— 75 (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poßt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Neklame⸗Zeile..1 Mark Geleſenſte und verhreitelſte Zeitung in Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Mannheim und Amgehung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redalton 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.„ 218 E 6, 2. Nr. 100. ————„——ĩ0˙ĩ Aus Stadt und CLand. Mannheim, 1. März 1907, Die Ständige Ausſtellungskommiſſion für die Deutſche In⸗ duſtrie teilt der Handelskammer folgendes mit: Vorſicht für deutſche Ausſteller. Gegenwärtig wird bei der deutſchen Induſtrie zur Beſchickung für eine im Sommer ds. Js. im Kriſtall⸗ palaſt zu London ſtattfindende Ausſtellung geworben, der gegel⸗ über man den deutſchen Intereſſenten zum mindeſten alle Reſeroe anempfehlen muß. Dieſe„Internationale“ Ausſtellung ſoll ſowohl „die Kunſt im Haufe“ und Kunſtmöbel, als auch Baumaterialien umfaſſen und enthält eine beſondere Abteilung für Nahrungsmittel, Hygiene und Pharmazie.(J) Schon dieſes zuſammengewürfelte, einer ſeriöſen Veranſtaltung wenig entſprechende Programm muß ſtutzig machen. Den Ausſtellern werden Ehrenmedaillen und ſon⸗ ſtige Prämiierungen in Ausſicht geſtellt, deren Zuerkennung durch eine Jurh von nicht beſonders genannten Preisrichtern erfolgen ſoll. Die projektierte Ausſtellung dürfte ſich in ihrer ganzen Organiſation und Einrichtung von ihren Vorgängerinnen wenig erfreulichen Andenkens kaum unterſcheiden. Die in den letzton Jahren auf den ſogenannten„Internationalen“ Ausſtellungen im Kriſtallpalaſt gemachten Erfahrungen dürfen nicht überſehen wer⸗ den. Dieſe Ausſtellungen haben— wie die Ständige Ausſtellungs⸗ kommiſſion für die Deutſche Induſtrie ſchreibt— irgendwelche Be⸗ deutung nicht erlangt; die Ausſtellungsleitung hat die Ausbeutung fremder Ausſteller durch gewiſſenlofe Agenten nicht zu verhindern vermocht, vielmehr durch die Art und Weiſe, wie ſie die Verteilung der Ehrenmedaillen und Diplome gehandhabt hat, ſchwindelhaften Agenten in die Hände gearbeitet und die Diplome und Medaillen wertlos gemacht. Zu beachten iſt noch, daß nach den Ausſtellungs⸗ bedingungen ganz unverhältnismäßig hohe Platzmieten gefordert werden. * Badiſcher Kavalleriſtentag. Anläßlich der in dieſem Früh⸗ jahr ſtattfindenden Standartenweihe des Schwetzinger Vereins ehem. Kapalleriſten iſt beabſichtigt, gleichzeitig mit dieſer Feier einen 1. Badiſchen Kavalleriſtentag abzuhalten. Die vorbereitenden Arbeiten ſind in flottem Gange. Schwetzingen war lange Jahre Garniſonſtadt ſämtlicher drei badiſchen Dragonerregt⸗ menter, und zwar in früheren Jahren der Regimenter Nr. 20 und 22 und ſeit 1890 der 4. Eskadron des Dragonerregtments Nr. 21. * Schneebeobachtungen. Die Schneehöhen haben während der verfloſſenen Woche in den höheren Landes zuerſt ab⸗, dann aber wieder erheblich zugenommen; zur⸗ zeit liegen im hohen Schwarzwald ungewöhnlich große Schnee⸗ mengen, die an vielen Orten mächtiger ſind, als die größten ſeit dem Jahre 1888 gemeſſenen Höhen. Am Morgen des 23. Februar (Samstag) ſind gelegen in Furtwangen 115, in Dürrheim 44, in Steten a. k. M. 46, in Heiligenberg 70, in Zollhaus 70, beim Feldberger Hof 250, in Titiſee 125, in Bonndorf 52, in Höchen⸗ ſchwand 119, in Bernau 125, in Gersbach 172, in Todtnauberg 172, in Heubronn 94, in St. Märgen 158, in Kniebis 128, in Breitenbrunnen 122, in Herrenwies 100, in Kaltenbrunn 98, in Tiefenbronn 12, in Krautbeim und Strümpfelbrunn 28, in El⸗ ſenz 7 und in Buchen 14 Zentimeter. Gerichtszeſtung. Mannheim, 27. Febr.(Strafkammer(.) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Obkircher. Vertreter der Gr. Staatsbehörde: Staatsanwalt Link. Auf einem im Rheinhafen ankernden Schiff verſorgten ſich die Matroſen aus einer Kiſte, einem Stück Frachtgut, die ſchadhaft geworden war, mit billigen Unterhoſen. Der 20 Jahre alte Schiffs⸗ knecht Paul Lehr aus Ludwigshafen, der auch im Beſitze ver⸗ brtener Entrepriſe gefunden wurde, erhält mit Rückſicht auf ſeine zahllreichen Vorſtrafen 3 Monate Gefängnis. Die andern Matroſen wurden ſchon früher abgeurteilt. 8 5 Wegen mehrfacher Sittlichkeitsvergehen, verübt in den Jahren 1905, 1906 und 1907, wird über den 34 Jahre alken Hafenarbeiter Heinrich gin BWaun ior oine⸗ Matgaanigüpafe von 1 Jahr 3 e, und mittleren Lagen des Freitag, 1. März 1907. en Ehren⸗ Monate ichen E Vert.:.⸗A. rechte auf Dr. Ka ß. Auf einem Zücher zu ei Oktobermeſſe ſi ein Mägdelein ſtellenloſes Dienf riſchen Schwaben, das ſeiner Ein einigem 1 Folge leiſtete. cher ſchien Intereſſe zu finden. Er nahm ſie zu ſich, be Kontor an der Schreibmaſchine und ſie hatte ſogar den Vorzug, ſeine etwas junggeſellenhafte Wohnung— Herr Z. lebt von ſeiner Frau getrennt— mit ihm teilen zu dürfen. Auch ergänzte Herr Z. die etwas magere Garderobe ſeines Schützlings. Wie Fräulein Karg ſagt brachte ihr Herr Z. nicht nur Liebe entgegen er hatte ihr auch 50 M. Salär monatlich verſprochen. Als aber 6 Wochen vergangen waren und die Maſchinenſchreiberin kein Geld ſah, packte ſie eine Reihe von Rechnungen zuſammen, die ſie herausgeklappert hatte, quittierte ſie mit Zachers Stempel und reiſte in die Pfalz um bei den Kunden ihres Prinzipals die Beträge ſelbſt einzukaſſieren und ſich auf dieſe Weiſe bezahlt zu machen. Manche bezahlten, andere wieder nicht. Im ganzen brachte ſie 63 M. zuſammen. Durch ſeinen Reiſenden, mit dem Frl. Karg in Oggersheim zu⸗ ſammentraf, erhielt Zacher Kenntnis von dem Treiben des Mäd⸗ chens. Als Fanny die Liſte der Kunden abgelaufen hatte, kam ſie nach Mannheim zurück und verſuchte, in Zachers Kontor einzu⸗ brechen, um ſich weitere Quittungen zu holen. Die Angaben des Mädchens und die Darſtellung des als Zengen geladenen Zachers widerſprechen ſich in mehreren Punkten. Zacher, den der Vor⸗ ſitzende mit beſonderem Nachdruck ermahnte, ſich die ſchweren Folgen der Eidesverletzung vor Augen zu halten, gab zwar zu, daß er die Karg auf der Meſſe aufgeleſen habe, aber engagiert hobe er ſie erſt, als ſie ſich auf ein von ihm erlaſſenes Aus⸗ ſchreiben gemeldet habe, Er habe ihr auch nicht 50 M. monat⸗ lich verſprochen, ſondern 20—30 M. und ſie habe geſagt, daß ſei ihr genug, weil ſie bei ihrer Schweſter wohne. Er habe ihr Wäſche und Kleider im Werte von 30 M. gekauft und ſie habe nichts bon ihm zu ſordern gehabt. Die heutige Angeklagte er⸗ zählt u. a. Einzelheiten über ihr Zuſammenleben mit dem Prinzi⸗ pal. Dieſer habe für das Frühſtück und das Abendeſſen geſorgt, aber ſie habe nie ein Mittageſſen bekommen. Abends habe der Herr gewöhnlich Wurſt mitgebracht, und die hätten ſie zuſammen gegeſſen. Herr Zacher ſagt dagegen, er habe gemeint,, Frl. Karg gehe mittags zu ihrer Schweſter. Als Frl. Karg unbefugt Briefe öffnete, habe er ſie gewarnt und ihr den betr. Paragraph aus dem Strafgeſetzbuch vorgeleſen. Die Angeklagte erwiderte darauf, in Weinen ausbrechend, ſie habe die Briefe geöffnet, weil er auch alle ihre Briefe aufgemacht habe. Der Zeuge ſtellt das in Abrede. Weiter gab der Angeklagte an, daß er in der Regel entweder ſelbſt die Ausſtände einziehe oder ſein Kutſcher, der die Ware (Fettware, Wagenſchmiere u. dergl.) bringe. Außer der Anklage wegen Urkundenfälſchung und Betrugs lag gegen das Mädchen noch eine Anhlage wegen Diebſtahls zur Laſt. Sie ſollte in einer Dienſtſtelle und das andere Mal bei Logisleuten verſchiedene Kleidungsſtücke entwendet haben. Das Urteil lautete auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Monaten. 