Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg, an- Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 30„ Die Neklame⸗Zeile. 1 Mark E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Grleſeuſte und verbrritelſie Zeilung in Manuheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe⸗ „Journal Maunheim“,. Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion Expedition und Verlags⸗ 175 buchhandlung. 218 E G, 9. 15 877 Nr. 175. eeeee Dienstag, 16. April 1907. Engliſche Gäſte. 1 tt mitgeteilt, hat Deutſchland Wie im heutigen Mittagsbla iſcher Journaliſten zu erwar⸗ dai den Beſuch einiger engl im M t ten. Es iſt ein Gegenbeſuch. Es wird ein würdiger Empfang der Gäſte vorbereitet an einigen Zentren großſtädtiſchen . deutſchen Lebens und die Regierung des Reiches wie die der Bundesſtaaten haben zugeſagt, daß auch ſie den engliſchen 5 Gäſten Ehrungen erweiſen wollen, wie die Höflichkeit vor⸗ ſchreibt. Es iſt ein Gegenbeſuch. Nachdem vom 13.—19. Mai des vorigenn Jahres Mitglieder deutſcher Städteverwaltungen in England geweſen, vom König empfangen und von London glänzend bewirtet worden waren, fuhren im Juni Vertreter der deutſchen Preſſe über den Kanal und ſahen ſich zwiſchen dem 20. und 29. Juni das Land und die Einrichtunden des Landes an, mit dem uns nach manchen optimiſtiſchen An⸗ ſchauungen die engſten Blutsbande verknüpfen. Wir kennen 1016 das von allerhöchſter Stelle oft und gern angeführte Wort, daß Blut dicker ſei als Waſſer, und wiſſen, daß die Meinung jelle beſtand, gerode die herzlichen Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ aft, land und Großbritannien hätten die Wahrheit dieſes Spruches bI erhärtet. Der Empfang war ſehr herzlich, es wurde zu unter⸗ den. ſchiedlichen Malen betont, daß man allerſeits hoffe, der Empfang werde die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England befeſtigen, der Lordmayor von 5„ 3 London ſteigerte ſich zu dem enthuſiaſtiſchen Ausſpruch, Kaiſer EF Wilhelm ſei einer der ihrigen und die Engländer betrachteten 1915 ihn als ihren Landsmann, und als die deutſchen Herren 61 Kollegen wieder heimwärtsfuhren, gab einer von ihnen dem lebhafteſten Gefühle der Freundſchaft gegen England Ausdruck und— 8 eie ktenß,. und der Hoffnung, daß die Gefühle alle Zeit beſtehen bleiben 12222 möchten. 85 Der Beſuch der deutſchen Journaliſten in England hat, ebk. wie wir heute klar zu erkennen vermögen, nicht den leiſeſten 838 Eindruck auf die Beziehungen beider Länder gemacht, trotz der glänzenden Worte und Empfänge, der enthuſiaſtiſchen Be⸗ 62. grüßungen und Dinerliebenswürdigkeitenz den vorüberhuſchen⸗ r⸗ den Eindruck nur, den ein Stein, den man ins Waſſer plumpſen läßt, auf deſſen Oberfläche hervorruft⸗ Die Alge⸗ „Konferenz war damals allerdings abgetan, aber nachher iſt jenes äußerſt intereſſante Sonderabkommen zwiſchen Eng⸗ land, Frankreich und Spanien über Marokko abgeſchloſſen worden, deſſen Inhalt wir nicht kennen, der uns aber nach offiziöſer Verſicherung äußerſt kalt laſſen kann, da er ſich abſo⸗ lut nicht gegen Deutſchlands Intereſſe richtet; nachher haben ſich England und Rußland in den perſiſchen Kuchen geteilt unter der Begleiterſcheinung einer gegen Deutſchland gerichte⸗ ten Preßkanonade, die an die Vorgänge beim Abſchluß des Vertrages Englands mit Tibet in 1904 erinnert; nachher hat England einen guten Eindruck auf Holland zu machen geſucht, deſſen Prinzgemahl wegen einer Tat der Ritterlichkeit und der Menſchlichkeit einen hohen engliſchen Orden erhielt; nach⸗ her hat England die unglückſelige Fehim⸗Paſcha⸗Angelegen⸗ heit benutzt, um in die guten Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und die Türkei den erſten Mißton zu bringen; nachher iſt die Meldung vou der Abſchliezung Dder Qlſee dur eir land und die nich werde, und den kriegeriſchen Abrüſtungsplänen Eng⸗ aus Sympathie für naliſten in England. Der Empfang war ſo herzlich, wie jener dom anderen etwas ſt.Stande“, daß Deutſchland, das vielleicht augenblicklich an ge⸗ ch Deutſch⸗ (Abendblatt.) d 2 ö ſt minder beruhigende Meldung von be⸗ denklichen deutſchen Landungsmanövern in Dänemark von engliſcher Seite in die friedeſame Welt geſetzt worden und endlich ſchließt, ſich als neueſtes an die ſpaniſche Reiſe eine Italienfa hut König Eduards. Sie iſt zunächſt demen⸗ tiert worden, geſtern aber erfuhren wir offiziell, daß mit dem Herzog von Aoſta, dem Vetter des Königs, am 15. April in Neapel eine Begegnung ſtattfinden wird in Form eines Be⸗ ſuches des engliſchen Königspaares bei dem italieniſchen Her⸗ zogspaar. Nachdem in der Begegnung von Rapallo ver⸗ ſichert worden iſt, daß in allen internationalen Fragen volle lebereinſtimmung zwiſchen Deutſchland und Italien be⸗ ſtehe, brauchen wir von den Abſichten der Italienreiſe des königlichen Kaufmannes aus Engelland nicht weiter zu reden. Er fährt nicht, um ſeine Gemahlin mit den Wundern der blauen Grotte von Capri vertraut zu machen. Er fährt, da⸗ mit Italien bei ſeiner Liebe zu Extratouren feſtgehalten lands willfähriger werde, denen ſelbſt Frankreich(freilich nicht Deutſchland) nicht viel Geſchmack abzu⸗ gewinnen vermochte, trotzdem es ſich die moraliſche Unter⸗ ſtützung Englands bei der Beſſetzung von Üdſchdea, einem entſchieden deutſch⸗feindlichen Akt, recht gern gefallen ließ. Das alles iſt geſchehen nach jenem Beſuch deutſcher Jour⸗ der Institution of Naxal Architects vor 10 Jahren in Hamburg, der den Kaiſer zu folgendem Telegramm veran⸗ laßte:„Ich hoffe, daß der herzliche Empfang, den Sie hier gefunden haben, die Wahrheit des Spruches:„Blut iſt dicker als Waſſer“ beſtätigt hat.“ Der herzliche Empfang, den die deutſchen Journaliſten in England gefunden haben, hat durch die ihm nachfolgenden Ereigniſſe die Wahrheit des ſchönen Spruches leider nicht beſtätigt. Englands König treibt keine Gefühls⸗ und Blutverwandt⸗ ſchaftspolitik, Englands Volk auch nicht. Wohl aber konſe⸗ auente nationale Intereſſenpolitik. Wenn wir unſere engliſchen⸗Gäſte von der ſiebenten Großmacht em⸗ pfangen, erinnern wir uns ein wenig dieſer Grundſätze eng⸗ liſcher Politik, aus denen die eben aufgezählten Taten Eng⸗ lands erfloſſen ſind. Sie laden nicht ein, eine Politik des Senti⸗ ments, der Gefühlsmomente und der Augenblickseingebungen immer und immer wieder zu verſuchon, die erfolglos bleibt, von welcher Seite immer ſie kommen mag, wir entſinnen uns U. a. nicht, daß König Eduard einer Vorſtellung einer deutſchen Truppe in London in deutſcher Admiralsuniform beigewohnt habe. Laſſen wir, wenn die engliſſchen Herren kommen, alle Superlative und die unglaub⸗ haftigen Worte. Das ſchließt ja die gebotene inter⸗ nationale Höflichkeit mit nichten aus und nicht die Freundlich⸗ keit des gebildeten Mannes gegen den gebildeten Mann, der bei zu ſehen und zu lernen kommt. Es wird der beſte Erfolg dieſer Reiſe engliſcher Journaliſten nach Deutſchland ſein, wenn ſie genau ſehen, daß Deutſchlands Urteilübereinſtimm t über die Gegenſätzlichkeit deutſcher und engliſcher Intereſſen vom Kaiſer bis zum„vierten 8 D. wiſſen diplomatiſche chwächezuſtänden leidet, ein 10 geſun⸗ n S Hande tüchtiges, betriebſames Volk, eine ſo ſtarke und kraftvolle Nation hegt, daß es faſt als ein Abenteuer erſcheinen könnte, dieſe Nation iſolieren oder gar ausmerzen zu wollen und 5 vielleicht eine Politik der friedlichen Uebereinkunft mit eine ſo muskelſtarken Gegner doch noch der kriegeriſchen Au eingnderſetzung vorzuziehen und dem engliſchen Volke w ſeinem Königezu empfehlen ſei. Erreichen es aber am beſten wenn wir möglichſt bei den Empfängen die Redensarten laſſ und den engliſchen Herren zeigen, was wir können, i Wirtſchaft, Kultur und Politik. Politische Uebersicht. Mannbeim, 16. April 1007. Zur Mühlenumſatzſtener. des OS, insbeſondere folgende Handels⸗ und Induſtrieverttetung gegen die Mühlenumſatzſteuer Proteſt erhoben: Der Deutfſt els tag, die Vereinigung der Handelskammern des nied kheiniſch⸗weſtfäliſchen In duſtriebezirks, der Bund In duſtrielleu, der Verband oſtdeutſcher Indu und der Süddeutſche Verband des Bund In duſtrie[len. Der Bund der Induſtriellen und di mit ihm in der Intereſſengemeinſchaft vereinigte Zentra für Vorbereitung von Handelsverträgen haben außerdem noch Stellung gegen die beabſichtigte progreſſive Beſtener großen Handelsmühlen nehmen. Die Staatstreue des Ultramontauismus. Jedermann, der den Ultramontanismus ei lennt, weiß, daß er weltlich⸗ſtaatliche Geſetze in ih bindlichkeit für das Gewiſſen der Ultramontanen danach urteilt, ob ſie mit dem ſog, natürlichen Recht, wie ſtimmen.„Widerſpricht die Vorſchrift ſagt 3. B. der Jeſuit Biedorlack im Staa geſellſchaft. 2. Aufl. II, 715) dem Nat poſitiven Geboten oder den Goſetzen der Kirche die ültramontane Gleichſetzung von göttl Kirchengeſetz), ſo darf ihr nicht nur der Gehorſqan werden, er muß ihr verſagt werden. In dieſem Fal der paſſive Widerſtand nicht nur erlaubt, ſonderz boten.“ Was dann den aktiven Widerſtand gegen und ſeine Geſetze angeht, ſo ſagt Biederlack ebenda „Theoretiſch läßt ſich die Berechtigung, der Untert 1. aktiven Wi i der Voed das E Veb 8 tum in anderer! Mit dem deutſchen Flottenverein an das Mittelmeer. Von E. M,. i Schu;ß; Die am Mittwoch nachmittag beginnende Heimfahrt führte uns bon Nizza zunächſt nach den Riviera⸗Orten Bordighera, Oſpedalletti und San Remo, wo in vorzüglichen Hotels Nachtquartier genommen würde. Der Hauptteil der Reiſegeſell⸗ ſchaft fand Unterkunft in dem jedem Deutſchen wohlbekannten Orte Sar Remo, wo in den Abendſtunden noch, dem Kaſindo und dem dort befinlichen Spielſaal ein Beſuch abgeſtattet wure. Am nächſten Morgen mußte ſchon früh aufgeſtanen werden, da es galt, San Remo zu beſichtigen und die Villa Zirio, bo Kaiſer Friedrich geweilt hat, aufzuſuchen. Es war wieder ein berr⸗ licher Morgen und vom Meer wehte eine erfriſchende, ſtärkende Luft herüber. Der Weg war leicht zu finden, denn fäſt jeder Ein⸗ ohner von San Remo, den man nach der Villa wußte ſofort meiſt in gebrochenem Deutſch Anttvork zu geben, ein Beweis, wie groß die Zahl der Deutſchen geweſen iſt, die in den letzten Jahren den lieblichen Ribiera⸗Ort San Ronto auf⸗ ſuchten, um dem derſtorbenen unvergeßlichen Kaiſer Friedrich an dem Ort ſeines Leidens einen ſtillen Gruß zu weihen. Obgleich wir uns ſchon ziemlich früh auf den Weg gemacht hatten, zeigte 5 es ſich, als wir an der Villa Zirio ankamen, daß viele andere lie ſchon vorher da geweſen waren. Die große eiſerne Gedenktafel, Villa Zirid angebracht iſt, krug 91 die an der Gartenmauer der Jirid ch tene — Hiele Zeichen des Gedenkens an den verſtorbenen Kaiſer, mochten 175 ſße nuün beſtehen aus einer einfachen Blume, aus einem Olipen⸗ oder aus einem kleinen Sträußchen. Auch kurze ſinnige auf primitive Stückchen Papier geſchrieben; waren er Blumenſpende befeſtigt worden. Die Ge⸗ 9 ind 1 Meter hoch und zeigt Aubeig Villg Zir io fragte, 991 Hochrelief. Ueber dem Bildnis befinden ſich die Kaſſerkrone und die Namenswid⸗ mung, lautend:„Friedrich III., deutſcher Kaiſer.“ Unter dem Bildnis windet ſich eine Eichenlaubguirlande, darüber die Worte: „Gewidmet vom Verbande deutſcher Kriegs⸗Veteranen.“ Links von dem Bildnis befindet ſich folgender ſinniger Spruch: Wanderer, der Du aus Deutſchland herkommſt, Hemme den Schritt, hier der Ort, Wo Dein Kaffer Friedrich lebte und litt. Rechts vom Bildnis ſind nachſtehende ergreifende Worte zu leſen: Hörſt Du, wie Welle an Welle, Stöhnend zum Ufer drängt? Das iſt die ſehnende Seele Deutſchlands, die Sein gedenkt. Eine Beſichtigung der Villa ſelbſt war leider nicht möglich, a dieſelbe einem italieniſchen, gegenwärtig in Braſilien weilen⸗ en Grafen gehört, welcher ſeinem Perſonal auf das ſtrengſte nempfohlen hat, niemand in den prachtvollen Garten zu laſſen. Alles Bitten, doch wenigſtens einen kurzen Gang durch den Garten zu erlauben, ſcheiterte an dem entſchiedenen Widerſtand des Perſonals, das erklärte, daß ſchwere Strafen über ſie ver⸗ hängt würden, wenn ſie dem Verbote zuwiderhandelten. So mußten wir, tiefe Empörung im Herzen, den Platz verlaſſen, ohne die Stätte, wo Kaiſer Friedrich Erholung vbon ſeinem ſchweren Leiden geſucht, betreten zu haben. Veſonders bundes⸗ freundlich ſchien uns dieſes rigoroſe Verhalten des italieniſchen d 2 Grafen nicht zu ſein. Kurz nach 9 Uhr würde per Bahn die Weiterfahrt nach Genuag angetreten, wwo man gegen 1 Uhr ankam⸗ Die Nachmit⸗ lagsſtunden dienten zur Forkſetzung der Beſichtigung der Sehens⸗ würdigkeiten der Stadt, vor allem wurde dem weltberühmten Compo ſanto mit ſeinen hexrrlichen Bildhauerwerken und Skulp⸗ iliren ein Beſuch abgeſtattet. 8 ührte uns wieder per Eiſenbahn gach Der nächſte Reiſetag 8 Mailand, wo wir um 1 lähr eintrafen. Nach eingenommenem Hell ſchien der Mond am Himmel und ſein fahler Wege durch Landſchaften und Gebirgsbilder, wie man ſchaft, ſoweit ſie nicht in Lugano z gͤblieben war, im Hotel„Union“ Mitlagsmahl, in der in ie Vi Eman; legenen deutſchen Bier⸗Reſtauration„Gamb nushalle“ wir wieder unſeren Führern, die uns in verſchiedenen Gr durch die Haupiſtadt der Lombardei führten. Da ei Feierta mar, herrſchte in Mailand ein äußerſt lebhaftes Get eb⸗ Straßen zeigten ein prächtiges, buntes Farben gegen 7 Uhr ging die Weiterreiſe von ſtatten und zw uns der Zug nach Lugano, wo die Ankunft gegen 1 Die nächtliche Fahrt bildete mit einen Glanzvunkt ſich über die Bergrieſen, die im nächtlichen Dunke überhuſchte. 5 Am nächſten und letzten Reiſetage hatten wir m einige Stunden übrig, um das herrlich gelegene ſeinem prachtvollen See zu beſichtigen. Leider feh Uln, wie Biele wünſchten, eine Fahrt über den See Fahrt auf den Monte Generoſa v zunehmen, wozu Lugano brachte n und führte uns a 1„ 7 2 liche Wetter geradezu einlud. Bo bahn über den Gotthard nach Lu ter und großartiger wohl kaum denken kann üm die Mittagszeit, als wir durch den 5— n und auf der jenſeits liegenden Station Göſcher i Einzug in ſeiner ganzen Lieblichkeit g Kontraſt zwiſchen den weiten Schneeſeld r Gotthard und dem lichten freudigen G durch Baum und Strauch lugte und a In Luzern verſammelte ſich . Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) den, da ſie ſelten günſtige Erfolge erzielen wirb oder auch nur hoffen laäßt.(1 Die Red.) In der politiſchen Praxis vergröbert ſich aber dieſe Theorie. Da wird einfach und klar aktiver Widerſtand ge⸗ predigt und geübt. Das zeigt ſich jetzt eben wi land. Dort paßt das neue liberale montanen nicht. Da nun das§ liſchen Katholiten, die„ licher S 1715* Ultra⸗ rgan de ſolls ein tworden; förm⸗ Schulſtreik der kathe kein Kind ſolle von katholtſchon werden. In Lancaſhire wären das allein 130 000 Kinder. Man will hier in England auch gleich zum direkten aktiven Widerſtand übergehen und deshalb ſteht die Steuerverweige⸗ rung im Widerſtandsplane. Indes beſchwören die„Catholie Times“ ſelbſt die Katholiken, ſie möchten mit dem aktiven Widerſtand noch warten, bis alle Hoffnung auf Umgeſtaltung eite des Geſetzes in ultramontanem Sinne geſchwunden ſei. So ſchaut die Staatstreue des Ultramontanismus aus, dann, wenn ſie gegenüber einem dem Ultramontanismus un⸗ bequemen Geſetz die Probe auf ihre Zuverläſſigkeit beſtehen ſoll. Das ſind die ultramontanen„Stützen des Thrones“. Deutsches Reich. * Berlia, 15. April.