Sbbre GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich? durch die Poſt bez. incl. Poſt- aufſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: 955— 6, 2. Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf mal. Geleſenſte und verbreilelte Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 5 Eigene Redaktions⸗Vureaus in Berlin und Karlsruhe. Telenramm⸗Adreſſe: „Jaurnal Maunbeim“. Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktton 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 E 6, 2. — Nr. 96. Mittwoch, 27. Februar 1907. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Poltische Uebersicht. Maunheim, 27. Februar 1907. Der zweite Tag. Das Duell zwiſchen Bülow und Bebel iſt bei der dies⸗ maligen Etatsberatung unblutiger verlaufen, als wir es ſonſt gewohnt waren. Bisher war es die Senſation der Etats⸗ debatten, das iſt es heuer nicht. Der Punkt, der allein eigent⸗ lich hervorgehoben zu worden verdient, iſt das Eingeſtändnis Bülows, daß der Liberalismusſichnochrechtwohl befinde. Bülow ſpinnt damit einen Faden weiter, den er ſchon am Tage vorher geknüpft hatte. Er äußerte da, daß ſeine auf dem Schutz der nationalen Arbeit baſierende Wirtſchafts⸗ politik nicht ausſchließe, daß er den Wünſchen entgegenkomme, die von der bür gerlichen Linken gehegt werden. Bülow denkt ſicher nicht daran, was das Zentrum ihm unter⸗ ſtellen;! chte, die von den Konſervativen vertretenen wirtſchaft⸗ lichen, politiſchen und kulturellen Intereſſen zugunſten weit⸗ und was er darunter verſteht, hat die reichlich agrariſch ge⸗ färbte Zollgeſetzgebung erkennen laſſen. Er würde nicht nur eingegangenen Verſprechungen zuwiderhandeln, er würde auch als wenig kluger Taktiker handeln, wollte er nun plötzlich eine Schwenkung vollziehen, die von ſeiner vielgeprieſenen Palitik der mittleren Linie energiſch abwiche. Auch die nichtagrariſchen Konſervativen ſind nicht ſo, daß ſie ſich einfach an die Wand drücken laſſen, ihr Mißtrauen gegen den neueſten Kurs iſt noch immer nicht ganz eingeſchläfert und die Zeitungen der trauen die Konſervativen in die offen gehaltenen Armen des Zentrums treiben, das brünſtig nach neuer konſervativ⸗kleri⸗ zum wenigſten aus wirtſchaftspolitiſchen, in der Hauptſache aus allgemein⸗politiſchen Gründen eine Geſetzgehung nach dem Herzen des Freiſinns nicht treiben und den ſtark agrariſch Ved fugten Bau ſeiner bisherigen Wirtſchaftspolitik nicht plötzlich abtragen. Dieſe Zwangslage ſollte man auf liberaler Seite ſich wohl überlegen. Bülow kann um ſo weniger anders hau⸗ deln, als mit ſeiner Etatsrede vom Tage vorher doch wohl tet⸗ ſächlich alle Brücken mit dem Zentrum abgebrochen ſind. Ein Berliner Korreſpondent der„Frankf. Ztg.“ weiß über das Verhältnis der Zentrumsfraktion zum Reichskanzler folgendes Geſchichtchen zu erzählen: 8 5 b Seit der geſtrigen Rede Bülows iſt das Zentrum nun nicht mehr im Zweifel, daß es das Tiſchtuch mit der Partei zerſchnitten hat, Das Zentrum will, wie man im Reichstage erzählt, nun auch den geſellſchaftlichen Verkehr mit dem Reichskanzler und auch wohl mit den übrigen Regierungsſiellen abbrechen. Es ſoll ein Frak⸗ gegeben werden und daß die Mitglieder des Zentrums keine par⸗ lamentariſchen Abende mehr beſuchen werden. Agrarier wie des Zentrums mühen ſich krampfhaft, es wieder zu wecken. Einmal aber wieder wach geworden wird das Miß⸗ kaler Paarung Ausſchau hält. Bülow kann und wird alſo, tionsbeſchluß ſein, daß keine Karten mehr beim Reichskanzler ab⸗“ Die„Germania“ erblickt obenfalls in Bülows ſchneidiger Rede den Bruch mit dem Zentrum. Um ſo weniger wird Büloſo geneigt ſein durch eine nicht ſtreng auf der mittleren Linio ſich haltende Geſetzgebung die Konſervativen von ſich zu ſcheuchen, um in einer vor dem Zentrum kapitulierenden Kompromißpolitik zu enden. Bülow hat Baſſermannſchen Anregungen folgend, eine Reform der Börſengeſetzgebung verheißen; gleich ſchreit die „Deütſche Tageszeitung“, dadurch könne leicht das konſervatjv⸗ liberale Bündnis in die Brüche gehen. Aus ſolchen allgemein⸗ politiſchen Gründen ſollte man von liberaler, beſſer freiſinniger Würdigung der geſamten innerpolitiſchen Lage zur Zeit gehen kann. Die Befriedigung weitergehender wirtſchaftspolftiſcher Wünſche würde nicht erreicht werden, aber die neue Mehrheit könnte auseinanderfallen, was keine Stärkung des Liberalis⸗ mus in der Reſchspolitik bedeuten würde. Wenn der Lübera⸗ lismus nach Bitlows Zeugnis noch ganz wohl iſt, dann wird dieſer geſunde Junge ſich ſchon Ellbogenraum zu ſchaffen nahme auf die parlamentariſche Konſtellation. Wir möchten gerade nach der freiſinnigen Seite hin die Mahnung richten, bei der Beratung über die von Bülow angeführten Vorlagen, die den Wünſchen der bürgerlichen Linken entgegenkommen ſollen, den Bogen nicht zu überſpannen und nicht durch Ret⸗ tung des liberalen Prinzivs mehr zu verderben, als ſich tat⸗ geht es dem Liberalismus ferner ſo wohl wie heute dann werden wir ja ſehen. Bülew iſt kein Unmenſch und vielleicht gelingt es ſeinem beweglichen Geiſt einmal in einer energ ſchen, liberalen Förderung von Handel, Induſtrie und Verkehr des Schutzes der nationalen Arbeit rechtes Weſoen zu orkennen. Aber wir wollten ja vom Duell Blop⸗B bel ſprechen. Es iſt nicht viel darüber zu melden. Das Sündenregiſter, das Bfilow der ſozialdemokratiſchen Parte vorgehalten, iſt unheim⸗ finden wird, daß der Mann Recht hat, Calwer Bernſtein und andere haben es ja auch geſagt, daß die Niederlage bei der letzten Wahl eine Strafe für vorongegangene Großſprecherei, Sünden war. Und das ſind Reviſioniſten. Von dieſen hält Bülow nicht viel, einſt hat er Hoffnungen auf ſte geſetzt, ſeit Dresden nicht mehr. Nun wir haben dieſe Hoffnung auch revolutionäre Idee, aus der der proletariſche Klaſſen⸗ kampf des Teil⸗ und Maſſenſtreiks immer wieder Nahrung ſaugt und den Mut zu ungeheuren Opfern nimmt, durch die Reviſioniſten übergeleitet werde in den Gedanken der ſo⸗ zialen Reform, der auf dem Grundſatz der Tarifgemein⸗ ſchaften fußend, den ſozialen Frieden hringt Mitarbeiten kann der Reviſionismus auch ferner, die Hauptarbeit allerdings fällt der Sozialpolitik des bürgerlichen Gegenwart⸗ bilden werden. Es wird die Zeit kommen, wo Kopf und Hind einträchtiger als bisher zuſammenwirken werden, und wo wir D Seite den Kanzler nicht weiter zu drängen ſuchen, als er unlor wiſſen, aber allmählich und unter kluger taktiſcher Rückſicht⸗ ſächlich zur Zeit gewinnen läßt. Kommt Zeit, kommt Rat, und lich lang, wir können es hier unmöglich nochmals aufzählen und bitten, es im Parlamentsbericht nachzuleſen, alwa man für die Brutalität der proletariſchen Methode und andere einſt genährt und nähren ſie, daß auch die ſozialiſtiſch⸗ ſtaates und dem geſunden Sinne unſerer Arbeiterſchaft zu. „Wir werden den Arbeitern beweiſen, daß wir die Sozialpoli⸗ tik, in welcher Deutſchland immer noch voran iſt, wefter aus⸗“ (1. Mittagbla auf die heutige Sozialdemokratie zurückblicken werden, 6 Geneſene auf eine böſe Krankheit, wie ein Exwachen aus einem böſen Traum.“ Ueber Bebels Rede bralſchen nicht z1 reden, wir kennen ſeine Gedankengänge und Anklagen, es eine eigentümliche Tragik, die um dieſen klugen Fanatik dieſen naiven Politiker, dieſes ſcharfſichtige Kind aus Utopi wittert, in dem viel politiſcher Gedankenreichtum und geiſti Kraft gelagert ſind, aber alles in den wunderlichſten Gege jätzen und Extremen, daß eines immer wieder das andere au hebt und ein arbeitſames Leben endlich ohne Spuren zu hinte laſſen erliſcht. Eine zeitgemäße Erinnerung. Die Frage, ob das Zentrum eine politiſche od konfeſſionelle Partei ſei, die unlängſt die öffentlichen ſo angelegentlich beſchäftigte, hat ſchon vor 20 Jahren Beurteilung durch einen, der es wiſſen konnte, gefunde Majunke, der erſte Redakteur der„Germania“, der undeutſchen Zeitung mit dem deutſchen Namen, ſchrieb im Jahre 188 nach der Entſcheidung in der Septennatsfrage in d Pol. Blättern“: 5„ „Aus kirchlichem Intereſſe hat das Zen Zweimal geſchloſſen gegen das Septe ſtimmt— um eine kirchenfeindliche Regierung nicht ken—: jetzt hat nach der Anſicht einiger Zentrumsmitgl nach der des hl. Vaters(Leo's XIII., der das Zentrum des Septennats beeinfluſſen wollte) die Sachlage ſich Jetzt, meinen diefe, liege es im Intereſſe der Kirche, reſ kirchliche Intereſſe hindere nicht, daß jeder hier ſeine tiſchen Meinung folge.“ Das Zentrum ſtellte alſo wiederholt die kirchlichen I tereſſeß über die nationalen. Ungeführ dasſelbe wie Ma ſagte Roeren auf dem letzten Parteitage des i Zentrums zu Trier mit den Worten: „Die Hauptaufgabe des Zentrums iſt die, die Intereſſen des katholiſchen Volkes zu vertreten!“ Allein während Roeren trotzdem den kor Charakter des Zentrums beſtritt, dachte Majunk genug, um weiter zu ſchreiben: 1 5 „„Sicherlich wird man auf beiden Seiten(auf tennatsgegner und Septennatsfreunde) daraus d daß es unmöglich iſt, das Zentrum auf ein politiſche Baſis zu ſtellen. Das naturgemäß einigende Band wird Religion ſein. In politiſcher Hinſicht werden in nach twie vor die divergierendſten Meinungen ihr Neben haben müſſen. Es wird der Ariſtokrat neben dem Volksm Freihändler neben dem Schutzzöllner, der„Konſervative zſpei moderne Schlagworte zu gebrauchen— der„Konf neben dem„Liberalen“ verhandeln müſſen. Jedes R an dieſem Grundſatz würde zum Verderben d gusſchlagen. Das Zentrum iſt entſtanden, gewachſen den und wiedergekommen, je nachdem das kirchenpol meter gefallen oder geſtiegen war. So wird es auch in kunft ſein.“ 5„„„ Deutsches Rei Berlin, 26. Febr.(Eineſenſat haftung). Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſtellt g Itikeln des Berliner Tageblatts vom 24. und Ich finde den Weg. Roman von Hans v. Hekethnſe. [Nachdruck berboten.] „„ Dieſes Jahr fiel Pfingſten in die erſten Tage des Juni. Hans hatte verſprochen, die Feſttage in Rotenhagen zu verbringen. Tante Hulda empfing ihn an einem herrlich warmen Tage ſie nur bei Menſchen, die ihr ſehr vertraut waren und ſo freute er ſich darüber. Er war überhaupt auf allerlei Umwandlungen bhier gefaßt. Kutſcher Anton wußte auf der Herfahrt ganz aufgeregt von Neuerungen zu erzählen, die ihn perſönlich ſehr verdroſſen, weil ſie ſein bequemes Kutſcherdaſein mit allerlei ungewohnten Arbeiten bechwerten.„ — 5 es wieder der verhaßte Beſuch, um den ſich ſein Zorß drehte. Die alte Italienerin nahm ſeit es ſo unnatrlich warm geworden war, Luftbäder im nach Süden gelegenen Treib⸗ bauſe Und nachdem ſie dort einige Male von Ahnungsloſen un⸗ liebſam überraſcht worden war, hatte die Herrin von Roten⸗ Hagen Anton Taubenſpind herbei kommandiet. Er ſtand von nun an unter den Glasfenſtern Wache.— Es ſei dies für Sitte und Anſtand notwendig, erklärte Tante Hulda. Das ging Anton über allen Spaß. Für ſeine Herrin hätte er ja bei ſo einer neumodiſchen Kur noch helfen mögen, obgleich ſie für die„Ausländiſche Alte“ beſaß er gar kein Aufpaſſungsver⸗ dgen. Er fühlte ſich degradiert und ordenen Würde tief gekränkt. und ſo be + 7 Die Herrin blieb aber un⸗ ſchon unter dem Portal der Eingangshalle. Er wußte, dies kat auch gegen ſeine Begriffe von gatem Benehmen war. Haber in ſeiner auch ſchon etwas fand ſich Anton permanent in einem„leiſe ge⸗ s iſt das erſte Mal, daß Du unter dieſem Dache ſchlafen wirſt, da heiße ich Dich herzlich willkommen.