſich vertauensvoll an A. Dublon, Karlsruhe i.., Karl⸗Friedrichſtraße 32.— Telephon 2294. Bureau für proviſionsfreie Herbeiführung von Liegenſchaftsverkäufen u. Teilhaberbeſchaffung. Koſtenfreier Beſuch. Kein Fachblattunternehmen. Bauszinsbücher zalil zu haben in der Montag, den 28 Februsr, abends%8 Uar Tanmemoskebend Juartet vereimgung Hles80 R. Hesze, Konzertmeister, A. 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FFF BDRESDEN (choeclade, eig inu wog of 1 weg otpgig. zuudm aobc acd ushinm oi ilpiu ab usij0 91“ „uehoat iaet decne die ee pito aegis zqupged va hnv did uonoh oboſlgß aun ſoal bunuhogz lplqng duss opou i einphuezaoch uosjo ud e 3¹ gun kuvb Apin aehlpvu ſono Usgana 915 agoh zpvogd Zeinun 01 eee Aesigee prgupegilgjol ul al sva veg“ „Bolag Sunbz0lasgg 250f5 zufem qun uudz usgebqo cpag unu zwuohlt Hoaflſppu uefockzeirogz usd cpr gog ggvc se uudar uogog uoſog uupwepoct unzec uueg en een e den ee anvu Dof cpi gun Basquezſnc suv zao uv ungg ai uooc mnavg gun nemutoz Saogup vf svg pol nu zdqs and agob glpholocg zg gun gunſson aun zegu die hbee e un en ol aapa 16 5 oe uuvuoboch mocß 90 l die anl oguvcg“ „3Sval 3200 pipg u sonv veg oghs“ efſog ede u aun eig 5os gun goglalgz uteufel zunm unve abv!„uuvntabvch aasc opſpon agusout 100 abgß“ Zanvc svg oflenp be „zugtecsoh aparg veg“ „uehoatjigat uuvuaboch mununag„aoge uedaez“ CE giv jvunvock urs ingens uogond usg usahol gun vqudgag oie ur baenvagz a fwane guslunceblnd camofe Anusg eic uenzagpldunr mog zi boi gocb brujveanz svalfch obgul uahoa no ze svan utht mut urengoch fazunoz W50 91 uvun 3j0 znd oeoc ochn öuphuv 0i de guat sog zuvcz ſel ſſocd gan usceut zeinoch eſſo uso gonlge bon sjd ungeg uohmog zeuet un de ahne unege eeunut Digom ache anu pufanad sog gun jonlog zpu avd negoialsdwguuog eune en eeeeeecee dgheh gog uth: Ag So uubz oſ gun Ipoged al 10 sio neſbg ubagarhöle quno zoh gungch ahemm jeig um gozdogz udg gun uobuvbog„ugſavb ueue“ eune e ee eeden neneee eie Auv usgung —9ꝗ— 910 Gudugvu Uetpno ve oaeineg oliuavch die uohenb utgouule usinch uue uospoaz uolloj uagel Funuhpont oig Inv ut uaos aonteig log Bvazogz uag chi oie angong udgepva; 40 aiogoin J6 510 uccpt pnv ſpn usgocph vg geqz ꝛ01 udgehplob pangvg uncgt dcpoaun sörmagg use anl svar aun„Subfavs ene“ Seue mozdog ug ͤuv gun ascpvg gonoflaengs oig u de egur uoßuiag ne usbunyog ocplliat ur uaog ugufel bih oinneg de bun ct e beene aosnag gufe osbol nangz eglet anee he e ee ähnenene eeee eiue eljoged szapaz og uonlvaß won iuht sog Hroqusunch uogfol zoſoig uvac Kun jznoag go zwar un aun zappoh usqoboß gun Iigitlob a0baog iusuugz udquzatiog oganat Tcin mafucee 15 auntebe Ine a0 lloch uvpab 298880 Ink Ahpiu 8e ubin 18 zuslon adfgoß uoſeig snuv 8 Sefoenlurestz Uogudahna pis eleated Meqg eutt Ule uh! 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Und ſo wie mein Schwiegerſohn den hat, fährt er ſtantepeh hin und richtet ſich ein da, alles ſchon fertig haben will, wenn ſie einziehen. So lange e ich dann mit meiner Tochter das Geſchäft hier noch im Gaßg.“ „Hnm. dummer Schnack, Köſter! Es iſt noch lange nicht gusgeblaſen mit dem Wegkommen.“ „Ja, Herr Hagemann, Sie werden's ja wohl am beſten wiſſen, neinte niclend der alte Torhüter. „Ich“ fuhr der Großbrauer auf.„Was gehts mich an? Ich bin doch nicht Kriegsminiſter!“ Köſter zuckte die Achſeln. Er hatte es nicht nötig, ſich den Mund zu verbrennen. „Ich bliebe ganz gewiß lieber in Huttenberg,“ erklärte er diplomatiſch. Hagemann ſah ihm verſonnen in das gut⸗ mütige, braune Geſicht. Dann ſagte er haſtig:„Gehn Sie nur, Köſter, wir reden ſchon noch darüber!“ Und noch ebenſo klug als zuvor ſchlurrte das alte Haus⸗ das nicht auch ein bißchen leiſer, Karline?“ Wäre es die„Kalmückin“ Emilie geweſen, die ſich ſolchermaßen be⸗ merkbar gemacht hätte: es würde ganz zweifellos ein praſſeln⸗ des Donnerwetter über ſie hereingebrochen ſein; aber Karoline, die„Perle“, hatte einen zu großen Stein bei ihm im Brett, nicht u1 gen ihrer großartigen Kochkünfte. Ihr angeboren ſcheinendes Verſtändnis für die kleinen Behaglichkeiten, die ihm wohltaten, ihre Zuverläſſigkeit und Treue waren Eigen⸗ ſchaften, die er wohl zu ſchätzen verſtand. Aber heute ſchien ſie's ja darauf abzuſehen, ſeinen Unwillen zu erregen, denn ſtatt ſeiner fanften Rüge nachzugeben, ließ ſie jetzt einen Kanne el über ihr Pröſentierbrett tanzen und dabei gegen bie Te klirren, daß es ſich anhörte, als ginge ein ganzes Tafel e in Scherben. „Ja, ſind Sie denn des Deubels, Karline?“ ſchrie er und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch. Sie zog ihre hochgeſchwungenen Augenbrauen noch höher, ſodaß ſie über den blaßblauen Augen wie große romaniſche Wö en über kleinen runden Buckfenſterchen ſtanden. Dann ſagte ſie ſchnippiſch: Ich tue was ich kann! Und anders kann ich nicht!“ „Will ich nicht!“ verbeſſerte ſie Hagemann wütend. „Kann ich nicht!“ Behauptete ſie paßig. „Unverſchämtes Frauenzimmer, machen Sie ſchleunigſt, baß Sie hinauskommen!“ ſchrie er, worauf ſie mit weiblicher Schlagfertigkeit trumpfte: „Ich bleibe ſowieſo nicht hier. Keiner bleibt hier. Alle wollen fort... Und Wilke hat geſagt: Wenn wir ins Elſaß en, können wir auch heiraten vorher. Dann brauchen wir nicht auf'ne Anftellung zu warten. Und darum heiraten wir nu.“ inetwegen heiratet und zieht auf den Blocksberg hmaubte Hagemann grimmig. Er merkte, daß dieſe unbekaunte Größe, die da pkötzlich unter dem Namen Wilke auftauchte, gleichfalls mit der unſeligen Garniſousfrage zu⸗ ig. Karoline wollte natürlich den Schimpf nicht auf laſſen, den ihr der Herr mit dem Blocksberg als Hoch⸗ ſeitsort angetan hatte. das heißen, daß ich'ne alte Hexe bin?“ ereiferte Luft ſchnappend vor gerechter Entrüſtung. „Na,'ne junge ganz gewiß nicht,“ ſpottete Hagemann, dem d Unterhaltung mit der plötzlich ſo veränderten„Kar⸗ Hne“ alllmählich komiſch erſchien. O das hat mir noch keiner geſagt, heulte ſte, aufs tiefſte beleidigt.„Das erzähl' ich ganz gewiß Wilten.“ „Ich habe nichts dagegen, lachte Hagemann verärgert. „Aber jetzt marſch in die Kuche! Von Wilken habe ich genug.“ „Wilke iſt'ne Seele von Menſch,“ verteidigte ſie ihren Liebſten im Abgehen, hier und ba noch bon einem Schluchzer unterbrochen.„Und wenn er übers Jahr oder ſo Köſtern ſeine Stelle gekriegt hatte, wär' alles ſchon und gut geweſen. Und ich hätte dann auch gern weiter kochen können. Aber ſo..“, Mit dieſem reſignierenden Epilog war ſie abgetreten. Zu gleicher Zeit aber war in der großen Mitteltür, er und bleicher wie ſonſt, Hilderoſe erſchienen, die dem obftinaten Küchendragoner mit einem leiſen Kopfſchütteln nachblickte. „Haſt Du eine Ahnung, was die eigentlich wollte?“ fragte Hagemann ſeine Nichte. Hilderoſe begrüßte ihn erſt wie ſonſt, ehe ſie Antwort gab: „Sie iſt wie ganz Huttenberg ſehr in Aufregung wegen der Huſaren. Und man kann es wohl verftehen, Onkel. Denn wenn zwiſchen ihr und ihrem Schatz erſt die vielen Meilen liegen, mag ſie wohl leicht vergeſſen werden. Darum will ſie mit in die neue Garniſon, während ſie früher gerechnet hatte, ihr Unteroffizier ſollte einmal Portier in der Brauerei werden, und ſie konnte ſo halb und halb für Dich weiter ſorgen!“ „Kann ja Portier werden. Köfter will ja weg.“ knurrte der Alte. „Ich glaube, ein Jahr muß er noch dienen“, meinte Hilde⸗ roſe.„Und in einem Jahre kann ſich viel ereignen, mag ſie denken.“ „Hm... brummte der Onkel,„darin dürfte ſie recht haben.“ „Von ihrem Standpunkte aus: wahrſcheinlich,“ bemerkte Hilderoſe etwas zaghaft. Die Worte ſollten ihr als Ueber⸗ leitung zu den Eröffnungen dienen, die ſie Onkel Hagemann machen mußte, noch ehe Rolf Mühlſtedt auf dem Plan er⸗ ſchien, um ſich ſeine Anfwort zu holen. Eine lange, bange Nacht hatte ſie durchgrübelt und mit ſich ſelbſt um ihre Zukunft gerungen. Nun war„e ö eineln Entfchluß gekommen, der ihr gerecht und klug, wenn auch nicht gerade leicht vorkan „Ich denke etwas anders über eine ſolche Trennung, und möchte deshalb mit Dir reden, lieber Onkel!“ „Im...“ räuſperte ſich Hagemann verdrießlich. Nun fing das Teufelsmädel wahrhaftig auch noch an. „Du haſt mich geſtern in einem ſehr häßlichen Verdacht gehabt; aber ich habe mir in dem Atelier wirklich kein Rendez⸗ vous mit dem Herrn Mühlſtedt geben wollen. Es war ein von meiner Seite durchaus unbeabſichtigtes Zuſammentreffen..“ „Wenn Du es ſagſt, glaube ich es, Hilderoſe!“ „Aber geſtern hatteſt Du dieſes Vertrauen nicht. Und das hat mich um ſo mehr geſchmerzt, als ich vor Dir bisher nie ein Geheimnis gehabt und in Dir eigentlich immer Vater und Mutter zugleich geſehen habe „Das durfteſt Du auch, Kind!“ „Ja, und dennoch Onkel, wie Du ſo barſch und abweifend warft gegen Rolf Mühlſtedt, da. ja, da fühlte ich plötzlich, daß ich in dieſer Frage, vor die mich das Schickſal jetzt geftellt hat, doch ganz allein mit mir fertig werden muß.“ „Sooo?“ „Du denkſt wahrſcheinlich, es iſt eine Laune, die mich da gepackt hat, eine ſentimentale Idee, in die ich verrannt bin..“ „Das denk ich allerdings.“ „Aber es iſt nicht ſo. Es iſt ganz anders. Vom erſten Augenblicke an fühlte ich mich zu ihm hingezogen. Er war mir wie ein Bruder vertraut, obgleich ich ihn noch gar nicht kannte. Und ich könnte es nicht übers Herz bringen, ihn ab⸗ zuweiſen, ſo ſchlecht Du auch auf ihn zu ſprechen biſt.“ „Total verrückt!“ knurrte Hagemann. „Weißt Du etwas von ihm, das ihn meiner Liebe unwert machte, ſo ſag' es! Aber verlange nicht von mir, ihn zu kränken, nur weil Du ihn nicht leiden kannſt.“ „Im... murmelte der Alte unwillig, was ſoll ich denn von ihm wiſſen?.. Er wird ſein wie ſie alle Das ſagt mir nichts.“ „Na, dann ziehſt Du alſo auch mit ins Elſaß?“ erkundigte er ſich ſarkaſtiſch. wan das für einen Fehler gelten laſſen will: er trank ab und zu wal ein bißchen über den Durſt, und dann wurde er zunächſt ziem⸗ lich redſelig. Schließlich aber kam ihm der Schlaf, und er nickte ein, ganz gleichgültig, wo er ſaß. Es hing ihm wohl aus der alten Kadettenfalle her an, einfach den Kopf auf die Arme zu legen und am Tiſche forſch einen Vorſchuß auf die Nacht zu nehmen. Wenn ihm das im Kaſino paſſierte, gab es natürlich allerlei kuſtige Anzüglichkeiten, von denen er freilich nichts hörte. Da er mit ſeinem Kopf ſchon frühzeitig durch die Haare gewachſen war, ſo ging es ſelbſtverſtändlich über ſeine mächtige Tonſur her, die ſich in dergleichen Viertelſtunden allen Blicken herausfordernd genug darbot, und die belannten Kalauer vom„Glatzer Bergland“ und der„Kreisſtadt Blankenburg“ nebſt unzähligen anderen in äimmer kriſteren Variationen hervorrief. Dieſe Tonſur aber war ſein heimlicher Kummer. Sie raubte ihm nämlich die Courage, bei der ſchönen, aber etwas ſchnippiſchen und hochmütigen Tochter der alten Exzellenz Loſſow das ent⸗ ſcheidende Wort zu wagen. Und er hätte ſie doch für ſein Leben gern zur Frau gehabt. Da erfuhr er eines Tages, daß ihm in dem jüngſt zum Regiment verfetzten Rittmeiſter von Goldnagel ein Nebenbuhler erwachſen ſei. Das gab ihm den Mut der Ver⸗ zweiftung und er beſchloß, ſchon den nächſten Sonntag dazu zu benutzen, in aller Form um Fräulein Erika von Loſſow zu werben, Hatte er gegen irgend einen guten Freund etwas davon durch⸗ ſickern laſſen, als er am Sonnabend abend in ſeiner Lieblings⸗ marke„Zeltinger Monduhr“ ſchwelgte, oder nicht— ich habe es nicht erfahren können. Ich weiß nur, daß er gegen elf mit dem Haupt auf dem Tiſch lag und ſchnarchte, auch nicht zu wecken war, als wir gingen, und deshalb ſeinem Schickſal überlaſſen wurde. Wir hatten vor, in ein Café zu bummeln, in dem eine etwas iüppige Büffetdame unſere damals nach hölliſch zundrigen Herzen entflammt hatte. Schon nach einer Stunde kamen wir zurück, um noch eine Weile Skak zu dreſchen. Inzwiſchen war Erichſen gegangen. Irgend jemand mußte es alſo doch fertig gebracht haben, ihn zu ermuntern. 0 Wer in der Zwiſchenzeit den Naum betreten hatte, iſt nie mit Sicherheit feſtgeſtellt worden. Aber ein boshafter Kerl muß es auf jeden Fall geweſen ſein. Und in Verdacht hatten wir nachher alleſamt Goldnagel. Um es kurz zu machen: als der gute Rittmeiſter am anderen Vormittag zu Loſſows kam und ſeine Bücklinge machte, fühlte er ſofort, daß irgend etwas nicht in Ordnung ſein mußte. Die beiden Exzellenztöchter kicherten, wenn ſich ihre Blicke trafen, und er ſeine Augen zu irgend einer Trophäe oder einem Bilde empor⸗ ſchweifen ließ, ſodaß ihm vor Verkegenheit ganz unheimlich zu Mute wurde, bis plötzlich Papa Exzellenz durch eine Seitentür bereintritt, ſtutzt und dann losplatzt: „Ja, mein beſter Herr Rittmeiſter, was haben Sie ſich denn da für eine Uhr zugelegt?“ „Eine Uhr?“ fragt Erichſen erſtaunt. „Ja, ja, eine Uhr! Und ſie zeigt ſtark auf Dreiviertell Das iſt ein ganz dummer Witz nebenbei! Aber es ſieht wahn⸗ finnig komiſch aus! Nehmen Sie's nicht krumm, wenn ich mich erſt mal auslache!“ Die Mädel lachten natürlich mit. Und er wußte noch immer nicht, was eigentlich los war. „Da iſt das Zifferbkatt!