2 —— — — ogocecoccecoocgcoogdoss 1 1 M. 30. (Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Grleſeuſte und verbreilelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. nubmev. Drucharbetzen 841 Die Colonel⸗Zelle. 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktiununn,:. 36577 Auswärtige Inſerate 30„ 2 2 2 2 8 ditton und Verlags⸗ ate nnbmnege, 1 d: Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. bachemding. 18 Nr. 223. Donnerstag, 16. Mai 1907. 2. Mittagblatt.) Stadt und Tand. Maunheim, 16. Mai 1907. Preisgerichts⸗Ergebnis der Frühjahrsbinde⸗Kunſt⸗Ausſtellung vom 11. bis 14. Mai. Wettbewerb 1. Blumenkorb als Feſtgeſchenk: Nik, Roſenkränzer⸗Mannheim, J. Preis M. 50 und ſilbervergoldete Medaille. W. Preſtinari⸗Mannhbeim, 2. Preis M. 30 und ſilb. Medaille. Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, 3. Preis M. 20 und bronzene Medaille. Joh. Seyler⸗Bonn g. Rh., M. 20. Heinrich Meltzer⸗Krefeld, M. 30. Wettbewerb 2. Ausſchmückung von Blumenvaſen in ver⸗ ſchiedener Form: W. Preſtinari⸗Mannheim, 1. Preis M. 25. Konrad Scherff⸗Heidelberg, 2. Preis M. 15. Joh. Seyler⸗ Bonn a. Rh., 3. Preis M. 10. Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, g. Preis ſilberne Medaille. Wettbewerb 3. Bühnenſpende in beliebiger Form: Nicht vergeben 1. Preis. Konrad Scherff⸗Heidelberg, 2. Preis Walter Dehling⸗Ludwigshafen, 3. Preis M. 20. Wettbewerb 4. Hochzeitsblumenſpende: Nik. Roſen⸗ kränzer⸗Mannheim, 1. Preis M. 40. Joh. Seyler⸗Bonn a. Rh. 2. Preis M. 30. Wettbewerb 5. Phantaſiearbeit: Nik. Roſenkränzer⸗ Mannheim, 1. Preis M. 50. Joh. Seyler⸗Bonn a. Mh., 2. Preis M. 30. Heinrich Meltzer⸗Krefeld, 1. Preis M. 50. Wettbewerb 7. Spiegel oder Staffelei mit Blumen ge⸗ ſchmückt: W. Preſtinari⸗Mannheim, 1. Preis M. 30. Walter Dehling⸗Ludwigshafen, 3. Preis M. 20. Joſef Oſtberg⸗Gundels⸗ heim a. N. 4. Preis M. 10. Weltbewerb 8. Brautſtrauß: W. Preſtinari⸗Mann⸗ heim, 1. Preis M. 40 und ſilbervergoldete Medaille. Paul Schneider⸗Bielefeld, 2. Preis M. 30 und ſilberne Medaille. Kon⸗ kad Scherff⸗Heidelberg, 3. Preis M. 20. Emma Doſtmann⸗Neu⸗ ſſtadt a. d.., 4. Preis M. 10. Wettbewerb 9. Brautkranz: Paul Schneider⸗Biele⸗ feld, 1. Preis M. 25 und ſilberne Medaille. W. Preſtinari⸗Mann⸗ ſheim, 2. Preis M. 15 und bronzene Medaille. Konurad Scherfſ⸗ Heidelberg, 3. Preis M. 10. Walter Dehling⸗Ludwigshafen . Preis, Ehrendiplom. 5 Wettbewerb 10. Roſenſtrauß ohne Draht in handlicher Größe: W. Preſtinari⸗Mannheim, J. Preis M. 30. Konrad Scherff⸗Heidelberg, 2. Preis M. 15. Walter Dehling⸗Ludwigshafen 8. Preis M. 10. Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, 4. Preis, Ehrendiplom. Wettbewerb 11. Nelkenſtrauß ohne Draht in handl. Größe Paul Schneider⸗Bielefeld, 1. Preis M. 30. W. Preſtinari⸗Mann⸗ 75 2. Preis M. 15. Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, 3. Preis 10. Wettbewerb 12. Orchideenſtrauß ohne Draht in hand⸗ licher Größe: W. Preſtinari⸗Mannheim, 1. Preis M. 50. Nik. Roſenkränzer⸗Männheim, 2. Preis M. 40. Paul Schneider⸗Biele⸗ 15 3. Preis M. 30. Joh. Seyler⸗Bonn a. Rh. 4. Preis b. 20. Wekltbewerb 13. Fliederſtrauß ohne Draht in hand⸗ licher Größe: Nicht vergeben 1. Preis. Joh. Seyler⸗Bonn g. Rhein, 2. Preis M. 20. Konrad Scherff⸗Heidelberg, 3. Preis M. 10. Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, 4. Preis, Ehrendiplom. Wettbewerb 15. Blumentafel,(lange Form]: Hermann Scheurer⸗Heidelberg, 1. Preis M. 100 und ſilbervergoldete Me⸗ eeeeee daille. Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim 2. Preis M. 50 und ſilb. Medaille. W. Preſtinari⸗Mannheim, 3. Preis M. 40 u. bronzene Medaille. Nobert Flügel⸗Köln a. Rh., 4. Preis M. 30. Joh. Seyler⸗Bonn a. Rh., 5. Preis M. 20. Wettbewerb 17. Ausſchmückung eines Tauftiſches: Nicht vergeben 1. Preis. Konrad Scherff⸗Heidelberg, 2. Preis M. 20. Wettbewerb 19. Trauerkranz aus Blumen: Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, 1. Preis M. 40. W. Preſtinari⸗Mann⸗ heim, 2. Preis M. 30. Konrad Scherff⸗Heidelberg, 3. Preis M. 20. Joh. Seyler⸗Bonn a. Rh., 4. Preis M. 10. Wettbewerb 20. Trauerkranz aus Blättern oder aus Blättern und Zweigen: Konrad Scherff⸗Heidelberg, 1. Preis M. 30. Georg Karcher⸗Mannheim, 2. Preis M. 20. Walter Dehling⸗Ludwigshafen, 3. Preis M. 10. Wettbewerb 21. Trauerkranz aus Blumen: Walter Dehling⸗Ludwigshafen M. 15. Joh. Seyler⸗Bonn a. Rh., M. 10. Wettbewerb 22. Trauerkranz aus beliebigem Material: fällt aus. Wettbewerb 23. Trauerarrangement aus Palmen, Blät⸗ tern und Blumen: W. Preſtinari⸗Mannheim, 1. Preis M. 40. Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, 2. Preis M. 30. Joh. Seyler⸗ Bonn a. Rh., 3. Preis M. 20. Wettbewerb 24. Pflanzkorb mit Blattpflanzen: Roſenfränzer⸗Mannheim, 1. und 2. Preis M. 30. Wettbewerb 25. Pflanzkorb mit Blütenpflanzen: Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, 1. Preis M. 25. W. Preſtinari⸗Mann⸗ heim, 2. Preis M. 15. Wettbewerb 26. Bepflanzter Tiſch oder Ständer: W. Preſtinari⸗Mannheim, 1. Preis M. 30. Nik. Roſenkränzer⸗ Mannheim, 2. Preis M. 20. Für den Lilienkranz 1 ſilberne Medaille. 5 Für eine Anzahl außer Programm ausgeſtellter Blumen⸗ ſpenden: Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, M. 50. Joh. Seyler⸗ Bonn a. Rh., für 5 Vaſen mit getriebenen Stauden M. 20 und ſilberne Medaille. Nik, von Nik. Roſenkränzer⸗Mannheim, Sport. M. Ballonwettfliegen am Pfingſtſonutag. Die Nennungen zum Wettfliegen ſind nunmehr geſchloſſen. 7 Vereine haben die Propoſitionen angenommen und zwar der Augsburger Verein (Ballon„Auguſta II.“), der Berliner Verein(„Tſchudi“), der Fränkiſche Verein(„Franken“), der Kölner Luftſchifſerklub („Köln“), der Mittelrheiniſche Verein(„Koblenz“), der Nieder⸗ rheiniſche Verein(„Abereron“ und„Düſſeldorf“), endlich der Sberrheiniſche Verein(Cognac“ und„Podewils“), ſo daß alſo 9 Luftſchiffe ſich am Sonntag in den Himmelsraum erheben wer⸗ den. Iſt der Wind ruhig, wird man ein besauberndes Bild er⸗ leben können und es wird den Ballonführern dann ſehr ſchwer werden, eine möglichſt große Entfernung bis zur Landung zurück⸗ zulegen. Die Ballons ſelbſt ſchwanken in der Größe zwiſchen 1200 und 2250 Kubikmeter, ſieben ſind deutſchen Urſprungs der