Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 2s Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfig, — In ſerate: Die Colonel⸗Zeile 25 Pfg. Auswärtige Inſergte 30„ Die Reklame⸗Zeile Mark E 6, 2. Schluß der J Geleſenſte und verbreilelſte Zeitung in Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. der Stadt Rannheim und Umgebung. Unabhängige Ta ageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Mlannheim und nalin (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ 15 Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchbaltung 14 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten Redaktion„„„„„ Expedition und Verlags⸗ buchhandlungg E., 2. Nr. 94. 26. Februar 1907. Aus Stadt und Cand. Mannheim, 26 Februar 1907. Vortragszyklus. Heute Dienstag, den 256. uar,n achmittags 4 Uhr,f indet der letzte Vortrag des 12ſtünd. Zyklus über„Bilder aus der neueſten Literatur“ von Fräulein Anng Ettlinger aus Karlsruhe ſtatt. Zur Behandlung e ge⸗ langt Guſtav Frenſſen, der Dichter des Jörn Uhl und Hilligenleis. daur abſchließende Vortragsreihe hat den Hörerinnen immer einen Einblick in die Richtungen und Be⸗ ſtrebungen unſerer modernen Dichtung eröffnet und ihnen die geiſtige Eigenart der führenden Männer und Frauen erſchloſſen. Die Namen der behandelten Schriftfteller und Schriftſtellerinnen ſeien hier noch einmal im Zuſammenhang genannt: Detlev b. Li⸗ liencron, Arno Holz, Johannes Schlaf, Gerhard Hauptmann, Richard Dehmel, Otto Julius Birnbaum, Hugo v. Hofmar 8⸗ thal, Ellen Key, Clara Viebig, Iſolde Kurz und Riccarda Huch⸗ Kaufmänniſcher Verein(E..) Die Abteilung Lehr⸗ lings heim des Vereins veranſtaltete am Sonntag in ſeine Lokal eine humoriſtiſche Abendunterhaltung, welche bei gutem Beſuch einen ſchönen Verlauf nahm. Das eeee des Abends lag in den bewährten Händen der Herren S 1 Bornhäuſer, Lautenſchläger und Wellenre 9 welche ein Programm zuſammengeſtellt halten, das ſehr a Ab⸗ wechslung bot und die Unterhaltung zu einer genußreicher ge⸗ ſtaltete. Eingeleitet wurde die Veranſtaltung mit einem Klat lavier⸗ vortrag. Hierauf folgte die Aufführung von zwei Theaterſtücken, welche im allgemeinen ſehr gut zur Darſtellung gebracht wurden und einen vollen Heiterkeitserfolg erzielten. Es die Herren Schmidt, J We eklenrenther, Lauten⸗ Hit Die tit ge⸗ Fritz ſchläger, Ringer, Sprewyer 11 5 Beyſel, die ihre Rollen geſchmackvoll durchführten. Ein gelungenes bumorſiſche dett verfehlte ſeine Wirkung ebenfalls nicht. Den muſikaliſchen Teil hatten die Herren Bernhard Weiß und Fritz Walter übernommen. Sie trugen durch ihre Darbietungen ebenfa ills z öUr Verſchönerung des Abends bei. Die ganze Beranſtaltung wurde größtenteils von den Mitgliedern des Heime durchgeführt. ſelbſt⸗ verſtändlich mit Unterſtüßung des Kaufm. Vereius E⸗ B. hiek, ein Beweis dafür, daß die angehenden Kauf fleute auch neben ihrem Beruf aus ſich ſelbſt heraus imſtande ſind, 99 Zuſam⸗ zu verſchönern, wenn auch in deſcebenen Maße, Paſſions⸗ Vortrag. Am Mittwoch, den 27 Febkugr, 1 5 5 erſte der 3 Paſſionsvortkräge im Friedrich⸗ park ſtatt⸗ Herr Paſtor Schneller aus Köln wird reden über:„Das Kreuz auf Golgatha“. Der Regner erweckt ſchon du 0 ſeine Vergangenheit und ſeine Perſönlichkeit beſonderes Int Er iſt in Jeruſalem geboren als Sohn des Leiters des dortig ſyriſchen Waiſenhauſes hat in Deutſchland Theologie ſtudiert unz war dann eine Reihe von Jahren deulſcher Pfarrer in Bethleh ſent. Er gilt als einer der bedeut endſten Kenner des Morgenlandes aund iſt ſowohl mit den geographiſchen Verhältniſſen als mit den Sitken und Gebräuchen in Paläſtina aufs innigſte vertrauk. Seine* obachtungen 50 Fent iſſe ha er nt in Longfellow. Zum daüncde e Geburtstag(geb. 27. Februar 1807) Dichters von Sgon Noska. Henth Wadsworth Longfellow, der am 27, Februar 1807 zu Portland in Maine das Licht der Welt erblickte, iſt wohl von allen Dichtern Amerikas in Deutſchland der populärſte geweſen, nicht weil er entſchieden der bedeutendſte Poet Amerikas war, ſondern weil er ſozuſagen der deutſcheſte genannt werden kann. Longfellotos Lebenslauf war äußerlich wenig bewegt; es war das Leben eines ſtillen Gelehrten und Poeten, das er führte, aur unkerbrochen durch große Reiſen, auf denen er mit Vorliebe utſchland beſuchte, A Bowdoin⸗C ollege in Brunswick widmete er ſich zuerſt juri⸗ ſtiſchen Studien, ohne dabei innere Befriedigung zu finden. So wandte er ſich bald der Sprachwiſſenſchaft zu und zwar mit ſolchem Erfolge, daß er bereits mit einundzwanzig Jahren zum Profeſſor für dieſe Fächer am genannten Inſtitut ernannt wurde. keineswegs auf dem Gebiete der ihm übertragene Amt genügend eine größere Studienreiſe nach Indeſſen fühlte er ſich doch noch miodernen Sprachen für das ſicher, und ſo machte er vorerſt ECuropa. Peſonders hielf er ſich und kehrte nach drei Jahren in ſein Amt zurück. Im Jahre 1835 wurde ihm dann die Profeſſ ur für moderne Sprachen am Harvard⸗College in Cambridge als Nachfolger des berühmten Ticknor übertvagen. Auch jetzt wieder unternahm er, um ſich für ſein Amt zu rüſten, eine Studienreiſe nach Europa, insbeſondere nach Deutſchland, Schmerz, ſeine Gattin durch den in deutſcher Erde begraben. Nachdem der Dichter achtzehn Jahee in Wane e ls Alt⸗ verſt bösslebrer gewirkt legte er im Jahre 1854 ſein Amt nieder Tod zu verkieren. 