5 In der Zeit vom Mai bis Oktober v. Is eignete ſich der in den Strebelwerken beſchäftigte Schloſſer Rudolf Geßler aus Untergrombach Teile eines demontierten Modells, als Schrau⸗ ben, Hahnen, Ketten uſw. an, lauter neue ungebrauchte Armaturen und verkaufte ſie dem Trödler Hirſch Meiſel. Mit Rückſicht auf die letzte Vorſtrafe Geßlers, die ebenfalls wegen Diebſtahls aus ſeiner Arbeitsſtelle erfolgte, wurden diesmal keine mildernden Um⸗ ſtände gewährt und auf eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahre bei 5 Jahren Ehrenverluſt erkannt. Hirſch Meiſel war wegen Hehler⸗ angeklagt, er wurde aber trotz ſchwerer Verdachtsgründe haupt⸗ ſächlich deshalb freigeſprochen, weil er normale und nicht unter gle Preiſe bezahlte Verteidiger R⸗A, Dr Fatz. der letzten 6, als ihm war ein em bay⸗ jef, das ihm gefiel. Faunny Karg aus 7 iadung zu einem Glas Bier nach an dem Mädchen tigte ſie auf ſeinem „ + 2. Mittaablatt.) Tagesneuigkeiten. — Butſchaft aus dem Jenſeits. Aus Newyork wird berichtet? Alle Spiritiſten Amerikas ſind in heller Aufregung. James Hys⸗ lop, früherer Profeſſor an der Columbia⸗Univerſität, hat von Dr. Richard Hodgſon, der im Dezember ſtarb, aus dem Jenſeits eine Reihe recht intereſſanter Nachrichten erhalten. Dr. Hodgſon war züur Zeit ſeines irdiſchen Lebens Sekretär der„Geſellſchaft füs ſychiſche Forſchung“. Vor ſeinem Tode verſprach er Profeſſosg p und Dr. Iſaac Funk feſt, daß er, falls es ſich irgend machen ließe, aus dem Jenſeits einmal herüberkommen wollte, um ſeine Freunde zu beſuchen und ihnen ſeine Erlebniſſe mitzu⸗ teilen. Dr. Funk hat nun alles, was er von ihm in Erfahrun bringen konnte, in einem Buch vereinigt, das unter dem Tite „The Pfychic Riddle“ ſoeben erſchienen iſt. Es iſt dem Ver⸗ ſtorbenen nicht leicht geworden, ſein Verſprechen zu erfüllen, Denn die irdiſchen Gerüche und überhaupt die auf der Erde herrſchende Atmoſphäre ſind den Aſtralweſen ſehr ungeſund und peinlich, und es ſällt ihnen ſchwer, in unſerer menſchlichen Stickluft zu atmen, Aber der ſeſige Dr. Richard Hodgſon ließ es ſich doch nicht nehmen, ſeine irdiſchen Freunde zu beſuchen, er hat die ſchlechte Luft m in den Kauf genommen, ſo gut und ſo lange es eben gehen woll und durch Vermittlung des berühmten Boſtoner Mediums Mrs. Piper allerlei Intereſſantes vom Jenſeits berichtet. So erzählte er ſeinen irdiſchen Freunden, baß es höchſt angenehm ſei, zit ſterben. Bei der Loslöſung der Seele vom Leib gäbe es einen Schlag, der auf kurze Zeit alle Dinge aus der Erinnerung weg⸗ wiſche. Aber dann kommt die Reiſe ins Jenſeits, und das iſt eine höchſt freudenreiche Fahrt durch den Aether. Nachdem der ſelige Dr. Hodgſon das erzählt hatte, mußte er aufhören und in den Aether zurück, weil er die irdiſche Stickluft auf längere Zeit un⸗ möglich atmen kann. Bei einem zweiten Verſuch, den man mit einem neuen Medium, Mrs. Pepper aus Brooklyn, unternahm, konnte Dr. Hodgſon nicht ſelbſt ſich äußern, weil er fich, wahr⸗ ſcheinlich infolge der Erdenluft, noch vecht ſchwach fühlte; aber ein aſtraliſcher Bekannter von ihm, ein gewiſſer Stainton Moſes, ſprach in ſeinem Namen. Moſes erzählte, daß Dr. Hodgſon der Anſicht ſei, daß ſeine irdiſchen Freunde in ihren Bemühungen um die abſolute Wahrheit zu biel Gewicht auf die Materio legt Er hoffe, ſein Nachfolger im Sekretariat der Okkultiſten werd beſſer machen. Es geht ihm übrigens recht gut. Wenigſten er ſagen laſſen, daß ſein neues Aſtralleben ihn unendlich m befriedige, als ſein Erdendaſein. Augenblicklich habe er freilit noch unter den Nachwehen ſeiner irdiſchen Irrtümer zu leiden; weil er während ſeiner irdiſchen Verſuche ſich zuviel um die M⸗ terie gekümmert habe, ginge ihm für manche Schönheiten ſeiner neuen Umgebung noch das rechte Verſtändnis ab. Hoffentlich wird das bald beſſer. Er will dann ſeinen Freunden auch öfters ausführliche Nachrichten zukommen laſſen. 1 — Der gekränkte Vater. Eine Lehrerin in Alten⸗ bochum erhielt kürzlich folgenden originellen Brief:„Ge Ehrte freulein Ich bitt ſi möchten ſo gut ſein, wenn ſie wollen mein Kind beſtrafen, da müſſen⸗ ſie ſo beſtrafen wie die Geſetze zu ſtehen, nicht die Knöpfe von die Schürze oder Röge ab reißen das iſt ſchon jechzt zum zweitenmahl wenn das noch ein mahl geſchöhen wird, da ſoll ich die Wege finden. Ich glaube das ich Vater bi von meinem Kinde nich Sie. Oder meinen ſie das ich ihr dum⸗ mer Junge bin. Ich weiß was mir das Kind koſtet, aber ſie haben ja gar keine Anung von ſolchen Kind. Hochachtungsvoll N..“ Geſchäftliches. 5 Wo auch immer ausgeſtellt ſtets geldene Medaillen zu erhalten, mohl eine Auszeichuung, die zu den größten Seltenheiten gehhr Dieſen Rekord hat das bekannte Kosmin Mundwasser“ erreicht. Er wäßnenswerk iſt dabei, daß in Paris, Brüſſel und London unter be⸗ ſonderer Anerkennung des durch die Erftadung des„Kosmin“ auf dem Gebiete der Mund⸗ und Jahnpflege erxeichten Fortſchritts die goldene Medaille zuerteilt wurde. In der Tat bietet die vorzüglich Wirkung des„Kosmin“ auf die Zähne und der überaus erfriſchend Wohlgeſchmack d und Zahnwaſſers etwas Vollkommene bei gleichzeitiger akeit. — 5 Zähne abhängen. Gesunde Zähne sind ein viel kostbareres Gut, als man es im täglichen Leben ohnehin schon einschätzt. Regelmässige Verdauung, gute Ernährung, infolgedessen Schaffens- un Lebenskraft, alles das sind Faktoren, Wenn Sie daher Ihre Zähne schön und gesund erhalten wolle empfehlen wir Ihnen dringend, morgens und namentlich auch abends Kosmin zu ben„ da dieses Mundwasser infolge seiner erwiesenen Wirkung das Zahnfleisch kräftigt, die durch Speisereste entstehende Fäulnisbildung im Munde verhindert und dadurch die Zälhne kon- serviert, solange dieses nur irgend mögliehi ist. Der überaus erfrischende Wohlgeschmacke des Kosmin macht den täglichen Gebrauch dieses vorzüglichen Mundwassers bereits nach kurzer Zeit zum angenehmen Bedürfnis Prels pro E —— die zum grossen Teil von der guten Beschaffenheit d 80 lasche, lange ausreichlend,. 1,50 Uberall Kauffich. Stenograpl Mannhei Parlamentariſche Verhandlungen. Nachdruc ohne Vereigbarung nicht geſtattet. Deutſcher Reichstag. 6. Sitzung vom 28. Jebruar. 1 Uhr. Das Haus iſt ſehr gut beſetzt. 