AASFrSr — 12 (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ Gltſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile... 25 Nfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Gtleſenſte und verbreitetſie Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. N. N 2 (Maunheimer Volksblalt.) Telegramm⸗Adreſfe „Jourual Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktiorc,nn;nĩ Expedition und Verlags⸗ buchhandlungg. 218 1449 E 8 341¹ 377 Freitag, 3. Mai 1907. (Abendblatt.) Der Fall Curtius hält die Gemüter noch in einiger Erregung. Curtius iſt der Herausgeber der Hohenloheſchen Memoiren. Dieſe für das Perſönliche in der Geſchichte unendlich wichtige Edi⸗ hion hat bekanntlich den Unwillen des Kaiſers erxegt, was wir begreifen, wennſchon wir bedauert hätten, dieſer Quell geſchichtlicher und politiſcher Erkenntnis unſerer Zeit wäre Uns verſchloſſen geblieben durch kaiſerlichen Machtſpruch. Der „Kaiſer weilte dieſer Tage in Straßburg und der Präſident des Direktoriums der Kirche Augsburgiſcher Konfeſſion, Dr. Cur⸗ lius wurde vom Kaiſer ſelbſt von der Liſte der für den 27. April zur Tafel geladenen Gäſte geſtrichen, als Heraus⸗ geber der Hohenloheſchen Memoiren, deren Indiskretionen den Kaiſer verletzt hätten. Der Statthalter von Elſaß⸗ Lothringen hat dem Herrn Dr. Eurtius einen ſehr deutlichen Wink gegeben, aus einer ſolchen Uebergehung die Konſe⸗ quenzen zu ziehen und zu demiſſionieren.„Hannov. Kur.“ und„Tägl. Rundſch.“ wiſſen zu berichten, Curtius habe ſein Rücktrittsgeſuch als Präſident des Konſiſtoriums an amtlicher Stelle eingereicht. Die„Straßb. Ztg.“ dagegen erklärte, Drs⸗ Curtius denke nicht daran, dem Wink von oben Folge zu leiſten. Wir wiſſen nicht, wie die Sache zur Stunde ſteht⸗ Das heutige Morgenblatt der„Straßb. Poſt“ berichtet nur, daß ſich in der Angelegenheit augenblicklich nichts Neues ere eignet habe, ſie redreſſiert nur eine Bemerkung des„Elſäſſer“, „damit nicht in die Debatte über den Fall Curtius noch ein weiteres verwirrendes Moment komme.“ Einige Ver⸗ wirrung hat der Fall allerdings geſchaffen. Einmal hat die Zurückſetzung ihres Präſidenten, des Dr. Curtius, die prote⸗ ſtantiſche Geiſtlichteit des Elſaß verſchnupft, ſelbſt Blätter, die die Herausgabe der Hohenloheſchen Memoiren bedauern oder Verurteilen, erkonnen an, daß Dr. Curtius ſich allgemeiner Beliebtheit erfreut und in ſeinem Amte unbeſtreitbar ver⸗ Nienſtvoll und einwandfrei gewirkt hat. Die proteſtantiſchen Geiſtlichen des Elſaß häben einen Proteſt gegen die Zuriick⸗ ſetzung ihres Präſidenten erhoben und der Statthalter hat er⸗ klärt, daß die Streichung nicht als eine Spitze gegen den Proteſtantismus zu betrachten ſei, ſondern ſich nur gegen den Herausgeber der Hohenloheſchen Memoiren richte. Das war die erſte Verwirrung, die der kalſerliche Eingriff ſchuf. Wir glauben nun auch, daß es ſich wirklich nicht um eine Demon⸗ ſtration gegen den Proteſtantismus oder gegen die von Dr. Curtius im Proteſtantismus vertretene Richtung gehandelt hat. Nach einer Mitteilung der„Voſſ. Ztg.“ ſucht die preußi⸗ ſche Orthodoxie Herrn Dr. Curtius, der ihr nicht orthodor genug iſt, zu verdrängen. Da die Ausſtreichung aus der Liſte alſo immerhin als eine kaiſerliche Parteinahme für eine be⸗ ſtimmte Richtung im Proteſtantismus gedeutet werden konnte, ſo frogt man ſich aber, ob ſie nicht beſſer hätte unter⸗ bleiben können, wenn nicht andere ſehr ſchwer wiegende Gründe forderten, daß Herr Dr. Curtius nicht beteiligt wurde⸗ Dieſe Gründe nun— damit kommen wir zur zweiten der angerichteten Verwirrungen— ſollen in der Herausgabe der Hohenloheſchen Memoiren zu ſuchen ſein. Der Kaiſer iſt er⸗ zürnt darüber, wie erzürnt, ergibt ſich aus folgender Notiz, die der„Tägl. Rundſchau“ aus Straßburg zugeht: Der Statthal unzweideutiger und faſt beleidigender Weiſe gezeigt, daß er ein weiteres Zuſammenwirken mit ihm für unmöglich halte und ſelbſt dürch das Amt bedingten geſellſchafttlichen Verkehr nicht wilnſche, daß faſt unverſtändlich erſcheint, wie Dr. Curtins ſich der Zurückweiſung von der kaiſerlichen Tafel ausſetzen konnte. den Wir ſind nicht derſelben Meinung und bedauern das Vor⸗ kommnis mit ſeinen ſervilen Begleiterſcheinungen. Daß, wie höfiſche Befliſſenheit behauptet, Curtius ſich durch Herausgabe der Hohenlöheſchen Memoiren in einen offenkundigen Gegen⸗ ſatz zu der Regierung geſtellt und deren Wirkſamkeit erſchwert habe, läßt ſich nicht beweiſen. Soweit wir ſehen, haben hiſtoriſche Intereſſen allein die Herausgabe der Hohenloheſchen Memoiren veranlaßt, und eine Spitze gegen Kaiſer Wilhelm II. nicht herausfinden können. Es war ein Werk, das nur bei⸗ tragen wollte zum Richterſpruch der Geſchichte, der ja doch einmal gefällt werden muß, und beigetragen hat. Dann allerdings auch durch perſönliche Verſtimmungen hindurch zur Selbſtbeſinnung trieb und zum Nachdenken und Bismarck größer erſcheinen ließ als die Serviliſſimi. Wir finden, die Begriffe, Gnade und Ungnade, deren Anwendung darauf ab⸗ zielt, dem Streber das Leben leicht, dem Steifnackigen, der den Kopf hoch hält, das Leben ſchwer zu machen, ſie paſſen nicht recht in einen konſtitutionellen Staat, in dem auch der auf dem Boden der Vorfaſſung und Geſellſchaftsordnung ſtehende Beamte das Recht zu unabhängiger Geſinnung und Meinungsäußerung hat. Man verſpricht ſich vielleicht viel von ſolchen Verfinſterungen der Gnadenfonne und erreicht nichts damit. Die im Gefolge kaiſerlicher Ungnade erſcheinende Hinausdrängung eines äußerſt verdienten Beamten aus dem Staatsdienſt kann doch der Wahrheit nicht den Garxaus machen, ſie kann aber ein Geſchlecht von Beamten erziehen, deren Serpilität und Unterwürfigkeit, deren Rückgratloſigkeit und Charakterloſigkeit eine ungeheure Gefahr für das Staatsweſen bedeuten, an deſſen höchſter Skelle doch auch nur Menſchen ſchon in öffentlicher Rede bekannt habeg. Wir begreifen den Unwillen Kaiſer Wilhelms II. über den Herausgeber der Memoiren Hohenlohes ſehr wohl und würden ihn zu würdigen wiſſen, wenn er etwas rein Per⸗ ſönlächeis geblieben wäre. Daß ihm eine Wendung ins Polättiſche gegeben wurde, bedauern wir ſehr. Es iſt bisher weder in der auswärtigen noch in der inneren Politik Deutſchlands ein Vorteil geweſen, daß die Vertreter des Reiches nach Mißliebigkeit oder Nichtmißliebigkeit ausgewählt wurden. Die Erledigung des Falles Curtius, wie ſie beliebt wurde, drückt auf die unabhängige Geſinnung unſeres Beamtentums und man begreift ſehr wohl, wenn liberale Blätter dem Dr. Curtius raten, ſtarke Nerven zu zeigen und ſich als verdienter Beamter ohne Fehl und Tadel nicht einfach wegdrücken zu laſſen. Der Fall Curtius hätte geräuſchloſer und undekorativer abgetan werden ſollen. Der Kaiſer konnte in weniger oſtentativer Form Curtius ſeine perſ önliche Ungnade wohl fühlen laſſen, wozu man ihm das me nſch⸗ liche Recht nicht abſtreiten kann. Nun iſt eine Staatsaktion daraus geworden, die leider wieder einmal das Recht zur Erneuerung der Klage über perſönliches Regiment ter hat ihm ſchon bei anderer Gelegenheit in ſo gibt in dem komplizierten haben wik aus dem Abdruck dieſer Tagebuchaufzeichnungem ſtehen, die ſich zu dem lebendigen Gefühl der Reue anuch Staatsweſen Deutſchland, das nach dem neulichen ſehr wohl berechneten Ausſpruch des ſehr wohl berechnenden Zentrumsdiplomaten Freiherrn v. Hertling, gar⸗ nicht gutokratiſch regiert werden kann. G. Der Prozeß Biedermann und das Oſtmarkenproblem. (Von unfſerem Berliner Bureau))) Berlin, 2. Mai, Man wird dem übereifrigen Staatsanwalt, der den be⸗ kannten„Urpolen“ Martin Biedermann dieſer Tage vor das Schneidemühler Landgericht ſchleppte, um ihn koſtenlos frei⸗ ſprechen zu laſſen, dankbar zu ſein haben. Der Prozeß iſt für Uns Deutſche ja nicht gerade ſchmeichelhaft verlaufen und für gewiſſe Schichten des preußiſchen Kleinadels war er ſchlechthin blaniabel. Aber ein großes Volk, das auf mancherlei Gebieten dych allerhand Tüchtiges und Starkes ſchafft, geht noch nicht zugrunde, wenn ſich an ſeinem blanken Schilde ein paar Roſt⸗ flecke zeigen. Im Gegenteil: derlei Roſtflecke können ihm vielmehr Gelogenheit geben ſich einmal recht ſorgfältig zu be⸗ obachten und wennſes dann den Krankheitsherd feſtgeſtellt hal, eine ſyſtematiſche Behandlung einzuleiten. Ganz allgemein iſt die Krankheit freilich ſchon von langer Häand beſtimmt worden: pir leiden an den Polen, die im Oſten der Monarchie an Wohlſtand und Zahl zunehmen, indes bei den Deutſchen ſeit gexaunmer Weile in Stadt und Land ein bemerkenswerter Muskelſchwund zu konſtatieren geweſen iſt. Preußen hat dieſem für einen deutſchen Staat auf die Dauer ſchlechthin perniziöſen und(nebenbei bemerkt) auch unwürdigen Zuſtand ſeit den achtziger Jahren durch die Anſiedelungsgeſetze und ſeit der Miniſterpräſidentſchaft Bülow auch durch allerlei kalte Güſſe mit preußiſcher Kultur, Syſtem Kneipp, zu begegnen verſucht. Dagegen iſt an und für ſich auch gar nichts zu ſagen ſelbſt der Zentrumsgraf Praſchma hat dieſe von Stäatswegen propagierten Anſiedelungen neulich im Abgeordnetenhaus e „großes Kulturwerk“ genannt. Allerdings weiſt das Anſſede⸗ lungsverfahren in der Theorie eine erhehlich ſchönere Lini auf als in der Praxis. Großgüter zu zerſchlagen, um darau Bauern⸗ und Landarbeiternahrungen zu ſchaffen, iſt immer eine gut liberale Forderung geweſen.„Bauernhof an Bauern⸗ haf bis zur ruſſiſchen Grenze“ hat ſchon vor vielen Jahren ein ſozialliberaler Nationalökonom verlang!. Und die Er⸗ füllung ſolchen Heiſchens brauchte dem Liberalismus dadurch nicht unſchmackhafter zu werden, daß es vorzugsweiſe polniſche Großgüter waren, die man zerſchlagen und grundſätzlich deutſche Bauern, die mon anſiedeln wollte. Allein in der Praxis geſtalteten ſich die Dinge doch anders und neben der ſchönen Theorie reckten ſich geſpenſtiſch allerlei dunkle Schatten auf. Die ſtarke Nachfrage, die naturgemäß von der Auſiede⸗ lungskommiſſion ausging, trieb die Güterpreiſe übermäßig in die Höhe. Oſtmärkiſche Güter wurden, was ritterlicher Immobilienbeſitz nie ſein ſollte, zum Spekulationsobjekt und — da bei dem reizſamen nationalen Ehrgefühl der Polen, das den Verkauf an Deutſche ſo gut wie ausſchloß, die Anſiede⸗ lungskommiſſion in wachſendem Umfang genötigt war auch von Deutſchen zu kaufen— zur gern genutzten Möglichkeit, PVVVPPVCPCPPPCPPPCDCVCTCCCTCTCTDTCVCDVDVDVTDVTVUVVUVUVUVUVVVVUVUVUVUVDVUVVUVUVUVVUVwVwVwwVwwwVwVw.('('.'''.'.''.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.''.''''''.'.........' 7 5 Tod einer exzentriſchen Greiſin. Wie aus London geſchrie⸗ Tagesneufgkeſten. — Der erſte Wahlbericht. Aus Salzburg wwird der „Frankf. Zig.“ geſchrieben: Daß der erſte Bericht ütber eine Wählerverſammlung bereits im alten Teſtamenk enthakten iſt, dürfte ſelbſt Bibelfeſten bisher nicht bekannt geweſen ſein. Nun erfahren wir aus einem Wahlhirtenſchreiben des hoch⸗ tnürdigſten Fürſtbiſchofs Dr. Michael Nopotn ik von Dav ant an die Gläubigen ſeiner Diözeſe, daß die erſte Wählerverſamm⸗ Kng, über die ein Bericht erſtattet wurde, ſchon der ſelige Jof u abgehalten hal. Man übergzeuge ſich ſelbſt davon aus den Schluß⸗ ſäzen dieſes Hirtenſchreibens, das der Biſchof aus Anlaß der bevor⸗ ſtehenden öſterreichiſchen Reichsratswahlen ſoeben erlaſſen hat⸗ Sie lauten: „Im Herrn geliebte Gläubige! Alle Wähler, welchen Standes und Ranges ſie immer ſein ögen, ſollen glaubensſtarke, patriotiſch geſinnte, für den natio⸗ Ralen und ſozialen Frieden herzhaft eintretende Männer w ã h⸗ len. Der Wähler und der zu Wählenden gemeinſame Loſung ſei⸗ „Alles für Gott, Kaiſer und ee mütige Führer Israels, rief in der letzten Volksverſamm⸗ Lung, 5 25 A eer bör ſeinem Tode zu Siche m abhielt. den Seinen zu: Die Wahl wird euch geboten, wählet be ute, was euch gefällt, wem ihr dienen ſollet Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen. Und das Volk ſprach Joſug: dem Herrn unſerm Gott wollen wir dienen und gehorſam en ſeinen Geboten!(Joſ. 24., 15, 24) Bezugnehmend Guf dieſen ergreifenden Bericht der Heiligen Schrift, bitte ich Gott den Allmächtigen und Allgütigen, Jaß er Kuf die mükterliche Fürſprache Mariens, der Schutzfrau Oeſter⸗ Leichs, enere Herzen lenke und leite, daß ihr eine gute, der ue und dem Staate zum Segen gereichende Wahl treffet! Gott des Friedens aber ſei mit euch allen! Amen!(Röm. 15, 3. 8 r, ain Schusfelte deß heig, Joſek den 24, April 3 der Kürche; ben wwird, iſt kürzlich in Newyork(Grafſch. Eſſex) Miß Emily Gibbs, eine ſehr merkwürdige Dame im Alter von über 80 FJahren, geſtorben. Sie war eine reiche Grundbeſitzerin, die bis in ihre hohen Jahre die Güter außerordentlich rüſtig verwaltets. Letzthin aber hatte ſie es ſich in den Kopf geſetzt, daß ſie für die Leiden der Menſchheit einen Märtyrertod ſterben müſſe. Und um ihre fixe Idee zu berwirklichen, verfiel ſie auf die folgende Schrulle: Ein Zimmer ihres Hauſes richtete ſie vollſtändig zu einem Arſenal her. Sie ſtapelte dort Gewehre, Repvolver und kleine Geſchütze auf, die ſie fämtlich mit ſcharfen Geſchoſſen lud. Dann bgann die ſelten rüſtige und exzentriſche Greiſin, die ihre geſamte Diener⸗ ſchaft in den Hof gerufen hatte, auf Mägde und Knechte zu feuern. Alles entfloh und Emilh Gibbs blieb allein auf ihrem Beſitze. Acht Tage lang. Als dann die Behörden zu ihr drangen, fanden ſie die alte Frau in ihrer Waffenkammer tot am Boden liegen. Sie hatte ſich hingeſtreckt, um inmitten des Arſenals Hungers zu ſterben. Leider hat ſie keinerlei ſchriftliche Aufzeichnungen hinterlaſſen. aus denen zu erſehen wäre, welcher irre Gedankengang ſie zu ihrer Tat veranlaßt hat. — Ein Sommerſitz des Belgierkönjgs bei Paris. König Leb⸗ pold II., der nur gezwungenermaßen ſich für kurze Zeit des Jahres zur Erfüllung von Regierungspflichten in ſeiner Brüſſeler Reſidenz aufhält und den größten Teil des Winters auf ſeinen prachtvollen Beſitzungen an der Riviera berbringt, will nun auch Zur Sommers⸗ zeit die Gaſtlichkeit der franzöſiſchen Republit in Anſpruch nehmen: er hat it.„Berl. L. A. in der Nähe von Paris, das von jeher eine beſondere Anziehungskraft auf den Herrſcher Belgiens üdte, das Schloß von Savigny⸗ſur⸗ Orge erworben, deſſen prachtvoller Park eine Grundfläche von 300,Hektaren bedeckt. Das Schloß war ehemals Sommerreſidenz des napoleoniſchen Maxſchalls belgiſchen Barons über⸗ 5 — Der entmannte Löwe. Die Mucker und ler Heinze⸗Männe⸗ haben eiten neuen Sittlichleitstriumph davongetragen Aim Kriegerdenkmal auf dem Kaißerglage in Piebrich befindet Dabouſt, Fürſten bon Eckmühl, und ging ſpäter in den Beſitz eines ſich ein Löwe, ein männlicher Löwe. Als ſolcher erkennbar— nun an dem, woran nun einmal ein männlicher Löwe, abgeſehen von der Mähne, erkennbar iſt. Dreißig Jahre lang hat der Löwe un⸗ beanſtandet im Vollbeſitz der ihm don der Natur verliehenen mas kulinen Unterſcheidungsmerkmale an dem Denkmal ſeine zoologiſch⸗ dekoratibe Miſſion ausüben dürfen, ohne daß jemand an den Zeichen ſeiner männlichen Würde Anſtoß genommen hätte. Jetzt endlich iſt, wie der„Volkszeitung“ aus Biebrich geſchrieben wird, auf Grund des Betreibens von Leuten mit perverſer Schamhaftig⸗ keit an dem Löwen eine Operation vorgenommen worden, die man von den päpſtlichen Knabenſängern der Sixtiniſchen Kapelle her kennt. In Biebrich ſchüttelt man darüber, daß, wie man ſich dort ausdrückt,„die Natürlichkeit der Löwenfigur einer Korrektur unter⸗ worfen“ wurde, lebhaft den Kopf. Man fragt ſich, welche Gründe für die nachträgliche Verſtümmelung maßgebend geweſen ſind Hoſen hat man dem Löwen offenbar nicht machen laſſen, und ſo „koxrigierte“ man ihn in der geſchilderten Weiſe.⸗ —Bernhard Shaw über Millionärspflichten. In London iſt vor einem Jahre eine Privatgeſellſchaft zum Ankauf von Werken der bildenden Kunſt gegründet worden. Der Verein hat nun mit einem rieſigen Manko ſein erſtes Fahresbudget abgeſchloſſen, und das hat Bernhard Sha w, der ebenfalls Mitglied des Kunſtver⸗ bandes iſt, ſehr in Harniſch gebracht, Er iſt beſonders erboſt auf die reichen Leute, die nicht genügend Mittel für Kunftzwecke her⸗ geben, und zieht gegen ſie mit folgender Philippita in den Krieg: Die Klaſſe, der die reichen Perſönlichkeiten angehören, verfügt über ein Vermögen von 509 000 000 Pfund Sterling, und da ihre Mitglieder nicht arbeiten, ſy iſt ihre einzige Exiſtenzberechtigung die richtige Verwendung ihres Einkommens. Genau betrachtet gehört dieſes Geld der Nation, obzwar es durch das wwirtſchaftlich und politiſche Syſtem einer gewiſſen Klaſſe, welche die Ariſtokrat des Landes bildet, anvertraut und zum Nutzgenuß überwieſen wo den iſt. Die Geſellſchaft ſollte dieſe Leute wiſſen laſſen daß bei der beſtändig wachſenden Mitwerbung der amerikaniſchen Mil lionäre um Kunſtſchätze Geld braucht, und wen damit nicht gerausrücken, ſo ſollte man ſie der Gusͤaloßine aberliefern. General⸗Auzeiger.