“ 5 hergerichtet ſei. In dem ſchönen, etwas düſteren Raume ſtanden alte, wertvolle Möbel. Ein Kamin ſchmückte die breite Innen⸗ wand, über dem ein alter franzöſiſcher Spiegel bis an die Zimmer⸗ decke reichte. Das einzige neue Stück darin war ein Klavier, das die Tante ſogleich öffnete.„ „Hier, ſagte ſie,„das iſt ſpeziell für Dich. Du haſt nun die Wahl, ob Du es mitnehmen willet und Dein altes an dieſen Platz men faſt alle von Deinem Großvater. Er ſchenkte ſie mir, dls ich heiratete, und ſagte: Gib ſie ſpäter an Deine Kinder weiter Nun, die habe ich ja nun nicht, aber ich hoffe, es wird Dich er⸗ man für den ſo ſelten erſcheinenden Neffen eingericht ſagte zum Schluß: 55 Sie führte ihn durch die Halle zu einem im linken Flügel ge?! legenen Turmzimmer, dem er es ſofort anſah, daß es für ihn ſcheinlich und ſagte ſehr beſtimm:„Das Klavier ihren Sorgenſtuhl am Sofaplaß. ſtellſt, oder ob Du es hier läßt. Und die Möbel hier, die ſtam⸗ alte Schloß zittette. Ich dachte, es fiele in ſich zuſamm die Hunde hatten che! mich heran.“ augenblinzelnd. nicht, mein junger Herr.“ „Daß man das ſchöne neue Klavier in Ihr! Cartella knurrte in ſich hinein und humpelte ſehr Als die Tante das Zimmer verließ, um e Anordnung zu treffen, hub Cartella wieder zu klagen an Anweſenheit wird uns hoffentlich Genuß bringen! E tan ſträflich langweilig hier. Ihre Tante hat für alle nicht für mich. Seitdem ſie ſich nun auch eine Waiſenkinder aus Sonderbohm auf den Hals ge ich ſie nur noch zu den Mahlzeiten. Ach ja— wirklich mal was erleben könnte, wie den Sturmtag Fann wird man zu Hauſe gelaſſen und darf ſich hi ſtigen. Die Dächer krachten von den Gebäuden herunter, eine raſende Angſt, ſie krochen imm Ibnen das noch nicht Erlebnis genus Mürriſch ſah ſie zu ihm auf.„Schlechte ich ſcherze ja gar nicht,“ verſt um ſeine Mundwinke.„Ma General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 27. Februar kber die am vorigen Samstag in Berlin erfolgte ſenſationelle Berhaftung des Redakteurs Henule feſt, daß die Beobachtung des Hauſes und die Verhaftung Henles mit dem 545 einen Beamten des Auswärtigen Amts durchgeführten isziplinarverfahren nichts zu tun hat. Die Be⸗ obachtung und Verhaftung erfalgte pielmehr, weil Henle von der Kriminalpolizei geſucht wurde, da er eine gegen ihn im vorigen Jahre wegen Betrugs rechtskräftig erkannte Gefäng⸗ nisſtrafe noch zu verbhüßen hat. Richtig iſt, daß Henle in der letzten Zeit an den Reichskanzler, die Geſandtoan Graf Pour⸗ talss und Schlözer Briefe in Sachen des Diszipkinarver⸗ fahrens gegen einen früheren Legationskanzliſten Ball bei der Geſandtſchaft gerichtet hat. In dieſem Verfahren iſt Ball durch den Disgiplinarhof zu Leipzig mit einem Verweiſe be⸗ ſtraft worden. In Eingaben zu der Ballſchen Angelegenheit hatte er mit Enthüllungen und der Veröffentlichung einer Broſchüre gedroht, durch die Beamte des auswärtigen Dienſtes ſſchwer kompromittiert werden würden, indem er gleichzeitig ſeine Vermittelung anbot, um die Veröffentlichung der Bro⸗ ſchüre zu verhindern. Ihm wurde vom kaiſerlichen General⸗ konſul in Zürich im Auftrage des Reichskanzlers geantwortat, daß das Auswärtige Amt keinen Anlaß hat, die beabſichtigten Veröffentlichungen zu verhindern und ſich der zu dieſem Zweck angebotenen Vermittelung zu bedienen. Die objektive Halt⸗ 10 77 der von Ball gegen Hofrat Schneider von der Go⸗ ſandiſchaft im Haag erhobenen Beſchuldigungen iſt durch ein⸗ gehende Unterſuchung feſtgeſtellt worden. —(Eine neue Agrargeſellſchaft für Su d⸗ weſtafrika) hat ſich unter der Firma Schlettwein u. Co. ſheben in Berlin gebildet, Schlettwein iſt ein bekannter füd⸗ weftafrikgniſcher Farmer, der, wie erinnerlich, auch in der Budgetkommiſſion des Reichstags im vorigen Dezember über die Verhältniſſe jenes Schutzgebiets zur Auskunftsertetlung hergngezogen wurde. Die neue Geſellſchaft beſitzt ein umfang⸗ reiches Gelände von etwa 100 000 Hektar. Dieſer Grund⸗ befitz beſteht nach den„Berl. Neueſt. Nachr.“ aus ſechs einzelnen Großfarmen, die vom Hafenplatz Swakopmund etappenweiſe der Olgvi⸗Bahn folgend, ſich bis zum Norden der Kolonie an das Opambo⸗Land ausdehnen. Das Kapital der Geſellſchaft wird 1 Million Mark betragen, und es er⸗ möglichen, auf allen ſechs Farmen ſofort den Betrieb zu er⸗ öffnen. Das gengunte Blatt, das allerlei Rühmliches über die Anbauungsfähigkeit des Geländes zu ſagen weiß, teilt mit, daß zum Betriebsleiter der Farm Beſitzer Schlettwein beſtellt iſt, der Anfang März in das Schutzgebiet wieder abreiſt. Badiſche Politil. Karlsruhe, 28. Jebr. In der geſtrigen Verſammlung der drei liberalen Vereine in Baden⸗Baden wurden Organiſatiansfragen beſprochen und zur Frage der Einigung der Liberglen Stellung genommen. FJür die Stadt Baden ſoll ein aus 11 Mitgliedern der Blockparteien beſtehender Aktionsausſchuß ge⸗ ründet werden, An der Blockpolitik will man auch bei dei nächſten zandtagswahlen und Kommunalwahlen feſthalten. Folgende ein⸗ ſtimmig angenommene Reſolution ſoll der natl. Parteileitung ſo⸗ wohl in Karlsruhe als auch in Berlin übermittelt werden: Die heute in Baden⸗Baden ſtattgehabte Verſammlung des ngtionalliberalen Vereins Baden, des jungliberalen Vereins Baden, ſowie des liberalen Vereins Baden⸗Weſt erachten ein⸗ ſtimmig, unter dem Eindruck des Zuſammenwirkens der ge⸗ ſamten liberglen Parteſen anläßlich der letzten Reichstagswahl, die Herbeiführung zunächſt einer kaktiſchen Annäher⸗ ung und einestaktiſchen Zufſammenpwirkens, unter vollſtändiger Wahrung der durch Geſchichte und Stimmenzahl berechtigten Parteiorganiſation für wünſchenswert im Inte⸗ reſſe der Herbeiführung einer einzigen großen liberalen Partei, in der die Verſammlung auf die Dauer den einzigen Hort erblickt gegen Rückſchritt und Um⸗ ſturz. In einer zweiten Reſolution wird die natl. Kammerfraktion des badiſchendandtages aufgefordert, im nüchſten Landtage mit aller Entſchiedenheit für eine im Verhältnis zu der allgemeinen Verteue⸗ rung der geſamten Lebenshaltung ſtehende Regeluſig der Begmten⸗ gehälter einzutreten. oe. Karlsruhe, 26. Fehr, Der Vorort der Deutſchen Volkspartei ging von Frankfurt auf Karlsruhe i. B. über. Württembergiſche Politik. N. Stuttgart, 26. Febr. Da der Führer des ürktem⸗ bergiſchen Zentrums, Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter Gröber, anläßlich des 59. Geburtstages des Königs zum Landgerichts, direktor ernannt worden iſt, macht ſich eine Neuwahl im 15. wärttembergiſchen Reichstagswahlkreiſe[Blaubeuren] wie im Land⸗ tagswahlkreiſe Riedlingen nötig. Es iſt wohl kein Zweiſel, daß Gröber, der ſich beiden Neuwahlen unterzieht, wiedergewählt wird. Nus Stadt und TL. and. »Mannheim, 27. Februar 1907. Den Schluß des Berichts über die geſtrige Bürgerausſchuß⸗ ſitzung finden unſere Leſer im 2. Blatt. Bei der Wiedergahe der Dehatte über den erſten Punkt Abandblatt ſind durch ein techniſch Sty.⸗V. Fulda und—5 des S deshalh wechſelt worden. Wir geben d sführungen der be Redner nochmals wieder. Stp.⸗V. Fulda gibt als Vorſitzender der Abhörkommiſſion dem Sto. Dr. Einzelheiten geprüft werden könnten. wendig. Aber wo ses notwendig ſei, werde die Gründlichkeit geführt. Die Abhör arb ganz gut. Er dürfe den Reviſionsbeamten nur das günſtigſte Zeugnis über ihre Gründlichkeit gusſprechen. Sty. Dr. Gerard bemerkt, er habe keinen Vorwurf gegen die Beamten erhohen, ſondern nur angefragt, worin die Urſache der Verzögerung liege. Bei dem früheren Syſtem ſeien auch Fachleute verwendet worden. Bei der Reviſion durch den Reviſor handle es ſich nicht nur um formelle Fragen, ſondern auch um wichtige Fragen. Es können z. B. Voranſchlagsüherſchreitungen bemäntelt werden. Es kann auch vdorkommen, daß der Bürger⸗ meiſter für Sachen verantwortlich gemacht werden muß. Er ſei deshalb grundſätzlich dagegen, daß die Reviſion durch ſtädtiſche Be⸗ Gerard recht, daß nicht alle Das ſei guch nicht not⸗ Repiſion mit großer amte ausgeführt wird. Redner macht mehrere Vorſchläge zur Abhilfe. Am zweckmäßigſten erſcheint ihm die Bildung eines Rebiſionsverbandes durch die Städte der Städteordnung. Die Reyiſionsbeamten würden dann nur dem Verbandsvorſtand unter⸗ ſtehen. Ein beſſerer Modus könne nach ſeiner Anſicht nicht ge⸗ fünden werden. * 300jähriges Jubiläum. Eine pietätvolle Erinnerung an unſer Alt⸗Mannheim bietet eine im Poſtkarten⸗Verlag Hepp dahier erſchienene Serie Anſichtskarten von 25 verſchiedenen Deſſins. Dieſe ſind nach alten Stahlſtichen hergeſtellt, mit Verſe und Por⸗ träts von Perſonen, welche mit der Geſchichte Mannheims eng verknüpft ſind, ausgeſtattet,— ſogar die Eintrittskarte zum 1. Badiſchen Schützenfeſt fehlt nicht.— Die Karten, in dunkelbraunem Ton auf hellbraunem Karton künſtleriſch gusgeführt, mit dem neuen Schreihraum und Erinnerungsgufdruck verſehen, ſind in den hieſigen Buch⸗, Kunſt⸗ und Papierhandlungen ſowie Zeitungs⸗ kiosk erhältlich.(Näheres Inſergt in heutiger Nummer). * Die Jubiläums⸗Ausſtellung Mannheim 1907 zählt zu ihren Ausſtellern auch den hieſigen Gartenarchitekten Fr. Brahe, Friedrichsplatz 3, welcher mit einer modernen, ca. 1000 Quadrat⸗ uteter großen Gartenanlgge, deren Entwurf z. Zt, im Fenſter Friedrichsplgtz 3 ausgeſtellt iſt, vertreten ſein wird. Anlehnend an zeitigen Beſtrebungen auf dem Gebiete der Gartengeſtaltung in prägnanteſter Form zum Ausdruck, ſodaß ſich dieſe Anlage den anderen Ausſtellungsgärten in Dispoſition des Grundriſſes ſowie der Bepflanzung durchaus ebenbürtig zur Seite ſtellen dürfte, * Verein für Naturkunde. Heute Abend ½9 Uhr findet im Saal der Loge I. 8, 9, der erſte von zwei Experimentalporträgen des Herrn Prof. Dr. M. Müller vom hieſigen Realgym⸗ naſium über drahtloſe Telegraphie ſtatt. Gäſte ſind willkommen. * Jüdiſches Kinderſeſt. Wir machen nochmals auf das morgen Donnerstag nachmittag 4 Uhr ſtattfindende allgemeine jüdiſche Kinderfeſt aufmerkſam. Es emßfiehlt ſich— des gewohnten ſtarken Andranges zum Feſt wegen— möglichſt vor 4 Uhr zu erſcheinen, insbeſondere aber ſollen die Kinder ſpäteſtens ½4 Uhr anweſend ſein, da ſie in ihre Gruppen einzureihen ſind und durch früh⸗ zeitiges Erſcheinen die Arbeit der Komitee⸗Damen weſentlich er⸗ leichtert wird. Abendveranſtaltung für Erwachſene b ginnt um 8ʃ½ Uhr. Karten ſind nur noch für Erwachſene er⸗ hältlich und zwar in den bekannt gegebenen Vorverkaufsſtellen und nachmittags noch— in beſchränkter Anzahl— an der Tages⸗ kaſſe. * Aulichriſtliche Reden. Heute abend 8 Uhr findet im Kaſinp⸗ Saal der erſte religions⸗philoſophiſche Vortrag von Dr. Horneffer ſtatt:„Der höchſte Wert“, Nach dem Vortrage Diskuſſion. * Mauuheimer Apollothegter. Wie uns die Direktion mit⸗ teilt, ſind bereits zahlreiche Anmeldungen zu der Damen⸗ Ringkampf⸗Konkurrenz, die am 1. März im großen Sgal des Apollotheaters ihren Anfang nimmt, erfolgt, Die Namen der bisher angemeldeten Ringerinnen werden morgen be⸗ kanntgegeben, ebenſo das übrige Programm, das aufs ſorgfältigſte gusgeſucht und dem erſtklaſſigen Charakter des Apollo⸗Repertoires angepaßt iſt. * Aus Ludwigshafen. Auf dem hieſigen Wochenmarkte trieb