Abonnement: Gadiſche Volkszeitung) Piennig wonatlich, Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt dez incl. Poſt⸗ der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegkamm⸗Abteſſs „Journal Maunheitse Telefon⸗Nummern: Nr. 250. ð 00 e 5 85 Erſcheint wöchentlichh zwölf Mal. Direktion u. Buchhaltung 1449 e 5 Druckerei⸗B An⸗ E 6, 2. Geleſenſte und verbreitelſte Jritung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. he e Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktion 377 Auswärtige Inſerate„„ 30„ 2 2 2„12 Expedition und Verlags⸗ Dis dielameele. 1 Mt Gigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. dbachhaung 18 Montag, 3. Juni 1907.(Abendblatt.) 72ͤ ͤ ͤvbbbbbbbbbbPbPbPbGbGbPbGbGTGbTbPbTbTbPTPbGbPTbTbTbcc Das Mittel⸗ und Volksſchulweſen Mannheims in der Gegenwart. Mannheim iſt nicht nur eine Handels⸗ und Induſtrieſtadt, ſondern auch eine Schulſtadt im umfaſſendſten Sinne des Wortes. In Bezug auf Mannigfaltigkeit der Bildungswege zu dem Zwecke, daß alle Arten und Grade der Befähigung zu der für das Individuum, wie für die Geſamtheit gleich wünſchens⸗ werten Entwicklung gelangen, wird Mannheim zur Zeit ſchwer⸗ lich von einer anderen deutſchen Stadt übertroffen. In die dem höheren Unterricht geſtellte Aufgabe, eine erweiterte all⸗ gemeine Bildung zu vermitteln, teilen ſich in Mannheim vier Rnabenmittelſchulen, die ſämtlich nach einer in ganz Baden herrſchenden Gepflogenheit auch den Mädchen offen ſtehen und don ihnen auch tatſächlich beſucht werden, ſowie eine höhere Mädchenſchule. Die Berechtigungen der Knabenmittelſchulen ſind für das Großherzogtum Baden im Sinne ihrer Gleich⸗ wertigkeit ſeit 1905 neu geordnet 1. Die Mittelſchulen. a) Das Großherzogl. Gymnaſium(9 Klaſſen⸗ kufen). Seine Eigenart verleiht ihm die Pflege der beiden klaſ⸗ ſſchen Sprachen(Latein und Griechiſch). Außerdem umfaßt der Lehrplan als verbindliche Fächer Religion, Deutſch, Franzöſiſch (bon Quarta an), Mathematik, Naturwiſſenſchaften, Geſchichte, Geographie, Zeichnen, Schreiben, Turnen, Singen, als wahlfreie Fächer Hebräiſch, Engliſch, Stenographie, geometriſches Zeich⸗ nen, Handfertigkeit(Papp⸗ und Holzarbeiten). Das Schulgeld beträgt 108 M. Zahl der Schüler 1905/06: 591. b) Das Realgymnaſium(9 Klaſſenſtufen) nimm: eine Mittelſtellung ein zwiſchen dem humaniſtiſchen Gymnaſium und der Realſchule. Als verbindliche Sprachfächer hat es einer⸗ ſeits Latein, andrerſeits Franzöſiſch(von Quarta an) und Eng⸗ liſch(bon Untertertig an). Dazu treten Religion, Deutſch, Geo⸗ graphie, Geſchichte, Arithmetik, Geometrie, darſtellender Unter⸗ kicht, Naturgeſchichte, Phyſik, Chemie, Freihandzeichnen, Schrei⸗ ben, Singen, Turnen. Das Schulgeld iſt wie für die übrigen Realmittelſchulen auf 84 M. feſtgeſeßt. Zahl der Schüler: 646. ) Die Oberrealſchule(9 Klaſſenſtufen) hat ſich aus kiner Anzahl lateinloſer Realklaſſen entwickelt, die früher als Parallelabteilungen den unterſten Jahrgängen des Realgymna⸗ ſiums angegliedert waren. Sie verdankt ihre heutige Selbſt⸗ ſtändigkeit und Bedeutung der durch die Kulturbedürfniſſe der Neuzeit bedingten erhöhten Wertſchätzung der realen Bildungs⸗ ſtoffe. Unterrichtsfächer ſind: Religion, Deutſch, Franzöſiſch (bon Sexta an), Engliſch(von Untertertia an), Geographie, Ge⸗ ſchichte, Mathematik, Naturgeſchichte, Phyſik, Chemie, Zeichnen, Geſang, Turnen; als wahlfrei Stenographie und Latein. Eein organiſcher Beſtandteil der Oberrealſchule iſt die Handelsmittelſchule(Parallelabteilungen der Klaſſen Untertertia, Obertertia, Unterſekunda). Sie bezweckt, den jungen Leuten beiderlei Geſchlechts vor dem Eintritt in das kauf⸗ männiſche Geſchäft neben der erforderlichen Allgemeinbildung dasjenige theoretiſche Fachwiſſen zu vermitteln, das ſie zum der⸗ einſtigen Einrücken in verantwortliche Stellungen befähigt. Zahi E ſium) baut ſich auf einem dreiklaſſigen lateinloſen Unterbau auf mit Franzöſiſch als einziger Fremdſprache. Von Untertertia au gabelt ſich die Anſtalt(unter differenzierter Verwendung der Parallelabteilungen) in einen Realſchulzweig mit Engliſch als zweite Fremdſprache und einen Realgymnaſtalzweig mit Latein und Engliſch(von Unterſekunda an). Angeſtrebt wird ein drit⸗ ter Zweig, ein Gymnaſialzweig ab Unterſekunda mit Griechiſch. Das Charakteriſtiſche der Reformſchule beſteht in dem Nach⸗ einander der verſchiedenen Sprachen mit relativ hoher Stunden⸗ zahl anſtelle des Nebeneinander mit relativ niedriger Stunden⸗ zahl. Dieſe Anordnung ermöglicht ein Hinausrücken der Ent⸗ ſcheidung über die ſpäter einzuſchlagende Laufbahn, alſo eine erhöhte Berückſichtigung der individuellen Befähigung in Hinſicht auf die Wahl des Berufs. Die realgymnaſiale Abteilung, zur Zeit bis Unterprima ausgebaut, ſoll einen neunjährigen, die Realſchulabteilung einen ſiebenjährigen Lehrkurs umfaſſen. Schülerzahl: 491. e) Die Höhere Mädchenſchule umfaßt 10 Klaſſen⸗ ſtufen(10. bis 1. Klaſſe). Der Eintritt erfolgt mit dem ſchul⸗ pflichtigen Alter. Die Unterrichtsfächer ſind Religion, Deutſch, Franzöſiſch(von Klaſſe 7 an). Engliſch(von Klaſſe 3 an), Ge⸗ ſchichte, Geographie, Naturkunde, Handarbeit; wahlfrei Tanz und Stenographie. Ein organiſcher Beſtandteil der Höheren Mädchenſchule iſt ein Realſchulzweig(Parallelabteilungen von Klaſſe 4 an), deſſen Fortführung bis Oberprima nunmehr beſchloſſen iſt. Die Höhere Mädchenſchule zählt 911 Schülerinnen Das Schulgeld beträgt 60—150 Marxk. Sämtliche höhere Schulen Mannheims erfreuen ſich mo⸗ derner, hygieniſch faſt durchweg muſtergültiger Gebäude. Die Unterrichtsarbeit iſt ſoweit als möglich auf den Vormittag ver⸗ legt. Die Nachmittage ſollen dem wahlfreien Unterricht, der individuellen Beſchäftigung und der Erholung dienen. 2. Das Volksſchulweſen. Das Volksſchulweſen gliedert ſich in die Volksſchule in die Fortbildungsſchule. J. Die Volksſchule umfaßt zur Zeit zwei Gattungen von Schulen, die beide nach Landesgeſetz konfeſſionell ge⸗ miſcht ſind. a) Die achtſtufige Bürgerſchule mit obligatori⸗ ſchem Franzöſiſch vom fünften bis achten Schuljahr, beſucht von 10 Prozent der geſamten Volksſchulbevölkerung. Die unteren Klaſſen der Knabenbürgerſchule werden überwiegend von ſolchen Schülern beſucht, die im Alter von—11 Jahren in eine Mittel⸗ ſchule/überzutreten beabſichtigen. b) Die(unentgeltliche) Volksſchule, deren Be⸗ ſuch für alle Kinder verpflichtend iſt, die nicht in der Bürger⸗ ſchule oder auf privatem Wege den geſetzlich geforderten Mindeſt⸗ unterricht erhalten. Da die Volksſchule es mit allen Graden der Befähigung zu kun hat und nicht in der Lage iſt, wie die Mittelſchulen, minder bildungsfähige Kinder zurückzuweiſen, ſo ſind an der hieſigen Volksſchule mehrere differenzierte Aus⸗ bildungsmöglichkeiten vorgeſehen: ein acht⸗ bew. ſiebenſtufiges Hauptklaſſen⸗ ſyſtem für die normal fortſchreitenden Kinder, ein ſechs⸗ bezw. fünfſtufiges Förder⸗ klaſſenſyſtem für die minderbefähigten aus äußeren Grün⸗ den unregelmäßig fortgeſchrittenen Kinder, und d) Die Reformſchule(Realſchule mit Realgymna⸗ LE eeeeee ein vierſtufiges Hilfsklaſ norm ſchwachbefähigte Kinder. Einen beſonderen Nebenzweig der Hauptklaſſen des dritten und dierten Schuljahres bilden die Vorbereitungss⸗ klaſſen, in welchen diejenigen leiſtungsfähigen Knaben der Volksſchule einen ihren individuellen Bedürfniſſen angepaßten Unterricht erhalten, die ſpäter eine Mittelſchule beſuchen ſollen. Die drei Kategorien von Klaſſen— Hauptklaſſen, Förder⸗ klaſſen, Hilfsklaſſen— ſind organiſche Beſtandteile der einen unentgeltlichen Volksſchule. Die Unterrichtsbedingungen der drei Klaſſenkategorien ſind differenziert nach dem Grundſaz: „Je ungünſtiger die leibliche und geiſtige Beſchaffenheit des zu erziehenden Kindes iſt, deſto günſtiger müſſen für dasſelbe die Bedingungen des Schulunterrichts ſein.“ 2. Die Fortbildungsſchule. Ihr Beſuch iſt für alle diejenigen jungen Leute beiderlei Geſchlechts obligatoriſch, die nicht eine andere Fachſchule(Handelsfortbildungsſchule, Gewerbeſchule) beſuchen. Die Gliederung der Knabenfort⸗ bildungsſchule(zwei Jahre mit drei Wochenſtunden, iſt eine zweifache: nach Berufen und innerhalb der Berufe nach dem Grad der erlangten Volksſchulbildung. Für die Mädchen lein Jahr mit vier Wochenſtunden) hat die Fortbildungsſchule den Charakter der Haushaltungsſchule mit Uebungen im Kochen; für die Einteilung der Schülerinnen in Kurſe iſt das Maß der in der Volksſchule erreichten Kenntniſſe beſtimmend. 3. Wahlfreie Unterrichtsveranſtaltungen. a) Für fähige und fleißige Schüler der Volksſchule ſind auf der fünften bis achten Klaſſenſtufe unentgeltliche franzö⸗e ſiſche Kurſe mit drei Wochenſtunden eingerichtet. b) Eine wirkſame Ergänzung des Zeichenunterrichts in Abſicht auf eine erhöhte Ausbildung von Auge und Hand und einer zweckmäßigen Befriedigung des kindlichen Tätigkeits⸗ triebes iſt der in der Knabenarbeitsſchule erteilte Handfertigkeitsunterricht. Er erſtreckt ſich auf Papparbeiten, Schnitzen, Hobeln, Metallarbeiten und Modellieren. Der Zu⸗ ſpruch ſeitens der Schüler des bierten bis achten Schulfahres iſt ein ungemein regſamer. Mehr als 2000 arbeitseifrige Knaben bevölkern gegenwärtig die in den neuern Schulhäuſern errichteten Schülerwerkſtätten. Der Unterricht ſelbſt iſt un⸗ entgeltlich. Für den Verbrauch an Materialien wird pro Halb⸗ jahr eine Gebühr von zwei Mark erhoben. c) Für ſprachgebrechliche Kinder der Volksſchule ſind beſondere unentgeltliche Sprachheilkurſe eingerichtet. d) Kinder, die durch ein Gebrechen am Schulbeſuch ver⸗ hindert ſind, erhalten auf ſtädtiſche Koſten Einzel⸗ unterricht. e) Fleißigen Mädchen der Fortbildungsſchule iſt während des Winterhalbjahrs in unentgeltlichen Flickkurſen Ge⸗ legenheit geboten, ihre Fertigkeit in der Ausbeſſerung der Wäſche zu vervollkommnen. 4. Sozial⸗hygieniſche Einrichtungen der Volksſchule. a) Zur planmäßigen Ueberwachung der ge⸗ ſundheitlichen Verhältniſſe der Schulkinder iſt ein Schularzt im Hauptamte beſtellt. Zur Erleichterung der ſchulärztlichen Tätigkeit und behufs wirkſamer individueller Einwirkung wird für jedes Schulkind ein Perſonalbogen geführt, der das Kind bei ſeinem Gange durch die Schule begleitet. 2 Eindrücke eines Nichtmannheimers vom Mann⸗ heimer Jubiläums⸗Muſikfeſt.“) II. Die Hauptaufführungen. Sie begannen mit Beethoven und endeten mit der Krönungs⸗ f Kantate des erſt im letzten Jahre geſtorbenen Conſtanz Berneker. Es war ein weiter, beſchwerlicher Weg, der zwiſchen den beiden Komponiſten zurückgelegt wurde und auf dem uns die Dirigenten Löwe und Kusſchbach als zuverläſſige Führer dienten. Für den Wiener Kapellmeiſter Ferdinand Löwe iſt via München noch in letzter Stunde in der Preſſe nicht ungeſchickt Reklame ge⸗ ‚ Rmacht worden. Man merkte die Abſicht,— und wurde nicht ver⸗ eimmt, denn wer dieſen ausgezeichneten Gaſtdirigenten ſchon an der Spitze des Kaimorcheſters wahre Meiſtertaten hat vollbringen „der wußte zum voraus, daß die drei großen B des Sams⸗ (lagonzertes— Beethoven, Brahms und Bruckner— vortrefflich ei ihm aufgehoben ſein würden. Friedrich Hebbel, der erſt eigentlich in unſeren Tagen zu allgemeiner Beachtung gelangte Autor der Nibelungen⸗Trilogie und der jüngſt auch ins Repertoire des Mannheimer Hoftheaters gufgenommenen Tragödie„Herodes und Mariamne“, hat in ſeinen Tagebüchern die Behauptung aufgeſtellt, daß die Muſik als ſolche nur das Allgemeine auszudrücken vermöge.„Man laſſe einmal“, ſchrieb er,„eine Beethoven'ſche Symphonie aufführen, ſeze ein Publikum aus lauter Goethen, Schiller'n, Shakſpeare'n ſa Mozarte'n, Glucke'n uſw. zuſammen und laſſe jeden Anweſen⸗ den dann für ſich aufſchreiben, was er für den Ideengang des be⸗ lreffenden Werkes hält. Man wird dann ſo viele verſchiedene Auffaſſungen zuſammenkommen ſehen, als Indibiduen anweſend —̃— „) Im erſten Satz des in Nr. 248 unter obigem Tites erſchie⸗ nenen Feuflletons iſt leider ein finnſtörender Hruckfehler ſtehen geblieben. Es ſoll natürlich heißen:„Auch ein Stadtjubiläum ver⸗ uflichtet.- * waren.“ So wäre es wohl auch diesmal der Fall geweſen, wenn den zur Aufführung gelangten Werken Beethovens, Brahms' und Bruckner's nicht eine Art Gebrauchsanweiſung beigegeben worden wäre in Form kurzer Abhandlungen, die, durch Notenbeiſpiele unterſtützt, darauf abzielten, den Hörer der Gedankenwelt jener großen Tonheroen näher zu bringen. Hebbels Anſicht, die im direkten Gegenſatz zu Richard Wag⸗ ners Auffaſſung von der Miſſion der Muſik ſteht, dürfte ſich namentlich bei der Aufführung des Doppelkonzertes von Brahms piele Freunde erworben haben. Auch hier heißt es eben: So ihr nicht werdet wie die Kindlein, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen,— wird ſich euch das Reich der Töne nicht erſchließen. Mit dem Hineingeheimniſſen alles Möglichen in ein Kunſtwerk iſt's nicht getan. Laſſe man beim Anhören einer Symphonie uſw. jeden empfinden, was er mag, ihn nach ſeiner eigenen Jacon ſelig. werden. Gemälde und Tonkverle, die erſt langer Erläuterung bedürfen, taugen gewöhnlich nicht viel. Freuen wir uns alſo, daß die gewaltige Trias aus dem ſinnenfreudigen Oeſterreich wieder einmal in ihrer ganzen Schönheit vor uns aufekſtanden iſt, eine Fülle von Wohllaut ausſtrömend, die noch ſange in uns nachklingen wird. Ferdinand Löwe brachte die c⸗moll Symphonie Beethovens prachtvoll heraus, abgerundet, durchgeiſtigt, aus einem Guß,— kurzum: meiſterhaft. Es ſtand ihm aber auch ein Dr⸗ cheſterapparat zur Verfügung, auf deſſen Zuſammenſetzung und Qualität die Mannheimer mit Recht ſtolz ſein können. Löwe zeichnet weichere Linien als ſein Kollege Raabe, deſſen Taltſtock manchmal in die Luft zu ſtechen ſcheint; ſpeziell das Wieneriſche liegt ihm vortrefflich. Untey Wieneriſch möchte ich in dieſem Fall ein Wort Anzengrubers verſtanden wiſſen:„s liegt in der Luft wie a Kirchenlied und a Schnadahüpferl!