(Abendblekt.) Mambeim, 8. Mal. bequem und müßelos ſeine Finanzen zu verbeſſern. Wem ſeine„Klitſche“ nicht mehr paßte, wen auch ſonſt der allzu keichlich genoſſene Kredit drückte, der ſchlug ſie eine Zähre im Auge an die Anſiedelungskommiſſion los und zog mit deren harten Talern vergnügt iu die Stadt oder kaufte ſich wo anders an, wo er die„dreckigen Polacken“ nicht mehr zu Ghſicht be⸗ lam. Was als ein idealiſtiſches Kulturwerk gedacht war, murde ſo im rauhen Spiel des Lebens vielfach zu einer Ret⸗ fuings- und Pumpſtation. Und da man erſt einmal ſo weit war, blieben auch andere mehr oder minder kleine Menſchlich⸗ keiten nicht aus Die Anſiedelungskommiſſion, die man oft genug getäuſcht hatte und die doch ſchließlich für die Verwen⸗ dung der öffentlichen Gelder verantwortlich war, gewöhnte ſich aß eine zaudernde Bedächtigkeit, die ſie in den Geruch bureau⸗ kratiſcher Pedanterie brachte. Mit der Mobiliſierung des oſt⸗ märkiſchen Bodens aber meldeten ſich auch Teute, die ſie zu fördern ſich zum Beruf erkoren. Der Handel zeugte Handels⸗ leute; reelle, aber noch weit mehr andere. Dieſe Anderen hat der Schneidemühler Prozeß uns in llatura amd ſchönſter Sonnenbeleuchtung vorgeführt und nun wiſſen wir auch, warum das Anſiedelungswerk nicht ſo leicht Vorwärts gehen will und den Kundigen nur noch wenig Freude macht. Es iſt die Geſchichte vom Hemd der Penelope. Was deutſche Kraft an der einen Stelle ſchafft, wird von deutſchen Händen an der anderen wieder zu nichte gemacht. Es gibt gottlob ja auch noch deutſche Beſitzer, die ſich ſcheuen ihr An⸗ weſen in dieſen Jahren des Ringens um den Boden an einen Polen zu verkaufen. Solche Bedenklichkeiten niederzukämpfen hat man ein höchſt einfaches Mittel. Die polniſchen Güter⸗ ſchächter halten ſich Strohmänner und Agenten. Feile Bur⸗ ſchen von vertrauenswürdigem Exterieur und— was än unſe⸗ ren angeblich demokratiſchen Zeitläuften noch mehr zieht mit adeligem Namen. Die helfen dann, wenn das Geſchäft zu ſtocken beginnt, mit ein paar Ehrenwörtern nach. Dem „Kavalier“, dem früheren Offizier und agrariſchen Berufs⸗ genoſſen glaubt man gern. Zumal ſolche Herrn erfahrungs⸗ gemäß ſtets ungemein tapfer auf die Sozialdemokratie zu ſchelten wiſſen und bei jedem nur irgendwie„nationalen“ An⸗ laß eine Trunkſeſtigkeit entwickeln, die ſich ſehen laſſen kann. Da alſo iſt der Krankheitsherd und ihn auszukehren, gibt ein gutes Mittel, das allerdings heutzutage in deutſchen Landen nicht ſehr angewandt zu werden pflegt: die Selbſthilfe. Generalpacht zu haben glauben, werden natürlich ob dieſes Vorſchlages äußerſt empört ſein; wie wir das neulich noch er⸗ lebten, als Geheimrat Witting in Berlin ſeinen trefflichen Vortrag hielt. Dieſe heiteren Knaben erwarten alles vom Staat; von papierenen Geſetzen, je drakoniſcher um ſo beſſer. Sie werden ordentlich nervös, wenn nicht jede Seſſion ums ein neues Monſtrum bringt und ſind ſofort bereit, die Regierung dann ſchwächlicher Nachgiebigkeit und grober Pflichtvergeſſen⸗ heit zu zeihen. Der Pflichtvergeſſenheit in den eigenen Reihen gedenken ſie nie der Schneidemühler Prozeß, aus dem Herr Martin Biedermann als Sieger hervorgehen dürfte, wird ſie zwingen, auch ihrer zu gedenten. So lange wir unſer Menſchenmaterial im Oſten nicht verbeſſern; ſo lange dieſe v. Rieſen und 9. Rabe, v. Thielen und Major Hinze möglich ſind, iſt es ſchade um jeden Mann und jeden Groſchen, den wir noch an die Oſtmarkenpolitik wenden. Geſetze zum Schutze des Deutſchtums haben wir genug; nun laßt uns endlich für deuiſche Männer ſorgen, die es ſchützen. Politische ebersicht. Mannheim, 3. Mai 1907. Eine jungliberale Maifeier. Die vereinigten jungliberalen Vereine von Berlin, Schöne⸗ berg und Charlottenburg hatten eine Verſammlung einbe⸗ rufen, um den 1. Mai nicht wie die Sozialdemokraten in nutz⸗ loſen Demonſtrationen, ſondern in ernſter Arbeit zu feiern. Als Thema war gewählt worden: Die Sozialdemokra⸗ tie unddas deutſche Volk, wofür der bekannte Führer der Kölner Jungliberalen, Rechtsanwalt Dr. Falk, das Re⸗ ferat übernommen hatte.— Der Vorſitzende des Verliner jungliberalen Vereins, Rechts⸗ anwalt Dr. Marwitz, eröffnete die Verſammlung und wies Jarauf hin, daß, während im Reiche den Sozialdemokraten eine ganze Reihe von Mandaten abgenommen ſeien, ſie leider in Berlin flein einziges verloren hätten. Hoffentlich würden durch tüchtige ärungsarbeit bei der nächſten Wahl beſſere Erfolge»rzielt. Sodann erteilte er dem Referenten das Wort, der etſog folgendes Ausführte: Wenn man das Weſen der Sozialdemokraten verſtehen Die guten Leute, die die Löſung des Oſtmarkenproblems in Reichstage twill, dann muß man ihre geſchichtliche Enttdicklunng zurückverfolgen. Nachdem durch die franzöſiſche Revolution der dritte Stand ſich die Gleichberechtigung erkämpft hatte, pochte mit dem Wachſen der In⸗ duſtrie auch der vierte Stand vornehmlich an die Tore der Geſell⸗ ſchaft und forderte Einlaß. Er fand aber mit ſeinen Beſtrebungen zunächſt nur geringes Verſtändnis. Sein Ziel lief ſeiner ganzen Natur nach auf die Erſetzung des Perſönlichkeitswerts durch die Maſſe, und die Unbeholfenheit, mit der das Bürgertum dieſer neuen Erſcheinung entgegentrat, wurde ihm als böſer Wille ausgelegt. So entſtand die Sozialdemokratie, die ſich die einzige Vertreterin der Arbeiterintereſſen nennt. Und doch, wenn man die ſoziale Geſetzgebung Deutſchlands überblickt, was hat die Sozialdemokratie dazu getan? Sie hat ſich im weſentlichen darauf beſchränkt, alle Reformen abzulehnen nach dem alten Schlagwort: Alles oder nichts. Sie ſtimmt grundſätzlich gegen jedes ſoziale Geſetz und bietet ſo den Arbeitern Steine ſtatt Brot. Sie bertröſtet ihre Anhänger auüf den Zukunftsſtaat, der ihnen den Himmel auf Erden bieten ſoll und trägt ſo mit ihrem Prinzip dauernder Negation im weſent⸗ lichen dazu bei, die Intereſſen der Arbeiter zu ſchädigen. Denn das eine iſt ſicher, daß heute viele Kreiſe einer weiteren ſozialen Geſetzgebung abgeneigt ſind, weil ſie fürchten, damit nur der Sozialdemokratie zu nützen. So hängt ſich die Sozialdemokratie wie ein Bleigewicht an jeden ſozialen Fortſchritt. Aber in ihren eigenen Reihen macht ſich gegen dieſe Prapis Widerſpruch geltend, der in erſter Linie von den Gewerkſchaften ausgeht, und hier liegt auch der Kern für eine künftige wirkliche Arbeiterpartei. Die Sozialdemokratie muß au ſich ſelbſt zugrunde gehen; heute iſt zwar die Gewerkſchaft noch eine ſtarke Waffe in ihrer Hand, ſchon aber zeigen ſich in dem Bau tiefe Riſſe, die nicht perſönlicher Natur ſind, ſondern auf einer verſchiedenen Auffaſſung der Daſeinsbedingungen deruhen und ſchließlich zur Trennung führen müſſen. Wenn dieſe Stunde kommt, dann darf ſie den Liberalismus nicht unvorbereitet treffen. Die Sozialdemokratie lebt faſt nur von unerfüllt gebliebenen libe⸗ ralen Forderungen, aber ihr fehlt die Schaffenskraft; ſo werden ihre Sünden heimgeſucht an dem Gedanken der Freiheit. Bei ihrer Haltung iſt daher auch ein Block von Bebel bdis Baſſermann gusgeſchloſſen. Wohl kann es Fälle geben, in denen ein königs⸗ treuer Mann die Sozialdemokraten als das kleinere Uebel anſieht, abr prinzipiell hat die Sozialdemokratie von dem Liberalismus nichts zu hoffen. Der Liberalismus muß auf ſich ſelbſt geſtellt bleiben, und wie er gegen Zentrum und Reaktion kämpft, ſo muß er kämpfen auch gegen die Sozialdemokratie. In der nachfolgenden Diskuſſion kamen auch Sozialdemo⸗ kraten zu Worte, die aber von dem Referenten gründlich wider⸗ legt wurden. Die Sicherung der Bauforderungen. Der dem Reichstag wieder zugegangene Geſetzentwurf über die Sicherung der Bauforderungen tritt in derſelben Ge⸗ ſtalt auf wie die dem Reichstag in der vorigen Seſſion unter⸗ breitete Vorlage. Sie iſt vor allem dem ſteten Drängen des nationalliberalen Abgeordneten Baſſermann zu danken, der immer wieder und wieder die Notwendigkeit für dieſe Sicherung im Intereſſe des Handwerkerſtandes eindringlichſt und ausführlich betonte, ſo in den Reichstagsſitzungen vom 4. Februar 1901, vom 23. Januar 1902, vom 13. und 18. März 1902 und vom 24. März 1904. Der Entwurf hat alſo eine ziemlich lange parlamentariſche Vorgeſchichte. Deutseches Reich. * Berbin, 2. Maj.(Die Börſenreform.) Die „Nationall. Korr.“ ſchreibt: Zur Börſengeſetzreform teilt die „Köln. Zig.“ mit, der Entwurf im Handelsminiſterium ſei ſoweit gefördert, daß er in nächſter Zeit dem Staatsmini⸗ ſterium zugehen könne. Das beſtätigt unſere neuliche Mel⸗ dung. Wenn jetzt aber formelle Schwierigkeiten erhoben werden ſollten, die den Gang der Vorlage vom preußiſchen Stgatsminiſterium durch den Bundesrat hindurch nach dem ſo verlangſamen ſollten, daß ſie nicht mehr Pfingſten an den Reichstag gelangen kann, ſo bedeutet dies eine unnötige und bedauerliche Verſchleppung, die ſich bei Wiederaufnahme der parlamentariſchen Arbeiten nach der Ver⸗ tagung bitter rächen wird. —(Ein nationalliberaler Delegierten⸗ und Parteitag für das Rheinland) findet in Elberfeld am Sonntag, 5. Mai(vormittags 103 Uhr), in der dortigen Stadthalle(Johannisberg) ſtatt. ordnung ſtehen u. a. Vorträge Dr. Friedbergs und des Reichs⸗ tagsabgeordneten Baſſermann; letzterer ſpricht über die politiſchen Aufgaben der nationallibera⸗ Auf der Tages⸗ ken Parke 5 Badiſche Politik. Karlsruhe, 3. Mai. Vergangenen Montag ſprach eine Abordnung der Handelskammer für die Kreiſe um demſelben das lebhafte Bedauern der Kammer über das Aus⸗ ſcheiden des Herrn Miniſters aus ſeinem Amte und zugleich den herzlichen Dank der Kammer auszuſprechen für das warme In⸗ tereſſen, daß ſeine Erzellenz den Beſtrebungen von Handel And Induſtrie im allgemeinen ſowie der Karlsruher Handelskammer im beſonderen jeder Zeit entgegenbrachte. Der Name des Herrn Miniſters werde als der eines tatkräftigen und erfolgreichen Jör⸗ derers der wirtſchafllichen Wohlfahrt des Landes ſtets in hohen Ehren gehalten werden. Weitere Veränderungen im badiſchen Staatsminiſterium? * Karlsruhe, 3. Mai. Die„Sing. Nachr.“ bri folgende Mitteilung: Aus Karlsruhe wird uns berichtet: Exzellenz Dr. Rein⸗ chtid, Miniſter ohne Portefeuille, hat ſein Abſchied 8geſuch eingereicht. Es ſchweben Verhandlungen über die Reor⸗ ganäſation des Kultus⸗ und Unterrichtsmini⸗ ſteriums, von der ſchon beim Abgange des Staatsminiſters von Brauer auf dem letzten Landtag die Rede war. Der Ober⸗ ſchulrat, deſſen Direktor Arnsperger demnächſt in den Ruheſtand tritt, ſoll dem Unterrichtsminiſterium angegliedert, Geh. Ober⸗ Regierungsrat Dr. Böhm mit der Leitung dieſer Miniſterialab⸗ teilung beiraut werden. Dieſer Nachricht gegenüber will die„Badiſche Preſſe⸗ in der Lage ſein, aufgrund von Informationen mitzuteilen, daß ein Abſchiedsgeſuch des Miniſters ohne Portefeuille Dr. Reinhard nicht eingereicht iſt. Ebenſowenig ſeien Organiſationsänderungen bezüglich des Kultus. und Unterrächtsminiſteriums und Oberſchulrats zu erwarten. Richtig ſei allein, daß Staatsrat Dr. Arnsperger mit Rückſicht auf ſeinen leidenden Zuſtand noch vor Beginn des Landtages in den Ruheſtand treten werde. Als Nachfolger Hürfte vorausſichtlich ein Schulmann in Frage kommen, womit auch die bon den„Singener Nachrichten“ geäußerte Vermutung bezüglich der Perſon des Nachfolgers in ſich zuſammenfalle. Pfälziſche Politik. Ludwigshafen, 2. Mai. Die Generalverſammlung desz Kreisausſchuſſes für die Rheinpfalz des Deutſchen Flotten⸗ bereins, die am letzten Sonntag hier ſtattfand, beſchloß, die Reſolution des bayeriſchen Landesverbandes abzulehnen. Aus Stadt und Land. »Mannheim, 3. Mai 1907, JuEUHAUMS-AusstfEIIUe Haadtneim InrennRrioNare Kussr-und Beſuch der Ausſtellung durch die Geſellſchuft für wirtſchaftliche Ausbildung. Einen der erſten Beſuche von auswärkts erhält die Ausſtellung heute durch die an einem Ausbildungskurs der Geſellſchaft für dirtſchaftliche Ausbildung in Frankfurt a. M. teilnehmenden Regierungsräte und Regierungsaſſeſſoren aus allen Teilen Deutſchlands, beſonders aber aus Norddeutſchland. Die unter Leitung des Geſchäftsführers der Geſellſchaft, Privatdozent Dr. phil. et jur. Paſſow ſtehende Exkurſion hat heute vormittag die Mannheimer Hafenanlagen beſichtigt, am Nachmittag den Rheinau⸗ hafen und verſchiedene Unternehmungen auf der Rheinau, abend⸗ und event. morgen ſchließt ſich daran ein Beſuch der Ausſtellung. Licht aus Maunheim. AUAnter dieſer Spitzmarke bringt die„Heidelb. Ztg.“ in ihrer heutigen Nummer folgende Mitteilung: Geſtern abend wiederholte ſich das ſchöne Schauſpiel, welches ſchon vorgeſtern in der Werder⸗ ſtraße, dort, wo man frei übers Land nach Wieblingen und Edingen ſchaut, gerade als der Gottesdienſt der Rafaelskirche beendet war, einen kleinen Auflauf und blinden Feuerlärm verurſachte. Von den Balkons der oberen Stockwerke enthüllte ſich der mächtige Feuer⸗ ſchein dem bewaffneten Auge gar bald als die Mannheimer Jubi⸗ läums⸗Illumination. Eine ſchlanke, leichtgeſchwungene Turmkuppel, in magiſchem Glanz von einem prächtigen Flammenknauf gekrönt, dpurde deutlich als der Waſſerturm im feſtlichen Feuerkleide er⸗ kannt; ein breiter Lichtſchimmer bezeichnete ſcharf abgegrenzt den Spitzwinkek zwiſchen Neckar und Rhein, wo unſere mächtig aufſtre⸗ bende Handelsmetropole ihre Dreihundertjahrfeier mit herrlichem buntem Flammenſpiel einleitet. (Große Heiterkeit.) Daß übrigens die Beiträge nicht ſo ſpärlich einfließen, geht daraus hervor, daß die Geſellſchaft imſtande war, während ihres kurzen Beſtandes ſchon Kunſtwerke für mehr als 200 000 Pfund Sterling für die Nation zu erwerben, pozu aller⸗ Finigs nicht ein engliſcher Ariſtokrat, ſondern der ſelige Afred Beit den Hauptteil beigeſteuert hat. — Was die Schönheit koſtet. Um durch eine reizvolle, gra⸗ giöſe Geſtalt ihre Genoffinnen zu übextreffen, oder durch einen rofigen zarten Teint den Neid der Stiefkinder der Schönheit zu eregen, erduldet die moderne Frau ohne Klage Leiden und Schmerzen und bezahlt die teuerſten Preiſe ohne Murren. Eine Ugliſche Zeitſchrift hat eine amüſante Bexechnung aufgeſtellt, wie leuer die„natürliche“ Schönheit einer elegauten Modedame zu ſtehen kommt; die Schönheitsſpezialiſten des Londoner Weſtends haben unter ihren Kundinnen mehr als eine, die für die Vor⸗ bereitungen zu einem Abend 200, 300, ja ſelbſt 400 Mark für. ihren Schönheitsdoktor ausgeben! Schon am Morgen begibt ſich eine folche Dame in die Behandlung ihres Spezialiſten. Sie wird mtit Dampf behandelt und maſſiert, ihr Haar wird gebürſtet und parfümiert und gegevenenfalls neu gefärbt. Hände, Arme und Nacken werden mit der größten Sorgfalt behandelt, mit allerlei geheimmisvollen Salben gebleicht; dann ſchreitet man zum Aufbau er Frifur, Locken und Löckchen werden kunſtvoll arrangjert. Be⸗ ſonders ſchtvierig iſt ein geſchicktes Schnüren, das die Geſtalt ge⸗ ſchmeidig und anmutsvoll erſcheinen läßt. Bei all dieſen lang⸗ wierigen Manipulationen darf die künftige Schönheit Rur leichte Pahrung genießen; beſondere Droguen gibt es, die den Augen Glang und Helligkeit verliehen. Natürlich hat jeder Schönheits⸗ doktor ſeine deſondere Methode und auch ſeine deſonderen Preiße; aber die Damen bezahlen ſie erfahrungsgemäß gern. Eine reiche Dauze der Londoner Geſellſchaft hat es ſich zur Geivohnhelt gemacht, bei allem ibren Reiſen ſich von einem ganzen Stabe Schön⸗ heitsſpezianſten begleiten zu laſſen; ſie reiſen mit ihrer Herrin von Lund zu Land, logieren in dert erſten Hotels, nur um täglich —SBB auf eine Stuude Fören Dienft zu verſehen. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Miltwochs von 10—11. Arbeiterinnenſchutz und Mutterſchutz. Zwei jener wichtigen Gebiete, auf denen Frauen aller Rich⸗ tungen und Geſellſchaftskreiſe ein weites Betätigungsfeld finden, Kuf dem ſie beweiſen könnten, daß auch ſie es ernſt nehmen, mit den— faſt ſchon zum Schlagwort gewordenen— Begriffen: So⸗ ziale Arbeit, ſoziales Empfinden Dem verflachenden Schlagwort gegenüber ſei auf das tiefſte, erſchöpfendſte hingewieſen, was dieſe Begriffe als ſolche hervor⸗ gebracht; in ihrer praktiſchen Betätigung ſowohl, als in dem Ge⸗ danken, der dieſer Betätigung zu Grunde liegt. Ich meine die engliſch⸗amerikanſche Einrichtung der settle⸗ ments. Ihr Grundgedanke? Gib das Beſte an Denken, Wiſſen und Arbeiten, was du beſitzeſt, denen, welchen du helfen willſt; gih das perſönlichſte deiner Perſönlichkeit, warmes menſchliches Empfinden und Verſtehen!— Das löſt dich los aus der Kaſte, in der du durch Geburt und Erziehung zufällig ftehſt; bringt dir das Leben in ſeinem Reichtum, die Menſchen in ihrer Armſeligkeit zun Verſtändnis. Aus dieſem tieferen Verſtändnis heraus hilf zu einer höheren Stufe des Menſchentums empor. Aus dem settlement⸗Gedauken ſind in Deutſchland die Ge⸗ daufen der Volksheime, Arbeiterinnenheime, Arbeiterbildungs⸗ vereine hervorgegangen; die„Frauengruppen für ſoziale Hilfs⸗ arbeit“ wurzeln in ihr. Alle Frauenarbeit, dem Allgemeinwohl geweiht, ſollte in dieſem Gedanken wurzeln, denn es iſt die Er⸗ löferkraft eines Liebesgedankens, tieſe Güte, die dieſe Wurzeln ſind und damit Teile des Beſten und Reichſten, was weibliches Menſchentum dem Dafſein zu geben hat. kampfes der weiblichen Arbeiterſchaft, die ſie einmal geweſen, lange hetousgetreten. Anläßlich der„Konferenz zur Förderung der Intereſſen der Arbeiterinnen“ war es Dr. Alice Salomon, die auf das immer mehr noch zu vertiefende Verſtändnis hinwies, das in den weiteſten Kreiſen der Frauenbewegung für die Arbeite⸗ rinnenfrage zerwacht iſt. Als ein weſentlichſter Teil der Arbeite⸗ rinnenfrage iſt die Forderung des Mutterſchutzes anzu⸗ ſehen. Das Ziel eines Teiles ſeiner praktiſchen Beſtrebungen, die Verhältniſſe für die arbeitende Frau ſo zu geſtalten, daß die Sorge um das tägliche Brot ſie nicht dazu zwingt, aus Zeitmangel die Pflege der Neugeborenen zu vernachläſſigen; die eigene Ge⸗ ſundheit zu untergraben(Mutterſchaftsverſicherung!l.„Die Frauenarbeit muß ſo geſtaltet werden, daß ſie die Frauen nicht daran hindert, geſunde Mütter geſunder Kinder zu ſein—“ aus den Ausführungen irgend einer ſozialdemokratiſchen Frauenrecht⸗ lerin ſind mir dieſe Worte in Erinnerung. Lili Braun aber, die vornehm eigenartige Reviſioniſtin meint:„Es gibt keine Emanzi⸗ Fation der Frauen, ſo lange nocheine Wöchmerin den erſchöpften Körper zur Arbeit zwingt; ein verlaſſener Säugling nach der Mutter ſchreit. Wenn es eine Aufgabe gibt, die das weibliche Ge⸗ ſchlecht als ſolches zu furchtloſem Ringen anſpornen müßte— hier iſt ſie: Schutz der Mutterſchaft!“ Ein weiter Schritt von Alice Salomon bis zur Sozialdemo⸗ kratie hinüber. Während durch die ſozialpolitiſchen Debatten des Reichstages, don Poſadowsky bis Naumann, der Ruf nach einer einheitlichen Arbeit der Parteien auf ſozialpolitiſchem Gebiete er⸗ klingt, iſt es aber wohl angebracht, darauf hinzuweiſen, wie nahe ſich auf dem Gebiete des Mutterſchutzes, ſoweit er zugleich auch ein Teil der Arbeitermnenfrage, die Anſchauungen der Frauen extremſter Richtungen ſtehen. Auch hier würde es weſentlich ſein, die Zerſplitterung in Parteien zu vermeiden. Alle Kräfte zu ſammeln in ge — * Arbeit zu gleichem Ziele. Karlsruhe und Baden bei Herrn Miniſter Dr. Schenkel dor „ Wannhelm, 8. Deat General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) *Ernannt wurde Amtsrichter Friedrich Haſſeneamßp ie er Mosbach und Referendär Dr. Karl ter in Raſtatt. en Ludwig Froh⸗ n. angrat zum 1 der Der 13. Städtetag der mittleren Stüdte Vadend wird an⸗ mn fangs Juni in Emmendingen abgehalten. Die Zahl der 1 Verbandsftädte iſt 62. en Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am Montag den 6. Mai der Fuhrmann der Maunheimer Portland⸗Cementfabrik Hernann Seitz mit ſeiner Ehefrau Dina geb. Chriſtmann. Parade ſpielt kommenden Sonntag die Grenadier⸗ en Fapelle: Walde,“ J n⸗ von Blättermann, 4.