nnle 1 oaen (Badiſche Vollszeitung.) Abormemente 70 Piennig monatlich. Bringerlohn 2s Pig. monatlich, durch die Poßt dez incl. Voſt⸗ aufſchlag M. 8 43 pro Quartal. Einzel⸗Nunmer 5 Pig. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. uswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile... 1 Mark E 6. 2. der Stadt Rannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſle und verbreitelſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Verlin und Karlsruhe. (Mannhetmer Volksblatt.) Teltarsmm⸗Adreſſe: eJontnal Maundel —.— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchbaltung 164 Druckerei⸗Burean An⸗ nabme v. Druckarbeiten Nedaktiloaann:ĩ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung E 6, 2. Nr. 197. „Die Preſſe über die augenblickliche Parteikonſtellation. Die Reichstagserſatzwahl in Glaucha u⸗ Meerane hat ſelbſtverſtändlich in allen Parteien die leb⸗ hafteſte Erörterung wachgerufen. Sie konnte nach dem Siege der liberal⸗konſervatiben Paarung ja von manchen als ein Prüfſtein für manches angeſehen werden. Die Sozial⸗ demokratie iſt ſelbſtwerſtändlich äußerſt zufrieden und läßt in ihrer Preſſe Kolofoniumblitze eines unendlichen Jubels aufleuchten. Einen mit viel Fett⸗ und Sperrdruck gezierten Artikel ſchließt der Vorwärts“: Der Mandatserfolg der Reaktionäre im Januar d. J. hat bei ihnen den Uebermut getvpeckt, ſie meinen, daß ihnen eine fort⸗ laufende Reihe von Siegen in Ausſicht ſteht. Dieſe Hoffnung müſſen wir zerſtören, wie wir ſie in Glauchau⸗Meerane zerſtört haben! Der Stimmenrückgang im Januar, die Kampfesweiſe der Gegner, die Tätigkeit der Sprengkolonnen, das alles hat unſere Genoſſen aufgepeitſcht. Eine Partei, die über ſolche Kampfestrup⸗ pen verfügt, kann zwar gelegentlich eine Schlappe kriegen, aber Hiederzwingen kann man ſie nicht! Die Stimmenverſchiebung in Wlauchau⸗Meerane berechtigt uns zu der Ueberzeugung, daß, wenn Es bei künftigen Wahlen ans„Niederreiten“ geht, die Sozialdemo⸗ kratie der Reiter ſein wird! Da, wie wir erwähnten, die Sozialdemokratie nur einen Sitz behauptet hat, den ſie als ſicheren Beſitz ſeit langem inne⸗ ſo ſchweift die Phantaſie wohl allzukühn ins Weite, die die Sozialdemokratie ſchon eine erfolgreiche Attacke reiten ſieht gegen die bürgerliche Geſellſchaft, weil der ſozialdemokra⸗ tiſche Vertreter des Wahlkreiſes Glauchau⸗Meerane nicht mehr Auer, ſondern Molkenbuhr heißt. Es war vorauszuſehen, daß das Zentrum auch nicht böſe ſein würde; es gönnt ſelbſtverſtändlich der Sozialdemokratie eher einen Erfolg, als den bittergehaßten Nationalliberalen. Der„VBadiſche Beobachter“ ſtellt mit Vergnügen feſt: 8 Die Wahlbeteiligung war alſo diesmal etwas ſchwächer; krotz⸗ dein erhielt der Sozialdemokrat 490 Stimmen mehr, der„natio⸗ nale“ Kandidat aber 744 Stimmen weniger als am 25. Januar. Die„nationale“ Suggeſtion vom 25. Januar hat alſo bereits einen Teil ihrer Wirkung eingebüßt. Wir vermuteten am Samstag, daß die Zentrumspreſſe den Ausgang der Wahl in Glauchau⸗Meerane zum Anlaß nehmen würde, die unbedingte Notwendigkeit des Klerikalis⸗ mus, ſeiner Herrſchaft im Rate der Parteien für eine wirk⸗ ſame Bekämpfung der Sozialdemokratie und für das Reich nerhaupt zu demonſtrieren. Die„Köln. Volksztg.“ tut uns den Gefallen, unſere Vermutung zu beſtätigen: Hier zeigt ſich alſo bereits wieder ein Zurückfluten der Welle, die am 25. Januar ſo manches ſozialdemokratiſche Mandat mit ſich fortgeriſſen hatte. Bei einer allgemeinen Neuwahl würden den nichkſozialdemokratiſchen Parteien in Sachſen ſchwerlich die ſämt⸗ lichen Mandate wieder zufallen, die ſie bei der letzten Wahlſchlacht erobert haben. Ein Beweis, auf wie ſchwanken Füßen eine„natio⸗ nale“ Mehrheit ohne das Zentrum ſteht! Ein Beweis vielmehr, auf wie ſchwanken Füßen mitunter Beweiſe ſtehen. Daß das Zentrum nicht mehr die erſte Geige im Reichstage ſpielt, dieſer große Uebelſtand iſt ſicher in aller⸗ letzter Linie ſchuld an der Wiedergewinnung des Wahlkreiſes Glauchau⸗Meerane durch die Lnebenbe Sozialdemokratie, in dem ganz Montag, 29. April 1907. i bemerkt Herr Erzberger als Zählkandi Hauptwahl 50 Stimmen auf ſein teures Haupt vereinigen konnte. Allgemeine Neuwahl ſteht noch aus, ſo ſehr das Zen⸗ trum, wie auch dieſe Aeußerung der„Köln. Volksztg.“ wieder zeigt, darauf brennt, daß ſie bald komme. Es entbehrt aber ſicher nicht des komiſchen Beigeſchmacks die Behauptung, daß ausgerechnet das Königreich Sachſen künftig gegen den Anſturm der Sozialdemorkatie nur durch eine Mehrheitskombination gehalten werden könne, in der das Zentrum eine nicht zu knappe Rolle ſpiele. Wir glauben kaum, daß dieſe ſchlagende Argumentation der Regierung den An⸗ ſtoß geben wird, den Reichstag wieder ultramontan zu funda⸗ mentieren. 5 Es hat andere Urſachen, daß Glauchau⸗Meerane gewiſſermaßen mit Elan von der Sozialdemokratie behauptet wurde. Stie liegen nicht darin, daß das Zentrum nicht mehr die Zentralſonne des Reichstags iſt, ſondern einmal in der Agitation der Sozialdemokratie, die mit ebenſoviel Brutalität wie reviſioniſtelndem Raffinement betrieben wurde, und zwei⸗ tens in den Verſäumniſſen der bürgerlichen Parteien ſelbſt, die wieder aus verſchiedenen Quellen fließenn. Für die So⸗ zialdemokratie ſtand ſelbſtverſtändlich ungeheuer viel auf dem Spiel. Unterlag ſie auch diesmal, ſo kann man ſich die nieder⸗ ſchmetterndemoraliſche Wirkung eines ſolchen Unſieges Richt groß genug vorſtellen. Daher die gewaltigen Anſtreng⸗ ungen der Agitation, die den im allgemeinen für ehrlich ge⸗ haltenen Bebel als einen„ollen Jeſuwitter“ und Reviſioniſten erſcheinen ließ und im übrigen von keinen Skrupeln geplagt war, was Unwahrheirten und perſönliche Verunglimpfungen des liberalen Gegners betraf. Der„Nat. Lib Korreſp.“ liegt eine infame Verdächtigung des liberalen Kandidaten Dr. Clauß durch die ſozialdemokratiſche„Volksſtimme“ vor, in der es heißt:„Seit Herr Dr. Clauß eine reiche Frau geheiratet, iſt er nach Loſchwitz bei Dresden gezogen, wo man nicht ſo vielen abgehärmten Webergeſichtern begegnet.“— Tatſache iſt aber nach der„Nat. Lib. Korreſp.“, daß Dr. Clquß weder verheitatet noch je verheiratet geweſen iſt. Auch iſt er nicht mit Glücksgütern geſegnet, wie ſo mancher ſozialdemokra⸗ tiſche Führer, ſondern muß in emſiger Berufsarbeit für ſeine Exiſtenz kämpfen. 78 5 Aber wenn wir auch zugeben, daß wir hier einen der Gründe des Anwachſens der ſozialdemokratiſchen Stimmen vor uns haben und daß der reviſioniſtiſche Aufputz dieſen und jenen Ueberläufer wieder zu ſeiner„Genoſſen“⸗pflicht zurück⸗ rief, es langt das nicht, zu erklären, warum die Spannung zwiſchen der Ziffern der bürgerlichen Parteien und denen der Sozialdemokratie größer war als am 25. Januar. Auch die „Nat. Lib. Korreſp.“ führt wortwörtlich dieſe Er⸗ ſcheinung nur zum Teil auf die bedenkliche Art der ſozial⸗ demokratiſchen Agitation zurück, ſchweigt aber über den weiteren Teil noch etwa in Betracht kommender Urſachen. Und eine ſolche Politik können wir nicht für klug halten. Wenn wir einen Rückgang von 700 Stimmen im bürgerlichen Lager ſehen, ſo müſſen wir uns doch fragen, ob nicht eben auch im bürgerlichen Lager ſelbſt ein Teil der Schuld liegt. Ohne ſie entſcheiden zu wollen, haben wir doch die Frage am Tage nach dieſer Wahl aufgeworfen, ob die nationalliberale Par⸗ tei als Vertreterin des Bürgertums in Organiſation und dat bei der Agitation dort vollk (Abendblatt.) een ommen ihre Pflicht getan habe, und habeſt uns die Lehre aus dieſer Wahl genommen, daß das Bürger⸗ tum ſich ſo einrichten müſſe, in jedem Augenblick von ſtrotzender Bereitſchaft zu ſein gegen einen Gegner oder gegen Gegner, die immer da ſind mit Geld, mit zugkräftigen Agitatoren, mit ſehr genauen Generalſtabstarten von dem Gebiete wo der politiſche Kampf ausgefochten werden ſoll. Auch die„Nat.⸗Ztg.“ meint, die Wahl in Glauchau ſei in er ſterx Linſe eine dringende Warnung an die bürger; lichen Parteien, unermüdlich zu arbeiten, ihre Orga; Riſationen auszubauen und den Aufklärungskampf gegen die Sozialdemotratie ſyſtematiſch weiter zu ſühren. Wenn ſie meint, dieſe Wahl biete keinen Grund zu Mutloſigs keit, ſo ſtimmen wir bei, hoffen aber, daß ein ſolcher Ausſpruch nicht den bedauerlichen Quietismus im bürgerlichen Lager noch weiter fördere. 955 Wir ſehen aus dieſer kurzen Ueberſchau über Stim⸗ mungen und Strömungen in den verſchiedenen Parteien, w die Glauchau⸗Meeraner Wahl ſie bloßgelegt hat, daß das Zentrum wie die Sozialdemokratie eifrig an der Arbeit ſind, wieder emporzukommen, daß die Sozialdemokratie ungeheure Arbeit leiſtet und daß das Zentrum aus dem Samen, der von den„Genoſſen“ geſtreut wird, zu ernten hofft. Darum gaben wir ſie, um nochmals zu warnen und nochmals aufzurufen, daß nicht Glauchau⸗Meerane der Anfang werde der Rückkehr zu den Zuſtänden vor dem 13. Dezember. 5 Politische lebersicht. Manubeim, 29. April 1907. Zur Strecke gebracht? 5 Der katholiſche Pfarver Grandinger in Nordhalben hat, einer Privatmeldung zufolge, ſei liberale Landtagskandidatur infolge vor „Intrigen im liberalen Lager ſowie der Zurückhaltung leitenden Wahlausſchuſſes“ zurückgezogen. Herr G dinger erfreute ſich bekanntlich einer recht intenſiven Hatz von Seiten der Ultramontanen, weil er als kathol ſcher Pfarrer eine liberale Kandidatur annahm. Man wir daher eine Aufklärung des Sachverhalts abwarten müſſe Die ſozialdemokratiſche Pumpkaſſe. Der„Vorwärts“ gebärdet ſich wie raſend, weil man ſeine Parteikaſſe ein Pumpinſtitut benannt und bewieſen hat, wie aus ihr gepumpt wurde. Der„Vorwärts“ hat keine Ahnun davon, daß die Parteikaſſe von den„Genoſſen“ längſt al Pumpquelle angeſehen wird. Der Parteikaſſierer ſagte au dem Paxteitag zu Bremen am 19. September 1904 nach dem Protokoll wörtlich:„Mit dem Wachstum der Einnahmen ſind auch die Anſprüche gewachſen, ja geradezu lawinenartig an⸗ geſchwollen. Der gute Kaſſenabſchluß hat einen förmlichen Sturm auf die Parteikaſſe hervorgerufen. In einer einzigen Sitzung haben der Parteileitung Anträge auf Bewilligungen von im ganzen 160 000 Mark vorgelegen. Die Sorge, was wir mit dem vielen Gelde anfangen ſollen, iſt alſo durchaus nicht vorhanden.“ Tagesneuigkeiten. — Das Herz des Großſen Nappleon. Schon in der Mitte des borigen Jahrhunderts kam in Paris das Gerücht auf, daß das Herz Napoleons des Großen von einer— Ratte gefreſſen wurde, und jetzt publiziert Americo Scarlatti in der italieniſchen Zeit⸗ ſchrift„Ars et labor“ die wunderbare Geſchichte. Damals hatte am 6. Mai 1821 der Doktor Antonmarchi unter Aſſiſtenz des eng⸗ liſchen Argtes Carswell in der Villa Loewood auf St. Helena die Leiche des großen Kaiſers einzubalſamieren. Sie lag offen da, und das Herg, das in einer filbernen Urne verwahrt werden ſollte, ſag auf einem Stuhl. Da es Mittagszeit war, verließen die Aerzte die Arbeit, um zum Eſſen zu gehen. Als ſie aber wieder zurück⸗ kamen, ſahen ſie in einer Stubenecke eine große Ratte, die an den Reſten des bereits zum großen Teile aufgezehrten Herzens Napo⸗ kleons nagte. Da die Aerzte die Sache nicht in die Oeffentlichkeit gelangen laſſen wollten, erſetzten ſie das Herz des großen Kaiſers durch das eines Zickleins. Der engliſche Journaliſt Squarr, der die Geſchichte in einem Pariſer Journal publiziert hatte, erzählt, daß er alles dies mehr als einmal aus dem Munde des Doktor Carswell ſelbſt gehört habe, der in ſpäterem Arter kein Geheimnis mehr daraus machte. — Der Rächer ſeiner Tochter. Der ehemalige Richter der Grafſchaft Nelſon in Virginien, namens William Lobing, er⸗ ſchoß unweſt Oakridge Montag abends kaltblütig den Verführer ſeiner neunzehnjährigen bildhübſchen Tochter, Theodore Eſtes, und ſtellte ſich dann ſofort den Behörden, welche ihn Freitag morgen gegen 5000 Dollars Kaution auf freien Fuß ſetzten. Hunderte der geachtetſten Bewohner der Grafſchaft boten ſich an, für Loding Bülrgſchaft zu leiſten, und es wird vielfach angenemmen, daß diefem mit Hinblick auf den Tatbeſtand vielleicht gar nicht einmal formell der Prozeß gemacht werden wird, der ohnehin zweifellos mit der Freiſprechung des Angeklagten enden müßte. Der ermor⸗ dete Eſtes war Leiter der dem Millionär Ryan gehörigen Planu⸗ tagen in Virginien und galt im Hauſe des Exrichters Loving als gern geſehener Gaſt. Er pflegte mit der Tochter wiederholt allein auszureiten und tat dies auch letzten Sonntag. Hierbei beraubte Eſtes ſie nun gewaltſam ihrer Ehre. Wie das Mädchen Montag früh erzählt hatte, kam ſie in halb bewußtloſem Zuſtande allein heim und nachdem ſie ihrem Vater erzählt hatte, was ſich zugetragen, ergriff dieſer ein geladenes Doppelgewehr, ritt meilen⸗ weit ſchnurſtracks zur Plantage, auf der Eſtes wohnte, und ſchoß ihn nieder. — Die Nachkommen des Propheten Elias. Die Hinterblie⸗ Henen des amerikaniſchen Geſundbeters Dowie, der„Prophet Elias“ genannt wurde, befinden ſich in großer Not. Wie auß Newhsork geſchrieben wird, iſt die Witwe darauf angewieſen, ſich durch Vermieten einiger Zimmer ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dieſe Nachricht klingt um ſo unglaublicher, als es bekannt iſt, daß Dowie während ſeiner Reiſen im Ausland und in Amerika ſelbſt über ſechzig Millionen Ma r zuſammen⸗ gebracht hat. Dennoch ſteht die Tatſache feſt, daß bei ſeinem Tode „Zion Cith“ bankerott war. Die Schulden werden auf dreißig Millionen Mark geſchätzt und der Wert der„Stadt“ dürfte acht Millionen nicht überſteigen. — Pulver! Der„Cesky Llohyd“ beröffentlicht folgendes hei⸗ tere Geſchichtchen, das ſich in Brünn ereignet haben ſoll: Am dortigen Bahnhofe langte mit einem Güterzuge ein Waggon mit Schießbulver an. Er war vorſchriftsmäßig adjuſtiert, plombiert und auch mit den nötigen Begleitdokumenten verſehen Man ließ den Waggon ſofort aus der Wagenreihe des Zuges ab⸗ koppeln und auf ein abgeſondertes Geleiſe verſchieben. Daraufhin wurde das Brünner Platzkommando von der angelangten Waggon⸗ ſendung Schießpulber verſtändigt; es erſchien ein Leutnant mit ſechs Mann und ließ den Waggon mit der gefährlichen Ladung die Nacht über nach Vorſchrift bewachen. In ſpeitem Umkreiſe durfte ſich niemand mit einer brennenden Zigarre oder Pfeife dem Platze nähern. Am nächſten Tage ſendete das Platzkommando eine Train⸗ abteilung mit einigen Wagen, um das Pulver abzuholen. Mon Der unterſuchte die Plomben, ſie wurden unverſehrt gefunden. Verſchluß wurde geöffnet und die Sofdaten ſtiegen in den Waggon ſtellüng fehlen dürfen. der Abteikung ſchüttelte berwundert den Kopf und ließ den Dock eines der Fäſſer— felbſtberſtändlich mit der nötigen Vorſicht abnehmen. Sein Zweifel war vollkommen berechtigt. Die Fäff dieſes ſo ſorgſam bewachten Waggons enthielten durchwegs ſta Schießpulber— böhmiſchen„Powide, zü de Pflaumenmus! Nach der heiteren Ueberraſchung gad e aber bei dem Bahnperſonal einen heilloſen Schrecken. Alles begg ſich ſofart auf die Suche nach dem Waggon mit dem wirklichen Schießpulber. Der mußle doch angekommen ſein, denn die Papi waren in Ordnung. Nach langem Suchen hatte man ihn glücklit gefunden: Inmitten eines Laſtzuges rollte der Waggon mit Schi 5 pulver die ganze Nacht hindurch, während die Soldaten bei def Waggon mit dem„Polvidel“ die Wache hielten. — Jamestown im Jahre 1607. Eine der anziehendſten Vez anſtaltungen der Ausſtellung von Jamestown, die ſoeben unte großen Feierlichkeiten eröffnet worden iſt, bildet eine vollſtändige Darſtellung des alten Jamestown vom Jahre 1607, das von Pall⸗ ſaden umgeben iſt, mit denen man damals die Angriffe der fein lichen Indianer abzuwehren ſuchte. Die alte Stadt wird Jägern Jarmern, Schmieden und Spinnern bewohnt, die ge in der Tracht der damaligen Zeit gekleidet ſind Auch ein„Kriegs⸗ bfad“ iſt eingerichtet; freilich iſt er in den 300 Jahren friedlicher geworden— er bezeichnet nur eine Reihe von Straßen, die de⸗ Vergnügungen gewidmet ſind, wie ſie auf keiner großen Auz Eein Ibdyll aus Mittelamerika. Anläßlich des Krieges, d in der letzten Zeit zwei der kleinen Republiken von Zentralamer miteinander geführk und glücklich zu Ende gebracht haben, erinner dert„Gaulois an eine amüſante Anekdote, die zur Kennzeichn der idhliiſchen Zuſtände in dieſen Ländern erzählt wird. Ein R ſender hatte die Nacht in einem Dorfe zugebracht, an dem ein Bat vorüberfloß. Eine ordentliche Brücke war nicht vorhanden, ab man hatte doch in einer Furt eine Anzahl Steine in den Bach zwarfen, ſodaß man von einem zum andern ſpringend