“ Der eine hat mehr bon dem, der andere von jenem. Bruckner, der ſeine letzte Symphonie keinem Geringerem als„dem lieben Gott“ widmele, hat viel Kirchliches, viel W eihrauchduft in ſeinen Kompoſitionen. In ſeinem monſtröſen Partituren erhebt gar mancher cantus irmus ſein ſtolzes Haupt, und auch der häufig vorkommende Orgelpunkt, die ſich offenbarende Luſt zum Fabulieren im ſtrengen Satz zeigt des Meiſters Vorliebe für kirchenmuſikaliſche Spezialitäten. Ferdinand Löwe ſcheint von Jahr zu Jahr ſich mehr mit Bruckner zu identifizieren, ſeiner oft krauſen und nichts weniger als leicht zu enträtſelnden Partituren Herr zu werden. Es war ein durch nichts getrübter, hoher Genuß, Zeuge einer ſo vollendeten Interpretierung, wie ſie Löwe mit der Wiedergabe der 8. Symphonie, gleichfalls in e⸗moll, geboten, ſein zu dürfen. Das Doppelkonzert für Violine und Violoncello von Brahms, das ganz in der Nähe von Mannheim, im ſchönen Baden⸗Baden, wo der Meiſter verſchiedene Male geweilt, in intimem Kreiſe ſeine Epſtaufführung(1887) erlebte, wird wunderſelten geſpielt. Mam weiß warum; es ſtrotzt von Schwierigkeiten für die aus⸗ führenden Soliſten. Es iſt am Ufer des idylliſchee Thunerſees entſtanden, wo mitunter ein herber Gebirgswind durchs Tal ſtreicht. Etwas von dieſer rauhen Schweizerluft ſcheint bisweilen dieſem weitausholenden Zwiegeſang zu entſtrömen, dann wieder will es uns bedünken, als klänge aus dem Wellenſpiel des mond⸗ lichtüberzitterten Bergſees Nixenlachen, ſo im Andante des D⸗dur⸗ Satzes, der wie das ganze Konzertſtück von den Herren Marteau und Becker mit wahrer Ehrfurcht und Liebe für das gewöhn⸗ lichen Sterblichen unnahbare Werk geſpielt wude. Um es nach Verdienſt würdigen zu können und ſeinen oft berborgenen Schön⸗ heiten auf die Spur zu kommen, muß man es öfter hören, gleich⸗ wie man mit einem gedankentieſen Buch nicht gleich nach der erſten Leſung fertig wird. Henner hatten es vollkommen zu würdigen verſtanden, daß Jahannes Brahms, deſſen Violinkonzert z. B. den Violinkonzerten Mendelsſohns und Bruchs alsgemach den Rang abzulguſen beginnt, gerade mit dem viel ſeltener geſpielten Doppelkonzext für Violine und Violoncello im Mannheimer Feſt⸗ plogramm vertreten waxr. Eine nicht nur rein äußerliche Steigerung nach dieſem zwei⸗ ten Feſtabend wäre nur im Zeichen von Richard Strauß und Guſtav Mahler möglich geweſen. Nun aber trat das vokalle Element in ſeine Rechte. Der dritte, in dem für moderne Ton⸗ 2. Sekte⸗ Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 3. Juni. b) Kindern minder bemittelter Eltern werden die erforder⸗ lichen Lernmittel unentgeltlich von der Schule ver⸗ abfolgt 0) Direkte Förderung der geſundheitlichen Verhältniſſe bezwecken die in den neuern Häuſern eingerichteten Schul⸗ bäder, der Turnunterricht, der ſeit kurzem eingeführte geregelte Spielbetrieb und nicht zuletzt das in den Wintermongten an bedürftige Kinder verabreichte warme Frühſtück(Aufwand 22 500 Mark). Vor den ſchädlichen Wirkungen des Alkohols warnt die Schule durch regel⸗ mäßige Verteilung eines entſprechenden Merkblattes an die Eltern neu eintretender Schüler. ) Kinderhorte, von dem Verein„Knabenhort“ und dem Verein Nädchenhort“ ins gerufen und durch ſtädtiſche Zuſchüſſe unterſtützt, ſuchen ſolchen Kindern, die in den ſchulfreien Stunden der elterlichen Obhut entbehren müſſen, jugendgemäße Beſchäftigung zu bieten. ) Die Erholung und Kräftigung ſchwächlicher, in dürf gen Verhältniſſen lebenden Kinder hat ſich der Verein für Fertienkolonien mit ſtädtiſcher Unterſtützung zur Aufgabe geſetzt: durch Entſendung von Ganzkolonien ins Neckarthal, von Spiel⸗ oder Halbkolonien in die Umgebung der Stadt und durch Unterbringung beſonders ſchwächlicher Kinder in Solbädern. 1) Aus Stiftungsmitteln ſowie auf Koſten verſchiedener Vereine und einzelner Wohltäter erhält eine größere Anzahl be⸗ dürftiger Kinder ein tägliches Mittageſſen in der Volks⸗ küche. g) Um dem naturentfremdenden Einfluß des Stadtlebens entgegen zu wirken, werden den oberen Jahrgängen der Mädchen vom Gartenbauverein„Flora“ alljährlich im Frühjahr Steck⸗ lUünge zur häuslichen Pflege unentgeltlich abgegeben; die beſt⸗ gepflegten Exemplare werden im Spätſommer durch Ehren⸗ preiſe der Großherzogin und durch Pflanzenpreiſe des Vereins prämiiert. Das Volksſchulweſen der Stadt Mannheim hat in den letzten Jahren durch die ſtete Vermehrung der Schülerzahl(Netto⸗ zuwachs alljährlich 1000 Kinder) einen Umfang angenommen, der ber Schule das Gepräge eines großſtädtiſchen Schulkörpers auf⸗ Frückt. Die einheitlich geleitete Geſamtſchule gliedert ſich in 29 Schulabteilungen(Einzelſchulen), an deren Spitze Ober⸗ hrer ſtehen: ſie umfaßt im Schuljahr 1907/8 24 500 Schul⸗ kinder, die von einem Kollegium von 574 Lehrern und Lehrer⸗ innen unterrichtet werden. Der ſtädtiſche Voranſchlag pro 1907 ſieht an Ausgaben vor für die Volksſchule 2 449097., für PVolks⸗ und Mittelſchulweſen zuſammen 2847467 M. Da die Geſamtausgaben der Stadt ſich auf 11006 521 M. beziffern, be⸗ krägt der Anteil des ſtädtiſchen Aufwandes für das Schulweſen nahezu 26 Prozent der Geſamtausgaben. In dieſen Zahlen kommt die ſchul⸗ und bildungsfreundliehe Geſinnung der Mann⸗ heimer Bürgerſchaft zu konkretem Ausdruck. Dieſe Geſinnung iſt die ſicherſte Gewähr für eine weitere kraftvolle Entwickelung Anſerer Vaterſtadt Mannheim. Dr. A. Sickinger, Stadtſchulrat. Polltische Uebersicht. Maunhbeim, 3. Juni 1907. Außerordentliche Beihilfen für Poſtbeamte. Wie die„Tägl. Rundſch.“ hört, ſind die Oberpoſtdirektionen dom Reichspoſtamt angewieſen worden, die durch den vierten Er⸗ gänzungsetat für 1907 bewilligte außerordentliche einmalige Bei⸗ hilfe von je 150 Mark für mittlere Beamte und von je 100 Mark für Unterbeamte am 1. Juni, oder, falls dies nicht möglich ſein ſollte, mit tunlichſter Beſchleunigung zur Auszahlung zu bringen. Ausgeſchloſſen von der Gewährung der Beihilfe ſind die nur nebenamtlich oder nicht voll beſchäftigten und die im Vorbe⸗ reitungs⸗ oder Probedienſte ſtehenden, ferner die nur vorüber⸗ gehend beſchäftigten, ſowie alle außerhalb des Beamtenverhält⸗ hiſſes ſtehenden Perſonen. Soweit die mittleren Beamten und die Unterbeamten infolge der im Etat für 1907 ausgebrachten Beſoldungsgufbeſſerungen im Rechnungsjahre 1907 eine wirkliche Mehreinnahme an Gehalt beziehen, wird die Beihilfe um den Be⸗ trag der Mehreinnahme gekürzt, oder, falls dieſer höher iſt als 150 oder 100 Mark, überhaupt nicht gewährt. Die Beihilfe wird iit dieſer Begrenzung den am 1. Juni im Amte befindlichen Be⸗ umten uſw. zuteil, die an dieſem Tage die für die Gewährung der Beihilfe erforderlichen Eigenſchaften beſitzen. Zu den bayeriſchen Laudtagswahlen in der Rheinpfalz wird uns von unſerem Karlsruher Burecau geſchrieben: Heſonders erfreulich iſt der Wahlausfall für die Liberglen in der Paheriſchen Rheinpfalz, die allein 13 liberale Abgeordnete in den Landtag entſendet. ie übrigen 9 Mandate ſind dem Zentrum 5) und der Sozial atie(4) zugefallen. Für den Liberalis⸗ Leben mus in der Rheinpfalz lagen dabei die Verhältniſſe inſofern ungünſtig, als zwiſchen Sozialdemokratie und 3 um eine ge⸗ dum die So⸗ in Germers⸗ aten mußten Die Unter⸗ ie Sozialdemokratie iſt ein erneuter iſche Rückſtändigkeit und Prinzipienloſigkeit ale, die ſich nicht ſcheut mit der veaktionär⸗ e Gemeinſchaft zu treten, nur um einiger wäre die Sozialdemokratie in der geworfen worden, wäre nicht das ſtande gekommen. Die Rhein⸗ möglich iſt, gegen Zentrum reiſe mit d M 18 verloren gehen. heim unterf auf dieſe Wei 1 ſtützung des Zentrums durch Beweis für die polit der roten Internatti willen: völlig zu Bo che ſchwarz pfälzer Pfal; 0 und Ild ſie werden den beſchrittenen ch fer müſſen, wenn bei den nächſten en mit glei beſtehen wollen. Eine Nachwahl macht ſich in Lu ig, da der Abg. Ehrhart die Wahl in Kaiſerslautern a mi hat. Tut hier die Partei der Nichtwähler i iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß dieſer Wahlk ökratte entriſſen wird. Hat ſie doch ſchon Rii lfe der ſchändlichſten Wahlm Differenzen im Zen⸗ trum ſche rklärung des Eiſenbahnaſſi⸗ ſtenten Spa ahlkage zurückgetretenen Zen⸗ trumskand en, Da auptet Kandid i 1 fei Geſchicht daß dies nicht der Grund war. Verſchiedene Quertreibe⸗ reien einzelner Herren der hieſigen Zentrumspartei⸗ leitung berekelten mir die Kandidatur und des⸗ wegen legte ich ſie nieder Spaeth ſcheint den Kuhhandel nicht freiwillig mitgemacht zu haben, man mußte ihm ſeine Kandidatur erſt verekeln. Freilich, wenn es den Herren vom Zenutrum nicht anders in den Kram paßt, ſind ihm auch die Unterbeamten und die Willensfreiheit ſeiner Kandidaten Hekuba. Wem wäre das noch fremd? Deutsches Reich. * Berlin, 2. Juni.[(Von der Konkurrenzklauſel). Der preußiſche Miniſter für Handel und Gewerbe hat ſämtliche Handelskammern und Kaufmannsgerichte erſucht, ſich auf Grund der gemachten Erfahrungen darüber zu äußern, in welchem Um⸗ fange gegenwärtig Konkurrenzklauſeln den Handlungsgehilfen gegenüber üblich ſind, und ob ſie auch bei Handlungslehrlingen borkommen, ferner darüber, inwieweit und aus welchen Gründen die Konkurrenzverbote für notwendig erachtet werden. —(Um eine Neuorganiſation der Zentrums⸗ partei) in den Oſtmarken bemüht man ſich ſeit einiger Zeit beſonders kräftig, nachdem namentlich die„Köln. Volksztg.“ und die„Germania“ die beteiligten Kreiſe durch zahlreiche Artikel aufgemuntert haben. Die„Dortmunder Ztg.“ will wiſſen, daß Abg. Erzberger als„Sondervertrauensmann“ der Partei den geſamten Oſten— vor allem Weſtpreußen— bereiſt und alle Leutſchen Katholiken zum Eintritt in die Zentrumsorganiſation zu bewegen ſucht. Das Blatt teilt mit, daß er damit auch Erfolge errungen und an ſehr vielen Orten bereits Zentrums⸗ vereinigungen gegründet hat, —(Die ſächſiſchen Landtagswaclen.) Der Ter⸗ min für die Landtagswahlen im Königreich Sachſen iſt jetzt vom Miniſterium des Innern feſtgeſetzt worden. Danach werden die Wahlmännerwahlen in der dritten Abteilung am 3. September in der zweiten Abteilung am 5. September und in der erſten Abteilung am 6. September ſtattfinden. Die Abgeordneten⸗ wahlen ſind auf den 21. September anberaumt. Von den 82 Wahlkreiſen des Landes ſind 30 Kreiſe an den Wahlen beteiligt, davon 27 infolge verfaſſungsmäßigen Ausſcheidens der bisherigen Abgeordneten, zwei infolge Ablebens und einer infolge Mandats⸗ niederlegung des bisherigen Abgeordneten. Von den Wahlkreiſen ſind 13 ſtädtiſch, 17 ländlich. * Lindau, 2. Juni.[(Verein zur Hebung der Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt in Bayern.) Beim Feſt⸗ mahl des Kanalvereins gab Prinz Ludwig der Hoffnung Ausdruck, daß der Vertrag über die Mainkanaliſierung zwiſchen Bayern und Preußen möglichſt bald zur Ausführung komme. Das preußiſche Kanalnetz mache zwar zur Vorausſetzung für den Bau der Kanäle, daß die Frage der Schiffahrtsabgaben vor⸗ her geregelt ſei, aber, obwohl dies noch nicht der Fall, gehe Preußen bereits an den Bau der Kanäle. Er ſei zwar bekannt⸗ lich grundſätzlich Gegner aller Schiffahrtsabgaben, aber immer⸗ hin ſeien ihm neue Waſſerſtraßen mit mäßigen Abgaben noch lieber als gar keine Waſſerſtraße, Was für Preußen billig, ſei für Bayern recht, und es ſollte daher ermöglicht werden, daß auch für die Mainkanaliſation bis Aſchaffenburg bald der erſte Spatenſtich geſchehe, zumal die bayeriſche Regierung die nötigen Grunderwerbungen bereits durchgeführt habe. In beſonders war⸗ men Worten begrüßte der P ballen geradezu vorb lich lungeuſaal ſich abſpielende Feſtabend war Franz Lisz t, dem großen auf Bayreuths Fried⸗ Fof begrabenen Verfechter von Wagners Lebenswerk, dem jungen Wiener Theodor Sreicher und dem in weiteren Kreiſen gleichfalls unbekannten Conſtanz Berneker gewidmet. Die Feſtperſammlung bot einen impoſanten Anblick. Zum Glück waren die Chöre in Wirklichkeit nicht„unſichtbar“, ſo konnte ſich denn das Auge erfreuen, wenn das Ohr nicht immer gerade in Schmäuſen ſchwelgte. In ſchneeigem Weiß ſtiegs feſtjungfräu⸗ lich zur Orgel empor, von oben wie ein rieſiger Schwarm von Tauben anzuſehen, die ſich da, ſtatt eines Oelblattes im Schnabel, ein Notenblatt vor ſich, ſchneeweis niedergelaſſen hatten.„Ein ſeierlicher Kerl iſt niemal 5 ber Berfaſſer des jetzt viel genannten„O lympiſchen Frühlin nuf dem Gewiſſen. Nun,— Liszt gibt ſich immer etwas feier⸗ lich und abbeemäßig, ob er nun Meſſen komponiert oder„betet“, wie er ſelbſt geüußert haben ſoll, oder ob er ſymphoniſch dichtet, uns Taſſo, den Mazeppa uſw. in ſeinen„Symphoniſchen Dich⸗ ungen vorführt. Ueber Liszt als ſelbſtſchöpferiſchen Geiſt ſind ddie Alten der Muſikgeſchichte geſchloſſen. Der Schatten des genialen an Paganinis dämoniſche Geſtalt erinnernden Klavier⸗ kanen Liszt wiegt ſeine ſämtlichen Werke auf. Aber von Zeit Zeit ſieht man den Alten gern, der wie ſein großer Kollege Rubinſtein zeitlebens umſonſt nach dem Lorbrer des und nicht bloß reproduzievenden Künſtlers ge⸗ Rrebt hat. Einen ſolchen koloſſalen Tonerzeugungsapparat, wie er am Sonntag das Podium des Nibelungenfaales füllte, in der nd zu haben und ihn mit Geberden und Zeſchen zu meiſtern, ſiim einheitlichen, mit fortreißenden Rhythmus einzuhauchen,— Pas will etwas heißen. Der junge Maunheimer Hoffapellmeiſter Hermann tzſchbaſch, der in ſeinem ſchmächtigen Aeußeren an den lir Weingartner früherer Jahre erinnert, hat mit der Bewäl⸗ i des Schlußkonzertes Bewunderswertes geleiſtet. Wenn Wnn ie bei den Kinderchören der Streicher ichen Novität— ich 2 8 groß!“ Das Wort hat Karl Spitteler, die Anweſenheit der ſchweizer⸗ 77—— Verbindung es ſchwei⸗ Oberbau Ausland. [(Die Winzerbewegung.) die in der Nacht aus der Umgegend von Frankreich. als 200 000 Winzer, Nimes eingetroffen ſind 1˙, Mehr ngetroffen ſind, veranſtalteten eine Kundgebu 19 gegen die Weinfälſchungen. Sie durchzogen unter Vor tritt von Muſikanten und Vorantragen von Bannern mit In. ſchriften die reich beflaggte Stadt. Der Führer der Bewegung Marcellin Albert wurde ſtürmiſch begrüßt. Nach dem Marſch durch die Stadt wurden von den Führern der Winzerbewegung Reden gehalten. Marcellin Albert ſprach über den Notſtand der ſüdlichen Departements, die, wenn man ihre Stimme nicht hören wolle, andere Töne finden würden, um ſich Gehör zu verſchaffen. Zwiſchenfälle ereigneten ſich nicht. Japan. Japan in Korea.] Profeſſor Ladd von der Yale-Univerſität in Tokio, welcher guf beſondere Einladung des japaniſchen Getgeralreſidenten in Soeul, Marguis Ito, zwei Monate in Korea verbrachte, ff ſich hoffnungsvoll über die Verhältniſſe auf der Halbinſel gus, welche Anvergleichlich günſtige ſeien. Den unlängſt im koreaniſchen Miniſterium vollzogenen Wechſel betrachtet er als einen Beweis Itos Einfluß; er ſtellt auch feſt, daß in den Beziehungen der Ausländer zur Reſidenzſtadt eine erhebliche Beſſerung einge⸗ treten ſei. Korea ſei nun frei von Verwicklungen und Unruhen, das Land fange jetzt an, Nutzen zu ziehen aus den landwirt⸗ ſchaftlichen und ſonſtigen Reformen in den letzten Jahrzehnten Aus Stadt und Land. * Mannheim, 8 N IdTreRNATloNaleE GROSSE GARTENBAU KRUNsr-udo& AdSSTeiLune Programm: Dienstag, den 4. Juni: Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachm. und—11 Uhr abends: I. Ital. Philh, Blasorcheſter„Prinz Piemont“.(Dirigent: Maeſtro Luigi della Guardia.) —11 Uhr: Promenadenkonzert des Münchener Kaim⸗ Orcheſters(60 Muſiker— Muſikdirebtor: Kaiſer.) Vergnügungspark: —11 Uhr abends: I. Ital. Phirh. Blasorcheſter„Prinz Pie⸗ mont“.(Dirigent: Maeſtro Luigi della Guardia.) Beleuchtung: —11 Uhr: Allgemeine große Beleuchtung mit Flammen⸗ bögen in den Sondergärten.(Promenaden⸗Konzert.) 94½½—10%½ Uhr abends: Allgemeine Konturenbeleuchtung der ganzen Ausſtellung nebſt Waſſerturm und Scheinwerfer. 10%—11 Uhr abends: Leuchtfontäne. Sonder⸗Ausſtellungen: Wochenausſtellung(bis 5. Juni). Eintrittspreiſe: Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder 50 Pfg. Kongreſſe: Deutſcher Schutzverein für entlaſſene Strafgefangene. Stadt⸗Jubiläum: Muſikfeſt(Deutſche Lieder aus zwei Jahrhunderten), Kinder⸗ ſpielfeſt auf den Rennwieſen, Feſtvorſtellung im Hoftheater (Oberon). ****. 