Nnn nnn Badiſche Volkszeitung.) 5 Telegtamm⸗ Adreſſe⸗ 20 Wbeunta monatlic. it„Jourual Mannheinr“,. eee. b Unabhängige Tageszeitung. 1 abeſchlag M..4 pto Quartal. tin zel⸗Nummer 8 Pig. Inſerate: Die Folonei⸗Zeile 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark E G, 2. der Stadt Maunheim und umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreileiſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene Redaktiouns⸗Bureaus in Verlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Direktion u. Buchhaltung 149 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktia:;; Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 E 6, 2. Nr. 242. 27 2:.—„ N Nach den öſterreichiſchen Wahlen. Man ſchreibt uns: Am 5. Oktober 1905, alſo vor mehr als eineinhalb Johren äußerten wir uns über die vorausſichtliche Wirkung der Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Oeſterreich ſolgendermaßen:„Es liegt auf der Hand, daß bei der Ein⸗ führung des allgemeinen Wahlrechts die öſterreichiſchen Kleri⸗ kalen koloſſal gewinnen müßten. Uebt doch der Klerus ſeinen Einfluß vornehmlich auf die Schichten aus, die gegenwärtig den oberen Volksſchichten politiſch noch nicht gleichgeſtellt ſind. Ganz beſondere Gewinne aber würden die Ultramontanen in den deutſchen Gebieten Oeſterreichs erzielen, die ganz über⸗ wiegend katholiſch ſind; ſo hat Niederöſterreich 92, Oberöſter⸗ teich 97, Salzburg 99,8 Steiermark 98,7, Tirol und Vorarl⸗ berg 99 Prozent Katholiken. In allen dieſen Gebieten alſo ürde die klerikale Partei gewaltige Erfolge erzielen, an denen allenfalls noch in den Induſtriezentren und in den großen Siädten die Sozialdemokratie partizipieren würde.“ Unſere Vorausſage iſt durch den Ausgang, den die erſten unter der Herrſchaft des allgemeinen Wahlrechts vollzogenen Reichstagswahlen in Oeſterreich genommen haben, vollauf gerechtſertigt. 6f Von den 64 niederöſterreichiſchen Mandaten beſitzen die Klerikalen nicht weniger als 44, von den 30 ſteieri⸗ ſchen 15, von den 22 Sitzen Oberöſterreichs gar 17, von den 25 Tirols deren 13. Daneben hat, wie wir vorhergeſagt hatten, die Sozialdemokratie in den ſtark induſtriellen Ge⸗ kieten gewaltige Fortſchritte gemacht. So hat ſie in Nieder⸗ öſterreich 16, in Böhmen 33 Sitze erlangt, Kein Wunder, daß nicht nur in Oeſterreich, ſondern auch in Deutſchland Klerikale und Sozialdemokraten Jubelhynmen anſtimmen. So ſchreibt die„Kölniſche Volkszeitung“:„Die chriſtlich⸗konſervativen Parteien werden in der neuen Volks⸗ vertretung die Oberhand haben Das allgemeine Wahl⸗ recht hat zu Gunſten des öſterreichiſchen, chriſtlichen und ſozia⸗ len Gedankens entſchieden.“ Und der trium⸗ phiert:„Der Sieg der Sozialdemokratie iſt das hervor⸗ ſtechendſte und politiſch bedeutendſte Ereignis der Wahlen. In der Tat, es iſt ein Sieg von überwältigender Wucht“ Es liegt ja nun ein gewiſſer Humor darin, daß die fromme„Kölniſche Volkszeitung“ erklärt, der chriſtliche Ge⸗ danke habe geſiegt, während die antichriſtliche Sozialdemo⸗ kratie ſich ihres Sieges rühmt. Leider kann man ſich dieſem Humor nicht hingeben, weil die Situation doch gar zu ernſt und unerfreulich iſt. Die öſterreichiſchen Miniſterien haben ſich nie durch übermäßige Stetigkeit ausgezeichnet. Jetzt werden ſie in einer bemitleidenswerten Weiſe hin und her vendeln müfſen. Die Rückſicht auf Ungarn und auf die Stärke der ſozialdemokratiſchen Partei verbietet ein reak⸗ tionäres Regieren, wie es das Ideal der chriſtlich⸗ſozialen Partei wäre. Die Stärke der Chriſtlich⸗Sozialen wiederum, denen ſich deutſche, tſchechiſche und polniſche Reaktionäre an⸗ gliedern, macht ein liberales Regiment unmöglich. Ob der Erfolg eintreten wird, daß die nationalen Gegenſätze zu Gunſten der ſozialen Fragen zurücktreten werden, iſt auch noch nicht einwal gewiß, denn die tſchechiſchen Sozialdemokraten ſind auf ein tſchechiſch⸗nationales Programm eingeſchworen. Dadurch wird die Schwächung, die die Dienstag, 28. Mai 1907. Jungt 1 bei den Wahlen erlitten haben, einigermaßen ausgeglichen und der tſchechiſche Uebermut wird deshalb kaum geringer ſein, als er im vorigen Reichsrat geweſen iſt. Wenn es aber dem böſen tſchechiſchen Nachbar nicht gefällt, dann kann auch der Deutſche nicht in Frieden leben. Nur daß die Stituation jetzt für die deutſche Sache dadurch verſchlechtert iſt, daß die zuverläſſig deutſchen Parteien geſchwächt ſind und daß auf die ſtärkſte der von deutſchen Wählern in den Reichsrat geſchickten Parteien, die chriſtlich⸗ſoziale, in nationalen Sachen bekanntermaßen kein Verlaß iſt. Von dieſem Standpunkte aus iſt auch hinſich der auswärtigen Politik Oeſterreichs das Wahlergebnis un⸗ erfreulich. Ein Parlament, in dem die internationalen Par⸗ teien des Sozialismus und des Klerikalismus tonangebend ſind, iſt keine Stütze für eine zuverläſſige Bündnispolitik mit dem Deutſchen Reiche. Politische(ebersicht. Mannheim, 28. Mai 1907. Bayeriſche Wahlblüten. Der in Bayern für die Landtagswahlen entbrannte heiße Wahlkampf treibt die wunderlichſten Wahlblüten guf dem Boden des Zentrums. Ein klaſſiſches Beiſpiel von Wahl⸗ beeinfluſſung liefert die„Münchener Poſt“, welche auf die braven Münchener mit der Behauptung Eindruck zu machen verſucht: Der Hof(d. h. der Prinz⸗Regent) wünſche die Wahl des Zentrümskandidaten v. Moreau und nicht die des Demo⸗ kraten Juidde. Hier alſo wird die indirekte ange bliche Einmiſchung des„Hofes“ als verdienſtpoll⸗ und umbedingt zu befolgender Wink durch die Zen ſſe göprieſen, während der bekannte Brief des 9 San Herrn von Liebert als unerhörte Wahlbeeinfluſſung ſtigmatiſiert wurde! — In Verſprechungen leiſten die Zentrumstandidaten das Unglaublichſte; ſo erklärte ſich— nach den Berichten bayeriſchec Blätter— der Katechat Keller für vollſtändige Lehrfretheit der Gelehrten und Forſcher und bekannte ſogar, er ſei nicht gegen Trennung von Kirche und Staat, wenn da⸗ durch die Aufſicht des Staates über die Kirche aufgehoben würde!— Im Bezirke Mainburg ſtehen einauder drei Zen⸗ trumskandidaten gegenüber, von denen einer den anderen als Volksbeglücker durch die weiteftgehenden Verſprechungen zu überirumpfen unternimmt. Jener Mainburger Kreis iſt durch ſeinen Hopfenbhau bedeutend; um nun die Stimmen der Hopfenbauern für ſich einzufangen, machte ſich der offizielle Zentrumskandidat anheiſchig, den Landtag zu veranlaſſen, daß während der Zeit der Hopfenernte die Fabriken geſchloſſen und die Neubauten eingeſtellt würden, damit durch die dann frei werdenden Arbeiter dem chroniſchen Mangel an Hopfen⸗ zupfern abgeholfen würde!— Mehr kann man wirklich nicht von einem Zentrumskandidaten verlangen! „Genoſſe“ Schippel über Getreide⸗ und Fleiſchpreiſe. Als wirtſchaftlicher Rundſchauer des Korreſpondenz⸗ blattes der Generalkommiſſion der ſozialdemokratiſchen Ge⸗ tlich denkbar iſt. (Abendblatt.) uee 55 werkſch S haften beurteilt„Genoſſe“ Max Schippel recht unbs⸗ fangen die gegenwärtigen Getreide⸗ und Fleiſchpreiſe. Voll⸗ kommen zutreffend hebt er hervor, daß eine Veberſchäczung der Ernte im Zuſammenhange mit dem ungünſtigen Sagten; ſtande die ſtarke Steigerung der Getreidepreiſe herbeigeführk habe. Von einem Einfluß der erhöhten Schutzzölle ober det neuen Handelsverträge ſpricht Schippel überhaupt nicht. Et ſtellt ſich damit abermals in einen kennzoichnenden Gegenſatz zur ſozialdemokratiſchen Preſſe, die verſuchte, im Hinblick auf die Steigerung der Getreidepreiſe die Agitation gegen unſere landwirtſchaftlichen Schutzzölle zu beleben. Das unbefangene Urteil Schippels tritt ferner in dem unumwundenen Geſtänd⸗ niſſe zutage, daß die jetzigen hohen Getreidepreiſe bis Zus nenen Ernte für die landwirtſchaftliche Bevölkerung gäne bez ſondere Vorteile ſeien,„denn das Getreide vorjährjger Ernts dürfte ſich nur noch in verhältnismäßig geringen Beträgen iſt der erſten Hand beim Landwirt ſelber befinden“. Zu den Vieh⸗ und Fleiſch⸗Großhamn dels⸗ preiſen übergehend, bemerkt Schippel u. g. „Seit November hat hier der Rückgang gegen die gang abds norme Teuerung der Vorperiode eingeſetzt, und bei den ſind ſogar wahre Schleuderpreiſſe eins getreten. 7 Wenn Schippel des weiteren ſagt, daß der Konſuntenk von der Verbilligung des Viehs noch nicht allzuviel verſpiſpt habe, weil die Fleiſcher die Preiſe iim Kleinhandel hochhalten ſo iſt dies wohl richtig. Sch hätte noch hiezufügent können daß die immer noch hohen Kleinha Spreiſe für Fleiſch' den Landwirten, der erſten Hand, ebenſowenig Vortefle bieten wis die gegenwärtigen hahen Getreidepreiſe. Dernburg über die Aufgaben des Reichs⸗ Kolonialauts. Dor neuernannte Staatsſokretär eichs⸗Kolonfal⸗ amts hat ſich zu einem Mitarbeiter der Wiener„Neuen Freiest Preſſe“ über ſeine Abſichten und Pläne bei der Nouorgan⸗ ſation des Reichs⸗Kolonialamts ausgeſprochen, die ſich durche aus mit den von uns vertretenen Anſchauungen decken. Das genaunte Blatt gibt den Inhalt dieſor Unterredung iß eintent längeren Aufſatz wieder, denen wir die wichtigſten Punk entnehmen Die Wahl des Gouverneurs v. Lindequiſt zum ünker⸗ ſtaatsſekretär des Reichskolonſalamts iſt, ſo äußerte ſich Stagls ſekretär Dernburg, nicht in allen Kreiſen Deutſchlands eitier gleichen Zuſtimmung begegnet, weil er durch ſeine neue Aufgghe dem ſüdafrikaniſchen Schutzgebiet entzogen wird. Für mich aber waren zwei Geſichtspunkte im weſentlichen maßgebend. Vis eine größere Seſ zit der Schutzgebiete und eine gewiſſe Selbſt⸗ Aa Ff des R Selbſtändig verwaltung eingeführt werden kann, liegt der Schwerdunkt der Verwaltung in Berlin aus ſtaatsrechtlichen wie aus budgetären Rückſichten. Mir obliegt die Aufſtellung und die Vertretung des Haushaltes der Schutzgebiete dor dem Bundesrat und Reichstag, Daraus ergibt ſich eine überaus ſchwere Aufgabe, und das Reichs⸗ kolonialamt muß deshalb, wenn nicht an die erſte, ſo doch min; deſtens an die zweite Stelle eine Perſönlichkeit ziehen, die durch lokale Sachkenntnis und auf Erfahrung gegründetes Urteil einen gerechten Ausgleich vorzunehmen imſtande iſt und gleichzeitig vor dem Parlament und vor dem Schutzgebiet jene Autorität genjeßt, ohne welche eine Vereinigung der verſchiedenen Geſichtspunkte nicht Daß hierzu nur ein im Dienſte der Schusgebiete Aus der Geſellſchaft. Von Elſe Re ma. Die ehedem gefejerte Tänzerin La Cerrito feierte in Paris ihren neunzigſten Geburtstag in geiſtiger und körperlicher Friſche. Die hochbetagte Greiſin, die mit ihrer leicht beſchwingten Kunſt zu Anfang des vorigen Jahrhunderts Herzöge und Könige be⸗ geiſterte, verbringt ihren ſchönen Erinnerungen geweihten Le⸗ bensabend in einer einfachen Villa in der Nähe des Bois de Bouloane zu Paris. Die Cerrito blickt an Glanz und Ehren zeiche Laufbahn zurück Sie tanzte im Theater zu Parma den pas eſpagnol“ vor der Kaiſerin Marie Luiſe, der zweiten Gattin Napoleons, die ſie nach der Vorſtellung in ihre Loge rufen ließ, um ihr ihre Anerkennung auszudrücken. Sie tanzte bor Louis Philippe in Paris, der ihr ein goldenes, mit Bril⸗ lanten beſetztes Armband verehrte, ſie tanzte in London vor der Könjgin Viktoria, in Madrid vor der Königin Chriſtine und zur Zeil des zweiten Kaiſerreichs vor Napoleon und Eugenſe, die ſie in Spanien noch als Fräulein von Montijo kennen gelernt hatte. Im Verein mit Theophile Gautier het die Cerrito ein Ballett derfaßt, deſſen Titelrolle ſie tanzte, und die Anregung zur choreo⸗ graphiſchen Bearbeitung der Geſchichte bon der Nürnberger Puppe ging von der gefeierten Tänzerin aus, die dieſe Figur zu ihren Lieblingsdarſtellungen zählte. Die greiſe Kaiſerin Eugenie hat neuerdings einen Prozeß gegen die franzöſiſche Republik gewonnen. Bei der überſtürzten Fluckt aus den Tullerien hatte die Herrſcherin nur in Eile ihre Beſitztümer zuſammenraffen können ein ganzes Arfenal von Toi⸗ letten und Toiletteartikeln, ſowie ſonſtige. Attributen einer ge⸗ krönten Modedame waren im Palaſt zurückgeblieben, die ſpöter Eugenie nach ihrem engliſchen Exil nachgeſchickt wurden. Aber die ehemalige Katſerin der Franzoſen machte noch Anſprüche auf geltend, die bisher in den Champs Elyſéses als Zimmerſchmuck dienten und die Herr Fallieres nun laut richterlichem Urteil⸗ ſpruch an Eugenie abzutreten hat. Es iſt wunderlich, daß die greiſe Dame, welche ſo manche ſchwere Wandlung des Schickſals hinter ſich hat, heute als Greiſin noch Wert auf ſolche äußer⸗ lichen Beſitztümer legt, die allerdings Erinnerungen an hervor⸗ ragende Perſönlichkeiten repräſentieren, im Leben der Greiſin trotzdem keine Rolle mehr ſpielen dürfen. Doch iſt es möglich, daß Eugenie im Intereſſe ihrer Erben an der Auslieferung der ihr gehörigen Kunſtgegenſtände feſthielt. Wie man annimmt, iſt die ſpaniſche Königin, das Patenkind Eugeniens, ihre Univerſal⸗ Erbin. In Dresden iſt die Baronin von Saalburg nach längerem Leiden geſtorben, die im Alter bon neununddreißig Jahren den reglerenden Fürſten Reuß jüngerer Linie morganatiſch heiratete, da ihre bürgerliche Geburt— ſie war ein gebovenes FFräulein Friederike Grätz— eine ebenbürtige Ehe mit dem Fürſten aus⸗ ſchloß. Den Titel einer Baronin erhielt die Verſtorbene durch die Gnade des damaligen Königs Albert von Sachſen. Der jüngere Bruder des regierenden Königs Johann Georg, der vor einem halben Jahre ſich zum zweiten Maſe vermählte, iſt im Begriff, aus der Armee auszutreten der er als General⸗ leutnant angehörte, um ganz feinen künſtleriſchen und wieſen⸗ ſchaftlichen Neigungen'nleben, die den Prinzen ſehr häufig auf Studienreiſen führen, welch⸗ ſich mit den militärhchen Obliegen⸗ heiten nicht gut vereinbaren laſſen. Prinz Johann Georg gilt als geiſtiger Erbe ſeines Oheims,„ Hewigten Königs Johann von Sachſen. Gerüchtweiſe verlautet in der ſächſiſceen Houßt⸗ ſtadt— und deshalb ſei'⸗ Mitten de nur mit allem Vorbe⸗ halt wiedergegeben— daß Prinzeſſin Mathilde, des berſtorbenen Königs Georg älteſte Tochter, einen Ehebund einzugehen beab⸗ ſichtigt, der als nicht ganz ſtandesgemäß angeſehen werden könnte, da der präſumtive Bräutigam keinem regierenden Hauſe ange⸗ Rückſichten zu nehmen braucht, wenn ſie nicht will.— Das in der ſächſiſchen Hauptſtadt lange vor ſeinem Erſcheinen pielbe⸗ ſprochene Tagebuch einer Erzieherin aus der Umgebung der ehe⸗ maligen Kronprinzeſſin ſtammt nicht von der Bonne Mut, ſon⸗ dern von einer Frau Ida Kremer, die urſprünglich zur Pflegerin der Prinzeſſin Monika Pia auserſehen war. Wie ſich erwarten ließ, beſitzt das Buch keinen beſonderen Wert, es enthält allerlei unwichtige Angaben, die ganz unnützerweiſe die Erinnsrung an das Drama am ſächſiſchen Hofe aufleben laſſen. Aber die Tage⸗ buchmanie unſerer Zeit kommt ſolchen unliterariſchen Neuer⸗ ſcheinungen nur allzu bereitwilligſt entgegen. 28 Der junge Kronprinz von Spanien hat bereits eine Gou⸗ vernante erhalten, die Marauiſe von Salamanca, die ſich eine der reichſten Damen des ſtolzen Spaniens nennen darf. Die junge Königin von Italien war in letzter Zeit mehrfach leidend, ihr ſchwankender Geſundheitszuſtand legte ihr eine Zurückhaltung von öffentlicher Repräſenkation auf, die oft und nicht immer rich⸗ lig kommentiert wurde. Wie man jetzt hört, ſteht ein Zuwachs in der könilichen Familie bevor. Tagesneuigkeſten. — Das Schickſal eines König Ludwig⸗Bildes. Der ig be⸗ kannte Lohengrin⸗Karton von Kaulbach iſt jeßt auf Schloß Klauenſtein in Lipland bei einer Frau v. Brümmer käuflich zu erwerben. Die Geſchichte dieſes Kartons Uingt wie ein Noman. Bekannklich ſchwärmte König Ludwig 11. für den Lohen⸗ grin ſo ſehr, daß er ſelbſt oftmals in der Lohengrin⸗Rüſtung auf dein künſtlichen See im Schloßpark in einem Schwanenboot unr⸗ herruderte, und Kaulbach ſchuf eines ſeiner Meiſterwerke, indem er deu jugendlichen König in dieſer Poſition malte. e der⸗ barg Kudwig II. das Bild, dann ſchenkte er es in einer ſeiner blitz⸗ artigen Launen nach einer Lohengrin⸗Aufführung der Schauſpie⸗ lerin Luiſe Radeche, der Darſtellerin der Elſa. Der Künſt diwerſe Kunſtgegenſtände, wie Vaſen, Bronzen und Gemülde, hört. Prinzeſſin Mathilde iſt eine ſelbſtändige Dame, die keine lerin wurden 40 000 Gulden für das Bild geboten— jie kebnte geführt hätte. * Seid General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 28. Maf, herangewachſener Beamter verwendet werden kann und daß ſeine Wirkſamkeit eine um ſo beſſere ſein wird, je größer die Erfahrung und je höher die bisher eingenommene Stellung iſt, liegt auf der Hand. Aber auch das ſüdweſtafrikaniſche Schutzgebiet iſt gerade bei dieſer Wah! berückſichtigt worden. Was dieſem Schutzgebiet fehlt, iſt, daß die Kenntnis ſeiner Eigenart in der Heimat von einer mit ſtarker Autorität ausgeſtatteten Perſönlich⸗ keit dauernd verbreitet wird, und daß diejenigen Kapitalien, ohne die gerade Südweſtafrila nicht befruchtet werden kann, gefunden werden. Dieſe Kapitalien müſſen aus nati len Gründen vor⸗ gugsweiſe in der Heimat geſucht werden. ur hier können die Verhältniſſe mit den Landgeſellſchaften geregelt werden; mur hier können die Anregungen zu wiſſenſchaftlichen Expeditionen, gum Bau von Staudämmen ren Umfanges, zu Farm⸗ und Viehzuchtunternehmungen, E ahnbauten, Klein⸗ und Groß⸗ beſiedlungen erfolgen. Deswegen iſt gerade die Berufung des Gou⸗ berneurs von Lindeguiſt nach Berlin, der in ſeiner neuen Stellung ſein warmes Intereſſe für ſeine bisherigen Schutzbefohlenen be⸗ wahren wird, erfolgt. 