geſtern ein ganz gerſebener Taſchendieb ſein Unweſen, der, geſtützt auf ſeine Erfolge, ſein Glück auch anderwärts verſuchen dürfte. In einer Stunde ſtahl er nicht weniger als 5 Frauen Porte⸗ lonnaſes mit Beträgen von 10, 7, B, 6 und 40 Mark. Von dem Gauner hat man keine Spur. Vorſicht iſt jedenfalls geboten. Die be⸗ die Motive des klaſſiſchen Altertums, bringt dieſer Garten die der⸗ Polizeibericht vom 27. Jebruar. Unfall: Der verh. 54 Jahre alte Krahnenführer Jakob Volz, G 7, 35 fiel am 25. l. M. vormittags 9½ Uhr im Rhein⸗ hafen von einer Krahnenpritſche etwa 3 Meter tief herab auf die Quaimauer und erlitt hierburch ſo ſchwers innere Verletzungen, daß er am 26. d. M. verſtarb. Faeuer entſtand am 26. d. M. nachmittags 1½ Uhr im 2. Stack des Hauſes IJ 2, 7 und nachts 11 Uhr in einer Schreiner⸗ werkſtätte im Hauſe Gr. Merzelſtraße 39. In beiden Fällen konnte das Jeuer durch die Berufsfeuerwehr alsbald wieder ge⸗ löſcht werden. Der entſtandene Schaden beläuft ſich im erſten Jalle auf ca. 150 M. und in letzterem auf ca, 200 M. Ein Kaſten wagen, auffallend ſchwer gebaut, mit ver⸗ altetem grünem Anſtrich und dem Namen Johann Ueberrhein verſehen, wurde vor etwa zehn Tagen von noch unbekanntem Täter am linken Neckarvorland entwendet. Verhaftet wurden 17 Perſonen, darunter ein von der Amtsanwaltſchaft Heidelberg wegen Hausfriedensbruch, Sachbe⸗ ſchedigung und Diebſtahls ausgeſchriebene Schreinergeſelle von Oberreichenbach, ein Schweizer von Burlafingen wegen Hunde⸗ diebſtahls und ein Kutſcher von hier wegen Unterſchlagung von Kundengeldern 7+* 2 healer, Runſt und Wiſſenſchaſt Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Die Malküre. Als„Wotan“ ſetzte Herr Hans Bahling vom Stadttheater in Barmen,geſtern ſein Gaſtſpiel auf Engagement erfolgreich fort. Die Daxbietung ließ vor allem erkennen, daß der Gaſt über ein metallreiches, ſchönes Stimmaterjal verfügt, welches namentlich eine kraftvolle Höhe und gutgebildete Mittellage aufweiſt und das⸗ ſolbe in richtiger Weiſe zu gebrauchen gelernt hat. Wie ich höre, verdankt der Sänger, der erſt im 28. Lebensjahre ſteht, ſeine Aus⸗ bildung der Bahreuther Stilbildungsſchule und ihrem Leiter Knieſe, Die Ausſprache iſt eine wohlartikulierte, die Töne haben Reſonanz und ſprechen in allen dynamiſchen Nuancen leicht an. Auch die darſtelleriſche Durchführung gelang gut und geſtaftete ſich zeilſpeiſe ſehr temperamentvoll. Die Auffafſung der verſchiedenen Phaſen der Göttererſcheinung des Walvater„Wotan“ hatte packende Mo⸗ mente. Die Striche in der Frickaſzene und der großen Erzählung, wie im dritten Aufzuge erklären ſich aus dem Brauch der Bühne, an welcher Herr Bahling gegenwärtig engagiert iſt, und ſonſtige kleinere Ausſtellungen, wie gelegentlich breite, offene Vokaliſation, müſſen ſchweigen gegenüber der durchaus guten Geſamtdarbietung, die auch äußerlich durch eine ſtattliche Bühnenerſcheinung aufs günſtigſte unterſtützt wird. Auch als„Sieglinde“, die ſeither zu den glänzendſten Partien unſerer unvergeßlichen Hilda Schöne gehört hatte und von ihr noch am 20. Dezember v. Js. mit ſchönſtem künſtleriſchen Ge⸗ lingen verkörpert wurde, erſchien ein Gaſt in Fräulein Ida Salden vom Hofthegter in Darmſtadt. Die junge Dame, von früherer Aushilfe hier bekannt, erwies ſich auch geſtern als intelli⸗ gent geſtaltende, muſikaliſch ſichere Sängerin. Sehr zu rühmen iſt vor allem auch ihre ſorgfältige Textbehandlung. Dagegen ließ die gefangstechniſche Ausbildung einige Wünſche offen. Beide Gäſte, insbeſondere Herr Bahling, fanden lebhaften Beifall. Die übrige Beſetzung war im weſentlichen die alte und gab zu beſon⸗ deren Bemerkungen keinen Anlaß. Herr Kutzſchbach leitete die Auffüfhrung mit Temperament und Geſchick.— Der geſtrige Abend hbrgchte in den Zwiſchenpauſen wiederum Stimmen aufrichtigſter Teilnahme an dem tragiſchen Geſchick unſerer ſeitherjgen„Sieg⸗ linde“ zum Ausdruck und mehrfach wurde auch die Frage einer vom Hofthegter zu veranſtaltenden Trauerfeier erhrterfl, ek. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit: Die letzte Sonntagsaufführung von„Huſarenfieber“ im „Neuen Thegter“ war gänzlich gusverkauft. Das Stück wird infolgedeſſen am nächſten Sonntag gleich nochmals zur Auf⸗ führung kommen, Das 8. Kaim⸗Konzert, das am Freitag, den 1. März, abends ½8 Uhr im Muſenſaal ſtattfindet, bringt uns als Soliſten den bekannten Geigenkünſtler Franz v. Vecſey. 8 Philharmoniſcher Perein. Man ſchreibt uns: Ueber Mlle. Angsle Pornot, die Soliſtin des 4. Philharmoniſchen Ver⸗ eins⸗Konzertes, äußert ſich die geſamte franzöſiſche Preſſe in ſehr lobender Weiſe. Mlle. Pornot hat ihre künſtleriſche Laufhahn erſt 190f begonnen, war gber bereits in der Sgiſon 1906 dazu berufen, in Monte⸗Carlo in der Oper„Don Procopio“ die führende Rolle der Bettina zu ereierxen. An der komiſchen Oper zu Paris ſind ihve hauptſächlichſten Partien: Lakms, la reine Figmette, Phi⸗ line, Miegela und Regimentstochter. Stets wird ihre einſchmei⸗ chelnde, ſilberhelle Stimme und der Liebreiz ihrer Erſcheinung in gleicher Weiſe hervorgehoben. 9 8 8 5 Hochſchule für Muſik in Maunheim. Der 19. Vortrag der am 21. März abſchließenden Reihe„Von Beethoven bis Wagner“ be⸗ handelt Johannes Brahms und ſoll insbeſondere des Meiſters Romanzen von der ſchönen Magelone(Tieck) und das Trio für Klavier,. Violine und Waldhorn erläutern. re eeeee Bei ſeinen letzten Worten war die Tante Sie zuckte mit den Schultern und ſagte nerpös:„Seit Wochen redet ſie davon und klagt mich an, daß ich ſie um dieſes Erlebnis gebracht habe. Und dabei iſt hier ſoplel paſſtert, daß ich Monate brauchen werde, ehe der Schaden wieder gut gemacht iſt.“ Sie nickte zuſtimmend, als er bat, ihm die Beſchädigungen zu zeigen. Cartella ſchien ſehr übel gelaunt. Der Gedanke, daß der Neſſe hier ſeſteren Juß faſſen könne, war ihr ſehr unbequem. Seit ſeinem Auftauchen in der Gegend war eine auffallende Ver⸗ anderung mit Frau von Galen vor ſich gegangen. Sle ließ ſich nicht mehr ſo geduldig tyranniſieren und war bon einem plötzlich exwachten Schaffensdrange erfaßt, der ſie energiſcher und dach leichgültiger gegen Cartella machte. Immer neue Mätzchen er⸗ aun die Geſanglehrerin, um die Aufmerkſamkeit mehr auf ſich zu lenken. Schon dieſe Luft⸗ und Sonnenbäderkur war ein Trick in dieſer Beziehung. Ihr war es überhaupt Bedürfnis, recht piele Perſonen mit ihren Wünſchen zu beſchäftigen. Je mehr um ihretwillen gerannt und getan wurde, deſto wichtiger fſihlte ſie ſich, 9925(Fortſetzung folgt,) Buntes Feuilleton. — Das Slammſchloß des württembergiſchen Herrſcherhauſes. Aus Stuttgart wird geſchrleben: Ein Erlaß des württembergiſchen Miniſteriums des Innern beſtimmt mit Genehmigung des Königs, daß die höchſte Erhebung des Berggebietes zwiſchen Untertürkheim und Obertürkheim in nächſter Nähe Stuttgarts ſortab wieder wie ehedem„Württemberg“ heißen ſoll, ſtatt wie bisher„Roten⸗ berg“(nach dem gleichnamigen Dürſe), Dieſe Namensänderung machte eine geſchichtliche Pietätloſigkeit wieder gut, deun auf die⸗ ſem Berge and einſt das Stammſchloß des württembergiſchen Herrſcherhauſes, und hier iſt auch der Urſprung das Namens Württemberg zu ſuchen. Anfangs hieß es Wirteneberg, dann Wirien⸗ und Wirtemberg, bis in neuexer Zeit die Schreibweiſe Würtem⸗ und Württemberg aufkam. Der erſte dekannte Träger dieſes Namens war der Edelfreie Conrad von Wirtenebere oder — wieder eingetreten. Wirdeberg, der, vermutlich aus der rheinfränklſchen Ritterſchaft ſtammend, in der Geſchichte im Jahre 1081 erſcheint und der erſte bekannte Ahnherr des württembergiſchen Königshauſes iſt. Dieſer Conrad iſt, wie mit zlemlicher Sicherheit angenommen werden darf, der Erbguer der Burg auf dem Württemberg, die das Stammſchloß des Geſchlechts geworden iſt und dort piele Jahr⸗ hunderte ſtand, bis ſie im Jahre 1819 in ihren letzten Reſten ab⸗ getragen wurde. Damals war die Bezeichnung„Württemberg“ für den Schloßberg noch ziemlich geläufig; insbeſondere findet ſie ſich auf den Karten. Bald aber bürgerte ſich, begünſtigt durch den Mangel an geſchichtlichem Sinn, der für jene Zeit charak⸗ teriſtiſch iſt und in Deutſchland vielerorts wahre Verwüſtungen unter den Baudenkmälern der Vergangenheit angerichtet hat, der Name„Rotenberg“ oder„Roter Berg“ allgemem ein. Auch als auf dem Berge die Grabkapelle exrichtet worden war, in der König Wilhelm J. und ſeine Gemahlin, Königin Katharine leine Fuſſiſche Großfürſtin), ſowie ſeine Tochter, Prinzeſſin Marie, hei⸗ geſezt ſind, erinnerte ſich niemand des ehrwürdigen hiſtoriſchen Namens. Nun hat das Schwabenvolk ſeinen Württemberg wieder! Zur Feler dleſes Ereigniſſes und anläßlich des Geburtstages des Kbnigs iſt geſtern Abend der Berg, von dem ſich ein herrlicher Blick eröffnet auf das Tal des Neckar und auf einen der ſchönſten Telle des Landes, bengaliſch beleuchtet worden. — Sarah Bernhardi als Schülerin. Sarah Bernhardt iſt zur Lehrerin am Pariſer Konſervatorſum ernannt worden und hat ſeeben ihre Tötigkeit aufgenommen. Vieſe trlumphierende Rück⸗ ſehr in das Inſtitut, in dem ſie einſt ihre Schauſpielerlaufbahn begunnen, gibt den„Annales“ den Anlaß, die Schilderung wieder⸗ zügeben, die Franelsgue Sarceh einmal don ihrem erſten Einzug ir dieſe Schule gegeben hat:„Man weiß, daß es nicht möglich iſt, in dieſe Stgalsſchule zu gelangen, ohne eih Vorexamen zu beſtehen. Jeder Kandidat wählt ein Stück, das ihm liegt, und ſagt es vor einer Jury auf, die ihn daraufhin aufnimmt oder abweiſt. Die Peutter der Sarah Beruhardt war mit den Anord⸗ nungen des Hauſes wenig vertraut und ſo hatte ihre Tochter La⸗ Jontaines⸗Fabel bon den beiden Tauben für dieſe Gelegen⸗ „ſchon genug, komm einmal her, Kleine⸗ telligenz. — 7———— gelehrt, und man gloubte, danit beſonders gule Wahl für den Wettbewerb getroffen zu hahen. Das junge Mädehen erſchien alſo auf dem Podium. Aber kaum hatte ſie die beden erſten Verſe ihres Gdichtes aufgeſagt, als Auber, der die Prüfung leitete, ihr durch ein Zeichen Einhalt gebot.„Genug“ gagle er zu ihr, Das chen mit der gewitzten kecken Miene trat an ihn heran Es war ein bleiches, überaus mageres Ding; aber ihre Augen hatten einen ſeuchten tlefen Schimmer, und das ganze Geſicht verriet ein: gruße In⸗ „Du heißt Sarah?“ fragte Auber.„Ja, mein Herr.“ „Du biſt Jüdin?“„Von Geburt ja, mein Herr. Aber ich bin getauft.“„Sie iſt getauft!“ ſagte Auber, indem er ſich zu ſeinen Kollegen zurückwandte.„Es wäre ſchade geweſen, wenn ein ſo hübſches Kind es nicht wäre. Sie hat ihre Fahel von den beiden Tauben ſehr ſchön aufgeſagt. war der erſte Triumph ihrer ſchönen Augen und ihrer goldenen Stimme — Des Schahs Juwelenſchatz. Wie aus Teheran berichtet wird, hat die genaue Durchſicht der von Muzaffer⸗Ed⸗Diſ hinter⸗ laſſenen Juwelenſchätze ergeben, daß die vom Schah geſam⸗ melten Geſchmeide und Edelſteine einen Wert von 240 Millionen barſtellen. Die Sammlung enthält eine Reihe unpergleichlich jchöner Steine, Saphire, Smaragde, Rubine, Türkiſen und Dia⸗ manten. Die alte Krone der perſiſchen Herrſcher z. B. enthält einen wunderpollen Rubin von der Größe eines Hühnereis. Ein nur mit Rubinen beſetzter Prunkgzürtel der bei großen Zere⸗ monien angelegt wird, iſt nicht weniger als 18 Pfund ſchwer. Eine Sitbervaſe enthält 100 Smaragde; einer von ihnen iſt ſo groß, daß der verſtorbene Schah ſeinen vollen Namen in den Stein eingravieren laſſen konnte. Ein diamantenbeſetztes Schwert repräſentiert für ſich allein einen Wert, der auf mehr als 5½ Millionen geſchätzt wird. Eines der wunderlichſten Stücke der Sammlung iſt ein großer Würfel aus reinem Bernſtein, der eine Eröße von 400 Kabitzol hat. Er ſoll zu Mohameds Zeiten vom Himmel gefallen ſein und es geht die Sage, daß er den Beſitzen gegen Unglück ſchütze. 