—r ——————— ——— —— 7 4 Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig, monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ mufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummet 5 Pfg. — E 6, 2. der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jonrnal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burecau(Art⸗ E 6, 2. In ſerate: nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktion 377 Auswärtige Inſerate. 30„ 2 2 15* 2 Expedition und Verlags⸗ die dielameele.. 1 d: Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. daabendüng. 18 Nr. 107. Dienstag, 5. März 1907.(Abendblatt.) Politische Ilebersicht. Maunheim, 5. März 1907. Der vereidigte und unvereidigte Herr Erzberger. Die parteioffiziöſe„Nat.⸗Lib. Korreſp.“ entwirft von der geſtrigen Reichstagsſitzung folgende höchſt anſchauliche Schilderung: Der Reichstag war heule Zeuge der moraliſchen Niederlage des Abgeordneten Erzberger, wie ſie ihn und das Zen⸗ tvum wohl kaum empfindlicher treffen könnte. Noch am Samstag nachmittag führte Abg. Erzberger im Rahmen einer„perſönlichen Bemerkung“ das letzte, große Wort der Sitzung, um dem Chef der Reichskanzlei, Herrn von Loebell, den Vorwurf der Unwahrheit in den Niederſchriften der Reichskanzlei⸗Regiſtratur über die Be⸗ ſprechungen zwiſchen ihm und Herrn v. Loebell zu machen. In der Zentrumspreſſe hatte Abg. Erzberger durch eine Anzahl ſo⸗ genannter„Berichtigungen“ ähnliche Behauptungen aufgeſtellt und ſogar in ſeinen Ausſagen vor Gericht geäußert, er ſei in ſeinen Beſtrebungen, Mißſtände in der Kolonialverwaltung zu beſeitigen, auf eine ablehnende Haltung geſtoßen. Der ſpringende Punkt in der von der Reichskanzlei protokollierten Beſprechung zwiſchen Erzberger und Herrn von Loebell iſt— wie wir ſchon bei früheren Gelegenheiten hervorhoben—: Abg. Erzberger gab ſich dazu her, im Intereſſe des Herrn Poeplau einen Re chtsbeugungs⸗ berſuch zu machen, indem er als Beauftragter Poeplaus der Reichskanzlei vorſchlug, für die Niederſchlagung der Disziplinar⸗ unterſuchung zu ſorgen; dann werde Herr Poeplau das angeblich die Kolonialverwaltung ſchwer kompromittierende Material her⸗ ausgeben. Aus dieſen an die Reichskanzlei gerichteten Zumutungen klang aber auch die Drohung heraus, das Zentrum werde ſich nicht mehr in der Lage fehen, die Kolonialverwaltung weiterhin zu unterſtützen, wenn den Wünſchen Poeplaus nicht Rechnung ge⸗ tragen werde. Gerade jenen„ſpringenden Punkt“ ſeiner Unter⸗ redung mit Herrn von Loebell möchte Herr Erzberger durch ein⸗ faches Ableugnen aus der Welt ſchaffen. Ein fürallemal iſt ihm dies durch die aktenmäßige Darſtellung dieſer Vorgänge un⸗ möglich gemacht worden. Daß heute der Chef der Reichskanzlei, Herr von Loebell, ein wenig aus der bureaukratiſchen Zurück⸗ haltung heraustrat und zeitweiſe in große Erregung geriet, iſt in der Tat ſehr begreiflich; denn ſeine perſönliche Ehre war durch den Abg. Erzberger aufs empfindlichſte angegriffen. Andererſeits hat aber gerade Herr von Loebell dem Abg. Erzberger größtmög⸗ liche Schonung angedeihen laſſen und iſt erft dann mit einer not⸗ gedrungenen Berichtigung in der„Nord. Allg. Ztg.“ hervorgetreten, als ſeine Glaubwürdigkeit in der durch Erzberger beeinflußten Preſſe in Zweifel gezogen wurde.— Die Wiederholung der An⸗ griffe auf Herrn v. Loebell nach dem offiziellen Schluß der Reichs⸗ tagsſitzung am Samstag mußte eine Erklärung des Herrn von Loebell geradezu provozieren. Abg. Erzberger, der während der letzten Tage in der luſtigſten Stimmung ſich zeigte und ſich während der Rede Schädlers vor Lachen gekrümmt hatte, ahnte wohl kaum, welche Niederlage heute ſeiner harrte. Im Anfange ſeiner Aus⸗ ſührungen bezeichnete Herr von Loebell eine pikante Darſtellung im„Bayeriſchen Kurier“, wonach Abg. Spahn zu ihm(Herrn von Loebell) geſagt habe, er könne nur vor Zeugen mit ihm ſprechen, als von A bis Z erfunden! Wer aber hat dieſe Erfindung in den „Bayeriſchen Kurier“ lanziert? Bei Verleſung der Aktenſtücke, aus denen unwiderleglich erhellt, daß Abg. Erzberger als Beauf⸗ tragter Poeplaus verſprach, das bewußte Aktenmaterial heraus⸗ zugeben, wenn die Disziplinar⸗Unterſuchung niedergeſchlagen würde, trat eine merkwürdige Stille im Zentrum ein; nur Herr Ersberger rief mehrmals mit entſchloſſener Stimme in die Aus⸗ führungen des Herrn v. Loebell hinein:„Ich beſtreite es!“ Da erfolgte eine wirkungsvolle und vom Abg. Erzberger kaum voraus⸗ geſehene dramatiſche Steigerung.„Sie beſtreiten das jetzt, Herr Abg. Erzberger,“ rief ihm Herr von Loebell zu;„nun, dann will ich Ihnen einen klaſſiſchen Zeugen nennen, denn auch Sie wohl aner⸗ kennen werden, und das iſt der Abg. Erzberger ſelbſt. Herr Abg. Erzberger hat am 12. Juli 1906 folgendes unterſchrieben und beeidigt:„Herr Poeplau bat mich bei dem erſten Beſuch, zum Chef der Reichskanzlei zu gehen und zu verſuchen, ob die ihn betreffende Angelegenheit nicht auf andere Weiſe als durch ein Disziplinarverfahren beendet werden könnte.(Hört! Hört!) Ich bin bei Herrn v. Loebell geweſen, obwohl ich mir der Ausſichts⸗ loſigkeit dieſes Schrittes durchaus bewußt war. Dementſprechend war auch der Verlauf.“ Man kann ſich die Wirkung dieſer Feſt⸗ ſtellung kaum annähernd vorſtellen. Und als Herr v. Loebell mit den Worten ſchloß:„Wem mehr zu glauben iſt, dem vereidigten Herrn Erzberger vom 12. Juli 1906 oder dem unvereidigten Abg. Erzberger, das überlaſſe ich vuhig dem Urteil des Hauſes“,— da erſcholl im geſamten Hauſe— ausgenommen auf ſeiten des Zen⸗ trums— langanhaltender, braufender Beifall. Die Zentrums⸗ partei aber ließ nicht Herrn Erzberger zunächſt das Wort, ſondern ſchickte zunächſt im Laufe der Debatte die vermittelnde Perſönlich⸗ keit des Abg. Frhrn. von Hertling vor. Zum Militäreta. Im„Berl. Tageblatt“ veröffentlicht der Oberſt Gädke: „Noch einmal Gloſſen zum Militäretat“, in denen er darauf hin⸗ weiſt, wo Sparſamkeit möglich und am Platze ſei. Zunächſt be⸗ mängelt er, daß noch immer höhere Offiziere, die ſchon eine hohe Penſion beziehen, lediglich deshalb eine Zeit lang zu den Offizieren von der Armee unter gleichzeitiger Beförderung verſetzt werden, um ihnen die höhere Penſion zu verſchaffen. Die 225 neuen Hauptmannsſtellen, die der Militäretat verlangt, ſeien überflüſſig und falſch begründet, da ja jedes Regiment ſchon jetzt mindeſtens einen, oft zwei oder drei aggregierte Stabsoffiziere habe, welche die in der Begründung genannten Funktionen verſehen könnten. Wenn dieſe Stellen aber nötig ſeien, ſo müßten es Stabsoffizier⸗ ſtellen werden. Es ſei übrigens auffällig, daß Bayern ſich von dieſer Forderung ausgeſchloſſen habe. Für unnötig hält der Oberſt Geſchiedene im Gotha von Elſe Rema. Großfürſt und Großfürſtin Cyrill von Rußland, die erſt dor kurzem ihr Wanderleben aufgegeben haben, um zu längerer Ruhepauſe in Koburg zu landen, ſind durch die Geburt einer Tochter erfreut worden. Großfürſtin Melitta dürfte bei der Lektüre der verſchiedentlichen Tageszeitungen nicht erbaut ſein, denn man hält es noch immer für angebrvacht, ihrem jetzigen Titel die nicht ſehr angenehm klingende Bemerkung binzuzufügen„die geſchiedene Großherzogin von Heſſen“. Es iſt wenig liebens⸗ würdig, die Großfürſtin Cyrill, ſo oft wie ihr Name aus irgend⸗ welchem durchaus nicht wichtigen Anlaß genannt wird, an die⸗ jenige Etappe ihres Lebens zu erinnern, die in ihrem Gedächtnis durchaus nicht als die angenehmſte verzeichnet werden dürfte. denn auch gekrönte Paare leiden unter den aus der Verſchieden⸗ artigkeit der Charaktere ſich ergebenden Konflikten. Die friedliche Trennung des Herzogs von Marlborough von ſeiner Gattin, der geborenen Miß Vanderbilt, beweiſt aufs neue, daß Rang, Reich⸗ tum und Kinderſegen zwei Menſchen nicht für die Lebensdauer zuſammenhalten können, wenn ſie es nicht vermögen, ſich in ihre gegenſeitigen Charaktere zu ſchicken. Daß der Skandal einer Scheidung dem ſenſationsluſtigen engliſchen Publikum vorent⸗ halten blieb, iſt der Vermittlung des engliſchen Königs zu danken, der dem Herzog von Malborough und ſeiner Gattin nicht minder Sympathien entgegenbringt, die ihn zur Schlichtung des ſeit langer Zeit ſchwebenden Konflikts bewogen. Die Herzogin iſt bereits, wie in ſolchem Fall üblich, nach der Rivpiera abgereiſt, während der Herr Herzog nach dem ſoeben abgeſchloſſenen Vertrag der beiden Eheleute ſich vorläufig auf das Schloß ſeiner Väter zurückgezogen hat. Der Gothaiſche Hofkalender verzeichnet in der Reihe der geſchiedenen fürſtlichen Perſönlichkeiten mehrere Ehen, deren weiblicher Teil Amerikanerinnen waren, die ſich in die feſtländiſchen Berhältniſſe nicht fügen konnten oder wollten. Alice Gädke auch die hochbeſoldeten acht neuen Oberintendanturräte Dagegen müſſe das Intendanturweſen gründlich reformiert und das juriſtiſche Element, das ſich nicht bewährt habe, aus ihm enk⸗ ſernt werden. Ueberflüſſig ſeien auch die beiden neuen Landwehr⸗ inſpektionen(Generalsſtellen) beim 7. Armeelorps. Es ſcheine ſich da um Schaffung von Landwehrgeneralen zu handeln, die im Frie⸗ den keine Beſchäftigung hätten. Zu loben ſei dagegen die Schaffung von drei Funkentelegraphenabteilungen und einer neuen Kraft⸗ wagenabteilung. Endlich empfiehlt Oberſt Gädke noch die Beſei⸗ tigung der Quinquenate als überflüſſig und ſchädlich. ——ͤ Deutsches Reſch. *Berlin, 4. März.(Die Diätenzahlung im neuen Reichstag) iſt jetzt ſo gehandhabt worden, daß jeder Abgeord⸗ nete am 1. März 800 M. erhielt, am 1. April 600 und am Schluß der Seſſion 1000 M. erhalten ward, für die dreimonatliche Tätigleit von Mitte Februar bis Mitte Mai alſo 2400 M. Die Januar⸗ und Februarraten ſind alſo dem Reich erſpart geblieben infolge der Auflöſung des Reichstags. Die Auszahlung an die neuen Ab⸗ geordneten erfolgte im Sinne des Diätengeſetzes, das die genann⸗ ten Ratenzahlungen für den 1. März, 1. April und den Schluß vorſchreibt. —[Dem Reichstage] iſt der Auflöſungsvertrag mit der Firma Tippelskirch in Berlin, die ihre Liefe⸗ rungen für das Reich mit dem 31. März d. J. einſtellt, zugegangen, Danach übernimmt das Oberkommando der Schutztruppen die Be⸗ ſtände der Firma, ſoweit ſie gut ſind, gegen Barzahlung. Dis Räume der Firma in der Lehrter Straße mietet der Fiskus bis zum 31. März 1912 für jährlich 32.650 M. Der vorausſichtliche Beſtand der Firma am 1. April d. J. dürfte etwa 600000 M. be⸗ tragen. Die Firma löſt ſich auf. Bezüglich der an die Firma vor⸗ behaltlos bezahlten Rechnungen werden Anſprüche von der Koſo⸗ nialverwaltung hinſichtlich der Einzelpreiſe gegen die Firma nicht mehr erhoben. Diejenigen noch nicht bezahlten Rechnungen, bez welchen Mehrforderungen über die Vertragspreiſe geſtellt ſind, ermäßigt die Firma auf Einſpruch der Kolonialabteilung auf 20 000 M. Badiſche Politik. Badiſches Schulweſen. In der„Badiſchen Landeszeitung“ hatte unlängſt ein Artikel geſtanden, in dem von der„ultramontanen Maulwurfsarbeit im badiſchen Schulweſen“ die Rede war. Es wurde nachzuweiſen ge⸗ ſucht, daß, was ſowohl das Knaben⸗ wie das Mädchenſchulweſen betreffe, eine Pionierkette beſtehe, die gegen das Bollwerk der Staatsſchule ihre Parallelen ziehe. Zu dieſem Aufſatz nun er⸗ hält die„Bad. Landesztg.“ eine Zuſchrift, in der geſagt wird, deß er die ernſteſte Beachtung der verantwortlichen Stellen erheiſche, um dann fortzufahren: Wir bedauern nur die Art und Weiſe, wie der Artikel ſich mit der Perſon des Oberſchulratmitglieds, Geh. Oberregierungs⸗ rat Schmidt und deſſen vor Jahren erfolgter Beförderung zum Vorſitzenden Rat befaßt. Zunächſt will uns ſcheinen, daß der 0 Einfluß des Herrn Schmidt gegenüber der Geſamtheit des Heine, eine Deutſch⸗Amerikanerin und Großnichte des Dichters, eine verwitwete Herzogin von Richelien aus erſter Ehe, hatte durch ihre Heirat mit dem Fürſten Albert von Monaco einen Platz in der allererſten Reihe— wenn man die der Souperäne unter⸗ ſchiedlos ſo bezeichnen will— erobert, den ſie jedoch in Wirk⸗ lichkeit nur kurze Zeit genoß, denn die im Jahre 1889 geſchloſſene Ehe wurde bereits 1902 wieder getrennt. Die Tatſache iſt nicht unintereſſant, daß Alice Heine wohl die einzige Frau iſraelitiſcher Abſtammung war, die auf einem Thron geſeſſen, abgeſehen natür⸗ lich von den jüdiſchen Königinnen des Altertums. Er war zwar nur klein, aber doch immerhin ein Thron, und wer ihn einmal eingenommen, der empfindet ſeinen Verluft um ſo ſchmerzlicher. Freilich hat der Thron von Monaco bei denen, die es mit den Forderungen der Sittlichkeit ernſt nehmen, etwas Anrüchiges, da ſein Glanz aus dem Spielraub erhalten wird und mit dem Blute ungezählter Selbſtmörder befleckt iſt. Doch weshalb ſollte gerade Alice Heine ſo engherzig ſein, da doch Fürſt Albert von den euro⸗ päiſchen Souveränen als„lieber Bruder und Vetter“ geehrt wird und ſelbſt der römiſche Stuhl einen diplomatiſchen Verkehr mit ihm unterhält?— Eine Amerikanerin war auch die ehemalige Fürſtin Chimay, die bekannte Klara Ward, die ihrem Gatten einen Zigeunerprimas vorzog. Rigo zeichnete ſich durchaus nicht durch beſondere perſönliche Vorzüge aus. Sein Hauptvorzug in den Augen der exzentriſchen Amerikanerin mag es geweſen ſein, daß er ſich nicht ihren Gatten nennen durfte. Die ehemalige Fürſtin Chimay wird im Taſchenbuch zwar als geſchieden be⸗ zeichnet, aber ſie nimmt ihren Platz als Mutter der fünfzehn⸗ zährigen Gräfin Marie und des zwölffährigen Prinzen Joſeph, des zukünftigen Fürſten, ungeachtet ihrer wechſelvollen Laufbahn nach wie vor ein. Zu den geſchiedenen Fürſtlichkeiten gehört ferner die Prinzeſſin Luiſe von Schleswig⸗Holſtein, eine Couſine unſeres Kaiſerpaaxres, die ſich nach der Trennung ihrer Ehe mit dem Prinzen Aribert von Anhalt nach England zurückzog. Auch die zurzeit den ſerbiſchen Thron innehabende Dynaſtie der des Königs, Prinz Arſen, lebt von ſeiner Gattin Aurora, einer geborenen Demidow, die dem enorm reichen ruſſiſchen Geſchlecht dieſes Namens entſtammt, getrennt. Sein Sohn Prinz Paul wird in Gemeinſchaft mit dem Kronprinzen Georg erzogen, doch dürfte es recht fraglich ſein, ob der Einfluß des ſerbiſchen ſoge⸗ nannten Thronfolgers auf ſeinen jungen, kaum dreizehnjährigen Vetter ein förderlicher zu nennen iſt, Eine intereſſante Hochzeit iſt ſoeben in Wien gefeiert worden Der„ehrenwerte“ Charles de Rothſchild, der älteſte Sohn des Lords und der Lady Rothſchild, hat ſich mit Wertheimſtein vermählt. Londoner Elimar von Saucken vermählt war, vor einigen Jahren zum Traualtar führte, iſt wegen zahlreicher Scheckprellereien in Italien Karageorgewitſche weiſt geſchiedene Eheleute auf. Der Bruder Das junge Paar ſchlug nach der Hochzeit ſein Domizil in Strehlen bei Dresden auf, wo man die ehemalige gefeierte Schulreiterin . Selke General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 5. März. Bollegiums— beſſen Direktor und deſſen übrige Mitglieder zweifel⸗ los liberal geſinnte Männer ſind— erheblich überſchätzt wird, Namen wie Arnsperger, v. Sallwürck, Weygoldt, Rebmann, Waag bürgen dafür, daß ultramontane Tendenzen in der Geſamtarbeit des Oberſchulrats nicht zur Geltung kommen. Es muß aber auch der Gerechtigkeit halber geſagt werden, daß Herr Schmidt ein tüchtiger, unermüdlicher Arbeiter iſt, der als ſolcher bei ſeinen Kollegen in hohem Anſehen ſteht. Wenn Geh. Oberregierungsrat Schmidt innerlich dem Zentrum angehört— wir haben Anhalts⸗ punkte dafür, daß er keineswegs mit dem Zentrum durch bick und dünn geht—, ſo kann ihm doch niemand mit Recht voxwerfen, daß er ſich bei ſeiner Amtsführung von einſeitig konfeſſionellen Geſichts⸗ punkten leiten läßt. Wenigſtens haben wir uns bis jetzt vergebens nach Beweiſen hiefür umgeſchaut. Herr Schmidt mag ein ſehr religiös⸗kirchlicher Katholik ſein,— daraus ſind natürlich keinerlei gegenteiligen Schlüſſe zu ziehen. Die bedauerlichen Erſcheinungen, auf welche der erwähnte Artikel der„Landeszeitung“ hinweiſt. find nach unſerer Ueberzeugung auf andere, tiefer liegende Urſachen zurückzuführen, Karlsruhe, 4. März. Wie dem„Volksfr.“ von unter⸗ richteter Seite mitgeteilt wird, iſt auch für die Gemeinde⸗ wahlen das Kouvert und der Iſolierranm vor⸗ geſchrieben. Die Kouverts müſſen von undurchſichtigem Papier und mit dem Stempel der Gemeinde nerſehen ſein. Die Wahlen zur bazdiſchen Laudwirtſchaftskammer. * Gppingen, 4. März. Zu den bevorſtehenden Wahlen aur Landwirtſchaftstammer haben die beiden landwirtſchaftlichen Bezirksvereine Breiten und Eppingen den 2. Vorſtand des kand⸗ wirtſchaftlichen Bezieksvereins Bretten, Oekonam Körner in Gondelsheim, als Kandibat aufgeſtellt. * Achern, 4. März. Seitens der landwirtſchaftlichen Be⸗ zirksvereine Achern und Oberkirch wurde als Kandidat ſür den 15. Wahlkreis(Achern⸗Oberkirch) den„Bad. Nachr.“ zufolge Herr HBürgermeiſter und Landwirt Alois Kurz in Oberſashach auf⸗ geſtellt. * Villingen, 4. März. Für den 3. Wablbezirk zur Landwirtſchaftskammer, die Amtsbezirke Villingen, Donaueſchingen und Triberg umfaſſend, wurde ſeitens der landwirtſchaftlichen Vereine, Zuchtgenoſſenſchaften und Geflügelzuchwereine der Land⸗ Baptiſt Bleſſing in Villingen als Kandidat auf⸗ geſtellt. Pfälziſche Politik. e Aus der Pfalz, 4, März. Neue national⸗ liberale Vereine wurden gegründet in Steinbach⸗Billig⸗ heim und Ingenheim. Demnächſt ſollen ſolche in Rohrbach, Klingenmünſter und Oberottenbach ins Leben gerufen werden. Aus anderen Blättern. Die Geſchichte der franzöſiſch⸗deutſchen Bezieh⸗ ungen iſt um ein freundliches und leſenswertes Kapitel be⸗ keichert worden. Der„Petit Pariſien“, das in Millionen von Exemplaren perbreitete Pariſes Soublatt, veröffentlicht unter der Meberſchrift:„Un beau geste“ nachſtehende Ausfüßhrüngen: Die„Comsdie franggiſe“, eine der edelſten Verkörperungen der franzöſiſchen Kunſt, hat eine ſchöne Geberde gemacht, indem ſie beſchloß, eine Jeſtvorſtellung zugunſten der Jamilien der deut⸗ ſchen Künſtler zu beranſtalten, die dem Schiffbruche des Dampe⸗ bogtes Berlin“ zum Opfer gefallen ſind. Es iſt dies eine hoch⸗ herzige Kundgebung der menſchlichen Solidari⸗ flät im Unglück, jener Solidarität, die keine Grenzen kennt, und die vor pielen Jahrhunderten einem großen lateiniſchen Dich⸗ ter die Aeußerung eingab:„Ich bin ein Menſch und nichts Menſch⸗ liches iſt mir fremd.