1000 000 Beſucher. Am geſtrigen Sonntag Nachmittag iſt der millionſte Beſucher durch den Haupteingang am Kaiſerring in die Ausſtellung ge⸗ gangen. Um ihn zu ermitteln, ſind den ganzen Tag über ſämtliche Tourniquets der Ausſtellung unter Beobachtung gehalten worden. Als die Beſuchszahl 999 850 erreicht hatte, wurden alle Tore biß auf eins am Haupteingang geſchloſſen, durch das Abonnenten ſowohl wie Dauerkarten⸗Inhaber eingelaſſen wurden. Herr Redatteur Schade beglückwünſchte den millionſten Beſucher und überr ichte ihm namens der Ausſtellungsleitung eine goldene Decke luhr, Der Name des millionſten Beſuchers, der halb 3 Uhr die Ausſtellung betrat, iſt Herr Karl Friedrich Laux. Er iſt von Beruf Kaufmann fürchte,„Die Exequien der Mignon“ werden nach ihrer Mann⸗ heimer Uraufführung kaum manche Wiederholung erleben— nicht immer alles wie am Schnürchen ging,— einen großen und nach⸗ haltigen Eindvuck machte dieſe in des Wortes beſter Bedeutung feſtliche Veranſtaltung auf alle Fälle. Gerade bel dem Streicher⸗ ſchen Chorwerk wäre ein muſikaliſcher Abriß am Platze geweſen. Die Orientierung aus der Feder Heinrich Potpeſchniggs im Programmbuch iſt ewas dürftig ausgefallen. Ich glaube nicht, daß Goethe von dieſer muſikaliſchen Einbalſamierung ſeiner kleinen Mignon beſonders erbaut geweſen wäre. Es gibt eben doch Dinge, an die ein noch ſo vielverſprechendes Talent nicht ungeſtraſt rühren darf. Statt zu vertieſen, verflachen die eigent⸗ Nopität eine kleine Enttäuſchung. aus Wien, wo ein Beethoven und Brahms gelebt, müſſe das Beſte kommen. Die Krönungskantate von Berneker iſt ein pompös aufgebautes, hauptſächlich dekorativ wirkendes Werk, das Himmel und Hölle in Bewegung ſetzt, um die Apotheoſe der Krönungsceremonie in Tönen zum Ausdruck zu bringen. Wie anders hätte beiſpielsweiſe das„Deutſche Requiem“ von Brahms (auch„nach den Worten der Heiligen Schrift“) zum Herzen ge⸗ ſprochen. Dieſes innige, intime, zur Seele Sprechende der Muſik, iſt für den letzten Abend aufgeſpart worden. Da wird man, nachdem die ſchmetternden Heroldsrufe und Krönungsfan⸗ faren verrauſcht ſind,„die wunderſame, gewaltige Melodei“ des deutſchen Liedes vernehmen. Und wenn alle zu Wort gekommen find, wenn alle ihre Stimme haben erſchallen laſſen, dann wird man erſt ſehen, welch' eine gewaltige Arbeit im dieſen, ſpeziell der Tonkunſt geweihten Feſttagen geleiſtet worden iſt. „Ehrt Eure deutſchen Meiſter,— dann bannt Ihr gute Geiſter!“ Wahrlich, das Wort Richard Wagners iſt in Mann⸗ beim auf guten Boden gefallen. Möge die ſchöne Saat aufgehen und Früchte tragen hundert⸗ und tauſendfältig! Das iſt der Wunſch eines Nicht⸗Mannheimers, dem dieſe gianzvollen Muſik⸗ Feſttage am Rhein unvergeßlich bleiben werden. —ee—. Tagesneuigkeſten. — Bombardement auf einen Luftballon. Es iſt ſchon öfters deutſchen Offizieren, die nahe der Grenze Ballonfahrten unter⸗ nahmen, paſſiert, daß ſie nach Holland hinüberflogen. Den Offi⸗ zieren wurde dann ſofort vorgeworfen, ſie wollten Spionage treiben, und dieſe Verdächtigungen verfehlen nicht, auf die holländiſche Landbevölkerung Eindruck zu machen. Am letzten Dienstag ging Teteringen, in der Nähe von Bveda, mittags ein belgiſcher Ballon nieder, der mit zwei Offizieren bemannt war und in Antwe en aufgeſtiegen war. Sofort ſammelte ſich ein dichter, an den Ballon herandrängender Volkshaufen an, und die holländiſche Straßen⸗ jugend bombardierte den Ballon und die Offiziere mit—§uh⸗ ſchen. Die Gendarmerie ſchritt zwar ein, konnte aber gegen die Menge nur wenig ausrichten. Die belgiſchen Offiziere, die nur mit Mühe ihre Ruhe bewahren konnten, gaben der Meinung Ausdruck, daß ſie noch in keinem Lande eine ähnliche Behandlung erfahren haben. — Kein Weib geküßt. In Genua ſtarb, wie von dort berichtel wird, dieſer Tage der älteſte Mann der Stadt, Jean Brun, im Alder von 102 Jahren. Der Tod ereilte ihn beim Frühſtück, 1 rend er in aller Ruhe ſein Pfeifchen rauchte und ſeine Morgenze tung las. Gelegentlich ſeines 100. Geburtstages hatte Brun 5 70 Freunden und Bekannten ein Frühſtück gegeben und während dele folgende kleine Rede gehalten:„Ich werde heute 100 Jahre 855 Während meines ganzen Lebens habe ich niemals einen 997 ſultiert, noch irgend eine Medizin eingenommen. Ich habe be geraucht und Alkohol genoſſen, ſo viel mir ſchmeckte. Dafür habe ich aber auch mit Ausnahme meiner Mutter nie ein Weib geküßt. (Idiot oder Genie?)“ Maunheim, 3. Junt. General⸗Nuzeiger.(Abendblan) ulld wohnt in Mannheim Rupprechtſtraße 9. Als er ſich von feiner Ueberraſchung einigermaßen erholt hatte, mußte er den ihn um⸗ drängenden Beſuchern die Uhr zeigen, und dieſen Momenk nahm eine Losberkäuferin wahr und verkaufte ihm gleich 6 Loſe auf einmal. Vor Beginn des Konzertes um 4 Uhr verkündete Redakteur Schade vom Pavillon in den Sondergärten aus das erfrouliche Ereignis gen Tages und brachte auf den millionſten Be⸗ ſucker ein H **** Sonderzug. Anläßlich des Stadtjubiläums und der Feſtlichleiten in der Ausſtellung wird der an Sonn⸗ und Feiertagen verkehrende Sonder⸗Perſonenzug von hier nach Karlsruhe, Mannheim ab 11 Uhr abends mit Halt in Schwetzingen, Hockenheim, Neuluß⸗ heim, Waghäuſel Graben⸗Neudorf und Friedrichstal auch am Montag, den 3. Juni gefahren werden. Kongreſſe im Jubiläumsjahr. Der 24. Deutſche Weinbaukongreß (Generalverſammlung des Deutſchen Weinbaupereins wird in der Zeit vom 24. bis 28. Auguſt in Mannheim tagen. Mit dem Kongreß iſt gleichzeitig eine Weinprobe badiſcher Weine ſowie eine internatlonale Ausſtellung von Gerätſchaften und Bedarfsgegenſtänden für Weinbau, Weinbe⸗ handlung und Kellerwirtſchaft verbunden. Bei der großen An⸗ ziehungskraft, welche Mannheim in dieſem Jahr infolge der Aus⸗ ſtellung und ſonſtiger Feſtlichkeiten ausüben wird, iſt zweifellos mit einem bedeutenden Beſuch des Kongreſſes zu rechnen. Nament⸗ lich werden die Mitglieder des Deutſchen Weinbauvpereins, dieſer hervorragenden Vereinigung von Fachleuten aus allen Teilen Deutſchlands, ſehr zahkreich nach der Metropole des ſüddeutſchen Handels eilen. Es dürften daher ſowohl für die Ausſteller von Weinbaugeräten, als auch für die Weinproduzenten und Wein⸗ händler, welche die Weinprobe beſchicken, die von einer derartigen Veranſtaltung erhofften Erfolge nicht ausbleiben. Intereſſenter wollen ſich wegen Bezugs der Anmeldeformulare und Be⸗ dingungen an die Geſchäftsſtelle für den 24. Deutſchen Weinbau⸗ longreß in Mannheim, Friedrichsplatz 14, wenden. Im April und Mai wurden 18 829 Bände nach Hauſe entliehen. Seit September ließen ſich 795 Perſonen als Mitglieder in den Verein aufnehmen; in dieſen 9 Monaten ſtieg die Zahl der Entleihungen auf 93 799 Bücher. * Der Heiratsſchwindler Bruckner. Die Zahl der Fälle, in denen der Generalagent Bruckner don Ludwigshafen Mädchen unter den falſchen Vorſpiegelungung ſie zu heiraten, zum intimen Verkehr mit ihm verführte, ſoll bereits ca. 40 betragen. Er be⸗ trieb alſo ſeine Schwindeleien im großen Stile, er ſoll ſogar in der Frankfurter Zeitung Heiratsanzeigen erlaſſen haben, auf die zahlreiche Mädchen hereinfielen und das Opfer ſeiner Gelüſte würden. Unter den Verführten ſind Mädchen aus allen Geſell⸗ ſchaftskreiſen. Die Vergewaltigung einer Bahnwärtersfrau hatte die Geburt eines Kindes zur Folge, das jedoch nach drei Mo⸗ naten ſtarb. Dem Mädchen gegenüber, das als Gouvernante in einem beſſeren Hauſe tätig war, gab er ſich ſtets als Ingenieur Willi Bauer aus. Ihm gegenüber markierte er ſtets den Hei⸗ ratskandidat, verkehrte ſogar im Hauſe der Eltern, welche den Zuſtand des Mädchens kannten, aber darüber Stillſchweigen be⸗ wahrten, da Bruckner ja verſprochen hatte, ſie ſobald wie möglich zu ehelichen. Bevor er ſie jedoch heirate, müſſe ſie erſt den nötigen Schliff haben, der ihr in einem Penſionat in Weinheim beigebracht werden ſollte. Seinem Helfershelfer, der ihm hier zur Aus⸗ führung ſeiner Verführungskünſte ſein Zimmer zur Verfügung ſtellte— dieſer wohnte als lediger Mann möbliert und mußte, wenn Bruckner erſchien, auf die Straße wandern— machte Bruckner dadurch willfährig, daß er ihm dieſelbe Proviſion für ſeine Abſchlüſſe von Verſicherungen verſprach, wie er ſie bezog. Nach Obigem dürfte alſo gegen Bruckner wegen Privaturkunden⸗ fälſchung Anklage erhoben werden. Polizeibericht vom 3. Juni. (Schluß.) Diebſtähle: Heute früh zwiſchen 3 und 4 Uhr wurde an der Kunſthandlung Heckel, O 3, 10, von noch unbekanntem Täter eine Schaufenſterſcheibe eingeſchlagen und ein dort ausge⸗ ſtelltes Etui mit 80 M. Inhalt in Gold entwendet. Das geſtohlene Etui war ein vom„Sängerbund Schwetzingen⸗ in Walldorf errungener 9 18. eder wurden in den letzten Tagen im Gedräuge eine große Anzahl Taſchendiebſtähle von unbekannten Tätern verübt, wobei den Dieben teils goldene, teils ſilberne Uhren ſowie Geldbörſen mit Inhalt in die Hände fielen. Um fachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. 75 In der Nacht vom./2. ds. Mts. ſchoß ein lediger Kaufmann aus Augsburg, wohnhaft hier, nach einem ge⸗ ringfügigen Wortwechſel vor Lit. K 3 mit einer Browning⸗Piſtole viermal gegen einen hier wohnhaften Taglöhner aus Plankſtadt. Letz⸗ teter wurde von 2 Kugeln in den rechten Oberarm und die linke Hüfte getroffen und lebensgefährlich verletzt. Der Täter iſt verhaſtet. Der Verletzte wurde mittelſt Sanitätswagens nach dem allgemeinen Krankenhaus verbracht. 5 Verhaftet wurden 12 Perſonen, darunter ein von der Amts⸗ anwaltſchaft Karlsruhe wegen Unterſchlagung ſteckbrieflich verfolgter Hausburſche aus Leipzig, ein vom Amtsgericht Heidelberg wegen Diebſtahls ausgeſchriebener Kellner von Weinheim, ein Sattler von Stuttgart wegen Betrugs i. w.., ein Lehrling von Neckarau wegen Einbruchsdiebſtahls, eine Dienſtmagd aus Fiſchen wegen Diebſtahls und ein Schuhmacher von Bruchſal wegen Sittlichkeitsverbrechens. — Spor V. Derby⸗Rennen. Heute war ein„großer“ Tag für den Pferdeſport, denn zwei reich dotierte Derbys und ein„Großer Preis“ kamen zur Entſcheidung. Das franzöſiſche Derby in Chantilly bei Paris im Werte von ca. 200 000 Franes brachte 14 Teilnehmer an den Ablauf, unter ihnen A. Aumonts„Pernold und E. Blanes„Duadi Halfa“, die heute zum erſtenmale als Rivalen gegenüberſtanden. Von dieſem Geſichtspunkte aus wurde das„French Derby“ betrachtet, es ſollte einen Aufſchluß liefern über den Klaſſenunterſchied dieſer beiden Pferde. Der Ausgang des Rennens hat aber wieder einmal alle menſchliche Kombination zunichte gemacht, denn die beiden angeblich aus⸗ ſichtsreichen Kandidaten endeten im geſchlagenen Felde, dagegen ging Maurice Ephruſſis„Mordant“ vor E. Veil⸗Picards„Bi⸗ nion“ als Sieger durchs Ziel. Mordant iſt in den beiden flaſſiſchen Rennen des Badener Meetings„Großer Preis und „Fürſtenberg⸗Memorial“ teilnahmeberechtigt und dürfte unter den franzöſiſchen Bewerbern um dieſe Preiſe als der berufenſte gelten. Als zweites Derby iſt das Wiener zu nennen(114 000 Kronen), das durch das bereits gemeldete unfreiwillige Fern⸗ bleiben des deukſchen Vertreters„Deſir“ etwas an Be⸗ deutung einbüßte. So beſchränkte ſich das größte Zuchtrennen der öſterreichiſchen Monarchie auf die Teilnahme von Pferden aus dem eigenen Lande, das zwölf Streiter mobil machte, von denen Graf D. Wenckheims„Styrian“ über Graf A. Henckels „Come in time“ nach hartem Kampf um einen Hals ſiegte, wäh⸗ rend N. von Szemeres„Langolo“ und von Pechys„Hierongmus vier Längen zurück in kotem Rennen auf dem dritten Platz endeten. Das dritke ſportliche„event“, der„GHroße Preis von Ham⸗ Lurg“(100 000 Mark) gewann durch die in letzter Stunde be⸗ ck. Volksbibliothek. ſchloſſene Teilnahme von B. Mautner von Markhofs Stute „Faith“, einer Trägerin öſterreichiſcher Farben in erhöhtem Maße an Intereſſe und Bedeutung. Wegen der Teilnahme des öſter⸗ reichiſchen Pferdes an der großen inländiſchen Prüfung hegte man in deutſchen Sportkreiſen keinerlei Beſorgnis, beſaß man doch in „Jabula“, der bis jetzt unbeſiegten Weinbergſchen Stute eine Waffe, auf die man ſich unbedingt verlaſſen zu können glaubte. Der Ausgang des Rennens brachte der heimiſchen Zucht aber eine große Enitäuſchung und bitterer Niederlage, denn„Fabula“, die bereits geſtezn bei der Arbeit unluſtig galoppierte, verſagte voll⸗ ſtändig und endete als vierte hinter einem im Vergleich zu ihr durchaus mäßigen Gegner wie„Baron Kiki“, dagegen erwies ſich die Oeſterreicherin„Faith“, die H. Wenckes„Oran“ auf den zweiten Plotz verwies, als Beherrſcherin der Lage. Cheater, Kunſt und Gliffenſchalt. Die Vorbereitungen zum Wormſer Roſenſeſte ſind im vollſten Gange. In einer am Mittwoch Abend ſtattgefundenen Sitzung des Ausſchuſſes wurden die Eintrittspreiſe zum Roſenfeſt für Sonntag, den 16. Juni feſtgelegt. Es gelangen Tageskarten zur Ausgabe, die im Vorverkauf 50 Pfg. und an der Kaſſe 75 Pfg. koſten. An der Kaſſe gelangen aber auch Karten zum einmaligen Beſuch des Rofenfeſtes für 50 Pſg. zum Verkauf. Durch die Ueberdeckung der Straßenteile am Feſthausgarten und der Gartenterraſſe wird das Roſenfeſt in noch größerem Stile ſich geſtalten wie im Vorjahre. Zu den eigenartigen, künſtleriſch hochſtehenden Hans Sachsſpielen, die unter Leitung des Intendanten Dr. Karl Hagemann ſtehen, werden die Volksmaſſen wieder, wie in den Vorjahren zu den Feſtſpielen, von Wormſer Damen und Herren geſtellt. Da es ſich um die Aufführung hiſtoriſch⸗bedeut⸗ ſamer Dichtungen des ausgehenden deutſchen Mittelalters handelt, dürfte gerade dieſer Teil des Feſtes bei Mitwirkenden und Zuhörern beſonderes Intereſſe erwecken. Ein Plagiatfall. In Stuttgart iſt ein Plagiatfall feſtgenagelt worden. Der Stuttgarter Muſikkritiker O. Kühn(Herausgeber der „Muſikzeitung“) weiſt ſeinem kritiſchen Kollegen Dr. Grunsky nach, daß er als Verfaſſer des Programmbuches für das Stuttgarter Muſik⸗ feſt wortwörtlich und Satz für Satz die Ausführungen Profeſſor Wolfrums über Strauß' Taillefer im Heidelberger Pro⸗ gramm buch vom Jahre 1903 abgeſchrieben hat! Felix Mottl. Das„Neue Wiener Tagblatt“ geblich abſolut maßgebender Seite die Nachricht, erhält von an⸗ daß die Wiener Generalintendanz der Hofoper mit dem Münchener Generalmuſikdirektor Felix Mottl wegen der Uebernahme der Direktion der Wiener Hofoper ernſtlich verhandle. Mottl ſei derzeit der einzige. der ernſthaft in Frage komme. Die Verhandlungen ſeien noch im Zuge, nehmen aber einen raſchen Verlauf. Eine direkte telegraphiſche Anfrage habe Feliy Mottl dahin beantwortet, daß er die Mitteilung des„Neuen Wiener Tagblatts“ nicht beſtätigt. Trotzdem hält das„Neue Wiener Tagblatt“ ſeine Mitteilung vollſtändig aufrecht. Direktor Ferdinand Boun in Berlin erklärt in einem öffent⸗ lichen Säulenanſchlag, er habe in der abgelaufenen Saiſon am „Berliner Theater“ einen Reingewinn von 350 000 Mark erzielt. Dies geſtatte ihm mit Rückſicht auf Minderbemittelte, die Abonne⸗ mentspreiſe zu ermäßigen. Er erklärt ferner:„Die unerhörten Angriffe meiner Gegner haben den Effekt hevorgerufen, daß ich nicht mehr daran denke, mein Theater aufzugeben, ſondern ſo lange bleibe, als ich und mein Werk meinen Freunden gefallen.