„Unter ch 8* wieskhy. Der Diögeſanverband der katholiſchen Arbeitervereine der Erzdiözeſe Freiburg zählt 155 Vereine mit 19 700 Mitgliedern. 18»Die Schweinepreiſe gehen abermals zurück, dagegen find r⸗ fette Rinder rar und halten feſte Preiſe. In Heidelberg 1 koſtet Schweinefleiſch jetzt 64 Pfg. bis 1 Mark. In Stühlingen r⸗ wurde der Preis für Schweinefleiſch auf 75, in Walds hut auf ib⸗ 65, in Bruchſal auf 70 Pfg. herabgeſetzt. * Zur Populariſierung unſerer Hafenanlagen iſt in den letzten 85 Jahren außerordentlich viel geſchehen. Wir denken dabei bor allem aß un die regelmäßigen Rundfahrten an Sonn⸗ und Feiertagen, die r. vdielen Einheimiſchen und Fremden erſt einen richtigen Begriff von en der Ausdehnung und Großartigkeit des größten europäiſchen 3. Binnenhafens verſchafften. Zu unterſchätzen iſt auch nicht der 3 gefundheitliche Wert ſolcher Waſſerfahrten, zumal wenn drückende er Schwüle über der Stadt lagert. Zu den Booten, die bisher ſolche 68 Hafenfahrten ausführten, geſellt ſich nun ein alter Bekannter, das fte Räderbodt„Mainau“, das ſeinen Beſitzer gewechſelt und damit eins bie durchgreifende Umgeſtaltung erfahren hat. Eine in Schiffahrts⸗ ich kreiſen wohlbekannte, hochgeachtete Perſönlichkeit, Herr Havarie⸗ kommiſſär Franz Noll, hat das Boot erworben und untet bedeu⸗ tenden Aufwendungen einer umfaſſenden Renovation unterziehen laſſen. Man erkennt das Boot, das jetzt den Namen„Mann⸗ heimia“ trägt, nicht wieder, ſo ſchmuck in ſeinem neuen Ge⸗ eg wande, ſo praktiſch in allen ſeinen Einrichtungen präſentiert es n⸗ ſich. Das Hauptaugenmerk wurde auf die Schaffung von möglichſt ie ̃ viel Raum für die Paſſagiere gerichtet und es iſt denn auch ge⸗ lungen, den für den Schiffsbetrieb erforderlichen Platz ſo ökono⸗ miſch einzuteilen, daß ſich auf dem Boot bequem 400—450 Per⸗ 8 ſonen aufhalten können. Das neu hergeſtellte Promenadendeck dürfte wegen ſeiner überaus geſchickten Anlage beſonders gern aufgeſucht werden. Völlig umgeändert und komfortabler aus⸗ geſtattet iſt auch die Kajüte, wie überhaupt jeder Raum den An⸗ forderungen der Neuzeit entſprechend einfach, aber gediegen ein⸗ gerichtet worden iſt. Das Boot ſteht unter der Führung des Herrn Kapitäns Joſef Noll, eines ſehr tüchtigen, gewiſſenhaften Fach⸗ mannes, während der Wirtſchaftsbetrieb ebenfalls einer anerkannt routinierten Perſönlichkeit, Herrn Reſtaurateur Ludwig Leon⸗ hard, D 7, 17, übertragen wurde. Die„Mannheimia“ wird 7 ihre Weihe durch die Hafenfahrt erhalten, die der Verkehrsverein am Vormittag des 8. Mai anläßlich des Preſſefeſtes veranſtaltet. Wie uns mitgeteilt wird, plant der neue Beſitzer des ſchmucken Bootes außer regelmäßigen Hafenrundfahrten, die während der Ausſtellung auch an Wochentagen unternommen werden ſollen. Früh⸗ und Abendfahrten, die ſich in die nächſte Umgebung er⸗ ſtrecken ſollen. Auch Fahrten nach Speher, Worms und weiter den Rhein hinunter bis nach Rüdesheim ſind vorgeſehen, eine Nachricht, die denjenigen Vereinen, die ihren Mitgliedern gerne einmal e eine genußreiche Waſſerfahrt bieten möchten, beſonders willkommen ſein dürfte. Das neue Unternehmen entſpricht zweifelos einem ng Bedürfnis und dürfte ſich nach unſerer Auffaſſung bald eines großen ür Zuſpruches erfreuen, zumal Herr Noll alles aufbieten wird, um en den Paſſagieren der„Mannheimia“ den Aufenthalt auf dem Boot en ſo angenehm wie möglich zu machen. er* 4. Programmtour des Odenwaldklubs Sektiou Mann⸗ r. heim⸗Lndwigshafen. Wer je im Pfälzer Wald gewandert iſt und ſeine ausſichtsreichen Höhen und ſtillen Waldgründe, ſeine alters⸗ grauen Ruinen und idylliſch gelegenen, ſchmucken Forſthäuſer kennt, der wird ſich gern dem Odenwaldklub anſchliazen, der für Sonntag, den 5. Mai eine ſehr genußreiche Pfalzwanderung plant. Um den hoffentlich recht ſchönen Frühlingstag gut aus⸗ zunützen, beginnt bereits um halb 7 Uhr morgens in Weidental 8 die Wanderung, die füdwärts führt und manchen umfaſſenden 7 Blick auf Berge und Täler der inneren Pfalz gewährt. Nach 3½ſtündigem Marſch wird die von Lambrecht nach Elmſtein füb⸗ 5 rende Straße überſchritten, die Wanderer verſäumen aber nicht, 5 in dem an Bach und Wald ſich anſchmiegenden Forſthaus Brei⸗ 15 tenſtein ein Stündchen Raſt zu halten. Ueber den Totenkopf 175 und Hüttenhohl wird um halb 3 Uhr die Kalmit erreicht, von . deren Turm aus ſich eine der großartigſten Rundſichten der Pfalz t, bietet. Auf der Maxburg wird die bekannte großartige Ausſicht r⸗ auf Rheinebene, Odenwald und Schwarzwald erfreuen und man n dabei des vor 75 Jahren lam 27. Mai 1832), auf dieſer Stelle e⸗ ſtattgefundenen Hambacher Feſtes ſich erinnern. Nach einem m längeren in materiellem Sinne genußreichen Aufenthalt im gut empfohlenen Gaſthaus„zur Pfalz“ in Hambach wollen die beiden Führer bei Fackelſchein die Teilnehmer zu dem um 10.12 Uhr — in Neuſtadt abgehenden Eilzug bringen, der um 10.40 Uhr in e Ludwigshafen eintrifft. Wer Freude hat an einer Leib und 5 Seele erfriſchenden Wanderung über Berg und Tal, durch den ie ſproſſenden Wald und über das grünende Feld, wer des Früh⸗ 8 Ungs ſich freuen will, ſo lange er da iſt, der verſehe ſich mit einem an den bekannten Stellen(Model, Coſſäus) unentgeltlich zu habenden Tourenkärtchen. .„Bei den geſtrigen Ringkämpfen im Saalbautheater ſtand e ſich im erſten Gang der Deutſche Heinrich Weber und der e Schweizer Pernod gegenüber. Gleich im Beginn des Kampfes 1 war zu erſehen, daß Weber der weit Stärkere war, er hatte aber keine leichte Arbeit, denn Pernod verfügt über ein ſolches Maß e von Gewandtheit und Technik, daß er doch 13,12 Minuten ge⸗ 1 brauchte, um ihn mit Untergriff von vorn regelrecht auf beide 8 Schultern zu legen. Im nun folgenden Kampfe ſtanden ſich Salvator-Braſilien und Lemmerz⸗Elſaß-Lothringen gegen⸗ e über. Der Braſilianer, eine Herkulesfigur, welcher mit vornehmer ßNiube ringt, hatte ſcheinbar nicht viel Arbeit mit ſeinem Gegner. l Lemmerz gab ſich allerdings die erdenklichſte Mühe, den Neger r mit Halbnelſons zu bearbeiten, dieſelben prallten aber alle wir⸗ kungslos an dem Stiernacken Salvators ab. Nach 715 Minuten 5 machte der Braſilianer eine Pirouette, in deren Verfolg er Lem⸗ merz auf beide Schultern zwingt. Das Paar Für ſt⸗Wien gegen 5 Ehriſtenſen⸗Schweden riß das Publikum zu wahren Bei⸗ fallsſtürmen hin. Zwei Leichtgewichtsringer, wie ſie wohl ſelten zuſammen kommen. Brücken und Pirouetten wechſelten in ſteter 155 Folge, beide raſten über die Bühne wie ein Paar Windſpiele. In dieſem Moment waren ſie hinter den Kouliſſen, im nächſten Mo⸗ ment alaubte man ſie ins Orcheſter ſtürzen zu ſehen. Wieder⸗ Volt kamen beide in Gefahr, zu unterliegen, ſie vermochten es je doch ſtets ſich im eniſcheidenden Moment durch eine blitzſchnelle Be⸗ wegung zu retten, was immer toſenden Applaus des zahlreichen Publikums hervortief. Als nach 30 Minuten der hochintereſſante Kampf als unentſchieden abgebrochen werden mußte, konnten beide Ringer über gleichen Dank der beifallsfreudigen Menge quittieren. Der letzte Kampf des Abends war das Ringen zwiſchen Clement le Teraſſie r⸗Belgien und Otto Meyer⸗Ludwigshaſen. Der Belgier war ſehr hitzig und ſetzte ſeinem Gegner durch ſtarke Ge⸗ nickzüge heftig zu. Meyer ſcheint aber auch im Ringkampf viel gelernt zu haben, denn er ſetzte dem Belgier wirkſamen Wider⸗ ſtand entgegen. Als in der vierten Minute der Judwigshafener auf den Teppich mußte, bearbeitete ihn ſein Gegner mit ſtarken Genickmaſſogen, welche einen Teile des Publikums zu Proteſt⸗ rufen veranlaßten. Einen günſtigen Moment erfaſſend, machte Mevyer Armzug und bringt damit den Belgier regelrecht mit beiden Schultern auf den Teppich. Letzterer bob, nachdem der Kampfrichter bereits abgepfiffen hatte, der eine Schulter, um das Schiedsgericht irre zu führen, hatte aber mit dieſem Trick kein Glück, da ſämtliche Schiedsrichter, ſowie ein Teil des Publi⸗ kums die richtige Niederlage konſtatiert hatten. Heute Freitag kinden, wie aus dem Inſevatenteil erſichtlich, wisder vier inte⸗ reſſante Kämpfe ſtatt. Allgemeine Radfahrer⸗Union, D. .sK. Die erſte Aus⸗ fahrt des genannten Vereins ſoll am kom! n Mittwoch ſtatt⸗ finden und zwar iſt eine Rundfahrt durch Hildaſtraße, den Luiſenpark und zurück zu dem Börſenreſtaurant geplant, wo dank der liebenswürdigen Mitwirkung einer kleinen Künſtlergemeinde recht gemütliche Stunden der Radfahrer warten. Das reichhaltige Programm wird ſelbft hochgeſpannte Erwartungen befriedigen und namentlich die ſchönere Hälfte der Union wird ſich ganz ſicher ein⸗ finden, wenn wir verraten, daß am Schluſſe getanzt wird. Die Ausfahrt ſoll bei jedem Wetter ſtattfinden. *Volkstheater(Coloſſeum). Sonntag, den 5. Mai, nach⸗ mittags 4 Uhr und abends 8½ Uhr, findet eine Aufführung von Schillers„Räuber“ ſtatt. * Verhaftung. Vor einigen Tagen wurde der in einer Neckar⸗ auer Fabrik beſchäftigte Kaufmann Heinrich Schmich wegen be⸗ deutender Unterſchlagungen verhaftet. Sch. machte ſich durch auffallende Geldausgaben verdächtig und bei einer plötzlichen Revi⸗ ſion der ihm unterſtellten Kaſſen wurde ein Manko, man ſpricht von ca. 15000 Mark, feſtgeſtellt. * Aus dem Schöffengericht. Eine wohlverdiente Strafe von 3 Monaten Gefängnis für den Gebrauch des Meſſers erhielt geſtern der Taglöhner Jakob Kreuzer von Käferthal. Natürlich war es wieder eine Wirtshausaffäre. Der Angeklagte hatte einen Aten„Roches“ auf den Vater des Taglöhners Johann Schnellbach von Käferthal. Jakob Kreuzer und der letztere weilten am 4. März als Gäſte in der Wirtſchaft„zum Haltepunkt“. Trotz der for:⸗ währenden Sticheleien, die ſich auf den Vater des Jakob Schnell⸗ bach bezogen, ſpielte dieſer den Gemütlichen und gab Kreuzer noch eine Zigarre, daß er ſich beruhigen ſollte. Beide entfernten ſich ſchließlich, ohne daß ein ernſter Wortwechſel entſtanden war⸗ Draußen ſtach der Angeklagte dann ganz unverſehens dem jungen Schnellbach in die Hüfte. Die erhebliche Wunde verurſachte eine längere Arbeitsunſähigkeit. Kreuzer rauft und ſticht gerne, wie ſeine Vorſtrafen nachweiſen. Das hat auch das Gericht in Rech⸗ nung gezogen. Polizeibericht vom 3, Mai. Unfälle: Ein Reiſender aus Berlin glitt am 1. d. M. abends auf dem aufgegrabenen Gehweg vor dem Hauſe P 5, 14 aus, fiel zu Boden und zog ſich eine linksſeitige Rippengquet⸗ ſchuna zu. Einen rechten Unterſchenkelbruch erlitt geſtern nach⸗ mittag ein 65 Jahre alter led. Taglöhner von Neckarau dadurch, daß er beim Herausfahren aus einem Grundſtück in der Groß⸗ feldſtraße ungeſchickt auftrat und zu Fall kam. Infolge eines epileptiſchen Anfalles fiel geſtern nachmittag auf der Schwetzingerſtraße vor dem Tatterſall ein gutgekleideter unbekannter Herr bewußtlos zu Boden und mußte mittelſt Sani⸗ tätswagens ins allg. Krankenhaus verbracht werden. Er hat das Bewußtſein bis jetzt noch nicht wiedererlangt. Fahrraddiebſtahl: Vor dem Hauptpoſtamt entwendete geſtern abend zwiſchen 2 und 349 Uhr ein Unbekannker ein kettenloſes Stapel⸗Fahrrad. Verloren und bis jetzt noch nicht abgegeben wurde am 27. v. M. abends auf dem Wege von O 2 bis Waſſerturm durch die Heidelbergerſtr. ein ſchwarzes Handtäſchchen mit ein Paar Künderhandſchuhen und—9 M. barem Gelde. Auf dem Rennplaß wurde am 28. d. M. von dem nach⸗ beſchriebenen Unbekannten eine goldene Vorſtecknadel mit einer weißen birnenförmigen Perle und einem brillanten entwendet. Auf die Wiederbeibringung der Nadel iſt eine Belohnung von 40 M. ausgeſetzt. Ferner wurde verſucht, einem anderen Herrn eine Brillant⸗Vorſtecknadel zu entwenden. Beſchreibung des Diebes: Derſelbe iſt ca. 1,70 Meter groß, ca. 25—30 Jahre alt, hat kurzgeſchnittenen roten ſchmutzigen Schnurrbart, krug braunen Ueberzieher und braunen weichen Filzhut. Um fach⸗ dienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 12 Perſonen, darunter ein Buch⸗ macher aus Berlin wegen Verdachts des Glückſpiels, und ein Tag⸗ löhner von hier wegen Tnadfriedensbruchs und erſchwerter Kör⸗ perverletzung. Kaufmanusgericht Mannheim. Vorſitzender: Herr Rechtsrat Dr. Erdel: Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: die Herren Richard Sauerbeck und Her⸗ niann Soherr; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: die Herren Gottlob Eberhardt und Franz Fallenſtein. In Sachen des Verſicherungs⸗Inſpektors M. R. in Leipzig gegen die Vita, Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft hier, iſt heute das Endurteil zu fällen. Durch Teilurteil vom 22. Dezem⸗ ber v. Is. hat das Kaufmannsgericht das eingeklagte Gehalt für September, Oktober und November dem Kläger zugeſprochen— unter Ausſetzung der Entſcheidung über das ebenfalls eingeklagte Dezembergehalt— und die Widerklage der Vita auf Feſtſtellung, daß das Dienſtperhältnis des Klägers auf Ende September ord⸗ nungsmäßig gelöſt worden ſei, abgewieſen. Dieſes Teilurteil iſt ron der Zivilkammer 1 des Großherzoglichen Landgerichts hier als Berufungsinſtanz wegen ſachlicher Unzuſtändig⸗ keit des Kaufmannsgerichts aufgehoben worden, weil das Groß⸗ herzogliche Landgericht im Gegenſatz zu dem kaufmannsgericht⸗ lichen Teilurteil das Dienſtverhältnis des Klägers zur Beklagten als ein Agentenperhältnis, nicht als dasjenige eines Handlungs⸗ gehilfen betrachtet. Das Kaufmannsgericht Mannheim ſchließt ſich dieſer Auffaſſung des Berufungsgerichtes nicht an; es bleibt dabet, daß der(gegen Fixum für die Beklagte tätig geweſene und vertragsmäßig ausdrücklich auf die ausſchließliche Tätigkeit für die Beklagte verpflichtete) Kläger trotz ſeiner vertragsmäßigen Bezeichnung als Handlungsagent— in Wahrßheit die vechtliche And latſächliche Stellung eines Handlungsgehilfen gehabt habe. das Kaufmanksgericht alſe zuſtändig ſei. Da auch in der Sache ſelbſt kein Anklaß vorliegt, von dem Standpunkt des Teilurteils vom 22. Dezember abzugehen, lautet das heute verkündete End⸗ Urleil auf Verurteilung der Beklagten zur Zahlung des Gehaltes für den Mengat Dezember. 2. Die gleiche Zuſtändigkeitsfrage wird von der Beklagten in der Klageſache des Verſicherungsinſpektors E. L. aufgeworfen. Das Vertragsverhältnis war in dieſem Falle im großen Ganzen das gleiche, wie im Falle R. eingenommenen Standpunktes auch in der vorliegend ſtärdig. Alus dem Grossberzogium. *Heidelberg, 3. Mai. Am letzten Tage der Ausgabe on den hieſigen Fahrkartenſchaltern wurden 1369 Kilometep⸗ hefte mit einem Geſamterlös von 30 324 M. verkauft. In den Tagen vom 22. bis 30. April kamen hier 4471 Hefte zum Geſamt⸗ betrage bon 112 422 M. zur A 7 Karls E, 2. Mai mittag der in w en bek Stöſſer im hohen Alter von 81 dem Verſtorbene hat das bad eldet, iſt geſtern mrat Guſtav von Jahren geſtorben. In Land einen ſeiner verdienſt⸗ vollſten Beamten verloren. ähriger Tätigkeit als Amtmanu und Amtsvor enen oberbadiſchen Stödten, in denen er f die Hebung der Landwirtſchaft im im beſonderen erwarb, erfolgte im Jahre 1871 ſeine Berufung in das damalige Handelsminiſterium. Damit begann ſeine 20jährige, für die Induſtrie, den Handel und das Handwerk unſeres Landes ſo bedeutungsvolle Tätigkeit. So die bon der ehemgligen Großh. Landesgewerbehalle hrten Meiſterkurſe, ſowie die Einrichtung der ſogen. Lehrl berkſtätten ſeiner Initigtive zu verdanken. Auch für Entwickelung von Handel und Verkehr ent⸗ foltete der Verſtorbene eine bedeutſame igkeit, die nach außen hin beionders durch ſeine Wirkſamkeit kei der Mheinſchiffahers⸗ zentraikommiſſion 1879— 1891 als Bevollmächtigter der badiſchen Regierung in Erſcheinung trat. Infolge der Auflöſung des Han⸗ delsminiſteriums(1881) trat v. Ste gesmeinen und der Viehzucht er als Geh. Referendär in das Miniſterium des Innern über, bei welchem er bis zum Jahre 1891, aufſteigend zum Geheimen Oberregierungsrat und Geheim⸗ rat 2. Klaſſe verhlieb. Bis zu ſeiner Penſtonierung wirkte der Verſtorbene noch als Direktor des Großh. Verwaltungshofes. Mehrfoche Auszeichnungen ſeines Landesherrn und gus dem Auslande zeigen, daß dem Verblichenen auch die äußere Aner⸗ kennung für fein erfolgreiches Wirken nicht gefehlt hat. Noch bis in die letzte Zeit hinein betätigte Geheimrat v. Stößer ſein beſon⸗ ders lebhaftes Jutereſſe das er für den badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkerſtand empfand. In Geh Rat v Stöſſer verliert auch die nationalliberale Partei einen ihren treueſten Anhäu⸗ ger. Er wirkte als Politiker nicht nur im Stillen mit dem Stimm⸗ zettel in der Hand, ſondern er ſcheute ſich nicht, allüberall ſeiner politiſchen Ueberzeugung Ausdruck zu verleihen und Arbeit und Mühen im Intereſſe ſeiner Partei auf die Schultern zu nehmen Als Abgeordneter der Zweiten Kammexr vertrat er 1887—189. den Wahlkreis Säckingen⸗WaleShut. 5 * Bretten, 2. Mai. Schlecht abgeſchnitten hat das abge⸗ laufene Geſchäftsjahr für die hieſige Ortskrankenkaſſe, die 23 220 Mk. Einnahmen hatte, während die Ausgaben 25 295 Mark betrugen, ſodaß ein Fehlbetrag von 2075 Mk. zu decken bleibt. Als Urſache werden die Familienverſicherung und die hohen Arztkoſten bezeichnet. Die am Montag abend ſtattgefundene Eeneralverſammlung der Kaſſe beſchloß nach längeren Verhand⸗ lungen gegen die Stimmen der Mehrzahl der Arbeitgeber, zur Sanierung der Finanzen eine Erhöhung der Beiträge von ſeither 2½ auf 3 Prozent ab 1. Junt ds. Is. einzuführen und die Zahl der Vertreter zur Generalverſammlung vom Ab⸗ lauf der jetzigen Wahlperiode— 1909— ab auf 120(30 Arbeik⸗ geber, 90 Arbeitnehmer), die Hälfte der bisherigen Zahl herab⸗ zufctzen, eine bei nur 1230 Mitglieder immer noch mehr wie reichlich bemeſſene Ziffer. 