“ Bei dieſem Anlaſſe antwortet das Herz Frankreichs würdig den von den Deutſchen bekundeten Gefühlen, als deren Grubenleute am Tage nach der Kataſtrophe von Cour⸗ rieres eintrafen, um den Verſuch zu unternehmen, die im In⸗ nern begrabenen Franzoſen ihrer Gruft zu entreißen. An jenem Tage hatten war eine Schuld der Dankbarkeit übernommen; wir zahlen ſie heute zurück. Dergleichen Vorgänge ſind ehrenvoll für die beiden Völker, deren Seelenzuſtand ſie zeigen: Von gleich friedlichenn Gefühlen beſeelt, wünſchen die de⸗ Rachbartlen Nationen nicht nur korrekte und höf⸗ liche, ſondern freundlich lächelnde Beziehungen zu haben. Das birgt unſerſeits weder eine moraliſche Schwäche in ſich, noch ein Vergeſſen, das eine Ahdankung wäre, noch eine endgültige Beſtätigung der von dem Schlachtenglücke vorgeſchrie⸗ benen Entſcheidungen. Frankreich breitet nicht einen Schleier der Gleichgültigkeit über die Vergangenheit aus. Es vertraut viel⸗ mehr der Zeit, die ſo manche Dinge beherrſcht, um die gerechten Gutmachungen und glücklichen Verſöhnungen zu erhalten. Ohne in dieſem Augenblicke an die Geheimniſſe der Zukunft zu deuken, ſagt es zu Deutſchland: Du weinſt, und mir iſt daran gelegen, mich Deinen Tränen anzuſchließen. In Deutſchlaud haben dieſe guten und warmen Worte eine freundlich lächelnde Aufnahme gefunden. Die„Straß⸗ bHurger Poſt“, die gut deutſch an der Grenze Wacht hält, ünd ſtets der Forderung einer endgültigen Verſtändigung der beiden großen Nationen, zu der als der mächtigſten Förderin des euro⸗ päiſchen Friedens auch wir uns bekennen, das Wort geredet hat, begrüßt die Hoffnung weckenden Waxte der franzöſiſchen Kollegin mit folgenden Ausführungen: Seit langen Jahren ſind wir zielbswußt und unperdroſſea dafür eingetreten, daß Deutſchland und Frankreich, dieſe beiden größten Kulturnationen der Gegenwart, nicht nur korrekt, ſondern freundſchaftlich und herzlich miteinander verkehren möchten. Aber nicht bloß verkehren, ſondern auch die entſprechenden Geſinnungen für einander hegen! Auf dieſem Wege waren die beiden Länder, oder ſagen wir beſſer die beiden Völker, in den letzten Jahren ein⸗ ander ein gutes Stück näher gekommen. Die warme Teil⸗ nahme Deutſchlands bei der Ermordung des Präſi⸗ denten Carnot, die Weltausſtellung in Paris 1900 und die ge⸗ meinſame Arbeit der deutſchen und franzöſiſchen ruppen in China hatten in dieſer Beziehung ſehr ſörderlich gewirkt, nachdem die bei unzähligen Gelegenheiten bekundete zarte Rückſichtnahme unſeres Kaiſers die 8 aquf franzöſiſchen Empfinbungen eine gute Grundlage ze⸗ legt hatte. Auch die auf einer geſunden Realpolitik beruhenden Beſtrebungen des franzöſiſchen Sozialiſtenführers Jaures hatten, wie wir oft anerkennend feſtgeſtellt haben, aufklärend und förder⸗ lich gewirkt. Die Marokkowirren ſind mit einem plötz⸗ lichen Kälterückfall im Frühling zu pergleichen. Die Friedensfreunde in beiben Ländern ließen ſich dadurch aber nicht entmutigen, ſondern ſchafften unperdroſſen weiter.„Es muß doch Frühling werden!“ Die Intellektuellen auf beiden Seiten der Pugeſen haben in der Stille vertrauensvoll gearbeitet, und manches Vorkommnis der neueſten Zeit, das in der Oeffentlichkeit nicht weiter beſprochen werden kann— die beteiligten Kreiſe werden uns verſtehen—, liefert den Beweis dafür, daß ihre Bemühungen nicht vergeblich geweſen ſind. Der Artikel des„Petit Pariſien“ zeigt, daß auch in den Maſſen wieder Frühlingslüfte zu wehen be⸗ ginnen. Wir begrüßen ihn deshalb mit Freude und Zuſtimmung. Auch die Verklauſulierungen am Schluſſe der Ausführungen unſeres Pariſer Kollegen ſchrecken uns nicht ab. Das ſind Zu⸗ geſtändniſſe an Gefühle, von denen wir Deutſche nur ſagen können: Tout gomprendre'est tout pardenner! Das Telegramm des Reichskanzlers an die Nationalliberalen gelegentlich ihrer Jubiläumsfeier hat unſeren Gegnern weniger gefallen, als uns. Die„Köln. Volks⸗ zeitung“ ſtellte feſt, daß die Nationalliberalen ſtets die Phraſen⸗ keule zu ſchwingen verſtanden hätten. Der„Badiſche Beob⸗ achter“ aber meint: Die„lichter gewordene Gegenwart“ hat erſt nur Fürſt Bülow geſehen, die Nationalliberalen haben nichts von ihr empfunden, denn ſie erhielten nur vier Mandate mehr! Allerhand Kriſengerüchte durchſchwirrien in letzter Zeit wieder einmal das Reich und die Bundesſtaaten. Wir finden es für richtig, uns immer erſt dann mit ihnen zu beſchäftigen, wenn ſie etwelchen Hintergrund aus klar erkennbaren Umſtänden er⸗ halten. Vor allem iſt der preußiſche Kultusminiſter Studt oft als fallreif dezeichnet worden. Die„Deutſche Tageszei⸗ tung“ weiß nun folgendes zu melden: „Da Herr v. Studt(demnächſt“ noch nicht ſeinen Abſchied nehmen wird, ſind über die Nachfolgerſchaft endgültige Beſchlüſſe überhaupt bisher nicht gefaßt worden. Der Handelsminiſter kommt aber, wie man uns verſichert, als Nachfolger nicht in Betracht. Ins Auge gefaßt iſt weder er, noch der dielgenannte Univerſitäts⸗ profeſſor, ſondern ein höherer Verwaltungsbeamter, der in den Streitfragen, die auf dem Gebiete des Kultusminiſte⸗ riums liegen, ein unbeſchriebenes Blatt iſt. Der Han⸗ delsminiſter iſt vielleicht auch zu einem anderen Amte beſtimmt, aber nicht für ein anderes Miniſterium, ſondern für ein Staats⸗ ſekretariat des Reiches, wenn dieſes einmal frei werden ſollte.“ Die„National⸗Zeitung“ ſieht in dieſem„Wie man uns verſichert,“ nur eine geſchwätzige Wichtigtuerei, die allerdings ein Uebel eines großen Teiles der reichshauptſtädtiſchen Preſſe iſt. Bürgerausſchußſitzung in Sandhofen. ir. Sandhofen, 5. März. In der heute Vormittag⸗9 Uhr abgehaltenen Bürgerausſchuß⸗ ſizung waren 45 Mitglieder anweſend. Herr Bürgermeiſter Herbel eröffnete die Sitzung um 9 Uhr 20 Min. Der erſte Punkt der Tagesordnung betraf die Zuſtimmung des Bürgeransſchuſſes zu vüf Voranſchlag pro 1907 ſowie zu dem Voranſchlag des Kraukenhanſes. Herr Ratſchreiber Volk verlas zunächſt den Voranſchlag pro 1907. B..M. Hienle verlangte Auskunft über einen Poſten von 1500 M. für den erſten Ratſchreiber. Alsdann wünſchte er eine höhere Summe für die Herſtellung ber Feldwege eingeſtellt zu wiſſen, da bieſe ſich in einem ſchlechten Zuſtande befinden. Die Anſchaffung eines Straßenſprengwagens halte er für empfehlens⸗ mert. Bürgermeiſter Herbel betont, daß man mit dem für die Feldwege verwendeten Material ſchlechte Erfahrungen gemacht habe. Was die Ortſtraßen anbelange, ſo ſeien berſchiedene ja ſchon, verheſſert worden. daar Hundert Mark eingeſtellt werden, obwohl die Gemeinde jetzt auch an eine Waſſerleitung denker müſſe. Auf Verlangen eines Bürgerausſchußmitgliedes der Niederſt⸗ beſteuerten wurden ſämtliche Poſitionen des Voranſchlags nach⸗ einander durchberaten. Bei Poſition Obſtbau wünſchte.A M. Lehhmann die Anpflanzung von 10000 Obſtbäumen innerhalb der Gemeinde ſowie eine höhere Summe für dieſen Zweck, da die vorgeſehenen 500 M. zu wenig ſeien. B..M. Kuhn machte darauf aufmerkſam, daß in den letzten zwei Jahren mehr wie 2000 Obſtbäume in der Gemeinde angepflanzt wurden. Die An⸗ pflanzung von Frühobſt wäre insbeſondere rentabel. Bezüglich der Raupenplage müſſe die Gemeinde en er vorgehen. Der Obſtbau ſei don großem Vorteil für die Gemeinde, da fehr viel Obf von anderwärts komme..A M. Kieule meint, wenn der Obſthau einträglich wäre, würde derſelbe gewiß mehr be⸗ trieben. Er für ſeine Perſon ſei jedoch abſolut nicht gegen den Abſtbau. Das Steinobſt gedeihe hier aber ſehr ausgezeichnet. Gem.⸗Rat Rupp betont, daß es hier ſtreckenweiſe ein ganz vor⸗ zügliches Ohſt gebe. Gem.⸗Rat Weh frägt an, wo man die 10000 Obſtbäume hinpflanzen ſolle. Bürgermeiſter Herbel erklärt ſich bereit, dieſe Poſition von 500 auf 600 M. zu erhöhen; für dieſes Jahr könne don einer Anpflanzung keine Rede mehr Jin...M. Neudecker iſt der Anſicht, daß die in der Gemärkung liegen⸗ den Wieſen ſich für die Aupflanzung von Obſtbäumen nicht eignen. 15 Bei der Pyſition Volksſchule regt..M. Kienle die Ein⸗ führung der euweiterten Volksſchule an. Sandhofen ſei eine ſo große Gemeinde, daß man ſchon etwas mehr für die Volksſchule tun dürfe. Wenn unſere Volksſchüler aus der Schule kommen, können ſie keinen Brief ſchreiben, ſie können keine Orthographie keinen Stil und keinen Saß. Vom Staate werde darauf geſehen, daß Die Lehrer geradezu akademiſch ausgebildet werden. Es ſei kurios, daß der Stagt deshalb nicht mehr darauf ſehe, daß dei einer Gemeinde, wie Sandhofen, die erweiterte Volksſchule ein⸗ geführt werde. B. A M. Eiſfler verlangt die Einführung der Lehrmittelfreiheit...M. Lehmann iſt derſelben Anſicht und weiſt auf Mannheim hin, wo die Lehrmittelfreiheit ſchon ein⸗ geführt ſei.(Das iſt ein Irrtum. D. Red.] Bürgermeiſter Herbel erwidert, daß er nicht abgeneigt ſei, daß die ärmeren Kinder auch fernerhin die Schulbücher erhalten. Was die er⸗ weiterte Volksſchule betreffe, ſo müſſe man zuerſt ein neues Schul⸗ haus haben, da vorerſt nicht genügend Räume vorhanden find. Gem.-Rat Rupp bemerkt, daß die Eltern ſich zu wenig um ihre Kinder kümmern. Der Lehrer habe hier viel zu wenig Hinterhalt. Der Lehrer habe einen ſchweren Standpunkt, da die Kinder ſich gang flegelhaft benehmen..A. M. Sommer erſucht, da die Redner der dritten Wählerklaſſe ſich über verſchledene Dinge gllzu weitläufig äußern, zu der Tagesordnung zu ſprechen. Der Boranſchlag für 1907 verzeichnet an laufenden Einnahmen M. 19 754, an laufenden Ausgaben M. 208 104, ſodaß ein noch zu deckender Reſt von M. 158 350 verdleibt, der durch die Umlage gedeckt wird. Der Voranſchlag des Krankenhauſes verzeichnet in Einnahme und Ausgabe 30 718 M. Beide Voranſchläge wurden hierauf in namentlicher Abſtimmung genehmiat. Einſtimmig genehmigt wurden ſerner die Verträge mit den Herren Dr. Duffing, Dr. Bräuninger⸗Mannheim und Dr. Schönſtädt. Der letzte Punkt der Tagesordnung: Er⸗ höhung des Gehaltes des Krankenhauswärters Jakoh Umſtädter vom 1. Januar 1907 ab auf jährlich 1000.“, wurde angeſichts der vorgeſchrittenen Zeit vertagt. Um 12%½ Uhr war die Siczunz Aus Stadt und Land. Mannheim, 5. März 1907. *In den Ruheſtand verſetzt wurde Betriebsſekretär Alexandes Müller in Karlsruhe bis Geſundheit. * Etatmüßtig angeſtellt wurde Finanzaſſiſtent Leopold Meß⸗ mer beim Finangamt St. Blaſien als Buchhalter. * Militäriſches. Das neueſte Armee⸗Verordnungsblatt be. ſtimmt über größere Truppenübungen im Jahre 1907: Das 7 (weſtfäliſche) und 10.(hannoverſche) Armeekorps halten(Kat⸗ ſer-]JManöver gegen einander ab. Jedes dieſer Armeekorps erhält eine Kapallerie⸗Diviſion, beſtehend aus drei Kavallerie⸗ Brigaden zu zwei Regimentern nebſt je einer Maſchinengeweßr⸗ abteilung, einer reitenden Abteilung Feldarkillerie und einer Kavallerie⸗Pionier⸗Abteikung. Außerdem werden beim Gardekorps, dem 1.(oſtpreußiſchen) und 8.(rheiniſchen) Armeekorps Kaval⸗ lerie⸗Diviſionen aufgeſtellt in ähnlicher Zuſammenſetzung, aver ohne Kavallerie⸗ßionier⸗Abteilungen. Die 3. Kavallerie⸗Brigade der letztgenannten Kavallerie⸗Diviſſion wird aus dem kurmärkiſchen Dragoner⸗Regiment Nr. 14 und dem 3. dadiſchen Dragoner⸗Regi⸗ ment Nr. 22(29. Kavallerie⸗ Brigade) gebildek. Uebungsplatz zur Wiederherſtellung ſeiner aſt im Großen Garten ihren Gig kutſchieren ſehen konnte, während der Gemahl mit der üblichen gelangweilten Miene ihr ſtändiger Begleiter auf dieſen Fahrten war. Was aus Elimar von Sancken rden iſt, weiß keine Sage, kein Heldenbuch zu künden. Ob Tod oder eine geſetzliche Scheidung dieſe Ehe trennte, iſt un⸗ bekannt, man weiß nur, daß Clotiſde Hager vor mehreren Jahren eine Gräfin Lucheſi geworden ift. Auch die diverſen Gbemänner der Enkelinnen des alten Renz mußten, was ſie taten, als ſie un Die genannten Damen freiten, denn Clotilde Hager ſowie die ſchöne Desang beſaßen recht anſehnliche Vermögen. Es gäde nach mancherlei zu erzählen von Liebe und Leid bei den als glücklich geprieſenen Sterblichen, die entweder ihrer Ge⸗ durt oder ihrem Vermögen bevorzugte Lebensſtellungen ver⸗ Danken, aber das den meiſten Menſchen ominöſe Wort„Scheidung“ zommt in dieſen Zeilen ſo häufig vor, daß es beſſer iſt, für heute fweitere Hiſtorien zu verzichten und ſich einem freundlicheren ilde zuzuwenden, das der ſpaniſche Hof im Glanze des jungen ſeglücks ſeines Herrſcherpaares dem Volke Madrids aus eigener Anſchauung und den anderen Ländern durch Berichte aus dem Lande der Kaſtanien und Orangen bietet. Alſo: Königin Viktoria iſt ſehr glücklich und Alphons nicht minder. Zwar haben die Eheleute keinem itten Geſtändniſſe über ihre dies⸗ üglichen Gefühle gemacht, aber man kann doch aus mancher⸗ lei Aeußerlichkeiten auf das Glück des Königspaaves ſchließen deſſen ee wie noch allgemein erinnerlich ſein dürfte, 8 tragiſch verlief. Trotz ihrer Liebe zum ſpaniſchen Gemahl nimmt iktoria Ena jedoch wenig von den Sitten und Gebräuchen ihrer neuen Heimat an. Der Geſchmack für die engliſche Küche ſt 8 geblieben, ſelbſt von derFrühſtückschokolade der Spanſerin wi önigin Viktoria vorläufig noch nichts wiſſen, Tee und allerhand ſechte konſiſtente Gerichte, wie ſie in England ſchon zum erſten rühſtück üblich ſind, zieht die junge Königin für jetzt noch vor. e Majeſtät ſoll bereits die ſpaniſche Sprache ziemlich gut be⸗ n, doch unterhält ſie ſich mit ihrer nüchſten Umgebung frangbſiſch. Es wird auch berichtet, daß Königin Viktoria eine Frühaufſteherin iſt, dafür aber am Abend gern zeitig die Ruhe aufſucht. 5 raſchung der Spanierinnen noch nicht, aber das hat ſeine guten Gründe, denn man rüſtet ſich in Madrid zum Empfang eines Thronerben. Tagesneuigkeſten. — Das Parlament als Theater. Niemals dürfte bisher in der Geſchichte des modernen Parlamentarismus eine Volksver⸗ tretung ähnliche Szenen— richtige Theaterſzenen— erlebe haben, wie ſie ſich vor kurzem im Repräſentantenhauſe in Waſhington abſpielten. Einen großen Teil der Sitzung füllten die ehrenwerten amerikaniſchen Volksvertreter damit aus. daß ſie ſich mit aller⸗ hand Vorträgen beluſtigten, wie man ſie ſonſt nur an den Stätten des Vergnügens haben kann. Es ſollte eine Nachtſitzung ſtatt⸗ finden, damit die Kammer einige dringende Geſetzesanträge be⸗ raten konnte. Dieſe Anordnung war jedoch nicht nach dem Ge⸗ ſchmack der Abgeordneten; denn als der Präſident die Sitzung eröffnete, waren nur 60 Mitglieder des Hauſes zugegen, alſo lange nicht die zur Beſchlußfähigkeit genügende Anzahl. Der Präſident war aber nicht geneigt, oie Waffen ſo leicht zu ſtrecken. Er befahl, die Türen zum Beratungsſaal zu ſchließen, damit keiner der an⸗ weſenden Deputierten davongehen konnte, und zugleich ſchickte er die Parlamentsdiener auf die Suche nach den fehlenden Abge⸗ ordneten. Kaum waren einige Minuten verſtrichen, als die pflichtgetreuen Vertreter des amerikaniſchen Volkes ſich zu lang⸗ weuen vegannen. Und um die Zeit totzuſchlagen, die bis zuz Ankunft der ſäumigen Kollegen verſtreichen mußte, beſchloſſen ſie, zu ihrer Unterhaltung ein kleines Konzert und eine Theatervor⸗ ſtellung zu veranſtalten. Den ehrenvollen Auftrag, das Spiel zu heginnen, übernahmen Mr. Fulkerſon, Abgeordenſer von Miſſouri, Als Sportsdame zeigte ſie ſich vorläufig zur Ueber⸗ und Mr. Fordnay, Abgeordneter von Michigan. Dieſe Herren ezecllieren in der Kunſt des Pfeifens, in der die Amerikaner ja überhaupt Großartiges leiſten. Tas Pfeiferdnett gab eine große Zahl von amerikaniſchen Vollsliedern zum beſten und heimſte damit donnernden Applaus ein, in den nicht nur die be⸗ geiſterten Kollegen, ſondern auch die Beſucher der Tribünen ein⸗ ſtimmten. Die zweite Nummer des Programms übernahm ein anderer Abgeordneter von Michigan, Mr. Hamilton, der mit großer Kunſt einige alte Negerlieder ſang, in deren Refrain bald alle Anweſenden einſtimmten. Nun kam die Hauptnummer der Vorſtellung. das Theaterſtück. In einer improviſierten Szene wurde das ehrenwerte Mitglied Mr. Gaines von ſeinen Kollegen beſchuldigt, er habe ſich einer ſchweren Verletzung der Parlaments⸗ ſatzungen ſchuldig gemacht, und der Angegriffene verteidigte ſich nun in einer humoriſtiſchen Rede, die wahre Lachſalven unter den verſtändnisvollen Zuhörern hervorrief. Die Vorſtellung ſollte geräde mit demVortrag einiger Monologe fortgeführt werden, als eine größere Anzahl von Abgeordneten im Automobil eintraf, die augenſcheinlich aus einem vornehmen Reſtaurant kamen und daher in feinſtem Geſellſchaftsanzug erſchienen. Triumphierend drangen ſie, unter dem Applaus der Kollegen, in die Kammer ein, und da nun die Beſchlußfähigkeit des Hauſes erreicht war, wurde die Fortſetzung der Vorſtellung auf ein ſpäteres Datum verſchoben ——5 die Beratung der ernſten Geſchäfte konnte ihren Anfang nehmen — Ein Hof ohne Etikette. Während früher am italieniſchen Hofe eine recht ſtrenge Etikette herrſchte, hat König Vielſe Emanuel III alle zeremoniellen Vorſchriften ſo ſtark gemildert, daß das Leben im Quirinal höchſt unzeremoniell, in ſympathiſcher Einfachheit verläuft. Früher durfte eine Dame z. B. niemals in Trauerkleidern bei den Audienzen erſcheinen; bei den letzten Hofbällen aber konnte man mit einiger Ueberraſchung eine Dame in ſtrenger Trauer und eine andere, die ſich im letzten Stadium eines intereſſanten Zuſtandes befand, bemerken. Die Herſtellung der anderen Straßen werde noch erfolgen. Wat einen Sprengwagen betreffe, ſo könne ja ein gangspunkt ſeines —15 f Mannheim, 8. Marz. 5 55 ————— Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 9. Seite, Aöeſer Diviſion iſt der Truppenübungsplatz Ilſenborn bei Aachen. Nr das Kaiſermanöber werden Proviantkolonnen gebildet, wozu aulch das badiſche 1 Nr. 14 herangezogen wird. Kaballerie⸗Uebun ſen finden u. a. bei dem da. 8 pnrns nan 8 8 8 Arnteekorps ſtatt. Sämtli ippen m bis zum 30. Sept. oin Di N. Dle — —— 0— in ihre Standorte zi gekehrt ſei— VVV 5 5 i 9 87 är⸗ O bev bfarrerſte Llle in Karlsruhe wird nach Metz verlegt. Der Geſchäftsdereich des kathol. Nilitär⸗Oberpfar⸗ 75 2 N 4 28. 