15 ward um ſich fortan nur ſeinen literatiſchen Arbeiten zu widmen. Da wollte es das Schickſal, daß der Dichter, der ſich zum ztbeiten Male verheiratet hatte, erfolgten erf ſchüttert aufs tief ſte *1 waren beſonders tun hatte. des der und durch er chütternde Familienerlebniſſe. in Deutſchland längere Zeit auf, deſuchte dann Holland. die Schweig, Frankreich, Italien, Spanien und hier hakle er 5 er ein E durch den unker höchſt tragiſchen Um⸗ Verluft ſeiner zweiten Gattin, die ein Opfer V wurde table 5 leſenswerten Buch, ler begründet „Kennſt du das Lande⸗ Dieſem erſten Buch iſt eine Reihe anderer nach und Inhalt bollendeter Bücher gefolgt: Evangelien⸗ f51 1 u. g. 85 ſein ner Zeit der Kaiſer die iht Paſtor Schnel ler + ne d 2 kaiſerrei eiſe ſtammt Alls fahrt durchs heil ige ſel der ſog. J Feder in Schneller iſt der vor dem Dae wird am Schl 18 die ein int ſhriſchen n Beſuch des Vor⸗ 8 fängt, nur angelegentlichſt (Siehe auch her empfehle Der Eintritt iſt frei. Ko! igreß Von den drei ae die ſich um den 2. 85 ſuſchen E Kongreß beworben haben, hat 2 getragen. Der Kongreß wird vom 9. 5 15 ſtattfinden. Damit wird eine eſperantiſtiſchen Literatur, berbunden ſein. Außerdem firmen, die bereits i in deles in fer⸗ nationalen Hilfsſprache drucken laf Neben den de eſchäft lichen Verhandlungen wird eine öffentliche Feſtverſ finden, in der Geh. Rat Univerſitätsprofeſſor tw a ld⸗Leipzig und der Rektor der Un iverſität Dijvn, Prof. Boirac, ſpr echen werden. Auch der Erfinder der Sprache der ruſſiſche Arzt Zamenhof, wird perſönlich dem Kongreſſe beiwohnen. Die Dresdener Gruppe gehört zu den größten Deutſch⸗ lands. Eſpe ranto⸗ ttgart, Drez — Stu werd 1 unſt un 70 19 bwal. führung aus dem Witwe! Der egebeng des Obetuunkernehmens in London. Der Untergaug des Dampfers„Berlin“, wobei eine An⸗ zahl deutſcher Choriſten und Choriſtinnen ein naſſes Grab ugeé⸗ fünden haben, richtet die ernenke Aufmerlſamleit guf den Zu⸗ ſammenbruch des deutſchen Opernſyndi kats, der mittelbar die Ur⸗ ſache war, 985 die verunglückten Künſtler ſich auf dem Schiffe befanden. Der„Dailh Telegraph“ 2 05 darüber mit:„Eine Hauptſache Muß feſtgehalten werden, daß nämlich die ſtändige Leitung von Covent Garden mit der S 05 nicht das mindeſte zu Sie hat das Theater an ein Syndikat verpachtet⸗ das die deutſche Spielzeit auf eigene Rechnung unternahm. Das Syn⸗ dikat wurde unter dem tel Winter German Opera Ei⸗ mited) am 3. Juli v. J. gegründet und eingetragen und trat mit Seeail The E—2“ Ant 24. März iſt Longfellosd dann hochbetagt in Cam⸗ dge geſtorben. Wenn Longfellotws dichteriſche wie menſchliche Gihetart geſagt, der deutſchen ziemlich berwandt war, wenn er auch Poet zumeiſt auf dem Boden geutſcher Poeſte emporwuchs er mit den ern die größte Verwandtſchaft hak, ſo wäre es doch falſch, hmen, daß er die deutſche Poeſie gllein und vor Vielmehr fühlte ſich Longfellow, der alle eurcpäiſchen hen gleich gut beherrſchte, Welkliteratut in ſeiger anterikaniſchen Heimat. Er war das gleichſam für Amerika, was ane einſt im klaf ſiſchen Zealter Deulſchland geweſen: j des Beſten aus allen Litetakuren. Und er debütierte im Jahre 1833 mit einem Bändchen, 918 einen Eſſay 15 die Poeſte der S ei und mpraliſche ung der bekannten ſpaniſchen Ode Coplas de Manri 1155 50 Dann folgte ein Slizzenbuch das eine Frucht ſeiner euxopäi Reiſe in wiſſen⸗ ſchaftli ch gehaltenen Studien bot. 1655 Beſonders wertvoll aber für Deutſchland „Hhperion“, der im Jahre 1839 merkt erſt 1856 durch Ad. Böttger Überſetzt würde⸗ Noch im ſelben Jahre aber erſchien ſeine Gedichtſaumlung„Voiees of the nighte, in der neben ſeinem berühmten Gedicht„N pfalm of kiſe und anderen Gedichten, die ihn ſchnell bekaun machten, eine Reihe Ueberſetzungen der beften Gedi hte aus dem Spaniſchen, Frau⸗ zöſiſchen, Ji e a ele. Schnell wurde Longfello durg diſe Gedicht i Enropa bekannt Mit großem In⸗ er neuen Hurher benae Longfellows erſthienen ſeine Balgaden, und faſt ſeine„Gedichte von der Sklaverei“, mit eee der 1882 wie ede ſein Noman Fenek n. Im Jabne gleich; zeitig erſchienen denen er in warmblütiger für die Sklaven eintrat, Daneben ve ͤ Drama„Der ſpaniſche Stud ſchu— In einem größeren We 25 machke er 51 Lan gleute mit den bedeutendſten i ſt bekannt, denen er bio⸗ eugniſſen 5 gen beigab. Faph giſche und ee Einleitui Heine als und als Ver⸗ ſcheinens in Amexika drei ienen e aber der bereits Schauſpiel, indem 9 chtkunf ſt und Dichter von In dieſem ledor der deutſchen Poeſie Eingang Müller, einem Kapital von 10 900 Pfand Sterling ins Lbeſl Her Ernſt van Dyck, der bekannnte Tenor, wurde