5 Man muß ſie aufnehmen“ Das — —— de* H. Jebeun———— 755 Trieſt eingeſtellt. —— — 2 Fran Beling⸗Schäſer vom hieſigen Hof⸗ und Nationaltheater gaſtierte leßten Sonntag am Karlsruher Hoftheater als „Undine“. Darüber derichtet der„Volksfreund“, was folgt: Wieder war es ein Mitglied unſerer Mannheimer Schweſterbühne, das uns mit den Hauptgenuß und Haupterfolg verſchaffte. Ein erneuter Beweis, was ſich dieſes Theater für ein hervorragendes Perſonal gefeſtigt hat. Margarete Beling⸗Schäfer, eine höch ſt 5 edeutſam e Geſangskünſtlerin mit völlig ausgerüſteter Tech⸗ nik, von ſtaunenswerter Sicherheit, und einer darſtelleriſch gleich anmutigen Art gab die Undine. Gab? Sie war, ſie verkör⸗ perte dieſes liebliche Waſſerweibchen. Wir bekamen unmittel⸗ bar den Eindruck, daß dieſe Künſtlerin für ihre Rolle wie ge⸗ ſchaffen war. Margarete Beling⸗Schäfer beſtätigte dies im Ver⸗ lauf der Oper immer mehr. Wer mit den Schwierigkeiten der großen Eintrittsarie im 2. Akt einigermaßen vertraut iſt und Zeuge ihrer Interpretation war, muß von ihrer hohen Vortrags⸗ kunſt entzückt ſein. Das ſchmetternd helle, aber doch immer wun⸗ derbar weich und flüſſig klingende Organ gewann vornehmlich an den Stellen, wo die Künſtlerin in breiteren Solis und Ritenutos Gelegenheit zu freierer und ſelbſtändiger Tonentfaltung fand. Hier ſprachen dann auch das Belcanto, das Erescendo und Decres⸗ cendo auf das edelſte an. Auch was eine meiſterlich geſchulte Atem⸗ technik verrichten kann, ſollten wir wieder einmal ſeit langer Zeit ſim Hinblick auf die nicht überaus kräftige Stimme] zu ſehen bekommen.“ Alles in allem, ein voller, reiner Genuß! Leizile Hachrichten und Telegramme. * Ludwigshafen, 26. Febr. Hofrat Dr. Wehner aus Würzburg, der Bruder des bayeriſchen Kultusminiſters Wehner, iſt nach der„Pfälz. Ztg.“ heute Vormittag an einem Herzſchlage in Speyer geſtorben. Hofrat Wehner war von einem Patienien zur ärztlichen Konſultation nach Speyer berufen worden. Trieſt, 26. Febr. Infolge der paſſiven Reſiſtenz der Bahnbedienſteten iſt der Bahnverkehr der Südbahn nach + Gegenwärtig befinden ſich 400 Bedienſtete der und 600 Bedienſtete der Südbahn in paſſiver Re⸗ iſtenz. Prag, 26. Febr. In politiſchen Kreiſen Böhmens erregt es große Aufregung, daß der Staatsanwalt gegen zahlreiche deutſche und tſchechiſche radikale Abgeordnete ein Verfahren wegen Maje⸗ ſtätsbeleidigung eingeleitet hat, deren Immunität infolge der Auf⸗ löſung des Reichsrates erloſchen iſt. Die Deutſchen und die Tſchechen wollen gegen dieſe Maßnahme eine Aktion im Landtage einleiten. 15 Paris, 26. Jebr. Heute nachmittag fand im Hauſe des jüngſt verſtorbenen Vankiers Oſtiris in Gegenwart der Teſta⸗ mentsvollſtrecker„deren einer der frühere Präſident Loubet iſt, ſowie des Notars des Inſtitutes Paſteur und dreier Vertreter des Staates die Prüfung des Teſtaments und der Kodizille ſowie die Inventuraufnahme ſtatt. Es wurde feſtgeſtellt, daß das zum Univerſalerben eingeſetzte Paſteurſche Inſtitut auch überaus koſt⸗ bare Schmuckſachen und Kleinodien, darunter die aus dem Verkaufe der Krondiamanten herrührenden Diamanten ſowie Perlen von unſchätzbarem Werte erbt. Die Erbſchaft des Inſtituts Paſteur beträgt nach dem„Petit Temps“ einige 30 Millionen. Dem Staate hat Oſiris ſeine fämtlichen Kunſtſammlungen vermacht. DLondon, 27. Febr. Der gerettete Matroſe Fiſcher von der Beſatzung der„Berlin“ gab in einer Unterredung eine lebhafte Schilderung der Vorgänge auf der„Berlin“. Er pries den Mut der deutſchen Frauen, deren Standhaftigkeit in erſter Linie zu ddanken ſei, daß die an Bord befindlichen Männer den Mut nicht ſinken ließen. Sie litten ebenſo unter der Kälte wie wir, erzählte Fiſcher, und wenn uns die Hände zu erſtarren begannen, ſo er⸗ wärmten ſie uns wieder, ſo daß wir imſtande waren uns an der Leine zur Mole herabzulaſſen. 15 Wa ſhington, 26. Febr.(Meldung der Aſſociated Preß.) Die Regierung beſchloß, keine Angebote für den Bau des Panama⸗ kanals anzunehmen. Der polniſche Schulſtreik. * Leipzig, 26. Febr. Das Reichsgericht verhandelte heute in der Reviſionsſache der Redakteure Aegidius Switaala und Vincenz Szpotanski, beide aus Poſen, die am 16. November 1906 vom Landgericht in Poſen wegen Veröffentlichung von Artikeln über den Schulſtreik(Paragraph 110 d. Strafgeſetzbuches) erſterer zu Gefängnis⸗, letzterer zu einer Geldſtrafe verurteilt worden war. Das Urteil wird am 12. März publiziert werden. * Kruſchwitz, 26. Febr. Auf Veranlaſſung der Eltern ſtreiken ſogar jetzt im Religionsunterrichte die Kinder der nur widerruflich geduldeten polniſchen Ausländer. Die preußiſchen Behörden haben jetzt den Eltern der Streikenden die Ausweiſung angedroht. Der Untergang des„Imperatrix“. * Wien, 26. Febr. Aus Kanea wird gemeldet: Die Ueber⸗ lebenden der„Imperatrix“ erklärten, daß der Dampfer während eines fürchterlichen Sturmes einen derartigen Stoß erhielt, daß die Paſſagiere das Gleichgewicht verloren. Gleichzeitig wurde ein dumpfes Krachen und brauſendes Eindringen des Waſſers in den Dampfer gehört. Infolge Verſagens des elektriſchen Lichts wurde die Verwirrung noch erhöht. Unter jammervoltem Geſchrei eilten alle nach dem Vorderteil des Schiffes, Finſternis und Sturm ver⸗ hinderten aber jede Möglichkeit, das Land erreichen zu können. Trotz den Bemühungen des Kommandanten und der Offiziere, ſie ſie davon abzuhalten, beſtieg eine Anzahl von Leuten ein Boot, das aber ſofort von den Wellen verſchlungen wurde. Die Ueberlebenden rühmten einſtimmig die Haltung der Offiziere, die keinen Augen⸗ blick die Geiſtesgegenwart verloren hätte. Der Kulturkampf in Frankreich. Briefe Merry del Vals an Monſignore Montagnini und die Antworten des letzteren. —— * Paris, 26. Febr. Die„Croix“ veröffentlicht folgende Note: Die erzbiſchöfliche Kanzlei hat keinerlef Mitteilung von der Seine⸗Präfektur erhalten und erwartet auch keine mehr. Der Abbruch der Verhandlungen iſt ſomit eine vollendete Tatfache. Die Regierung würde übrigens zu ihrem Vorgehen noch eine Ungeheuerlichkeit hinzufügen und Schriftſtücke publizieren, welche aus den in der ghemaligen Nuntiatur beſchlagnahmten Papieren herrühren. * Paris, 27. Febr. Die Angelegenheit des Monſignore Montnagini, der jedoch zweifellos nicht vor Gericht erſcheinen mird, wird von der des Pfarrers von Jolin getrennt geführt. * Paris, 28. Jebr. Gerüchtweiſe verlautet, Kultusminiſter Beiand wolle im nächſten Miniſterrate beantragen, daß aus dem Erträgnis der den Wohltätigkeitsanſtalten zugewieſenen Kirchen⸗ güter eine Art Zentralkaſſe errichtet werde, aus welcher den Ge⸗ meinden zur Erhaltung der gottesdienſtlichen Gebäude Unterſtütz⸗ ungen zugewandt werden ſollen. In radikalen Kreiſen bezweifelt man jedoch, daß die Mehrheit des Kabinetts einem derartigen Anſinnen zuſtimmen würde. * Paris, 27. Febr. Der Unterſuchungsrichter Ducaſſs be⸗ antragte die Einſtellung des gegen die Pfarrer der Kirche St. Pierre und St. Roche angeordneten ſtrafgerichtlichen Verfahrens. Dagegen wird der Pfarrer von St. Ave Jolin wegen des in ſeinem Kirchenblatt veröffentlichten Aufrufs, in welchem von be⸗ waffneter Trauer die Rede iſt, aufgrund des Trennungsgeſetzes vor das Zuchtpolizeigericht geſtellt. Die Verhandlungen diirften Mitte März ſtattfinden. 85 Zum Untergang des Dampfers„Berlin“. „Hoek van Holland,26. Febr. Die holländiſche Regier⸗ ung hat die Hebung des Wracks des Dampfers„Berlin“ ange⸗ ordnet. Die geſunkene Wertpoſt wird rund auf eine Million Gul⸗ den geſchätzt. Mit dem Dampfer gingen von einer engliſchen Firma Diamanten im Werte von etwa 16 Millionen Mark unter, die ber⸗ loren ſind. Für die Herbeiſchaffung der Wertobjekte wurden 100 000 Mark Belohnung ausgeſetzt. * London, 26. Febr. Im Unterhauſe verlieſt Premier⸗ miniſter Campoell Bannerman ein Telegramm, das Sir Edward Grey geſtern an den britiſchen Geſandten im Haag geſandt hat, um dem Prinz⸗Gemahl der Niederlande und der Mannſchaft des Rettungsbootes die wärmſte Anerkennung und den tiefſten Dank der britiſchen Regierung für ihr heldenhaftes Verhalten bei der Rettung der Ueberlebenden an Bord des Wracks der„Berlin“ aus⸗ zuſprechen und mitzuteilen, daß an die Mannſchaft der Rettungs boote eine angemeſſene Belohnung verteilt werden wird. Banner⸗ man teilte ferner mit, daß der König dem Prinsz⸗ Gemahl der Niederlande ſeinen Wunſch mitgeteilt habe, ihm das Großkreuz des Bath⸗Ordens zu verleihen. Der Prinz⸗Gemahl habe das Anerbieten angenommen. Die Haager Friedenskonferenz. * Tondon, 26. Febr. Wie das Reuterſche Bureau erfährt, entbehrt die Meldung der Begründung, daß der engliſchen und an⸗ deren Regierungen der Vorſchlag gemacht worden ſei, vor dem Zuſammentreffen der Haager Konferenz in nichtformeller Weiſe die Frage zu erörtern, ob es möglich ſei, einen Plan für die Be⸗ grenzung der Rüſtungen aufzuſtellen, nach welchem ein dahingehen⸗ der Vorſchlag auf der Konferenz zur Erörterung geſtellt werden könnte. Dem Reuterſchen Burean zufolge wird die Frage, oh die Begrenzung der Rüſtungen in das Programm der Konferenz auſ⸗ zunehmen ſei, ſeitens der Mächte nicht erörtert. Ein Geheimbericht über die Belagerung von Port Arthur. * Sondon, 27. Febr. Der„Standard“ veröffentlicht am 27. Februar einen 7 Spalten langen Auszug aus dem Geheimbericht des Generals Smirnoff, dem Kommandanten von Port Arthur während der Belagerung durch die Japaner vom Februar bis Dezember 1904 an den Kaiſer. Dieſes Dokument, das die Unter⸗ lage für die Angriffe bildete, auf Grund deren gegen die Generale Stöſſel und Fock ſowie den Oberſt Reiß die Unterſuchung ein⸗ geleitet wurde, gibt einen höchſt anſchaulichen Bericht über den Verlauf der Belagerung. Smirnoff erhebt in demſelben ſchwere Belaſtungsanklagen gegen Stöſſel, den er der Feig⸗ heit, Unfähigkeit, Günſtlingswirtſchaft und Unentſchloſſenheit be⸗ ſchuldigt, Eigenſchaften, die dazu führten, daß die Feſtung über geben worden ſei, bevor die Hilfskolonnen für die Verteidigung erſchöpft wären. Die Dumawahlen. * Petersburg, 26. Febr. Nach den bis heute abend 9 Ubr vorliegenden Ergebniſſen ſind 466 Abgeordnete zur Duma gewählt. Hiernach haben gegenüber dem letzten Reſultat die Nationaliſten und die Kadetten je ein und die übrigen Parteien der Linken zwei Mandate mehr errungen. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) (JVBerlin, 27. ſteht im 77. Lebensjahre. Berlin, 27. Febr. Aus Hoekſ van Holland wird der„Verlin“ angeordnet. Die Summe der Wertſachen wird auf rund 1 Million geſchätzt. Weiter gingen mit dem Dampfer von einer engliſchen Firma Diamanten im Werte von 16 Millionen 100 000 Belohnung ausgeſezt. =Berlin, 27. Febr. Der Kaiſer beſuchte geſtern nach⸗ mittag die Lenbachſche Aus ſtellung im Kunſtſalon von den letzten Teil des Planes für den Oberbau der Hohkönigsburg, deren Wiederherſtellung bebanntlich Ebhardt übertragen iſt. Der Kaiſer weilte 1½ Stunde in dem Atelier des Künſtlers. 