0 Am Bundesratstiſch: Bei Beginn der Sitzung nur Der we⸗ burg. Zunächſt wird ein ſchleuniger Antrag auf Einſtellung eines Strafperfahrens gegen den Abg. Stychel(Pole) ange⸗ nommen. Sodann ſetzt das Haus die erſte Beratung des Etats und des Grgängungsetats fort. Abg. Schrader(freiſ. Vgg.): Der Herr Abg. Wiemer hat zugleich für die drei vereinigten Fraktionen geſprochen, ich brauche darum nicht mehr auf alle die Fragen einzugehen, die er ſchon behandelt hat. Insbeſondere will ich nicht noch einmal auf die Wahlbewegung zurückkommen, denn ſte iſt wohl ſo reichlich beſprochen worden, daß niemand im Hauſe ein Bedürfnis haben wird, noch weitere Ausführungen darüber zu hören.(Sehr richtig!) Ginen Teil der Politik hat der Reichskanzler in ſeinen Publi⸗ katipnen von vornherein ausgeſchloſſen, das war die Wirtſchafts⸗ polittt. Die Wirtſchaftspolitik, ſagte er, iſt auf das ſchönſte ge⸗ ordnet. Wenn der Reichskanzler daran eine Aenderung hätte ſchaffen wollen, ſo hätte er die Wahlen in anderer Weiſe dirigieren müſſen. Er hat es nicht gewollt, und wenn er heule wollte, ſo könnte er es nicht. Hier ſteht alſo der Herr Reichskanzler, ſelbſt wenn er anders wollte, was ich nicht annehme, vor einem non possumus. Wir werden dieſe Politik weiter zu treiben haben wie bisher. Es wied auch für den Reichskanzler nicht möglich ſein, elrg Vertragsverhandlungen mit anderen Staaten zuſtande zu bringen, die von irgend welcher Bedeutung ſind.(Sehr richtig! links.) Wollen wir mit Amerika, England und anderen Staaten in andere Verhältniſſe kommen, dann iſt die erſte Vorausſetzung, daß wir auf dem Gebiete unſerer Agrarzölle bereit ſind, nachzu⸗ geben. Und dazu iſt keine Ausſicht. Wir beklagen uns darüber, und darüber iſt ziemlich eine Meinung, ſelbſt bei den verbündeten Negierungen, daß Deutſchland ziemlich allein in der Welt ſteht. Ja, warum? Andere Staaten, England und Frankreich, haben ſich nicht dadurch verſtändigt, daß ſie ſich gegenſeitig Statuen ſchenkten oder Profeſſuren einrichteten oder ſich gegenſeitig Freund⸗ lichkeiten und unter Umſtänden Unfreundlichkeiten ſagten,(Heiter⸗ leit links) ſondern daß ſie wirkliche, materiell bedeutende Zuge⸗ ſtändniſſe gemacht haben. Wir haben ein einziges Gebiet, auf dem wir Zugeſtändniſſe machen könnten, das iſt das Gebiet unſeres Handels, unſerer Zollpolitik. Auf dieſem Gebiete haben wir die Tür zugeſchloſſen, wir ſind nicht in der Lage, mit anderen Stagken zu Handelsabkommen zu kommen und damit zu freundlichen Be⸗ ziehungen. Je weniger geſchickt unſere auswärtige Politik iſt, deſto mehr müſſen wir Geld für Rüſtungen ausgeben, d. h. damit von neuem den Unfrieden erregen. Nun hat unſere Agrarpolitik auch bereits in den Kreiſen der Landwirte einiges Bedenken erregt; der preu⸗ ßiſche Landwirtſchaftsminiſter hat ja bereits den Herren zu ver⸗ ſtehen gegeben, daß die Vorteile, welche ſie durch die agraxiſchen Zölle haben, zum guten Teil aufgewogen werden durch die Erhöhung der Preiſe des Grund und Bodens, der Materialbreiſe und der Löhne. Freilich hat uns Herr Gamp geſtern auseinandergeſetzt, daß die landwirtſchaftlichen Arbeiter an den Lebensmittelpreiſen kein Intereſſe hätten, ſie bezögen in naturg ihre Lebensmittel. Die Erhöhung der Löhne in der Induſtrie zieht aber den Landwirten Die Arbeiter immer mehr ab. Meine Herren, das wird ja für den ſind wir ſtets bereit geweſen, für die Erhaltung unſerer Wehrkraft, ebenſo für eine verſtändige Kolonialpolitik einzutreten, Wir wollen Augenblick vielleicht auch unſere Landwirtſchaft noch nicht beſonders rühren. Sie werden aber empfinden, wie die Wirkung der Zoll⸗ erhöhungen, wie wir vorausgeſagt haben, eingetreten iſt. Es iſt heute kein Zweifel darüber, daß die Folge dieſer Zollerhöhungen eine erhebliche Verteuerung der Lebenshaltung iſt.(Sehr richtig! links.) In günſtigen Zeiten, bei billiger Ernährung, haben ſich unſere Arbeiter, wie auch die höheren Klaſſen daran gewöhnt, beſſer zu leben. Fetzt, wo die Ernährung teurer wird, empfinden ſie es natürlich ſehr ſchmerzlich, daß ſie nur die Wahl haben, entweder auf die beſſere Lebenshaltung zu verzichten, oder zu verſuchen, ihre Löhne zu erhöhen. Wir müſſen anerkennen, daß die Verteuerung der Lebenshaltung höhere Löhne, vor allen Dingen höhere Beamten⸗ ehälter bedingt.(Sehr richtig! links.) Jede Erhöhung der Löhne beingt eine weitere Erhöhung der durch die Arbeit hergeſtellten Gegenſtände mit ſich. Die Wohnungen ſind teurer geworden durch die Steigerung der Baukoſten, die zurückgeht auf eine Steigerung der Löhne. Nun, meine Herren, unſeren Reichshaushalt wird das ganz außerordentlich treffen. Wir ſind uns einig, daß dieſe Umſtände eine Erhöhung der Gehälter der Beamten, der Angeſtellten im Reich und im Staate erfordern. Das wird ſehr viele Millionen koſten. (Sehr richtig! links.) Der Herr Reichskanzler hat Gewicht darauf gelegt, das zu ſchaffen, was er eine nationale Mehrheit nennt, um zu verhindern, daß das Zentrum mit der Sozialdemokratie nicht mehr imſtande iſt, dasjenige zu verweigern, was die Regierung zu nationalen Zwecken für notwendig hält. Dieſe ſogenannte nationale Mehrheit iſt durchaus keine homogene Maſſe. Der Herr Abg. Gamp meinte geſtern, die eigentliche liberal⸗konſervative Partei ſei die freikon⸗ ſervative Partei. Ich glaube, wenn wir einmal ernſthaft mit Herrn Gamp über die einzelnen Fragen ſprächen, würden ſich zwiſchen uns und ihm, auch zwiſchen Freiſinnigen und National⸗ liberalen manche nicht unerhebliche Differenzen finden. Wir ſind eben drei Parteien, jede mit ihren eigenen Anſchauungen, und keine will von den bisher vertretenen abweichen. Was uns anlangt, ſo auch der Kolonialpolitik des Herrn Dernburg folgen, weil wir an⸗ nehmen, daß er ſie in vernünftigen Grenzen halten wird. Jede Kritik behalten wir uns natürlich vor. Doch das iſt nur ein kleines Gebiet der Politik. Alle anderen Gebiete werden von dieſer konſervativ⸗liberalen Vereinigung wahr⸗ ſcheinlich wenig Vorteil ziehen. Wenn wir z. B. eine Neuein⸗ teilung der Wahlkreiſe im Reich fordern, ſo haben wir ſicher auf Widerſpruch zu rechnen. Auf eigentlich politiſchem Gebiet wird dieſe Vereinigung alſo wohl wenig vor ſich bringen.(Sehr richtig! rechts und links.) Wir müſſen vor allem Sozialpolitik treiben und dürfen hier die eifrige Mitarbeit des Zentrums erwarten. Denn das Zentrum muß Sozialpolitik treiben, weil es eine ſtarke demokratiſche Be⸗ völkerung hinter ſich hat, deren Intereſſen es wahrnehmen muß. (Sehr richtig! lin Eine Uebereinſtimmung der Parteien in jedem Punkt iſt natürlich nicht möglich. Es iſt ſehr leicht, über⸗ einſtimmend zu ſagen: wir wollen ein neues Vereins⸗ und Ver⸗ ſammlungsrecht. Wenn aber die Frage kommt, wie es ausſe ſoll, wird die Meinungsberſchiedenheit ſehr groß ſein.