5 In der deutſchen Preſſe iſt von mehreren Seiten die mutung ausgeſprochen worden, daß nicht ſachliche Erwägung, ſon⸗ dern Druck von gewiſſen, nicht näher bezeichneten Stellen zu dem Vorſchlag, Herrn von Schuckhmann zum Gouverneur zu ernennen, Das iſt durchaus unrichtig. Herr von Schuckmann iſt einer meiner älteſten Bekannten. Meine Bekanntſchaft mii ihm datiert aus dem FJahre 1888, wo wir beide in den Vereiniglen Staaten tätig geweſen ſind. Durch unſere langjährige Bekannt⸗ ſchaft ebenſo wie durch die zwiſchen Herrn von Lindequiſt und Herrn bon Schuckmann ſeit langem beſtehende Freundſchaft iſt ein ein⸗ heitlicher, kräftiger Aufbau, die Entwicklung geſunder, deutſcher Inſtitutionen und die Pflege deutſcher Geſinnung im Schutzgebiete gefichert. Gerade die Tendenzen, die Herr von Schuckmann wäh⸗ Tend ſeiner Tätigkeit als deutſcher Generalkonſul in Kapſtadt ent⸗ faltet hat, find mitbeſtimmend für den dem Kaiſer gemachten Vor⸗ ſchlag geweſen. Sie erinnern mich, ſo ſchloß Herr Dernburg, an die Ent⸗ täuſchung, die der Umſtand verurfacht haben ſoll, daß unter fämtlichen Ernennungen im Kolonialamt ſch kein Kaufmann befunden hat, was man nach der Vor⸗ bildung des neuen Leiters mehr oder weniger erwartete. Was Deutſchland von ſeinen Kolonien erwarten muß, iſt eine ordenkliche Verwaltung, eine der Heimat gleiche Rechtsſicherheit, eine voraus⸗ ſchauende und verſtändige Eingeborenenpolitik, ein geordnetes Be⸗ amtenweſen und diejenigen hygieniſchen und ſanitären Einrich⸗ tungen, welche in den meiſten tropiſchen Kolonien allein ein längeres Vertveilen des Europäers geſtatten. In all dieſen Dingen iſt für eine rein kaufmänniſche Betätigung, das heißt für einen Erwerb für Rechnung des Fiskus, gar kein Platz. Die Einführung der Wahlpflicht wird von der„Lib. Korreſp.“ empfohlen. Das neue öſter⸗ reichiſche Wahlgeſetz, auf Grund deſſen die jetzigen Reichsrats⸗ wahlen vorgenommen wurden, hat bekanntlich die Einführung der Wahlpflicht geſtattet, die in den Wahlrechtsſyſtemen der großen europäiſchen Verfaſſungsſtaaten bisher noch nicht ent⸗ halten iſt. Aus dieſem Wahlzwange ſchreibt ſich auch die enorme Wahlbeteiligung her, die bei den Stichwahlen in nicht wenigen Wahlkreiſen über 95 Prozent der Wähler an die Wahlurne geführt hat. Trotzdem haben in der Stadt Wien allein noch immer über 33 000, in den Landbezirken Nieder⸗ Oeſterreichs ca. 20 000 Wähler ihr Wahlrecht nicht ausgeübt. Nach den Beſtimmungen des neuen Wahlgeſetzes haben alle dieſe ſäumigen Wähler, deren Zahl, wenn man die durch Krantheit oder momentaner Abweſenheit vom Wohnort an Ver⸗ der Ausübung des Wahlrechts Verhinderten abrechnet, immer noch die Ziffer von 40 000 erreichen dürfte, ein Strafmandat in Höhe von—10 Kronen— je nach ihrer Vermögenslage — zu erwarten, und zwar wird ihnen nach Ablauf der acht⸗ tägigen Friſt innerhalb deren ſie ihre geſetzlichen Entſchuldi⸗ gungsgründe vorbringen können, einfach ſeitens des Magiſtrats das Strafmandat zugeſtellt. Man hat bisher nichts davon gehört— ſo ſchreibt nun dazu die„Lib. Korreſp.“—, daß die Wählerſchaft in Oeſterreich die Wahlpflicht als eine beſonders läſtige Feſſel empfunden hätte; ihre Einführung auch in anderen Ländern mit allgemeinem Wahlrecht wäre daher nach dieſen in Oeſterreich gemachten Erfahrungen wohl diskutierbar. Man behauptet, daß in Oeſterreich die Wahl⸗ pflicht der Sozialdemokratie den größten Nutzen gebracht habe; den gleichen Schluß für andere Länder zu ziehen, wäre jedoch nicht angängig. Was insbeſondere Deutſchland an⸗ langt, ſo ſteht es außer Zweifel, daß die größere Wahlbeteili⸗ gung bei der letzten Reichstagswahl, die aber in vielen Wahl⸗ kreiſen noch einer erheblichen Steigerung fähig iſt, nicht zum wenigſten zur Zurückdrängung der Sozialdemokratie insbe⸗ ſondere in den großen Städten beigetragen bat. K——k———— ab. Dann heiratete ſie nach Livland, und hier wurde das Bild im 1905 bei einem Ueberfall des Schloſſes durch livländiſche nden nur durch die Großmut des Bandenführers verſchont. Auf Bitten der Zofe, die erklärte, das Bild ſei ein Andenken der Guts⸗ berrin aus ihrer Mädchenzeit, ſagte der Bandenführer:„Gut, ſagen Sie der Dame, daß ich ihr das Bild zum Andenken an den Befehlshaber der lettiſchen Republik ſchenke.“ Jetzt ſteht das Ge⸗ mälde im Muſeum in Riga zum Verkauf. Frau von Brümmer, die frühere Schauſpielerin Luiſe Radecke, will ſich nun, dusch die traurigen Zeiten gezwungen, von dem teuren Andenken trennen. —Das verklagte Huhn. Mr. Righton exlitt bei einem Rad⸗ ausflug in der Nähe von London einen Unfaäll durch eine Henne. Das Tier wollte einem Hunde ausweichen und flog dem Radfahrer gzwiſchen die Speichen des Vorderrades. Mr. Righton kam dadurch Ugtürlich zu Fall, verletzte ſich am Kopfe und demolierte ſein: Ma⸗ ſchine, Er verklagte den Beſitzer des Unglücksvogels auf Schaden⸗ llaufen laſſen“. erſatz, weil er„ein gefährliches Tier ohne Aufſicht habe herum⸗ Das Gericht konnte ſich aber den Ausführungen des Klägers nicht anſchließen, denn„man hätte nicht erwarten können, daß ein Huhn eine Gefahr für den Verkehr bildete“. Schuld an dem Unfall ſei der Hund geweſen, der das Huhn verfolgte. Die Klage wurde daher abgewieſen, dem Kläger aber freigeſtellt, gegen den Beſitzer des Hundes vorzugehen. — Theaterſtücke entdecken— ein neuer amerikaniſcher Frauen⸗ beruf! Die amerikaniſche Theaterwelt beſitzt eine ſehr luſtige Weisheit in Spruchform. Sie lautet:„Theaterſtücke ſchreibeg tann jeder Eſel, ſie annehmen vermag nur ein Genie.“ Dieſer Satz iſt charakteriſtiſch für die amerikaniſchen Theaterverhältniſſe, für die von Netwyork vor allem, wo jeder Direktor allwöchentlich ein Dutzend Theaterſtücke oder auch mehr eingereicht bekommt und— prinzipiell nicht lieſt. So iſt es vorgekommen, daß Zugſtücke, die ſpäter ſahre⸗ kang gegangen ſind, wie beiſpielsweiſe„The Eark of Pawtucket“, Jahre kang unbeachtet, das heißt ungeleſen durch ſämtliche Theaterkanzleien gewandert ſind. Es gibt heute in Amerfka für einen Autor nur 2 Wege, die zum Aufführungsziele führen, der eine iſt der„Star“, der ihn ins Schlepptau nimmt, der andere die neueſte amerikaniſche Errungenſchaft, der„Play⸗Broker“. Das engliſche Wort würde man am beſten mit„Stück eſchnüffler“ Deutsches Reich. 82(Von der Eulenburgſchen Tafelrunde) erzählt die„Nat.⸗Ztg.“: Eine Korreſpondenz wußte ſchon am Samstag zu melden, Graf Moltke, der bisherige Kom⸗ mandant von Berlin, habe den Schriftſteller Maximi⸗ lfian Harden gefordert oder verklagt, oder erſt geſordert Crfol handelt ſich dabei um private Angelegenheiten der Beteiligten, die die Nachdem ſie von 8 187. 5 f 1 Und, weill daun ver denfalls E8 Oeffeuklichkeit eigenklich nichts angehen. einem Teile der Preſſe abgedruckt worden ſind, hat es keinen Ztweck mehr, daran vorüberzugehen. Jener Streit drehte ſich alſo Enthüllungen ſil ſogenannte Eulenburgſche Taſelrunde, jenen myftiſch⸗ſymboliſtiſch⸗politiſch angehauchten Kreis, der ſich um den ehemaligen Botſchafter Phil. Eulen⸗ burg gruppiert und dem auch Graf Moltke angehörte.„Von einer ihm naheſtehenden Perſönlichkeit“ ſoll der Kaiſer über das Treiben dieſes Kreiſes unterrichtet worden ſein. Von dieſer Perſönlichkeit wird man dann mit Fug und Recht behaupten können, ſie habe ſich um das Vater⸗ land wohlverdient gemacht. —(Gegen den Zentrumsabg. Dr. Schädler) hatte vor einiger Zeit der nationalliberale Rech 111 f n die f 1 Kohl öffentlich den Vorwurf der Verleumdung erhoben. Dr. Schädler hat jetzt gegen Kohl Klage angeſtrengt. Vadiſche Politik. Die liberalen Vollsvereine. 7 reiburg, 27. Mai. Um für ſeine Sache möglichſt vielſeitig zu werben, beſchloß der Liberale Volksverein ſeiner⸗ zeit, ſeine jeweiligen Verſammlungen und Vorträge in den verſchiedenen Stadtteilen abzuhalten. Die letzte Verſammlung fand am Samstag im Stühlinger(Reſtaurant„Auerhahn“) ſtatt. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden, Herrn Scherb, ſprach Redakteur Stobitzer über„Ein ver⸗ werfliches politiſches Kampfmittel“. Der Redner hatte dabei den Mißbrauch im Auge, den das Zen⸗ trum mit der Religion treibt. Er wies auf den Druck hin, der ſeitens vieler katholiſcher Geiſtlicher auf die Gläubigen ausgeübt wird, zeigte, daß die meiſten„katholiſchen“ Vereine, ebenſo wie die Katholikentage auf nichts anderes als auf Stärkung des Zentrums berechnet ſeien, und legte dar, daß das Zentrum gerade dieſer Verquickung zweier von einander grundverſchiedener Begriffe einen guten, ja den größten Teil ſeiner Erfolge verdankt. Redner meinte, eigentlich ſei es Sache där Gläubigen und nicht des Politikers, gegen Miß⸗ bräuche des den Menſchen heiligſten Gutes, der Religion, zu profanen Zwecken Front zu machen, allein nach Lage der Dinge müßten auch die politiſchen Parteien gegen das zen⸗ trums⸗politiſche Kampfmittel Stellung nehmen. Dies könne beim Liberalismus einzig und allein durch vollſtändige Aus⸗ ſchaltung der Religion aus dem politiſchen Kampf, Duldſam⸗ keit gegen jede Konfeſfion und fortgeſetzten Sinweis auf die zahlreichen Tag um Tag zu verzeichnenden Fälle, in denen Geiſtliche ihr Amt und die Religion zu politiſchen Zwecken mißbrauchen, geſchehen. Ferner müſſe Widerſtand entgegen⸗ geſetzt werden jedem Verſuch, die Schule zu klerikaltſieren, denn mit dem ſteigenden Einfluß des Klerus auf die Schule wachſe auch die Einwirkung auf die Jugend im Zentrums⸗ geiſte. * Villingen, 26. Mai. In der geſtern abgehaltenen Genoralverſammlung des Nationalliheralen Ver⸗ eins konnte trotz dem infolge der letzten Wahlen ſo arbeits⸗ reichen und finanziell ſchwer belaſteten Jahr doch ein günſtiger Kaſſenſtand dank der reichlich gefloſſenen freiwilligen Beiträge konſtatiert werden; der Mitgliederſtand beträgt zurzeit 86. Als 1. Vorſitzender wurde Herr Brauereibeſitzer Willibald Riegger wieder⸗ und Herr Finanzaſſeſſor Wieſendanger neu⸗ gewählt. Sodann wurde noch die Stellung des Nat.⸗lib. Ver⸗ eins zu dem neugegründeten Liberalen Volksverein pröziſiert ——— Aus anderen Blättern. Die„Kölniſche Volkszeitung“ ſtellt es ſo dar, als ob das Zentrum gar nicht daran denke, den Liebes⸗ werbungen der„Kreuz⸗Ztg.“, auf die wir öfter hingewieſen haben, Gehör zu ſchenken. Das rheiniſche Zen⸗ trumsblats ſchreibt: „Wer politiſch denken gelernt hat, ſollte ſich ſelbſt ſagen, daß die Rechnung vom 13. Dezember 1906 erſt bei und überſchreiben, oder noch beſſer: mit Schnüfflerinnen, denn dieſer intereſſante Beruf, der darin beſteht, auf dem großen Stückemarkt mit Spürſinn die beſten ausfindig zu machen und dem bequemen Theatergewaltigen unter die Naſe zu halten, wird hauptſächlich von Frauen ausgeübt und wirft, wenn man Glück hat wie Miß Fatſch, die erſte ihrer Art, zurzeit jährlich bis 30 000 Dollar ab. — Vom unzuverläſſigen Laubfroſch erzählt der„Gaulois“: Es war in Tlemcen(Algerien) im Monat März 1899; das Welter war entſetzlich: Hagel, Regen, Froſt uſiv. Trotzdem forderte Mar⸗ ſchall Bugeand, der Gouverneur von Algerien, alle ſeine Leute auf, ſich für die Ueberſiedelung aufs Land bereit zu halten; er kündigte jeden Tag prächtiges Wetter an, aber dieſe Prophezeiung traf nie ein. Der Marſchall beſaß einen hübſchen kleinen Laub⸗ froſch, der in ſeinem Schlafzimmer in einem großen Glaſe ein bergnügtes Leben führte. Nun geſchah es aber, daß jeden Morgen der Burſche des Marſchalls, ohne daß ſein Herr eine Ahnung davon hatte, ein bißchen warmes Waſſer in das Laubfroſchglas goß. Unter dem Einfluß der Wärme kletterte dann der Froſch raſch die kleine Leiter hinauf, bis er ſich aus dem Bereich des Waſſers entfernt hatte. So wurde alle Tage das unbegrenzte Vertrauen, das der Marſchall ſeinem Froſchbarometer ſchenkte, in geradezu ſchmählicher Weiſe getäuſcht. — Der Hut im engliſchen Parlament. Ein humoriſtiſcher Zwiſchenfall hat dieſer Tage im Hauſe der Gemeinen große Heiter⸗ keit herworgerufen. Nach aktem Brauch bleibt, wenn der Präſident vor der Abſtimmung an die Kammer eine Frage gerichtet hat, jeder Abgeordnete, der zu dieſer Frage ſich noch zu äußern wünſcht, während des Sprechens ruhig ſitzen und zar mit dem Hut auf dem Kopf. Wer keinen Hut hat, darf nicht ſprechen. In dieſer Lage befand ſich am Nachmittag des 24. Mai der Abgeordnete Rawlinſon. Der Präſident hatte an die Kammer eine Frage ge⸗ richtet; Herr Rawlinſon wollte um eine Erklärung bitten, dazu brauchte er aber einen Hut. Da er den Fall nicht vorausgeſehen hatte, glänzte ſein eigener Zylinder durch Abweſenheit. Nun hieß es, ſich von einem freundlichen Kollegen raſch einen Kopfdeckel borgen. Herr Rawlinſon warf einen begehrlichen Blick auf den rieſtgen weichen Filahut, mit dem der Arbeiterdeputierte Ward ſein edles Haupt zu ſchmücken pflegt. Herr Ward aber ſchien von le Dreiſt Frelſinn er Wille der K »ſehieht,“ geſchieht. Nach bekannten optimiſtiſchen Muſtern beurteilt die „Nat. Lib. Korr.“ das franzöſiſch⸗japaniſchz Abkommen: Das franzöſiſch⸗japaniſche Abkommen iſt der deutſchen Regie⸗ rung ſowohl von Paris wie von Tokio aus mitgeteilt worden. In der Form und nach dem Inhalt, wie es Deutſchland und del übrigen Mächt r Kenntnis gelangk iſt, wird es unter denſelbe politiſchen Ge zunkten betrachtet und beurteilt werden wie die im Oktober ff land und 0 7I 8 tigen Beſitzſtand zu ſichorn, wobef ſelßſt⸗ berſtändlich die Sonderintereſſen Japans in der rei und die Frankreichs im ſüdlichen Chi 5 8 die Frankreichs im ſüdlichen C Mandſck btonung haben werden. Wie durch das 5 Abkommen abet England die Beſorgnis vor einer Monopolſtellung Eng Hangtſetale zerſtreute, ſo läßt ſich erwarten, daß Japan ſo wie Frankreich auch in ihren chineſiſchen Intereſſenſphären ſür den Handel der übrigen Nationen den Grundſatz der„Offenen? befolgen. erworbenen dominierenden Stellung in der Mandſchurei logal getan. Der Mordprozeß Liberta. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Beuthen, Oberſchleſien, 27. Mai, Vor dem hieſigen Schwurgericht begann heute der in Schle⸗ ſien mit großer Spannung erwartete Prozeß gegen den Schlüch⸗ ter und Speiſewirt Liberka, der bekanntlich in den letzten Jahren mehrere Mordtaten verübte, ohne daß es zunächſt gelang, eine Spur des Täters zu finden. Einige der Mordtaten wären auch heute noch nicht geklärt, wenn es nicht Liberkg vorgezogen hätte, nachdem er des einen Falles ſo gut wie überführt war, nicht nur dieſen, ſondern auch verſchiedene andere Morde einzu⸗ geſtehen. Neben Liberla ſitzen noch ſeine Ehefrau und der Haushälter Kioltyka als Mitſchuldige auf der Anklagebank.— Vor Jahr und Tag verſchwand plötzlich in Beuthen der Arhbeſter Brunnexr, der als ein fleißiger und vuhiger Menſch bekannt war. Nachforſchungen nach ſeinem Verbleib blieben erfolglos, Endlich wurde im April d. J. auf dem Heumarkt eine in einen Sack genähte Leiche aufgefunden, in welcher der alte Vater des Brunner ſeinen Sohn wiederzuerkennen glaubte. Es wurden nun Recherchen darüber angeſtellt, mit wem Brunner in der Zeit vor ſeinem Tode verkehrt hatte. Es ergab ſich, daß er in dem Lokal von Liberka verkehrt hatte, und ſo lenkte ſich der Ver⸗ dacht auch auf dieſen. Allmählich verdichteten ſich die Ver⸗ dachtsmomente ſo, daß Liberka in Haft genommen wurde. Als er dem Unterſuchungsrichter vorgeführt wurde, geſtand er wider Erwarten den Mord ein, und gab auch zu, in den letzten Jahren noch drei weitere Morde in der Umgegend von Beuthen verübt zu haben, die ſeinerzeit großes Aufſehen erregt hatten. Das Motiv für alle dieſe Morde iſt anſcheinend in der Nachſucht Li⸗ berkas zu ſuchen, der wegen ganz unbedeutender Vorfälle den Leben ſeiner Mitmenſchen nachſtellte. an dem Arbeiter Brunner zeugt von der Roheit des Liberka und ſeines Helfershelſers Kioltyka. Wie bekannt, hatte die Art der Zerſtückelung der Leiche ſehr viel Aehnlichkeit mit der des Ho⸗ nitzer Gymnaſiaſten Ernſt Winter. Als daun das Gerücht auftauchte, daß Liberka vor 6 Jahren zurzeit der Bluttgt an Ernſt Winter in Konitz bei einem Roßſchlächter in der Nähe des Mönchſee beſchäftigt geweſen, hegte man ſchon die Hoffnung, daß auch dieſe dunkle Mordtat nach ſo langer Zeit noch auf⸗ gehellt werden könnte. Dieſe Hoffnnug hat ſich aber nicht ver⸗ wirklicht. Wie die Nachforſchungen ergeben haben, war Liberka damals anderwärts beſchäftigt und kommt als Mörder Winters nicht inbetracht. Er hat ſich nur wegen der Morde in Ober⸗ ſchleſien zu verantworten. Der Andrang des Publikums zu der Verhandlung iſt außer⸗ ordentlich groß. Schon lange vor Beginn der Verhandlung wird das Gerichtsgebäude von Neugierigen umlagert, es war aber nur eine beſchränkte Anzahl don Karten ausgegeben worden, Die Preſſe iſt zahlreich vertreten. Die Angeklagten werden gefeſſelt hereingeführt. Zwiſchen ihnen nehmen Poliziſten Platz. Die drei Angeklagten machen einen höchſt unſympathiſchen Eindruck, ſie werfen unruhig ihre Blicke umher. Liberkg iſt ein kleiner hagerer Mann, ſeine Frau trägt ein ſchwarzes Kleid und darüber eine große blaue Schürze. Kioltyka trägt eine künſtliche Ruhe zur Schau. Die Anklage lautet gegen Liberkg und Kiol⸗ tyka auf Mord bezw. Beihilfe, gegen Frau Liberka auf Beihilſe Dereeere———— dieſem Kokettieren mit ſeinem Hut nichts merken zu wollen. Herk Rawlinſon begann bereits zu verzweifeln, als ihm plötzlich ein Ab⸗ gebedneter mit hochdramatiſcher Gebärde einen glänzenden Zhlin⸗ der aufs Haupt drückte. Unglücklicherweiſe war dieſer Hut aber für Herrn Rawlinſons Schädel viel zu groß; er fiel ihm bis über die Ohren herab, ſo daß der Kopf vollſtändig darin untertauchte. Eine ſtürmiſche Heiterkeit bemächtigte ſich der Herren Kollegen, als der Unglücksmenſch ſich aus dem Hute herauszuwinden begann und dann raſch ſeine Frage anbrachte. Es war nicht das erſte Mal, daß ein ſolcher Zwiſchenfall die ledernen Debatten des Unterhauſes etwas amüſanter geſtaltete. Auch Gladſtone mußte ſich einmal in ſolcher Lage einen Hut borgen; dieſer Hut aber war für den breiten Schädel des großen Staatsmannes viel zu klein und tanzte, zum großen Gaudium der Geſetzgeber, auf beſagtem Schädel wie kin Clowns⸗Zylinder hin und her 5 — Ein unbekanntes Werk des Archimedes. Ein wundervollet literariſcher Fund, der dem däniſchen Altertumsforſcher Heiberg gelungen iſt, derdient, ſofort auch weiteren Kreiſen bekanntgegeben zu werden. Als der große Mathematiker Gauß befragt wurde⸗ welche ſeiner Vorgänger er für die hervorragendſten halte, nannte er Archimedes, Newton und Eiſenſtein. Des erſtgenannten erke haben nun einen höchſt bemerkenswerten Zuwachs erfahren. Der däniſche, um die Geſchichte der exakten Wiſſenſchaften bereits hoch⸗ verdiente Gelehrte hat in einem gus Jeruſalem ſtammenden, der⸗ zeit in Konſtantinopel verwahrten Palimpſeſt eine bisher völlig unbekannte Schrift des größten Syrakuſaners entdeckt; einen wahren Leckerbiſſen fürdie Freunde der griechiſchen Literatur und der Wiſſenſchaftsgeſchichte. Es iſt eine Art don„Methodenlehre („Ephodion“ genannt), die uns genauer als die altbekannten Werke des Archimedes erkennen läßt,„wie er ſeine epochemachenden Ergebniſſe gewonnen hak.