“ Der Allgemeine deutſche Muſikverein, der in zwei Jahren ſein fünfzigjähriges Beſtehen feiern kann, wird in den Tagen vom 20. Juni bis 2. Juli in Dresden zuſammenkommen und hier in Ausführung ſeiner Ziele und Ideen tätig ſein. Das diesmalige Programm ent⸗ hält wiederum eine Reihe von Namen, die zum erſten Mal durch den Verein der Oeffentlichkeit zugeführt werden ſollen; verſchiedene Werke werden hier ihre Uraufführung erleben. Aber auch bekannte und bevühmte Meiſter der Tonkunſt fehlen nicht. Dem Andenken des zu früh dahingeſchiedenen Münchener Meiſters Ludwig Thuille wird ein muſikaliſches Totenopfer dargebracht werden. Das Luſtſpiel Friedrich des Großen:„Die Schule der Welt“, wird in Berlin aufgeführt werden. Und zwar iſt es der Verein Ber⸗ liner Journaliſten, der das intereſſante Werk zu Gunſten ſeiner Hinterbliebenenkaſſe und der Münchener Penſionsanſtalt Deut⸗ ſcher Journaliſten und Schriftſteller im Neuen Schauſpiel⸗ hauſe mit dem Enſemble dieſes Inſtituts aufführen laſſen wird. Guſtar Mahlers Ruhegehalt. Sollte das Scheiden Mahlers von der Wiener Hoſoper zur Tatſache werden, ſo würde das Aufgeben ſeiner Stellung doch für den Künſtler keine materielle Einbuße bedeuten. Von ſeiner Tätigkeit an der Budapeſter Hofoper her ſtegt Mahler eine Penſion von 8000 Kronen zu, die jedoch nicht er⸗ hoben werden kann, ſolange der Künſtler Direktor in Wien iſt. Bei ſeinem Abgang von dem Wiener Inſtitut würde Mahler von dieſem eine Penſion von 14000 Kronen beziehen, ſodaß er dann ius⸗ geſamt ein Einkommen von 22000 Kronen hätte. Gewiß ein Ruhegehalt, in deſſen Beſitz man der Zukunft in Ruhe entgegenſehen kann. Frankſurter Opernhaus.(Spielplan.) Sonntag, 2. Juni: Zum erſten Male:„Künſtlerblut“. Dienstag,.:„Tannhäuſer“. Mittwoch, .:„Die luſtige Witwe“. Donnerstag,.:„Pelleas und Meliſande“. Freitag,.:„Salome“. Samstag,.:„Künſtlerblut“. Sonntag,.: „Das goldene Kreuz“, hierauf:„Wiener Walzer“. Mannheimer Jubiläumsfeſt 16071907. Glückwünſche der Städte anläßlich des Stadtiubiläums. Darmſtadt, 30. Mai 1907. Der hochverehrten Verwaltung und der Bürgerſchaft der Hauptſtadt Mannheim beehre ich mich aus Anlaß der Feier des 300jährigen Stadtjubiläums die aufrichtigſten und wärmſten Glück⸗ wünſche der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Darmſtadt hiermit gum Aus⸗ druck zu bringen. Als einer der jüngſten Rheintöchter hat die Haupt⸗ ſtadt Mannheim dank der Umſicht ihrer Verwaltung, der Ener⸗ gie und Tatkraft ihrer Bürgerſchaft, gefördert von einer weiſen Regierung und Volksbertretung, die Mehrzahl ihrer älteren Schwe⸗ ſtern derartig überholt, daß von einer Konkurrenz keine Rede mehr ſein kann. Mannheim mit ſeiner hochbedeutenden Induſtrie iſt die größte Stadt Badens, die Metropole des ſüdweſtdeutſchen Handels, ein Muſter in Einxrichtungen der Volkswohlfahrt geworden. Dieſe Entwickelung hat ſich in der Hauptſache vollzogen in dem Zeitraum, während deſſen Herr Oberbürgermeiſter e ᷑ das Stadtſchiff ſdeuert. Seinem weiten Blick, ſeiner Klugheit, ſeiner eiſernen Energie und ſeiner das gewöhnliche Maß weit, überſchrei⸗ tenden Leiſtungsfähigkeit iſt ein großer Teil der Erfolge zu ver⸗ danken. Jeder vorurteilsfreie Glückwunſch gilt daher bei dieſem Jubelfeſte ebenſo wie der Stadt, ihrem hochverdienten Oberhaupte. Möge die Stadt Mannheim fernerhin weiter blühen und gedeihen, möge es Herrn Oberbürgermeiſter Beck beſchieden ſein, noch lange Jahre ihr Führer von Sieg zu Sieg ſein. Hochachtungsvollſt und ergebenſt (ges.) Morneweg. K Heilbronn a.., 1. Juni 1907. Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter! Der Stadt Mannheim ſpreche ich zu ihrer in dieſen Tagen ſtattfindenden Jubiläumsfeier namens der Stadt Heilbronn die herzlichſten Glückwünſche aus. Die Stadt Heilbronn nimmt an dieſer Feier Ihrer ſchönen Stadt aufrichtigſten Anteil; ſind es doch der Beziehungen ſo Riele; welche unſere Stadt mit der mächtigen Schweſterſtadt am Einffuſſe unſeres Neckars in den Rhein verbinden, Begiehungen, von denen wir hoffen, daß ſie zum Gedeihen beider Städte in Zukunft noch engere und regere werden möchten. * errichtet. Ihre Stadt blickt in dieſen Tagen mit gerechte eine Entwickelung zurück, die unter den Städten wohl einzig daſteht und von welcher das uns gütigſt überf überaus intereſſante Jubiräumswerk„Mannheim in Vergangenhe und Gegenwart“ ein beredtes Zeugnis ablegt. Mit großer Freud hat der Gemeinderat dieſes wirklich prächtige Werk entg genommen und ſpreche ich für dasſelbe wie für die gleichfalls ü ſandte Feſtſchrift zur Einweihung des Induſtriehafens den beſte Dank aus. Die Einweihung dieſes Hafens iſt ein würdiger De ſtein in der Entwickelung Ihrer Stadt. Möge er alle Hoffnun erfüllen und dadurch auch das fernere Emporblühen der Mannheim mächtig befördern. Mit ausgezeichneter Hochachtung gez. Dr. Göbel, Oberbürgermeiſter *** Bad Kiſſingen, 31. Mai 1907. Herrn Oberbürgermeiſter Beck, Mannheim. Aus dem Kiſſinger Kuraufenthalte, der mir leider Beteiligu an dortigen Feſttagen nicht ermöglicht, ſende ich der Haupfſtad Mannheim und ihrer Verwaltung zum heutigen Jubel⸗ und Ehre tage aufrichtigſte Gratulation mit dem Wunſche, es möge die Sta nach abermals 100 Jahren gleiche Blüte und gleich mächtigen Au ſchwung zeigen, deren ſie ſich dank ihrer genialen und zielbewußtef Leitung am 300jährigen Geburtsfeſte erfreut. Geh. Rat v. Lavale. * Lübeck, 31. Mai 1907. Oberbürgermeiſter Beck, Mannheim. Der Stadt Mannheim ſenden wir in Anlaß der Vollendun des dritten Jahrhunderts ihres Beſtehens unſere aufrichtige Glückwünſche. Möge dem ſo gewaktig aufgeblühten Handelsem rium am Rhein, wie bisher getragen von der Kraft und Tüchtig keit ſeines Bürgertums, geleitet von der Fürſorge einer weiſau ſchauenden ſtädtiſchen und ſtaatlichen Regierung, ein weiteres glüß liches Gedeihen zum Segen des ſchönen badiſchen Landes wie d ganzen Reiches beſchieden ſein! 5 Der Senat der freien und Hanſeſtadt Lübeck. Dr. Gſchenburg. *** Magdeburg, 31. Mai 1907. An den Oberhürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim Der künſtereichen Stadt Mannheim, dem Muſter deukſch Organiſation, der Begründerin des herrlichſten deutſchen Binn hafens, dem treuen Hort einer ſtolzen Schiffahrt am abgabenfr Rhein und ihrem genialen Oberbürgermeiſter Beck ſendet herzlichſten Glückwünſche he * ** Die Handelskammer zu Magdeburg. Berkin, 31. Mai 1907. Oberbürgermeiſter Beck, Mannheim— Kaufhaus Nochmals lebhaft bedauernd, an den Jubiläums⸗Feſtlichke der Stadt Mannheim infolge dienſtlicher Behinderung ni nehmen zu können, ſende ich auf dieſem Wege zu dem bedeutſa Ereignis meine herzlichſten Glückwünſche. Möge das von§ geleftete Gemeinweſen, das ſich einer großartigen wirtſchaf und induſtriellen Entwickelung erfreut, bis in die fernſten Jahr⸗ hunderte weiterblühen und gedeihen. Staatsminiſter Breitenbach. Die Einweihung des Induſtriehafens. Den Höhepunlt der Jubiläumsfeſtlichkeiten bildete unſtr die heutige Einweihung des Induſtriehafens mit anſchließende Rheinfahrt. Die Teilnehmer an den Feſtlichkeiten, etwa 200— verſammelten ſich bereits morgens um 9 Uhr an der Kreuzung der Werft⸗ und Beilſtraße und traten von dort aus unter Füh rung des Herrn Stadtbaurats Eiſenlohr den Gaug über die neue Neckarbrücke au, die mit Tannenzweigen feſtlich geſchuückt war. Das We war empfindlich kühl. Schwere Regenwolken hingen am H und drohten jeden Augenblick ihr höchſt unerwünſchtes Na niederzuſenden. Glücklicherweiſe machten ſie— ein Spritzer werden nicht mitgezählt— erſt ernſt, als der ungsakt zu Ende war und das Feſtſchiff beſtiegen wurde. Paſſieren der Brücke hatte man vollauf Gelegenheit, z ren, daß in der zweiten Neckarbrücke ein merklich hervorragen Bauwerk ſeiner Vollendung entgegengeht. Nach Paſſieren Brücke wurde der Weg durch die Bunſenſtraße zur Floßſchl eingeſchlagen, wo eine Anzahl feſtlich beflaggter und bewimp Boote der Feſigäſte harrte. Im erſten Treffen lagen Badeniaboote und ein Boot der Dampfſchleppſchiffahrtsgeſellſe im zweiten Treffen„Louis Gutjahr 3“ von der Badiſche⸗ geſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport und Boot der Rheinſchiffahrtaktiengeſellſchaft vorm. Fendel, von R Karcher u. Co. und Stachelhaus u. Buchloh im dritten Tref „Mathias Stinnes“,„Franz Haniel XI“,„Liſelotte“ Grün u. Bilfinger und„Rheinſtein“ von Page. Um.45 ſetzten ſich die Boote in Bewegung. Da die zurückzule Strecke nur zwei Kilometer betrug, war der an der Diffenebr gelegene Feſtplatz bald erreicht.„ Die Baſtion, wo der Einweihungsakt ſtattfand, gew, weil ſie erhöht liegt, einen umfaſſenden Rundblick über Induſtriehafengebiet. Die nach dem Kaiſer Wilhelmhafen o Bruſtwehr wird durch Pylonen aus dem gleichen Material kiert, die an ihrer Spitze Feuerſpannen tragen. Ein mit vier Raen verſehener, 45 Meter hoher Schiffsmaſt i von weitem ſichtbar. Heute war er über die Toppe und ließ Flaggen in den Mannheimer, holländiſchen und belgiſchen Farben luſtig im Winde wel Schlußſtein, der ſeiner feierlichen Verſetzung harrte, ſchz über einem architektoniſch wirkungsvoll durchgebildeten M ſtück, in deſſen Mitte eine von der Bronzegießerei v gediegen ausgeführte Bronzetafel folgende Aufſchrift trägt: Unter der segensreichen Regierung Seiner Königlichen Hoheit des GROSSHERZOGS FRIEDRIOH von BADE wäbrend der Amtsführung des Oberbürgermeisters OTPTO BECR wWurde der Industriehafen vom Neckar bis zur Diſené-Brücke von der Stadtgemeinde Mannheim nach den Plänen des Stadtbaut MORITZ EISENLOHR in den Jahren 1897—1907 gebaut und heute zur Erinn diesen für Mannbeims Blüte so bedeutuugsvollen, mit der Inbiläu feier des dreihundertjährigen Bestehens der Stadt Mannbheim sammen fallenden Zeitabschnittes festlieh eingeweiht. MANNHETNL, am 3. Juni 1907. Links von dem Schlußſtein war das bereits bei hüllung der beiden Standbilder verwendete Fürſtenzelt Selbſtverſtändlich mußten die bedeutungsvollſten Momente Einweihungsfeier auch auf der Platte feſtgehalten werden. Photographen hatten ſich hauptſächlich auf der rechten Bruf aufgeſtellt, ja, für einen„Knipſer“ war ſogar ein hohes G Ankunft des Gr Die Feſtteilnehmer erhielten bis zur zogs- und Erbgroßhersogspaares noch viel Zuzug durch Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. Juni. tadt aus direkt ſich zum Feſtplatz begaben. )Perſonen verſammelt geweſ 7. r. b. Bodman komm. General des lieder der 2. Kammer Binz, Wittum, Hennig, Fehrenbach, Gerlacher, Schüler, Schmunck, 9a1 Morgenthaler, Schmidt, Zehnter, Gön⸗ Her, Obkircher, Pfefferle, Neck, Gerwig, Ihrig, Banſchbach, Greif, Schmitt,⸗Bretten, Lehmann und der näheren und weiteren Umgebung. 5 Minuten nach 11 Uhr verkündeten brauſende Hochrufe das Herrannahen der Großh. Herrſchaften. Der Großherzog ktrug wieder Leibdragoneruniform mit Mantel, die Frau Groß⸗ herzogin eine taubengraue Seidenrobe mit weißer Spitzenmantille. Der Erbgroßherzog hatte Generalsuniform und grauen Mantel Angelegt, die Frau Erbgroßherzogin eine ſtahlblaue Seidenrobe mit weißem Pelz. Als die Großh. Herrſchaften in dem Fürſten⸗ zelt Aufſtellung genommen hatten, begann der Feſtakt mit dem von der hieſigen Grenadierkapelle intonierten Halleluja aus „Meſſias“ von Händel. Vorher hatte der Großherzog noch Mi⸗ niſter Frhr. v. Duſch ins Fürſtenzelt befohlen. Als die weihe⸗ pollen Klänge der Händelſchen Meiſterſchöpfung verrauſcht waren, trat Herr Oberbürgermeiſter Dr. Beck, der die Großh. Herrſchaften mit den Damen und Herren des Gefolges ins Fürſtenzelt geleitet hatte, an die Stuſen des Zeltes, um folgende Anſprache zu halten: Unſere feſtliche Zuſammenkunft und Feſtfahrt gilt der Feier des Abſchluſſes zweier gewaltiger ſtädtiſcher Vauten, die wäbrend 1% Jahrzehnten durch ihre Eigenart, Schwierigleit, durch die ge⸗ ſteigerte Verantwortlichkeit ungewöhnliche Anforderungen in Sorge, Mühe und Zeitaufwand an die ſtädt. Behörde und ihre techni! Werater ſtellten, die auch einen weit das übliche Maß für kom male Unternehmungen überſteigenden finanziellen Aufwand in An⸗ ſpruch nahmen— es iſt der Induſtriehafen und die zweite Ueber⸗ Prückung des Neckars. Ueber die Stätte, an der wir uns hier verſammeln, klutebe ehemals Rhein und Neckar. Noch vor kaum 2 Jahrzehnten konnte man das bibliſche Wort in der Geneſis„Die Erde war wüſt und keer“ auf dieſe Stätte anwenden und niemand vermochte damals die völlige Umgeſtaltung als ſo naheliegend vorauszuſehen. Durch die Ausführungen des Induſtriehafen⸗Baues ſeitens der Stadtgemeinde wurde gebrochen mit dem bis dahin in Baden ein⸗ gehaltenen Grundſatze, daß der Staat die mit den öffentlichen Waſſerſtraßen zuſammenhängenden Hafenanlagen aus dem Er⸗ krage, der ihm hieraus als Zubringer für die Staatseiſenbahn zu⸗ fließt, ohne Beitragsleiſtung der Gemeinde auf eigene Koſten baut und betreibt. Es war ein kühnes Unternehmen der Gemeinde um⸗ ſomehr, als von vornherein auf alle Hafengebühren und ſonſtige Abgaben, auf alle Gewinne aus Terrainverkauf ete, vergichtet wurde, und nur zaghaft gingen wir an's Werk, ohne, wie ander⸗ wärts üblich, mit einem Feſtakte den Beginn des großen Profekts zu begehen. Heute iſt die Anlage, über deren Plan und Durch⸗ führung Ihnen Stadtbaurat Eiſenlohr näheren Aufſchluß geben wird, nicht bloß vollendet, ſondern zum größten Teil beſiedelt. Die Hochragenden, weitausgedehnten Bauten, der rege Schiffsverlehr, Der lebhafte Betrieb in den zahlreichen, gewaltigen hier nieder⸗ gelaſſenen Etabliſſements, in denen tauſend fleißige Hände ſich Legen, er legt Zeugnis davon ab, daß wir mit Befriedigung und Wenugtuung die Vollendung des Unternehmens feſtlich begehen können. Durch den Bau dieſes Hafens haben wir auch an unſerem Mheinſtrome zum erſten Mal den Gedanken zur Ausführung ge⸗ bracht, in umfaſſender, zuſammenhängender Anlage der der Schiff⸗ fahrt bedürftigen Induſtrie an einer Waſſerſtraße in hochwaſſer⸗ freier Lage mit allen Anſtalten der Technik und des Verkehrs ein Heim zu bereiten— und in der Tat allenthalben den ganzen Rhein entlang iſt man unſerem Beiſpiele durch den Bau ſog. Induſtrie⸗ häfen gefolgt. 8 Der Geſamtaufwand wird ſich von bisherigen 9 Millionen nach Ausbau des ganzen Projekts bis zum Rheinſtrom auf ca. 16 Mil⸗ kionen erhöhen und es werden über 2½ Millionen Quadratmeter mit einer Kaflänge von über 18 Kilometer an nutzbarem Gelände der Induſtrie und dem Handel zur Verfügung geſtellt. Noch ſorgenvoller und langwieriger kvaren die Vorverhand⸗ kungen über den Brückenbau— ſowohl wegen der dem Bau durch die Rückſichten auf eine unbehinderte Schiffahrt auf dem Neckar er⸗ wachſenden techniſchen Hemmniſſe und der ſchwierigen Terrain⸗ euverbungen, als vor allem wegen der bis heute unentſchiedenen Frage über die Bau⸗ und Beitragspflicht zu dem Brückenbaue. Wenn auch die Uebergabe der Brücke an den Fuhrwerksverlehr durch unvorhergeſehene Hinderniſſe noch verzögert wird, ſo ſind doch alle Hauptſchwierigkeiten des mühevollen und techniſch verantwor⸗ kungsvollen Baues überwunden und es kann die Stadtgemeinde nuch hier mit Befriedigung auf ein Bauwerk blicken, das mit den anſchließenden Straßenzügen einen Bauauftwand don mehr als 3000 000 Mark erfordern wird. 5 Es obliegt mir noch die Pflicht des Dankes gegenüber den bürgerlichen Kollegien für ihre rückhaltlos vertrauende Stellung⸗ nahme zum Induſtriehafenunlernehmen, der Großherzoglichen Staatsregierung für die kraftwolle Unterſtützung bei den dem Hafenbaue vorhergehenden Einverleibungen der anſtoßenden Ge⸗ markungen, durch die ſo wertvolle Einräumung des Enteignungs⸗ rechtes, durch die Abtretung des für einen Teil des Hafenbaues er⸗ forderlichen ärariſchen Geländes, den Bau der Schleuſen, der Generaldirektion der Großh. Staatseiſenbahnen für die ſachgemäße und energiſche Ausführung der Eiſenbahnbauten, endlich allen Beamten, in erſter Linie dem Herrn Stadtbaurat Eiſenlohr, Unter⸗ nehmern und Arbeitern, welche in verdienſtvoller Weiſe die beiden Bauwerke gefördert haben. So ſtehen wir denn vor dem letzten Akte des Induſtriehafen⸗ baues in ſeiner bisherigen Projektierung— vor der Einfügung des Schlußſteines und Enthüllung der Gedenktafel. 