Generaldirektor das Opernhaus Covent Garden wurde auf einen Monat, der am 9. Februar ablief, gepachtet. Die Vorſtellungen wazen von leriſchem Werte und der Zuſpruch derart, daß die Anſicht Ver⸗ breitung ſand, das Unternehmen komme nicht nur auf die Koß ſondern ernte auch noch einigen Gewinn. Deshalb erreg 0 auch keine ſonderliche Ueberraſchung, als bekannt wurde ſei beſchloſſen, das Unternehmen um weitere vierzehn Tag zuſeßen. Während der fünften Woche, die mit dem 16. abſchl oß, ging dann auch die Oper mit ſcheinbarem Erfolg wi Daß am Samstag, den 16. Februar die Spielhonorare nicht e gezahlt wurden, erregte keine ſonderliche Verwunderung, denn gleiche iſt auch hierzulande ſchon mitunter vorgekommen aber die Künſtler am Montag am Theater erſchienen, fanden die Türen geſchloſſen u. folgende Ankündigung angeſchlagen 5 e e 15 Winter German mi van Dyck, das 191 i0 die Haupttenorparlien aüu 1 audaueend ſeine e 5 Geperabbirrktü zu erf in d au als argeürdig 1 5aß dieſe Woene ſtellungen ſtattfinden.“ Darauf wurde in der Wohnung de ban Dyck angelegentlich nach dieſem geforſcht; wie es h aber die Antwort dahin, er ſei am ſelben Morgen nach d lande abgereiſt. Am folgenden Tage erſchien am Theate weiterer Anſchlag, der Beſcheid auf Nachfragen im B Geſellſchaft in Ausſicht ſtellte. Diejenigen indeſſen, einſtellten, ve rnahme n, es ſei nichts über die Lage de 1115 Später erfolgte darauf eine fernere Ankündigung, d Mitglieder der Operntruppe für Mittwoch morgen 11 Uh dovent Garden beſchied. Als ſie ſich jedoch zur rechten einfanden, waren die Türen nach wie vor e und nien zur Stelle, um 855 und Antwort zu 195 hen. gin z weitere e ſtürzen, pntere 15 Das 225 nige, di 1 7 word 91 Geld erhaltet am Schluſſe der Woche erwar teten G96 5 V gegangen ſialse 955 Geſchäftliches. Dem Straßburger Krieger⸗Verein iſt die Genehn teikt o u, eine Geldlottevie zu beran ſtalten, de erträgnis zum VBau eines Kriegerheims beſtimmt iſt dieſer Geldlotterie muß unwiderruflich am 19.— ſtattfinden kommen nur Geldgewinne zur Ve M. 40 0g0,—0 10 000, zuſammen 3119 Geldge M. 120.000. Der Vertrieb der Loſe iſt dem Bafkhau Schäfev, Straßburg, übertragen. —— Hexametern In ſeinem in verfaß „Evangeline“, das von verſchiedenen Dichtern ins D tragen wurde, zeigt ſich wohl am meſſten der Ein ſchen Dichtkunſt, das Vorbild von Voß, wenn amerikgniſche S Sloff eine ganz andere Behandlung die in Nopelle alker In der, 0 Velteie bon enn von Ae Dann erſchien im Jahre 1855 ſein berihn lliſche Sang von Hiawatha“, eine epi iſch⸗ dy Sie e g. Auflagen. J. mehrfach übertragen, zuerſt 9 Ad. Bötte ganzen Welt Aufſehen erregte ralh, von Knortz und noch vor einem J3 Reuleaux. die auf den Schooleraftſchen Indianerſage In der Freiligrathſchen Ueberſetz Meſſias der Nolhin Nation geworden. In die Geſchichte eines der deutſchen in alle enderen lebenden Sprachen überſetzt worden. Von ungemein zahlreichen Werken, ſtanden,— 19 erwähnt, widmete ſich Lon ab led iglich literariſchem Schaffen,- Neu⸗Gnglands“ und„Die göttliche Tra die“ zu nenne ſrüher geſchaffen n„Gi klichen Lege maßen eine Trilogie bilden, inſof behandeln, wie ſie in Longfellow auch ſpäte int unter dem Titel„Chriſtus, a myſtery“ 1 5 hie er eine Ueberſetzung von Da ee bei ſeinem Aarfeſtpalt und ein erſt nach in „Michel Angelo“, Dazu ga werke 8— 10 5 Seneral⸗Anzeiger(Mrkagblalk) Mannheim, 98. Februar Nus Stadt und TLang. Mannheim, 26. Februar 1907. Die Neufeſtſetzung der Abonnementse und Tagespreiſe im Hoftheater. Einer der letzten Sladkratsberichte enthielt, wie noch erinner⸗ lich ſein dürfte, die Mitteflung, daß der Stadtrat eine Erhöhung der Theater⸗Eintritlspreife beſchloſſen habe. Die heutigen Tagespreiſe ſind, abgeſehen bön einer 1903 eingetrefenen Er⸗ höhung der Preiſe für Perterrelogen und J. Ranglogenpläße, feit 1. September 1891 in Geltung. Seit dieſem Zeitpunkt hat der perſönliche und fonſtige Aufwand des Theaters gang bedeutende Steigerungen erfahren. Der Gehaltsetat für das Perſonal iſt um 83 Prozent, der Aufwand für Theater überhaupt um 73 Prozent geſtiegen. Seit dem Jahre 1903 wurde eine Reihe von Gehalts⸗ erhöhungen vorgenommen und für das kommende Theaterjahr ſind weitere Mittel für eine nochmalige Aufbeſſerung der Bezüge des Chor⸗ und Arbeitsperſonals erforderlich. Ebenſo war bei dem in⸗ tenſiven Theaterbetrieb eine Vermehrung des Arbeitsper⸗ ſonals nicht zu umgehen. Allein für das Orcheſter⸗, Chor⸗ und Arbeitsperſonal betrügt der Mehraufwg it der letzten Er⸗ höhung der Eintrittspreiſe rund 45 700 Mark. In gleicher Weiſe ſind auch die Auſprüche des Soloperſonals, der Gäſte, der Au⸗ tbren uſw. geſtiegen und auch die Anforderungen des theaterbe⸗ ſuchenden Publikums an die dekoratſbe, koſtümliche und maſchinelle Ausſtattung der einzelnen Aufführungen müſſen als geſteigert be⸗ zeichnet werden. Allen den hieraus erwachſenen ganz erheblichen Mehraufwendungen konnten Mehreinnahmen nicht gegenüberge⸗ ſtellt werden. Die naturgemüße Folge