“ fagte Exzellenz und tippte ihm mit dem Finger auf ſeinen Mondſchein. Und endlich begriff er. Es jemand, geſtern Abend mußte es geſchehen ſein, als er wieder mal am Kaffnotiſch eingeſchlafen war, mit irgend einem ſcheußlichen Tintenſaft die zwölf Stunden darauf gemalt und ein Paar Zeiger dazu, die auf dreiviertel Zwölf zeigten. Mit zwei Handſpiegeln hat er es nachher feſtgeſtellt, nachdem er brennend vor Scham und ſchnaubend vor Grimm, wieder daheim angelangt war. Seitdem hieß er die„Monduhr“ Vergeblich ſuchte er den Urheber dieſes albernen Streiches zu ermitteln. Selbſt die deut⸗ lichſten Inſulten für„den betreffenden Eſel“ wirkten nicht. Da brach er eines Abends ohne Federleſen einen Streit vom Zaun und ſchoß drei Tage ſpäter dem Rittmeiſter von Goldnagel die rechte Hand kaput. Zifferbläkter konnte er damit nicht mehr malen. Und auch mit ſeiner Karriere war es vorbei, in der Armee ſowohl wie bei der Exzellenztochter. Aber auch Erichſen quittierte bald darauf und verſchwand. Er war ins Ausland geganugen und galt alsbald für berſchollen. Trotzdem: die Erde iſt eben doch nur ein Dorf! Wie ich in dieſem Herbſt von Veracruz nach Puebla fahre, um eine flüchtige Bekauntlchaft mit einem dort anſüſſigen Weizen⸗Nabob u er⸗ neuern ſehe ich vor dem franzöſiſchen Cafs einen Hünen ſitzen, benan gebraunt, den Schädel voll glatt gebürſteter blonder Haare, löſſig in der Kleidung, aber ſtruff in der Haltung, wie ein waſch⸗ echter preußiſcher Riktmeiſter. Er ſieht mich prüfend an und vertieft ſich daun plötzlich in ſeine Zeitung. „Erichſen,“ ſage ich,„ſo entgehen Sie mir nicht!“ „Sind Sie es wirklich, Heldringen?“ fragt er da und lächelt ſüßſauer.„Verzeihung, ich. ich kannte Sie nicht gleich wieder! Oder, um ganz ehrlich zu ſein: ich wollte nicht!“ „Auch gut!“ entgegnete ich kühl und will weiter. Aber er hielt mich feſt. Ich mußte mich zu ihm ſetzen und ſeine Erklärun⸗ gen anhören. „Die alte Welt liegt nämlich hinter mir!“ begann er. Ich habe verſucht, alles zu vergeſſen, und es iſt mir ſo ziemkich gelungen. Kein Menſch hier kennt mich von drüben her. Meine Leute halten mich für einen Norweger, und meine kleine Frau hat noch heute keine Ahnung, weshalb ich Deutſchland damals den Rücken gekehrt habe. Ich kann nicht darüber reden! Die Galle ſteigt mir noch immer ins Blut, wenn ich an den gräßlſchen Sonntag denke. Lediglich wegen des verdammten Spitznamens — Sie wiſſen ja, welchen ich meinel krage ich in dieſer Sonnen⸗ glut auch die Perrücke, und lediglich deswegen wollte ich mich vorhin an Ihnen vorbeidrücken!— Nun müſſen Sie aber mein Gaſt ſein, auf ein paar Tage wenigſtens, Heldringen!“ Und er quälte ſo lange, bis ich miiging Herrſchaften, er hat es gut da drüben! Die Frau iſt ent⸗ zückend. Das Beſitztum ein kleines Paradies und der Schwieger⸗ alte ein gentleman mit einer rieſigen Meage Draht. Ich habe mich hölliſch wohlgefühlt da! Als ich endlich von dannen mußte, war er ſtark beſchäftigt Ich bat ihn, mich allein fahren zu laſſen und ſetzte es ſchließlich durch. Schon hatte ich Kutſcher und Diener abgefunden und war auf den Perron hinausgegangen. Da fiel mir ein, daß ich ein paar Bücher auf der Veranda vergeſſen hatte, und ich wandte mich noch einmal zurück, um den Leuten Beſcheid zu ſagen. Sie ſtanden vor dem Tiſch einer Tortillasverkäuferin und unterhielten ſich lebhaft mit den Packträgern. Juſt wie ich heran⸗ trat, hörte ich einen der braunen Burſchen fragen:„War das ein Verwandter von Signor„Monduhr“? Oder nur Geſchäfts⸗ freund?“ Das ging mir denn doch über das Bohnenlied. Ich holte mir den Diener auf die Seite. Es war ein fixer Junge aus New⸗ Orleans. Er ſollte mir ſagen, wie ſie zu dem Namen kämen. „Welchen Namen?“ ſchwindelte er. Aber ſeine Augen lachten dabei. Schließlich bekannte er Farbe. In der Nachbarſchaft ihres Landhauſes lag eine Kneipe. Dort waltete ſeit einem Jahre ſchon ein deutſcher Aufwärter. Ausgerechnet bei den Aſchenburger „Grünen“ hatte er geſtanden, ehe er über den großen Teich gegondelt war. Der kannte natürlich die Geſchichte von der „Monduhr“ und hatte getreulich für ihre Verbreitung geſorgt Ob Erichſen ſchon dahinter gekommen iſt, wage ich zu be⸗ zweifeln. Jedenfalls gibt es einmal einen ſchlimmen Tag. Aber ſeine kleine Frau wird lachen, daß die weißen Zähne nur ſo blitzen. Am meiſten über die Exzellenz⸗Tochter! Deſſen bin ich ſicher!— Er war inzwiſchen mit der neunzehnten Old judge fertig geworden und ſetzte die zwanzigſte in Brand und dabei fragte er, ſich im Kreiſe umſchauend: „Iſt nun die Erde ein großes Dorf, Herrſchaften, oder nicht de⸗ Vom Büchertiſch. *„Rembrandts Bedeutung für die Moderge Kunſt“, ein Thema, welches ſicherlich das Intereſſe eines jeden Freundes der bildenden Künſte im höchſten Maße wachrufen muß, wird in den vorliegenden 19.—20.(Schluß⸗ Lieferungen von „Rembrandt in Bild und Wort“(Verlag von Rich. Bong, Ber⸗ lin W. 57. Preis pro Efg. 1,50) von den Verfaſſern Geh. R. Dr. Wilhelm Bode und Dr. W. Valentiner in geiſtreicher Weiſe be⸗ handelt. Manch aufklärender Hinweis, manch zu beherzigendes Wort für das Kunſtſchaffen unſerer Dage wird hier dem Leſer geboten, welches wohl wert iſt, von der Allgemeinheit gekannt, und befolgt zu werden verdient. Die letzten Lebensjahre des großen Meiſters, in welchen die Hauptwerke ſeines gewaltigen Genies entſtehen, zu denen wir ſtaunend und bewundernd auf⸗ blicken, finden eine eingehende Würdigung, wie ſie nur von Ge⸗ lehrten geſchrieben werden kann, die in raſtloſem Eifer bemüht ſüind, das ungeheure Lebenswerk Rembrandts ſich zueigen zu machen. Und damit dem Worte das erklärende Bild nicht ſehlt, war der Verlag aufs eifrigſte bemüht, neben den beſten, aber auch weniger * bekannte, ja zum Teil gänzlich unbekannte Werke des Meiſters „ ubee eune“ eceecen bn ge eibvt gun ne pum und dgggundenocg eute gud bueee ee ie eefune apiic mepiape uezugoateg dig gun mbgiegaog asgeiat Sobog aue be ie weeen eee ee eiee ᷣ. üe SIb eeee ee ee ene ee zeuef anu aegv 1 bae deuch eeitneun eeee ee eeen“ „z ueqvg n eeeeeee eeu weee ed ge Zutelpt ppigay aee e cee eee een e eeee eee uigundg eeeet eeeen een ee ſeeeenhe ne ueuusz bpiluglaoch ueude uobunl eig Ipnſgog zchu avb oic uoqoh gun“ „ obohelnog Apvzzß imog Inv auu eibzol aun guvg aauseu auesnegaiz go an ee eeen en eece aeeee eueueebee ie at ebeg eeeeneeennec o oe adg sno ſpubyr piu gve elpe eeeh Sele zuief ne zgeneb ueudcß uochgug po uog molzgnasogz sve sz gophhnec svaise uupzgß uobunf neute ant e enn een ehee eeneeeee ee eneerd nbaog uuva dp se sjo enhebgog sasqub uofasgt uegqeneß 40 aub geuel dee ee en eee cceeneene eeunpnn rdeen eeeeen edeen e e ee ehne begec dpi un uuee eenedeee eee e bilnpg ef ee Jehupzch gun aasgeg ause gun obnezogz anu uohof unt uauuez onlog manuigeuebur ed udg anu gun uezugef ai Agreaus aeg; zuvfoack Pang iu dganqt auuf eieig abhavuebie Luvg e heheet en weenen ebeeeeg ee ceteh ene u ibg e e eeeeee edunde dune gaene uelavaine nepnzz use zuu sun man dze ushungaeutogz udusez uee snv gvg epeg eie ue e eeee ee ee pou og cun“ „Jeig need ee g i Sog nanoat usgoh zagges— nobnzz udg um gopv oic sogz“ eeueeeeeneument wene ecneſeeen ee bin ag ⸗fun„enlviuvggz oivtgqe Jcpen due a005 usqoh di vzg“ ezvaipg eig gun„cgqeng It e“ eeheee eene e en beeenenceen ene eee ien„ehe etuuvahz Seuie nen en nen eehen ehen ene eiuhd be eß u o“ ueqogh ne maomeg uezuvgoch uog guelpapu AIchtunfg sog uehnz uog u hnv ci egnod eeeene av annch ueunet e ee endngunend dacht wpang uefelazog usmoc nebunf aſpo uegufscpp oia aun opucz uobanot woufe Runt suebaom ſpr dibol„ueutoc gusdut usobaozcz uonnch“ Jai eanph eneneue poe e ee aeeeehec e e eepe eun anu gog zlal Nezube a ependee edunend e de embc usßunk udg un mun meeene eegeen en eeuenn eeeetee ee g non eeeeeeeeene eht een ee eene eeen dun ega i neubc usbunf ſch die uoonz uesaopt u ag glogd FF do uoeuvd ude neusd gun bos urvagemnocg un aemung; Mencp; soe ve usppqasg cun udgef nousb sohv svg ofuuoz eeeeneeeuen ee eeneeeeeen neneen eeuhe eeeen eutbe eig eegun ie en gun unqat uolofag eeee en eeee ee e eee ecacc ie obunu ee enen eeneeeet e eeeee be oscchn; mecpsvulgmne oe eöncendch ee e ecez eug i enden enee ee eeeeeeen e ben ee enee A euatne e ee ee e eee eenbun; Ule a u Wuumbn ause pi eeneg neeebeß eee eet eeem Abaeneg waie an! 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Sie haben ja die Wahl zwiſchen zahlreichen anderen Waſſen, in denen nicht die Fenſter meines Geſchäfts liegen.“ —„Mir beliebt es aber nicht“, antwortete ich dem Tyrannen, der den acht jungen Damen die Freude ihres Herzens, den Troft ihrer Augen rauben wollte.„Ich kann gehen, wo ich will.“„Sie halten aber meine weiblichen Angeſtellten bei der Arbeit auf!“ replizierte er.„Aha— Sie gönnen es uns nickh daß wir uns lieben!“ ſagte ich boll edlen Triump 9* „Lieben?“ wiederholte der Chef der Firma Gebrüder Mittl „Wer redet von Lieben— meine Damen machen ſich über Sie luſtig! Sie ergehen ſich in ſpöttiſchen, hämiſchen Bemerkungen über Ihre ungeſchickten Fenſterpromenaden. Sie erſinnen ſtets neue Bezeichnungen, die für Sie nicht ſchmeichelhaft ſind, die ich aber nur wiederhole, um Ihnen die verliebten Augen zu öffnen. So ſagen ſie:„Ah, da kommt der arrogante Menſch ſchon wieder!“ oder„Was iſts heute mit dem Gigerl?“ oder „Wird er heute wieder Augen wie ein geſchlachteter Ziegen⸗ bock machen?“— Die Zeit für dieſe Bemerkungen und Ausein⸗ anderſetzungen muß ich bezahlen, ſie geht dem Geſchäfte ver⸗ loren, darum würde ich Wert darauf legen, daß Sie andere Wege gehen!—„Mein Herr,“ entgegnete ich energiſch,„ich habe Sie ausreden laſſen, um die ganze Bosheit Ihrer ſchwarzen Seele erkennen zu können. Der Neid und die Gries⸗ grämigkeit kleben an jedem Ihrer abſcheulichen Worte, von denen natürlich kein einziges der Wahrheit entſpricht. Ihre engherzige Ziffernſeele will unſer Glück zerſtören! Das ſoll ihr aber nicht gelingen, denn Sie beſitzen kein Mittel, um mir den Weg an Ihren Fenſtern vorbei zu verbieten, ſolange ich mich wohlerzagen benehme. Die Blicke entziehen ſich den Be⸗ ſtimmungen der Verordnungen und Geſetze, in denen nur don Handlungen die Rede iſt. Nehmen Sie zur Kenntnis, daß ich auch fernerhin hier vorbeigehen werde.“ Daraufhin zog er ſich boshaft lächelnd in ſeine Bude zurück.“ „Wenn der Maunn aber die Wahrheit geſprochen hat? Wenn die acht jungen Damen ſich wirklich über Sie luſtig gemacht haben?“ „Das iſt ausgeſchloffen. Sehe ich übrigens ſo aus, als könnten mich acht junge Damen lächerlich finden? Ohne un⸗ beſcheiden zu ſein, kann ich dieſe Frage verneinen.“ „Wie endete nun dieſe Herzenshumoreske, deren Höhe⸗ punkt Sie mir eben fkizzierten?“ „Höchſt boshaft. Als ich am nächſten Tage kſhn bei den„Gebrüder Mittler“ vorbeiging und die heißeſten Liebes⸗ blicke vorbereitet hatte, ſah ich zu meinem Entſetzen, daß der gefühlloſe Chef die Fenſter weiß anſtreichen hat laſſen, ſo daß man nicht hindurchfſehen konnte. Um ſich an meinem Seelen⸗ ſchmerze zu weiden, ſtand das Ungeheuer im Rahmen der Tür und lächelte mich herausfordernd an. Ich hätte ihm eine Be⸗ leidigung ins Geſicht ſchleudern oder mik meinem Spazierſtock die angeſtrichenen Fenſter einſchlagen können. Ich tat beides nicht, da es zwar für mein Temperament ein günſtiges Zeugnis abgegeben, aber auch eine Reihe Unannehmlichkeiten zur Folge gehabt hätte. Ich mied einfach die Gaſſe, in der ſich die Geſchäftsräume der„Gebrüder Mittler“ befinden.“ „Das war ſehr klug von Ihnen „In meinem Herzen trage ich aber noch lmmer die Erinne⸗ rung an die acht netten Damen im Souterrain, deren Bekannt⸗ ſchaft zu den intersſſanteſten meines Lebens gehört— da ſie niemals geſchloſſen wurde —— Martha. Von Alexis Benedek. (Nach dem Ungariſchen von W. Popper). (Nachdruck verboien.) „Bleiben Sie doch noch ein wenig, lieber Freund,“ ſagte der alte Pfarrer meines Heimatsdorfes,„wir ſehen Sie ohnehin ſo ſelten bei uns. Wenn ich den Ausſöhnungsverſuch der Eheleute Bedö beendet habe, kriuken wir noch ein Gläschen Eigenbau mit einander.“ Da trat jemand in das Arbeitszimmer nebenan. — „Mir ſcheint, ſie kommen ſchon. Erinnern Sie ſich an Martha Pethö, amice?“ 9 Ich fühlte, wie mir das Blut in die Wangen ſtieg „Sie iſt es, die ſich von ihrem Mann trennen will, die ſchöne Martha?“ 5 „Allerdings, aber ſchön iſt ſie nicht mehr, ſie iſt ein abge⸗ härmtes, früh gealtertes Weib.“ Seit mehr als 15 Jahren hatte ich Martha nicht geſehen, aber ihr Bild war friſch und klar in meinem Gedächtnis. Sie war ein habberwachſenes Mädchen, ſo ſchön und lieblich, wie eine tkaufriſche Wieſenblume und ich ein linkiſch ſchüchterner Student, als ich ihr eines Abends am Feldrain meine Liebe geſtand. „Wenn ich meine ien beendet habe, Martha—“ Da fiel ſie mir kopfſchüttelnd ins Wort. „Da wird nie etwas daraus, Peter. Ein S Bauernmädchen taugen nicht für einander. Ein fließt zwiſchen uns.“ „Ich durchſchwimme ihn, Martha!“ Ich wollte ſie umarmen, doch ſie riß ſich los und war im Abenddunkel verſchwunden. Seitdem hatte ich ſie nicht wiedergeſehen. Und nun, da ich ſie als verblühtes, unglückliches Weib wiederfehen ſollte, fehlte mir der Mut zu einer Begegnung. Als der Pfarrer in das Amtszimmer ging, blieb ich hinter der Tür ſtehen, doch ließ ich einen Spalt offen, damit ich hinein⸗ blicken konnte, ohne geſehen zu werden. Ich hätte Martha nie wiedererkannt. Von dem lächeladen, blühenden Geſicht, von der ſchlanken, biegſamen Geſtalt, die ſich meinem Gedächtnis ſo unauslöſchlich eingeprägt, war keine Spur mehr zu ſehen. Nur die Augen, die ſchwarzen, wunderſchönen Augen, erinnerten an die Vergangenheit; freilich hatten ſie ihren feurigen Glanz verloren, ſie ſchwammen in Tränen. „Guten Tag, Hochwürden, ich bin gekommen, um—“ ein Schluchzen erſtickte ihre Stimme, während ſie dem Pfarrer die Hand küßte. „Sei ruhig, liebes Kind, es wird ſich alles noch zum Guten zwenden.