5 IBVerlin, 27. Febr. Wegen der Wahl des Freiſinnigen Mang in Nürnberg⸗Fürth wurde von den Sozialdemokraten Pro⸗ teſt eingelegt. (JBerlin, 27. * Dr. Müller⸗Meiningen iſt durch einen ſtarken Inftuenza⸗ verſtärkter Nachfrage für einzelne Fabritate und von and winnbeteiligungen mit M. 1789 474 und der Tan FJebr. Der ruſſiſche Botſchafter Graf von der Oſten⸗Sacken iſt an Influenza ſchwer erkrankt. Der Botſchafter Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 22 23 24. 25 26, 27. Konſtan ,64 2,68 2,66 Waldshuut 217 183 1,65 Hüningen 202.66.55 1,40 136 Kehl 4282.49 2,30.19.94 Lauterburg 4,½0 3,828 8 Maran 4,36.38.07 3,83 3,60 3,47 Germersheimm 400 3 633,35 Mannheimm 4,14 4,35 4,02 8,66 3,34 8,11 Mainz 1,65 1,18 1,87 1,67 ½2 Bingen.46 5 2,58 2,38 Kaulb.. 36300 3,24 2,96 2,50 Koblenz 4½12 8,95%%% Köln 452 5,10 4,66 4,00 Ruhrort 3,68 4,55 8,98 vom Neckar: Mannheim 4,83 4,60 4,20 3,85 854 8,30 .90.65 1,45 135 gemeldet: Die holländiſche Regierung hat die Hebung des Wracks für Lotales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Kar Mark unter; für die Herbeiſchaffung der Wertobjekte ſind M. Gurlitt. Dann ſtattete er dem Architekten Bodo Ebhardt in ſeiner Villa im Grunewald einen Beſuch ab. Der Kaiſer beſichtigte dort Febr. Aus München wvird gemeldet! Berlin, 27. Febr. Aus London wird gemelbet: In Montreal(Fanada) brannte die brächtige proteſtantiſche Schule ab. Unter den Schulkindern brach eine Panik aus. Viele ver⸗ brannten, 24 Leichen wurden bereits gefunden. Volkswirtſchaft. Grün u. Bilfinger-G. Mannheim. Die dem Aufſichtsrat in geſtriger Sitzung vorgelegte Bilauz erzielte einen Bruttogewinn pro 1906 von M. 840 424.12 und nach Abſeßung der General⸗Un⸗ koſten ſowie Abſchreibungen im Betrage von M. 301 767.12 ei Reingewinn von M. 395 481.84. Es wird vorgeſchlagen, dem geſe Reſervefonds M. 20000 und einer Spezialreſerve M. 5000, zu weiſen und für Tantiemen an Aufſichtsrat, Vorſtand und G fitationen der Beamten M. 62 325 zu verwenden. Die Dividende ſoll 7 Prozent auf 4 Millionen Mark Aktienkapital, der Vortrag für 1907 M. 28 106.84 betragen. Die vorliegenden Aufträge en die Ausſichten für das neue Jahr befriedigend erſcheinen. Der Vo Amortiſation 1 5382 820.72(1908: M. 1 500 948.14) ohne den vorjährigen G verſammlung die Auszahlung einer Dividende von 20 Prozent M. 200 pro Aktie(i. V. 19 Proz.) vorzuſchlagen und neben w teren 5 Proz. Amortiſation und ſonſtigen reichlichen Abſchreibu und Rückſtellungen wieder M. 200 000 auf neue tragen. Der Bericht bemerkt, daß das vorliegende Ergebnis als befriedigendes bezeichnet werden darf, namentlich wenn man außerordentlichen Mehraufwand in Betracht zieht, der e des verfloſſenen Geſchäftsjahres wieder für Arbeitslöhne und materialien erforderlich war. Dieſen Mehrausgaben konnte in beſcheidenem Maße durch Preisaufbeſſerungen beim Verkauf zelner Fabrikate begegnet werden. Insbeſondere hatte du beſtehenden Verhältniſſe die Rentabilität der Sodafabrikatt leiden, da die Verkaufspreiſe für ſämtliche Sodaprodukte auf iht erigen niedrigen Stande verharrten. Die während der letzt Jahre in Angriff genommenen umfaſſenden Neueinrichtungen u Erweiterungen ſind zum Teil fertiggeſtellt oder gehen ihrer B. endung entgegen; dieſelben berechtigen zu der Hoffnung au ie bisher günſtige Entwickelung des Geſchäfts. Um ſich zei beabſichtigter neuer Konkurrenz auf Grund langjähriger ſp Erfahrungen rechtzeitig und wirkſam begegnen zu können, weitere gusgedehnte Vetriebsanlagen in Ausſicht genom Disconto⸗Geſellſchaft Berlin. In der geſtrigen Si Aufſichtsrates wurde über die Bilanz des abgelaufenen Geſch jahres berichtet. Der Bruttogewinn ſtellt ſich einſchließlich des M. 732 912 ſich belaufenden Vortrages aus der vorjähriger lanz auf M. 26 766 105(gegen M. 26 287 096 i..) und K gewinn nach Abzug der Verwaltungskoſten uſw. mit M. 657 (M. 6090 189), der Steuern mit M. 1 264 955(M. 1151 5 der Abſchreibung auf zweifelhafte Forderungen mit M. (M. 25 618) auf M. 18 845 221(gegen M. 18 419 758 i. Grund der von der Bilanz⸗Reviſions⸗Kommiſſion vorgenon ſpeziellen Prüfung erklärte ſich der Aufſichtsrat mit dem A der Geſchäftsinhaber einverſtanden, für das Jahr 1906 ein pidende von 9 Prozent auf das Kommanditkapital vor 170000 000(gegen 9 Prozent Dividende i..) in Vorſchlag z bringen. Es wird eine Ueberweiſung von Mark 150 000 an die mit einem Vermögensbeſtande von M. 4306 762 abſchließende Davi Hanſemannſche Penſionskaſſe für die Angeſtellten de⸗ ſchã beantragt. Die allgemeinen(geſetzlichen) Reſerven un deren Reſerven belaufen ſich insgeſamt auf M. 5 ſind im Verhältnis zum Kommanditkapital von Mark 1700 ſtatutariſch nicht weiter zu erhöhen. Nach Einſte 447.868 find auf neue Rechnung Mark 1158 379 vorz Generolverſammlung zur Feſtſtellung der Bilanz wi 25. März einberufen werden. Waferſtandsnachrichten im Monat Je Heilbronn Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes; Fri Kauf für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Sranz! Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruch G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Warme Mondamin⸗Milchſpeiſe gekocht oder gebacken 5 bringen eine angenehme Abwechſlun Nachſpeiſen beim Mittag⸗ und Aben' Niemals wird man dieſer M Nachſpeiſen überdrüſſig, weil täglich wechſlung durch Servieren mit den verſe Arten friſchen geſchmorten oder gedi geſchaffen werden kann. Aepfel Birnen, Aprikoſen— alle ſind verwenden und niemals wohlſch mit Mondamin⸗Mil Stenographiſcher Reichsta des Nachdruck Parlamentariſche Verhandlungen. ohne Vereinbarung nicht geſtattet. Deutſcher Reichstag. 4. Sitzung vom 26. Februar. 1 Uhr. Das Haus iſt ſehr gut beſetzt. Am Bundesratstiſch: Irhr. von Stengel, Graf en Thr, von Tf % Dernburg, Frhr von Rheinbaben, chürſchky, Kraekke u. a. Vor Eintritt in die Tagesordnung führt aus: Präſtdent Graf Stolberg Wie mir mitgeteilt worden iſt, haben geſtern einige Mit⸗ glieber des Haäuſes ſun der nb—1 5 Beſfall nicht nur durch rüvorufen, ſondern auch dur, (Hellerkeit.) Hnuſe war das Deshalb müchte nicht zuläſſig iſt, äildeklatſchen Ausdruc gegeben. bei dem ſehr ſtärken Bravorufen im voll beſetzten von hier aus nicht zu hören.(Große Heiterkeit.) ich heute baran erſünern, daß das Händeklatf en (Zuruf: Tribüne!l) Bei dieſer Gelegenheit möchte ich auch daran erinnern, daß nach g 63 der Geſchäftsordnung bon den Tribünen Beifalls⸗ oder Zuſtimmungskundgebungen über⸗ haupt nicht gegeben werden dürfen. Die erſte Beratung des Etats wird fortgeſetzt. Mit gur Debatte ſteht der Ergänzungsetat für 190(Erhöhung der Begtten⸗Gehälter uſto.). Zunüchſt bin ich genütigt, auf das zurlckzukommen, was—87— die Hexren Fürſt Bülow und Paſſermann gegen meine Dieſon Herren erſcheint es als das größte 19 haben Abg. Bebel(Sog.): ge⸗ erbrechen ür einen Bürgerlichen, in der Stichwahl für einnen Sozialdemg⸗ kräten zu ſtimmen!. fürt? Kennen kwünſeht Sabor! um die Bedentung der unnd Wiberſpruch rechts.) keine Staatsmann aber ſollte man wenigſtens den Schein der uaee Statt deſſen hat die Regierung in einer bis je Wie war es doch 1879 bei der Wahl in Frank⸗ Sie ͤicht dus Bismakrckſche Telegramm:„Fuürſt —* 2 Furſt Bismarck war tweufgſtens obſektitz genug, Sozialbemoökratie anguerkennen.(Gelächter Vot éiſem t uner⸗ twar geſtern über das Eintreten für bie Sozialbemokratie 545 ſtet. Wenn ich einen ee entrüſtet ſehe, err Baſſer⸗ marn michts vom Waßlabkommen zwiſchen Natſonallibergten und in hohen Tönen die anxregende, hefruchtende Tütigleit der Sogial⸗ Ein vierter Rationalliberaler mag keſnen ſeine Stimme will er gern! konſerbatibe Kandidalen 1 5 man die Sozlal⸗ gewinnen.(Lebh. Widerſpruch rechts.) Hat doch Mir ſind im Reichstag ſelber ſehr oft in der e ſchließ⸗ lich mit dem Zentrum zufammengegangen, aber e Außerſte Linke allein gezen den übrigen Roichstag ſtimmten. Das (Sehr Herr Baſſermaan ſuchte gegen unſere ung die Ausführungen meiner 0 ſen Caltwer und Bernſtein in „Ich mir unm Forde rungen auf keinen Fa Fallder fagt im Märzheft auf ube ſchon einen Geſichtspunkt angebeutet, der es ich macht, als Sogialdemokrat 1 kolonialpolttiſche ſtimmen. Die Ausgaben aus dem Lohn einkommen, ſondern mülſfen auts dem Kapitakeinkommen gedeckt werden. Das iſt derſelbe Standpunkt, den wir Sogialdemokraten alle etunehmen. Abet nicht Ste — Iu 1 5—. Artiket der— Monatshefte“ Pe ge wweiter entigen Produkt ergebenden Grunde e „Neben dieſem aus der e Stellung des Ar⸗ dattiſchen 0 w. allgemeine polfliſche Geunde hingu, die ilr Kölonien dürfen mir als Sozialdemokraten es zurgeit berbieten, für Folomial⸗ politiſche Forderungen einzutreten.“ So, nun nun kann Herr Baſſermann vorleſen, ſoviel er will, durch dieſe beiden Sätze iſt alles widerlegt. Alles, was Calwer über die Notwendigkeit und Wünſchbarkeit kolonſaler Erwerbun⸗ gen ſagt, ſagt er nur vom Standpunkt des Klaſſenintereſſes der Bburgeviſie aus! Und übrigens: wenn Sie Calwer und Bern⸗ ſtein ſo vernünftig finden, warum haben Sie denn alles aufge⸗ boten, um ſie nicht in den Reichstag hineingelangen zu laſſen? (Sehr gut! bei den Soz.) Sie jammern Über unſere Intolerang! Sind nicht Calwer und Bernſteln Beweiſe dafür, daß wir auch abweſchende Meinungen als gleichberechtigt anerkennen? Und auch Calwer und Bernſtein ſelber ſind tpirtſchaftspolitiſch die ſchärfſten Gegner innerhalb der Partei⸗ beide ruhig ihre Meinung, und wir haben nichts dagegen.(Zu⸗ ruf: Na, na]! Heiterkeit.) Ueberhaubt: Sie wollen von Toleranz ſprechen? Wer anders hat denn den Kulturkampf entfacht, als die Nalionallibe⸗ ralen? Und heute gibt es unter Ihnen(zu den Natl.) noch eine gange Menge von Leuten, die bereit wären, den Kulturkampf wieder qu entfeſſeln, wenn ſie nicht ordentlich an der Kandare gehalten türden.(Unxuhe bei den Natl.) Wenn ich in der vorigen Seſſion ſah, wie die Herren Baſſermann und Spahn mit einander ver⸗ handelten, ein Slre und eine Seele, dann wurde mir immer ganz ſchwumm e. wollten die Sozialdemokratie gemeinſam er⸗ legen und Fell teilen. Es kam anders. Die Auflöſung zer⸗ ſörte den feinen Plan. Und da zeigte es ſich, daß ſie interlich noch wie Hund und Katze ſtanden, Die alte Feindſchaft iſt wieder ausgebrochen. Allerdings, kvenn es gilt, ein Mandat zu ergattern, darm genieren ſich die Herren vor nichts. Sie machen ein größes Geſchrei von der Hintertreppenpolitit des Zentrums! Als ob Sie(zu den Natl.) es anders gelrileben hätten! Leſen Sie nur die Memolren des Fürſten Hohenlohe! Erſtarteten Sie da nicht den Lohn für Ihre Dienſte durch Miniſter⸗ ſeſſel?(Unruhe bei den Natl.) Und zwie gar die Konſerbativen Hintertreppenpolitik machen, das hat ja Herr v. Kröcher im Wahl⸗ kempf ſo ſchön und äuſchaulich uns erzühlt.