255 oc. Pforzheim, 2. Mai. Bei der geſtern mittag vorge⸗ nommenen Wahl eines Stadtpfarrers für die neugeſchaffene 6 Pfgrrei der hiefiegen evangeliſchen Gemeinde wurde Pfarrer Hagß von Ueberlingen mit ſämtlichen 71 Stimmen getpählt Haaß gehört zur poſitiven Richtung. * Pforzheim, 2. Mai. Es liegt jetzt die ziffernmäßig Zuſammenſtellung über die im letzten Monat auf der Statig Pforzheim verkauften Kilometerhefte vor: 1. Klaſſe 8 Stück, 2. Klaſſe 781 Stück, 3. Klaſſe für 1000 Kilometer 2759, für 500 Kilometer 4425, zuſammen 7923 Stück im Geſamtwerte don 159 375,90 M.—— *Pforzheim, 2. Mai. Die 30 Jahre alte Frau Berlg Kohle, die ſich ein neues Gebiß anfertigen laſſen wollte, iſt in der Narkoſe geſtorben. Die Frau erhielt die Anweiſung, die noch in ihrem Munde befindlichen Zähne und Zahnſtümpfe ziehen zu laſſen. Zu dieſem Zweck begab ſie ſich geſtern vormittag zu einem hieſigen Zahntechniker, der, nachdem die Frau durch einen Arzt chloroformiert worden war, die Operation, durch einen Aſſi⸗ ſtenten unterſtützt, begann. Nachdem die 9 ſchlechten Zähne im Unterkiefer enfernt waren und der zweite Zahn im Oberkiefer gezogen werden ſollte, bemerkte der überwachende Arzt an der Frau bedenkliche Erſcheinungen. Eine Herzlähmung war einge⸗ treten. Der Arzt ſtellte ſofort Wiederbelebungsverſuche an; doch gelang es ihm nicht, die Atmung wieder in Gang zu bringen; ebenſowenig hatte ein zweiter, im Hauſe wohnender Arzt, den man herbeirief, Erfolg. Die Frau blieb tot. Die gerichtliche Sektion beſtätigte, daß der Tod in der Tat durch Herzlähmung eingetre war, und ergab zugleich, daß die Frau keinerlei Herzleiden, da dem Arzte die Vornahme der Narkotiſierung als unratſam hätt erſcheinen laſſen müſſen, beſaß. Es liegt, dem„Pforzh. Anz.“ zufolge alſo kein Verſchulden der Beteiligten vor, ſondern eine jener unberechenbaren Zuſtände, wie ſie ber der Chloroformnarkoſe leider nicht ausgeſchloſſfen ſind.— Der Urheber des am ſeri kaniſchen Sängerſchwindels iſt endeckt. Es iſt ein hieſiger Wirt, gegen den Klage angeſtrengt werden wird, da weiteves Material ſich gefunden hat, aus dem hervorgeht, daß er die Beleidigung des Adreſſaten beabſichtigt hat. * Raſtatt, 2. Mal. Am 30 April wurden hier ausgegeben ein Kilometerheft 1. Klaſſe, 90 Stück 2. Klaſſe, 196 Stück 3, Kla zu 1000 Kilometer, 350 Stück 3. Klaſſe zu 500 Kilometer, zuſammen 637 Stück. Im Monat April wurden ausgegeben: 1 Stück 1 Klaffe, 387 Stück 2. Klaſſe, 1079 Stück 3. Klaſſe zu 1000 Kilometer, 4244 Stück zu 500 Kilometer, zuſammen im April 3316 Stück * Freiburg, 2. Mai, Auch in Freiburg wird vom 5. Ma d. J. an eine beſchränkte Sonntagsruhe in den Apotheken eintreten und zwar in der Weiſe, daß jeweils die Hälfte der Apatheken von nachmittags 3 Uhr bis abends 9 Uhr geſchloſſen ſein wird; von Pfingſten bis Oktober von—9 Uhr An den geſchloſſenen Apotheken wird ſich eine Tafel W der die geöffneten Apotheken verzeichnet ſind. Von abends 9 ar findet Nachtdienſt ſtatt. * Freiburg, 2. Mai, Für etwa 60000 M. Kilometer⸗ hefte ſind an den hieſigen Bahnſchaltern an den letzten Ausgabe⸗ tagen verkauft worden. Der Zudrang von Käufern war ſo ſtark daß einem Teil nicht mehr Hefte ſondern gegen Einzahlung des Betrags nur Anweiſungen auf Hefte verabfolgt werd konnten. Die Hefte werden auf Grund der Anweiſungen erſt nachträglich ausgeliefert. 5„ 1 . Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Bonndorf, 2. Mai. In unſerer Gegend hat es in den letzten Tagen derart geſchneit, daß geſtern zwiſchen Wehr und Todtmoos die Straßenwalze im Schnee ſtecken blie b.— Aus lehlingen(A. Bonndorf) wird der„Bad. Pr.“ geſchrie⸗ ben: Vom letzten Freitag guf Samstag blitzte und donnerte es die ganze Nacht hindurch. Auch tobte der Wind dieſer Tage gauz fürchterlich und ſeit Samstag ſchneit es unaufhörkich. Wieſen, Wald und Feld haben abermals das weiße Winterkleid angenom⸗ men, ſos daß mon meinte, es ſtünde Weihnachten und nicht Pfinaſten vor der Türe.— Der Winterſgatenſtand, beſonders der des Roggens, lann nicht als gut bezeichnet werden. Der an⸗ haltende Schnee hat zum größtenteil die junge Saat vernichtet und muß von neuem wieder angepflanzt werden. Aus dem Schwarzwald, 2 Mai, wird geſchrieben: Wenn dieſer Sommer unſerem Gebirge keine beſonders gute Saiſon bringt, iſt nach Ueberzeugung der Intereſſenten eine be⸗ denkliche Kriſis im Hotelgewerbe nicht mehr auf⸗ zuhalten. Es iſt in den letzten Jahren zupiel, namentlich zu groß⸗ artig gebaut worden. Die Fremdenpaläſte ſind wie Pilze aus der Erde geſchoſſen und an äußerer und innerer Ausſtattung wollte der eine den andern überbieten. Damit ging vielſach eine Unterbietung der Penſionspreiſe Hand in Hand. oe. Vom Oberrhein, 2. Mai. Die Schiffahrt auf dem Oberrhein zwiſchen Straßburg und Baſel zer nun wieder er⸗ ölfnet. Geſtern morgen traf der erſte Schiffszug, beſtehend aus dem Dampfer„Knipſcheer 18“ und dem Anhängekahn„Julie“ mit einer Kohlenladung von 400 Tonnen, in Baſel ein, von Bbllerſalven empfangen. Die Fahrt ging bei günſtigem Waſſer⸗ ſtande glatt vonſtatten; Ingenieur Gelpke, der den Schiffszug be⸗ gleitete, ſpricht ſich ſehr befriedigend über die erſte Fahrt aus. Tie Fahrzeit Straßburg⸗Baſel detrug 23 Stunden, dis durch⸗ ſchnittliche Fahrgeſchwindigkeit ſomit 5,5 Kilometer in der Stunde. Der Dampfer kehrte heute nachmittag wieder nach Straßburg zu⸗ rück. um vorausſichtlich Freitag abend mit einem weiteren Fracht⸗ ſchiff in Baſel einzutreffen. Theater, Runſt und iſſenſchalr Vom Thater. Wie wir vernehmen hat die Intendanz ſich nun⸗ mehr auch auf Sudermanns effektvolles Drama„Sodom 3 Ende“ beſonnen, und gedenkt es in Bälde dem Publikum zum erſtenmale vorzuführen. Die männliche Hauptrolle, den Willy Janikow, ſoll unſeres Wiſſens Hofſchauſpieler Franz Ludwig ſpielen.— Am 16. Mai d. J. werden 40 Fahre umfloſſen ſein, ſeit der den Mannheimern und namentlich den Beſuchern des Theaters wohlbekannte Theatermeiſter Joh. Wolff in den Dienſt des Hof⸗ thegters eintrat. Der Tag ſoll, wie wir hören, von ſeiten des Theaters feſtlich begangen werden.* Hochſchulnachrichten. Wie bereits gemeldet, hat der ordentliche Profeſſor der Geſchichte an der Univerſität Heidelberg, Geh. Hofrat Dr. Erich Marcks, einen Ruf an die neu gegründete „Hamburgiſche wiſſenſchaftliche Stiftung“ er⸗ Hhalten. Profeſſor Marcks iſt 1861 in Magdeburg geboren und ſtu⸗ dierte, auf dem Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt vorgebildet, ſeit 1879 in Straßburg, Bonn und Berlin alte und neuere Geſchichte. Nach längeren Studienreiſen im Auslande habilitierte er ſich 1887 in Berlin, wurde 1892 als Ordinarius nach Freiburg i.., 1894 nach Leipaig und 1901 nach Heidelberg berufen. M. hat ſich durch eine Reihe trefflicher Monographien aus dem Gebiete der neueren und neueſten Geſchichte den Ruf als einer der tüchtigſten unter den füngeren Hiſtorfkern der Gegenwart erworben. Von ſeinen Schrif⸗ ten haben namentlich ſeine Arbeiten über den Admiraf Coligny („Gaspard von Coligny“, Band I. 1892) und der„Königin Eli⸗ ſabeth“ Anerkennung in Fachkreiſen gefunden. Von beſonders aktuellem Intereſſe ſind in gegenwärtigem Zeitpunkt ſeine Schriften „Deutſchland und England“(1900) und„Die imperialiſtiſche Idee in der Gegenwart“(1903). Am bekannteſten in speiteren Kreiſen aber iſt M. durch ſein biographiſches Werk über Kaiſer Wilhelm J. geworden, das 1897 zur Centenarfeier erſchien und jetzt bereits in 5. Auflage vorliegt. Von ſeinen ſonſtigen Publikationen ſind mamentlich ſeine biographiſchen Eſſays über„Ludwig Häuſſer“ und „H. 9. Treitſchke“(1905) gzu erwähnen.— Die Schlußimmatriku⸗ latfon an der Handelshochſchule Berlin am 1. Mai er⸗ gab eine nunmehrige Geſamtziffer von 260 Studierenden gegen 213 im vergangenen Winterſemeſter. Der Diploducus im Senckenbergiſchen Muſeum zu Frankfurt am Main. Franlfurt wird bald einen Diplodocus haben, den Erſten, der nach Europa kommt. Im großen Lichthof des neuen Senckenberg⸗Muſeums wird ein Skelett dieſer Rieſen⸗Eidechſe zu fehen ſein, das ſich, wie die Gelehrten ausgerechnet haben, vor ettva ucht Milltonen Jahren in die Lehm⸗ und Geſteinsſchichten im Staate Wyoming, wo es gefunden wurde, eingebettet hat. Das Tier Hielt ſich, ſo ſchreibt man der„Frankf. Ztg.“ aus Newyork, in den flachen Süßwaſſer⸗Seen der Juraperiode auf, wo es mik ſeinem 17 Fuß langen Hals bis auf den Grund reichen konnte, um ſich die Gewächſe zu holen, die ſeine Nahrung bildeten. Mittel zur Ver⸗ teidigung beſaß dieſer Pflanzenfreſſer nicht, indeſſen glauben die Gelehrten, daß er, nach ſeinem Körperbau zu urteilen, mit enormer Geſchwindigkeit durch das Waſſer dahinſchießen und auf dieſe Weiſe ſeinen Feinden entgehen konnte. Ein 22 Fuß langer Schwanz un⸗ terſtützte ihn dabei, da er die Ausführung ſehr ſchneller Wendungen exrmöglichte. Das ganze Tier war etwa 60 Fuß lang und, wenn es auf ſeinen dier Füßen ſtand, höher als der höchſte Elefant, da ſein Rücken zwiſchen 13 und 14 Fuß über dem Erdboden war. Als vor einiger Zeit ein ziemlich vollſtändiges Skelett dieſes Rieſentiers entdeckt ward, beſchloß Herr Jakob H. Schiff, ein geborener Frankfurter, es für das neue Muſeum dort zu erwerben. In dieſem Beſtreben wurde er von Herrn Morvis K. Jeſup, einem be⸗ daunten Förderer aller wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen, unterſtützt Die Montierung der Ueberreſte des Diplodocus konnte natürlich micht in der gewöhnlichen Weiſe erfolgen. Zunächſt mußte ein Holz⸗ gerüſt geſchaffen werden, das ſich der langgeſtreckten Figur des Tieres anpaßte. Die Kochen wurden dann in Zement und Gips eingebettet, und das Ganze ſtellt ſich nun dem Beſchauer als ein Längs⸗Relief der Rieſen⸗Eidechſe dar, in einer Stellung, wle ſie ſie wohl befi der Nahrungsaufnahme angenommen hat. Die Knochen ſtehen im Relief aus dem bei der Montierung derwendeten Mate⸗ kial bervor. Um den Transport des ſolchergeſtalt zuſammengefüg⸗ ten Skeletts zu erleichtern, iſt die Montierung in 23 genau an⸗ einandergepaßten Blöcken erfolgt, die je 450 Pfund wiegen. Die ſiebenhumdertjährige Feier des Süngerkriegs auf der Warkbarg wurde auf nächſtes Jahr verſchoben. Die Anfänge der Kunſtausſtellungen. Woher ſtammt die Be⸗ eichnung„Salon“, die in Frankreich den großen Kunſtausſtel⸗ gegeben wird und die gelegentlich auch bei uns für derartige Beranſtaltungen Verwendung findet? Dieſe in den Tagen der gro⸗ ßen Ausſtellungen zeitgemäße Frage wirft der„Gaulojs“ auf und beantwortet ſie folgendermaßen: Als die Ausſtellungen der„Her⸗ den Mitglieder der Königlichen Akademie für Malerei“ zuerſt orga⸗ Hiſiert wurden, fanden ſie unter freiem Himmel im Jarten des Palais⸗Rohal ſtatt. Im Jahre 1669 wanderten die Ausſteller dann in die„Große Gallerie“ des Louvre, die ſich jedoch als zu umfang⸗ kreich erwies und in zwei Abteilungen zerlegt wurde. Im Jahre 1725 ſiedelten die Künſtler mit ihren Ausſtellungen in den„Salon rarré“ des Louvre über, und ſeit dieſer Zeit iſt die Bezeichnung „Salon“ für Kunſtausſtellungen überhaupt aufgekommen und hat ſich bis in unſere Tage erhalten. Der Salon blieb lange in dem er⸗ bpäßhnten Saal; da er jedoch bald für die große Zahl der Ausſteſler zu klein wurde, wurden verſchiedene benachbarte Gallerien hinzu⸗ genommen. Es war damals die glückliche, die juryfreie Zeit; jeder Künſtler konnte ſeine Werke ohne weiteres im Salon ausſtellen. Als unter der Julimonarchie der Louvre Nationalmuſeum wurde, wurden die Ausſtellungen abermals in den Palais⸗Rohyal verlegt; dann mußten ſie noch mehrfach umziehen, bis ſie ſich endlich im Jahre 1857 in dem mächtigen Induſtriepalaſt feſtſetzten. Letzie hachrichten und Telegramme. Waldshut, 3. Mai. Die politiſch gefärbte Klage gegen den Rechtsantwalt Wielaud wegen Beleidigung des kleri⸗ kalen Bürgermeiſters und der Gemeinderäte von Waldshut wird bis zur Urteilsfällung durchgeführt werden. Das Bezirksamt als vorgeſetzte Behörde hat den in der Verhand⸗ lung vom 10. April durch die Vertreter des Bürgermeiſters an⸗ gebahnten Vergleich nicht genehmigt, da ſowohl die ſtaatliche Auf⸗ ſichtsbehörde wie auch die Einwohnerſchaft Waldshuts ein Inteneſſe daran habe, gerichtlich feſtgeſtellt zu ſehen, ob die von Wieland gegen die Stadtverwaltung erhobenen Anſchuldigungen begründet ſeien.(Frkf. Ztg.) »Magdeburg, 3. Mai. Der Schiffer Markmann wurde in der Kajüte ſeines Kahnes über Nacht nach anſcheinend heftigem Kampfe ermordet und beraubt. Der Mörder iſt dis jetzt un⸗ bekannt. Hamburg, 3. Mai. Ein Großfeuer brach heute mittag auf Steinwärder im Lagerhaus 1 der Lagerhausgeſellſchaft J. P. Bachmann aus. Drei Schuppen, die 10 000 Ballen Baum⸗ wolle im Werte von ungefähr 2½ Millionen Mark enthielten, ſind It.„Frkf. Ztg.“ vollſtändig ausgebrannt. Der Feuerwehr gelang es, gegen Mittag den Brand zu löſchen. Bremen, 3. Mai. Die Rettungsſtation Cuxhaven der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger meldet: Heute ſind von dem in der Elbmündung geſunkenen deutſchen Ewer „Marie“(Schiffer Volken) der mit Dachpappe beladen don Har⸗ burg nach Wilhelmshaven beſtimmt war, zwei Perſonen durch das Rettungsboot des 4. Elbfeuerſchiffes gerettet worden. * Berlin, 3. Mai. Seute Vormittag hatte Freiherr von Aehrenthal eine Unterredung mit dem Staats⸗ ſekretär von Tſchirſchky; heute Abend gedenkt er die Rückreiſe nach Wien anzutreten. Paris, 3. Mai. In Algier hat ſtarker Froſt großen Schaden an den Weinbergen angerichtet. *Paris, 3. Mai. In Denain(Dep. Nord.) wurden zwei antimilitariſtiſche Hetzer, der Wirt Loupez und der Sekretär der kommuniſtiſchen Vereinigung, Roulot, verhaftet, weil ſie in einer Verſammlung zu Totſchlag und Plünderung aufgefordert hatten. Die anarchiſtiſchen und revolutionären Vereine von Denain, Valeneiennes und anderen Verhaftungen Einſpruch zu erheben. *Marſeille, 3. Mai. Die Arbeiter mehrerer großer Oel⸗ und Seifenfabriken ſind wegen Verweigerung der Lohn⸗ erhöhung in den Ausſtand getreten. Man befürchtet, daß der Streik auf ſämtliche Oelfabriken, die zuſammen gegen 20 000 Arbeiter beſchäftigen, übergreifen werde. * London, 3. Mai. Der„Standard“ meldet aus Durban unterm 2 Mai: Ein Syndikat mit dem Sitze in Johannesburg iſt in aller Stille damit beſchäftigt, Unter⸗ ſuchungen anzuftellen, über die Möglichkeiten der Ver⸗ wertung der Delagoabai im Intereſſe des Handels nach dem Rand. Es wird das größte Stillſchweigen bewahrt, doch verlautet, daß, obgleich ein Abſchluß bisher nicht erreicht wurde, ein erheblicher Fortſchritt im Verlaufe der letzten paar Monate gemacht worden ſei. Madrid, 5. Maj. Einer Meldung aus Melila zu⸗ folge ſtehen die Truppen des Sultans den Ragtileuten an den Ufern des Mulayafluſſes gegenüber. Raiſuli hat ſich nun Rogh: angeſchloſſen. Letzterer foll ütber 20000 Mann und eine ftattliche Artillerie verfügen. Der Zuſammenſtoß der beiden Streitkräfte wird unmittelbar erfolgen. Kleinere Gefechte haben bereits ſtatt⸗ gefunden.(Frkf. Ztg.) Hampton Roads, 8. Mai.(Auf deutſch⸗atlan⸗ tiſchem Kabel.) Commodore Kalau vom Hofe und die übrigen deutſchen Offiziere ſind aus Waſhington zurück⸗ gekehrt. Während der ganzen Fabrt wurde ihnen ſeitens des Admirals Evans und der amerikaniſchen Offiziere die größte Aufmerkſamkeit zuteil. Der Kreuzer„Roon“ fährt heute Abend nach Kiel, der Kreuzer„Bremen“ nach Boſton ab. Zur Arbeiterbewegung. *Zeitz, 3. Mai. Wie die„Zeitzer Neueſten Nachrichten“ melden, ſind auf der Grube„Gottlob“ bei Theiſſen ſämtliche Bergleute in den Ausſtand getreten, weil das Werk die Beſtrafung einiger Bergleute, die gegen den Kontrakt an der Maifeier teilgenommen hatten, nicht zurücknehmen wollte. Auch auf einigen anderen Werken des Zeitzer und Weißenfelder Reviers ruht aus demſelben Grunde die Arbeit vollſtändig; auf anderen Werken iſt die Belegſchaft nur be⸗ dingungsweiſe eingefahren. Sie erwartet, daß die Beſtrafung nachträglich zurückgenommen werde. Freiherr von Aehreuthal in Berlin. Berlin, 2. Mai. Von der geſtern Abend anläßlich des Beſuchs des Frhru. v. Aehrenthal veranſtalteten Hoftafel wird noch berichtet, daß auch die Kaiſerin daran teilnahm. Um 10 Uhr wurde die Tafel aufgehaben, und die Herren begaben ſich in die Appartements des Kaiſers, wo man in angeregtem Geſprüch bis 12 Uhr verweilte. Heute Vormittag 11 Uhr erſchien Baron Aehrenthal abermals beim Reichskanzler und konferierte mit ihm mehrere Stunden. Das„B..