den —S ͤ 11 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 39. April. Es iſt alſo doch ganz klar, ſo bemerkt die„D. Volksw. Norreſpondenz“ mit Recht, daß alle die Antragſteller die Kaſſe als eine Darlehnskaſſe anſehen, und da Zinſen zatzlt, wer Ffann, wie zu Jena geſagt wurde, ſo iſt die Kaſſe ein Pump⸗ inſtitut mit eigenartiger Geſchäftspraxis, auf die man ſozial⸗ Wmokratiſcherſeits allerdings ſehr ſtolz iſt. Hinterber kom⸗ men dann, wie allzährlich, die Klagen, daß viele Wahlkreiſe uuht genng im die Parteikaſſe zahlen. Man hat eben in der urſchaft nie genug und will noch mehr in den Fonds ſtecken, der als Reſervefonds ab und zu auftritt, deſſen Höhe aber niemand kennt, und der geheimnisvoll irgendwo und ingendwie von irgendwem verwaltet wird. Denn der iſt in allen Abrechnungen nur dann zu finden, wenn er zahlt, eder wenn Kapitalien angelegt werden. Von dieſem ſtattlichen Vermögen des Parteivorſtandes, deſſen Höhe mit einer halben Million kaum zu hoch bemeſſen ſein dürfte, erfährt das große Publikum der„Genoſſen“ nichts. Obwohl die Parteikaſſe im Jahre 1905/06 an Dar⸗ lehen 327 606 Mk., an Zuwendungen 132 020 Mk., alſo ſaſt eine halbe Million verſchenkt oder verborgt hat, gab der „Vorwärts“ am 7. Februar 1907 einem„Genoſſen“ auf ſeine beſcheidene Anfrage, wo er ein Darlehen erhalten könne, die eigenartige Antwort im Briefkaſten:„Wir permögen Ihnen niemand nachzuweiſen, der Darlehen zahlt“ Internationale Streikſtatiſtik. A. C. Nach der fichtlichen Ermattung, die die Streik⸗ dewegung im Febrnar aufgezeigt hatte, hat zwar der März wie gewöhnlich wieder eine Zunahme gebracht; ſo lebhaft aber wie in den beiden letzten Jahren hat die diesjährige Frühjahrsbelebung der Streikbewegung im allgemeinen nicht eingeſetzt. In einzelnen Ländern vielleicht, wie z. B. Italien war die Neigung zu Arbeitskämpfen im März etwas ſtärker als im Vorjahre; das Geſamtbild der Streikbewegung zeigt aber ein weſentlich ruhigeres Gepräge als im März 1906 und 1905. So war in Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn die Zahl der neu begonnenen Streiks niedriger als 1906; in England, deſſen Streikſtatiſtik weit vollkommener iſt als die deutſche und öſterreichiſche lehrt die geringere Zahl der ver⸗ lorenen Arbeitstage, daß die Streikbewegung matter war als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Der durch Streik ver⸗ Urſachte Verluſt an Arbeitstagen betrug nämlich im dies⸗ jährigen März 105 400 gegen 181 800 im März 1906. Nun könnte noch der Einwand erhoben werden, daß ein ſchneller Erfolg der Arbeiter die kurze Dauer des Streiks veranlaßt Habe. Dagegen ſpricht aber der Umſtand, daß der Erfolg der Streikbewegung im März überwiegend auf der Seite der Arbeitgeber war, denn nur 1182 Arbeiter waren an erfolg⸗ veichen Streiks beteiligt, indes 1376 den Kampf bedingungs⸗ los aufgaben und 929 ſich auf Kompromiſſe einlaſſen mußten. Insgeſamt wurden in England 32 Streiks von 9356 Arbei⸗ tern im März begonnen gegen 37 mit 7719 Beteiligten im Februar und 20 mit 4595 Beteiligten im März 1906. Ein umfangreicherer Streik wurde im Schiffbaugewerbe ange⸗ fangen, wo am 25. März 1370 Arbeiter in den Ausſtand ktraten, um die Wiedereinſtellung eines Arbeiters durchzu⸗ ſetzen. Der Streit ging den Arbeitern jedoch nach ſechs⸗ tägiger Dauer verloren. Sonſt war nur noch das Textil⸗ gewerbe durch einige nennenswerte Ausſtände in Anſpruch genommen. Auffallend oft wird bei den engliſchen Textil⸗ Atbeiterſtreiks ſchlechtes Arbeitsmaterial als Grund zum Streik angegeben. In Frankreich war die Streikbewegung im März zwar recht lebhaft, ſo umfangreich wie im März 1906, wo allein 86 364 Perſonen ſtreikten, war ſie aber doch nicht. Es war vor allem ein Streik, der die allgemeine Auf⸗ merkſamkeit auf ſich lenkte, und zwar war dies der Streik der Elektrizitätsarbeiter in Paris. Sie erklärten am 8. März den Generalſtreik, weil die neue Elektrizitätsgeſellſchaft, welche von der Stadtgemeinde die Konzeſſion für die elek⸗ riſche Beleuchtung erhalten ſoll, ſich weigerte, ihre Arbeiter den ſtädtiſchen Arbeitern gleichzuſtellen. Der Streik ver⸗ Urſachte ſtarke Störungen im Pariſer Geſchäftsleben, da die Stadt ohne Licht und teilweiſe auch ohne elektriſche Kraft blieb. Nach zweitägiger Dauer wurde der Streik erfolgreich beendet. Ein anderer größerer Ausſtand fand in der Textil⸗ induſtrie von Fourmies ſtatt, wo 900 Textilarbeiter in den Streik traten. Durch einen Streik der Zimmerer in Verviers wurde eine geſamte Bautätigkeit in der Stadt lahmgelegt. Größeren Umfang hatte ein Ausſtand, der von 1200 Werft⸗ Kreitern in Dünkirchen eingeleitet wurde, weil ihnen die ge⸗ forderte Lohnerhöhung verſagt worden war. Nächſt Frank⸗ kreich war auch Italien der Schauplatz einiger bedeutenderer Arbeitskonflikte, von denen vor allem der Generalſtreik der italieniſchen Tabakarbeiter hervorzugeben iſt. Am 12. März traten 20 000 Arbeiterinnen und 4000 Arbeiter ſämtlicher italieniſcher Tabakfabriken in den Ausſtand, um eine Ver⸗ beſſerung ihrer Altersverſorgung, Umgeſtaltung der Arbeits⸗ ordnung und endlich eine Erhöhung des Stücklohnes um etwa 15 Ppft. zu erlangen. Von der Geſamtzahl der Streikenden entfallen allein fünfzehnhundert auf die Mailänder Tabak⸗ induſtrie. Ein anderer Ausſtand wurde in 12 Automobil⸗ fabriken Turins angefangen. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika hatten im März einen Rieſenftreik zu verzeich⸗ nen, wie er ſeit dem großen Bergarbeiterausſtande im April 1906 nicht mehr eingeleitet worden war. 500 000 Bahn⸗ angeſtellte traten in den Ausſtand, um eine zwölfprozentige Lohnerhöhung und eine Verkürzung der Areitszeit guf neun Stunden zu erlangen. Der Ausſtand erſtreckt ſich auf an⸗ nähernd 95 000 Meilen Bahnlänge. Was wir von den Engländern in der Poleufrage leruen können. Der„Dziennik Kufawski“ meinte kürzlich mit Bezug auf die von der Regierung angekündigte neue Polenvorlage, unſere Feinde, die Engländer, würden ſich ins Fäuſtchen lachen, wenn wir uns durch die Barbarei unſeres Vorgehens gegen die Polen vor der ganzen ziviliſterten Welt kompromittierten. Dieſe Sorge um unſeren guten Ruf iſt rührend, wenn auch vielleicht nicht ganz glaubwürdig, jedenfalls aber iſt der Hinweis auf die Engländer recht deplaciert. Erſt kürzlich hat Profeſſor Heinrich Zimmer in ſeinem trefflichen Büchlein: „Randgloſſen eines Keltiſten zum Schulſtreik in Poſen—Weſt⸗ preußen und zur Oſtmarkenfrage“ darauf hingewieſen, wie⸗ viel wir in der Behandlung der Polen von den Engländern lernen können und wie das von den Engländern in Irland eingeführte National Syſtem of Education in mancher Be⸗ ziehung für unſere oſtmärkiſche Schulpolitik vorbildlich ſein könnte.„Der praktiſche Sinn der Engländer, ſo ſchreibt Zimmer, hatte ſchon früh richtig erkannt, daß die erſte Stufe zur Aſſimilierung eines fremden Volkstums die Entfernung des ſtärkſten Dammes für geſondertes Volkstum ſein muß: der nationalen Sprache des zu aſſimilierenden Volkstums.“ Hierzu ſei der erſte Schritt,„daß die neu anzueignende Sprache die einzige Vermittlerin von Wiſſen und Bildung in der Schule“ werde, wodurch von ſelbſt die Volksſprache auf die Stufe des Patois herabſinken müſſe.„Solange in den Oſtmarken die flawiſchen Idiome noch nicht auf dem Stand⸗ punkte des Iriſchen in Irland angekommen ſind, ſollten wir vernünftigerweiſe die von England ſeit 1834 in Irland befolgte Schulpolitik uns zur Richtſchnur nehmen.“ Weder in Irland noch in Wales werde auch nur der Religions⸗ unterricht in der Volksſprache erteilt. Und ſo wenig wir uns ein Gewiſſen daraus machten in unſeren niederdeutſchen Volksſchulen das Plattdeutſche und das Frieſiſche zu gunſten des Hochdeutſchen zu unterdrücken, ſo wenig könnten wir doch ein Intereſſe daran haben mit Hilfe des Religions⸗ unterrichtes und des ihn unterſtützenden Sprachunterrichtes den Polenkindern, die von Hauſe aus nur einen polniſchen Dialekt ſprächen, die ihnen gänzlich unbekannte polniſche Schriftſprache erſt künſtlich beizubringen. Und wenn man bei uns gelegentlich die Stimme engbrüſtiger Politikex hören kann, die unſerer Unterrichtsverwaltung einen Vorwurf daraus machen, daß ſie die Polen durch die Vermittelung deutſcher Sprachkenntniſſe im wirtſchaftlichen und nationalen Kampfe ſtärke, ſo weiſt Zimmer an der Hand des iriſchen Beiſpiels darauf hin, wie die ſprachliche Aſſimilierung die Vorſtufe jedes weiteren iſt und wie ein jedes Volk, das ein anderes aſſimilieren will, damit zu beginnen hat dieſes Volk zuerſt zweiſprachig zu machen. Je mehr die Sprache des herrſchenden Volkstums das Organ werde, in dem ſich das Denken des anderen Volkes vollziehe, um ſo raſcher werde jene Aſſimilierung vorſchreiten. Geht unſere oſtmärkiſche Schulpolitik von heute bewußt auf eine Verdeutſchung der heranwachſenden polniſchen Be⸗ völkerung aus? Wir möchten es bezweifeln und halten das Ziel auch nicht für ein ſolches, das eine mit gegebenen Größen rechnende Staatskunſt ſich heute, wo die nationalen Leiden⸗ ſchaften bei den Polen ſo hoch gehen, bereits zu ſtecken ver⸗ möchte. Daß aber eine geſunde Entwicklung ſich künftig ein⸗ mial in dieſer Richtung bewegen muß, wer möchte das leugnen? Darum wird uns jede Schulpolitik im Oſten recht ſein, die dieſer Entwicklung nicht die Wege verbaut. Je mehr ſie ſich dabei an das engliſche Vorbild hält, deſto beſſer. Eilberkaſfette Unwetter. oc, Karlsruhe, 27. April. Ueber weite Strecken Süd⸗ deutſchlands iſt während der vergangenen Nacht und der frühen Maorgenſtunden, teils mit Regen vermiſcht, ziemlich reichlicher Schneefall bemerkbar geworden; doch ſchmolzen die Flockeg bei mäßzig kühler Temperatur, ohne ſichtbare Spuren auf dem feuchten Boden zu hinterlaſſen. In Konſtanz und der ganzeg Seegegend ging dem ſpäten Schneefall nachts von 10% Uhr aß ein ziemlich heftiges Gewitter voraus, in Karlsruhe und entlang der Rheinebene überhaupt, ein ſtarker Sturm, der mannigfachen Schaden, beſonders an Bäumen, anrichtete. —Aus dem Leininger Tal, 28. April. Schwere Stürme tobten in der Nacht vom Freitag auf Samstag. Geſtern Morgen war die ganze Gegend eine Winterlandſchaft. Der Schnee lag mehrere Fuß hoch. Auf der Landſtraße von Sauſenheim nach Kleinkarlbach waren Telegraphenſtangen am Boden abgebrochen. Infolgedeſſen war geſtern der Fernſprech⸗ verkehr im ganzen Leiningertal unterbrochen. In den Waldun⸗ gen hat der Sturm viele junge Bäume geknickt und den Baum⸗ blüten iſt großer Schaden zugefügt worden. Aus Stadt und Land. Maunheim, 29. April 1907. REIm 1907 I 28 5 5 Inrexnarionate 8 5 2 RUNSsTr-dα⁰ν U 5 Es wird unſere Leſer intereſſieren, einiges Nähere über di der Rau mkunſt gewidmeten Säle Aaeer We erfahren. Wir beginnen mit dem vechts vom Veſtibül gelegenen Erdgeſchoßraum, welcher der„Wiener Werkſtätte“ zur künſtie⸗ viſchen Ausgeſtaltung überwieſen worden iſt. Der Entwurf hier⸗ gu ſtammt von Joſef Hoffman n, dem berühmten Wiener Architekten und Raumkünſtler, der hauptſächlich die ſtrenge, kon⸗ ſtruktive Form mit der vornehmen einfachen Linie verbindet. In den durch den Bau gegebenen Verhältniſſen des Raumes bringt Hoffmann auch hier durch edle Einfachheit ſeine perſönliche Kunſt zur wollen Geltung. Die Hauptlängsſeite teilt er durch zwei Bitrinen, zwiſchen denen ein Bild Guſtav Klimts Lebens⸗ alter“ den Raum beherrſcht. Die freien Wandflächen ſellich der beiden Vitrinen ſind mit mehreren Studienzeichnungen Klimts rhythmiſch geſchmückt. Die Vitrinen enthalten die ſchönſten Ar⸗ beiten von Gold und Silber aus den Wiener Werkſtätten. Joſef Heffmann, Kolo Moſer und C. O. Ceſchia find die Urheber dieſer ſeltenen Kunſtwerke, welche in ihrer Art als das Beſte gelten, was Oeſterreich in der letzten Zeit hervorgebracht hat. An den beiden Stirnwänden ſieht man wieder je ein Bild Klimts, wie überhaupt der bildliche Schmuck des ganzen Raumes nur von Meiſter Klimt ſtammt und eigens dafür von ihm geſchaffen wurde Die der Hauptwand gegenüberliegende Längswand iſt durch 5 Fenſter unterbrochen. In der Mitte ſteht ein mit ausgeſuchten Hölzern eim degter Prachtſchrank Kolo Moſers. An den beiden Jenſterßfeilern liuks und rechts von dieſem Schranke hängen über kleinen Tiſchchen zwei paneguartige, in Metall getriebene figür⸗ liche Arbeiten von Ellena Lukſch, während die einzige Plaſtik im Naume von ihrem Gatten, Profeſſor Richard Oukſch, ſtammt. Den Abſchluß unter den beiden äußerſten Fenſtern bilden zwei Blumentiſche von J. Hoffmann. Schwarz⸗weiße Platten ſind für den Bodenbelag verwendet. Der Raum iſt auf ſchwarz und weiß geſtimmt; durch diskrete Verwendung von Gold iſt die Die künſtleriſchen Leiter der„Wiener Werkſtätten“ Joſef Hoffmann und Kolo Moſer. Ihre 1 Beſtrebungen im Kunftgewerbe gehen darauf hinaus, das Beſte Perſönliche im Handwerk in Verbindung zu bringen mit der richtigen Wahl und Ausnützung des gediegenſten und geeignetſten Materials gegenüber einer rein fabrikmäßigen Erzeugung. Es iſt bekannt, in welch vielſeitiger und einflußnehmender Weiſe dieſes erreicht wurde. Die Säle No. 9 und 238 ſind von Herrn Architekt Otto Pruttſcher in Wien zu raumkünſtleriſcher Durchbildung über⸗ nommen worden. In dem oberen dieſer beiden Räume, der eine überaus aparte Wandbeſpannung erhalten wird, werden zwei Vitrinen die von Herrn Prutſcher entworfenen, überaus fein gelungenen Silbevemailarbeiten enthalten. Erwähnenswert iſt insbeſondere unter dieſen Werken hervorragender Kleinkunſt eine mit reichen Füllungen emailliert, ein Silberpokal paffteren konnte. Dem Reiſenden gelang dieſer Uebergang auch wollkommen. Als er am nächſten Tage aber noch einmal den Bach Aerſchreiten wollte, ſah er zu ſeiner Ueberraſchung, daß in der Mitte des Baches ein Stein don der improviſierten Brücke fehlte. Er giug zum Dorf zurück und fragte:„Aber warum haben Sie denn den Stein in der Mitte weggenommen? Jetzt kann man ja nicht mehr trockenen Fußes den Bach paſſieren.“ Da erhielt er die verblüffende Antwort:„Ja lieber Herr, das war ja gar kein Stein. Das war ein— Kaiman. Er ſchlief geſtern dort. Jetzt iſt er Aufgewucht und fortgeſchwommen— Nal! Ein Schildaſtreich. Vielgeftaltig wie das Typenbild des Krankheitsbegriffes Tuberkulofe hat ſich der Kampf gegen dieſe verheerende Seuche entwickelt, und mehr und mehr iſt der Schauplatz dieſes Kampfes bon der Behandlung des Krankheitsprozeſſes auf die Prophylaxe und Verhütung der Infektion verrückt worden. So erſtanden die Fürſorgeſtellen für Lungenkranke, die Beſtrebungen nach Melioration der Wohnungsverhältniſſe, als eines der weſent⸗ lichſten Faktoren zum Zuſtandekommen der Anſteckung, kurzum das ganze Geflecht der für die Ueberwindung von Volkskrank⸗ heiten notwendigften, bewußten Tendenzen. In dieſes Geziet fogial-hogieniſcher Beſtrebungen fällt auch eine Inſtitution, die 1903 in Berlin begründet und Ausgangs des Jahres 1904 auch n Süddeutſchland und zwar in Karlsruhe ihre Kreiierung fand, das ißt die der Tuberkuloſemuſeen, Lehr⸗ und Lern⸗ ſtätten für alle die, welche mittelbar oder unmittelbar— und wer wäre dies nicht im modernen wirtſchaftlichen Leben— von bieſer Voltskrankbeit bedroht werden. Ihrem Zweck als ſoziale In⸗ ſtitution werden ſie gerecht durch die denkbar eingehendſte und auf Anſchauung baſierende Belehrung über Entſtehung, Ver⸗ breitung und Weſen der Lungenſchwindſucht, durch Darſtellung indivibuellen wie generellen Verhütungs⸗ und Schutzmaß⸗ ber ibernammenen Pflichten von Staat und Geſell⸗ ſchaft, und endlich durch die Veranſchaulichung der die Geſund⸗ heit des Individuums garantierenden vitalen Momente. Fügt man hiezu die Einführung in die als Urſache und Wirkung ſpielenden Kräfte— Geſundheit und Krankſein auf der einen, hygieniſch geordnetes und planlos den Affekten und Trieben überlaſſenes Leben auf der anderen Seite—, ſo eröffnet ſich der ſoziale Wirkungskreis eines ſolchen Muſeums. Die eben genannten Anforderungen in weiteſtem Maße er⸗ füllt zu haben, dieſes Lob gebührt uneingeſchränkt den im Winter 1904/05 in Karlsruhe eröffneten Sammlungen, die auf die Ini⸗ tiative des Vorſtandes der badiſchen Fabrikinſpektion zurückzu⸗ führen waren. Er führte 1903 die erſte Arbeiterreiſe zum Be⸗ ſuch der ſtändigen Ausſtellung für Arbeiterwohlfahrt und des mit ihr vereinigten Tuberkuloſe⸗Muſeums in Berlin aus und auf dieſer Fahrt, an der 77 badiſche Arbeiter teilnahmen, erſtand die Idee zur Begründung eines ähnlichen Unternehmens im Heimatland. Soziale