(Koloniales). Aus Anlaß der neueingebrachten Regierungsforderungen zwecks Ent⸗ ſchäbigung der ſüdweſtafrikaniſchen Farmer hat der Vorſtand des„Deutſchnat. Kolonialvereins“ Eingaben an den Reichskanzler wie an den Reichstag gerichtet, in denen dringend eine gleichmäßige Vollentſchädigung aller geſchädigten Koloniſten warm befürwortet reſp. erbeten wird. Die ausführlich begrün⸗ deten Eingaben betonen das Willkürliche, Widerſpruchsvolle und Unbefriebdigende der bisherigen Entſchädigungsgrundſätze und weiſen nach, daß bei richtiger Durchführung der Entſchädigung, namentlich auch in Form von Vieh und Land, eine wirkliche Mehrbelaſtung des Reiches ausgeſchloſſen iſt, ſelbſt bei Ge⸗ währung der Vollentſchädigung an die Häudler, Kaufleute und die Hinterbliebenen der Ermordelten, die jetzt in einzeenen Fällen auf die öffentliche Wohltätigkeit angewieſen ſind. Pfälziſche Politik. P. Ludwigshafen, 16. April. In der geſtri en Ver⸗ ſammlung der Nationalliberalen im„Pfälzer Hof“ wurde als Landtagskandidat für den Stadtbezirk Lud⸗ 0 wigshafen der jungliberale Poſtadjunkt Gollwiger aufgeſtellt. Verſammlungsredner ——— Aus anderen Blättern. Zu verſchiedentlich in letzter Zeit aufgetauchten Gerüchten von einer Miniſterkriſis in Baden, die wir gaubten, Anbeachtet laſſen zu können, ſchreibt das„Berl. Tagebl.“: Von einer„latenten Miniſterkriſis in Baden“ wiſſen die„Leipz. N..“ gar ſeltſame Dinge zu künden, denen unverdientermaßen auch in badiſchen Blättern Beachtung geſchenkt wird. Unter ſcharfen Aus⸗ füllen auf den Miniſterpräſidenten Freiherr v. Marſchall wirb da erzühlt: Herr Dr. Schenkel, der letzte liberale Miuiſter, müſſe ſeine „verdtenſtvolle, ausgezeichnele Verwaktungstätigkeit“ vorzeitig beſchlie⸗ ßen und werde durch den gemüßigt konſervativen Oberdirektor des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Freiherrn Heinrich v. Bodman erſetzt werden. Vielleicht falle auch der Staatsminiſter Freiherr v. Duſch. worauf dann Freiherr v. Marſchall zum Staatsminiſter reif ſei. Als Als Juſtizminiſter käme entweder Miniſtertaldirektor Hübſch oder auch Freiherr v. Marſchall in Betracht. Im letzteren Falle dürfte der badiſche Geſandte in Berlin, Graf Berckheim Miniſter des Auswärtigen und Verkehrsminiſter werden. Wie wir auf Grund beſter Infor⸗ matlonen mit Beſtimmtheit verſichern können, handelt es ſich hier lediglich um ein Phautaſie gebilde. Vater des Gedankeus iſt wohl der Wunſch gewiſſer preußiſcher Agrarferkreiſe, denen Herr Dr. Schen⸗ kel aus gewiſſen Gründen unbequem iſt, neuerdings unter anderem, weil erx in der Frage der Schiffahrtsabgaben im woßhlverſtandenen Intereſſe, des badiſchen Laudes nicht diejenige Geſügigkeit betätigt, die von Berlin aus gewünſcht würde. Darum der ſchefnbar zu Gunſten des Herrn Dr. Schenkel eintretende Kriſenartikel des Leipziger Blattes, das ſchon ſo häufſig als Ablagerungsſtätte gehäſſiger Angriffe gegen den badiſchen Hof gedient hat. Aus Stadt und Land. *Manuheim, 16. Apeil 19)7. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Sekretarigtsaſſiſtent Emif Frey beim Landgericht Freiburg wegen vorgerückten Alters * Militürnachrichten. Zum 1. April 1907 ve Nmer, Dib.⸗Pfarrer der 31. Div. in Straßburg i. E zur 29. Div. nach Mülhauſen i.., rückner, Kadettenhauspfarrer 1 Dei. 8 in Karlsruhe, als Dio. ir 2. Garde⸗Diviſion nach Ber⸗ Uin, Schmidt, Kadetter trer in Wahlſtatt, zum Kadetten⸗ hauſe in Karlsruhe. Verft Tortkel, Garn.⸗Verwallungs⸗ Sberinſpektor in Freiburg i.., als Direktor auf Probe nach S 2 8 eeeeeee burg; Ottmann, Kaſerneninſpektor, von St. Avold nach Straß⸗ burg.G. * Der Badiſche Rennverein hält ſein ſammlung ar Stag, den 27. Apri Auf der Tages g ſteht auch eine! N cbaff zlligt. ſollen da den und 3 einer im Werte von 50 ke von je 250 * Der Bezirksverhand II des Deutſchen Privat⸗Beamten⸗ Vereins hielt geſtern im Reſtaurant„Friedrichshof“ ſeine dies⸗ jährige Vertreterverſammlung ab. Die Verſammlung wurde geleitet von Herrn Kaufmann Franz Roßbach⸗Frank⸗ furt a. M. und zahlreich beſchi Unter anderen waren vertreten die Z inee Kaſſel, emſtadt, Frankfurt a.., Freiburg i dwigshafen, Mainz, Mannheim, München, Neuſtadt a.., ruberg, Offenbach a.., Pforzheim, Straß⸗ burg i. Elſ., Staitgart, Wiesbaden, Worms, Würzburg und der Beamtenſchafts⸗gweigberein der Firma Georg Schepeler it Frankfurt a. Die Verhandlungen erſtreckten ſich haupt⸗ ſächlich auf eine eingehende Vorberatung der diesjährigen Haupt⸗ verſammlungen des Deutſchen Privat⸗Beamten⸗Vereins und ſeiner Verſorgungskaſſen, die in der Zeit vom 16. bis 18. Juni in Gotha ſtattfinden werden. Aus den Beſprechungen ſind be⸗ ſonders erwähnenswert die Mitteilungen über das Anwachſen des Vereins, der im letzten Jahre einen Mitgliederzuwachs von 2759 zu verzeichnen hat, ferner das Ergebnis der Sammlung zur Kaiſer Wilhelm⸗Privat⸗Beamten⸗Waiſenſtiftung aus Anlaß der Feier des Mark 40 000 beltef. Das Geſamtvermögen der Stiflung am Ende des Jahres betrng über 150000 Mark, unterſtützt wurden 230 Waiſen. Die Verſorgungskaſſen des Deutſchen Privat⸗Beamten⸗ Vereins haben auch im Vorfahre eine recht günſtige Entwickelung genommen. Die Penſionskaſſe ſchließt ab mit einem Ueber⸗ ſchuß von faſt M. 160 000, die Witwenkaſſe mit einem ſolchen von faſt M. 84 000 gegen M. 68 000 in 1905), die Sterbekaſſe mit einem Ueberſchuß von M. 52 000. Auch die Beteiligung an den Kaſſen iſt wieder bedeutend geſtiegen. Die Krankenkaſſe beſitzt ein Vermögen von faſt M. 121000. Das Geſamtvermögen des Vereins und ſeiner Verſorgungskaſſen beträgt ca. 12 Millionen Mark. Die Vertreterverſammlung beſchäftigte ſich ſodann ein⸗ gehend mit der ßaatlichen Regelung der Penfions⸗ und Hinterbliebenen⸗Verſorgung für Privat⸗ beamte, wobei mit Befriedigung konſtatiert werden konnte, daß die Stellungnahme des Deutſchen Privat⸗Beamten⸗Vereins in dieſer Angelegenheit ſich als eine durchaus richtige erwieſen hat. Der Deutſche Pripal⸗Beamten⸗Verein tritt prinzipiell für die ſtaatliche Regelung der Penſions⸗ und Hinterbliebenen⸗Ver⸗ ſorgung der Pripatbeamten ein, hat aber früher die Forderung aufgeſtellt, daß an der Stelle der privaten Enguste ſtaatliche Er⸗ hebungen zu vevanſtalten ſeien, um zu einer klaren und baldigen Löſung der Frage zu kommen. Er hat gleichzeitig davor gewarnt, die Hoffnungen auf die Staatsbilſe zu hoch zu ſpannen, und die Beteiligten zur Betätigung auch auf dem Gebiet der Selbſthilfe angehalten. Denkſchrift läßt die Richtigkeit dieſer Stellung⸗ nahme in allen dieſen Punkten erkennen. Die weiteren Ver⸗ handlungsgegenſtünde betrafen interne Verwaltungsangelegen⸗ hoiten. Militärberein. ustag abend hatte der Militär⸗ verein zu ſeiner Frühjahrsmitgliederverſammlung ſich eines äußerſt zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Auch Vertreter anderer militäriſcher Veveine waren zugegen. Herr Dr. Blum eröffnete die Sitzung mit einem Toaſt auf Kaiſer und Großherzog, dem er dann den en Geſchäftsbericht anſchloß und den 22 dahin⸗ geſchiedenen Kameraden einen warmen Nachruf widmete. Daräuf wurden durch den zweiten Vorſitzenden die neuen Mitglieder in den Militärvereinsverband aufgenommen und denſelben das Ver⸗ bandsabzeichen überreicht. Zu Rechnungsreviſoren wurden für zwei ausſcheidende Mitglieder Herr Oberl. a. D. Seubert und Herr Karl Meye Rechnungsprüfungskommiſſion gewählt. Dann kprach die Schlacht bei Spichern, die Vorgänge des 6. Auguſt 1870, an der Hand von Harten erläuternd. Zu Schluß wurde der Weg beſchrieben, den die Ausflügler nach dem Schlachtfeld nehmen werden. Am 12. Mai ds. Is, wird morgens.14 Uhr von Lud⸗ wigshafen abgefahren, Ankunft in Saarbrücken.15 Uhr(Fahr karten 4. Klaſſel. Vom Bahnhof wird dann zum Winterberg marſchiert, von bort nach dem Roten Berg. Beſichtigung der dor⸗ tigen Denkmäler, Vormarſch nach Spichern, zurück zur Goldenen )0 M. und zwei im Wer De 2 2 Sa Am 9 Bremm, von düört ins Skiringer Waldſtück am Drahtzugweiher vorbei zum Ehrental, daun zurück nach Saarbrücken, woſelbſt Sehenswü Ole hikeiten in ſellen. Fuührpr Proviant B noch Augenſchein genommen werden Zur Telſuahme iſt jedermann herzlich eingeloaden. Der betrügt eiwa 5,0 M. Rückkunft 11.36 Uhr abends. iſt don jedem Teilnehmer mitzunehmen.— Herr Dr. Reduer mit herzlichen Worten, während Herr + man, u Be 25jäheigen Beſtehens des Vereins, das ſich auf über. der Schlacht zu wärbigen, die Vorgeſchichte derſelben ken 1 pichern habe die deutſch in der Geſchichte ihtes — 1 der be⸗ , um den 21 3us ber e ſich hier h der Vor. 55 Dr. Feiſt und damit ends erledigt.— Nunmehr ging man Teil des Abeuds über, wobei Muf cke mit zum gemütlichen Gefangsvorträgen, letztere von der Geſangsabteilung des Vereing borgetragen, ſowie Sololieder des Herrn Winkler abwechſelten hielten. und die Anwefenden bis Mitternacht beiſammen u Carl Scholls Gedächtnis verſamme Sonntag die Angehörigen der eiche Freunde freireligibſen Ge in der Aula des Realgymnaſiums. 0 lgrüner Blattpflanzen hell Dahingeſchie und weckte die Erinnerur Worte man in vergangenen, aber nie verge gelauſcht, der ein Prediger der Waährhei Menſchenliebe geweſen, der zu Ideale, denen er gedient als J„, 8 . Orgelklünge leiteten die Feier ein, eine! 1 pe Du chönen Gedanken, knapp aber umfaſſend, Scholl's Weſen und irlen in dem Höret aufle ſtimmungsvoll bermittelt 8 Lied des bewährten Gemeinde den Ueborgang zu der Gedächtnisrede. Am 26. März, abends mit der ſinkenden Sbnne, ben 1 Angefähr führte Herr Prediger Schneider aus, iſt Karl neinde vor vierzehn Tagen an ſeiner Bahre dem Schmerz um des Freundes und Führers Ausdruck gegeben was er getan und uns geweſen. Heute gilt es, vor beserhebungen ſollten dem Toten gewidmet werden, das würbe Denkweiſe und ſeines 6 . Scholl von uns geſchieden. In kleinerem Kreiſe hat die Ge⸗ m* Verluſt des 5 90 und die Dankbarkeit ſuchte nach Worten der Anerkennung Oeffentlichkeit zu bekennen, daß, mochte der Lehrer aut gehen, ſeine Lehre ulis doch nicht verloren ſei. Nicht laute Lo⸗ ſeiner Art und dem Weſen der Gemeinde wider en, nein, einem ſtillen Verſtehen ſeiner D ſolle dieſe feierliche Stunde getpeiht ſein. Aus ſe ſellen wir lernen für unſer Leben. Der geiſtige icklungs gang des Entſchlafenen ſolle gezeichnet werden, ſeine äuße⸗ icht auch ein⸗ ren Lebensſchickſale, für deren Schilderung ſich mal der Mann finden werde, der aber ein Künſtler ſein müſſe, wenn er dieſem reichen Leben gerecht werden wolle. Er wird zu unterſuchen haben, ob in Scholl der Held der Rede, oder der Held der Feder, der mächtigere, geweſen. Wer ihn in Jugend gehört, der preiſe noch heute die Schönheit, die Wärme, die Kraft ſeiner Sprache, und doch habe der Schriftſteller Scholl, der bis zu ſeinem Tode eine gewaltige Urteilskraft und eine üun⸗ ermüdliche Arbeitsleiſtung entfaltete, bielleicht noch mehr getwirkt, als Scholl, der Redner. Sein literariſcher Nachlaß ſei noch zu ſichten und dann werde man erſt ganz erkennen, welch' gewaltige Arbeit der Verſtorbene geleiſtet, der über hundert Werke geſchrie⸗ ben, religiöſen, wiſſenſchaftlichen, poetiſchen und dramatiſchen In⸗ halts, ungerechnet der vielen kleineren Publikationen. Der Pre⸗ diger ſpricht nun über Scholl's Lebensgang. Nicht zum Atheis⸗ mus hat Scholl der veligibſe Fortſchritt geführt, ſondern zu dem moxaliſchen Ideal eines Feuerbach, einer rein menſchlichen Moral. Nie fiel es ihm ein, ſich zu rühmen, euträtſelt zu haben, es lehte und webte in ihm die Andacht vbor dem Unendlichen, ſie war die Quelle ſeiner Begeiſterung. Er glaubte an eine Un⸗ ſterblichkeit, aber nur diejenige des guten Werkes, das geſchaffen wird aus der gewiſſenhaften Pflichterfüllung und der Menſchen⸗ liebe. Mit dieſen Idealen hat er ſo viele zu helletr Begeiſterung entflammt, aber am Ende ſeines Lebens ſtellt ſich die quälende Frage ein: wo ſind die Hunderttauſende Begkiſterter, wo ſind ſie, wo ſind ihre Kinder, wo ihre Enkel? Und reſigniert muß der Greis ſich ſelbſt die Antwort geben: ſie kommen nicht, auf die in hohen Stunden begeiſterungsvoll wir ſicher einſt gezählt. Das Ectriebe des Alltags hat in vielen die Flammen der Begeiſterung erſtickt, vielen hat der Mut geſehlt, andere Wege zu gehei, als die die Maſſe wandelt, vielen hat die Kraft der Uebetzeugung ge⸗ fehlt. Die Klagen, die der nunmehr Geſchiedene erheben mußte und die wir mit ihm erheben müſſen, ſo ſchloß der Prediget, dieſe Klagen verſtummen zu machen, ſei die Aufgabe all der Vielen, in deren Innern der Gedanke der freien Religion lebt. Möchten Lieſe doch alle kommen, um in der Gemeinde mitzuarbeiten an der Verſöhnung von Religion und Leben, damit ehren ſie, damit dan⸗ ken ſie unſerem Toten. Möchten ſie kommen mit dem Gefühle, damit ihre Gewiſſenspflicht zu erfüllen, zu ihrem Heil, zum Heil ihrer Kinder, zum Heile der Menſchheit.— Ein Lied des Ge⸗ meindeguartetts gab der erhebenden einen würdigen Abſchluß. Dr. Joachim Graf von Pfeil aus Klein⸗Ellguth, welcher kommenden Donnerstag, den 18. Appil, abends 9 Uhr, im Bullhaus einen Bortkrag über Oſtafrika hält, gehört zu den älteſten Und erfahrenſten Kolomfalpolitikern, inzbeſondere dürfte es wenige Perſö Feter Mittagsmaßl. Es ging fröhlich zu und bald ſprudelte auch der Born der Rede. Als Erſter ergriſf der verdiente Reiſeleiter, Herr Direktor Eichborn, das Wort, um ſeiner herz Freude Ausdruck zu geben über den ſchönen und barmoniſchen Verlauf der Reiſe und nachtr h zu danken für die freundlichen Worte Anerkennung, die ihm in Nizza geſpendet worden waren. Noch herſchiedene T Toaſte wurden gehalten, welche den Damen, die an der Reiſe teilgenommen hatten, ferner den Aſſiſtenten des Reiſe⸗ leiters, den Herren Ernſt Teltow und Graf Wolff⸗Metternich galten. Raſch ſchwand die für das Mahl feſtgefetzte Zeit und es Außte aufgebrochen werden, da Luzern noch beſichtigt werden ſollte. Gegen 6 Uhr abends wurde das letzte Stück der Reiſe, das über Zürich und Romanshorn nach Lindau ging, zurück⸗ gelegt, wo man gegen Mitternacht ankam. Hier war der Vor⸗ Oſterausflug beendigt. Allen, denen es vergöbnnt war, dieſe herrlichen acht Tage mit zu erleben, werden dieſelben mit ihren keſchen und vielſeitigen Eindrücken unvergeßlich bleiben und wir können nur Jedem, der es irgend möglich machen kann, empfehlen, ſich ſolchen Reiſen anzuſchließen. Der Deutſche Flottenverein ſetpie die Hamburg⸗Amerika⸗Linie erwerben ſich durch die Ver⸗ unſtaltung dieſer Reiſen große Verdienſte auch in vaterländiſcher Beziehung und gebühren ihnen deshalb Dank und Anerkennung. Am Schluſſe unſerer Berichte wollen wir nochmals hervor⸗ heben, wie vorzüglich die ganze Reiſe arrangiert, wie alle kleinſten Einzelheiten auf das beſte und ſorgſamſte geregelt worden waren, ſodaß alles Happte und in ſchönſter Harmonie verlief. Auch mit der Verpflegung konnte man nur ſehr zufrieden ſein. Jeden⸗ falls hatte die Reiſeleitung nur die beſten Hotels ausgewählt; ekenſo hatte ſie für reiche und gute Menus ſowohl für die Mittag⸗ wie für die Abendeſſen Sorge getragen. Und dies iſt bei einer ſolchen Reiſe doch auch eine wichtige, nicht zu unterſchätzende Sache. So kehrte jeder Teilnehmer hochbefriedigt in ſeine Heimat zurück, erfüllt von dem Bewußtſein, ſein Wiſſen um ein bedeuten⸗ des Stück vermehrt und ſeinen Blick erweitert zu haben. Cagesneulgkeſten. — Zum 75. Geburtstage Wilhelm Buſchs. Eine Tiſchrunde üatiosnalliberaler Abgeordneter hat Wilhelm Buſch zu ſeinem heutigen 75. Geburtstage folgenden Glück⸗ munſch von Berlin aus telegraphiſch übermttelt: Mühe, Sorge, Not und Plage Hat an jedem Sitzungstage Jeder treue Vollsbertreter, Will er meiden das Gezeter Seiner Wähler, die im Lande Halten es für eine Schande, Tritt er nicht genug hervor: Tadelnd zupft man ihn am Ohr. Darum muß im allgemeinen Uns das Leben traurig ſcheinen, Die zu dieſem ſchweren Amt Viele Monat' ſind verdammt, Und kein Tröſter wär' uns nah, Wärſt Du, Wilhelm Buſch, nicht Deſſen gute, weiſe Lehren Stets in unf rem Kreis zu hören: Wenn man die Geduld verliert, Schnell wird Wilhelm Buſch zitiert, Schwillt vor Zorn die Ader an, Flugs muß Wilhelm Buſch heran, Steigert ſich des Aergers Wut, Wie tut Buſchens Wort unk gut! So am Morgen und Mittage Scheuchen wir die Sorg' und Plage Und nicht minder abends fort, Wilhelm Buſch, mit Deinem Wort. Dankbar drum in unſern Herzen Zünden wir Geburtstagskerzen da, Für Dich, allberehrten Mann, Heut' zu Deiner Feier an. Und beim Trunk am heut'gen Abend, Der uns eingeht mild und labend, Tönt es in der Männer Runde, Denen Du ſo manche Stunde Reichen Glückes haſt beſchert: „Heut wird Withelm Buſch geehrt; Nehmt den Humpen, trinkt ihn aus: Schütz' Dich Gott, Du altes Haus!