824 2* 0*2 2 9 pf rers in Metz umfaßt künftig den Bagirk des 16. Armerkorps, dor E 27 242 E 2 7 0 r. des kathol. Militär⸗Oberpfarrers in Skraßburg i. G. die Baginke des 14. und 18. Armeekorps. * Im Zeitalter der Organiſation. Die Ratſchreiber des Be⸗ bathol. zirks Singen gründeten einen Bezirksverein.— Auch Sale m hat jetzt einen Gewerbeperein, dem bei ſeiner Gründung ſofort 52 Mitglieder beitraten.— In Bodersweier wurde ein ländlicher Kreditverein ins Leben gerufen.— In Laht hat ſich eine Ortsgruppe des Badiſchen Malerverbandes gebildet.— In letzterer Stadt wurde ſodann eine Zwangsinnung der ſelbſtändigen Blechner und Inſtallateure, die den ganzen Amtsbezirk umfaſſen ſoll, gegründet. Die Preiſe erfahren infolge der andauernden Steigerung des Preiſes der Rohmaterialien einen Aufſchlag. Dem Jahresbericht des„Deutſchen Vereins für ländliche Wohlfahrts⸗ und Heimatspflege“ iſt zu entnehmen: Die Mitglieder⸗ zahl beträgt zurzeit 1145(244 korporative und 901 perſönliche). Zu den korporativen Mitgliedern zählen: die Anſiedlungskommiſ⸗ ſion, 9 Generalkommiſſionen, 111 Kreis⸗ und Bezirksausſchüſſe, 17 weitere Behörden, 4 Verſicherungsanſtalten, 8 Landwirtſchafks⸗ zammern, 46 landwirtſchaftliche Vereine, 8 Vereine für innere Miſſion, 38 Wohlfahrtsvereine. Die Einnahmen betrugen nach dem Etat 29 979.17., die Ausgaben 30 542 M. Neben der Aus⸗ kunftserteilung, die ſich auf alle Fragen der ländlichen Wohlfahrts⸗ pflege bezog, hat die Geſchäftsſtelle eine umfangreiche literariſche Tätigkeit entfaltet. Auf der letzten Hauptverſammlung des Vereins in Berlin wurde die Notwendigkeit der allgemeinen Ausdehnung der Krankenverſicherungspflicht auf die Landarbeiter betont. Ein freiſtudentiſcher Kongreß wird, wie die Heidelberger Freie Studentenſchaft mittteilt, anläßlich der Jubiläumsfeierlich⸗ keiten hier abgehalten. Datum und Programm kverden zu Beginn des.⸗S. bekannt gegeben werden. * Der Gemeinnützige Verein Jungbuſch⸗Neckarſpitze hielt am Sonntag Vormittag eine gut beſuchte Verſammlung ab, in welcher folgende Reſolution gefaßt wurde:„Die am Sonntag, den 8. März in der Bahnhofwirtſchaft des Zentralgütervahnhofes ta⸗ gende, zahlreich beſuchte Verſammlung des Gemeinnützigen Vereins Jungbuſch⸗Neckarſpitze hält die Erſtellung einer elektriſchen Straßenbahnlinie nach dem Zentralgüterbahnhof⸗Neckor⸗ ſpitze bis zu den Petroleumlagern für eine dringende Norwendigkeit und ſtellt das Erſuchen an verehrlichen Stadtrat und Bürgeraus⸗ ſchuß, mit möglichſter Beſchleunigung die Erbauung und Inbetrieb⸗ nahme der genannten Linie zu beſchließen. Für ebenſo dringlich erachtet die Verſammlung, daß für die unterſten Klaſſen der Valks⸗ ſchule geeignete Unterrichtsräume auf der Neckar⸗ ſpitze unverzüglich bereit geſtellt werden.“ Wir werden auf die Ver⸗ ſammlung noch zurückkommen. *Dieſterweg⸗Verein. Der zweite Vortrag des Herrn Prof. Dr. Süpfle über:„Kultureinfluß Deutſchlands auf Frankreich mit beſonderer Berückſichtigung der am Mittwoch, den 6. Märgz er., abends ½9 Uhr, in der Aula der Friedrichsſchule ſtatt. Da der erſte Vortrag ſchon ſehr intereſſant war, der zweite aber noch viel intereſſanter zu werden verſpricht, ſo iſt ein recht zahlreicher Beſuch zu erhoffen. Der Eintritt iſt frei für jedermann. * Verein für Naturkunde. Vor einer Zuhörerſchaft, welche den Vortragsſaal(Loge IL. 8, 9) bis zur letzten Ecke erfüllte, ſprach Herr Profeſſor Dr. Müller vom hieſigen Realgymnaſtum vergangenen Mittwoch über Hertzſche Wellen. Den Aus⸗ wohldurchdachten und durch ſichere Experi⸗ mente unterſtützten Vortrages bildeten die Grundzüge der Wellen⸗ lehre, wie wir ſie als fortſchreitende Wellen an den Schallwellen der Luft, als ſtehende Wellen an den Schwingungen der Violtn⸗ ſaite beobachten können. Es läßt ſich allgemein ausſagen, daß Wellenbewegungen auf periodiſch nach Raum und Zeit verlaufen⸗ den Zuſtandsänderungen eines Mediums beruhen. Der engliſche Phyſiker Faradah war der erſte, welcher in der Umgebung eines Magneten Zuſtandsänderungen feſtſtellte. Die Projektion eines Magneten zeigte, wie in deſſen Umgebung Eiſenfeilſpäne auf ganz beſtimmten Linien ſich anordnen. Es entſtehen die ſogenannten Kraftlinien, welche aber auch ohne die Eiſenteilchen dorhanden ſind; der hypothetiſche, alle Körper durchſetzende Aether iſt ihr Träger. In gleicher Weiſe werden auch in der Umgebung eines elektriſch geladenen Konduktors Spannungszuſtände im Aether hervorgerufen. Benützt man jedoch die Funkenſtrecke des Induk⸗ tionsapparates, ſo läßt ſich mit Hilfe geeigneter Inſtrumentarien, die im Saal montiert waren, der experimentelle Nachweis liefern, daß dieſe durch Elektrizität verurſachte Zuſtandsänderung ſich ſowohl auf Drähten, als auch im Aether wellenförmig fortpflanzt. Die genaue Unterſuchung dieſer Hertzſchen Wellen, ihre Reflexion, Interferenz und Brechung, zwingt zur Annahme, daß Lichtwellen und elektriſche Wellen im Weſen dasſelbe ſind und ſich nur durch die Länge der Wellen unterſcheiden. Wie die elektriſchen Wellen bei der drahtloſen Telegraphie praktiſche Verwertung finden, wird ein zweiter Experimentalvortrag zeigen, welcher am Mittwoch den 6. März, abends 9 Uhr, wiederum im Saale der Loge L 8, 9 abgehalten wird. * Im Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur hielt am Donnerstag abend Herr Rabbiner Dr. Wilensky aus Niko⸗ lajeff einen ſehr intereſſanten Vortrag über das Thema: Unter dem Druck eines hundertjährigen Ausnahmezuſtandes. Beitrag zur Gegenwartsgeſchichte der Juden in Rußland“. Die Leidens⸗ geſchichte der Juden in Rußland beginnt mit der im Jahre 1772 dei der erſten Teilung Polens erfolgten Vereinigung Weißruß⸗ lands mit Rußland. Die erſte folgenſchwere Maßregel gegen die Juden war die Schaffung des Anſiedlungsrayons im Jahre 1791. Von da an datiert das Chaos der Verordnungen, die alle nur die eine Tendenz gemeinſam haben, die Juden für vogelfrei und rechtlos zu erklären. Der Redner gab dann ſtatiſtiſche Einzel⸗ heiten über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der 5½ Millionen ruſſiſcher Juden, von denen 96 Proz. im Anſiedlungsrayon zu⸗ ſammengepfercht ſind, während nur 4 Proz, außerhalb desſelben leben. Die Hauptbeſchäftigung der ruſſiſchen Bepölkerung bildet der Ackerbau, bei den Juden ſind es nur 3 Proz., weil ihnen Kauf und Verkauf von Land geſetzlich unterſagt iſt. Dieſe 8 Proz. leben in den zu Anfang des 18. Jahrhunderts ange⸗ legten Kolonien, wo ihnen aber auch das Leben möglichſt erſchwert wird. In allen großkapitaliſtiſchen Unternehmungen iſt der An⸗ tdeil der Juden ein minimaler; Journaliſten, Aerzte, Rechts⸗ anwälte ſind nur 11 Proz. Dagegen ſind über 54 aller Lehrer Rußlands Juden, und zwar erteilen dieſe ausſchließlich Elementar⸗ unterricht an jüdiſche Kinder, wofür die größtenteils in entſetz⸗ licher Armut lebende jüdiſche Bevölkerung jährlich etwa 11 Mill. Mark aufbringt. Die Hauptbeſchäftigung der Juden bilden Handel und Gewerbe, beſonders das Kleinhandwerk. Die Juden ſind durch die ruſſiſche Geſetzgebung zu einem Volk von Bettlern gemacht worden; die wenigen Wohlhabenden werden durch die Pogrome, die durch die Regierung jetzt zum Syſtem ausgebildet worden ſind, ruinierk. Der Redner hob rühmend die Tätigzeit des Hilfsbereins der deutſchen Juden hervor, welcher bei den letzten Judenmaſſgeres in wirkſamer Weiſe eingegriffen und durch die Gründung eines Auswanderungsbureaus ſehr viel getan hat, literariſchen Einwirkung“ findet um die oft ohne alle Kenntnis der Verhältniſſe reiſenden Aus⸗ wanderer mit Rat und Tat zu unterſtüten. Mit einem Appell zu katkräftiger Hilfe ſchloß der Redner ſeinen Vortrag, der durch ſeine ſchlichte Sachlichkeit auf die Zuhörer einen tiefen Eindruck machte. Damen⸗Riugkämpfe im Apollbo. In der Montag⸗Abendvor⸗ beſiegte Frl. Simſion(Hannover) die Rheinländerin Frl. Stargard in 7½ Min. dureh Halbnelſon am Boden. Die Ungarin Frl. Peſchnik bezwang Frl. Germak(Oeſterreich) in kaum 4 Min. durch einen Armdurchzug am Boden. Schärfer und intereſſanter geſtaltete ſich der Kampf zwiſchen der ſchlanken Rhein⸗ länderin Frl. Meiſter gegen die Holländerin Frl. Straaten. Erſt nach 16 Minuten gelang es Frl. Meiſter, ihre Gegnerin durch Hüftenf tion mitteilt, tritt im Repertoire des Märzprogramms mit dem heutigen Tage inſofern eine große Aenderung ein, als ſtatt„Flo⸗ und Patapon“ der brillante deutſche Luſtſpiel⸗Einakter„Die Schulreiterin“ gegeben und die erſte Abteilung durch vier der beſten Varieteſterne und Humoriſten ausgefüllt wird. Die Damen⸗ Ringkampf⸗Konkurrenz, bildet die dritte Abteilung. Da im Apollo⸗ ſtellung Cabaret Dannh Gürtler nur noch wenige Tage auftritt, de⸗ eile ſich jeder, der den einzigartigen Künſtler noch nicht bewundert, mit dem Beſuche der in jeder Hinſicht höchſt ſtellung. * Lohnbewegung der Schneider. Die hieſigen Schneider ſind ebenfalls in eine Lohnbewegung eingetreten. In einer geſtern Abend abgehaltenen Verſammlung von freigewerkſchaftlich chriſtlich organiſierten Schneidern wurde nach der„Volksſt.“ eine Reſolution einſtimmig angenommen, in der die Verpflichtung aus⸗ geſprochen wird, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln den von der Lohnkommiſſion ausgearbeiteten Tarif in vollem Umfange zur Durchführung zu bringen. Der Tarif ſoll diesmal mit allen Arbeitgeberfirmen letwa 76) abgeſchloſſen werden, während bis⸗ her dreierlei Tarife mit 13 Klaſſen exiſtierten. Im neuen Tarif ſind nur noch 5 Klaſſen vorgeſehen. *Aus Ludwigshafen. Ein lediger warf geſtern nachmittag auf einem van Ludwigsbafen nach Mun⸗ denheim fahrenden Wagen der Elektriſchen einer mitfahrenden Frau aus durer Roheit ihren Korb von der Plattform auf die Straße. Als ihn der Schaffner hierüber zur Rede ſtellte, wurde er gegen denſelben frech und ſprang dann von dem in voller Fahrt befindlichen Wagen. Der Schaffner ließ hierauf den Wagen halten, um den Rohling zur Rede zu ſtellen. Als Antwort ſchlug er ihm mit der Fauſt ins Geſicht, warf ihn die Böſchung am Wege hinunter und ergriff die Flucht. In Mundenheim gekang es, den rüden Patron aufzugreifen. Da er ſich auch gegen die Poligzei renitent benahm, wurde er für einige Stunden hinter Schloß und Riegel gebracht. ANus dem Grossherzogtum. Hockenheim, 5. März. Nach vorausgegangenem Streit gerieten am Samstag zwei verheiratete Fabrikarbeiter derart aneinander, daß der eine ſeinem Gegner mit kräftigem Fauſtſchlag den Backenknochen einſchlug.— Mutwillige Burſchen haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Treppen an der kathol. Kirche losgeriſſen. Von den Tätern hat man keine Spur. * Wiesloch, 4. März. Aus dem Feuſter geſprungen iſt im 2. Stock des Haufes der Witwe Jakob Hoffmann in der Bachſtraße das 8 Jahre alte Töchterchen des Taglöhners Joſef Lindner, welches dort zur Beaufſichtigung eines kleinen Kindes zurückgelaſſen worden war, da die Mutter des Kindes außerhalb zu tun hatte. Das Mädchen, welches allein in der verſchloſſenen Wohnung war, wurde ungeduldig und wollte hinaus. Es öffnete beis Fenſter und rief einer vorübergehenden Frau zu, ſie ſolle das Haus öffnen, ſonſt ſpringe es zum Fenſter hinaus. Die Frau ſuchte das Kind zu beruhigen und verſuchte anch die Haustüre zu ſtffnen; dieſe aber war, wie geſagt verſchloſſen. Plötzlich, ehe noch die Frau an das Fenſter zurückgekommen war, ſprang das Kind zum Fenſter hinaus und ſiel auf das Geſicht. Der verhäng⸗ nisvolle Sprung hat lt.„Wiesl. Ztg.“ glücklicherweiſe keine ſchlimmen Folgen gehabt. Das Kind iſt mit ſtarken Abſchürf⸗ ungen und Anſchwellungen des Geſichts davongekommen. oc. Pforzheim, 4. März. Der ungedeckte Gemeindeauf⸗ wand iſt von 1069 500 Mark auf M. 2 100 000 geſtiegen. Trotz⸗ dem bleibt die Umlage wie im Vorjahre für Pforzheim 50 Pfg., für Brötzingen 63 Pfennig. Zur Schuldentilgung ſind dieſes Jahr 293 192 Mark erforderlich, zur Kapitalverzinſung 839 345 Mark. Die Steuerkapitalien ſind bedeutend geſtiegen. oe. Freiburg, 4. März. Der Senior der katholiſchen Geiſtlichen der Erzdiböſe und Gründer der Kretinenanſtalt in Herthen, Geiſtl. Rat Rolfus, iſt im 88. Lebensjahre in Herthen geſtorben. Der Verſtorbene wurde am 24. Auguſt 1842 zum Prieſter geweiht. oc. Emmendingen, 4. März. Ein gräßlicher Un⸗ glücksfall ereignete ſich am Samstag Abend in der Maler⸗ ſchen Maſchinenfabrik in Teningen. Der Eiſendreher Moritz Schindele wurde von einem Stück einer zerſpringenden Riemen⸗ ſcheibe an den Kopf getroffen. Schindele war ſofort tot. Er hinterläßt eine Witwe und mehrere Kinder. * Kleine Mitteilungen aus Baden. In Neckar⸗ hauſen wurde bei der Bürgermeiſterwahl der Land⸗ wirt Jakob Krieger mit 16 Stimmen von 29 Stimmberechtigten gewählt.— Die Steuerkapitalien von Waldshut für 1907 be⸗ tragen rund 11 Millionen Mark. Der Voranſchlag verzeichnet in Einnahmen 53 280 Mark, in Ausgaben 133 159 Mark. Zu decken ſind durch Umlage 79879 Mark. Der Umlagefuß beträgt wie im Jahre 1906: 75 Pfennig.— Die Steuerkapitalien des Kreiſes Waldshut für 1907 betragen 214 479 448 Mark. Die Vermehrung gegenüber dem Vorjahre beläuft ſich auf Mark 4 382 452.— Von berſchiedenen Seiten wird dem„Staufener Wochenblatt“ mitgeteilt, daß der ſtrenge Winter den Reben ſehr geſchadet habe. Unterſuchungen und Proben hätten ergeben, daß viele Augen erfroren ſeien. Pfalz, Heſſen und Umgebung. y Frankenthal, 4. März. Heute nachmittag iſt der langjährige Einkaſſierer des ſtädt. Gas⸗ und des ſtädt. Waſſer⸗ werkes, der frühere Schutzmann Georg Hettesheimer verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis des hieſigen Landgerichts verbracht worden. Hettesheimer wird beſchuldigt, Gas⸗ und Waſſerquittungen gefälſcht und von den Zahlungspflichtigen höhere Beträge, als in Wirklichkeit zu bezahlen waren, erhoben zu haben. In mehreren Fällen ſind ihm die Fälſchungen und Unterſchlag⸗ ungen bereits nachgewieſen. Die Unterſuchung gegen Hettes⸗ heimer iſt ſchon ſeit etwa 8 Wochen anhängig. Die Beibringung von Beweismitteln für die Veruntreuungen Hettesheimers wird dadurch ſehr erſchwert, daß viele nicht mehr im Beſitz der ihnen überlaſſene Monatsquittungen ſind und viele andere Gas⸗ und Waſſerkonſumenten, um nicht mit dem Gericht in Berührung zu kommen, die Behauptung aufſtellten, daß ſie die Quittungen ver⸗ nichtet hätten. Hettesheimer befindet ſich in den günſtigſten Ver⸗ hältniſſen. Er ſoll ein nicht unbeträchtliches Vermögen beſitzen. * Grünſtadt, 4. März. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich heute mittag kurz nach 2 Uhr in der hieſigen Steingut⸗ fabrik. Der Arbeiter Wilhelm Mauer, welcher, wie verlautet, die heutige Mittagsſchicht in etwas angetrunkenem Zuſtande antrat, geriet auf noch unaufgeklärte Weiſe in die Transmiſſion einer ſogenaunten Maſſemühle und wurde anſcheinend mehrmals herumgeſchleudert, ſo⸗ intereſſanten Vor⸗ Zimmergeſelle aus Oppau chwung zur Niederlage zu hringen.— Wie uns die Direß⸗ 18 0 und daß er ſchwere innere Verletzungen und Knochenbruche bavontrug; Mauer arbeitete ganz allein und ein ſpäter zur Stelle kommende Arbeiter fand den Unglücklichen bereits ſterbend am Boden liegen. Mit Hilfe der ſyfort benachrichtigten Sanitätskolonne wurde der Transport Mauers ins Krankenhaus bewerkſtelligt, wo er kurze Zeit darauf ſtar b. Mauer iſt 35 Jahre alt und Vater von 3 kleinen Kindern. Viernheim, 4. März. Das diesjährige Gauturn⸗ eſſt des Bergſtraß⸗Weſchnitztal⸗Turngaues, das dem Turnverein Viernheim übertragen wurde, findet nach einem vom Turnrate geſtern in Lützelſachſen gefaßten Beſchluſſe am 80. Juni dahier ſtatt. Das Gebirgsturnfeſt in Lorſch iſt auf den 5. Mai feſtgelegt worden.— Der Preis für Schweinefleſſch iſt dahier auf 70 Pfennig zurückgegangen. Sport. 5 5 Die Mannheimer Fußballgeſellſchaft von 1896 ſpielte am in Prag gegen die dortige Slavia und unterlag int 8 Fußball. In Karlsruhe verlor am vergangenen Sonntag die Mannheimer Fußball⸗Geſ.„Union“ J gegen eine der hervorragendſten ſüddeutſchen Mannſchaften, die Karlsruher Phönix I 5: 2. Halbzeit 12 Nachdem kürz nach der Pauſe einer der Beſten von Unfſons Hinterleuten ſpielunfähig gemacht wurde, konnte Phönix noch viermal erfolgreich einſenden. Union trat mit 2 Erſatzleuten an.— Die 3. Mannſchaft der M. F. G. Union war ſiegreicher. Sie gewann auf dem hieſigen Exerzierplatz gegen die 1. Mannſchaft des Wormſer Fußballklubs Allemanſa überlegen 10: 1. Halbzeit 2: 0. Theater, Runſt und Wiſenſchaft Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienstag, 5. Märze „Carmen“.— Mittwoch,.:„Die luſtige Witwe“.— Donnerstag, 7˙:„Salome“.— Freitag,.:„Boccaccio“.— Samstag,.:„Der Evangelimann“.— Sonntag, 10., nachm.:„Die Geifha“ Abends; „Lohengrin“.