Gemeinnützigkeit wie die regſte Unter⸗ ſtützung der ſtaatlichen Inſtitutionen verhalfen zur Ausführung und nahezu zehn Räume umfaſſend, die voll des intereſſanteſten Materiales waren, feierte dieſes jüngſte und lehrreichſte aller Muſeen ſeine Geburt. Man räumte ihm einen Teil des Mark⸗ gräflichen Palais in Karlsruhe zum Wohnſitz ein, offtzielle Führungen wurden veranſtaltet, aus ganz Baden Arbeiter und Delegierte von den ſozialen Intereſſenſphären(Krankenkaſſen, Berufsgenoſſenſchaften uſw.] der Reihe nach mit dem Weſen und der Bekämpfung der„Proletarierkrankheit“ bekannt gemacht. Auch nach auswärts kamen Teile der Sammlungen; bei einem Zyklus von Vorträgen, den ich ſelbſt ſ. Z. in Mannheim über die Tuberkuloſe als Volkskrankheit hielt, war es mir durch das Ent⸗ gegenkommen der Muſeumsleitung ermöglicht, erſchöpfende De⸗ monſtrationen von auf das Thema bezüglichen Gegenſtänden da⸗ mit zu verbinden. Noch das Jahr 1905 hindurch erfüllte das Karlsruher Tuberkuloſemuſeum ſeine hehren Zwecke und öffnete ſeine Räume am Rondell allen Lehr⸗ und Wißbegierigen. Da im darauffolgenden Jahre erſchien irgend eine Aus⸗ ſtellung in Badens Hauptſtadt— waren es Gemälde odar waren es Blumen, ich weiß es nicht—, die den Inſtanzen, die über die Räume im Palais zu verfügen hatten, als eine wichtigere Kulturaufgabe erſchien als die Belehrung weiter Volkskreiſe über die verbreitetſte Seuche der Gegenwart. Das Tuberkuloſemuſeum wurde exmittiert und da es obdachlos geworden ein weiteres Aſyl nicht fand, kam es in Kiſten, und Keller und Speicher wurden ſeine Heimſtätte. Und als obige Ausſtellung vorbei, und man nun in die alten Räume wieder einzuziehen hoffte, blieben die Türen verſchloſſen, das Markgräfliche Palais wurde für immer dem Muſeum entzogen. Welche Einflüſſe für dieſe geradezu unbegreifliche Haltung maßgebend waren, welche Ein⸗ flüſſe auch jede weitere Aufſtellung der Sammlungen in anderen der Krone oder dem Staat gehörigen Gebäuden zu berhindern verſtanden, entzieht ſich meiner Kenntnis. Nur ſcheinen ſie, meinem„beſchränkten Untertanenverſtande nach“ nicht über die Schwelle des zuſtändigen Miniſteriums hinauszugehen! Sei dem, wie ihm wolle, heute befindet ſich das geſamte Tuberkuloſe⸗ Muſeum gegen„Licht und Feuchtigkeit“ geſchützt in den Speicher⸗ räumen der Gummi⸗ und Celluſoidfabvik in Neckarau, deven Leitern und Beſitzern als den ſ. Z. weſentlichſten Förderern der Begründung des Muſeums der Inhalt desſelben zurückgeſtellt wurde, da ſich in Karlsruhe kein Platz mehr dafür fand!! Ich halte es für meine Pflicht, dieſe denkwürdige Epiſode in der Entwickelung der Tuberkuloſebekämpfung in Baden der weiteſten DOeffentlichkeit zu übergeben und hoffe, daß die berufenen Ver⸗ treter in der badiſchen Kammer wie in den Kommunalver⸗ tretungen— ich denke an Mannheim wie an Karlsruhe— an geeigneter Stelle auf dieſen Schildaſtreich zurückkommen und Sorge dafür tragen werden, daß das Tuberkuloſemuſeum, eine ſozialhygieniſche Schöpfung allererſter Art, eine ſeinen Zwecken würdige Stätte für immer erhalten möge. Dr. Julian Mareuſe, Ebenhauſen⸗Munchen. —————— p— ů ¶—— cr Fen n —— nnnn. von 11—1 Ubr einverſtanden. Mannheim, 29. Aprit. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 2. Selte. in einfacher Form mit ſchwarzen und grünen Emailornamenten und eine größere Anzahl kleiner Gegenſtände, wie Tabatieren, Gürtelſchließen, Bonbonnieren uſw. Die gegenüberliegende Wand dieſes Saales, in dem eine Reihe künſtleriſch feiner Gemälde ver⸗ keilt iſt, ſchmückt ein poſtamentartiger Aufbau, auf dem eine Stand⸗ Uhr von ſein gelungener techniſcher Ausführung zu ſehen iſt. Die a Pewaanmest gemalten Füllungen der Uhr ſtammen von Remy Geyling. Die Mitte des Saales nimmt ein Tiſch mit einigen tühlen ein, neben denen rechts und links je ein Lorbeerkübel peſtiert iſt. Davor iſt eine plaſtiſche Figur aufgeſtellt. Die be⸗ veits erwähnte graue Wandbeſpannung und der geknüpfte Boden⸗ keppich ſind eigens in Wien für dieſen Raum gearbeitet worden. Die Geſamtſtimmung de 8 Raumes iſt ſchwarz⸗grau. Die darin gufgeſtellten Natureichenholzmöbel ſind mit reichen Intarſien ge⸗ ziert und geben gleichfalls beredtes Zeugnis von dem hervorragen⸗ den Können des jungen Wiener Architekten. Die von Prutſcher entworfenen Möbel hat die einheimiſche Firma L. J. Peter mit großer Liebe und Sorgfalt zur Ausführung gebracht. Der im Erdgeſchoß befindliche Raum No. 9 iſt zur Unterbringung japaniſchen Kunſtwerken beſtimmt. Auch die Raumgeſtaltung dieſes Kabinetts rührt von Herrn Architekt Prutſcher her. Die Mitte der Hauptwand nimmt eine große Vitrine ein, die eine Menge von Koſtbarkeiten japaniſcher Klein⸗ kunſt enthält. Die beiden anderen Wände ſind mit gewählten japaniſchen Holzſchnitten geſchmückt. Blumenſtänder aus ſchwarz⸗ lacktertem Holz mit hohen Kriſtallglaspvaſen und Chryſanthemum⸗ bouquets ſind zu beiden Seiten des Eingangs aufgeſtellt. Die graue Wandebſpannung harmoniert in überaus gelungener Weiſe mit der ganzen Ausſtatiung dieſes intereſſanten Kabinetts. Aus der Stadtratsſitzung vom 25. April. Aus Anlaß eines Spezialfalles beſchließt der Stadtrat, in dieſem Jahre die Aufſtellung von Flaggenmaſten mit In⸗ ften für Privatzwecke(Vereine, Kongreſſe und dergl.) nhofsplaß grundſätzlich nicht zuzulaſſen, weil Jubiläums⸗Ausſtellung auf dieſem Platze ſtä ˖ hrung gelangende künſtleriſche Dekoration er Wirkung fehr beeinträchtigt würde. Indeſſen ſblk auf dem Bahnhofsplatz als Pendant zu der dort von dem Verkehrsverein aufgeſtellten Plantafel auf der anderen Seite eine in ähnlicher Weiſe ausgeführte Tafel errichtet werden, auf die öber die jeweils ſtattfindenden Kongreſſe, Verſammlungen und dergl. für deren Dauer vom Hochbauamt auf Koſten der betref⸗ ſenden Vereine eine Aufſchrift geſetzt werden kann. Auf Antrag des hieſigen Kunſtvereins erklärt ſich der Stadt⸗ rat mit der OHffenhaltung der ſtädt. Gemäldeſam m⸗ lung in der Zeit vom 1. Mai bis 31. Oktober ds. Is. täglich von 1 9* auf dem Bah dädurch die ſi Der Armenkommiſſion wurde von einem hieſigen Einwohner aus Anlaß eines Gedenktages der Betrag von M. 50 zu Gunſten Armer zugewieſen, wovon der Stadtrat mit Dank Kenntnis uimmt. Uebertragen wird: 1. Die Anfertigung der Etuis für die zur Jubiläumswoche erſcheinende Jubiläumsmedaille der Firma Wilhelm Grüner hier. 2. Die Lieferung einer Ventilationsanlage fün das Retortenhaus des Gaswerks Luzenberg der Firma Stotz u. Cie, hier. Die Lieferung zweier Transformatoren der Firma Brown, Broweri u. Cie. hier. 4. Für den Neubau der Warte⸗ halle an der Friedrichsbrücke: a) die Ausführung der Entwäſſe⸗ rungsarbeiten dem Unternehmer Albert Maier hier; b) die Liefe⸗ rung der glaſierten Verblend⸗Steine für den Abortanbau der Firma Friedrich Heß hier. 5. Die Ausführungen der Glaſerar⸗ beiten zum Neubau der Schillerſchule: Los 1 dem Valentin Klaus, Los 2 dem Heinrich Jaſig u. Sohn, Los 3 dem Friedrich Brenneis, Los 4 dem Joſef Strickle. 6. Die Lieferung von Torfſtreu für die Fuhrverwaltung: 2 Waggons der Firma S. Frank hier, 1 Wag⸗ gon der Firma J. H. Königsfeld bier. Wegen Beſetzung von fünf neu errichteten Hauptlehrerſtellen wird Vorlage an Gr. Kreisſchulviſitator erſtattet. 5 Den hieſigen Unterlehrern Richard Holzer und Friedrich Staiger wurden ab 1. April J. J. Stellen als Hauptlehrer über⸗ tragen. Der Verwaltungsaffiſtent Ludwig Hennenlotten im Stadtteil Käferthal ſoll zur Beurkundung ſämtlicher ſtandesamtlicher Ver⸗ richtungen, abgeſehen von Beurkundung der Eheſchließungen, er⸗ mächtigt werden. Uebertragen wird: dem Ratſchreibergehilſen Philipp Ziegler von Lügzelſachſen eine Bureaugehilfenſtelle beim Straßenbahnamt und dem Notariatsgehilfen Heinrich Theuerer in Schwetzingen eine Schreibgehilfenſtelle bei der Armenkommiſſton. Verſchiedene Urlaubsgeſuche ſtädt. Beamten werden nach den beſtehenden Grundſätzen verbeſchieden. Der Stadtrat nimmt Kenntnis von der durch Gr. Schöffen⸗ gericht erfolgten Verurteilung: a. des Maurers Anton Johann Schäfer wegen Beleidigung eines Straßenbahnbedienſteten zu einer Geldſtrafe von 10 M. und b. der ledigen Walburga Fuchs hier wegen Sachbeſchädigung, verübt im Notarreſt der Polizei⸗ wache des 5. Repiers zu einer Gfängnisſtrafe von 3 Tagen. Aus dem Geſchäftsbericht des Gemeindegerichts pro 1906 wird folgendes feſtgeſtellt: I. Im Mahnverfahren wurden erlaſſen: 1. Zahlungs⸗ befehle 1906 3511 1905 3593, Widerſprüche gegen Zahlungsbe⸗ fehle wurden erhoben 769 bez. 754; 2. Vollſtreckungsbefehle 1857 bez. 1608. II. Bürgerliche Streitſachen wurden anhängig ge⸗ macht: 1906 4029 1905 4097, Hiervon wurden erledigt: a) durch Urteil 3005 bez. 3008, b) durch Vergleich 96 bez. 55, e) durch Ver⸗ zicht, Beruhenlaſſen durch Ausbleiben des Klägers oder beider Teile 810 bez. 851, d) unerledigt blieben 118 bez. 183. Dieſe un⸗ erledigten 118 Fälle reſtieren größtenteils aus dem Monat Dez. ſtellung 1906 und fanden überwiegend im Januar 1907 ihre Erbedigung. c) Berufungen wurden eingelegt 218 bez. 168. III. Sühneverhandlungen 1906 726 1905 708. Ueber Beleidigungen und Körperverletzungen wurden erledigt: a] durch Verſöhnung 85 bez. 69, b) durch Beruhenlaſſen beim Aus⸗ bleiben des Privatklägers oder beider Teile 87 bez. 75, o durch Scheitern des Sühneverſuchs 540 bez. 555, unerledigt blieben 14 bez. 9. IV. Arreſte und einſtweilige Verfügungen: 1906 76 1905 74. V. Sporteleinnahmen: 1906 Mk. 10 429.37 1905 10 337.90. Die Zahl der Geſchäftsnummern betrug in gemeinde⸗ gerichtlichen Sachen 46 579 bez. 45 289. Vollſtreckbare Ausferti⸗ gungen wurden erteiſt: 2950 bez. 2687. Gemeindegerichtsſitzungen fanden ſtatt 88 bez. 53. N Sffrie Auszeichnung. Die Firma Muſifwer e; L. Spiegel u. Sohn in Ludwigshafen./th wurde auf der gaſtwirtsgewerblichen Ausſtellung in Karlsrube für aus⸗ geſtellte automatiſche Muſiktverke mit goldener Meda 1 ausgezeichnet. Interna uszeichnung. is vo Hiude zer Wurs⸗ den Hof, neben dem Reſtaurant zum Weinberg), alen Kochkunſtaus⸗ deren Tochker, die Luiſe Boffo fabrik von Friedrich Imhoff, J 1, 4, für ihre ausgeſtellten Fleiſch⸗ und Wurſtwaren das Diplom mit der goldenen Me⸗ dgille verliehen. ae Dr. H. Haas⸗ ſchen Buchdruckerei herausgegeben wird, iſt erſchtenen und lann in allen Vuchhandlungen und von allen Kolporteuren bezogen werden. Der Perlag iſt bei der Bearbeitung des handkichen Heftchens auch diesmal bemüht geweſen, den Wünſchen des Publikums nach Mög⸗ lichkeit Rechnung zu tragen. Neu aufgenommen ſind die Bahn⸗ ſtrecken Bruchſal—Hilsbach, Ludwigshafen—Worms—Fraukfurt, Ludwigshafen—Mainz—Frankfurt, Worms—Grünſtadt, Mos⸗ bach-—-Mudau und die Heidelberger Bergbahn. Des weiteren kann die Ankunft und der Abgang der Züge auf den Bahnſteigen in Mannheim nachgeſchlagen werden und ſchließlich wird es als ſehr praktiſch empfunden werden, daß die Fahrkartenpreiſe und die Kilometerzahl ab Hauptbahnhof Mannheim nach den dadiſchen, pfälziſchen, preußiſch⸗heſſiſchen, elf württembergiſchen, Rhein⸗ und norddeutſchen Hauptſtationen darin verzeichnet ſind. So wird das kleine Heftchen, das wieder zu dem billigen Preis von 15 Pfg. zu haben iſt, immer mehr zu einem unentbehrlichen Begleiter. * Jungliberaler Verein Mannheim. Die nächſte Verſamm⸗ lung findet ſtatt Dienstag den 30. April, abends ½9 Uhr, im oberen Saale der„Landkutſche“, D 5, 3, 2. Stock(Eingang durch Herr Profeſſor Joſeph Metzger⸗Heidelberg wird einen Vortrag halten über: „Die Einigung des Liberalismus“. In Anbetracht des augenblicklich im Vordergrunde des politiſchen Intereſſes ſtehenden Themas iſt zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder und aller Freunde der liberalen Sache geboten, um ſo mehr, als wäh⸗ rend der nunmehr beginnenden Jubiläumsfeſtlichkeiten eine Ge⸗ legenheit zu politiſchem Meinungsaustauſch ſich ſchwerlich bieten wird. *Errichtung einer Milchküche für Säugliunge. Der Frauen⸗ verein Mannheim hat in ſeine nie erlahmende, alle Gebiete der ſozialen Fürſorge umfaſſende Tätigkeit auch die Säuglings⸗ fürſorge einbezogen. Viele ſchöne Erfolge ſind der Abteilung VIII, der dieſes Spezialgebiet übertragen iſt, unter der ver⸗ ſtändnisvollen, eifrigen und ſchaffensfreudigen Leitung von Frau Kommerzienrat Helene Röchling und des Veirates, Herrn Oberamtmann a. D. Eckhard, ſchon beſchieden geweſen. Aber wenn das Uebel, die auch in unſerer Stadt jeden Sommer eine erſchreckend hohe Ziffer erreichende Kinderſterblichkeit, an der Wurzel gefaßt werden ſoll, dann muß der unbemittelten Bevölker⸗ ung Gelegenheit gegeben werden, eine nach genauen ärztlichen Vorſchriften behandelte Säugkingsmilch zu mäßigem Preis beziehen zu können. Das Nichtvorhandenſein einer ſolchen Bezugsquelle iſt ſeither fehr mißlich empfunden worden. Mit umſo größerer Genug⸗ tuung wird deshalb die Nachricht aufgenommen werden, daß die Abteilung VIII des Frauenvereins in einem Anbau der Volks⸗ küche III, Alphornſtraße 2— Eingang von der Straße rechte Seitentüre— heute eine ſolche MWilchküche für Säuglinge eröffnet hat. Es bedarf angeſichts der Fatſache, daß der Frauen⸗ verein nur in jeder Beziehung vorbildliche Einrichtungen ins Leben ruft, eigentlich nicht erſt beſonders hervorgehoben zu werden, daß auch dieſe neueſte Schöpfung wirklich muſtergültig iſt. Alle Er⸗ rungenſchaften der Neuzeit ſind bei der Einrichtung der Milch⸗ küche nutzbar gemacht worden, ſodaß jede Mutter ſich unbedingt darauf verlaſſen kann, daß ſie für ihren Liebling eine Milch ge⸗ liefert bekommt, wie ſie vollkommener nicht herzuſtellen iſt. Das Hauptaugenmerk wird auf peinlichſte Sauberkeit gerichtet. Nichts iſt unterlaſſen worden, um auch in dieſer Beziehung Vorbildliches zu leiſten. Das von Schweizer Kühen bezogene Produkt unterliegt ebenſo genaueſter ärztlicher Kontrolle, wie die Zubereitung der Säuglingsmilch. Wir behalten uns vor, noch eine eingehende Be⸗ ſchreibung der neuen Schöpfung der Abteilung VIIIT des Frauen⸗ bereins zu veröffentlichen und begnügen uns für heute mit dem Wunſche, daß recht piele Mütter die Milchküche frequentieren möchten. * Der Vorſtand des Badiſchen Landesverbands für Hebung des Fremdenverkehrs, beſtehend aus den Herren Stadtrat Oſtertag⸗ Karlsruhe, Graf Vitzthum von Eckſtädt⸗Baden⸗Baden, Victor Darmſtaedter⸗Mannheim und Oberſtadtrechnungsrat Weiler⸗Karls⸗ ruhe, wurde vergangenen Freitag von dem Präſidenten des Mini⸗ ſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten, Exzellenz v. Marſchall, empfangen. Im Laufe der nahezu eine Stunde währenden Unterredung ſprach ſich der Herr Miniſter in der liebenswürdigſten Weiſe über die Tätigkeit der Verkehrs⸗ vereine aus und ſicherte ihren Beſtrebungen bereitwilligſte Unter⸗ ſtützung zu; nach ſeiner Anficht iſt von einem Zuſammenwirken der Negierung, der Generaldirektion und der Verkehrsvereine der beſte Erfolg zu erwarten. * Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe. Auf die heute abend ſtattfindende Generalverſammblung ſei an dieſer Stelle nochmals aufmerkſam gemacht. Die u. a. zur Beratung ſtehende Penſionsverſicherung der Kaſſenbeamten iſt von ſo einſchneidender Tragweite, daß es Pflicht eines jeden Delegierten, ſowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber iſt, an der Generalver⸗ ſammlung teilzunehmen. * Pferderennen. Im Schaufenſter des Verkehrsdureaus, Kaufhausbogen 57, ſind während dieſer Woche ſämtliche Ehren⸗ preiſe für die Jubiläums⸗Pferderennen ausgeſtellt. eine herrliche Kollektion von Gold⸗ und Silberſchmiedearbeiten, unter denen namentlich die prachtvollen Ehrenpreiſe für die Haupt⸗ rennen der drei Renntage hervorragen. Auf ſeiner erſten Bergfahrt befindet ſich zur Zeit ein Schraubendampfer der Firma Lünnemann in Ruhrort mit Namen „Wilhelm“. Der Dampfer hat eine Länge von 21 Metern, eine Breite von 4,6 Metern und bei einem Tiefgang von 1,90 Metern eine Maſchine von 150 Pferdeſtärken. Bei einem Kohlenverbrauch von nur 60 Kilogramm in der Stunde legt der Dampfer 6 Kilo⸗ meter zurück. *Eisverſorgung. Im Inſeratenteil iſt eine Bekanntmachung der in Mannheim und Umgegend vertretenen Brauereien enthalten, worin dieſelben— wie auch in früheren Jahren— darauf hin⸗ weiſen, daß Wirtſchaften und Flaſchenbierhändler nicht in der Lage ſind, dem Publfkum zum Kühlhalten ſeiner Eisſchränke das Eis zu liefern und zwar weder unentgeltlich, noch auch gegen Ver⸗ gütung. ſondere wird aber auch davor gewarnt, den Bier⸗ Insbeſ kutſchern Eis abzunehmen, da dieſe zur Abgabe unter gar keinen Umſtänden berechtigt ſind und ſchlimme Folgen von einer Ueber⸗ tretung dieſes Verbots zu gewärtigen haben. Es iſt jedermann hinreichend Gelegenheit geboten, bei den Eisgeſchäften den Eis⸗ bedarf zu mäßigem Preis zu decken. * Aus nſchtiger Urſache brachte der Taglöhner Karl Johann Strauß aus Bernau vor dem Hauſe I 7 9 dem Taglöhner Joſ. Müller bon hier einen ſchweren Meſſerſtich bei, der ihn erheblich verletzte, Das Schöffengericht erkannte gegen den Meſſerhelden auf 2 Monate Gefängnis. 