“ — Gegen das Verbot des Auftretens der Miß Maud Allan in München durch die Regierung von Oberdayern iſt bom.⸗A. Dr. Wilhelm Roſenthal im Auftrug des Impreſaribs der Tänzerin Beſchwerde beim Miniſterfum erhoben worden. Die Beſchwerde war dan den Herren Prof. v. Kaulbach, b. Stuück und Gtügner unterſtützt. Das Miniſtertum hat„keinen Grund wahrgenommen, die angefochtene Entſchließung abzuändern“ und deshalb die Beſchtoerde unterm 14. April abgewieſen. In dieſem JZuſammenhang dürfte folgende Nachricht der„Münch. N. Nächr.“ ans Salzdurg von Intereſſe ſein: 8 Die Opernſtagione, die mit dem Oſterſonntag ihren Anfang genommen hat, brachte auch ein Gaſtſpiel der Tänzerin Miß Allan. Auf der Reiſe nach München widmete ſte den Salzburgern einen Abend, um die Viſion der Salome zu tanzen. Die fwmme Preſſe und jene, die von Nachkommen des ſeligen Tartuffe ge⸗ geleitet wird, hatte zwar Lärm geſchlagen und ſich gegen den Tanz der Miß, oder beſſer geſagt, gegen deren Koſtüm, ausge⸗ ſprochen. Aber es half nichts. Die oft geſchmähte öſterreichſſche Zenfur genehmigte die Vorſtellung, die nicht einen unreinen Gedanken auszulöſen bermag. Würde es noch eines beſohndeten Beweiſes für die Wohlanſtändigkeit des Tanzes bedürfen, ſo müßte der Umſtand angeführt werden, daß die Großherzogin don Toskang mit ihren beiden Töchtern der Aufführung dis zum Schluſſe anwohnte. 1 5 1 5 mäßf eiſt er be. n den ber⸗ ) hier Vor⸗ damit man e mit reins ſelten reiten uns Lo⸗ vürbe nein, Akters wirkt, ch zu altige chrie⸗ In⸗ Pre⸗ heig⸗ dem ichen Aben, , ſie Un⸗ ffen ſchen⸗ rung lende ſind der 1e in Das rung als ge⸗ lußte dieſe n, in chten der dan⸗ ühle, Heil Ge⸗ jigen Icher daus eſten ben; uche Aranuheim, April. General⸗Anzeiger.(Abendblatto 925 Seite. faſt alle Kolonien der Erde ſo gengu und gründlich aus eigener Anſchauung kennen, wie Graf Pfeil. In jüngeren Jahren war er längere Zeit Farmer in Südafrika, ſpäter beteiligte er ſich tätig an der Erwerbung unſerer Kolonie Deutſch⸗Oſtafrika, indem er und der verſtorbene Dr. Jü die beiden einzigen weißen Be⸗ zen gleiter von Karl Peter ten Expedition im Ja 1884k waren, bei d t den Eingeborenen ab⸗ geſchloſſen wurden, die ſpe age für die Erwerbung Unſerer größten und werty onie bildeten. Später unter⸗ nahm Graf Pfeil Reiſen Weſtafrika, nach Mexiko, nach dem Stillen Ozean; von ganz beſonderer Bedeutung war ſeine forſche Tätigkeit für die phiſche Erkundung Mar. Graf Pfeil wurde bei allen ſe Unternehmungen durch große Kenntniſſe, die er ſich auf allen Gebieten erworben hatte, unterſtützt ndere durch ſein großes ihn vierzehn lebende Sprachen fließend ſprechen lä mit den Eingeborenen in nächſte Berührung zu Verdienſte um d raphiſche verſität Jena durch Verleih ihm überall möglich. 1 gelangen. Seine Wiſſenſchaft wurden durch die Uni⸗ hung des Ehrendoktors gewürdigt. Erf kürzlich unternahm Graf Pfeil eine Reiſe durch unſer oſtafrikaniſches Schutzgebiet, um deſſen wirtſchaftliche Entwicklun glichkeiten zu erkunden. Graf Pfeil iſt auch ein vorzüglicher Redner und weiß ſeine reichen Erfahrungen in überaus anziehender und volkstüm⸗ licher Form ſeinen Hörern darzubieten. * Sommerfſahrplan. Der endgiltige Entwurf zum fahrplan der königl. württembergiſchen bahnen iſt eingetroffen und liegt im Verkehrsbureau ſichtnahme auf. * Die Verhandlung gegen den Familienmörder Ronellen⸗ fitſch, die am kommenden Freitag ſtattfinden ſollte, iſt von der Tagesordnung des Schwurgerichts abgeſetzt worden. Ro⸗ nellenfitſch wird dem Antrage ſeines Verteidigers entſprechend zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes der Landesirrenanſtalt üßerwieſen. * Eine Verkehrsſtörung der Straßenbahn wurde heute Nach⸗ mittag durch einen beladenen Möbelwagen herbeigeführt, der in der Breitenſtraße zwiſchen B 1 und M 1 in den Schienen hängen geblieben war. Die„Oberrheiniſche Futterkalk⸗Manufaktur“ im Keller. Ein Schwindlergenie erſter Güte ſtand, wie bereits kurz mitgeteilt, geſtern in der Perſon des 24 Jahre alten Kaufmanns Samuel Selz aus Affoltrach i. W. vor dem Schöffengericht. Unter dem hochtönenden Namen„Oberrheiniſche Futterkalkmanufaktur Samuel Selz“ ließ er ſeine Firma am 9. Juli 1900 in das Handelsregiſter eintragen. Nach der Angabe des Angeklagten hatte er 600 Ma Betriebskapital, ſcheint aber nicht einmal dieſes beſeſſen zu haben, denn ſchon am 18. Oktober v. Is. erſchien ein Gerichtsvollzieher in ſeinem„Burcau“, um eine Pfändung für Steuer vorzunehmen. Die Geſchäftsräume dieſer großartigen Firma fand der Gerichtsvoll⸗ zieher nach einigem Suchen in einem Keller am Tatterſall, beſtehend in einem einzigen Raume, in dem ſich weiter nichts befand, als 5 Säcke Futterkalk, ein Pult, ein Stuhl, eine Kopierpreſſe und einige Bücher. Und für die 5 Säcke Futterkalk wurde auch von der Firma Imhoff u. Stahl noch Anſchlußpfändung verfügt. Im No⸗ vember verlegte ſich Selz dann auf die Schwindeleien, die geſtern den Gegenſtand der Anklage bildeten. Eine Reihe von Geſchäften wurde von ihm telephoniſch angekäutet; natürlich meldete ſich als Anrufer die Oberrheiniſche Futterkalkmanufaktur und er erteilte daun ſeine Aufträge, wofür ſich dann die Geſchäfte noch höflichſt bedankten. Von der Firma Philipp Hoffmann⸗Ludwigshafen bezog er einen Sack Maismehl für 30., den er bereits vborher an Kauf⸗ mann Schmidt auf dem Waldhof für 15 M. verkauft hatte. Dann wurde die Firma Monath u. Frank hier hereingelegt. dieſer Sommer⸗ Eiſen⸗ zur Ein⸗ — — kaufte er Fußbodenlack im Betrage von 30 M. und verkaufte den⸗ ſelben wieder um 13 M. Eine Beſtellung von Bleiweiß bei der⸗ ſelben Firma wurde in letzter Minute inhibiert; der Angeklagte wußte ſie aber doch dem mit dem Transporte beauftragten Burſchen herauszulocken. Der Kaufmann Friedrich Schauer in Ludwigshafen erabfolgte ihm Salpeter im Werte von 37 M. Mit dieſem mußte ein Burſche unter der Begleitung des Angeklagten einen ganzen Nachmittag herumhauſieren, nachdem er bei Metzgermeiſter Imhoff vergeblich verſucht hatte, den Salpeter zu verkaufen. Ferner er⸗ gatterte er noch Sendungen von der Firma Meyer und Keller hier und Gebrüder Weil in Ludwigshafen, die er ebenfalls um einen Schleuderpreis verkaufte. Die Ware ließ er jedesmal durch einen Burſchen abholen, der mit dem ſpäteren Aſſocie des Angeklagten, Mich. Rogozinsky, in das betreffende Geſchäfk ging, während der Angeklagte ſtets in der Nähe lauerte, ob ſich das Geſchäft auch glatt abwickelte. Am 17. Januar ließ er und der genannte Rogozinsky ſich von dem Wirte Peter Pöhlmann als Reiſende für Futterartikel engagieren, nahm gleich 25 M. Vorſchuß, aber um die gleiche Zeit hatte er ſchon wieder einen neuen Eintrag in das Hande giſter machen laſſen, wonach er ſeine Firma in„Oberrheiniſche Vieh⸗ Skh“ umgetauft hakte. nahrungsmittelinduſtrie Selz und Rogozir Als Prokuriſt war Kaufmann Johann Adam in Ladenburg ange⸗ geben. Pöhlmann bekam nicht nur keine Aufträge, ſondern auch fſein Geld nicht wieder zurück. Der Kaufmann Hch. Viesdorf von Gbetbach ſollte Teilhaber bei ihm werden und 5000 M. be ihm in das Gleſchäft einlegen, glücklicherweiſe erfuhr er noch zeitig, was de Johann Adam, der Prokuriſt der Firma, verlangte für die Hergabe von 300 M. einen Grundbuchs⸗ es Angeklagten, die, wie sVermögen beſitzt. Wegen A. Dr. Hirſchler verteidigte Angeklagte zu einer Geſamtgefängnisſtrafe bon 30 Wochen ber⸗ uurteilt, im Falle Johann Adam wird. er freigeſprochen. „ Die gepumpte Hoſe und Weſte. In Frankfurter Hauptbahn⸗ hofe ereignete ſich Sonntag nachmiktag folgender Vorfall: Mehrere Arbeiter aus der Gegend von Münſter i. W. wollten nach Mann⸗ heim fahren; einer blieb zurück und wollte ſich beiſeite drücken. Das wurde von den übrigen bemerkt und plötzlich rief einer der letzteren:„Dann zieh' die Hoſe aus, die ich Dir⸗ gepumot, habe. wenn Du nicht mit nach Mannheim und Dich drücken willſt. Da der Drücker die Unausſprechlichen im Veſtigül nicht ausziehen konnte, einigte man ſich, es auf polizeilichen Spruch ankommen zu laſſen. Auf der Wache angelangt, wurde der Träger der gepumpten Hoſe gefragt:„Haben Sie noch eine Hoſe anne„a ick hew noch een drunner.“„Na, dann giehen Sie die geborgte aus.„Das geſchah und der Mann ſtand in anderer Hoſe da.„De W̃ e ſt s ook men,“ erklärte der Hoſenverleiher⸗„Haben Sie auch Iwei Weſten an?!“„Nä, man bloot een Weſt.“—„Rut mik 1 hieß es im Chor.„Na, denn man 19% meinte reſ gniert der Weſten⸗ träger, zog die Weſte gus, inöpfte den Rock bis un Halſe zu gab Hoſe und Weſte dem Verleiher wieder..„Sd un geht Ji man na Mannheim; ich bliew in Frankfurt,“ rief der biedere Münſterländer als Abſchiedsgruß ſeinen weiterreiſenden Kol⸗ legen zu. 125 4 „ Aus Ludwigshafen. Zwei anſcheinend von auswärts bom⸗ mende, elegant gekleidete Damen betraten geſtern en Goldwaren⸗ geſchäft in der Ludwigsſtraße und ließen ſich eine Anzahl Schmuck⸗ ſachen zur Auswahl vorlegen. Kurz darauf enkfernte Dame unter dem Vorgeben, auf die Poſt zu gehen. Dann ſchiedete ſich auch die ältere, jedoch ohne elwas zu Nach dem Weggange der beiden Damen bemerkte e mit ihnen ziwei galdene Uhrketten im Werte von 115 und 75 M. der⸗ ſchwunden waren. der Ludwigsſtraße berſuchten ſie denſelben Beute mitzunehmen; der Ladeninhaber hatte die Finger geſehen. Vorſicht iſt alſo geboten. Trick, jedoch ohne eine ihnen zu ſehckrf auf In einem anderen Goldwarengeſchäft in Reingewinn von 4150 495. Aus dem Grossherzogtum. Walldorf, 15. April. Samstag Abend 73 Uhr rannten die beiden Motorradfahrer Mathias und Jakob Klotz, beide von Sandhauſen, außerhalb des hi aufeinander, ſo daß beide bewußt tragen werden mußten. Sie ſind er⸗ heblich, jedoch nich 8 lich verletzt. Da ſie ohne Licht fuhren, lwerden ſie noch obendrein angezeigt⸗ Doſſenheim a. d., 18. Appil. ie an anderen Orten der Berg ger Obſtmarkt ins Leben gerufen we inſeren Ort mit ſeinem Obſt hr zu begrüßen. Produzenten und Wie man hört, ſoll in würden dabei nur ge⸗ en, erſtere erzielten mit Leichtie beſſere Preiſe, und die Händler hätten Gelegenheit, ſich ihre Ware auszuſuchen, ſtatt wie bisher auf angewieſen zu ſein, was ihnen ins Haus gebracht ich wird der ſchöne Gedanke recht bald verwirkl och, 15. April. Einen Schüler der unteren Klaſſen te das Reiſefieber. Als er auf dem Rade aus ſeinem Heimatorte hierher fuhr, kam ihm der Gedanke, eine weitere Reiſe als nur immer zur Schule zu machen, den er auch ſogleich ausführte. Das Rad verſteckte er im Walde, löſte ſich auf dem Bahnhof— er hatte einen Schatz von 30 M. in der Taſche ein Billett nach Frankfurt und fuhr davon. Da der Junge nicht nach Hauſe kam, begannen die beunruhigten Eltern, ihn zu ſuchen. Sie fanden denn auch bald ſeine Spur, und der Vater fuhr ſofort nach Frankfurt, wo er indeſſen konſtatieren konnte, daß ſein Junge von dort nach Bamberg gefahren ſei. Man fuhr ihm auch dorthin nach und hat ihn dort, wie die„Wiesl. Ztg.“ hört, glücklich angetroffen. Den Jungen ſoll außer der Reiſeluſt noch der kühne Gedanke ver⸗ führt haben, ſich in Bamberg zu der von ihm erſehnten künftigen Lebensſtellung vorbereiten laſſen, welche die Eltern ihm ver⸗ weigert hatten. Rheinfelden, 15. April. Ein probates Mittel zur Sicherung ſeines Hutes glaubte ein hieſiger Bürger ge⸗ funden zu haben, dem vor kurzem in ſeiner Stammwirtſchaft ein Hut vertauſcht worden war. Im Innern des neuen Hutes hatte er eine Karte mit dem Aufdruck:„Sie Eſel! das iſt ja mein Hut!“ hineingeſteckt, in der Annahme, daß beim Verlaſſen des Lokals jeder Gaſt doch einen flüchtigen Blick in ſeinen Hut werfe und dann ſeinen Fehlgviff ſofort an der ſcherzhaften Karte bemerke. Daß es aber auch Leute gibt, die nicht nur aus reinem Irrtum falſche und zu⸗ meiſt beſſere Hüte mitnehmen, ſollte unſer Stämmgaſt bald einſehen lernen. Als er beim Verlaſſen des Lokals nach ſeinem funkelnagel⸗ neuen Hute mik dem Sicherheitspaſſe greifen wollte, war er ver⸗ ſchwundenz; an ſeiner Stelle hing ein alter, fettiger Filzhuter Aber ſiehe da, der Gauner, der dem Herrn die prächtige Kopf bedeckung verwechſelt hatte, war doch ſo ehrlich geweſen, wenigſtens die Karke in das zurückgelaſſene Kleinod zu ſtecken. Das lange Ge⸗ ſicht des Geprellten und das Spottgelächter derer, denen er wahr⸗ ſcheinlich kurz vorher erſt von ſeiner genialen Idee erzählt hatte, kann man ſich vorſtellen. Natürlich hat er nach dem„Albb.“ als⸗ dann nicht die Worte der Karte in Taten umgeſetzt, ſondern den „alten“ ruhig mitgenommen. oe. Karlsruhe, 12. April. Auf der ſtädtiſchen Straßen⸗ bahn wurden im Jahre 1906 12 998 896 Perſonen befördert. Die Einnahmen betrugen 1 070 795 M.(1905: 937 476.).— Im Karlsruher Rheinhafen betrug das Tonnengewicht der ange⸗ kommenen Güter 421 490(534 264), der abgegangenen Güter 93 405(92 457).— Bei der ſtädt. Sparkaſſe betrug die Zahl der Einlagen 50 289 mit 6 716988 M.— Karlsruher Bier wurde im Berichtsjahr 0,46(0,41) Mill. Hektol. gebraut, 0,30(0,28 Mill. Hektol, ausgeführt.— Zu dem Selbſtmord eines jungen Mäd⸗ chens auf dem Turmberg wird als Motiv zur Tat dem„D. Wchbl.“ milgebeilt:„Ein Gehirnleiden, verbunden mit ſeeliſchen Kämpfen roubten dem Mädchen im letzten Vierteljahre den Schlaf. Die Tat geſchah alſo im Zuſtand geiſtiger Umnachtung. Das Mädchen hat ſich am 3. April von der Familie des Miniſterpräſidenten von Haag in Stuttgart, wo ſie wie ein Kind aufgenommen war, unbemerkt entfernt und ſich auf dem Turme des Turmbergs in Durlach einen Schuß in ihr gequältes Herz beigebracht.“ Kouſtanz, 13. April. Als rechtlich unbegründet wurde die Einſprache gegen das Vermächtnis erklärt, durch das Privatier W. Brandes die Stadt als Erbin ſeines Vermögens in Höhe von 200000 M. eingeſetzt hat.(Die Aufechtung war von 2 Vettern des Verſtorbenen ausgegangen.) Das Teſtament kann alſo nunmehr voll⸗ ſtreckt werden.— Ueber die bereits gemeldeke Verhaftung des Ver⸗ ſicherungsinſpektors Oskar Schwenk wegen Verdachts der Spionage ichl. Zu 3¹¹ iſt nachzutragen, daß es ſich um Verkauf militäriſcher Papfere handelt, den Schwenk an die franzöſiſche Regierung vorgenommen hat. Der Mann hat vor kurzer Zeit noch in der Nähe von Metz gewohnt und ſich dort als Studlerender ausgegeben. Die Angelegenheit wird ihrem Charakter entſprechend ſehr geheimnisvoll behandelt. „ Kleine Mitteilungen aus Baden. Stadloberhaupte bon Baden⸗Baden, Oberbürgermeiſter Gönner, wird in dieſem Spätjahr auch der Amtsvorſtand. Ge Rat Haape, von ſeinem Amt zurücktreten und ſich in den Ruh 5 ſtannd begeben. Der ſtädtiſche Voranſchlag voſi Bretten geſtattet auch für dieſes Jahr von einer Erhöhung dos ſeitherigen 45 Pfg. betragenden Umlagefußes abſehen zu können. Die Einnahmen betragen 97 355., die Ausgaben einſchließlich 9800 M. Schuldentilgung 158 625 M. Die Differenz mit 61270 Mark, wozu noch 2000 M. zur Ergänzung des Betriebsfonds kom⸗ men, wird durch die Umlage gedeckt.— In W aldshut brach Donnerstag morgen in dem Setzmaſchinenraum des„Albboten? auf bisher unbekannte Weiſe Feuer aus, das bald gelöſcht werden konnte. Die Setzmaſchine, ſowie viele Impreſſenvorräte ſind ber⸗ michtet, jedoch iſt der Gebäudeſchaden unbedeutend.— Ein in Kreuzlingen an Genickſtarre erkrankter Mann iſt ge⸗ ſtorben. 9 2 7 3 Ffälz, Feſſen ung Umgeburg. E. Mutterſtadt, 15. April. Die Spaltung des hie⸗ ſigen Athletenklubs in einen„Freien Athletenklub“ und„Deutſche Eiche“ führte Sonntag abend zu einem gewaltigen Nach lärmendem Dispute auf den Ortsſtraßen zogen viele Mit⸗ glieder beider Vereine in die Wirtſchaft von Keller, woſelbſt Tät⸗ lichkeiten nur durch das Dagwiſchentreten der Gendarmerie ver⸗ hindert wurden. Der hart bedrängte Blüm mußte nach Hauſe be⸗ gleitetk werden. In ſeinem Hofe gab Blüm ſechs Revolver⸗ ſchüſſſe in die Luft ab, worauf ſeine Gegner in den verſchloſſenen Hof drangen und allerlei Gewaltkätigkeften begingen. Die Radaubrüder werden jedenfalls wegen andf Liedens vor das Gericht geſtellt. Die Hauptradaubrüder heißen Horter und Beckher. 