“ „Nie, nimmermehr.“ „Gott wird Dich und Deine unſchuldigen Kinder nicht verlaſſen.“ „Ja— Gott— Gott!“ „Martha, verſündige Dich nicht, läſtere nicht!“ „Nein Hochwürden. Gott hat dieſe Ehe nicht gewollt; ich hab' ſie gewollt: ich büuße nun dafür.“ „Ja, Du haſt ihn ſehr geliebt, ich erinnere mich—“ „Er mich auch, Hochwürden, ſo lange ich noch ſchön war, aber die viele Arbeit, die Kindeß— am meiſten der Kummer— als der mich häßlich gemacht, war's aus. Da hat das in's Wirts⸗ hausgehen angefangen, das Schimpfen, das Fluchen und endlich das Schlagen.“ „Im Rauſche, Martha, im Rauſche.“ „Mitten in der Nacht hat er uns hinausgeſtoßen, auf die Gaſſe geworfen, mich und meine unſchuldigen Kinder, die keiner Fliege woh tun können.“ „Ich weiß alles, Martha; Du haſt ja recht, aber der Kinder wegen, kehre zu Deinem Manne zurück, gib ihnen den Vater wieder!“ Da ward an der Türe geklopft. Ein großer, ſchöner, breit⸗ ſchulteriger, etwa fünfundvierzigjähriger Mann trat ein. Ich erkannte Johann Bedb auf den erſten Blick; er hatte ſich faſt gar nicht verändert. Er war ſchon ein bärtiger Mann, als ich noch ein Gelbſchnabel war; ich erinnerte mich, wie er allen Mädchen den Kopf verdrehte, denn er war der ſtrammſte, küch⸗ tigſte Junge im ganzen Komitate. Als er Martha heiratete, war ſie ſiebzehn und er faſt dreißig, und jetzt war er ein rüſtiger Mann in der Vollkraft des Lebens und ſie ein verblühtes, abgehärmtes altes Weib. Man brauchte die beiden nur anzuſehen, um Marthas Ge⸗ ſchichte zu erraten, um zu wiſſen, wie ſehr ſie recht hatte. Nur die ſtolze, prahleriſche Haltung von ehedem hatte der Mann verloren, er ſchien etwas gebeugt und gedemütigt. Nachdem er Hochwürden bbegrüßt hatte, wendete er ſich zu ſeiner Frau:„Guten Tag, Martha.“ „Reicht einander die Hände,“ ſagte der Pfarrer. Bedö reichte Martha die Hand, ſie aber zog die ihre zurück. „Ich kann Deine Hand nicht mehr berühren, Johann. Nicht weil Du mich geſchlagen, aber weil Du Deine unſchuldigen Kinder mißhandelt und aus dem Elternhauſe verſtoßen haſt.“ „Ich war betrunken, Martha; ich habe nicht gewußt, was ich tue, und ich hab's gebüßt. Veizeih mir. Kehre zurück zu mir. Bringe mir meine Kinder pieder!“ dtherr und ein 0 Elker Strom 10 280 245 Er ergriff gewaltſam ihre Rechtee. „Nimmermehr, eben um der Kinder willen kann ich nicht zurückkehren. Mein Vater gibt uns Obdach, ſo lange er lebt. Wenigſtens haben meine alten Eltern jemand um ſich, der ſie pflegt und betreut.— Laſſe meine Hand los, Johann!“ „So lange nicht, bis Du mir verſprichſt, daß Du zu mir zu⸗ rückkehrſt.“ „Zweimal bin ich ſchon zu Dir zurückgekehrt; jetzt ſtehen wir das dritte Mal vor dem hochwürdigen Herrn, und ich will lieber in den Boden ſinken, als ihn noch einmal beläſtigen.“ „„Denke an Deine Kinder, liebe Tochter,“ mahnte der Pfarrer. „An die denke ich ja eben, Hochwürden. Meine Tochter iſt ſchon vierzehn Jahre alt, welches Beiſpiel ſieht ſie im Eltern⸗ hauſe bor ſich! Welche Schimpfworte, welche Drohungen hört ſie gegen ihre Mutter ausſtoßen! Und meine beiden Söhnchen— was ſoll aus ihnen werden? Nacht über Nacht ſchrecken ſie aus dem Schlafe auf und ſchreien:„Laß uns nicht ſchlagen Mutter, laß ihn uns nicht nahe kommen!]“, und dieſe zitternden Lämmer ſoll ich ihm ausliefern?“ Da brach ein heiſeres erſticktes Schluchzen aus des Mannes Kehle:„Mir bricht das Herz vor Sehnſucht nach meinen Kindern — Martha, gib mir meine Kinder wieder!“ „Du hörſt es, Martha,“ rief der Pfarrer,„Dein Mann be⸗ 123 was er getan, er wird ſich beſſern, wird ein anderer Menſch „Ja, Hochwürden, für ein paar Wochen. Dann fängt er wieder an, zu trinken und uns zu mißhandeln. Wohin ſoll ich dann flüchten? Ein biertes Mal nehmen meine Eltern mich nicht auf. Sie ſagen: Bleib bei uns, du biſt uns willkommen, aber wenn du noch einmal zu deinem Peiniger zurückkehrſt, dann iſt dir unſere Tür verſchloſſen!“ In dieſem Augenblick ward geklopft und drei Kinder, ein halb erwachſenes Mädchen und zwei hübſche Bübchen, ſtürzten herein, auf die Mutter zu, die ſie umfaßten, in deren Kleid ſte die Köpfe verbargen. Den Kindern nach trippelten zwei uralte Leutchen, die ſich ehrerbietig vor dem Pfarrer verneigten. „So küßt doch Hochwürden die Hände, und— und dem Vater auch,“ belehrte Martha die Kinder. Die Knaben gehorchten eilig, als aber das Mädchen dem Water die Hand geküßt, blickte es mutig zu ihm auf: „Wie geht es Dir, lieber Vater?“ „Schlecht, mein Kind, Deine Mutter will nicht zu mir zu⸗ Tückkehren.“ „Siehſt Du, Vater, wie oft habe ich Dich gebeten, ſei doch gut gegen meine arme Mutter, ſie kränkt ſich ſo ſehr— ſie war doch immer ſo gut zu Dir, hat Dir ſo oft verziehen.“ „Suschen!“ rief die Mutter warnend. „Laſſe ſie doch reden, Martha, laſſe ſie nur reden. Ach, Kind, wie lange habe ich Deine Stimme nicht gehört—“ „Aber ich habe Deine gehört, Vater; wie oft bin ich Dir aufs Feld nachgeſchlichen, wenn Du pflügteſt, und habe Dich be⸗ lauſcht, wie Du mit Deinen Pferden geſprochen haſt:„Ho, Füchs⸗ lein, ho, Falbe,“ und da hab' ſch bitterlich weinen müſſen. Wie gut er zu ſeinen Tieren ſpricht, wie er ſie ſtreichelt, dachte ich, — wenn er ſo zu ſeiner Frau und den Kindern—“ „Suschen!“ rief die Mutter wieder. „Sprich nur von der Leber weg, mein Kind,“ ſagte der Vater, während ſein gerührter Blick an dem ſchönen Geſichte, den mutig blitzenden Augen ſeiner Tochter hing. „Ja, ich will auch ſprechen, deshalb hat mir Gott die Zunge gegeben.“ „So ſag der Mutter, daß ſie zu mir zurückkehren ſoll.“ „Liebe Mutter, kehren wir zum Vater zurück, er iſt ohne uns ſo allein und verlaſſen—“ „Hörſt Du's, Martha, hörſt Du'?“ „Er wird nicht mehr trinken, wird nicht mehr ins Wirtshaus gehen. Er wird wieder ſo gut und brav werden, wie er früher war, ehe ſeine böſen Trinkbrüder ihn verlockt haben. Und wenn er Dich je wieder berühren, Dir nur ein Haar krümmen ſollte, da werde ich das Vaterhaus verlaſſen und nie wird mich ſein Auge mehr erblicken—“ Die beiden alten Leute, die bisher ſchweigend auf dem Sofa geſeſſen und ihre naſſe Augen getrocknet hatten, traten nun näher. „Gib nach“, ſagte Marthas Vater.„Geg! zu Deinem Manne heim, mein Kind. Fürchte Dich nicht, mein Haus wird Dir und Deinen Kindern jederzeit offen ſtehen.“ „Verzeih' ihm, Martha, gib den Kindern den Vater wieder,“ bat auch die alte weinende Mutter. Martha hob den tief geſenkten Ropf und blickte ibtem Monne ernſt ins Auge. 8 10* 98* „Ich komme, Johann. Nachdem ſich die Familie bei dem Pfarrer bedankt und berab⸗ ſchiedet hatte, traten ſie alle miteinander den Heimweg an. Ich öffnete das Fenſter und blickte ihnen nach, wie ſie in das ſtattliche Gehöft zurückkehrten, das dort gegenüber auf einer An⸗ höhe lag. Voran ging Johann Bedö mit ſeiner Tochter, die ſeine Rechte feſthielt, als ob er ohne ihre Führung gar nicht wieder heim finden könnte; ihnen folgte Martha mit ihren beiden Söhnen und die beiden langſam trippelnden Alten beſchloſſen den Zug. Während ſie den Hügel hinaufgingen, begann im Kirchturm die Glocke zur Veſper zu läuten. Sie blieben ſtehen. Suschen aber ergriff die Hand des Vaters wieder, um ihn nach dem Gotteshauſe zu ziehen. Er ſchwankte, blickte Martha an, und Martha nickte ihm zu, da gingen dann die beiden Hand in Hand in die Kirche, wähsend Martha mit ihren Eltern und Söhnen in das verlaſſene Haus ihres Mannes zurückkehrte. Der Pfarrer war neben mich getreten und hatte dem Schau⸗ ſpiel zugeſehen.„Jetzt wird alles gut,“ ſagte er feuchten Auges „Das kleine Suschen weiß ihn um den Finger zu wickeln; ſeit fünf Jahren hat Johann das Gotteshaus nicht betreten.— Kommen Sie, amice, begleiten Sie mich in die Kirche; ſonſt pflegte ich zur Veſper nicht zu predigen, aber heute will ich eine Ausnahme machen.“ Es war eine ſchöne, einfache Predigk, die jedermann verſtand und die allen zu Herzen ging. Der Pfarrer ſprach von der Liebe, die alles duldet, alles velgeiht Ich blickte zu Bedö und ſeiner Tochter hinüber. Sie wußten es, daß der Pfarrer heute für ſie allein predigte, und ſie neigten die Köpſe tief und demutsvoll und faßten einauder mit ſtillem Gelöbnis bei der Hand. ——— Oerjährte Gefühle. Von Paul Mira. Nachdruck verboten. Nach Jahren war er wieder in jene Stadt gekommen.„In iene Stadt,“ murmelte er leiſe vor ſich hin, als er wieder durch die bekannten ſtummen Straßen ſchritt. Hier grüßte ihn eine alt⸗ väteriſche Firmentafel mit ihren rührend⸗plumpen Lettern, dort ſtieß er in Gedanken an einen Holzpflock, mit dem ex einſt in Gaſſenjungenſtimmung Kameradſchaft geſchloſſen hatte; er war ein paarmal keck über ihn geſprungen. Im Weitergehen kraf er einige typiſche Figuren, und er wunderte ſich faſt, daß ihr Weſen ſeit ſeiner Abweſenheit ſo gar keine Aenderung erfahren, Da er⸗ haſchte ſein forſchender Blick ein Veilchenbukett in der Auslage eines Blumengeſchäftes. Der Hlick ſtreichelte zärtlich die Blumen. ein jähes, ſüßes Erinnern zuckte durch des Spazier⸗ gängers Herz. der wehrte ſich einen Augenblick gegen die auf⸗ ſtürmenden Bilder, bis ſie ihn ſpielend leicht beſiegt hatten. Ja Veilchen waren ihre Lieblingsblumen, glitt es durch ſeinen Sinn und er ſchloß jetzt die Tore der Erinnerung weit auf, „Ein herrliches Weſen iſt dieſe Berta zeweſen ſtürmte ed in ihm,„ich liebte ſie mit ganzem Herzen und ſie erwiderte meine ehrlichen Gefühle. Eine wahre Liebe erwidern die Frauen immer: anfangs vielleicht aus Eitelkeit, ſpäter kritt eine gewiſſe eingebildete Harmonie dazu und mit der Zeit wird Liebe dar⸗ aus, unbewußt, in ſeltſamem Durcheinander des Gefühlsſchwing⸗ ungen, ohne daß man es verſpürt, wie dieſer Prozeß vor ſich ge⸗ gangen. Ich weiß es, ich füllte ihr Herz ganz aus Was iſt das Ende vom Liede? Unſere große Liebe hetratet gewöhnlich ein anderer. Wir haben ſie faſt nur für die Erinnerung durch⸗ geſeufzt oder aber damit wir, Mann und Weib, für die lichten Dämmerſtunden der Ehe etwas zu beſchten bhaben. So ein Ge⸗ ſtändnis aus früheren Tagen, womöglich mit Verſen und ver⸗ welkten Blumen, macht ſich in den Tagen unſerer Ilitterfreuden ſehr gut, es trägt weſentlich bei zur Belebung der Konverſation, Das iſt man ſich gegenſeitig ſchuldig.“ Er unterbrach ſich nun; die ironiſche Stimmung ſchien ihm: nicht zu behagen. Er blieb ſtehen, ſah weit in die lange, ſtille Gaſſe hinein und entzückte ſich an der ſchönen Perſpektive. Dann ſchüttelte er wieder den Kopf, gleichfam um ſeine alten träumeriſchen Gedanken aufzurſttteln und fuhr fort:„Ich werbe ſie auffuchen, ſie hat einen meiner guten Freunde geheiratet, Fritz Hellwig. Wenn es ſich um die Ehe bandelt, werden die ge⸗ an. den 28. Unterricht ſandelssehanstaſ Ind Töchteshandesschale „Merkur“ Mannheim, P 4, 2. ktag. Erstklassiges Institut zur kauf. mänuischen Ausbildung für Herren und Damen SeSparat mn Buchführung(einf,, doppelt., amerik.) kaufu. Rechnen, Korre- spoöndenz, Wechsellehre, Ma⸗ sohlueuschreiben, Stenograpn. Schöngchreiben(Deutsch und Latein.) 69711 Haruntie f. tadellose, geläuflge Handschrift in ea 20 Stunden Einzelkurse.— Hintritt täglich. Beste Referenzen. Viele Dankschreiben, Tages- u. Abend-Kurse⸗ Prospekte gratis. Handelslehranstalt und Töchterhandelsschule „% Merkur Hannheim, P 4. 2, l. atagt. Sprtächen⸗Inſütnt W. dd. Maekay D 1, 8 am Paradeplatz D 1, 3 gegründet 1898. Fugliſch, Franzöſiſch. 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Winter, Offenbach Main, Karlstr.62. 82918 Verkauf von Glas- u. Buderieisten. — ſandels⸗ und Ku Induſteie⸗Zeitung —Xflir Südweſtdeutſchland ——— — 19 telephon⸗ummern: Direktiong und Buchhaltung 144 Druckerei⸗Buregu(Rnunahme von Druckarbeiienpñ 341 Reöaneffßß Sehſens DDD— 1 erſcheint jeden Samstag abend— 19— Hbonnement 8 Beilage des 8 Inſerate für den»Seneral⸗finzeiger⸗ Die Kolonelzeile 25 Pf. inkl. Beilagen: 70 pf. monatl., 2 Huswärtige Inſerate 30 Bringerlohn 25 pf. monatl., Anzeiger Die Reklamezeiſe 100 3, durch die poſt bezogen inkl. —— poſt⸗lufſchlag Ik..42 pro delegramm⸗fibreſſe: S duartal. Einzelnummers pf. der Stadt ſſlannheim und Umgebung»Jdurnal flannheim⸗ — 5 5 5— Nachdruck der Originalartſkel des ⸗Illannheimer General⸗finzeigerss wird nur mit Senehmigung des Derlages erlaubt —— f daamstag, 23. Febtuar 1907 Härtiman. Dr. B. Die„Frkf. Zig.“ meldete in ihrem Newyorker Kurs⸗ bericht vom 18. Februar:„Ferner wirkte die Vorladung Harri⸗ mans vor die zwiſchenſtaatliche Kommiſſion verſtimmend.“ Die„Frkf. Ztg.“ meldete in ihrem Newyorker Kursbericht vom 19. Februar:„Die Börſe wurde im weiteren Verlauf ſehr flau auf den Vorſtoß der Baiſſiers wegen der Gerüchte, die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften ſtießen Aktien ab und Harriman ſei gleichfalls Abgeber.