“ Eine von ihm beſchriebene Methode iſt tatfächlich mit der Integralrechnung identiſch“. Auch die enge per⸗ ſönliche Beziehung zu Eratoſthenes, dem das Buch gewidmet iſt ein bedeutſames Lob Demokrits, der zwei von Eudoros bewieſene Sätze vorher auf intuitwwem Wege entdeckt hatte, verleihen der neuen, anſehnlichen Schrift(ſie füllt mehr als 50 Seiten der Zeit⸗ ſchrift„Hermes“) ein erhöhtes Intereſſe. Beſonders die Mordtat 3232ü———U— ͤÄVK ĩ¾· ⅛ ˙—— „ßß— ͤͤ—— ᷣ ˙ÜUm ˙— 2—— 2— ———— ſ den Garaus wachte. ſo daß er im Genick wieder herauskam, dann faßte er den Stahl 1 e — General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) — 8. Sele wiederholt Liberka iſt 32, ſeine Frau 18 13 Anſtiftung. Liberka ſowohl wie Kioltyka ſind wegen Körperverletzung vorbeſtraft. 37 und Kioltyka 35 Jahre alt. Kioltyka, ſowohl wie die Frau Liberka beſtreiten, ſträflichen Verkehr miteinander getrieben zu haben. Von den verſchied die außer dem Hauptfall Brunner den Angeklagten zur Laſt gelegt werden, wird zunächft der Fall Bronder enen Mordfällen, erörtert. Liberka geſteht den Mord ein. Als Eiferſucht an. 5 treten, als er eine mehrmonatige Gefängnisſtrafe zu verbüßen hatte. Als er, Liberka, aus dem Gefängnis herauskam, ſagte ihm ſeine Frau, daß Bronder ihr nachgeſtellt habe.— Präſ.: Sagte Ihnen Ihre Frau, das Bronder ſehr hinter ihr her war? — Angekl. berka: Ja, meine Frau ſagte, ich ſollte ihm ein paar herunterhauen, ſo daß er genug hätte.— Präſ.: Aber das iſt doch immer noch kein Grund, einen ſo furchtbaren Entſchluß zu faſſen und einen Menſchen zu ermorden, bloß weil er Ihrer Frau nachgeſtellt hat.— Liberka: Ja meine Frau ſagte, er habe ſie vergewaltigen wollen. Im weiteren Verlauf der Verhandlung wird weiter feſtge⸗ ſtellt, daß der Angeklagte Liberka den Bronder bei paſſender Gelegenheit aufgelauert und ihn mit einem Knüppel erſchlagen habe. Die Frau des Angeklagten Liberka beſtätigt dieſe Ausſage ihres Mannes inſoweit, als ſie erklärt, daß Bronder ihr nach⸗ geſtellt habe und ſie notzüchtigen wollte. Einmal hätte er ge⸗ ſagt, er reiße ihr die Gedärme aus dem Leibe, wenn ſie ihm nicht zu Willen ſei. Die Angekl. Frau Liberka beſtreitet aber, ihren Mann zu der Tat angeſtiftet zu haben. Es kommt dann der Fall Brunner zur Verhandlung. Der Angekl. Liberka bemerkt hierzu: Er ſelbſt ſei wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung ſeinerzeit zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er habe verſucht, das Wiederaufnahmeverfahren zu betreiben, und Brunner und Kiol⸗ tyka hätten ſich bereit erklärt, zu ſeinen Gunſten einen Meineid zu leiſten.(Bewegung.) Als er dann aber einmal ſpäter den Brunner mit ſeinem Dienſtmädchen ertappt habe, habe er ihn aus ſeiner Wohnung geworfen, worauf dieſer ihm Rache ſchwor und ihn ins Zuchthaus bringen wollte. Deshalb habe er den Plan gefaßt, ſich des Brunner zu entledigen. Seine Frau und Kioltyka hätten immer zu ihm geſagt, der Brunner müſſe fort. Er wollte zuerſt nichts davon wiſſen, und habe immer geſagt: „Macht was ihr wollt. Später habe er ſich aber bereit erklärt, den Brunner umzubringen. In Gemeinſchaft mit Kioltyka habe er oft dem Brunner mit Meſſern und Knüppeln aufgelauert. Sie konnten aber ſeiner nicht habhaft werden. Eines Tages aber ſei der Brunner in die Gaſtwirtſchaft des Liberka gekom⸗ men, und dort haben ihn die beiden im Laden erſchlagen. Als Brunner kam, habe Kioltyka gleich geſagt: Der darf lebendig nicht aus dem Hauſe kommen. Liberka will dem Brunner nur einen Schlag verſetzt haben, während Kioltyka auf den Kopf des Brun⸗ ner wütend losgeſchlagen haben ſoll, nachdem man den Un⸗ glücklichen zu Boden geworfen hatte. Darauf zog Kioltyka den Brunner in die Küche, wo Kioltyka mit dem Meſſer ihm vollends Er ſtieß ihm einen Wetzſtahl in den Mund, Grund gibt er an beiden Enden und drehte dem Brunner das Genick herum. — Präf.: Das ſoll alſo Kioltyka geweſen ſein und nicht Sie? — Liberka: Jawohl.— Liberka bekundet dann weiter, daß er und Kioltyla die Leiche dann in die Düngergrube warfen, wo ſie ſie mit einer langen Stange herunterdrückten. Kioltyka wollte vorher dem Ermordeten noch einen Finger abſchneiden. Er glaubte, daß ihm das Glück bringen würde. Er unterließ es aber. Die Frau des Liberka hat von der Tat Kenntnis gehabt. Die ganze Küche war mit Blut überſchwemmt und alle drei machten ſich darüber her und ſäuberten die Küche. Nach einigen Tagen kam die Leiche wieder zum Vorſchein, aber die beiden Mörder ſtießen ſie immer wieder mit einer Stange herunter. Endlich hol⸗ ten ſie die Leiche wieder aus der Grube heraus. Sie wollten ſie zunächſt mit Vitriol oder einer anderen Säure verbrennen, ſie ſahen aber bald ein, daß das nicht gehen würde. Liberkg be⸗ richtet dann weiter, daß ſie die Leiche in ein Schaff mit Waſſer warfen. Die Kleider des Leichnams verbrannte man und machte ſich daran, den Körper zu zerſtückeln. Dem Liberka wurde dabei unwohl und er mußte ſich übergeben. Er ging hinaus, um Schnaps zu trinken. Dann ſteckten die beiden Mörder die Leichenſtücke in einen Sack und ſchleppten dieſen nach dem Heu⸗ markt, wo er am folgenden Tage aufgefunden wurde. Es wird dann die Frau des Mörders Liberka bernommen. Sie beſtreitet, von den Mordtaten vorher etwas ge⸗ wußt zu haben. Sie wußte nur, daß dem Brunner ein Leid an⸗ getan werden ſollte. Worin das beſtehen ſollte, habe ſie nicht ge⸗ wußt.— Präl.: Wenn aber Ihr Mann ſagt, der Brunner ſoll lebendig nicht aus dem Hauſe kommen, ſo iſt das doch nicht miß⸗ zuderſtehen.— Hierauf wird der dritte Angeklagte Kioltyka vernommen, der dem Liberka die Hauptſchuld an den Mordtaten zuſchiebt.— Präſ.: Hatte die Frau Liberka Kenntnis von der Tat?— Kioltyka: Ich bin der Anſicht, daß ſie von den Mord⸗ taten gewußt hat. Kioltyka behauptet, nicht er habe die Zer⸗ ſtückelung vorgenommen, ſondern Liberka. Sie hätten die Stücke dann in einen Sack geſammelt und in der Nacht nach dem Heu⸗ markt geſchafft. Vorher ſagte Liberka noch: Sollte uns jemand treffen, ſo kriegt er einen Stich in den Leib und wir reiſen aus. Sie trafen auch niemanden, nur auf dem Markt begegneten ſie zwei Soldaten. Der Angeklagte bekundet ferner, daß Frau Liberka bei der Zerſtückelung hin und her gegangen ſei.— Der Präſident weiſt auf die Widerſprüche in den Ausſagen von Aberka und Kioltyka hin. Die beiden bleiben aber bei ihren Bekundungen. Jeder ſchiebt dem andern die Hauptſchuld zu. Es wird dann 0 der Fall Kapitza 5 erörtert. bei dem Kioltyka allein beteiligt ſein ſoll. K toltyka, der den Kapitza erſchlagen hat, gab an, daß er ſich am 24. Jan. v. JI., am Tage nach der Ermordung des Brunner, von Liberka einen Revolver geben ließ, um ſich ſelbſt zu erſchießen. Liberka ſagte aber: Du wirſt doch nicht ſo dumm ſein, dich wegen eines Fbolchen alten Krüppels zu erſchießen. Er habe ſich dann zureden laſſen. Am 28. Januar war er angetrunken, da ſagte Liberka zu ihm, er ſolle den Kapitza erſchießen, weil dieſer anſcheinend bon dem Morde an Brunner Kenntnis habe. Kapitza ſoll aus einem Fenſter heraus zugeſehen haben, als die beiden Mörder den Leichnam in die Düngergrube warfen. Daraufhin lockte Kioltyka den Kapitza ins Freie, zog dort ſeinen Revolver hervor und gab einen Schuß auf Kapitza ab. Dieſer ſchrie: Jeſus, was wachſt Du?— Präſ.: Kapitza ſoll in die Kniee gefallen ſein und um ſein Leben gebeten haben?— Kioltyka: Nein, er hat nur doch einmal Jeſus! Jeſus gerufen. Am 29. Januar, ſo berichtet Kicktyfa weiter, ging ich mit Liberka hinaus und warf die Leiche in en Abflußkanal, wo ſie päter gefunden wurde.— Zu dieſem bekundet Liberka, daß Kioltyka erzühlt habe, daß der erſte chuß fehl ging und daß er dann den Kapitza mit dem Revolver ins Geſicht ſchlug. Dieſer wäre in die Knſe geſunken und habe beflebt: Auguſt, ſchenk mir doch das Leben! In dieſer Stellung Bronder habe ihn in ſeiner Roßſchlächterei ver⸗ habe er ihn dann erdroſſelt.— Präſ.: Hatten Sie nicht auch Angſt, daß Kapitza Sie verraten würde?— Liberka: Ja, wir hatten alle Angſt. Die Frau Liberka behauptet, daß ſie von der Ermordung des Kapitza vorher nichts gewußt Gatse hahe.— Der das zugegeben ſie früher nwalt hält ihr aber vor, Sie beſtreitet das aber.— D GEntdeckung des Verbrechens Im ganzen vorigen Jahre war nichts herausgekommen. Alle Nachforſchungen waren vergeblich geweſen. In dieſem Jahre am 12. März teilte Kioltyka einer Frau Stein in der Trunkenheit die Mordtaten mit und ſagte, er hatte Angſt, daß ihn der Liberka ebenfalls umbringen wollte. Dieſe Frau Stein erzählte die Sache weiter. Ein Gendarm wurde benachrichtigt, der der Beuthener Polzeibehörde Mitteilung machte.— Präſ.: Kioltyka, wollten Sie ſich nicht aufhängen:— Kioltyka: Ja, weil ich beſoffen war.— Woher hatten Sie damals das Geld dazu? — Kioltyka: Das hat mir ein Mann gegeben, der mir 20 M. ſchenkte. Er ſagte, er hätte die Exmordung und die Zerſtückelung des Brunner mit angeſehen. Ich ſollte Liberka anzeigen, dann würde er mir noch mehr Geld geben.— Präſ.: Das klingt doch ſehr unwahrſcheinlich.— Der Angeklagte bleibt aber bei ſeinen 2—**—— Behauptungen. Darauf wurden die Verhandlungen auf Diens⸗ tag bertagt. Nus Stadt und Tand. ——* Maunheim, 28. Mai 1907. J0 HAllN Ne du. UmS-AuUssTEIIU 1907 INTERNATIONALE AKUuNsr-UNp AussreLLGNG SN — Program m: Mittwoch, 29. Mai: Terraſſe vor dem Palmenhaus: —6 Uhr nachmittags: I. Ital. Phirh. Blasorcheſter„Prinz Piemont“.(Dirigent: Maeſtro Luigi della Guardig.) Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: .11 Uhr abends: I. Ital. Philh. Blasorcheſter„Prinz Pio⸗ mont“.(Dirigent: Maeſtro Luigi della Guardia.) Beleuchtung: 8½%—10 Uhr abends: Scheinwerfer. —10 Uhr abends: Konturenbeleuchtung(Waſſerturm). 10—10½ Uhr abends: Leuchtfontäne. Eintrittspreiſe: Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder 50 Pfg. Sonderausſtellungen: Wochen⸗Ausſtellung(Schluß). Kongreſſe: Badiſch⸗pfälziſcher Bezirkstag der Metzgermeiſter. + * Verſetzt wurde Regiſtrator Adam Probſt in Meßkirch zum Bezirksamt Waldshut und Stationsverwalter Karl Fuchs in Ottersweier nach Wolfach. * Die Reſolution zur Frage der Sexualpädagogik, die von der Mitgliederverſammlung der Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpf⸗ ung der Geſchlechtskrankheiten gefaßt wurde, hat nach ihrer Re⸗ daktion durch den Vorſtand ſolgenden Wortlaut:„Die deutſche Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten hält im Intereſſe der gefährdeten Volksgeſundheit eine gründliche Reform der Sexualpädagogik für unerläßlich. An dieſer Aufgabe müſſen ſich Haus und Schule in gleicher Weiſe beteiligen;: das Haus, indem es der körperlichen Stählung und Abhärtung einen größeren Raum als bisher anweiſt und dem wißbegierigen Kinde auf die Frage nach der Entſtehung des Le⸗ bens eine dem kindlichen Verſtändnis entſprechende, aber immer wahrheitsgetreue Antwort erteilt— die Schule, indem ſie eben⸗ falls die körperliche und Charakterbildung neben dem rein in⸗ tellektuellen Unterricht zur reicheren Entfaltung kommen läßt und in den Rahmen des Schulunterrichts die Aufklärung über die elementarxen Tatſachen des Geſchlechtslebens eingliedert, Eine Aufklärung über die Gefahren des Geſchlechtslebens und eine Warnung vor den Gefahren der Geſchlechtskrankheiten gehört in die Jahre der Geſchlechtsreife. Der Forderung der ſexuellen Aufklärung kann in der Schule genügt werden durch Einreihung in den naturkundlichen Unterricht, doch bietet auch der Ge⸗ ſchichts⸗, Religions⸗ und Literaturunterricht Gelegenheit, Fragen des ſexuellen Lebens in vborurteilsloſer und wiſſenſchaftlicher Weiſe zu erörtern. Eine ſyſtematiſche Aufklärung iſt jedoch nicht nützlich, ſo lange nicht die Lehrer und Eltern ſelbſt dafür vorge⸗ bildet ſind. Die erſte Forderung iſt daher: Belehrung der am⸗ tierenden Lehrer in Lehrerkurſen, der werdenden in den Semina⸗ rien und der Eltern durch Elternabende und Druckſchriften. Doch ſoll auch heute ſchon die Aufklärung der geſchlechtsreifen Jugend in den Oberklaſſen höherer Lehranſtalten, in Fortbildungs⸗ ſtufen uſw. durch pädagogiſch gebildete Aerzte oder hygieniſch ge⸗ bildete Lehrer im Rahmen eines allgemeinen Hygieneunterrichts ſtattfinden.“ * Zum Feſtakt im Nibelungenſaal am Freitag, den 31. Mai, vormittags 10½ Uhr, gelangen von heute ab auch Galerie⸗ Karten zum Preiſe von 1 Mark pro Platz am Kaſſenſchalter im Roſengarten zum Verkauf. * Engliſche Gäſte in Mannheim. Die erſte Gruppe engliſcher Gäſte, die Königlich engliſche Kanal⸗Kommiſſſon, oder, wie ihr offizieller Titel iſt, die„Royal Commiſſion of Canals and Water wahs“, iſt, von Frantfurt a. M. kommend, heute Vor⸗ mittag kurz nach 11 Uhr hier angekommen. Die aus 16 Herren und einigen Damen beſtehende Reiſegeſellſchaft begab ſich vom Haupt⸗ bahnhof ſofort zum„Roſengarten“, an deſſen Haupteingang ſich Herr Oberbürgermeiſter Beck zur Begrüßung eingefunden hatte. Zu der Kommiſſion, die unter dem Vorſitz von Lord Shuttle⸗ worth ſteht, gehören u. a. Sir John Dorrington, Sir John Brunmer und Sir John Wilſon. Die übrigen Herren ſind hervorragende Mitglieder des engliſchen Parkaments und der eng⸗ liſchen Induſtrie. Um halb 12 Uhr betraten die Herrſchaften den Muſenſaal, wo ſie von dem Vextreter der Regierung, Miniſter Frhr. v. Bodman, begrüßt wurden. Der Herr Miniſter ſtellte dann auch die übrigen erſchienenen Herren vor, unter denen wir die Herren Landeskommiſſär Geh. Oberregierungsrat Pfiſterer und Geh. Regierungsrat Lang bemerkten. Als die Herrſchaflen auf den vorderen Stuhlreihen Platz genommen hakten, trat Herr Miniſter Frhr. v. Bodman vor, um die engliſchen Gäſte in deutſcher Sprache mit folgenden Worten willkommen zu heißen: „M. D. u..! Se. Kgl. Hoheit der Großherzog und Ihre Agl. Hoheit die Großherzogin haben mich beauftragt, Sie bei Ihrem Augen. würden ſich ſehr gefreut haben, ſpeun dungen perſönlich hätten ausſprechen hocherfreut, daß eine Königlich Kommiſſſen zum erſten Mal in unſer Land kommt, um einen Teil un; ſerer Einrichtungen und Anſtalten zu ſichtigen. Sie habelt zu ihrem großen Bedauern davon abſehen müſſen, Sie in Karls⸗ ruhe zu empfangen, weil Ihre Zeit ſehr beſchränkt und weil Ihr Reiſeprogramm feſtgelegt iſt. Ich habe ferner die Ehre, Sie im Namen der Großherzoglich Badiſchen Regierung zu begrüßen und herslich willkommen zu heißen. Wir wünſchen, daß Sie aſle Auſſchlüſſe ſinden mögen, die Sie hier ſuchen und wir wünſchen, daß dieſe Auſſchlüſſe Sie befriedigen. Wir wünſchen ſerner, daß Sie auf Ihrer Reiſe durch Baden und durch Deutſchland über⸗ haupt nur freundliche Eindrücke empfangen haben und noch empfangen werden und daß Sie vor allem mit Ihren eigenen Augen geſehen haben und noch ſehen werden, daß keine Ab⸗ neigung gegen England beſteht, ſondern im Gegenſatz volle Zuneigung gegen das britiſche Volk, deſſen hervorragende Eigenſchaften wir hochſchätzen. Die Bedeutung derartiger Beſuche für die Beziehungen der Völker beſteht darin, daß die Nationen ſich gegenſeitig beſſer kennen und ſich verſtehen lernen und durch das Sichverſtehenlernen gelangen ſie zu gegenſeitiger Achtung und Zuneigung. Dann wird niemand mehr ſagen auf beiden Seiten des Kanals, auch diejenigen nicht welche fortfahren, dieſe falſche Meinung zu vertreten, daß das britiſche und deutſche Volk, obwohl nahe verwandt durch Ur⸗ ſprung und viele Charaktereigenſchaften, wegen ihres Wektbe⸗ werbes auf dem Weltmarkte Gegner ſein müſſen in der Kultur⸗ Wir haben im Gegenteil die feſte Ueberzeugung, daß beide Völker Seite an Seite arbeiten ſollen und dazu beſtimmt⸗ ſind, zu ar⸗ beiten für die Vervollkommnung der Menſchheit und für die Aus⸗ breitung der Ziviliſation.(Lebhafte Zuſtimmung). In dieſem Sinne noch einmal: Herzlich willkommen in Baden!