(Sehr tig! links.) Ebenſo wird bei vielen Gebieten der Soz politik ſein. Trotzdem bin ich gt, daß ſich ein zi weites Gebiet finden wird, ar alle zuſammenkommen können. Wollen wir den — ichtigen Vorteil aus der Niederlage der Sozialdemokratie ziehen, ſo müſſen wir die Verminderung der Autorität ihrer Führer, des Anſehens der Partei dazu benutzen, um den Arbeitern zu zeigen, daß wir ihnen in jeder Weiſe entgegen⸗ kommen wollen,(Lebhafter Beifall! links.) Dazu genügt aber nicht eine Inbalidenperſicherung, eine Witwen⸗ und Waiſenverſor⸗ gung allein, ſondern ſie müſſen erkennen, daß wir in keiner Weiſe ihre Freiheit, ihre Rechte antaſten, daß wir beſonders ihre Stellung gegenüber den Arbeitgebern nicht ſchwächen wollen, ſondern ihnen im Gegenteil die Möglichkeit geben, in berechtigter Weiſe ihre Intereſſen zu vertreten. Dabei dürfen wir aber nicht vergeſſen, auch für die„berechtigten“ Intereſſen des Mittelſtandes einzu⸗ treten.(Sehr richtig! links.) 18 1 Kein Sta S⸗ mittel, der Hil die er ſich halten muß, als unſere Hand⸗ werker. Dazu droht noch die Gefahr der Syndikate. Ich wünſche alſo eine wirklich freiheitliche, den Intereſſen der Arbeiter gerecht verdonde S Venn wir auch nur die hauptſächlichſten idet mehr unter der Verteuerung der Leben 5 Geſotze ſollen, eine Umgeſtaltung unſerer Ver⸗ ſiche ri au⸗ und Waiſenverſorgung, ſo wird dieſe Arbeit Kraft des Reie gs in hohem Maße in Anſpruch nehmen. Die finanziellen igkeiten werden dabei allerdings ſehr groß ſein. Denn unf zulden und Ausgaben wachſen i raſchem Tempo, men nicht. Dabei ſtehen wir z vor der Erhöhune wird unſeren Etat ſchlwer treffen. Dieſe Steigerxung Anſerer 2 ben liegt weſentlich an unſeren beiden Hauptausgabepoſten: Reichsheer und Marine. Die Aus⸗ r ſiſid in den letzten Jahren beträchtlich geſtiegen, be⸗ * 8 durch die Technik. Der Etat füxr 1907 ſchließt ja noch einigermaßen leidlich ab. Es wird wahrſcheinlich möglich ſein, ihn ohne bpeſentliche Erhöhung der Matrikularbeiträge abzuſchließen. Wir tragen an den Steuern ſchon ſchwer genug, beſonders an denjenigen, die in die Taſchen der Privaten fließ(Sehr richtig! links.) Es wird ſehr ſchwer ſein, unſeren Etat in Zukunft im Gleichgewicht zu halten. Es muß die Ueberzeugung bei uns lebendig werden, daß man nicht immer aus dem Vollen wirtſchaften kann.(Sehr richtig! links.) Man wird viellejcht in der Armee manches an Luxusausgaben ſpaxen können. Ich kann nur die dringende Bitte ausſprechen, daß unſere verbündeten Regierungen die Frage, wie unſer Finanzweſen in Zukunft geſtaltet ſein foll, nun mit Sicherheit unſeren Reichs⸗ haushalt dur hren zu können, in allereheſte Erwägung ziehen. Als ein wachſe Kulturſtaat iſt es für uns notwendig, daß wir in unſeren Mitteln nicht beengt ſind, daß wir auch die Mittel für die Weiterfüh rey Sozialpolitik haben. Die Aufgabe iſt ſonders Tung u außexordentl aber ſie muß im Intereſſe des Landes gelöſt werden. 5 Bravol links.) Abg. Zimmermann(Reformp.): Mit den letzten Worten des Vorxedners bin ich einverſtanden. Mit ſeinen übrigen Auſchauungen freilich ganz und gar nicht. Das, was ihm Schmerzen macht, macht mir Freude. Mit Freuden haben wir vom Reichskanzler erfahren, daß an unferer Wirtſchafts⸗ dolitik nichts geändert werden ſoll. Landwirtſchaft und Mittelſtand — 9 2 müſſen die feſte Grundlage un ednung bleiben. Da⸗ gegen will uns das, was der Reichskanzler über die Börſenreform geſagt hat, ſchon weniger gefallen. Es darf unter keinen Um⸗ ſtänden an der Grundlage unſerer Börſengeſetzgebung gerüttelt werden. Eber ig an den Grundlagen unſeres Heerweſens und unſerer de. Ueber„national“ gehen die Begriffe ja ſehr auseinander. Ohne irgendwie chauviniſtiſch zu ſein, müſſen wir doch einen gewiſſen nationalen Egoismus pflegen. Zum Beiſpiel müſſen unſere Hochſchulen von den ausländiſchen Studenten befreit werden, namentlich wenn dieſe ſich noch gar ſozialdemokratiſch hetätigen. Auch ſozialpolitiſche Wünſche haben wir: Regelung der Heimarbeit, Vereinheitlichung der Arbeiterverſicherung, Rechts⸗ fähigkeit der Berufsbpereine; letztere iſt ſehr wichtig, da man ver⸗ hindern muß, daß die Gewerkſchaften völlig zu ſozialdemekratiſchen Machtorganiſationen werden. Dem ſozialdemokratiſchen Terroris⸗ mus gegen die kleinen Geſchäftsleute muß unbedingt ein Ende gemacht werden. Was ſoll man dazu ſagen, daß Herr Fräßdorf die Arheiter auffordert, nicht bei den Geſchäftsleuten zu kaufen, ſon⸗ dern den Konſumbereinen beizutreten, die auch zur Eigenproduk⸗ tion übergehen müßten? 1 in Flugblättern hire Liebe zum Mittelſtand betonen! Was iſt das für eine Liebe? Die Liebe des Hahns zum Regenwurm, den er verſpeiſen will!(Heiterkeit.) 5 Der Abg. Liebermann von Sonnenberg hat geſtern den Vor⸗ ſchlag gemacht, der Regierung einen Wahlfonds zu bewilligen, wo⸗ möglich aus Etatsmitteln. Dagegen muß ich mich auf das ſchärfſte ausſprechen. Das wäre der Anfang zur Korruption. Ich hege piel⸗ mehr ſchon große Zweifel, ob die Art, wie der Generalmajor Keim vorging, nicht ſchon über das erlaubte Maß hinausging. Bei den Wahlen ſind Kaiſer und Volk ſich wieder genähert. Das iſt ſehr erfreulich. Aber der Kampf iſt nicht zu Ende, wir müſſen ihn unablääſſig weirer führen. Wir dürfen den Flamberg nicht aus den Händen laſſen.(Beifall bei den Antiſ. Ein Herr auf der Tribüne klatſcht in die Hände,) Präſident Graf Stolberg erklärt das Klatſchen für unzuläſſig. Abg. von Payer(ſüdd. Vpt.): Dem Reichstage iſt der Wahlkampf recht gut bekommen. Noch beſſer dem Reichskanzler. Seine Politik gewinnt förmlich zuſehends ein Geſicht, was man früher von ihr nicht ſagen konnte.(Heiter⸗ leit.) Was ich unterſtreichen möchte, iſt die Ankündigung, daß durch Vereinfachung in der Armee Erſparniſſe erzielt werden ſollen. Ein ſolches Verlangen galt bis jetzt nicht als„national“. Wenn der Reichskanzler alles erfüllen will, was er zugeſagt, ſo wird er auf ſeinem Wege ſchwere Widerſtände finden. Da wird die konſer⸗ vativ⸗liberale Mehrheit ſich bewähren müſſen oder, wie man ſie jetzt neunt, die konſervatio⸗liberale Paarung— eine merkwürdige Paarung übrigens, bei der die Intereſſenten ſelber gar nicht gefragt ſind, ſondern auf Befehl von oben ſich zuſammenfanden.(Heiter⸗ keit.) Der Reichskanzler wird den Wechſel, den er hier ausgeſtellt hat, nunmehr auch einlöſen müſſen. Die Niederlage der Sozial⸗ demokratie kam daher, daß dieſe ihre Mitläufer verloren hat, die früher nur aus allgemeiner Unzufriedenheit ihren Stimmzettel für die Sozialdemokratie abgegeben hatten. Dieſe ſind inzwiſchen durch di d f aufgeklärt worden. Und durch neuen Kurſes durch die Regterung ließen ſie Appell zu folgen. Aber nun darf auch keine ſchung folgen; ſie würde von unüberſehbaren Folgen ſein und einen gewaltigep Rückſchlag bringen. Der Reichskanzler muß jetzt die Konſequenzen aus der Situation ziehen, in die er ſich, wie ich hoffe, mit freiem Willen und mit Bedacht hineinbegeben hat⸗. (Heiterkeit. Will er ſein Programm durchführen, ſo wird er in ſeiner nächſten Umgebung ſcharfe Gegner finden. Wir ſind ver⸗ pflichtet, die liberale Politik des Reichskanzlers(Gelächter bei den Sozialdemokraten) mit allen Kräften zu unterſtützen. Wir müſſen dieſes Programm noch zu vertiefen und zu erweitern trachten. Ob uns das gelingen wird, ſteht dahin(Gelächter bei den Soz.) Wir denken nicht daran. durch das Schlagwort von der konſervatiy⸗libe⸗ ralen Aera verleitet, die Geſchäfte der Rechten zu beſorgen. Wir ſind ſelbſtloſe Politfker(Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten und im Zentrum), aber ſo ſelbſtlos ſind wir nicht, daß wir uns ſelber aufgeben wollten. Ar Ueber den Wahlkampf will ich mich nicht verbreiten. Das haben die anderen Herren ſchon zur Genſige getan und die über⸗ zeugenden Beweiſe für ihre Vortrefflichkeit und die Verworfenheit ihrer Gegner beigebracht.