“ Und im Kursbericht vom 20. Februar wird berichtet: In ihrem weiteren Verlaufe war die Börſe ſehr ſtill auf die Unſicherheit bezüglich der Unterſuchungen bei den Harri⸗ man⸗Bahnen. Für jeden mit den amerikaniſchen Finanz⸗ und Börſen⸗ verhältniſſen auch noch ſo wenig vertrauten muß es nach dieſen Notizen klar ſein, daß der Träger dieſes Namens im amerikani⸗ chen Wirtſchaftsleben z. Zt. eine hervorragende, wenn nicht gar ie hervorragendſte Rolle ſpielen muß. Nun hat ja der Kampf der Bundesregierung gegen die großen Truſts das allgemeine Intereſſe an den verſchiedenen fen die als die unumſchränkten Machthaber der⸗ ſelben anzufehen ſind, wachgerufen; über einzelne derſelben, wie Kockefeller, die Goulds, Vanderbilts, Morgan u. ſ. w. iſt ſchon ſo viel geſchrieben worden, daß weitere Mitteilungen über dieſe Perſönlichkeiten ſich vollkommen erübrigen. Nicht ſo bekannt dürfte jedoch E. H. Harriman ſein, ein Mann, deſſen gewaltige Käufe von Aktien anderer Bahnſyſteme für Rechnung der von ihm beherrſchten Bahnen, wie ſie letzthin durch die Unterfuchung der„Interſtate Commerce Commiſſion“ aufgedeckt wurden, berechtigtes Aufſehen in den Börſenkreiſen der ganzen Welt hervorgerufen haben. ſit laſſen in Nachſtehendem die Ausführungen der„Frkf. Zeitung! über dieſen Mann folgen: Die dürch die zwiſchenſtaatliche Handelskommiſſion zu Tage Enthüllungen über gewiſſe Vorgänge in der Eiſen⸗ ahn⸗Hochfinanz rücken eine Perſönlichkeit in den Vordergrund, die ſeit 10 Jahren im amerikaniſchen Verkehrs⸗ und Finanz⸗ weſen immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Es iſt dies E. H. Harriman, dem von der Preſſe jet allgemein der Titel „Eiſenbahn⸗Napoleon“ beigelegt wird. Schon ſeit längerer Zeft bnnte man ihn als den unbeſtrittenen Meiſter der Union⸗Pacific mit 5588 engliſchen Meilen Streckenlänge leinſchließlich der „Oregon Schort Line) und der Southern Pacific, die ein Netz don 9267 Meilen umfaßt, bezeichnen. 5 Indeſſen haben die Unterſuchungen der erwähnten Behörde eegeben, daß man die Ausdehnung ſeiier Intereſſen immer noch zu gering eingeſchätzt hat. Es gibt kein größeres Eiſenbahn⸗ Gyſtem don Atlantiſchen bis zum Stillen Ozean, in welchem mit dem Harrimanſchen Einfluß nicht gerechnet werden muß. Abgeſehen don früheren Erwerbungen hat er erſt ſeit letzten Juli Eiſenbahn⸗Aktien zu einem Pariwert von 103 Mill. Doll. und einem um 10 Mill. höheren Kurswert gekauft. Daneben hat Herr Harriman einen weitreichenden Einfluß auf die Angelegenheiten der San Pedro, Los Angeles und Salt Lake Railroad Ch., eines wichtigen Verkehrsweges aus den Fae en nach der Pacific⸗Küſte, gewonnen. Wie auto⸗ atiſch dieſer Eiſenbahn⸗Napoleon regiert, zeigt ſich in folgen⸗ dem Beſchluß, den das Direktorium der Union Paeific⸗Bahn im letzten Juli vornahm: „Beſchloſſen, daß E. H. Harriman, der Vorſitzende des Exekutiv⸗Ausſchuſſes, hiermit ermächtigt wird, jegliche für die dieſer Geſellſchaft benötigten Gelder zu borgen, dafür echſel auszuſtellen, und die Securitäten der Geſellſchaft als Unterlage für dieſe Wechſel zu verpfänden“. Damals hatte die„Union⸗Pacifie“ noch 55 Mill. Doll. in darem Gelde. Herr Harriman konnte alſo rein nach Gutdünken verfahren, er konnte zunächſt dieſen Betrag derausgaben und dann noch den Kredit der Geſellſchaft bis zur Erſchöpfung aus⸗ beuten. Welche immenſen Spekulationsmöglichteiten katen ſich da einem Manne auf, der, wie Harriman, vom 14. Jahre an in Wall⸗Street geweſen war und jede Seite des ſich dort abſpielen⸗ den Leben kennte Man muß allerdings ſagen, daß Harriman nicht nur Spe⸗ kulant iſt, wie manche ſeiner Vorgänger im Finanz⸗Napoleon⸗ Charakter. Er iſt ein außerordentlich tüchtiger Eiſenbahn⸗Fach⸗ mann, der ſozuſagen jede Schiene auf den großen amerikaniſchen Verkehrswegen kennt. J. P. Morgan entdeckte ſchon vor 20 Jahren, daß er eine Perſönlichkeit ſei, mit der man rechnen müſſe. 85 Morgan'ſche Haus reorganiſierte damals die Finanzen Oet„Erie ⸗Eiſenbahn. Alkes ſchien glatt zu gchen und die Zu⸗ ſtimmung einer ganzen Reihe von Aktionären lag ſchon vor, als eines Tages Horriman bei dem Truſtkaiſer auftauchte. Er verlangte, bei der Reorganiſation konſultiert zu werden. Ganz im Stillen hatte er eine Gruppe von Aktionären zuſammen⸗ gebracht, die ihm wie blind folgte. Dieſe Tatſache und die überraſchende Kenntnis, die er bez. der inneren Verhältniſſe der „Erie ⸗Bahn an den Tag legte, beſtimmten Morgan, den noch ziemlich jungen„Broker“ für ſich zu gewinnen. Solche Epiſoden haben ſich ſeitdem noch viele ereignet. Wie Harriman kürzlich ſelbſt erklärte, hat er nicht weniger als acht⸗ zehn Monate darauf verwandt, eine Methode zu erſinnen, wie er ſich in den Beſitz der Hälfte der im Portefeuille der Pennſyl⸗ bania⸗Bahn befindlichen Aktien derBaltimore and Ohio⸗Bahn“ ſetzen könnte. Die Bahn war durchaus abgeneigt, ſich dieſes Aktienpoſtens zu entäußern, mußte aber ſchließlich doch Harri⸗ mans Wünſchen nachgeben. Welche Mittel er angewandt hat, die Finanzgruppe, welche an der Spitze des Unternehmens ſteht, gefügig zu machen, iſt noch nicht bekannt. Harriman iſt ein vorzüglicher Menſchen⸗ kenner. Dies bewies er, als er im Jahre 1901 bei dem Kampfe um die Kontrolle der Northern Pacific⸗Bahn im kritiſchen Augenblick die Unterſtützung der Standard⸗Oil⸗Gruppe gegen ſeine nicht zu verachtenden Gegner Hill und Morgan erlangen konnte. Das Waſſer ſtand Harriman damals ſozuſagen bis zum Hals, denn er hatte ſich weit über ſeine Kräfte engagiert, aber er wußte die Standard⸗Oel⸗Herren, die ſtets gern mit dem Sieger gehen, davon zu überzeugen, daß er die Oberhand habe, und ſo ſtellten ſie ihm ihre Millionen zur Verfügung. Auch als er den Präſidenten Fiſh aus der Illinois Zen⸗ tralbahn drängle, bewies er ſeine Menſchenkenntnis, indem er einen Aſtor und einen Vanderbilt im Direktorium dieſer Bahn für ſich zu gewinnen vermochte. Ein Napoleon darf nicht die Skrupel gewöhnlicher Menſchen kennen. Auch Herr Harriman iſt von kleinlichen Rückſichten frei, die von anderen Menſchen in ihrem Tun und Laſſen häufig als ein beengendes Hindernis empfunden werden. In einem Bericht, ben ein Unterſuchungsausſchuß betreffs der Angelegenheiten der Kanſas City⸗Southern⸗Bahn im Jahre 1900 an die holländi⸗ ſchen Aktionäre erſtattete, tritt dieſe Eigenſchaft klar hervor. Herr Harriman hatte verſprochen, das Amt eines Vorſitzenden der Executive ohne Gehalt zu bekleiden. Nach drei Jahren ließ er ſich aber, als er ein ihm gefügiges Direktorium erlangt hatte, 25 000 Dollars jährlich für ſeine Arbeit bewilligen. Es wurde dann im Bericht feſtgeſtellt, daß niemand in den letzten fünf Jahren aus der Bahn irgendwelchen Nutzen gezogen habe außer Herrn Harriman und deſſen Rechtsbeiſtand, welch letzterer über⸗ haupx nichts für ſein Honorar getan habe. Die ſoeben im Gang befindliche Unterſuchung gibt einen neuen Beleg für das Geſagte. Als im Jahre 1903 ein Prozeß gegen die Union⸗Pacific ange⸗ ſtrengt wurde, der den Zweck hatte, die Geſellſchaft daran zu hindern, auf Grund ihres Beſiges an Southern Pacific⸗Aktien in der General⸗Verſammlung der letztgenannten Bahn mitzu⸗ ſtimmen, ließ Herr Harriman ſchleunigſt die in Rede ſtehenden 300 000 Stück Aktien durch ein Scheingeſchäft an Herrn William Rockefeller übertragen, der ſie nach fünf Monaten gegen eine Kommiſſion von 187 000 Dollars der Union⸗Pacific zurückſtellte. Wie Hertr Harriman in den Verſicherungswirren hervor⸗ trat, iſt noch in friſcher Erinnerung. Harriman iſt der Sohn eines Geiſtlichen auf Long Island, eines wahren Hunger⸗Paſtors, deſſen Gemeinde ihm nur ein geringes Salär ausſetzte, das ſie gewöhnlich zu bezahlen vergaß. Der junge Harriman kam mit 14 Jahren als Offiziersjunge nach Wallſtreet. Er arbeitete ungefähr 18 Stunden von 24 und machte raſch Karriere. Die Frucht der 45 Jahren, die er in Wall Street verbracht hat, iſt ein gewaltiges Vermögen, von dem er übrigens im Stillen ſehr viel für wohltätige Zwecke hergibt. Nur macht er ſtets die Schenkung davon abhängig, daß nichts darüber in die Zeitungen kommt. Er beſitzt ein ſchloßähnliches Anweſen in der Nähe don Newyork, das von ungeheuren Parks und Forſten umgeben iſt. Wie ſo ziemlich jeder erfolgreiche amerikaniſche Finanz⸗ gewaltige iſt er ein zärtlicher Familienvater und das älteſte der fünf Kinder, ein achtzehnjähriges Fräulein, arbeitet ſich ſoeben in des Vaters Geſchäfte ein. Malnheim⸗Judwigshafcner Waßcrgiterverkehr im Dezember 1906. Dr. B. Der letzte Monat des verfloſſenen Jahres hat dem Verkehr in unſeren Häfen noch einen erfreulichen Auf⸗ ſchwung gebracht, ſo daß wir das Jahr 1906 relatio günſtig beſchließen weniger Verkehr Es betrug nämlich der Verkehr in Mannheim 454 214 Tonnen gegen 388 803 Tonnen im Dezember 1905, plus Seit Juli iſt es das erſte Mal, daß der Verkehr gegen⸗ über dem entſprechenden Monat des Vorjahres wieder uge⸗ nommen hat, und zwar iſt dieſe Zunahme abſolut und relativ ſehr bedeutend; nur der Januar und Februar 1906 brachten ſtärkere Zunahmen von 132 239 und 239 656 Tonnen, reſp. von 61 und 100%! Im Jahre 1906 beläuft ſich demnach der Verkehr in Mannheim auf 5 492 787 Tonnen gegen 5 302 433 Tonnen 5 im Jahre 19 5, plus alſo 190 354 Tonnen. Mannheim iſt alſo einer der wenigen Rheinhäfen, die im Jahre 1906 noch mit einem Plus abſchließen können, und war beträgt dasſelbe 3,6 90 Dieſe Zunahme iſt um ſo höher zu veranſchlagen, wenn man bedenkt, daß das Jahr 1905, in dem wegen des JInkraft⸗ tretens des neuen Zolltarifs ſo wie ſo ein ſtarker Verſehr ge⸗ herrſcht hatte, ſchon eine Zunahme von 165 704 Tonnen —209% gegen 1904 gebracht hatte. In Rheinau dagegen war die Entwicklung während des danzen ahres 1906 wesig glänzend. Ende November hatten wir ein„ inus von 236 304 Tonnen 14,7 9% zu verz ichnen. Der Dez mber, in welchem ſich der Verkehr auf 979 6 Tonnen belief brachſe eine Steigerung gegenüber Dezember 1905 von 26853 Tonnen. Infolge deſſen vermindert ſich das Minus um dieſe Summe auf 209 4 1 Tonnen 12,6 96. Abgeſehen von den oberrheiniſchen Häfen, dürfte kein einziger anderer Rheinhafen mit derart minimalen Reſultaten aufzuwarten haben Es iſt aber anzunehmen, daß dieſer Rückſchlag kein bleibender, ſondern nur ein vorübergehender iſt, und daß das Jaer 1907 einen erneuten Auſſchwung bringen wird, wofür ja in der bekannten Rheinau⸗Trausaktion Garantien vorhanden ſind, wie man beſſer ſie ſich nicht wünſchen kann Abgeſehen vom Februar 1906, der ein Plus von 100 000 Tonnen rund brachte, war auch in Rheinau das Dezeuber⸗Plus das größte. Durch dieſe wenig günſtigen Rheinauer Reſultate verändert ſich das Bild, wenn man Mannheim Rheinau as einen Hafen⸗ platz anſieht, natürlich ganz gewaltig. Aus dem Plus von 190 354 in Mannheim wird ein Minus von 19097 in Mannheim⸗Rhe nau. Das Minus iſt ja mit 0,27% bleibt es auf alle Fälle, beſonders bedau rlich, wenn mau be⸗ denkt, daß noch Ende Juli 1906 das Rheinau 260022 Tonnen betrug! Der Rheinauer Verkehr in 1906 beträgt 1456 182 Tonnen gegen 1 665 633 in 1905, minus alſo 209 4514 Tonnen(wie oben). In Mannheim⸗Rheinau beträgt der Verkehr 5 492 787 plus 1 456 182 6 948 969 Tonnen gegen 6 968 066 Tonnen im Jahre 1906, minus alſo 19 097 Tonnen(wie oben). Wir haben demnach den Verkehr von 1905 nicht über⸗ treffen können, geſchweige denn den bisherigen Höchſtverkehr von 1903] In Ludwigshafen beträgt der Verkehr im Dezember 169 792 Tonnen oder 780 mehr als im Dezember 1905. Insgeſamt beläuft ſich der Ludwigshafener Verkehr auf 1777 180 Tonnen gegen 1821 495 im Jahre 1905, minus alſo= 44315 Tennen 2,40%. ſchlechter aber als Mannheim allein. Denn während ſich Mannheims Verkehr um 3,6% heben konnte, iſt der Ludwigs⸗ hafens um 2,4% geſonken! Die Entwicklung des Ludwigshafener Verkehrs war übrigens während des größten Teiles des Jah es 1906 derjenigen des Mannheimer Verkehrs konform. Ende Oktober noch betrug das Ludwigshafener Plus 3% gegenüber 4,6% in Mann⸗ heim aus ſchließlich dem November, der nür die Hülfte des Verkehrs wie in 1905 aufzuweiſen vermochte, iſt es zuzuſchreiben, wenn Ludwigshafen 1906 ein Minus aufweiſt! Der Geſamtverkehr in den drei Hafenplätzen pro ⸗906 beträgt 8 726 149 Tonnen(6 948 969 in Mannheim⸗Rheinan 1777 le0 in Ludwigshafen) gegen 8 789 591 im Jahre 1905, minus alſo— 63 442 Tonnen 0,7%, Gegenüber dem November, an deſſen Ende wir 163 486 Tonnen 20% Fortſchritte auf, ̃ äußerſt minimal, und in den meiſten Rheinhäfen bedentend größer, aber ein Minus Plus in Mannheim⸗ ̃ Ludwigshafen ſchneidet alſo in 1906 ſchlechter ab als Mannheim⸗Rheinau, bedeutend hatten, weiſt alſo der Dezember erhebliche Inwiefern ſich der Antell Lubwigshafens am Geſamt⸗ perkehr durch die abſolnt und relativ ſtärkere Abnahme des⸗ ſelben veründert hat, darlber werden wir ſpäterhin berichten Vom Waren⸗ und produktenmarkt. (Von unſerem Korreſpondenten.) Während die amerikaniſchen Berichte über den Verlauf der Getreidebörſen an einigen Tagen eing ſchwächere Haltung erkennen 5 laſſen und im Vergleich zur Vorwoche die Preiſe in Newyork um 2% und in ago ſogar um 1½ dis 2½ ets. zurückgingen, ver⸗ kehrten unſere deutſchen Märkte in feſter Tendenz. Die Umſätze blieben jedoch beſchränkt, weil ſowohl unſere Importeure als auch unſere Mühlen ſich immer noch anfangs der Woche mehr ader weniger reſerviert verhielten. In den letzten Tagen trat in⸗ des auf die neuerlichen Hauſſemeldungen von den auswärtigen Börſen mehr Kaufluſt hervor. Die Jorderungen für Weizen aus Rußland ſind andauernd recht ſeſt und Untergebote finden wenig Beachtung. Nordamerikaniſche und argentiniſche Provenienzen ſind dogegen etwas billiger als in der Vorwoche angeboten. Den An⸗ laß zur Feſtigkeit dei uns gaben die neuerlichen Kaufaufträge für nordruſſiſche Rechnung, ſowie ferner die gegenwärtigen, für Getreide üngünſtigen Witterungsverhältniſſe. Die Preiſe für Weizen ſtiegen an der Berliner Börſe vom 15. ds. Mts. bis zum 22, ds. Mts per Mai von M. 187.75 um 1½ auf M. 189.25 und ter Juli von M. 188.75 um 1% auf M. 190.25 per Tonne. Roggen liegt unverändert feſt und profitierte per Mai und der Juli 1½ Mark per Tonne. Eine noch ſchärfer