5 Aus dem Schöffengericht. Ein großes Warenlager namend⸗ lich in Seidenſtoffen lag in der Sitzung am Samstag auf einer Bank vor dem Gerichtstiſche ausgebreitet. Sie waren aus dem Laden von Ernſt Kramp an den Planken Die Hebamm⸗ Anna Barbara Kremer Ehefrau, die Juiſe Baum Ehefrau und heß alls uphofe Es iſt dies haben es verſtanden, ſeit 3 Jahren das Geſchäft von Kramp zum Operationsfeld ihrer Diebereien zu machen, ohne daß das Ge⸗ ſchäftsperſonal den Verluſt der Waren entdeckte. Die Luiſe B kam gewöhnlich in Begleit einer der beiden anderen, eina berſchwägerten Frauen und hatte die Aufgabe, die Sachen in einen Korb einzuſacken, welche ihr von ihrer Begleiterin gersicht wund Frau Kremer hat neben ihrem Hebammenberufe noch ein Geſch das von Frau Bofſo geführt wird. Alle paar Monate kamen ſ und kauften Waren in Höhe von—300 Mark zum Wiederver⸗ kaufe. Man ſchöpfte umſo weniger Verdacht, als alle drei Frau in ſehr guten Vermögensverhältniſſen leben. Die Vewejisſtücke fi wohl nur ein Teil der geſtohlenen Gegenſtände, denn die An ſtützt ſich nur auf die bei der Hausſuchung gefundenen Gegenſtän welche die Angeklagten zugeben, geſtohlen zu haben. Außer Dame Seide und geblümter Seide wurden entwendet Seidenb ſchwarze Schürzenſtoffe, Gardinenſtoffe, Satin, ein Dutzend 8 ſchentücher und Futterſtoffe. Bei der Angeklagten Kremer wurde⸗ gefunden Waren im Werte von 244.75., bei der Angeklag Baum im Werte von 26.66 M. und bei der Angeklagten Bo Waren im Werte von 163.20 M. Ferner ſtahlen Frau Ba und Tochter bei Herrn Auktionator Seel ein Paar Vorhänge einen Tintenwiſcher im Geſamtwerte von 29.75 M. Seel h. den Beiden eine Falle geſtellt. Da jedesmal, wenn ſie da war etwas fehlte, legte er eine Partie Vorhänge hin, von dennen auch richtig wieder ein Paar mitgehen hießen. Als er den D ſtahl konſtatiert hatte, ging er den beiden Frauen nach und f ſie am Marktplatze. Sie verlangten ſelbſt einen Schutzmann, dann auch bald in der Wohnung von Seel erſchien und die geſtoh lenen Sachen im Korbe fand; den Tintenwiſcher hatten ſie in d Abort Seels geworfen. Die hierauf in den Wohnungen der F vorgenommene Hausſuchung führte erſt zur Entdeckung der K ſchen Ladendiebſtähle. Die geſtändigen Angeklagten werden urteilt: Frau Kremer zu 4 Monaten, Frau Baum zu 7 Woche Frau Boffo zu 3 Monaten 3 Tagen Gefängnis; den erſteren be Angeklagten wird die erlittene Unterſuchungshaft angerechnet. der Bemeſſung der Strafe wurde in Betracht gezogen, daß Diebſtahl hart an die Grenze des Bandendiebſtahls ſtreift, der die Handlungsweiſe der Angeklagten eine weit ſchwereretrafe ſieht, die Planmäßigkeit des Vorgehens und die guten Vermög verhältniſſe der Angeklagten. 8 * Aus Ludwigshafen. Am Brückenaufgang erlitt abend der 30 Jahre alte Arbeiter Johann Junker aus einen Schlaganfall. Nachdem dem Bewußtloſen d ärztliche Hilfe zuteil geworden war, wurde er mit dem wagen ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Polizeibericht vom 29, April. (Schluß.) 15 JFeuer entſtand auf noch unaufgeklärte Weiſe in der 2 zunt 28. ds. Mts. in einem Arbeitsraum der Schiffs⸗ und ſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft hier, wodurch Pläne und Mob zerſtört wurden. Es wird Brandſtiftung vermutet. 725 Von unbekanntem Täter wurden auf der geſtrigen S meſſe drei Taſchendiebſtähle verübt. Verhafdet wurden 14 Perſonen, darunter eine von Amtsanwaltſchaft Wiesbaden wegen Betrugs verfolgte Kelln aus Darmſtadt, 2 Taglöhner wegen Fahrraddiebſtahls, eine Dienſt magd von hier wegen Diebſtahls einer Geldbörſe und ein Matr wegen Diebſtahls. Sport. * Zu den Mannheimer Jubiläumsrennen berichtet Deutſche Sport: Aſtulf wird im Preis der Stadt Mannheim v Herrn M. Lücke geritten werden. Wer den Hengſt in der deniag ſteuert, iſt zur Zeit noch nicht beſtimmt.— Kiaglar, der ir der letzten Zeit nicht ganz in Ordnung war, hat auf der heimer Bahn wieder einen guten Canter abſolvdiert und ſicherer Starter in der Badenia.— Monf. Deffis ko Acté, die der franzöſiſche Herrenreiter in der Bad ſollte, wird ebenſo wie Begone ihr Engagement uner — Intermede, der Hengſt des Herrn F. W. May Erfüllung ſeiner Mannheimer Engagements nicht land verbleiben, ſondern nach der Badenia nach§ rückkehren.— Meridian ſoll beſtimmt in der Badenia, unter Herrn M. Lücke ſtarten.— Aus dem Werner St Freilich und Theodore gemeinſam in der Badeniag ſtarten, dore unter Dr. Rieſe, Freilich eventuell unter Herrn M falls Meridian ſchließlich doch auf eine Teilnahme denia verzichten ſollte. Kreppwör und Excelſa, die n Engagements haben, werden für noch offene Renne nannt. Frangipani, der in Mannheim nicht läuft, iſt loch beſtimmt. 9 * Rennen zu Hamburg⸗Horn. Die Hauptkonkurre mit 15000 M. ausgeſtattete Frühjahrs⸗Handicap, an gegen Reichsſtern, dem Beliſar vor Loki folgte. Domino, Frithjof und Mückebein endeten im geſchlag In dem bon Kourgan gewonnenen Jagdrennen kam de Rambler II. ein Held aus tauſend Schlachten, ſo unglü Fall, daß ihn eine Kugel erlöſen mußte. Sein Reiter, Sydow, erlitt keine Verletzungen. Theater, Runſt und Wiſſenſch Vom Theater. Die Intendanz hat, wie wir vernehr zumeiſt mit gutem Erfolg an einer Anzahl von Bühne Juſtſpiel„Die von Hochſattel“, von Stein und einer in ihrem einen Teile neuen Kompagnie⸗Firma, zu führung angenommen und gedenkt dasſelbe eheſtens Bretter gehen zu laſſen.— Die Premiere der Operette zelle Nitouche“ ſoll am 17. Mai im Neuen Theater im garten ſtattfinden. Für den 22. Mai iſt eine Wiederholun „Triſtan und Iſolde“ in Ausſicht genommen. Des u verheißt der Opernſpielplan für die nächſte Zeit in bun „Salome“,„Die luſtige Witwe“,„Figaro's Hochzeit“„ „Cavalleria ruſticana“,„Pagliacci“ und„Der Wide Zähmung“. 5 Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik Lndwigshafen veranſtaltet am Donnerstag, den 2. Mai 1907, abends Konzert in der oberen profeſtantiſchen Kirche. Soliſter Fräulein Meta Nett aus Ludwigshafen(Alt) und Fi Schmidt⸗Lux aus Frankfurt a. M.(Orgel). liegt in den Händen des Herrn H. Bieling. Hochſchulnachrichten. Der erſte Aſſiſtent am pak anatomiſchen Inſtitut der Univerſilät Heidelberg a Dr. E. Schwalbe iſt als Proſektor an das ne Krankenhaus in Karlsruhe berufen worden.— Den mufikdirektor Prof. Dr. Philipp Wolfrum in He vom Prinzregenten von Bayern für feine erfſolgreiche bei der Herſtellung eines neuen Geſangbuches für Lirche in der bayeriſchen Pfalz die 3. Klaſſe des Verdi⸗ vom hl. Michael verliehen worden.— In Freiburg(B jüdiſchen S angeſchloſſene Verbindung„Ivria jur, et phil. A. W T, Privatdozer und Fi B. nach G 4. Seſte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. April. zu Berlin, Landrichter Dr. H. Fürſtenau iſt zum.o. Profeſſor ernannt worden.— Für das Frauenſtudium an der Uni⸗ verſität Berlin iſt inſofern eine Erleichterung geſchaffen worden, als die große Mehrzahl der Dozenten den zugelaſſenen Gaſth aſthörer⸗ innen die Teilnahme an ihren Vorlefungen ohne! es ge⸗ den„Singener Das Hohentwielſpiel⸗Kamitee Nachr.“ einſtimmig, das Lorenzſche Hohentwielfeſtſpiel„Unter beſchloß nach der Reichsſturmfahne“ in gefürzter Form auch im laufenden Jahr, und zwar in den Mongten Juli und Auguſt, zur Auf⸗ führung zu bringen.„Die Spielleitung wurde, ſchreibt das Blatt, dem Direktor des Stadttheaters in Mühlhauſen(Elſ.), Herrn Heinrich Schwantge übertragen. Es iſt dem Komitee gelungen, durch den Abſchluß günſtiger Verträge mit dem Autor und der Firma Kaiſer in Baſel, die die Koſtüme liefert, den Koſtenvoranſchlag weſentlich zu reduzieren, ſodaß jedes Riſiko ausgeſchloſſen erſcheint. Die Garantieſcheine ſind gegenwärtig zur Zeichnung im Umlauf; es wurden bereits ftber 10000 Mk. gezeſchnet.“ Ein geſteßlener Böcklin. Der bereits gemeldete Böcklinfund durch die Frankfurter Kriminalpoltzei iſt in der in der Preſſe ge⸗ ſchilderten Weiſe nach den Angaben von maßgebender Stelle im Man iſt in Weimar längſt zu der Ueberzeugung gekommen, daß in den neunziger Jahren Bilder⸗ und Kunſtdiebſtähle im großherzoglichen oß geradezu ſyſte⸗ matiſch verübt worden ſind: die untrüglichſten Beweiſe dafär baben der Bachprozeß bezw. die gelegentlich der Vorunterſuchnug unternommenen Recherchen ergeben. Man glaubt, daß noch mehr Kunſtgegenſtände in jener Zeit geſtohlen worden Fnd, von denen man aber, da keine Verzeichniſſe geführt wurden, keine feſten Nachweiſe oder ſolche überhaupt nicht hat. Das er⸗ erwähnte ſyſtematiſche Vorgehen der„Intereſſenten“ begann ge⸗ legentlich der Renovation der Dichterzimmer im Schloß, wobei auch in den anderen mit Kunſtkoſtbarkeiten jeden Genres vollge⸗ pfropften Gemächern und Sälen viel verändert und vieles dabei kranslosziert wurde. Manches Wertwolle wanderte damals ab⸗ ſichtlich oder unabſichtlich in entlegenere Räume, vieles auf die Böden und andere, weniger dem allgemeinen Verkehr dienende Oertlichkeiten, um allmählich dann den Weg in die Fremde zu nehmen. Es wird ſich zweifellos mit der Zeit alſo noch ſo nanches herausſtellen. Was das Frankfurter Böcklin⸗ bild im Speziellen anlangt, ſo iſt es merkwürdiger Weiſe in Weimar ſelbſt in Fachkreiſen ſo gut wie gar nicht bekannt geweſen; auch findet ſich weder in den Böcklinwerken etwas von ihm er⸗ wähnt, noch exiſtiert eine Photographie oder dergleichen von dem Gemälde Zweifellos ſtammt es aber aus der früheſten Periode des Meiſters, vielleſcht während ſeines Aufenthaltes in Weimar. Bezüglich der Täterſchaft wird wie bei Gelegen⸗ heit des Bach⸗Prozeſſes auch immer wieder auf eine verſtorbene Perſönlichkeit verwieſen. Damit kann niemand anders gemeint in als der verſtorbene Küchenmeiſter König, auf deſſen Schuldkonto nach berühmten Muſtern ſo vier gebucht worden iſt. Ob man mit dieſer Vermutung in dem vorliegenden Falle das richtige getroffen hat, wird vielleicht die Unterſuchung ergeben, vielleicht aber auch nicht. Für eine Hamburgiſche Univerſität kritt die Hamburgiſche wiſſenſchaftliche Stiftung kräftig ein. Nachdem ſie aus privaten Mitteln, insbeſondere durch das Vermächtnis des Milliardärs eit, ein Kapital von vier Millionen geſammelt hat, tritt ſie nunmehr an die Oeffentlichkeit mit einem Aufruf um weitere Geldgaben, um den Gedanken an eine Univerſitätsgrün⸗ dung in Hamburg zu verwirklichen. Eine„Oeſterreichiſche Bühnenunjon“. Unter dieſem Namen planen die Theaterangeſtellten und Bühnenarbeiter ganz Oeſter⸗ reichs eine Maſſenorganiſation, um ihre Intereſſen energiſcher wahrnehmen laſſen zu können. Die erſte Aufführung von Strauß'„Salome“ in der Schweiz fand am Freitag im Stadttheater zu Zürich mit großem Er⸗ ſofg ſtatt. 5 Aus dem Grossberzogtum. * Heidelberg, 29. April. Geſtern Abend fuhren in der Rohrbacherſtraße zwei Radfahrer von Mannheim, der verhei⸗ ratete Spengler Karl Schmidt und der Schloſſer Johann Haas, mit ihrem Tandem die über die Straße laufende Frau Privatier Charlotte Brünings von hier an, ſo daß ſie rücklings zu Boden ſtürzte. Sie erlitt einen Schädelbruch, dem ſie im Laufe der Nacht erlag. Ein Verſchulden der Radfahrer ſoll nicht dorliegen. de. Sulzburg, 28. April. Heute wurde das Erho⸗ lungsheim der badiſchen Handwerker ſeiner Be⸗ flimmurg übergeben. Der arrangierte Sonderzug brachte etwa 200 Gäſte hierher, die ſich um ½11 Uhr zum Erholungsheim be⸗ gaben. Der Präſident des Verbandes bad. Gewerbe⸗ und Hand⸗ werkervereinigungen, Niederbühl, hielt die Begrüßungsanſprache, An den zurückgetretenen Miniſter Dr. Schenkel ſoll eine Adreſſe geſandt werden. Regierungsrat Dr. Schneider ſprach im Auf⸗ tioge der Regierung den Dank für die Einladung aus und über⸗ drachte folgende Ordensauszeichnungen: Die Friedrich⸗Luiſen⸗ Medaille für Privatier Friedrich Fiſcher⸗Freiburg, das Ritter⸗ keuz des Zähringer Löwenordens für Herrn Schuhmachermeiſter Helferich⸗Heidelberg. Fiſcher⸗Freiburg hielt die Feſtrede. Es wurden Huſdigungstelegramme an den Kaiſer und das Groß⸗ herzogspaar geſandt. Auch an Miniſter Dr. Schenkel wurde ein Gruß telegraphiſch übermittelt. Die Großherzogin ließ eine Prachtvolle Standuhr überreichen, die im Saale Aufſtellung fand. Die Feier wurde durch Muſik⸗ und Geſangsvorträge verſchönt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. E. Mutterſtadt, 29. April. Der in den Zoer Jahren nde, in Ludwigshafen beſchäftigte, verheiratete Michael upp wurde heute vormittag tot aufgefunden. Der Arzt kon⸗ ſlatierte einen Herzſchlag. Letzte achrichten und Telegramme. * Karlsruhe, 29. April. Zum Oberdirektor des Waſſer⸗ und Straßenbaues als Nachfolger des Freiherrn von Bodman dürfte It.„Irkf. Ztg.“ Geheimrat Krems auserſehen ſein. * Annweiler, 29. April. Der Klammermacher Feldweg, 48 Jahre alt und Vater von ſechs Kindern, beſtieg dor Touriſten probeweiſe den ſteilen Aſſelſtein und ſtürzte ab. Er war ſofort tot. * Hamburg, D. April. In dem Beleidigungsprozeß der Reedereifirma Wörmann gegen die„Irkf. Ztg.“, der vor dem Schöffengericht 1 verhandelt wurde, kam es zu einem Der beklagte verantwortliche Rebakteur der„Frkf. Zig.“ Albert Bueſching gab durch ſeinen Vertreter die Erklärung ad, daß er nicht die Abſicht gehabt habe, die Firma Wörmann zu be⸗ leidigen. Die Koſten des Verfahrens werden geteilt. * Prag, 29. April. Der Kaiſer erließ an den Statt⸗ ein Handſchreiben, in dem er der vielen Kundgebungen mung mit tiefer Nührung gedenkt und ſeine Genng⸗ en Aufſchwung und ſeiner Freude über de dt Prag ausdrückt. Paris, 29. April. Infolge beftiger Reden, welche ſie in Verſammlungen en, ſind Bousquent, der Generalſekretär des Shndikats der nittelbranche ſowie die Mitglieder des Arbeitsbundes de Lahaye li worden. Paris, 23. April. Der Ausſtand der Café⸗Kellner ſoll ſolange dauern, bis die Arbeitgeber das Syndikat der Arbeitnehmer anerkennen. heute Ve ttag verhaftet Zur Arbeiterbewegung. * Offenbach ſa.., 28. April. Die im Deutſchen Metallarbeiterver band organiſierten Arbeiter der Offenbacher Metallinduſtrie, die geſtern nach Ahlauf der Kündigungsfriſt in den Ansſtand getreten ſind, nahmen in einer am geſtrigen Abend abgehaltenen öffent⸗ lichen Verſammlung zu der durch den Ausſtand geſchaffenen Lage Stellung. Ueber die in den letzten Tagen gepflogenen Verhandlungen, die eine Einigung nicht ergaben, wurde ein⸗ gehend Berſcht erſtattet. In einer Reſolution lehnte die Arbeiterſchaft die Verantwortung für die nunmehr geſchaffene Lage ab. Die Fabrikanten hatten ſich noch am geſtrigen Tage mit einem Aufrufe an die Arbeiterſchaft gewandt. In dem Aufrufe heißt es:„Arbeiter, wenn Ihr den Kampf verhüten wollt, dann beſtimmt Eure Kommiſſionsmitglieder zur als⸗ baldigen Aufnahme der Verhandlungen auf den von den Arbeitgebern beſtimmten, näher erwähnten Grundlagen. Die Kommiſſion der Arbeitgeber, iſt jetzt noch dazu bereit. liegt in Euerem Intereſſe, dies zu tun, da Ihr ſonſt Euch ſelbſt die ſchlimmen Folgen eines Ausſtandes zuzuſchreiben habt. Erwägt, ob Ihr nicht vorziehen könnt, mit den Arbeitgebern in Frieden zu verhandeln.