(Heiterkeit.) Ich will auf eine allge⸗ meine Erſcheinung hinweiſen. Die politiſche Blaſiertheit, die in den letzten Jahren das charkteriſtiſche Kennzeichen unſerer akade⸗ miſchen Jugend war, iſt im Schwinden begriffen. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Partei empfindet jetzt den Mangel an Nachwuchs; die anderen Parteien aber haben den Vorteil von dem Zuſtrömen der Jugend. Dieſe paßt ſich in die Schablone nicht überall ein, kann aber gerade deshalb einen friſchen Zug in die Politik bringen. Ge⸗ rade unſerer Kolonialpolitik kommt das zugute. Freilich, zu einer kritikloſen Bewilligung aller unter nationaler Flagge gehenden Forderungen darf und wird es nicht kommen, Im Gegentefl, man wird Gewicht darauf legen, daß unſere Kolonfalverwaltung eine andere wird, daß namentlich der Aſſeſſor und der Leutnant auf das Maß zurückgeſchraubt wird, das ihm ſeiner Bedeutung nach zukommt. Selbſt auf die Gefahr hin, daß die konſervativ⸗liberale Paarung in die Brüche geht, müſſen wir da ganz entſchiedene Forderungen ſtellen. Viel erreichen können wir da durch die Eini⸗ gung der liberalen Parteien, da wir durch dieſe einen größeren Druck auf die Regierung ausüben können. Dann wird der Reichs⸗ kanzler noch einige Schritte weiter gehen müſſen. Er ſvird die Friedensidee ganz anders fördern müſſen, als bisher, wenn er die jetzige Mehrheit dauernd hinter ſich haben will. Viel mehr, als auf dem letzten Friedenskongreß im Haag. Der ſittliche Kern der Friedensbeſtrebungen iſt auf jeden Fall jeder Unterſtützung wert. Aber auch ganz praktiſche Fragen können, wenn man mit Ernſt daran geht, gelöſt werden, z. B. die, ob das Pripateigentum im Kriege bogelfrei oder geſchützt ſein ſoll. Die jetzige Inkongruenz zwiſchen der Behandlung des Eigentums auf dem Lande oder zur See muß beſeitigt werden. Aber nicht genug mit alledem. Der Reichskanzler wird ſich auch daran erinnern müſſen, daß er preußiſcher Miniſterpräfident iſt. Die deutſche und die preußiſche innere Politik müſſen mit einander in Einklang gebracht werden. Man kann nicht in Deutſch⸗ land liberal und in Preußen reaktionär regieren. Unbedingt not⸗ wendig iſt die Aenderung des Wahlrechts für den preußiſchen Land⸗ tag. Sonſt iſt es ja gar nicht möglich, in Deutſchland und in Preußen konſtitutionell zu regieren, da der deutſche Reichstag und der preußiſche Landtag infolge der Gegenſätzlichkeit ihres Weihl⸗ ſyſtems genan entgegengeſetzte Wünſche haben. Wie viel Jahre ſoll denn die Wirtſchaft in Preußen noch fortgehen? Was ſeit Jahrzehnten als umhalfbar und unertröglich ompfundon wird. wird 1 ˙· — 2 Und da gibt es Sozialdemokraten, die 7 in Preußen liebevoll konſerviert. Der Rel Reich nicht libergl regieren, wenn er glet Vorſitz in einem Minfſterium n Studt angehört! ftig das Gegenteil jeden Fortſch n uns keineswegs ein, ug durch unfere gtei elüchter rechts.) Reiche! Nur ein entſchiedener Fortf uns von einem rinnen wir jetzt ganz K ſeine Stell Ais Harer tun f Liebermann vorſchlägt, der Regierung einer gen, ſo muß ich ſagen: das wäre ein Korruptions⸗ Und wenn es der Regierung geſtattet ſein aten zu ſammeln und an die ihr Parteien zu verteilen, ſo iſt damit jeder amtlichen W Tür und Tor geöffnet. für ſeine Wahlagitation als Sekretäre beſchäftigt haben! kanzler, ob das wahr iſt. ung im Wahlkampfe darlegt. Er hätte es nur Allerdings, wenn Herr n Fonds zu Wahlzwecken cee n Ne em als Kultusminiſter Herr ſt iſt doch wahr⸗ (Hört! hört!) Er ſchreibt, die Verhandlungen ſeien an der Ber⸗ ſtändnisloſigleit der Sozialdemokratie, das Zentrum in Baden zn ſchwächen, geſcheitert. Die Liberalen haben ſich weiter bereit er⸗ klärt, in Kaiſerslautern für den Sozialdemokraten zu ſtimmen, falls die Sozialdemokraten Quidde wählen würden. In Mülhauſen haben 900 Demolraten gleich in der Hauptwahl für den Sozialdemokraten geſtimmt. 18. 8 fonds erſter Güte. ein, daß jetzt ein wirklich hemokrati⸗ foll, Gelder von Priv choregierung gehen wird.(Sehr richtig! muß es werben im Deutſchen chritt auf allen Gebieten kann Rückfall in dasſenige Elend retten, dem zu ent⸗ eben erſt begonnen haben. Abg. Gröber(Zentr.) Der Reichskanzler hat hier von der vertrauli eilung gemacht, die zwiſchen dem Kolonialdi dem Abg. Spahn und mir ſtattfand. Es handelt erwürfniſſe in der Miſſion in Togo. uns damals, Einſicht in die Akten z auch vom Kolonialdirektor D aber gerade das nichte hört! im Zentr.) Protokoll entge kommen durch ein ſp Der Reichskanzler wi mühungen in der ahlbeeinfluſſung (Sehr wahr!) Der Flottenverein ſoll auch Marineſoldaten zugewieſen erhalten und Ich frage den Reichs⸗ Ebenſo ſoll der Hauptmann Salzer von der Schutztruppe erklärt haben, daß er auf ausdrücklichen Wunſch des Oberkommandos zu Dienſtleiſtungen für den Flottenverein ab⸗ kommandiert worden ſei. Der Reichskanzler fragte uns, perſönliche Regiment in die Erſche wendet er ſich an eine ganz falſche Adreſſe. andere Männer, (Beifall links.) Mehrheit im deuiſchen Volke.(Sehr wahr! im Zentrum und bei den Soz.) Die Blocparteien haben 1 Million Stimmen weniger als die anderen. Der Reichskanzler ſprach von der Kraft des liberalen Bürgertums. Wie verträgt ſich damit die Tatſache, daß er für dies Bürgertum hat Geld ſammeln müſſen?(Sehr gutl chen Unterredung rektor Dernburg, e ſich damals um Der Reichskanzler geſtattete Wir erhielten daun ernburg einen Auszug daraus, der nthielt, worum es ſich handelte wurde uns eine Abſchrift aus dem wonach das urſprüngliche Ueberein⸗ res wieder aufgehoben worden ſein ſoll. nun berſtehen, Fraktion nicht den gewünſchten Er hat uns ferner vorgewor r Eiſenbahn Keetm (Hört! hört!) wo denn in letzter Zeit das inung getreten ſei. Es waren doch letzter Zeit ſich über das perſönliche Regiment beſchwert haben. Da hat im November hier ein Ab⸗ griffe einer höheren Macht in das es bewirken, nicht zu ſehr zu trauen, denn ſonſt hätte er nicht geſagt, er würde das nächſte Mal noch ganz anders vorgehen. Und welches iſt nun das neue Programm der Regierung? Schutz der Landwirtſchaft, Schutz des Mittelſtandes, Schutz der Börſe! Als die Herren von rechts das hörten, waren ſie ganz ſtill. Ich möchte das konſervativ⸗liberale Börſengeſetz ſehen. Wie es mit dem Aufſchwung des Liberalismus ſteht, das beweiſt am beſten Herr Barth, der in heller Verzweiflung über den liberalen Aufſchwung nach Amerika flieht.