Firma Riedinger Augsburg, zwei franzöſiſchen von der Firma Mallet in Paris, zwei der Ballons ſollen in St. Louis beim Gordon⸗Bennet⸗Wettfahren teilnehmen,„Düſſeldorf“ und„Pode⸗ wils“. Als Führer der Ballons fungieren 4 Offiziere, ein Bau⸗ meiſter, zwei Gelehrte, ein Fabrikant und ein Direktor einer Automobilfabrik. Intereſſant mag es ſein, daß beim Wettfliegen in Berlin 1906 nur die Gelehrten die Sieger blieben, vielleicht ein Beweis dafür, daß eine genaue Kenntnis der meteorologiſchen Berhältniſſe von ungeheurem Wert für den Luftſchiffer iſt. Von den Wettfahrern Mannheims wird ſich Herr E. Ladenburg auch in St. Louis am Wettfahren beteiligen. Der Aufſtieg findet Sonntag, nachmittags 3 Uhr, ſtatt. Karten ſind im Vorverkauf im Verkehrsverein, Kaufhaus Bogen 57, zu haben. Am Tage der Auffahrt an der Kaſſe beim Gaswerk Luzenberg. Schon um 1 Uhr beginnt die Füllung der Ballons, die ein ungemein in⸗ tereſſantes Bild geben wird. Die Karten berechtigen zum An⸗ ſehen derſelben von 1 Uhr ab. So wollen wir denn dem rührigen hieſigen Luftſchifferverein alles Glück wünſchen zu dem großen Tag. Wenn dann die Luftpoſtkarten herunterfliegen, wenn die Brieftauben Nachricht bringen von den einſamen Wanderern der Lüfte, dann wollen wir hoffen, mögen ſie nur gute Poſt ent⸗ halten, und alle Welt wird geſpannt ſein: Wer wird der Sieger ſein? Im übrigen verweiſen wir auf die Inſerate. AArrrrrr...——.—.....————————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbanm für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Reinigen sie Panama- und Strohhüte 2 4 Jeder Hut wWird in 9 Minuten .„Strobin“. e ve riß in Drogerien erhältlich, Fabrik M. Queisner, Berlin W. 62. Joser Adller Bamenrad M. 145 an Edelmann! 788758 —— Endstation der regelmäs- alen bel Mannheim. sigen Rheinschiffahrt. Be- deutendster Kohlenstapelplatz des Oberrheins. Wegen bevorzugter Lage, devorzugte Prachtyerhältnisse. Leistungsfähiges Electriaitätswerk, Wasserwerk, Kanalisation für Haus- und Fabrik-Abwässer; mätssige Steuern. Gute Wohngelegenheit für Arbeiter. Ansiedelung auch kolonie- Weise möglich. Hafenumschlag 1898 109 380 Tons, 1906= 1 456 182 Tons, Besonders günstiger Niederlassungs-Ort für industrielle Werke und Lagerbetriede kleineren bis grössten Stils, Gelände, mit und ohne Wasserkront und Bahnanschluss verkauft und vermietel billigst Neue Rheinau-Akt.-Gesellschaft Rheinau X Gaden). —4 Buntes Feuilleton. — Eine lönigliche Kinderſtube. Für den kleinen ſpaniſchen Thronfolger hat die ſorgende Mutter eine Flucht von entzückenden Gemächern einrichten laſſen; die junge Königin, die in ſo vielen Dingen, die ihren kleinen Sohn angehen, ſich dem Hoſze xemoniell fügen muß, hatte wenigſtens in der Ausgeſtaltung der Räume für den Thronfolger freie Hand, konnte nach Luſt ſchalten und walten und hat auch von dieſer Freiheit ausgiebigen Gebrauch gemacht. Die Umgebung, die dem jungen Erdenbürger die erſten Eindrücke vermitteln ſoll, trägt in allen Einzelheiten den Stempel des müt⸗ kerlichen Geſchmackes; die Inneneinrichtung und die ganze Ausge⸗ ſtaltung der Räume ſind