“ Wie verlautet, werden die Fabri⸗ kanten den Ausſtand mit einer allgemeinen Ausſperrung be⸗ antworten. Der Kaiſer in den Reichslauden. * Straßburg, 29. April. Der Kaiſer nahm heute Vormittag 10 Uhr vor dem Kaiſerpalaſt den Vorbei⸗ marſch der Truppen der Garniſon Straßburg ab. In General⸗ uniform trat der Kaiſer vor das Portal des Kaiſerpalaſtes, begleitet vom Fürſtenſtatthalter und vom kommandierenden General. Die Truppen marſchierten ſämtlich zu Fuß vorüber und zwar in Zügen. Nach der Parade nahm der Kaiſer noch mehrere militäriſche Moldungen entgegen und begab ſich ſo⸗ dann zum Frühſtück zum kommandierenden General von Hentſchel⸗Gilgenheimb. Der Reichskanzler ſpricht über die answürtige Politik. * Berlin, 29. April. Der Senjorenkonvent des Reichstags beſchloß auf die Tagesordnung der morgigen Sitzung den Etat des auswärtigen Amtes zu ſetzen, zu deſſen Beratung der Reichskanzler erſcheinen wird. Deutſchland und Frankreich. Paris, 28. April. Der„Petite Pariſien“ veröffentlicht in ſeiner morgen früh erſcheinenden Nummer weitere Unterredungen mit deutſchen Parlamentariern über die Frage der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen. Reichstagspräſident Graf Stolberg ſagte: Wir ſuchen in Marokko lediglich Abſatzgebiete. Eine gute Ver⸗ ſtändigung mit Frankreich iſt für den Schutz und die Entwicklung unſeres Handels in Marokko notwendig und alle meine Lands⸗ leute ſind von den Vorteilen eines ſolchen Abkommens durchdrun⸗ gen. Das wirtſchaftliche Gebiet iſt es, auf dem Frankreich und Teutſchland berhandeln können. Man hat in Frankreich biswei⸗ ler geglaubt, daß unſere Regierung kriegeriſch ſei. Ich behaupte im Gegenteil, daß kein Souverän friedlicher iſt, als unſer Kaiſer, welcher ſich gern den Titel eines Friedensfürſten beilegen möchte. Wenn wir wünſchen, uns mit Frankreich zu verſtändigen, ſo ſtre⸗ ben wir nicht minder an, in guten Beziehungen zu England zu leben. Wir wollen mit dieſem großen Lande dauerhafte normale Beziehungen herſtellen. Auch die Reichstagsabgeordneten Spahn, Naumann und andere betonten in ähnlichen Worten die Friedens⸗ liebe des deutſchen Volkes. Der 1. Mai. *Paris, 29. April. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung am 1. Mai werden in dieſem Jahre dieſelben Maßregeln getrof⸗ fen werden wie im vorigen Jahre. Zur Lage in Rußland. Petersburg, 29. April. Der Senat kaſſierte das den Chefredakteur der„Bürgerzeitung“ Propper wegen politiſchen Preßvergehens zu 1 Monat Gefängnis verurteilende Erkenntnis des Oberlandgerichts vom Dezember und ordnete die Einſtellung des Verfahrens wegen mangelnden Schuldbefundniſſes an. Warſchau, 29. April. Das Militärgericht hat den deutſchen Reichsangehörigen Oſten wegen Zugehörigkeit zur revolutionären Militärorganiſation zu vierjähriger Zwangs⸗ arbeit verurteilt. Die Politik der Liebenswürdigkeiten. Hampton Reads, 28. April.(Auf deutſch⸗atlanti⸗ ſchem Kabel.) An Bord des deutſchen Panzerkreuzers„Roon“ fand heute Tee und Tanz zu Ehren der amerikaniſchen Offiziere und ihrer Damen ſtatt. Die zahlrich erſchienenen amerikaniſchen Gäſte äußerten ſich dem Commodore Kalau vom Hofe gegenüber in ſchmeichelhaften Worten über den glänzenden Verlauf der Veranſtaltung, mit der auch eine Varitee⸗Vorſtellung verbunden war. Unter den Anweſenden befanden ſich auch die Admirale Evans und Thomas, ſowie General Grant nebſt Gemahlin. Der Verkehr zwiſchen den deutſchen und den amerikaniſchen Offizieren war äußerſt intim, Commodore Kalau vom Hofe wird mit Ein⸗ ladungen auch von engliſcher Seite über⸗ häuft. Für morgen lud Commodore Kalau vom Hofe die amerikaniſchen und fremden Admirale zum Frühſtück an Bord des Panzerkreuzers Roon“. Geſtern war Commodore Kalau vom Hofe zur Tafel bei Admiral Epans geladen. Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 2. April. Am Bundesratstiſch die Staatsſekretäre Freiherr von Stengel, Kraetke und Finanzminiſter Freiherr von Rheinbaben. 8 Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten. Zunächſt wird der Geſetzentwurf betr. Aenderung des Reichsbeamtengeſetzes in Verbindung mit dem Be⸗ amtenhinterbliebenengeſetz und dem Militär⸗ hinterbliebenengeſetz beraten. Staatsſekretär Freiherr v. Stengel führt aus, wenn wir dieſen drei Geſetzen tauſenden von Beamten und Milttärs die Sorge um die Exiſtenz ihrer Hinterbliebenen exleichtern, ſo handeln wir im Intereſſe des Reiches und der Bundesſtaaten. Was ſpeziell die Penſionsverhältniſſe der Beamten anbelangt, ſo iſt durch das Vorgeben auf dem Gebiete der Militärpenſions⸗ geſetzgebung eine Verbeſſerung der Penſionsverhältniſſe der Be⸗ omten geradezu eine gebieteriſche Notwendigtett und ein Gebot der ausgleichenden Gerechtigkeit geworden. Dieſes rechtſertigt über die ſchweren Bedenken hinwegzuſehen, die bei der noch immer unerfreulichen Finanzlage beſtehen müßten. Bei allem Wohl⸗ wollen für die Beamten und Relikten dürfe man ſich nur auf das Notwendige beſchränken. Das hier Vorgeſchlagene könnten die Regierungen gegenüber den Stenerzahlren noch verantworten. Unter den vielſachen Verbeſſerungen der Penſionsbezüge find zu nennen: Die Herauffetzung des Anfa Sbetrages von 15/%80 auf 20/50 ſowie die Aukbeſſerung der Witwengelder um denſelben Prozentſatz, ferner die allgemeine Erhöhung des Mindeſtwitwen⸗ geldes auf 800 Mark und die allgemeine Einbeziehung eines Gnadenquartals anſtelle eines Gnabenmonats auch für die Hin⸗ terbliebenen. Redner hofft ſchließlich, daß die drei Geſetzentwürfe im Hauſe eine wohlwollende Aufnahme finden mögen.(Lebhafter Beifall]. Graf Hompeſch(Ztr.] beantragt Kommiſſionsberatung. 5 Siebenbürger(konſ.) u. Graf Oriola(natl.) ſtimmen dieſem Antrag zu. Ebenſo Günther(freiſ. Volksp.). Nachdem noch Südekum(Doz.), Schultz(Reichspartei) und Liebermann von Sonneuberg(Wirtſch. Vereinig) ſich in demſelden Sinne ausgeſprochen haben, gehen die drei Ge⸗ ſetzentwürfe an eine Noliedrige Kommiſfion. In der fortgeſetzten Beratung des Poſtetats Itit erkennt Beck⸗Heidelberg(ntl.) an, daß die Poſtverwaltung beſtrebt geweſen iſt, den Wünſchen des Publikums auf Ver⸗ heſſerungen des Verkehrs und den Wünſchen der Beamten zu entſprechen. Redner ſchließt ſich der Reſolution Ablaß an wegen 18facher Anrechnung des Sonntagsdienſtes und des Nachtdienſtes und befürwortet auch die Ausdehnung des Erholungsurlaubes für die Beamten. Die frühere Auf⸗ beſſerung vom Jahre 1897 entſpreche nicht mehr den An⸗ forderungen. Die endgültige Reviſion der Gehaltsregulierung müſſen die Regierungen ſelbſt in die Hand nehmen. Seine Partei ſtimme mit dem Zentrum überein, daß die Behörden den Beamten das Koalitionsrecht einräumen müßten. Die Behörden ſollten ſich außerhalb des Dienſtes nicht ſo ſehr um die Verhältniſſe der Beamten kümmern. Seine Partei er⸗ warte von den Beamten, daß ſie den Takt und den Anſtand wahren und ihre Pflicht erfüllen werden wie es ihrem Eide entſpricht. Seine Partei hofft, daß den berechtigten Wünſchen der Beamten entſprochen werde und man mit Genugtuung auf die Poſtverwaltung blicken könne.(Beifall.) S tinger(Soz.) führt aus: Die Mindereinnahmen der Poſt infolge der Reform des Poſtkarten⸗ und Druckſachen⸗ verkehrs ſollten für die Poftverwaltung eine Lehre bilden. Durch ſolche Maßregeln ſei das Vertrauen in die Poſtperwal⸗ tung arg erſchüttert worden. Redner ſpricht ſich gegen die Oſtmarkenzulage aus, weil dadurch die Beamten zu willen loſen Werkzeugen der Regierung degradiert werden würden⸗ Er ſtimme den Reſolutionen betreffend Reorganiſation der Beamtenlaufbahn und betreffend Nacht⸗ und Sonntagsdienſt zu. In Bezug auf den Nachtdienſt beſtünden noch große Miß⸗ ſtände, namentlich in Leipzig. Die Einſtellung des Geldbrief⸗ verkehrs am Sonntag ſollte den Geldbriefträgern eine Er⸗ leichterung bringen, ſtatt deſſen würden ſie an den Sonntagen mit ſonſtigen Dienſtleiſtungen belaſtet. 5 Staatsſekretär von Stengel führt aus: Die Bedenken des Vorredners, daß die Verhandlungen über einen Geſetzentwurf, der die außerordentliche Beihilfe für die Poſt⸗ beamten enthalte, ins Stocken geraten ſeien, ſeien unbegründet. Die Vorlagen ſeinen ſoweit vorbereitet, daß ſie demnächſt dem Bundesrat zugehen werden und es ſei anzunehmen, daß dieſer denſelben ſeine Zuſtimmung erteilen werde. rHUcnnR Berliner Produktenbörſe. Berlin, 29. April.(Tel.) Produktenbörſe⸗ Das etwas mildere Wetter hat hier die Kaufluſt für Getreide heute etwas gelähmt, ſodaß die von vornherein herbei⸗ gezogenen ermäßigten Anerbietungen teilweiſe einen merk⸗ lichen Druck auf die Preiſe von Weizen, Roggen und Hafer ausübten. Greifbares Getreide wird feſtgehalten. Rüböl auf Oktober begehrt und höher, auf Maj nicht erheblich ver⸗ ändert. Wetter: milder. Berlin, 29. April.(Telegramm.)(Produktenbörfe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 27 29. 27 29. Weizen per Mai 197.75 196- Mais per Mai 14075 141. Jan 199.50 197 75„ Juli 139.— 138.— „ Sept. 191 75 190 50„Sevpvt.—.—. Roggen per Mai 1888 75 188— Rübsl vper April 71.50 72 „Juli 188.50 188.25„ Mai 609 50 69 80 „Sept. 172.23 17175„ Oktbr. 64.50 65 50 Hafer per Mai 188 0 188Spiritus 70er loco——— „Juli 19,50 191.25 Weizenmehl 26 75 28 75 „ Sept. 167.— 167 25 1dtoggenmehl 25.70 25.70 Budapeſt, 29 April.(Teiegramm.) Getreidemarkt. 27. 29. per 50 kg. ver 80 kg Weizen per April——— feſt——2 rußhig „ 5„ Mai 870 871 898 899 „5 909 910 933 9384 Roggen per April——— feſt——— ruhig „„ Mit!;k?„ „„ TT 779 781 Hafer per April——— ſtetig—— „„ 787 7% 3535588 682 688 6898 6 90 Mais per Mat 568 5 69 feſt 588 5384 ruhig „„ Jufi 574 5 75 582 588 Kohlraps p. Aug. 14 20 14 30 feſt 14 25 1485 feſt Wetier; Feucht. — Maunheim, 29. April. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Jolkswirtschaft. Verein Chemiſcher Jabriken in Maunheim. In der heute Vormittag abgehaltenen ordentlichen Generalverſammlung wurden von achtzehn Aktionären 1785 Aktien vertreten. Sämtliche Punkte der Ta⸗ gesordnung wurden einſtimmig und ohne Debatte genehmigt und Vorſtand und Aufſichtsrat Decharge erteilt. Der turnusgemäs aus dem Aufſichtsrat ausſcheidende Fiskalanwalt Georg Selb wurde einſtimmig wiedergewählt. Auf die Anfrage eines Aktionärs bezüglich der Neubauten und der Ausſichten im lauſenden Jahre wurde mitgeteilt, daß man infolge der guten Geſchäftslage wie⸗ derum ein günſtiges Reſultat erhoffen dürfe. Die Steigerung der Löhne und der Rohſtoffe müſſe man allerdings auch berückfichtigen. Was die Umbau⸗ bezw. Neubauten betreffe, ſo ſeien dieſe durch die Jabrikation von neuen Verfahren, die teilweiſe unter Patentſchutz ſtöhen, oder noch kommen, bedingt. Es ſei anzunehmen, daß auch in der in Ausſicht genommenen neuen Fabrikation ein gutes Reſul⸗ tat erzielt werde. Herr Bankdirektor Kuhn ſprach am Schluſſe der Verſammlung namens der Aktionäre dem Vorſtand und Ver⸗ waltung für die außerordentlich gute Geſchäftsführung ſeinen Dan dus. Der Brutto⸗Vetriebs⸗Ueberſchuß beträgt M. 2 067 148.28, wodon abgehen: Skonti, Proviſtonen uſw. M. 189 540.80, General⸗ Unkoſten M. 155 980.60, Erneuerungen an Apparaten und Ein⸗ richtungen M. 51 820.60, verbleibt M. 1 699 806.28; hieraus find ſtatutenmäßig 5 Proz. Amortiſation auf Immobilien⸗ und Appa⸗ ratekonto zu verwenden M. 166 985.56, ſodaß ein Reingewinn verbleibt von M. 1 532 820.72. Hiervon gehen ab 5 Proz. Ge⸗ winnanteil auf 4000 Aktien zu M. 1000 M. 200 000, weitere 5 Prozent Amortiſation auf Immobilien⸗ und Apparatekonto Mark 166 985.58. Jerner wird beantragt: zur Verfügung des Aufſichtsrats der Unterſtützungskaſſe zuzuweiſen M. 30 000, und für Wohlfahrts⸗ einrichtungen M. 14 104.30 zu verwilligen, für Extraabſchreib⸗ ungen M. 200 000, für Verſuche M. 20 000, ſowie für Ueberwei⸗ ſung zan den außerordentlichen Reſervefond M. 100 000 zu ge⸗ nehmigen, Tantiemen und Gratifikationen M. 201 730.86, hierzu Gewinnvortrag aus 1905 M. 200 000, hieraus die Zahlung eines weiteren Gewinnanteils von 15 Proz. M. 150 pro Aktie Mark 600 000 und den Reſt von M. 200 000 auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. Die Gewinnanteilſcheine für das Jahr 1906 werden mit M. 200 für die Aktie ſofort zahlbar erklärt. Das vorliegende Ergebnis darf als ein befriedigendes be⸗ zeichnet werden, namentlich wenn man den außerordentlichen Mehr⸗ auftwand in Betracht zieht, der während des verfloſſenen Geſchäfts⸗ jahres wieder für Arbeitslöhne und Rohmaterialien erforderlich war. Dieſen Mehrausgaben konnte in nur beſcheidenem Maße durch Preisaufbeſſerungen beim Verkauf einzelner Fabrikate be⸗ gegnet werden. Insbeſondere hatte durch die beſtehenden Verhält⸗ niſſe die Rentabilität der Sodafabrikation zu leiden, da die Ver⸗ Kufspreiſe für ſämtliche Sodaprodukte auf ihrem bisherigen niedrigen Stande verharrten. Unſere während der letzten Jahre in Angriff genommenen umfaſſenden Neueinrichtungen und Erwei⸗ terungen ſind zum Teil fertiggeſtellt oder gehen ihrer Vollendung entgegen; dieſelben berechtigen zu der Hoffnung auf eine wie bisher günſtige Entwicklung des Geſchäfts. Für Neubauten wurden von der letzten Generalberſamm⸗ lung berwilligt M. 1 245 862 18, verausgabt wurden 1 020 559.02 Mark, verbleibt ein Reſtkrebit von M. 225 309.11. Um ſich zeigender verſtärkter Nachfrage für einzelne unſerer Fabrikate und von anderer Seite beabſichtigter neuer Konkurrenz auf Grund unſerer langjährigen ſpeziellen Erfahrungen recht⸗ zeitig und wirkſam begegnen zu können, ſehen wir uns genötig! weitere ausgedehnte Betriebsanlagen vorzunehmen; ſoweit es ſich bis jetzt überſehen läßt, benötigen wir dazu für das Jahr 1907 8 6 488 992.69, um deren Verwilligung an den Aufſichtsrat wir erſuchen. Badiſche Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetrans⸗ bort, Mannheim. Nach dem Bericht ergab das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr nach Abzug aller Geſchäftsunkoſten einen Ueberſchuß don Mark 418 579, deſſen Verwendung wie folgt beantragt und genehmigt wurde: Abſchreibungen M. 159 579, 5 Prozent Reſervefonds 1 M. 12 950, 4,5 Prozent Dividende M. 180 000, Tantieme an Vorſtand M. 34 895, Zuweiſung an Casco⸗Verſiche⸗ rungsfonds M. 19 962, Tantieme an Aufſfichtsräte M. 5794, Vor⸗ trag auf neue Rechnung M. 5399. Die beförderten Gütermengen beliefen ſich auf 343 609 Tonnen in 344 Kähnen zu Berg, 211 873 Tonnen in 331 Kähnen zu Tal, zuſammen 555 482 Tonnen. Der Bericht fährt dann fort: Im abgelaufenen Geſchäftsjahr hatten wir ein ſehr lebhaftes Geſchäft in den Monaten Januar und Februar, während im Monat März infolge der erhöhten Zölle die Getreideeinfuhr bedeutend nachließ, weshalb wir in dieſem Monat einen größeren Rückgang im Bergverkehr zu verzeichnen hatten. Auch während der folgenden Monate war unſere Schiffs⸗ park bis Auguſt zu wenig lohnenden Frachten nur ſehr mäßig beſchäftigt. Erſt infolge des eingetretenen Kleinwaſſers vom September ab beſſerte ſich der Frachtenſtand und war unſer Schiffspark bis zum Jahresſchluß vollauf in Anſpruch genommen. Leider hatten wir aber auch im verfloſſenen Geſchäftsjahr ver⸗ ſchiedentlich ſowohl in Ludwigshafen, wie in Mannheim üder großen Mangel an Eiſenbahnwagen zu klagen und hat dadurch die Abfertigung unſerer Kähne nicht nur eine empfindlche Ver⸗ sögerung erlitten, ſondern wir wurden auch noch ſonſt durch dieſen Güterwagenmangel ganz erheblich geſchädigt. ährend der Kleinwaſſerperiode war unſere Kranenlage in Mannheim auf etwa ein Drittel ihrer Leiſtungsfähigkeit reduziert. Auch war der Betrieb im Spätjahr durch einen etwa dreiwöchigen Streik in Mannheim⸗Ludwigshafen teilweiſe geſtört. Das Schiffsparkkonto vermehrte ſich um einen neuen Schrauben⸗ dampfer Louis Gutjahr 3, welcher am 4. Juli 1906 in Dienſt geſtellt wurde. Ferner erfuhr das Werftanlagenkonto einen Zu⸗ gang von M. 20 323,75 für Werflbureauumbau und Zollbureau⸗ neubau ſowie diverſe Gerätſchaften, wogegen ſich das Mobilien⸗ konto um M. 1982,20 für diverſe Neuanſchaffungen und das Deckkleiderkontg um M. 4378,76 für neue Deckkleider erhöhte. „ Bn. Maunheimer Produktenbörſe. Die Preiſe erfuhren heute für alle Getreidearten eine weitere erhebliche Steigerung, was in erſter Linie auf die erhöhten Forderungen des Auslandes zurüc⸗ zuführen iſt. Der Verkehr an der Börſe war recht lebhaft, doch iſt der Konſum infolge der außerordentlich hohen Preiſe zurückhal⸗ end und es wird nur nach Bedarf gekauft. Die offiziellen Notie⸗ rungen ſtellen ſich gegen die letzten Notigen für Weizen um 15 bis Pfg., Kernen 25 Pfg., Roggen 45 bis 50 Pfg., Futtergerſte 25 Hennig. Hafer 28 Pfg, Mais 25 Pfg. und für ſämtliche Sorten werksverbandes ſind geſcheitert und die Erneuerung iſt ab⸗ Weizenmehl um 25 Pfg. per 100 Klgr. bahnfrei Mannheim höher. Die offizielle Tendenz lautet: Getreide aller Gattungen feſt und höher.— Vom Auslande werden angeboten die Tonne per Kaſſe, cif Rotterdam: Weizen Ulka 9 Pud 20⸗25 April⸗Mai M. 148, 9 Pud 30⸗85 prompt M. 148, dito Azima April⸗Mai nach Muſter don M. 150—165, Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗Barletta ſemenee ruſſe per April⸗Mai 80 Kg. zu M. 147, Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗Barletta oder Ruſſo 80 Kg. April⸗Mai M, 146, Roſario or Santa Je 80 Kg. ber April⸗Mai zu M. 147, Redwinter 2 per Abril⸗Abladung M. 140, Kanſas 2 per April M. 141; Roggen 9 Pud 10⸗18 pet April⸗Mai M. 184, dito 9 Pud 15⸗20 per April⸗Mai M. 135.50, do. Bulgar⸗Rumän. 