5 Frohen Mutes blicken wir auf das vollendete Werk. In ſeinem glücklichen Gelingen liegt für die ſtädtiſchen Behörden die volle Rechtfertigung ihres kühnen Wagemutes bei der Durchführung dieſer Schöpfung, deren Plan vordem bei den Wenigſten über⸗ zeugungsvolles Vertrauen, bei Manchen mißbilligendes Kopfſchüt⸗ teln, bei Einzelnen wohl auch die Erweckung eines gründlichen Miß⸗ erfolges hervorrief. Nur dieſe volle, allerdings in der Neugeit etwas wankend ge⸗ wordene Zuverſicht auf ungehemmten laſtenfreien Verkehr für alle Zukfunft auf unſerem mächtigſten vaterländiſchen Strome kounte den Entſchluß der Inaugriffnahme zur Reife bringen, dieſes Ver⸗ trauen allein vermöchte zur verantworkungsvollen Fortſetzung des Werkes zu ermutigen. Die mehr als 7 Jahrzehnte des 8. Jahrhunderts unſerer Stadtgeſchichte umfaſſende bauliche Entwickelung unſerer Geſamt⸗ hafenaulagen entrollt uns zugleich ein charakteriſtiſches Bild treuer Fürſorge unſeres Fürſtenha für Mannheims Emporblühen. In allen Stadien dieſes für das Gedeihen unſerer Stadt ausſchlag⸗ gebenden Werkes hat unſer vielgeliebter Landesfürſt perſönlichen Anteil genommen, zuerſt als zunger Prinz an der Grundſteinlegung 1884 und der Einweihung des älteſten Hafens 1840, dann am Ende des erſten Vierteljahrhunderts ſeiner Regierung im Jahre Brückenbaukunſt wurden eingerei 1875 bei der feierlichen Eröf 1 deren vorbildliche führung unter ſein gierung den Gru n f zende Entw Stadt legte, und endlich bei der dreimaligen Beſichtigung unſeres Induſtriehafens in den fortſchreitenden Phaſen ſeines Ausbaues. Wie bei all' dieſen Feſtakten jubelnd unſere Bürgerſchaft den ehrfurchtsvollen Dank für dieſe Grundlagen bürgerlicher Schaffens⸗ kraft darbrachte, ſo drängt es uns auch heute, dem ehpwürdigen greiſen Fürſten, der nunmehr zur Frucht reifen ſieht, was in ſemen Jugendjahren— unſicher des Erfolgs— zum Segen Mannheims ausgeſtreut wurde, den Tribut unſeres tiefempfundenen Danles, unſerer Liebe und Treue darzubringen mit dem Rufe: Ihre Kgl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin und das ganze Großherzogliche Haus leben hoch! hoch! fnung der heutigen gewaltige 85 Das auf das pielgeliebte Herrſcherpaar und das ganze Großherzogliche Haus fand begeiſterten Widerhall. Die Muſik intonierte die badiſche Hymne. Der Großherzog gab alsdann den Befehl, den Schlußſtein einzulaſſen. Dann verlas Herr Oberbürgermeiſter Dr. Beck folgende Urkunde, die in einen metallenen Behälter in den Schlußſtein eingemauert wurde: Heute, am 3. Juni 1907, im feſtlichen Jahre der Jubelfeier des 300jährigen Beſtehens der Stadt Mannheim, 36 Jahre nach der glorreichen Neubegründung des Deutſchen Reiches, im 19 Jahre der machtvollen Herrſchaft Kaiſer Wilhelms II., im 55. Regierungs⸗ jahre unſeres allverehrten Landesherrn, des Großherzogs Friedrich von Baden, im 16. Jahre der Amtszeit des Oberbürgertneiſters Otto Beck, wurde in Gegenwart erlauchter Mitglieder des Herrſcher⸗ hauſes und zahlreicher Ehrengäſte von uns, den berufenen Ver⸗ tretern der Hauptſtadt Mannheim, unter dem donnernden Salut einer ſtattlichen Rheinflotte der Schlußſtein zum Induſtriebafen gelegt und dieſe Urkunde nebſt einer Beſchreibung des Hafens darin verwahrt. Möge dieſer Hafen, den unſere Stadt aus eigenen Mitteln unter der kundigen Leitung des Stadtbaurates Moritz Eiſenlohr erbauen ließ, als ſie in kräftigem Emporfpachſen den Uebergang zur Induſtriemetropole vollzog und ihrer raſch ſich entfaltenden In⸗ duſtrie in unmittelbarer Nähe des Waſſer⸗ und Schienenweges neue, günſtige Anſiedelungsplätze ſchaffen mußte, im Verein mit ihren übrigen Verkehrsanlagen, die ſie ſtaatlicher Fürſorge ver⸗ dankt, dazu beitragen, Mannheims wirtſchaftliche Kräfte zu ſtärken, Mannheims wirtſchaftlichen Einf zu erweitern! Möge er noch vielen Geſe e Kunde Blüte Mannheims im Ju Hierauf ſtieg geben von der Herr Stadtbaurat Eiſenlohr duſtriehafens zu ſchildern. 8 Vorſtandes des Tiefbauamtes hatt Wie die Gegenwart, ſo liegt auch die Zukunft Mannheims auf dem Waſſer; das iſt die Erkenntnis, mit der die Stadt in ein neues Jahrhundert der Geſchichte eintritt, und die ſie dadurch be⸗ kundet, daß im Jubiläumsjahre zwei Bauwerke der Waſſerbau⸗ kunſt zu Ende geführt werden, eine Brücke, welche die vom Fluſſe getrennten Ufer vereinigen, der Induſtriehafen, der die Vorteile der Waſſerſtraße zur Geltung bringen ſoll. Wenn auch erſt ſpäter der Vollendung entgegengeführt, ſo hat doch die Brückenfrage die Gemüter der Bepölkerung ſchon be⸗ ſchäftigt, als der Gedanke an einen Induſtriehafen noch nicht geboren war. Reichlich ½ Jahrhundert iſt es her, ſeit die beider⸗ ſeitigen Stadtgebiete nach einer weiteren feſten Verbindung der Neckarufer unterhalb der beſtehenden Brücke riefen. Schon da⸗ mals wurde geplant und gerechnet, aber auch erkannt, daß der Verwirklichung des Gedankens große Schwierigkeiten entgegen⸗ ſtünden. Die örtlichen Verhäliniſſe ſtellten ganz andere An⸗ forderungen an Spannweite and Höhenlage einer Brücke, als es bei der Friedrichsbrücke geweſen war. So blieb denn vorerſt die neue Verbindung ein zwar ſehnlicher, aber frommer Wunſch, um ſo mehr, als andere, dringlichere Aufgaben den Stadtſäckel ſtark in Anſpruch nahmen. Erſt die durch den ungewohnten Aufſchwung geſteigerte Leiſtungsfähigkeit der Stadt erlaubte es, im Jahre 1900 der Frage dadurch näher zu treten, daß zur Gewinnung eines Planes ein öffentlicher Wettbewerb ausgeſchrieben wurde. Die Aufgabe lockte; 18 Entwürfe, meiſt ganz hervoragende Leiſtungen deutſcher cht. Um ſo freudiger überraſchte es, daß gerade eine einheimiſche Firma, die Tiefbau⸗Unterneh⸗ mung Grün u. Bilfinger in Verbindung mit der Brückenbau⸗ Anſtalt Guſtavsburg es war, welche die beiden erſten Preiſe davontrug. Der an zweiter Stelle ausgezeichnete Entwurf mit dem Kennwort„Freie Bahn“ wurde zur Ausführung beſtimmt. Die vorbereitenden Arbeiten, die Klarſtekung der Bezleh⸗ ungen zur Schiffahrt, Hochwaſſer und Eiſenbahn erforderten lange Zeit, ſo daß es mit Rückſicht auf die veränderte Markklage notwendig erachtet wurde, für die Ausführung des Baues ein nochmaliges Ausſchreiben zu erlaſſen. Hierbei trug die Bau⸗ unternehmung Ph. Holzmann u. Co. in Frankfurt den Sieg davon, welche die Ausführung des Eiſenwerkes der Mannheimer Brückenbauanſtalt von Th. Lucan zuwies. Ende 1905 wurden die Bauarbeiten mit Gründung des linken Pfeilers begonnen; ſie ſind ſeither ſo gefördert worden, daß die Vollendung im Herbſte d. J. ſtattfinden wird. Die verehrten Feſtgäſte waren die erſten, die das neue Bau⸗ werk überſchritten haben; ſie werden dabei den Eindruck erhalten haben, daß es ein ſtolzer Bau iſt, der da entſtand, ein Bau, der als Sinnbild unſerer Jubiläumsſtadt gelten kann. Auf wohl vorbereiteter, reiflich erwogener Grundlage fußend, ſteiat die Brücke kraftvoll empor, überwindet im kühnen Schwunge mit Hülfe der neueſten Errungenſchaften der Technik kühn die enigegenſtehenden Schwierigkeiten, nicht rückſichtslos und brutal, ſondern die wohlerworbenen Rechte der älteren Schweſter, der Waſſer⸗ und Eifenſtraße, achtend und ſchonend. Freie Bahn er⸗ öffnet ſie neuem Verkehre, fördert und begünſtigt neue Unter⸗ nehmungen. So möge denn das kühne Bauwerk ſtehen als Verkörperung des heutigen Mannheim und alle Wünſche, welche unſerer lieben Stadt zu ihrem Feſte dargebracht wurden, ſie mögen auch gelten für die Brücke, damit alle Hoffnungen in Erfüllung gehen, die an ſie geknüpft wurden diesſeits und jenſeits des Neckars. Ein weniger in die Erfahrung tretendes, für Mannheims Zukunft aber ſicher noch bedeutungsvolleres Unternehmen iſt der ſtädt. Induſtriehafen. Bei der Fahrt, welche unſere ver⸗ ehrten Gäſte auf flinkem Boote ſoeben über die 2 Kilometer lange Waſſerfläche zurückgelegt haben, hat aber vorausſichtlich doch eine gewiſſe Enttäuſchung Platz gegriffen. Pflegt doch das Wort „Hafenanlage“ unwillkürlich auszulöſen die Vorſtellung von zahlreichen Schiffen, an welchen Krane und Eſevatoren mit Aus⸗ und Einladen eifrig beſchäftigt ſind. Vor dem inneren Auge ſteigen empor langhingeſtreckte Lagerhäuſer und Güterhallen, angefüllt mit Waren der verſchiedenſten Art, mit den Erzeugniſſen fremder Länder, die der Zollwächter mit ſorgſamem Auge behütet. Hier ein anderes Bild! Nur dünn geſät liegen die Schiffe am Ufer, großartige Naianlagen ſind nicht zu erblicken, eine rege Täligkeit iſt äußerlich nicht wahrzunehmen. Dagegen bezeugen am Tage die den zahlreichen Schornſteinen entſteigenden Rauch⸗ wolken— qualmende Schlote ſind bekunden des Nachts lange Flucht heute kein Ruymestitel mehr— erleuchtete innerem Treiben. Und wenn Fe e ertönt, dann öffnen ſich di Tore und entlaſſen dichte Scharen von Arbeitern und Arbeiterinnen, die nach vollbrachter Arbeit ihrem häuslichen Herde zuſtreben. In fliegender Fahrt ſauſen Radfahrer vorbei Zug auf Zug befördert die Straßenbahn dichtbeſetzte Wagen nach der Stadt. In knappen Umriſſen iſt damit der äußere Unterſchied öwiſchen einem Handels⸗ und einem Induſtriehafen gekeunzeichnet, entſprechend der verſchiedenen Zweckbeſtimmung. Es ſollen nicht auf kurzer Streche möglichſt viele Güter bewältigt oder aufgeſpeichert werden. Nein Durch gemeinſame Verkehrsanlagen, einheitliche Verſorgung mit allen Hilfsmitteln ſollte der Induſtrie ein Heim bexeitet werden, wo ſiie auf billige Weiſe ſich häuslich einrichten, durch Vermeiden alles Zwiſchentransports ſparſam arbeiten kann. Es war das erſte Unternehmen dieſer Art, weuigſtens am Rhein, das hier ins Leben gerufen wurde. Vorbilder lagen nicht vor, das Alfſtellen eines feſten Programms auf Grund bekannter Bedlürfniſſe war nicht möglich; wußte man doch nicht, welcher Art die Betriebe ſeien, die ſich hier niederlaſſen wollten. Nur taſtend und ſtets Füh⸗ lung ſuchend mit etwa auftretenden Wünſchen konnte deshalb an die Ausarbeitung des Entwurfs gegangen werden und es darf nicht wundernehmen, wenn während der Ausführung manche Abänderungen vorgekommen ſind, ja ſelbſt heute noch vorgenommen werden. Ganz neue und nicht vorauszuſehende Forderungen traten manchmal dplötzlich auf, deuen raſch und auf tunlichſt einfache Weiſe entſprochen werden mußte. Weniger in der Bewältigung bedeutender techniſcher Schwierig⸗ keiten, als in der glücklichen Löſung der Platzeinteilung, der Anpaſ⸗ ſung an die jeweiligen Verhältniſſe lag die Aufgabe der Bauleitunz. Für die anerkennenden Worte, mit welchen der Herr Oberbürger⸗ meiſter unſerer Tätigkeit bei dem Baue gedacht hat, ſage ich im Namen aller Beteiligten den verbindlichſten Dank. Wenn wir auch ſelbſt am beſten erkennen, daß unſer Wiſſen und Können nur Stückwerk iſt, ſo dürſen wir doch das ſagen, daß wir ſtets bemüht waren, alles zu tun, was in unſeren ſchwachen Kräften ſteht. Daß ein Techniker ſich einer ſo großen und ſo ſchönen Aufgabe mit Freuden widmet, iſt ja nur natürlich; hier aber mußte noch die Begeiſterung, mit der die ganze Stadtverwaltung, in erſter Linie der Herr Oberbürgermeiſter ſelbſt, an die Sache herantrat, ſich auch auf die vollziehenden Orgaue übertragen; zudem wurden alle unſere Vorſchläge mit ehrendem Ver⸗ trauen entgegengenommen und in ſachlichſter Weiſe geprüft. Das gibt Erfriſchung und Stärkung, das fördert und erleichtert die Arbeit. Als verantwortlicher Planfertiger und Bauleiter möchte ich gerade dafür dem Stadtrate und dem Stadtverordnetenkollegium meinen beſten Dank ausſprechen; ich möchte dann aber noch an dieſer Stelle meine Anerkennung zollen allen meinen Mitarbeiteru, Ingenteuren, Geometern und Technikern, die mich ſtets in ſo wirkſamer Weiſe unterſtützten, den Unternehmern, Auſſehern und Arbeitern, die dei der Ausführung tätig geweſen ſind. Manchen Schweißtropfen haben wir zuſammen vergoſſen, manchen Sturm und Regen gemeinſsm über uns ergehen laſſen, bis wir uns an dem vollendeten Werke erfreuen konnten. Die örtlichen Staatsbehörden haben es an Förderung etwaiger Wünſche und Anliegen nie fehlen laſſen, wofür ich meinen beſten Dauk zum Ausdruck bringen möchte. Schon vor mehreren Jahren war die Hauptarbeit vollendet; eine weite öde Sandfläche lag vor uns. In der ihm eigenen trefflichen Weiſe vergleicht Stadtbaurat Dr. Schott in der Feſtſchrift zur Hafes⸗ einweihung die damalige Stimmung mit dem Miſchgefühl von Hoff⸗ nung und Verzagtheit, das den Theaterdirektor vor Beginn eines neuen Stückes an das Auge des Vorhangs treibt. Wird der Verſuch glücken? werden ſich die getroffenen Vorbereitungen als geeignet er⸗ weiſen, auf die Induſtrie anziehend einzuwirken? werden nicht die in nächſter und weiterer Entfernung angeſtellten Beſtrebungen ähnlicher Art dem Unternehmen Abbruch tun? das war noch keine Zeit zur Siegesfeier! Aber ſiehe! Ueber Erwarten ſtellte ſich der Erfolg ein. Gebäude reiht ſich an Gebäude, ein gewerbliches Unternehmen nach dem andern wuchs aus dem Boden empor! Auf dem rechten Ufer und der den Abſchluß im Süden bildenden Bonadisinſel iſt jeder Quadratmeter ſchon ausgenützt, auf dem linken Ufer ein vielverſprechender Anfang gemacht. Die zur Jubiläumsfeier dem Verkehre übergebene Straßen⸗ bahnlinie rückt nun auch dieſes Gebiet der Stadt näher und wird auf eine Beſiedelung fördernd einwirken. Schon denkt man daran, das Unternehmen fortzuſetzen, in den Schränken des Tiefbauamtes liegen die Entwürfe bereit. Ein weites Gebiet ſteht noch zur Verfügung und wo heute noch Wald zu Spazier⸗ gängen in ſtiller Einſamkeit einladet, wo Wieſen grünen und Saaten reifen, da dürfte bald das Raſſeln der Bagger, das Pfeiſen der Loko⸗ motiven und Rollen der Räder ertönen, wenn auch hier der Induſtrie freie Bahn geſchaffen werden ſoll. Dieſe Stelle, an der wir hier vereinigt ſind, wo noch vor wenig mehr als einem Jahrzehnt auf ſtiller Waſſerfläche 3 Gemarkungen, Mannheim, Käferthal und Sandhofen zuſammenſtießen, wird dann im Mittelpunkte des Induſtriehafens liegen. Zur Errichtung eines Er⸗ innerungsbaus ſchien ſie deshalb beſonders geeignet. Von hohem Maſte ſollen von hier wehen die Farben blau⸗weiß⸗rot weithin über das ganze Gebiet, das der Unternehmungsgeiſt des heutigen Gemein⸗ weſens umgeſtaltet zu einer Anlage, die für die künftige Entwickelung Mannheims von weittragendſter Bedeutung ſein wird. Möge dieſer würdig ausgeſtattete Platz viele Bürger veranlaſſen, hierher zu wan⸗ dern, um von hier nach allen Seiten Umſchan zu halten. Dann wird ihnen wohl vor die Seele treten die ſinnige Fabel von dem ſorgenden Vater, der auf dem Sterbebette ſeinen Söhnen einen Schatz im Schyße ihres Ackers in Ausſicht ſtellte und ſte dadurch zu ſegensreicher Arbeit antrieb. Möge dadurch die Erkenntnis der heutigen Generation wach gehalten werden, daß nur durch emſiges Graben in der Tiefe, durch fleißiges Durchſuchen der Fluten das wahre Rheingold gehoben, das Blühen und Gedeihen der Stadt geſichert werden kann. Es entſpricht deshalb der Bedeutung des Ortes und der Sache, wenn die letzte Hand in feierlicher Weiſe in Anweſenheit ſo hoher Gäſte, unter dem Gruße einer ſo prächtigen Flotte an dies Bauwerk gelegt wird. Schon iſt die Urkunde verwahrt, der Schlußſtein ſchwebt Uber ſeinem Lager und harrt des Winkes, um ſeine Stelle eingu⸗ nehmen. An Ew. Kgl. Hoheit, den hohen Schützer und Förberer dieſes Werkes richte ich deshalb die ehrfurchtsvolle Bitte, gnädigſt den Auf⸗ trag erteilen zu wollen, daß die Werkleute ihres Amtes walten und den Schlußſtein einfügen! Die Hammerſchläge. Es folgten nun die üblichen Hammerſchläge. Der Groß. herzog, der zuerſt mit dem von einem hieſigen Bürger geſtifteten ſilbernen Hammer die üblichen drei Schläge ausführte, führte dazu folgendes aus: 8 Dieſer erſte Hammerſchlag auf den Schlußſtein des großen Unternehmens 2 zugleich der Ausdruck der Dankespflicht ſein, der Dankespfli für Alles, was die Stadt Mannheim geleiſtet hat, um bis zu dieſem Punkte zu gelangen. Der zweite Hammet, ſchiaa gilt den Glückwünſchen, die wir Alle als Gäſte der Stadt ihr zuſprechen, Glückwünſche zur Erreichung eimes Zieles, das wohl ſelten in dieſer Art erreicht worden iſt. Aber es iſt und iſt in einer Weiſe erreicht, die dieſer Stadt ſtets zur Ehre gereichen wird. Der dritte und letzte Hammerſchlag gilt ab einer ganz anderen Dankespflicht. Wir müſſen, die wir ſind, aufſchauen zu dem, der ſchon bisher ſeinen Segen der hat zukommen laſſen in veichem Maße. Und ſo bitten wir denn auch heute, daß Gott dieſen Segen bewahren möge für alle Zeiten, und zugleich allen denjenigen, die hier wirken, verleihe, ihren Pflichten nachzukommen. Die Fran Großherzogin führte die Hammerſchläge unter folgenden Worten aus: IzAnter Gottes Schutz, der Heimat zum Segen! Das walte Gott! Dann kam das Erbgroßherzogspaar. Miniſter Irhr. v. Duſch ließ den Hammer auf den Stein mit folgenden Worten miene fallen:„Das heute eingeweihte Werk möge allezeit dienen 135 Mehrung des Handels und Gewerbes, der Blüte Mannßei à und der Wohlfahrt des Vaterlandes“ eneee eeee * A o „ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) B. Seite. Mannheim, 3. Juni. 15 Miniſter Frhr. v. Marſchall pprach folgende Worte:„Aller Waſſer König!