“ Der Mi⸗ niſter wiederholte dann unter lebhaftem Beifall ſeine Aus⸗ führungen in engliſcher Sprache. Lord Shuttleworth dankte in engliſcher Sprache herzlich für das liebenswürdige Will⸗ kommen, um ſich dann ſehr günſtig über das in Deutſchland Ge⸗ ſehene auszuſprechen und zu betonen, daß jeder vernünftige Eng⸗ länder die Berechtigung des friedlichen Wettbewerbs der deutſchen und engliſchen Nation anerkenne. Mit Freuden ſeien die großen Fortſchritte Deutſchlands anerkannt. In früheren Zeiten ſeien die Engländer Lehrmeiſter geweſen. Jeßt kämen dieſelben her⸗ über, um von den Deutſchen zu lernen. Deutſchland könne ſich glücklich ſchätzen, daß es in ſeinen großen Flüſſen ſo viele natür⸗ liche Wafkerſtraßen beſitze und dieſe in ſo gediegener Weiſe ver⸗ beſſert und der Schiffahrt in ſo hohem Maße dienſtbar gemacht habe⸗ Herr Oberbürgermeiſter Beck begrüßte alsdann die Ge⸗ ſellſchaft im Namen der ſtädtiſchen Kollegien und der Stadt Mannheim. Man betrachte den Beſuch als eine große Auszeich⸗ nung. Die im Welthandel ſtehenden Mannheimer ſeien erffüllt von Bewunderung für die große britiſche Nation, die auf vielen Gebieten des Wirtſchaftslebens, vor allem aber in See⸗ und Schiffahrtsweſen, als Pionier der ganzen Menſchheit vorange⸗ gangen ſei und die noch heute den Lehrmeiſter der Nationen bilde Die Mannheimer ſeien hoch erfreut, daß ihnen die Vertreter einei bahnbrechenden Nation die Ehre ſchenkten, in ihren beſcheidenen Verhältniſſen Studien zu machen und Beobachtungen anzuſtellen, Gerne ſtelle man alle Einrichtungen zur Verfügung mit dent Wunſche, daß das hier Wahrgenommene freundliche Eindrücke hinterlaſſen möge. Herr Stadtbeirat Dr. Schott wiederholte die warmherzigen Worte, die ebenfalls lebhaften Beifall auslöſten, in engliſcher Sprache. Lord Shuttleworth dankte auch für die Begrüßung durch unſer Stadtoberhaupt mit verbindlichen Worten. Dann hielt Herr Dr. Schott in engliſcher Sprache einen Vortrag über die Mannheimer Hafenanlagen dem die Gäſte mit großer Aufmerkſamkeit folgten. Der Redner warf einleitend einen Rückblick auf die wirtſchaftliche Entwicklung Mannheims zur Handelsmetropole von ganz Süddeutſchland und führte dann unter Zuhilfenahme eines reichen ſtatiſtiſchen Ma⸗ terſals die Größe der Ein⸗ und Ausfuhr Mannheims im Ver⸗ gleich zu anderen großen Hafenſtädten vor Augen, wobei er be⸗ tonte, daß Mannheim die einzige Seeſtadt des Binnenlandes ſef Herr Dr. Schott erläuterte ſeine Ausſührungen an zwei mächtigen Larten, die auf dem Podium aufgehängt waren. Die vielen Fragen, die nach Dankesworten des Lord Shuttleworth für die intereſſanten Mitteilungen geſtellt wurden, bewieſen zur Genüge, daß man ſich keine aufmerſameren Zuhörer hätte wünſchen können. Inzwiſchen war auch die prächtige Beleuchtung des Muſen⸗ ſaales aufgeflammt, die ihren Eindruck auf die Gäſte nicht ver⸗ ſehlte. Um 141 Uhr verließ die Geſellſchaft den Roſengarten, um ſich nach dem Parkhotel zu begeben, wo ein von der Stadk dargebotenes Frühſtück eingenommen wurde. Nach einer Wagenfahrt durch die Stadt begann um 3 Uhr von der be⸗ kannten Anlageſtelle bei der Diffenebrücke aus auf der „Badenig X“ eine von der Regierung dargebotene Rhein⸗ fahrt, die ſich durch ſämtliche Hafenanlagen erſtreckte und um 5 Uhr am Arnheiterſchen Bock endete. An der Fahrt nahmen außer den bereits mitgeteilten Herren noch Geh. Oberregierungs⸗ rat Krems und Baurat Roßhirt von Karlsruhe und von hier Herr Oberbauinſpektor Kupferſchmidt teil. Nach der Landung wurde in bereit ſtehenden Wagen der Straßenbahn zur Ausſtellung gefahren. 5 * Teure Kohlen. Die Submiſſion in Kohlen für die Heig⸗ periode 1907%8 für die Stadt Mannheim ergab nengens⸗ werte Preiserhöhungen gegenüber den vorigjährigen Preiſen und zwar wird für Ia Ruhrfettſchrot 16—21 Pfg., 5 Ja Ruhrnußkohlen 21—25 Pfg. pro 1 Ztr. mehr gefordert. * Geſangswettſtreit. An dem am letzten Sonntag von dem Geſangverein„Liederkranz“ in Friedrichsfeld, veranſtalteten Preiswettgeſang beteiligte ſich auch der„Männergeſang⸗ berein Liederkranz Waldhof“ unter der Leitung des Dirigenten Herrn Lehrer Jörg aus Sandhofen. Der Verein erſang ſich dabei in der höchſten Stadtklaſſe den erſten Preis mit Ehrenpreis; ein Erfolg, welcher hauptſächlich der rührigen und umſichtigen Leitung des Dirigenten zu verdanken iſt. Die Preiſe ſind in dem Laden des Herrn Valentin Rothermel aus. geſtellt. * Aufgeſundenes Geld. Es wurde aufgefunden: Am 17. Mai auf dem Bahnhof in Karlsruhe eine Geldbörſe mit 2 M. 50 Pf. und 1 Franks 45 Centimes. * Mit Gefängnisſtrafe wurde in der geſtrigen Schöffen⸗ gerichtsſitzung eine Milchpantſcherei geahndet. Die Ehefrau Eva Blocch von Heiligkreuzſteinach verkaufte am 25. Januar mit 10 Prozent verdünnte Milch als Vollmilch. Sie will— die übliche Ausrede, welche ſie auch früher benutzte— die Milch von einem Mädchen erhalten haben, das ſie um Milch auf der Straße angeſprochen habe, weil die ihrige nicht gelangt habe. Natürlich iſt es eine große Unbekannte. Die Chemie, die größte Feindin Sie ſind können. Großbritanniſche der Milch, beſſer geſagt Waſſerfrauen, gießt aber auch hier wieder Waſſer in die Milch der Unſchuldsbeteuerungen von Fruu Bloch, die beanſtandete Milch zeigte dieſelbe Zuſammenſetzunz, wie die aus anderen Kannen entnommenen Proben. Zum Schluß führt ſie als letztes Verteidigangsmittel die Schürze vor die Aber es nutzt nichts die ſchon zweimal beſtrafte Ange⸗ 1 Eintritt in unſer Land herzlich zu begrüßen. Ihre Kgl. Hoheiten klagte wird zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Wochen verurteilt. L Selte 4+ 4 1 123 2 SeneralAnzeiger-(Abenbblat.) 5 Mannheim, 28. Maf. * Außs einer kleinen Butterfabrik, Vor dem Schöffengerichte ſtand geſtern der Viktuglienhändler Joh. Beckmann wegen Vergehens gegen§ 116 P. St.G. B. Im November y. J. ſtattete Herr Medizinalrat Dr. Kugler eines Tages dem Betriebe des Herrn Beckmann einen jener Beſuche ab, die eine freudige Ueber⸗ Taſchung bereiten, obſchon ſie unangemeldet erfolgen. Wie es ausgeſehen haben mag, ergibt ſich aus der Zahl der bezirksamtlich gemachten Auflagen, welche am 24. Nopember ſeitens des Be⸗ Zirkamts erfolgten. Als am 15. Dezember der Kontrolleur Ef⸗ felsberg erſchien, um ſich von der Erfüllung der Auflagen zu Aberzeugen, war noch alles in dem Zuſtand von vorher. Wie er in der geſtrigen Verhandlung ausführte, ſei der ganze Butter⸗ fabrikationsraum vollex Schmutz und Unrat geweſen, Nach dieſem Einblick hätle er keine Butter gus dieſem Betriebe eſſen können. Die Bullexwaſchgefäße ſeſen unrein geweſen, die Knetmaſchine ebenfalls, der Tiſch und die Knetbrekter fauk und morſch, im Ablauf fehlte das Spphon uſw. Schlimmer nych ſchilderte den Zuſtand der Gutachter Herr Medizinglrat Dr. Kugler. Es habe ein unglaublich ekelerregender Zuſtand in dem Raume geherrſcht, das Waſſer in den Butterfabrikgtipnsgefäßen ſei ſtinkend und faul geweſen, einen ſoſch ekelerregenden Raum habe er noch nie geſehen. Die Wände, der Boden, alles ſtarrte vor Schmitz, Beck⸗ ann redete ſich damit heraus, daß die ganze Anklage nicht ihm, ondern ſeinem Nachſolger, Philipp Hellein, zur Laſt falle, der das Geſchäft am 30. November übernommen habe. Er habe ſehm die bezirksamtlichen Auflagen mitgetellt, ſeine Pflicht ſei es geweſen, ihnen nachzulommen. In der kurzen Zeit von 4 Tagen Hätte er dieſe gicht ausführen können, Der Angeklagte erzielte einen Freiſpruch, Das Gericht hält für feſtgeſtellt, daß in dem Raume, wo die Butter fabriziert wurde, ein menſchen⸗ unwürdiger Zuſtand herrſchte, was geſundheitliche, baupolizeiliche und ſanftätspolizeiliche Vorſchriften betrifft. Das komme aber für die rechtliche Beurteilung der Sgche nicht inbetracht. Es iſt ſeſtgeſtellt worden, daß das Geſchäft am 30, November in die Hände des Herrn Hellein übergegangen war und ferner, daß Der Angeklagte infolge einer Krankheit abweſend war. Aus dieſen Fonben war der Angeklagte nicht in der Lage, der bezorksamt⸗ auch eine Jahrläſſigkeit konnte Er war ſomit freizuſprechen. lichen Auflage nachzukommen, ihm nicht nachgewieſen werden. Friedrich Carléus Totenfeier. Eine ſiattliche Trauerverſammlung hatte ſich heute Nachmit⸗ kag 4 Uhr in und vor dem Krematorium des hieſigen Friedhoſes eingefunden, um Friedrich Carlen, dem unvergeßlichen Sänger, die letzte Ehre zu erweiſen. Vertreten waren die Be⸗ hörden, in Sonderheit die Theaterkommiſſion mit Bürgermeiſter Martin an der Spitze; außerdem gaben natürlich zahlreiche Mitalieder des Hoftheaters dem geſchiedenen Kollegen das letzte Geleite. Eingeleitet wurde die einſache, würdige Feier durch ein Har⸗ moniunworſpiel, nach dem Paſtor Mauritz aus Hamburg, ein Freund des Verſtorbenen, das Wort zu einer tiefergreifenden Trauerrede ergriff. Im Frühjahr, ſo begann der Geiſtliche, der Zeit, in der wir der Schönbeit, die die Natur uns beſchert, Altäre erbauen, der Zeit, die die Dichter in ihren Liedern beſingen, iſt ein gottbegna⸗ Feter Sünger don uns geſchieden, Friedrich Carlen. Sein Mund iſt verſtummt, ſein Auge gebrochen, ſeine unermüdliche Kraft er⸗ lahmt. Sehnſuchtslieder ertönen in dieſer Stunde. Noch kaum erbolt von dem Schrecken ob ſeines plötzlichen Scheidens, empfin⸗ den wir alle tiefen, wahren Schmerz um ihn; ſeine Mutter, ſeine Kinder und Verwandten, ſeine Freunde und Berufsgenoſſen. Wir wiſſen, was wir an Friedrich Carlen verloren haben, eine (ſcharf unxriſſene Geſtalt, eine Perſönlichkeit als Menſch aund Künſtler. Trotz ſeiner mitunter harten Außenſeite, hatte er ein goldenes Herz, dazu einen geraden ehrlichen Sinn. Wie zals Menſch ſo haßte er als Sänger den Schein. Mit Liebe hing er an ſeinem herrlichen Beruf, beſonders am Kunſtwerk Richard Wagners, dem er mit leidenſchaftlichem Eifer näher getreteß. Mit Ernſt widmete er ſich ſeinen Aufgaben. Von großer In⸗ telligenz und Wißbegierde arbeitete er unabläſſig an ſeiner Wei⸗ (erbildung. Der letzte Winter war hart, ſehr hart für ihn, aber ſer blieb unermüdlich am Poſten, ſo lange es ging. Nun iſt ſein Lied verſtummt, aber es klingt in unſerer Exinnerung, in un⸗ ſerem Herzen als Sehnſuchtslied wejter. So nehmen wir Ab⸗ ſchied von ihm, aber bleiben ihm verbunden. Der Geiſt der Schönheit waltet über uns und mit ihm in ſeiner Abſchieds⸗ fſtunde. Amen! In Vertretung des Intendanten Dr. Hagemann, der wegen Unpäßlichkeit verhindert war, an der Feier teilzunehmen, wid⸗ ſmete Regiſſeur Gebrath dem ſoten Kollegen im Namen der Intendanz und des geſamten Perſonals des Hoftheaters heiß⸗ einpfundne Abſchiedsworte. Nach dem Segen des Geiſtlichen er⸗ klang, vom Hoftheaterſingchor vorgetragen, der wunderbare Chor Iſis und Oſiris“ aus Mozarkls„Zauberflöte“; während dem ſenkte ſich der Sarg, der die Hülle des teuren Entſchlafenen barg, hingb zum Flammengrah. Eine große Zahl von Kränzen zeugte von der Liebe und Verehrung, deren ſich Friedrich Carlen in den weiteſten Kreiſey erfreuen konnte. 5 ——— Sport. Zür Herkomerfahrt. Nach dem ſoeben erſchienenen„Führer und Programm zur Herkomer⸗Tourenfahrt und zum Taunus⸗ VNennen Faiſerpreis“[Hergusgeber Andregs Joſef Keil, Verlag Central-Anzeiger für die Motorfahrzeug⸗ und Fahrrad⸗Induſtrie, Frankfurt a..) nehmen 190 Wagen an der Fahrt teil. Von dieſen ſind 14 Benzwagen, welche von nachgenannten Herren ge⸗ meldet wurden: 1] Dr. Dieterich, Helfenberg Sa.; 2) Ludtwig Notß, London; 3J Karl Schmitz, Köln; 4) Derſelbe; 5) Haupt⸗ wenn b. Dombrowski, Dresden;)0 Wolfram Eſchebach, Berg⸗ 7J Guſtav Braunbeck, Berlin; 8J Kommerzienrat Louts Beter Frankfurt a..: 90 Carl Neumaver, Mannheim: 19 E. Ladenburg, München: 11) N, Benz, Mannhein;: 12/ Otto Lindgattner, München; 13 Louis Glück, Nürnberg; 1 Dr. Curt Pfund, Dresden. 0 Vermiſchtes. nattentat auf die Offenbacher * Das Bombe don dem Offenbacher Kriminalkommiſſär Hechler ein dort in Arbeit ſteßender Schuhmacher, namens Adam Sänger, verhaftet, der unter dem Verdacht ſteht, am 13. Mai das Bombenattenſat anf die Offenbacher Stadtwache verübt zu baben. Aniger, der ſich als Anarchiſt bekannt hat, ſoll ſich nach dem cot des Offenbacher Anarchiſten⸗Kongreſſes, durch Aeußerun⸗ —5 erdächtig gemacht haben. Bei ſeiner Verhaftung beute früh fſeugnete Sänger jede Schuld.(Irkf. Zig.) Aufkkärung eines Mordes. Der im Oktober vor. Jahres im Eſſener Stadtwalde an der Engländerin Miß Laßh berübte Mord iſt aufgeklärt. Als Täter wurde der 20ährige Per⸗ ſicherungsagent Zapp verhaftet, der heute morgen in Bredeiſeh ein Mädchen zu vergewaltigen ſuchte. Er wurde dabei verhaftet und geſtand im Verhör guch den Nord der Miß Laly, * Ein Juſtizirrium. Der Taglöhner Feile war 1901 krotz hartnäckigen Leugnens wegen Ermordung eines anderen Tag⸗ löhners vom Münchener Schwurgericht zu 5 Jahren Gefängnis Stabin ache. In Altheim im Kreiſe Dieburg wurde geſtern ſich ein Arbeiter namens Huber als Täter bekannt. * Fahrläſſige Tötung. In Straßburg wurde der 20jährige Zahntechniker Jul. Dreyfus, der vor einigen Wochen durch unvorſichtiges Hantieren mit einem Flobertgewehr die Frau des Buchdruckers Knecht getötet hat, von der Strafkammer Mül⸗ heim wegen fahrläſſiger Tötung zu 1 Jahr 6 Monate Gefängnis verurteilt. Cetzte Vachrichten und Celegramme. * Karlsruhe, 28. Mai. Einer der älteſten und be⸗ kaunteſten Führer der badiſchen Sozialdemokratie, Stadt⸗ verordneter und Gaſtwirt Eberle, iſt geſtern geſtorben. * St. Ingberf, 28. Mai. Geſtern Abend kam zwiſchen Unternehmern und den ſeit pier Wochen ſtreikenden Bau⸗ handwerkern eine Einigung zuſtande. Dangch wird die Arbeit gegen einen Stundenlohn von 50, Pfennig bei 1J0ſtündiger Arbeitszeit wieder aufgenommen, vom 1. Auguſt bis zum Schluß der Bauſgſion werden 52 Pfennig und im nächſten Jahre 54 Pfg. Stundenſohn bezahlt. Eine Kündigungsfriſt wurde nicht ber⸗ einbart. * Frankfurt a.., 28. Mai. Die Reichsſchul⸗ kommiſſion iſt hier unter dem Vorſitze des wirklichen Ge⸗ heimen Oberregierungsrates, Präſidenten Dr. Kelch, zu ihrer Frühjahrstagung zuſammengetreten. Als Mitglieder nehmen teil: Der königlich preußiſche Geheime Oberregierungsrat und pbortragende Rigt im Unterrichtsminiſterium, Dr. Koepke⸗Berlin; der königlich baheriſche Hofrat und ordentliche Profeſſor, ſeiner⸗ zeit Prorekſor der Techniſchen Hochſchule in München, Dr. Ritter don Dyck, der ſächſiſche geheime Schulrat vortragender Rat im könjglich⸗württembergiſchen Kultusminiſterium Dr. von Ableiter⸗ Stuttgart, der großherzoglich ⸗ mecklenburgiſche Schulrat Dr. Strenge⸗Schwerin und der Direktor des Katharfneums Pro⸗ ſeſſor Dr. Reuter⸗Lübeck. Die Kommiſſion wird nach Beendi⸗ gung der Beratungen verſchiedene Schulanſtalten der Propinz Heſſen⸗Naſſau und des Großherzogtums Heſſen beſuchen. * Marburg, 28. Mai. Der Direktor der Chixrurgiſchen Klinik, Profeſſor Dr. Küttner hat den an ihn ergangenen Ruf als Nachfolger des Profeſſor Garre in Breslau angenommen. * Berlin, 28. Maji. Aus Barcelona traf heute eine aus 3 Offizieren beſtehende Abordnung des Dragoner⸗Regiments Numankia ein, deſſen Chef der Kafſer iſt. Die Deputation wird an der Frühjahrsparade teilnehmen, Berlin, 28. Mai. Die in heutigen Morgenblättern enthaltene Meldung über Ernennung des kommandierenden Generals des 14. Armeekorps von Bock u. Polach zum Ar⸗ meeinſpekteur, über Ernennung des Chefs des Militärkabinetts, Grafen Hülſen⸗Haeſeler zum kommandierenden General des 14. Armeekorps ſowie über die Ernennung des Generals von Machenſen zum Chef des Militärkabinetis, entbehrt jeder Begründung. SHongkong, 28. Maj. Unaufriedene Eingeborene griffen Tſcheunglaeung und Fungtſchung, zwei wohlhabende Dörfer im Tſchinghai⸗Diſtrikte an. Die Einwohner flüchteten nach Swatau. Man nimmt an, daß die Unruhen mit der Be⸗ ſteuerung zuſammenhängen. Prozeß Pöplau. * Berlin, 28. Mai. Die heutige Sitzung begann mit der Vernehmung des Zeugen Hofrat Kun oſw. Nachdem der Geh, Hofrat Krüger erklärt hatte, daß er die Genehmigung zur Ausſage von ſeiner vorgeſetzten Behörde nicht erhalten habe, wünſcht der Angeklagte Poeplau Auskunft darüber, ob der Zeuge Kunow etwas wiſſe, daß er(der Angeklagte) amt⸗ liches Material geſammelt habe. Der Zeuge erklärt, daß die Beantwortung dieſer Frage nicht im Rahmen der ihm zur Ausſage erteilten Genehmigung liege. So ſoll verſucht werden dieſe Genehmigung einzuholen. Hierauf wird Bebel vernommen. Er beſtätigt auf die Frage des Angeklagten daß er ſeinerzeit, ohne vom Angeklagten Material erhalten zu haben, ſchon im März 1901 den Fall von Erſchießung eines Schwarzen durch Hauptmann Kannenberg zur Sprache ge⸗ bracht hat. Darauf bekundete Abg, Arendt, daß ihm Rie⸗ mals Akten im Original oder in der Abſchrift aus dem Aus⸗ wärtigen Amte zugegangen ſeien. Ebenſo bezeugt Zeuge von Loßberg, daß Geheimrat Hellwig ihm über den Fall Peters weder eiwas aus den Akten vorgeleſen, noch ihm ſolche gezeigt habe. Hellwig habe ihm lediglich ſeine perſönlichen Anſichten über den Fall Peters auseinandergeſetzt. Hierauf wird das Protokoll des kommiſſaxiſch vernommenen Geh. Sekretärs Schneider verleſen, der mit aller Entſchiedenheſt verneint, daß er dem Angeklagten Materjal gegeben habe. Auch habe er weder gehört noch geſehen, daß der Angeklagte ſich Ma⸗ terial geſammelt habe. Gegenbeſuch der engliſchen Journaliſten. * Bremen, 28. Mai, Die Abreiſe der engliſchen Jour⸗ naliſten nach Hamburg iſt programmäßig heute morgen 8 Uhr exfolat. *London, 28. Mai. Die„Tribune“ ſchreibt; Die eng⸗ liſchen Journaliſten ſind geſtern nach einer durch die großgrtige aſtfreundlichkeit des Norddeutſchen Lloyd aufs angenehmſte ver⸗ laufenen Ueberfahrt in Bremen gelandet. Wir hatten wohl er⸗ wartet, daß die gute Natur des deutſchen Volkes ſich bei dieſer wälligenden Empfang waren wir doch nicht vorbereitet. Schon jetzt iſt erſichtlich, daß der Beſuch in mehr als konpentionellem Sinne ein geſchichtliches Ereignis darſtellt und die Engländer aller Parteien und Klaſſen werden den Wunſch haben, ihren tiefgefühlteſten Dank und die herzlichſte Erwiderung der Freundſchaftsäußerungen gllen denen in Deutſchland zum Aus⸗ druck zu bringen, die an dieſer großartigen Kundgebung teilge⸗ nommen haben. Der neue Regent von Brgunſchweig, * Brgunſchweig, 28. Maj. Der Landtag wählte Serzeg Johann Albrecht von Mecklenburg⸗Schperin einſtimmig zum Regenten des Herzogtums, Ueber den zukünftigen Regenten entnehmen ſpir der„N. G. ⸗C. nachſtehendes Groß, ſchlank, das längliche, etvas blaſſe Antlitz nur don einem dünnen, helblonden Schnurrbarte geziert und das Haupt mit auffallend hoher Stirn etwas kahl,— ſo präſentiert ſich die zußere Erſcheinung des Herzogs Johann Albrecht.