war ein ſtetiges An⸗ ſchwellen des außerordentlichen Zuſchuſſes für das Hoftheater. Einer Anregung aus der Mitte der Theaterkommiſſion ent⸗ ſprechend teat daher dieſes Kollegium der Frage einer allge⸗ meinen Erhöhung der Eintrittspreiſe näher und beſchloß nach eingehender Prüfung und Beratung, die Preiſe mit Wirkung vom J. September 1907 ab wie untenſtehend feſtzufetzen. Dieſe neuen Preiſe würben unter Zugrundlegung des derzeitigen Abonnenten⸗ ſtandes und des vorjährigen Tagesverkaufs künftig mehr be⸗ tragen: Abonnements 48 700., Tageseinnahmen und Abonne⸗ mentsvorſtellungen en. 13000., Suspenduvorſtellungen etwa 4800., zuſamm 66 500 Mark. Dazu der Erkrag von 5 Sonn⸗ kagsvorſtellungen außer Abonnement etwa 10 500., ſodaß die Geſamteinnahmen 77000 Mark betragen würden. Aus den bis⸗ her unnumerierten Plätzen im Hoftheater, die künftig numetlert werden ſollen, nämlich Parterre, Galerieloge und Galerie, kaun eine höhere Einnahme nicht berechnet werden. In dem neuen Pleisverzeichnis ſind zwar auch für dieſe Plätze höhere Eintritts⸗ preiſe vorgeſehen, doch ſollen dieſe erſt in Wirkfamkeit treten, wenn die Numerierung durchgeführt iſt. Durch die Numerlerung vermindert ſich natürlich die Zahl der verkäuflichen Plätze, die vorgeſehene Preisſteigerung dürfte indeſſen annähernd den ent⸗ ſtehenden Einnahmeausfall decken. Bezüglich der Verwendung der zu erwartenden Mehreinnahmen beſchloß der Stadtrat, zunächſt den tatſächlichen finanziellen Effekt der Preiserhöhung abzu⸗ warten. Der Bürgerausſchuß hat noch ſeine Zuſtimmung zu der Preiserhöhung zu geben. Abounement Tagespreiſe —5 E. 5 siüze E 1 3 & W 5 S* 2 1 1 64 1. 1.. Ganze Logen Paärterrelogen CV!!! bisher 3. 680.60.50.50—— Loßen I. Rauges neu.75 825.80.80.500 aher d„ Logen II. Rauges neu.25 495.—.30 1. Bioher 1s 888 0 8. 350 Einzelne Logenplütze Reſerveloge I. Ranges 1. Reihe neu.— 1100.—.50.—.—.50 bisher.50 990.—.—.—.—.50 2% 8. U. 4 Reihe neu 428 988.—.—.— 3.50 bisher.— 880 6..— 7. 3—.50 Reſerveloge II. Ranges 1. Reihe eu 275 605.—.60.—.— 180 bisber 260 560.50.— 460—.50 2. Untd 3, Reihe nen 280 5086.80.—.50—.60 bisher 2. 440.—.50.—.— 1450 eſerveloge III. Ranges 15 1 Neihe neit.— 440 20.— 380.80 1 bisher.59 330.—.50.— 150 1. 2. fl,. Reihe nen.50 330.— 350.— 10 1 5 bisher.25 278.50.—.50.50.— Parterrelogen 85 J 1. Reihe 8/ 8e 8,„ 0—„„.—. bisher.50 770.50.50.50.— 2. g l8, Reihe nei 8e8 s.—.—.— J bisher.— 660.—.—.—.— 2. Logen I. Ranges 1. Reihe nen.25 985.—.—.50 2. bisher 4— 880.—.— 7. 250.— 2. u, 3. Reihe nen.75 825.50.80.50.50 2. bisher.50 770.50.50.50.50.— Logen 1I. Nanges 1. Reihe neu.75 605.380.—.50.—.30 bisher.8 495.—.60.— 2..50 2. u. 8, Reihe neu.25 495.—.30 1..—.50 8 bisher.75 385.8) 3— 3ʃ60.—.30 logen III. Ranges 85 1. Reihe 8 nen 189 330.—.80 6.0 1. bisher 15 275.—.50 8— 450 1. U. 8, Reihe neu.28 275 180 2— 959 180 1 keinſchl Proſzeniumslogehbisher.— 220.20.50.—.50 1. Sperrſitze Erſtes Parkett utu.— 4660.— 43 30 21.50 bisher.689 550.50.—.60.— 1450 Hweites Paekett nen 228 49.—.—.20 50 Bisher.75 388.50.50.— J20 SBeonſtige Plütze Siehplat im Parkett eu—2550.—.80.30 12 bisher—— 280.—.50.50.30 Pacterre en.50 80.0.80 bisher——.50 2.50 Galerielage Mu Il. 143.60.70.50 5bisher——.80.—.20 90.60.40 Galerie——.0.60.70 0440 90.50 —.40.50.60.30.20 Kaufmannsgericht Mannheim. Stitzung vom 8. Febr. 1907 unter dem Vorſtih des Herrn Rechts⸗ rat Dr. Erdel. Ohne Beiſitzer. 1. Die Firma E. M. hier klagt gegen ihren geweſenen Lageriſten E. Sch. auf Zahlung eines Monatsgehalts als Schaden⸗ 4 erſatz bafür, daß der Beklagte am 31. Dezember ohne voransge⸗ gangene Kündigung ſeinen Dienſt beſ ihr verlaſſen hat; Beklagter gibt dies zu; er macht als Grund des Austritts geltend, er ſei fort⸗ geſetzt chikaniert worden und habe es daher vorgezogen, bei einer andern Firma eine ſchlechter bezahlte Stellung anzunehmen. Ge⸗ kündigt habe er deswegell nicht, weil er beflrchtet habe, daß während der Kündigungskfriſt bie Ehikanterungen noch ärger wer⸗ den würden. Da Beklagter die bebauptete chikanbſe Behandlung icht ſtichhaltig zu belegen bermag, einigt er ſich auf Vorſchlag des tzenden mit der Klüögerin im Vergleichswege dahin, daß er Buße für den Kontroktbruch 25 M. zahlt, welche von der Klägerin der Arntenkommtiſſion zugswieſen ſberden. 2. Der Buchha M. klagt gegen die Fir ung eines Dienſtzeugniſſes, d Firma B. u. Sch. Der VBertreter der Be⸗ tgibt im heutigen Termin ein inen Anſß i genügend akzeptiert. ignis, welches Kläger Mik Beiſitzern. Aus dem Kreiſe der Kaufleute: bie Herren Ju und Adalbert G Tu mbaſch; aus dem Kre lfen: die ius Darm⸗ e der Hand⸗ Herren Franz Fallenſteſ und Wilhelm lüngse F. 3. In Sachen des Verfick Zinſpektors R. in Leipzig gegen ., Verſ.⸗Akt.