5 8 r. Neuſtadt a.., 15. April. Im, ſtituierte ſich geſtern der Vexrein zum Schuge von Han del und Gewerbe der Seilerware n⸗In vuſtrie in der Pfalz, Elſaß⸗Lothringen, Heſſen und Rheinpreußen(Sgar⸗ und Moſelgegend). Als Sitz des Vereins wurde Neuſtadt beſtimmk. Viernheim, 14. April. Der Gemeindevoran⸗ ſchlag für das Jahr 1907 balanziert in Einnahmen und Aus⸗ gaben mit 541 199.17 M. gegen 274.150 99 M. im Vorjahre. Unter den außerordentlichen Ausgaben beſindet ſich ein Poſten pon 255000., der für Ausbau und teilweiſe Entwäſſern ug perſchiedener Straßen und für den Bau eines Schulhaufes, wo⸗ ritber ein definitives Projekt noch nicht varliegt und ca. 200 00⁰ Mark koſten würde, angefordert werden. Die Schulden der Ge⸗ tragen 137 153.09 M.(i. V. 158 27800 M) und dasVer⸗ meinde bet 8 mögen 4 287 648.92 M.(i. B. 43254734 M) ſodaß ſich ein Außer dem F. 0. 77 Radau. bruchs Neuſtadter Hof“ kon⸗ Lamperkheim, 45. Abril. Vor einigen Wochen war gegen den hieſigen Bürgermeiſter Boypheimer der Ver⸗ dacht ausgeſprochen worden, daß er an der Beſeitigungeines Mädchens beteiligt geweſen ſei. Von der Darmſtädter Staats⸗ anwaltſchaft, die eine Unterſuchung eingeleitet hatte, traf nun am Samstag die Nachricht ein, daß die angeſtellten eingehenden Er⸗ miitelungen auch nicht die Spur eines Verdachtes inn Sinne der Beſ zungen ergeben araufhin faud geſtern eine äußerſ h beſuchte öffer Zverſammlung ſtatt, welche Angelegenheit behandelte und ſich mit ihrem ſe ſchmählich verdächtigten Bürgermeiſter ſolidariſch zu fühlen erklärte. Mit dem Beigeordneten Wegerle und dem Gemeinde⸗Einnehmer Bär als den Urhebern htungslampfes gegen Bürger⸗ izelnen Rednev Verni ſter Boxheimer,„Fr 5 gingen lt. charf ins Gericht. Gerſchtszeſtung. mendingen, 15. April. Vor der Strafka m⸗ mer in Fr emstag der Seilermeiſter Rudolf Sütkerlin hier, der chlagung und Urkundenfälſchung zum Nachteil der hieſigen Ortskvankenkaſſe angerlagt. S. hatte als Vorſtand der Kaſſe ſich von dem Kaſſier Geld zum Bezahlen von Rechnungen geben laſſen und dann die Quittungen gefälſcht. Die unterſchlagene Summe betrug rund 6000 M. Das Urteil lautete auf l Jahr Gefängnis, abzüglich 2 Monate Unter⸗ ſuchungshaft. die. Konſtanz, 13. April. Vier blutjunge Bürſchchen(drei ſtehen im Alter von 14 Jahren, einer iſt 12 Jahre alt) hatten ſich vor der Strafkammer wegen ſchweren Diebſtahls Hehlerei zu verankworten. Sie erbrachen und plün Kirchen der Inſel Reichenau und in Radolfzell die Opfe ſtöcke. In Geſchäften verſchiedener Orte ſtahlen ſie mittelſt Einſteigen alle möglichen Gegenſtände. Das Gericht verurteilte die Bube zu 42, 30 und 6 Tagen Gefängnis. 1 5 Stimmen aus dem Publikum. Es liebt die Welt, das Strahlende zu ſchwärzt Und das Erhabene in den Staub zu ziehen 5 Schiller. Vochenbild“ erſchien am Samstag Ihres geſchätzten Blaites ein oe. Em Unter dem Titel„Mannheimer abend den 18. April im Feuilleton tikel, der wohl in weiteren Kreiſen auf erheblichen Widerſpruch ſtoßen wird. Der Stein des Anſtoßes iſt der Schlußbau am Friedrichs⸗ platz. Es iſt ganz und gar kein unglückſeliger Gedanke, dieſen Schluß⸗ bau aufzuführen, ſondern eine zwingende äſthetiſche Forderung, die ſich ſchon aus der ganzen Platzgeſtaltung ergibt, dieſen als ein in ſi abgeſchloſſenes Ganzes wirken zu laſſen. Die ſchönen rhythmiſch Akkorde, die in der Feſthalle augeſchlagen ſind, ſchwingen ſich beide ſeitig leiſe die Kette der Arkadenhäuſer entlang, um ſich nun in de⸗ Hauptſache des Platzes zu einem kräſtigen Fortiſſimo zu pegel e wie es ſchöner nicht gedacht werden krann. Ohne dieſen Schlußba würde der Schmuckplatz in dieſer Richtung hin ſeine monumentale Ruhe verloren haben. Es war gerade dieſes die glücklichſte Idee; dieſen Platz von der allgemeinen Ausſtellung abzuſchließen, um hn zu einem Empfangsgarten für den B er Weiſe gleich beim Eintritt ein wird. Der Abſchlußbau für ſich atmet in ſeinen großzügigen, woh gewogenen Verhältniſſen eine vornehme Ruhe, die durch die giebe lankierenden, ſigurenreichen Auſbauten angenehm unterbrochen wir Die ganze Schöpfung iſt ein weiteres Dokument Schmitz'ſcher Indiy dualität, die ein beredtes Zeugnis ſeiner monumentalen Geſtaltungs⸗ kraft ablegt. Die Mannheimer können ſtolz darauf ſein, daß d Stadtleitung in ſolchen Händen liegt, die neben den großen wirif lichen Aufgaben noch ſolch idealen Kunſtſinn betätigt, indem ſie dem Genie die Wege ebnet. 5 8 Die Kanonen, von denen der Verfaſſer des betreſſenden 2 redet, können ruhig ſchweigen, oder laßt ſie vielmehr vor der Feſthalle auffahren, um in die Umfaſſungsmauer der Ausſtellung eine Breſche zu legen. Das ſchönſte Schmuckſtück, das Mannheim beſitzt, wird ſti mütterlich zurückgeſetzt. Welch ein entzückendes Bild würde es a geben, wenn man luſtwandelnd die Pergola durchſchreitend, den Bl auf den erhöht liegenden, gleichſam zum Genuß dargebotenen Ro vom Platz au n Beſucher herzurichten, dem in di herrlicher, ungeſtörter Genuß bereit 0 Die große Sprache d die den Beſchauer auredet, kommt jetzt nur ſatzweiſe im Ausdruck. Eine ſolche Kunſtſchöpfung verlangt doch etwas zum mindeſten Ehrfurcht und Achtung und ſei es vom ulktr Architekten. 5 Aber im November wird kommen der Tag, wo das liche hinſinkt. dann, hoſſen wir es, dauernd feſte Form gewinnen, Mannheif Ehren, andern Städten als leuchtendes Beiſpiel architektoniſche geſtaltung. Dipl. Ing. Manfred Fabe Sport., Viktoria⸗Sportplatz. Viktorig hatte borgangenen Sonnta den rühmlichſt bekannten Frankfurter Sportverein zu einem Wi ſpiel verpflichtet und konnte Frankfurt dasſelbe auch für ſich 4:1 Goals entſcheiden. Mannheim hat ſich ſeine Niedorlage ſe zuzuſchreiben, denn es hätte dafür ſein können, bei eine 8 artigen Gegner ſeine vollſtändige Mannſchaft zuzuziehen u eine ſchwache Verteidigung, wie es bei dieſem Spiel der⸗ Fall wa zu ſtellen. Dem eingeſtellten Erſatz ſind keine Vorwürfe zu machen, Mannſchaften ballſich denn er tat ſein Möglichſtes. Bezüglich der wähnt, daß Frankfurt über eine flinke und heim ſpielten, Dolder, Bleh, Hoffmann, Haupt, Mü Fuchs, Gehrig, Trautmann, Straßburger, Sehneider, währe⸗ Banzhaf und Bauer fehlten.„„„ Die Rennen zu Paris— Bois de Boulogne 0 Sonntag eine ſenſationelle Ueberraſchung. Im Prix einem 25 000 Fr.⸗Rennen, erlitt Monf. Vanderbilts non, der vorjährige Derbyſieger, der in dieſer Saiſon hereits z leichte Siege etrungen hatte, ſeine erſte Niederlage, da e Monſ. Caillauts Querido ſicher mit dreiviertel Längen geſchlagen wurde. Tot. 100: 10. Platz 14, 1010. 15 8 Chealer. Runſt ung Gilfenſchaft Jubiläums⸗Feſtſpiele. Die im heutigen Mittagsblatk gegebene Beſetzung der Räuber⸗Aufführung enthält verſehentlich Unſtimmigkeiten, die die Intendanz hierdurch richtig ſtellt ſetzung iſt ſolgende: Der alte Moor(Karl Neumann⸗Hobitz), Moor(am 6. Mai: Georg Reimers, weiterhin Franz Ludwi Moor(am 6. Mai: Albert Heine, weiterhin Chriſtian Eckelmann Amalia(Toni Wittels), Spiegelberg(Alexander Kökert weig (Haus Godeck), Schufterle(Guſtav Kallenberger), Roller Trautſchold), Koſinsky(Georg Köhler), Hermann(Alfred Mölle Daniel(Hermgun Jacobi). 5 85 Verein für volkstümliche Kirchenkonzerte. Der un Protektorat des Grafen von Bülow ſtehende„Verein tliche Kirchenkonzerte“ veranſtaltete kürzlich ſein ne Konzerk. Solliſten des Abends waren die Konzertſän Vergman: Geueral⸗Anzeiger.(Ubendblatt) Mannheim, 16. April. ⸗Herr Banderſtetten, der verdienſtvolle Oberregiſſeur unſerer Königsberger Oper, ein intelligenter, mit prächtigen und kraft⸗ vollen Stimmitteln begabter Sänger zeigte in der Paulus⸗Arie „Gott ſei mir gnüdig“, ſowie in einer Szene aus C. Löwe's „Hiob“ ſeine vollendete Kunſt im glänzendſten Lichte. Unter den weiteren Geſangs⸗Nummern wuürde beſonders Introduktion, Reeitativ und Arioſo aus dem„Hiob⸗Dratorium“ ausgezeichnet wiadergegeben.“ Das Kafmorcheſter hatig in Wien, wie uns ein Pribgttele⸗ gramm neldet, einen glänzenden Exfolg. Schneevpigt mußte im Berlauf des Konzerts gegen zwanzig Herporrufen Folge leiſten zund das ganze Orcheſter nahm wiederholt durch Erheben van den Sitzen an den Ovationen teil. Hochſchulnachrichten. Profeſſor Dr. Wagen manu, Dirxrektor der Augenklinik der Univerſität Jeua, hat einen ehrenvollen Ruf an die Kaiſer Wilhelm⸗Univerſität zu Straßburg i. E. erhalten, um den am 1. Oktober ds. Is, aus dem Amte ſcheidenden Proſeſſor Lagueur zu erſetzen. e. Preislieder auf Nüdesheim. Nach langer Prüfung iſt das Rätſel gelöſt und man hat die Dichter der drei Preislieder auf den Aüdesheimer Wein und Ritdesheim gefunden. Der Preisrichter Johann Doojan in Berlin hat die Entſcheidung getroſſen und aus der Fülle der eingegangenen Dichtungen die preiszwerteſten ausgeſchieden. Es erlnielten; den 1. Preis mit 150 Flaſchen Rüdesheimer Wein Frau Emmy Rüden v. Spillner⸗Dresden⸗Strehlen, den 2. Preis mit 100 Flaſchen Rüdesheimer Wein Herr Hayno Fecken? Dresden, den 3. Preis mit 50 Flaſchen Rüdesheimer Wein Herr Hermann Bender⸗Münſter kl. W. Weitere Gedichte werden durch ehrende Anerkennungen ausgezeichnet. Die Kompoſition der Gedichte wird gleichfalls Gegenſtand einer Preisaufgabe. Frau v. Spillner, die den 1. Preis errungen hat, erlangte bei dem Preiswettbewerb für ein Moſellied 1898 den 2. Preis. Neues von Mortin Schongauer. Den Spurxren der Schongauer in Deipzig iſt Profeſſor Dr. Wuſtmann nachgegangen. Das Ergebnis keilt er in einem längeren Aufſatz der„Kunſtchronik“ mit. Intereſſant iſt zunächſt die Feſtſtellung, daß Martin Schongauer, der Hauptmeiſter der Kolmarer Schule und wohl der genialſte deutſche Künſtler des 15. Jahrbunderts, ſich im Oktober 1465 an der Leipziger Univerſttät äimmatrikulieren ließ. In der Matriket jeues Semeſters ſteht ver⸗ geichnet:„Martinus Schöngawer de Colmar.“(X= 10 Gryſchen Einſchreibegebühr.] Indeſſen ßblieb der junge Schongauer nicht beim Studtum, ſondern ſattelte um und wurde Maler und Kupferſtecher. Wuſtmann gibt ein paar Anhaltspunkte für die Möglichkeit, daß der Leipgiger Maler Nikolaus Eiſenberg hierauf nicht ohne Elufluß war. Hatte ſich Eiſenberg, der dicht beim„Pädagpgium“[(der Schule für die Anfünger) wohnte, doch gleichzeitig mit Schongauer immatrikulieren laſſen. So iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß Schongauer in Eſſenbergs Werkſtatt zur Malexet angeleitet worden iſt. Völlig unbekannt aber iſt der Nachweis, daß Martins jüngerer Bruder, der Goldſchmied Paul Schongauer, 1478 in Leipzig das Bürgerrecht exwarb. Er ſcheint dort allerdings nicht lange geblieben zu ſein. Als der junge Dütrer 1492 nach Kolmar kam, um Meiſter Martin aufzuſuchen, war dieſer nicht mehr am Leben. Erneſtine Schumaun⸗Heink und der Parſſſal. Frau Schumann⸗ Heink hat ſich geweigert, im Newyorker„Parſtfal“ mitzuwirken. Die „Newyorker Staatszeitung“ veröfſfentlicht jetzt die folgende Exklärung der Künſtlerin:„Das Altſolo im„Parſifal“ ſinge ich nicht. Kapell⸗ meiſter Hertz zuliebe, der ſo lieb und ſo ſamos iſt, ſo ganz Hingebung für die einzig herrlichen Werke des Meiſters Richard Wagner, hätte ich es gern getan, aber aus Prinzip, als treue Bayreutherin und ergebenſte Dienerin der hehren Frau Coſima tue ich es nicht. Bayreuth, mein liebes Bayreuth und Frau Coſima, dieſe echte, große Frau, Gott erhalte ſie noch lange für unſere Kunſt. Herzlichen Gruß von Ihrer Schu mann⸗Heink.“ 42Ar Letzte Vachrichten und Telegramme. * Fweiburg i. Br., 16. April, Der Erzhiſchof von Freiburg hat heute die Reiſe nach Rom augetreten, rankfurt a.., 16. April. Der Reichs⸗ und Landtags⸗ abgeordnete Oeſer iſt an Bruſt⸗ und Rippenfellentzündung er⸗ kränkt und kann ſich infolge deſſen in der nächſten Zeit an den parlamentariſchen Arbeiten nicht beteiligen.(Frkf. Ztg.) * Stuttgart, 16. April. Der bisherige Kommandant von Stuttgart, Generalmajor von Berger wurde unter Vexlei⸗ Hung des Titels Generalleutnant zur Dispoſition geſtellt. Zum Kommandanten wurde der bisherige Kommandeur der 53. Bri⸗ gede, don Scharpff, ernannt. Zum Militärintendanten des württembergiſchen Armeekorps iſt der Intendanturrat von Hal⸗ denwang ernannt worden. Weimaxr, 16. April. Der hieſige Kunſtmaler Profeſſor Schulz wurde geſtern Abend gegen 9 Uhr in der Nähe des Theaters von dem Automobil des Rittergutsbeſizers Braun in Holzdorf überfahren. Profeſſor Schulz war ſofort tot. * Bückeburg, 16. April. Heute am Tage der ſilbernen Hochzeit des Fürſtenpaares wurde morgens von der Galerie der Hofkirche ein Choral geblaſen. Später wurden vom Mainberg Kanonenſchüſſe gelbſt. Um ½10 Uhr nahmen der Fürſt und die Fürſtin die Glückwünſche der fürſtlichen Familie, des Kaiſers und der anweſenden Hochzeitsgäſte entgegen und empfingen ſpäter zur Gratulation die Damen und Herren des Hofes, ebenſo die Herren vom Geſolge des Kaiſers, den kommandierenden General v. Biſſing und den preußiſchen Geſandten von Bülow. Der Kaiſer hat heute bei einer Schigeſter der Prinzeſſin Adolf zu Schgumburg⸗Lippe das Frühſtuck eingenommen. Der Kaiſer hat dem Fürſten die Schauburg im Weſertal zum Geſchenk gemacht und ihm ein diesbezügliches Schrei⸗ ben Übergeben. Ferner ſtellte der Kaiſer den Prinzen Stephan à la ſuite des 7. Jägerbataillons und verlieh dem Fürſten das Komtur⸗ kreuz des kgl. Hausordens von Hohenzollern. Der Kaiſer verlieh ferner dem Fürſten den Lnuiſenorden mit der Jahreszahl 1813/14. Außerdem nahm derx.-Kaiſer noch verſchiedene Ordeusanszeichnungen vor. Gegen 11 Uhr begaben ſich die Fürſtlichkeiten zum feierlichen Gottesdienſt in die Hofkirche, von einer großen Menſchenmenge mit heizlichen Opationen begrüßt. Der Kaiſer fuhr mit ſeiner Schweſter im offenen Sechsſpännerwagen mit Spitzenreitern und hinter ihm das Fürſtenvaar ebenfalls im offenen Wagen. Königsberg, 16. April. Bei der Landtagserſatzwahl wurde laut„Fekf. Ztg.“ Pachnicke gewählt. * Budapeſt, 15. April. Im Verlaufe der am 15. April im Klub der Unabhängigkeitspartei gehaltenen Rede erklärte der Handelsminiſter, daß zwiſchen ihm und ſeinen Kolle⸗ gen im Kabinett vollſtändiges Einvernehmen herrſche. Auf eine Anfrage äußerte Koſſuth ferner, die Bankfrage bilde den Gegenſtand der Verhandlungen. Paris, 16. April. 5000 Staatsangeſtellte und zwar Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Zollbedienſtete, Arbeiter der ſtaatlichen Tabak⸗ und Zündholzfabriken, ſowie eine große Anzahl Lehrer hielten geſtern Abend ein Meeting ab, auf dem ſie durch einen Beſchlußantrag das Recht auf Syndikatsgründun⸗ gen für ſich in Anſpruch nahmen und die Regierung aufforder⸗ ten, die gegen die Führer dieſer Bewegung eingeleitete Verfolgung einzuſtellen. * Paris, 16. April. Miniſterpräſident Clemenceau, der während der Abweſenheit des Generals Piquart vorübergehend cuch das Kriegsminiſterium leitete, haͤl dem Präſtdenten des Departements Tantal mitgeteilt, daß das Anſuchen der Stadt St. Flonr um Zuweiſung einer Garniſon vorläufig nicht be⸗ willigt werden könne, da infolge der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit die 4. Bataillone in ungefähr 60 Garniſonen adge⸗ ſchafft werden müſſen. Zur Arbeiterbewegung. * Reichenbach, 16. April. Die im Schleſiſchen Textil⸗ arbeitgeberverband organiſierten Fabrikbeſitzer be⸗ ſchloſſen, mittelſt Anſchlag an den Fabriken alle im deuntſchen Textilarbeiterverband organiſierten Arbeiter zum 4. Mai zu kündigen, wenn bis Freitag Abend die Arbeiter der Firma Liehr in Langenpillau die Kündigung nicht zurückgenommen haben. Bei der etwaigen Ausſperrung kommen 43 Firmen mit 12.000 Ar⸗ beitern in Betracht. Verhandlungen über die Vertagung des Reichstages. * Berlin, 16. April. Zwiſchen dem Reichskanzler und den Führern der größeren Parteien des Reichstages finden z. Zt. Ver⸗ handlungen ſtatt, die den Agen, den Reichstag zu Pfing⸗ ſten zu pertagen und nicht zu ſchließen. Wahrſcheinlich werden dieſe Verhandlungen auch Erfolg haben. Es würden dann noch einige der älteren Geſetze wie z. B. das Geſez ier den Verſicherungsber⸗ trag, bis dahin in erſter Leſung erledigt gerben, ſodaß dieſe Vor⸗ lagen gleich an die Kommiſſion gehen können und der Reichstag, wenn er im Herbſt wiedex zuſammentritt, lt.