(Heiterkeit.) Und denken Sie doch an die Zeit der Kamatilla und ſpäter noch au die Kreuzgettungspartei, uſw. Als Bismarck Bündestagsgeſandter war, da wagte er es laum, ſeine Briefe der Poſt anzuvertrauen, weil das Briefgeheimmis keineswegs ſicher ſei! Entrüſten Sie ſich Hoch jetzt nur nicht tiber die„geſtohlenen“ Feim⸗Briefel Die hohe Polttik iſt nun einmal ein ſchmutziges Geſchäft. Wenn Sie heute e G Briefe aus dem Lager der Soßzialdemokratie be⸗ ommen, Sie beſinnen ſich derſt lange, Sie nehmen ſie mit Hand⸗ kuß!(Sehr richtig! Widerſpruch. Ueber die„Niederlage“ ber Soglaldemokratie herrſcht bei hnen eitel Freude Alle Potentaten haben dem Kaiſer gratuliert. Die Intereſſen der Machthaber ſind eben international ſolidariſch. Im übrigen: Frohlocken Sie nicht zu ſehr! See(zu den Natl. haben ſchon ganz ande re gehabt. Und was iſt Ihnen jetzt groß gegllckt, nachbem Sie die Agrarter ſſr ich einge⸗ ſpaunt und das Reſtchen von Liberalismus glnm Teufel Aer zaben? Kläglich geung. Herr Baſſermaum mußte lange umher⸗ krren, bis er ein Plätzchen fand, lüo er ſein Hallpt nieberlegen konnte!(Große Heiterkeit.) Wir ſind ſo munter, lpie H. Was Sie uns diesmal abgejagt haben, holen wir das nüchſte Mal ſchon wieder. Das können Sie nicht ändern: jeder vierte Wähler iſt ein Sozialdemokegt! Wenn ſbir ein gerechtes, pro⸗ börtionales Wahlſyſtem hätten, hätten wir jetzt 117 Abgeordnete. (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Der geſamte Hotten⸗ lottenblock(Hetterkeit und Unruhe) hät nur 3½% Millionen Stimmen, wir allein 3½ Miltionen, und die Oppoſttion hat eine Million mehr als Ihr Block. Wir werden alle unfere Kräfte daran ſehen, um die Scharte ſobald wie möglich wieder auszuwetzen. Lachen.) So, Sſe glauben nicht drau? Run, wenn Sie den Kampf recht bald haben wollen, daun nehmen Sie Anſeren Antrag an, die Fjährige Legislaturperſoden wieder in Zjährige 0 ver⸗ wandeln! Und sie iſt gegen uns gearbeſtet wörben Was hat nicht alles der Reichsberbaud zur Verkeumdung der Sogtaldemo⸗ keatie geleiſtet! Und die Wahlbeeinflüßſung durch die Regierung, ſie war ja noch ärger als unter Napoleon I11. Wollte man all die Mandate für ungültig erklären, die durch amtliche Wahl⸗ beeinfluſſung zuſtande kanten: der halbe Reichstag müßte nach Hauſe geſchickt werden!(Sehr wahr! bei den Sozfaldemo⸗ kraten.) Sopiel zur Einleitung. Jeh wende mich jetzt zur Thronrode. heit! Gbenſo auch düs, was über die Leiſtungen der Regierung da erzühlt wird. Was hat ſie denn aufzuweiſen) In Preußen hält ſie krampfhaft an dem von Bismarck gekennzeichneten„elendeſten aller Wahlſyſteme“ feſt, an dem rückſtändigen Vereinsrecht, an der verrotteten Geſindeordnung, ſie beſchert uns da das Studtſche Schulgeſetz, den Bremserlaß: lauter Fauſtſchläge in das Geſicht, rde getzen die Kultur! Fürſt Bülo hat vor zwei Jahren n Herrenhaus eine ſchöne Rede gehalten— er hält immer ſchöne Reden(Heiterkeit)— da nt er:„Preußen in Deutſchland voran! Deutſchland in der Welt voran!“ ne fauſtdicke Un⸗ wahrheit! Das offizielle Preußen iſt das Inkarnat alles kuktu⸗ rellen Rückſtandes!(Unruße rechts.) Der„Courrier Guropgen“ 55 bor einiger Zeit eine Enquete beranſtaftet, eine Anzahl be⸗ annter Männer zu einem Urteil über Deutſchland aufgefordert. Was haben wir da hören müſſen! Der itclieniſche Gelehrte Lombroſo naunte Preußen das Laud des Feudakismus, Millta⸗ rismus und Abſoluttsutus, den einzigen europäiſchen Staat, in dem noch das perſönliche Regimenk beſtehe!(Hört, hört!) Und ähnlich äußerten ſich andere Kapagitäten. Es iſt eine ganz unwahre Behauptung, wenn bon der Sogial⸗ demokratie geſagt wird, ſie untergrabe die beſtehende Staats⸗ Alld Geſellſchaftsordnung. Es iſt noch nie von uns ein Antrag auf Beſeitigung der beſtehenden Ordnung eingebracht, ſondern alle unfere Auträge zieken lebiglich auf ihre Verbeſſerung ab. Der Soglalis⸗ Aus iſt in Wahrheit der Saulrteig getvorden, der die bürgerliche Geſellſchaft zu Reformen treſbt. Die gunze ſoziale Geſetzgebung iſt nur auf unſer Drängen erfolgi. Wenn wir zuerſt zum Teil Fern diefe Geſetze geſtimmt n, ſo geſchah es nur aus dem de, weil ſie uns in ihrem Aufbau noch nicht genügten, mit dem Grundgedanten waren woir durchaus einderſtanden, und unter allen Anträgen, die ſpäter von den Natfonalliberalen und anderen gur Verbeſſerung bieſes Gefetzes geſtellt wurden, iſt auch nicht Einter, der längſt von uns geſtellt worden war. Unſere Mitglieder ee 72 5 0 ee am fleißigſten an der —— der ſozialen Gefesgedung mitgearbeitet. Auch die Handelsverkräge unter ae ind nur mit Hilfe der ſozeldemo⸗ Stimmen zuſtande gekommen. Enpriot wurde Fasde Graf, als er mit der Sogialdemolralie den rufffſchen Handels⸗ verttag durchs raehte, und Uaf Bitlsto wurde Fürſt, als er getzen as ſie über die Sozialdemokratie ſagt, iſt eine objektive Unwahr⸗ Beifallskun die Stimmen der Sozialdemokratie den Zolltarif durchſetzte. So wandeln ſich in der Regierung die Anſchauungen. Auch Fürſt Vismarck hat anerkannt, daß es ohne die Sozialdemokratie eine Sozialreform bei uns noch nicht gäbe. Für den jetzigen Reichs⸗ kanzler aber iſt die ganze Sozialpolitit eine terra incognita (Lärm vechts; lephafte Zuſtimmung bei den Soz.) Vigepräſident Paaſche: Sie dürfen dem Reichskanzler nicht vorwerfen, duß er ein wichtiges Gebiet unſerer Geſetzgebung nicht kennt.(Schallendes Gelächter bei den Soz.) Abg. Bebel(fortfahrend): Profeſſor Delbrück hat anerkannt: Kunft, Wiſſenſchaft und Bildung haben ſich geflüchtet unter die Fittiche der Sogfaldemo⸗ kratie, und dieſes Urteil iſt mir mehr wert, als das Urteſl des jetzigen Reichskanglers. nur noch ſich endlich entſchlöſſe, eine die großen Vermögen ſtark treffende Reichserbſchaftsſteuer einzuführen, dann würde es aller finan⸗ giellen Sorgen enthoben ſein. Wie wird denn unſere Aberhaupt, ſelbſt von den Ihrigen, angeſehen?„Unſern Mangel an diplomatiſchen Kräften müſſen wir burch brutale Macht erſetzen“: ſo ſagt der Generaliſſi⸗ Hlus dieſes Wahlkampfes, der a. D. von Liebert! (Abg, b. Liebert ruft: Bravol Heiterkeit.) Nun wollen wir mal ſehen, was die Reglerung jetzt keiſten wird. Jetzt hahen Sie (nach kechts) ja die Macht, jetzt können Sſe Ihre Politik treiben, wie Sie ſpollen! FJetzt machen Sie endlich Ihre Mittelſtands⸗ politik! Wird ja nichts als Pfuſchtperk, kommt ja alles nur denſt Großkapltalismus zu gute! Ich wvollte, Herr Pauli würde endlich einmal in das Reichsamt des Innern berufen werden, daun ſyird es ſich zeigen, ſpie weit er kommt! Phraſen ſind ben gewechſelt, wir wollen endlich Taten ſehen. Der Reichskanzler hal uns ge⸗ ſagt: er denke an dies, er denke an das! It, denken]! Es wird ſich zeigen, was er tun wird! Wir verlangen Gerechtigkeit für alle. aaſ geens der Klaſſenjuſtiz, der ſchweren Rechtsbeugun⸗ gen! Exzeſſe 0 die Arbettsloſen, wie in Hamburg, müſſen ein fütr allemal unmöglich gemacht werden.(Unruße. In Sachen des Kriminalkommiſſars en iſt noch nichts geſchehen, der Hand⸗ abhacker in Breslau iſt noch nicht„entdeckt““ Wit verlangen ein freies Vereins⸗ und Verſammlungsgeſetz, Freiheit und Recht ohne Anſehen der Perſon, ein Berggeſetz, das Kataſtrophen wie in Reden unmöglich macht. Wir wollen freie Betätigung der poli⸗ tiſchen und veligitzſen Ueberzeugung.(Zuruf: Auch für die kleinen Geſchäftsleute, die bon Ihnen bokottier werden!) Wo ſo etwas borkommt, mißbillige ich Das auf das allerentſchiedenſte. Aber wie machen Sie 25 denn? In Geta hat man den kleinen Geſchäfts⸗ leuten, die in ſozialdemokrakiſchen Blättern inſerieren, mit den Bohkott gedroht! Alle Reichs⸗ und befonders die Militärbehörden bohkottieren die Sozialdemokraten. Ich war ſelber Kleingewerbe⸗ treibender, hatte ſchöne Aufkräge vom fächſiſchen Staat; ſie wurden mir ſofprt entgogen, als es bekaunt wurde, daß ich Sozialdemokrat bin. Wird bei uns in dieſer Veziehung gefündigt, ſo bei Ihnen zehntauſendmal.(Lärm rechtg.) Wir wollen den ortſchritt auf allen Gebieten. Daram iſt aber nicht zu denken, 10 785 der preu⸗ ßiſche Junker vegierk: die Verkörperung aller Reaktion haben guten Mut. Wir wiſſen: Unſer iſt die Zukunft trotz alle⸗ dem 8 (Lebh. Veifall bei den Sog. Starkes Ziſchen rechts.) Reichskanzler Fürſt Bülow: Ich will auf eine konkrete Anfrage, die der Herr Abg. Bebel im Laufe ſeiner Ausführungen über angehliche Wählbeeinfluſfungen der Regierung während des Wahlkampfes an mich gerichtet hat, mich vor dieſem hohen Hauſe und vor dem Lande auf das entſchiedenſte und un⸗ zwefdeutigſte erklären und feſtſtellen, daß während der Wahl⸗ bewegung aus amtlichen Fonds für Wahlgwecke nicht ein roter Heller ausgegeben worden iſt.(Hört, hörk! rechts.) kweiß jedes Mitglied dieſes hohen Hauſes, daß ebenſo wie zum Kriegführen auch zu einer Wahlkampagne Weld gehört. Ich habe mich deshalb für die Bildung eines Komitees welches 5 die Minderheitsparteien vom 18. Dezember Gel geſammelt (Lebhaftes Hri, hört! bei den Sozialdemoktaten.) Das zu tun, war bein gutes Recht.(Sehr richtig! rechts.) Von meinem guten Rechte habe ich Gebrauch gemacht. Die geſammelten Gelder ſind nicht durch mich, ſondern Bunf Vertrauensmänner der Parteien verteilt worden. Dem Wun che einzelner Geber gemäß baben auch in einzelnen Fällen Anregungen, die mir zu⸗ gegenigen und die von mir an die Verteilungsſtelle übermittelt waren, Berückſichtigung gefunden. Im übrigen gehe ich auf die Ausführungen des Herrn Abg. Bebel über Wahlbeeinfluſſung heute nicht weiter ein, da ich ſie geſtern ſchon im voraus widetlegt habe.(Lautes Gelächter links, Sehr gut! rechts.) Höchſtens will ich dieſe Ausführungen danfbar gufktieren als einen Beweis daftür, daß die Reglerung bei dieſer Wahl nicht hat, ſondern auf dem Poſten war und ihre Schuldigkeit tat.(Lebtafte ebungen bei den Mehrheitsparteſen, ſtürmiſche Zu⸗ rufe bei den Sogialdemorkaten.) RNun hat der Abg. Bebel auch gemeint, daß die Sogial⸗ demakratie wenn nicht lebiglich 4 10r gsbericht aunheimer Generalanzeigers Wir aher Uebrigens mMcteriſche Tätig mich gewundert, da im Lau uns in Ausſicht geſtellt ha wollte, er frei von der Leber beſtehenden geſellſchaft vernichtet haben würde. Stürmiſche Herr Abg. * daß, Das hat der Fürſt Bismarck Nachfolger tun.(Beifall.) Nun, meine ſobald die Rede Heiterkeit.) nehme ſie ſehr ernſt, aber nerpd nicht. Nun hat der kurz und verlegen mit der beſchlfftigt, die die f (Sehr richtig!) den Wählen feſtzuft Soz berf kam es anders. auch wohl verdient, weil ſie die S Herz ſen der blind gegen betätigte, daß. beittiaen(Heiterkeit.) ach, bei den Soz. LEtat'est moi! Stellen kuch heute die Seht wahr! demokratie war aler au ſie ſo brutal die gebildete Welt no richtig!) Ich habe ja nun in dem der Sozialdemofratie 95 en Geſelſcaf anlangen.(Lebhafte Zuſti Nation teuer und heilig iſt, cht Wahlfampf treu geblieben. Ehn ſauen wie ein 5 5 e [keit entfafte, er abgewieſen, als ob die Sozialdemokratie deſtruktiv fe derſelben Rede der He tte, daß er heute nur dasjenige ſagen was er abſolut beweiſen könnte.(Große Heiterkeit, Abg. Bebel hat jedenfalls ſchon vergeſſen, daß Jahren in Dresden auf dem ſozialdemokratiſchen r rechts) ſehr wohl verdient. Strafe für eine politiſche Kampfweiſe und politiſche Methode, wie ſtimmung.) Die Monarchie, plgt, wie es nicht dageweſen iſt. ſſ die een 0 Indianerſtamm auf dem 9 1 Wahlkampf hineingezogen.