⸗Gef. hier, dicht durch Teilurteil vom 22. Dezember v. J dem Kläger eklagte Gehalt für September, ktober über 5 das ebe noch ki Nopemb ſeſprochen, dagegen die Entſcheidung e Dezembergehalt ausgeſetzt, weil da⸗ ſe werden konnte, ob Kläger auch in dieſem züger Stellung ſein würde. Im heutigen Termin der kl. Vertreter die Erlaſſung des Endurteils für den Der beklagtiſche Vertreter kritt auch heute der Kläge Abweiſung entgegen. Da gegen das Teilur⸗ inzwiſchen Berufung an Gr. Landgericht eßt das Gericht, die Entſcheidung über zur Erledigung dieſer Berufung auszu⸗ das D ſetzen. 4. C. B. war bei der hieſigen Filigle der Firma Geſ. f.., Sp. u. Pr. Fabrikation(porn(h..] vom 19. Jebruar bis 31. Dezember 1906 als Expedient in Stellung. Als ſolcher hatte er nicht immer während der ganzen regelmäßigen Geſchäftszeit zu tun. In ſeiner freien Zeit beſuchte er ab und zu die Stadtkund⸗ ſchaft der Beklagten und nahm Beſtellungen auf Flaſchenbier ent⸗ gegen. Unter der Behaupkung, daß ihm bom Verwalter der hieſigen Filiale für dieſe Tätigkeit als beſundere Vergütung eine Propiſton verſprochen worden ſei, verlangt Kläger mit vorliegender Klage die Zahlung von insgeſamt 36.42 M. Die Beklagte beſtreltet eine ſolche Proviſionszulage; dem Kläger ſei nur in Ausſicht ge⸗ ſtellt worden, daß bel gutem Erfolge die Anerkennung für die frag⸗ liche Tätigkeit nicht gusbleiben werde; dieſe Anerkennung habe er auch tatſächlich in Geſtalt einer Weihnachtsgratifikation erhalten. Der als Zeuge vernommene Verwalter B. beſtreitet unter Eid, dem Kläger eine Proviſtionszufage gemacht zu haben. Mit Rück⸗ ſicht darauf und da die dem Kläger unbeſtrittenermaßen gewährte Gratifikation nach Lage der Sache nur als Vergütung für die oben erwähnte Tätigkeit des Klägers gelten kann, lautet das Urteil auf Abweiſung der Klage. „ Hofe. Der Kronprinz bon Schweden iſt zum Beſuch ſeiner Gemahlin nach Karlsruhe gekommen, um ſie vor ihrer be⸗ vorſtehenden Reiſe nach dem Süden zu begrüßen. Der Kronprinz beabſichtigt, bis Mittwoch den 27. ds. Mis. in Karlsruhe zu ber⸗ weilen und am Abend dieſes Tages die Rückreiſe nach Stockholm anzutreten. Das Befinden der Kronprinzeſſin hat ſich in den letz⸗ ten Tagen gebeſſert und der Kräftezuſtand iſt wieder befriedigender. Die Höchſten Herrſchaften feterten am Sbnnta den Geburtstag des Prinzen Bertold. Der junge Prinz wurde mit ſeiner Schweſter naach der Tafel in das Schloß gebracht und ebenſo fofe ſeine Eltern von den Höchſten Herrſchaften mit Uebesteichung von Geburtstags⸗ gaben beglückwünſcht. Dle Großherzogin beſuchte Sonntag nah miktag die von dem Fuſtrumenkalberein zum ehrenden Geda an ſeinen Protektor, den Prinzen Karl, veranſtaltete muſik Feier in der evangeliſchen Stadtkirche. Berſetzt wurde der Vorſtand dor Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ inſpektion Ueberlingen, Oberbauinſpektor Jul. Steinhauſer, in gleicher Eigenſchaft nach Konſtanz und der Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Mosbach, Oberbauinſpektor Friedrich Wagner, in gleicher Eigenſchaft nach Ueberlingen. *Ernannt wurde der wiſſenſchaftliche Hilfsarbeiter der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Hermann Drach Kärlsruhe, zum Zentralinſpektor der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues und der Regierungsbaumeiſter Karf gei ratſchky in Lahr unter Verkeihung des Titels Waſſer⸗ und Straßenbauinſpeltor zum Vorſtand der Waſſer⸗ und Skraßendau⸗ inſpektion Mosbach. Fremden⸗Unterkunft 1907. Die Zahl der beim Verkehrs⸗ burcau zur Unterbringung der Fremden während der Ausſtellungs⸗ zeit angemeldeten Betten vermohrt ſich von Tag zu Tag, ſodaß die Zweifel immer mehr ſchwinden, ob allen fremden Beſuchern in der Stadt ein Nachtguartier angeſpieſen werden kann. Voraus⸗ ſichtlich Anfang März werden alle angemeldeten Zimmer durch den Wohnungs⸗Ausſchußz beſichtigt. Dieſe Beſichtigung iſt unerläßlich, Um Beſchtwerden der Mfeter tunlichſt zu vermeiden. Wer zu obigem Ziveck noch Vetten zur Verfügung halten will, tut gut, wenn er mit der Anmeldung nicht länger zilvartet. Anmelbeformulare bei Unſerer Expedition und dem Verkehrs⸗Bureau(Kaufhaus). Im Verein für Volksbildung hält heute(Dienstag) abend Herr Profeſſor Salom In⸗Holdelberg einen Vortrag über: „Die zerſtbrenden Wirkungen des Meeres“ An⸗ fang Uhr im Bernhardushof. Eintrikk frei. Recht⸗ zeitiges Erſcheinen iſt angeſichts des außerordenklich ſtarken Zu⸗ drauges wegen geraten. Der erſte Hauptgewinn (M. 20 000) 1 E von der Bab. Jupalidenlotterte ftel in die Haupkkollekte von J. F. Lang Sohn in Heddesheim. Verkauft wurde das Los durch Herrn Joh. Jof. Rieſter, Zigarrengeſchäft, R 1, 7, nicht, wie im geſtrigen Abendblatt zu leſen war, durch Herrn Georg Hochſchwender, Zigarrengeſchäft am Waſſerturm. Der Verein für Aquarieit und Terrarien⸗Kunde, welcher bereits Ende vorigen Fahres im Wilhelmshof einen gurbeſuchten öffentlichen Vottrag mit Gratisverloſung eines eingepflanzten Acgtariums abgehalten hat und ſich im Laufe des Sommers utit sittler großen Anzahl gut beſetzter Aguarſen an der hieſigen Garten⸗ bauausſtellung beteiligt, ladet auf Mitkwoch Abend wiederum zu einem Vortrag über Durchlüftung ins Hotel Rohal, L. 13, 15, eih vozu jedermann willkommert iſt.