71⸗72 Kg. per April⸗Mai M. 187; Gerſte ruſſ. 59.60 Kg. April⸗Mai M. 128.50, Donaugerſte 59⸗60 Kg. prompt M. 128; Hafer ruſſ. 46⸗47 Kg. per April⸗Mai M. 140, und Donau⸗Rumän. per April⸗Mai je nach Qualität von M. 135.50 bis 141; Mais Laplata rhe terms per Aprik in Säcken M. 108.50, weißer Laplata⸗Mais per April⸗Mai M. 105.50, Mixed⸗Mais per April⸗Mai M. 107, Donau⸗Mais rye terms M. 102 und tale quale M. 92, Odeſſa⸗Mais per Februar M. 104. Waggonfabrik,.⸗G., Raſtatt. Nach dem Bericht für 1906 wurden abgeliefert: 100(34) Perſonenwagen, 22(20) Gepäck⸗ wagen, 354(305) Güterwagen, 27(9) Wagenkaſten für Automobil⸗ Omnibuſſe, 244(146) Lichtmaſte, 63(50) Hebeböcke und verſchie⸗ dene andere Erzeugniſſe. Der Geſamtumſatz betrug M. 2,68 Millionen(M..01 Mill.), der Reingewinn M. 34040(Mark 11 903). Als Dividende auf M. 575 000 Kapital gelangen 5 Proz. (1,5 Prozent) zur Verteilung. Die Erhöhung des Kapitals auf M. 1 200 000 iſt inzwiſchen durchgeführt worden. Bei Jahres⸗ ſchluß lagen für M. 3,62 Mill. li. V. M. 1,77 Mill.] Aufträge vor. Infolge der fortwährend eingehenden umfangreichen Auf⸗ träge ſah man ſich veranlaßt, die Anlagen zu vervollſtändigen; doch kang von den Neueinrichtungen erſt mit Beginn des Früh⸗ jahres 1907 Gebrauch gemacht werden. Willſtätter Mühlenwerksaktiengeſellſchaft, Willſtätt(Baden). Das mit M. 520 000 Kapital ausgeſtattete Unternehmen erzielte in 1906 M. 17 455(i. V. M. 9347) Betriebsüberſchuß, der wieder zu Abſchreibungen verwendet wird. Der Verluſtſaldo von Mark 75 991 bleibt ſomit unverändert beſtehen. Eine Dipidende gelangt wie ſeit Beſtehen der Geſellſchaft(1900) nicht zur Verteilung. Die mit M. 0,34 Mill. verzeichneten Immobilien ſind mit Mark 165000 hypothekariſch belaſtet. Neben M. 223 157(M. 216 617) Akzepten betragen die laufenden Verbindlichkeiten M. 132 368 (M. 163 257), denen M. 266874(M. 226 625) Debitoren gegen, überſtehen. Vorräte ſind mit M. 0,15 Mill.(M. 0,21 Mill.) bewertet. Bercherbrauerei.⸗G. in Breiſach. Die zweite Verſamm⸗ lung der Beſitzer der 4proz. Obligationen der Brauerei beſchloß lt.„Frkf. Ztg.“ die dauernde Herabſetzung des Zinsfußes auf 17 Prozent. Damit iſt die Rekonſtruktion der Geſellſchaft ge⸗ ungen. Die Odenwälder Hartſteininduſtrieaktiengeſellſchaft in Darm⸗ ſtadt beabſichtigt das Grundkapital um M. 200 000 herabzuſetzen. Die württembergiſchen Staatseiſenbahnen vereinnahmten vom 1. April 1906 bis 31. März 1907 72 841000., d. i. eine Zunahme von 3 721181 M. gegen das Vorfjahr. Rheinſchiffahrtskonferenz. Am 1. Mai findet in Heil⸗ bronn eine Konferenz der Vertreter der an der Rheinſchiffahrt beteiligten Staaten ſtatt. Die Bürſtenfabrik Erlangen.⸗G. vormals Emil Kränzlein verteilt nach M. 31 080(i. V. M. 18 098) Abſchreibungen aus M. 125 704(M. 117 687) Reingewinn 9 Prozent(w. i..) Di⸗ vidende. Das laufende Geſchäftsjahr ergab bisher einen Mehr⸗ umſatz. Rheinhafenaktiengeſellſchaft, Baſel. Unter vorſtehender Firma wurde, wie bereits in der Nummer vom 22. April gemeldet, in Baſel eine Geſellſchaft gegründet welche den Zweck hat, den Um⸗ ſchlag von Schiffsgütern im Rheinhafen in Baſel zu beſorgen und dann auch, um Transporte über den Rhein für eigene Rech⸗ nung zu übernehmen. Das Kapital beträgt zunächſt Franks 250 000. In den Verwaltungsrat wurden gewählt: Herr Direk⸗ tor Maggi, Herr M. Fleiſchmann⸗Zürich, Herr Dr. Sulzer⸗ Winterthur, Herr Mühlenbeſitzer Wehrli⸗Baſel, Herr Schäfer, Direktor der Vereinigten Spediteure und Schiffer Herr Rechtsanwalk Lindeck-⸗Mannheim, und Herr Rueff, Inhaber der Firma Steinacher u. Rueff, Antwerpen und Baſel. Die eigentliche Tätigkeit der Firma wird erſt im Frühjahr 1908 beginnen können, indem die Basler Hafenanlagen leiders erſt gegen Ende dieſes Jahres fertig erſtellt ſein werden. Zahlungseinſtellung. Die große Oſtdeutſche Biskuit⸗ und Waffelfabrik in Dirſchau iſt nach der„Frkf. Ztg.“ in Konkurs geraten. Die Forderungen betragen M. 204 315, während nur ein Maſſebeſtand von M. 31 060 vorhanden iſt. Die Deutſche Levantelinie kann auch in dieſem Jahre keine Dividende verteilen. Der erzielte Betriebsgewinn von M. 7684857 (i. V. M. 673 288) dient zur Deckung von Zinſen und Abſchreib⸗ ungen. Ueber die Ausſichten wird keinerlei Angabe gmacht. An Börſenſteuer wurden vereinnahmt: aus Umfatzſtempel im März M. 1 396 069(Februar M..136 460, März 1906 M. 1489 705) und damit im ganzen Fiskaljahre M. 16575 280 (1905⸗06 M. 20 614793); aus Effektenſtempel im März Mark .650 985(Februar M. 7653 282, März 1906 M. 1967 136) und damit im Fiskaljahre M. 40 484 786(1905⸗06 M. 29 774 832). Für das Etatsjahr 1906⸗07 waren für Effektenſtempel Mark 22 807000 und für Schlußſcheine M. 17 339 000 in Ausſicht ge⸗ nommen, an Tantiemeſteuer gingen bis Ende März M. 2318 560 Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Frankfurt, 29. April.(Tel.) Fondsbörſe. Bei Eröffnung der neuen Börſenwoche hielt die Zurückhaltung weiter an. Die Vertagung der Börſengeſetzgebung trotz der verbindlichen Auslaſſungen des Reichskanzlers und des preußiſchen Finanzminiſters wirkte verſtimmend nach. Der Effektenmarkt vermißt ſomit weiter die erwartete Stütze. Auch die günſtigen Chancen betr. die Verlängerung des Stahl⸗ gebrochen worden. Der Montanmarkt lag feft und der Kurs⸗ ſtand zeigte günſtige Tendenz, da man der Alarmnachrichtk wenig Glauben ſchenkt und eine Einigkeit ſicher erwartet. Bahnen größtenteils wenig verändert, amerikaniſche feſter, Lombarden bei Eröffnung ruhig, ſchließlich auf ſpekulative Abgaben matt und bis 22,40 gehandelt; Oeſterr. Staatsbahn feſter. Schiffahrtsaktien feſter, beſonders Nordd. Lloyd auf das Dementi der Verwaltung bezüglich der Kapitalserhöhung. Von übrigen Transportaktien iſt wenig Veränderung zu be⸗ merken. Am Bankenmarkt war das Geſchäft ruhig und die Kurſe behauptet, Schaaffhauſenſcher Bankverein ſchwach im Zuſammenhang mit den ungünſtigen Ausſichten der Bohr⸗ tätigkeit. Es waren auch Gerüchte verbreitet von bevor⸗ ſtehenden Perſonalveränderungen in der Verwaltung, welche jedoch nicht zutreffend ſein ſollen. Der Fondsmarkt lag ſehr ruhig, deuſche Jonds, beſonders Württembetaiſche Staalz. anleihe ſchwächer, letztere auf die neue Emiſſion von Schatz⸗ anweiſungen, Ruſſen behauptet, Argentinier und Mexikaner ſchwächer. Der Induſtriemarkt ließ ziemlich feſte Tendenz er⸗ kennen, Kunſtſeide unter dem Druck von Abgaben 15 pCt. niedriger, Frankfurter Pfandbriefe ſchwach. Die Börſe war ſtill, Lombarden ſchwankend. Uebrige Märkte gut behauptet. Es notierten Kreditaktien 208,25, Diskonto 172,20, Lom⸗ barden 23, 22,50, 22,60. Telegramme der C ontinental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 27 29. Alnſterdam kurz 169.45 169.6 Laris kurz 81825 81 375 Belgien„ 81 133 81.183 Schweiz. Plätze„ 81.10 81 183 Italten 81.116 81.10 Lien 8495 85.— Vondon„ 20.46 30.450 Napoleonsdior 16.24 16.24 lang—.——.— Privat⸗Diskont%½ Staatsvapiere. A. Deutiſche⸗ 27 29 27. 29 3 J Oſch. geicheant 95 48 95.50 Tantahttvaß 99 40 99.— 8—— 84.30 84.10 Zulgaren 97.80 98.— 3„br. konſ. St.⸗An! 95.30 35 2516%½, Griechen 1890 50.20— 84.25 84.19 italten. Rente—. 102 75 5 bad. St.⸗A.„ 100.70 100.8, 1½% Oeſt, Stlberr. 99.809— 310 bad. St.⸗Obl. ſfl—.——. 1½%„ Papierr 100— 99.85 8ʃ0 8„ M. 9410 88.90 Oeſterr. Goldr. 99.30 99.25 3* 300, 88 80 98.80 Portg. Serie! 67 50 67.80 bayer..⸗B.⸗A. 100.70 100.75% dto. N 68.25 68.10 30 do. u. Allg.⸗A. 95.15 95.10 4½ neueRufſen 1905 91.18 91.15 5 55 84——.—. Rußſen von 1880—— 490 3 Heſſen 105 20 101.80 ſpan. ausl. Rente 94.— 94.— 3 Heſten 82.0 82404 Türten v. 1903 89.10 89 80 Sachſen 84 10 8410 Türken untf. 9495 94.95 31½ Mb. Stadt⸗A.05 93.20 958 80 Ungar. Goldrente 945 94.50 e 4„ Kronenrente 94.25 94.25 Ag..Gold⸗A.188——— 4½ Chineſen 1808 97.80 97.40 Verzinsl. Loſe. 5 Saypter uniſtzirte—.— 102.35 Oeſt. Loſe v. 1860 152.— 151.60 Mexitaner änß. 98 50 98.10 Türkiſche Loſe 141.— 141.— inn. 65.40—.— Aktien induſtrieler Unternehmungen Bad. Zuckerfabrik 114.— 114. Ver. Kunſtſeide 370.— 867— Sſidd Immob.—.——.—]ederw. St. Ingbert 8150 81 Eichbaum Mannb. 142 80 142.80] spicharz 128.— 128— My. Akt.⸗Brauere! 140.50 140.50 Walzmühle Ludw 165.— 66.— Rarkakt. Zwetbr. 107.50 107.50 Fahrradw. Kleyer 318.23 818.40 Weltz z. S. Speyer 85.30 8573“ Maſchinenf, Hilbert 93.80 gn 80 Cementw. Heidelb. 160.50 160 70 Maſch. Arm. Klein 117.— 117.— Cementf. Karlſtadt 152 70 82.50 Vaſchinenf. Baden. 300.— 200.— Vad. Anilinfabrik 468.10 467.50] Dürrkopp 371.— 371— Ch. Fbr Grſesheim 239.— 238— haſchinſ. Gritzner 214.50 217.— Höchſter Farbwerk 440.— 489.50 Pfälz. Nähmaſch. 123. 128.— Bereinchem. Kahril 322.— 322.—Röhrenkeſſelfabrit Them. Werke Albert 408 90 405— vorm. Dürr& Co. 51.25 38. Drahbtinduſtrie 139.— 169—Schnellpri. ferkth!. 180.— 189—. Aecumul.⸗F. Hagen 204.50 203.— Jelfabrik⸗Aktien 132.— 130 80 Aec. Böſe, Berlin 70.— 72.— Schubfab. Her: Frkf. 125.— 125.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 199.70 199.— Setlinduſtrie Wolff 143.— 144 Südd. Kabelwerke 184.50 134.50 Lampertsmühl 94.— 94.— Hahmehyer 128.50 128 50 Kammg. Kaiſersl. 180.90 180 90 Elktr.che. Schuckert 113 50 113.55 Zellſtoff Waldhof 396.— 886 90 Allg..⸗G. Slemens 170.75 170.75 Bergwerks⸗Aktien. Jochumer 225 80 226 40] Harpener 209.70 209.7% Zuderus 125— 120.50 Hibernia—— Concordia—.— 346.— Weſterr. Alkali⸗A. 220.— 227 Deutſch. Luxembg. 173— 173.—Oberſchl. Eiſenakt 1038.80 108.80 Friedrichsb. Bergb. 170— 170.— Ger. Königs⸗Laura 228 50 228.— Gelſenkirchner 198.60 199 70 Roßleben 10300 10400 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 225.40 225.40 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 23.30 22.90 Pfälz. Maxbahn 140.50 140 78 Oeſterr. Nordweſtb.——— do. Nordbahn 135.40 135 4„ n——.— Südd. Eiſeyb.⸗Geſ. 174.70 126.50 Gotthardbahn Hamburger Packet 135 25 135.50 Ital. Mittelmeerb. Nordd. Lloyd 125 20 126.5,%„Meridionalbahn 148.— 146.30 Oeſl.⸗Ung. Staatsb 146.60 146.90 Kaktim. Ohio 97.50 98.50 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Pr. Pfdb. unt. 14 15 4„ 0 14 „ 09 —„5„ ½½ Pr. Pfdbr.⸗Bt. Kleinb. b 04 ½% Pr.Nfdhr.⸗Bk⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Nom.⸗ „Pfdhr..9 Obl, unkündb. 12 uut. 0 93.70 99 70 4h. H. B. Pfb. 3 99.25 99 25 Pfdbr. v. 0g 4%„„„ 1907 99 25 99.25 unk. 12 99 90 94 90 7 2 1.— 100.— Pfobr. v. 8g 2 100.76 100.75 89. 64 82 90 92 90% ½%„ 93.— 93.— Pfd. 96/03 92.9) 99 90 5 93.— 98.— „ Com.L bl. 2 0 94.— 94.— v. I,unt 10 101 80 101 80 Feh..B. G. O 94.30 94.50 „ Com.Ol'l. 10% N. W. B. C..10 99— 99.— v. 18½1 94 40 98 80% Mf. B. Pr.⸗Obl. 99 90 99.50 „Com.⸗Obl.%% Pf. B Pr.⸗O. 94.30.— v. 96/6 94 40 93 80 ½% Ft al ſttl.a. C. B. 69 50 69.66 405.— 495.— * ———.— —— 99.50 99.50 100,25 100 23 97.— 97. 92.75 92.75 94.— 94.— 96.— 4% Irt. Huy.⸗Bfpb. 100.— 100.— 1% F. K. V. Pfdbr.05 e, e 4/ f. Oyp U. Rfdh 9%—„— %/% Pr. Nod.(ey. 40% Clx. Bd. Pfd. v 4 4— 100.— 99.70 1909.,10 100.10 95.— 93.10 99 30 1* 5 95.— 9310 1 99 30 96.— *˙1 99 66 unt an 99 60 4% 95 50 95 50 4„ „ * 2 55 7 40⁰ 3 45 5 2* E — — 75 4% Pr. Pfob. unt. o9 99 50 99 50 5 12 99.50 99 50% Mannb. Vert.⸗G.⸗A. Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 186.— 136.— Berg u. Metallb. 184.50 134.80 Zerl. Handels⸗Geſ. 155 10 185 2 Comerſ. u. Disk.⸗B. 117 60 117 60 Darmſtädter Bank 132 35 132.2 Deulſche Bink 228 10 228— Deutſchaſiat. Bank 172.— 171 5 D. Effekten⸗Bank 107 80 107 20 Disconto⸗Comm. 172.— 17250 Dresdener Bank 144 20 144 20 Frankf. Oyp.⸗Bank 202 75 203 75 Irtſ. Hop.⸗Creditv. 156 70 1564 Miener Bantver. 187.10 187.0 Nationalbant 124 70 124 80 Bant ttomane 139.— 159.— Frankfurt a.., 29. April. Kreditarnen 208—, Staats⸗ bahn 146 90, Lombarden 28.20 Ggypter—.—, 4% ung. Woldrente 94.50, Gotthardbohn——, Disconto⸗Commandit 172.80, Laurg ——, Gelfenkuchen 199 50, Darmſtädter 182 50, Handelsgeſellſchaft 155.—, Dres dener Bant 144.5 Deutſche Bant 228.—, Bochumer 227. 10„* 126.40 126.50 112— 112.— 208 20 208 100 40 100.4 190.50 190.5 116 80 116.80 156.— 155.50 140.— 140. 191 30 191 78 143.50 142.70 114.80 114.60 Deſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Fppothenb. Deutſche Reichsbk. Mhein. Kreditbank Rheln. Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bam Mhm. Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. krevitaktten 208.20, Staatsbabn 146.90, Lombarden 22.40, Disconto, Commandit 172.60 — VVCV 85 General⸗Anzeiger.(Abenbblatt.) Mannheim, 27. April. Uursblatt der Mannheimer Produktenbörſe gleichzeitiger Belebung des Geſchäfts Anlaß. Bankaktien ſtändigt zu haben, daß man als allgemeine Weiſung für die Zeich 55 20 konnten ihren Kursſtand ungefähr behaupten. Lombarden nungen auf freie Stücke eine Repartition von 0,8 Proz. für dir wurden unter nachgebendem Kursſtand realiſiert. Warſchau⸗] Zeichnungen mit Sperrverpflichtung eine ſolche von 39% Proz Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei bier. Welzenmebl WAr. 00 0 1 55 15 1 ee ee ee, Noggenmeb! Nr. 0) 27.— 19025—. Getreide in allen Gattungen feſt und höher. * ODeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Barrel zu Mk. 21.10 verzollt, ab Lager Mannheim, per 100 ug netto in Ziſternen zu Mk..80, unverzollt, ab Lager Mannheim. Mannheimer Effektendörſe vom 29. April.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verkehrte ziemlich feſt. Nachfrage beſtand für Weſteregeln Stamm⸗Aktien zu 222 Proz,, Homburger Aktien⸗ biauerei ſporm. Meſſerſchmitt) zu 70 Proz.(71.), Brauerei Schwartz Aktien zu 124 Proz.(125.50.), ferner für die Aktien der Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie zu 143 Proz., Koſtheimer Celluloſe zu 254 Proz. und Zellſtofffabrik Waldhof Aktien zu 337 Proz.(399.]J.— Mannheimer Verſ.⸗Aktien wurden zu 495 Mark und Bad Rück⸗ und Mitverſ.⸗Aktien zu 530 Mark pro Stück umgeſetzt. Aktie n. Banken. Brief Geld Brief Badiſche Bank 186 Br. Storch. Speyer—— 100— phe 50 n——— Weraer, Morins—.— 100— Hfälz. Benk— ico.(J Rormnf. Br. v. Oertge—.— 86. älz. Hyp.⸗Bank— 191 f. Preßb. u. Sptfabr. 144.50—.— „Sp.⸗u. Koh. Land. 141.— 140. Rhein. Kreditbank—.— 140.— Nhein. Hyp.⸗Bank—.— 192.— Südd. Bank 311 Trausvort u. Verſicherung. B. A⸗G. Nhſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. Eiſenbahnen.„ Lagerhaus—.— 94 Pfälz. Ludwiasbahn 227.——.— Bad. Nück⸗u. Mitverſ.—— 530— Maxbahn 145——.—„ Aſſecurran; 1490 1460 „ Nordbahn 137.——.— Fontinental. Verſ.—.— 420.— Hilbr. Straßenbahn—.— 82 50 Rannh. Verſicherung—— 495— ei, Induſtrie. Iherr. Verſich.⸗Weſ. 475.— 470.— N. ſchem. Indutr..——.—Württ. Transv.⸗Verſ. 675.——. Bad Ankl.u. Sovafbr.—.— 469.— Juduſirie. Chem. Fab. Goldenbg. 180.— Verein chem. Fabriken 325.——. Verein D. Oelfabriken 183.—— Wſt..⸗W. Stamm—.— 222 „„ Vorzug 105.50— Brauereien. d. Brauerei ger Aktienbierbr. .⸗G. f. Seilinduſtrie—— 143 Dingler'ſche Mſchför. Ematllirfhr. Ktrrweil. Fmaillw. Maikammer Ettlinger Spinnerei Hüttenh. Spinnerei*7 — 110(Karlsr. Maſchinenbau 205.50 — Hähmfbr. Haid u. Neu 275.— utl. Hof vm. Hagen—.— 265.— Noſth. Cell. u. Papterf.—— 254— Eichbaum⸗Brauere!—, 148[MNannh. Gum u. As0. 152.— Eleſbr. Rühl, Worms 99 50 9s8 50Naſchinenf. Badenla 201.— ——— ———— „ 555 —.— Ganters Br., Freibg.—. 108.—Oberrh. Elektrizität—.— 30.— Neinlein, Heidelberg—.— 192. Pf. Nähm. u. Fabrradf.—.— 128.— omb. Meſſerſchmitt 71.— 70— Portl.⸗Zement Holbg. 161.——.— wigsh. Brauerei 245.— Südd. Drahtl⸗Ind. 139.50—.— Mannßb. Aktienbr. 141 öcSüdp. Kabelwerfrte—.— 135.— falzbr. Geiſel, Mohr—.——. PVerein Freib. Ziegelw. 185——. ſtauerei Sinner—— Q24⁵„ Speyrn 50.— 5 R. Schroedl, Holbg.—.— 210.Würzmühte Neuſtadt—.— 184.— „Schwartz, Speyer 125.50 124.— Zellſtofffabr. Walphof 339.— 337— „ Ritter, Schwetz. Zuckerfbr. Waghäuſel 114.50—.— „S. Weltz, Speyer 92.——.— Zuckerraff. Mann. Berliner Effeitenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 29. April.(Tel.) Fondsbörſe. Die Pörſe eröffnete in feſter Stimmung. Die Hoffnung auf Fort⸗ dauer der günſtigen induſtriellen Konjunktur gab zu einer anſehnlichen Beſſerung der Eiſen⸗ und Kohlenaktien unter —— ——— Wolzeu dierländ. 25..—.—[ Hafer rufäſcher 1980 2025 „ Mhbeingauernd.„ amorff meiſſer- „nvorddeutſcher—.— Mafsgmoer. Mixred 1475— „ m. Agtma 21——217„Synan IS5 %% Klka 9080—21—„dOa Miata 18 253—— er Theodota—W2—— dahfveys, d. uer———45% „ Tagaurog 20.50 21.—] uicken „ Saxronsfa——=Aeefamendentſch. 1 108—115 „ vuünwniſcher 20——21.„ II 100= 105 „ am, Minter 20.75—.—„enzerne 105—112 „ Manitobaf-.———.—„tronente. 118—192 „ Walla Walla-———.—„Eſparſette 29. 33 „ Kanſas 20.50——.— zeinöl mit Faß— 52 „ Auſiralier——„ bei Maggon 5150 „ La Plata 20.50—21.— Nübsl in Taß„„ Fernen 20.———— hei Waggon 73750——. Roggea, pfälzer 18.75—[Backrüböl 78.