— Montag, 11.:„Der Bettelſtudent“. Hochſchulnachrichten. In Straßburg hat ſich der Generaloberarzt und Diviſionsarzt Dr. W. Schumburg als Privotdozent der Hygiene habilitiert. Er war in gleicher Eigenſchaft ſchon von 1899 bis 1906 an der Techniſchen Hochſchule in Hannvver tätig geweſen. — Der Aſſiſtent am Würz burger Phyſikaliſchen Inſtitut, Dr. Ch. Füchtbauer, habilitierte ſich in der dortigen philoſophiſchen Fakultät für das Fach der Phyſik. Metzer Stadttheater. Am 1. März gelangte im Metzer Stadttheater die zweigktige Oper„Das Jägerhaus“ von Wilhelm Reich zur überhaupt erſten Aufführung. Das reizvolle, flott geſchriebene Werk fand unter der Leitung des Komponiſten und von Direktor Ottvo Buyucks perſönlich inſzenterk eine ſehr beifällige Aufnahme Die Wohltätigkeitsvorſtellung der„Comédie francaiſe“, die Frank⸗ reichs ruhmreichſte Bühne zu Gunſten der Hinterbliebenen des verunglückten Dampfers„Berlin“ veranſtaltet, iſt nunmehr end⸗ gültig auf den 9. April feſtgeſetzt. Das Programm wird das ſolgende ſein: Von den Mitgliedern der Comsdie frangaiſe dargeſtellt gelangt Paillerons Luſtſpiel„Die Welt, in der man ſich lang⸗ weilt“ zur Darſtellung, während im zweiten Akt des Stückes ſich eine Anzahl Mitglkeder der großen Oper, der Spera eypmique und einige Sozietäre von der Comédie zu einer großen Konzert⸗ veranſtaltkung vereinigen, an der neben anderen Kunſtkräften ſich auch der berühmte Pianiſt Louis Diemer beteiligt. Der Kaiſer und die dramaliſche Kunſt. Am vergangenen Don; nerstag ſagte Kaiſer Wilhelm im Berliner„Neuen Theater“ zu Suzanne Despres:„ Unſer Volk bleibt im Gegenteil ſeinen Dichtern treu und findet Freude an ihren Werken Aufs Gymnaſtum folgt die Hochſchule, auf die Hochſchule das Theatex. Es ſoll die Seelen erheben und erweitern. Das Volk braucht keine Darſtellung der Wirklichkeit; die kennt e 8. die iſt ihm vom Alltag her geläufig. Man muß ihm Gr ößeres und Edleres zeigen, etwas, was über der „Kameliendame“ ſteht.“ Und heute, Dienstag Abend, findet in „Ferdinand Bouns Berliner Theater“:„Auf Allerhöchſten Befehl Sr. Majeſtät des Kgiſers“ eine Vorſtellung von ——„Der Hund von Baskerville“ ſtatt. Weiß der aiſer, meint die„Nat.⸗Ztg.“ mit Recht, wie die einfache Zuſammenſtellung dieſer beiden Nachrichten auf die Gebildeten Deutſchlands wirkte Theaterſchutzzölle? Schutzzölle dem„nationalen“ Theater dienſthar su machen, iſt dem Magiſtrat der norwegiſchen Hauptſtadt Cheri ſt i⸗ anig eingefallen. Fremde Schauſpielergeſellſchaften ſollen 10 Prozent der Bruttoeinnahme entrichten. Dieſe merkwürdige Kulturbeförderung richtet ſich gegen die däniſchen Gaſtſpiele, die dem Nationaltheateß ſtarke Konkurrenz machen. Wenn die Bürgervertretung zuſtimmt, erleben wir vielleicht das ergötzliche Schauſpiel, daß von der anderen Seite mit Ausfuhrprämien, Kampfzöllen, Einfuhrverboten geantwortet wird. Der Unſinn des ganzen nationalen Schutzes könnte uſcht draſti⸗ ſcher verſpottet werden als durch dieſe Schildbürgerei. 3 Die belgiſche Südpolar⸗Expeditiun. Man berichtet aus Ant⸗ werpen: Der Plan der neuen belgiſchen Südpolar⸗Expedition, deſſen Leitung Henri Arctowski übernehmen wird, erregt in Lande lebhaftes Intereſſe. In Antwerpen hat ſich ein Komitee gebildet, das die Vorbereitungen beſchleunigen will und dem viele bekannte belgiſche Perſönlichkeiten beigetreten ſind. Auch ein Ausſchuß von Reedern hat ſich gebildet, um über die Frage, welches Schiff für die Expedition verwandt werden ſoll, zu ent⸗ ſcheiden. Arctowski hat ſich ſelbſt über ſeine Pläne ausführlich geäußert:„Meine Abſicht iſt, die Erforſchungsarbeit dort zu be⸗ ginnen, wo im März 1899 die„Belgica“ vom Eiſe losbam, alſo zwiſchen dem 109. und 160. Grad weſtlicher Länge, in der Gegend von Eduard VII.⸗Land. Hier befindet ſich ein gewaltiges Ge⸗ biet, das von der zweiten belgiſchen Südpolar⸗Expedition durch⸗ forſcht werden muß, um die von Commander de Gerlache mit der „Belgica“ vor acht Jahren gemachten Beobachtungen zu ergänzen und zu erweitern. Etwas ſüdlich von Eduard VII.⸗Land, auf der weſtlichen Hälfte, befindet ſich der„Roß“⸗Eiswall. Von dieſem Punkt aus könnte die Fahrt gegen den Südpol mit den beſten Erfolgausſichten begonnen werden. Dort befindet ſich auch eine koloſſale glatte Eisfläche, auf der ich ein oder zwei Automo⸗ bile verwenden zu können hoffe, Darauf freilich gründe ich nicht die Hoffnung, den Pol zu erreichen, aber ſie werden es mir ge⸗ wiß erleichtern, die Ausdehnung von Eduard VII.⸗Land zu unter⸗ ſuchen und zu ſehen, ob mit dem 20. Grad weſtlich gelegenen Vik⸗ toria⸗Land ein Zuſammenhang beſteht. In dieſem Falle müßte ſich ein rieſiger Golf zwiſchen Viktoria⸗Land und Eduard VIL.⸗ Land befinden. Sollten die Länder ſich nicht berühren, ſo hätten wir es zu ſchaffen mit einem gewaltigen Meeresarm, der die Polarzone in zwei Hemiſphären trennt.“ 5 Ein beißender„Schauſpieler“. Aus Newyork wird berichtet: Ein Hund, der im Empire⸗Theater allabendlich in dem Drama „Captain Jinka“ als„Schauſpieler“ mitwirkte, hat ſich in einer der letzten Aufführungen ſeiner Rolle ſehr wenig würdig gezeigt, indem er die bekannte Schauſpielerin Miß Ethel Barrymors an⸗ fiel und ſie durch Biſſe erheblich verwundete. Während die Schau⸗ ſpielerin die Laufplanke von einem Ozeandampfer herabſtieg, einen Schoßhund im Arm und von zwei Bernhardinern begleitet, packte ſie plötzlich einer der letzteren am Arm und biß ſich darin feſt. Nur mit Mühe konnte Miß Barrymore das wütende Tier ab⸗ ſchütteln; aber ſie ſtieß keinen Schrei aus, um das Publikum nicht zu beunruhigen. Ein Arzt brannte die Wunde aus und verband ſie. Der Hund aber mußte das„ſchlechte Spiel“ mit dem Tode büßen. Gerſchtszeſtung. * Karlsruhe, 4. März. Ein im Jahre 1900 hier gegrün⸗ detes größeves Unternehmen, die Karlsruher Eiſen⸗ und Metall⸗ gießerei, geriet im September dieſes Jahres in Konkurs Die Einleitung des Konkursverfahrens führte zu der Entdeckung ver⸗ ſchiedener Verſtöße gegen das Geſetz über die Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung und gegen die Konkursordnung. Dies hatte 1 Sate. ——— Seneral⸗Anzelger.(Abendblakt.) Mannhelm, B. Mürz. dar Folge, daß gegen die Geſchäftsführer der Karlsruher Eiſen⸗ und Metallgießerei, den Kaufmann Auguſt Hammer aus Ett⸗ Aingen, den Techniker Franz Odenwald aus Lichtental und den Reiſenden Wilhelm Heidelberger aus Tiefenbach Anklage erhoben wurde. Allen drei Angeſchuldigten wurde zur Laſt ge⸗ legt, daß ſte am 18. Oktober 1902 bei Erhöhung des Stammia⸗ pitals der Geſellſchaft an das hieſige Amtsgericht die Anzeige machten, daß von dem Kapital von 46000 Mark die Stammteil⸗ Haber ein Viertel einbezahlt hätten, während dies tatſächlich nicht der Fall war. Deswegen und wegen verſchiedener anderer Ver⸗ ſtöße gegen die geſetzlichen Vorſchriften erachtete das Gericht die Angeklagten im Sinne der erhobenen Anklage ſchuldig und ver⸗ Urteilte Hammer zu 4 Wochen Gebängnis und 250 Mark Geldſtrafe, Odenwald zu 120 Mark Geidſtrafe und Heidelberger zu 100 Mark Geldſtrafe. Stimmen aus dem Publikum. Die Dalbergſtraße. Die Ausführungen des Bürgermeiſters Martin ſowie des Stadtbaurats Eiſenlohr auf die Anfragen der Stadtverordneten Klein, König und Vögtle in der letzten Bürgerausſchußſitzung for⸗ dern geradezu die öffentliche Kritik heraus. Im Oktober 1904 beſchloß der Stadtrat, die Angrenzer der Dalbergſtraße zu den Herſtellungskoſten beizuziehen. Im Dezbr. 1904 wurde ihnen die Auflage gemacht mit den auf ſie entſallenden Beträgen. Nach dem Aufgeſtellten Voranſchlage ſollten die Angrenzer auch für den Anfauf der Häuſer aufkommen, wodurch ganz horrende Summen fär bden einzelnen Angrenzer herauskamen ſu. a. Beträge von 15000 M. bis 54000.]. Daß die davon Betroffenen energiſch dagegen proteſtierten, da es für viele der wirtſchaftliche Ruln be⸗ beutet hätte, verſteht ſich bon ſelbſt. Der Stadtvat ließ nunmehr die Sache fallen und beſchloß, die Herſtellung der Straße einfach nicht auszuführen, trotzdem er durch den erſten Beſchluß aner⸗ kannte, daß ihre Inſtandſetzung dringendes Bedürfnis iſt. Der Stadtrat hat gar keine Ahnung davon, wie ſchwer die Intereſſenten unter den tieftraurigen Zuſtänden zu leiden haben und welche Ver⸗ Kuſte ſie ſchön erlitten. Das kümmert den Stadtrat wenig, denn, wie es ſcheint, muß Strafe ſein für den damaligen Proteſt. Daß durch die neuerſiche Hinausſchiebung der Korrektiun der Straße auf lange Jahre die Aufregung der Bewohner des Jung⸗ Puſchs(des Stiefkinds der Stadt Mannheim] aufs höchſte geſtiegen liſt, iſt leicht zu begreifen und die Aeußerungen, welche überall fallen, ſind nicht gerade ſchmeichelhaft für den Stadtrat. Es iſt für jeden Kenner der Verhältniſſe wirklich nicht zu begreifen, was ben Staptrat zur Hinausſchiebung veranlaßt, denn 1. mündet die Hauptzufahrtsſtraße zur Brücke doch direkt auf die Dalbergſtraße, 2, wurden die Pläne unter dieſer Bedingung genehmigt, und 3. Kußten einige Hausbeſitzer ſchon zurückbauen auf Anordnung der tädt. Baubebörde. Bei Nichtherſtellung der Straße wäre eine Kage gegen die Stabtgemeinde wegen direkter Schäbigung der betr. Intereſſenten u. E. gar nicht ſo ausſichtslos. Ja, wenn es für die öſtliche Stadterweiterung wäre. Da iſt Geld in Hülle und Fülle da und wenn es ſelbſt Millionen ſind. Aber für die Stadt⸗ verwaltung bildet das betr. Jungbuſchviertel ein Blümlein„Rühr mich nicht au“. Hoffentlich ſſt in dieſer Sache ſeitens des Stadt⸗ Fats das letzte Wort noch nicht geſprochen; insbeſondere da jetzt ein Konſortium die Seilerſtraße herſtellt, kann die Stadtgemeinde Lanz gut die Dalbergſtroße in Stand ſetzen laſſen, es fehlt aber Aur am guten Willen. 8. e Letzte Nachrichten und Telegramme. Lahr, 4. März. Bei ber heute vorgenommenen Wahl von Stabtverordneten dor 3. Klaſfe gelang es den Sogial⸗ demokraten, 12 ihrer Kandidaten durchzubringen, während von der von liberaler Seite aufgeſtellten Liſte nur 6 Namen als gewählt aus der Urne hervorgingen. Ein in letzter Stunde vom Zentrum ausgegebener Wahlgettel führte eine Zerſplitterung der (Stimmen zugunſten des ſogialdemolratiſchen Vorſchlags herbei. Die Wahlbeteiligung war eine äußerſt flaue. * Jrankentbal(Pfalz), 3. Mürz. Der Kaſſierer Hettes? keimer der hieſigen ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerke wurde wegen Anterſchlagung und Urkundenfälſchung verhaftet. Landan(Rfalz), 5. März. Die hieſige Strafkammer ver⸗ Arteilte den Weinhändler Nathan Manyer von Böchingen wegen Weinfälſchung zu 1800 Mark Gelbdſtraſe. 30 000 Liter Wein wurden beſchlagnahmt. Darmſtadt, 8. März. Die Zweite Kammer be⸗ willigte die von der Regierung für Inſtandſetzung der Innenräume des Schloſſes Lichtenberg geſorderten M. 82 000. Der Reichsver⸗ band deutſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften, welcher die Räume benützen will, hat auf Grund eines Vertrages für zunächſt füänf Jahre zu einer angemeſſenen Verzinſung des Vankkapitals ſich verbürgt. Köln, 5. März.(Amtlich.) Infolge der Entgleiſung des DeZuges Nr. 32 heute früh im Tunnel zwiſchen Verviers⸗Oſt und Werviers⸗Weſt iſt dieſe Strecke geſperrt. Perſonen⸗Schnellgüge von und nach Belgien werden von Verviers und Herbesthal über Aubel und Bleyberg geleitet. Die Züge von Belgien trafen mit großen 155 resden, 5. März. Die Jabrik für photographiſche Apparate durm. Hüttich u. Sohn wurde in der vergangenen Nacht bun einemgroßen Brande heimgeſucht. Der Schaden iſt lt. „Irkf. Zig.“ beträchtlich, jedoch durch Verſicherung gedeckt, Dresden, 5. März. Am 17. März wird der national⸗ liberale Landesverein ſeine Frühjahrstagung in Dresden abhalten. Für die Hauptverſammlung hat Abg. Baſſermann einen Vortrag über die politiſche Lage zugeſagt. Magdeburg, 5. März. Der Direktor des bieſigen Stadttheaters, Hofrat Cabiſius, iſt heute Nacht plötzlich ge⸗ ſtorben. * Berlin, 5. Mürz. Die Giſenbahnverbindungen Mitteldentſchlands werden im Sommerfahrplan außer den bereits mitgeteilten insbeſondere nachfolgende Verbeſſerungen er⸗ fahren: Zu den 8 neuen Schnellzügen zur Berbindung mit Köln kommen noch 4 neue Schnellzüge zur Verbindung mit der näheren Umgebung. Ein neues Schnellzugspaar verkehrt zwiſchen Frankfurt unk Maunheim, ein zweites zwiſchen Frankfurt und Worms. Die Tahrzeiten ſind ab Frankfurt a. M..08 Uhr vormittags, in Maun⸗ heim 11 Uhr vormittags.(FIrkf. Ztg.) *Berlin, 5. März. Die Budgetkömmiſſion des Abgeordnetenhauſes beriet den Geſetzentwurf betreffend die Eintichtung von Wanderarbeitsſtäätten und nahm den.5, welcher den Provinzen die Erſtattung von zwei Drittel der Koſten der 85 25 7 mit dem Srſaßz⸗ untra hdem der Sta i ia Drittel der Koſten zurückerſtattet, an. Verviers, 5. März. Zwiſchen Verviers und Herbesthal entgleiſte deute Nacht auf belgiſchem Gebiet in einem Tunnel der Paris⸗Berliner D⸗Zug. Die Maſchine und mehrere Wagen Anirden zum Teil zertrümmert. Menſchen wurden nicht berletzt. Bis heute vormittag 10 Uhr waren die beiden Geleiſe geſperrt. Zur Arbeiterbewegung. iesbaden, 4. März. Die hieſigen Damenſchnet⸗ r haben wegen Lohnſtreitigkeiten ſämtlich ihre Kündigung eingereicyt * Hanau, 5. März. Die Schneiber ſind in eine Lohn⸗ bewegung eingetreten. Sie haben den Unternehmern einen er⸗ höhten Lohntarif unterbreitet. .⸗Gladbach, 4. März. Wegen nicht völliger Bewilligung threr höheren Lohnforderungen haben zweihundert Weber der Gladbacher Wollinduſtrie vormals Jaſten die Kündigung ein⸗ gereicht. Wiean, 4. März. Trieſter Induſtrielle, Kaufleute, Spedi⸗ teure und Reebr beſchloſſen in einer Verſammlung die allge⸗ meine Ausſperrung der Hafenarbeiter, falls ihnen nicht die Benützung des ſelbſtgewäßlten Perſonals zum Verladen von Waren bis heute abend ſechs Uhr zugeſichert ſei. Die Statt⸗ halterei bemüht ſich um Rücknahme dieſes Beſchluſſes, damit nicht der paſſive Widerſtand auf der Staatsbahn und Südbahn und der Streik im Freihafen wieder ausbreche. * Moskau, 5. März. Geſtern iſt hier ein Ausſtand der Schriftſetzer ausgebrochen. In den größeren Druckereien wur⸗ den die Streikenden ſofort abgelohnt. Fraukreich und die deutſche Kolonialpolitik. * Pariß 5. Mürz. Der Deputierte Zueien Hubert, Ver⸗ treter des Ardennendepartements, Vizepräöſident des Kammeraus⸗ ſchuſſes für auswärtige und koloniale Angelegenheiten, der ins⸗ beſondere in der marvkkaniſchen Augelegenheit wiederholt mit Bericht⸗ erſtattungen betraut war, erklärte inbetreff des Vortrages, den er iu der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft in Berlin zu halten beabſichtigt, einem Mitarbeiter des„Petit Journal“ folgen⸗ des: Ich werde mit großem Vergnügen in Berlin vor dem deutſchen Kolontalpublikum über das Werk Frankreichs in den Kolonien ſprechen. Die Erinnerungen, welche beide Länder trennen, dürſen ſie nicht hindern, ſich gegenſeitig über ihre Bemühungen auf den Gebieten des Geiftes und der Tat zu unterrichten. Für uns Franzoſen iſt es wich⸗ tig, die Augen von dem in ſo vielen Beziehuntgen intereſſanten Schau⸗ ſpiele nicht abzuwenden, welches unſer großer Nachbar bietet, und es iſt für das deutſche Volk gut, ſich in dem allzu ausſchließlichen Be⸗ wußtſein ſeiner Kraft nicht zu tſolieren und nicht außer Acht zu laſſen, daß auch außerhalb Deutſchlands Neues und Kühnes in der Welt nollbracht wirb. Betrachten wir Afrika, dieſe dräuende Weſt des Islam, dieſe ſo gelehrigen und duch ſo ſchwer zu meiſternden ſchwarzen Stämme, ſullte bies alles nicht in uns den Gebauken befeſtigen, daß wiſchen den weißen Völkern krotz aller Neben⸗ buhlerſchaften eine Intereſſengemeinſchaft und Probleme beſtehen, welche alle Staaten unſeres Kontinents von dem⸗ ſelben Geſichtspunkte aus betrachten ſollten. Dieſe Fragen ſind es, die ich in Berlin erörtern will, und ich werde die Gelegenbeit benutzen um zu zeigen, welches unvergleichliche Werk Frankreich in kaum einem Vierteljahrtundert in Afrika vollbracht hat. Ich empfinde einigen Stolz darüber, das in Berlin zu ſagen. Der Vortrag des Deputierten Hubert in Berhin wird am 15. März ſtattfinden. Die Papiere Montagninis. „Paris, 5. März. Die radikalen Kreiſe fordern die Regis⸗ rung immer bringender auf, die bei Mſgr. Montagnini beſchlag⸗ nahmten Papiere zu peröffentlichen. Senator Ranc er⸗ klärt in der„Aurore“, man wundere ſich bereits darüber, daß die Veröffentlichung dieſer Schriftſtücke noch nicht erfolgt ſei und man frage ſich nach dem Grunde dieſes Zanderns, da doch allgemein der Wunſch ausgeſprochen wurde, daß über die Amtriebe des Vatikans und die Mithilſe, die er dabei in Frankreich ge⸗ funden habe, volles Licht verbreitet werde. Es laufen Gerüchte um, daß dieſes Zaudern, ja beſſer geſagt, dieſer Wider⸗ ſtand, vom Miniſterium des Aeußern ausgehe, wo noch ſtarle llerikale Einflüſſe maßgebend ſeien und wo man gewiſſe gefährdete Beamte retten wolle. Nach der Veröffentlichung der Montagnini'ſchen Papiere wäre dies nicht mehr möglich. Wenn dies Gerücht wahr iſt, dann rechnen wir darauf, daß der Miniſter des Aeußern, Pichon, dieſen Machenſchaften mit Entſchledenheit ein raſches Ende bereiten werde. Die Eröffnung der Reichsduma. * Petersburg, 5. März. Die Sitzung wurde um 1 Uhr durch den Vizepräfidenten Reichsrat Gobuleff als Staatsſekretär eröffnet, der den kaiſerlichen Erlaß über die Einberufung der Duma berlas. Es erhoben ſich die Mitglieder der Nechten und der Linken, die in einer Stärke von nahezu 100 Mitgliedern an⸗ weſend war, von den Sitzen und riefen mehrere Male:„Es lebe der Kaiſer“. Die übrigen Mitglieder blieben ſitzen und hörten mit tiefem Schweigen zu. Nach Beendigung der Verleſung brachten die Mitglieder der Rechten noch mehrere Hurrarufe aus, während alle Miniſter ſich erhoben. Darauf leiſteten ſämtliche Abgeordnete den Eid. Die Sozialdemokraten beteiligten ſich an den Eröff⸗ nungsfeierlichkeiten nicht, ſondern betraten den Sitzungsſaal erſt zur Vereidigung. * Petersburg, 5. März. Um die Mittagsſtunde iſt ſchönes Wetter; in den Straßen herrſcht reges Leben. Die Zu⸗ gänge zum Tauriſchen Palais ſind durch Poliziſten und Gen⸗ damerie abgeſperrt. Große Menſchenmengen erwarten die Abge⸗ ordneten, die ſich zur Eröffnung der Duma einfanden. Die Ab⸗ geordneten wurden mit Hurra und dem Rufe„Amneſtie“ be⸗ grüßt. Die Abgeordneten dankten ihrerſeits mit Abnehmen des Hutes. Der Eröffnung der Duma ging ein feierliches Te Deum voraus, das von dem Metropolitau Antonius und zwei Biſchöfen, die Mitglieder der Duma ſind, zelebriert wurde. Alsdann hielt der Metropolitan eine Anſprache, worin er die Abgeordneten be⸗ ſchwört, ihre Meinungsverſchiedenheiten zu vergeſſen und für das Heil des heiligen Vaterlandes zu arbeiten und ſie zur Zufrieden⸗ heit und Eintracht ermahnte. Eine Gruppe von Deputierten ver⸗ las die Notionalhymne, die darauf vom Chor angeſtimmt und unter Hurra zweimal geſungen wurde. Dem Gottesdienſt wohnte der Miniſterpräſident mit fämtlichen Miniſtern bei. Zur ruſſiſchen Revolution. * Petersburg, 5. März. Das Straßenleben bietet heute das gewöhnliche Bild; die Häpſer ſind nicht geflaggt. Starke Truppenaufgebote aller drei Waffen durchziehen die Stadt. Die oppoſitionellen Morgenblätter bringen äußerſt ſcharfe Artikel, Der Verband des ruſſiſchen Volkes beſchloß, mit ſeinen Abgeordneten vor der Duma einen demonſtrativen Aufzug zu veranſtalten. Die Zeitung„Tillgraf“ wurde auf Anordnung des Stadthauptmanns geſchloſſen. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 5. März. Dem Reichstag iſt das Etat⸗ Notgeſeß für die Monate April und Mai zugegangen. Der Schluß der Etatsberatung. 5 Berlin, 5. März. Die Beratung des Etats iſt im Reichstag heute zu Ende gekommen. In dieſer Schlußſitzung, bei⸗ läufig der 8. der Etatsbenmung, nahm Profeſſor Paaſche Ge⸗ legenheit, ſich mit dem Zentrum noch einmal ans⸗ einanderzuſetzen und an draſtiſchen Beiſpielen zu ſchildern, in welcher Weiſe die regierende Partei von ehemals ihre Macht ausgenützt hat. Die Sitng bot auch ſonſt noch ein paar be⸗ merkenswerte Epiſoden. Zunächſt verſuchte Herr Erzberger, ſich noch einmal rein zu waſchen, was ihm aber ebenſowenig wie geſtern gelang. Willen niemals durchzuſetzen vermocht. Der Chef der Reichskanzlei öffgete noch einmal ſei ſchrand und ſuchte Erzberger nochmals nach allen Kunſt zu desapouieren. Sodann trat Graf Poſad zweitenmale eine Flucht an die Oeffentlichkei ſatzte ſich mit Herrn Gamp nurchmels auseinandar und erklärte mit deutlich vernehmbarer innerer Errozung, das, was die Freunde Herra Gamps wollten, wäte ein Miniſter gegen Sozial⸗ politik. Dazu würde er ſich nie hergeben, ſolange er au dieſer Stelle ſtehe. Dernburgs Reiſe in die Kolonien. JBerlin, 5. März. Zu der geplanten Reiſe des ſtellver⸗ tretenden Kolonſaldivektors Dernburg erfährt die„Voff. Ztg.“, daß ſich dieſe Reiſe nicht nur auf die deutſchen Kolonien Afrikas, ſondern auch auf die engliſchen Kolonien Süd⸗ afrikas ausdehnen wird. Dernburg wird unmittelbar nach der Verabſchiedung des Kolonjaletats im Reichstag nach Deutſch⸗Oſt⸗ Afrika abreiſen„wo er in Begleitung des Gouverneurs v. Rechen⸗ berg alle Gegenden beſuchen wird, die für die wirtſchaftliche Er⸗ ſchließung der Kolonie von Bedeutung ſind. Dann wird Dernburg über Laurenzo Marqueg, den Hafenort der Delagog⸗Bai, und über Pretoria in das Innere der engliſchen Kolonie reiſen. Die Dauer und Ausdehnung der Reiſe Dernburgs wird lediglich davon ab⸗ hängen, wann der Kolonialdirektor zur Vorberatung des nächſt⸗ jährigen Kolonialetats im Reichstag wieder in Berlin anweſend ſein muß. Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 5. März. Am Bundesratstiſch Freiherr v. Stengel, Kolonialdirektor Deruburg und Kommiſſare. Die Eigtsberatung wird forigeſetzt. Paaſche(natl.) erwidert namens ſeiner Fraktion auf die geſtrige Rede des Freiherrn v. Hertling: Wenn nur Hertling für das Zentrum geſprochen hätte, ſo würde ſeine Rede großen Eindruck gemacht haben. Paaſche tritt dann gegen die Stich⸗ wahlparole des Zentrums auf und führt aus, es ſei bedauerlich, daß das Zentrum einem ſo erfahrenen Politiker nicht gefolgt ſei. Hertlings Bemerkung jedoch, in der er die letzte Reichs⸗ tagsauflöfung mit derjenigen von 1878 verglich und in der er be⸗ hauptet, daß die Nationalliberalen eine Nebenregierung angeſtrebt hätten, gebe ihm Veranlaſſung, daran zu erinnern, daß Bennig⸗ ſen niemals danach ſtrebte, in ein Miniſterium einzutreten. Ben⸗ nigſen verlangte ſeinergeit, als Bismarck ihn drängte, daß außer ihm noch ein Fraktionskollege berufen werde. Hieran ſcheiterte die gunze Kombination. Freiherr von Hertling meinte geſtern ferner, das Zentrum ſei immer in einer prekären Lage und eine Minder⸗ heitspartei geweſen und habe auch der Regierung gegenüber ſeinen Daßs klingt ſo, als ob das Zentrum niemals eine Machtſtellung beſeſſen habe. Die Behaup⸗ tung, daß die nationalliberale Fraktion verlangt hätte, ihr große Geſetzesvorlagen vor der Einbringung zu unterbreiten, iſt in der bon Freiherrn von Hertling gegebenen Darſtellung nicht gutreffend. Selbſtverſtändlich iſt es, daß in ſolchen Fragen die großen Parteien gehört werden. In der erſten Leſung lehnte das Zentrum immer die Vorlagen ab und in der Kommiſſion wurde dann die Regie⸗ rungsvorlage förmlich umgemodelt. In weiten Kreiſen entſtand eine wahre Begeiſterung, als endlich gegen die Machtſtellung des Zentrums vorgegangen wurde. Der Ruf„Los vom Zentrum“ iſt nicht auf unſerem Konto zu ſuchen, ſondern auf dem des Zentrums. Die Bedeutung des 18. Dezember wird jetzt möglichſt zurück⸗ geſchraubt; es wird geſagt, hätte man die 3. Leſung abgewartet, ſo wäre eine Verſtändigung erzielt worden. Aber in ſolchen Fragen der nationalen Ehre durfte die Regierung nicht nachgeben.(Leb⸗ haftes Bravo.) Um gegen zwei Subalternbeamte vorzugehen, dazu bedarf es allerdings nicht einer Nebenregierung. Die bet⸗ den Abgeordneten Roeren und Erzberger verſuchten aber. unter Berufung auf die Machtſtellung des Zentrums, in die adminiſtra⸗ tive Gewalt der Regierung einzugreifen, und da iſt es gleichgüllig, oh es ſich um Wiſtuba, um einen hohen VBeamten oder um ganze Miſſionsgeſellſchaften handelt. Niemand von uns möchte des⸗ halb einen Kulturkampfentfeſſeln.(Sehr wahr!) Wir berlangen Freiheit der Religionsübung für alle Konfeſſionen. Dagegen wurden z. B. in meinem Wahlkreis Zentrumsverfſammlungen mit dem Rufe: Nieder mit dem Proteſtantismusl! geſchloſſen.(Hört! Hört!) Wir Liberalen müſſen die kleinen Gegenſätßze in unſeren Reihen vergeſſen und beweiſen, daß wir auch ohne das Zentrum die großen nationalen Aufgaden erfüllen können.(Lebhafter Beifall.) v. Kröcher(konſ.) verwahrt ſich dagegen, daß er das Reichs⸗ tagswahlrecht abſchaffen wolle. Er habe wohl oftmals das Reichs⸗ tagswahlrecht kritiſiert und geſagt, daß er das geheime Wahlrecht für verwerflich für unſer Vaterland halte, weil es den berechtigten Einfluß hintanhalte. Das Verlangen des konſervativen Füßhrers im preußiſchen Herrenhauſe auf Abſchaffung des Reichstagswahl⸗ vechts halte er für berfehlt. Uebrigens iſt das Verlangen nach einer Verbeſſerung des preußiſchen Wahlrechts nicht mehr berechtigt, als dasjenige auf Aenderung des Reichstagswahlrechts. Erzberger(Ztr.) erklärt gegenüber den geſtrigen Aus⸗ führungen des Chefs der Reichskanzlei, die Aktennotizen des Chefs der Reichskanzlei ſind, weil ſie in meiner Abbweſenheit geſchrieben ſind, nicht beweiskräftig. Ein Reichstagsabgeordneter darf doch wohl nicht ſchlechter geſtellt werden, als jeder Zeuge oder Angeklagte, der einen Einfluß auf das Protokoll hat. Nach meiner Erinnerung iſt die Darſtellung des Herrn von Löbell nicht richtig. **** * Berlin, 4. März. ſtenographiſchen Reichstagsberichts im heutigen Morgenblatt.) Staatsſekretär Graf v. Poſudowsky: Anknüpfend an eine Bemerkung aus der Etatsbergtung gee⸗ ſtatte ich mir, auf einige ſehr nüchterne, für unſer ppirtſchaftliches Leben aber ſehr wichtige Fragen zurückzutommen, die der Gegen⸗ ſtand ernſter Erörterung in der Preſſe und in öffentlichen Ver⸗ e geweſen ſind. Es iſt die Frage angeregt worden, welche ßregeln von der Reichsregierung gegenüber der Höhe des »Diskontſatzes zu treffen ſind, der ſchwer auf unſerem toirt⸗ ſchaftlichen Leben laſtet. Die Angriffe, die man in dieſer Beziehung gegen die Reichsbankleitung gerichtet hat, ſcheinen mir von der irr⸗ fümlichen Auffaſſung auszugehen. daß die große Reichsbank in der Lage wäre, den Zinsfuß, wie er ſich im wirtſchaftlichen Leben aus 815 anderen Faktoren entwickelt, ihrerſeits günſtig 2 beeinfluſſen. ie Erhöhung des Zinsfußes iſt die Folge einer Entwicklung der verſchiedenſten wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Wollte die Reichsbank den Zinsfuß heraufſetzen, wenn er in freiem Verkehr niedrig iſt, ſo werden wahrſcheinlich die Geſchäfte der Reichsbank aufhören, und jeder Kreditſuchende wird ſich dem freien Verkehr zuwenden. ollte die Reichsbank den A in ihrem Diskont niedrig halten. obgleich er im freien Verkehr höher iſt, dann würde die einfache Konſequenz ſein, daß jeder ſeinen Bedarf bei der Reichsbank decken würde, daß ein ungeheurer Betrag ungedeckter Noten entſtehen und daß hierdurch die Grundlagen der Reichsbank und unſerer wirtſchaftlichen erſchüttert würden. Bereits im Jahre 1908 hat 5 unſer wirtſchaftliches Leben in einer überraſchenden Weiſe entwickelt, weil man ſah, daß man durch die Handelsverträge wieder in völlig geordnete Verbältniſſe mit den andern Staater kommen würde. er—5555 wirtſchaftliche Aufſchwung hat ſich in dem Jahre 1906 noch weſentlich erhöht. Die Geſamte infuhr aus Auefuls in i dem Jahns 1008 gegenüben 1905 un eie Wadlirde [Schluß des T * iigen und der Seſamwendſernnkanf n Pentenen heen ſogar um 4851 Millionen. 1906 und gegen 1904, Daß in einer ſo intenſiv⸗wirtſchaftlichen VBewegung ſtärkere Anſprüche an den Kredit heſonders der Reichs⸗ bank geſtellt werden, iſt ſelbſtverſtändlich. sC wurden deshalb die Mitiel der Reichsßank im Jahre 1905 und namentlich 1906 in eisem Umfange in Anſpruch genommen, wie nie zuvor. Daß die ben der Reichsbank feſtgeſetzte Zinsrate von 6 Pregent, wie ſie jetzt beſteht, das Fedürſnis nicht überſteigt, geht daraus hervor, daß jetzt nocd die Geldauforderungen an die Neichsdank in gußerordentlicher 95 begriffen ſind. Nun ruft man mir zu: Mehr Gold! Im allgemeinen war in den letzten Fahren unſer Goldbeſitz gegenüber dem Auslande geſtiegen. Wir hatten im Jahre 1905 eine Mehreinfuhr von Gold von über 179 Milltonen und im Fahre 1906 von 206 Millionen. Es iſt ein Irrtum, zu glauben, Daß der Diskont durch das Beſtreben, Goldreſerven ſich zu erhalten, entſcheidend beeinflußt wird. Wenn die Reichsbank den Diskont erhöht, ſo tut ſie das nicht allein, um ſich Goldreſerven zu ſchaffen, ſondern auch mit Rückſicht auf die allgemeinen wirtſchaftlichen Ver⸗ jältniſſe. Die Abnahme der Goldreſerven iſt nur ein äußeres Sympiom der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage des Inlandes. Auf künſtlichem Wege laſſen ſich dieſe naturgemäßen Folgen einer ge⸗ ſteigerten wirtſchaftlichen Enttvbicklung nicht beſeitigen. Man hat vor allen Dingen verlangt, daß die Notenſteuer abgeſchafft wird; das iſt eine Maßregel, die gar keinen Erfolg haben würde. Die Reichsbdank hat niemals aus fiskaliſchen Gründen, um die Notenſteuer zu bezahlen, einen Bankdiskont erhöht. Auch der Vor⸗ ſchlag, daß die Schazanweiſungen nicht bei der Reichs⸗ bank, ſondern bei Privatbanken diskontiert werden ſollen, würde eine vollkommen zweckloſe Maßregel ſein, denn ſchließlich würde das Geld, das die großen Banken zur Diskontierung der Schatz⸗ anweiſungen brauchen, doch wieder don der Reichsbank genommen werden müſſen. Auch eine Verſtärkung des Goldbeſtandes der Reichsbank hat man vorgeſchlagen. Das iſt auch durchaus unſer Beſtreben. Aber felbſtverſtändlich kann man eine ſolche Verſtärkung nur bei einer güünſtigen Zahlungsbilanz treffen. Von Maßregeln, die die Re⸗ gierung ergeiffen, möchte ich Sie nur an das Geſetz über die Ein⸗ führung von Janknoten für 50 und 20 Mk. erinnern. Wir kaben für 56 Millionen 50 Mark⸗Noten und für 52 Millionen 20 Mark⸗ Noten geſchaſſen. Das Steigen des Diskonts iſt nicht eine Erſcheinung, die ſich nur bei uns zeigt. Sie zeigt ſich auch in der Mehrzahl der übrigen Länder; ſo iſt von Ende Auguſt dis Ende Oktober in Amſterdam der Diskont von 43 auf 5 geſtiegen, in London von 35 auf 6. Nur in Frankreich iſt der Diskont auf 6 Proz. gefallen. Der amerikaniſche Schatzſekretär Shaw hat am 10. Dezember in einer Konferenz mit dem Vorſtande des amerikaniſchen Bankiervereins auch die Urſachen des hohen Diskonts erörtert und eventuelle Maß⸗ regeln erwogen. Man iſt indeſſen auch dort zu der Ueberzeugung gelangt, daß der hohe Diskont eine natünliche Folge der günſtigen Welternte und des geſteigerten Wirtſchaftslebens ſei? man brauche auch zunächſt keine Befürchtungen hegen, freilich könne man auch jetzt nicht daran denken, den Diskontſatz herabzuſetzen. Ich kann auch zuſammenfaſſend nur ſagen, wir haben bis jetzt keine Ratſchläge gehört, wie man den hohen Diskont in Zukunft herabſetzen könnte. Aber wir ſtehen ja demnächjt vor einer Verlängerung des Bankproviforiums, und da würde ich es für richtig halten, daß einmal unter Hinzuziehung von Sach⸗ verſtändigen dieſe Frage ganz objektiv und 55 8 erörtert wird. Man muß auf Maßregeln ſiunen, wie man den Diskont vielleicht herabſetzen kann, ohne die Grundlagen unſeres Bankweſens zu ge⸗ fährden. Herr Gamp hat mich nun aufgefordert, großzügige Sozial⸗ politik zu treiben. Hoffentlich bringt ihm dieſer Wunſch keine Un⸗ gelegenheiten be! ſeinen näheren politiſchen Freunden.(Heiterkeit.) Ader er klagt dann über die große Zahl der Verordnungen, die wir erließen und die ſpäter doch aufgehoben werden müßten. Ich bitte ſihn, zu bedenken, wenn keine Aufſicht da iſt, dann ſtehen die Schutz⸗ vorſchriften nur auf dem Papier. Das extennen Sie ja auch ſelbſt an, denn beim Weingeſetz wird ja auch von Ihnen eine ſehr ſtarke polizeiliche Kontrolle gefordert, die gewiß unter Umſtänden ſchikanös wirken kann. Wie kann man da auf der anderen Seite wieder die Abſchaffung ſolcher polizeilichen Kontrolle fordern? Sie beſchweren ſich insbeſondere über die Bäckereiverordnung und über die Verord⸗ nung betreffend die Sonntagsruhe in Gaſtwirtsgewerben. Ich kann Sie berſichern, daß ſich die überwiegende Mehrheit der Regierungs⸗ präfidenten dagegen ausgeſprochen hat, Verordnungen dieſer Art abzuſchwächen, und wenn immer vdon dem weltfremden Reichsamt des Innern die Rede iſt, ſo möchte ich doch betonten, daß wir keine Verordnung erlaſſen haben, die nicht mit dem Miniſterium des Innern vereindart worden wäre. Es handelt ſich hier nicht um weltfremde Neigungen, ſondern um Maßnahmen, die zum Schutze unſerer Arbeiter notwendig ſind und die auch der Kriegsminiſter im Intereſſe der Wehrhaftigkeit des Landes für not⸗ wendig erklärt hat. In dem modernen Kulturleben mit ſeinem ſtarken Maſchinengetriebe, mit der Zunahme der Kompliziertheit der Maſchinen iſt auch eine ſteigende Gefahr für das Leben und die Geſundheit unſerer Arbeiter verbunden. Wenn daher der Bundesrat und das Reichsamt des Innern Verordnungen zum Schutze von Leben, Geſundheit und Tüchtigkeit unſerer Arbeiter treffen, ſo iſt das keine„ideologiſche Marotte“, wie behauptet wird, ſondern es iſt eine hygieniſche Notwendigkeit, eine unerläßliche Kulturaufgabe. So lange ich an dieſer Stelle ſtehe, werde ich krich durch keine Angriffe, und wenn ſie noch ſo giftig und ver⸗ leumderiſch find, davon abhalten laſſen, meine Pflicht zu tun.(Leb⸗ hafter Beifall und Bewegung.) Irhr. v. Hertling(Itr.): Der Reichskanzler hat am vorigen Montag gemeint, das Zen⸗ trum beſtehe aus außerordentlich heterogenen Beſtazidtellen, und werde einmal das konfeſſionelle Band, wie er es nannte, genommen, dann würden ſich die Mitglieder der Zentrumsfraktion wohl ſo ziemlich über fämtliche Plätze verteilen. Von mir iſt einmal ge⸗ ſagt worden, ich gehöre der äußerſten Rechten der Zentrumsfraktion an. Nun, da iſt es nützlich, wenn ich einige Bemerkungen über die politiſche Situation mache. Ich werde nicht lange ſprechen, und ich habe nicht die Abſicht, die beſtehende Spannung zwiſchen den Parteien noch gzu ſteigern. Ich gehöre zu den alten Mitgliedern des Hauſes. Ich hade die Auflöfung des Reichstages von 1887 miterlebt und auch die von 2878, und gerade die Auflöſung von 1878 ſcheint mir in der gegenwärtigen Situation ganz außerordentlich intereſſant. Mit her damaligen Situation bietet die gegenwärtige ganz über⸗ rafchende Vergleichspunkte. 1878 wurde aufgelöfſt wegen Ab⸗ lehnung des erſten Sozialiſtengeſetzes; der neugewählte Reichs⸗ tag nahm es an, ein ſpäterer hob es wieder auf, weil es ſich als unnütze Waffe erwieſen hat. Ueber die tieferen Gründe für die Auflöfung hat ums Bismarck in einer Denkſchrift unterrichtet, die 1897 im erſten Bande des Bismarck⸗Jahrbuches veröffentlicht wurde. Bismarck geht von dem Gedanken aus, daß die Haltung der Regierung der Wahlbewegung gegenüber beſtimmt ſein müſſe durch das pflichtgemäße Streben, ihre leitende Stellung in der inmneren Reichspolitik zu wahren, und zu dieſem Zwecke ſich eine derläßliche Mehrheit der Reichsvertretung zu ſichern. Die Er⸗ reichung dieſes Zieles, fährt Bismarck fort, ſei im Reichstage bis⸗ Fer dadurch erſchwert worden, daß ſo viele Parteigruppen vor⸗ Banden wären, daß die Bildung einer Majorität infolgedeſſen nur dadurch möglich ſei, daß verſchiedene Gruppen ſich zuſammen⸗ ſchlöſſen, wodurch aber auch wieder jede Gruppe in der Lage ſei, r Regierung die Majorität zu verweigern. Bismarck weiſt dar⸗ auf hin, daß die ſtärkſte Fraktion der damaligen Volksvertretung, die natignalliberale, eine dominierende Stellung gehabt habe, daß aber die Regierung auch in ihr nicht eine ausreichende Mehrheit beſitzt, und daß dadurch für die Regierung ſehr unliebſame Ver⸗ hältniſſe entſtanden ſeien; und nun fährt Bismarck fort:„Mit dem Beginn dieſes Jahres trat eine Aenderung in der Haltung der nationalliberalen Partei ein. Sie ging nun bald ſo weit, daß Enſpruch erhoben wurbe, einzubringenden Vorlagen vorher die Iit dan der Negierneg uſtimmung und Geneh⸗ migung der ausſchlaggebenden Partei erhielten.