(S. auch Inſerat.) Der Lutherkirchenchor kann mit großer Freude auf ſeinen am Sonntag, den 17. Febrüar, int Skale der„Liedertäfel“ abge⸗ hältenen Familiengbend gürückblicken. Es iſt wohl niemand ohne Befetedigung nach Hauſe gegangen, vielmehr Hat ſich der Chor durch dieſen Abend manchen nieuen Freund erworben. Von kourt⸗ derbar inniger Stimmung ward mallches Gemüt erfüllt, denn die eelten krauten, ſchlichten und doch herzergreifenden Weiſent des deutſchen Volksliedes gaben dem Abend ſein Gepräge. Es iſt wogl das erſte Mal, daß bei einer derarkigen Veranſtaltung ſich das Programm— ſotpohl in den Ehören als in den Sologeſängen— nur aus Volksliedern zuſammienſetzte; der Verlauf hat bewieſen, daß das ein ſehr glücklicher Gebanke geweſen iſt. Deutt wie reich iſt das deutſche Velkslied! Was nur das deutſche Gemüt bewegt, geiſtliche und weltliche Stimmungen und Empfindungen, das klingt wider in dieſen ernſten und fröhlichen, übermütigen und ſchroer⸗ mutsvollen Weiſfen. Geiſtliche und weltliche Empfindungen— nach dieſem Geſichtspunkt war das Programm eingeteilt in einen„geiſt⸗ lichen“ und„weltlichen“ Teil.„Geiſtliche“ und„weltliche Freude⸗ — das iſt, wie Herr Stadtpfarrer Klein in ſeiner Anſprache ausführte, das Kennzeſchen des rechten ebangeliſchen Chriſten. Ja eigentlich kaun nur der Chriſt ſich vecht freuen, denn ſein Leben iſt bergoldet bom Belpußtſein der Gotteskindſchaft. Daher iſt ſeine Freude ſtets mit sinem ernſten Tou bermiſcht. Einen ernſt⸗fröh⸗ lichen Grundton hat das evangeliſche⸗ Ehriſtentum; auf dieſen Ton ſoll der heutige Abend geſtimmt ſein. Es var eine Freude, den Chor ſingen zu hören. iſt wahr, was Herr Stadtpfarrer Klein in ſeiner Schlußanſprache bemerkte, daß ſich der Chor gegenwärtig inn ſölnen Lelſtungett mit jedem andern meſſen kann. Mit großem Dank wurden auch die Lieder des Frl. Doll und des Herrn Wilhelm aufgenommen; beſonders herzerfreuend waren die beiden ganz reizenden ſchwäbiſchen Liedchen. Sehr gut geſpielt würden die beiden Quartette bon den Herren Schleich, Stadt⸗ pfarrer Klein, Becker und RI bfel. Den Höhepunkt des zweiten Teils bildete des Melodram„Das Voltslied in der Spinn⸗ ſtube“, um deſſen Gelingen ſich alle Mitwirkenden verdient gemacht haben: Fräulein Sperling, die die Worte ſprach, Herr Schle ich, der die Klavierbegleitung ausführte, die Spinnerinnen, die ſich durch die widerſpenſtigen Spinnräder nicht in ihrer Sanges⸗ lüſt ſtören ließen, und die Darſteller der lebenden Bilder. Fräul. Sperling gebührt außerdem beſonderer Dan für den Vortrag ihres prächtigen Gedichtes„Das Echo“, das in ſeiner friſchen volks⸗ tümlichen Art aufs beſte zu dem Charakter des Abends paßte.— Was iſt der Ertrag des Abends? Eine fröhliche Erinnerung bei allen Teilnehmern. Und— last not least awanzig neue Chor⸗ mitglieder! Saalbautheater. Wie uns die Direktion mitteilt, iſt der zeichneten Charakterſoubrette Grete Gallus, die dem gegenwärtigen Programm eine ſo große Zugkraft zu berleihen kbußte, für ühren Abſchiedsabend, der wegen ihres neuen Engage⸗ ments bereits auf den morgigen Mittwoch fällt, in Gemeiuſchaft mit dem vorgzüglichen Humoriſten Walter Steiner ein Benefiz betvilligt worden. Es wird nur dieſes Hinweiſes bedürfen, um alle diejenigen, die ſich an den hervorragenden Dar⸗ hietungen dieſer beiden Elitekräfte erfreut haben, zu veranlaſſen, ſich am Mittlboch abend vollzählig einzufinden um damit zu be⸗ weiſen, daß man in Mannheim wirkliche Kunſtleiſtungen zu ſchätzen weiß. Walter Steiner wird ſich, wie ausdrücklich hervor⸗ gehoben ſei, auch noch am Donnerstag hören laſſen. An dieſem Abend findet gleichzeitig ein für den hieſigen Platz beſonders in⸗ tereſſantes Debut ſtatt. Bler Mann heimer werden unter den Namen Demoll als Parterreakrobaten sum erſten Male verſuchsweiſe auftreten und den Nachweis zu erbringen haben, daß ſie würdig ſind, in die Artiſtenelt eingeführt zu werden. Bei dieſer Gelegenhelt möchten wir noch mitteilen, daß für die erſte März⸗Hälfte ein Programm zuſammengeſtellt iſt, das ſich, wie uns die Direktion verſichert, als eines der pompöſeſten der ganzen Saiſon erſpeiſen dürfte. Komitee ſür Volksbildung Neckarau. Den bielen Vortrags⸗ abenden, welche das Komitee für Volksbildung ſchon veranſtaltet hat, darf ſich der donnerstägige Abend wiülrdig an die Seite ſtellen. Der Vortrag über die„Rieſen der Vorwelt“ ſetzte ſchon elne wiſſen⸗ ſchaftliche Bedeukung voraus und übertraf noch die Erwartungen. Herr Dr. Magnus, ein Schüler des bekannten Heidelberger Prof. Klaatſch, ſchilderte im erſten Teil ſeines Vortrags den Werde⸗ ganng unſerer Erde und ihrer Bewohner und der verſchiedenſten Zeitepochen, beſprach die einzelnen Erdſchichten und Ablagerungen, die uns in die Lage verſetzen, ihr Zeibalter beſtimmen zu können, ſowie die Schöpfungstheorien und die Anſichten der Naturforſcher zom grauen Altertum bis in die heutige Zeit. Der zweite Teil des Vortrags wurde durch prächtig