— „kuſſiſcher—.— 19 40 In. Petroleum gaß iiſcher fr. mit 20 FTara—-— „ghorddeutſcher.— Am Petrol. Mgag.———21.6 „ amerit.—.—— um. Pe rol. in Giſt. 3 K Werſte, hierl.—.—18.50.foononettoverzollt—1780 „ Pfälzer 18.50—19.— Spiritus, Ia. verſt. 10% 128. „ ungariſche—.—„ 7ber unverſt. 58ʃ Rufſ. Futtergerſte 1535—.— l 43.— Hafer, bad. 19.75—20.— roh 7oer unverſt 85/2% 545 gafer, nordd. 19.75—20.25„ oer„ 85/92%8 39.— —— 129.— Wiener erlitten nach einer Beſſerung von 3, pet einen Rück⸗ gang von 6 pCt. auf Ausſichtsloſigkeit einer Dibidende. Das Geſchäft hielt ſich im ſpäteren Verlaufe bei abbröckelnden 5 Die Spekulation verhielt ſich ab⸗ martend. Induſtriewerte behaupteten ihro anſängliche Beſſe⸗ rung. Geſld über Ultimo 53—5½ bt., Fonds lagen ſehr ruhig. 1909er Ruſſen ſtellten ſich ſchließlich 0,20 pCt. niedri⸗ ger gegen Samstag. In dritter Börſenſtimde infolge Geſchäftsſtiſſe und An⸗ ziehen des Privatdiskonts bei mangelnder fonftiger An⸗ regung ſehr träge. Induſtriewertes des Kaſſamarktes ziem⸗ lich behaupte Berlin, 29 April.(Schluskurſe.) Nußtenngten 214 40 211470 bambgrben 2310 22.50 Nilſſ. Anl. 1902 77 8 7710 Fanada Paefffe 173 70 175— 1½%% Meſchsanl. 95.30 95 80] Samburg. Packe, 135.3, 184 80 3% Neichsanleſhe 84.30 84.30 Pordd. Klopd 125 50 26 10 20% Rad. St.⸗An!. Innamit Fruſt 166.50 166 40 3½% B. 5t. Ohl. 1900—.— 93 75icht⸗ u. Kraftanl. 122— 122 50 es%e Rayern 95.— 95.29 Ahchumer 225 70 226— ½ o% Heſſen 93 60 91 2 vonſolidatſon— 1% Heſſen 82 60 82 60 PDortwunder 75 50 75 20 o Sachſen 84 25.20 gelfeyfirchner 19 40 199 1 1% Pfhr. Nh. N. B. 99 99 Harvener 209 90 209 5% hineſen 10150 10120 Sipernia 4o% Ffaltener 10275 102 75 Sörder Bergwerie——— 4½ Javaner(neu) 93.25 93.10 Honrabütte 227 20 227 70 1860er Loſe— aönfr 199 60 201.— 4% Baadad⸗Anl. 86 10 86 25 yfpeck⸗Montan 185— 185.20 Kredit⸗ ktien 208 50 208 nuxm Revier 145 20 145 Berk.⸗Märk. Ban! 158 30 158.30 Anilfn Treptom 361.— 3650 Rerl. Handeſs⸗Geſ. 155.— 155 4 Nraunk.⸗Bytk. 181.— 181 20 Darmſtädtei Ban! 132.20 182 2 D. Steinzeugwerſe 242— 243 7 Deutſch⸗Aſtat. Banf 17190 17.,70 Düſſeldorfer Wag. 294 70 203 60 Deutſche Ban(alt) 228.— 227 8 Ilberf. Farben(alt) 571— 571 50 „ ig.)— eſtereg. Alkaliw. 222— 220.20 Ofsc.⸗Kommandii 172.20 172.2 gollkämmeret⸗Akt. 146— 146.— Dresdner Bank 144.— 14 20] Chemiſche Charlot. 207 70 208 Rhein. Kreditbant 140.— 140— Fonwaren Miesloc 14150 141 50 chaaffh. Bankv. 142.20 142 70 Zellſtoff Waldhof 336— 338— Zübeck⸗Büchenei 19750—.—[Celluloſe Ko'theim 255.— 255— Staatsbahn 147.——.— Nüttgerswerken 142.— 142.— Privat⸗Discont 4½% W. Berlin, 29 April.(Telegr.) Nachborſe. kredit⸗Aktien 208 60 208.— J Staatsbagn 147.10 147 7 Diskonto Komm. 1722 172.20 Lombarden 23.30 22 50 Pariſer Börſe. Paris, 29 April. Anfangskurſe. % Rente 94.55 94.60 Fürk. Looſe 151——.— dtaltener——— Banque Ottomane 701.— 703.— Spanier 94 30 94.20 Rio Tinte 2333 2380 Türken unif. 9450 94 40 Londoner Effektenbörſe. London, 29. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleige 82¾ 82¾ Southern Paeifie 86%/ 87½ 5 e% Chineſen 1021½ 102˙] Chieago Milwaukee 189— 139— 4½9% Chineſen 98— 98 Denver Pr. 77 78— 35%% Conſols 85%6 85½][Atchiſon Pr. 995/ 99½ 2 9% Italiener 102— 102—Louisv. u. Naſhv. 123% 120— 4 9% Griechen 50— 50½ Union Paeiſie 1467%/ 148½ 3% Porlugieſen 69¼ 69 ½Unit. St. Steel eom. 38¼ 388½ Spanier 93— 93„„„ pref, 104— 104 D Türken 93/ 935/Eriebahn 24% 21,%½ 4% Argentinier 84/ 842/ Tend.: feſt. 3 0% Mexikaner 33% 33”[Debeers 26˙/ 26— 4% Japaner 88— 88—Chartered 15 1, Tend. ſtil. Goldfields 4½ 4% Ottomanbank 17˙% 177 Randmines 6% 6% Rio Tinto 93/ 94% Eaſtrand Braſilianer 82% 82% Tend,; ſtill. ** Telegraphiſche Handelsberichte. B. Berg⸗ und Metallbank, Aktiengeſellſchaft Frankfurt a. M. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen für die erſte circa 6 Monate umfaſſende Geſchäftsperiode der am 8. Junji ſtatt⸗ findenden Generalverfammlung die Verteilung einer Dividende. don M. 30 auf die vollbezahlten und von M..50 auf die mit 25 Prozent einbezahlten Aktien vorzuſchlagen. Im Konkurs der Bankfirma Mübller u. Graſſer in Bamberg werden jetzt die Paſſiven mit 400000 bis 500 000 Mark beziffert, denen angeblich nur fehr ge⸗ ringe Aktiven gegenüberſtehen. Beteiligt ſind nach der„Frff. Zig“ u. a. eine Anzahl von Hypothekenbanken, deren Konſig⸗ nationsdepots angegriffen ſind. 5 * Frankfurt, 29. April. Zur Schatzanweiſungsemiſſion für die Art der Zuteilung iſt bekanntlich den einzelnen Zeichnungs⸗ ſtellen im Proſpekte freies Ermeſſen anheimgeſtellt worden. Es iſt auch ſelbſtverſtändlich, daß bei der Zuteilung möglichſt indibiduell verfahren werden muß, um die Konzertzeichner bei den ſeriöſen Erwerben zu ſondern. Immerhin ſcheint man ſich in dem Kon⸗ ſortium über die i ver⸗ 88 e in der Weiſe Dies Die natürlich unbeſchadet der ſpeziellen Beurtei lung der einzelnen Zeichuungen, von denen jedenfalls kleine und ſonſtige als Kapitalsanlage ſich charakteriſierenden nach Möglichken bevorgugt werden ſolleu. Die Lieferung der zugeteilten Stücke ge ſchieht nach der„Franlf. Zig.“ derart, daß die Stücke von Seiteg der Zeichnungsſtelle am 2. Mai auf die Frankfurter Bank ge⸗ legt und dort am 3. Mai vormittags gegen Zahlung des ausmachen, den Betrags bezogen werden können. F r ankfurt a.., 29. April. Die von einem Konſor⸗ tium unter Führung der Darmſtädter Bank kürzlich übernommene neue 4brog. Heidelberger Stadtanleihe, die frei⸗ händig plaziert wurde, iſt bereits ausverkauft. FKöln, 29. April. Der Berghauptmann Vogel tritt auf jeinen Wunſch zum 1. Juli d. J. aus dem Vorſtand des A. Schaaff⸗ hauſen'ſchen Banvereins aus, um ſich in Zukunft vorzugsweiſz Unternehmungen auf dem Gebiete der Montaninduſtrie zu widmen 85 5 8 8 7 Die von ihm übernommene Tätigkeit in mehreren, zum Geſchäfts, beieich des Bankbereins gehörenden Aufſichtsräten wird Berg. bauptmann Vogel auch fernerhin ausüben. Namentlich wird ſeine Tätigkeit im Aufſichtsrat der Internationalen Bohrgefellſchaft un⸗ verändert fortbeſtehen. 8 Düßf ſeldorf, 29. April. In der General⸗Verſammlung der Düfſeldorf⸗Rattinger Röhrenkeſſelfabri dorm. Dürk u. Co. wiederholte die Verwaltung, daß die ungünſtigen Ergebniſſe auf die nicht zufriedenſtellenden Ergebniſſe im Schiffs⸗ keſſelbau zurückzuführen ſind. Der Antrag der Verwaltung auf Herabſetzung des Aktienkapitals von 2500 000 M. auf 1 500 009 Mark wurde genehmigt und ebenſo die Verwaltung ermächtigt, eine Anleihe bis zu M. 500 000 aufzunehmen. Bern 29. April. Die Zeichner von Schatzanmei⸗ ungen haben Mittwoch früh die Zuteilung in Händen. Von reien Stücken werden im ganzen etwa 70 Millionen verteilt. *** proklamiert hat. f f Marx& Goldschmidt, Mannheim Teſe gramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 9 Avyril 1907. Nroviſonsfreil ————————————— ů ů ů——————— Wir ſind als Selbſtkontrahenten 1 zauſer unter Vorbehalt: 0% 0 0 PP .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H. 115 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen M. 310— Badiſche Liegelwerke,.⸗G. Brübl 48— Benz& Co., Rhein. Gasmotoren, Mannheim 2²9 227 Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 25 zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 97— Bürgerbräu, Ludwiashaſen— 28⁰ Chemiſche Fahrik Heubruch— 58 zfr Dafmler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A— 280 1 5 Lit. B 78 zfr— Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 158— Filterfabrik En inger. Worms— 2⁵⁵ Flink, Eiſen⸗ und Bronecegießerei, Mannheim 92— Frankenthaſer Keſſelſchmiede— 95ifr Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg 100 Herrenmühle vorm Gen: Heidelberg 8 107 Nindes Eismaſchinen— 182 Linoleumfabrit, Marimiliansau 8 12³ Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 100 5 Luriſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 2085 10 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— 820 Mosbacher Aktfenbrauerei vorm. Hübner 97 Neckarſulmer Fabrrad 17— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 12⁴ beinau Terrain⸗Geſellſchaft 1153fr— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Maunheim] 142 139 dergl. iunge 140 137 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 265 M. 28 Pbeiniſche Schuckert Geſollſchaft, Mannheim 3 110 Nheinmühlenwerke. Manuheſm— 151¹ Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11⁴4 Nombacher Portland⸗Cementwerke 182— Stahlwerk Mannbeim 117— iddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim— 103 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 110 Inionwerke,.⸗G.,Fabrifen f. Brauerek⸗Einrichtungen— 133 Untonbrauerei Karlsrube 85 65 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim— M. 825 Waggonfabrik Raſtatt 118— Waldhof Babngeſellſchaft— 75 ffr 5 Immobiliengeſellſchaft 783j5fl— Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 92 zfr— Zuckerſabrik Frankenthal Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum, für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes; Fritz Kayſer. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel;: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..;: Direktor: Ernſt Müller. n Dels⸗ Kabff Serade diese Woche 8s88s ſdunderbarer Huswahl e in besonders Speyer, Pfälzische Bank, Mannheim. Actien⸗Kapital: Mk. 50 Millionen.— Reſerven: Mk. 9 Millionen. Hauptſitz: Ludwigshaſen a. Rh. Niederlaſſungen in München, Frankfurt a..⸗ Nürnberg, Kaiſerslauteru, Bamberg, Worms, Zweibrücken, Pirmaſens/ Neuſtadt a. Hardt, Frankenthal, Jandau, Alzey, Dürkheim, Grün⸗ ſtadt, Oſthofen, Bensheim, Eröſfnung laufender Rechuungen mit und ohne Kreditgewährung⸗ Zeidenstoff-este reichend zu Kleidern, Blusen, Unterröcke tausend und aberfausend alle neuen Farben vorrätig. Beleihung von Wertpapieren und Waren. von Spareinlagen. Wir vergüten gegenwärtig bis auf Weiteres: mit ganzjähriger Kündigung à 4% „ halbfähriger 55„ 3½/ „ vierteljähriger 55„ 3/% „ monatlicher 17„ 3% uhne Kündigung 27% Gewölben mit Safes-Einrichtung. Incaſſo von Wechſeln zu äußerſt niedrigen Speſenſätzen. Einlöſung ſämtlicher Coupons und Dividendenſcheine. verlosbarer Wertpapiere gegen Coursverluſt Verloſungen. Alles zu den billigſten und coulauteſten Bedingungen. Anunahme von verzinslichen Bareinlagen auf proviſionsfreiem Gheckgonte, 8 Aue und Verkauf von Deviſen und Discontierung von Wechſelnn. An⸗ u. Berkauf von Wertpapieren an der Mannheimer und allen auswärtigen Börſen Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren ꝛc. in feuer⸗ und diebesſicheren Traſſirungen, Auszahlungen, Acereditierungen, Reiſegeldbrieſe ꝛc. und Controlle ber „ rrr l Abonnemens: 80 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ gufſchlag M..91 pro Quaxtal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Mannheimer Journal Amts⸗ und Kreisverliündigungsblatt. D A D Inſerste: ie Kolonei⸗Zeile.. 28 Pfg. uswärtige Inſerate, 30„ ie Reklame⸗Zeile 1 Mark eneemeeeee, Expedition Nr. 218. Nr. 81. Montag, den 29. April 1907. 117. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Sonntagsruhe im Handels⸗ gewerbe hier in den enn Nr. 48815. Nachdem das Ortsſtatut obigen Betreffs vom 16. Januar 1906 in der durch Erlaß Gr. Miniſteriums des Innern vom 9. Januar 1907 genehmigten Fafſung am ., April d. J. in vollem Umfang in Kraft getreien iſt, gelten nunmehr für die offenen Verkaufsſtellen falgende Be⸗ ſtimmungen: I. Regel. 5 In offenen Verkaufsſtellen dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter am erſten Weihnachts⸗, Oſters u. Pfingſt⸗ tag überhaupt nicht beſchäftigt werden. An den übrigen Sonn⸗ und Feſttagen dürfen die Genannten beſchäftigt werden: A. in der Stadt Mannheim(§ 1 des Ortsſtatuts vom 16. 1. 06) von 11—1 Uhr mittags, B. in den Landgemeinden(wie bisher), a) in den Gemeinden Feudenheim, Ladenburg. Schriesheim, Wallſtadt von—9 Uhr vor⸗ mittags und 11—3 Uhr nachmittags, b) in den Gemeinden Ilvesherm, Neckarhauſen, Sandhofen, Seckenheim⸗Rheinau von —9 Uhr vormittags und 11—2 Uhr nachmittags, II. Ausnahmen auf Grund bezirksamtlicher Verfügung (wie bisher). An folgenden Sonmagen darf eine erweiterte Beſchäf⸗ ligung und zwar von—9 Uhr vormittags und 11—7 nach⸗ mittags ſtaufinden: 4. für Stadt und Land a) am Sonntag vor Oſtern, d) an den vier Sonniagen vor Weihnachten, B. für die Stadt Mannheim: an den beiden Sonntagen der Frühjahrs⸗ jahrsmeſſe, eh für die Landgemeinden und die Stadtteile Käferthal⸗Waldhof und Neckarau: an den Sonntagen des Kirchweihfeſtes. III. Ausnahmen durch Beſchluß des Bezirksrats. Eine Beſchäftigung darf ſtattfinden in den offenen Ver⸗ nufsſtellen der A. Bäcker Zuckerbäcker(Konditoren) Obſthändler Kunſt⸗ und Handelsgärtner e) am erſten Weihnachts⸗, Oſter⸗ und Pfingſttag von —9 Uhr vormitags, dhean den übrigen Sonn⸗ und Feſttagen unbeſchränkt mit Ausnahme der Stunden des vormittägigen Hauptgottesdienſtes(—11 Uhr)—(wie bish). B. Händler mit Cigarren und anderen Tabat⸗ fabritaten, jedoch nur in der Stadt Mannheim, außer den regelmäßigen Arbeitsſtunden 72 20 in der Zeit von—8 ÜUhr nachmittags(am erſten Weih⸗ 0 Oſter⸗ u. Pfingſttag überhaupt nicht— ogl. U. (Bezirksratsbeſchluß vom 4. April 1907.) d. Metzger und Wurſiler 8) am erſten Weihnachts⸗, Oſter⸗ und Pfingſttag von—9 Uhr volmittags b) an allen übrigen Sonntagen vom 1. Mai bis 30. September von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags, vom 1. Oktober bis 30. April von 6 Uhr morgens bis 1 Uhr mittags, in den Gemeinden des Bezieks außer der Stadt Mannheim außer⸗ dem von—8 Uhr abends. Die unter O geregelte erweiterte Verkaufszeit gilt nur für ſolche offene Verkaufsſtellen, in denen ausſchließlich Erzeugniſſe des Fleiſcherei⸗ und Wurſtlereigewerbes feilgehalten werden; ſie gilt insbeſondere alſo nicht für diejenigen offenen Verkaufsſtellen, die neben anderen Waren auch Erzeugniſſe des Fleiſcherei⸗ und Wurſtlereigewerbes feilhalten. (wie bisher) D. Der Betrieh des Gewerbes des Milchhandels iſt hinſichtlich der drei höchſten Feiertage denſelben Be⸗ ſchränkungen wie unter IIIAa, 1 der übrigen Sonn⸗ und Feiertage keineſt Beſchränkungen unterworfen. Die ſämtlichen unter III aufgeführten Ausnahmen werden an die Bedingung geknüpft, daß die Ge⸗ hilfen zꝛc., ſoweit ſie über die regelmäßige Arbeitszeit (J beſchäftigt werden a entweder an jedem zweiten Sonntag von morgens 6 Uhr bis abends 6 Uhr b) oder in jeder zweiten Woche an einem Werktage volle 24 Stunden von der Arbeit freigelaſſen werden. IV. Soweit eine Beſchäftigung von Gehilfen, Lehr⸗ lingen und Arbeitern nicht zuläſſig iſt, darf ein Gewerbe⸗ betrieb in offenen Verkaufsſtellen überhaupt nicht ſtattfinden. Zuwiderhandlungen werden auf Grund der 88 105 b, Jdsa der Gewerbeordnung mit Geldſtruſe bis zu ſechs⸗ und Spät⸗ hundert Mart und im Unvermögensfalle wit Haft beſtraft. Mannheim, den 18. April 1907. 10290 Großh. Bezirksamt, Abt. IV. Freiherr von Rotberg. Stkuuntmachung. Das Schweieln von Dürrobſt, be⸗ treffend. 10882 Nr. 47166 I. Es vaben ſich in letzter Zeit mehriach Beanſtand⸗ ungen der Verkauf von ge⸗ ſchwefeltem Dürrobſt ergeben. Wer mingen daher neuerdings ur öffentli en Kenntnis, daz ürtoen, welches mehr als 6,125 Gramm ſchweielige Säure zu 100 Gramm enthält, zu be⸗ anſtanden iſt und daß wir die Verkäuer ſoſcher Waren gemäß 10—15 Nahrungsmitielgeſetz zur Beſtraung bringen werden. Mannherm, 16. April 1907, Sroßh. Bezirksamt II: Dr. B. PfaIf. Sekaunimachung. Die Erbgroßherzog Friedrich Sti tung beireffend. Nr. 45399 I. Die Gemeinde räte des Bezirks werden darauf aufmerkſam gemacht, daß aus der Erbgroßherzog Friedrich Stiftung in dieſem Jahre ein Gnadengeſchenk für ein Kind kattouſcher Konjeſſion vergeven wird. Unter Hineis auf das Staut vom Jahre 1857(Reg. Blait Nr. 34) beranlaſſen wir die Gemeinderckte, etwaige Vor⸗ ſchläge bis zum 80. April dahler einzurei en. 10861 Maunheim, 12. April 1907. Großh. III. a. Genoſſenſchaftsregiſter. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band I,.Z. 12, Firma Vor⸗ ſchuß⸗Veiein Ladenbürg eingetragene Genoſſen⸗ ſchafemit unbeſchränkter Haftpflicht“ in Ladenburg wurde heute eingetragen: 10357 Durch den Beſchluß der Ge⸗ neralverfammlung vom 14. April 1907 wurde das Statut abgeändert und neu geſaßt. Mannheim, 27. April 1907 Gr. Amtsgericht I. Vereinsxregiſter. Zum Vereinsregiſter Baud III .-Z. 21 wulde bente der Ver⸗ en„Iſr. Darlehensverein Chewro Gemiluth Chaſo⸗ dim“ mit dem Sitz in Mann⸗ heim eingetragen. 