„Abi Moclen⸗ burg“,— ſo nannten den Herzog ſeine Kamergden des Leib⸗Garde⸗ Huſaren⸗Regiments, dem er faſt fünfzehn Jahre als aktiner Offt⸗ gier angehörte. Kommandeur der Garde⸗Huſgren in Potsdam war damals der Pring Wilhelm von Preußen, und ſo hatte der fetzige Kaiſer den Regenten zum militärſſchen Untergebenen und trat ihm freundſchaftlich nahe. Es iſt zum Teil gewiß auf dieſe berſön⸗ lichen Beziehungen der beiden Fürſten zu einander zurückzuführen, daß der Herzog ſich in der Folge mit ſo voller Hingebung und ſo ernſtem Eifer der Förderung ünſerer kolonjalen Intereſſen zu⸗ wandte, für die der Kafſer bermehrtes Verſtändnis und geſteigerte Anteilnahme in allen Kreiſen des Volles erſtrebte. Die äußeren Daten des Lebenslaufes des Herzogs Johann Albrecht ſind mit wenigen Worten gegeben. Er kam am 8. Sep⸗ perurteilt worden, welche Strafe er auch verbüßt hat. Nun hak]f tember 185 E Gelegenheit dentlſch zeigen werde, aber auf einen derartig über⸗ 7 in Schwerin zur Welt, ſo daß er an der Schwelle des 50. Lebensjahres ſteht, und er iſt der 75 Sohn De 0 ſtorbenen Großherzogs Friedrich Franz II., des tapferen Führers im Kriege gegen Frankreich, gus deſſen erſter Ehe mit der Prin⸗ geſſin Auguſte Reuß⸗Schleiz⸗Khſtritz. Seine erſte Erziehung er⸗ hielt er auf dem Vitzthumſchen Gymnaſium in Dresden, befuchte 1878 die Kriegsſchufe in Metz, ſtndlerte von Oſtern 1879 öis zum Herbſt 1880 Jurg in Vonn und trat dann als Premierleutnant beim Garde⸗Huſaren⸗Regiment ein, bei welchem er bereits zuvor ebenſo wie bei dem mecklenburgiſchen Jäger⸗Bataillon Ne 14, 4 la Suite geführt wurde. Bei den Potsdamer Huſaren war 305 Herzog zuletzt Majox vom Stabe. Ex ſchied aus dem aktiven Dienſte aus, um 1895 die Wahl als Präſident der Deutſchen Koloniak⸗Gefellſchaft anzunebmen; bald nachher berſef der Kgiſer ihn auch in den Koloniglrat, Noch in demſelben Jahre beſuchte er ſelhſt Deutſchlands hedeußendſle Kolonie Oſtafrikg, und andere Reiſen hahen ihn, der pielleigee der „meiſtgereiſte“ deutſche Prinz iſt, durch faſt alle Länder Europgs nach Aſien und nach Nordamerika geführt. In ſeinem militäriſchen Verhältnis iſt er allmählich bis zum Genergl der Kavallerie geſtiegen. Die Univerſität Roſtock ernannte ihn, als ihren Förderer, 1901 zum Ehrendoktor in all ihren pier Fakultäten, Seine Gemahlin, geborene Prinzeſſin Eliſabeth von Sachſen⸗ Weimar⸗Eiſengch, iſt die zwejte und jüngſte Tochter des 1901 ber⸗ ſtorbenen Großherzogs Karl Alexander und der Prinzeſſin Sophie der Niederlande. Die Großherzogin Sophie gon Sachſen war(ine Art von Fingngzgenie und eine der reichſten Fürſtinnen Gurgpaz. Man ſagt, daß bei ihrem 1897 erfolgten Tode auch guf ihre Töchter ein bedeutendes Erbteil üherging. Der Neuhau der ruſſiſchen Flotte. Petersburg, 28. Maſ. Rietſch meldet: Am 21. Maf liefen auf der Newaſperft 2 Torpedoſchiffe Dielah und Raſto⸗ raſpny vom Stapel. Ihre Waſſerverdrängung beträgt 300 Ton⸗ nen, ihre Geſchwindigkeit 26 Knoten, die Baukoſten belieten ſich auf 530000 Rubel. Die Werftarbeiter befeſtigten an den Maſten Schleifen mit der Inſchrift„Leben und Freihejt“, Dieſe wurden aber auf Anordnung des Direktors Hippius entfernt. Zur Lage in Ruftland. 15 burg, 28. Mai. Der Abgeordnete Rodit⸗ ſch ep hat die von dem früheren Miniſtergehilfen Gurkop ihm zugegangene Forderung abgelehnt mit dem Hinweis, daß das Verbrechen, deſſen dieſer angeklagt ſei, nicht nur gegen das Geſetz, ſondern auch gegen die Ehrbegriffe verſtoße, Stimmen aus dem Publikum. Ladenſchluß am 31. Mai. Im Sinne der meiſten Ladenbeſitzer glaube ich zu handeln, wenn ich ſage:„am 31. Mai alle Läden geſchloſſen“, an einen Geſchäftsgang iſt an dieſem Tage doch nicht zu denlen, denn das hat der 12. Oktober v. J. bewieſen, darum alſo nochmals„die Läden zu am 31. Maj,“ Ein echter Mannemer Bürger, *** 85„„Ausſtellungsſchmerzen“. Ich war ſehr überraſcht aus der Samstag Mittags⸗Ausgabe Ihres geſch. Blattes zu erſehen, daß am Samstag Abend in der Ausſtellung das Konzert des Kgim⸗Orcheſters wieder im Hauzt⸗ Reſtaurant ſtatifinden ſollte. Es gibt doch eine ſehr große An⸗ zahl Beſucher reſp. Dauerkarteninhaber, die abends nicht oder nicht nur in die Ausſtellung geben, um Bier zu trinken, ſondern die eine Zeitlang promenieren und dabei Konzertgenüß baben möchten. Das letztere iſt aber bei den Konzerten im Haupi⸗ Reſtaurant ganz ausgeſchloſſen, denn das Stehen auf den Stufen an den Kaskaden iſt ſchon kein Vergnügen mehr zu nennen und weiter iſt das Konzert nicht zu hören. Einesteils iſt, beſonders bei gut beſuchten Abenden, wie am Freitag, das fortwährende Stoßen und Drängen der ein⸗ und auspafſierenden Beſucher ſehr ungngenehm, andererſeits werden durch das zuhörende Publikum die Ein⸗ und Ausgänge berſperrt, Und dabei iſt trotz dieſer Unannehmlichkeiten das Konzert nur einem bverſchwindend kleinen Teil der Beſucher zugänglich, wenn —3000 Leute auf den Stufen an den Kaskaden und im unteren Teile des Hauptreſtaurants Platz haben, ſo dürfte das piel ſein, Was beſagt dies aber einer Beſucherzahl von 50—60 000 Leuten gegenüber, wie ſie an gut frequentſerten Abenden erreicht wird? Außerdem muß der Platz, auf dem die Konzerte im porderen Teile der Ausſtellung abgehalten werden, unbedingt zentraler gelegen ſein, ſodaß man nicht erſt von einem Ende der Aus⸗ ſtellung bis zum anderen laufen muß, wenn man wieder einmal ein beſſeres Konzert hören will. Hioffentlich bedarf es nur dieſes Hinweiſes, um die Aus⸗ ſtellungsleitung zu veranlaſſen, dieſe Konzerte wieder, wie es woßl bon vornherein vorgeſehen war, auf dem Rondell⸗Platz bnr der Auguſta⸗Anlage abhalten zu laſſen, Es dürfſte dies der geeignetſte Platz ſein, wenn nicht zwingende Gründe(ungünſtiges Welter) dagegen ſprechen. Gegen die Abhaltung der Konzerte im Hauptreſtaurant habe ich ſchon früher viel ſprechen hören. Freitag Abend war das abfällſge Urtell darüber ziemlich all⸗ gemein und iſt es doch ſicher nicht die Abſicht unſerer rührigen Ausſtellungsleitung, durch leicht zn beſeitjgende Uebelſtände den Beſuch der abendlichen Veranſtaltungen einzuſchränken. P. W. 1 5* Mongte lang freut man ſich guf das Frühjahr und die Zeſt, wwo man pjeder, ohne ſich zu erkälten, wenigſtens hinter dem Rol laden bei offenem Fenſter ſchlafen kann. Wenn aber jemand glaubt, daß man ſich in der Nähe vom VPezirksamt bezie. der Zentral⸗Wache unter dem Schuße der Polſgel fühlt und es dort für kühig hält, der iſt auf dem Holzweg. Es kommt ſo häufig bos, namentlich Samstags und Sonntags, daß man durch einen Sölen⸗ lärm aus dem Schlafe geriſſen wird. Unruhige Nachtſchwärmer und Schwärmerinnen könnten doch ebenſogut direkt nach dem Arreſt beim Amtsgefängnis verbracht werden; muß denn immer die Na barſchaft geweckt werden? Wenn wirklich mitunter nach gräßeres Schwwierigkeit die Verhafteten untergebracht ſind, dann dält ſich immer noch eine Anzahl Intereſſenten 6 Stunde und noch Länger auf der Skraße laut unterhaltend auf, ſodaß durch eine derartige Aufregung und Aerger gn ein Einſchlafen ſo leicht nicht wieder zu denken iſt. Jedesmal hört man Beſchwerden aus den Jenſtern der Nachbarſchafk, aber in der Oeffentlichksit habe ich zu meinem größten Erſtaunen bis jetzt noch nichts geleſen. Wenn die belden Hauseigentümer gegenüber, wo ich das der⸗ gnügen habe, für teures Geld in dieſem ruhigen Viertel wohnen zu Hürfen, ſelbſt in den Häuſern wohnen würden, ſo wären nicher ſchon manche Klagen laut geworden. Ich war in derartigen ällen ſtets auf Seite der Poligei, nachdem ich aber Samstag früß(18. Mai) geſehen hade, wie ein Schuzmann dem einen Gegner eine heftigen Fußtritt auf den Leib verſetzte, daß er ſich krümmte un. wie ein Löe brüllte„mein Bauch, o mein Bauch“ und aßs eine halbe Stunde ſpäter vom Jenſter aus(es war ſchon hell) 9— legenheit hatte, die fauſtdicke Beufe am Kopfe zu ſehen, 195 de Mann nach ſeiner Angabe auf der Wache durch einen Schlüffelbun beigebracht urde, da kam ich wie auch ſchon wiederholt zu 5 Ueberzeugung, daß durch ein weniger eifriges Vorgehen feltene Schutzmannſchaft manehe dieſer Ruheſtörungen hermieden wür! 5 Hier ſollten die Hauseigentümer ganz energiſch vorgehen, um 1 den Mietern möglich zu machen, für die Dauer Straß wohnen bleiben zu können.. E. in dieſer 5„ *3 F ** n 1 1r Maunhein, 28. Mal! 0 v Seenteral⸗einzeiger.(benbblote) Sz Seite Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Mannheimer Jubiläums⸗Muſikfeſt. Es dürfte intereſſieren, noch einiges über die Soliſten des Jubiläumsfeſtes zu erfahren. Felix Sen ius, der ſchon heute hier eintrifft, um an Ort und Stelle das Studium ſeiner Lieder zu beenden, hat kürzlich in Tondon in der Queenshall einen ſenſationellen Erfolg gehabt. Von welcher Begeiſterung unſere Soliſten für ihre großen und gußergewöhnlichen Aufgaben erfüllt ſind, möge u. a. auch Alexander Heinemann beweiſen, der kürzlich auf die Anfrage, ob er als Baßbariton die etwas hoch liegende Solo⸗ partie in Bernekers Krönungskantate beibehalten wolle, er⸗ klärte, er bitte dringend, daß man ihm dieſe wundervolle Partie belaſſen möge, mit der er große Ehre einzulegen hoffe. Ueber Fräulein Lammen, die jugendliche Liederſängerin, hat kürzlich ein hervorragender Muſiker in einem Privatbriefe ein Urteil ab⸗ gegeben, daß allgemein bekannt zu werden verdient. Er ſchreibt, daß Fräulein Lammen eines der größten Talente ſei, die er ſeff langer Zeit kennen gelernt habe.„Eine Stimme von wunder⸗ poller Jugendfriſche und ſieghafter Schönheit, das glücklichſte Temperamtent bei auch perſönlich überaus anmutigem Weſen, muſikaliſch bis ins kleinſte Defail, ſo daß ſie ſchwierige Aufgaben ſpielend lernt und bewältigt, und von jenem feinen muſtkaiſchen Inſtinkt, den wir meiſt bei Holländern bewundern— mit einem Wort: eine junge Kraft allererſten Ranges, die in kürzeſter Zeſt zu unſeren begehrenswerteſten Konzertſängerinnen gehören wird.“ Der ſzeniſche Prolog zum Feſtakt im Nibelungenſaal am 31. ds. Mis. von Dr. Theodor Alt iſt bereits in Druck er⸗ ſchienen.(Bei Fr. Nemnich, zu beziehen durch alle Buchhand⸗ lungen. D. Red.] Das Werk zeigt in ſeinem deſchefdenen Um⸗ fana alle Vorzüge, die man dem Feſtſpiel des gleichen Autors zur goldenen Hochzeit des Großherzogspagres nachrühmen durfte, aber keinen ſeiner Mängel. Ein gewaltiger Gedankeninhalt reich an geiſtvollen, zum Teil nicht ohne Humor vorgetragenen Beziehungen, in vollendet ſchöner Form! Der Verfaſſer bediente ſich der Sprache und eines abſichtlichen Anklangs an den Schluß des Goetheſchen Fguſt. Hier iſt ihm einmal ein Werk aus einem Guſſe geglückt, wohl deshalb, weil ihm diesmal. bei der Feier eines freien Gemeinweſens, keine beengenden Bedingungen ge⸗ ſtellt waren Es iſt, was die Dichtung betrifft, ein Kunſtwerk vom erſten Range. Vom Inhalt wollen wir nicht zuviel per⸗ raten. Einem prunkvoll auftretenden, aber vornehm und würdig geſchilderten Herrſcher der vergangenen Zeit, die das alte Mann⸗ heim ſchuf, wird aus dem Munde einer hehren Greiſengeſtalt der Geiſt des ſeine Bürger in Freiheit wirken laſſenden modernen Stagtes gegenübergeſtellt als der Schöpfer des neuen, jetzigen annheim, der fortſchreitend auch der Schöpfer ſeiner Zukunft ſein muß. Zur ſozialen Menſchheitsidee erhebt ſich die gewaltige Schlußhymne. Wenn es dem noch unbekannten Komponiſten A. Parchet gelungen iſt, den hier mit höchſter Kraft in lapidarer Kürze ausgeſprochenen Grundwahrheiten des ſozialen Gedankens einen angemeſſenen muſikaliſchen Ausdruck zu verleihen, dann können wir uns auf einen wahrhaft erhebenden Augenblick gefaßt machen. Wir freuen uns herzlich, daß unſerer Vaterſtadt zu ihrem Ehrentage von einem eigenen Sohne ein ſolches Werk ge⸗ ſchenkt wurde, Freilich wird man auch ſagen müſſen, daß ein Gelegenheitsgedicht von ſolchem Werte auch nur von einem Manne geſchaffen werden konnte, der Inhalt und Bedeutung der Gelegenheit ſelbſt aufs Tiefſte erfaßt hatte. Frhr. v. Speidel. Die Meldung, der Generalintendant des Münchener Königlichen Hofthegters, Frhr. v. Speidel, werde infolge des Hoftheaterſkandals zurücktreten, wird von der Münchener Preſſe als unwahr dementiert. Münchner Richard Wagner⸗Feſtſpiele 1907. Die muſikaliſche Leitung der Münchner Feſtſpiele, die bekanntlich in der Zeit vom 1. Auguſt bis 14. September ſtattfinden werden, iſt nunmehr, wie folgt, feſtgeſetzt worden: Generalmuſikdirektor Felix Mottl! wird den erſten und dritten Nibelungenring und die vier Triſtan⸗ aufführungen dirigieren; Hofkapellmeiſter F. Fiſcher ſind die Meiſterſinger von Nürnberg und der zweite Nibelungenring übertragen; die Tannhäuſeraufführungen hat Hofkapellmeiſter F. Schalk von der K. K. Wiener Hofoper übernommen. Hochſchulnachrichten. Der ordentliche Profeſſor für Kirchen⸗ und Staatsrecht an der Univerſität Berlin, Geh. Ober⸗ regierungsrat Dr. Bernhard Hübber, iſt ſeinem Antrage ge⸗ mäß von den amtlichen Verpflichtungen entbhunden worden.— Der Ordinarius für Nationalökonomie und Statiſtik an der Univerſität Zürich, Dr. rer. pol. Heinrich Herkner, hat einen Ruf als etatmäßiger Profeſſor an die Techniſche Hochſchule in Berlin erhalten und angenommen; er wird ſein neues Lehr⸗ amt als Nachfolger des Geh. Regierungsrats Prof. Dr. Paaſche im Winterſemeſter 19077/08 übernehmen. Die Solome in Wien. Von einer fremden Operntruppe, dem Enſemble der Vereinigten Breslauer Theater, iſt, nachdem das Hofoperntheater dem verruchten Werke ünbeugſam den Eintritt verwehrt hatte, Straußens Salome nun den Wienern im Deut⸗ ſchen Volkstheater vorgeſtellt worden. Die Aufführung geſtaltete ſich zu einem Theaterereignis erſten Ranges und hatte ſtarken Erfolg: der Widerſpruch eines Teiles der Zuhörer rief nur noch ſtärkere Beifallsſtürme hervor. Sudermanns„Blumenboot“ fand, wie aus Prag gemeldet wird, geſtern bei der Premiere im Neuen Deutſchen Theater nach den drei erſten Akten eine freundliche Aufnahme. Der Schluß⸗ alt wurde abgelehnt. Eine Ausſtellung franzbſiſcher Künſtler wurde im Kaſſer Wil⸗ helm⸗Muſeum zu Krefeld eröffnet. Adelina Pattis letztes Auftreten. Aus Paris wird berichtet: In dem eleganten kleinen Theater, das Jean de Ressks in ſeinem Hauſe eingerichtet hat, iſt Adeling Pakti, die ſchon lange nicht mehr auf der Opernbühne aufgetreten war und ſich im Winter von dem großen Publikum in einem Londener Konzerk verab⸗ ſchiedet hakte, noch einmal in einer Aufführung des„Barbier von Sepilla“ erſchienen. Die Zuhörerſchaft, die ſich aus der beſten Pariſer Geſellſchaft zuſammenſetzte, bereitete der nun 64jährigen großen Sängerin, deren reife Kunſt noch nichts von ihrem alten Zauber eingebüßt hat, die lebhafteſten Ovationen und zwang ſie zu mehrfachen Wiederholungen. 5 HGoöhlenmalereien aus der Steinzeit. In den franzöſtſchen Pyrenäen, im Departement Arisge iſt eine neue prähiſtoriſche Höhle entdeckt worden, deren Wände mit einer Reihe bildlicher Darſtellungen geſchmückt ſind, die für die prähiſtoriſche Jorſchung von größtem Intereſſe ſind. Die Höhle liegt tief im Innern eines Berges, achthundert Fuß von der Erdoberfläche und dem Tageslicht entfernt. Ein Zufall führte zu der Entdeckung; zwei Touriſten drangen in das Innere der Höhle und ſtießen dabei auf die geſchmückten Wände; ſie nahmen einen Plan der unter⸗ irdiſchen Gänge auf und machten dann den Autoritäten auf dem Gebiet der prähiſtoriſchen Forſchung, Cartailhae und Salomon Reinach Mitteilung. Die Zeichnungen in der Höhle ſtellen 30 Büffel, Pferde, Hirſche und wilde Ziegen dar ſie ſind in gezeichnet und ein typiſches Beiſpiel palgeolithiſchen Stils. Au der Farbenton entſprſcht durchaus dem ähnlicher früher gemachter Entdeckungen und laſſen die Höhle als eine der älteſten erſcheinen. Die ſeltfamen roten Zeichen, die man an anderen prähiſtoriſchen Stätten gefunden hat, fehlen auch hier nicht. In den Weichen der Büffel ſind Wurfſpieße eingezeichnet. Man vermutet, daß die Bilder dieſer Höhle mit gewiſſen magiſchen Bräuchen und Hand⸗ lungen im Zuſammenhang ſtehen. Wichtige archäplogiſche Funde in Päſtum. In Päſtum, dem durch ſeine noch gut erhaltenen griechiſchen Tempel berühmten Ort in Süditalien, ſind neuerdings auf Veranlaſſung von Vittorih Spinazzola umfangreiche Ausgrabungen vorgenommen worden, die bereits zu wichtigen Ergebniſſen geführt haben. Es wurde eine ſehr alte Straße von neun Metern Breite aufgefunden, die aus rieſigen Blöcken gebildet iſt und zwei Fuß breite Bürgerſteige hat; man konnte auch noch die Wagenſpuren auf ihr bemerken. Die Straße iſt bis jetzt auf eine Strecke von 60 Metern aufge⸗ deckt. Jerner wurden viele farbige Terakotten, ein Tempel und eine archaiſche Inſchrift gefunden; die Inſchrift iſt ſehr wichtig, da ſie die Gottheft nennt, der der Tempel geweiht war. Schließ⸗ lich wurden auch viele Silbermünzen und zahlreiche Gegenſtände aus der Steinzeit, aus Bronze und aus Eiſen, darunter Meſſer, Armbänder, Amulette, Aexte, und ein ſehr altes Götterbild, auf⸗ gefunden. Die Entdeckungen beweiſen, daß Päſtum ein urglter Wohnſitz geweſen iſt. Vier Millionen für eine Kunſtſammlung. Wieder nimmt, wie gus Newyork gemeldet wird, eine große europäiſche Kunſt⸗ ſammlung ihren Weg über den Ozegn. Pierpont Morgan, der ſchon ſo viele Kunſtſchätze nach Amerika entführte, hat jetzt die Höntſchel⸗Sammlung von Bildhauerarbeiten, Schnitzereien und Möbel, die als eine der intereſſanteſten kunſtgewerblichen Sammlungen der Welt gilt, für eine Millian Dollar erworben, Obwohl die Ausfuhr von Kunſtwerken gus Frankreich nicht wie in Italien verboten iſt, wurden die Verhandlungen doch pöllig ge⸗ heim gehalten, da man eine Interpention der franzöſiſchen Re⸗ gierung befürchtete: jetzt iſt aber bereits die letzte Sendung der koſtbaren Werke auf dem Wege nach den Vereinigten Staaten. Morgan will einen großen Teil dem„Metropolitan Muſeum of Art“ überweiſen, das dadurch eine gußerordentliche Bereicherung erfahren wird, Die Sammlung iſt von größtem hiſtoriſchen Werte; ſie enthält biele Schnitzereien und Füllungen, die in den Zeiten der franzöſiſchen Revolution aus Kirchen und Paläſten entſernt Volkswirtschalt. Die Rheinſchiffahrts⸗A.