“ Miniſter Exzellenz Honſell ſprach die beifällig aufgenommenen bedeutungsvollen Worte: „Frei bis zum Meer!“ Miniſter Irhr. von Bodman tat die Hammerſchläge mit den Worten:„Der Arbeit und Um⸗ ſicht reichbelebte Straße!“ Oberbürgermeiſter Dr. Beck: „Mannheims Ehre und Blüte ſei unſere Lebensaufgabe.“ Handelskammerpräſident Geh. Kommerzienrat Lenel: „Der aufſtrebenden Induſtrie und dem Handel Mannheims Deine Entſtehung verdankend, mögeſt Du Ihnen mit den Dich durchflutenden freien Strömen eine feſte Stütze ſein, ſolange der Geiſt der Arbeitsfreudigkeit und Unternehmungsluſt und die unverbrüchliche Wortestreue, die unſerer Vaterſtadt Blüte ge⸗ ſchaffen haben, Mannheims Bürgerſchaft innewohnen.“ Stadtbaurat Eiſenlohr letzten Hammerſchläge mit folgenden Worten aus:„Der führte die Segen und den Anſiedlern Baukunſt zur Ehr, den Bauherrn zum zu Nutz!“ Mit dem patriotiſchen Feſtmarſch mit Choral„Nun danket Alle Gott“ ſchloß kurz vor halb 1 Uhr die Feier ſtimmungsvoll ab. Die Rheinfahrt. Das Wetter hielt während der ganzen Dauer des Einweih⸗ ungsaktes ſtand. Wohl zogen von der Stadt her dunkle Wolken⸗ maſſen herauf, aber es fielen hin und wieder nur einige Tropfen. Dafür blies aber ein empfindlich kühler Wind über die Baſtion, ſo daß diejenigen, die nur im Ueberrock gekommen waren, lebhaft bedauerten, den Ueberzieher daheim gelaſſen zu haben. Unter der Baſtion lag im Altrhein das prächtig geſchmückte Feſtſchiff, die„Kaiſerin Friedrich“, von der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft, zur Abfahrt bereit. Das ſtattliche Schiff prangte in Flaggengala. Lorbeerbäume und ſonſtiger immergrüner Pflanzenſchmuck deko⸗ rierten die Verdecks. Als die letzten Feſtteilnehmer das Feſt⸗ ſchiff betraten, öffnete der Himmel ſeine Schleuſen und ſchickte einen tüchtigen Guß hernieder, der glücklicherweiſe nicht lange anhielt. Zwar kam während der ganzen Fahrt die Sonne nicht zum Durchbruch, aber man mußte ſchon dankbar dafür ſein, daß wenigſtens der Regen nicht mehr einſetzte. Gegenüber dem Feſtſchiff lagen vier prachtvoll geſchmückte mächtige Schleppdampfer der Mannheimer Dampfſchleppſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft, der Lagerhausgeſellſchaft, der Rheinſchiffahrts⸗ aktiengeſellſchaft vorm. Fendel und der Firma Gutjahr gehörig, in Parade. Gbenſo lag vor der Diffenebrücke den ganzen Alt⸗ rhein hinunter bis zur Mündung in den freien Rhein Schiff an Schiff, eines immer prächtiger wie das andere geſchmückt. Es war ein unbeſchreiblich ſchöner Anblick: dieſe ſtattliche Reihe im herrlichſten Feſtſchmucke prangender ſtattlicher Schiffe, die froh⸗ geſtimmten Menſchenmaſſen, die die Verdecke bis auf den letzten Platz füllten. Im Ganzen nahmen 49 größere und kleinere Schiffe an der Fahrt teil. Wir nennen von den größeren Booten nur Badenia IV und X, Fendel XII, Stachelhaus und Buchloh 11 und IV, „Großherzog Friedrich“ von der Neuen Karlsruher Rheinſchiff⸗ fahrts⸗Geſellſchaft, Raab Karcher u. Co. III, Kannengießer VI, Karl Schrörs II, Teutonia von der Firma J. H. Königsfeld, Harpen X(Harpener Bergbauaktiengeſellſchaft), Egan XVI, Induſtrie VI(Rhein⸗ und Seetransportgeſellſchaft Köln), Franz Haniel XII, Max Honſell(Neue Karlsruher Rheinſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft)“, Waalwijk(Koniftlijke Stromboot Maat⸗ ſchappij), Mathias Stinnes, die Manheimia, mehrere Arn⸗ heiterſche Boote und ſämtliche hieſigen Hafenbugſterboote. Die Großh. Herrſchaften hatten mit dem Gefolge in dem Rauchſalon auf dem vorderen oberen Deck Platz genommen. Als ſich das Wetter beſſerte, hielten ſich die allerhöchſten Herrſchaften auf dem Vorderteil des Verdeckes auf. Das Feſtſchiff hatte lange Zeit den„Sperber“ von der Mannheimer Dampfſchleppſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft, auf dem ſich Zrau Oberbürgermeiſter Dr. Beck mit mehreren Damen— Gattinen von Kollegen ihres Herrn Ge⸗ mahl— aufhielten, ſowie Badenig X. zur Seite. Die übrigen Schiffe folgten. Nach Verlaſſen des Altrheins wurde ſtromauf⸗ wärts gefahren. Ueberall waren die Ufer von Groß und Klein beſetzt, die das Herrſcherpaar ſtürmiſch begrüßden. Schon vor⸗ her hatte die ſpontane, ſo recht aus vollem Herzen kommende Huldigung der vielen Hunderte, die die Begleitſchiffe beſetzt hiel⸗ ten, das Herz jedes Patrioten höher ſchlagen laſſen. An Bord herrſchte bald ungezwungenes, fröhliches Leben und Treiben. Es wurde Bouillon herumgereicht. Dazu gab es belegte Brötchen und einen guten Tropfen. Als die mächtigen rauchenden Schlote der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Sicht kamen, ſchoß auf einmal mitten im Rhein eine viele Meter hohe Fontäne in die Höhe, die ſtändig in den Farben wechſelte. Es war ein be⸗ zaubernder Anblick dieſe Fontäne lumineuſe bei Tage Das Feſt⸗ ſchiff hielt gegenüber der Fontäne an und ließ die Begleitſchiffe an ſich vorüberziehen. Da konnte man nun nochmals unpergeß ⸗ liche Minuten verleben Auf allen Schiffen ſpielten die Muſik⸗ kapellen, grüßten hunderte und aberhunderte begeiſterte Menſchen hinauf zum allgeliebten Fürſtenpaar, die nicht müde wurden, für die großartigen Opationen zu danken. Auf„Franz Haniel“ be⸗ finden ſich die Reſerveoffiziere mit ihren Damen; die Leib⸗ grenadierkapelle ſpielte. Um 3½8uhr wurde gelandet. Vorher hatte man Gelegenheit, noch einmal das grandioſe Bild zu bewundern, das die dem Feſtſchiff fol gende ſtolze Flottille bot. Von verſchiedenen alteingeſeſſenen Mann⸗ heimern, die ſchon verſchiedene derartige Fahrten mitgemacht hatten, wurde uns verſichert, daß noch keine Rheinfahrt einen ſo impoſanten Verlauf genommen habe. Wir glauben es gern. Unvergeßlich wird allen Teilnehmern die Jubiläumsrheinfahrt bleiben! Feſtmahl. Roſengartens fand heute nachtatlag ibelungenſaal des keil Im Nibelungenſaal des an welchem 400 Perſonen teir⸗ 5 Uhr das Feſteſſen ſtatt, —— 5 Palmen und Lorbeerbäumen feſt⸗ lich geſchmückt, die Tiſche zierten prächtige Roſenarrangements. Die prächßtige Dekoration war von der Stadtgärtnerei unter Leikung des Herrn Stadtgärtners Lippel ausgeführt worden. Unter den Teilnehmern am Feſteſſen bemerkten wir u..: Stantsminiſter Freih, v. Duſch, Miniſter des Großh. auſes und der auswärtigen Angelegenheiten Frhr. v. Marſchall, Präſident des Finansmini⸗ ſteriums Geh. Rat Honſell, die Regierungspräſidenten don Neuffer und v. Soden⸗Frauenhofen, den Vorſtand des Gewerbeamts Reg.⸗Rat Dr. Cron, Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Weingärtkner, Reg.⸗Rat Nebe, die Oberbürgermeiſter Siegviſt⸗Karksruße, Dr. Wilckens⸗Heidelberg, Or Gby⸗ ner⸗ Baden⸗Baden, Dr. Winterer⸗Freiburg, die Spitzen der hieſigen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. den Prorektor der Heidelberger Univerſitäkt Geh. Hofrat Dr. Jellinek, weitethin von der Heidelberger Univerſität die Profeſſoren Dr. Hoops, Dr. Neumann, Dr. Troeltſch, Dr. Gothein, Dr. Win⸗ delband, Dr. Rathgen, Dr. Arnold, Dr. Hettner, ner, Privatier Dewigz, Oekonomierat Frank, Graf v. Helm⸗ ſtad t, Freiherr v. Lavoche, Freiherr v. Böck lin, Stadtrat Boeckh, Muſer, Rohrhur ſt, Vogel, Wittum, Früh⸗ auf, Fehrenbach, Büchner, Pfefferle, Schmidt, Dr. Schneider, Neuhaus, Binz, Geh. Kommerzienrat Reiß, Obkircher, Reiff, Görlacher, Gie vich, Banſchbach, Quenzer, Pfeiffle, die Reichstagsabgg. Freih. Heyl zu Herrnsheim, Baſſermann, Dr. Frank, Geck, Intendant Hagemann, den Präſidenten der Handelskammer, Geh. Kam⸗ merzienrat Lenel, die Mitglieder der beiden ſtädtiſchen Kollegien, den Bürgermeiſter von Ludwigshafen Krafft, von hervorragen⸗ den Künſtlern waren u. a. zugegen die Karlsruher Profaſſoren Thoma, Schönleber und Ritter. Die Speiſenfolge lautete: Ochſenſchwanzfuppe in Taſſen Königsbacher 1904 Bachforellen blan Butter und Kartoffeln Weinheimer Rotburgunder 1904 Lendenſtück garniert 5 Friſche Champignons Dürkheimer Spielberg Riesling Ausleſe 1904 Friſcher Hummer auf Sockel Vix Bara Fils u. Co. Grand Cremant Extra Dry Franzöſiſches Maſthuhn Römiſcher Salat und Kompot Champagner⸗Kiosk auf Jubiläumsart Käſe, Butter Nachtiſch. Während der Tafel ſpielte das Kaimorcheſter unter Lei⸗ tung ſeines Dirigenten Emil Kaiſer; mit dem Kaiſermarſch von Wagner wurde die Tafelmufik eingeleitet. Nach dem dritten Gang erhob ſich Herr Oberbürgermeiſter Dr. Beck, um die Gäſte zu begrüßen. Er hieß namentlich die Miniſter, ſowie die Vertreter der Städte und der Handelskammer, die entlang des Rheines bis Holland hinauf, nach Mannheim gekommen ſeien, will⸗ kommen. Seine Rede ſchloß mit einem Hoch auf den Kaiſer. Sodann ergriff Herr Staatsminiſter von Duſch das Wort, um die Glück⸗ wünſche der badiſchen Regierung zu dem Jubiläum zu überbringen. Sein Toaſt galt der Stadt Mannheim und deren Zukunft. 10 88 Empfang durch die Großherzogin. Heute Abend halb 6 Uhr empfängt die Frau Großherzogin die Vorſtände und Abordnungen der hieſigen Wohltätigkeits⸗An⸗ ſtalten. Die Großherzoglichen Herrſchaften bleiben, wie wir erfahren, vorausſichtlich bis Freitag früh. Ordensauszeichnungen. Wie wir hören, wurde Herrn Stadtbeirat Dr. Schott das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen und Herrn Prof. Dr. Walter das Eichenlaub zum Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Nachtrag zum lokalen Teil. * Ratſchreiber Winterer f. Heute morgen, an einem Tage, der zu den glänzendſten der Mannheimer Jubiläumstage ge⸗ rechnet werden muß, hat ein treuer, ungemein gewiſſenhafter und fleißiger Beamter unſerer Stadtverwaltung, Herr Rat⸗ ſchreiber Winterer, im 61. Lebensjahre die Augen für immer geſchloſſen. Wer nur einigermaßen Einblick in den komplizierten Apparat der ſtädtiſchen Verwaltung gewonnen hat, wird mit uns darin einig ſein, daß der Tod Winterers eine klaffende Lücke reißt, die nicht ſo leicht wieder zu ſchließen ſein dürfte. Ein ganzes langes Menſchenalter hindurch hat Winterer ſeine vollen Kräfte in unermüdlicher Pflichterfüllung gewidmet. Ueber 30 Jahre war er allein Protokollführer. Wer mit Winterer in Berührung kam, wußte ſein liebenswürdiges entgegenkommendes Weſen zu ſchätzen. In der Bürgerſchaft wird deshalb der Tod Winterers, eines mit ſeltenen Charaktereigenſchaften ausgeſtatteten Mannes, tief betrauert werden. Möge dem braven Mitbürger die Erde leicht ſein! Theater, Hofkapellmeiſter Kutzſchbach iſt von 3. Muſikfeſt⸗Konzertes eine goldene worden. Kunſt und Wiſſenſchaft. den Mitwirkenden des geſtrigen Uhr als Andenken überreicht Letzte Vachrichten und Telegramme. * Heidelberg, 3. Juni. Der König von Siam trifft zu mehrtägigem Aufenthalt hier ein. Aus dieſem Anlaß iſt hier Schloßbeleuchtung. * Berlin, 3. Junj. In der Wohnung der Frau Ty⸗ minski in der Frankfurter Allee brach heute früh ein Brand aus. Als die Feuerwehr erſchien, ſprang die zwölfjährige Tochter aus dem Fenſter in den Hof. Die Mutter, die ſchwere Brand⸗ wunden erlitten hatte, wurde mit der mechaniſchen Leiter herunter⸗ geholt. Mutter und Kind ſind ſchwer verletzt. * Berlin, 3. Juni. Die durch eine hieſige Zeitung ver⸗ breiteten Gerüchte, daß der Voranritt des Kaiſers an der Spitze ſeiner Truppen nach der Frühjahrsparade auf Anraten der Polizei unterblieben ſei, entbehrt jeder Begründung. * Berlin, 3. Juni. Dem Vernehmen nach beabſichtigt die freiſinnige Fraktion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes ihren Antrag zur Wahlrechtsreform noch in dieſer Woche zur Beſprechung zu bringen. * Lötzen, 3. Juni. Die„Lötzener Zeitung“ meldet, daß geſtern vormittag auf dem Löventinſee ein Segelboot mit fünf Inſaſſen kenterte. Zwei derſelben, eine Dame und ein Gym⸗ naſiaſt, ertranken, die anderen drei ſind gerettet. Rom, 3. Juni. Der Papſt empfing geſtern morgen ein ſehr herzliches Glückwunſchtelegramm von Kaiſer Wilhelm zu ſeinem Geburtstage. Der Papſt antwortete mil Ausdrücken herzlichen Dankes. * London, 3. Juni. Die„Morning Poſt“ meldet aus Schanghai: Die Aufrührer in der Umgebung von Swatau und Amoy morden Beamte, und brennen Amtsgebäude nieder. Sie haben ſich verſchiedener Städie und Ortſchaften bemächtigt. Der Taotei von Swatau berichtet nur von den Verluſten der Aufrührer aus Furcht, daß durch die von ihnen angerichteten Verwüſtungen die Einmiſchung des Auslandes herbeigeführt werden könnte. Tagung des Nationalvereins. * Mannheim, 3. Juni. Das Generalſekretariat des National⸗ vereins teilt uns mit: Der neugegründete Nationalverein für das Deutſche Reich hält am 22. bis 24. Juni ſeine erſte Tagung in Hei⸗ delberg ab. Wie bei der Gründung des Vereins hervorgehoben worden iſt, ſoll der Verein ein Zuſammenarbeiten aller Liberalen und Demokraten Deutſchlands ermöglichen, um dadurch der künftigen Einigung des Liberalismus vorzuarbeiten. Auf ſeinen Tagungen will der Verein die gemeinſamen Grundgedanken des modernen Liberalis⸗ mus herausarbeiten und dadurch liberale Geſinnungspflege großen Stils betreiben. Für die erſte Tagung ſind drei große Themata in die Erziehungsfragen und die Arbeiterfrage. Als Redner ſind bis jetzt gewonnen der bekannte Pädagog, Profeſſor Dr. Theobald Zieg« ler⸗Straßburg, Arbeiterſekretär Erkelenz⸗Düſſeldof und Land⸗ gerichtsrat Kulemann Bremen. Der Gegenbeſuch der britiſchen Journaliſten. * München, 3. Juni. Heute vormittag beſuchten die engliſchen Journaliſten truppenweiſe die Sehenswürdigkeiten Münchens und ſtatteten auch dem Hofbräuhaus einen Beſuch ab. Heute mittag hatten die„Münchener Neueſten Nachrichten“ die engliſchen Gäſte und die geſamte Münchener Journaliſten⸗ und Schriftſtellerwelt zur Beſichtigung ihrer vor zwei Jahren erbauten und wegen ihrer praktiſchen Anlage und künſtleriſchen Ausgeſtaltung ſchon oft gewürdigten Geſchäftsräume und zu einem glänzenden Frühſtück geladen. Der Berleger der „Münchener Neueſten Nachrichten“, Knorr, brachte ein Hoch auf die engliſchen Journaltſten und das befreundete und große engliſche Volk aus. Miſter Dyckenſon vom Reuterbureau dankte in engliſcher Sprache und brachte ein Hoch auf die Münchener Preſſe aus. Nach⸗ mittags wurde ein Jusflug nach dem Chiemſee angetreten. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) ſe Berlin, 3. Juni. Im hieſigen„Kleinen Jvurnal“ ſucht der frühere Gouverneur von Puttkamer die Anſchuldig⸗ ungen der Frau von Germar, die ſie gegen ihn erhoben hat, zu entkräften. Er verſichert, daß olles, was ſie vor einiger Zeit in einer hieſigen Korreſpondenz behauptet hat, unwahr ſei. Berlin, 3. Juni. Im Reichszuſtizamt iſt heute eine Konferenz von Vertretern der größeren Juſtizverwaltungen zu⸗ ſammengetreten, um die Vorſchläge zu beraten, welche vom Reichsjuſtizamt für die Organiſation der Strafgerichte und für die Geſtaltung des Strafprozeſſes vorgelegt worden ſind. Auf:; grund dieſer Beratungen wird die Reichsjuſtizverwaltung, nach⸗ dem ſie die Zuſtimmung der beteiligten preußiſchen Reſſorts ges funden hat, die für den Bundesrat beſtimmten Vorlagen feſtzu⸗ ſtellen haben. e Berlin, 3. Juni. Die„Germania“ hatte am Sams⸗ tag geſchrieben, die Entfremdung zwiſchen dem Kaiſer und dem Fürſten Eulenburg würde außer der Entlaſſung Moltkes auch noch andere Entlaſſungen zur Folge haben; dieſem Zuſam⸗ menhang wurde insbeſondere auf Herrn v. Tſch irſchky ange⸗ ſpielt, der in Bälde demiſſionieren würde. Wie wir nun von zuſtändiger Seite erfahren, iſt dies unzutreffend. Herr von Tſchirſchkey hatte mit den Eulenbergiſchen Kreiſen trotz aller Gerüchte nichts zu tun. Es trifft auch nicht zu, was die„Germania“ weiter mitgeteilt hat, daß nämlich Herr von Mühlberg auf dem Bankett der eng⸗ liſchen Journaliſten gewiſſermaßen ſeine Kandidatenrede gehalten habe. Herr von Mühlberg hat nach dieſer Richtung keinerlei Au⸗ ſpieien. Mit Herrn von Mühlberg iſt bereits beim Tode Richt hofens wegen Uebernahme des Auswärtigen Amtes verhandelt wor den. Er hat aber damals abgelehnt. Ihm näherſtehende Kreif verſichern ſogar, daß Herr von Mühlberg zu Ende dieſes Jahres in den Ruheſtand zu treten wünſche. Ob er dieſe Abſicht aus⸗ führen wird, iſt freilich noch immerhin fraglich. Jolkswirtschaft. n. Maunheimer Probuktenbörſe. Die unbeſtimmte Haltung der Auslandsbörſen wirkt auch auf den Verkehr des hieſigen Getreides marktes hemmend und von größeren Umſätzen iſt heute nichts bekannt geworden. Verkäuſer wie Käufer verhalten ſich bei der gegenwärtig ungeklärten Lage reſerviert. Die Preiſe im hieſigen offiziellen Kurs⸗ blatt ſind für La Plata⸗Weizen um 20—25 Pfg. herabgeſetzt worden. Roggen konnte dagegen ſeinen Preis um 15 Pfg. hinauſſetzen. Mais notiert für Donau⸗Laplata⸗Ware 25 Pfg. niedriger. Uebrige Notie⸗ rungen alle unveründerk. Offtzielle Tendenz: Getreide ziemlich unver ändert.— Vom Auslande wurde angeboten dile Tonne, per Kaſſe, e Rotterdam: Weizen Ulka 9 Pud 20⸗25 April⸗Mai M. 15¹,79 80⸗85 prompt M. 154, do. Azima April⸗Mai nach Muſter von Ma 155—175, Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗Barletta ſem. ruſſe. von Mai⸗Juni Kg. zu M. 159, Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗Barletta oder Ruſſo 80 Kg. M. Juni M. 188.50, Roſario or Santa FJé 80 Kg. per April⸗Mai zu M 160, Kanſas 2 per Mai⸗Juni M. 155.50 Roggen 9 Pud 10½15 ver Mai⸗Juni M. 150, do. 9 Pud 15⸗20 per Mai⸗Juni M. 151, do. Bulgar⸗ Rumän. 71.72 Kg. per Mai M.— Gerſte ruſſ. 59⸗60 Kg. per Jun M. 134.50, Donaugerſte 59.60 Kg. prompt M. 1377 Hafer ruff. 48⸗48 Kg. per Maj⸗Juni je nach Qualität von M. 140—155, Laplata⸗Hafer f. a. g. 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni zu M. 142.50 Mais Laplata ry terms per Mai⸗Juni in Säcken M. 112, weißer Laplata⸗Mals pe April⸗Mai M. 144, Mixed⸗Mais per April⸗Mat M.—, Donau⸗Maf rye terms Mai⸗Juni M. 106 und tale quale M. 96, Odeſſa⸗Mais per Februar M. 107.50. * Ludwigshafen, 3. Juni. über die im Oktober 1897 gegründete Schußfirma von Gaubitz n. Urban in Pirmaſens der Konkurs verhängt. Im Juni vorigen Jahres geriet ſie mit 200 000 M. Schulden in Zahlungsſchwierigkeiten worauf ein Zwangsvergleich auf der Grundlage von 50 Prog. erfolgt Von dieſen 50 Proz. ſind 5 Proz. noch nicht gedeckt. Wie hoch die Geſamtſchuld ſich beläuft, iſt noch nicht bekannt. Aktiva find nicht vor⸗ handen, ſo daß lt. Frkſt. Ztg. der den Konkurs beantragende Leders händler die Gerichtskoſten in Höhe von 300 M. vorauszahle mußte. *** Telegraphiſche Handelsberichte. B. Die Zulaſſung der M. 10 000 000 Aproz. Hypotheken⸗Pfanbbrief Neihe IV der Mitteldeutſchen Bodenkredit⸗Anſtalt in Greiz, zur Noti rung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. 3½proz. bayeriſche Staatsanleihe. Mit Bezug auf den Um tauſch der kleinen Abſchnitte von 3,5proz. bayeriſchen Staats⸗ anleihen in größere, teilt der Verein baheriſcher Bankfirmen in Nürnberg der„Frkf. Ztg.“ mit, daß er ſchon vor Monaten dieſer halb bei den betr. Staatsſtellen vorſtellig wurde, doch wurde Geſuch abſchlägig beſchieden. Neuerdings ſoll der Finanzminiſter einer anderen Seite, die ſich ebenfalls um Remedur des Uebe ſtandes an ihn wandte, geſagt haben, die Sache nochmals z prüfen. Harpener Bergbangeſellſchaft, Dortmund. Die Geſellſchg wird demnächſt auf ihrem Schacht Neu⸗Iſerlohn eine neu Schachtanlage abtäufen. Die neue Schachtanlage ſoll nach ihr Fertigſtellung als Hauptförderſchacht dienen, während der alt Schacht kt.„Frkf. Ztg.“ hauptſächlich für die Zwecke der Bew terung ausgeſtaltet werden ſoll. * Halle, 8. Juni. Im Konkurs der Zuckerraffinerie Barbya d. Elbe, G. m. b. H. ſoll die Schlußverteibhung etfolgen. ESG iſt hinreichlich Maſſe vorhanden, ſo daß lt. Frkft. Ztg. die noch an ſtehenden 5 Proz. der nicht bevorrechtigten Forderungen voll 3 Zahlung gelangen. * Wien, 3. Juni. Der Proſpekt für die Emiſſion der Skota? werke in Pilſen erſcheint nach der„Nenen Freien Preſſe“ am Mittwoch. Die Subſkription erfolgt It. Fkrft. Ztg. bei der Kre anſtalt und bei der Eskomte⸗Geſellſchaft am Samstag zu 270 Kron für das Stück von 200 Kronen. 5 * Newyork, 3. Juni. Die Cunard⸗Linie reduzierte di Nach pfälziſchen Blättern wurde iiglieder der Fadischen Laräſzäne und gart Prkakkes Kirs⸗ Ausſicht genommen: Die allgemeinen Grundlagen des Liberalismug, Rate für Mittelmeerfahrten. Ein Ratenkrieg wird lt.„Frkf. Z. 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. Juni. vom 3. Kursblatt der Mannheimer produktenbörſe Juni. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen bierländ. 21.75—..—[ Hafer vuſſiſcher 20.25—20.75 Rheingauer—..„ amerik. weißer—— norddeutſcher—.——.— Maisamer.Mixed 15... ruſſ. Azima 22——22 50„Donau 15.25—.— Ulka 21.75—292—„ La Plata 15.75—. Theodoſia—.——— Koßhlreps, d. neuer—.——35— Taganrog 21.75—22.— Micken—.—1775 Saronska—.——.—]Kleeſamendeutſch.1——— rumäniſcher 21.75—22 25„ II CCTTTC„Lnzerne— Manitoba Walla Waila „ Provene. „Eſparſette—.——— Kanſas———.— Leinöl mit Faß—.— 76.— Auſtralier„ bei Waggon 55.50—.— „ dLa Plata 2180—22.25 Rübsl in Faß Kernen 21.75——.—„ bei Waggon 7750—.— Roggeg, pfälzer 29.75—.—[ Backrüböl 80,— „ kuſſiſcher—.—— 2l.—Aum. Petroleum Faß eee,ß, fr. mit'20% Tara—.——.— „ norddeutſcher—.———.— Am. Petrol. Wagg.———21% „ ameritk.——— Am Peirvol. in Ciſt. Gerſte, hierl.—.——19.—p. 100konettoverzollt.—17.80 „ Pfälzer 19.——19.75[ Spiritus, Ja. verſt. 100% 128.— „ ungariſche 3„ 70er unverſt. 58 0 Ruſſ. Futtergerſte 16.———.— ee 43.— Hafer, bad.—.——20.50 roh 70er unverſt. 85/92% 54.50 Hafer, nordd. 20.50—21.—„ ooder„ 85/2% 39.— „Nr. 00 0 1 2 8 e 32.— 36.50 29. 28.— 27.— 24 50 Roggenmehl Nr. 0) 30.50 1) 28.50. Die heutige vom 3. Juni. (Offi Börſe verlief Getreide ziemlich unverändert. *Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Barrel zu Mk. 21.10 verzollt, ab Lager Mannheim, per 100 pg netto in Ziſternen zu Mk..80, unverzollt, ab Lager Mannheim. Mannheimer Effektenbörſe zieller Bericht.) ziemlich ruhig. Mannheimer 500 G. 510 B. und Zellſtoff⸗ Berliner Effektenbörſe. Berlin, 3. Junti.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 215.— 215—Lombarden 25.70 26— Nuſſ. Anl. 1902 76.40 76.50 Fanada Paclfie 165.40 164 90 31½%% Neichsanl. 8375 93.70] Hamburg. Packet 131.70 131.80 30% Neichganleihe 88.70 83.60 Pordd. Lloyd 119.20 119 10 30% Bad. St.⸗Anl. 93.20 93.20 Pynamit Truſt 158 60 157.50 31½ B. Sf. Obl. 1900 93— 93— gicht⸗ u. Kraftanl. 118.90 119.20 3½% Bayern 98.— 93.— Rochumer 216 20 227.10 3½% Heſſen D 3— Konſolidation——— 4% Heſſen 81 90 8J.80[ Portmunder 76 40 75 80 30h Sachſen 88.0 83.50 Gelſenfirchner 196.— 195 40 40 Pför. Rh. W. B. 98 30 98.30 Harpener 206.— 206.60 5% Chineſen 100.70 100.70 Hibernia—.——.— 4⸗% Italtener 103 20 103.25 Hörder Bergwerke———.— 4½ Japaner(neu) 92.80 92.90[ Lauraßütte 225.70 226.— 1860er Lobe 153— 152.40 Phönfr 206.80 207— 4% Hagtad⸗Anl. 8450 84.75 Mißeck⸗Montan 183.70 188.75 Kreditaktien 206.50 206.50 urm Revier—— 141.50 Berk.⸗Märk. Banf 157.10 157.10 Berl. Handels⸗Geſ. 151.60 151.20 Darmſtädter Bank 129 80 129.50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 155.20 155.20 Deutſche 224 10 223.90 „„(lig. Disc.⸗Kommandit Dresdner Bank Rhein. Kreditbank Schaaffh. Bankv. Lübeck⸗Büchener Staatsbahn Anilin Treptow 362 90 363.20 Braunk.⸗Brik. D. Steinzeugwerke Düſſeldorfer Wag. Elberf. Farben(alt) Weſtereg. Alkaliw. Mollkämmerei⸗Akt. Chemiſche Charlot. Tonwaren Wiesloch Zellſtoff Waldhof Celluloſe Koſtheim 238.— 239.— Rüttgerswerken 136.— 187.20 Privat⸗Discont 4½ 9% W. Berlin, 3 Jani.(Telear.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 206 20 206 90 Staatsbahn Diskonſo Komm. 169.50 169.— Lombarden Londoner Effektenbörſe. London, 3. Junf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 244 50 245.— 299.10 299.50 550.— 547 70 216.20 216.50 143.50 144.— 205 20 201.— 128.50 128.50 325— 326.50 169.50 168.60 141.60 141.20 139.50 139.50 140.20 139.60 144.70 145 50 144.70 144 50 25.60 25.10 166 80 166.20 Verſicherungs⸗Aktien ſtellten ſich fabrik Waldhof⸗Aktien 327 G. 328 B. Außerdem notierten höher: Portland⸗Zementwerke Heidelberg Kurs 156 G. Da⸗ gegen waren niedriger: Ver. Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien Notiz: 175 B. Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 3¹*** 7. .7 „ unk. „„ Kommunal Städte⸗Anlehen. Oblig a 1902 99.25 b⸗ M. 92.90 bz 1904 92.60 b. 93.75 bz tionen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 101.—B 41½ 9% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 103.— G 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 50% Bürg. Branhaus, Bonn 102.— 4% Herrenmühle Genz 99.50 G 31½% Freiburg i. B. 93.— bz4%½% Mannd. Dampf⸗ 31 90 Heidelbg. v. J. 1903 93.—b; Iſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 99 50 bz 30½% Karlsruhe v. J. 1896 87.— G4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½½ Lahr v. J. 190'2 93.— bGeſellſchaft 1001.90 eſe Ludwigshafen 100.— bzJ4½ ½ Oberrh.Elektrizitäts⸗ 5 5 v. 1906 100.— bzſ. werke, Karlsruhe 90.— 93.—]4½% Pfälz. Chamotte u. „Sblig. 1901 100.— 6. Tonwerk,.⸗Gg. Eſſenb. 102.75 B 1885 93.— 574½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 1888 93.— bzſ Waldhof bei Pernau in „1895 93.— bf Lipland 101G 5„ 1898 93.— 5b4½% Speyrer Brauhaus 7„ 1904 93.— bz.⸗G. in Speyer 97.50 G „ 1905 98.— bz4½ Speyprer Ziegelwerke 101.40 B 0 1906 100.— G4½% Südd. Drahtinduſtr. 101.— G 3½% Wiesloch v. J. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seil 37%½% Pirmaſens unk. 1905 93.— bz Induſtrie⸗Obligation. 1205 indu⸗ 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 99.— bz 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 104.30 B ſtrie rückz. 105% 103.—G A ktien. Banken. Brief Geld 5 Brief Geld iſche Bank— 136.— Br. 3. Storch. Speyer—— 100— enn————·. Wergaer, Worms—.— 100— fälz, Bank—.— 100.—[Pormf. Br. v. Oertge—.— 86. fälz. Hyp.⸗Bank 190—— Pf. Preßh. u. Sptfabr.—.— 186.— f. Sp.⸗u. Kdh. Land. 140.50 Trausport hein, Kredifhank 139.50 139.40 u. Verſicherung. gein. Lup⸗Bant 113 50 113.. A⸗G. Nöſch. Seetr.—.— 83.— üdd. Bank 5[Mannh. Damyfſchl. 65.ä——.— „Eiſenbahnen.„ Lagerhaus—.— 97.— Pfälz. Ludwiasbahn 227.——.— Ba. Nück⸗u. Mitverſ. 575— 565— „ Marbahn 145.——.—]„ Aſſecurranz 1450—.— „Nordbahn 137.——.— Continental. Verſ. 425.— 420.— Hellbr. Straßenbaßn 82.——.— Mannh. Verſſchernng 510— 500.— hem. Induſtrie. Oberr. Verſich.⸗Geſ.—.— 475.— aliener anier ürken unif. S. Weltz, Speyer 108 10 Pariſer 9520 95.02 93.30 93.10 98.75 93,75 „Gſſchem. Induſtr..——.—[Württ. Transv.⸗Verſ. 675.——.— ad. Anfl.⸗u. Sodafbr. 460.——.— Induſirie. hem. Fab. Goldenha. 180.—.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 146— ein chem. Fabriken 32580 Dinaler'ſche Mſchfhr. 129 50 128.50 drein D. Delſabriken 510——.— Emafllirfr Kirrwel.———.— ſt..⸗W. Ftamm 105.80—.— Smaillw-Malkammer—.——.— * Vorzug Ettlinger Spinnerei 106.— Branereien. Hüttenb. Spinnerei 90.——.— ad. Brauerei 110 50 110.—Karlsr. Maſchinenbau 205.50—.— gger Aktienbierbr.—.——.—Näbmfbr. Hald u. Neu 275.——.— Hof vm. Hagen—.— 265.— Foſth. Cell. u. Papierf. 245 50—.— ichbaum⸗Brauerei 142.— 141.50 Nannh. Gum u. Asb.—.— 144.— lefbr. Rühl, Worms 99.50 98 50 Maſchinenf. Badenſa 201.——.— Banters Br., Freibg.— 108.—Oberrh. Eſektrizität—.— 30.— Heinlein, Heidelberg—.— 193.[Bf. Nähm. u. Faßrradf. 134.50—.— zmb. Meſſerſchmitt 71.— 70.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 156.— dwigsh. Brauerei 245.ä———Südd. Draht⸗Ind. 139.50—.— annh. Aktienbr.—— 141 öSüdd. Kabelwerkjñe 134... zbr. Geiſel, Mohr—.——. Verein Freib. Ziegelw. 175——.— auerei Sinner— 25ͤ Speyr. 49.50—.— Schroedl, Hdlbg.—.— 210.— Würzmühle Neuſtadt—.— 184.— Schwartz, Speyer—.— 125.— Zellſtofffabr. Waldhof 328.— 827.— Ritter, Schwetz.—.——uckerfbr. Waghäuſel—. 115.50 —.— 84.— Buckerraff. Mann,.J Börſe. 5 Pa ris, 3 Juni. Anfangskurſe. Türk. Looſe Banque Ottomane 711.— 711.— Rio Tinto 2275 2216 4 0% Reichsanleige 82— 82— Southern Paciſie 78½ ¶77— 5% Chineſen 101% 101½ Chicago Milwaukee 130½ 1287½ 4½% Chineſen 981“, 98/ Denver Pr. 72— 72— 35% Conſols 84¾ 8684ö16 Atchiſon Pr. 907/ 97— 2% Italiener 102— 102— Louisv. u. Naſhv. 114½ 113˙½ 4% Griechen 50— 50— Union Paceific 137½ 135ʃ0% 3% Portugieſen 69%. 69¼ Unit. St. Steel com. 33/ 33½ Spanier 92%½ 92½„„„ pref. 100½ 100— D Türken 93¼ 93¼ Eriebahn 21½ 21½ 4% Argentinier 83— 83— Tend.: träge. 3 0% Mexikaner 33% 335/ Debeers„ 4 0% Japaner 88 ½% 88/ Chartered Tend. träge. Goldfields 57% 3/ Ottomanbank 18/½ 18¾ Randmines 6˙86.— Rio Tinto 898/ 89½ Eaſtrand 4/ͤ 4— Braſilianer 81½ 81½] Tend.: Hräge. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 3. Junfi.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 15 3. 1. 8. Weizen per Juli 210 25 209.25 Mais per Juli 145.2 145.— „Sept. 200 25 198 75„Sept.—— „ Dez.————„ Dez.„„ Roggen per Juli 210 50 210.-[Rüböl per Juni 69— 72.50 „ Sept. 184 50 184.—„ Oktbr. 