von einer engliſchen Firma geſchaffen. Die Wohnung des Infanten bietet natürlich alle Bequemlichkeiten, die ein Baby ſich nur wünſchen kann; ſie beſteht aus einem Tag⸗ und einem Nachtkinderzimmer, einem Eßzimmer, einem Bade⸗ kaum, einen: Schlafzimmer für die Dienerin und einem Arbeits⸗ zimmer. Die Zimmerflucht befindet ſich unmittelbar über den Gemächern der königlichen Mutter, auf der Sonnenſeite des Kö⸗ Rigspalaſtes. Das Tageskinderzimmer iſt grün und weiß gebal⸗ den, mit kleinen voſafarbenen Tupfen. Die Decke iſt gewölbt und in Weiß emailliert. Leichte grüne Schatten dämpfen das Licht. An den Wänden iſt eine lange Reihe von allerlei Tierbildern an⸗ gebracht, die ſich zu einer wahren Arche Noahprozeſſion zuſam⸗ menſchließen. Keine praktiſchen Neuerungen ſind in dieſem Kin⸗ derſpielzimmer außer Acht geblieben. Es gibt da keine ſcharfen Ecken, und wenn der kleine Thronfolger einmal wegen unprins⸗ lichen Betragens in die Ecke geſtellt werden ſoll, o wird es ſchwer ſein, eine paſſende Ecke zu finden. Natürlich ſind bei allen Ein⸗ kichtungen geſundheitliche Geſichtspunkte maßgebend geweſen; mit kinziger Ausnahme des roſafarbenen engliſchen Teppichs iſt alles waſchbar. An den Fenſtern ſind bequeme Sitze eingerichtet; die muſterung. Eiſerne Gitter, die an alte Holzvergatterung gemah⸗ en, ſchließen die Fenſter nach außen ab. Das erſte zeigt ein 4 8 ſind ersmefarben mit einer zarten grünen Blumen⸗ „„ßFFbbCCTTbTfTPTCT(TCTGTCTCT(TCTbTTTT Baby bei ſeinem Erwachen im Bettchen im Sonnenſchein; der Mit⸗ tag iſt durch ein Kind dargeſtellt, das ſeine Mahlzeit zu ſich nimmt: das dritte Bild zeigt ein Kind beim Abendgebet vor dem Einſchlafen. Die Königin hat zum Schlafzimmer ihres Kindes weißlackiertes Mahagoniholz gewählt; ein reizender Figurenfries Umſäumt die Wände des Raumes. Links neben dem Kamin, deſ⸗ ſen zart blau und weiß getönte Fließen eine anmutige Farben⸗ harmonie geben, befinden ſich zwei Garderobengemächer. Der junge Kronprinz wird in der gleichen Wiege ſchlafen, wie einſt ſein Vater und ſein Großvater. Sie ruht auf vier korinthiſchen Säulen und wurde bisher von zwei ſpitzenbehängten Pfeilern ge⸗ Frönt, die über dem Haupt des Kindes eine ſpaniſche Königskrone holten. Königin Ena hat dieſe Krone mitſamt den koſtbaren Spitzenvorhängen entfernen laſſen; es heißt, die Mutter habe Be⸗ ſergnis gehabt, daß die Krone herabfallen und dem kleinen Wie⸗ geninſaſſen weh tun könnte. Wahrſcheinlich war aber die Vor⸗ gebe der Königin für friſche Luft für den Entſchluß maßgebend. Die Bettbezüge ſind teils mit kleinen Roſenknoſpen, teils mit Schmetterlingen in weißer Seide beſtickt. Das Eßzimmer, das dritte der drei Hauptgemächer, iſt auch in Weiß gehalten; ein zartfarbener Fries bringt eine anmutige Hebung der Farben. Die Einrichtung iſt aus Mahagoni: in alle Stücke iſt in reicher Arbeit das Königswappen eingelegt. Trotz alledem zeichnen ſich alle Zimmer durch eine wohltuende, ruhige Einfachheit aus und ſind ſo in der Tat eine Muſterwohnung für ein kleines Kind. Sie find wohl die beſtventilierten Räume von ganz Madrid, denn die