„FIrkf. Ztg.“ von dieſer erſten Leſung befreit wäre. Das Geſetz üder die Mafeſtäts⸗ bekeidigungen ſoll noch alle drei Leſungen durchmachen. Kolyniel⸗Attachc. * Berlin, 15. April. Der Poſten des Kolonialbelrats bei der deutſchen Botſchaſt in London, der ſeit der Berufung des Leggations⸗ rats Dr. Schnee in das Kolontalamt im vorigen Sommer nicht beſetzt iſt, dürſte nach der Verabſchiedung des Kolonigletats wieder beſetzt werden. Die Stellung wird, wie die„B. N..n phren, dadurch weitere Bebeutung erhalten, daß der Kolonialattachs gleichzeitig auch der Botſchaft in Paris zugeteilt wird. Da in London die polſtiſchen Kreiſe nur während der Parlamentstagungen anweſend ſind, ſoll der Vertreter des deutſchen Koloniglamts außerpalb dieſer Zeit in Paris Verwendung finden. Für die Beſetzung dieſes Poſtens dürſte ein Beamter des Kolonialamts in Frage kommen, der frſther durch lang⸗ jährige Tätigkeit im Konſulardlenſt Gelegenheit hatte, den enaliſchen Kolonialbeſitz kennen zu lernen. Die Ausgleichsfrage. * Peſt, 15. April. In einer Beratung der Unabhängig⸗ leitspartei gab Koſſuth heute Aufklärungen über die Ausgleichs⸗ frage. Er erklärte, daß bis 1917 das bisherige Verhältnitz zwi⸗ ſchen Oeſterreich und Ungarn in Vertragsform aufrecht bleiben ſelle, wobei jedoch die Regierung im Laufe der Verhandlungen heſtrebt iſt, die Selbſtändigkeit Ungarns nach Möglichkeit zum Ausdruck zu bringen. Die nach 1917 zu ſchließenden Verträge müßten ganz anders ſein. Den Gedanken, ſchon jetzt einen Ver⸗ trer für die Zeit nach 1917 zu ſchließen, habe man wohl ſallen gelaſſen, doch werden in den Ausgleich jedenſalls auch Beſtim⸗ mungen darüber aufgenommen werden müſſen, daß 1917 Zoll⸗ ſchranken zwiſchen Oeſterreich und Ungarn jedenfalls errichtet werden, und zwar in der Weiſe, daß nicht nur die öſterreichiſchen, ſonbern auch die ausländiſchen Waren an der ungariſchen Grenze verzollt werden. Eugland als Freund Spauiens. * Paris, 16. April. Der Mabrider Korreſpondent des„Eelair“ hatte eine Unterredung mit dem ſpaniſchen Marineminiſter, Admiral Ferrandez, der auf die Frage oß wirklich England Spanien ſeine Mit⸗ hülfe zur Wiederherſtellung ſeiner Seemacht angeboten habe, folgendes geantwortet haben ſoll:„Alles, was ich Ihnen ſagen kann, iſt in der Tat, daß im Verlauſe der Zuſammenkunft in Cartagena von der Verteidigung unſerer Küſten und der Reorganiſation der Flotte die Rede war, welche alle Sym⸗ pathien Euglands beſitzt. Ich hoffe ſogar, daß dieſe Zuſammenkunft erfreuliche Ergebniſſe für unſere Zukunft als Seemacht haben wird.“ — Derſelbe Korreſpondent meldet, daß der oberſte Rat des Marine⸗ kommandos dem für die Erbauung von Kriegsſchiſfen beſtimmten Kredit zugeſtimmt habe. Der Adminiſtrator und der Ingenieur einer bedeutenden engliſchen Schiffsbaugeſelſſchaft hätten bereits deim Marineminiſterium vorgeſprochen und unter Vorlage von Koſten⸗ auſchlägen um die Uebertragung von Lleferungen für das Arſenal von Ferrol, ſowie für Schiffsbauten nachgeſucht. * Madrid, 15. April. Zwei engliſche Mariue⸗Ingenieure haben heute den Marineminiſter beſucht und ihm den Bau von Kriegsſchiffen anf ſpaniſchen Werften vorgeſchlagen. * Madrid, 16. April. Eine Regierungsnote kommt auf die Begegnung non Cartagena zurſck und beſtätigt die Erwei⸗ terung des urſprünglichen Programmes. Durch die anwefende Di⸗ plomatie habe ſich der Charakter der Begegnung als ein Akt reiner Höflichkeit nicht verändert. Die politiſche Bedeutung des Vorganges beruhe lediglich in einer engeren An⸗ näherung der beiden Länder. Soweit über nationale Fragen beſprochen worden ſeien, beſtänden keinerlei Gehekmniſſe. Die Sympathie für eine Beſchränkung der Rüſtungen beſtehe ſchon lange: Spani i bereit, jede dahinzielende Pro⸗ grammfſormel zu unterf n, hinſichtlich der marokkani⸗ ſchen Frage ſei die E ſeit den Vereinbarungen von 1904 und der Algerelrasakte unverändert. Die vor drei Jahren in Paris und London beſchloſſene Uebereinkunft bezeichnete für Spanien ſchon por Cartagena die Richtſchnur einer Intimi⸗ tät Spaniens und Englands, Die Begegnung wird die freundlichen Beziehungen Spanjens zu den anderen Nationen nicht ſtören. Ein Blatt meinte, da Spanien in Cartagena keine weitern Geheimniſſe habe, ſo hätte es mit dieſer Erklärung nicht 0 2 1n* 1 2 ſo lange warten ſollen. Dann wären auch manche unzuträgliche Kommentare vermieden worden.(„Frkf. Zig.“). Ehing und Japan. * London, 16. April. Der„Times“ wird aus Peking von geſtern gemeldet: Das Abkommen zwiſchen China und Japan betreſſend die Mandſchureibahnen wurde hente nvon dem chineſiſchen Beyollmüchtigten und dem ſapaniſchen Geſandten unker⸗ zeichnet. Jn dem Abkommen wird beſtimmt, daß Ehina die Eiſenbahn Hfinmintun Mukden zum Preiſe von 168 000 Pfund Steeling kauft und in einem Monat in den Beſitz der Bahn tritt. Das Abkommen enthält ferner die Präliminarbeſtimmungen über den durch Ehina und Japan auszuführenden Bau einer Eiſenbahn von Kwangchentſe nach Kirin. Zur Lage in Rußland. Warſchau, 16. April. Das Kriegsgericht ver⸗ urteilte vier Angeklagte zum Tode. Petersburg, 16. April. Wie der„Slowo“ meldet, ver⸗ haftete die Pokigei am 13. und 14. April in ſieben Hauptſtraßen 25 Mitglieder der Kampforganiſation und der Sozialrevolutionäre, darunter 7 Frauen. Bei der Durchſuchung der Wohnung der Ver⸗ hafteten wurde eine große Anzahl von Proklamationen, Revoldern, Dolchen, Patronen und Bombenhüllen gefunden. Sieben der Ver⸗ hafteten fſind aus Kiew und Warſchau eingetroffene Studenten. In einem ſtädtiſchen Brackenhoſpital wurden bei der Feſtſtellung des Nachlaſſes einer barmherzigen Schweſter, die Selbſtmord verübt hatte, Feuerwaffen, Dynamit und eine Bombe vorgefunden. 5 Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 16. April. Am Bundesratstiſch Graf Poſadowsky und Kommiſſäre. Die Sitzung wird um 1 Uhr 20 Minuten eröffnet und die zweite Beratung des Etats des Reichsamt des Innern fortgeſetzt. Sachs(Soz.) polemiſtert gegen die geſtrigen Ausführungen des Abgeordneten Schiffer. Die Gründe, weshalb die Sozial⸗ demokratie einen Teil der ſozialpolitiſchen Geſeze ablehnen mußte, ſeien gar ſo oft auseinandergeſeht worden, daß man gicht mehr darauf zurickzukommen brauche. Auch habe der Abgeordnete Schiffer geſtern konſtatiert, daß Saalabtreibungen, Verbot von Verſammkungen uſw. den chriſtlichen Gewerkſchaften gegenüber ebenſo von der Polizei gehandhabt wurden wie gegenüber den freien Gewerkſchiften und den Sozialdemokraten. Wenn die Reichspartei ſich die Sozialpplitik des Freiherrn don Stumm zum Muſter nehme, dann danke ſeine Partei dafür., v. Stumm habe ſeine Arbeiter vollſtändig rechtlos gemacht. Von einem Terrorismus in dem von Abgeordneten Dirckſen behaupteſer Umfange ſei keine Rede vielmehr könne man don einem allzu⸗ großen Terrorismus der Unternehmer ſprechen. Wenn bon Dirckſen von hohen Parteibeiträgen der Arbeiter geſprochen habe ſo habe er wohl nicht zwiſchen Porteibeiträgen und Gewerkſchafts⸗ beiträgen unterſchieden. Dann komme ein ganz anderes(r⸗ gebnis heraus. Er hoffe, daß die Regierungen ſich nicht von den Scharfmachern auf das Glatteis füßren laſſen und daß ſiie nicht der Forderung nach einem neuen Zuchthausgeſetß nachloemmen. Tie Unfall⸗Verhütungsvorſchriftes in den Berawerksbetrieben müßten, um ſie auch ſür die ausländifchen Arbeiter wertvoll zu machen, in verſchiedenen Sprachen angeſchlagen werden. Regierungsrut Beckmann tritt der Reſolution Pauli⸗ Petsdam entgegen, in der die Aufhebung des Paragraph 34 dez Gewerbe⸗Unfall⸗Geſezes vom 5. Juli 1800 und die Wiederher⸗ ſtellung der früßeren Beſtimmungen über die Anſammlung einez Reſerpefonds verlangt werden. Wie aus der Denkſchrift von 1903 hervorgehe, ſei die jetzige Anſammlung keineswegs zu um⸗ ſangreich. Außerdem beruhen die jetzigen geſetzlichen Beſtim⸗ mungen auf einem Reichstagsbeſchluß und nicht auf einer Vor⸗ lage des Bundesrats. d. Staudy(konſerv.) meint, es beſtehe wohl nicht der Wunſch, die jetzt ſechstägige Debatte weiter zu führen. Darauf könne man auch nach den vorzüglichen Ausführungen des Abgeordneten don Dirckſen verzichten.(Widerſpruch.) Jetzt habe man drin⸗ gendere Arbeiten zu leiſten. Der Abgeordnete Naumann hahe ſich namentlich über das langſame Tempo in der Sozigl⸗ politik beſchwert. Er, Redner, hoffe, daß Naumann noch der trefflichen ſtaatsmänniſchen Rede des Grafen Poſadowsky an⸗ derer Anſicht geworden ſei. Es falle keiner Partei ein, die Fort⸗ beldung der Sozialpolitik für nichtig zu halten.(Sebr richtig, Von einem Mißtrauen ſeiner Partei gegen die Arbeiter ſei nicht die Rede. Seine Partei halte die Arbeiter in jeder Beziehung für vollberechtigte Bürger. Mißtrauen habe ſie nur gegen die Agitatoren, die in unzuläſſiger Weiſe niedrige Inſtinkte in den Menſchen hervorzurufen ſuchen und die alles niederreißen wol⸗ len, was beſtehen müſſe. Bezüglich der Zuſamenlegung der drei großen Verſicherungsarten ſcheine der Staatsſekretär ſich im Widerſpruche zu befinden. Er habe jetzt entgegen früheren Er⸗ klärungen eine ablehnende Stellung eingenommen. Graf Poſadowsky führt aus, die Reform des Ver⸗ ſicherungsweſens ſei nicht ſo leicht durchführbar. Dieſen Schritt zu tun, die großen Berufsgenoſſenſchaften, die große Ver, mögen angeſammelt haben, dieſe und auch die großen Kranken⸗ kaſſen aufzulöſen und die Organiſationen zu verſchmelzen, halte er für eine Aufgabe, die, wenn ſie überhaupt lösbar ſei, in abſeh⸗ barer Zeit nicht zu löſen ſei, die nur in einer Reihe von Etappen und einem längeren Zeitraum gelöſt werden könne. Er würde dieſe Reform für einen Rückſchritt halten. zumal ſich die Bevölkerung in dieſes Geſetz vollkommen eingelebt habe. Dieſe Vereinfachung laſſe ſich vielleicht mit der Zeit erreichen. So ſei es fvaglich, ob das jetzige Markenſhſtem nicht durch ein anderes Eingiehungs⸗ ſyſtem erſetzt werden könne. Einem beſſeren Syſtem werde er ſich nicht verſchließen, doch fürchte er, daß auch die anderen Syſteme nicht ohne läſtige Kontrolle und ſonſtige Unannehmlichkeiten für die Arbeitgeber ſoin werden. Bezüglich ſeiner neulichen Ausführ⸗ ungen über die Verhältniſſe in England habe er zu erklären, daß dieſe ſich auf eine Rede Lord Roſeberrys bezogen, welche dieſer am 26. März in der liberalen Liga gehalten hatte. Nun hat Roſe⸗ berry in der„Times“ vom 13. April eine Erklärung veröffentlicht, in welcher er ſagt, er habe nur die Einführung des iriſchen Land⸗ ſhſtems bekämpft. Seine(Poſadotpskys) Rede bezog ſich auf die Rede Roſeberrys vom 26. März vor. Jahres, in welcher dieſer ſagt, weun die Regierung, und die iſt in Englaud die liberale Partei, den Eigentumsraub in allen ſeinen Formen nähre, dann habe ſie keinen Raum in der politiſchen Axena. Wenn Lord Roſeberry in einer Rede, die er in der liberalen Liga hielt, weder die Maßnahmen auf dem Gebiete der In⸗ validenverſicherung nach der Beſiedelung an ſich gemeint habe, ſondern nur das Syſtem, welches auf die Bauern⸗Anſiedeſungen angewendet werden ſolle, dann ſelbſtverſtändlich falle ſeine(Po⸗ ſedowsky's) Bezugnahme in dieſer Richtung auf die engliſchen Verhältniſſe fort. Dann bleibe ein Widerſpruch zwiſchen ſeiner Erklärung und der Auffaſſung Lord Roſeberrys nicht beſtehen. **** Berlin, 16. April. Die Budgetkommiſſion des Reichs⸗ tages bewilligte das Gehalt des Staatsſekretärs des Reichskolonial⸗ amts. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 16. April. Der Senioxenkonvent des Reichs⸗ tags hat heute auf Grund der Arbeiten des letzten Jahres einen Srientierungsplan feſtgelegt, wonach die zweite Leſung des Etats bis zum 8. Mai erledigt ſein ſoll. Die ſämtlichen Arbeiten des Meichstags ſollen bis zum 17. Mai erledigt werden. Dann wird vorausſichtlich der Schluß der Tagung eintreten. Berlin, 16. April. Aus Wien wird gemeldet: Bei den Erweiterungsbauten der Wiener Hofburg, die nun ſchon manches Jahr dauern, ſind derartige Baufeh⸗ ler vorgekommen, daß ihre Benutzung zu Wohnzwecken ganz aus⸗ geſchloſſen erſcheint. Ein Teil der Säle wird nun zu Repräſen⸗ tationsräume berwandelt werden. Berlin, 16. April. Das kaiſerliche Hoflager wird von morgen ab nach Schloß Homburg vor der Hbhe der⸗ legt. Am 27. ds. trifft der Kaiſer in Straßburg ein, Abends findet im Katſerpalaſt ein Diner ſtatt, dei welchem 600 Sünger des elſäſſiſchen Sängerbundes eine Serenade darbringen. Für Sonntag iſt ein Ausflug nach der Hoßkönigsburg geplant. Am Montag werden militäriſche Beſichtigungen vorgenontmen. DTienstag nimmt der Kaiſer an einem Frühſtück beim Gouverneur teil, worauf gegen Mittag die Abreiſe eroflgt. 5 Berlia, 16. April. Dem neugegründeten Carneßgie⸗ Inſtitut in Pittsburg hat Miniſter v. Möller außer demn Geſchenk des Kaiſers auch eine Gabe der Stadt Berlin überreicht. Die Reichshauptſtadt hatte zu dieſem Zwecke die großen Werle üder die Hochbauten und nfueren Brücken der Stadt Berlin zur Verfügung geſtellt. EIBerkin, 16. April. Aus Wien wied gemeldet, Harzh Baren Torreſani, einer der flotteſten öſterreichiſchen Er⸗ zühler und Autor amtnterer Reitergeſchichten, iſt in Torbola am Gardaſee im Alter von 61 Jahren geſtorben. ̃ Zu den Kolonkalfälken. JBerlin, 16. April. Ein Bericht des Kolomialbirektors Dernburg, in dem die Ergebniſſe der Unterfuchung der in der Oeffentlichkeit erörterten Fälle in der Kotonialabteilung durch die damit deauftragten richterlichen Beamten niedergelegt find, iſt dem Reichstage zugegangen. Von Intereſſe iſt daraus beſonders, daß die Hauptverhandlung gegen den Gouverneut v. Putk⸗ tamer ſwegen Pafßfälſchung und Begünſtigung der Weſtafrika⸗ giſchen Pflanzungs⸗Geſellſchaft Viktorig am 25. April ſtattfindet. Dernburg teiſt in dem Bericht noch mit, daß eine Rebiſion der Vorſchriften über die körperliche Züchtigung von Eingeboretzen i⸗ den Schutzgebieten in die Wege geleftet werde e 2 — 2 — 7* worden. NA ere Merubeg, 1d. Aprtl. General⸗Anzeiger,(Abendblatt) di Wen. Volkswirtschaft. Wechſelſtempelſtener. Für das ganze Fiskaljahr 1906⸗07 be⸗ läuft ſich nunmehr die Einnahme an Wechſelſtempelſteuer für das Reichspoſtgebiet auf M. 14 139 828, d. i. M. 2785 233 gleich 7,71 Proz. mehr, und für das geſamte deutſche Reich auf M. 15 768 038 d i. M. 1 082 593 gleich 7,37 Prozent mehr als im gleichen Vor⸗ jahrsabſchnitt. Portlandzementwerke Heidelberg und Maunheim,.⸗G. in Heidelberg. Dem Antrage der Baneriſchen Vereinsbank auf Zu⸗ loſfung von 3 Mill. M. neue ab 1. Dezember 1906 dividenden⸗ berechtigte Aktien der Geſellſchaft zum Handel und zur Notierung an der Münchner Börſe wurde ſtattgegeben. Vorſchußverein Kirchheimbolanden, G. m. b. H. Während die Mitgliederzahl don 626 auf 637 im abgelaufenen Rechnungsjahr ſtieg, iſt der Umſatz von 17 800 000 M. auf 16 000 000 M. zurück⸗ gegangen, aus dem ein Reingewinn von 24 900 M.(l. V. 20 400 Mark) erzielt wurde.— Die Dividende wird mit 6,5 Prozent vor⸗ geſchlagen. Auf die Stammanteile ſind 256 278 M. einbezahlt, während die Reſerven mit 64 100 M. dotiert ſind. Der rechnungsmäßige Kohlenabſatz des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats betrug im März 1907 bei 25 Arbeitstagen 6613496 Tonnen gegen März 1906 bei 27 Arbeitstagen 7982 361 Tonnen. Er hat miihin im März 1907 gegen den gleichen Monat des Vorjahres abgenommen insgeſamt um 918 865 Tonnen, tiſt aber arbeitstäglich um 4823 Tonnen, iſt gleich 2,2 Prozent ge⸗ ſtiegen. Von der Beteiligung, welche ſich im März 1907 auf 6 308518 Tonnen bezifferte(im Jahre 1906 6851937 Tonnen), 755 ſind demnach bei einer um 47 gungsziffer 87,.93 Prozent gegen 86 des Vorjahres abgeſetzt worder 1089 918 Tonnen, i leich 96 Jahre 1906 1031 093 oder 9705 1419 Tonnen niedrigeren Betetli⸗ 38 Prozent im gleichen Monat Der Koksabſatz hat betragen 5 Prozent der Betelltgung, im Prozent. Der Brikettabſatz be⸗ trug 219 718 Tonnen oder 93,57 Prozent der Beteiligung; im Jahre 1906 223 699, iſt gleich 88,77 Prozent. Am Kohlenmarkt iſt die Nachfrage ununterbrochen ſehr leb⸗ haft bei großer Kohlenknappheit. Preisvereinbarung der Branereien in Schwabach. Unter Feſtſetzung einer hohen Konventionalſtrafe haben die Brauereien in Schwabach(darunter die Bierbrauereigeſellſchaft.