ſteigende Preisbewegung kam für Hafer zum Ausdruck, zumal die er⸗ höhten Forderungen bei dem knappen Angebot und der ſtrammen Haferlage in Rußland, ſowie infolge der regen Deckungsfrage teilweiſe ſchlank bewilligt wurden. Die Preiſe in Berlin ſtiegen in dem vorerwähnten Zeitabſchnitt per Mai von M. 176 um Mark auf M. 179 und per Juli von M. 178 um 3 M. auf M. 181 per Tonne Die Lage des Schiffsfrachtenmarktes iſt feſter ge⸗ worden, der Waſſerſtand rapid ſteigend, die Anfuhr größer und die Nachfrage angeregt. Die für den Oberrhein beſtimmten Kähne können nun wieder voll beladen werden und infolgedeſſen ſind die Frachtſäßze für Getreide von Rotterdam nach Mainz—Guſtavps⸗ burg—Mannheim bis auf 5½ Mark per Laſt(2000 Kilogramm] zurückgegangen. Die Stimmung am Weltmarkt für Getreide war da⸗ gegen, wie eingangs erwähnt, ſchwächer und ſpeziell Anfangs der Berichtswoche machte ſich auf die ſtarken argentiniſchen letzt⸗ wöchentlichen Weizen Verſchiffungen, die zu umfangreichen Re⸗ aliſierungen führten, eine ſtarke Baiſſeſtrömung bemerkbar. Ende der Woche ſetzte indes auch wieder auf dem Weltmarkte eine Er⸗ holung ein. Bedingt wurde dieſelbe durch die ungünſtigen Witterungsberichte, durch die Feſtigkeit am Berliner Markt und durch die kleineren Ankünfte im Nordweſten der Vereinigten Staaten. Die amerikaniſchen Weizenbeſtände ſind in den letzten 8 Tagen nach Bradſtreet von 78 710000 auf 77 13 000 Buſhels zurückgegangen, ſind aber immerhin noch größer als in der gleichen Parallelwoche im Vorjahre; damals betrugen dieſelben nur 70 640 000 Buſhels oder rund 7 Millionen Buſhels weniger. In Rußland hält das Froſtwetter an, der Hafen iſt geſchloſſen und ſpeziell für Roggen und Gerſte iſt bie Stimmung ſehr feſt. Die Umſätze werden indes als klein bezeichnet, was wohl auf die ſprung⸗ weiſe Steigerung der Preiſe zurückzuführen iſt. Rumänien meldet mäßig ſtarken Froſt. Eine ernſte Beſchädigung der Winter⸗ ſagten wird jedoch nicht befürchtet, da die Felder größtenteils durch eine genügendeSchneedecke gegen die Kälte geſchützt ſind. Aus Argentinien lauten die Nachrichten allenthalben günſtig. Die Verſchiffungen ſind reichlich. Zum Export gelangten in dieſer Woche an Weizen für nach Großbritannien 199 000 Qrs. gegen 276000 QOrs. in der Vorwoche(i. V. 298 000 bezw. 294000 Qrs.) und nach dem Kontinent 230 000 Qrs. gegen 216000 Qrs. in der Vorwoche(i. V. 124000 bezw. 160 000 Qrs.). Der Preis in Buenos⸗Aires ſtellt ſich borbfrei Bahia Blanke auf Dollar.20 gegen Doll..35 in der Vorwoche. Die Weizen⸗Beſtände in den Laplataſtaaten beziffern ſich auf 90 000 gegen 80 000 QOrs. in der Parallelwoche des Vorjahres. Die amerikaniſchen Notierungen ſind im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: New⸗Pork 14½. 21.½. Diff. Chicago 14½. 21.½. Diff. Mai 86% 84½—1½ 79% 77%½% Juli 85* 84/—1/ 797 77.—.1 Mais verlief ziemlich feſt, dach blieb die ſchwächere Stim⸗ mung, die an den nordamerikaniſchen Weizenmärkten bemerkbar war, nicht ohne Einfluß. Der Artikel geht ohne neunenswerte Preisänderung aus der Woche hervor, da der Anſangs der Woche eingetretene Preisrückgang wieder voll eingeholt wurde. Die Vor⸗ räte in den Vereinigten Staaten haben ſich in der letzten Woche nech Bradſtreet von 16 181 000 auf 17574000 Bufhels vermehrt; ein Umſtand, der gleichfalls von ungünſtigem Einfluß auf das Preisnipeau war. Die Verſchiffungen von den Laplataſtaaten ſind klein und betrugen in der letzten Woche nach Großbritannien 11000 gegen 34000 Qrs. in der Vorwoche(i. VB. 14000 bezw. 70000 Qrs.) und nach dem Kontinent 5000 gegen 32 000 Qrs. in der Vorwoche(i. V. 21 000 bezw. 23000 Ors.). Die Preiſe berdfrei Buends⸗Aires ſind von Dollar.65 auf Doll..75 ge⸗ ſtiegen. Die Notierungen an den nordamerikaniſchen Börſen ſind: New⸗Nork 14.2. 21./2. Diff. Chiecago 14.½2. 212. Diff. Mai 54¼8 34½½%— 47+— 47— ½ Juli 53% 58½— 40% 46/— ½ Kafſee nahm einen ruhigen, doch ſtetigen Verlauf. Die Abſage des Londoner Hauſes Nolhſchild, an das ſich die braſilia⸗ niſche Regierung wegen der Ausgabe einer Anleihe bon Mill. Lſtr. für den Kaffee⸗Valoriſationsplan gewandt hat, wiefte ver⸗ ſuummend. Auch die März⸗Liquidationen drückten auf das Preis⸗ niveau. Es fehlte wieder an Koſt⸗ und Frachtangeboten und auch ſonſt lag nicht bemerkenswertes aus Braſilien vor. Die Abſage Rothſchilds kam nicht unerwartet und wie man neuerdings hört, dürfte die Regierung die Anleihe unter Beihülfe nordameri⸗ kaniſcher und deutſcher Häuſer aufbringen. Ueber die nächſte braſilianiſche Ernte ſagt der„Brazilian Review“ in ſeinem letzten Bericht, daß die Witkterungsverhältniſſe außerordentlich günſtig ſeſen. Die zur Zeit vorliegenden Schätzungen ſchwanken füx die Santos⸗Ernte zwiſchen—9 Millionen und für Nio zwiſchen 3 bis 5 Millionen Sack. Die Zufuhren in Rio de Janeiro belaufen Nlich in der letzten Woche auf 56 000 Sack gegen vorwöchige 66 000 Sack und die in Santos auf 209 000 Sack gegen 207 000 Sack in der Vorwoche. Die Vorräte in Rio de Janeiro ſchätzt man dieſe Woche auf 590 000 gegen vorwöchige 605 000 und die in Santos auf 2 806 000 gegen 2 832 000 in der Vorwoche. Die Vorräte in den Vereinigten Staaten betragen einſchließlich der ſchwimmen⸗ den Ladungen 3 910 000(i. V. 3 953 000) Sack. Newyork notiert: Rio No. 7 loko Fehb. Mär; April Mai Junf Zuli 14. Febr. 7.60.65.65.70.80.85 21. Febr. 7.50.50.55.60.65 5 80 —10—18—10—10—15—15 Zucker geht mit einer Preisauſbeſſerung von 10—15 Pfg. flür den Zentner aus der Woche hervor. Das Inlandsgeſchäft war etwas lebhafter, wodurch die Kaufluſt der Raffinereien an einigen Tagen reger war. Die Fabriken benutzten dieſe Gelegen⸗ heſk um Deitere Abſchlüſſe zu erzielen. Auch die Meſdung betreff eines Zuſammenſchlußes der deutſchen Raffinerien wirkte an⸗ regend. Die Vorräte in den Vereinigten Staaten ſind in den letzten acht Tagen von 154000 m 25000 auf 179 000 Tonnen geſtiegen. Der Geſamtlagerbeſtand in Hamburg detrug insgeſamt 502 800 Sack, gegen die Vorwoche 111906 Sack Abnahme und gegen den gleichen Zeitraum des Vorfahres 681 800 Sack weniger. Die Ankünfte in den 6 Haupthäfen Kubas betrugen in dieſer Woche 67,.000., und die Geſamtankünfte ſeit 1. Dezember 445 000 T. Der Wochenumſatz an der Magdeburger Börſe beläuft ſich in den letzten acht Tagen auf 695 000 Zentner gegen 369 000 Zentner in der Vorwoche. Magdeburg notiert: Febr. März April Mai Aug. Okt.⸗Dez. 15 Febr. 17.90 17.90 18— 18.20 18.50 18 15 22. Febr. 18 05 18.05 18 15 18 30 1860 18.25 Diff. 715 7+15 415 +10 +10 +10 Dit Entwickelung des internakion len Celegtaphen⸗ und Fernſprechweſeus im Jahre 1906. Dem internationalen Telegraphenverein der Kulturſtaaten haben ſich im Jahre 1906 Bolivia und Island angeſchloſſen. Im ganzen hat ſich das Telegraphenweſen normal weiter ent⸗ wickelt. Die Einrichtung beſonders bedeutender, neuer Linien hat dagegen nicht ſtattgefunden. Da, wo neue Verbindungen hergeſtellt ſind, beziehen ſie ſich auf weniger bedeutende Plätze, oder es handelt ſich nur um eine Verdoppelung bereits be⸗ ſtehender Linien. Von den unterſeeiſchen Kabelverbindungen iſt die wichtigſte die ſchon erwähnte Verbindung mit Island, durch die Island Anſchluß an das Welttelegraphennetz ge⸗ funden hat. Die Verbindung beſteht aus 2 Kabeln, deren eines von Burwick auf den Shetland⸗Inſeln nach Thorshavn auf den Farber⸗Inſeln, das zweite von Thorshavn nach Seydesfford auf Island führt. Die franzöſiſche Verwaltung hat für den internationalen Verkehr ein Telegraphenkabel zwiſchen Saigon(Cochinchina) und Pontianak, an der Weſt⸗ küſte von Borneo gelegen, eröffnet. Damit iſt ein neuer Tele⸗ grammweg gefunden zwiſchen Niederländiſch⸗Indien und Fran⸗ zöſiſch⸗Hinterindien. Durch dieſes Kabel iſt außerdem die kleine Inſel Pulo Condor ſüdlich Saigon dem Weltverkehr Außerdem hat die franzöſiſche Verwaltung 2 neue Kabel und zwar zwiſchen Madagaskar und Réunion und weiterhin Reunion und Mauritius gelegt, womit für dieſe Kolonien ebenfalls ein nſchluß an das Welttelegraphennetz und neue Verkehrsmöglichkeiten gewonnen ſind. Auch die japa⸗ niſche Verwaltung hat mehrere Verbindungen ausgeflhrt, deren wichtigſte das Kabel zwiſchen Saſeho und Dalny iſt. Wie man ſieht, ſichert ſich Japan die neueroberten Gebiete um⸗ gehend auch wirtſchaftlich. Die Commercial⸗Pacific⸗Cable⸗ Company hat ein neues Kabel angelegt zwiſchen Manilla und Shanghai, die Eaſtern⸗Telegraph⸗Company ein neues Kabel zwiſchen Port Cornah(Isle of Man) und Fayal(Azoren), die Weſtern⸗Telegraph⸗Company eine neue Verbindung zwiſchen Fayal und St. Vincent. Das europäiſche Kabelnetz iſt durch eine neue Verbindung zwiſchen Deutſchland und Norwegen (Kuxhaven⸗Arendal) ergänzt worden. Auf dem Gebiete des Telephonweſens ſind am bemerkens⸗ werteſtens neue Leitungen zwiſchen Paris und Rom, Paris⸗ Nisza, Melbourne⸗Sydney, Durban⸗Newcaſtle(Natal), die Legung eines Telephonkabels im Bodenſee und die Tele⸗ graphen⸗ und Fernſprechkabel durch den Sim lon⸗Tunnelſ. Anf dem Gebiete des Betriebs iſt von Bede tung die an Boden gewinnende Tarifermäßigung für Preßtelegramme. So haben Aegypten und Italien für dieſe eine Herabſetzung um 50 pCt. zugeſtanden. Bei Italien beſchränkt ſich dieſe Ver⸗ günſtigung auf den europäiſchen Verkehr. Ebenſo iſt zwiſchen Italien und Spanien für Preßtelegramme eine Ermüßigung um 50 pCt. verabredet worden. Die gleiche Herabſetzung hat Griechenland zugeſtanden für Preßtelegramme im Verkehr mit Aegypten, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Das wichtigſte Ereignis auf dem Gebiete der Telegraphie iſt bekanntlich die vom 3. Oktober bis 3. November in Berlin abgehaltene internationale Konferenz für drahtloſe Telegraphie, deren Ergebnis als bekannt vorausgeſetzt werden kann. 2 Allgemeines. Schiffbau der Welt im Jahre 1906. Die Ge⸗ ſamtproduktion an Kauffahrteiſchiſſen hat ſich im Jahre 1906 um ungefähr 400 000 Tonnen gegenüber dem Vorjahre vergrößert; ſie beträgt im letzten Jahre 2919 763 Tonnen, ohne die Kriegs⸗ ſchiffe. In England wurden allein 1828 343 Tonnen gebaut; die Kauffahrteiflotte Englands hat im vorigen Jahre einen Netto⸗ Zuwachs von ungefähr 764000 Tonnen erhalten. Hierbei ſind Verluſte und Verkäufe an das Ausland berückſichtigt. Dieſe Zu⸗ nahme von 764000 Tonnen bedeutet jedoch nur 35½ Proz. der Geſamtzunahme der Handelsflotten aller Länder. Die Geſamt⸗ zunahme im Jahre 1906 beträgt nicht weniger als 2 158 000 To. Etwas über 20 Proz., der in England gebauten Schiffe waren für Rechnung des Auslandes, und hier war wieder Deutſchland der beſte Kunde Englands. Ungefähr 594 Prozent der Geſamt⸗ produktion in England, alſo von 1828 000 Tonnen waren für Deutſchlauds Rechnung. Dabei iſt Deutſchlands Schiffbau ſtän⸗ dig geſtiegen. Während Jahre 1896 bis 1899 wurden in Deutſch⸗ land durchſchnittlich 152000 Tonnen gebaut; in den Jahren 1900 bis 1903 waren es 205 000 Tonnen: im Jahre 1904 202 000., im Jahre 1905 wurden 255 000 Tonnen gebaut und 1906 waren es 318 000 Tonnen. Gegenüber 1905 ſind demnach im vorigen Jahre ca. 68 000 Tonnen in Deutſchland mehr gedaut worden. Sei: dem Jahre 1898 hat ſich die Produktion in Deutſchland alſo ver⸗ doppelt. Der größte Dampfer, welcher im vorigen Jahre vom Stapel lief, war der Dampfer„Kronprinzeſſin Cecilie“ von 19400 Tonnen, dem Norddeutſchen Lloyd gehörig; ferner lief in Deutſch⸗ land im vorigen Jahre der größte Segler von Stapel, nämlich der Fünfmaſter„R. C. Rickmers“ von 5548 Tonnen, welcher bekanntlich mit einer Hilfsmaſchine ausgerüſtet iſt, und an der Weſer gebaut wurde. Der größte Dampfer, welcher in England im vorigen Jahre zu Waſſer gelaſſen wurde, war die„Luſitana“ von 32 000 Tonnen. Während in Deutſchland die Produktion an Schiffen beſtändig zugenommen hat, verhält die Sache ſich in Frankreich umgekehrt. Noch im Jahre 1905 baute Frankreich 73000 Tonnen, doch im vorigen Jahre waren es nur noch 95000 Tonnen. In den Jahren 1901 und 1902 wurden dagegen in Frankreich noch 177000 bezw 192 000 Tonnen gebaut, Auch der Schiffbau in Italien hat erheblich abgenommen, während u. a. Norwegen eine Zunahme aufmeiſt⸗ Aechtspflege. Was iſteine Anleihe? Das Reichsgericht hat wieder ein Urteil gefällt, welches dem profanen gewöhnlichen Menſchen⸗ berſtande nicht recht einleuchten wird, umſomehr aber allgemeine Beachtung erfordert. Die Aktiengeſellſchaft Waggon⸗ fabrik Weima: emittierte im Jahre 1898 eine Obligationen⸗ Anleihe im Betrage von M. 500 000. Die Obligationen erhielten den roten Aufdruck: Dieſe Anleihe genießt mit Kapital und Zinſen den Vorrang vor allen ſpäteren Anleihen.