(Hört! Hört! im Zentrum und bei den Soz.), ein Anſpruch, den jedenfalls mit gleichem Recht auch die anderen Gruppen würden erheben können. Aber in raſcher Steigerung und gunehmender Rückſichtsloſigkelt, führt Bismarck fort, wurde dieſer Anſpruch durchgeführt, daß wichtige Borlagen burch Fraktlonsbeſchluß im voraus ogne jede eingehende Beratung im Reichstag ſelbſt und ohne ſeden Verſuch einer etwaigen Antendierung kurzer Hand beſeitigt wurden; (Hört! Hörtl im Zentrum und bei den Foz.)„ſo beim Tabak zoll, beim Bozialiſtengefetz ufſw. Bismarck fäbet fort: Eine ſolche Zu⸗ mutung kaſſe ſich keine gefallen. Die Regierung könne nicht im Schlepptau einer Minorftätspartei gehen. Die nattonal⸗ liberale Parteſ hat den großen Fehler begangen, daß ſie ſich ſtets der Leitung einiger Führer unterworſen hat. Bismarck verwelſt ſpeziell auf Bamberger und Lasker, und am Schluſſe heißt es: Die bevorzugten Organe der nationalliberalen Partei beobachten ihrerfeits ſchon ſeit langer Zeit eine Haltung, die darauf hinzu⸗ deuten ſcheint, daß ſie beabſichtigt, mit der Regierung zu brechen oder die Bedingung eines Regierungs⸗ oder Syſtemwechſels zu ſtellen. Sie wiſſen, daß dieſe Bemerkung dadurch illuſtriert iſt, daß Bismarck Herrn v. Vennigſen den Eintritt in das Miniſterium Ber Furb anbot, was daran ſcheiterte, daß er den Eintritt auch don Stauffenberg zur Bedingung machte. Wie geſagt, eine ſehr intereſſante Analogie. Auch im 1 8 erfloſſenen Reichstage hatte keine Partei aus ſich ſelbſt die Mehr⸗ heit. Auch hier war es jederzeit nötig, aus verſchiedenen Parteien eine Mehrheit zu kombinieren. Anſtelle der Nationalliberalen war die Zentrumsfraktion numeriſch am ſtärkſten, und es war natür⸗ lich, daß ſie ſich bei jeder Mehrheitsbildung beteiligte. Nun aber frage ich Sie, ob denn nun die Zentrumsfraktion dieſe ihre Stelle ausgenutzt hat? Sie haben aus dem Munde Bismarcks gehört, welche Prätentionen damals die nationalliberale, die ausſchlag⸗ gebende Partei, erhob. Daß von ſeiten meiner politiſchen Freunde e ähnliche Prätentionen erhoben worden wären, iſt nicht be⸗ annt geworden.(Heiterkeit und e, Wir haben niemals verlangt, daß uns Vorlagen vorher mitgeteilt wurden. Wir haben niemals Vorlagen der Regierung durch Fraktionsbeſchluß abgelehnt, ehe ſie im Reichstag verhandelt waren, und keinem meiner politi⸗ ſchen Freunde iſt es je auch nur von weitem in den Sinn gekommen, zu verkangen, daß Mitglieder der Zentrumsfraktion in die Regle⸗ rung eintreten ſollen.(Widerſpruch.) Alſo ſolche Prätentionen können nicht der tiefſte Grund geweſen ſein, der diesmal zur Auf⸗ löſung geführt hat. Aber war es vielleicht der Mißbrauch, den die Zentrumsfraktion mit ihrer ausſchlaggebenden Stellung getrieben hat? Sie iſt ſich jederzeit bewußt geweſen, daß ſie nicht nur numeriſch weit ſchwächer war als damals die nationalliberale Par⸗ tei, ſondern daß ſie auch aus anderen Erwägungen heraus eine viel prekärere Stelle einnehme, als jene damals. Wir haben es immer abgelehnt, eine konfeſſionelle Partei zu ſein,(Gelächter rechts; ſehr richtig! im Zentrum) in dem Sinne, als ob wir hier zuſam⸗ mengekommen wären, einſeitig die Intereſſen einer Konfeſſion zu ungüngſten einer anderen zu vertreten. Aber Tatſache iſt ja, daß wir die Vertreter des katholiſchen Volksteiles ſind am Rheine, in Weſtfalen, in Schleſien, in Bayern, Württemberg und Baden; und eben darum war die Zentrumspartei jederzeit in der Stellung einer Minoritätspartei, die immer Minoritätspartei bleiben muß und ſich immer dieſer Stellung vollkommen bewußt blriben muß. Nun frage ich Sie, hat vielleicht die Zentrumspartei mit dieſer ihrer Stellung irgend welchen Mißbrauch getrieben? Herr Gothein ſpricht von Nebenregierung. Im Deutſchen Reiche iſt eine regierende Partei unmöglich, weil es kein parlamentariſch regierter Etaat iſt; aber ſelbſtverſtändlich wird ſede Partei, die irgend welchen Einfluß im politiſchen Leben hat, da und dort gewiſſe Wünſche äußern; das tut jede Partei. Welche Gewinnſte hat aber das Zentrum aus ſeiner ausſchlaggebenden Stellung nach Nalier gebracht? Das ein⸗ dige iſt die Aufhebung des§ 2 des Jeſuitengeſetzes. Wir haben den Toleranzantrag eingebracht und werden uns weiter bemühen, Sie zu übergeugen, daß wir damit die andere Konfeſſion nicht ver⸗ letzen wollen. Wir wollen die Bollwerke zur Erhaltung des chriſt⸗ lichen Volkslebens und der konſerpatiden ſinnung, die in den be⸗ ſtehenden Landeskirchen vorhanden ſind, nicht ſchwächen. Alſo wo iſt die Nebenregierung? Es haben ſich, wie verlautet, zwei Mit⸗ glieder der Zentrumsfraktion lebhaft für zwei Subalternbeamte intereſſiert; ſie haben es getan ausſchließlich in ihrer Eigenſchaft als eingelne Abgeordnete; es hat ihnen kein Beſchluß der Fraktion zur Seite geſtanden; ſie haben keinen Schritt im Intereſſe der Frak⸗ tion getan(Hört! Hört! im Ztr.), und nun ſoll das eine Neben⸗ regierung des Zentrums ſein. Ich bitte, was geht mich der Herr Pöblau und der Herr Wiſtuba an?(Hört! Obetſ Bewegung.) Ver⸗ gegenwärtigen Sie ſich einmal das ungeheure Mißverhältnis zwiſchen der Machtſtellung des Zentrums und dem Zweck, der hier⸗ bei verfolgt wurde. Auch Graf Poſadowskhy hat davon geſprochen, daß die Gründe tiefer liegen. Hätte man nicht ſonſt verſucht, mit uns eine Ver⸗ ſtündigung zu erreichen?(Sehr richtig! im Ztr.). Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß, wenn man bis zur dritten Leſung hätte warten wollen(Lebhaftes Ah! Ah! links), eine Verſtändigung gefunden wäre(Sehr richtig! im Ztr., Bewegung). Wenn Rückſichten auf das Ausland dabei mitgeſpielt hätten, dann hätte es nur einer freien Ausſprache mit den maßgebenden Parteien bedurft, und die Verſtändigung wäre ſofort erzielt worden.(Zuſtimmung im Ztr.) Wo liegen nun die tieferen Gründe für die Auflöſung? Die Re⸗ gierung war auf die Mitarbeit des Zentrums in wirtſchaftlichen Fragen angewieſen. In einem ſo komplizierten wirt⸗ ſchaftlichen Gebiete wie es das Deutſche Reich darſtellt, kann keine Regierung eine extreme Wirtſchaftspolitik führen. Sie wird ſich beſtreben müſſen, eine Politik der mittleren Linie zu führen. Das war es eben, was die Regierung auf die Unterſtützung des Zentrums hinwies. Denn nach der Zuſammen⸗ ſetzung unſerer Fraktion konnte ſie ſelbſt jeder zeit dieſe miitlere Linie bei uns finden.(Sehr richtig! im Zentrum.) Allerdings mußte fich der Reichskanzler in jener Zeit ſagen, daß infoige dieſes Zuſammengehens die Feinde des Zentrums auch die Feinde des Reichskanzlers würden und umgekehrt. Zunächſt ſolche Paabe die eine extrem ſozigliſtiſche Politik verfolgen, und vor allem auch die Jeinde, die ſich deswegen gegen den Reichskanzler wandten, weil er mit dem Zenttum zuſammenging. Ich nenne da den Alldeutſchen Verband, den Evangeliſchen Bund und ſeit kurzem auch die Gruppe der Jungliberalen. Reichskanzler ſich geſagt hat: wiriſchaftliche Fragen beſchäftigen uns jetzt nicht mehr, folglich kann ſch die Uaterſtüßung der Zentrums⸗ partei entbehren. So etwas hat 5 oft genug im politiſchen Leben ereignet. Wir konnten wohl auf ſo etwas gefaßt ſein, aber was uns befremdet hat, das iſt die Raſchheit des Temvos, in dem dieſer Wachſel vollzogen wurde.(Stürmiſche Zuſtimmung im Zentrum.) Von irgend welchen Vorboten eines kommenden Bruches war nichts zu bemerken; wir dachten noch nicht daran, als wir in November vorigen Jahres zuſammentraten. Allerdings konnten wir am 14. November noch nicht wiſſen, daß die ſcharfen Angrifſe der Nationalliberalen auf die Leitung der auswärtigen Politik nur das Vorſpiel zu einer engeren Verbrüderung auf dem Gebiet der inneren Politik ſein würde.(Lephaftes ſehr richtig! im Ztr. Ge⸗ lächter.) Was uns weiterhin befremdet hat, waren die Begleit⸗ erſcheinungen und die Form des gegen uns geführten Kampfes. Fürſt Bismarck, obwohl ein ſcharfer Gegner des Zentrums, hat niemals ſeine nationale Geſinnung in Abrede geſtellt. wie es jetzt von einem ſeiner Nachfolger geſchehen iſt.(Hört! Hört! im Ztr.) Noch mehr befremdet hat uns ein anderes Wort, das von der ſchwarz⸗roten Mehrheit. Ich ſtehe nicht an, hier zu ſagen, daß wir durch dieſes Wort auf das tiefſte verletzt ſind.(Stürmiſcher Beifall im Ztr.) Der Reichskanzler weiß ganz genau, daß zwiſchen uns und der Sozialdemokratie der denkbar größte Gegenſatz beſteht und daß, wenn eine Partei in pflichtgemäßer Erwägung in einem Einzelfall dazu kommt, eine Vorlage der Regierung abzulehnen, ſie die Sozialdemolratie immer an ihrer Sente finden wird.(Hört! Hört! im Ztr.) —ber wefß ferner, deuß de Sozlaldemokraten auch gegen bden Antrag Hompeſch geſtummt daben. Bei ſolcher Sachlage bat es mich ſehr gewundert, daß der Reichskanzler einen ſolchen Ausdruck gebraucht hat, der zwar in der uns feindſeligen Preſſe oft zu finden iſt, den aber nſe der erſte leitende Staatsmann in den Mund hatie nehmen ſollen.(Lärmender Beifall im Zentrum.) Es iſt jetzt diel von der Stimmung des Zentrums die Rede g weſen. Ich habe nicht aus unſeren Reden iwie Dr. Gemler einen elegiſchen Ton herausgemerkt, trotz aller mufika iſchen Bildung, deren ſch mich rühme.(Holterkeit.) Ich ſtiehe aber n chs an, J nen rückbalttos zu erklären, daß ſch darch die letzten Par⸗ katummniſſe au 8 tiefſte niedergeſchlagen bin. Ich beklage ſie nicht als Parteimann, aber als Patriot.(Sebr aut! im Zentr.) Ich heſitze nicht den Machthunger des Liberalismus.(Heiterkeit ſim Zenkr.) Wenn im Reſchstage gute Polltik gemacht wiro, daun möge man ſie auch ohne das Hentrum machen,(Senr gur! im Bit.) Wir find ſehr erfreut über das geweſen, was uts hier gon allen Seiten über die zu machende Soziaßpolitik vor⸗ getragen wurde. Ich erinnere uich noch ſehr wohl au umere ſozial⸗ polit ſchen Auträge aus den Jahren 1877 und 1878, die damals mit Hohn und Spott vegrüßt wurden, wie man uns damals vor⸗ war“, wir kokettierten mit der Sozialdemokratie.(Lebbaftes Hört! Hört! im Zenr.) Und nun diefer freundliche coneursus omnium! (Große Heſterkeit im Zentrum.) Die ſozialpolitiſchen Anträge find auf uns berabgeregnet wie ein wahrer Frühſingsregen.(Sehr gut!) Das ſind ja alles unſere Gedanken, unſere Vorſchläge(Leboaftes Sehr richtig! im Zentrum; große Heiterkeit lins.); wir konnen uns darüber nur freuen. 8 Wirtichaſtliche Fragen werden uns ju nächſter Zeit allerdings nicht mehr beſchänigen. Immerhin veſteht die Möglichkeit, daß die Regierung trotzdem in einigen Fragen genötigt ſein wird, eine mittlere Linſe zu ſuchen. Wenn es dann der Kunſt des Fürſten Billow gelingt, die jetzt ſo verſchledenartigen Beſtandleile ſeiner Majorität auf ſelne miktlere Linſe zu zwin en, dann wollen auch wir ſie ohne Ranküne betreten. Das iſt alſo, was in beklage. Ich beklage aber auch etwas anderes im tie ſten Herzen. Als vor 35 Jahren das neue Reich gegründet wurde, da gab es keinen Gegenſatz mehr zwiſchen katholiſch und proteſtantiſch.(Sehr gut! im Zentrum.) Es war ein berhängnisvoller Fehler des Fürſten Bismarck, den Kulturkampf zu entſachen. Ich have es miterlebt. Die Zentrums⸗ fraktion iſt damals zu einer Partef der Oppoſttion geworden. In anugen Jahren haben wir es verſtanden, ſie zu einer Partei der nationglen Mitarbejt heranzuziehen, und dieſer Erziebungs⸗ und Geſundungsprozeß iſt nun plötz ich zum Scheitern gebracht worden. (Lebhaftes Sehr richtig! im Ztr.) Täuſchen Sie ſich nicht darüber, durch den katholiſchen Volkskeilgeht neuerdings ein tiefer Zug des Mißtrauens(Lärmender Beifall im Zir.), und das iſt weiß Gott nicht befremdlich. Abg. Dr. David(Soz.): Der gleichskanzler iſt ſeit Dienstag nicht hier im Hauſe ge⸗ weſen, um nicht Zeuge des Zwieſpalts zu ſein, der ſich ſchon ſetzt in dem Block bemerkbar macht. Von konſervativer Seite iſt noch keine Erklärung gekommen, daß man dort bereit ſei, das Experiment des Reichstanzlers mit ſeiner Blockpolitik mitzumachen. Der Reichskanzler hat geſagt, bei den nächſten Wahlen wolle er uns ein noch ganz anderes Lied vorſingen, als diesmal; nun, ich glaube nicht, daß der Rein skanzler nach fünf Jahren noch im Amte ſein wird. in jedem Falle wird die So ialdemokratie ſeine Kanzlerſchaft überdauern. Der Reickhskanzler iſt im Hauptamte preußiſcher Miniſterpräſident und drückt der ganzen Reſchspolitik den Stempel preußiſchen Geiſtes auf. Wenn die Nationalliberalen von Hintertreppenpolitik ſprechen, ſo iſt das nur der Neid; die Konſervativen brauchen nicht davon zu ſprechen, denn ſie haben ja das Monopol auf den Vordertreppen. (Heiterkeit.) Der Reichskanzler hat uns gewiſſe Wahlvorgänge in Deſſau und Frankfurt in die Schuhe geſchoben. Es hat ſich aber längſt herausgeſtellt, daß die Sozialdemokratie nicht das mindeſte mit ſenen Vorgäugen zu tun hatte; trotzdem hat der Reichskanzler ſeine Beſchuldigung nicht zurückgezogen. Auch die Behguptung, daß von unſerer Seite die Flagge des gleiches beſchimpft worden ſei, iſt falſch; es iſt lediglich von der Lügenflagge des Reichsverbandes ge⸗ ſprochen, aber nicht von ver Flagge des Reſchs. Uns wirft man vor, daßz wer die Verfaſſung umſtürgen wollen; aner gerade Sie(nach kechts) ſind es, die das Fundament der Verfaſſung, das allgemeine Wahl⸗ recht, beſeitigen wollen: oder wollen Sie etwa abſtreiten, daß die Herren Graf Mirbach, von Kröcher, von Oldeuburg, die Freiherren von Zedlitz, von Manteuffel, von Zedlitz Sturm gegen unſer Wahlrecht lieſen? Sie machen ein großes Weſen davon, daß wir in unſerer Partei leine Meinungsverſchiedenheit dulden. Das iſt natürlich gang und ar vertehrt: wir haben die weiteſtgehende Meiuungsfreiheit. Das ehen Sie ja gerade aus den Arlikeln der Parteigenoſſen, von denen neulich hier die Rede war. Ich ſtehe nicht auf dem Stand⸗ punkt meines Parteigenoſſen Singer, der da ſagte, jene Genoſſen hätten dem Reichskanzler Material gegen die Sozialdemolratie ge⸗ liefert. Nein, mit dem Material tut der Reichskanzler uns nicht weh, und wenn er nachdenken wollte, müßte er das ſelbſt einſehen. Aber nach⸗ denken, iſt ſeine ſchwache Seite. Jene Parteigenoſſen ſind nur von der Anſicht geleitet worden, der gemeinſamen Sache nach beſten Kräflen zu nützen. Der Reichskanzier ſagte, er hätte große Hoſſnungen auf die eviſioniſten geſetzt, aber dieſe hälten ſich elend ge⸗ duckt. Hat er gewünſcht, daß dieſe ſtolz aus der Pariei aus⸗ träten und vor ihn hinträten und ſagen ſollten: Da ſind wir!s Wir wollen mit Jonen zuſammenarbeiten, wir verlangen aber ſoziale Gerechtiagkeit für die werktätigen Maſſen, Freiheit für alle. Was hatte der Reichskanzler dann wohl geſagt? Doch wohl nur: Sie armer Teufel, was bilden Sie ſich eigentlich ein?! Auch die Liberalen machen den Reviſiomſten den gleichen Vorwurf. Hätten wir uns ſpalten ſollen? Die Liberalen haben ja am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, wenn eine Oppoſition ſich ſpaltet, wie elend und einflußlos ſie wird. Der Vorwurf, daß wir nur negativ wirken, würde ſofort entkräftet ſein, wenn der Reichstanzler ſich unſere Tätigkeit innerhalb und außerhalb des Hauſes anſehen wollte. Aber das tut er abſichtlich nicht. Er braucht einen Popanz, um die anderen Partejen gegen die Sozialdemotratie zu ſammeln. Machen Sie nur Ernſt mit Ihrem ſogialen Königtum! Wir wer⸗ den Sie dann ſchon unterſtützen! Aber gerade unſere poſitive Gegenwartsarbeit, die iſt's, die Ihnen ſo beſonders unangenehm auf die Nerven fällt!(Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Der Reichskanzler ſagt, wir ſtellen die internationalen Idegle höher als die nationalen. Das iſt richtig; wir befinden uns dabei in der Geſellſchaft der edelſten und beſten Denker des Volkes, in der Ge⸗ 15 8 25 ene Und nun könnte ich mir eine Löſung inſofern denken, als der VTEVVVVTTTTTTT hnen(nach rechts) gemißachtet werden. Die Nation ſteht uns hoch, aber es gibt etwas, was uns noch höher ſteht, und daß iſt die Menſchheit. Es iſt eine Lüge, daß unſere frangöſiſchen Partei⸗ enoſſen einen anderen Standpunkt einnehmen. Unſer nationales e iſt beſſer als das Ihre, und es wäre ſchlecht um Deutſch⸗ land beſtellt, wenn es keine Sozialdemokraten gäbe.(Beifall.) Das Haus vertagt ſich. Eingegangen iſt ein Statsnotgeſetz. Perſönlich bemerkt Abg. Erzberger: Ich werde morgen dem Chef der Reichskanglei ausführlich antworten. Für heute will ich nur erklären, daß ich nicht eine Einſtellung des Verſahrens im Falle Pöplau gefordert habe. J habe nur eine genaue Prüfung verlangt. Ebenſowenig habe Wigen, daß das Zentrum nichts mehr bewilligen werde, wenn das erfahren nicht eingeſtellt werde. Es iſt nicht wahr, daß ich unter meinem Eid das zugegeben hätte, was der Chef der Reichstanzlei niedergeſchrieben hal. Gerade in meiner eidlichen Ausſage fehlt der Satz, auf den es antommt. Es ſteht darin nirgends, daß ich Einſtellung des Verfahrens wünſchte, ſondern nur, daß mein Be⸗ 977 in der Reichskanzlei den Zweck gehabt hat, eine andere Art 5 Verfahrens herbeizuführen. Nächſte Sitzung Dienstag 1 Uhr. JFortſetzung der Gtatsberatung und 1 955 Schluß 7% Uhr. General⸗Anzeiger,(Abendblatt.) 