Königin beſteht noch heute darauf, daß Fenſter und Türen ſtets ge⸗ befnet bleiben. Sie ſcheint dieſe Neigung von ihrer Großmutter geerbt zu haben, deren Vorliebe für kühle und friſche Luft ſich zu emer förmlichen Leidenſchaft entwickelte. Ihre Wagenfahrten im Hochland, die ſich oft bis zu vierzig Kilometern ausdehnten und die bis zum Spätherbſt unweigerlich im offenen Gefährt unter⸗ nommen wurden, gewährten ihr ſtets den größten Genuß, aber von ihren Hofdamen kann man disſelbe nicht behaupten. Einer der erſten Entſchlüſſe, die König Eduard nach ſernem Regierungs⸗ antritt faßte, war der Befehl, in Balmoral Caſtle unverzüglich Vorſorge für gute Heizgelegenheiten zu treffen. Denn zu Kö⸗ nigin Viktorias Zeiten war das Schloß als eine Eishöhle ver⸗ rufen, alle Hofbeamten und Hofdamen und auch wohl der jetzige König denken mit gelindem Grauſen an die Zeit zurück, da die alte Königin ſich in ihrer geliebten kühlen Temperatur wohl⸗ fühlte wie ein Fiſch, indes ihre Umgebung eine Gänſehaut nach der anderen ſüber den Rücken lief. — Bei den Paraden auf dem Tempelhofer Feld, die im Früh⸗ jahr und Herbſt über die Berliner Garniſon abgehalten wer⸗ den, verfolgt der Kaiſer mit großem Eifer jede Abteilung, über⸗ ſchaut den Geſamteindruck der vorbeimarſchierenden Truppe und ſieht die kleinſten Unregelmäßigkeiten; er bringt dies in knappen Worten dem neben ihm haltenden kommandierenden General zum Ausdruck. Auch ruft er jeder Abteilung ein kurzes Urteil zu, ein „Vorzüglich!“,„Sehr gut!“ oder nur ein„Genügend!“ Der Kaiſer iſt in ſeinem Urteil durchaus ſachlich. So rief er hei einer der letzten Paraden einen Angehörigen ſeines eigenen Hauſes, der ſich nach Vorbeimarſch ſeiner Truppe wie üblich in des Kaiſers Nähe begab, zu ſich heran und machte ihn auf die Vorzüge eines anderen Bataillons aufmerkſam, das eben vorbeimarſchierte. „Siehſt Du, der Anmarſch! So muß es ſein! Und da: Die Ge⸗ ſwehrlage! Da! Das freie Vorwärtsgehen jedes Mannes! Daran bitte ich, ſich ein Beiſpiel zu nehmen!“ Das freie Vorwärtsgehen iſt neben der Fühlung die Hauptſache. Auch die Abſtände der vor⸗ beiziehenden Truppen kontrolliert der Kaiſer durch aufgeſtellte Points(Generalſtabsoffiziere oder höhere Adjutanten). Nach dem Vorbeimarſch hält der Kaiſer eingehende Kritik ab, an der ſämt⸗ liche berittene Offiziere teilzunehmen haben. Hierauf verab⸗ ſchiedet er ſich mit Handkuß und mit einem gemütlichen„Adje, Auguſte!“ von der Kaiſerin, reitet in ſcharfem Galopp vor die Front der Fahnenkompagnie, die er durch die Belle⸗Alliance⸗ und Friedrichſtraße und„Unter den Linden“ zum Schloß führt. Oefters kommt es vor, daß ihm auf dieſem Marſch Bittſchriften entgegengereicht werden, die er einem eigens dazu kommandierten Adjutanten überreicht. 5