“ will erfahren haben, daß es ſich dabei um den ganzen Komplex der mit dem Dreibunde in Zuſammenhang ſtehenden Angelegenheiten handelte, Fürſt Bülow nahm Gelegenheit, dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Kollegen über ſeine Eindrücke ans Rapallo Mitteilung zu machen. Da die prin⸗ zipielle Stellungnahme beider Mächte zu den Hauptfragen der Haager Konferenz ſchon früher vereinbart war, hat, wie verlau⸗ tet, die heutige Konferenz ſich nur um die Frage gedreht, wie die Vertreter der Bündnismächte im Haag ſich in taktiſcher Hinſicht verhalten ſollen. Um ½12 Uhr findet beim Botſchafter g. D. Grafen v. Alvensleben ein Dejeuneur zu Ehren Aehrenthals ſtatt. Um 3 Uhr empfängt der Miniſter auf der öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchaft eine Abordnung der hieſigen öſterreichiſch⸗ungariſchensdo⸗ lonie. Um 8 Uhr gibt der Botſchafter Szögienyi ein Diner auf der Botſchaft. Die deutſchen Flottenvereine im Auslande. *Berlin, 3. Mai. Im Reichstage fand die Jahresverſamm⸗ lung des Hauptverbandes der deutſchen Flottenvereine im Auslande unter dem Vorſitz des Fürſten Salm⸗Horſtmar ſtatt. Den Haupt⸗ gegenſtand der Beratung bildete die Frage, ob mit der Anſammlung des Vereinsvermögens fortzufahren ſei, bis dieſes zum Bau eines zweiten Flußkanonenbootes ausreicht. Oder ob der jetzige Beſtand zum Bau eines Obſervatoriums in Tſingtau verwendet werden ſoll. Da eine Umfrage bei den Vereinen ergeben habe, daß man auf den Ban eines zweiten Kriegsfahrzeuges nicht vergichte und lieber mit Orten beſchloſſen, Verſammlungen einzuberufen, um gegen die Mannheim, 3. Maj. den Sammlungen fortfahren wolle, beſchloß die.eung Entſcheidung über das Vermögen zune * Wien, 3. Mai. dolitiſch Notwendigkeiten hat ſich verallgemeinert, der unfruchtbare B8 doktrinarismus hat an ſeinem früher zahlreichen Anhang eingebüßt, darf der Reichskanzler ſich auf die große Mehrheit des stages berufen, wenn er angeſichts des Friedens und der ah⸗ ragen die Notwendigkeit der Erhaltung der deutſchen ationalen Lage ent⸗ eine optimiſtiſche iche Stimmung, die die ngen zugänglich rechnen, daß er che Unterſtüßung ne ſtarke, achtüng; werde, die ihm nach außen hin ei berleiht. Die Jeanne'Are⸗Feier. Orleans, 3. Mai. Die Jeanne d' Arc⸗Feier wird einen ausgeſprochen militäriſchen Charakter annehmen. Auf dem Stadtplatze werden die Truppen vor der Jeanne'Axe⸗Stan⸗ darte defilieren. Auf Veranlaſſung des Bürgermeiſters erſchien in der Kathedrale, wo die Fahne aufbewahrt wird, ein Sequeſtor und derlangte die Herausgabe der Fahne. Dem Auftrage wurde ſofort Folge geleiſtel. Jedoch hat dieſes Vorgehen bei den Katho⸗ liken lebhafte Erregung hervorgerufen. Wiederaufleben der Boxer⸗Unruhen. London, 3. Mai. Der„Standard“ meldet aus Tientſin unterm 2. Mai: In dem Eingeborenen⸗Teile der Stadt ſind die Türen mit Blut beſtrichen, wie bei dem letzten Boxeraufſtande. Die Bevölkerung legt große Unruhe an den Tag. Die Eingeborenenpreſſe warnt die Behörden vor der großen Gefahr des Wiederauflebens der Boxerunruhen, wenn die Fortdauer dieſes Gebrauchs ge⸗ duldet werde. gebiet Zur Lage in Rußland. * Petersburg, 3. Mai. Aufgrund des Artikels 87 der Staatsgrundgeſee treten heute eine Anzahl von Verordnungen außer Kraft, weil die Vorlagen, durch welche dieſelben ſanktio⸗ niert werden ſollten, in der Reichsduma nicht erledigt worden ſind. Von dieſen ſind beſonders zu erwähnen: Verordnungen betreffend die Einführung von Feldgerichte, zollfreie Einfuhr von Naphtarückſtänden, ſowie die Errichtung von Poſten zeitweiliger Generalgouverneure des ſüdlichen Montangebietes und von Kron⸗ ſtadt. Anſtelle des letzteren iſt für zwei Jahre der Poſten eines Oberchefs von Kronſtadt mit den Rechten eines Kommandieren⸗ den eines Militärbezirkes und eines Feſtungskommandanten ge⸗ ſchaffen worden. Für dieſen Poſten iſt der bisherige zeitweilige Generalgouverneur von Kronſtadt, Generalleutnant Iwanow, beſtimmt. Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 3. Mai. Am Bundesratstiſch Staatsſekretär Krätke, Kolonialdirektor Dernburg und Staatsſekretär Tſchirſchky. Der Präſident eröffnet die Sitzung 1 Uhr 20 Min. Ein Antrag wegen Einſtellung einer gegen den Abgeordneten Bebel ſchwebenden Privatklageſache wird debattelos angenommen. Sodann wird über die Reſolutionen zum Poſtetat geſtimmt. Sämtliche Reſolutionen, mit Ausnahme der des Abgeordneten Gomp(Oſtmarkenzulage) werden bei einfacher Abſtimmung ange⸗ nommen. Ueber die Oſtmarkenzulage(Pachnicke beantragte dieſe Zulage als unwiderruflich zu erklären) findet namentliche Abſtimmung ſtatt. Für die Reſolution, wie ſie ſich nach Annahme des Abänderungsantrages ſtellt, ſtimmten 188, dagegen 149. (Bravo bei der Mehrheit, Ziſchen im Zentrum.) Der Poſt⸗ etat iſt ſomit vollſtändig erledigt. Der Etat des Reichsmilitärgerichtes wird debattelos angenommen. Es folgt die Beratung des Reichskolonialamtes. Gefordert werden als Gehalt für den Staatsſekretär Mark 44 000 einſchl. Repräſentationskoſten und freie Dienſtwohnung, für die Militärverwaltung ein Kommandeur mit M. 18 462 Ge⸗ halt. für die Zivilverwaltung ein Unterſtaatsſekretär mit Mark 20000 Gehalt. Der Referent wies darauf hin, daß die Kom⸗ miſſion für die Bewilligung des Staatsſekretärs und des Unter⸗ ſiaatsſekretärs eingetreten ſei, dagegen den Poſten des Komman⸗ deurs geſtrichen habe. Spahn Gentrum)] führt aus: Die Errichtung eines ſelb⸗ ſtöndigen Kolonialamtes ſei eine reine Zweckmäßigkeitsfrage: Durch die dem Reichstage vorgelegte Druckſchrift ſei ſeine Partei von den früheren Bedenken gegen ein ſelbſtändiges Kolomalamt nicht abgekommen. Da man aber annehmen könne, daß das Ko⸗ lonialamt diesmal bewilligt würde, ſo halte es ſeine Partei für nötig, die Frage eingehend zu prüfen. Trotz der Größe des Kolo⸗ malbeſitzes hätten andere Mächte kein ſelbſtändiges Kolonialamt wie es vorgeſchlagen ſei. Die deutſchen Kolonien ſeien im Ver⸗ hältnis zu anderen Kolonien, namentlich hinſichtlich ihrer Bepöl⸗ kerung recht unbedeutend. Statt einer wahrhaft chriſtlichen Kul⸗ tur werde vielſach Alkohol eingetragen. Darin müſſe die Kolo⸗ nialperwaltung in erſter Linie Wandel ſchaffen. Segensreich wirken die Miſſionsanſtalten, namentlich die katholiſchen. Die kulturelle Hebung der Schwarzen und ihre Erztehung zu guten Chriſten ſei die Hauptvorausſetzung. Redner erörtert darauf die Bahnprojekte in den deutſch⸗afrikaniſchen Kolonien. In der Ver⸗ waltung müſſe auf eine größere Stetigkeit hingewirkt werden. Wiemer freiſ. Volksp.) ſpricht die Zuſtimmung zur Er⸗ richtung eines ſelbſtändigen Reichskolonjalamtez aus. Es müſſe eine Organiſation geſchaffen werden, die völlig ihrer Aufgabe gewachſen ſei. Seine Partei werde das nötige nicht verſagen, was zur Erſchließung der Kolonien und zur Herbeiführung einer grö⸗ ßeren Rentabilität gehöre. Die Geſchäfte ſeien gewachſen, aber die organiſatoriſchen Veränderungen hätten damit nicht Schritt gehalten. Eine bloße perſönliche Vermehrung genüge nicht. Ver⸗ lanat werden müſſe, daß dem zukünftigen Staatsſekretär die volle Verantwortung übertragen werde. Der Bureaukratismus müſſe verſchwinden und die Verwaltung mehr kaufmänniſch betrieben werden. Auch dem vorgeſchlagenen Kommandeur der Schutz⸗ truppe ſtimme ſeine Partei zu; ſie ſei jedoch nach wie vor gegen eine Kolonialarmee. Bei allen Maßnahmen dürfe das Intereſſe der Steuerzahler nicht vergeſſen werden.(Beifall links.) Linß(Reichsp.) erklärt als Vertreter des Wahlkreiſes, in dew die rheiniſchen Miſſionen ihren Sitz haben, daß er die Tä⸗ tigkeit dieſer Miſſionen ſehr warm empfehlen könne. 5 0+ 2 —* n o eee ee — * Manuheim, 5. Mai. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen, 3. Mai. Mit Rückſicht auf die Tat⸗ ſache, daß geſtern ein der Tollwut verdächtiger Hund in der Schützenſtraße getötet werden mußte, hat das kgl. Bezirksamt Lud⸗ wigshafen angeordnet, daß Hunde bis auf weiteres nur mit einem Maulkorb verſehen auf der Straße an der Leine geführt werden dürfen. Gleichzeitig trat die Beſtimmung in Kraft, daß Hunde aus dem Bezirk Ludwigshafen nur mit polizeilicher Erlaubnis aus⸗ geführt werden dürfen. * Schifferſtadt, 2. Mai. Vor einigen Wochen wurde eine junge Dame, angeblich aus Mannheim, bei verſchiedenen Familien vorſtellig mit dem Bemerken, ſie ſet Malerin und wollte ſich auf der internationalen Kunſtausſtellung in Mann⸗ heim den Titel„Hoflieferant“ erwerben. Dazu benötiate ſie 300 gutgemalte Bilder von Leuten aus der Nähe Mannbeims. Leute, die dazu gewillt ſind, würden unentgeltlich nach einer Photographie gemalt. Damit aber die Gemälde richtig zur Geltung kämen, laſſe ſie dieſelben gleich einrahmen. Für einen Rabmen müßten 3 bis 5 Mark im Voraus bezahlt und außerdem ein Schein unter⸗ ſchrieben werden. Durch die Unterſchrift wurde, wie ſich ſpäter herausſtellte, der Kauf eines Bildes beſtätigt. Dieſer Tage kamen nun zum Terl die„Gratisgemälde“ aus Berlin— micht Mann⸗ heim— unfraukiert mit—8 Mark Nachnahme pro Stück an. Zum größten Erſtaunen der Beſteller ſind die Bilder dermaßen ſchlecht, daß ſie mit den betr. Leuten kaum Aehnlichkeit haben. Ebenſo minderwertig iſt die Einrahmung. Der Fall bietet Ver⸗ anlaſſung, wiederholt auf derartige Anträge aufmerkſam zu machen und davor zu warnen. yFrankenthal, 2. Mai. Ueber die in vergangener Nacht ſtattgehabte Entweichung des Unterſuchungsgefange⸗ nen Jakob Köhler aus Ludwigshafen aus dem Unterſuchungsge⸗ fängnis des hieſigen Landgerichts wird bekannt, daß ſich der Flüchtling, ein 25 Jahre alter junger Mann von ſehr ſchmäch⸗ tigem Körperbau, durch zwei weit auseinander angebrachte Eiſen⸗ ſtäbe der eiſernen Umgitterung des Fenſters ſeiner im dritten Stockwerk befindlichen Zelle hindurch gezwängt hat. Um ein Turchzwängen ſeines Körpers durch die Stäbe zu ermöglichen, hat er ſeine Kleider in der Zelle zurückgelaſſen und die Flucht, nur mtit einem Hemd bekleidet, angetreten. Aus einem aus ſeiner Lagerdecke oder anderen geeigneten Gegenſtänden hergeſtellten Seil hat ſich Köhler zunächſt bis an ein Fenſter des zweiten Stock⸗ wrkes und von da bis in den Gefängnishof hinuntergelaſſen. Von hier aus iſt er— auf welche Weiſe iſt noch unaufgeklärt— über die ziemlich hohe Umfaſſungsmauer des Gefängniſſes ins Freie entkommen. Er ſoll von Frankenthal aus zunächſt nach Mörſch geflüchtet und von dort aus, und zwar mit einem Anzug bekleidet, die Flucht in der Richtung nach der heſſiſchen Grenze fortgeſetzt haben. Der Ausbrecher befand ſich wegen Einbruchsdiebſtahls im wiederholten Rückfalle in Unterſuchungshaft und hatte, wie man hört, eine mehrjährige Zuchthausſtrafe zu erwarten. Darmſtadt, 2. Mai. Ueber die Verwendung des Ueberſchuſſes der vorjährigen Gartenbauausſtellung, der nach verſchiedenen Abzügen noch zirka 18 000 M. betrug, ſind ſeinerzeit zwiſchen dem hieſigen Gartenbauverein, der der eigent⸗ liche Unternehmer der Ausſtellung war und den zur Leitung der Ausſtellung berufenen Herren, an der Spitze Herr Bürgermeiſter Dr. Gläſſing, Differenzen entſtanden. Während das Komitee die ſog. Olbrich'ſchen Gärten kaufen und dem Großherzog zur An⸗ pflanzung auf dem Louiſenplatz ſchenken wollte, hatte der Garten⸗ bauverein andere mehr praktiſche Pläne. Nach langem Stillſtand ſind jetzt die Verhandlungen wieder aufgenommen worden und eine Einigung dahin erzielt, daß der Betrag zur kung des Louiſenplatzes um das Ludwigsmonument herum ver⸗ wendet wird. Es ſollen zwei künſtleriſch ausgeſtattete Brunnen errichtet werden, die allerdings 25000 M. koſten ſollen. Der Reſt⸗ betrag ſoll jetzt durch großmütige Spender aufgebracht werden. Sport. Die Anordnung des Mannheimer Programms wurde dahin abgeändert, daß am Sonntag das Verloſungshandicap und am Dienstag das Weimar⸗Jagd⸗Rennen, ſtatt als zweites, erſt als vorletztes Rennen gelaufen werden. Preis der Stadt Mann⸗ heim am Sonntag und Badenia am Dienstag kommen ſomit als vierte Programmnummer zur Entſcheidung.— Nolis ſcheidet nach dem„D. Sp.“ aus der Starterliſte für die Badenig aus. Hern. E. Müller's Intereſſen vertritt allein Acts.— Herrn Schmidt⸗Schröder's Farben vertreten Natalie im Preis der Stadt Mannheim und Lachteufel im Maimarkt⸗Flach⸗Rennen. — Mit Meridian verzichtet Frhr. O. v. Richthofen endgiltig auf eine Entſendung zum Preis der Stadt Mannheim oder zur Badenia.— Rittm. b. Schmoller reitet am Sonntag die beiden Pferde, die aus W. Palmer's Stall laufen, Eſau im Verloſungs⸗ Handicap und Fairy Godmother im Luiſenpark⸗Jagbd⸗Rennen. — J. Roſak's Stall bleibt am Sonntag unvertreten. Am Diens⸗ tag laufen außer Kialar in der Badenig noch Was⸗mer g⸗denn im Weimar⸗Jagd⸗Rennen und Charlottenau im Lindenhof⸗Flach⸗ Rennen.— Aus der Werner Stall laufen übermorgen Auguſtus Imperator im Berloſungs⸗Handicap, Patient im Weimar⸗Jagd⸗Rennen, Vierklee im Preis der Stadt Mann⸗ heim, Kreppwör(nachgenannt) im Frühlings⸗Hürden⸗Rennen, Excelſa(nachgenannt) im Luiſenpark⸗Rennen unter Dr. Rieſe.— K. Weidmüller ſtartet am Sonntage im Verloſungs⸗Handi⸗ cap Delphin, Wäſchermädel im Weimar⸗Jagd⸗Rennen, Mutter⸗ los im Preis der Stadt Mannheim, Lidictrip im Odenwald⸗ Rennen, alle vier unter Leutn. v. Bardeleben. Lidictrip's Start in der Badenia iſt zweifelhaft und hängt von dem Laufen des Wallachs am Sonntag ab. Der Repanche⸗Ringkampf zwiſchen dem Oſtpreußen Sieg ⸗ fried und dem Dänen Pederſen ergab einen über Erwarten ſchnellen Sieg des deutſchen Meiſters, der den Dänen bereits in 12 Minuten auf beide Schultern legte. Oeſterreichiſches Derbv. Weinberg beließ bei der letzten Reugelderklärung Fabula und Deſir im öſterreichiſchen Derby. Gerichtszeſtung. S Mannuheim, 1. Mai.(Strafkammer.] Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher. Vertreter der Gr. Staatsbehörde: Ref. Mutſchler. Wegen einiger kleinen Darlehens⸗ und Logisſchwindeleien wird gegen den 21 Jahre alten Maler Oskar Maſer aus Frei⸗ burg als rückfälliger Betrüger auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten erkannt. Mannheim, 2. Mai. ſitender: Landgerichtsdirektor Wengler. Staatsbehörde: Staatsanwalt Hoffarth. 21 Vorſtrafen hat der Taglöhner Wilhelm Mattern aus Minfeld, der hente wieder einmal unter der Anklage des Betrugs vor der Straffammer erſcheint. Er pumpte feinen Logiswirt den Portier Albrecht Kraft, in Rheinau, um 2 M. an, blieb 13 M. für Koſt und Logis ſchuldig und rückte heimlich aus. Urteil: vier Monate Gefängnis. 1 Auf dem Straßenheimer Hof ſtahl der T löhner Karl Serbig im Oktober v. J. einem anderen Taglöhner namens (Strafkammer III.) Vor⸗ Vertreter der Gr. Ausſchmük⸗ Ludwig Libiſchinski, aus einer Kiſte, die er erbrach, deſſen Erſpar⸗ niſſe im Betrage von 110., ferner aus der Kaſſe der Wirtſchaft auf dem Muggenſturmer Hof 3 M. Der Langfinger wird zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten vierzehn Tagen ver⸗ urteilt. Darmſtadt, 1. Mai. Der Fall Mainzer endete nach der zwei Tage dauernden Verhandlung mit der Frei⸗ ſprechung des Angeklagten von der Anklage des Vergehens gegen die Gebührenordnung, der Urkundenfälſchung uſw. In der Begründung wird hervorgehoben, daß wohl in einer Reihe den unter Anklage ſtehenden Fällen die Unſchuld des Ang erwieſen ſei, daß aber in einer Reihe von weiteren Jä Vargehen Mainzers, wenn auch nicht ſtrafrechtlich verfolgbar, ſo doch als unnobel und verwerflich zu bezeichnen ſei. Der Vor⸗ ſitzende führte weiter aus, daß bei den engen Beziehungen, die zwiſchen dem Richterſtand und dem Anwaltſtand beſtehen, man vorausſetzen müſſe, daß der Anwalt in jeder Weiſe unantaſthar daſtehe. Im vorliegenden Falle ſei dies nicht zutreffend. Er gibt der beſtimmten Hoffnung Ausdruck, daß die Disziplinarkam⸗ wer die Angelegenheit nochmals gründlich unterſuche und ſolche Auswüchſe, welche das Anſehen des Anwaltſtandes unterg vaben, von Grund aus beſeitigen. Stimmen aus dem Publikum. In der Nummer 201 vom 1. Mai 1907 unterzieht ein Herr Civis die Probebeleuchtung der Höheren Mädchen⸗ ſchule einer Kritik; demſelben ſind offenbar die wirkungsvollen, genau in derſelben Weiſe ausgeführten Beleuchtungen anderer Städte— es ſei hier an erſter Stelle Berlin genannt— nicht be⸗ kannt. Zu einer wirkungsvollen Beleuchtung iſt es nötig, daß die Linien, welche beleuchtet werden ſollen, auch wirklich ohne Unter⸗ brechung beleuchtet ſind; dies wäre bei demzſtrömenden Regen und Sturm, welcher am Abend der Probebelküchtung herrſchte, nicht möglich geweſen, und dies iſt der Vorzug dieſer Beleuchtungsart, daß ſie von jedem Wetter völlig unabhängig iſt. Jolkswirtschalt. Bei der Oberrheiniſchen Verſicherungsgeſellſchaft in Mann⸗ heim gelangten im Monat April 1907 auf Einzel⸗Unfall⸗ 467, auf Kollektivunfall⸗ 418, auf Haftpflicht⸗ 532, auf Glas⸗ 267 und auf Einbruch⸗Diebſtahl⸗Verſicherung 30 Schäden zur Anmeldung. .K. Nachdem über den Schutz eingetr Warenzeichen in China früher bereits mit anderen Staaten Abkommen abge⸗ ſchloſſen worden ſind, iſt jetzt eine gleiche Vereinbarung mit der Ruſſiſchen Regierung getroffen worden. Demgemäß ſind die deut⸗ ſchen Richterkonſuln in China dahin verſtändigt worden, daß gegen diejenigen ihrer Gerichtsbarkeit unterworfenen Perſonen einzuſchreiten iſt, welche die in Deutſchland eingetragenen Waren⸗ zeichen eines Ruſſen unbefugt verwerten. Die Ruſſiſche Regier⸗ ung hat ihre Konſulargerichte in China mit entſprechender Wei⸗ ſung für den Fall verſehen, daß die für einen Deutſchen in Ruß⸗ land eingetragene Marke in China von einer der ruſſiſchen Ge⸗ richtsbarkeit unterſtehenden Perſon unbefugt verwertet wird. O Vom Wormſer Produktenmarkt. Die Beſtände in Pfälgzer Gerſte ſchmelgen immer mehr zuſammen und iſt das Angebot ganz minimal. Jedoch wurde einiges zu 18.20 und 19.20 gehandelt. Wir notieren Roggen 18.75—19, Hafer 19.50—20, Weizen 20, Roggenmehl Nr. 0 27.75, Weizenmehl Nr. 0 28.25—28.50, Rog⸗ genkleie 11.50, Weizenkleie M. 10.75. Die Süddeutſche Petroleumgeſellſchaft in Frankfurt a. M teilt uns mit, daß in den letzten Tagen in verſchiedenen Zeitungen Nachrichten über die Geſtaltung der Verhältniſſe in der öſter⸗ reichiſchen Petroleuminduſtrie erſchienen, welche nicht immer den Tatſachen entſprochen haben. Eine weſentliche Aenderung gegen⸗ über dem bisherigen Zuſtand iſt nur im Petroleumgeſchäft für den inländiſchen Abſatz in Oeſtereich⸗Ungarn ſelbſt eingetreten, da das am 30. April er. ablaufende Petroleumkartell nicht mehr erneuert worden iſt. Die Folge iſt allerdings eine gewiſſe Herab⸗ ſetzung der Preiſe, doch iſt bis jetzt keine Rede davon, daß etwa ein heftiger Konkurrenzkampf an die Stelle des bisher beſtande⸗ nen Einvernehmens getreten iſt. Was das ausländiſche Geſchäft anbelangt, ſo iſt darauf die Auflöſung des Inlandskartelles ohne jeden direkten Einfluß. Wir verweiſen darauf, daß die öſterrei⸗ chiſche Exportorganiſation bereits ſeit dem Jahre 1902 beſtanden hat, während das Inlandskartell erſt mehr als ein Jahr nachher abgeſchloſſen wurde. Der öſterreichiſche Petroleumexport iſt daher keineswegs von dem Beſtehen eines Inlandskartelles abhängig, ſondern das Gegenteil iſt der Fall. Maſchinenfabrik Geißlingen Der Fabrikationsgewinn er⸗ höhte ſich in 1906 von M. 146 524 auf M. 180 805: nach M. 9032 li. V. M. 9849) Abſchreibungen ergeben ſich M. 15 482(38 032) Verluſt bei M. 600 000 Aktienkapital. Gegenüber den mit Mark 216 400 Hypotheken belegten Anlagen figuriert ein Amortiſations⸗ konto mit M. 270 000. Der Verein für Zellſtoffinduſtrie.⸗G in Dresden ſtellt für 1907 die gleiche Dividende in Ausſicht wie im Vorjahre. Die Geſellſchaft iſt reichlich mit Aufträgen verſehen. Orenſtein u. Koppel, Berlin. Die Dividende für 1906 wird in Höhe von 16 Prozent in Vorſchlag gebracht werden.