4 Mannheim, 5. März. Uolkswirtschaft. Deutſche Reichsbank. Der in der geſtrigen Hauptberſammlung der Auteil⸗ eigner vorgelegte Verwaltungsbericht für das Jahr 1906 auls welchem wir ſchon einen telegraphiſchen Auszug mitgeteilt haben, hebt hervor, daß entgegen den von mancher Seite an Inkrafktreten des neuen Zolltarifs geknüpften im Laufe des Jahres 1906 an die Reichst Uber bie der Vorfahre in fortwährend ge das bie n Maße gingen. Wenn auch im Mai eine Ermäßigung des Diskonts auf 4% Proz. hatte ſtattfinden tönnen, mußte dieſer doch im Septembder wieder auf 5 Proz. und im Oktober auf 6 Proz. erhöht werden. Gleichwohl wurde um Mitte Dezember, ähnlich wie im Jahre 1899, eine weitere Erhöhung auf 7 Proz. notwendig, und ſerbſt dieſe konnte nicht mehr verhüten, daß am Jahresſchluß die Anlage und der ungedeckte Notenumlauf ſich ganz ungewöhnlich ſteigerten, während die Barmittel auf einen 9 das Vorjahr noch um rund 100 Millionen niedrigern Bet zurückgingen. Im Januar 1907 konnte der Satz wieder auf 6 Proz. ermäßigt werden, indeſſen blieb der Stand der Bank geſpannter als je zuvor. Die Geſamtumſätze betrugen bei der Reic uptbank 106 406 348 200 Mark(im Vorjahre 96 307 071000.) und bei den Reichsbank⸗ unſtalten 172 811 978 300(M. 154 989 982 000), zufammen 219 218 826 500 M.(251 267 053 000.) oder 27 951 273 200 Mark(29 677 452 000.) mehr als im Lorſahr. Der Bankzins⸗ fuß ftellte ſich im Jahresdurchſchnitt auf 5,149 Proz.,(8,817 Proz.) kür Wechſel und auf 6,149 Proz.(4,817 Proz.) für Pfanddar⸗ lehen. An Banknoten waren durchſchnittlich im Umlauf Mark 1387 287 000 M. oder gegen das Vorjahr durchſchnittlich Mark 51 586 000 mehr. Die Steuergreuze wurde 17.(9) Mal über⸗ ſchritten, und es waren hierfür an Steuer 3 695 296 M.(Mark 1651 008) zu entrichten. Der durchſchnittliche Beſtand der Giro⸗ Guthaben mit Ausnahme derjenigen der Reichs⸗ und Staatskaſſen ſtellte ſich auf 276 961000 M.(295 800 000.); die verein⸗ Rahmten Beträge ſind durchſchnittlich 1,03(1,19) Tage auf den betreffenden Rechnungen belaſſen worden. Der Geſamtbetrag der Giro⸗lebertragungen zwiſchen verſchiedenen Bankplätzen belief ſich nuf 67 264 297 856 M.(34781 215 757.), der durchſchnittliche Beſtand der Giro⸗Uebertragungen auf 116 795000 M.(Mark 107 086 000; die Zahl der Rechnungsinhaber ſtieg von 22 425 auf 25 887. Der durchſchnittliche Metallbeſtand betrug 890 965 000 M. voder 81 994 000 M. weniger als im Vorjahr. Von den umlaufennen Noten waren im Jahresdurchſchnitt 64,26 Proz.(78,184 Proz.) durch Metall gedeckt; die Metalldeckung der umlaufenden Bank⸗ Zoten und der ſonſtigen täglich fälligen Verbindlichkeiten betrug im Dahresdurchſchnitt 45,39 Prog.(50,65 Proz.). Der Geſamtbetrag aller angekauften Wechſel und der zur Einziehung gelangten Auf⸗ kragspapiere ſtellte ſich auf ö 220 119(5 002 708) Stück üder 10 683 055 964 M.(9 558 682 279.), alſo gegen das Vorjahr um 217 411 Stück und um 1 104 878 684 M. höher. Die Gewinne ber Reichsbank auf Wechſelrechnung betrugen insgeſammt Mark 49 201 042 M. 181869.), davon an Platzwechſeln Mark 80 844 781 M.(20 441 388.), an Verſandwechſeln 16 501 600 Mark(11 891734.) und an Wechſeln auf außerdeutſche Plätze 2 263 975 M.(1 260 016.). Der Gewinn aus Beleihungs⸗ geſchäften ſtellte ſich auf 5 040 998 M.(3 517957.), der aus Gebühren auf 3 850 682 M.(8 288 298.) und der aus Zinſen von Buchforderungen und diskontierten Wertpapieren auf Mark 6895 029(4 881 587.) Die Geſamteinnahme betrug 64 205 920 Mark(45 247 284.). Davon ſind zu kürzen: Verwaltungskoſten mit 16 906 462 M.(15 810 728.) Banknotenanfertigungskoſten 678 968 M.(479 643.), vertragsmäßige Zahlung an den preußiſchen Staat wieder 1865 780., Notenſteuer 3 692 349 M. (1 651 003.). Durch Banknotenfälſchungen entſtand ein Verluſt von 740 000 M. Die Ausgaben betragen insgefamt 28 943 012 M. (19 840 917 Mark), ſo daß ein Gewinn von 40 262 908 Mark 25 406 867) bleidt. Davon erhalten die Anteilseigner auf 180 Mill. Mark Grundkapital 8,22 Proz.(6,15 Proz.) Dividende mit Mark 14 790 727(11 076 591.), an die Reichskaſſe gehen 25 472 181 Mark(14 329 775.), das Reich erhält alſo zuſammen 29 164 580 Mark(15 980 778.). Die Zahl der Zweigſtellen ſtieg von 442 auf 469. In der Hauptberſammlung waren 80 Anteilseigner mit 6006 Stimmen auweſend. Der Bankpräſident trug den Verwal⸗ tungsbericht vor, der ohne Erörterung genehmigt wurde. Die der Reihe nach aus dem Sentralausſchuß ausſcheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt. Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim. In der beutigen Sitzung des Aufſichtsrats wurde die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung für das Jahr 1906 vorgelegt, welche einen Reingewinn von M. 2 068 016.50(M. 1 443 258.27) ergibt. Auf Antrag des Vorſtandes beſchloß der Aufſichtsrat, der auf den 27. Märg 1907 einzurufenden Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent(6 Prog.) auf das erhöhte Aktten⸗ kapital von M. 25 000 000 vorzuſchlagen, nebſt Zuweiſung von M. 208 058.14(M. 144 825.34) an die beſtehenden Reſervefonos, M. 200 000(o) an eine im Hinblick auf bevorſtehende Bank⸗Neu⸗ bauten zu ſchaffende weitere Reſerve, M. 41200(M. 11600) an den Beamten⸗Unterſtützungsfond und einen Vortrag auf neue Rech⸗ nung von M. 65 126.11(M. 87 435.14). Angeſichts der Ausdeh⸗ nung des Geſchäftes ſoll der Generalverſammlung die Erhöhung des Aftienkapitals um M. 5 000 000 vollbezahlte Aktien und Mark 5 000 O00 mit 25 Prozent einbezahlte Aktien vorgeſchlagen werden. Rheinmühlenwerke, Mannheim. In der heutigen General⸗ berſammlung waren 441 Aktien durch neun Aktionäre vertreten. Sämtliche Anträge der Verwaltung wurden einſtimmig genehmigt. Demnach werden von dem Bruttogewinn, welcher inkluſive Mark 27 890.52 Vortrag M. 414 520.61 beträgt, für ordentliche Ab⸗ ſchreibungen M. 125 703.53 verwendet und von dem verbleibenden Nettogewinn von M. 288 817.08, wie im Vorjahre, 10 Progent Dividende verteilt. Von den nach Zuweiſung der ſtatutariſchen und derkragsmäßigen Tantismen und Gratifikationen verbleiben⸗ den M. 178 681.78 werden M. 40 000 der Spezialreſerve 1 und M. 100 000 der Spezialreſerve II zugewieſen. Reſtliche Mark 88 681.78 werden auf neue Rechnung vorgetragen. Inkluſive dieſes Vortrages weiſt die Bilang alsdann bei M. 500 000 Aktzenkapital Rückſtellungen in Höhe bon M. 439 402.51 auf. In Erledigung des letzten Punktes der Tagesordnung wurde das turnusgemäß ausſcheidende Mitglied des Auffſichtsrats, Herr Direktor G. Trümpp, einſtimmig wiedergewählt. AZJnkbuſtriebörſe Maunheim. Die heutige Zuſammenkunft war ein Spegialtag für die Baumaterjalienbrauche und verwandten Gewerbe, und war mit einer Muſterausſtellung verbunden. Der Beſuch war deshalb auch ein etwas beſſerer als bei den ſeitherigen Börſentagen und namentlich waren zahlreiche Vertreter aus der Baubranche an⸗ wir mehrere auswärtige Firmen vertreten, welche bisber der Börſe erngeblieben waren. Die Geſchäſtsabſchlüſſe, die getätigt wurden, dürften die Ausſteller befriedigt haben. Ueber die Ausſtellung ſelbſt ind die einzelnen Firmen werden wir in unſerer nächſten Nummer derichten. eſend; auch die Muſterauslage war recht gut beſchickt und ſahen Bei der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim gelangten im Monate Februar 1907 auf Einzel⸗Unfall⸗ 458, auf Kollektiv⸗Unfall⸗ 319, auf Haftpflicht⸗ 5 auf Glas⸗ 272 und auf Einbruch⸗Diebſtahl⸗Verſicherung 25 Schäden zur Anmeldung. Koſtheimer Cellulofenfabrik. Nach M. 89 903(M. 80 300) Reparaturenabzug und M. 95 268(M. 94 861) Abſchreibungen, ferner nach M. 10 555(wie k..) Abſetzung an das Delkredere⸗ 00) Ueberweiſung an den Dispo⸗ 9 itionsonds werden aus M. 36 18 Proz.(15 Proz.) Diobidend n, M. 15 000(Marxk 29 881) der Reſerve zugeführt, M. 28 918(M. 47 220) Tantiamen gezahlt und M. 78 920(M. 65 041) vorgetragen. Mühlheimer Bauk. Die VBank erzielte 866 728 M.(i. V. 608 463.) Reingewinn, woraus 6% Pros.(i. V. 6 Proz.) Dipr⸗ dende verteilt werden ſollen. Der Abſchluß der Nürnberger Bank ergibt 919 049 M.(i. V. 680121.) Geſamtgewinn, wovon 208 783 M.(158 463.) aus Wertpapier⸗ und Gemeinſchaftsgeſchäften herrühren. Die Un⸗ koſten erforderten 268 410 M.(219 102.). Auf Ausſtände in laufender Rechnung werden 65 000 M.(80 000.) abgeſchrieben. Aus 577 933 M.(414 475.) Reingewinn ſollen 60˙128 M. (66 565.) den Rücklagen zugewieſen, Eproz. Dividende auf 6% Mill. M. Aktienkapital(i. V. 5% Prog. auf 5 Mill. Mark) derkeftt und 55787 M.(29 997.) vorgetragen werden. Verband von Holsintereſſenten Südweſt⸗Deutſchlands. Monatsverſammlung der Sektion Lothringen beſchäftigte ſich unter anderem mit Entwürfen für Lohrſchnittverträge, Verein⸗ barung über Schwellenſchneider, Bildung einer Einkaufsgenoſſen⸗ ſchaft und Bildung einer Holzbörſe in Metz. Für die Bildung einer Einkaufsgenoſſenſchaft wurde Freiburg, für Bildung einer Holzbörſe Straßburg als Muſter vorgeführt, die Uebertragungsmöglichkeit mit Rückſicht auf die abweichenden Verhältniſſe aber ſtark angezwet⸗ felt. Die Anſichten, ob ein Mittelpreis in den Veröffentlichungen oder ein Verkaufspreis den Vorzug verdiene, waren geteilt. Vor⸗ läufig wurden die genannten Punkte einer Kommiſſion überwieſen. Allgemeine Deutſche Kredit⸗Anſtalt, Leipzig. Der Aufſichts⸗ rat öſchloß, der auf den 28. März einzuberufenden Generalver⸗ ſammlung die Verteilung einer Dividende von 9 Proz.(wie i..) für das Geſchäftsjahr 1906 in Vorſchlag zu bringen. Gothaer Lebensverſicherungsbank auf Gegenfeitigkeit. Nach vorläufiger Feſtſtellung wurden in 1906 neue Verſicherungen über M. 58 Mill. abgeſchloſſen gegen M. 55¼ Mill. in 1905. Die Sterd⸗ lichkeit unter den Verſicherten blieb beträchtlich hinter den Erwar⸗ tungen zurück. Der Geſamtverſicherungsbeſtand erhöhte ſich auf MN. 921 Mill.(N. 892 Mill.) eigentlicher Lebensberſicherungen. *.** Telegraphiſche Haudelsberichte. Die Schleppſchiffahrt auf dem Neckar, Heilbronn perteilt eine Divi⸗ dende von 5 pCt.(im Vorjahre 8 5t.) Brauerei⸗cheſellſchaft zur Saune normals Weltz. Speier. Die außerordentliche Generalverſammlung beſchloß, die auf den Brauerei⸗ grundſtücken ruhende Reſthypstheke von 110000 M. um 370 000 M. 3u erhöhen, ſodaß die Geſamthypothet 480 000 M. betragen wird. Die Bockenheimer Volksbauk G. m. b.§. Frankfurt a. M. Bocken⸗ heim, verteilt wieder eine Dividende von 6 pCt. wie im Vorjahr. Die Aprozentige Stuttgarter Stabtanleihe von 16½ Millionen Mark, wurde der Zuſchlag einem Konſortium der Stuttgarter Banken und Bankfirmen zu 100,41 pt. erteilt. Bank von Elſaß⸗Lolhringen, Straßburg. Nach der Zür. Ztg. wird die Diwidende mit 8 pet.(gegen 7 im Vorjahr) in Ausſicht genommen. Straßburg, 5. März. Der Aufſichtsrat des Elektrizi⸗ tätswerks Straßburg(Elſaß] ſchlägt ür 1906 eine Verteilung von 12 Prozent(im Vorjahre 11 Prozent) vor. *Düſſeldorf, 5. März. Die Rheiniſche Bohrge⸗ Die ſellſchaft Düfſeldorf verteilt eine Dividende von 5½ lim Vorjahre 5 Prozent!). Düren, 5. März. Die Generalverſammlung der Dürener Bank genehmigte die Verwaltungsanträge und ſetzt die Dividende auf 6½ lwie im Vorjahre) Prozent feſt. Die Aus⸗ ſichten für das neue Geſchäftsjahr wurden als gut bezeichnet. * Eſſen(Ruhr), 5. März. Der Kupferblechgrund⸗ preis wurde auf 270 Mark, der Kupferrohrgrundpreis auf 294 Mark erhöht. * Dresden, 5. März. Die Generalverſammlung der Sächſiſchen Boden⸗Creditanſtalt genehmigte die Ver⸗ waltungsanträge und ſetzte die Dividende auf 7 Prozent(wie im Vorjahre) feſt. Berlin, 5. März. In der heute in Berlin ſtattge⸗ fundenen Aufſichtsratsſitzung der Bergwerksgeſellſchaft „Hibernia“ wurde die Bilanz für 1906 feſtgeſtellt. Es wurde beſchloſſen, von dem abzüglich aller laufenden und außergewöhn⸗ lichen Betriebsausgaben ſowie der Anleihezinſen von M. 830 120 verbleibenden Bruttogewinn von M. 4 501.625 zu Abſchreibungen auf Inventur⸗Konto zu verwenden und von dem Reſt für Ver⸗ teilung von 14 Prozent Dividende der für den 3. April nach Düſſeldorf einberufenden Generalverſammlung vorzuſchlagen. *Berlin, 5. März. In der heutigen Sitzung des Auf⸗ ſichtsrates von Ludwig Loewe u. Com p. Aktiengeſellſchaft legte die Direktion den Abſchluß des vergangenen Geſchäftsjahres vor. Der Gewinn beträgt Mark 2046 703; derſelbe ſoll mit Mark 672 506 zu Abſchreibungen und zur Zahlung einer Dividende von 16 Prozent gegen 12 Prozent im Vorjahre verwendet werden. Der Gewinnvortrag beläuft ſich auf Mark 64418. Die General⸗ verſammlung findet am 27. März ſtatt. Berlin, 5. März. In der Sitzung des Aufſichtsrates der Dürener Metallwerke wurde beſchloſſen, der auf den 27. März nach Berlin einzuberufenden Generalperſammlung die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent auf das erhöhte Aktienkapital(im Vorjahre gleichfalls 10 Prozent) bei Abſchreib⸗ ungen von Mark 231 111 gegen Mark 224000 im Vorzahre und einer Reſerveſtellung von Mark 150 000 lim Vorjahre Mark 185 000) vorzuſchlagen. * Paris, 5. März. Der Vertrag für die Uebernahme der Sprozentigen japaniſchen Anleihe in Höhe von 250 Mill. iſt geſtern zwiſchen dem Bankhaus Rothſchild und dem japaniſchen Bevollmächtigten unterzeichnet worden, vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des japaniſchen Parlaments, die nur für eine Aprozentige Anleihe gegehen war. Die Titres von je 505 nominal werden freihändig zu 502½ plaziert. Dieſelben ſind innerhalb 10 Jahre tilgbar und nicht vor 15 Jahren kündbar. Newyork, 5. März. Das Journal of Commeree meldet, daß Rußland ſich hier um die Aufnahme von Geld bemüht; neben einer guten Verzinſung werden Privilegien zur Erſchließung natürlicher Hilfsquellen offeriert, vielleicht auch Anbauten, ſowie umfangreiche Warenaufträge. Mannheimer Effektenbörſe vom 5. März.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ziemlich ruhig. Kleines Geſchäft ſand ſtatt in Bad. Rück⸗ und Mitverſicherung Aktien zu 510 Mark pro Stück und auch in Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof Aktien zu 830 Prozent. Sonſtiges ohne weſentliche Veränderungen. Obligationen. Pfandbriefe.%½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— b: u. Seetransvort 101.—G 379 77 8 0 M. 94.50 b: 4½% Bad. Anilin odaf. 103.— G 9%„„„ unk. 1904 94.50.4% Br Kleinlein, Heidlbg. 101.50 G 8 5 Kommunal 95.50 b 3% Bürs Braußaus, Bonn 102—6 Städte⸗ Anlehen. 4% Herrenmüßle Genz 29.596 34% Freiburg i. V. 98.— Gfen Mann“. Dampf⸗ 3˙%% Heidelba. v. J 1903 95— G, chlerscchiffaßrte⸗sef. 101—G 30% Karlsruße n. J. 1896 87.— Gfaueo Mannb. Lagerhaus⸗ 3½% Lan v. J. 1902 95.— Geſen fchaß 101.75 30% Ludwigshafen 100.50 G%% Oberrß.Glektrizitäts⸗ 40% v. 1906 101.— werke, Korlsrube—— 3/½09 95.— Gf41½% Pfäls. Chamotte u. 4% Mannh. Oblig. 1901 100.25 Tonwer“,.(8. Eitenh. 102.75 B 8%„„ 1885 95— 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 8 6„ 1888 95.— Maldhof bei Pernau in 3„ 1895 95.— B Lipland 101.—G 308 1„ 1898 95.— B4½%% peyrer Brauhaus 3 2„ 1904 95.— 5.⸗G. in Syeyer 97.50 G 5„ 1905 94.70[4½% Sveyrer Zjegelwerke 101.40 B 4⁰⁰„ 1906 101.75 G4½% Südd. Draßtinduſtr. 102.—G 24%e% Pirmaſens unk. 1905 95.— 541½% Tonm Offſtein.⸗Gh. 35½%% Wiesloch v. J. 1905 98.25 6] Dr. H. Loſſen, Worms 100.—6 Indurie⸗Obligation. 4% Zellſtoffabrik Waldhof 104.30 5 44½% Akt.⸗Gef. f. Seilindu⸗ ſtrie rück, 105% 103.—G Aktien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 186 Br. 3. Storch. Spever—— 109.— Gembk. Svever 50%—.— 127 60; eraer, Morms—.— 100 Pfälz. Beuk—.— 101.50 mormſ Btr. v. Oertge—.— Pfälz. Hov.⸗Bank 191.75 1915 Pf. Preßh. u. Sptfabr. 145.— 144.50 188.50 142.— 141¹ Pf. Sp. Kdb. Land. Twausvort Rhein. Kredithank uu. Verſicherung. Kbein. Hup.⸗Bank—+ 192 5%. Nhöſch Seeir. 90——2 —5 5„„„ Nöbſch. 5 Sidd. Ban— 117. Mannh. Dampfſchl. 63.——.— GEiſenbannen.„ Lagerbaus—.— 88 Pfälz. Ludwiasbahn 227.——.— Baß. Nück⸗u. Mitverf.—.— 510— Merbabn 145——.„ Aſſecurranz—— 151⁰ ontinental. Verſ. 430.— 425.— 81—[Pannb. Nerſſcherrna 512—- Oberr. Verſich.⸗Geſ. 475.— 470. „ Nordbahn 137.— Heilbr. Straßenbahn-.— Chem. Induſtrie. .⸗G.chem. Induffr..— Bad.Antl.u. Sodafbr.—.— 468— Jnduſtrie. Cbem. Fab. Goldenba.—— 187 .⸗G. f. Seilinduſtrie 155.— 154— Dinaler'ſche Michfbr.—.— 135.— Verein chem. Fabriken 323.50 Verein.Oelfabriklen—.— 133 Emaillirfbr. Kirrwell.———.— 7 8 5 2 Vorzug 105.50— Ettlinger Spinnerei 110— Vrauereien. Hüttenh. Spinnere!—.— 95.— Bad. Brauerei —6 113.—[Karlsr. Maſchinenbau—— 220. Binger Aktienbierbr. — äbmfbr. Haid u. Neu 283.— Durl. Hof om Hagen 265.— Toſth. Cell. u. Papierf. 280—-.— Eilchbaum⸗Brauerei—. 146—Mannb. Gum n. Asb. 158.——.— Elefbr. Rübl, Worms—.— 100[Maſchinenf, Badena—.— 204.— —.— Ganters Br., Freibg.—.. 108. Oberrh. Elektrizitſ.t—.— 31 50 Kleinlein, Heidelberg—.— 192. Bf. Nähm. u. Fabrradf. 136—ü Domb. Meſſerſchmitt—— 80— Portl.⸗Zement Hdlbg. 168.——.— Ludwigsh. Brauerei—.— 248 Südd. Draht⸗Ind. 14650—. Mannb. Akttenbr. 141 50 Südd. Kabelwerke 136 50—.— Pfalzbr. Geiſel, Mohn!—— Verein Freib. Ziegelw.—— 185.25 Brauerei Sinner—.— 25 Speyr. 5150—-—— 1 N Br. Schroedl, Hdlbg.—.— 210. ürzmühle Neuſtadt 138 50 87.— „Schwarz, Speyer—.— 127.— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 380— „Ritter, Schwetz. 32.—— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 118.50 SS. Weltz, Speyer 92.— Zuckerraff. Mann. Berliner Effektenboͤrſe. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) *Berlin, 5. März. Fondsbörſe. Auf geſtriges ver⸗ flautes Newhork erfolgten heute hier auf allen Umſatzgebieten Abgaben, die außer in amerikaniſchen Bahnen auch in Induſtrie⸗ werten zu weſentlichen Kursabſchwächungen führten. Von Banken verloren Deutſch⸗Luxemburger 135 und Diskontogeſellſchaft 0,60, —.