⸗G. vorm. Fendel teilt uns mit, daß funſere geſtrige Nachricht über den Verkauf der ſog. Krahnwieſen bel Speher an die obengenannte Geſellſchaft unrichtig iſt. Auch ſeftens der Pereinigten Speyerer Ziegelperke pird die Nachricht dementfert. Die Meldung ging von pfälziſchen Blättern gus. 8 Mannheimer Produktenbörſe. Wegen der Feſtlichkeiten bleibt Freitag, den 31, Mai, die Produktenbörſe geſchloſſen. Die Kollmar u. Jourdan Akt.⸗Geſ., Uhrkettenfabrik in Pfors⸗ heim, erzielte laut Geſchäftsbericht im Jahre 1906/07 inkluſive des aus dem Vorjahre übernommenen Vortrages einen Fabrika⸗ tionsgewinn von 1202 285 M.(i. V. 780093). Die Unkoſten ſtiegen von 242 576 M. auf 385 231.; Abſchreibungen warden in Höhe von 159 681 M.(104 529.) vorgenommen. Als Rein⸗ gewinn verbleiben 707 8783 M.(432 988.); hieraus werden wieder 15 Prozent Dividende, diesmal auf das um 350 000 M. vermehrte Aktienkapitgl von 1 750000 M. gezahlt, 129 173 M. (45 000.) dem Reſervefonds überwieſen und 207 562 Mark (101698.) ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Wie im Verichte geſagt wird, iſt der Umſatz im abgelaufenen Geſchäfks⸗ jahr abermals geſtiegen. Ueber das laufende Jahr heißt es im Bericht, daß, ſofern die wirtſchaftliche und politiſche Lage nicht eine ungünſtige Wendung erfahren ſollten, ein befriedigendes Ergebnis erhofft werden könnte. Gothaer Lebensverſicherungsbank auf Gegenſeitigkeit zu Gotha. Im Jahre 1906 erhöhte ſich der Verſicherungsbeſtand durch 29.21 Mill. Mark(i. V. 26.21 Mill. Mark) reinen Zuwachs auf 921.41 Mill. Mark. Die Prämieneinnahmen betrugen 34.37(82.96) Mill. Mark, die Zahlungen und Rückſtellungen für Verſicherungsverpflich⸗ tungen erforderten 23.59(23.20) Mill. Mark. Aus Kapitalanlagen wurden 12.31(11,81) Mill. Mark erzielt. Aus dem Ueberſchuß bon 10 493 817 M.(9 579 716.) ſollen 9 431777 M.(Mark 9 009 401) der Gewinnreſerve der Verſicherungsnehmer über⸗ wieſen werden. Von den Geſellſchaftskavitalien ſind angelegt: 232.01(220.61) Mill. Mark in Hypotheken, über die der Ge⸗ ſchäftsbericht ausführliche Erläuterungen gibt, 51.18(48,04) Mill. Mark in Effekten und 24.95(28.31) Mill. Mark in Darlehen auf Perſicherungsſcheine. Die Prämienreſerve enthält 258.62(243.62) Mill. Mark. Wilhelma in Magdeburg, Allgemeine Verſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. Die Generalberſammlung genehmigte die Verteilung einer Divi⸗ dende von M. 75(i. V. 70.) pro Aktie gleich 25 Prozent (28¼ Proz). Die Weſtdeutſche Verſicherungs⸗Aktienbank in Eſſen beab⸗ ſichtigt, 2000 Gewinnanteilſcheine auszugeben, die den Aktionären zum Preiſe von 300 Mark für den Anteflſchein angeboten werden ſollen. Auf jeden Gewinnanteilſchein ſoll vor den andern An⸗ ſprüchen eine jährliche Dioſdende non 21 Mark entfallen. Die Hauptberſammlung, die darüber beſchließen wird, findet am 18. Juni ſtatt. Die Berliner Elektromobil⸗Droſchken⸗Akt.⸗Geſ. ſchließt mit einem Fehlbetrag von etiwda M. 90 000. de'. Ein⸗ und Ausfuhr im April, Nach dem vom Kaiſerl. Sta⸗ tiſtiſchen Amt herausgegebenen Apriſheft der„Monatlichen Nach⸗ weiſe über den auswärtigen Handel“ beträgt im Monat April 1907: 1. Die Einfuhr 5 156906 Tonnen berſchiedene Waren, 65 407 Stück Bieh und andere Tiere, 382 000 Hüte, 175 Fahr⸗ zeuge, 144 169 Uhren, 22 035 Faß Sglzheringe fremden Fangs, 1221 Vienenſtöcke, 36 414 Hektoliter Bier, 186 772 ganze Flaſchen Schaumwein; 2. die Ausfuhr 3 979 888 Tonnen verſchiedene Waren, 12 402 Stück Vieh uſw. 653 284 Hüte, 125 Fahrzeugs, 34 849 Uhren, 110 Faß Salzheringe, 72 Bienenſtöcke 48 084 Hekto⸗ liter Bier, 120 815 ganze Flaſchen Schaumwein. Seit Januar d. J. betrug die Einfuhr 18 018 629 Tonen verſchiedene Waren, 386 097 Stück Vieh, 1 874 790 Hüte, 369 Fahrgeuge, 539 985 Uhren, 321843 Faß Salzheringe fremden Fangs, 1225 Bienen⸗ ſtöcke, 184 535 Hektoliter Bier, 306 550 ganze Flaſchen Schaum⸗ wein; die Ausfuhr 14177 732 Tonnen verſchiedene Waren, 27 228 Stück Vieh, 2 823 193 Hüte, 306 Fahrzeuge, 151312 Uhren, 1821 Faß Salzheringe, 140 Bienenſtöcke, 173 993 Hektoliter Bier, 339 316 ganze Flaſchen Schaumwein. Ein Extragewinn des Stahlmerksverbandes. Die Verſpaftung iſt in der Lage, in den nächſten Tagen gus den im bergangenen Geſchäftsjahre angefammelten Rücklagen infolge günſtiger finan⸗ zieller Ergebniſſe rund 7½ Mill. Mark unter die Mitglieder zu verteilen. Dieſe Summe bildet einen Extragewing, der außer den erzielten Ueberbreiſen den Werken zugute kommk und nicht un⸗ weſenklich zur Erhöhung der Reingewinne beitragen wird. Die Verteilung erfolgt im Verhältnis zur Beteiligungsziffer. Die größte Summe bekommt der„Phönix“ mit rund 700 000., Deutſch⸗ Luxemburg erhält 400 000., die meiſten Werke erhalten meh⸗ rere 100 000 M. überwieſen.— Im neuen Verbandsbertrage iſt bekanntlich in Paragr. 33 wieder eine Rücklage vorgeſehen. Von der Zentrale für Spiritusverwertung in Berlin wird ver⸗ ſucht, für die ihr anhängenden ſüddeutſchen Bremner bei Regens⸗ burg eine Spritfabrik herzuſtellen. In dieſem Falle würden die ſüddeutſchen Fabriken eine Spritfabrik in Norddeutſchland errichten. Durl. Hof vm Hagen—.— 265. Foſth. Cell. u. Papferf. 24550— Verband Deutſcher Lackfabrikanten, E. V. Auf der Tagesord⸗ nung der Generalverſammlung vom 1. Juni ſteht als Hauptpunkt? „Die Notwendigkeit der allgemeinen Grhöhung der Ver⸗ kaufspreiſe für Oel⸗ und Spirituslacke ete., die Mittel ſowie Wege zu deren Durchführung.“ Zollerhühung in der Türkei. Nach einer Mitteilung der „Union Permanente des Delegues du Commerce Etranger“ i Konſtantinopel wird die Erhöhung des Einfuhrzolles auf 11 Proz. mit dem 25. Juni d. F. in Kraft treten, wenn bis dahin alle For⸗ malitäten erfüllt ſind. ** Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellung. In dem Konkurs der Erportfirma W. H. Nebel in Leſpzig, mit Filiale in Lyon, belaufen ſich nach dem vorläufigen Status dem„B..“ zufolge, die für das Leip⸗ ziger Geſchäft in Frage kammenden Aktiven auf etwa 84 000., während die Paſſipen mit rund 475000 M. anzunehmen ſeim dürften. Bei einer Verſchmelzung der Pilanzen von Leipzig und Lhon ſtellt ſich das Verhältnis der Paſſiven zu den Aktiven von 650 000 M. zu 80 000 M. Vorläufig iſt der Konkurs ſowohb in Leipzig als auch in Lyon getrennt angemeldet worden. Wegen Verkauf des Geſchäftes ſind Verhandlungen eingeleitet. B. Frankfurt a.., 28. Mai, Die heutige General, Ver⸗ ſammlung der.⸗G. für Hoch⸗ und Tiefbauten, Franffurt a. M. genehmigte die Verwaltungsanträge und ſetzte die Dipi⸗ dende auf 5 Proz.(wie im Vorjahre) feſt. B. Frankfurt, 28. Mai. Von der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank wurde die Zulaſſung der 4½proz. Obligationen der Mitteldeutſchen Boden⸗Kredit⸗Anſtalt Greiz, im Betrage don 10 Millionen zur Frankfurter Börſe beantragt. B. Frankfurt g.., 28. Mai. Anfangs März d. Js. wurde unter Mitwirkung der Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Hütteninduſtrie zu Frankfurt a.., der Mitteldeutſchen Eredit⸗ bank, der Deutſchen Nationalbank, der Kammanditgeſellſchaft guf Aktien in Dortmund und der Norddeutſchen Maſchinen⸗ und Arma⸗ turenfabrik G. m. b. H. in Bremen mit einem Aktienkapftal phon 1 400 000 Mark gegrndeten Metallwalzwerk G. G. Frankfurt a. M. Das Unternehmen beſchloß heute in ſeiner außerordenklichen General⸗Verſammlung, in der ſämtliche Aktien vertreten waren, einſtimmig den Ankauf des weſtfäliſchen Meſſingwalzwerkes Wil⸗ helm Frieg u. Co. zu Menden in Weſtfalen. Es iſt beabſichtigt, dieſes Spezialberfahren zur Verwertung nahtloſer Rohre zunächſt für Kupfer und Meſſing in eigener Regie auszubeuten. * Winnipeg, 28. Mai. Die Weizenſaat iſt unter gün⸗ ſtigen Umſtänden beendet. Die Anbaufläche iſt etwa 5 Proz,. kleiner als im Vorjahre. 35 Mannheimer Effektenbörſe vom 28. Mai.(Offizieller Bericht) Die heutige Börſe nahm einen ſtillen Verlauf und ſind bemerkenswerte Veränderungen nicht zu verzeichnen. Obligationen. Pfandbriefe. 416 Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk, 1902 99.25 b u. Seetransport 101.—8 7 M. 98.— b4½% Bad. Anilin⸗u.Sodaf. 103.—G LI* 8 „ unk. 1904 92.60 5[40½ Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.—G Kommunal 94.— bzJ3% Bürg. Braubaus, Bonn 102.—8 4% Herrenmühle Genz 99.50 G 93.—biſ4½% Mannb. Dampf⸗ 98.— bz] ſchleypſchiffahrts⸗Geſ. 99 50 bz 87.— G4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 93.— bz] Geſellſchaft 101.90 100.— bö½%% Oberrh.Glektrizitäts⸗ v. 1906 100.— bz] ſmwerke, Karlsruhe 90.— B 3½0ʃ% 8 93.— b4½ Pfälz. Chamokte u. 4% Mannh. Oblig. 1901 100.—], Tonwerk,.⸗G. Eiſenh. 102,5 „ 1885 93.— b⸗ 4½d% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff, 1888 93.— bz Waldhof bei Pernau in 1895 98.— bzſ[, Lipland 1898 93.— biſ4% Speyrer Braußaus 5 2* 3%„„ Städte⸗Anlehen. 3½% Freiburg i. B. 3½% Heidelbg. v. J. 1903 30˙% Karlsruhe v. J. 1896 3½9/ Lahr v. J. 1902 40% Ludwigshafen 40%5 5 8 * 2 2 2 22 1 12 2* 8 7 1904 93.— bzſ..⸗G. in Spener 97. 9% 1905 08.— b Speyrer Ziegelwerke 10 1906 100.— C½% Südd. Drahtinduſtr. 10 6½% Pirmaſens unk. 1905 93.— 54½% Tonm. Offſtein.⸗G. 3½% Wiesloch v. J. 1905—.— Dr. H. Loſſen, Worms 99. Juduſtrie⸗Obligation. 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 104.30 B 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 ½% 103.— G Aktien. 5 Banken. Brief Geld 5 Brief Geld Badiſche Bank— 166.— Br. z. Storch. Speyer—— 100.— Gewbk. Speyer 50% m—.——— Werager, Worms—.— 100. Pfälz. Benk—.— 100.—[Pormſ. Br. v. Oertge. 84.— Giolz Hyp.⸗Bank 190.— bf. Preßh. u. Sptfabr.—. 186. Pf. Sp.⸗u. Kdh. Hand.—.— 140. ef Trausvort Rhein. Kreditbank. 199.p 11. Verſicherun 8 Nhein. Ouv.⸗Bank dbe 190.50/n. 9f 60. Röſc Seer Sldd Ban 14.— e mannh. Damyfſchl. 65.—— Giſenbahnen, 5 Lagerbaus—— 29.— Pfälz. Ludwiasbahn 227.——.— Bad. Nück⸗ u. Mitverſ. 575— 385,.— 9 Nae„ Aſſeenrran: 1480— Nordhahn 137.——.— Continenkal. Verſ. 425.— 429.—, Heſlör. Sbraßenbahn 82.—— Mannb. Verſſcherung 505.— 497.— Enem. Induſtrie. Oberr. Verſich.⸗Geſ. dene 76 .⸗G..chem. Induffr..——.[Mürtt. Transv.⸗Verſ. 675.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 460.——.— Induſirie. Cbem. Fab. Goldenba. 180.———.⸗G. f. Seilinduſtrſe—.— 143 Verein chem. Fabriken—.— 325 8“ Pingler'ſche Mſchfbr. 129 50 128.80 Verein.Delfabriken 1a1,. amallliribr Kirrwell. Wſt. A⸗W. Stamm 76—.— Smaillw. Maifammer———. 1„ Vorzug 105,.50—. Ettlinger Spinnerei Brauereien. Hüttenh. Suinnerei 90.— Bad. Brauerei 110 50 110— Farlsr. Maſchinenbau 205.50—.— Binger Aktienbierbr,——Mahmfbr. Haid u. Neu 275.—— 33 —.— —.— Eichhaum⸗Braueref 142— 141.30 Mannh. Gum u. Asb.—.— 144. Elefbr. Rühl, Worms 99 50 68 800Maſchinenf. Badenia 201.— Ganters Br., Freibg.—. 108.—Oberrh. Elektrizitt—.— 30.— Kleinlein, Heidelberg—.— 193. Pf. Nähm. u. Fahrradf. 134.50 e. omb. Meſſerſchmitt 71.— 70—Portl.⸗Zement Hdlbg. 154.50 158.— üdwigsh. Brauereſ 245.——- Südd. Drabt⸗Ind. 139.50— Mannb. Aktienbr. 141 30Südd. Kabelwerke Pfalzbr. Geiſel, Mohr—„——. Berein Freib. Ziegelw. 180—— Brauerei Sinner 245 Speyt, 49.50 Br. Schroedl, Golbg.—.— 210. Wirmüble Neuftadt—.— 184,— „Schwartz, Spener—.— 125,— Zellſtofffabr, Waldhof „ Ritter, Schwetz.—.— FZuckerfbr. Waghäuſel—.— 115,50 „S. Weltz, Speyer—.— 84.—Zuckerraff. Manng.. Die Börſe bleibt am nächſten Donnerstag, den 30. Maß und Freitag, den 31. Mai, geſchloſſen. 5 Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers) * Frankfurt a.., 28. Mai.(Tel) Jond börſe, Die Börſe eröffnete im Anſchluß an die geſtrigs flaue Tendenz der Londoner Schlußbörſe und Newyork reſexvierter Haltung. Das Geſchäft war ruhig und die hieſig Börſe zeigte ein luſtloſes Ausſehen. Bei der großen Inſolvenz 6. Seite. Generals⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Munnheim, 8. Maf⸗ ſhares bedeutende Engagements unterhielt, ſollen die Ver⸗ bindlichkeiten erheblich ſein, infolgedeſſen auch die Stimmung von ſeiten der Spekulation eine gedrückte war. Auffallend war, daß heute von ſeiten der leitenden Banken wenig In⸗ tereſſe an dem Geſchäft bemerkt wurde. Von ſeiten der Berliner Börſe lagen ziemlich ſtarke Verkäufe vor, welche tellwoiſe zu niedrigeren Kurſen aufgenomnien werden. Bank⸗ aktien eröffneten bei ruhigem Goſchäft in ſchwacher Haltung, Diskontokommandit waren ſtärker gedrückt. Kreditaktien ziem⸗ lich behauptet, übrige Bankaktien Bruchteile niedriger, Deutſche und Darmſtädter Bank ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen. Montanaktien konnten nur unter mäßigem Verluſt untergebracht werden. Auf dieſem Gebiete war das Angebot mäßiger und zeigte ſich für dieſe Aktien ſogar Nachfrage. Das Zuſtandekommen des internationalen Schienenverbandes wirkte nach. Schiffahrtsaktien unterlagen der allgemeinen Tendenz. Bahnen ruhig, amerikaniſche matt bei luſtloſer Haltung. Fonds ſtill, heimiſche Anleihen behauptet, Ruſſen ſchwächer auf Petersburger Börſe. Im Induſtriemarkte be⸗ ſchränkten ſich die Umſätze nahezu nur auf Elektrizitätsaktien, welche bei ziemlich großem Angebot größere Verluſte zu ver⸗ zeichnen hatten. Trotz der günſtigeren Geldverhältniſſe machte ſich keine Belebung bemerkbar und war der weitere Verlauf der Börſe wenig verändert. Deutſch⸗aſiatiſche Bank ſchloß mit einem erneuten Verluſte von 53 pCt. An der Nachbörſe ruhig und behauptet. Es notierten Kreditaktien 206,10, Diskonto 168,20, 168,50, Lombarden 21, 21,10. Nach Ermittlung der zur Feſtſetzung der Zinsſätze er⸗ pählten Kommiſſion ſtellten ſich im heutigen Liquidations⸗ geſchäft die Zins⸗ und Prolongationsſätze für Reportgeld e PCt., Diskonto 494—½ PCt., Kreditaktien 456 bis 38 PCt., Südbahn 4,8—6 PCt., Oeſterr. Staatsbahn 453— PCt.; Prämien auf öſterr. Kreditaktien per ultimo Juni 1,75 PCt., per ultimo Juli 2,60 pCt., Diskontokomman⸗ dit per ultimo Juni 1,80 pCt., per ultimo Juli 2,75 PCt., Lombarden per ultimo Juni 0, 85 PCt., per ultimo Juli „20pCt. VVVVVV 5 Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. 75 n Schluß⸗Kurſe. 15 Neichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. „ Wechſel. 7 17 45 18 — 28 27, 28 15 0 Amſierdäm: kurz 169.15 169.15 garis kurz 81 416 81.38g Belgien„ 81.008 81033 Schweiz. Pläze„ 81 25 81.25 Italten„ 81.20 81.25Wien 84.925 84.90 DLondon„„ 20.44 20.445 Napoleonsd'or 16.25 16.25 9 lang—.——.— Privab⸗Diskont„ 475 Staatspapiere. A. Deuiſche. 27. 28 81½ Oſch. Reichsanl 93.90 93.90 Tamaulivas 8 20 88 90 „„ 388.85 83.85 Bulgaren 88.25 68.30 zſepr. konſ. St.⸗Anl 93 90 94.05 1% Griechen 1890 49 90 49.90 „ 83.75 81 75 5 italien. Rente—.— 103.— baß. St.⸗A.—.— 10085 4, Oeſt. Sülberr.—.— 99.45 95.— 95—ſ„ Papfierr.—.——— „ 93.25 93.10 Oeſterr. Goldr. 99.10 99.— 5 55 60„00, 93.— 92.85 Portg. Serie 1 67.70 67 70 bayer..⸗B.⸗A. 101.— 101.— dto. III 68.40 68.40 1ſ do. u. Allg.⸗A. 93.90 93.80 4½ neueRuſſen 1905 91.20 90 75 „ 84.— 84.—1 Ruſſen von 1880 74.75 7450 4 Heſſen 100.75 100.75 4 ſpan. ausl. Rente 95.— 95. 3 Heſſen 81.55 81.40 4 Türken v. 1908 87 30 87.50 Sachſen 883.40 88 354 Türken unif. 93.70 93.70 „Mh. Stadt⸗A.os 92.60 92.70 4 Ungar. Goldrente 94.— 98 85 n8 1„ Kronenrente 93.65 93.70 105„, Gold⸗A. 1887—.——.— eee 1808 97.— 96.80] Verzinsl. Loſe. 5 Egypter unifizirte—.——.—3 Oeſt. Loſe v. 1860 152.90 152.10 Mexitaner äuß. 97.80 97.75 Türkiſche Loſe 140.— 139.40 2 0 inn. 65.ä——.— 83 Alktien induſtrieller Unternehmungen Bad. Zuckerfabrit 113.75 113.80] Ver. Kunftſeide 329.— 325.— Add. Immod. 94.50——Lederw. St. Ingbert 78— 78.— ichbaum Mannb. 141.50 140.50 Spicharz 126— 126.— g. Akt.⸗Brauere! 141.— 141.— Walzmühle Ludw. 168— 168.— arkakt. Zweibr. 106.50 106.50 Fabrradw. Kleyer 312.— 311.— eltz z. S. Speyer 84.— 84.— Maſchinenf. Hilbert 93— 92.75 nentw. Heidelb. 153 50 154.— Maſch. Arm. Klein 120.— 119.— nentf. Karlſtadt 127.— 127.— Maſchinenf. Baden. 199 50 199.50 ad. Anilinfabrik 459.— 458.80 Dürrkopp—— 364.— Fh.Fbr. Grlesheim 239.50 238.— Maſchinf. Gritzner 213.— 213.— chſter ffarbwerk 429— 430.— Pfätz. Nähmaſch.—.——.— t 320.50 319.— em.Werke Albert 391— 389 90 duſtri 139— 1389.— eumul.⸗F. Hagen 200.— 200.— 5 leWerl 69.50 68.80 Ung. Gll⸗Geſellſch. 197.— 197.80 Füdd. Kabelwerke 132.80 182.80 dmener 125— 122.50 Elktr. Geſ. Schuckert 109.50 107.50 Allg..⸗G. Stemens 170.— 169.— Bergwerks⸗Aktien. 221 70 220 89 Sarpener 116.50 115.50 Hibernia—.— deordig 6840.— 340.— Weſterr. Alkali⸗A. 215.50 213 75 iſch. Luxembg. 184.— 184— Oberſchl. Giſenakt, 107.— 107.— drichsh. Bergb. 167.80 166.— Ver. Königs⸗Laura 224.— 222.50 lſenkirchner 193.— 192.50 Roßleben 10600 10600 Pfandböriefe. Prioritäts-Obligakionen. Kt,Oyv.⸗Bfdb⸗ 99.50 99.3 J 40% Pr. Pfdb. unk. 14 99.25 .B. Pfobr.oß—.———31 15 100.25 Föopt 1910 99.30 99 30 95 ypB. Pfob, 100.80 100.80 92.10 93.80 93 60 93.60 0% Pr. Bop.