kolorierte Lichtbilder erläutert. Dets erſte Bild zejgte die einzernen Lagerungsſchichten der Erd⸗ kinde in überſichtlicher Weiſe an, in welchen die Foſſikien gefunden wurben. zogen mächtige, oft nie ausg Vor dem Auge des Beſchauers geſehene Formen von Tierarten vorüber, die als Ueberreſte längſt⸗ vergangener Erdperioden in den berſchiedenen Mufeen Aufbewah⸗ kung gefunden haben. Relſher Beifall dankte dem Redger für ſeinen fehrreichen, formvollendeten Vortrag. Auch dem Komilee ſei an dieſer Stelle für die Veranſtaltung gedankt. Dieſterweg⸗Verein. Am Mittſvochabend ſprach Profeſſor Dr. Süpfle über den„Kultureinfluß Deutſchlands auf Frankreich“. Meiſtens ſpricht man von umgekehrtent Einfluß. Pariſer Blätter machen ſich von Zeit zu Zeit das Ver⸗ gnügen, Berliner Theaterzettel abzudrucken, um zu zeigen, wie ſehr das deutſche Theater vom franzöſiſchen lebe, Um ſo verdſenſtvon er iſt das Unternehmen, dieſen Einfluß einmal auf ſeine Wurzelu hin zu prüfen. Der Redner führte folgendes aus: Es iſt das Bild einer Wellenlinie, welches wir aus der Geſchichte des deutſchen Kultureinfluſſes auf Frankreich empfangen: dreimal ſteigt unſer Einfluß, zweimal fällt er kief. Das merovingiſche und kaxolingiſche Zeitalter, das 15,/16. Jahrhundert, und die neuere Zeit bezeichnen die Höhepunkte; dazwiſchen liegen die mittelhochdeutſche Pertode, in welcher Deutſchland ſelber unter die Herrſchaft des Romanis⸗ mus gerät, und die Zeit des ktiefon Verfalls nach dem dreißigjäh⸗ rigen Kriege. In der erſten Periode iſt der Einfluß beſtimmt bor⸗ wiegend durch die Blutmiſchung, in der zweiten ſind die wichtigſten Einflüſſe materieller Art. Die neuere Zeit wird vor allem getenn⸗ zeichnet durch die Einwirkungen des deutſchen Geiſtes, unſerer Philoſophie, Literatur und Kunſt. Faſſen wir das Reſultat unſeres Kultureinfkuſſes auf Frankreich von der fränktiſchen Eroberung an bis gogen Ende des 16. FJahrhunderts— es iſt zugleich die erſte der zwei großen Zeitläufte, innerhalb welcher ſich die Geſchichte desſelben bedegt— zuſammen, ſo ergibt ſich, daß in dieſer umfang⸗ reichen Periode Deutſchland auf das weſtliche Nachbarland einen bielſeitigen und zum Teil ſehr wichtigen und nachhaltigen Einflußz ausgeübt hat. War auch unſer Einfluß in der Literatur nicht kiofgehend, und im Kunftgewerbe ungleich bedeutender als in der eigentlichen Kunſt, ſo zeigt er ſich dagegen deſto kräftiger zunächſt ſtofflich durch die reichliche Zuführung des verjüngenden Blutes der Franken, fitkkich durch deren männhafte und tiefinnerlichen Gefühle, ſprachlich durch Einverleſbung germaniſcher Wurzeln und deutſcher Wörter, poliktſch durch Geſetze und ſtaatliche Ein⸗ kwirkungen, militäriſch durch Fortſchritte m Kriegsweſen und Ueberlaſſung vieler ſtreikbarer Soldaten und Anführer, geiſtig durch ſwiſſenſchaftliche Anregungen und eine der bahnbrechendſten Eutdeckungen im 15. Jahrhundert.— Der gzweite Vorkrag wird das Bekanntwerden und die Einwirkung unſerer neueven Literatur und Toukunſt in Frankreich während des 18. und 19. Jahrhunderts zum Thema haben. Er kindet Mittſpoch den 6, März ſtatt und wird ſo eingerichtet ſein, daß er auch für diejenigen verſtändlich iſt, die den 1. Vortrag nicht gehört habden.— Der ſehr intereſſante Vortrag fand reichen Beifall. Vom Schwarzwaldverein. Im Benehmen mit der feſigeben⸗ den Sektion Bühl hat der Hauptvorſtand des Ba d. S ch w a r z⸗ aldvereins die Hauptverſammlung 1907 auf Sonntag den 26. Maf feſtgeſetzt. Der Monat Mal iſt für Bühl und ſeine Umgebung die ſchönſte Jahreszeit, weshalb ein recht gahl⸗ reicher Beſuch erwartet werden datf. Die Hauptverſammlung findet im Rathausſgale ſtatt. Fuür Montag iſt eine Wanderung üder die Gertelbachfälle zum Hokel Plättig geplant. Nahrungsmittelfälſchung. Bel dem Spezereihändler Joſef Schuhmacher in Neckarau, Schulſtraße 34, wurde am 12. Dez. v. J. don dem Milchofftzlanten ein Reſt Milch beſchlagnahmt, der mit 20 Prozent Waſſer durchſetzt, zugleich aber auch um 30 Prozent entrahmt war, wie an der Verringerung des ſpezifiſchen Gewichtes nicht nachgewieſen werden konnte, daß er ſelbſt die Milch verfälſcht hat, 10 erſolgt nur ſeine Verurteilung, weil er fahrläſſigerweiſe gefälſchte Milch verkauft hat, zu einer Geldſtrafe von 30 Mark, Maunheim, den 26. Februar 1907. General⸗Anzeiger.(Mittagsblatt) Seite. Gr. Hof⸗ u. National⸗ Mannheim. Dienstag, den 26. Jebruar 1907. 87. In Abennement Die Walküre. Erſter Tag des Bühnenſeſthpiels„Der Ring des Rib⸗ lungen“! von Richard Wagner Regiſſeur: Eugen Gebrath. Dirigent: Hermann Kutzſch ach. Perſonen: Theater Siegmund. 5 Friedrich Carlen. Hunding 8 Karl Marx. Wolan 8W8 Sſeglinde 8 8 5 8 8 5 Margar. Brandes. Fricka Betty Kofler. Gerhilde, Roſa Kleinert. Ortlinde, Therefe Weidmann. Waltraute, Betiy Kofler. e Walküren. Se 7 90 2 Faega Ding van der Vijver. Grimgerde, Ella Lobertz. Roßweiße, Carola Linnebach. „ Wotan Hans Bahling vom Stad tiheater in Barmen 5 7„Leglinde Ida Salden vom Hoſtheater in Darmſtadt als Gäſte. Schauplatz der Handlung: Aufzug: Das Innere der Wohnung Hundings. 