— während die anderen gleichartigen Werte ſich um 2 pCt. niedriger ſtellten. Ruſſenbank war dagegen um% pCt. beſſer. Von ameri⸗ kaniſchen Bahnen verloren Baltimore and Ohio 2, Kanada 3 und Pennſylvania 12 pCt. Hüttenaktien teilweiſe über 2 pCt. niedriger, während Kohlenaktien nicht über 8% pEt. nachgaben. Schiffahrts⸗ aktien und Fonds lagen ſehr ſtill. Im ſpäteren Verlaufe war die Börſe abwartend und die Kurſe faſt gänzlich unperändert. Tägliches Geld 52 pCEt. Montanwerte ſierungsdruck ſchwach. Kanada weiter nachgebend. 1902er Ruſſen auf geſtrigen Schlußſtand behauptet. Alles ſonftige unverändert. In dritter Börſenſtunde ſchwach. Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes durchweg gedrückt und niedriger. Ruſſen wieder feſt. Berlin, 6. März.(Schluskurfe.) Ruſſennoten 215 25 21525 Lomßarden 29 90 29 60 Puſſ. Anl. 1902 78.30 78 40 Fanada Pacifte 186 7 183 50 zſsee Neichsanl. 37.50 97 40 Samburg. Vacke! 151.— 150.20 30½% Reichsanleihe 86.— 85.90 Vordd. Lloyd 129 70 129.10 4% Bad. St.⸗Anl.—:—— Ppnamit Fruſt 179 20 176 22 3½% B. St.Obl. 1900 35.75 85 80 Licht⸗ u. Kraftanl. 124 50 123 50 31½%½% Bapern 97.10 96.90 nochnmer 23740 234 60 35½% 9% Heſſen 96— 3375 Konſolidatſon—— 429.50 3% Heſſen 84.— 88.75 Dortmunder 8290 82 20 30% Sachſen 86.— 86.— Felſenkirchner 210— 208.60 4% Pibr. Rb. W. B. 100.— 100— Harpener 270.— 215.50 5%(Ehineſen 101.70 101 80 Wibernia 4e% Italſener„Hörder Bergwerke———— 4½ Javaner(neu) 92.60 92.20 238 20 235 50 Vaurghütte 1860er Lote. 154 40 Ffanir 209 70 208 50 4% Naadad⸗Anl. 88.10 88 10 Nibeck⸗Montan 191.— 191— een 2a4„ 278 50 amm Revjer 147 40 146— Bert.⸗Märt. Ban 160 10 160— Berl. Handets⸗(Gel. 169.,0 169.1. Darmſtädter Bant 136 80 135 80 Deutſch⸗Aſtat. Bank 172 10 171.20 Deutſche Ban(alt) 242.90 242 2, Anflin Treptow 371.20 370.70 Hraunk.⸗Brik. 196.— 195.— D. Steinzeugwerke 250.— 250.— Diſſselvorſer Wag. 298— 297— Elderf. Farben(alt) 576— 574 50 27„ ie. eſſtereg. Alkallw. 207 50 206— Disc.⸗ſtommandit 182 50 182.40 follkämmerei⸗Akt. 158 20 152.50 Dresdnei Bank 159 60 155. Chemiſche Cbarlot. 21470 214— 140 70 140 70 155.40 155.10 Rhein. Kiedttban! chaaffy. Bantv. Lübeck⸗Büchener Staatsbabn Tonwaren Nieslock 138 50 138 50 Zellſtoff Waldhof 3381— 328 20 Celluloſe Kouheim 273 50 271.— Rüttgerswerken 142 60 142.10 Privat⸗Discont 5¼ 9% W. Berlin, 5 Mälz.(Telegr.) Nachborſe. 146 10 145.70 Kredit⸗Aktien 214 10 2185 Staatsbayn 145.50 145 70 Diskon Komm. 182.20 182.40 vombarden 30.20 29.70 Pariſer Boͤrſe. Paris, 5 März. Anfangsfurſe. 3% Nente 96.27 9617 Kürk. Looſe—— dtaliener—.——Banque Ottomanc 704.— 700.— Spanier 95.80 95 80 kio Linto 2748 2700 Türken unif. 97.85 97.15 —.—[Pürtt. Transv.⸗Verf. 675.— ſpäterhin unter Reali⸗ „ Maunheim, 5. Muͤrz. —— Generel-Aageiger.(Abendblatt) 7 Sedde⸗ Londoner Effektenbörſe. London, 5. März.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeftenbörſe. 3 e Reſchsanleidt 85/ 85 ½% Saubern Pacifte 98% 905 oſ% Cameien 103/ 103Ebicago Milmante? 150— 147 4ů6%e Gbineſen 98% 98envei Pr. 82 80 2˙/% Con ſole 67— Ss'lichiſen Pr. 109 7 10 % Jialtener 101 101 Laulan. u. Nathn, 16 129, 4% Grtechen 51— 51 inſan Paeine 1% i 3 o% Portugieſen 70˙ 70 intt. St. ⸗teel eom. 42 48% Spanier 94% 84„„ͤ Turten 98 ½% 96»rtebahn 94% 388½ 4% Argenkinter 87½% 87½% Tend. träge. 3% Piexitaner 34% 341]/ Vebeers 30¼ 29% 4% Japaner 86½ 85½% Sbariered„. Tend.: träge. voldnelds 4% 4½% Ottomanban: 17% 17%½ fandmines 7— 6˙5 Rio Tinto 108% 106 Lanrand 4½ Braſiltaner 84% 857½¼ Tend.: fträge 1 25 Berliner Produktenboͤrſe. * Berlin, 5. März.(Tel.) Produktenbörſe. Der Weitere Rückgang in Nordamerika blieb auch heute hier wirkungs⸗ los. Die beſcheidene Kaufluſt mußte für Weizen die geſtrigen Preiſe, mitunter ſogar etwas mehr anlegen. Roggen war recht kapp angeboten und wurde zunächſt beſſer bezahlt, ſchwächte ſich aber ſpäter wieder etwas ab. Hafer behauptete ſich zut im Werte. Greifbares Getreide wurde feſt gehalten. Rüböl war ſehr ſtill, hat ſich im Preiſe aber behauptet. Wetter: ſchön. Bertin, 5 März.(Telegramm.)(Produktenbör•0 Preiſe in Maxt pro 100 kg. fret Berlin neito Kaſſe. 4 5. 4 5 Weizen per Mai 188.25 188 25 Mats per Mai 131. 139 5% „ Juli 188 50 188 5% Juli 128 25 128— „ Sept. 185 75 185 75 Sinl. Roggen per Mai 175 50 175 75 düböl per März 6730 67 60 „ Juli 176.50 176 75 Mai 65.20 66.10 „ Sept, 65.75 165 7˙„ Oktbr. 58.30 58 80 Hafer per Mai 178 25 178 25 Spiritus 70er loes „Juli 180,50 480.50 Wetzenmehl 25.75 25 75 Sept.———— itoggenmebl 24.50 24.20 Frankfurter Effeltenbörſe. (Privatielegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 5. März.(Tel.] Fondsbörſe. Im Anſchluß der geſtrigen Vorbemerkung zum Verwaltungsbericht der Deutſchen Reichsbank und dem heute vorliegenden geſamten aus⸗ führlichen Verwaltungsbericht zeigte die Börſe bei Beginn eine veſervierte Haltung. Tägliches Geld, welches ziemlich lebhaft ge⸗ fragt war und das Anziehen des Privatdiskonts verfehlten ihre Wirkung nicht. Der ſchwache Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe, welche teilweiſe einen panikartigen Verlauf nahm, wird auf Befürchtung einer ungünſtigen Geſetzgebung zurückgeführt, Ebenfalls drückten Zwangsliquidationen und große Abgaben Harri⸗ mans, der ſpeziell Aktien ſeiner Gruppe verkaufte. Was zunächſt am hieſigen Platze die Tendenz im Einzelmarkt betrifft, ſo lagen amerikaniſche Bahnen ſchwach, Lombarden behaupteten den Kurs⸗ ſtand. Montanwerte ließen infolge des Rückgangs der Werte der United States Steel Corporation an der Londoner und Newyorker Börſe ebenfalls ſchwache Haltung erkennen, welche teilweiſe auf Eiſenwerte empfindlich drückten. Banken ſchloſſen ſich der Geſamt⸗ haltung an und wurden größtenteils Bruchteile niedriger notiert. Schiffahrtsaktien ebenfalls ſchwächer, da die Zwiſchendeckpreiſe geringer ſind. Der Fondsmarkt lag ſtill und ziemlich gut behaup⸗ tet, Ruſſen beſſer. Deutſche Fonds wiederum ſchwächer. Induſtrie⸗ werte zeigten vorwiegend behauptete Tendenz, wenngleich teilweiſe Rückgänge zu derzeichnen ſind. Der weitere Verlauf erbrachte keine weſentliche Veränderung. An der Nachbörſe war die Ten⸗ denz ſchwach. Beſonders waren Baltimore and Ohio ernent an⸗ geboten. Darmſtädter Bank abgeſchwächt. Es notierten Kred'l⸗ aktien 218,70, Diskonto 182,75, 60, Darmſtädter 186,20, 185,80, Lombarden 29,70, Baltimore and Ohio 111,50, 25. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe, Reichsban Prozent. Wechſel. 4 5 5 Aiufterdam kur; 148.87 408 82 arig turz 81 8819 Belnten„ 80576 80 938 chweiz. Plätze„ 81 3518 1 84 088 4910 8„ 80.48 20.485 Mapoleonsdor 16.27 16.27 lang—.— Wrivat⸗Diskont 5˙ë1% Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Bexvacher 227.80 227.8 Deſterr. Süd⸗Lomb. 29.75 29.70 Pfälz. Maxdahn 144 50 144 0 Oeſterr. Nordwenb.—— do. Nordbahn 186 90 1369% Lit. B. 113 80 113 80 Südd. Eifend.⸗Gef, 125.— 154.50 Gotthardbahn— Hamburger Vacket 15.10 18 3Stal. Wittelmeerb. Nordd. Llond 129 90 129.50„Meridionalbahn 183.— 155— Oeſt.⸗Une Staatsb 146 10 145.60] aftim Obis ——— Staaispapiere. 4 8 310 Dſch, Reichsanl 97.60 97 60 3 66.05 85 95 +. 8˙J, pr.Jonſ. StAn! 97 70%7 60 „ 6. 5 839 ban. St.,MH.„ 116101.5% i bad, S.⸗Obl, 8 96 10 86 20 a%„„ M. 9597 95.85 1„%, 5 0 95 85 102 10.20 9575 96 95 85 4 85.40 102 102 40 83 5.95 85 90 85.90 95.——.— 2 k⸗ bayer..⸗B.⸗A. 3½ do. u. Allg.⸗A. 3** 1 Heſſen 3 Heſſen Sachfen ½% eh. Stadt⸗A.05 Z. Aus ländiſche, *.1. Gold⸗1. 1887 2˙%½ Chmeſen 1898 5 Sgypter unifizirte Mexrtlaner Guß. 100.50 100.65 4%„ inn 66.50 66.60 102.— 102.— 98.20 9820 —.—— 124— 113.— 106— 06 20 145.5 145 50 140.50 140.5% Bad. Zuckerfabril Süd. Immod. Lichbaum Mannb, Ang. Akt.⸗Mrauere! Deutſche Bant 242 80 2721 Deutſchaſtat. Bant 172.— 171 60 D. Effekten⸗Bant 108— 103.— Diseonto⸗Comm, 182.40 1275 Hresdener Bank 159 4% 155 4 Frankf. Oyv.⸗Bank 2 8 50 208 50 Krkf, Hyp.⸗Greditv, 15 5 159 20 Nationalbatzt 95 50 Gotthardbabn —— „ 118 2901150 Mpytpern—— dendens: Aktien induſtrieller A. Deuiiche 4. 5 Famanlivaß 99.95 99.70 zulgaren 99.3%.4 1% Griechen 1990 5 40 040 italien, Rente 1054 10%4 zie Oeit, Flherr, 100 100.— d err 22*q* Jegerr. Noldr,%80 99.70 Porta. Serie 6. 69— deo. 111 70 10 7040 t neneuſſen ih 91 2 4 Rudſen non 19809 59 76 ſpan ausl. Rente 9 20.0 1 Törken v. 1903 9 80 89.8 Tlrten unif. 85 80 95 60 Ungar. Goldrente 9˙3) 9 60 4„% Nronenrente%0 849 Verzinst. Loſe. Oeſt. Loſe v. 1880 154 99 135.25 Türkiſche Loſe 146 20 45.8 Unternehmungen Ner. Funſtſeide 378 50 oderw. St. Angbert 86— picharz 130 50 Ralzmſüthle Ludw 172— Rarkakt. Zweibr. 108.— 108.—gbrrabw. Klener 332.— 382.— Meltz 3. S. Spenſer 92— 92.—Macchinenf. Hilbert 97— 97, dementm. Heidelb. 167 50 167.5 waſch. Arm. Klein 126.50 25.80 Cementſ. Karlſtadt 186— 185%] Jaſchinenf. Baden 208— 205 60 nad. Anilinfabrik 474.20 4749 Hür⸗kopn 880— 864 Eh Fhr Griesbeim 245 50 247. aſchinf. Gritzuer 210 216— Höchſter Narbwerk 427. 425.7 Pfälz. Päbmaſch. 156.50 136.80 Nereinchem.gerit— 1980 Röbrenkeſſelfaprit bem.Merke Albert 396— 318 vorm. Dürr& Co. 65.— 65.10 Drabtinduſtrie 146.— 148. 0] chiettyrſ. keitö. 189— 18.5 neeumul.⸗F., Hagen 208. 208— eitabrik⸗Aktien 139— 138. 0 gec. Böſe, Berlin———.— Schubfab. Herr Frff. 128.— 128.— AHa. Elt⸗Geſellſch. 206. 0 206.—etlinduffrie Woln 150 0 150 55 Südd. Kabelwerke 136.— 126 vampertsmühl 9 94.— LNahmeyer 198 20 188 35 kamma. Katſersl. 18050 187 Elktr. chen, Schuckert 14.50 11.20 zellnoff Waldge!..5 3818 Allg..⸗G. Siemens 173.0 78.50 Bergwerks⸗ Aktien. Hochumer 277 2547 arveuer 220 0 219.— Buderns 12 70 158 bernig——— oncordia 889 75 391— Veſterr, Aali⸗A. 207.— 207— Deutſch Luxembg. 192 192„erſchl. Eiſenakt 116.— 15 80 epiedrichsb Bergb. 715 168 50] ler Königs⸗Vaura 238— 985.50 Gelſenkirchner 911.— 29 40 Roßleben 10 250 10 100 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. eſ„Frt Jup.⸗Pfdb. 100.— 100.—e Pr. Bfdb. unt. 14 10 40 lga. 20 th. N. B. Pfdbr.o.—— ,„„„ 10 10 80 10.0 16%% 15 72 1910 100 40 100 4 70** 14 98 75 98 75 1e% Nf. SpR. Pfdd 100% 7 1% 70%%%„„ 84 5 8 80 i 9 5 gaß ii„„ 12 85.75 0 1 8ſ% Br., BWod⸗Ir,.0 95 8 ſe Pr. fov.⸗Mk.⸗ 4% Sür Bd, Pfdenh 100.100 Kleinh, b 04 96.— 96— „ da 25.fdhr Rf. unk, 02 100— 100—-] Oyv.⸗fd. ⸗KFom.⸗ 4%„ Pfdhy..0! Spl, unkündd 12 97 20 97 24 unk, i0 100 25 100 25%np. H. B. Pſb. ag 100.— 100.— 40˙⁰ 5 Pfobr v. g 1ů65„„„ 1907 1½0.— 10, unt, 12 10 5% 100%„„ 9ſ½%.— 11— %„Pfdbe.6%½„„„ 117 101.75 1 175 89„. 04 94%„ 94-[„„„ alte 84 50 945% u, 2 fd. 96/6 94 10 94.-P½„„ 1904 94 50 44 50 4%„ Cöm hl.%„„„ i de ee p..unt 10 101 80 101%½.§ ⸗B,.O 95 54 45.5 3%„ Com.⸗Ol l.%R. C. 10 101% 100 10 v, 181 1 95 8) 95 90 ½% Rf. 3. Br.⸗Obl 100 50 100 5 3%„Com.⸗Obl.%% Pf B Pr.⸗O, 9535—.— v. 66/06 95 30 958. ½ĩ it ſttl.a. C. BW.—— 4% Pr. Pföb. unt. 0p 100— 100.—— 4%„„ e 1020 10,10 aund. Gers.⸗.⸗A. 500.— 500.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Bdiſche Bant 136 29 186.— eſterr.⸗Ung Way 126 40 123 40 erg u. Metalld. 138 25 168.Oeſt, Ländervant 117 50 117.50 Serl. andels⸗Wel, 170— 169 8“„ Fredit⸗Anbalt 214— 213.7 Comerf. u. Disk.⸗B. 12180 121 80 Pfälziſche Bant 10 90 100.9. Darmftädten Bank 136 80 1864[pfälz. Hyp.⸗Kank 190— 190.— 115.80 116 29 154 20 154.— Preuß, ppoldenb. Deuiſche Reichsdt MAhein. Kreditbant 141— 11.— Ahein. Hyp. B. M. 191 50 191— Schaaſſd. Bankver. 155—- 155% Südd. Bant Myom. 116.50 116 50 188 70 188.0 Jant ttomane rankfurt a.., 5. März. bahn 145 70 Lombarden 29.70 Egypter —., Disconto⸗Commandit 182.50 Lvaura Gelſenkirchen 203.50. Darmſtädter 186 40 Handeisgeſellichar 169.50, Dresdener Bant 155 1 Bant 232.10, Bochumer 235.75 mach. Wiener Bankver, 1445—— 139— 159— Kreditaktien 213 80, Staats⸗ .— 4% ung, Goldrente Hänute⸗ und ffelle⸗Auktien der Züddentſchen Fettſchmelze. Bei der am 46, Febrnar aligebabten Auttion wu den nachſtehende Preiſe erzielt: Ku häuie: is 59 Pfd. 55.5 ffg., 60 bis 69 Pfd. 58 bis 58,5 Pfg. 70 bis 79 Ufd. 56,5 bis 57,5 Pfg., 80 bis 89 Bid. 00 bis 00 Pfü., 90 is 99 fd, 0 bis 0 Pfg., 100 un meei Pfo. 53,5 Pig. Land amt dis 69, 70 und mebt nid, 5½5 Pfg., beſchädret. bie 7 Pid. 58,5 Pfa, veſchadizie bis 80 und mehr fd. 31 Pfz., Nord⸗ deutich 48 g. 2 Fernbaute: untei 109 Pfe. 49 Pfg, über 100 Pfd. 75 Pg, unter 100 Pfd. ohne Kopf und zells obe ütze 53 Ffe, Uoer 100 f. ihne Kopf und teils oene düſe 465 bis 49, Pig., deſch dig; unter 100 Pfd. 475 Pfa., deichadt ie üver 100 Pid. 38 Pfa., beſchad ze untet 100 Pid, oone Koof und zeils o ne Fün 5 Pfg., belädigte üdei 100 Pid, oyne Kopf und teils oune FJütze 5 Pfg. Rinds aule: bie 59 Pfd. 6 5 Pfa., Landhaute bis 69 Pfd⸗ 59,5 Pfi., beiſchädigte 60 8 79 Utd. 58,5 Pf Ochlenhäute: d 59 Pfd., 60 bis 69 Bfd 56 Pfg. 70 bis 79 Bfd. 6 bis 56,5 Pf. 80 bis 89 Pſd. 56, dis57 Pf.. 90 biß 99 Pld. 56,5 Pig. 10% bis 1 9 Pſo, 56 Pia, 110 bs 119 bid, 55 Pig, Landpaute 58 Pfg. beſchadt e unter 70 Pid. 5% Pig, beſchädigſe von bis 89 Pd. 84 bis 54,5 Pfg., deſchadigie 100 und mehr Pfd. 82 Pfennig. Kalbfelle(ohne Kopf). I. Gewichtsklaſſe über 12.d. Mel. 11.— ber Stück II. Gewich sklaſſe von 10 bis 12 Ufd. Det. 10, 5 per S ch, II. Ge pichtstlaſſe von 8 bis 10 Pfd. Wek..8) ver Stück, FI. Ge⸗ wichtsklaſſe von 6 bis 8 Pfo. Pk..60 per Stück, V. Gewichtsklaſſe unler 6 Pfo. Pek..20, ver Stitck. 5 Landkalbfelle! I. Gewichisklaſſe über 12 Pid. Mtk. 10.50 per Sück, II. Gewichtsklaſſe von 10 bis 12 Pfd. Mk..60 per Stück, III. Gewichtstlaſſe von 8 bis 10 Pfd. Dek. 8 5 per Stück 17/. Ge⸗ wichtsklaſſe von 6 bis 8 Pid. Mt. 7,30 per Stück, V. Gewichlsllaſſe unter 6 Pfd. 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Auf die für das Jahr 1905 feſtgeſetzte Dividende der Reichsbankanteile im Betrage von 8,22% wird die Reſtzahlung mit Mark 141,50 für jeden Anteil zu 3000 Mark (No. 1 bis 40.000) und mit Mark 47,20 für jeden Anteil zu.000 Mark Uuno. 40.001 bis 100.000) gegen die Dividendenſcheine No. 3 bezw. No. 6 vom 5. März d. Is. ab bei der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin, bei den Reichsbankhauptſtellen, Reichsbank⸗ ſtellen, ſowie bei ſämtlichen Reichsbanknuebenſtellen mit Kaſſeneinrichtung erfolgen. Berlin, den 2. März 1907. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. ee—810 8 FFF Vitalmmen. Lebensversicherung mit und ohue Unter⸗ suchung für ErwWachsens und Kinder. Universum-Polios: Lolkommensle Falm der cebenszarsieberung. — Uganfechtdarkeff ung Oorerlallbarks— Ph. wittmer, Generalagent, I. 8, 2. C. F. Lehmann, Oberinspektor, H 5, 17. Vertreter und stille Vermittler gesucht. 44 Auszug aus dem Standesaukg⸗Kegiſer für den Skadtteil Neckarau. Verkündete: Fabrikarbeiter Wilhelm Stengel u. Eliſabetha Gruber. 28. Former Friedrich Müller u. Bapbarg Schüßler. 10. Zimmeruann Juſef Fehle u. Zitha Emmerich. . Naurer Friebrich Orth u. Gllfabeth Weidner. 4. Etſenbreher Gg. Abrian Bähr u. Gliſ. Schöpfer. 25. Eiſenhobler Jah. Theodor Seitz u. Luiſa Maria Soli. 27. Fräfer Jakob Schaaf n. Anng Kath. Zeilfelber. Georg Anton Schmitt u. Barbara Gärtner. ärg: Fabrikarb. Joh. Martin Kohl u. Anna Helene Müller. Jabriſerb. Franz Hoffmann u. Maria Langthaler. Fabrikarb. Joſef Beranek u. Amalie Gröller. 2. Fabrikarb. Martin Buhany u. Maria Lang. Febr. etraute: 20. Architekt Friedr. Joſef Zeiſer m. Eliſab. Woßhlfart, . Hochbautechniker Friedr. Johann Schlachter m. Kath. Scheffelmaier, März. 2. Borarbeiter Phil. Val. Ludwig m. Emma Haag. 2. Fabrikar. Heinrich Kleiber m. Eliſ. Karol, Dembuy. Febr, Geborene: 17. d. Tagl, Phil. Kohl e. S. Eugen. 20. d. Tüncher Friedrich Krauſe e. T. Margareta. Fabr, Karxl Andreas Brehm e. S. Karl Joſef. „Uhrmacher Friedr. Guſtav Schirm e. T. Anna Maria Katharina und e. S. Friebr. Ludwig Guſtav. Febr. V. 22 20. d. Buxeaugehilf. Johann Klinkner e. T. Franziska. 25. d. Fabr, Joh. Bapt. Pöltl e. T. Anna Marla. 29. d. Landwirt Peter Kolb Hch. S. e. S. Emil Wilhelm. 28. d. Maſchinenformer Kaſpar Gärtner e. T. Anna Maria. 26. d. Landwirt Franz Ludwig, Abr. S. e. T. Anna Kathar. 28. d. Schloſſer Joh. Bernard Telger e. T. Anna Eliſab. Barbara. 28. d. Schpiner Ludw. Klamm e. S. Emil Eugen. 27. d. JFormer Gg. Hch. Benner e. T. Roſa Franziska 27. d. Ziegeleibeſitzer Gg. Heinrlch e. S. Gg. Herbert. 8 Signalwärter Michael Volz e. S. Wilhelm Michael. 1öz· 1. d. Aen Joh. Adam Spitzer e. T. Kath. Gliſe. 1. d. Maurer Karl Schmitt e. T. Lenchen. 1. d. Tagl. Sylveſter Sauter e. T. Katharina. 2 — 5 Geſtorbene: 21. Maria Helena geb. Bayer, Ehefr. d. Fabrikarb. Heinr. Zäuner, 35 J. 1 M. 22. d. vernew. Privatier Heinrich Bock, 88 J. 4 M. 28. Eliſabetha geb. Weſthöfer, Chefr. d. Schloſſers Georg Schwarz, 42 J. 2 M. 24. d. verwitw. Tagl. Johann Spickert, 69 J. 1 M. 25. Anna Maria Schöpfer, 6 M. a. 26. Peter Heinrich, S. d. Tagl. Peter Anton Kolb, 7 M. 20. D. perh. Bankdtener Ludwig Schweikert, 43 J. M. General⸗Anzeiger. Mein nur einmal im Jahr stattfindender 2U Staunen erregend b dauert nur noch bis Aite kunſtliche Jätzne und Teile ſolcher kauſe zu hͤchſten Preiſen im otel Viktorla, Zimmer Nr. 16, nur Dounerstag, 7. Marz, vorm. 9½ Uhr bis nache, 5 Uhr. 2885 A ftafeb.J Bettladen mnit Roſt und Nachttiſch, 1 Chißfenier zu verkaufen. Nur norm. auzuſehen. 9837 2, 6, 2 Trepben. 1 gut erhaltenes Billards mit allem Zubehör iſt preis⸗ würdig zu verkaufen. 40506 Eickler, T 6, 20, 1. Etage. Bekaunimachung. Wer vergeben im Wege der öffentlichen Verdingung die Pflaſterarbeiten ſür den Röhlichweg (eirea 840 qm). Bewerber wollen ihre An⸗ gebyte bis 70309 Samstag, 9. März ds. J5., vonrmittags 10 Uhr diesſeits einreichen. Preisangebote und Beding⸗ ungeg liegen auf diesſeitigem Nathaus Zimmer Nr. 3 auf. Schwetzingen, 2. März 1907. 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