“ Später be⸗ ſtellte die Geſellſchaft der Allgemeinen Deutſchen Kredit⸗Anſtalt zu Leipzig Sicherungshypotheken von M. 250 000 und M. 100 000 und im Jahre 1901 ging die Waggonfabrik Weimar in Konkurs. Die Leipziger Kredit⸗Anſtalt empfing auf Grund ihrer Hypo⸗ theken volle Deckung, die Obligationen⸗Inhaber aber erhielten nur 9,.66 Proz. Nun erhoben mehrere Obligationenbeſitzer Klage auf Schadenerſatz wegen abſichtlicher Täuſchung gegen Aufſichts. rat und Vorſtand. Das Reichsgericht hat nach dem„Berl. Tage⸗ blatt“ die Klage abgewieſen, indem es ausführte, der Anſpruch könne nicht darauf geſtützt werden, daß die Aufſichtsrats⸗ und Vorſtandsmitglieder entgegen der in dem roten Aufdruck enthal⸗ tenen Erklärung die Aufnahme zweier Hypotheken gebilligt hätten. Denn durch jenen Aufdruck habe ſich die Geſellſchaft nur verpflichtet, die Aufnahme einer neuen Anleihe, das heißt die Ausgabe neuer auf Inhaber lautenden Schuldverſchreibungen zu unterlaſſen. Dieſer Verpflichtung ſei aber durch die Beſtellung der beiden Kautionshypotheken nicht zuwidergehandelt. Bei der Aufnahme von Obligationsanleihen durch induſtrielle Geſell⸗ ſchaften iſt es ſtehende Regel geworden, die hypothekariſche Ein⸗ tragung derſelben zu unterlaſſen und im Text der Obligationen zu bemerken, daß keiner ſpäteren Anſeihe beſſere Rechte einge⸗ räumt werden dürfen. Nachdem das Reichsgericht nun entſchieden hat, daß Hon⸗ beine Anleihen ſind, ſteht es allen Geſell⸗ ſchaften, welch⸗ ionen ausgegeben haben, frei, das vor⸗ handene Grund beliebig mit Hypotheken zu belaſten, welche den Oblige orgehen. Das iſt wieder ein über⸗ raſchender Rechtsz! d eine ernſte Mahnung, keine Obli⸗ gationen ohne hypolhe Sicherſtellung zu erwerben. Handelsberichte. Börſenwochen⸗Bericht. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) B. Frankfurt a.., 22. Febr⸗ Auch im Laufe dieſer Woche war trotz der guten induſtriellen Kon⸗ junktur und der ausgezeichneten Bilanzen wenig Geſchäft zu kon⸗ ſtatieren. Das erſte halbe Jahrhundert in der Geſchichte des Nord⸗ deutſchen Lloyd iſt nicht achtlos vorübergegangen. Die deutſche Handels⸗ ſchiffahrt iſt alt und es brauchte viele Jahre, um die Höhe welche dieſe Geſellſchaft heute hat, zu erreichen. Am 20. Februar 1857 trat die Ge⸗ ſellſchaft ins Leben. Zweifel und Kleinmut waren groß. Auch die Handelskriſis brachte ſchwere Bedenken und deunoch zeigte ſich, daß der Verkehr durch gewaltigen Umſchwung, veranlaßt durch Auswanderung, ſeine Aufgabe zu erfüllen ſuchte. Im Jahr 1884 konnten 10 Proz., r 1867 bereits 20 Proz. verteilt werden. Auch der diesmalige Jahres⸗ abſchluß der Norddeutſchen Lloyd verteilt eine Dividende von 87% Proz. Der Abſchluß entſpricht ſowohl in ſeinem Endreſultat der Dipidende, wie in ſeinen Einzelheiten völlig den gehegten Erwartungen. Aller⸗ dings kam der Geſchüftsbericht nicht zur vollen Geltung und es zeigte ſich eher ſchwächere Haltung für dieſe Aktie. Der Reichsbankausweitz brachte allerdings eine Erleichterung, welche in erſter Linſe der Zu⸗ nahme der Giro⸗Einlagen zu danken iſt, die aber noch nicht ſo viel, wie in den Vorfahren ausmachte. Weſentlich ſprach diesmal die Abſtoßung non Reichsſchatzſcheinen bei der Geſtaltung des Ausweiſes der Bank mit. Die fortgeſetzte Nediskontierung kommt in den Ziffern zum Aus⸗ druck. Immerhin tritt ſchon ſo viel hervor, daß die Bank auf der anderen Seite neue Schatzſcheine von der Reichsregierung bat über⸗ vehmen müſſen. Die Eröffnung des Reichstages berührte de Börſe wenig, ebenſo die Thronrede, welche vom Kaiſer verleſen wurde, umſo⸗ mehr, da jede Anſpiegelung für eine Börſennovelle fehlte. Oßgleich in der Thronrede die allgemeine politiſche Lage ſowohl, als auch die Beziehungen zu den fremden Mächten als korrekt und gut bezeichnet werden können, blieb die Börſe dennoch eindruckslos. Die vertrauens⸗ vollere Stimmung, welche ſich vorübergehend bemerkbar machte, war in dem Paſſus der Throurede zu ſuchen, der die politiſche Lage als weiter⸗ hin friedlich bezeichnete. Wenngleich von einer Wiedereinbringung der Börſengeſetzreform nichts verlautete, ſo wird von unterrichtetker Seite mitgeteilt, daß nach den gegenwärtig in Regierungskreiſen beſtehenden Dispoſitionen die Novelle in eher noch erweiterter Form dem Reichstag zugehen wird. Hervorgehoben darf andererſeits der Satz werden, indem der Kaiſer ſeinen Willen, alle verfaſſungsmäßigen Rechte und Befugniſſe der Volksvertretung zu achten, bekundet. Erfreulich iſt e daß die Thronrede die Ausſtandsgefahr in den afrikaniſchen Kokonten ſo gut wie endgiltig beſeitigt anſieht. Es wird von dem Gange, ben die Etatsberatungen nehmen, abhängen, was und wieviel Vorlagen dem Hauſe zugehen werden. Auffällig iſt immerhin, daß von den handels⸗ nolitiſchen Verhältniſſen in der Thronrede nichts erwähnt wird. Der Jahresabſchluß der Berliner Handelsgeſellſchaft ergibt eine Dividende von 9 Proz. Es ſollen ferner aus dem Reingewinn 1 Millton dem ge⸗ ſetzlichen Reſervefonds zugeführt werden, ſodaß dieſer ſich auf 30 Mil⸗ lionen ſtellen wird. Seit Beoinn des Kahres jggl onbeitet dieſe Gez ſellſchaft mit einem Grundkapftal von 100 Millionen Mark. Im Lauſe des Geſchäftsſahres 1906 beteiligte ſich die Bank an vielen Geſchäften in bedeutenderem Umfange, darunter an der großen italieniſchen Rentenkonverſion, der Emiſſion der Hohenlohe⸗Werke⸗Aktien, des wei⸗ teren an der Gründung der Berg⸗ und Metallbank in Frankfurt a. M. Auch das Jahr 1906, das 50. Geſchäſtsjahr der Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft war für die Bank eine Periode reicher Arheit, doch auch krüftigen Gedeihens. Wenn die Verwaltung von einer Erhöhung der Divibende zwar abgeſehen hat, ſo lag ihr mehr daran, Sorge zu tragen für eine immer größere innere Feſtigung dieſes Inſtituts. Im Hinblick auf letzteren Umſtand können unſere Aktionäre und Beſitzer dieſer Aktien guch der Zukunft mit Zuverſicht entgegenſehen. Außer dieſer Bant lagen eine größere Anzahl verſchiedener Jahresabſchlüſſe vor, welche beredtez Zeugnis geben, daß das abgeſchloſſene Geſchäftsſahr 1903 auf allen Gebieten das erfüllt, was bereits ſchon öfters erwähnt wurde. Die Gründe für die wieder verſtärkte Rückhaltung der Börſe, welche ſich ganz beſonders im Laufe dieſer Woche fühlbar gemacht haben, lagen ausſchließlich in den Geldverhältniſſen, keilweiſe auch wirkte die Unter⸗ brechung des telephoniſchen und telegraphiſchen Verkehrs mit einer Anzahl von guswärtigen Plätzen hemmend auf das Geſchäft ein. Den politiſchen Meldungen über japaniſch⸗amerikaniſche Intereſſengegenſätze legte man keine große Bedeutung bei, zumal weder die Londoner, noch die Newyorker Börſe auf die verbreiteten Alarmnachrichten reagierk hatten. Die Hauſſe, welche in vergangener Woche ſich in den Aktien der Concordia⸗Bergbaugeſellſchaft zeigte, gab zu größeren Schwankungen Aulaß. Die Fuſionsgerüchte ſind verſtummt, dagegen erhalten ſich die Gerüchte, daß eine Dividende von 20 Proz. vielleicht noch etwas höher, (im Vorjahre 12 Proz.) ausgeſchüttet werden. Die Erwerbungen von Bergwerksgeſellſchaften ſowie alle die Fuſlonen, welche im Laufe der Woche bekannt gegeben wurden, gaben vorübergehend Veranlaſſung zur Steigerung des Montanmarktes. Eine größere Schwankung machte ſich in amerikaniſchen Bahnen be⸗ merkbar. Baltimore⸗Ohio waren ſtärker gedrückt auf die Abnahme der Einnahmen im Monat Januar. mäßig gut behaupten. Die zwei unbedentenden Inſolvenzen, welche in vergangener Woche an der Londoner Börſe bekannt wurden, machten wenig Eindruck. Etwas ſtörender wirkte ſedoch das Falliſſements eines Glasgower Metall⸗Spekulanten. Die bemerkenswerten Kursbeſferungen waren in den Kupferwerten und Goldminen zu fuchen. Wenn auch vorübergehend der füdafrikaniſche Minenmarkt ſchwankende Haltung zeigte, ſo war dies den bevorſtehenden Wahlen in Trausvaal zuzu⸗ ſchreiben. Dieſe ergaben, daß die Befürchfung in der Chineſenfrage keineswegs gerechtfertigt wird, umſomehr die eingetroffenen Refultate für die Börſe als günſtig bezeichnet werden können. Die Pennſylvaniabahn gab bekannt, daß mit der im Laufe dleſer Woche erfolgten Begebung von 60 Millionen Dollars Fprozentige drei⸗ zährige Noten alle finanziellen Bedürfniſſe der Geſellſchaft für das lau⸗ ſende Jahr einſchließlich der Rückzahlung von 50 Millſonen fälliger Noten gedeckt ſind. Damit tritt ahnlich wie bei den anderen ameri⸗ kaniſchen Bahnen angeſichts der Geldmarktverhälniſſe eine Ein⸗ Pennſylvania konnten ſich verhältnis⸗ ion ſollen eg. 10 bis 18 Milionen in Europa plaziert werden. Vondsmarkt ein, welcher im Verhältnis der anderen Märkte ſchwächer lag. Gam beſonders wurden wiederum unſere heimiſchen Papiere in Mitleidenſchaſt gezogen. Der Geldmarkt ſieht allerdings nicht be⸗ ſonders günſtig aus, umſomehr die Erklärung des Reichsbank⸗Prä⸗ ſidenten, daß an eine Ermäßigung des Diskontſatzes nicht zu denken ſei, bereits Anlaß zur Erhöhung des Privatdiskontes gab. Die Börſen⸗ und Bankwelt ſehen mit dem Schluß des Finanzjahres die Anſprüche welche die Reichsregierung an die Reichsbank ſtellt, als bedeutender an. Es iſt auch im Laufe dieſer Woche dabei geblieben, daß die Börſen⸗ tendenz aus der guten induſtriellen Konjunktur keinen Nutzen zu ziehen vermag. Nur auf wenigen Spezialwerten konnte die Unternehmungs⸗ luſt zeitweilig Anregung bringen. In Ruſſenwerte trat wiederum größere Abſchwächung ein, welche teilweiſe auf das Ergebnis der Dumawahlen zurückzuführen iſt. Man befürchtet eine ſehr ſcharfe Oppo⸗ ſition, und erneute Kämpfe, ja man ſpricht bereits von Auflöſung der Duma. Die Gerüchte von einem Anſchlag auf Kaiſer Nikolaus ent⸗ behrten jeder Begründung und ſcheinen mehr ein Börſenmanbver ge⸗ weſen zu ſein. Das Angebot in ruſſiſchen Werten war ziemlich ſtark und mit Kursverluſten verbunden. Japaner hatten vorübergebend ſchwächere Notierungen aufzuweiſen. Oeſterreichiſche und Ungariſche Staatspapiere lagen gut behauptet. Türken und Chineſen vorüber⸗ gehend bevorzugter. Serben leicht abgeſchwächt. In Transportaktien wurden Baltimore⸗Ohtio und Pennſylvania billiger abgeſetzt, Nord⸗ deutſcher Llond nach vorübergehender feſter Tendenz am Schluß der Börſenwoche ſchwach. Auch Hamburg⸗Amerika Paketfahrt nachgebend. Der Bankenmarkt ließ tros der günſtigen Geſchäftsberichte, welche auch im Laufe dieſer Woche von Seiten der Groß⸗ und Mittelbanken bekannt gegeben wurde, keine Belebung zu. Darmſtädter Bank auf Gerlchte eines ungünſtigen Geſchäftsabſchluſſes ſchwächer. Induſtrie⸗ Aktien ſchwankend, beſonders Kunſtſeide. Auch Maſchinenfabrik⸗Aktien ſchwankend. Elektriſche Werte ruhig. Montanwerte, wie bereits er⸗ wähnt, ſchwankend. Laurahütte, Deutſch⸗Luxemburger, Bochumer be⸗ vorzugter, Concordta nach lebhaftem Geſchäfte zwiſchen 20 und 80 Proz. ſchwankend, am Schluſſe der Börſenwoche ſedoch ſchwach. Realiſationen in letzterem führten zu ſtärkeren Kursverluſten. Prioritäten und Pfandbriefe ſtill. Loſe gut behauptet. Das freundliche Ausſehen, welches die Börſe teilweiſe auf dem Induſtriemarkte zeigte, ging durch die Andauer luſtloſer Haltung, welche ſich ganz beſonders in dieſer Woche bemerkbar machte, verloren. Die geringe Beteiligung des Pub⸗ Üikums an dem Geſchäſte laſſen der Spekulation keine größere Unter⸗ nehmungsluſt zu. Die Geldknappheit, welche ſich in letzteren Tagen beſonders fühlbar machte, läßt die Beſſerungen der Weſtbörſen nicht zur Geltung kommen. Die feſtere Haltung der franzöſiſchen Rente an der Pariſer Börſe machte guten Eindruck. Die vorübergehende ge⸗ drückte Stimmung, welche am dortigen Markte herrſchte, war teilweiſe auf eine Miniſterkriſts zurückzuführen. Die Börſenwoche ſchloß bei ſtillem Geſchäfte auf allen Gebteten, doch bei ziemlich feſter Haltung. Der Privatdiskont notierte 4 Prozent. Hamburger Zuckermarkt. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) — Wir verzeichnen heute nach Ablauf der Berichtswoche eine 933 weitere Preisbeſſerung von 10—415 Pf. für alle Termine. Der 4 laufende Monat hat zwar bis jetzt kein nennenswertes Aufgeld gegen März erhalten können, doch beſteht zweifellos noch ein nicht unbedeutendes Februar⸗Decouvert, welches durch Zuwarten bis zum letzten Moment nichts gewinnen dürfte. Das Geſchäft war an einigen Tagen ziemlich lebhaft. In der Hauptſache kam das Angebot wieder merkwürdigerweiſe von England, während ſo gut wie gar keine Offerten ſeitens unſerer Fabriken an den 3 Markt kamen. Unſere Raffinerien blieben zu vollen Preiſen — als Käufer im Markte, da der Abzug an dem inländiſchen Kon⸗ ſum fortgeſetzt ein ſehr guter iſt. Wie wir bereits in einem früheren Bericht erwähnten, ſind Verhandlungen zur Schaffung eines Raffinerie⸗Kartells zwecks Regulierung der Inlandspreiſe im Gange, die, ſoviel bis jetzt bekannt iſt, ein günſtiges Reſultat erwarten laſſen. Der Export im erſten Monatsdrittel war ganz nunerwartet hoch und beträgt trotz der großen Verſchiffungs⸗ Schwierigkeiten 23 000 Tons gegen 92 000 Tons im ganzen Monat Februar des vorigen Jahres. In England ſteht wieder eeinmal eine Ermäßigung des Einfuhrzolles für Zucker, der be⸗ kanntlich als Kriegsſteuer anläßlich des Burenkrieges eingeführt wurde, in Ausſicht, und gut orientierte Leute wollen wiſſen, daß dieſes Mal katſächlich der Zoll um die Hälfte reduziert wird. In Deutſchland erwartet man eine baldige Ermäßigung der in⸗ ländiſchen Konſumſteuer, nach der letzten Rede des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſters. Ueber den kommenden Rübenanbau ſprechen ſich die beiden Statiſtiker Licht vorläufig nur dahin aus, daß ſie zuverläfſige Daten noch nicht hätten erlangen können, daß indeſſen nach den bis jetzt vorliegenden Angaben ungefähr mit der gleichen Anbaufläche wie im Vorjahre zu rechnen ſein dürfte, höchſtens könne eine mäßigeVergrößerung erfolgen. Wir ſelbſt ſind der Anſicht, daß eine Vergrößerung der Rüben⸗Anbau⸗ fläche unter den obwaltenden Umſtänden allerdings nur ſehr mäßig ſein wird, denn beſonders verlockend ſind ja weder für den Fabrikanten die erzielbaren Preiſe für neue Ernte noch für den Landwirt die ihm gebotenen Rübenpreiſe, es ſei denn, daß dieſer ſich durch die Erinnerung an die beiden außergewöhnlich günſtigen letzten Ernten verleiten ließe, ſein Rüben⸗Areal aus⸗ zudehnen. Dieſer Fall wird wohl vereinzelt bleiben, namentlich unter Berückſichtigung des Umſtandes, daß die Arbeiterfrage in faſt allen europäiſchen Ländern immer akuter wird, und bei den normalen Preiſen für Getreide uſw. eine Notwendigkeit, mehr Rüben zu bauen, für den Landwirt nicht vorliegt. Febr. März Mai Auauſt Oktbr./ Dezbr. 