2. Auf⸗ 09 Wildes Feengedee 3. Aufzug Auf dem Gipfel eines Felſeng birges(des Brännhildenſteins“). Kaſſeneröffng. 5½ uhr. Anfang 6 Uhr. Ende 10½ Uhr. Dauer des 1. Zwiſchenaktes 15 Minuten des 2. 20 Min. Erhöhte Gitetritts preiſe. Mittwoch, 27. Febo 1907. 40. Vorſt, im Abonnem. A. Juugend. Anfaug? Uhr. Nenze Cheaier im Rofengarten. Die lustige Witwe. e 8— Mans moch 3 Tagel Toksttgabatzpon Paharet Vornzehmsten Genres. Am I. März 1907: Beginn der I. grossen internationalen Maar MugbanpTAontarrenl unter den besten Ringerinnen der Jefzizelt um die Ptämie von 1500 Vark in bar. Mamager: Jos. Rosem. Houts Dienstag, abends 8 ½ Uhbr: abends von ½11—½ LUhr: e Aanmeldungen zu diesem Damen-Wetttampf worden vog heute ag im eeee Restauratſon „Zum Mannh. Schützenhaus“ in Feudenheim. 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März 1907. abends ½8 Uhr, im Musensaale des Rosengarten 8 Viertes NLonzert. Solisten: Fräulein Angsle Pornot von der Opera Comique, Paris(Gesang) Herr Pablo Casals Barcelona(Cello). Klavierbegleitung: Herr L. Lzielli, Frankfurt a. M. 7002¹ 2 5 5 0 8 Lortragsordnung: 5 85 8 25 5 65 5 5 90 8888 86868e c Sccdccgcchchc 1. Ouxertüre„Le roi'Ts“, Lalo.— 2. Arie aus der 8 Oper Louise, Charpentier.— 38. Cello-Konzert, mit Orchesterbegleitung, Saint-Sasns. Pause. 65 4. Ballet-Suite, Grstry, bearbeltet von Felix Mott!. 5 5. Liedervortrag.— 6. Elegie, Fauge; Allegro appas- sionato. Saint-Sasns. 8 Das Orchester steht unter der Leitung des Herrn Musikdirektor Th. Gaulé. 28 Elntrittskarten zu Mark.—,.—,.50,.—, 8.50,.— sind in der Hofmusikalienhandlung K. Ferd. Heckel, bei dem Vorstandsmitgliede Herrn Jacob& klein, H 2, 45, Sperrsitze 1. und II. Abteilung vergriflen TTTTTTTT———T— che aalbau Mannheim. feute Dlenstag, 8 Uur abends Worstellung⸗ 85 Nur noch à Tagel! Walter Steiner ARTDILNITS, mit dem 4% ährigen Kapellmeister Hrete Gallus Aertsens Braggs— R. ülungar und das öbrige glünzende Programm. sowie abends an der Kasse zu haben. Mor-gen Mittwoch Benefize-Vorstellung 70084 % Grete Gallus e und kür den bellebten Humoristen Walter Steiner Nunter NMitwirkung des gesamten Programmes, Donnerstag, 28, Februar, abends 8 Uhr Goss8 Abschieds-Vorstellung des gesamſen Februar-Programmes. Freltag, 1. März: Auftreten des vollstäugig neuen und Seusatlous-Programmss der Saison. Sämtliche Nährmittel Artikel zur Krankenpflege Inhalationsappafate lrrigatoren Gesundheitsbinden Wasserdichte Betteinlagen liefert billigst und in bester Rualität Dudwig& Schütthelm, Hokdrogerie 8 Rabattmarken, O 4, 8. 69064 7 Unterrient Stenographie, Maſchinenſchreiben, in . Buchführung, Handelskorreſpondenz, 5 Schönſchreiben ꝛe. ——Aueiteſter Inſtitut hler!—— Priedr. Burekharüt, 1 5, J. geprüftar Lehrer, Sücherrerieen 8 FPhilharmonischer Verein 4 Eert Munnheim.(E..) 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Ohne Karte hat N demand Zutuitt Kinder sind vom Besuche der Vorlesungen ausgeschlossen. 2 Fütfreme Fonfmmaden Wohl iſt kaum Weihnachten vprüber, wo viele mildtätige Hände ſich öffneten, um uns eine Beſcherung der Armen, Alten. Kranken zu ermög⸗ lichen und ſchon wieder kom⸗ men wir mit einer Bitte. In 5 Wochen beginnen ſchon die erſten Konſirmationen. Ste mahnen uns daran, daß es vielen armen Eltern von Konfirmanden ſchwer fällt, aus eigenen Mitteln die Kleidung für ihre Kinder zu beſchaffen. Wir richten daher an evangeliſchen noſſen und ihren bewährten Opferſinn die herzliche Bitte, uns gütigſt Gaben zukom⸗ men zu laſſen, mit denen wir dem dringenden Be⸗ Drfnis der Beſchaffung von Konfirmandenkleider genügen können. Jeder Bezirkspfarrer iſt zur Annahme von Spenden über die ſ. Zt. öffentlich F. wird, bereit. : Paul Klein, Stadtpf., Leneteeze 92 1 die 1 hles, R 8, 3 „ Simon, R 1, 19. 5. 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J. in Mamnheim bei der Kasse der Gesellschaft, in HMannbheim bei der Rheinischen Ovedit⸗ amke sowie bei deren Sämtlichen Filialen, in Berlin bei der Deutschen Bank, in Frankfunt a/fn. bei der Frankfurter Fillale der Deutschen Bank, in Frankfurt /. bei der Deutschen Effecten- umes Wechseibank, in MWorms bei der Fillale der Süddeutsehen Bank oder bei einem Motar auszuweisen und dagegen eine Eintrittskarte in Empfang zu nehmen. Mannhelm, 25. Februar 1907. 70087 Der Aufsichtsrat. Jerein für Aguarien- u. Jerrarienkuncke. Dienſtag, 26. Februar, abends 9 Uhr, im Lotal dsStel IOyal, L. I8, 15. Deffentlicher Vortrag: Durchlüftung der Gewäſſer mit Nutzanwendung für das Aqſuarium. Gäſte willkommen und erwünſcht. Ll. 70101 Wer Vorstand. AItichristliehe Redan 2 1 Dr. E. Horneffer aus Lelpzig D im OCasino-Saal, abends 8 Uhr 1. Mittwoch, 2/. Februar: Der höchhste Wert 2. Montag, 4. März Dless its und Jenseits 8. Mittwoch, 6. März: Gatt und Mensch- 69947 — Nach jedem Vortrage BDiskussion. 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