(Stürmiſche Heiterkeit.). In wirtſchaftlichen Fragen iſt die Mehrheit noch ſtärker als früher Merken Sie ſich das, meine Herren Liberalen! Wie können Sie da auf eine liberale Wirtſchaftspolitik rechnen.(Ruf bei den Freiſ.: Tun wir ja garnicht!— Schallendes Gelächter bei den Sog.) Das Programm des Kanzlers iſt mehr ein Programm den Worten als der Sache nach.(Sehr gut! im Ztr. und bei den Soz.) Ich wundere mich, wie Herr von Payer ſich damit zufrieden erklüren konnte. Alle Forderungen dieſes Wortprogramms hat das Zentrum ſchon ſejt vielen Jahren vertreten. geordneter über die brutalen Ein Gewebe unſerer Diplomatie und überhaupt gar nicht mehr gefürchtet unpatriotiſch, wie mangelhaft nation edrückt, der vor dem Ausland nd mit deutlicher Spitze gegen hat! Es war dies der tional hat ſich dieſer Redner aus⸗ ſo heftige Angriffe gegen Deutſch⸗ den Träger der Krone gerichtet Abgeordnete Baſſermann(Hört! hört! im Erfolg haben fen, daß unſere Stellung zur ſanshoop—Kubub und in der Schutztruppen nur eine Folge des rnburg geweſen ſei. g. war lediglich durch Ablehnung der Kolonialborlage, zu Frage der Verminderung der Zuſammenſtoßes RoerenDe Unſere Stellun Interpellation Das iſt völlig 5 11 11 ſachliche Mo⸗ vorher vereinbart hatte! bedenklich anſchwillt. Die Sozialdemokraten Reichskanzler hat auf Emphaſe jede Der Reichskanzler Wenn ihm unbequeme Fragen und er wendet ſich ſind(Heiterkeit)z die Niemand hat behauptet, daß aber die liberalen Beendigung des Der Kolonialdirektor „daß die Begründung nicht zu⸗ allgemein⸗wirtſchaftliche us beranlaßten, ſie zu bewilligen, wie es denn ormittag desſelben Tages, wo der Rei Darſtellung des Antrags Hompeſch, be⸗ tztruppen, durch den Reichskanzler, griff in die Kommandogewalt war es, daß wir gemeinſam mit der Denn in der Kommiſſion haben die untrag geſtimmt, und wenn er ommen wäre, ſo hätten ſie das⸗ gler hatte es ja ſo eilig mit der er es gar nicht abgewartet hat. t nun weiter aus ſtets nach ſachlichen Motiven ge Reichskanzlei, Herr von Löbell, etwas zu, was den Redner offe Er verwahrt ſich mit ſchmetter lebhafte Zurufe: ſondern die des eine Bemerkung des Abg. Spahn kämpferiſche Regung weit von ſich geſpief iſt ein ſehr geſvandter Mann. kommen, geht er darum herum(Heiterkeit) dann zu Fragen, die ihm garnicht vorgelegt aber widerlegt er dann gründlich! die Regierung kulturkämpferſſch aufgetreten ſei; Aufſtandes doch zu ſpät gekommen wäre, ernburg erkannte ſpäter ſelbſt an reichend war Er brachte nun Gründe, welche u auch geſchah am günſtig. Sie hat ſich äußerlich und innerlich weſentlich gekräftigt und geſtärkt. In der bisherigen Etatsdebatte ſtand der Reichs⸗ kanzler mit ſeinen Angriffen auf die Zentrumspartei ganz allein da. Von den Parteien ſind uns manche Freundlichkeiten geſagt worden.„Wir werden uns ſchon wieder zuſammenfinden!“ meinte Herr Gamp. Der Reichsfanzler ſpekuliert mit Unrecht treffend Verminderung de Von einem Ein le Ebenſo falſch iſt Sozfaldemokratie vorgingen. Sozialdemokraten gegen unſe im Reichstag zur Abſtimmung gek Aber der Reichskan⸗ Auflöſung, daß Ich danke Ihnen für Ihren Widerſpruch, Herr Gothein. Dafür habe ich Bepeiſe⸗ iſt es ausgegangen; wir befanden uns nur in der ſchehen iſt es doch. Von den Liberalen ſtehen feſter hinter uns, als je. Im Gegenteil, die Augen ſind uns geöffnet. Trotz aller gemeinen Angriffe ſteht der Zentrumsturm unerſchüttert da. Die Kluft zwiſchen den Konfeſſionen iſt leider erweitert. Jahrelang hat das Zentrum in ſorgenvoller Mitarbeit für das Wohl des Reichs gewirkt, das gäbe gute Ausſichten! ſchrieb: ohne einen Beigeſchmack des Kulturkampfes könne man (Lebhafte Zurufe: Wo ſtand das?) (Stürmiſche Heiterkeit, die Zuruf: Hahen Sie nicht auch Zitate aus Erneute Heiterkeit.) Auch die„Voſſiſche Zeitung“ ſprach von einem„ die Dunkelmänner“ und emp (Sehr richtig! links.) Al einen Kulturkampf wie in Frankreich ſich nur mit den Nationalliberale natürlich ein„nationales“ Verbrechen.(Heiterkeit. richtig! b. d. Nl.) Ein liberales mit dem Zuſtand ein Ende gemacht werden, zögling auf dem Präfidentenſtuhl ſitzt. Vizepräſident Dr. Paaſche erſucht, die Pfui⸗Rufe zu unterlaſ 5 Abg. Gröber(fortfahrend): Dem konſervativen Kandidgaten v. Riepenhaufen hat man von ogar einen Vorwurf daraus iſchen Glauben übergetreten iſt. nach dem Ausfall der Stichwahlen eine Reihe von Katholiken wegen ihrer politiſchen Ueberzeugung wirtſchaftlich ruiniert ſind, man aufgefordert, nichts eine Reihe ſoſcher Als er ein neues umfangreiches Paket Notiz erſchallen laute Rufe des Schre müſſen Sie es einmal hören! vor die Klinge! demokratiſcher Kandidaten vor. 8 Und ein liberales Blatt führlich dar, daß das Zentrum(Großer Lärm.) Der Reichskanzler hat noch in ſeinem Silveſter gedicht(Große Heiterkeit)— Silveſterbrief zugegeben, daß Zentrumspartei auf patriotiſcher Grundlage ſteht. Und doch ſind wir jetzt wieder die„Reichsfeinde“. Für all das Unheil, das da⸗ durch hervorgerufen iſt, trägt der Reichskanzler die Verant⸗ wörtung. Wir werden fortfahren in unſerer Arbeit für das Wo der Nakion nach unſerer Ueberzeugung, nicht nach dem Willen des Reichskanzlers. Wir werden tun, was wir mit unſerm Gewiſſen vereinbaren können, und alles, was wir tun, geſchieht im Dienſte unſeres gemeinſamen Vaterlandes.(Stürmiſcher Beifall im Zen⸗ nicht den richtigen Elan haben! iſtegiersdorfer Grenzboten“! kein Ende nehmen will. dem Arizona⸗Kicker? der neben ihm ſteht, flüſtert ihm nbar in große Erregung verſetzt. ſd uder Stimme gegen irgendwelche sruft im Haus große Entrüſtung hervor und eine Ungehörigkeit zu rügen, ſei nicht ſeine Sache, Präſidenten, worauf der Abg. G den Schutz des Präſidenten nicht beko (Großer Lärm, Glocke des Präſidenten.) Vigepräſident Dr. Paaſche: Zuruf des Herrn von Löbell nichts raus kann man mir doch keinen Vorwurf machen! Abg. Gröber(fortfahrend): Wenn der Reichskanzler meint, Strafe für den Zuſammenſtoß Röre ganz falſchen Vorausſetzungen aus! werden eben anders behandelt als die der libe Was hat nicht kurz vorher der Abg. Müller⸗M Vorwürfe gegen den Reichskanzler geſchleudert, Tadels zu erhalten!(Gelächter und Zurufe.) 8 Vizepräſident Dr. Paaſche: a Redner gegen Zurufe z wiſchenrufe mehr zu machen.