⸗G. vorm. Joh. Forſter) ſich verpflichtet, vom 15. April die Verkaufs⸗ preiſe für Bier in Fäſſern an Privatperſonen und Vereine, auch von ſogenanntem Erntebier, wie folgt ſeſtzuſetzen 20 M. für den Hektoliter dunkles Lagerbier, 22 M. für den Hektoliter helles Lagerbier, 30 M. für den Hektoliter Bock oder ähnliches Starkbier ab Brauerei rein netto gegen Kaſſa. Bei Veranſtal⸗ tung von Vereinsfeſtlichkeiten werden ohne Rückſicht auf deren Zweck keinerlei Abgaben mehr an die Vereine oder deren Vor⸗ ſtandsmitglieder gewährt. Dem Stadtrat von Leipzig iſt die Genehmigung erteilt, von der in 1904 zu 3,5 Prozent Zinsfuß genehmigten M. 50 Mill. Anleihe einen Betrag von M. 8 Mill. unter Erhöhung des Zins⸗ fußes auf 4 Prozent zu begeben. Abnehmerverband des deutſchen Textilgewerbes. Der Ausſchuß des ſt am 2. d. Mts. in Hamburg begründeten Verbandes trat am 13. d. Mis., im Geſchäftsgebäude der Handelskammer Berlin zu einer Sitzung zuſammen. Der wichtigſte Verhandlungsgegenſtand der Verſammlung, an welcher die Vertreter der Organe des Verbandes aus allen Teilen Deutſchlands vollzühlig teilnahmen, bildete die endgiltige Feſtſetzung der Satzungen. Der Ausſchuß entſchied ſich für den Namen„Ver⸗ band deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche“, unter welchem der Verband nunmehr ſeine Tätigkeit aufnehmen wird. Die in den Satzungen feſtgelegten Ziele des Verbandes, wie die För⸗ derung der wirtſchaftlichen und Standesintereſſen ſeiner Mitglieder gegenüber der Geſetzgebung und Verwaltung. Stellungnahme gegen Uebergriſſe von dritter Seite wurden ohne Aenderungen gutgeheißen. 5 Aufnahmefähig in den Verband als ordentliche Mitglieder ſind Einzel⸗ firmen und Handelsgeſellſchaften, ſofern ſie am Textilwarenhandel in Ausübung eines Detailgeſchäftes beteiligt ſind. Außerordentliche Mit⸗ gliederx köunen werden Fabrikanten des Textilgewerbes, ſomie Groſſiſten, welche kein Detailgeſchäft betreiben. Der Sitz des Ver⸗ iſt Hambrug. Der Ausſchuß nahm bandes(Geſchäftsſtelle) Kenntnis, daß dem Verbande ohne jede Agitation bereits mehrere Es wurden darauf die Maß⸗ hundert Mitglieder beigetreten ſind. nahmen für die Agitgtion beſprschen, die hauptſächlich in die Hände vertrauensmänner gelegt iſt. Die Fortuna Allgemeine Verſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin ſchlägt eine Diodende von M. 180 pro Aktie vor li. V. M. 150) Akt.⸗Geſ. für Anilinfabrikation in Berlin, Aus dem Bericht geht hervor, daß an der Aufbringung der Kr,. 34 Mill. Kapitalien ſbr die zwei norwegiſchen ſten von der Intereſſengemeinſchaft Badiſche Anilin⸗Elber⸗ felder Farbenfabrik und die.⸗G. für Anilinfabrikation Treptow aufgebracht werden ſoll. Ueber das Jahr 1906 berichtet die Geſellſchaft, daß der Abſatz wiederum ſtieg, wodurch die Her⸗ ſtellungskoſten ſich verringerten und die laufenden Unkoſten auf eine größere Produktion berteilt werden konnten. Nach Mark 2016 010 Abſchreibung(i. V. M. 1568 685) und M. 26 070(Mark 35 364) Dubioſenabzug werden aus M. 3 024 117[(M. 2671 053) Reingewinn 22 Prozent(w. i..) Dividende vorgeſchlagen, Mark 700 000(M. 351 439) den Fonds zugeführt, M. 141070(Mark 188 875) als Aukſichtsratstantieme vergütet, und M. 203047 [(M. 200 789) vorgetragen. Baſeler Verſicherungsgeſellſchaft gegen Feuerſchäden. Inſtitut erzielte in 1906 einen Reingewinn. von Fr. 875 625 li. V. F. 794 018), woraus als Dividende wieder 20 Prozent(wie j..) verteilt werden. 5 Die Helvetia, Feuerverſicherungsgeſellſchaft, erzielte einen Reingewinn von 41 219 Ir., woraus eine Dividende von 15 Prozent beantragt wird. Die Schweizeriſche Unfallverſicherungsaktiengeſellſchaft er⸗ zielte einen Reiagewinn von 901 702 Fr.(i. V. 846 285 Fr.). wovon wiedet 21 Prozent Dividende und eine Einzahlung auf jede Aktie von 50 Fr. deantragt werden. Der Mechernicher Bergwerksaktienverein ſchließt in 1906 mit etwa M. 65 000 ſi. V. M. 61 381) Verluſt, der mit der unzurei⸗ chenden Erzförberung und den ſtark geſtiegenen Unkoſten begrün⸗ det wird. Eine Dipidende wird alſo wieder nicht berteilt. Die Niederlfändiſche Bank hat den Diskont von 6 auf 5, Prozent herabgeſetgzt. Zahlungseinſtellungen. der Verbands⸗ und Bezirks Ueber das Bermögen der Möbel⸗ und Ausſtattungsfirma M. Luckhardt Nachfolger in Berlin iſt laut Conf. nunmehr der Konkurs eröffnet worden, nachdem die Bemühungen, einen Vergleich zu erzielen, ergebnis⸗ les geblieben ſind. die Vermögensbeſtände buchmäßig 1034 000 M.— Die Baänk⸗ füirma Schnodr u. Co. in Leipzig befindet ſich in Schwie⸗ rigkeiten. Die Verbindlichkeiten betragen etwa 94 Million M. Hauptbeteiligt ſind die Reichsbank, die Sächſiſche Bank und eine Berliner Bank. Der Inhaber der Firma Paul Gerhardt hat ſich entleibt.— Der Konkurs über das G levue in Kobkenz iſt durch einen Zwangsvergleich, nach dem die Gläubiger 20 Prozent ihrer Forderungen erhalten, beendigt davon Stickſtoffaktiengeſellſchaften die Hälfte Das Die Verpflichtungen betragen 943 000 Mark, rand Hotel Bel⸗ 7 Telegraphiſche Handelsberichte. Neue Anleihe des Reichs und Preußens. In Bezug auf die geplante Geldbeſchaffung für das Reich und Preußen härt die„Frkf. Z1g.“, daß die Verhandlungen weiterſchweben und morgen voraus⸗ ſichtlich unter Mitwirkung des Banklonſortiums au Ende geführt werden. Als feſtſtehend iſt auch jetzt nur zu betrachten, daß der Zinsfuß 4 Proz. ſein wird. Was den Betrag hetrifft, ſo wird ſowohl das Reich wie Preußen ſeinen Betrag einſchränken, ſodaß mit ziemlicher Sicherheit der Geſamtbetrag mit 400 Millionen Mark angenommen werden kann. Wieviel davon jeder von Beiden be⸗ anſprucht, ſteht noch nicht feſt. Die Frage, ob Anleihe oder Schatz⸗ anweiſungen bezw. in welcher Form dieſe Geldbeſchaffung bvor⸗ genommen werden twird, iſt noch unſicher. Die noch im Beſitze des Konſortiums befindlichen 120 Millionen des 3½prozenkigen An⸗ leihens müſſen außer Betracht bleiben, da ihre Eindeziehung ohne geſetzliche Genehmigung unmöglich erſcheint. Inzwiſchen finden Beſprechungen zwiſchen den Mitgliedern des Conſortiums unterein⸗ ander ſtatt, nachdem bereits Einzelheſprechungen mit Vertretern der Bank und Bankfirmen vorgusgegangen ſind. Neues VBankinſtitut in der Schweiz. Wie der Bund mitteilt, ſoll die Bankfirma Knauer u. Co. in Zürich unter der Firma Veue Züricher Handelsbank in eine Aktienbank um⸗ gewandelt werden. Zahlungseinſtellung. Die Firma Martin Kohler, Uhren⸗ ſabrik in Schweningen(Württ.], Filiale in Lochau bei Bregenz, iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Firmg hatte ſchon löngere Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die nicht bevorrechtigten Gläubiger werden nur auf ſehr geringe Quoten rechnen zürfen. B. Franlfurt a.., 18, April. Der Aufſichtsrat der Aktiengeſellſchaft für Hoch⸗ und Tiefbauten Frankfurt a. Main hat beſchloſſen, die Dividende auf 5 Prozent wie im Vor⸗ jahre vorzuſchlagen. B. Franlfurt a.., 16. April. Das Bankhaus Baß u. Herz beantragt die Zulaſſung von 1 Million 4½ prozentiger zu 105 rückzahlbarer Hypothekar⸗SObligationen d. Brauhauſes Eſſen Aktiengeſellſchaft Eſſen(Ruhr] zur Frankfurter Börſe. * Eſſen, 16. April. Wie die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Ztg.“ meldet, ermäßigte der Kupferrohr⸗Verband den Grundpreis für Kupferrohr um ſieben Mark auf 285 Mark. „ Hamburg, 16. April. Ueber das hieſige Bankgeſchäft S. Seelig u. Co. wird nunmehr das Konkursverfahren er⸗ öffnet. * Weimar, 16. April. Die Köln⸗Rottweiler Pul⸗ verfabriken planen in Kieſelbach die Errichtung einer neuen Sprengſtoff⸗Fabrik. * Berlin, 16. April. In der General⸗Verſammlung der Deutſchen Gasglühlicht⸗[Auer) Geſellſchaft in Verlin ſprach nach der„Irkf. Zig.“ ein Aktionär ſein Befremden darüber aus, daß nach dem vorjährigen jetzt ſchon wieder neuer Geldbedarf vorhanden ſei. Die letzte Bilanz weiſe, abzüglich der Dipidendenerforderniſſe, noch 1½ Millionen M. Barmittel auf, Dir Verwaltung erwiederte, inzwiſchen ſei die neue Fabrik gebaut werden, die aber bereits nicht mehr ausreichend ſei, weil die elkk⸗ triſch⸗techniſche Abteilung ſich ſtark ausdehne. Dieſe, ſowie die ſchemiſche und die drei Glühkörper⸗FJabriken nüßten überhaupt einmal zuſammengelegt werden. Der Geſamthetrag beträgt 4% Millienen, wogegen neuerdings hereits ein erheblſcher Bankier⸗ krebit beanſprucht werde, den man zu emiktieren ſuchte, man ent⸗ ſchloß ſich aber wegen des mit dem Kursniveau geſunkenen Er⸗ löſes zur Ausgabe von M. 1 700 000 neue Aktien. Mitgeteilt wurde, daß für das laufende Jahr, trotz der durch die Ueberſiede⸗ lung entſtandenen Störungen und Unkoſten vorausſichtlich das gleiche Reſultat wie im Vorjahre zu erwarten ſtehe⸗ * Berlin, 16. April. Die Bandwaren⸗ und Spitzenfirma 828 2 Deutſchland iſt beteiligt, „ London, 16. April. Der Newhopker Corxeſponbent des „Daily Telegraph“ weiſt beharrlich auf den Geldbedarf der Unkon Pacifie⸗Compauh hin, die durch einen eben in Europa anweſenden Bankjer Bonds zu plazieren ſuche. Gemeint iſt Herr Otto Kahn, Teilhaber des Hauſes Kuhn, Löb u. Co.(Frlf. Ztg.) Mannhejmer Effektenbörſe vom 16, April.(Offizieller Bericht) An der heutigen Börſe war nur Geſchäft in Spar⸗ und Kre⸗ ditbank Landau⸗Aktien zu 140 Prozent. Auf den ilbrigen Gebieten hat ſich wenig geändert. Aften. 1 Banken. Brief Geld 4 Brief Meld Badiſche Bank 186.——. Br. Storch. Spener—— 10 Gewbk. Speyer 50˙%———— 10 Veraer, Morms— 100— Pfälz. Bent—.— 101.—. ormſ. Br. v. Oerige—.— 86 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 190 40(Pf. Preßß. u. Sptfabr.—.— 144.50 Pf. Sp.⸗u. Kdh. Land. 140—-— Transvort Rheſn. Krediſbank—.— 140.—-u. Verſicherung. Nbein. Hop⸗Bank—.—..d⸗00 Röſch. Seeſr.—.— 89— Südd. Ban⸗ 118.— annh. Dampfſchl. 88.— Eiſenbahnen:„ Lagerbaus— 93 Pfälz. Ludwigsdahn 227.——.— Bad. Nück⸗u. Mitverſ. 520— 515 Maxbahn 145——.„ Aſſecurtam: 1490 1460 4, Nordbahn 137.——— Fontinental. Verſ.—.— 40 Heſtbr. Straßenbahn—.— Weöeee ee 888 ie. derr. eſ. 478.— 470.— Sbem. Indune. irtt. Transn⸗Verſ. 675.——— .⸗G.f. den udee 50 1 8 469— Induſtrie. Che⸗ Nt. Fab. 0 nba. g G. 7 15 14 Verein chem. Fabriken. 325 e 122 Verein D. Oelfabriken 133—— maillitſbr.„„„ Wſt..⸗W. Stamm 216.50/Pmaillw. U 0 15 75 5 Vorzug 105.50—. Ettlinger Spinnerei Brauereien. Hüttenh. Spinnere! 90.——.— Bad. Brauerei Karlsr.Maſchtnenban—— 210 Binger Aktienbierbr.—.— Durl. Hof om Hägen—.—.—[Fofth. Cell. u. Papierf. Eichbaum⸗Brauerei—. 143—mannb. Gum u. Asb.—— 158 Eleibr. Nühl, Worms 99.50 98 50 Raſchinenf. Babenfa—.— 205.40 Ganters Br., Freibg.—— 108.—Oberrh. Elektrtzität 30o—— Kleinlein, Heidelberg—.— 108. IfNäßmeu. Fe tradf.—.— 133.— omb. Mefferſchmitt 75 Portl.⸗Zemem Hdlbg.—.— 153. indwigsh. Brauerei 245.— Südd. Draht⸗Ind. Mannb. Aktienbr.—— 141 50 Südd. Kabelwerke Pfalzbr. Geiſel, Mohr—— erein Zreib. Ziegelw. 185:——— „S. Weltz, Speyer uckerraff. Manny Eduard Jelenko in Wien, iſt nach der„Zeit“ inſolvent. + Diskontr Komm. Pfandbriefe. 440 Rh. Hyp.⸗B. unk. ½„* 1 * „ Ultk. 1 %½% Freiburg j. B. 3½ 9% Heidelba. n. J. 30% Karksruhe v. J. 31% Ludwigshafen 40% v. 37½0ʃ9 7 %: Mannh. Oblig. 3 7 * ** 1*** N** 4˙. 8J9% 95 ens unk. 95% iesloch v. J. ſtrie rückz, 105% liker 1 Prozent 9 ſtil. ſchwächer. KRuſſenneten 9. Dise,⸗Rommiandit Dreßdner Bank chgaffh. Bankb. vübeck⸗Büchener Stgatsbahn Fredit⸗Aklien % MNente Maltener 7 0N Tülr ken unif. 4% Reichsauleihe 5 e% Chineſen 4½% Chineſen 35%% Conſols 2% Italiener 4% Griechen 3% Portügieſen Spanier D Türken 4% Argentinier 3% Mexikaner 4% Japaner Tend. ſill. Ottomanbank Mio Tinto Braſtlianer tefligen Einfluß, für Mais aber Haſe wenig. Werte. Weizen per Mai „ Juli „ Sept. Hafer per Mai Brauerei Sinnet—. 2⁴⁵ Speyr. 50.——— Br. Schroedl, Holbg.—.— 210. Gürzmüdle Neuſtadt— 184.— „Schwarz, Speyer—— 125. ellſtofffabr. Waldhof 33525—— „ Ritter, Schwetz.——.uckerſbr. Waghäuſe!—.— 114.50 92.——.—— .. 1904 Kommunal Städte⸗Aulehen. 3½% Lan v. J. 1909 Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ Berlin, 16. April. 21395 914— Nuß. Anf. 1902 7740 77.80 94½%% Neichganl. 95 90 95.50 3% Neichsenleihe 84.70 8430 30% Bad..Hril. J 3½% R... Obl. 1900 9430 8450 3½ e% Bapern 96.20 98 50 3½% Heſſen 9589 94 90 4% Heſſen 84— 82.70 36eh Sachſen 88 10 84.70 4% Mfbr. Ri. W. B. 99 5 99 50% EChineſen 101.90 101.75 %% Ifaltener—.—— 4½ Kauguer(neu) 93.10 63.25 1860ber Loe————ů 4% Maadgad⸗Anl.— 86.78 Kredit ktten 208—— Berk.⸗Märk. Banf 158.30 15840 Berl. Handels⸗Giel, 158 50 158.70 Darmſtädten Banf 132 89 132 60 Deutſch⸗Aſiat. Bank 170.10 17170 Deutſche Ban(alt) 280 50 230.70 0 172 90 178.— 146.20 146.20 Nhein. Kreditbanl 140.— 145.40 142.20 142 70 Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 1902 100.—b: H. 93.— b. 93.—bꝛ 94.50b 95.G 95.— 87.— 93.— K 100.,50 G 1906 100.5055 1905 1896 95.—0 1901 100.25 G 1885 95.— 1888 95.— B 1895 95.— 1898 95.— 9 1904 95.— 1905 94.70 B 1906 101.70 8 1905— 1905 98,25 G 4½%% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 103.—60 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.0 50% Bürg. Braubaus, Bonn 102.—-G 57 Herrenmühle Genz 4½e% Oberrb. Glektrizittüts ⸗ Ga½% Pfälz. Chamotte u. U. Seetransvort 101.— 88.50% 101. 01.00 Mannb. Dampf⸗ chlerpſchiffahrls⸗Geſ. 4½% c% arth. Lagerhaus⸗ Geiellichaf⸗ werke, Karlsruhe 90.— Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.73 B 4½% Ruſſ..⸗G.Zellſtofff. Waldhof bei Perngu in Lipland 101—0 4% peyrer Brguhgus .⸗G. in Speyer 97.50 0 4½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 4½% Südd. Draßtinduſtt. 102.—. %½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 98.—08 4½ Bellſtoffabrik Waldhof 104.80 103.— Berliner Effeftenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers) Berlin, 16. April. rühig, doch zumaiſt abwartend. zprozentige Reichsanleihe ſ gegen geſtern um 0,10 Prozent niedriger ein, Bergwerksgktie Hüttengktien öher. Banken ruhig. Von Bahnen frongzö Tägliches Geld zirka 4 Prozent. 1002er Ruſſen eröffneten um 0,60. Prozent höher, ſpäter 0,10 Proz. Montanwerte hehauptet. (Schluß —.—— 405 72 45.10 —ͤ— v Fondsbericht. Die Börſe eröffnet tien ½ Prozent niedriger ſiſche auf Wien beſſer, ſonſtig Später Geſchäft ſti Sonſtiges ſtill. kurſe.) Lombarden 26.20 26 80 Fanada Paeiſie 173.90 174 20 Hamburg. Vackel Vordd. Lloyd 26 60 Pumnamit Truſt 168 90 169 icht⸗ u. Kraftanl. Rochumer 22 Nonſofidaſſon Dortmunder Melſenkirchner Harvener Mhernia Harder Vergwerke Vaurabütte hßntr Nibeck⸗Montan WMnrm Renier Aniltn Freptow 8— Argunk.⸗Brik. 171— 178 F. ſeinzengwerle 247 70 2 Ddorfer Wag. 291.80 Elberſ. Farben(alt) 574— 572 50 eſtereg. Alkaliw. 215.50 216 mollkämmerel⸗Akt. 147.20 145 Chemiſche Charlotl. 206 20 Tonwaren Mlesloch 145— Zellſtoff Waldhof 335 70 336 Gelluloſe Kouheim 258 50 255. 90 W. Berlin, 16 April,(Telegr.) Nachborſe. 208— 208,20 172,70 172.00 J Voimbarden Parifer Börſe. Paxis 16 April. Anſanaskkurſe. 94.67 94.55 Fürk. gooſe ———— 94.20 94 40 94 60 94 75 Londoner Eſfektenbörſe. London, 16, April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effekt börſe 8810½ 102¹ 98* 1 92 Debeers Nüttgerswerken 141, Privat⸗Discont 4d 75 Staatsbayn 142 5 Rio Tinto Banque Ottomane 703.— 70 2167 Southern Paeifie 832 Chicago Milwaukee 1 Denver Pr. Atchiſon Pr. Loulsv. u. Naſhv. Unton Paeiſie 1 Unit. St. Steel com. Pref. Ekiebahn Tend.: ſtill. 827% * Chartered Goldſields Randmines Eaſtrand Berliner Produktenboͤrſe. * Berlin, 16. April. Produktenbörſe. Die von amerika Fiase n r Ermattung blieb hier 9. 18. 