(Graße Heiterkeit * Dann des verewigten t, Herrn 9 9 rfen ſo erwidere ich ſolange die Sozialdemokratie die Monarchie bekämpft, welche die Grundlage unſerer Verfaſſung iſt, jeder Miniſter, der ſeine Schuldigkeit tut, Partei nehmen muß gegen die Sozialdemokratie. (Eebhaftes Sehr richtig! und Beifall rechts und in der Mitte.) getan und das wird jeder ſeiner Herren, hat der Herr Abg. Bebel weiter gemeint, auf die Sozialdemokratie käme, oder ſobald ich ſie gor mir ſähe, würde ich nervös. Ach, du lieber Himmel! Ich nehme die ſozialdemokratiſche Gefahr ernſt, ich 55 macht ſie mich gar Herr Abg⸗ Bebel ſich nach meinem Gefühl etwas ſchweren Wahlnieberlage Huchmut kommt vor den Fall. Die Bravorufe, mit denen Sie von der äußerſten Linken mich begrüßten, als ich hier die Auflöſung des Reichstages ankündigte, das Händeklatſchen, mit dem Sie miſch damals be⸗ grüßten— Herr Bebel hat ja Wert darauf gelegt, noch kurz bor ellen, daß die Sozfaldemokratie, daß nur die ſaldemokratie die Auflöſung des Reſchstages mit donnerndem plaus 5 hat— alſo dieſer donnernde Applaus, er war früht. Siesmal Die Niederlage war aber afe war für einen 5 dogmatiſchen, kleinkichen, philiſtrö⸗ 5 e i ſt, alle wütete und krotz allem Gerede von Kulturhöhe an der Schwelle des 20. Jahrhunderts eine Unterdrückung ausübte, anders De 5 eine Geſinnungsſchnüffelei betrieb,(Lärm bei den Sot.) einen geiſtigen Hochmut entwickelte, wie ihn die Welt kaum im Mittelalter geſehen hat— ſodaß ſelbſt Ihr Geſinnungsgegoſſe, Herr Jaurss, ſich genötigt geſehen hat, über dieſen dagmatisme intolérant, den intoleranten Dogmatis⸗ mus der deutſchen Sozialdemokratie zu ſeufzen. Soll ich Sie da⸗ ran erinnern, daß ein hervorragender dieſen Führer der Sozjaldemokrakie als den neuen Oltver Crom⸗ twell, den neuen Lordprotaktor der Sozialdemokratie bezeichnet hat, ozialdemokratiſche Blätter Herrn Bebel mit Julius Cäſar deutſcher Julius Cäſar— Auguſt Bebel. (Heiterkeit.) Sol ich Sie an das Ketzergericht von Dresden er⸗ innern, ſoll ich Sie erinnern an die Art und Weiſe, wie noch ſpäter die ſechs Redaktezure, die armen ſechs Redakteure 8 Eine demokratiſche kaum geſehen hat. rlaß des Parteivorſtandes in der Troſtepiſtel(Heiterkeit), die er ge⸗ ſandt hat, geleſen, der Ton der Sahieldaene ae würde ein feinerer werden. Nun, ich will es abwarten. Die Höflichkeit, die Courtoiſie, welche der Bebel, dem niemals der Welt, ich bin lange im Auslande gewe ſen, ich erinnere mich hat. Nur die deutſchen Sozialdeme 7 1 1 8 zialdemokraten ſtellen internationale aber nicht, irgendwo derartige Pee erlebt zu un wie ſie Ideale über die nationalen, nur den deutſchen Sozialdemokraten gamentlich ſeit dem Bresdener Parteikongreß in unſer früher an⸗ ſehlt immer noch jeder Sinn für nationale Bedürfniſſe as war in j0hfſge öffentliches e find. Und und Forderungen. 990 Sozialbemokraten geboren, mußle Länder ſtehen mit verſchwindenden Ausnahmen auf dem die ſozialdemokrakiſche Preſſe faſec bei dern nationalen Standpunkt. ohat je ein namhafter aus⸗ San herdenton ländiſcher Sozialdemokrat erklärt, daß die Sozialdemokratie die das Vaterland, die Nakion, alles, was der großen Mehrheit der wurde mit einer Wut, einem Ingrimm ctei auch Jafte Zu Krienspfab, hert ben Vorwdurf weit ſei. Das hat r Abg. Bebel er vor wenigen Parteitage, wo ſprach, geſagt hat, er ſei ein Todfeind der lichen Ordnung und werde nicht eher ruhen und raſten, als bis er die geſellſchaftliche Ordnung zerſtört und (Sehr richtig! rechts und in der Mitte. bei den Sozialdemokraten.) Bebel auch dem Andenken Bismarck gehuldigt, indem er geſagt ha der. Sogialdemokratie immer objektiv gegen konſtatiere zunächſt, daß die Huldigung des meinen großen Amtsvorgänger etwas ſpät kommt. Wenn der Herr Abg. Bebel mir aber weiter vorgewo nähme Partei gegen die Sozialdemokratie, Fürſt Bismarck hätte über geſtanden. Bebel für eiterkeit.) einen Zwang Parteigenoſſe behandelt wurden? ſagte Ludwig XIV.; das ſcheint für gewiſſe zu ſein. Denn ſie war die Kerleser her⸗ in 5 Uuglaubliches iſt geleiſtet worden nicht nur in der Herab⸗ ſetung nattonaler Gefühle, ſondern auch in der Beſchimpfung der Gegner. Aber auch in anderer Beziehung hat in dieſem Wahlkampfe die Sogialdemokratie ſich ſelbſt übertroffen. Ich habe hier einen Ausſchnitt aus der„Frankfurter Zeitung“ Sie ſchrieb am 6. Februar:„Die hieſige Sozialdemokratie hat den Wahlkampf mit den verwerflichſten Mitteln, mit Fälſchungen und Verleumdungen begonnen. Heute nachmittag wurde ein Flugblatt verteilt, das Ewieder allem die Krone aufſetzt. Es wird darin geſagt, einem ſozialdemokratiſchen Tapezierer, deſſen Name übrigens im Adreß⸗ buch nicht auffindbar iſt(Hört, hörtl!) wären von einem demo⸗ ) Der hat der kratiſchen Wähler 10 Mark geboten worden, wenn er für Oeſer Fürſten ſtimmen würde“. Das Blatt fügt hinzu:„Daß das eine freche Lüge iſt, braucht nicht geſagt zu werden. der das ſozialdemokratiſche Wahlkomitee dieſes Flugblatt ver⸗ breitet, iſt unerhört; denn dieſes Flugblatt war ſchon am Tage bdorher gedruckt(Zurufe bei den Soz.: Unwahr!), wir ſind in der Lage, den Beweis der Wahrheit dafür jederzeit zu erbringen.“ (Großer Lärm und Zurufe von den Soz.)— Laſſen Sie mich doch ausreden, ich habe Sie auch nicht unterbrochen.—„Das Flugblatt iſt eine Schurkerei. Unterzeichnet iſt das Fälſchungsprodukt: Das ſozialdemokratiſche Wahlkomitee.“ Die Niederlage der Sozialdemokratie war weiter die gerechte Strafe für den rückſichtsloſen von ihr geführten Klaſſenkampf, für ihre Gehäſſigkeit, für ihr terroriſtſſches Vorgehen, für ihre deſpoti⸗ ſchen Allüren. Ich weiſe hin auf die 8 Exzeſſe, die nach den Wahlen von der Sozialdemokratie provoziert worden ſind, ich erinnere an die Vorgänge in Bremen, Anhalt, Magdeburg uſw. Dieſe Erzeſſe waren getragen von demſelben terroriſtiſchen Geiſt, der ſich ſonſt in der Sozialdemokratie geltend macht. Ich hoffe, daß die Anhänger der beſtehenden Ordnung, die Ordnungslümmel, wie die ſozialdemokratiſche Preſſe ſo geſchmackboll ſagt(Große Heiterkeit.) daß dieſe ſolchen Exzeſſen feft und mutig die Stirn bieten werden, und ich exwarte, daß die Behörden ihre Schuldigkeit tun(Lebhafter Beifall.), daß ſie die beſtehende Ordnung und die Freiheit der Bürger gegenüber dem ſozialdemokratiſchen Terrorismus mit Energie ſchützen werden.(Erueuter lebbafter Beifall.) Die Niederlage der Sozialdemokratie war weiter wohl ver⸗ dient, weil ſie die Strafe war für die von ihr betriebene Politik der Verneinung und Nörgelpolitlk. Nun hat der Abgeordnete Bebel ſich ja bemüßt, hinzutveiſen auf eine Reihe von Fällen, aus denen das Gegenteil hervorgehen ſoll. Er beruft ſich aber im weſentlichen nur auf Anxegungen, die von der Sozialdemokratie ausgegangen ſeien. Ja, dieſe Anregungen, ſie beſtanden doch darin, daß die Sozialdemokratie auch durch ſie Unzufriedenheit erweckte, indem ſie Forderungen aufſtellte, die niemand befriedigen konnte, indem ſie Wünſche erweckte, die von niemandem zu erfüllen waren.(Sehr richtig!) Wenn aber die Re⸗ gierungen aus folchen phantaſtiſchen oder perfiden Forderungen und Wlnſchen einen geſunden und realjſierbaren Kern herausſchälten, dann 15 die Sozialdemokratie immer dagegen geſtimmt.(Sehr richtig) Die Sozialdemokratie war ja von Anfang an mehr auf die Kritik, mehr auf das Negative als auf das Poſitive angelegt. (Sehr richtig!) Ich habe einmal in dieſem Hauſs geſagt: Krftik 1a, pofitive Leiſtungen 5b.(Große Heiterkeit.) Aber dieſer kritiſche Zug hat ſich gerade in den letzten Jahren immer mehr heraus⸗ gebildet und verſchärft. Namentlich auf dem Dresdener Parteitage, ſeit jenem Jungbrunnen, ſeit dem Untertauchen des Reviſtonismus. Durch den Abg. Bebel(Heiterkeit) trat das beſonders deutlich zutage. Gewiß, meine Herren, es hat eine Zeit gegeben, da konnten Hoffnungen, ernſthafte Hoffnungen in den Rebiflonismus gehegt werden. Ich ſelbſt bin vielleicht von ſolchen Hoffnungen nicht ganz frei geweſen, aber da kam der Tag von Dresden. Da klappte der Reviſtonismus zuſammen wie ein Taſchenmeſſer(Heiterkeit), da var⸗ es aus mit dent Reyiſionismus. In der Politik iſt es mit großer Unterwürfigkeit nicht getan. Kautsky und Mehring haben doch Recht behalten, wenn ſie ſagten; mit ſolchen Leuten komme man von nichts zu nichts. Nun wird geſagt, der Reviſtonismus ſtelle ſich nur ſo, als ob er tot wäre und in einem dem Reviſionismns freundlichen Artikel habe ich geleſen: der Reviſionismus verfolgt eine ſehr ſchlaue Taktik, die „Wanzentaktik“, genannt wird.(Heiterkeit.) Der Reviſionismus würde plötzlich er⸗ wachen und alle Welt von ſeiner Vitalität berzeugen.(Heſterkeit.) Ich glaube nicht recht daran; ich glaube nicht daxan, was Bernſtein einem ausländiſchen Journaliſten geſagt hat, daß Bebel ſich noch eines Tages in einen Reviſtoniſten verwandeln werde. Der Neger bleibt immer Neger, der Panther behält ſein buntes Fell, und ich glaube, Herr Bebel wird immer nur der Herr Ahg. Bebel bleiben. (Heiterkeſt) Ein Reviſtonismus, der ſo tanzt, wie er pfeift, wird nach meiner Ueberzeugung in abſehbarer Zeit keine Rolle ſpielen. Traurig aber bleibt es, daß ſoviel Kraft, ſoviel hochſtrebender Idealismus, ſoviel gute Gaben, wie ſie ſich gerade in der deutſchen Arbeiterſchaft verkörpern, teils dem Fanatismus der einen Seite, teils der Schwäche der anderen preisgegeben ſind. Betreten Sie wieder den Boden der Legalität, betreten Sie den Boden der Ver⸗ nunft, hören Sie auf, Ideen zu verletzen, die der großen Mehrheit des Volkes heilig ſind, dann werden ſich leicht manche Gegen⸗ Aber die Frechheit, mit Ich hat, ich darauf, (Große eng⸗ nkenden 1 8 i 3 und Arbeitnehmer gegeneinander gehetzt. Sie hat mutwilligertveiſe Streiks hervorgerufen, ſie hat mit der Idee der Revolution ein frivoles, ein ruchloſes Spiel getrieben. Sie iſt immer fanatiſcher, immer terroriſtiſcher, immer kulturwidriger geworden.(Lärm bei den Sozialdemokraten.) Wenn Sie ſich in dieſer Beziehung nicht (Ach, Partei 55 und eben noch hat Herr Bebel betont, daß die ſozialdemokratlſche wandeln, dann iſt kein Pakt, keine Verſtändigung mit Ihnen möglich. iten irt och 1 uh 1 Partei vor allem ane Neinekwanſe ſei— eine demotratiſche Par⸗ Die Niederlage der Sozialdemokratie war auch wohlverdſent 1 Weits beratung wird gierauf auf Rurwoch aß tei mit autokratiſcher Spitze und Füthrung, das iſt eine contra- aus einem Grunde, den einer ihrer jugendlichen Köpfe dargelegt b1 5 U dictio in adjecto.(Sehr wahr!) Die Niederlage der Sozial⸗ hat. Herr Schippel hat in einem Axtitel schluß 5 Uhr. kel hervorgehoben, daß die Niederlage der Sozialdemokratie auf die 5 Unwahrhuftigkeit in der Agitatioß zurückzuführen ſein. Sie haben erklärt, der Zolltarif würde niemals zu ſtande kommen. Er iſt zu ſtande gekommen. Sie haben erklärt, auf der Baſis dieſes Zolltarifes ließen ſich keine Handelsperträge abſchließen. Wir haben ſie abgeſchloſſen. Sie haben erklärt, die Induſtrie würde vernichtet werden, jeder Wohlſtand würde gelähmt werden. Der Wohlſtand ſteigt, unſere Induſtrie blüht. Nun meint —55 Schippel nicht mit (Sehr Unrecht, daß ein ſolches Geflunker die ähler endlich ſatt bekommen würden.