10358 Mannheim, 25. April 1907. Großh. Amtsgericht. Gülerrechts⸗Regiſter. Zum Guüterrechisregiſter wurde heute eingetragen: 8. Band VIII. 1. Seite 68: Daniel Hohm, Oberin⸗ genieur in Mannheim, und Anna geb. Wirſching. Durch Vertrag vom 4. April 1907 iſt Gütertrennung vereinbart. 2. Seite 69: Alfred Maier, Kaufmann in Mannheim, und Eugenie geb. Dahlemann. Duich Vertrag vom 13. April 1907 iſt Errungenſchaftsge⸗ meinſchaft vereinbart. 3. Seite 05: Viktor Leſer, Vize⸗Konſul in Mannheim, und Marie geb. Däniker. Durch Vertiag vom 18. April 1907 iſt allgemeine Gütergemein⸗ ſchaft vereinbart. Seite 66: Eduard Weimert, Hafenarbeiter in Mannheim, und Eliſe geb. Herrmann. Durch Vertrag vom 22. April 1907 iſt Er⸗ runge ſchaftsgemein chaft ver⸗ einbart. der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen. 38., Seite 87: Jako b Franzmann, Verwalter und riederike Philippine geb. Stichter. Durch Vertrag vom 22. April 1907 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. b. Band VII. Seite 379; Bernhard Mayer, Wein⸗ händler in Mannheim, und Claire geb. Siegheim: Nr. 2. Vorbe alisgut der Frau ſind die m Vertrage vom 13. April Bckanutmachung. Feſtſtellung von Straßen⸗ und Bau⸗ fluchten auf dem ehemaligen Fabrik⸗ gelände der Firma Heinr. Lanz in der Schwetzingerſtadt hier betr. Nr. 14214 V. Der Bezirks⸗ rat Mannheim hat in ſeinen Sitzungen vom 24. Januar und 7. März 1907 folgenden rechtskräftig gewordenen Beſcheid erlaſſen: 10360 Die Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten auf dem ehemaligen der Firma einrich Lanz in der Schwet⸗ zingerſtadt dahier werden unter Aufbebung der vorhandenen Fluchten, ſoweit beantragt, nach Maßgabe des von der Stadigemeinde Mannheim mit Bericht vom 9. Auguſt 1906 Nr. 2751/ vorgelegten Planes des Tiefbauamts vom 26 Juli 1906 für feſtgeſtellt erklärt. Wir bringen dies gemäß Art. 2 Ziffer 6 des Orts⸗ ſtraßengeſetzes zur allgemeinen Kenntnis mit dem Anfüg en, daß der genehmigte Plan auf dem Rathauſe dabier während 14 Tagen zur Einſicht offen liegt. Mannheim, 15. März 1907. Großherjogl. Bezirksamt Abteilung V. Levinger. Handelsregiſler. Zum Han delsregiſter B, Band VI,.⸗Z. 40 Firma „Feſſelballon Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haffung“ in Mannheim wurde heute eingetragen. Nach dem Beſchluſſe der Geſellſchafterverſammlungvom 9. April 1907 ſoll das Stamme kapital um 4000 M. erhöht werden; dieſe Erhöhung ha⸗ ſtattgefunden, das Stamm⸗ kapital beträgt jetzt 30000 Mark. Duſch den Beſchluß der Geſellſchaffer vom 9. Apri! 1907 wurde zu§ 3 des Ge⸗ fellſchaftsvertrags ein Zuſatz beſchloſſen, entſprechend de Erhöhung des Stammkapitals Mannheim, 27. April 1907. Gr. Amtsgericht I. Vergebung vou Sielbauarbeiten. Nr. 59891. Die Ausf ährung von: 1. ca. 570[fd. Meter Back neinſiel von 0,70&.25 m Lichtweite, 2. cn. 158[fd. Meter Stein⸗ zeugrohrſiel von 9,30 m Lich: welte, einſchließlich der Spezialbauten in der War⸗ ſeld⸗ und Humboldſtraße der Neckarſtant ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefdauau Lura L. 2, 9 zul Einſicht auf und können Augebotstormulaie und Maſſenverzeichniſſe gegen koſten von dort bezogen werden. Angebpote ſind veiſiegelt und mit entſprecheuder Aufſchriſt ver⸗ ſeben dem Tieibanamt dis m⸗ Montag, den 13. Mai 1907, vormittags 11 Uhr, einzuliefern, woſelbe die Eröff⸗ nung dei eingelauſenen Angebole in Gegenwart der etwa eiſchie⸗ neuen Bieter ſtattfſinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr an⸗ geuommen. 30391 Zuſchlagsfriſt: 6 Wo den. kann eim, 25. April 1907 Städtiſches Tiefbauamt: Eiſenkoyr. Süddeulſch⸗ üöſterreithiſch⸗ ungariſcher Perband. Gütertarif Teil II, Heft 7. Mo. 18154. Auf 15. Ma . J. wird die Station Karle⸗ bdad Zeutralbahntof der k. k. ölnterr. Staatsbahnen in das Hett 7 einbezogen. Erſtattung der Vervielfſältigungs⸗ Handelsrezziſter. Zum Handelsregiſter Abt. A wurde heute eingetragen: 1. Band I,.⸗Z. 94, Firma: „Wilhelm Eigen vor⸗ mals J. Mothwurf“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit der Füma von Wilhelm Eigen auf Edmund Ollig, Kaufmann in Mannheim übergegangen. Der Uebergang der in dem Betrieb des Geſchaͤfts begründeten For⸗ derungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Ge⸗ ſchäfts duſch Edmund Ollig ausgeſchloſſen. 2. Band Y,.⸗Z. 135, Firma:„Buch⸗, Aceldenz⸗ u. Kunſtdruckerei Carl Belz Nachfolger Robert Lipp“ in Mannheim Die Firma iſt geändert in: „Robert Lipp, Buch⸗, Akzidenz ⸗ und Kunſtoruckerei“. 3. Band V,.⸗Z. 222, Firma:„J. Bensheimer“ in Mannheim. Der Geſellſchafter Albert Bensheimer iſt durch Tod aus der Geſellſchaft ausgeichieden; das Geſchäft wird von den beiden weiteren Geſellſchaftern Julius Bensheimer und Hein⸗ rich Gütermann unter der bis⸗ herigen Firma weitergeführt. 4. Band VIII,.⸗Z. 223, Firma:„Mannheimer Vereinsdruckere!“ in Mannheim. Der Geſellſchafter Albert Bensheimer iſt durch Tod aus der Geſellſchaft ausgeſchieden; das Geſchaft wird von den beiden weiteren Geſellſchaftern Julius Bensheimer und Hein⸗ rich Gütermann unter der bis⸗ herigen Firma weitergeführt. 5. Band XII,.⸗J. 228, Firma„J. Martin Bauer“ in Mannheim, Augartenſtr. 36. Inhaber iſt: Johann Martin Bauer, Kaufmann in Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Eigarren⸗ FJabrikation⸗ und Handel. 6. Band XII,.⸗Z. 294, Firma:„Hof⸗Buchdruckerei karl Molitor 2 Lud⸗ wnig Nerlinger in Laden⸗ burg“. Inhaber iſt: Ludwig Ner⸗ linger, Buchdrucker in Laden⸗ dürg. Derſelbe hat das von Hof⸗Buchdruckereibeſitzer Karl Molitor betriebene Geſchäft mit dem Rechte erworben, dasſelbe unter der Firma„Hof⸗Buch⸗ druckeret Karl Molitor Nachf. Ludwig Nerlinger“ weiterzu⸗ führen. Geſchäftszweig: Buchdruckerei⸗ betrieb. 7. Band XII,.⸗Z. 225, Firma:„Prüfer& Neut⸗ hard“ in Mannheim, K 2, 22. Offene Handelsgeſellſchaft. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind: Emil Plüfer und Michael Neuthard, beide Malermeiſter in Mannheim. DeGeſellſchaft hat am 1. Sep⸗ tember 1887 begonnen. SGeſchäftszweig: Malerge⸗ chäft 8. Band XII,.⸗Z. 226, Firma:„Wilhelm Gromer“ in Mannheim, Seckenhemer⸗ ſtraße 24. Inhaberiſt: Wilbelm Gromer, Kaufmann in Mannheim. Geſchäftszweig: Handel mit Metzgergeräten u. Fabrikation von Metzgerwäſche. 9. Band XII,.g. 227, Firma:„Emil Heß Welt⸗ —5 in Mannheim, Inhaber iſt: Emil Heß, Kaufmann in Mannheim. Geſch fiszweig: Hebung des Ausſtellungs⸗Verkehrs. 10. Band XII..8. 298 Firma:„Gebr. Beck“ in Mannheim, Friebrichsfelder⸗ ſtraße 56. Offene danenzeeef, Perfönlich haftende Geſell⸗ ſchaſter ſind: Friedrich Beck, Fuhrunternehmer und Jultus Geſchäftszweig: Fabrikation und Handel in Mineralwaſſer. 12. Band XII,.⸗Z. 230, Firma:„Heinrich Wühler“ in Mannheim, O 7, 11. In⸗ haber iſt: Heinrich Wüyler, Kaufmann in Mannheim. Heinrich Wühler Ehefrau, Margarethe geb. Grimm in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. Geſchäftszweig: Herren⸗, Damen⸗ und Kinder⸗Waſche⸗ geſchäft. 18. Band X,.⸗Z. 41, Frma„Rudolf Gardeé“ in Mannheim. Otto Gards, Kaufmann, iſt als Prokuriſt beſtellt. Mannbeim, 27. April 1907. Gr. Amtsgericht I. Zuangsverſteigerung. Dienstag, 30. April 1907, nachmittags 2 uhr, hier ge en bare Zaylung im neigern: 1ompl. Bett, 1 Herd, 1 Partie Küchengeſchirr, 1 Handwagen, Mödel aſier Art und Soufiiges. Nachmittags 4 uhr am Pfandort mit Zuſammen⸗ kunſt am Kreuzpunkt Schwetz⸗ uger—Kleinfeldſraße: Gläſelſchraunk mit Buffel, 150 eiſ. Stühle u. 15 Gartentiſche. Mannheim, den 29. April 1907. Krug, Gerichtsvollzieher. 48444 Gfuße Oeffentl. Verſtrigerung Im Auftrage der Erben verſteigere Dienstag, 30,. April 1907, nachmiitags 2 Uhr, feege Sſhönes maſſid. Bäffet des: hier⸗ 2 12 In zu. Alsziehtiſch und Stähle, vollſtändige Betten, einzelne Deckbetten u. Kiſſen, Schränke, Küchenſchrank, Weißzeugſchr. (Brandkiſten), Serviertiſch, eiſ. und holz. Tiſche, Blu⸗ mentiſche, Nachttiſche, zwei Pulte, Staffelei, gr. Waſch⸗ zuber, faſt neue Singer⸗ Nähmaſchine. 4847 Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ 22 werde ich im Pſandſokat G 4, 5 egzugshalber, elegant. Haus in L, Nähe Schloßgarten u. Bahnhof, preiswert zu verkauſen. Agenten verb. 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Generaldirektion der Geſchäftszweig: Fleiſchtrans⸗ 7 Auiſenring 17—— Zung 2 1 platz 5 badiſchen Staatseiſenbahnen. port. grupo ſo oxt zu verznieten. 5433 rösstes Lager am Platze— I. Band XII,.3 249,— Iſenring 1 Stock ſemn f 8 Nr Konkurſe.. 75 Geldverkehr Firma:„Britzius& Grom⸗ 8 Nuiſeuring 8, möbl. Zim. m. If fertigen F laggen ſſabren uver das Vermagen des 5 in Molme n Rheinau⸗ 10 5 Aitr al 75 7 505 2 58l Backers Martin Sponagel fſſtraße 6. Offene Handelsge⸗ f I Ausſteuer gr huͤbſch nen u. D /Korati 1 1+ in Maunher wurde nach Abef NI. 30.000.— ellſchaft. Dienst annhel 9 u 85 9135. SKoratilonsstofflen Poina und 0 5 0 haftende Geſell⸗ 5 el N Selger, 0 7 24. 5064 zornahme der Schlußverteilung ſchafter ſind: Glorg Britzius 5— %%% ò Äͤ ̃. eeeee 905 e0 Mueralwaſſe fabrikanten in 5 o ort zu ver wieten. 586 Frachtbriefe aber kirt, mels vorrüng ia ger Gr. Amtsgerichts II. Agent C. Schaltr, Maunbeim. De Geſellſchef.- Schulhaus, Zimmer 7. Näh. Bu Wrebeſtr. 81, 2 D. 5. Saas Es Buchdruckgral. Stal 10363 Televnon 5 hat am J. Mai 1902 begonnen.— 5—.. ĩͤ ibrii, Eigentümer: Fatgoliſches Zürg * pitgl.—. erantmgtiltche Redatenr: 89 2— Nan 71* Krien 2 Generalzernzeiger,(Abendblatt. Mannbeim, den 29. Aprlt. 2 Schwarze Grenadins usn we n I6f 17 U Schwarze u. farbige Alpaccas dr n. I Faäfbige Kleiderieinen u, Halpleinen z ur. 50 655 5 V, Itieherel⸗lusen Eolienne in vielen Farben l 1“ Zephyr fur Blusen u. Hemden d,40 6. Wollmousseline nur prima Oualtsten 2. 4 98,, Organdys bn, Müneng, 5hrg, 550 Wasohsside vaschsent:“ neee. 88 rie u 2. Mousseline-Imitation aere, 2828 Bilige delegenheltskäufe 4 2 7 Hasch- u. Sommerstoffen. Jl Mafelut Bekanntmachun * betr. Ausübung des Bezugsrechtes auf 400 junge Aktien Einzelmöbel der Wayss& Freytag.-., Neustadt àH. und 0 Aum Frondonzi er Auf Grund des Beschlus-es der Generalversammlung der Wayss& Freytag.-G. Q 0 Il Neustaut a H. vom 16, April 1907 bieten wir im Namen eines Consortiums ue in hellnußbanm u. eichen sofort vollzuzahlende und für das Geschäftsjahr 1907/8 dividendenberechtigte neue ſehr preiswert, la. Arbeit Aktien den alten Akt onären unter folgenden Bedingungen zum Bezuge an:. W. Landes Söhne 1. Der Besitz von Mk. 500.— alten Aktien berechtigt zum Bezuge von 5 Hk. 1000.— neuen Aktien zum Kurse von 115 9755 Möbelfabhrik, Manndbeim 2. Die Ausübung des Bezugsrechtes hat in der Präklusiyfrist vom 1. bis 15. Mai 1907 einschliesslich zu erfolgen und zwar: in Ludwigshafen à/Rh., Frankfurt a M. und München bei der Pfälzischen Bank und dere sämtlichen übrigen Niederlassungen: Neustadt a/H., Alzey, Bam- berg, Bensheim a. d.., Bad Dürkheim, Donaueschiugen, Frankenthal, Grünstadt, Raiserslautern, Landau, Maunheim, Nüruberg, Osthofen; Firmasens, Speyer, Morms, Zweibrücken. 3. Bei der Anmeldung sind die Aktien, für die das Bezugsrecht geltend gemacht werden soll, ohne Couponbogen unter Beifügung eines arithmetisch geordneten Nummern- verzeichnisses vorzulegen. Die Aktien werden mit einem Aufdrücke„Bezugsrecht aus- geübt“ versehen und sodann den Einreichern zurückgegeben. 4. Gleichzeitig ist die Einzahlung des Nennbetrages zuzuüglieh 15% Agio und 1450 weltwunder 4% Stückzinsen vom 1. Februar 1907 ab nebst Schlussnotenstempel für jede neue 8 Aktie zu leisten, ist die einzige Wasch- eeeeeeeeereeeee maschine, welche das Hand- Waschen nachahmt! 5. Ueber die geleisteten Einzahlungen werden Interimsquittungen ausgestellt, gegen deren Rückgabe seinerzeit die defiuitiven Stücke ausgehäündigt weiden. Formulare zur Anmeldung sind bei den Anmeldestellen erhältlich. 71514 nbar egtrs 7 elntachste Handhabung! Ludwigshafen a/Rh., den 27. April 1907. Kinderlelchtes Arbelten! Pfälzische Bank. 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Heherer lichen Generalversaumlung unserer Gesellschaft ist der 1 O 2, 2 Paradeplatz. Dividendenschein Nr. 7 unserer Aktien mit M. 45.— 88„sotort zahlbar und zwar an den Gesellschaftskassen Mannheim, Antwerpen, Rotterdam⸗ dei der Rheinisenen Credithank Mannheim und deren Pilialen. 7511 Mannbelm U Antwerpen? den 27. April 1907. Rotterdam MDer Vorsbæamdt: Louis Gutjahr. Andreas Gutjahr. natz Gntzahr. . Crkerairſuge.afehenerhen JJ, 7 1 Lötfuge Elſte Auſtalt ſüt eſunde Acdellug Doll Federnbetten a0te Verſicherung. 6 Mez Spfuigllen be. 9865 am hieſigen Platze. Spezialität: Desinſizieren u. Wieder⸗ Mand Flügel beleben der Bettfedern durch Dampf ielektriſchem Kraftbetrie e, 0. Fesenmeyer, ſowie Waſchen der Betthü uen.— Garanttekt leiſtungsfähigſte Fianos F J, 3, Breiteſtraße. 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Seine unübertreffliche Opferfreudigkeit, die Offenheit und Selbstlosigkeit seines Denkens und Handelns baben ihm die Sympgthie und Liebe der weitesten Kreise erworben und insbesondere die aufrichtigste Freundschaft und Hoch- achtung seiner Kollegen und des Aufsichtsrats. 71530 Wir werden ihm für alle Zeiten ein ehrenpolles Andenken bewahren. MANNNHEINM, BRIiS A Die uuterzeichneten Brauereien ſehen ſich auch dieſes Jahr wieder veranlaßt, öffenilich bekanmm zu geben, daß ſie ihren Wirtſchaften und Flaſchenbiergeſchä'ten nur ſoviel Eis lieſern, als zur Kühl haltung des Bieres bis zu deſſen Verkauf erforderlich inn, daß ſie aber nicht in der Lage ſind, welten Mengen zur neliebigen Weitergabe an Dritte hinzuzufügen. Es wolle daher verehrliches ublikum für die Folge bei Bierbezügen die Mitlieferung von Eis weder gegen Bezahlung noch ſonſtwie beauſpruchen oder annehmen. Na nentlich ſeſ auch davor gewarnt, von den Kütfchern Eis ſchenkungsweiſe oder gegen Vergütung abzunehmen, da ſie zur Ab⸗ gahe ſelbüredend nicht perechtigt ſtd, vielmehr jede Zuwiderl andlung mit dem Verluſt ihrer Stellung büßen müſſen. Iu dieſem Falle krifft den unberechügten Abnehmer Fer Vorwurf ſtrafbarer Mitſchuld, Da die Beſchaffung von Eis jedermaun auf rechtmäßtgem Wege(durch de Elsgeſchälte) leicht ermöglicht iſt, glauben die unterzei bneten Braueieien von der Einſicht verehrlichen Publikus Untel⸗ ſtützung beim Apſchaffen eines beſſehenden Mißbiauches erwarten zu dürfen. 1 8 5 Ende April 1907. Edingen! Edinger Aktienbrauerei vor u. Gräfl. von Oberndorſſſche Brauerel. Frankenthal: Frankenthaler Brauhaus, Otto Metzner. Grünſtadt: Gebr. Joſt. Grünwinkel: Geſellſchalt für Brauerei, Spiritus und Preßheſenfabrikation vorm. G. Sinnkr. Heidelberg: Brauereigeſellſchaft„Zum Enugel“.⸗G.(vor n. Cor. Hofmaun). Bequekel 3 Zum goldenen Fäpſchen“ vorn. Carl Rapp G. m. b. H. Heidelberger Aktleſ draueret vorm Kleiuleim. Kronenbrauerei Heidelberg, G. in. b. H. Schroediſſche Brauereigeſell chaft. Haiſerslautern: Baveriſche Brauereigeſellſchaft, H. Jänifch. K. Marboffer. Karlsruhe: Brallereigeſellſchaft dorim. S. Moninger. Fr. Hoepfner, Mühlburger Brauerei Boren. Freiherrlich v. Seldeneck'ſche Brauerel, A. Printz. Unionbrauerei A⸗G. Leutershauſen: Gebrüder Forſter. Ludwigsghaſen a. Rhe Ikttenbraukrer Lüdwigsbafen a. Nh. Bürgerbrän Ludwigshafen a. Rh. Mannheim: Badiſche Brauerei. Bierbrauerei Durla ber Hof,.⸗G vor n. Hagen. Brauerel⸗ geſellſchaft Eichbaum vorm. Hofmann. Mannheimer Aktienbraueien H. eeee Mann“, Bürgerliches Brauhaus,„Zum Habekeck epon ern. Neuſtadt a de ſe. vorm. Geiſel& Mohr.⸗G. Oggersheim: Vrauhaus, Gg. Gauß. Gebrüder Mater, Heinrich Treiber. Schwetzingen: Bfalfek Zum Zäßringer Lowen“, Louis Hof. Ritierbrauerei-G, Schtaſſen kauere, M. Kleinſchmitt. Joh. Welde. Seckenheim: Fbiltho Piſſſerer, Brauere„Zum Badiſchen Hoſ“, Speyer: Bapyexiſche Bierbrauereigeſellſchaft vorm. H. Schwartz Vrauereigeſellſchaft Zur Soune“ porm. H. Weltz. Brauerei„Zum Storchen“.⸗G. Speyerer Brauhaus G vornt, Gebr. Schultz.-G. Weinheim: Fürgerbrauerei Weinheim. G. m. b. H. Worms: Werger'ſche Brauereſ,.⸗G. Elefantenbrän vorm. L. Rühl. Wormſer Brau⸗ hans vormm. Oertge. Jean Rühl. Branerei„Zum Karpfen“. 7151² Anweiſungen, Kechnungs⸗ und Quittungs⸗Formulare Rechnungs⸗ und Uaſſen⸗Impreſſen Eiſenbahn⸗Rechnungen Kapitalzuſage⸗Scheine Kaufverträge Klage⸗Formulare für Forderungs⸗ u. ſonſtige Alagen Prozeß⸗Vollmachten, Wechſel⸗Formulare u. Allongen Wechſel Proteſte Sahlungs⸗Befehle in jeder beliebigen Stüczahl zu haben in det Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei f N CCCCCCCCCCCC Aufsichtsrat u. Direktion der Rleinischen Creditbank. 4 —— ——