2 Seit General⸗Anzeiger. (Mittagblatt) Bekanntmachung. Die Streunutzung im Käferthaler Wald betr. Nr. 17817 J. Wir bringen zur Kenntuſs der Genuß⸗ berechtigten, daß bie Verloſung ſtatigeſunden hat und die Doszettel vom 22. Mai ds. Is. an auf dem Rathauſe in Küſerthal in Empfang genommen werden können. Die Bedingungen, unter denen die Nutzung ſtattfinden barf, ſind folgende: 4. Bei der Nutzung der Streu dürſen keine eiſerne Rechen verwendet werden. 4 2. Unterwuchs von Laub oder Nadelholz darf nicht be⸗ ſchädigt werden. 3. Es dürſen nur Moos, Nadeln und Forſtunkräuter genutzt werden. Die Abfuhr von Humus⸗ oder an derer Erde wird beſtraſt. 4. Die Abſuhr der Streu muß längſtens 4 Wochen nach Ausgabe der Loszettel beendigt ſein. Die Streu, welche nach dieſem Termin noch nicht abgeführt iſt, verbleiht dem Walde. Mannheim, den 13. Mai 1907. Kommiſſion für Fuhr⸗ und Gutsverwaltung: von Hollander. 7 0 Arbeitsvergebung. Die Bearbeitung und Lieferung von Hauſteinen in beſtem Mainſandſtein zur Figurengruppe im Haupttreppen⸗ haus des Kaufhauſes ſoll im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens 3042² Donnerstag, den 23. Mai l. Is., vormitiags 11 Uhr auf Zimmer 10 des unterzeichneten Amts einzureichen, wo⸗ ſelbſt auch Angebotsformulare gegen Erſatz der Umdruck⸗ koſten in Empfang genommen werden können und die Er⸗ öffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter exſolgt. Mannheim, den 10. Mai 1907. Stäbt. Hochbauamt: Perrey. Arbeitsvergebung. Für den Kaufhaus⸗Umbau lein Teil der Bureauräume u. Zeichenſäle ſo wie Läden) in der ſüdlichen Hälfte) ſollen die Schloſſerarbeiten, Beſchläge und eiſernen Jochbinder vergeben werden. 30421 Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit entſprechender Auſſchrift verſehen bis ſpäteſtens Freitag, den 24. Mai l.., vormittags 11 Uhr auf Zimmer 10 des unterzeich neten Amts einzureichen, wo⸗ ſelßſt auch bie Angebotsformulare gegen Erſatz der Um⸗ bruckkoſten in Empfang genommen werden können und die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Zeichnungen und Auskunſt im Zimmer 26. Mannheim, den 11. Mai 1907. Städt. Hochbauamt: Perrey. meinische Credſtbant in Mannheim. Volleingezahltes Actienkapital 75,000,000 Mark. tessrven 15,000,000 Mark, Eillalen in: Baden-Baden, Freiburg i.., Heidelberg, Kaiserslaulern, Karlsruhe, Konstanz, Lahr i.., Mulnausen i.., Offenburg, Pforzheim, Speyer a. Rh., Strassburg i.., Zweibrücken.— Agenturen in: Neunkirohen(Reg.-Bezirk Trier), Rastatt.— Depositenkasse in Bruchsal. — Wir exöffnen laufende Rechnungen mit und chne Denermuc⸗ besorgen das Imcasso von Wechseln auf das In- und Ausland und stellen Weehsel, Ohecks und Acere-⸗ ditive auf alle Handelsplätze der Welt aus. 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Sy ſollte das Feſt dem hieſigen Altertumsverein, 8042 der ſich ſeit nahezu 50 Jahren die Pflege der Heimatkunde und der Geſchichte Mannheims zur Aufgabe macht, möglichſt viele neue Mitglieder zuführen und ihn zugleich auch durch Zuwendung von Geldſpenden inſtand ſetzen, die hiſtoriſchen Intereſſen der Stadt noch mehr, als es mit den ſeitherigen Mitteln möglich fördern. ondere wäre der hieſigen jeſtänden ſich die wechſelvollen Schickſal der Stadt und ihr ungeahnter Aufſchwun g auf gei⸗ ſtigem wie materiellem Gebiete, in Handel, VBerkehr und In duſtrie widerſpiegelt, ein reicherer Zuwachs zu wünſchen, damit ſie von ihrem beſcheidenen