16 192— 192.75 191 50 19175 187 5 187 25 178 25 178— 178 25 178.25 187— 167.— 175 78 180 75 181.7 182.50 ſa Zwangsregulierungen für ein durch Tod des Inhäbers erloſchene junge Produktenfirma d 1 ſtüßten. r ſtiegen erheblich. Greifbares Getreide pr luch Rüböl blieb ohne weſentliche Veränderung Wetter: trübe. Berlin, 16 April.(Telegram vodukten Preiſe in Mart pro 100 Tend,: ſtill. eizen, auch Roggen, am Berlin netto Kaſſe. 5 Mais per Mai „ Jult „der Räbsl per April „ Mlai „Oktbr. Spiritus 70er loev Weizenmehl 168 25 163.25 8. Sette. General⸗Anzeiger. Abendvlatt.) Mannheim, 16. April. ſchwächende Tendenz der Newyorker Börſe duch hier zu 53 ungarſſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00 5 ſchwächerer Haltung in an aniſchen Bahnen. Die Ungewiß⸗ Aktien induſirieller Unternehmungen Fafer: Oberländer. 0½0—00.00, Anterländet M. 9000—fch heit bezüglich der F nen des Reiches und Preußens[Vad. Zuckerfabrik 114.30 114—Ver. Kunſtſeide 397— 402.—württembg. M..50—19.59, ruſſiſcher M. 09.00— 00.00 Meaſs ingende Angehote in dieſen Werten legten der[Südd. Immob. 100.— 100.— Lederw. St.Ingbert 83— 82.— Mixed M 09 900 0 da Plata geſund 15.25—15.50, Nellow 5 Zurückhaltung auf. Auch heute war wiederEichbaum Mannb. 148.— 143— Spicharz 123— 128.— M.—00 00 DSonau 15.00—15,½ Kohlreps 000 00.00. Mehl⸗ rherrſchend. Swohl der Weldmarkt ein beſ Mh. Akt.⸗Brauere! 140.50 140.50 malzmühle Ludw 163.— 16 oreiſe vro 400 ze iuel. Sack: Ur. 0 l. 30.00—.90, Nr. 1 ſeo tok wieder erneut die Befürchtung e wbrkakl reibr. 107 10— abrradw. Klener 320.— 3b.s. e ree. 2 die Reichsbauf ene 27 utermäßigung in dieſer Woche bore] eltz, S. Spever Maſchinenf. Hübert 4 0. nobengries M. 30.00—31.00, Sack Kleie aan 8 brozentige Reichsanfeihe mußte dem ſtärkeren An⸗ aſch. 8 5 70•V 5 8 zen S0t mußte dem ſt Apen Baden 2 20 gebot Pr bewilligen um aufgenommen e 0 365„.* averden, Auch dei den übrigen zprozentigen Fonds war größten⸗ h. Fbr Griesheim aſchinf. Gritzner 215— 215.—— 5 N keils ſchwächere Fendenz vorherrſchend. Ruſſen ſich befeſtigend Söchſter Farbwerk Pfälz. Näbmaſch. 123.— J28. Marx& Qoldschmidt, Mannheim guf die Verſtändigung de ſidenten der? it dem? Vereinchem. Fahril— 32² Röhrenkeſſelfabrik Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 hiſterpräſidenten. Uebrit bem. Werke Albert 40850 4 vorm. Dürr& Co. 51.15 52.50 16. April 1907. Proviſionsfre; Am Montanaktienmarkte kennzeichnete ſich Drahtinduſtrie 159.50 139.5 chnellprſ. Irkth“. 18145 181.— 8—— etwas beſſer. Ta Banken die Umſätze geri 198 500 Dagen 2988 8 Helfabrik⸗Aktien 5 125 50 195 80 88 Ber E 75 ce. Böſe, Berlin 75— Schuhfab. Herz Frkf. 125.— 125.— Wir ind 418 5[Derk Käuſer e d Alle. Elk⸗-Geſellſch. 22.— 202.30 Seilinduftrie Wolſſ 140— 140.— täufer Alune an Südd. Kabelwerke 132.50 Lampertsmühl 24.— 94.— Haltung auf. d Fabmener Kammg. Kaiſersl. 180.50 181.——————* Aſer. Elktr. Geſ. Schuckert 114.90 11440 Zellſtoff Waldhof 335.50 335.— 775 Bahnen behauptet, Allg..⸗G. Siemens 173.— 171.50„„„„ änderung. Die Gef Lerten beſon 8.⸗G. für Mühlenhetrieb, Neuſtadt a. d. H. F zutage. Staatsbahn auf Wier Auf den übrigei Bank. und Verſicherungs-Aktien. Atlas⸗gebensverſ.⸗Geſ. Ludwigshafen M. 310— Gebleten brachte der weitere Ve Veränderung. AnBadiſche Bank 135.80 135.75, Oeſterr.⸗Ung. Banl 12720 127.30 280 07 der Nachbörſe war das Geſchäft 5s notierten Kredit⸗] erg u. Metallb. 135.25 135.25 Oeſt. Länderbank 111.75 111775 55 1 ere reer A, aktien 208,20, Diskonto 173, Staatsbahn 142.80, Lombarden 26.30.] Berl. andels⸗Gef. 158 80 159—„Kredit⸗Anſtalt 208.20 208 20 Krauereigeſellſchaft vorm. are her, Emmendingen„ fr 7—8 5] Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 97— Comerſ. u. Disk.⸗B. 118— 118 Pfälziſche Bank 100.80 100 80 Külrgerhräſf dudwiaggaf— 28 Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. Daunatebze dant 2330 14 5 deld Frv⸗Lan ſl0 190. Chemſche Faben den 58 fr 1 eutſche Bank 230 70 230 90 Preuß. Fppothenb. 115 30 11510 Senache Fabrik Heubruch Schluß⸗Kurſe. 11970 180 55 130.50 166 25 Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, a 7„is 8 2 9 5 7 2 3— 3 8 1„— 85 1„ Lit. 5 183— IjJ)JJVJV0)) 5 Wechſel. Dresdener Bank 146 40 140 40 Schaaffh. Bankver. 145.50 145.70] Alterfabrik ee Worms 5 9 8 15 13. 16 Frankf. Hyp.⸗Bank 202 80 202 75 Südd. Bant Mhm. 115— 115. 7 5 19010 eee Mannheim 825 957 Munſterdam kurz 169.27 169.35 Baris kurz 81.15.106] Frtt Dyp.⸗Ereditv. 156 40 150 40 Wiener Bankver. 138.10 138.— Fuchs Waggonfabrif Heidelberg Belgien„30.983 81.— Schweiz. Plätze„ 81 075 81.075 Nationalbank 125 90 126—[Bant Ittomane 139.50 139.— Herreile brn Gen Heipelborg— 907 Italien„ 81.— 81.— Wi„ 84.90 84 90 Frankfurt a.., 16. April. Kreditaktien 208 40, Staats⸗ Lindes Efsmaſchinen 182 Vondon 20.471 20.452 Napoleonsd'or 16.23 16½3 bahn 142 80 Lombarden 26.20 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente Lindleumfabril. Maximiliansau 12³ 5 lang———.— Privat⸗Diskont 4½ë 4 60 N—.—, Disconto⸗Commandit 172.90, Laura Lothringer Baugeſellſchaft. Metz 100 5 —.—, Gelſenkirchen 199.50, Darmſtädter 132.75, Handelsgeſellſchaft Lux'ſche Induſtriet.⸗G. Ludwi fel— 08 Staatspapiere. A. Deutſche. 558.60, Dresdener Bant 146.25, Deutſche Bank 230 90, Bochumer 220.— Meſche ee e— 908 15 16 153 16 Northern—.—. Tendenz; beſſer. Hosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 55 8 310.e Neig—93 95 555 Nachbörſe. Kreditaktten 208.30, Staatsbahn 142.80, Lombarden] Neckarſulmer Fahrrad 11 ⸗ Oſch. Reichsan! 945 8 80 Seee 970 68. 26.30, Disconto-Commendit 173.— Meehe Kariuercheſcifertde 110 2 on 30 4 Nheinau Terrain⸗Geſellſchaft 53fr— Anl 1 10 5 ee 49.75 49.80*** e eee ece.⸗G, Mannheim 13 14⁰ 14 155 17.— 7 2— 3 St.⸗A. 101.90 101.80 6 ſt. Si Viehmarkt in Maunheim vom 15. April. Amtlicher Be. dergl. jungne ee 20 bad.S⸗ple 96.50—.— 15 Pupter 0 d8 der Lireltion) ce wurde dezaal für 0.e Schlachtgewich: Aibeiniſhe Metallraremaprie, Genüßſchine 3160% 0 51%„ M. 94.90 9490 Oeſterr. Goldr. 36 Qchſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes Mannheim 116766%— 31½ 20„ 00, 94.90 949,3 Portg. Serie 1 höchſtens 7 Jahre alt 84—00., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ 1 9 16 8 151 4 payer..⸗B.⸗A. 101.50 101204 dto. III 68.50 68.40 mäſteke, und ältere ausgemäſtete 80—00., e) mäßig genährte Rombe dee Fende 3 11⁴ 8% do, u. Allg.⸗A. 66.20 96—4½ neueRuſſen 1905 91.— 91 35 lunge, aut genährte ältere 77—00., 4) gering genährte jeden Stabln 5 Nar 5 ⸗Cementwerke 125 5 „„„ 85.— 854 Ruſſen von 1830 74.85 75.20 Alters 75—40 M. 35 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Sidd ulſch ute Fuß ſtrie, Mannhei 102 2 Heſſen—.— 101 20 ſpan, ausl. Rente 94.— 94.— Schlachtwerthes 68—70.,)mäßig genährte füngere u. aut genährte Sedc Nae nn ußſch 13 M. 110 5 Heſſen 88 25 8 1 Türken v. 1903 88 75 88.90 ältere 66—00., e) gering genährte 64—00 M. 882 Färſen: 10 rke,.⸗G. Fabriter 85 erei Giurich 5 Sachſen 85.40 den 94.43 04 50(Rinder) und Kübe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder Unionb; 5 erc t VVVA 5 1½ Mh. Stadt⸗A.05 93.30 Ungar. Goldrente 94.60 946 höchſten Schlachtwerthes 80—82., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Vitg Lebensverſiche 115.Geſ Mannbeim pe. 828 B. Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 94.35 943Küße höchſten Schlachtwerthes bis zu? Jabren 62—66., e) ältere Wa onfabrik Naftatt 1158 8985 4Ag.1. Gold⸗A. 187—— Verzinsl. ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen Walbhof Bahngeſellſchaft 75 fft* 4i½% Chineſen 1898 97.70 97˙70 erzinsl. Loſe. und Rinder 58—74., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder Immobilien jeſellſchaft J7583fft— 1 appter uniſtzirte 102.0—.—] Oeſt Loſe v. 1860 152.20 151.80 56—70., e) gering genährte Küe, Färſen und Rinder 48—54 M. Weſtendban⸗Geſellſchaft in Karlsruhe ee Meritaner äuß. 99.60 99.45 Türkiſche Loſe 139,20 J40,20 184 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber Zuckerfabrik Frankenthat 5 365—. inn, 66.10 66.20 1009., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 95—(0., c) ge⸗ 8 ringe Saugkälber 90—00., 4d) ältere gering genährte(Freſſer)** Bergwerks⸗Aktien. 00—00 M. 7 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 5 5 Bochumer 221.— 220 30 Harpener 209 20 208.80 öo0., b) ältere Maſthammel 70—00., e) mäßig genährte Buderus 120.50 121 80 Hibernia————]Hammel und Schafe(Merzſchafe) 65—00 M. 1785 Sch weine: Sonthampton, 13. April.(Drahtbericht der Amerikan Line, Toncordia————Geſterr. Alkali⸗A. 218.— 216.80 a) vollfleiſchige derſeineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter[Southampton). Der Schnelldampfer Celtie“, am 6. April von Deutſch. Luxembg. 167.50 167.50 Oberſchl. Eiſenakt 111.— 110.— bis zu 1½ Fahren 56—00., b) fleiſchige 35—00., c) gering] New⸗Vork ab, iſt heute nachmittag 12 Uhr hier angekommen. Friedrichsh. Bergb. 167.— 166 20 Ver. Königs⸗Laura 22350— eutwickelte 54—00., 4) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde New⸗Nork, 13 April. Drahtpericht der Amerkcan Line, Sout⸗ Gelſenkirchner 199.20 199.50 Roßleben 97/00 9850 bezahlt für das Stück: 00 Kuguspſerde: 0000—0000., 90] hampton. Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“, am 6. April von Arbeitspſerde: 300—1300., 90 Pferde zum Schla ch⸗ Soukhampton ab, iſt beute nachmittag um 2 Uhr hier angekommen, Aklien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. ten: 60 240., Co0 Zuch 17 8 nb 15 75 000—000., New⸗Pork, 13 April.(Draytbericht der Holland⸗umerikg⸗vine, 0 0 3% Süded 96.20 26.30[00, Stüct Maſtvieh: 00—00 Mk. 00 Milchkühe: 000—000 De.,] Rotterdamj. Der Dampfer„Noordam“, am 3. April von Rolter⸗ 1415 110 80 5(00 Ferkel: 00.00—00.00., 15 gregen: 12—25 Wet., 89 Zuck⸗ dam ab, iſt heute bier augekommen. 50„Norddabhn 135 50 135.50 BitBß 2o 0 ümmer: 00 00 M. Zuſammey 3163 Stüc Autwerpen, 16. April. Drahtbericht der Red⸗Stax⸗Line in Südd Eiſend.⸗Geſ. 125.80 125.50 Gotthardbahn Handel mit Großvieh, Pferde und Schweine mittelmäßig, Antwerpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 6. April, von New⸗York Hamburger Vacket 137.90 137 56] Ttal. Mittelmeerb.—.——— Kälber lebhaſt. ab, iſt heute dier angekommen. Nordd. Lloyd 127.10 120.80„ Meridionalbahn 147.50 147— Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Vörſenbericht vom WMtgeteilt durch daf waſſage, und Reiſe⸗Bureau Gand⸗ Deſt.⸗Ung, Staatsb 14235 142.80 Baltim. Ohbio 98.— 97.8015. April 107. tach& Bärenklau Nachf. in Mannteim, Bahnhofplaß Nr. 7 5 itterung und Temperatur waren in der abgelaufenen Woche]direkt am Hauptbabnbof. 0 Pfandbriefe, Priorſtäts⸗Obligationen. zwar nicht einheitlich, behielten aber im großen und ganzen ihren.——— Keſo Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.— 100.— e 100.— 100.— e W e e Verantwortlich: 40 Pfdbr.05—.——.— 3“ 15 100 25 100.25 ört man keine ag nehr. B Ausland, insbeſondere von den 3 1 1 5 9 70 100.10 100.10 88/„„„„ 97 30 nordamerikaviſchen Gelreidegandelsplätzen, werden höhere Preiſe und 1 Für Politik; Dr. Fritz eſeWf-Hyp. Pfdb. 100.10 100.10 ½%„„„ 08 92.50 9275 feſtere Tendenz gemeldet. Die Mazsverſchiffungen(weiß, bund und 5 für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes; Fritz Kayſer. ß3;p¶]]))½½ ff.fffffſn..t. 81%0 Bod.⸗Cr. 93.10.1 ofdbr.⸗ 10 enüc— Waren, wel nteils fa Abri 155 8 9970 5 00 eee 96.— 90.—in erwämtem Zuſtand ankommen und für die Bezieher Hacz erheb⸗ für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apſel; 89 3½ Pr.Bfdbr.⸗Bk⸗ liche Verluſte im Gefolge haben. Die inländiſchen Märkte und die für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. unk. 00 100.— 99 80 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom. ee 1 10 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, 0 I. unkündb. 12 96.— 96— mäßigen 3 8 kaſchen Verkauf, dagegen letztere Di: f 1 99 90 99.90 5 100.— 100.— ſchleppenden Abſatz bei unlohnenden Preiſen. Futtermitfel 185 ge⸗ G. m. b. H. Drektor; Eruſt Müleer. 45 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 100.— 100— ſucht und etwas öher zu bewerten. Die Geſamttendenz iſt nifeedennnnn— 8 8 unk. 12 100— 100.—4%„„„ 1912 100.50 100 50 feſter. Im einzelnen wird auf nachſtehende Notierungen verwieſen. Ueberall zu baben N 6½% Pfdbr..86 4%„„„ 1917 101.— 101.— Wir notieren per 100 ks frachtfrer Stutigart, je nach Qualit.! 89 it. 94 93.10 92 70%/„„„ alte 93.— 93.—und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 19.25—20.00, fränkiſcher 0 % Pfd. 96/06 92 70 92.70 ½„„„ 1904 93.— 93.— 19.75 20.25 niederbayer M. 21.00—21.50, Rumänier, M. 19.75 8 A4%„ Com.⸗Lbl,.—*2¹„„ 1914 94.— 94.— bis 21.00, Ulka M. 20.50—21.75, Saxonsta M. 00.0000.00, 2 .0, unk 10 101 80 101 80 3½ Rh..⸗B. C. O 94 50 94.50,] Roſtoff Azima M. 21.00—21.50, Walla⸗Walla M. 00.00.00.00, e 39%„ Com.⸗Obl. 1% R. W. B. C. B. 10 99 50 99 50 Plata M. 20 75—21.00, Amertkaner M. 20.75—21.25, Kalifornier— v. 1891 94 60 94 40 le, Pf. B. Pr.⸗Obl. 100 4,100 30 M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer unentbehrliche Zahn Creme 5%„ Com.⸗Obl. ½% Pf..Pr.⸗O. 94 60 94.50 M. 19.25—20.00. Dinkel 13.00—14.00. Roggen: württembergiſcher hält die 23 v. 86/06 94.60 94 60 ½ Ifalſttl.g. E. B.—.— 69.55 M. 18.75—19.25, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00 erhält die Zähne rein, weiss und gesund. 4% Pr. Pfdb.unk. 09 39 50 99.40—— Gerſte; württmb. M. 000—00.00, Pfälzer(nominell) M. 00.00 .00 Haneriſche %½.N 497— 495 9¹8 0%0 Tauber m 60.0=0 00 1 N Ser deee ee N Aktive Massage Bei Exkrankungen des Magen, Darmes, Nieren, Leber, Uterus ete, ete. 5 Operationslose Behandlung von Hrauenleiden juner- — t balb kurzer Zeit. Nühere Auskunft durch die 65310 O 4, 14 E „Salem Aleikum“ Oigaretten 71261 Heine dusstatlung, nuπ¹πν Oν&(uãateit! Stellen fingen Vollwertiger Ersatz 588 in den für die infolge der Cigarettensteuer erheblich verteuerten 2 Fmädceh Cigarren-Geschäften ausländischen Cigaretten. Laufmädchen Se Bas 10 Pfg. Gdas Stuck. lektro-phys. Lichtheil-Anstalt 0 4, 14. TTT— Wort und Bild sinch gesetzlich Zesch „Salem Aleikum“ Packmeister.— Für unſere Packerei ſuchen wir einen tüchtigen f ſelbſtändigen brotzt tagsüber geſucht. I 15, 10, Laden. Nur scht mit Firma:„Näherin, Lanſ⸗— 1 995 5 nädchen, Arbeiterinnen ſof. Orientalisehe Tabak- und Cigarettenſabrik„T HNIDZRBE deſſahl,* Orarbeiter Inhaber: Mugo Tietz, Dresden. der tausend Arbeiter. M. 1. 10, 2. Stock. 8 rösste deutsche Fabrik für MHandarbeit-Cigaretten 0 Srdentl. Mädchen ſitr alle] möglichſt gelernter Holzarbeiter. Bedingung: Lang⸗ Jubeit und ein ſreundliches jährige Erfahrung im Verpacken von elektriſchen Kindermädchen geſucht. 48047 Maſchinet und Apparaten jeder N Größ Sin denref g, ſchinen 5 jeder Art und Größe. Hebelſraßee Eintritt möglichſt ſofort. 71266 Tüchtiges Kindermäöchen Gefl. Angebote mit Lohnanſprüchen, Alter, Sr⸗ ee 5 + f laen beleltet anferlgung zu alähr Kinde. J. Mai od Zengnisabſchriften und früheſten Eintritts erbeten an rauerbrlele dr. s. Sasze: Buchdrudterel, S..b. B. S 6, L. itbslg deſſihat fr dehthe Amſtk untsnhe i. Bchen fr Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. Amts⸗ und Kreisverliündigungsblatt. Juſens: Die Kolonel-Zeile.. 25 Pfg,. Auswärtigs Inferate 0 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark —— Eppeditton Nr. 218. * Nr. 71. Dienstag, den 16. April 1907. 2 7 Rekauntmachung. Straßenſperre beir. No. 39246 L1L ir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behr nahme von Straßenbau⸗Arbeiten in der Dammſtraße zwiſchen Alphorn⸗ zutherſtraße die Abſperrung traße vom 16. ds. Mts. iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ verkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 368 R. Str. G. B. u. § 121 Pol.St. Geſ. B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 15. April 1907. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Korn. 10269 Bekauntmachung. Die Roklaufkrank⸗ hheit unter den Schweinen betr. Nr. 45 4644. Im Stalle des Schuhmachers Konrad Müller 1 in Ladenburg iſt unter den Schweinen Rotlauf ausgebrochen und Stallſperre verhängt. 10270 Mannheim, 11. April 1907. Gr. Bezirtsamt Abt. III. r. B. PfaHE Bekanntmachung. Den Ausbruch der Maul⸗ u. Klauen⸗ ſeuche in Sulzbach beßreſfend. tr. 8765. Nachdem die Maul⸗ und Klauenſeuche auch in der Stallung des Hein⸗ rich Reinemuth 111 in Sulz⸗ bach ausgebrochen iſt, wird duch über dieſe Stallung die Stallſperre verfügt. Die bereits in Kraft geſetzten Schutzmaßregeln der 88 8 und 59 V. O. vom 19. 12. 95 bleiben in Kraft. Ueberdies wird hiermit gemäß 8 59 Abſ. 2 B. O. vom 19. 12. 1895 die Gemeinde Sulgbach gegen den Durch⸗ trieb von Wiederkünern unb Schweinen geſperrl. 10271 Die Bürgermeiſter⸗ und Stabhalterämter haben dies in ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen. Weinheim, 8. April 1907. Großh. Bezirksamt: gez. Steiner. Nr. 447041. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 10. April 1907. Großh. Bezirksamt Abt. III. Dr. V. Pfaff. 2 110 Schreibgehilfen⸗Geſuch. Bel den Stenerkommitjär⸗ bieuſten ſollen einige jüngete Perſonen eingeſtellt werden, die einen guten Leumund und eine gelällige Handſchrift beſitzen, auch im Rechnen gewandt find. Als Bergütung würden dieſelben eine Tagesge ühr von 3 M. erhalten. Bewerbungen wollen unter Vortage von Zeugniſſen dei Anterzeichneter Stelle alsbald eingereicht werden. 10239 Maunbein, den 12. Aprkl 1907. Gr. Stenerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt. Kohlenlieferung. Dle Aeſerung von g08s 8000 b gewaſchenen und geſirbten Flammnußkohlen U. 1000 t Kols%7o wunn 60 b Fettnußkohlen% mm 150 t Authracit%) mutu für die Helzpertode 1907%/ 8 find 10 vergeben. Schriftliche Ange⸗ pte wollen bis ſyäteſtens den 18. d. Mis. bei unterzeichneler Stelle elngeteicht werden. Kärlskuhe, 10. April 1907. J Großh. Hofbauamt. Gede Vorſchuß bis z. Taxprelſen auf Möbel u. Waren, welche mir zum Verſteigern übergeb. werben. Auch kaufe jev. Poſten Mödel, Pfandſcheine u. Ware gegen 7108 bar. M. Arnold, Auktionator N, 11, Telefon 2235. Letumebr! Beteiligung ſucht tücht. Kaufmann an ſol. rent. Geſchäft m. Kapital. Bekauntmachung. Die Sonntagsruhe 5 Handelsgewerbe hier die Vertaufszeit in Cigarrenge⸗ ſchüften bett. Nr. 43401 J. Unter Aufhebung der Entſchließung vom 7. Sepiember 1899 wird auf Grund des 8 105e in Ver⸗ bindung mit den 88 105b, Abſ. I und 41a Gew.⸗Ordg. den Händlern mit Eigarren und audern Tabakfabrikaten in Mannheim der Verkauf ihrer Waare und die Beſchäſtigung von Gehilſen, Lehrlingen und Arbeitern in ihrem Betriebe künftig an Sonn und Feſttagen außer in den Stunden von 11 bis 1 uhr(Ortsſtatut vom 16. 1. 06) auch in den Nachmittagsſtunden von 1 bis 3 Uhr geſtattet. „Die Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern während dieſer Ausnahmeſtunden iſt jedoch nur geſtattet, wenn die Genannten a) entweder an jedem zweiten Sonntag von morgens 6 Uhr bis abends 6 Uhr b) oder in jeder zweſten Woche an einem Werktage volle 24 Stunden von der Arbeit freigelaſſen werden. Mannheim, 4. April 1907. Großzh. Bezirksamt Abt. IV: gez. Freiherr von Rotberg. hiermit zur öffentlichen Kennknis. 30350 Mannheim, den 10. April 1907, Bürgermeiſte ra mt: von Hollander. Nr. 135011. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir Sauter. Bekanntmachung. Das 2. Druckrohr der ſtädt. Waſſer⸗ leitung von der Pumpſtation bis zur 2. Neckarbrücke betr. Nr. 41147. Der Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim hat um waſſerpolizeiliche Genehmigung zur Ableitung des Spül⸗ ſſers der Waſſerleitung in das Waldhofbecken des Indu⸗ hafens nachgeſucht, 5 5 8 203⁴8 Wir bringen dies zur öffentlichen Kenninis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dent Stadtrat hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages alt vorzubringen, an welchem das diche Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt gusgegeben wurde, ſbidrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen⸗ den Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläue lietzen während der Ein⸗ ſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts— Zimmer Nr. 43— und des Stadttats zur Einſicht offen. Mannheim, den 4. April 1907. Groößh. Bezirksamt, Abt. II. 5 gez. Eppelsheimer. Nr. 13857 J. Dies bringen wir mit dem Anfügen zur allgemeinen Keumnts, daß der Plan und Erläuterungs⸗ bericht ind Kauſhaus dahier, 3. Stack, Zimmer Nr. 110 wäh⸗ rend 14 Tagen vom 15: April 1907 ab ßur Einſicht öfſen liegt. 8 den 12. April 1907. Bürgermeiſteramt: Belanntmachung. ——.—. Mannheim 1907 beir. Nachſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. kannheim, den 1. März 1907. Großzh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Orkspolizeiliche Vorſchrift vom 1. März 1907. Die Jubiläumsausſtellung Mann⸗ heim 107 belt. Ausſtellungs-Ordnung. Aufgrund der§8 366 8. 10, 36, Ziff. 8.Stt.G. B. der Jubiläumsaus ſteuung in Mannheim angeordnet, was folgt: auf dem ganzen Kaiſerring, Friedrichsring und in den das Ausſtellungsgebiet begrenzenden Straßen— iſt die Aufſtellung von Retlaſetafeln die Errichtung von Bauwerken aller Art, insbeſondere von Buden, nicht ſchon eine baupolizellſche Genehmigunz erſordeklich iſt, nur mit Erlaubnis der Polſzeidirektion geſtattet. Ebenſo bedatf das Feilbieten, der Verkauf oder das Ver⸗ teilen von Waren und Gegenſtänden irgendwelcher Att, das Anerbieten von Dienſtleiſtungen, endlich die Veranſtaltung von Schauſtellungen in den genannten Straßen der polizel⸗ lichen Genehmigung. 25 Wegen des Anheftens von Plakaten, ift 8 19 der Straßen⸗ polizei-Ordnung für die Stadt Maännheim maßgebend. Däs Anbieten von Privatwohnungen iſt auf den öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ſowie an anderen öffentlichen Orten verboten. Flür die Fremdenunterkunft zrifft der hieſige Verkehrs⸗ Verein durch Etrichtung eines Wohnungsbüros im Haußt⸗ bahnhof Vorſorge. 1— Auf den innerhalb der Umſchließung des Ausſtellungs⸗ platzes liegenden, nicht von Gebäuden bedeckten Raum finden die Beſtimmungen der Straßenpolizei⸗Ordnung für die Stad Mannheim entſprechende Anwendultg. Es iſt verboten, im Ausſtellungsgelände befindliche Raſenplätze, Blumenbeete, Einfaſſungen, Böſchungen, über⸗ Offerten unt. Nr. 4854 an laue Geländer, Einfriedigungen zu beſteigen, ſich auf die änke zu legen, in die Gebüſche und Anpflanzungen einzu⸗ 88 28 und 59, 134a Pol. Str.G. B. wird für die Dauer §. 4. In der umgebung des Ausſtellungsgeländes— nämlich in der Heidelbergerſtraße zwiſchen Lilr. 0 7 und P7, Zelten, Ständen und dergl., ſoweit gupt gärtneriſch angelegte Teile zu betrelen, unbefugt Ge⸗ dringen, Zierpflanzen und Bäume zu beſchädigen, Nanſeſt in ſolche einzuſchneiden, Neſte, Stöcke oder Ruten äbzuſchteiben, Zweige, Blumen odet Früchte abzureißen oder zu beſchäd gen, dürres Laub oder Holz zu ſammeln oder abzubrechen, Feuet anzuzünden, Vögel zu fangen, Neſter auszunehmen, zu ſchleßen, zu jagen ober Hunde, welche zu Bewachungszwecken gehalten werden, frei urtherlaufen zu laſſen. Fahren und Reiten auf den ümethalb des Aus⸗ ſtellungsgeländes befindlichen Wegen iſt nur mit Erlaubnis der Ausſtellungsleitung geſtattet. Das Einbrinngen bon Fahr⸗ rädern iſt verboten, äusgenſommen ſind die für biefſſtliche Zwecke der Ausſtellung ſowie der Reichspoſt und Telegraphen⸗ berwaltung verwendeten Räder. 8. 6. Verunreinigungen oder Beſchädigungen der Gebäulich⸗ keiten und Eimichtungen in der Ausſtellung, insbeſonvere der Ausſtellungsgegenſtände, der Anlagen, Wege, Bedürfnis⸗ nisanſtalten ſind verboten 8 Papier und ſonſtige Abfälle ſind in die Sammel⸗Köt be zu werfen. 5 Das Mitbringen von Hunden iſt den Beſuchern der Ausſtellung verboten. Beſucher, welche mit Hunden inner⸗ halb des umfriedeten Ausſtellungsplatzes betroffen perden, find verpflichtet, die Hunde alsbald aus dem Ausſtellungs⸗ gebiet zu entfernen. Dortſelbſt herrenlos angetroffene Hunde ſind von den Aufſehern bezw. der Schutzmannſchaft zur Neck Polizeiwache der Ausſtellung 10 verbringen. Lärmende Spiele der Kinder, das Umherlaufen derſelben in den Alleen und Wegen, das Herumklettern auf den Gehäulich⸗ keiten, Mauern ꝛc., das Beſteigen der Bänke, Erklettern der Bäume durch Kinder, das Werfen mit Steinen nach Bäumen, Pflanzen und Ausſtellungsgegenſtänden, ſowie alle ſonſtigen Händlungen, welche die Beſucher der Ausſtellung in deren Benützung zu beeinträchtigen oder zu ſtören geeignet ſind, ſind verboten. 1235 Ekltern und die zur Aufſicht berufenen Perſonen, welche 1 5 an derartigen Handlungen nicht hindern, ſind ſtraf⸗ fällig. § 9. Kinder unter 12 Jahten dürfen nur in Beglettung Erwachſener, welche die Verantwortung für ſie übernehmen, die Aüsſtellung betreten und müſſen iſt den Ausſtellungs⸗ gebäuden unter deren Aufſicht verbleiben. Kinder⸗ und Sportwagen dürfen nicht in die Aus⸗ ſtellung mitgeführt werden. Das Ver aufen von Kindern iſt auf der Polizei⸗ wache der Ausſtellung anzumelden, wohin auch verlaufene Kinder zur einſtweiligen Verwahrung zu verbringen ſind. § 10. 8 Anzeigen über gefundene oder verlorene Gegen⸗ ſtände ſind in der Polizeiwache der Ausſtellung zu erſtatten. Dortſelbſt wird auch Auskunft hierüber erteilt. § 11. Das Rauchen iſt innerhalb des Ausſtellungsplatzes nur auf den Wegen und Plätzen, in den Bewirtungsräumen nut ſoweit, als es nicht von der Ausſtellungsleitung durch Anſchläge unterſagt iſt, geſtattet. 5 95 ſämtlichen gedeckten Ausſtellungsräume iſt das Rauchen und Mitbringen brennender Zigarren, Zigaretten und Pfeifen, ſowie das Wegwerfen ſeuergefährlicher Gegenſtände ſtreugſteus verboten. Der Gebrauch von offenem Licht und das Abbrennen volt Feuerwerk iſt nur mit Erlaubnis der Ausſtellungs⸗ leitung geſtattet. Streng unterſagt iſt das 7 577 en brennender Gegenſtände, insbeſondere von Feuerwerkskörpern 25§ 18. Nach Schluß der ordentlichen Beſuchszeit iſt der Aus⸗ ſtellungsplatz von allen Beſuchern, welche nicht zufolge beruf⸗ licher Tätigkeit dork zu verweflen haben, alsbald zu räumen. Das Verſwe len der Beſucher in der Ausſtelung über Nacht iſt unzulsſſig. Dies gilt insbeſondere auch füt die Gäſte der in der Ausſtellutig befindlichen Wirtſchaften, Weinhäuſet, Cafss ꝛe, ſoſern nicht vott der Ausſtellungs⸗ leitung Ausnahmen bewilligt werdeit. § 14. Die Beſucher der Ausſtellung, die dort beſchäftigtent Perſonen und die Lieferanten haben ſich det von der Aus⸗ ſtellungsleitung beſonders e Platz⸗ und ordnuüng zu fügen. Ste ſind verpflichtet, deft iſungen der Aufſeher und der Schutzmannſchaft unweigerlich Folge zu leiſten.„„55 Beſchwerden über die von der Ausſtellungsleitung gufgeſtellten Aufſeher ſind bei dem Leiter det Geſamtaus⸗ ſtellung, Beſchwerben über die Schutzmannſchaft bei Großh. Bezirksamt(Polizeidirektion) geltend zu machen. 818. Die Beförderung von Gütern und Gegenſtänden mittels ſeheber duf dem Ausſtellungsgelände, die Ein⸗ und Aus⸗ ahrt der Laſtfuhrwerke, die und Verpackuug der! Ausſtellungsgüter hat nach näherer Maßgabe der von der Ausſtellungs eitung erlaſſenen Platze und Verkehrsordnung zu geſchehen,(Bekgl.§ 5 und s ebendan) inenfalls dürfen Laſt⸗ oder Lieferantenfahrzeuge vot den beiden Häupteingängen halten oder durch dieſelben ein⸗ fähren. 5 2 Zuwiderhandlungen werden mit Strafe belegt. Die Regelun; egtg Motorbroſchken, Autorſobil⸗ und Fuhrwetksverkehrs vom Bahnhof oder von der Stadt zur Ausſtellung und zurück ſowie die Bezeichnung der Droſchken⸗Halteplätze erfolgt aufgtund deſonderer An⸗ ordnung der Polizeidirektian. Den Weiſungen der dieſe An⸗ ordnungen vollziehenden Polizeiorgane iſt unbedingt Folge zu leiſten. 4 1 Dieſe ortspolizeiliche Vorſchrift tritt mit dem Tage ihrer erſten Veröffentlichung in Kraft. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion: gez.: Dr. Korn. gobog, Nr. 13295 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Maunheim, den 11. April 1907. Buärgermeiſteramt: Neckarau ſtigen Kinder und Schüler wird in der Ge bvorgenbmmen. er zur Impfung zu erſcheinen hat. 1852 Dr. Caſtenuholz. r Depceng. Irühinhr:⸗ Kontrol⸗Verſanmlungen 190 im gandwehr⸗Bezirk Atanntheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Mannheim, für Mannheim-Stabt und die Stadtteile Räferthal, Neckarau und Waldhof. Zur Teilnahme ſind verpflichtet: Sämtliche Unterofftziere, Mannſchaften und Erſatzreſt biſten der Jahresklaſſen 1804 bis 1906 mit Ausnahm derjenigen der Jihresklaſſen 1894 und 1895, we bereits zur Landwehr AI. Aufgebots übergeführt word ſind und derjenigen der Jahresklaſſe 1895, welche in de Leie 1155 1. April bis 30, September 1395 eing; deten ſind. Es haben zu erſcheinen: Jut Stadtteil Neckarau(Marktplatz). Jahtesklaſſen 1894 bis 1808 der Infauterie eckarau Mittwoch, 17. April 1907, vormitiags 9 uhr Jahresklaſſen 1399 bis 1906 der Infanterie Neckarau Mittwoch, 17. April 1907, vormittags 10% Jahresklaſſen 1394 bis 1906 aller übrige; von Neckaran Mittwoch, 17. April 1907, achmittag Zahresklaſſen 1894 bis 1906 der Grſatzre Waßfen von Reckarau und alle zu 8 der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften Mittwoch, 17, April 1907, nachmittags In Stadtteil Waldhof(plat vor der Spiegelfabrik.) Jahresklaſſen 1694 bis 1 06 der Infanteri Waldhof, Atzelhof und Lncienberg Donnerstag, 18. April 1907, vormittags 9 uh Jahresklaſſen 1894 bis 1906 auer übrigen Waßfe Lueienberg 5 Donnerstag, 18. April 1907, vormittags Militär⸗, Erſatzreſerve⸗Päſſe und Kriegsb ſind mitzubringen Die Jahresklaſſe jeden Mannes beſinvet ſich a Vorderſeite des Militär⸗, bezw. Erſatzreſervepaff ie„ Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu eine⸗ tigen Kontroll⸗Verſammlung werden beſtraft. Bezirks⸗Kommando Ma Nt. 7797 Jt. Vorſiehende Bekanm machung bri hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 55 Mannheim, den 21. März 1907. Großherzogliches Bezirksamt. Eppelsheimer. Nr. 48rggl. Die unentgeltliche Impf — Aliſtabt— im laufenden Jahre, jewells N woch und Freitag, nachmittags 4 Uhr im Impflökal, 2. Stock(Ueber dem Arbeltsnachweis⸗B Großh. Bezirksarzt J, Herrn Mebizinalrat Mit der Impfung wird erſtmals am Montag, den 29. April 1007 nachmittags 4 Uör, begunuen, Der Termin vom Freitag, den 31. Mai 1907 wir Saämstag, den 1. Juni 1807 verlegt, der Termin vom den 3. Juni 1907 fällt aus. 5 Geimpft müſſen werden: 7 1. jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Gebu folgenden Kalenderlahretz, ſofern es nicht na lichem Zeugnſſſe die natürlichen Blattern übe bat; 25 2. ältere impſpflichtige Kinder und Zöglinge, welche nicht oder ſchon einmal oder zwelmal, Erfolg, geimpft wurden 5 Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, de Pflegebefohtenen dein Geſetze zuwider der Iinp bleiben, werben an Geld bis zu 150 Mark oder mit za drei Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von de wegen überſtandenet Blättern oder früherer ſein ſollen oder zur Zeit ohne Gefahr für Le heſt nicht gelmpft werden können, ſind die niſſe dem Impfarzte vorzulegen. Die ge müſſen bei Straſvermelden zu der von dem Imp der Impfung beſtſmmten Zeit zur Nachſe hau gebrach Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Kr wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Eroup, Flecktyphus, roſenartige Eutzündungen o die Pocken herrſchen, bürfen Impflinge zum allgemein nicht gebracht werden. Die Kinder miüſſen zum Impftermine iwäſchenem Körper und mit reinen Kleldern Wir benierken ausdrücklich, daß bezüglich Uings noch beſondere Benachrichtigung ergehet Mannheim, den 10. April 1007. Großh. Bezirksamt 1112: * Ne Exped. de. Bll. 5 Bürgerhoſpital.— Berantportlſcher Redatteur: Frae Kircher.— Den F ſu8 asle, anee ebane anl der fähaunt Justelang Mamen dis Anbringung lhrergeklamen auf dem Umfassungszaune am Friedrichsplatz. „Auszkunkt ertellt die 4858 Reklame-Annahme P 7, 14. Agenten verlangt. 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