(Heiterleit. Lärm.) Abg. Gröber: t ſo ſchlimm. fahl der Regierung einen„Blick auf ſo Sie(zu den Freiſ.) wollen Jede andere Partei darf röber repliziert: Jroniſches Sehr Ich habe von einem Blatt hat geſchrieben, äußerungen ringen eine Weile miteinander. Die G daß ein Jeſuiten⸗ hält an.) (Rufe im Ztr.: Pfuih) unſere Abſtimmung ſollte eine ernburg ſein, ſo geht er von die Zentrumsredner ralen Abgeordneten. einingen für ſchwere ohne ein Wort des rungen behalte ich mir für ſpäter vor. Nur eine Behauptung will ich nicht unverbeſſert in die Welt ziehen laſſen. Der Abg. Gröber hat auf eine vertraulſche Beſprechung Bezug genommen und von einem Auszug aus den Akten erzählt. Ich will nur feſtſtellen, daß die Akten, welche Herr Spahn eingehändigt bekam, diejenigen ge⸗ weſen ſind, welche er erbeten hat. Hätte er andere gewünſcht, ſo hätte er andere bekommen. liberaler Seite li 55 gemacht, daß ſeine Frau zum katho Es ſteht feſt, daß Ich habe als Präſident den Es könnte nach der Darſtellung des Abg. Gröber ſo ausſehen, als und ich bitte, keine 3 50 Herr Salzer genötigt worden ſei, irgend etwas gegen ſeinen Willen zu tun. Davon kann keine Rede ſein. Am 20. September 1906 hat der Flottenverein das Oberkommando der Schutztrup erſucht, ihm geeignete Offiziere zu nennen zu einem Vortrag üb den Hottentottenkrieg. Das Oberkommando bezeichnete ih ſeiner Antwort vom 11. Oktober 1906 als ſolche geeignete Offiziere Bohkottierungen en hervorzieht, ckens.) Redner fährt fort: Jetzt Sonſt bekomme ich die Herren nicht ) Man wirft uns Unterſtützung ſozial⸗ Die Freiſinnigen haben das auch getan, aber denen macht man daraus keinen Vorwurf. Das ſind f Reichskanzlers, llegen iſt das ja Meiuingen hat der Ach, das iſt ja nich egal.(Heiterkeit.) Alſo gegen den Abg. Müller⸗ Reichskanzler kein Wort des Tadels, aber über de man her. Wir zweifeln ja gar nicht, bedachten Plan geſchehen iſt, gemacht wird. Zwiſchen den Anträgen Hompe nur ein quantitativer Unterſchied. Enthieſt der eine einen Eingriff in die Kommandogewalt, ſo enthielt ihn der andere auch. Wie kann man davon ſprechen, wo wir doch ſchon mitten im Aufſtand ſelbſt die Summe herabgeſetzt hatten, ohne daß uns das ver⸗ dacht wurde? Herr Baſſermann hat dafür allerdings einen merk⸗ würdigen Grund gehabt. Er ſagt: Damals hat die Regierung zu⸗ geſtimmt, dann ſchadets nichts! Eine ſolche ſubalterne Auffaſſung halte ich für unwürdig eines freien Parlaments.(Lebh. Zuſtimmung im Zentr.) Der Vorwurf mangelnder nationaler Geſinnung iſt doppelt ſchwer für eine Partei, die 15 Jahre an allen nationalen Geſetzen mitgearbeitet hat, wie es der Reichskanzler ſelbſt anerkannte. Und noch weiter ging ja in der Anerkennung der Abg. Baſſermann. Er hat mich geradezu überraſcht.(Zuruf bei den Soz.: Gerührt!) Darüber bin ich hinaus. daß das alles nach einem vor⸗ wollen doch zeigen, wie's ſch und Ablaß beſtand Quade und Salzer. Hauptmann Salzer wurde darauf gebeten den Vortrag zu halten, und es wurde ihm ein Lokal angewieſen, welches ihm aber nicht gefiel. Er erwiderte darauf dem Flotten berein, er habe den Vortrag nur auf Wunſch des Oberkomman übernommen, aber das Lokal paſſe ihm nicht. Die Rede daraufhin nicht gehalten worden. Es iſt ſchwer, eine Wa beeinfluſſung aus Reden zu konſtatieren, die nicht gehalten worden Stichwahlſyſtem zwei Gegnern wählen. Da ſoll man doch vom Re Wählern keinen Vorwurf wegen ihrer gißt man denn ganz, daß früher ſogar ein Konf hat: Ich ſchlage nicht mehr und nicht weniger v unter die Sozialdemokrat die„Köln. Ztg.“ angeſicht unter Umſtänden gierungstiſch den Abſtimmung machen. Ver⸗ ſervativer geſagt or, als daß wir en gehen!(Sehr gut! im Ztr.) Und hat nicht 8 deseblitzſchen Volksſchulgeſetzentwurfs von einer Reviſtion der monarchiſchen Begriffe geſprochen? Wenn man ſo moraliſch entrüſtet darüber iſt, daß in einzelnen Wahlkreiſen Zentrumsleute für Sozialdemokraten geſtimmt haben, ſo erinnere ich an eine Ausführung des„Oſſervatore Romano“, aufgeworfen, ob ein Katholik einem So Die Frage wird verneint mit der einen Ausnahme, es ſei denn, daße den glaubensfeindlichen, in eine woh Liberalismus zu beſeitigen, denn in Jeind dem ſchleichenden, verkappten vorzuziehen! im Ztr. und b. d. Soz.). Zentrum geführt. halten worden und werden auch ſpäter hoffentlich gehalten werden (Beifall.) Der Vorredner ſagt, der Reichstag ſei wegen ein p Millionen Mark aufgelöſt worden, Das ſtimmt nicht. Der A des Zentrums war in der Budgetkommiſſion eingehend behan worden, und es iſt da vollkommen klargeſtellt, daß für jeden Man beim Feind mindeſtens 4 Mann draußen ſein müſſen. Das trum berlangte aber, daß am 1. April nur noch 2500 Mann draußen ſein ſollten— mehr wollte das Zentrum nachher ja na türlich auch nicht bewilligen.(Oho und großer Lärm im Zentrum. Mit dieſen 2500 Mann konnte ſich weder das Oberkommando, 0 der Oberſtkommandierende draußen, noch der Gouberneur einber ſtanden erklären. Der Antrag Ablaß verlangte eine„tunlichf Verminderung, er ſtellte die Entſcheidung in das Erme Kommandos, während nach dem Zentrumsantrag das Zentrum e Roma Da wird die Frage zialiſten ſeine Stimme geben kann. lwollende Maske gehüllten dieſem Fall iſt der offene (Sehr richtig! Gerührt nicht! des Zentrums beim Zuſtandekommen B. G. B. der Arbeitergeſetzgebung und vieler anderer Geſetze. Bleiben Sie uns alſo mit„nationalen“ Vorwürfen vom Leib. Derartiges kennen wir aus früheren Jahren. Sie exinnern ſich noch der Vorgänge beim Septennatsrummel 1887, Damals wurde jeder als ein Reichsſeind erklärt, der nicht die Friedenspräſenzſtärke Der Wahlkampf iſt in Wie kann man uns da dieſem Vorwurf und ſetoſt in dieſem Wahlkampf ermpfaht ber Neunnelr 2201ee ein Techtelmechtel mit der Sozialdemokratie. Es iſt eine neue Mehrheit im Reichstag, aber nicht eine neue den Sozialdemokraten.) Er ſcheint auch dem Bürgertum Wie iſt die Lage der Zentrumsfraktion heute? Gar nicht u die„Uneinigkeit“ unter den Katholiken. Unſere Wähler Eine Lappalie genügte, um alles das vergeſſen zu Ebenſo ſtürmiſches Ziſchen. Beifalls⸗ und Mißfallen rregung Kolonialdirektor Dernburg: Eine eingehende Erwiderung auf alle die einzelnen Ausfüh⸗ Dann noch ein Wort über den Etat des Hauptmanns Salger! (Große Heiterkeit.] 7 5 Solche Vorträge unpolitiſcher Art ſind früher bereits 5 ſſen des Oberkommandogewalt an ſich nehmen wollte(Lebhaftes Ohol i auf 7 Jahre ſeſtlegen wollte. Und ſpäter? den Sozialdemokraten Wahlbündniſſe abzuſchließen Dieſelben Gründe, die die Nationalliberalen zu f geleitet haben, haben auch uns geleitet. ſcher Heuchelei, ſolchen Vorwurf zu erheben. Zentrum. Glocke des Präſidenten.) Präſident Graf Stolberg: Ich habe in dieſem Augenblick den Vorſitz übernommen, ich habe ihre Worte ſo aufgefaßt, als ob Sie dem Rei politiſche Heuchelei vorwarfen.(Lebh. Widerſpruch.) Abg. Gröber: u gemein geſagt, es iſt politiſche Heuchelei, nur dem Zeutrum ſolche Vorwürfe zu machen, anderen Parteien. Zentrum, Sehr richtig! rechts, bei den Natl. und Freiſi Das konnte ſich die Regierung nicht gefallen laſſen, denn ſie! die Verantwortung.(Beifall.). 