lokalgeſchichtlichen Kern immer mehr zu einem kunſt⸗ und kulturgeſchichtlichen Muſeum ſich ausdehne und auswachſe, wie man es in einer Stadt von der Größe und Bedeutung Mannheims erwarten darf. Hier⸗ durch würde dem künftigen großen Stadt⸗ muſeum, deſſen Errichtung die Aufgabe der nächſten Zei iſt, in wirkſamſter Weiſe vorgearbeitet. Bereits hat eine Anzahl auswärts wohnender Söhne Mannheims dieſen Gedanken aufgegriffen und als vorläufiges Erträgnis einer Sammlung 17000 Mark dem Altertumsverein Jubiläumsſpende über⸗ wieſen. Dieſe Summe iſt ſchon zum größten Teil zum An⸗ kauf wertvoller egenſtände verwendet worden. Angeſichts reulichen und dankenswerten Vorgehetes werden gewiß unſere hieſigen Mitbürger hicht zurückbleiben wollen, ſondern auch ihrerſeits gerne zur Förderung eines ſo patriotiſchen Bildungs⸗ zweckes beitragen, damit unſerem Muſeum eine Berei cherung und Ausgeſtaltung zuteil werde, die noch in ſpäteren Zeiten Kunde geben ſoll von dem hingebenden und Upferwilligen Bürgerſinn, der im Jubel⸗ jahr 1907 in ſo ſchöner Weiſe ſich betätigt hat. Mannheim, im April 1907. Beck Major z. D. Seubert Oberbürgermeiſter der Haupt⸗ Vorſitzender des Mannheimer ſtadt Mannheim. Altertumsvereins. Zeichnungen, ſowie gezeichnete Beträge nehmen außer den Unterzeichneten die Vorſtandsmitglieder des Alter⸗ tumsvereins, die Rheiniſche Creditbank und die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft ent⸗ gegen. Stadtrat und Reichstagsabgeordneter Ernſt Baſſer mann. Fabrikant Auguſtin Bender. Direktor Adolf Ben ſinger. Bankdirektor und Konſul Dr. Broſien. Rechts⸗ anwalt Dr. Joſef Darmſtädter. Direktor Dr. Karl Dyckerhoff. Oberamtmann a. D. Carl Eckhard. Fabrikant Rob. Engelhard. Fabrikant Dr. Friedrich Engelhorn. Bankier Max Goldſchmidt. Geh. Kommerzienrat Carl Haas. Kaufmann Louis Hirſch. Direktor Otto Hoffmann. Kommerzienrat Dr. Aug. 5 Hohenemſer. Rechtsanwalt Dr. Rich. Kahun. Fabri Direktor Simon Kaufmann. kant Otto Kauffmann. Geh. Re⸗ Geheimer Kommerzienrat Carl Ladenburg. gierungsrat Edmund Lang. Fabrikant Carl Lanz. Geh. Kommerzienrat Viktor Lenel. Konſul Ernſt Leoni. In⸗ gen'zar Auguſt Tudwig. Kaufmann Emil Magenau. Bantier Herm, Marx. Fabrikant und Landtagsabgeord⸗ neter Emil Mayer. Fabrikant Hermaun Mohr. Kauf⸗ mann Emil Noether. Kaufmann Fritz Oeſterlin ſen. Direktor Paul Pakheiſer. Geh. Oberregierungs⸗ rat Pfiſterexr. Kaufmann Emil Reinhardt. Geh. Kommerzienrat Carl Reiß. Fabrikant Carl Reuther. Kommerzienrat Aug. Röchling. Kaufmann Heinrich Röchling. Fabrikant Gd. Schweitzer. Ingenieur Oskar Smreker. Fabrikant Heinrich Vögele. Kauf⸗ mann Karl Weingart. Kommerzienrat Dr. Carl Weyl, Kaufmann Joſef Zimmern. 720035 Malland 1906: Srand Prix. HEINRICEH LANZ Mannheim. LOKOMOBHEN, enn e Satt- una Heißdampf — Destens howährt in Konstruktion, Ausführung, Setriebssicherheit und geringem Srennmaterialverbrauch. en iei nessssssesssssssssssss8822282288275 Zahn-Atelier: A. Schwamm (uletzt mehrjähr. Assistent des Herrn Emil Künzel hier) D 1, 11. D 1, 11. Fermsprecher 3860. 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