⸗Fr. 92.80 99.80 te. Bd. Pfd. vdo 98 60 98.60 99 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 45.50 46.20 Schnellprf. Frkthe. 188.30 183.30 Oelfabrik⸗Aktien 130.— 130.— Schuhfab. Herz Frkf. 125.50 125.50 Seilinduſtrie Wolff 146— 146.50 Lampertsmühl 95.75 95.90 Kammg. Kaiſersl. 181.— 181.— Zellſtoff Waldhof 321.50 820.— 205 80 204.50 —— 99.25 100.25 96.75 92 10 93.60 4*** 97* 5 05 90. 3% Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 34/ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ vp.⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ bl. unkündb. 12 99.10 4% Rh. H. B. Pfb. 03 89 25 99.2⁵ 14* 1907 99.25 99 25 99.30 1912 100.— 100.— 1917 100.50 100.50 92.— 92.— 96.— 96.— 99.— 99.— 98 50 99 50 99 10 k. 12 99.60 92— 92.— alte 93.— 1904 92 60 „Com.⸗Obl. 375„ 1914 93 75 vpebl, unt 10 100 50 100 50 93.— „ Com.⸗Obl. 179055 98 15 98 50 5 v. 1891 98 40 93 40 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 100.— 100— 8%„Com.-Obl. 9 98.40 37/% Pf. B. Pr.⸗O.—.— 93.50 v. 98/06 2½0 Iſtal. ſttl.g. E. B.—.— 69.65 4% Pr. Pfbb. unk. 9 99— Mannz. Verſ.⸗G.⸗A. 495.— 495.— der Firma Brunton u. Co. in London, welche in Kupfer⸗ 9 Aklien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Berbacher 224.— 224.—[ Oeſterr. Süd⸗Lomb. 21.10 Pfälz. Maxbahn 139 20 139.20 Oeſterr. Nordweſtb.—.——.— do. Nordbahn 133— 132.50 Vit. B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 125.70 125.20 Gotthardbahn Hamburger Packet 129.— 128 40 Ital. Mittelmeerb. Nordd, Lloyd 11650 115.30[„ Meridionalbahn 14.50 141.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb 144.30 144.30 Balttim. Obio 92.70 91.70 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 136.— 136.—] Oefterr.⸗Ung. Bank 126 60 126.70 —.— —.— —.——— Badiſche Bank Berg u. Metallb. 134.— 133.50 Oeſt. Länderbank 111.80 111.80 Serl. Handels⸗Geſ. 15150 150 10„Kredit⸗Anſtalt 206.30 206.10 Comerſ. u. Disk.⸗B. 115— 115.— Pfälziſche Bank 100.— 100.— Darmſtädter Band 130.— 129 30 Pfälz. Hyv.⸗Bank 188.— 188— Dentſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effetten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank 224 10 223 30 160— 154.50 106 40 106 25 168.60 168.20 141 70 140 10 Preuß. Hypothenb. 112.50 112 70 Deuſche Reichsbk. 154.70 154.70 Ahein. Kreditbank 139.50 139.50 Rhein. Hyp. B. M. 189— 183.— Schaaffh. Bankver. 140.95 128.50 202 50 202 50 Südd. Band Mhm. 113.50 113.75 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 155 30 154 70 Wiener Bankver. 165.50 135.70 Nationalbant 122 40 121 50 Bank Ottomane 140.— 140 Fraukfurt a.., 28. Mai. Kreditaktien 206 20, Staats⸗ bahn 144—, Lombarden 21.10, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93.95, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 168.20, Laura ——, Gelſenkirchen 192.50, Darmſtädter 129 50. Handelsgeſellſchaft 150.30, Dresdener Bank 140.50, Deutſche Bant 223.40, Bochumer 221.— Northern—.—. Lendenz: matt. Nachbörſe. Kreditaktien 206.30, Staatsbahn 144 30, Lombarden 21.—, Disconto⸗Commandit 168.50, Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 28. Mai.(Tel.) Fondzbörſe. Die Mattigkeit der geſtrigen Auslandsbörſen, namentlich von Newyork, veranlaßte bie Spekulation wiederum zu Abgaben, die, obwohl nicht ſehr bedeutend, doch empfindliche Kurs⸗ rückgänge von 2½ 3½ PpCt. verurſachten. Banken büßten zumteil mehr als 1 pCt. ein. Von Bahnen verloren Kanada im Anſchluß an Newyork 4 pPCt. Warſchau⸗Wiener ſtellten ſich auf fortgeſetzte Realiſationen um 42 Ct. niedriger. Fonds litten gleichfalls unter der ſtarken Verſtimmung. 190er Ruſſen gaben 298„Ct. nach und Türkenloſe 1½ PpCt. Nach Erledigung der geſtrigen Verkaufsaufträge wurde die Haltung bei ſehr geringen Umſätzen zwar etwas ſtetiger, eine Erhöhung der Kurſe war damit aber nicht verbunden, obwogl die Tagesſpekulation vereinzelt Deckungen vornahm. Täg⸗ lich kündbares Geld notierte 4 pCt. und darunter, Ultimo 43½4 pEt. In der zweiten Börſenſtunde ſchwankten auf dem Induſtriemarkte die Kurſe um Bruchteile eines Prozents. Das Geſchäft ſpielte ſich zwiſchen der berufsmäßigen Speku⸗ lation ab. Privatdiskont 43 PCt. Berlin, 28. Maf.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.35 214 80 J gombarden 0 Nußt. Anl. 1902 7690 76.60 Kanada Pacifte 188 90 165 50 31½% Neſchsanl. 24.— 83.90 Hamburg. Packet 128 70 128.80 30% Reichsanleihe 83.70 83.60 Nordd. Llord 116 20 115 60 3% Bad. St.⸗Anl. 83.50 93.20] Dunamjt Fruſt 16140 161.50 5½ B. St.Obl. 1000 29 d8 10 Kicht⸗ u. Kraftanl. 119.50 118 50 %% Bapern 345» 70 Dochnmer 222.10 221 0 37 o% Heſſen 93.10—— Konſolidakion—— 40 Heſſen 84— 61.60[ Dorfmunder 73.20 72— 88.30 88.30 Gelſenkirchnen 103 20 18— 4% Pfbr. Nb. W. B. 38 30 98.30 Harpener 206.20 205.20 5% Chineſen 100.99 100.80] Hibernia 4% Italiener—=103.10 Hörder Bergwerke—.——.— 4½ Japaner(neu) 92.70 92.70 Faurabütte 224.20 228 10 1860er Loſe. 152.30 Pöönir 201.50 201 30 4́ Baat ad⸗Anl. 84 10 84.90 Nibeck⸗Monten 189.— 158.50 140 50 140.10 361— 363— 165— 160.70 245 50 245.50 Kreditaktien 205,70 205.80 Berk.⸗Märk. Ban! 157.— 157.— Berl. Handels⸗Geſ. 151.— 150.60 Darmſtädter Bank 129 70 129.10 Murm Nevier Aniltn Treptow Braunk.⸗Brik. D. Steinzeugwerke Deutſch⸗Aſiat. Bank—. 152.20] Düſſeldorfer Wag. 298.10 297.50 Deutſche Bank(alt) 224 10 223.5) Elberf. Farben(alt) 550.— 550— 5„(ig.)—.——.—Meſtereg. Alkaltw. 213.70 212.— Disc.⸗Kommandit 163.60 16860 Mollkämmerei⸗Akt, 141.80 141.50 Dresdner Bank 141.20 140.50 Chemiſche Charlot. 202— 203.— Rhein. Kreditbank 139.50 139.— Tonwaren Wiesloch 128.— 128.50 Schaaffh. Bankv. 140.10 139.50 J Zellſtoff Waldhof 322— 319 70 Lübeck⸗Büchener—.— 188—Celluloſe Koſtheim—.— 235.— Staatsbahn 144.— 144.,40 Nüttgerswerken 135.— 135.— Privat⸗Discont 4½ 0 W. Berlin, 28 Maf.(Telear.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 206 50 206— Staatsbabn Diskonſo Komm. 169.— 168.60 Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 28 Maf. Anfangskurſe. 144.40 144 60 21.20 29.70 6% Rente 94.70 94 60 Türk. Looſe 155.——— Maltener—— 103— Banque Ottomane 710.— 707.— Spanier 93.20 93.10] Rio Tinto 2280 2200 Türken unif. 98.65 93 60 Londoner Effektenboͤrſe. London, 28. Maf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 4% Reichsanleihjhe 82˙/ 82.] Southern Paciſie 89½ 77— 5% Chineſen 101 ½% 101½ Chicago Milwaukee 131— 127½ 4½%8 Chineſen 98˙½% 98½ Denver Pr. 8 35%% Conſols 84% 84¼ Atchiſon Pr. 97— 96— 2% Italiener 101¾ 102—Loufsv. u. Naſhv. 114½ 112ʃ½ 4% Griechen 49%½; 49½ Union Paeifie 140%½ 1863/ 8% Portugieſen 69½ 692/ Unit. St. Steel com. 835 325/ Spanjer 92 ½% 9½-„„ pref. 100˙%/ 9955 DTürken 93½ 93— Eriebahn 22— 20% 4% Argentinier 83% 83— Tend.: träge. 3% Mexikaner 338/% 33/] Debeers 2677 257 4 J% Japaner 881½% 88¼ Chartered 1 Tend.: ſtill. Goldfields 8½%/ Ottomanbank 184/ 18¼/ Randmines 5% 5˙%5 Rio Tinto 91— 87½ Eaſtrand 4— 4— Braſtlianer 81½ 81 Tend.: ſtill. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 28. Mai.(Tel.) Produktenbör ſe. Neben der von den nordamerikaniſchen Börſen gemeldeten Steigerung lag heute keine ſonderliche Anregung von außen vor. Hier war das Angebot zunächſt wieder zurückhaltend, mußte aber bei geringer Kaufluſt entgegenkommen, um einen beſcheidenen Umſatz in Weizen und Roggen zu ermöglichen. Hafer blieb vernachläſſigt. Nüböl ermattete merklich und namentlich erlitt Mai eine Einbuße. Wetter: ſchön. 1 255 2— Berlin, 28. Maf.(Telegramm.) Preiſe in Mari pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 2 28 27. 28 Weizen per Mai 201 50 210.— Mais per Mai 14625— „Juli 208— 207.75„ Jult 1 „Sept. 199 50 195, epft:: Roggen per Mai 208.— 205—Rüböl per Mai 7450 7350 „Juli 204.75 204 25„Oktbr. 66 90 66.0 „Sept. 181— 180.— F0— Haſer per Mai 198 25 195.50 Spiritus 70er looo-—— Juli 197 75 197.— Weizenmehl 28.50 28.70 „Sept. 166.— 166.25 Roggenmehl 27.80 27680 Bud apeſt, 28, Mai.(Telegramm.) Getreidemarkt. 27 28. per 50 kg. per 50 kg Wetzen per Maii———— willig——— ſteiig „„r 10 1045 1043 10 44 Roggen per Ma!———— willig 3255C *„ lt. 874 8 75 8 72 873 Hafer per Maii———— willig——— ſtetig „ Ell⸗ 70 797 701 702 Mais per Mat———— willig 608 6009 ſtetig „ 90 608 609 Kohlraps p. Aug. 15 50 15 60 ruhig 1550 15 60 ruhig Wetter: Bewölkt. Liverpool, 28. Maf.(Anfangskunſe.) 277 28. Weizen per Juli.03— ſtetig.02/ ruhig Se.04.04— Mais per Juli.11½ kuhig.11½ ruhig 55„Sept..10¼.104½ * N Laudesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 27. Mai 1907. Die Zurückbaltung im lokalen Verkehr dauert ſortgeſetzt an und beſchränkt ſich auf den nötigſten Bedarf. Trotzdem darf die Geſamt⸗ tendenz als feſt bezeichnet werden. Weizen, in ſchweren Qualttäten, böher. Roggen infolge der Ausfuhr deutſchen Erzeugniſſes nach Rußland ſehr knapp und teuer. Gerſte in Brauware geſchäftslos, in Mahl⸗ und Futterware geſucht und weſentlich höher. Mais kommt in jeßiger Jahreszeit mehr oder weniger warm an, wird aber trotzdem zu ſteigenden Preiſen gekaufſt. Hafer knapp und wiederum etwas höher zu bewerten. Auch Mehl iſt gefragter und höher. Kleien und Futtermehle unverändert. Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualitat und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 00 09—00.00, fränkiſcher 00.00-00.C00 bayeriſcher M. 00.00— 00.00, Rumänier, M. 21.75 bis 22.50, Ulka M. 22.00—23.00, Saxonska M. 00.00—-00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00—00.00, La Plata M. 22 25—22.75, Amerikaner M. 00.00— 00.00, Kalifornter M. 00.00-00.00. Kernen: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel 00.)—00.00. Noggen: württembergiſcher M. 00.00—00.00, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Gerſte: württmb. M. 00.00—00.00, Pfälzer(nominell) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche M.).00—00.00, Tauber M. 00.0000.00 ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—900.00, württembg. M. 19.75—20.50, ruſſiſcher M. 00.00—00.00, Mais Mixed M. 00.09— 00.00, La Plata geſund 16.25—16.50, Yellom M.—00 00 Donau 16.25—16,50. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg incl. Sack: Mehl Nr. 0 M. 3.50—32.), Nr. 1 M. 300—30.50, Nr. 2 M. 28.50—29,00, Nr. 3 M. 27.00—27.50, Nr. 4 M. 25.00—25.50. Suppengries M. 31.50.—32.00, Sack Kleie k. 10.00(ohne Sack). %%ͤ] ́ Marx& Qoldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 36 und 1637, 28. Mai 1907. Proviſionsfreil — 5 eee 1 Ver⸗ cra Wir ſind als Selbſttontrahenten käufer— 9 unter Vorbehalt: 0% 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 125 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen.310— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 48 Benz& Co., Rbein. Gasmotoren. Mannheim 214— Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 24 afr— Bruchſaler Branerei⸗Geſellſchaft 97 8 Bürgerbräu, Ludwiashafen— Chemiſche Fabrik Heubruch— 58 zfr Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A„ 8 8 8 Lit. B 70 zfr 75 Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 158— Filterfabrik Eninger, Worms— 26 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 9¹ 7 Frankenthaler Keſſelſchmiede—— 95ift Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg 167 Herrenmſühle vorm. Genz Heidelberg— 11¹ Lindes Eismaſchinen 182— Linoleumfabrikl, Maximiliansaun 12¹ Lothringer Baugeſellſchaft. Metz 98 8 Lur'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen— 110 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 327 Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97 Neckarſulmer Fahrrad 171 2555 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 12⁴ Pheinau Terrain⸗Geſellſchaft— 1161fr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim 142 140 dergl. vollbezahlte junge 140 1858 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M 265 M. 250 Rheiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim 115 8 Rheinmühlenwerke, Mannbeim— 15¹ Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11⁴ Nombacher Portland⸗Cementwerke 132— Staßhlwerk Mannheim 117— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Marnheim 10³ 5 Süddeutſche Kabel Marnbeim, Genußſcheine— Mm un Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 134 Unionbrauerei Karlsrue 65⁵ Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim Mes Waggonfabrik Raſtatt 112— Waldhof Bahngeſellſchaft— 5 öfr „ Inmmodiliengeſellſchaft e Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsrube Zuckerfabrik Frankenthal Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum, flür Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes; Fritz Kauſer. für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfeldet; fär Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apſel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mülle. (Produktenbörſeg —0* Mannheim, den 28. Mai 1907 7. Seite. Zum Salson-Schluss verkaufe meinen dass der Einkauf dieser Artikel jetzt ein positives Ersparnis ist. Ferner ofteriere in Schmwarzen Schuhwaren für Herren, Damen und Kinder mein Riesenlager von ca. 72065 für 10 Tage extra Es kostet während der 10 Tag oder Kinderstiefel: bülle. e ein Herren-, Damen- .50 fk,, sonsk kegulärer Preis.— Mk. 6— 15 .— . 1 15 55 10.— 11 15 5 12.— 33 35 33 14.— 53 35 16.— 13 3 1* Lämpchen,(d. 3½ Stunden brennend, 50 fl. per 100 Stück Springmanm's Drogerie E I, 4, Breitestrasse. Guamne Reabattmarken! — a0overanſtaltet werden. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt) Zegenüber Fischer-Riegel. EBe Freye Fsbaece Luftkurort. eacdl. S HhaganGd. Stat. SPPeEHau. mleiden bäder. Ausgedehnte Parkanlagen— Fischerel Grosser Wasserversand.— Post, Jelegraph und Telephon Badearzt: Dr. Ketter Prospekte gratis 3278] J. Mayer, Badbesitzer. 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Hier müß die Rekſaine in geſchickter Weiſe eingrelfen, ſodaß der ſremde Beſucher unwillkürlich 0 Wenn der Beſucher in jeder Pub⸗ dain kömmt, Sie aulzuſuchen likation der Ausnellung, ſei es der Garteubankatalog, der Kuuſt⸗ katalog oder der Führer durch die Ausſtellung, durch Manuhein⸗ und Umgebung fortwährend an Ihre Firma kriſnert wird kommnten Sie ihm ſo bekannt vor, daß er beim Einkauf in aufſucht. t, bei deiſt es mithin, Zu⸗ erſter Linie Sie 6253/IV TFaſcher t inigung. bezirksamtlich genehmigt— ürztlich empfohlen. buſſe Auſtalt ſür geſunde Aufarbeitng von Federube am hieſigen Platze. Maſchinen⸗Einrichtung mit fachmänniſcher Leitung. 70051 J. Hauschild, 8 2, 7. flen Spezialität: intenſives Reinigen, Desinſtzieren u. Wieder⸗ beleben der Bettfedern durch Dampf mit eleklriſchem Kraftbetriege, ſowie Waſchen der Betthüllen.— Garanuttert leiſtungsfähigſte 2028 2020 gebenſt, ſich an der Illumination in recht reichem Maße beteiligen zu wollen. Friedrich Baumgart, Felenhon 2492. An die perehrl. Einwohnerſchaft! Zur Feier des Stadtjubiläums ſoll in der bevor⸗ ſtehenden Hauptfeſtwoche, und zwar am Jounkag, 2. Juni, abends van 9 Ahr ab eite Illumination der Stadt Zu deren Beſtchtigung werden die Großherzog⸗ lichen und Erbgrofzherzoglichen Herrſchaften nach Schluß der an jenem Abend ſtattfindenden Theatervorſtellung(gegen /10 Uhr) eine Kundfahrt ausſühren, die ſich vom Theater aus vorausſichtlich zwiſchen den Quadraten 4 2 und 3 durch die Bismarckſtraßze, Kaiſerring, Heidelberger⸗ ſtraßze, Planken,§ſtliche Hälfte und obere Breiteſtraße zum Schloß erſtrecken wird. Die verehrliche Einwohnerſchaft, insbeſondere die Anwohner der erwähnten Straßen erſuche ich er⸗ Mannheim, den 25. Mai 1907. Der Gberdüdenmees 5 Martin. 2 Verband Deutscher Handlungsgehülfen Kreisverein Mannheim-Ludwigshafen. Donnerstag, den 30. Mai(Fronleichnamstag) Tagesausflug in die Pfalz Abfahrt.05 Uhr ab gudwigshafen mit Sonntagskarte. Alle Mitglleder Freitag, 31. Mai, nachmittags. Auf Einladung der Stadk: Teilnahme an den Deukmal⸗Enthüllungs⸗Feierlichkeiten Treſſpunkt: 3 Uhr pünktlich in„Stadt Athen“, D 4, 11. 72063 U ·recht zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Jubiläums-Ausstellung Maunheim Treff's Losthalle für Milch, Butter, Käse, Apfelwein, Apfel- weinsekt, Limonade etc. befindet sich imn Vergnügüngspark am, Kinderspielplatz“ Hfnter der„lustigen Wittwye.“— Zivile Preise. Angenehmer, schattiger Aufenthalt 6 ———— K 4, 4. K 4, 4. Großer Guirlanden⸗Derkauf, Keine verbrannten, nur prima grüne friſche Ware. Dekorationen werden fachgemüß ausgeführt 720⁰3 für Handels- und Gswerhetrelende, Gastwirt⸗ schaften und Restaurationen ste. Ist im qubl- ldums-, Ausstellungs- u. Kongressjahre 1907 das mit den Stadtteilen Käferthal, Waldhof, Neckarau und Rheinau. 8 72. Jahrgang 1907 5 elegant gebunden. 20 3 4. 8 Grosse Ausgabe: Mk..— 5 Kleine Ausgabe: Mk..— 8 Dem Adressbuche ist eln kolorlsrter Ueberslchts- 28 plan von Mannhelm-Ludwigshafen mit Vororten nehst 0. Plan des Grossh. Hof- u. Nationaltheaters heigegsben. K Finzelner Plan. FPrels 78 Pfg. 8 Aufgezůogen Mk..— 8 Zu bezlehen durch alls Zuchhandlungen sowWie durch 5 den Verlag: 8 228 4 8 I. l. Maas aeBügürüserei,.f. B. l. 6,2 Teiete ur s B 6, 2 945 E KAAN e Bitte. In der Arbeiterkolonie Ankembuck macht ſich wieder der Mangel an Kleidungsſtücken aller Art Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Unterhoſen, Socken und beſonders an Schuhwerk— fühlbär. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Vertrauensmänner und Freunde des Bereins die herzliche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Be⸗ kleidungsgegenſtände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen entweder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt und Station Dürsheim — oder an die Zentralſammelſtelle in Karlsruhe, Sophienſtraße 25 eingeſandt werden. 