(Für 1905 wurden 14 Prozent gezahlt.) Nenues Falliſſement an der Berliner Produktenbörſe. Die Reihe der Inſolventen an der Produktenbörſe wurde geſtern dermehrt durch die Zahlungseinſtellung der Bank⸗ und Getreide⸗ firma Michgelis A. Katz Söhne lnicht zu verwechſeln mit der Getreidekommiſſionsfirma Michaelis A. Katz). Die fallite Firma hatte nach dem B. T. im Markt keine größere Bedeutung. Die Paſſiva werden auf zirka 60—70000 M. angegeben. Deutſche Reichsbank. Die Anſprüche an die Reichsbank haben ſich in der letzten Woche des April gegen die entſprechende Zeit des Vorjahres erhöht, ohne allerdings beſonders großen Umfang zu erreichen. Der Metallbeſtand iſt zurückgegangen. Das der Reichsbank entnommene Gold iſt aber lediglich in die inneren Kanäle abgefloſſen; Goldausfuhr nach dem Auslande kam bei dem gegenwärtigen Stande der Deviſenpreiſe nicht in Frage⸗ Die Anlagen und der Notenumlauf ſind geſtiegen: weitere Er⸗ mäßigung des amtlichen Zinsfußes der Reichsbank ſteht vor⸗ läufig kaum in Ausſicht. Die Leitung der Reichsbank will ab⸗ warten, in welcher Gangart ſich der Rückfluß vollziehen wird. Bund der Induſtriellen Der Geſamtvorſtand des Bundes tritt am 4. Mai aus Anlaß des 70. Geburtstags des Bundes⸗ vorſitzenden, Geheimer Kommerzienrat Wirth zu einer Feſtſitzung zuſammen. Auf der Tagesord⸗ nung ſtebt außer Berichten über die Tätigkeit des Bundes der Induſtriellen und der Intereſſengemeinſchaft der verbündeten Ge⸗ ſamtvertretungen der Induſtrie in der erſten Hälfte des Ge⸗ ſchäftsjahres die Genehmigung von Vorſchlägen der von der Ge⸗ neralverſammlung eingeſetzten Kommiſſion zur Gründung einer Entſchädigungsgeſellſchaft gegen Verluſte aus Arbeitseinſtellun⸗ gen. Ueber die Denkſchrift des Reichsamts des Innern betr. die Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten wird das Mitglied 5 5 Reichstags, Herr Syndikus Dr. Guſtav Streſemann, be⸗ richten. Das dritte Geſchäftsjahr des Deutſchen Stahlwerksverbandes hat eine ungewöhnliche Steigerung des Abſatzes gegenüber den beiden erſten Jahren aufzuweiſen und der finanzielle Gewinn iſt ungewöhnlich günſtiger, ſo daß die Verwaltung gegenüber der anfangs geplanten Verteilung einer Tonnendividende von 4 M. eine ſolche von 10 M. gegen Ende des Geſchäftsjahres mit rück⸗ wirkender Kraft für das ganze Jahr in Anrechnung bringen kann. Ueber die Ausgeſtaltung des Verbandes geben folgende Zahlen ein treffendes Bild: Im Geſchäftsjahre 1906⸗07 betrug der Gef in Produkten X 5 756226 Tonnen gegen 5 471 im zweiten und 4582 081 Tonnen im erſten Geſchäftsjahre. Hievon entfallen auf Halbzeug 1795 509 Tonnen (gegen 1996 779 Tonnen und 1643 388 Tonnenz, auf Eiſenbahn⸗ material 2032 378 Tonnen(gegen 1 735 344 Tonnen und 1419 948 Tonnen) und auf Formeiſen 1928 334 Tonnen(gegen 1 739 715 Tonnen und 1518 765 Tonnen). Frankfurter Effeltenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 3. Mai.(Tel.) Fondsbörſe. Bei Eröffnung der Börſe war Geſchäftsſtille vorherrſchend, da vonſeiten des Auslandes jede Anregung fehlte, die ſchwankende Tendeng der Newyorker Börſe, welche allerdings höhere Kurſe meldete und bei feſter Haltung ſchloß, konnte keine Belebung bringen, da die Spekulation ſich immer mehr am Geſchäfts des amerikaniſch. Marktes zurückzieht. Die Nach⸗ frage auf Geld war auch heute ziemlich rege. Der geſtrige Bankausweis verſtimmte, da wieder eine Verſchlechterung des Status eingetreten iſt. Kurz nach Eröffnung machte ſich in⸗ folge Rückkäufe und feſterem Berlin Nachfrage in Montan⸗ aktien geltend. Der günſtige Eiſenmarktbericht aus Amerika wirkte nach, umſomehr durchweg ſteigende Preiſe gemeldet wurden. Die Lebhaftigkeit des Geſchäfts auf dem amerika⸗ niſchen Markte ſtimulierte und konnten die geſtrigen Kurs⸗ einbußen an der Abendbörſe wieder eingeholt werden. Bank⸗ aktien konnten ſich gut behaupten. Bahnen ruhig, amerika⸗ niſche erzielten im Einklang mit London höhere Notierungen bei mäßigen Umſätzen. Lombarden gut behauptet. Schiff⸗ fahrts⸗Aktien wenig beachtet. Die Stimmung auf dem In⸗ duſtriemarkte ließ gut behauptete Tendenz erkennen. Kunſt⸗ ſeide bei mäßiger Nachfrage erholt und 5 PCt. beſſer, chemiſche und Elektrizitätsaktien ruhig bei behaupteter Ten⸗ denz. Angeregtes Geſchäft fand in 4proz. Reichs ⸗ und preußi⸗ ſchen Staatsſchatzanweiſungen ſtatt, welche heute erſtmals offiziell notiert wurden. Erſtere wurden im Kurſe von 99.70 bis 99,90 bez. Geld, letztere 99,90 bez. Geld umgeſetzt. Die Nachfrage für dieſe Anleihe war ziemlich lebhaft. Ruſſen behauptet. Im weiteren Verlaufe Banque Ottomane höher, auch Türkenloſe feſt. An der Nachbörſe war wieder Geſchäfts⸗ ſtille zu beobachten, infolgedeſſen die Kursveränderungen gering waren. Es notierten Kreditaktien 208, Diskonto 173, Lombarden 24, 24,40. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. miverſand Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5¼½ Prozent. Wechſel. 2. 8.— 5 8. Amſterdam kurz 169.60 169.55 Baris kurz 81.30 81.325 Belgien„ 81.15 81.10 Schweiz. Plätze„ 81.15 81.12 Italten„ 81.15 81.133 Wien 84.95 84.95 London„ 20.445 20.445 Napoleonsd'or 16.24 16.24 lang—.—. Privat⸗Diskont%8 Staatspapiere. M Deutſche. 2. 8. 2 8, 31½% Dſch. Reichsanl 95.55 95.40 Tamaulipaß 99.— 99.20 3 84.20 83.95 Bulgaren 97.70 97½0 81½ pr. lonſ. St.Anl 95.45 95.451% Griechen 1890 50.60 59.80 3 8420.95 ö italien. Rente—. 102.80 4 bad. St.⸗A.„ 100,40 100.60 4½ Oeſt. Silberr. 99.85 99.80 31½ bad. St.⸗Obl. fl—.——.—4%„ Papierr.—— 39.80 3½„„ M. 98 85 95.86 Oeſterr. Goldr. 99.25 99.25 31%„„ 00,—.— 93.85 Portg. Serie 67.50 67.60 8 bayer..⸗B.⸗A. 100.90 100.203 dto. III 68.50 68.70 31½ do. u. Allg.⸗A. 95 05 95.10 4½ neueuſſen 1905 91.50 9150 3„„„ 84.— 84.—4 Ruſſen von 1880 75.50 75%8 4 Heſſen 101.— 101.—4 ſpan. ausl. Rente 94.— 94.— 3 Heſſen 82.60 82.60 4 Türken v. 1908 89.— 88.55 3 Sachſen 84.20 84.204 Türken unif. 94.50 94.— 81½ Wih. Stadt⸗A.05— 92.70 4 Ungar. Goldrente 94.40 94.50 . Aus ländif 85 4„ Kronenrente 94.25 94.15 4Ag..Gold⸗A. 1887—— 4½ Ebineſen 1893 97.10 96.95 Verzinsl. Loſe. 5 Egypter uniſizirte—.— 102.20 3 Oeſt. Loſe v. 1860 158.20 152.20 gkuß. 98.30 95 5 Türkiſche Loſe 142.40 142.60 3 inn—.— 65.— Aktien induſtrieller Unternehmungen Bad. Zuckerfabril 113.60 113.10 Ver. Kunſtſeide 315.— 320.50 Südd. Immob. 97.50 97.30 Lederw. St. Ingbert 83.— 80.— Eichbaum Mannh. 142.30 142.30] Spicharz 127.80 127.— Mh, Akt.⸗Brauere. 144.— 141.— Walzmühle Ludw. 167.— 167. Parkakt. Zweibr. 106.50 106.50 Tahrradw. Kleyer 318.70 820.— Aeltz z. S. Speyer 35.30 85.30 Maſchinenf. Hilbert 94.50 94,28 Fementw. Heidelb. 160.20 160—] Maſch. Arm. Klein 117.—117.— Cementf. Karlſtadt 132 20 182—] Maſchinenf. Baden. 200.— 200. Aad. Anilinfabrik 465,.— 464.— Dürrkopp 371.—871.— Ch.Fbr. Griesheim 288.— 239—] aſchinf. Gritzner 214.50 214.50 Höchſter Farbwerk 439.70 488.—- Pfälz. Nähmaſch. 128.— 128.50 Pereinchem.Fabrik 322.— 322.—Röhrenkeſſelfabrik chem. Werke Albert 40950 408 80] vorm. Dürr& Co. 52.90 52.90 Hrahtinduſtrie 139.— 139—Schneſlprſ. ferkth!. 180.50 181.— Aecumul.⸗F. Hagen 202.— 202.— Delfabrit⸗Aktien 130.20 129.80 Mge. Böſe, Berlin 70.— 68.30 Schuhfab. Herzeyrkf. 125.— 125.— llg. Elk.⸗Geſellſch. 200.50 200.50 855 Seilinduftrie Wolff 147.60 149- Südd. Kabelwerke 184.50 134.50 Lampertsmühl 94.— 84.— Vahmeyer 128.10 128 80 Kammg. Kaiſersl. 181.— 181.— Elktr.Geſ. Schuckert 113— 112.95 Zellſtoff Waldhof 341.— 848.50 Allg..⸗G. Slemens 172.05 172.25 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 230 20 228 60 Harpener 210.½20 209.70 BZuderus 121— 120.10 Hibernta—— Concordia 349 25 349.— Weſterr. Alkali⸗A. 220.— 219.— Deutſch. Luxembg. 184— 183.50 Oberſchl. Eiſenakt. 113.— 114.10 Friedrichsh. Bergb. 172 75 173.50 Ver. Königs⸗Laura 230.25 280.— Gelſenkirchner 200.70 200.30 Roßleben 10600 10600 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 227.25 925.30 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 24.25 24.— Pfälz. Maxbahn 140.60 140 60 Oeſterr. Nordweſtb. do. Nordbahn 135.— 135.—„—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 124.50 124.20 Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerb.—— „Mertdionalbahn 146.50 140.50 Baltim. Odio 98.25 99.—. Hamburger Packet 135 70 185.5 Nordd. Lloyd 122.80 122.50 Oeſt.⸗Ung, Staatsb, 146.80 146.80 Mannheim, 8“ Mal — + Gelte 4 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatfonen. 40% Frk. Hup.⸗Pfdb. 99.70 99 70 f4% Pr. Pfdb. unt. 14 99.40 4%.K. V. Pfdbr.05———.— 3/„„1100.25 4%„„ 1910 99 50 3214„„ 14 97.— 40% Pf.HypB. Pfdb. 100.10 3165 08 99.75 95.— F. 3½%% Pf. Bod.⸗Ft. 9 90 30%½ Pr. Nfbbr.⸗Bk⸗ AeStr. d. Pfd. d0 99.20 Kleinb. b 04 900 3½ Pr.Mfdbr.⸗Bk.⸗ Oyp.⸗Pfd. Kom⸗ 4%„ Pfdbr..01 Obl. unkündb. 12 95 50 unk. 10 4% Rh. H. B. Pfh. 09 99.25 „ Pfdbr..O3 40 unk. 12 1907 99.25 2 100.— Pfdbr..g6 100.75 89 u. 94 93.— Pfd. 98008 93.— 4%„ Com.⸗Lbl. V v. I, unk 10 100 50 100 50 ½ Rh..⸗B..O 94.50 6%„ Com.⸗Obl. 4% R. W. B. C. B. 10 99 25 v. 1891 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 99 80 „Com.⸗Obl. 32j0% Pf. B. Pr.⸗O. v. 96/06 2½10 Ital. ſttl.g. G. B. 40% Pr. Pfdb. unk. o9 99.60 99 10— %%„ 12 99.30 99 50 1Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 495.— 495.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 136.— 136.—Oeſterr.⸗Ung. Bank 99.30 10025 96.75 92.75 94.— 96.— * * ** 900.— 9 40 95 25 99.25 99.— 100.— 100.75 93.— 93.— 94.— 94.50 99 25 99 90 99.60 40% 37 0 %% 7 o„„* 99.90 92.50 92.50 92.50 983 80 93 80 8¹ 69˙85—.— 93.80 93.80 Badiſche Bank 126.20 126 30 Berichte. Phönixaktien lebhaft und höher, angeblich in Zuſamteen⸗ hang mit Deckungen für den Börſenvertreter einer mittleren Bank⸗ Börſe ſpekultert firma, der für eigene Rechnung an der hen Unterſchlagungen flüchtig gegangen iſt. Gro liner Straßenbahn erholt. Amerikaniſche Bahnen auf Newhork an⸗ giehend, auch Lomborden auf Wiener Auregung ſtelgend. Türken⸗ loſe gefragt, 190ger Ruſſen kaum behauptet wegen der geſtrigen Pariſer Mattigkeit für Ruſſen, 3 Proz. Reichsanlaihe neigte zur Schwäche. Später Geſchäft eng begrenzt. Tägkiches Geld 8 Progz. Die Geſchäftsunluſt führte in zweiter Börſenſtunde zu teilweiſen nach erheb Aböröckelungen. 5 Induſtriewerte des Kaſſamark⸗ In dritter Börſenſtunde träge 188 vorwiegend ſchwächer. Privatdiskont 4½ Progent. Berg u. Metallb. 133.60 134.— Berl. Handels⸗Geſ. 156 90 156 90 Comerf. u. Disk.⸗B. 11750 117.— Darmftädter Bank 132 80 182.90 Deutſche Bant 228 60 228 80 Deutſchaſiat. Bank 171.75 171 60 112— 112.— 208 20 208.— 100 20 100.20 190.— 190.30 115 50 115.50 154 75 154.60 139.90 139.90 Oeſt. Länderbant „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Band Preuß. Hypothenb. Deutſche Reichsdk. Rhein. Nreditbank Rhein. Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bant Müm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank 107 60 107 60 Disconto⸗Comm. 172.90 173.— Dresdener Bank 144 75 144 70 Frandf. Hyp.⸗Bank 202.90 202 95 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 156 60 156.70 Nationalbant 125.10 125.—[Bank Ottomane 139.80 140.20 Frankfurt a.., 3. Mai. Kreditaktten 208.—, Staats⸗ bahn 146 20, Lombarden 24.20, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 94.43 Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 172.80, Laura ——, Gelſenkirchen 199.50, Darmſtädter 182.80, Handelsgeſellſchakt 156.50, Dresdener Bant 144.50 Deutſche Bank 229.—, Bochumer 229.25 Northern—, Tendenz: ſeſter. Nachbörſe. Kreditaktien 208.—, Staatsbahn 146.80, Lombarden 24,10, Disconto⸗Commandit 173.—. Mannheimer Effektenbörſe vom 3. Mai.(Offizieller Bericht) Die Börſe verlief ziemlich ruhig. Geſchäft war nur in Sberrhein. Verſicherungs⸗Aktien zu 470 Mark pro Stück.—= Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien notierten 530 G. 550., ferner Aktien⸗Geſellſchaft für Seilinduſtrie 149 G. und Zellſtofffabrik Waldhof 344 G. 346 B. Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 101.— 41½%% Bad. Anilin⸗u. Sodaf, 103.—( 191.— 191.— 148.50 143.75 114.70 114.50 137.40 137.30 Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 6%„ 99,25 b: 98.— b7 %„„ unl. 1904 93.—.4% Br. Kleinlein, Heiolba 101.—0 5% Kommunal 94.50 b5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.— 4% Herrenmühle Genz 99.50 G 95.— G%% Mannb. Dampf⸗ 95.— G] ſchlevpſchiffahrts⸗Geſ. 99 Städte⸗Aulehen. 32ſ% Freiburg i. B. 38½ 0% Heidelbg. v. J. 1903 101.— 3910 Karls v. F. 1896 87.— 64½%% Mannh. Lagerhaus⸗ Laſr d. 95.— C] Geſellſchaft 5 101.90 5 %½% Ludwigshafen 100.50 C4½ ib Oberrb.Glektrizitäts⸗ 9 4⁰⁰ 5 v. 1906 100.50% werke, Karlsruße.— 3¼% 95.— Gl4½% Pfälz. Chamotte u. 8 4% Mannh. Oblig. 1901 100.25 G JTonwerk, A.(F. Eiſenb. 102.75 B 4752„ 1885 95.— 94½% Ruſf. 2l.⸗G. Zellſtofff. 5 1888 95.— B Waldhof bei Pernau in 1895 95.— B] Livland 101.—G %%„„1898 95.— 8470% Speyxer Brauhaus— 35„ 1904 95.—.⸗G. in Spever 97.50G 35%„ 1905 94.70 8% Sgeyrer Ziegelwerke 101.40 5 „190 101.70 Cf4½% Siidd. Draßtinduſtr. 101.—G 31½ 0% Pirmaſens unk. 1905 95.— B 4½%½ Tonm. Offſtein.⸗G. 3½% Wiesloch v. J. 1905 98.25], Dr. H. Loſſen, Worms Induſtrie⸗Obligation. 4 9% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 108.—6 Aktien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 186. Br. z. Storch. Spever—— 100 Hewbk. Speyer 50% EB—.———z. Weraer, Norm—.— 180 7 Pfälz. Bank 100. 50Rormf. Br. v. Oerige—.— 86. Pfälz. Hyp.⸗Bank 191.— 190. Pf. Preßl. u. Sptfabr. 144.50—.— Pf. Sp.U. Kdh. Land. 141.— 140.— Transvort Rhein. Kredihank—.— 139.“/ u. Berſicherung. Rhein. Hyp.⸗Bank e 192.— B. A⸗G. Rhſch. Seetr. 88 5 Südd. Bank—.— 115.— Mannh. Damyſſchl. 65.—. Eiſenbahnen.„ Lagerhaus—.— 84 Pfälz. Ludwiasbahn 227.——.— Bad. Rücck⸗u. Mitverſ. 550— 580— „ Maxbabn 145.——.— Aſſecurranz 1490 1460 —— 5 Continental. Verf. 2 Mannh. Verſicherung 505.— 485— Oberr. Verſich.⸗Geſ.—.— 70— Württ. Transv.⸗Verf. 675.——.— „ Nordbahn 137.— Heilbr. Straßenbahn—.— Chem, Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr. 2—— Bad. Anil.zu. Sodafbr.—.— 469— Induſirie. Cbem. Fab. Goldenba. 180.———.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 149 128.50 Verein chem. Fabriken 325.— Verein D. Oelfabriken 133.— 5 Wſt..⸗W. Stamm 229.— „„ Vorzug 105.50 Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm Hagen Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br., Freibg. Kleinlein, Heidelberg—.— 192. emb. Meſſerſchmitt 71.— 70— Portl.⸗g ment Hdlbg. e üdwigsh. Brauerei 245.——Südd. Draht⸗Ind. 139.50 Mannb. Aktienr.—.— 141 50 Südd. Kabelwerfʒfe—.— 135 ——[Dinaler'ſche Mſchfbr. 129— Emaillirfbr. Kirrweil.. DeFmaillw. Maikammer ſEttlinger Spinnerei 106.— Hüttenh. Spinnerei 30.— —— Ilose ſeene 205.50 ee 254— 150.— Nähmfbr. Haid u. Neu 275.— . 285.— Foſtß. Cell. u. Papterf. —. 143 Mannb. Gum u. Asb. 99.50 98 50½Naſchinenf. Badenia 201.— —108.—Oberrh. Elektrizityt—.— 30.— —.— — * falzbr. Geiſel, Mohr—.——. Perein Freib. Ziegelw. 185——.— rquerei Sinner— 245 Speyr. 50.——— Br. Schroedl, Hdlbg.—— 210.— Würzmüble Neuſtadt—.— 184.— „Schwartz, Speyer 125.50 124.— Zellſtofffabr Waldhof 346— 344.— „Ritter, Schwetz.—-——Zuckerfbr. Waghäuſel 114.50—.— S. Weltz, Speyer 92.—— Buckerraff. Mannn. * Berliner Effektenboͤrſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) „Berlin, 3. Mai. feſt. Banken und Induſtricaktien erholten ſich auf die gute Hal⸗ tung Newgorks und auf die günſtigen, amerikaniſchen Eiſenmarkt⸗ 4½ Zellſtoffabrir Waldhof 104.30 B Bf. Näfm. u. Fahrradf.—.— 128.— Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete Berlin, 3. Maf.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 213.40 214.30 Lombarden 210 24. Nuſſ. Anl. 1902 78.— 78.10 Kanada Pacifte 175 60 176,20 3½% Reichsanl. 95.30 95.30[ Hamburo. Packe! 135.— 135.30 30% Reichsanleihe 84.— 84.10 Nordd. Lloyd 122 30 122.10 3% Bad. St.⸗Anl.—.——.— Dynamit Fruſt 167.99 167 60 3½ B. St. Obl. 1900 83.75 93.75 bicht⸗ u. Kraftanl. 128.20 123.60 3½ 0% Bayern 25.— 95.— Pochumer 228.90 228 90 %e% Heſſen 3325—.—Konſolfdation 4% Heſſen 82.50 82 50 Portmunder 78 60 78.40 3% Sachſen 84.20 84.25 Gelſenkirchner 199 20 199 20 4e% Pfbr. Rh. W. B. 98 75 88 75 Harnener 209 10 209 20 5% Chineſen 101.10 101 25 Hibernia 4% Jtaliener 0 50] Hörder Bergwerke—.——. 4½ Japaner(neu) 92.90 92.90 Pauraßütte 229 90 227.70 1860er Loſe 152.70 152 50 Phänfr 207.10 206.50 4% Bagdad⸗Anl. 35.75—.— Nißbeck⸗Montan 186 20 187.— Krebitaktien 208.20—.— murm Nevier 147.60 147 Berk.⸗Märk. Bank 158 40 158.40 Anjilin Treptow 364.70 367.50 Berl. Handels⸗Geſ. 156.50 156 40 Braunk.⸗Brik. 184.70 184.50 Darmſtädter Bank 132.70 132 80 D. Steinzeugwerke 246.— 246.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 172.— 171.70 Duüſſeldorier Wag. 298.— 296.— 570.— 219.— 144.30 209.— 141.50 Elberf. Farben(all) 571— Weſtereg. Alkaliw. 219— WMollkämmeret⸗Akt. 1470 Chemiſche Cbarlot. 20850 Tonwaren Wiesloch 141.50 Deutſche Bank(alt) 228.60 228 50 „„ o Dise.⸗Kommandif 172.70 172.90 Dresdner Bank 144.40 144.50 Rhein. Kredftbank 140.— 140. Schaaffh. Bankv. 143.60 143.70 Zellſtoff Waldhof 34120 346.— Lübeck⸗Büchener———— Celluloſe Koſtheim 254— 253— Staatsbahn 146.70 146.601 Rüttgerswerken 141.50 141.— Privat⸗Discont%é 7 W. Berlin, 3 Maf.(Telegr.) Nachbörſe. redit⸗Aktien 207 90 208 50 Staatsbahn 146.50 146 50 Diskonſo Komm. 172.20 172.90 Lombarden 23,70 24 Pariſer Börſe. Paris, 3 Maf. Anfangskurſe. 3% Rente 92.10 95.20 Türk. Looſe— 152.— Italiener— 102.60] Banque Ottomans 709.— 710.— Spanier 9430 94.J0 Rio Tinto 2505 2493 Türten unif. 94 75 94 70 Londoner Effeftenbörſe. London, 3 Mai.(Telear.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleige 82% 82 Southern Paelfie 87/ 895% 5 o% Chmeſen 1021½% 102½Chicago Milwaukee 140½ 141½ 4½% Chineſen 97½ 97¾⸗ Denver Pr. 78— 77¹ 30%% Conſols 85½16 85/ Atchiſon Pr. 99½ 99½½ 2 c% Italiener 100— 102—Loutsv. u. Naſhv. 