20. Febfuar: 17.95 17.95 18.25 18 55 18.15 18. Februar: 17.80 17.85 18.10 18.45 18.05 Hamburger Kaffeemarkt. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Nachdem der Markt bis Wochenmitte in recht ſtetiger Hal⸗ tung verkehrt hatte und Preiſe ca. 1 Pfg. anziehen konnten, iſt die Tendenz ſeit Montag matt und die anfängliche Avance wieder vollſtändig verloren gegangen. Die Gründe zu der Stetigkeit waxen weiteres Ausbleiben von konvenablen Coſtfrachtofferten und gute Konſumfrage. Die Gründe für den Rückgang waren ungünſtige Beurteilung der Valoriſation, eine gewiſſe Nach⸗ frage. Das Refus Rothſchilds verſtimmte beſonders. Im großen Ganzen war der Verkehr bis geſtern ziemlich lang⸗ weilig erſt ſeit geſtern ſind größere Umſätze zu verzeichnen in⸗ flolge der beginnenden Märzliquidation. Mit der Annahme, daß der Monat März den Baiſſters noch manche Kopfſchmerzen machen würde, hat man ſich getäuſcht, denn gerade der März iſt heute der am ſchwerſten zu plazierende Termin. Die Santos⸗ zufuhren bleiben, namentlich unter Berückſichtigung der von der Sao Paulo⸗Regierung beſtimmten Manipulationen, be⸗ ängſtigend groß. Selbſtverſtändlich wird die Hauſſepartei immer wieder neue Vorſtöße machen, um ihre Poſition zu ver⸗ teidigen, bei der koloſſalen ſichtbaren Weltverſorgung aber wohl dieſelben negativen Erfolge haben, wie bisher. Ueber die nächſte Braſilernte ſind neue Daten nicht genannt worden, es ſcheint alſo alles nach Wunſch zu gehen Dagegen verlautet, daß die oſtindiſchen Ernten, ſowohl engliſche wie holländiſche, ſhent dt als Mißernten zu betrachten ſind; Zentral⸗Amerika 1555 5 11 Des Frſpränglichen Krebitbeblrfniſſes en. Bon ber Weſäm Die bereits erwähnten Geldverhältniſſe wirkten ungünſtig auf den giebigkeit in den Coſtfrachtofferten und Abflauen der Konſum⸗ 3/6000 Tſchetw. täglich. Die Ladeverhältniſſe ſind ſehr ſchwer. März Mai Jun Septbr. Deibr⸗ 5 Feb. 20. Februar: 30.75 81.— 31.25 3175 82.25 82.75 13 FFebruar: 31.25 31.75 32.— 32.25 32.75 38.— Marktbericht. Wochenbericht von Jonas Hoffmann. Neuß, 22. Febr. Das dieswöchentliche Geſchäft war zwar ruhiger, indeſſen blieben die erhöhten Preiſe für Weizen, Roggen, Hafer Gerſte und Mais beſtehen. Weizenmehl iſt bei befriedigendem Abſatze gut behauptet. Weizenkleie knapp und feſt. Tagespreiſe: Weizen bis M. 186, Roggen bis M. 168, Hafer bis M. 174 die 1000 Kilo; Weizenmehl No. 000 ohne Sack bis M. 24,25 die 100 Kilo; Weizenkleie mit Sack bis M. 5,55 die 50 Kilo. Die ungünſtigen Berichte aus Indien hatten ſowohl für Raps⸗ wie für Leinſaaten weitere Preiserhöhungen zur Folge, hätte. Der Abruf in Leinöl iſt trotz erhöhter Preiſe ſehr flott. Erdnüſſe ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Das Angebot bleibt knapp. Dasſelbe gilt für Erdnußöl. Rüböl iſt bei er⸗ heblich verminderten Beſtänden gut gefragt. Oelkuchen ſtill. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. 67 ab Neuß, Leinöl ohne Jaß bis M. 46,50 die 100 Kilo. Fracht⸗Parität Geldern. Schmalg. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Antwerpen, 21. Febr. Bei größeren Schweine⸗ zufuhren Preiſe nachgebend: disponibel Francs 120, April⸗ Lieferung Fr. 119,50, Mai⸗Lieferung Fr. 119, Juli⸗Lieferung Fr. 119, September⸗Lieferung Fr. 119. Baumwolle (Wochenbericht von Hornby, Hemelryt& Co., Baumwollmäkler in Lwerpool.) Der Markt war während der letzten paar Tage recht ruhig und mit einer Tendenz nach abwärts. Die Situation weiſt keine neuen Faktoren auf. Die Spekulation verhält ſich untätig und Märkte ſind infolge der andauernd alle Erwartungen über⸗ treffenden, großen Zufuhren deprimiert. Importeure kaufen nur wenig, da ſie fürchten nicht die Qualitäten zu bekommen, welche ſie brauchen. Andererſeits vermehrt ſich der Vorrat an unbrauchbarer Spinnerware. Aus Newyork meldet man uns, daß das Blankointereſſe unbedeutend iſt. In Mancheſter be⸗ fürchtet man einen Streik unter den Webereiarbeitern für Mai. Ruſſiſcher Getreidemarktbericht (Originalbericht des„Mannheimer General-⸗Anzeigers“.) Odeſſa,./18. Februar. Wir ſtehen leider vor der Tatſache, daß unſer Hafen durch Eis geſchloſſen iſt und ſo weit wir ſbiſſen, gelang es in der vorigen Woche nur einem einzigen Dampfer der„City of Dundee“ mit Hilfe der Eisbrecher in den Hafen zu gelangen. Dagegen ſind zwar verſchiedene Dampfer abgegangen es iſt aber ſehr zweifelhaft, ob es ihnen gelungen iſt, eisfreies Waſſer zu erreichen, denn wie man ſagt und annimmt, dehnt ſich das Eis auf über 60 Werſt von Odeſſa aus.— Wir haben 8 Dampfer im Hafen von Odeſſa, wovon 3 für Hull und je einer für London, Rotterdam, Antwerpen, Marſeille und nordiſche Häfen beſtimmt ſind und laden.— Um die Paſſa⸗ gierdampfer, welche im Eiſe eingefroren waren, frei zu machen, wurden auch die Nikolajeffer Eisbrecher nach Odeſſa gerufen Und leiſteten ſehr gute Dienſte. Einer von ihnen iſt jetzt nach Nikolajeff zurückgekehrt. Bis dahin haben wir nachts noch immer 10 Gr. Froſt, am Tage, mittags beſonders, etwas Tau⸗ wetter. Getreide: Die Märkte bleiben für alle Artikel ſtetig, aber es finden nur ſehr beſchränkte Umſätze ſtatt. Weizen hat ſich hier gegen die Vorwoche nicht ver⸗ ändert. Die Käufer zeigen keine Meinung mehr Geld bezahlen zu wollen und die Verkäufer halten auf—4 Kop. höhere Preiſe.— Unſere örtlichen Mühlen bleiben Käufer für Weizen und zahlen höhere Preiſe als wie im Export zu erreichen ſind. Obgleich es ſo ſcheint als ob die Regierung ihren Bedarf jetzt gedeckt hat, halten dennoch die Verkäufer an den Plätzen im Inneren auf höhere Preiſe für den noch habenden Vorrat, in der Hoffnung, daß weitere Ankäufe von der Regierung gemacht werden.— Daher bleiben die Zufuhren immer noch aus und die Platz⸗Verkäufer halten ihre Vorräte feſt. Mais hat im Preiſe nachgegeben und iſt an die 2 Kop. billiger zu haben. Es ſchwimmt ziemlich viel unverkaufte Ware. Die Verkäufer verlangen auch weniger und ziehen es vor jetzt nicht zu kaufen, weil Dampferraum knapp iſt und ſie fürchten, daß der Mais, welcher meiſtens per Bahn ankommt, ins Lager gehen muß, was einen großen Verluſt bedeuten würde. Wir notieren Partien nach London 22/3 66 Kop. bordo und 22/433 nach Hull und Liverpool= 663 Kop. bordo. Gerſte. Die Märkte des Kontinents, welche die Haupt⸗ käufer dieſes Artikels waren, haben ihre Angebote für Gerſte und Roggen ermäßigt, weil ſie meinen, daß die Regierungs⸗ ankäufe aufgehört haben. Wir notieren unverändert für Gerſte M. 107 netto Kaſſe Februar⸗März⸗Verſchiffung= 71 Kop. bordo. Für Ladungen Februar⸗März⸗April⸗Verſchiffung verlangen Verkäufer 22/—— 78 Kop. Man ſagt, daß in neuer Ernte Stoff per Auguſt⸗September A 19 sh 13 p. 683 Kop. bordo gehandelt worden iſt. Zu dieſen Preiſen ſollen Verkäufer da ſein. 5 Nikolajeff, 2. Februar. Die Marktlage iſt hier momentan ziemlich gedrückt, ob⸗ wohl man hier noch bedeutend höhere Preiſe verlangt, als man draußen ausbietet. Weizen iſt in letzter Woche von Rbl..05 bis.02 frei an Bord.30, Roggen von 93 Kop. bis 87 Kop. frei an Bord.10, Gerſte von 83 Kop. bis 793 Kefrei an Bord Durchſchnittsqualität 8 Proz. heruntergegangen. Die Vor⸗ räte ſind viel kleiner geworden und rechnet man heute zirka 300 000 Tſchetw. Weizen, 50 000 Roggen, 20 000 Gerſte auf Lager zu haben. 7 Zufuhren per Bahn gleich Null und Zufuhren per Fuhren Keiner von den Reedern will Dampfer herſchicken und wird täglich offizieller Schiffahrtsſchluß erwartet.— Im Hafen liegen jetzt 5 Dampfer, davon einer für Erz und 4 für Ham⸗ burg, die jetzt ſchon beladen ſind und auf den Eisbrecher ohne daß das Geſchäft an Lebhaftigkeit weſentlich gewonnen ee Handels⸗ und Marktberichte. Getreide. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) In der abgelaufenen Woche war die Tendenz im Getreide⸗ geſchäft eine feſte. Die Offerten waren ziemlich unverändert. Wir notieren: Laplata⸗Bahia⸗blanca: M. 20,50— 20,75, amerik. Weizen: M. 19,75—20,75, ruſſ. Roggen: M. 18 bis 18,25, ruſſ. Hafer: M. 18,25—19,50, Donaumais u. Laplata⸗ mais: je M. 14,75(mit Sack), ſonſt alles per 100 Kilo netto, ohne Sack, verzollt ab hier. Vom Hopfenmarkt. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Auch für dieſe Woche iſt nichts Nennenswertes zu berich⸗ ten, der Markt verharrte in ſelbiger träger Weiſe wie in der Vorwoche. Die Umſätze waren beſcheiden, und das wenige was abging, war für die beiden Kontrahenten, den Kundſchaftshandel und den Export zu unveränderten Preiſen d. h. die Preiſe, die in der Vorwoche um einige Mark wichen, gingen nicht mehr weiter zurück Im Uebrigen kann man aber noch berichten daß die Vorräte ſich immer mehr lichten, da die Zufuhren ſich ſehr reduzieren. Holz. 5 (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Am oberrheiniſchen Holzmarkt machte ſich eine Bewegung in der Weiſe geltend, daß die Nachfrage noch weiter hervor⸗ getreten iſt. Doch konnte man aus der ganzen Haltung nehmen, daß mit der Nachfrage mehr eine Orientierung bezweckt wurde, als eigentlich gekauft wurde. Aber nichtsdeſtoweniger iſt man darüber einig, daß ſeitens der Langholzhändler hohe Ver⸗ kaufspreiſe in Ausſicht genommen ſind, die einigermaßen den teueren Rohholzeinkauf im Walde rechtfertigen ſollen. Es iſt deshalb unmöglich heute Meßholz unter M. 30 per Feſtmeter kaufen zu können, wenn auch am Oberrhein genügend Vorräte zur Zeit zur Verfügung ſtehen. Die Nachfrage nach Brettern hat ſich in den letzten Tagen vermehrt, doch hat ſich bis jetzt das Angebot noch nicht vergrößert, weshalb die Preiſe eine ſtabilere Tendenz davontrugen. Es konnte deshalb das Vor haben der Händler einen billigeren Satz durchzudrücken nicht durchgeführt werden. Frei Eiſenbahnwagen Mannheim werden heute die 100 Stück 16“ 12“ 1“ Ausſchußbretter zu M. 1 angeboten. In geſchnittenen Tannen⸗ und Fichtenkanthö hat ſich ebenfalls größerer Vedarf eingeſtellt und liegen für dieſe Sorten die Preiſe ſtabiler. Am Hobelholzmarkt iſt die Tendenz ebenfalls eine aufſtrebende geweſen. Anſehnliche Partien ſind neuerdings zum Aufſchluß gelangt, hauptſäch in nordiſchen Weißhölzern. In dem amerikaniſchen Pitch⸗ iſt die Lage noch eine beſſere, was zum Angebot kam, warer nur kleinere Mengen. fIn Red⸗Pine ſtanden größere Mengen zur Verfügung. 5 Leder. 5 (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Der Markt hat eine Aenderung nicht zu verzeichnen. Box⸗ Calf und Chevreaux werden ſchlank abgeſetzt und die erhöhten Preiſe zumeiſt voll bewilligt. Lackleder hat guten Abſatz ¹¹ verzeichnen; das gleiche gilt von Chevreaux⸗Imitation. Die Preiſe ſind feſt. Wochenmarktbericht über den Viehverkehr vom 18. bis 22. Februar. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Der Rindermarkt war gut beſchickt. Der Auftri Großvieh betrug 903 Stück. Der Handel war mittelm Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen 76—84., Bi 72—78., Rinder 66—80., Kühe 50—70 M. Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 18. Februar am 21. Februar 346 Stück zum Verkaufe. Geſchäft war lebhaft. 50 Kg. Schlachtgewicht koſteten 80—95 M Der Schweinemarkt war mit 2707 Stück beſucht. Handel mittelmäßig. Preiſe M. 61—62 pro 50 gl. Schlachtgew Der Pferdemarkt war mit 114 Stück Arbeitspferden un 90 Stück Schlachtpferden beſchickt. Der Handel mit Arbeits⸗ pferden war mittelmäßig, mit Schlachtpferden lebl Preiſe für Arbeitspferde M. 300—1200, für Schlachtpfer M. 50— 200. Der Ferkelmarkt war mit 433 Stück beſuchkt. Han lebhaft. Pro Stück wurden M. 10—19 bezahlt. Voltswirtſchaft. Br. Concordia Bergbau⸗Geſellſchaft. Die Kursſchwankungen in dieſem Effekt ſind von Tag immer noch recht beträchtliche, obwohl anſcheinend, ſeit klärung der Direktion von letzten Montag, daß ſie nich Lage ſei, über ein beſtimmtes Projekt Aufklärung zu geb ihr ein ſolches nicht vorliege, die Börſe den verſchiedent Fuſionsgerüchten ſkeptiſcher gegenüberſteht, und dem w Hauſſetaumel, der den Kurs von 352 Proz.(12..) auf Prozent(16. 2. a..) innerhalb weniger Tage trieb, ſtarke Ernüchterung gefolgt iſt. Für Montag hatte die S kulation beſtimmt auf das Bekanntwerden eines Fuſionsp gerechnet; ſtatt deſſen erfolgte obige Erklärung der Direkti welche den Kurs um 85 Proz. auf 392 Proz. warf. e Erklärungen der Direktion hielt aber die„Rh.⸗W, Ztg.“ Eſſen, die ſonſt gut unterrichtet iſt, ihre Behaupkungen, tatſächlich auf der Baſis eines Preiſes von 45 Proz. für cordia⸗Aktien mit einem Werk verhandelt wurde, in v Umfang aufrecht. Infolgedeſſen wurde auch das J für das Papier von neuem geweckt, und der Kurs konnte auf 4003 Proz. an der Dienstag⸗Börſe heben. Die Mittwo Börſe war für Concordia⸗Aktien ſehr kühl geſtimmt, ſie ha ſchon wieder ein anderes Effekt an ihrem Favorit⸗Papier er⸗ klärt, die Laura⸗ und Donnersmarck⸗Hütte⸗Nktien, denen nun mehr Fuftonsabſichten angedichtet wurden. Der Concor dia⸗ Kurs mußte ſich eine Reduktion um 11 Proz. auf 3893 Proz gefallen laſſen. Obwohl ſachliche Momente von Bel der Donnerstag⸗Börſe nicht bekannt wurden, auch vo Fuſton der oberſchleſiſchen Werte kein Menſch mehr etw lauten ließ, und die Börſe infolgedeſſen und mangels ſon Anregungen ſehr ruhig verlief, konnten ſich Concordig um 5 Proz. auf 3943 Proz. heben. Wie alledem nun immer ſei, ob von der Direktion über eine Fuſion verha wurde, oder ob lediglich einzelne Großaktionäre cordia iſt hauptſächlich die Familie Haniel inter warten. Außerdem 5 1 Otſchakoff im Eiſe liegen, die für Nikolajeff be 5.... ſcheint eine gute gehabt zu haben Mittelernte und Venezuela eine große Ernte 4. Seite Das Geheimnis, Jungundschön 2zu sein, agt die geistvolle Künstlerin Annie Dirkens, ist“ gelést durch die einfſ che Anwendung der amerik. Wunderseiſe„0 JA“, ,„ 0 JA“ist ein geradezu verblüfend wirkendes Schönbeitsmittel von! absolut sicherer Wirkung.