1 5 ſolchen Bündniſſen Es iſt ein Stück politi⸗ (Sehr richtig! im „Reichsfeind“. Noch charakteriſtiſcher waren die Vorgänge bei der Militärvorlage Wie wenig haben ſich damals die Parteien, ſelbſi die Kon⸗ ſervativen, geniert, an den Regierungsforderungen Abſtriche zu Es iſt ein ſchweres Unxecht, einer Partei die nationale Geſinnung abzuſprechen. national iſt? heute und morgen hier zu ſein, er wird aber ſicher die erſte G legenheit benützen, Herrn Gröber zu antworten. Die Darſte lung, daß die Auflöſung des Reichstags nur erfolgt ſei wegen vom Zentrum vorgeſchlagenen Dispoſitibs trifft nicht zu, es handelte ſich doch auch um den Abſtrich beſtimmter Summen. Im übriger glaube ich, ohne dem Reichskanzler vorzugreifen, die Entwicklung der Dinge liegt pſychologiſch tiefer, als Herr Groeber annimmt, die Ablehnung der Regierungsforderungen war bielleicht nur letzte Urſache zur Auflöſung.(Sehr richtig!) Herr Gröber hat auf die Kanalvorlage hingewieſen. Ja, da war etwas ganz anderes Was eine nationale Frage iſt, kann man nicht nach Präjudizien beurteilen, ſondern nur nach der allgemeinen politiſchen Situation, nach dem Schwergewicht, das der Frag den Augen des Auslandes zukommt uſw. Und das hängt von der Auffaſſung ab. Wenn der Reichskanzler in ſolchem Falle die Auf löſung vorſchlägt, ſetzt er ſeine ganze politiſche Stellung aufs Spi Da wird natürlich der Bundesrat zuſtimmen, das iſt klar. W nun der Reichskanzler ſein politiſches Programm durchführe r. Da müſſen Sie Geduld haben. Dazu bedarf es der Arheit Monaten, von Seſſionen.(Unruhe und Gelächter.) Ja, ſchon! Verabſchiedung der Vorlagen im Reichstage dauett doch ger Der Reichskanzler? Arendt? Wenn man bei jeder Verweigerung einiger lum Millionen gleich mit„nationglen“ Redeusarten kommt, dann ver⸗ liert das Wort„uational“ jede Bedeutung. Auch die Konſervativen ſind ſchon öfter in die Oppoſition getreten— zu ihrer Ehre ſei es geſagt; ſo bei der unendlich viel wichtigeren Kanalvorlage, bei der ö(Abg. Vebel wurde gemaßregelt! Wenn mian uns gar als Feinde von Kaiſer und Reich bezeichnet hat, ſo erkläre ich das als bodenloſe Verleumdung.(Zuruf: Wo iſt das geſchehen?) In einem Bettelbrief, den die nalioſialliberale Herr Baſſermann? Neill, ich habe nur all nicht aber auch Präſ. Graf Stolberg: Daun habe ich natürlich keinen Grund, einzuſch Abg. Gröber(fortfahrend): 5 Die Liberalen haben wiederholt für Sozialdemokraten geſtimmt, ein württembergiſcher Pfarrer hat ſogar einmal geſagt, man ſolle lieber den Deuwel wählen als einen Zeutrumsmann. Heiterkeit.) Redner zählt alle Fälle bei Reichstags, Gemeindevertreterwahlen aus den letzten 25 Natjonalliberaler Sozialdemokraten Verſammlungen bündnisfähig bezeichnet. zum Beweis hierfür wieder alle möglichen Zitate aus Verſammlungs⸗ Bef den badiſchen Laudtagswahlen im Jahre 1905 reiten(Heikerkeit). uſtiller Feind von Kaiſer und Reich“ genannt!(Hört!) zeichnet iſt das Flugblatt: VBaſſermann(Pfui! Pfui! im Zentrum) und Dr. Friedberg(Pfui! Pfui! Pfui! im Zentrum). Alſo derſelbe Baſſermann neunt uns Feinde von Kaſſer und Reich, der hier großen nationalen (Hört!) Unter⸗ Landtags⸗ und Jahren auf, bei denen hat,(Große Wie iſt man überhaupt mit uns verfahren. Ju einem bunl⸗ bemalten Flugblatt(Redner zeigt es unter großer Heiterkeit ſeiner Zuhörerſchaft) werden wir in kolporkagerdmanhafter Weiſe als Staatsſekretär Dr. Graf v. Poſadowskyz: Der Reichskanzler iſt durch anderweitige Geſchäfte verhinde Zeit. Ich hoffe, daß es dem perſönlichen Geſchick des Reichska Räuber und Mörder hingeſtellt. Und die Regierung hat guch ſehr aktib in den Wahlkampf eingegriffen. r R mit dem Hinweis auf andere, parlamentariſch regierte Läyder zu Deutſchland wird ja haben die vereinigten Liberalen ſogar ein offenes Bündnis mit der Sozialdemokratie geſchloſſen, und 1906 ſchloß die Deutſche Volks⸗ partei wieder ein Bündnis mit den Sozialdemokraten,(Zuruf des Abg. Bebel) Sie haben recht, Herr Bebel, bei den gieichstags⸗ wahlen kam die Schwenkung, die Deutſche Volkspartei iſt f daß ſie ſchnell zu den Nationallib morgen ſo!(Heiterkeit im Zentr.) gelingen wird, ſein Programm durchzuführen.(Be Der Reichskanzler 5 1 Eingegangen iſt eine Interpellation mann betr. die Vorarbeiten für die Strafprozeßreform. varlamentariſch datun), 5 exalen abſchwenkte. Heute ſo, keit.) Nun, ich habe nichts dagegen, daß der Reichskanzler„„ Darauf vertagt ſich das Haus. Nächſte Sitzung Freitag, 1 Uhr(Fortſetzung der Schluß 6½ uhr. E. M. bh. H. Verkaufshäuser: 7 1,1 Neekarstadt. Markislalz. 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Pfg. 85 Pes. 95 vis. 2 gsstrickte Kinderjsckchen 2 Erstlingshemden 1 Damen-Untertaille aus gutem Batist mit Feston 1 weisser Kissenbezug mit Einsatz und Spruch 1 farbiger Damen- Unterrock 1 Dutzend Damen-Linon- Taschentücher 85 Pfg. 2 Dutzend Damen-Batist- ene mit farbiger Pf Bordüre 8 85 0 1 elegantes Chiffon-Jabot 2 Stickerei-Einreiher 1 Chitfon-Schleife 2Us. 85 Pfg. 85 Pie. 1 Tüll-Sofagarnitur bestehend aus 1 Läufer u. 2 Deckchen 1 Kanevas-Milieux 2 Kanevas-Deckchen in verschiedenen F Sr 85 Flg. 2Us. tasche 1 Forgezeichneter Strick- beutel 1 vorgezeichn. Frühstücks- 2us, beides aus. 85 Pfg. etonne mit rotem Besatz 1 Forgegelchneter Tischläufer 8 mit Hohlsaum 85 Pfg. 1 Gobelin-Kissenplatte mit 5 dem aeel Schloss 85 Els. 1 Wachstuch-Tischdecke 125 em lang 1 Wachstuch-Wandschoner 95 Pfg. 85 Pfg. ZUs. 3 Meter Kongress-Stoff 1 Paar Herren- 11Z= Fantoffeln mit Kordel- 85 Pig. sohle 1 Paar Damen-Tuch- und 1 Paar Kinder- Filz. e 65 ab 5 5 manas Farben 1 85 vie. 85 Pis. 85 pte. 85 Pfg. 85 Peg. 85 Pfg. 85 Pfg. 85 Pfg. mit Ledersohle 85 Pfg. 85 er. Fföltag bis ½% Pfd. russisch Brot ½ Pfd. Pralinés ½ Pfd. Kaffeebohnen gefüllte 1 Rolle Frühstückscakes 1 grosse Tafel Galapeter % Pfd. Kognakbohnen 1 Paket Freiburger Bretzel 85 Pfg. 1 Marzipanstange ½ Pfd. Vanille-Bruch- Pfd. Fondant-Mischung ennig Tage Montag. Zus, Schokolade- 85 9 Zus. 2ZUs. 1 grosse Tafel Tobler Milch- 85 Pig. Schokolade 1 Dose Veilchenpastillen 1 Karton Katzenzungen 1 grosse Tafel Sahnen- Schokolade 1 Rolle Pfeffermünzplätzche 1 Bast-Markt-Tasche mit 20 grossen Orangen 86. . N 2ZU8. 5 Pi Pfd. Braunschw. Mettwurst Zus. ½% Pfd. Hallesche Leberwurst 85 Gez Pfd. Räucherlachs 2 Pfd. Schwartenmagen 2 2 Paar Frankf. Würstchen Liter-Flasche Samos ½ Liter-Flasche Kognak 10 Zitronen Liter-Flasche Rum U ZUs. 857 851. 2U8. 8e 8575 2 Pfd.-Dose Stangenspargel 85bte 2 Pfd.-Dose Karotten 2 Pfd.-Dose Gemüsespargel 1 Glas Mixed-Pickles 1 Pfd.-Dose Kirschen 2 Stück 2 2 Pfd.-Dose Reineclauden 1 Pfd. bosnische Pflaumen 1 Pfd.-Glas Pafelhonig %½ Pfd. Margarine Pf.-Dosen Zwet⸗ schen in Essig u. Zucker 2U8. 18555 ZUs. 8575 85e7. 2Us. Plg. ZUs. 85575 5 Pfd. feinstes 1 1 Paket Backpulver 2 Pfd. Tafelreis 1 Pfd. Eier-Maeccaroni 1 Pfd. weisse Bohnen 1 Glas feinste Kompott- Früchte 1 Pfd. Tafeläpfe! 18575 8577 U zus, 852l. 3 Pakete getrocknete 2ü¹8 pobnen 1 Paket Zichorie 5 Pakete Puddingpulver 1 Dose Oelsardinen 1 Pfd.-Paket bayr. Malz- Kaffee 1 Flasche Essig-Essenz 2 Pfd. Dose Prinzess- pöhnchen 4 Pakete rote Grütze 1 Dose Bratheringe 1 Glas Kapern 1 Glas Worchestershire- Sauce 1 Porzellantopf echt engl, Orangen-Marmelade Pfg. 85% ½ Pfd. 2us. * *