123½ 124— 4% Griechen 50— 50—Union Paeific 150% 154 0% Portugieſen 69% 691.] Unit. St. Steel com. 38½ 39¼ Spanier 93½% 93—-„„„ pref. 104½ 105— D Türken 93¾ 931/½ Eriebahn 5— 257% 4% Argentinier 84½% 841 Tend.: feſt. 3% Mexikaner 339% 33, Debeers 27 26%/ 4% Japaner 87% 88— Chartered 1½% 1% Tend. beh. Goldftelds 4½ 4˙½ Ottomanbank 177˙6 18½ Randmines 6½ 6 Rio Tinto 953 95˙ Eaſtrand 4786 4 0 Braſilianer 82 82/ Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 3. Mai. Produktenbörſe. Die zunächſt etwas mattere Haltung der hieſigen Börſe befeſtigte ſich bald wie⸗ der, da die dieswöchentliche Weizenausfuhr Argentiniens auf 401 000 Quarters reduziert war, wenngleich das neuerdings ſcharfe Nordamerika dort einem beträchtlichen Rückgange Platz machte. Weizen und Roggen zeigten teilweiſe, beſonders für ſpäte Lieſer⸗ friſten weitere Fortſchritte, während Hafer wenig beachtet wurde. Greifbares Getreide war nicht ſonderlich begehrt, Räböl war feſt, doch nicht viel höher zu verwerten. Wetter: trübe. Maf.(Telegramm.)(Produktenbörſſe⸗) Berlin, 3. Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 2. 3. 2 3 Weizen per Mai 197.25 198—][ Mais per Mai 139.50 140— „ Juli 199.— 199 76„Juli 136 0 13650 2 Feypt. 191 25 198 25 5Sept.—. Roggen per Mai 188 50 189— füböl per Mat 70 90 7140 „ Juli 190.— 190 50„ Oktbr. 66.40 6680 „ Sept. 172.50 174 8 5 Hafer per Mai 190— 189 50 Spiritus 70er loeos 1 5 191.75 19175 Veizenmehl 27.— 27 25 „ Sept. 166.25 165.75 Roggenmehl 26.— 26.10 Bud apeſt, 3 Mai.(Telegramm.) Getreidemarkt. 2. 3. per 50 kg. per 50 keg Wetizen per Mai 898 900 ſtramm 910 911 ſtramm „„„ 956 957 Roggen per Mai 715 716 ſtr mm 700 700 ſtramm 1„ tt. 787 788 Hafer per Mai 778 779 ſtramm 784 78 feſt 681 682 688 6 90 Mais per Mat 582 5 88 ſtramm 592 59s feſt „„Juli 582 583 594 5 95 Kohlraps p. Aug. 14.35 14 45 feſt 14 40 14 50 feſt Wetter Schön, Bewölkt, Liverpool, 3. Mat.(Anfangskurſe.) — 3. Weizen per Juli.06/ ſtramm.06— ruhig 1„Sept..077½.04½ 1115 Mais per Jult.07% ſtetig.06%% willig ..01½ 407— ** Telegraphiſche Handelsberichte. B. Von der Fraukfrter Börſe. Die Zulaſſung der nom. Kr. 16 000 000 neue auf den Inhabder lautende Aktien der Ungariſchen Allgemeinen Creditbank in Budaßeſt und der M. 10 000 000 enpfandbriefe der Württembergiſchen Hy⸗ rt zur Notierung im öffentlichen Börſen, Aprozentige Hypothek pothekenbank in Stu kursblatt wurden B. Frankfurt, 3. Mai. In der heutigen Generalper. ſammlung der Verelnigung der Börſen⸗Anteilseigger wurde beſchloſſen, von den Ueberſchüſſen in 1906 von rund M. 53 000 8 Prozent lwie i..) Zinſen auszuzablen und Marl 42 000 zur Amortiſation von Anteilſcheinen zu verwenden. B. Fraukfurt, 3. Mai. Von der Dresdner Banf, ber Pfälziſchen Bank und dem Bankhaus L. u. E. Wertheimber wurde der Antrag auf Zulaſſung von Millionen Aprozentiger Au⸗ adt Bingen zur hieſigen Börſe geſtellt. den, Ueber die Sächſiſche Spar⸗ und Creditbank wurde der Konk eröffnet. Beteiligt ſind zumeiſt kleine Leute, insbeſondere Bauhandwerker. * Bamberg, 3. Mai. Im Konkurs der Bankfirng Müller u. Graſer faßte geſtern der Gläubigerausſchuß den Beſchluß, alle nicht angegriffenen Depots ſofort hinauszugeben: ſtrittige Depots dagegen, deren Papiere durch andere erſetzt wyr⸗ den, vorläufig zurückzuhalten. Der Konkursverwalter bean⸗ ſprucht nämlich dieſe ſtrittigen Depots für die Maſſe. Barein⸗ lagen fehlen ca. M. 100 000, an Commiſſions⸗Depots von Hy⸗ pothekenbanken gehen ca. 70 000. M. verloren. Die Geſamtfehl⸗ ſuunte beirägt nach den bisherigen Erhebungen M. 330 000, obne die Privateinlagen des Theilhabers Müller. Es dürften nach der „Irkf. Ztg.“ etwa 20 Prozent zur Verteilung kommen. Leipzig, 3. Mai. Die Exportfirma W. H. Nebel in Leipzig iſt nach der„Frkf. Ztg.“ in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Verbindlichkeiten betragen etwa 800 000 Mark, de⸗ ſonders durch Verluſte in Indien. Eſſen(Ruhr), 3. Mai. Die Klage des Kohlenſyndi⸗ ger leihe der * D 3. Mai⸗ kats gegen die Bergwerksgeſellſchaft„Nordſtern“ auf Innehal⸗ tung der ſyndikatsvertraglichen Verpflichtungen auch nach dem Uebergang des„Nordſtern“ an den„Phönix“ iſt heute von der Kammer für Handelsſachen koſtenpflichtig abgewieſen worden. Berlin, 3. Mai. Soweit ſich bis Mittag überſehen läßt, ſind auf die neuen Schazanweiſungen bereits 50 bis 60 Progent vollbezahlt. Berlin, 3. Mai. Bei einer hieſigen Wechslerfirma wus⸗ den nach der„Frkf. Zig.“ Unterſchlagungen eines Angeſtellten in größerem Umfange feſtgeſtellt. Die Börſe iſt davon bisher un⸗ berührt, nachdem die vorwiegend in Baiſſe⸗Engagements be⸗ ſtehenden Geſchäfte des Defraudanten glatt geſtellt ſind. * London, 3 Mai. Nach dem Kabelbericht des Ironmonger aus Philadelphia über den amerikaniſchen Eiſen⸗ markt dauert die Knappheit an Roheiſen an. Die Pneiſe ſind durchweg voll behauptet. Für prompte Lieferung aufwärts⸗ tendierenden Anzeichen für eine baldige Aenderung ſind nicht vor⸗ handen. 5 5 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 36 und 1637. 3. Maf 1907. Proviſionsfrei! 2 Ver⸗ da tfer Wir ſind als Selbſtkontrahenten täufer 1 unter Vorbehalt: 8 1* 0 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H.— 11⁵ Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ. Ludwigshafen M. 310— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 48— Benz& Co., Rhein. Gasmotoren, Mannßbeim 218— Prauereigeſellſchaft vorm. Karber, Emmendingen— 23 zfr Hruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 97— Bürgerbräu, Ludwiasbafen— 2 Chemiſche Fabrik Henbruch— 58 zfr Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit.— 280 32 8 5 Lft. B 78 zfr— Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 158— Filterfabrik En inger, Worms— 256 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 9¹— Frankenthaler Keſſeſſchmiede— 95 fr Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg— l45 Herrenmühfe vorm. Genz Heidelberg 107 Lindes Eismaſchinen— 182 Linoleumfahril, Maximiſtansau— 125 Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 10⁰0 955 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 8 10⁸ Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 82⁰ Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97 5 Neckarſulmer Fahrrad 171 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 12⁴ Pheinau Terrain⸗Geſellſchaſt 1152ft— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannßeim 142 139 dergl. funge 140 137 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 265 M. 250 Pheiniſche Schuckert Geſellſchaſt, Mannheim— 110 Rheinmühlenwerke, Mannbeim 15¹ Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11⁴ Rombacher Portland⸗Cementwerke 182 Stahlwerk Mannheim 117 Suüddeutſche Jute⸗Induſtrie. Man heim— 305 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—[M. 110 Untonwerke,.⸗G Fabrien. Brauerei⸗Einrichtungen— 133 Unionbrauerei Karlsruſe— 65 Vita Lebens verſicherungs⸗Geſ., Mannheim— M. 825 Waggonfabrik Raſtatt 116 8 Waldhof Bahngeſellſchaft Immobiltengeſellſchaft 78zf— Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsrube 32 fff— Zuckerfabrik Frankenthal 365— Verantwortlich Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum für Kunſt, Feuiſleton und Vermiſchtes; Fritz Kayſer. Ffär Lotales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder für Velkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Rarl Apfelt für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, r S rrS — 5 15 —2 — ubonuement: 80 Pfermig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig⸗ Hurch die Poß bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. annheimer Journal Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Jnſerate: Die Kolonel⸗Zeile.. 28 Pfs. Auswärtige Inſerate, 30„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Expedition Nr. 218. Nr. 85. Freitag, den 3. Mai 1907. 117. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Sonntagsruhe im Barbier⸗ und Friſeurgewerbe betr. No. 47975. Um Zweifeln über den Geltungsbereich der Anordnung des Bezirksrats vom 1. September 1904„die Sonntagsruhe im Barbier⸗ und Friſeurgewerbe betr.“ zu zegegnen, bringen wir dieſe Anordnung wiederholt zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Maunheim, den 26. April 1907. Großh. Vezirksamt Abteilung IV: Freiherr von Rotberg. Wekanntmachung. Die Sonntagsruhe im Barbier⸗ und Friſeurgewerbe betr. Wir btingen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Gezirksrat als höhere Verwaltungsbehörde unterm Heutigen in teillweiſer Abänderung ſeines Beſchluſſes vom 21. März 1895 Lüt. A, Ziffer 5 der Anordnung vom gleichen Tage) auf rund der 88 105 b, Abf. I. 105.⸗O. Art. III, Ziffer 3 der Verordnung vom 24. März 1892 beſtimmt hat, daß im Barbier⸗ und Friſeurgewerbe in der Stadt Mannheim, aus⸗ ſchließ ich der Vororte Käferthal und Waldhof, die Beſwäf⸗ Agung von Arbeitern am zweiten Oſter⸗ und Pfingſtleiertag Rur inſoweit geſtattet iſt, als ſie zur Bedienung von Damen im Hauſe und zur Vorbereitung von öffentlichen Theater⸗ vorſtellungen erforderlich iſt. Soweit in der Stadt Mannheim an Sonn⸗ und Feſt⸗ zagen Arbeiter nicht beſchäftigt werden dürfen, dürfen mithin an den obengenannten 2 Feſttagen laut der Anordnung des ezirksrats vom 20. Dezember 1900, No. 123685 auch die Meiſter und Arbeitgeber keinerlei Gewerbshandlungen mehr vornehmen. Mannheim, den 1. September 1904. Großh. Bezirksamt. Bekanntmachung. Die Regelung des Fuhrwerks⸗ verkehrs während der Pferde⸗ Rennen betr. Nr. 42586II. Bezüglich des Fuhrwerksverkehrs bei den Pferde⸗Reunen am 28. April, 5. und 7. Mai 1907, wird enn§8 59, 108, Ziff. 5 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B., Folgendes eſtimmt: 1L5 a) Herrſchaftswagen, ſowie zwei⸗ und einſpännige Droſchken nehmen ihren Weg— hin und zurück— durch die Hildaſtraße und den Lu ſenpark. ) Automobile, Fahrräder, Breaks, Bernerwägelchen und dergl. Fahrzeuge, haben zur Hin⸗ und Rückfahrt die Seckenheime ſtraße zu benltzen. e) Alle ieeren F hrwerke fahren zum und vom Nenn⸗ platz die Seckenheimerſtraße. Dieſelben haben bei der Fahrt vom Rennplatz nach der Seckenheimer⸗ ſtraße den direkten, neu angelegten Weg zu fahren. II. Das Borfahren iſt, inſofern hierdurch Verkehrs⸗ ſtörungen oder Gefährdung der Fußgänger zu befürchten ſind ſtreugſtens unterſagt. 15 Sämtliche Fahrzeuge haben die rechte Seite der Fahr⸗ bahn und ein mäßiges Fahrtempo einzuhalten. 10868 0 IV. Dieſen und den ſonſtigen zur Regelung des Verkehrs er⸗ gehenden Anordnungen der Schutzmannſchaft und Gendarmerie iſt Folge zu leiſten. V Uebertretungen dieſer Vorſchriften werden mit Geld⸗ ſtrafen nicht unter 20 Mark geahndet. Mannheim, den 28. April 1907. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion: Dr. Korn. Befauntmachung. Die Verwendung des Barbengezahrs im Neckar betr. 10818 Bekauntmachung. Den Ausbruch der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in Leuteis⸗ bauſen belr. Nr. 10437. Nachdem der Aus⸗ Nr. 51662 I. Das Gr. Mini⸗ ſterium des Innern hat mit Erlaß vom 16. April l. Is., Nr. 17622 angeordnet, daß 12 der Verordnung vom 19. Januar 1890„die Ausübung der Fiſcherei im Neckar betr.“ (Geſ. u..⸗Bl. 1890 S. 118) wieder in vollem Umfang in Wirkſamkeit tritt und daher künftighin die Anwendung des Barbengezahrs im Neckar zum Fang von Standfiſchen aus⸗ nahmslos verboten iſt. Mannheim, 30. April 1907. Gr, Bezirksamt Abt. II. Eppelsheimer. Bekauntmachung. Sſbweinekotlauf belr. Nr. 10398 J. Unter den Schweinen des Schuhmacherzneiſters Riedel in Weinheim iſt der Rotlauf gusgebrochen Ueber das Geyöft iſt die Sperre verbängt. 10377 Weinheren, den 25. April 1907 Großh. Bezirksamt: gez. Stetner. Nr. 51576. Vorſtehende Bekamit⸗ machung bringen wir hiermit zur offentlichen Kenntnis. Maunheim, 26. April 1907. Groſh. Be Abt. III aff. Auſbewahrunge⸗Magezin, Lagerung v. Möbel, Koſſer und Reiſeeffekten. Gramlich, R 8, 4. 445889 nimmt an. bruch der Maul⸗ und Klanen⸗ leuche in der Stallung des Peier Fath III., Laudwirt in Leuiers⸗ Haufen feſtgeſtellt tſt, wurde Stall⸗ ſperre rerſügt und die Beuimm⸗ ungen des 8 os der.⸗O. vom 19. XII. 1885 für die Gemeinde Leutershauſen in Kraft geſetzt. Weinhermn, 25. April 1907. Großh. Bezirksamt: gez. Sterner. Nr. 51574 I. Vorſtehende Be⸗ kanntmachung bringen wor hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 26 April 1907. Großh. Bezirksamt Abt. UII. Pfaff. Handelsxegiſter. Zum Handelsregiſter B Bb. V, .⸗Z. 43, Firma:„Fett⸗ ſäure⸗ und Glycerin⸗ Fabrik, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung! in Mannheim wurde heute ein⸗ getragen: Durch den Beſchluß der Geſellſchafter vom 27, März 1907 wurde der Schlußſatz des§ 28 des Geſellſchafts⸗ vertrags bezüglich der Ver⸗ teilung des Reingewinns ab⸗ geändert. Mannheim, 29. April 1907. Großh. Amtsgericht I. Zum Ausnähen in Wäſche Bekanntmachung. Referendär Karl Müller wird bis auf weiteres zum Dienſtverweſer des Notariats Mannheim I mi den Befug⸗ niſſen eines Notars beſtellt. Karlsruhe 20. April 1907. Gr. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts In Vertretung: Hübſch. Nr. 1540. Das Amtsgericht Mannheim hat folgendes Aufgebot erlaſſen: 10871 Die Johann Georg Haas Wwe., als Inhaberin der elter⸗ lichen Gewalt über Andreas Karl und Aung Dorothea Haas, Johann Georg, Anng Maria u Chriſtina Haas, alle in Buchenberg, Amt Villingen, haben das Aufgebot der Rhein. Hypo⸗ thekenbankpfandbriefe Serie 76 Lit. B Nr. 2787/91 à 1000 Mk. u. Serie 76 Lit. D Nr. 9479 83 à 200 Mk., beantragt. Der Juhaber der Urkunden wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Mittwoch, 11. Dezember 1907. vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichnetenGerichte Sitzungsſaal B anberaumten Aufgebotstermine, ſeine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Mannheim, 24. April 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 1: Motſch. 10828 Gerichtsvollzieheir Ad. Wunſch wurde zum A utsgericht Mann⸗ heim verſetzt und iſt heute ein⸗ getreten; derſelbe beſorgt die Ge⸗ ſchäfte d. Zuſtellungsdiuriktes III. Gu ellungen von Amſswegen),. Manuheim, den 1. Ma. 1907 Großh. Amtsgericht 1. Gießler. 10380 Gerichisvollzieher Groß, Ju⸗ haber des Diſtrikts XXI(Stadt⸗ teil Neckarau) wohnt von morgen ab in Neckarau, Adlerſtr. 60. Wir 0 gleichzeitig zur öffentlichen Keunſms, daß ange⸗ ordnet würde, daß Groß zür Ent⸗ gegennahme von Aufträgen und Vornahme eiwg erforderlicher Be⸗ ſprechungen ſich jeden Sanstag Abend /6 Ubr bheim Amtsgericht — Zivilerpeditur Zim. Nr. 107— einzufinden hat. Maunheim, den 1. Mai 1907. Sroßh. Amtsgericht J. Gleßler. 10379 Ni. 1510. Das Amtsgericht Mannheim hat olgende Zahlungsſperre erlaſſen. 8 Auf Autrag des Lehrers Hirtz⸗ mann in Nieder Bentgen i. Lothr., welcher das Eigentum und den Verluſt des Pfandbrieſs der Rhein. Hypot ekenbauk in Mannheim Serie 98 Lit. B Nr. 2648 glaubhaft gemacht hat, ergeht an die Rhein. ypothekenbank in Maunheim, die Rüein. Creditbank in Mann⸗ heum und deren Filialen in Heidel⸗ berg, Karlsruhe, Baden, Offen⸗ burg, Lahr, Freidurg, Konſtanz, Kaiſerslautern, Awelbräcke Straßburg 1. Elſ. und Mühl⸗ hauſen i. Elſ. ferner an die deutſche Vereinsbank, die Direktion der Diskontogeſellſchaft, die deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank die Fliale der Bank für Handel und Juduſtrie und die Filiale der deutſchen Bank, alle in Frankfurt a.., S. Bleichröder, Direktion der Diskontogeſellſchaft, die deutſche Bank in Berlin, Firma 0&Henrichſen in Han buig, ürttemb. Vereinsbank in Stutt⸗ gart, Bank ür Handel und In⸗ duſtrie in Darmſtadt, Fillale der deutſchen Bank in Dresden und die Basler Handelsbank in Baſel das Verbot au den Inhaver des Papiers eine veiſtung zu bewirken, ins eſondere neue Zinsſcheine oder einen Er⸗ neuerüngsſchein auszugeben. 10385 Maunnheim, 28. April 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 1. Motſch. — Schari& NHauk Pianos u. Flügel Fabrikate erst. Ranges! Mässige Prelse! Grosse Auswahl! Lager: G 4, 4. Fabfik: Langetötterweg. Unn Näheres in der Expedition ds. Bl. 5459 Eiaentümer: Katholiſches Bür aerhewital. 555 Belianntmachung. Die Neuwahl der Beiſitzer des Kaufmannsgerichts Mannheim betr. Nr. 444 Die dreijährige Amtsdauer der derzeitigen Kaufm innsgerichtsbeiſitzer läuft Ende ds. Is. ab. Es muß deshalb zur Neuwahl geſchritten werden.—— Zunachſt fällt die Aufſtellung der Wählerliſten notwendig. +. Zur Teilnahme au den Wahlen find nur berechtigt: a. ſolche Kaufleute, welche das 25. Lebensjahr vollendet, in der Stadt Mannheim leinſchließlich der Vororte Käfer⸗ thal, Waldyof und Neckarau) eine Handelsniederlaſſung haben und mindeſtens einen Handlangsgehilfen oder Handelslehrling regelmäßig das Jahr hindurch oder zu gewiſſen Zeiten des Jahres beſchäftigen; ſolche Handlungsgehilfen, welche das 25. Lebens⸗ jahr vollendet haben und in dem Bezirk des Kaufmanns⸗ gerichts, d. h. in der Stadt Mannheim leinſchließlich 5 Vororte Käferthal, Waldhof und Neckarau) beſchäftigt ſind. 85 Nicht wahlberechtigt ſind folgende Perſonen: Perſonen weiblichen Geſchlechts; Ausländer; Perſonen, welche die Fähigkeit zur Bekleidung öffent⸗ licher Aemter infolge ſtrafgerichtlicher Verurteilung ver⸗ loren haben; 8 Perſonen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens oder Vergehens eröffnet iſt, das die Aber⸗ kennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Fähig⸗ 5 zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge haben ann; „Perſonen, welche infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beſchränkt find; „Handlungsgehilfen, deren Jahresarbeitsverdiezſt an Lohn oder Gehalt den Betrag von 5000 Mk. überſteigt, ſowie die in Apotheken beſchäftigten Gehilfen. 1 II. Den Kaufleuten ſtehen gleich die Mitglieder des Vor⸗ ſtandes einer Aktiengeſellſchaft oder einget agenen Genoſſen⸗ ſchaft oder einer als Kaufmann geltenden euſ des Pe ſon, ſowie die Geſchäftsführer einer Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. 