(Lebhafte Zuſtimmung.) Der Niedengang der Sozialdemokratie iſt wohl auch her⸗ zuleiten aus der unpatriotiſchen Haltung, in welche ſich dieſe deutſche Sozialdemokratie leider immer mehr und mehr verrannt nur dann das Vaterland verteidigen dürfe, wenn das Parteiprinzip es zulaſſe? Glauben Sie, daß Jaurés, daß Millerand das ſagen würde? Nimmermehr. Aber das war doch der Sinn mancher Ausführungen, die wir don dem Abg. Bebel früher gehört haben. Das nenne ich eben unpatriotiſch und vaterlandslos, wenn man die Partei über das Vaterland ſtellt, wenn man dem VBaterland ein Jeng wünſcht, nur weil die Partei dabei gut weg⸗ Armee, 5 Heiterkeit rechts.) Dieſe Gefahr iſt nur ſuspendiert, ſie iſt nur in der Deutſchland ſchon heute allen Ländern voraus iſt. ſchaft in zwei Lager teilt, in die Bour tariat, zwiſchen denen ein unverſöhnlicher Klaſſen ſind die Gegenſätze nicht. Kapital und Arbeit, zwiſchen Arm und Reich, Nichtgebildet kann nicht die Rede ſein. Die zwi materieller Beziehung ihnen nähert. Entwickelung der Verhältniſſe wünſchen, nicht erlahmen werdeu dem Beſtreben, dieſe Kluft zu mildern und, ſoweit es möglich iſt, ſie auszufüllen. Ich hoffe, daß weder die Regierung, noch die bürger⸗ Gegenſätze auszugleichen. Ich glaube, daß am letzten Ende d 5 wahr Ich glaube, daß, wenu auch nach langen, ſchweren doch der Tag kommen wird— ja kommen wird er und Hand einträchtig zuſammenwirken werden, wo wir ſogi geſende zurückblickt auf eine überpundene Krankheit, wie wachende zurückblickt au haltender Beifall. kampf geſchwächt hervorgegangen iſt; aber noch bin ich nicht davon erneuter der Reichskanzler habe die Sozialpolitik Sozialpolitik ſein ſoll. Dadurch erhalten wir große Schichten, die ausführliche Begründung der Forderungen für die mit Amerikg nichts dem wirtſchaftlichen Ausſchuß vorgelegt iſt. d ſätze ausgleichen. Sie haben meine Aufforderung, dies zu ö tun, mit Gelächter aufgenommen, Sie haben ſie nicht un befolgt, Die deutſche Sozialdemokratie hat Ankbeitgeber die der mittleren Beamten aufgebeſſert werden. die dazu erforderltchen Mittel gebracht werden lönnen. Wir ſind bereſt, eine ſolche Vorlage, alls ſie uns vorgelegt wird, gewiſſenhaft zu prüfen. Alle nationalen zarteien müſſen zuſammenhalten und an den großen Aufgaben mitarbeiten, afrika feſthtelten, um von bort aus ben engliſchen Beſttz in Sud weſte afrita anzugreifen. Das iſt eeine niederträchtige Verleumbung. (Lebhafter Beifall.) Es haben niemals ſolche Abſichten bei uns be⸗ ſtanden und ſie werden nicht beſtehen. Solche Lügen ſind nur dazu geeignet, im Auslande gegen uns zu erwecken und uns das Ausland auf den Hals zu hetzen. Und das nenne ſch verwerflich. (Lebhafter Beifall.) Auf ſolche Manöver iſt es zurückzuführen, wenn hier und da im Auslande Mißſtimmungen ent⸗ ſteben, trotzdem wir doch den Wunſch haben, in guten Beziehungen zu allen Ländern zu leben und dieſe Beziehungen zu kräftigen und zu feſtigen. Die Bedeurung der Nieder⸗ lage der Sozialdemokratie ſehe ich in zwei Momenten. Ich ſehe ſie zunächſt mit dem Abg. Baſſermann darin, daß klar zu Tage getreten iſt, daß die Sozialdemokratie nicht, wie gewiffe Bonzen der ſozialdemokratiſchen Lehre behaupten, mit Natur⸗ notwendigkeit ſteigt, daß ſie mit elementarer Geſpalt alles über⸗ ſchwemmt. Nein, nein und noch einmal nein.(Lachen bei den Soz.) Wenn die bürgerliche Geſellſchaft ſich auf ſich ſelbſt beſinnt, wenn ſie eine feſtere Schutzwehr aufrichtet gegen die trüben Gewäſſer der Sozialdemokrgtie, dann weicht dieſe zurück. 5 Ich hoffe, daß Karlsruhe, Stuttgart, Mainz, Nürnberg dasſelhe uns ze gen werden, was uns Leipzig, Magdeburg, Breslau, Königs⸗ berg, Elberfeld(Lachen und Zuruf bei den Sozialdemokraten: Berlin! Heiterkeit) ſchon gezeigt haben; ich hoffe, daß Lübeck und Hamburg dem ruhmvollen Beiſpiele von Bremen folgen werden (Beifall), und wenn es überall helle wird, dann wird ja auch Berlin nicht allein im Dunkeln bleiben wollen.(Große Heiterkeit und Beifall.) 0 Die Bedeutung der Niederlage der Sozialdemokratie ſehe ich aber weiterhin darin, daß der Kampf gewonnen iſt durch eigene Kraft des Bürgertums unter der Herrſchaft des gleichen all⸗ gemeinen Wahlrechts; denn die Heilung durch die innere Kraft des Organismus von ſich heraus iſt, ſo lange es möglich iſt und wenn es möglich iſt, immer beſſer, als ein operativer Eingriff und zu viel Medizin.(Lebh. Zuſtimmung.) Gewiß, meine Herren, nichts wäre falſcher, als wenn wir uns der Illuſion hingeben wollten, als wäre die ſozialdemokratiſche Gefahr dauernd und ganz überwunden. Das wäre eine verhängnisvolle Illuſion.(Sehr richtig! bei den Soz., ſuspendiert, ſo lange das Bürgertum einig und ſolange es auf dem Poſten iſt. Wir dürfen es nicht ſo machen wie die alten Deutſchen, die, wenn ſie geſiegt hatten, auf dem Bärenfell beim Meth alles vergaßen und dann ſchließlich doch vom Feinde noch überrumpelt wurden. Wir müſſen wach bleiben, und die bürgerlichen Parteien werden die Organiſation im Wahlkampf, die ſie ſich jetzt endlich geſchaffen haben, gut ausbauen milſſen. 5 Eins möchte ich noch betonen. Dieſer Kampf galt nicht dem deutſchen Arbeiter, ſondern der politiſchen und revolutionären Sozialdemokratie. Das werden die bürgerlichen Parteien, das wird dieſes Haus dem deutſchen Arbeiter beweiſen durch die Fortführung der Sozialpolitik, Geſell⸗ role⸗ gegenſee beſtehen ſoll, ſo behaupte ich, daß dieſe Annahme irrig iſt. Unüberbrückbar Von einer Unverſöhnlichkeit dbel e 85 wiſchen Gebildet und ſe Doktrin iſt ſchon ſt widerlegt durch die Bildung jener mittleren Schicht, die cen den beiden Polen entſtanden iſt und ſich in geiſtiger und Jedenfalls hoffe ich, daß die Regierung, daß die bürg Parteien, daß alle diejenigen, welche eine friedliche und freiheitlſ Wenn die deutſche Sozialdemokratie die ganze moderne gebiſie und in das län erlichen 1 lichen Parteien ſich durch die Sozialdemokratie irre machen la ſen werden in der Erfüllung ihrer ſozialen Pflichten, in dem Streben, die . utereſſen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſolidariſch ſin d.( ib ialdemokratiſche Bewegung zurückblicken werden, wie d 5 feinen wüſten Traum.(Stürmiſcher, an⸗ Abg. Frhr. v. Richthofen(tonſ.): Es iſt erfreulich, daß die Sozialdemokratie aus dem Wahl⸗ iberzeugt, daß ihre Niederlage eine endgültige iſt. Da wird es Arbeit und Wachſamkeit bedürfen. Ueber das, w uns geſtern in Ausſicht geſtellt hat, ich mich ſehr geſreut. Vor allem darüber, daß in Zukunft keine aüsſchließliche Arbeiter⸗ 2 8 bei ihrer Geſinnung und Treue verdfenen, daß der Staat ſte hr aunimmt. Zum Elat ſelbft habe ich meine A Über die chutzgebiete aus⸗ ß von den Vertragsbedingungen as en Ergänzungsetgt betrifft, der die Gehaltsregulierun bringt, o können wir dieſe Reform nicht als eine organiſche anſehen. Wir züſſen darauf beſtehen, daß mit den Gehältern der unteren auch Freilich werben chwerlich ohne neue Steuern auf⸗ 7 üdrücken. Dagegen bedaure ich, da ie dem Wohle der deutſchen Nation dienen.(Beifall rechts.) zulommen glaubt. Erſt vor wenigen Tagen habe ich einen Artikel u„Verwärts“ geleſen, worin ſtaud, daß wir wir deshalb Süldte 5 5 37585 5 5 Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 28. Febr. 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich in dem Pfandlokal 6, 20 Kinemathographen-Theater ae Sensalionelles, hochinteressantes, neues Programm. ng in Volſteecungsweg, 5 lung im Vollſtreckungswege Die Wilden beim Eisenbahnbau. Geueral- Auzeiger. agiblat)? — Mannhetm, den 27. Februer 190 2 löffentlich verſteigern: 462ʃ 12 Saa Magneſit, 3 Saß Korkmehl, 1 Orcheſtrion mit Akkumulator und 3 Bände Noten, 1 Hobelmaſchine ein —— 8 3. Bild der Serie: Quer durch Afrika. 70166 67848 Foet Ein Weltrekord: + gen ——.— Johin. 5 8 2 rrefeh. kannheim, 27. Jebr. 1907e Rosengarten Mannheim eeee king eils Senienen gelegt in 60 Minuten— 855 ue, 2 sowie das übrige auserlesene, äusserst gediegene Pfogramm mit folgenden Sildern:——— 55 Nibelungensaal. 2) Landu. Leute in Neapel 5) Die Tochter des Bergmanns7) Dreifaches Rendez-vous. Pflanzendünger Donnerstag, 28. Fobruar 1907, abends:% Uhr( ertereseeute atueutnme)(iochdkamatseh, Feln duftende Cisarre-Staneenzfegt 5 Wes 3) Hohe schule im Cireus. 6) Der Photograph(Sehr humoristisch). 4 U Kern 0 2 11 NA. 9 9 4 40 Die 6 Raucher.(drastisch komisch). Erste K. k. prix. Donau- Dampfschiffahrts- — ssellschaft Honzert des Naimorchesters. Leitung: Kapellmeister Emi! Kaiser. Zwelter Richarll Wahner-Zyklus. Badischer Kunstgewerbe-Verein ̃ 12 Wirbeehren uns, bekauntzu 163(Unter dem Protektorat Sr. Kgl. Hoheit des F Friedrieh) und beben arnekea nene Kunstgewerbe- Verein„Pfalzgau geuepteg E **KnFn(Vereln für angewandte Kunst und Künstlerische Kultur) 5 1 ee —— 1 f 5 ressburg önyü, För Tristan und 1sclde(1805 Freitag, den I. März, abends 8 Uhr im Casino- Saal 15 Piae ue Nachtgess 20 S N onauufer-Bahnho i 0 Vorspiel 911 Isoldens Liebestod FN. 8 Febhruar 1907 eröffnet wird. 6099 II. des Herrn Geh. Hofrat Prof. Dr. Adolf Fon Oechelhäuser Reg euSbu 1g, am 21. Febr. 1907. Die Agentle. Die Meistersinger yon Nürnberg(1868) SuUusS RarILSHu. Re Vorspiel über:„Eine Burgenwanderung am Neckar, von Walthers Preislied 71 5„h“(4 Einleitung zum III. Akt, Tauz der Lehrbnben,)FCVCCCC000ò0000 Autzug der e Apotheose. Hierzu sind die Mitglieder beider Vereine bestens eingeladen und Gäste 7 1 1 + 2 Parsital(1882). bie Vorstznde. 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Mittwoch, Der höchste Wert 2. Montag, 4. März Diess its und Jenseiis Heyberge zuꝶ Heimaf.— General⸗Verſammlung. Dieustag, den 5. März, vormittags 12 Uhr im Sensatömel— 70103 Sonntag, den 3. 170 1907 4. Bregrempiee, gemeinſchaftl. mit dei Sett, Heidelberg, Großſachſen Leutershauſen Hirſch⸗ burg Peiligkreuz—Oberkunzenbach Buchklingen—Heckenweg-Weinheim, 75 Abj 9 8 7Un vorm(Sonuntagsfahrkarte e E. V. 95 Dis Ortsgruppe Mannheim- 8 Ludwigshafen des Zundes dor tachnisch-industriellen geamten hült am Freitag, 1. März 1907, abends 8½ Uhr, im Saale der Bäckerinnung, 8 6, 40, eine Oeffentliche Versammlung ab, in welcher Herr Bundes- Sekretär Sohlich-Berlin über: „Die staatliohe Pensions- und Hinterbliebenen-Ver- sicherung der Privat- nach 50 0 In). Nückun; 1 8˙ Uhr 1 A.. O Oeg am Neckar von Wimpfen bis Ebertach.— Eilniadung de⸗ gau“)— Von ½10 Uhr an;%, Februay; inblokat„Landkutſche“. 70187 Kunſtgewerbevereins„Pa sellizer Abend in Mittwock, 6. März: 68847 Nach jedem Vortrage Diskussion. 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März, abends 8 uhr, wird Here Ge Ho'rat Profeſſor Dr. A. von Oechelhäuſer aus Karlsruhe auf Veranlaſſung des Bad. Kunſtgewerbevereins einen Vortrag über: 10146 „Eine Burgen⸗Wanderung am Neckar von Wimpfen bis Eberbach“ im Kkaſinofaal, R 1, 1 halten, wozu an unſere Mitglieder freund⸗ liche Einladung ergangen. 5. wir zahlreiche Folge zu leiſten itten. Der Sektions⸗Vorſtand. Sonazpald-Dereinf Luiſenring, ſchöne 5 Zimmerwohnung mit Bad, 1050., per Juli oder früher, 2 Zimmer m. Küche an kinderl. Ehepaar per April, ſowie verſch. 7⸗ u. 8 Zimmer⸗ wohnungen im öſtl. Stadtteil per April, Juni u. Juli zu vermieten 46235 Jul. Loeb, R 7, 25, Tel. 163. Rennershoſſtraße 21, Drei⸗ Zimmerwohnung m. Zubeh. au vermieten. 2521 Per 1. April 5 3. m. Bad u. Zub. 2 Tr. M. 850 5 3. m. Bad u Zub. 2 Tr. M. 950, 5 Z. m. Bad u Zub. 1 Tr. M. 1100. Zu erfr. 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