„.JA“ verleiht dem Telnt ein biünendes Kolorit, eine Weiche und Glätte, die ſecermann entzückt. Jede Un-“ reinheit des Jeints, wie Wimmerin, Soumer- Sprossen, Röte, Mitesser, Runzeln verschwinden zuver- lässig durch„OA“.,„O0!“ macht die schwielig-⸗ sten Hände elegant, zart, rein und fein. Veber- zeugen Sie sich, dass„OIA“, von wunder⸗ seiſe„OA! 2 Mark, KkKleine Dose Wun erseife„Oi“ 1 Merk.— Vor massenhatt auttauchenden minderwertigen Nachahmungen wird 25 dringendst gewarnt! Vexrlangen Sie ansdrücklich nrir„OJA“=! Ein Wunder der Natur! Die kalfforn. 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Februar 7FCCCCTTFTCTCTTTT0TTbTbTTTTTbTTbT Markgräfler Weinversteigerung Wilh. Blankenkornsenior Weingutsbesitzer in Müllheim i. Bad., lässt Mittwoch, den 13. März 1907, nachmittags 2 Uhr im Gasthof zum Loewen in Müllheim, ca. 1000 Heetoliter selbstgezogene Ma er Weissweine der Jahrgänge 1904 u. 1905 j. Proben und Preislisten stehen 6075 4 20* irchen⸗Anſagen. Evangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde. Sonntag, den 24. Februar 1907. Trinitatistirche. Morgens ½9 Uhr: Predigt, Herr Stadtvikar Dr. Fi eiſen. Morgens 10 Uhr: Predigt, Herr Skadtpfarrer Achtnich. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmitteſbar vorher. Nachmittags 2 Uhr: Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer Achtnich. Concordienkirche. Morgens 10 Uhr: Predigt, Herr Stadlpfarrer Simon. Morgens ¼½12 Uhr: Kindergottesdienſt, Herr Stadtpfarrer Simon. Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer Simon. Abends 6 Uhr: Predigt, Herr Stadtvikar Seufert. Abends 8 Uhr: Jubiläumsvortrag über „Paul Gerhardt“, von Herrn Hofprediger Dr. Frommel in Karl ruhe, unter Mitwirkung des Vereins für klaſſ. Kirchen⸗ muſik und der Frau Landgerichtsrat Freifrau von Duſch. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr: Predigt, Herr Stadt⸗ bfarrer Weißheimer. Morgens 11 Uhr: Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer Weißheimer. Abends 6 Uhr: Predigt, Herr Stadipfarrer Klein. Hl. Abendmahl mit Vorbereit. unmittel⸗ bar vorher. Friedeuskirche. Morgens 10 Uhr: Predigt, Herr Stadtpfarrer Höhler. Morgens 11 Uhr: Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer von Schöpffer. Nachm. 3 Uhr: Kindergottes⸗ dienſt. Abends 6 Uhr: Predigt, Herr Stadtvitar Höfer. Hl. Abendmahl mit Vorbere tung unmittelbar vorher. Johannistirche Lindenhof. Morgens 10 Uhr: Predigt, Herr Stadtpfarrer Sauerbrunn. Morgens 11 Uhr: Chriſtenlehre, Herr Stadtpfarrer Sauerbrunn. Abends 6 Uhr: Predigt, Herr Stadtvikar Kraſtel. Hl. Abendmahl mit Vorbereitung unmittelbar vorher. Predigt, Herr Stadt⸗ Neckarſpitze. Nachm. 3 Uhr: vikar Dr. Fineiſen. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr: Miſſions⸗ gottesdienſt, Herr Miſſionar Gſell aus Heilbrounn. basem Erfolge ist. 1 ganze Dose Wu der- VBom 24. Februar bis 2. März 1907. berein(nibel⸗ u, Geſangnunde). Stadtmiſſion. Cbang. Pereinshaus, K 2, 10. Sonntag, 11 Uh.: Sonntagsſchule. 3 Uhr: Allgemeine Erbauungsgunde Stadt iſſionar Ma ler. 8 Uhr: Jungfrauen⸗ Adends 8 Uhr: Familienabe nd Eintrittspreis 30 Pig. Montag,—5 Uhr: Mittwoch ½9 Uhr: Krämer. Donnerstgges Uhr: Jungfrauenverein(Arbeitsſtunde). Freltag ½ Uhr: Piobe des Geſangvereſus„Jon“. Samstag—2 Uhr: Pienn gſparkaſſe d. Sonntlagsſchule. ½9 Uhr Vor ereitung zur Sonutagsſchute. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sonnfag nachm. 1 Uhr: Sonniagsſchule. Abends ½9 Uhr: allge. Bibelſtunde, Stadt iſſionar Müylematter. Montages Übr: Jungfrauenverein. Mittwoch ½9 Uir: allgem. Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Matter. Samstag ½9 Uhr Jugendabteilung Schwetzengerſtadt. Neckarſtadt, Gärtnerſtraße 17. Sonutag, 1 Uhr: Sonntogsſ ule. Dienustag, ½9 Uhr⸗ allgen. Beibel ſunde, Stadtmiſſionar Mattet. Lindenhof, Bellenſtraße Sonntag, vortinags 9 Uhr: Sountagsſchule Freitag ½9 Uhyr: allgemeine Bibeiſtunde, Stadtmiſſionar Müylematter. Neckarſpitze. Freitag, abends ½9 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde. nrſſionar Mattet. Zu den allgemeinen Bibelſtunden der Stad miſſton iſt Jedermann freundlich eingeladen. Ebang. Männer⸗u. Jünglingsberem. E. 9. 1U 2, 23. Wochenprogramm vom 24. Februar bis 2. März 1907. Sountag, 24 Februar. Aeltere Abtenung: Veteil gung a Faſuieng end in K 2, 10. Entritt 30 Ptg. Jugend⸗Abie lung: Nachem. 5 Uhr Monatsverſammmug und Erzähſung von Herrn Sladiv kar Krapf. Montaa, 25 Febr, abends ½9 Uhr, Bebelſtunde der älteren Abteilung über Joh. 18, V.—11, Perr Sekrerar Ma ter. Dleustag, 26. Febr., abends 9 Uhr, Probe des Männer⸗ bors. Mittwoch, 27. Febr., nachm. ½6—½7 Uhr, Bibelkränzchen für ältere Schüler döherer Lehranſtalten. Abends ½9 Uer: Turnen tim Gr. Gy unaſium. Abends ½9 Urr Probe des Poſaunenchors Donnerstag, 28 Fehr, a ds. ½9 Uhr, Spiel- u. Leſe⸗Abend der Jugendabtetlung. Nachmitta s—7 Uer: Bibeltränzchen für jüngere Schüler höberer Le ranzaiten. Freitag, 1. März, abends ½9 Uer, Bibelſtunde der Jugend⸗ abteilung über 1. Sa 17, Herr Stadtwpikar Krav.. Samstag, 2. März, abends ½9 Uyr: Verſammlung der Jugendabteilung Schwetzugernadt, Tiaitteurſtr. Nr. 21. Abends 9Uhr Ge etsveieinigung in U 3, 23. Jeder chriſtluih geſinnte Maun und Jüngling iſt zum Beſuch der Verlammlungen herzlich eingeladen. Nähere Auskunft er⸗ teilen: Der 1. Vorſitzende Bauführer Klos, Eliſabethſtr. 8 u. der Sekletär: Stadt miſſionar Matter, U 8, 23. Evangeliſch⸗lutheriſcher Gottesdienſt. (Schloßkirme.) Sonntag, 24. Februar 1907(Reminiscare), nachmittags 3 Uhr: Predigt, Herr Vikar Biehler. Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26 (Methodiſten⸗Gemeinde.) Sonntag vormittag 10 Uhr n. nachm. ½4 Uhr: Predigt. 15 nachmittag 2 Uhr Kindergottesdienſt. Dienstag abend ſ½9 Uhr: Bibelſtunde. Freitag abend /½9 Uhr: Jünglingsverein. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Slau⸗Areuz⸗Verein(E..), M 3a, Eingang 7. Donnerstag, 28. Februar 1907, abends 8 Uhr: Vereinsver⸗ ſammlung für Jedermaunn. Geichältsſtelle: Cerinian Mühleatter, Traltteurſtr. 21. Frauenverein(Arbeitsſtunde) Allgem. Bibelſtunde, Stadtmiſſionar 52 Stadt⸗ Gottesdienſt: Sonntag vormittags 9½ Uhr und nachmittags 4 Uhr. Dounerstag abend 8½ Uhr. Freireligiöbſe Gemeinde. Sonntag, den 24. Fehruar, vormittags 10 Uhr, in der Aula des Realgymnaſtums, Friedrichsriug 6(Eiugaug Tullaſtraße). Vortrag des Herrn Piediger Schneider über das Thema:„Zum Nampf wider den Unglauben.“ Hierzu ladet Jedermaun ſreundlichſt ein. Der Vorſtand. Woſoliſcht Geneinde hier, Schwetzin erfk. 124, oths. Kutholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag, 24. Februar.(2. Faſten⸗ ſonntag.) 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hell. Meſſe. 8 Uhr Mili⸗ tärgottesdienſt mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 2 Uhr Chriſtenlebre. 13 Uhr Herz,Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen.(Ehrenwache.) Kolleite für arme Theologieſtudierende. Abends 7 Uhr Faſtenpredigt durch den Hochw. Kapuzinerpater Guardian Maximilian von Mainz mit Andacht und Segen.(Kollekte für arme Erſtkommunilanten). Untere tath. Pfarrei. Sonntag, 24 Febr. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uer Singmeſſe mit Predigt und Generalkommunfon der Frauen. 310 Ur Predigt ngchher Amt. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 133 Uhr Andacht zur heil. Familie. Abends 7 Uhr Fiſtenpredigt mit ſakrament. Segen gehalten von dem Hochw. Abt Norbertus. Montag, 25. Febr.: abends 9 Uhr Vortrag f. Männer und Jünglinge von H. H. Prof. Dr. Schwarz aus Frank⸗ furt a. M. Mit woch, 27. Febr. Abends 8 Uhr Kreuzwegandacht nachher ſakramentaler Segen. Die Kollekte nach der 8 Uhr Meſſe und dem Amte iſt für arme Theologieſtud. beſtimmt. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, den 24. Februar. 529 Uhr Singmeſſe mit Predigt.(Kollekte) 10 Uhr Gottesdienſt für dieSchüler der Mittelſchulen. Der Nachmittagsgottesdienſt fällt heute aus. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Sonntag, den 24. Februar. 6 Uhr öſterl. Beicht. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt, 2 Uer Chriſtenlehre ½3 Uhr Fauen⸗ andacht, Abends 7 Uhr Faſtenpredigt mit Andacht u. Segen. Wohlgelegen. Sonntag, 24. Februar. 9 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Hl. Geiſt⸗Kirche. Sonntag, 24, Februar. 6 Uhr Frühmeſſe. Oeſterliche Beicht. 7 Uhr heil, Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie. Müttervereins. ½10 Uhr Piedigt u. Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Chliſtenlehre. 23 Uhr Faſten⸗ Andacht. Abends 7 Uhr Faſtenpredigt u. Andacht m. Segen. Liebfrauenkirche. Sonntag 24. Febiuar. Von 6 Uhr an Beichtgelegengeit. 7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe m. Predigt. General Kommunion der chriſtenlehrpfl. Jüng⸗ linge u. der Jünglingskongregation. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr heil. Meſſe. 2 Uhr Chriſtenle re. ½3 Uhr Andacht zur heiligen Familie. 4 Uht Verſammlung der Marian. Jungfr.⸗Konzreg. 7 Ur Fa enpredigt von Herrn Miliiärpfarrer Hemmrich aus Würzburg, Andacht u. Segen. St. Joſefsfurgtie, Lindenhof. Sonntag, 24. Febr. ½7 Uir Frühmeſſe. 8 Uhr bl. he ſſe mit Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlährie. 2 Uhr Andacht z. Todesangſt Chriſti am Kreuze. (Alt) Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche.) Sonntag den 24. Februat 1907 orgens 10 Uhr: Deutſches Amt mit Predigt, Herr Stadtprarrer Cyriian— 11½ Uhr: Chriſtenſehre * Bekauntmachung. Nr. 3795. Die Aunmeldung derjenigen Knaben und Mädchen, welche an Oſtern d. Is. in die Bürgerſchule eintreten ſollen, findet in der Zeit vom 25. Februar bis 2. März jeweils nachmittags von—4 Uhr in der Aula der Friedrichſchule U 2(Eingang von der Neckarſeite) ſtatt. In der angegebenen Zeit ſind auch diejenigen Kinder anzu⸗ melden, welche von einer Klaſſe der Volksſchule in eine ſolche der Bürgerſchule übertreten ollen Aumeldungen für die Bürgerſchule die nach dem 2. März einlaufen, haben keinen Anſpruch auf Berückſichtigung. Gem ߧ 2 des Elementarunterrichtsgeſetzes vom 13. Mai] 1892 werden alle diejenigen Kinder in die erſten Klaſſen ufgenommen, de in der Zeit vom 1. Juli 1900 bis ein⸗ ſchließlich 30. Juni 1901 geboren ſind. Kinder, welche nach dem 0. Juni geboren ſind, können zum Schulbeſuch nicht zugelaſſen werden. Bei der Anmeldung iſt ſowohl ſür die hier ge orenen, als für die auswärts geborenen Kinder der Impf⸗ und Geburtsſſhein vorzulegen. Für die hier geborenen Kinder werden die vom Standes⸗ amte beglaubigten Einträge min den hier üblichen Fa milien⸗ Stamm üchern as Erſatz für die Geburisſcheine angeſ hen. Das Schulgeld betragt für jedes Kind 28 Mk. pro Jahr. Mannheim, den 9. Februar 197. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Bekanntmachung. Nr. 4735. Wegen Umzugs der Städt. Sparkaſſe in ihre neuen Dienſtlokale ſind die ſeither von ihr benützten Räume im Gebäude der Lemle⸗Moſes⸗Claus⸗Stiftung, Lit. F 1, Nr. 11 hier, auf Wunſch auf längere Jahre anderweit zu ver⸗ mieten. Die Näume, beſtehend aus einem großen Kaſſen⸗ zimmer mit abgeſchloſſenem Vorraum für das Publikum, einem Vorſtandszimmer, einem feuer⸗ und einbruchſicheren Treſor und einem Regiſtraturzimmer, ſind zentral gelegen und wären beſonders für größeres Bank⸗, Kaſſen⸗, Ver⸗ ſicherungs⸗ oder ähnliches Geſchäft mit regem Verkehr des Publikums, ſind aber auch für andere Geſchäfte geeignet. Auf Wunſch könnte auch die vorhandene ganze Schalter⸗ und Bureau⸗Einrichtung oder einzelne Teile derſelben kaufsweiſe mit abgegeben werden. 30 000/907 Die Beſichtigang der Räume kann jederzeit erſolgen. Nähere Auskunft erteilt die Direktion der Städt. Sparkaſſe, an welche auch etwaige Mietsanträge mit Preisangeboten zu richten ſind. Mannheim, 2. Oktober 1908. Städliſche Sparkaſſe: Schmelcher. 30000/148 Todes-Anzeige. Gestern abend entschlief sanft ungere liebe Mutter, Grossmutter, Schwiegermutter und Tante, Frau Henriette Stern geb. Hirsch im nahegzu vollendeten 80. Lebensjahre. Mannbeim, 55 Fraukfurt a. 1. den 23. Februar 1907. Dle tleftrauernden Hinterbliebenen: . N. 2 Emma Strauss, geb. Stern, Eduard Stern. Die Beerdigung findet am Montag, 25. ds. Mis., vormittags 11¼ Uhr von der Leichenhalle des israel. Friedhofes aus statt. 70072 Kondolenzbesuche dankend verbeten. 8 General⸗Kommunion des chrinl. Vermischtes Heirat. ſſ. Familte, mitte der bild. heit. urtüchtig im u Tauſend Vermögen, ſucht auf dieſeim Wege, da es ihr an paſſend. Herreube⸗ Eenntſcht. fehlt, eine entſprechende Partie. Lehrer oder Beau ter gl. Konfeſſion bevorzugt am liebnen von hier: enſtgemeinte Off., wenn mögl. nebſt Bild wolle man unter Nr. M. 2400 an die Exped. Bl. ſenden. Vermittler ver⸗ deten. Anonyen zwecklos. 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