55 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe, Sophten⸗ ſtraße 25, gütigſt abgeführt werden. Karlsruhe, im März 1907. Der Ausſchuß des Landesvereins für Arbeiterkolonſen im Großherzogtum Baden. Niederlagen in Mannbeim bei a n und Kolonialwarengeschäften. Elne Wonnung v. 5 Zimmer nebſt Zubeh. ſowie im gleichem Hauſe 4 Zimmier vart. ign Seiten⸗ od. Hintervau für Lagerkaum per Stellen suchen. [Liden Ottöber zu mieten geſucht. 77 Schrlfllihe Offerien init An-0 6, gy e des Preiſes unt. Nr. 6715 zu vermieten. Junger Sommis 20 Jahre alt,. d. Colonialwaren⸗ Delicateſſen⸗Branche durchgus verlraut(tücht Dekorateur) ſuch! Stelung auf 1. Juli. Offerten u. Nr. 6907 a. d Erped ds. Bl. an die Expedinon ds. Blattes. Wfrtschatten mieten. 2. Stock. Bureau. Awei ſchöne Läden mit Zubehör in IT 6, 7, zu ver⸗ Näheres T 1, 6, 4 ſieigesbehtg.f 2 Zimmer und Küche von Gut rentierendes Haus mit igzaſne 8830 ruhigen kinderloſen Leuten] Weinwirtſchaft in ſchöner Lage in beſſerem Hauſe geſucht. bei Mk. 1baoo Anzahlung zu verkaufen. 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Zur öſfentlichen Kenntnis: Die diesjährige Aushebung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Mannheim findet vom 1. vis 13. Juli D. J8., jeweils vormiltags ½8 Uhr beginnend, im Saale der Reſtanration„Zur Kaiferhütte“ 5 Seckeuheimerſtr. 11a bahier, ſtatt. 10512 Es haben zu erſcheinen, die beim dieszjühelgen Muſterungsgeſchäfte: A. für untanglich Erklärten, „zum Landſturm Vorgeſchlagenen, er zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen, d. für kauglich Befundenen, e, die von den Truppenteilen abgewieſenen Einjährig⸗ Freiwilligen, ſerner „bieſenigen Militärpflichtigen, welche ſich zur dies⸗ jährigen Vormuſterung nicht geſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Mlilitärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Vorladung be⸗ kaunt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die derſtärkte Obererfatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage flatt, an weichem die betreſfſenden Mtlitärpflichtigen zur Aushebung zu erſcheinen haben. Es haben daher an dieſem Tage die Eltern des Rekla⸗ mierten ſpäteſtens vormittags ½10 Uhr im Aushebungs⸗ lokal zu erſcheinen. 8 In denſenigen Fällen, in welchen zufolge der Aus⸗ gebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdienſt gelangen, bezw. im Militärdienſt ſtehen würden, kann die Zuxrückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin beantragt werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 7½ Uhr normittags in reinem und nüchternem Zuſtande im Aus⸗ hebungslokale zu erſcheinen und ihre Milikärpapiere (Coſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. — Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäߧ 20 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vyrteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Ein⸗ zuſtellende“ behandelt werden Wer ſich der Geſtellung böslich Enlziteht, wird als un⸗ ſicherer Dienſtoflichtiger behandelt, er kann gußerterminlich gemuſtert und ſofort bei einens Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinberten haben ein ärztliches Zeugnfs einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern Her ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſte ramt⸗ lich beglanbigen zu laſſen. II. An die Bürgermeiſterämter des Amtsbezirks: Vorſtehende Bekanntmachung iſt durch die Bürger⸗ meiſterämter wiederholt in ortsüblicher Weiſe öffentlich be⸗ kannt zu machen und über den Vollzug innerhalb 8 Tagen Anzeige anher zu erſtatten. Znu den Aushebungsterminen haben die Herren Bür⸗ germeiſter aus dem Landbezirke nur dann zu erſcheinen, wenn Neklamationen ſcheiden ſind. Mannheim, den 23. Mai 1907. Der der Exſatzkommiſſion des Außhebungs⸗ bezicks Manuheim: ihrer Ortsangehörigen zu verbe⸗ Dr. Bechtold. 2 + —* Schiffahrtsſperre. Auf die Dauer der Feſtfahrt anläßlich der Anweſen⸗ heit Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich von Baden in Mannheim am 3. Juni ds. Is. wird die Rheinſtzecke von der Eiſenbahnbrücke bis zur Mündung des Floßhaſens am gengnunten Tage von vormittags 11 Uhr ab bis nach beendigter Feſtfahrt für den allgemeinen Schiſtsverkehr zund für die Floßfahrt geſperrt. Das wird den a mit dem Anfügen zür Kenntnis gebracht, daß den Weiſungen der an den heiden Endpunkten der geſperrten Stromſtrecke aufgeſtellten Wahrſchauen, welche eine gelb⸗rot⸗gelbe Fahnen führen, Folge zu leiſten iſt. 10513 Mannheim, den 26. Mai 1907. Großh. Nheinbauinſpektion. Kunpferſchmid. Betanntmachung. Verkauf von Altmaterial. Das Altmaterial, eirca: 19000 Kg. Gußeiſen, 8 000 Kg. Bandagen und kleine Zahnräder, 000 Kg. große Zahnräder, 6 000 Kg. altes Eiſen, 5 000 Kg. Drehſpähne(Stahl), 200 Kg. altes Kupfer und 100 Kg. Rotguß, welches im Straßenbahndepot lagert, ſoll im Wege des öffentlichen Angebots zum Verkauf ge⸗ langen. Die Beſichtigung des Materials kann jederzeit wührend der üblichen Geſchäftsſtunden erſolgen. Die diesbezüglichen Bedingungen ſind bei dem unter⸗ zeichneten Amte, Zimmer Nr. 15 erhäktlich. 30458 Angebote ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Ver⸗ kauf von Altmaterial“ verſehen, bis ſpäteſtens 12. Juni ds. 38., vormittags 10 Uhr einzureichen, woſelbſt die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Mannheim, den 23. Mai 1907. Städtiſches Straßenbahnamt: 8 Söwit. 585 Kohlen⸗ und Holzlieferung. Für kommenden Winter werden benßtigt: A. für Gr. Gymnaſium hier: Ca. 2400 Ztr. Ruhrbrechkoks für Zentralheizung. Ca. 180 Ztr. Nußkohlen J oder 11 Korngröße. Ca. 80 Str. Fettſchrot. Ca..Ster tannenes Scheiterholg. b. für Gr. Blindenerziehungsauſtalt Ilvesheim: Ca. 2500 Ztr. Ruhrbrechkoks für Zentralheizung, Ca. 200 Ztr. Nußkohlen L. Korngröße. Geſl. Angebote zu a. mit Preis für Lieferung frei in in den Keller, a b. mit Preis ab Schiff oder Logerplatz wollen bis 15. Juni ds. anher eingereicht werden. Mannheim, den 27. Mai 1907. Großherzogl, re Föhrenbach. perlobungs⸗Hnzeigen liekert ſchnell und blllig r. B. Baasſiche Buchidruckerei S. m. b. B. Behanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 55340 1J. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß am Montag, den 27. ds. Mts. nachmittags vorausſichtlich mit der Ver⸗ legung der letzten Kreuzung der Straßenbahnlinie nach dem linken Induſtriehafen⸗ ufer bei der Kammerſchleuſe begonnen wird. Infolge die⸗ ſer Verlegungsarbeiten fällt die Abſperrung der Kammer⸗ ſchleuſenbrücke vom Montag, den 27. ds. Mt, ab, auf die Dauer von 2 Tagen nötig. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerksver⸗ kehr verboten. 105²⁰ Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10 R. St..B. und§ 121.Str..⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen be⸗ ſtraft. Mannheim, 25. Mai 1907. Grußh. Wetieksamt: Polizeidirektion. Dr. Korn. Sekannimachung⸗ 4• Das Einfangen von 5 Hunden in hieſiger Stadt betr. Eingefangen und im Tier⸗ aſyl untergebracht ein her⸗ renloſer Hund. Beſchreibung: Race: Schnauzer. Farbe: rehbraun, ſchwarzer Rücken, weiße Bruſt. Geſchlecht: mätrnlich. 10525 Mannheim, 25. Mai 1907. Gr. Bezirksamt: Pöligseidirektion. Konkurſe. Ny. 5297. Das Konkurs⸗ verfahren über den Nachlaß des Agenten Philipp Fink in Mannheim wurde nach Ab⸗ haltung des Schlußtermins aufgehoben. Mannheim, 23. Maf 1907. Der Ger Großh. Amtsgerichts 13: Gutmann. Bekaunkmachung. Die Jubiläumsfeſt⸗ lichkeſten der Stadt Mannheim betr. Anläßlich, der Jubiläums⸗ feſtlichkeiten der Stadt Mann⸗ heim bleiben am 31. Mai d. J. unſere Geſchäftszimmer, ſowie dieſenigen unſerer ſämtlich. Steuereinnehmereien mit Ausnahme der Steuer⸗ einnehmerei IV geſchloſſen. Mannheim, 27. Mai 1907. Großh. Finanzamt: Dr. Ber nauer: 39469 Süddeutſch⸗öſterreichiſch⸗unga⸗ riſcher Verband Teil II Heft 10). Auf 1. Juni 1907 wird der Nachtrag X eingeführt, wel⸗ cher neue Frachtſätze für raf⸗ finſertes Petroleum enthält. Karlsruhe, 25. Mai 1907. Großh. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. 72⁰⁵0 Sütdbenſch⸗ Uerreichiſch unga⸗ riſcher Verband. ([Kohlenausnahmetarif Teil V Heft). Auf 1. Juni 1907 werden von Karlsruhe Hafen. Kehl, Maunheim, Mannheim In⸗ duſtriehaſen und Maxau nach Neutte und Vils. Stationen der k. k. öſterreichiſchen Staatsbahnen direkte Fracht⸗ ſütze eingeführt, deren Höhe bei den Tariſſtationen zu er⸗ fragen iſt. Karlsruhe, 25. Mai 1907. Großh. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. Grus⸗ Ferſteigernng. 39461 Aiede den 4. Juni 1907, vormitiags 10 Uhr wird der Graserwachs nachſtehenden ſtädt. Parks und Anlagen auf unſerem Bureau, L. 2, 9, Zimmer Nr. 19 u. 20(2 Stock) öffentlich und losweiſe verſteigert: Vom Rheindamm, Von der Rheingewann, Vom Schlangenwörth, Vom Hinterſchledig, Vom Park im Schnickenloch, Vom Park auf der alten Fohlenweide, Vom alten Kugelſang, Vor dem Hauptfriedhof u. den Rabatten. 30461 Mannheim, 24. Mai 1997. Tiefbauamt: Eiſeulohr. aus 72057 Bekauulmachung. Nr. 560811. Der Gemeinde⸗ at Ladenburg hat behufs Au⸗ 0 von Vorgärten in der Bahnhofſtraße die anderweilige Feſtſetzung der Baufluchten für die genannte Straße be⸗ antragt. 10524 Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwen⸗ dungen dei dem Bezirksamte oder dem Gemeinderat Laden⸗ burg binnen 14 Tagen vom Ablauf des Ta es an vorzu⸗ heingen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt aus · gegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwen⸗ dungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Ein⸗ ſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamſs, Zimmer 42, und des Gemeinderats Laden⸗ burg zur Einſicht offen. Mannheim, 26. Mai 1907. Gr. Bezirks⸗Amt IV: Eppelsheimer Bekauntmachung. Am Hauptſeſttage des Stadt⸗ jubiläums Freſtag, den 31. ds. Mts. finden keine Sit⸗ zungen und Verhandlungen ſtatt; unaufſchiebliche drin⸗ gende Anträge wolle man vormittags bis 10. Uhr ein⸗ reichen; im übrigen ſind die Kanzleien geſchloſſen. Mannheim, 27. Mai 1907. Großh. Amtsgericht. Gießler. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter N, Band VI,.⸗Z. 43, wurde heute. eingetragen: „Firma„Süddeutſche Getreide⸗Preßhbefen⸗ und Spiritusfabrik Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Betrieb einer Getreide Preßhefen⸗ und Spiritusfabrik. Das Stammkapital, beträgt 90,000 Mark. Als Geſchäftsführer iſt beſtellt: Friedrich Röhm, Mannheim. Geſellſchaſt mit beſchränkter Haftung. Der ſellſchaftspvertrag iſt am 8. Mai 1907 feſtgeſtellt und am 21. Mai 1907 abgeändert worden. Die Geſellſchaft be⸗ ſtellt einen Geſchäftsführer!“ Oeſfentliche Bekanntmach⸗ ungen der Geſenſchaft erfol⸗ gen. durch die Deutſche und Konbitor⸗ Zei⸗ in Stuttgart. Bäcker⸗ tung“ Mannheim, 24. Mai 1907. Großh. Amtsgeri ſcrirerr L A Ziehung 6. Juni 1907 Baν SGeld sofort mit So% aus- zahlbar /W. 8 = E J. Hauptgewinn 25 . 5000 NM. 2. Kanßptgewiun 5 2000 M. 2 10 Geſeinne 6000 f. 125 488 Geslune 2 5 12,000 H. —55 Besto e 18. 50% der Eiannahme wird— — 1% 10 Mk. Losealh* 5 10 90 6 250 4* empflennt das Generai-Behſt 2= 1 Strassburgik, J. Stürmerkasgestt öe. In Mannbeim: M. Herz- verger, E 3, 17, A. Schmitt, R 4, 10, C. Struve, Hoch- schwender, G. Ungert, C. Kirehheimer, A. Drees- bach. 71389 um Waſchen und Flicken wud ullgenomimen. 7013 Senn e Sel Sthn Frtnes 8 Pfiugſtſamslag in der Ausſtellg. ein Spitzentaſchentuch gegen gute Belobnung 1 0 Fundbureau 1. 4. 7001 Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter& wurde heute eingetragen: 1. Band III,.⸗Z. 142, Firma„P. Pfiſterer: in Schriesheim: Die Firma iſt erloſchen. 2. Band VII,.⸗Z. 100, Firma„Alfred A. Falch“ in Mannheim: Die Firma iſt geündert in„Alfred A⸗ Talch Inh. Ro bert Scharffe“. Alfred Adolf Falch iſt geſtorben, das Ge⸗ ſchäft auf Robert Scharſſe, Kaufmann in Heppenheim a. B. übergegangen, der es unter der Firma„Alfred A. Falch Inh. Robert Scharffe“ weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Ge⸗ ſchäfts begründeten Forder⸗ ungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Ge⸗ ſchäfts durch Robert Scharffe ausgeſchloſſen Geſchäfts⸗ zweig: Fabrikation von Dach⸗ pappen und chem. techniſchen Produkten. Großhandel in Mineralölen. 3. Band VII,.3. 179, 82 Firma„Münchener As⸗ phaltwerk KoꝓpꝓP& Cie.“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitze in München: Mar⸗ tin Bruckner in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt und berechtigt, in Gemeinſchaft mit dem Geſellſchafter Auguſt Kopp in Mannheim die Ge⸗ ſellſchaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Der Geſellſchafter Auguſt Kopp in Mannheim iſt nur in Ge⸗ meinſchaft mit einem Proku⸗ riſten zut Vertretung der Geſellſchaft und Fedne der Firma berechtigt. 4. Band XII,.⸗Z. 287: Firma„Kaufhaus Sa⸗ muel Kaufmann“ in Mannheim⸗Neckarau. Inha⸗ ber iſt: Samuel Kaufmann, Kaufſmann in Mannheim⸗ Neckarau. Geſchäftszweig: Kaufhaus Manufaktur⸗, Kurz⸗, aren und 15 5 Band XII,.3. B8: Firmage ebpold Schlach⸗ ter“ in Mannheim, J I, 15, Inhaber iſt Leopold Schlach⸗ ter, Kaufmann in Mannheing Geſchäftszweig: Spezialhaus für Händler und Marktleute en gros& en detail-Lager und Handel in Kurzs, Ga⸗ lanterie- und Spielwaren. 6,. Band XII,.⸗Z. 239: Firma„Chem. Hand: ſchuhwaſcherei Mann⸗ heim Marie Schwär“ in Mannheim, Schwetzinger⸗ ſtraße Sta. Inhaber iſt: Max Schwär Ehefrau Marie geb. Baumann in Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Che⸗ miſche Handſchuhwaſchebei. Mannheim, 25. Maſ 1907. Gr. Amtsgericht J. N r +*** Fleiwillige Verſteigerung. Wichtig für Bauunternehmer. Mittwoch, 29. Mai 1907, nachmitiags 2 Uhr werde ich im Auftrage der Eliſe Geiſinger hier im Pfand⸗ lokale Q 4. 5 hier gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: Schreinerarbeiten, wo⸗ runter eine Partie%½ em ſtarte Zimmertüren—6 eie aſt⸗ für Weiß⸗ W̃᷑ rei. 49292 Mannheim, 28. Mai 1907. Fränzle, Gerichtsvollzieher. Imungs⸗Verſteigerung. Mittwoch 29. Mai 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokal Q 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel verſchiedener Art und Sonſtiges. Mannheim, 28. Mai 1907. Fränzle, Gerichtsvollzieher. 00 beſſeter Abfunſt findel giie Pflege dei Ileiner Famtlie auf dem Lande. Off. unt. Nr. 7010 an die Exped. d. Bl. Lenser N U 4. 9a 4 ev. 3 Zimmer⸗ wohnung,. S per 1. Juli zu veren. 48976 Mäbeles 37, 2 377 25.— S Stock. 2Zinmer l. üche Ael 55 S 6, 37, 2. 4897 7 U. 49298 et. — Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 1725 1. Im Wege der Zwaugs vollſtrecküng ſollen die in Ilvesheim belegenen, im Grund⸗ duche von Ilbesheim, zur Zeit der Emnagüng des Verſteiger⸗ uugsvermerkes auf den Nanen des Manrers Heinrich Schan⸗ din in Ilvesheien eingetragenen, nachſtehend beſchriebenen Grund⸗ ſtücke an Mittwoch, 24. Juli 1907, vormittags 9½ Uhr durch das unterze chnete Nola⸗ ktat tien Rathauſe zu Ilvesheim verſteigert werden. Der Verſſeigerungsvermerk iſt am 23. A ril 107 in das Grund⸗ huch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grunbhuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreſſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht' die Aufforderung, ſoweit ſie zur Zeit der ttragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuüch nicht exſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerüngstermine vor det Auſſorderüng zur Abgabe von Gehoten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen, widrigen falls ſie 0 der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verleilung deß Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpiuche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, wele ein de⸗ Verſteigerung enigegenſtehendes Necht haben, werbel aufgefordert, vor der Erteilung des Juſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verkahrens her⸗ beizufübren, widrigenfalls füt das Recht der Verſteigerungs⸗ exlos au die Sielle des ver⸗ ſtelgerten Gegenſtandes tritt. Veſchretbung dir zu verſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Band 2ʃ, Heft 18, zeichnis J. .-Z. 1, Lfde. Ni. der Grund⸗ ſtücke im BB. 11 Lagerb.-Nr. 79 Flächeminbalt 1 ar do am Haus⸗ garten im Ortseiter Jätz ung M. O. 2, Lide. Nr der Grundſtücke in B I 2. Lagerb.⸗Nr. 86, Fi lächenüh. 65 m Hoftagite ebenda. Hie⸗ rauf ſteht ein einſtöck⸗ iges Wohnhaus iſtit gewölbtem Keller und WO bnungsanbaunut Stall nebiſ einem an⸗ gebautens bweinſtau hlerzu Anteit an Lab.“ Ner. 85; 98 qum Ein⸗ ſahrt, Schätzüng M. 2500.— M. 2800.— Ladenburg, den 23. Mai 1907. Großh. Notariat als Vollſtreckungsgericht. PDr. Ritter. 72050 Haudelshochſchulkurſe. Am Donnerstag, den 30. und Freitag, den 31. Mai ds. Is., fäallen die Vor⸗ leſungen und Uebungen der Handelshochſchulkurſe des Fronleichnamsfeſtes bezw. des Ilvesheim, Beſtandsver⸗ 300.— Hauptfeſttages des Stadt⸗ jubilklums halber aus. 30462 Mannheim, 27. Mai 1907. Kuratorium der Handelshochſchulkurſe. aulgng Perein Mannheint.(E..) Unser Verein ist zur Teil- nahme an det Eſthällung der Stanobüder auf den Scblossplätzen am Freitag. den 31. Mai, mächmittags ½½4 Uhr eingeladen. Wivpitten unssre verehrlichen Mitglieder sich an der Feier reclit zahltreich beteiligen zu Wollen Lusammenkunft späte⸗ steus bis 3 Uhr mittags im Ver⸗ eiuslokale. 30018 Der Vorstand. Ccd. Immer 97 2 Tr., gut mßbl. 15 41 4 zu v. 7003 4. 8* 75 ee bol. 1 Bring) drei 1U 6, 16˙85 ſch. gut indul. 48953 Zim an 805 35 9. Tulnſtr. 13 Tlebben monl. 2 Jenmer zu vernieten. 7019 Unt Arlenb Fanebesch Dupay —Hanſahaus. Pe, oſp. u. Neferenz. grat. 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