111 Zum Zwecke der Wahlen ſind für jeden Wahl⸗ bezirk Liſten anzulegen, in welche alle Wähler einſutragen ſind, deren Stimmberechtigung angemeldet iſt. Bei Unterlaſſung der rechtzeitigen Anmeldung ruht das Stimmrecht. Die Anmeldung kann perſönlich durch den Wahlberechtigten oder durch eine dritte Perſon erſolgen. Inm letzteren Falle iſt für die Kaufleute ein Auszug aus dem e oder die letzte Qulttung über Zahlung der Gewerbeſteuer, für die Handlungsgehilfen ein Zeugnis des Prinzipals, durch welches beſtätigt wird, daß der Handlungs⸗ gehilfe innerhalb des Kaufmannsgerichtsbezirks beſchäftigt iſt, vorzulegen. Die Anerkennung anderer Legitimationen bleibt dem Ermeſſen des Wahlausſchuſſes vorbehalten. Erfolgt die Anmeldung perſönlich durch den Wahl⸗ berechtigten, ſo werden die erforderlichen Angaben durch Befragen feſtgeſtellt, ohne daß es der für den Fall nicht Wde, Anmeldung vorgeſchriebenen Legitimationen edarf. Sowohl die Kaufleute, als auch die Handlungsgehilfen haben bei der Anmeldung ihr Alter anzugeben. Formulare zu Zeugniſſen für Handlungsgehilfen werden vom Kaufmannsgericht— altes Rathaus, parterre, Litera F 1, 5, Zimmer Nr. 5— abgegeben. Die Anmeldungen werden vom Freitag, den 3. Mai 1907 an bis einſchließlich 13. Mai 1907, täglich vormittags von 8 bis 12 uhr und nachmittags von 2 bis 7 Ühr, ſowie an den in obigen Zeitraum fallenden Sonn⸗ und Feiertagen, mit Ausnahme des Chriſti⸗Himmelfahrtstages, von 9 bis 12 Uhr vormittags, entgegengenommen und zwar: a. der in der Stadt Mannheim wahlberechtigten Kaufleute und Handlungsgehilfen: im alten Rathauſe, Litera 1, 5, parrterre Zimmer Nr. 5; b. der im Stadtteil Käferthal wahlberechtigten Kauf⸗ leute und Handlungsgehilfen: im Rathauſe in Käferthal; e. der im Stadtteil Waldhof und in dein Induſtrie⸗ hafengebiet wahlberechtigten Kaufleute und and⸗ lungsgehilfen: 25 im Schulhaus in Waldhof, Lehrerzimmer der Knabenſeite, Eingang ſente Hof gegen die Garten⸗ eite; 0 d. der im Stadtteil Neckarau wahlberechtigten Kauf⸗ leute und Handlungsgehilfen: im Rathaus in Neckarau. Perſonen, welche in die Wahlliſten nicht ein⸗ getragen ſind, werden ſ. Zt. von der Wahl zurück⸗ gewieſen. 5 Mannheim, den 24. April 1907. Raufmannsgericht. Der Vorſitzende: Dr. Erdel. Bekanntmachung. Die Neuwahl der Beiſitzer des Kaufmannsgerichts Mannheim betreffend. Nr. 477. Die in der diesſeitigen Bekanntmachung vom 24. ds. Mis., Nr. 444 feſtgeſetzte Aumeldefriſt für die wahlberechtigten Kaufleute und Handlun sgehilfen, wird verlegt auf die Zeit vom Montag, 24. Juni 1907 bis einſchließlich Sonntag, den 7. Juli 1907. Die Anmeldungen werden ſomit während dieſer Zeit täglich vormittags von—12 Uhr und nachmittags von—7 ÜUhr, ſowie an den in obigen Zeitraum fallenden Sonntagen von —12 Uhr vormittags in den in obenerwähnter Bekannt⸗ machung bereits näher bezeichneten Lokalen entgegengenommen. Mannheim, den 29. April 1907. Kaufmannsgericht. Der Vorſitzende: Dr. Erdel. 30390 30399 aber Art, betv vorrante ia 88. Frachfbrlele 8. Bansizs Buchdruckerel Bekauntmachung. Die unten näher bezeichneten Grundſtücke der Gemarkung Neckarhauſen, welche bisher im Giundbuch nicht eingetragen ſind, ſollen auf Grund der gepflogenen Ermittelung als Eigentum der Gemeinde Neckarhauſen eing tragen werden. 71596 Etwaige Einwendungen gegen dieſe Eintragung find ſpäteſtens binnen 2 Wochen beim Grund⸗ buchamt Neckarhauſen zur Kennt⸗ nis zu bringen. Beſchreibung der Zrundſtücke. Lagb.⸗Nr. 330a, Plan Nr. 7, 82 a 86 qm, Gewannweg in den langen Stücke, geht von Grdſt. Nr. 326 bis zut Gemarkungs⸗ grenze Ilvesheim. 2. Lagb.⸗Nr. 3523, Plan Nr. 10, 9 a 30 qm Gewannweg im Ali⸗ rotſtück, geht von Nr. 327 bis Nr. 601. Neckarhauſen, 29. April 1907. Das Grundbuchamt: Dr. Riiter Freiwilige Feuerweht Mannheim. Die Freiwill. Feuer⸗ wehr der Chennſchen Fabrik Wohlgelegen degeht am Samstag, 4. Mai, abends 8½ Uhr, ihrStiftungsfeſt, wozu unſer Korps fieund lichſt eingeladen iſt. 71404 Wir elſuchen die Kameraden ſich recht zahlreich zu beteiligen. Sa umlung 7¾ Uhr an der Friedrichsbrücke. Anzug: Rock und Mütze. Das Kommando: Molitor. f. foers bomplette Betten/ aaind unerreicht in Qualität 447 N L dauga. Gasluſtres jeder Art in nur modernen Muſtern werden, da die Aus⸗ ſtellungs ⸗Raumlichkeiten für audere Zweck gebraucht werden, zu Engrospreiſen abgegeben. 48361 5, 20, 2. Stock. Zur Ausſtellung eine große Partie Einzelmöbel und Aompl. Fromdenzunmer in hellnußbanm u. eichen ſehr preiswert, la. Arbeit W. Landes Söhne Möbelfabrik, Mannheim Tel. 1163.— 0 5, 4. · 0 Pferd Ein brauner Wallach, zjähr. 1,70 meh., ſtall⸗ u. traßenftomm, geeianet zu jed. Zweck, beſonders für Reklamewiagen, zu verkaufen. 48587 Eichelsheimerſtr. 4. CLclen fnden. Saub. junger Mann der mit Fuhrwerk umzugehen verſteht, ſucht 48584 Leins, 6, 3, Metzgerladen. Kräftiges Arbeitsmädchen für leichte Handarbeit von tleiner Fabrik ſofort geſucht. Ofſferten unter i 48586 an die Expedition dieſes Blattes. Fleiß. Dienſtmädchen geſucht. 6049 O 5, 15, Laden. 43827I Bekauntmachung. Die Ausführung der Maurerarbeiten für den Bau des 2. Waſſerturmes zuſ. ca. 3800 ebm Mauerwerk, 200 ebm Hauſteinverſetzung, 600 qm Betongewölbe ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche mit Erfolg bereits wiederholt ähnliche Arbeiten ausgeführt haben, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Montag, 6. Mai 1907, vormittags 11 Uhr verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift anher einreichen. Die Unterlagen zur Ver⸗ gebung können in unſerem Bureau K 7, Zimmer No. 11, während der Dienſtſtunden eingeſehen reſp. bezogen werden. Mannheim, 27. April 1907. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. 30394 onder⸗ 2 bpräm. Methode, Auszelchnungen: Montag, ö. Ma⸗ eröffnen 12 neue Kurſe. HHerren una Damen erkhalten in kurzer Heit eine ſchöne —— 7 (M. 15.) oder Ausbildung in der 2. 4. * m. 12m Abſchl.) Stenograile, Maschinenschr. je M. 10.— LCages⸗ u. Abd.⸗Nurſe. Proſp. grat. Einzel⸗Untere. Aufnahſme taͤglich. ggebruder Gander LF 1. 3. 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Anna Kirchgäßner. 5. Tagl. Rud. Frick u. Karol. Krogh geb. Peterſen. Schloſſer Johannes Schader u. Anna Eliſab. Kern. Schneider Joh. Neubert u. Eliſab. Schmitt geſch. Rußf. 5, Hoſmuſtkus Joſ. Jacobs u. Frieda Eberle. Zimmerm. Aug. Raßler u. Eliſe Fuhrmann. 5. Schloſſer Chriſtian Hanemann u. Barb. Dunzweiler geb. Beckenbach. 5. Bierhr. Joh. Dilling u. Marie Reinhard. 25, Fabrikant Dr. Guſtav Thurnauer u. Thereſe Mayer⸗ Weismann. 5. Fabrikarb. Chriſtof Wagner u. Kalh. Röſch. 5. Former Karl Engel u. Marie Köhler. 26. Jormer Jalob Ebinger u. Suſ. Böhmer. 26, Juſtallat Anſelm Wolff u. Karol. Honeck. 26. Kaufm. Ernſt Leyy u. Henriette Klopfer. 26. Bäcker Wilh. Heſſenauer u. Sofie Keefer. , Kaufm. Robert Burger u. Emilie Schneider. 5. Hausdiener Ernſt Küerſch u. Marie Hutzenlaub. g. Kaufm. Karl Eichler u. Marte Kritier. 27. Schaffner Ant. Baumbuſch u. Sofie Pfiſterer. 22. Tagl. Alois Höring u. Marie Burkhardt. Schuhm. Wilh. Lehnert u. Franziska Schmitt. Kaufm. Alo. Boepple u. Joh. Mayer. „Verſchnürer Wilh. Krail u. Anna Brühler geb. Kempf. Muſikalhdl, Franz Schüritz u. Helene Huf. Schiffer Ludw. Gaßmann u. Thereſe Schmid. Schneider Peter Dietz u. Juſtine Vollmer. Monteur Mich. Schwartz u. Marie Philipp geb. Wilhelm. „Reſtaurateur Jak. Gerſtenmeier u. Roſa Muller. Kaufm. Emil Kratzmüller u. Anna Deichelbohrer. Schneider Joh. Ktefer u. Eliſe Leiſer. Lackterer Robert Bloß u. Eliſab. Farnkopf. „Dekorat.⸗Maler Karl Kohler u. Marie Chriſt. „Hauptlehrer Ludw. Mayer u. Emilie Bauſch. 9, Kaufen. Balthaſ. Söllner u. Emilie Ruhig. 29. Schiffer Hch. Kocks u. Marie Albers. 30. Buchhalter Paul Greiner u. Leopoldine Ragg. 30. Fabrikarb. Joh. Haug u. Suſ. Hege geb. Erny. 30. Verzinner Fudw. Menger u. Eliſab. Möll. 30. Kaufm. Alfr. Stübel u. Berta Sido. 30. Kaufm. Emil Bley u. Kath. Sturm. 30. Hilfsſchaffner Jak. Wülk u. Ming Wendel. April. Getraute. 25. Kellner Joh. Greiner u. Magd. Frieda Haas. 25. Schloſſer Hch. Rady u. Anna Luiſe Müller. „Wendel. „Eiſenbobler Jul. Witzig u. Friedolina Vollmar. Matroſe Otto Kraus u. Eliſab. Walter. Schneider Anton Altendorfer u. Roſa Berta Pfläſterer. Kfem. Albert Briemle u. Anna Maria Seltzer. „Packer Karl Glatz u. Luiſe Deppert. Schloſſer Franz Gündling u. Kath. Dramm. Bäcker Joh. Karl Häußer u. Chriſt. Wivmaier. Tgl. Gg. Herbold u. Emma Steck. Fabrikarb. Joſ. Herrmann u. Anna Maria Zeller. Gärtner Karl Hotz u. Philomeng Püller. Tagl. Wilh. Imbs u. Eliſe Fried. Dörhöfer Wwe. geb. Schmitt. Kürſchner Friedr. Paul Köhler u. Karol. Wilh. Schleyer. 3 Schloſſer Emil Otto Nuber u. Eliſab. Piſter. Schloſſer Herm. Ratzel u. Anna Fiſcher. 27. Arb. Joh. Friedr. Konr. Seiffert n. Luiſe Edinger. Mag.⸗Arb. Gg. Frdr. Thier u. Kath. Leiſer. Maurer Ludw. Volk u. Eliſe Wilhelm. Link. Maſchinenmſtr. Karl Weber u. Anna Raith. Küfer Joh. Gg. Weyhing u. Karol. Becker. 27. Kernmacher Joſ. Burry u. Suſanna Langlotz. Kutſcher Joh. Jak. Linſig u. Barb. Guckert. 27. Ingen. Gg Ernſt Ad. Mahlo u. Kath. Andreas. Bahnarb. Hch. Obländer u. Kath. Fromm. Mech. Karl Friedr. Ehinger u. Emma Bundſchuh. Wagenf. Joh. Val. Grasberger u. Amalie Schöllig. mpeur Joſ. Jegel u. Karol. Wilh. Korwan. Metallſchleifer Wilh. Müßig u. Berta Luiſe Fuhrmann. „Kfm. Herm. Murr u. Anna Kath. Erneſt. Weiner. 30. Zimmermann Gg. Regel u. Chriſt. Heck. 30. Obermaſchinenmſtr. Daniel Konrad Seim u. Reg. Aug. Singer. April. Geſtorbene: 25, Joha. Berta, T. d. Tgl. Joh. Wilh. Siefert, 6 M. a 25. 985 S. d. Wag.⸗Führ. Joh. Balthaſar Kraft, J. A. 25, Julie geb. Fuld, Wwe, d. Kaufm. Moritz Dinkelſpiel, 78 J. 8 M. a. 26. Roſa Luiſe, T. d. Tap. Jak. Irz Sattelmeyer, 6 M. 29 T. a. 28. 995 0 Wwe. d. Schrein. Pius Scheuer, 58 J. b. d. 25, d. led. Tal. Lud. Seitz, 22 J. 7 M. a. 26, Otto Wilh. Thomag, S. d Brieftr Gg. Diehm 4 J. 2 M. a. 26. Hch. Philipp, S. d..⸗A. Joh. Phil. Quenzer, 11 M. 28 T. a. 26. Elſa, T d..⸗A. Gotilieb Breyer, 1 J. 2 M. a. 27. d. led. berufsl. Eliſe Herr, 15 J. 7 M. a. 23. S. d. Kfm. Franz Joſef Hölzl M a. 27. d. led. Kfm. Aug. Karl Großmann, 34 J. 4 M. a. 27. d. led. Hauſier Hch. Haßlinger, 63 J. a. 27. Thereſia geb. Simon, Ehefr. d. Pack. Otto Jak. Kleebach, 33 J. 8 M. a Jak. Kerber, 17 J. 11 M. a. hriſtiane geb Grün, a „ Wirt Karl Friedr. Tafel u. Kath. Erneſtine Friederike 5 24. Fanny, T. v. Selig Schindler, Hauſterer. ch. S. d. Hafenaufſ, Lud. Laier, 7 J. 5 M. a. 29. Kurt Johs., S. v. Wilbelm Korter, Tüncher. Ehefr. d. Tagl. Ant, Joſ. Pauels, 24. De Aug Häcker, Bäger. Js Ler We Anna Maria geb. Rettig, Ehefr. d. Maur. Carl Pfeiffer, 01 F. ck⸗ 28. Gg. Okto, S. d. Schreiners Joh. Peter Mergenthaler, ee a. „d. perh. Seiler, Joh. Carl Kaiſer, 38 J. 6 M. a. Hilda Mathilde Victorig, T. d. Gummiarb. Wilh. Mart. Ullrich, 5 M. 19 T. a. Marie geb. Hofmann, Ehefr. d. 66 J. 7 M. a.„ Theovor Joſef, S. d. Bäckermeiſtr. Joh. Joſef Biehler, 1 J 11 M. a. d. verh. Former Joh. Pickhan, 37 J. 5 M. a. d. verw. Privatmann Benedict Brühl, 80 J. 4 M. a. Eva Barb., F. d. Holr. Michael Bickel, 12 J. 3 M. a. Alfred Richard, S. d. Eiſendreh. Chriſtof Konrad Rudel, 11J 1 M. a. Tgl. Joh. Deichelbohrer, 26.4 29. 29. 30. 30. 30. 30. 21 29. d. verw. Zimmerm. Wilh. Janſon, 40 J. 5 M. a. Maf. I. Joſef Albert, S. d. Tgl. Joſef Albert Geiß, 2 J. 3 M. a. Auszug aus dem Staudesamls⸗Regiſter für die Stadt Ludwigshafen. Verkündete: Friedrich Lux, Bahn⸗Aſſiſt. u. Johanna Denner. Jakob Butſch, Steckenwärter u. Luiſe Hilbert. Kail Gallus, Tagl. u. Amalie Stemmler. Alois Stehlik, Schr iner u. Anna Straub. 888 April. 24. 24. 24. 24. Franz Richter, Händler u. Jul. Bab. Math. Falkenſtein. 25. Kichtnc aug, Heizer u. Karoline Külbs. 25. Fritz Heinrich Vogt, Schutzmann u. Anna Lang. 25. Jatob Samſel, Maſchinenſchloſſer u. Marg. Käſtle. 25. Johann Kunkel,.⸗A. u. Kathar. Väth. 25. Johannes Steuernagel Former u. Marie Fink. 25. Kar! George, Kaufm. u. Eli ab. Vollmer. Almin Heyl, Bautechn. u. Joſefine Schill. Emil Heinrich Jiſcher⸗ Eiſenformer u. Anna Schirle. Einſt Casper, Schriftſetzer u. Emma Baſtian. Auguſtin Krell,.⸗A. u Marti Meyer. „Nikolaus Ohler,.⸗A. u. Philippine Grohe. Wilhelm Dennes, Schloſſer u. Barb. Bernhardt. Kaärl Buch Zimmermann u. Anna Noll. Aloys Vollhardt,.⸗A. u. Gertraud Kaldſchmidt. Johs. Spoor, Lokomotivführer u. Eliſab. He get. „Karl Fwuſtav Saul, Müller u. Marie Ma tha Liß. Karl Bechtels eimer, Keſſelſchmied u. Suſanna Glaſer. 9. Karl Ludwig Oberneſſer, Kaufmann u. Berta Feldmann. „Friedrich Herm. Bohn, Maſchinenſetzer u. Meta Kruspe. Franz Dickerhof, Eiſenbahn⸗Aſſiſtent u Valentine Vesper. Rudolf Johann Hörter, Kaufm. u. Etiſabeth Müller. „Friedr. Aug. Ebelt, Korreſpondent u. Karol. Böhmländer. 30. Joh. Geoig Herzog, Poſtbote u. Barbara Haas. 30. Kail Aug. Baſer, Schloſſer u. Chriſtine Emma Wahl. April. Verehelichte: 25. Aug. Otterbach, Kaufm. u Flora Dellheim. 25. Albert Mahler, Bäcker u. Marg. Krauß. 25. Karl Bartholomä, Privatm. u. Barb. Schuler. 25. Jakob Steinel, Compioriſt u. Anna Roth. 27. Alois Marck, Schreiner u. Lina Hauck. 27. Mafimilian Hacker, Hausburſche u Marſe Boos. 27. Heinrich Sartes, Kaufm. u. Ehrtſtine Ettelmann. 27. Joh Hartlaub, Maſchinenführer u. Jakobine Klee. 27. Phil. Schwarztrauber, Poſtadjunkt u. Sabine Behrmann. 27. Lud., Lützel, Tagl. u. Eliſab. Trautmann. 27. Ehriſt. Käſtner, Ingenieur u. Anng Groh. 27. Friedrich Bracht, Mühlenbauer u. Auguſte Kaupe. 27. Wilh. Lud. Englert, Metzger u. Barb. Knochel. 29. Mar Raſig, Bahnarb. u. Johan a Mina Kerſting. 30. Karl Eugen Huonker, Kaufm. u. Luiſe Karol. Binnammer. April. Geborene: 20. 18. 24. 20. 21. 25. Schuhmachermeiſter. Wilhelm, S. v. Gg. Weber,.⸗A. Muſiklehrer. Karl Auguſt, S. v. Friedrich Wilhelm Renner, Kutſcher. Alex. Rob. Willy, S. v. Emil Edel, Monteur. Friedrich, S. v. Franz Dengler,.⸗A. 26. Katharina, T. v. Chr. Wilh. Schrodt,.⸗A. 22. Hans Emil, S. v. Dr. Joh. Anton Seucker, Chemiker. Dina Eliſabeth, T. v. Leonhard Hufnagel, Schneider. Kath. Eliſabeth, T. v. Kuno Roth, Feilenhärter. .Karl, S. v. Lorenz Sturm, Schuhmacher. Joh. Wilhelm, S. v. Jakob Heid, Zimmermann. Friedr. Heinrich, S. v. Andreas Got l. Schweizer,.⸗A. .xiſtine Eliſab. Mathilde, T. v. Gg Karl Weber, Kaufm. Eliſe, T. v. Joſef Schiener, Roßhaarſpinner. 8 Wilhelm, S v. Ludwig Kuhn, Heizer. Katharing, T. v. David Schlindwein, Tagner. „Erich Auguſt, S. v. Math as Joſef Winkel, Vorarbeiter,. „Heinrich,. S. v. Joſef Stöhr, Briefträger. „Adolf, S. v. Alos Hilbert, F. A. „Elia, T. v. Aug. Jof. Lang, Schloſſer. Dorotheg, T. v. Joh. Jakob Schmidt, Grundarbeiter. Willi, S. v. Ludw. Bernh. Baur,.⸗A. „Ftitz, S. v. Friedr. Jörger, Bierbrauer. Helene, T. v. Johs. Marig Klara, T. v. Joh. Michl Klohe,.⸗A. „Noſa Anna, T. v. Friedr Adolf Kal enbach, F⸗A. .Joh. Heinrich, S. v. Chriſtian Handwerker, Kutſcher. 27. Stefan, S. v. Bronislaus Potoki, Arbeiter. 25. Erna Karoline, T. v. Lvudw. Rech, Schloſſer. 24. Otto Adolf, S. v. Jakob Wenz, Eiſen ahn⸗Sekretär. Eva Katharina, T. v Karl Schäfer, Inſtallateur. „Frdrch. Ferd. S. d..⸗A. Carl Ferd. Metzger, 10 J. 10 M. a. Alfred Albert Hans, S. v. Johann Leonh. Schumacher, Joſef Leon Maria Ludwig, S. v. Leon Liczmanski, Mannheim, 3. Mai 1907. S v. Joh Phil. Kohlrieſer,.. 26. Robert, S. v. Wilhelm Clauß, Schreiner. April. Geſtorbene: Marie Oeffler geb. Dänemark, 29 J. a. 5 Joſef, S. p. Menaſche Schindler gen. Bergmaun, Haufierer, a. * 3. Katharina, T. 28. Aug. Philipp⸗ 23. 24. b. Johs. Müller, Bahnarb. 26. Johannes, S. v. Joſ. Meßmann, Aal. Och. Eduard Zimptermann,.⸗A., 20 J. a. 20, Frieda, T. v. Friedrich Bauer, Maurer, 4 M. a. 25. Karl Schwarzwälder, Schloffer, 20 J. a. „Magdalena, T. u. Aug. Müller,.⸗A., 8 M. 3. Martin Reis, Bademeiſter, 47 J. a. „Val. Burckatt, Spengler, 39 J. a. Anna, T. v. Johs. Hauptmann, Tagl., 3 M. a. 7. Auguſt Kurz, Tüncher, 31 J. a. 8. Joſef Pfeiffer, Privatmann, 85 J. a. Karl Johannes Knab, Seifenfabrikant, 46 J. Magdal. Kathar. Wettengel, Ehefrau v. Karl Schloſſer, 83 J. a. ia Eliſabeth Heene, Lehrers⸗Wittwe, 68 J. a. 28. Anna Marie Strohm geb. Heim, 71 J. a. 28. Johanng Lydia, T. v. Peter Emrich, Metallſortierer, 12 Tg. a. 2 3 J. d. Lumpenſammler, 2 M. a. 8 d. Wettengel, 29. Michl. Rupp, Gußputzer, 25 J. a. 30. Softe Joha. Henriette Wenzel geb. Hartmann, 25 J. a. 30. Marg. Hopp, geb. Trapp, 27 J. a. „Philippine Rheinheimer, Ehefrau v. Franz Rheinheimer, Brenner, 54 J. a. Evpa Barb. Dielrich geb. Bender, 83 J. a. Schirme Swhossgrtäge Gelegemnneit. S Mk. brina Herras- And dangn-Begerehkne TIAIt NATHt⁰ulDgEiF. 71611 Reklameverkauf.— [Kramp, D 3, 7. Weln⸗ u. Keiqueurs Skiqueften Frühſtückskarfen, Weinkarten empflehlt dle Ir. B. Buas ſche Buchtdruckerei g. m. b. 5 Sitte. In der Arbeiterkolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an Kleidungsſtücken aller Art— Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Unterhoſen, Socken und beſonders an Schuhwerk— fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herzliche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Be⸗ kleidungsgegenſtände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen entweder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt und Station Dürrheim oder an die Zentralſammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25 eingeſandt werden. Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophien⸗ ſtraße 25, gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe, im März 1907. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonien im Großherzogtum Baden. * Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerz. liche Nachricht, dass unser lieber Gatte, Vater, Grossyater und Onkel ulerr Johann Baumann]! Schuhwarenhändler heute früh 4 Uhr sanft entschlafen ist. Die Beerdigung findet Sonntag, den 5. Hai, nachmittags ½4 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Mannheim, den 3. Mai 1907. H 6, 13. Die kauernden kintamdlebenen. 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Sehmerzerfüllt machen wir die traurige Mittellung, dass es Gott dem Almächtigen getallen hat, meinen innigstgellebten Gatten, unseren guten nach sehweren, mit grosser Geduld ertragenen Lei len, im Alter Ahren, Donnerstag Nacht 11¾ Uhr zu sich zu ruſen. Anna Seel nebst Kindern. den 5. Mal, nachmittags%5 Uhr Kauimann Hinterbliebenen 4848