68 80 68.60 „)FFFG Dez— 68.60 Hafer per Juli 198 75 199.50 Spiritus 70er doco—-——.— „Sept. 167.50 168.25 Weizenmehl 28.50 28.50 „Dez.—.——.—[Roggenmehl 28.10 28.10 Budapeſt, 3 Juni.(Telegramm.) Getreidemarkt. 15 8. per 50 kg. per 50 kg Weizen per OBk. 10 38 10 39 ruhig 1030 10 81 ruhig r* 55 Roggen per Okt. 8 69 8 70 ruhig 862 8668 ruhig 5— Hafer per Okt. 69 700 ruhig 69 698 willig Mais per Juli 600 6 01 ruhig 591 592 willig „ Ma 600 6 01 591 5 92 Kohlraps v. Aug. 16 10 16 20 feſt 16 10 18 20 feſt *Nach flau erholt. Wetter; Au'geklärt nach Regen, Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 1 3. 15 3 Ainßſerdam kurz 169.38 169.32 Baris kurz 81.40 81.866 Belaien 81.033 81.075 Schweiz. Plätze„ 81 273 81.816 Jlalien 81.216 81.20[Wien 84.875 84.90 London„ 20.442 20.440 Napoleousd'or 16.26 16.26 5 lang—.——.— Privat⸗Diskont 47 Staatspapiere. X. Deutſche. * 3 1 3 31½% Dſch. Reichsanl 93.60 93 95 Tamaulipaß 98.90 98 90 3„„ 383.65 83.80 Bulgaren 98.— 98.25 31½ pr.konſ. St.⸗Anl 93.75 93.95 1% Griechen 1890 50.— 50.— 8 85 88.60 83 705 italien. Rente 103.25 103.20 4 bad. St.⸗A.„ 100.90 109.60 4½ Oeſt. Silberr. 99,25 99.15 Aiebad SteSbtlet 980„„„ Paplertrt „ M. 92.80 92.85 Oeſterr. Goldr. 99.05 99.(5 3½%„„00, 92.70 92.80 Portg. Serie 1 67.70 67 60 3 bayer..⸗B.⸗A. 100.50 100.503 dto. II 68.50 68.10 3½% do. u. Allg.⸗A. 98.10 93.20 4½ neuefuſſen 1905 91.25 90.75 3ͥ„38.— 83.—1 Ruſſen von 1880 74.60 74.40 4 Heſſen 100.89 100.75 fſpan. ausl. Rente 94 20 94.20 3 Heſſen 81.60 81 904 Türken v. 1903 87.50 87.80 3 Sachſen 83.25 83.25 4 Türken unif. 98.60 93.60 31½ Mh. Stadt⸗A.05—.——— 4 Ungar. Goldrente 93.70 9360 4„ Kronenrente 893.60 93.45 420.Golbd Niße!eß 4½ Ehineſen 1898 968.50 98.65] Verzinsl. Loſe. 5 Egypter uniſtzirte———.— Oeſt. Loſe v. 1860 152.20 152.30 Mexikaner äuß. 97.75 97.70 Türkiſche Loſe 140.20-.— 4%„ inn. 64.60 64.50 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 225 90 228— Harpener 207.— 206.70 Buderus 117.— 117.—Otbernia—— Coneordia————[Meſterr. Alkali⸗A. 216.50 216 50 Deutſch. Luxembg. 189.50 189 80 Oberſchl. Eiſenakt. 108.— 107.40 Friedrichsh. Bergb. 169.— 169.50 Ver. Königs⸗Laura 225.70 225.70 Gelſenkirchner 195.50 195.50 Roßleben 10500 10500 Aktien induſtrieller Unternehmungen Bad. Zuckerfabrik 113.— 114.— Ver. Kunſtſeide 524.— Südd. Ammob. 93.20 93.20 Lederw. St.Ingbert 78— 7 Eichbaum Mannb. 141.— 14050 Spichar; 126— 12 Mh. Akt.⸗Brauere! 141.— 141.— Walzmühle Ludw. 168 50 169.— 106.50 106.50 Parkakt. Zwelbr. Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. 155 20 156.50 Cementf. Karlſtadt 129.50 129— Rad. Aniſinfabrik 437.80 457.50 Ch. br. Griesheim 238.— 240. Höchſter Farbwerk 430— 428.25 Vereinchem. Fabrik 319.— 309.— Shem. Werke Albert 393— 393— Drahtinduſtrie 189— 159.— Aecumul.⸗F. Hagen 200.— 200.— Aee. Böſe, Verlin 67.— 67.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 198.— 197.— Südd. Kabelwerke 132.50 132.50 Lahmeyer 122 50 122.30 Elktr. Geſ. Schuckert 109.— 109 25 Allg..⸗G. Slemens 168.50 168.05 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Berbacher 221.75 221.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 25.10 Pfälz. Marbahn 138 50 138.50] Oeſterr. Nordweſtb.—.—— do. Nordbahn 131 50 131.50„—.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 125.95 125.30 Gotthardbaßn Hamburger Packet 131.25 132 40 Ital. Mittelmeerb. Nordd, Lloyd 118.— 118.60]„Meridionalbahn 144.75 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 145.— 144.501 Baltim. Ohio 92.90 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Huv.⸗Pfdb. 99 30 99.340% Pr.Pfdb. unk. 14 99.25 40.K. V. Pfdbr.os———.—32 15 100.— 40%„„ 1910 99.30 99 30 95.75 40% Pf. OHypB. Pfdb. 100.60 100.60 92.10 61%%„„ 93.10 93.—31½ 93.60 31½% Pr. Bod.⸗Cr. 92.25 92.25 4% Ctr. Bd. Pfd.vgo 99.— 99— 4% 7 99 unk. 09 „Pfdbr..ol unk. 10 „Pfdbr..0g unk. 12 99 30 99.— „Pfdbr..g6 40% 89 k. 94 92 20 92.90 7 Pfd. 96/06 92.10 92.10! „ Com.⸗Obl. 37. Vv. unk 10 100.50 100.50 „ Com.⸗Obl. v. 1891 „Com.⸗Obl. v. 98/06 93.40 40% Pr. Pfdb. unk. o9 99— 99.— 40 12 99 40 99.40 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 186.— 136.— 138.25 133.60 151 60 151.50 114.— 114.— 180.10 129 80 224— 223.50 155.90 155.— 106 20 106.— 169.40 168.90 141 50 141.40 Fahrradw. Kleyer 311.— 309.50 Maſchinenf. Hilbert 98.— Maſch. Arm. Klein 118.50 Naſchinenf. Baden. 199 50 199,50 Dürrkopy Maſchinf. Gritzner Pfälz. Nähmaſch. Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellprf. Frkthl. 183.05 Oelfabrik⸗Aktien 129.50 Schuhfab. Herz Frkf. 195.50 Seilinduftrie Wolff 145— Lampertsmühl 95.70 Kammg. Kaiſersl. 181.— Zellſtoff Waldhof 325.25 212.50 212.50 182.50 48.50 47.30 129.50 125.50 146.— 95.70 181.— 326.90 26.— — —.— ——.— —.—— 143.75 92.75 99.28 100.— 96.75 92.10 93.60 ** ** ** — Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 31¼ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyv.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4c% h. H. B. Pfb. 0g9 %— 1907 1912 1917 alte 1904 1914 Rh..⸗B..O 4% R. W. B. C. B. 10 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 31½0% Pf..Pr.⸗O. %%½0 Iſtal. ſttl.g. E. B. 96.— 96.— 99.— 99.— 4% 98.50 99.25 99.25 99.25 99.90 99.90 100.50 100.25 93.— 992.90 92.60 92 60 93.70 93.50 94.— 93.75 98.50 98.50 99.90 99 80 —— 93 50 99.10 99.10 99.25 3— 3 4% 1 1 2* 2* 22 8 3 ½ 3 0 93 40 93 40 93.40 69.55—.— 0* 2** Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Oeſt. Länderbank 111.60 111.80 „Kredit⸗Anſtalt 206.50 206.90 Pfälziſche Bank 100.10 100.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank 189.— 189.— Preuß. Hypothenb. 113.30 112.40 Deutſche Reichsbk. 154.65 154.63 Rhein. Kreditbank 139.50 139,30 Rhein. Hyp. B. M. 188.50 188.50 Schaaffh. Bankver. 140.10 140.20 202 50 202.50 Südd. Bant Mhm. 113,20 113.20 FIrkf. Hyp.⸗Ereditv. 154.60 154 301 Wiener Bankver. 135.50 135.50 Nationalbant 121.75 121 70 J Bank Ottomane 140.50 140.50 Frankfurt a.., 3. Juni. Kreditaktien 206.20, Staats⸗ bahn 144.30, Lombarden 25.— Ggypter—.—. 4% ung. Goldrente 93.70, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 168.60, Laura ——, Gelſenkirchen 195.50, Darmſtädter 129.80, Handelsgeſellſchaft 151.—, Dresdener Bank 141.—, Deutſche Bank 223.50, Bochumer 225.— Northern—.—. Lendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 206.90, Staatsbahn 144 50, Lombarden 25.—, Disconto⸗Commondit 168.80 *** ö Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637, 3. Juni 1907. Derbigonsfreil Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten ſerne Käuffer unter Vorbehalt: 0% 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 125⁵ Aklas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen M. 310— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 48 r Benz& Co., Rhein. Gasmotoren, Mannheim— 218 Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 21 zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 97 5 Bſtrgerbräu, Ludwiashafen—— 2⁰ Chemiſche Fabrik Heubruch„„ Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. 60 Lit. 70 f Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 158 55 Filterfabrik Eneinger. Worms 250 Flink, Eſſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 9¹ 8 ſr Fraukenthaler Keſſelſchmiede 5 955fr Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg 164 11 Herrenmüßple vorm. Gen: Heidelberg— 11¹ Lindes Eismaſchinen 176 121 Linoleumfabril, Maximiliansau Lotbringer Baugeſellſchaft. Metz 98 Lureſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 11² Maſchinenfabrik Bruchfal, Schnabel& Henning 775 327 Mosbacher Akftenbrauerei vorm. Hübner 97 5 Peckarſulmer Fahrrad 17¹ 123 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 825 1161ft Pheinou Terrain⸗Geſellſchaſt 8 0 Rheiniſche Automoßil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim 142 225 dergl. vollbezahlte junge 140 1 50 Rhbeiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 265 Pe. Pheiniſche Schuckert Geſellſchaſt, Mannheim 116 151 Rheinmühlenwerke. Mannbeim 5 114 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— Rombacher Vortland⸗Cementwerke 131 Stahlwerk Mannheinmm 116 8 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie. en nheim 10 Mꝛ 110 Süddeutſche Kabel ernbeim, Genußſcheine f. Brauerei⸗Einrichtungen— 65 nionbrauerei Karlsruhe 0 5 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim M. Waggonfabrik Raſtatt 5 ir Waldhof Bahngeſellſchaft 5 Immoßbiliengeſellſchaft EiN Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 92 öfr— Zuckerſabrik Frankenthal 86ů 498.— 408.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 126,90 127. 4 Wranumheim, ven 3. Junt 1907. General⸗Unzeiger. (Abenoplatt.) 7. Seite. Südfrüchte. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Dampfäpfel: Der amerikaniſche Markt iſt aufgeregt und ſteht unter dem Einfluß des Getreidmarktes; ſo paradox dies auch klingt — in Amerika iſt mum einen Vorwand nicht verlegen, wenn es gilt Hauſſe zu mach Die Forderungen für prime ſchwanken jetzt zwiſchen M. 39 bis N. 40 pr. 50 Kgr. eif Rotter dam. Californ. Aprikoſen: notieren ſo hoch, daß der Konſum bei einem Koſtenpreis von ca. M. 1,50 pro Pfund ſich den noch um ca. 100 pCt. billigeren californiſchen vorzüglichen Birnen zuwenden wird. Calif. Pfirſiche und Birnen: notieren ſe nach Marke und Sorte M. 58—60 pro Kgr. eif Rotterdam. Caliſ. Pflaumen: die Ernte ſoll quantitativ nur einem Drittel ber vorjährigen gleich kommen, Preiſe feſt und ſteigend. Prelſe für alte Ware haben daher ebenfalls angezogen. Haſelnußkerne: und Mandeln ſind in den letzten Tagen ſehr feſt und bedeutend geſtiegen, die Nachfrage iſt eine andauernd gute und ſind Abgeber in den Produktionsländern zurückhaltend. Roſinen: Die Forderungen der Produktionsländer ſind höher, ebenſo in 8 Corinthent beſonders in ſeiner Kiſtenware. **** Vom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u, Co.) Kupfer: Durch einige Fallimente an der Effektenbörſe war der Markt im Anfang ungünſtig beeinflußt und der Preis von Skandard Kupfer ging von Pfd. St. 102. bis auf 97.15.—. zurück, doch trat eine Erholung auf 101. ein, da die geſunde Poſition des Artikels ſich in keiner Weiſe geändert hat. Für prompte Lieferung iſt Kupfer nuch wie vor ſo knapp, daß die dringendſten Bedürfniſſe nur mit Schwierig⸗ keit befriedigt werden können. Auf eine verhältnismäßig kleine Prez⸗ konzeſſion reagierten die Konſümenten von Elektro beſonders eifrig und es wurden ganz anſehnliche Käufe für Juni, Juli und Auguſt Lieferung abgeſchloſſen. Standard prompt Pfb. St. 101.5/—. bis 101.10.—., Standard 3 Monate Pfd. St. 98.—.—. bis 98..—., Eng⸗ liſches Tough Pfd. St. 110.—.—. bis 112.—.—., Beſt Selected Pfb. St. 111.—.—. bis 113.—.—, Amer. u. Engl. Electro Pfd. St. 110..— bis 112.—.—. Kupfervitriol: Sehr knapp für prompte Lieferung zu Pfd. St. 30.10.—. bis 33., während für 1908 Pfd. St. 29.10.— bis 30.10.—. notiert wird. Zinnt eröffnete ebenfalls in ſchwacher Haltung und der Preis war Pfd. St. 2. niedriger. Dann bemühte ſich die Spekulation an⸗ geſichts der bevorſtehenden Banca Auetion, welche am 29. ert. ſtatt⸗ fand, den Markt weiter herunterzudrücken, da jedoch für Banea ein Durchſchnittspreis von Pfd. St. 190.12/6. erzielt wurde, befeſtigte ſich der Markt wieder einigermaßen. In Newyork iſt Zinn immer noch ſehr teuer und knapp, indeſſen wird ſich die Lage wohl bald beſſern. Die Abladungen vom Oſten beliefen ſich auf 5100 Tonnen per Mai und werden 5000 Tonnen pex Juni geſchätzt. Straits Zinn prompt Pfd. St. 189.15.—. bis 190.5/—., Straits 3 Monate Pfd. St, 186.15/—. bis 187.5/—., Auſtraliſches Zinn ppt. Pfd. St. 190.—.—. bis 190.10.—., Engl. L. u. F. Zinn Pfd. St. 192.15.—. bis 193.15/. Antimon: Trotzdem einige Orders plaziert wurden, hat das Angebot nicht nachgelaſſen und die Preiſe ſinken weiter. Wir notteren jetzt nominell Pfd. St. 70. bis 74. Blei: äußerſt knapp für prompte Lieferung, wofür der Preis bis auf Pfd. St. 21. ſtieg. Dann wurde der Markt etwas ruhiger und wir notieren jetzt: ppt. Pfd. St. 20.10/—. Auguft Lieferung 20. Zink: fiel weiter auf Pfd. St. 25.—.— Silber: 30.15/16 bis 81. Queckſilber: Pfd. St. 7 bis.18.—. Eiſen: Cleveland 61/9 Caſſe, 62/1 1 Monat, 63/— 8 Monate. Deutſcher Bankbeamtentag. Im Kaufmannshauſe in Kafſel wurde geſtern der deutſche Bankbeamtentag abgehalten. Nach Mit⸗ teilungen des Vorſitzenden des Geſamtverbandes Fürſtenberg⸗Berlin Geſchäftsperiode um 5819 auf annähernd 12 000 erhöht, die Zahl der Zweigvereine von 49 auf 60. Es beſteht eine Teilorganiſation des Vereins in London. Reichstagsabgeordneter Dr. Juncks⸗Leipzig hielt einen Vortrag über die Privatbeamten in der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft, Fürſtenberg⸗Berlin einen ſolchen über die Penſionsfrage⸗ Einſtimmig wurde eine Reſolution angenommen, in der gn die geſetz⸗ gebenden Körperſchaften die Bitte gerichtet wird, bei der in Ausſicht geſtellten Repiſion der Beſtimmungen über die Sonntagsruhe im Hanbelsgewerbe die Sonntagsarbeit im Bankgewerbe zu derbieten. Eine zweite ebenfalls einſtimmig angenommene Reſolukton hat die Errichtung einer allgemeinen geutralen Penſionskaſſe im Einver⸗ nehmen mit den Bankleitungen zum Ziele, die allen deutſchen Bank⸗ beamten und ihren Hinterbliebenen bei völltger Freizügigkeit einen Rechtsanſpruch auf Penſion ſichert. In einer dritten Reſolution wird der Wunſch nach Aufhebung des Verbotes des Terminhandels in Wertpapieren ausgeſprochen. Auf der Tagung teilte ein Vertreter des Zentralverbandes des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes mit, daß die von dieſem Zentralverbande angeſtellten ſtatiſtiſchen Ex⸗ hebungen ihrem Abſchluſſe nahe ſeien und ein Plau für eine allgemeine Penſionsverſicherung der deutſchen Bankbeamten aufgeſtellt würde. Als Ort der nächſten Tagung im Jahre uog wurde Dresden beſtimmt. Verbaud deutſcher Steinholzfabrikanten. In den Tagen vom 27.—20. Mat fand in Karlsruhe die diesjährige Generalverſammlung des Verbandes deutſcher Steinholzfabrikanten e. V. ſtatt. Die Teil⸗ nahme war der Stärke des Verbaudes entſprechend. Die gefaßten Beſchlüſſe werden die Weiterentwickelung der jungen In duſtrie ſehr günſtig beeinfluſſen. Die Börſenſtener weiſt ſchon ſeit einigen Monaten Ergebniſſe auf, wie ſie früher nie zu beobachten waren. Im April hat der Stempel für Wertpapiere gegenüber dem gleichen Monate des 1 einen nahezu dreifachen Ertrag abgeworfen. Es ſind.1 Mill. Mark gegen .2 Mill. Mark vereinnahmt worden, was einem Mehr von.9 Mill. Mark entſpricht. Der Stempel für Kauf⸗ und ſonſtige Anſchaffungs⸗ geſchäfte hat allerdings im Ertrage nahezu um die Hälfte nachgelaſſen. Gegen.1 Mill. Mark im April 1906 erbrachte er diesmal nur 1 Mill. Mark. Das Geſamtergebnis ſtellt ſich auf.1 Mill. Mark gegen.2 Mill. Mark im April des Vorjahres. Jedoch hat die Börſenſteuer einen außerordentlich ſchwankenden Charakter. Man wird deshalb gut tun, an die bisherigen Ergebniſſe nicht allzu hohe Erwartungen zu knüpfen. Ein Umſchwung kann recht bald eintreten. Der Verbanbd der deutſchen Schuh⸗ und Schäfteſabrikanten hült am 16. Juni in Baden⸗Baden ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. die Arbeiterbewegungen, Stellung⸗ nahme zu den übermäßigen Preiserhöhungen für Bedarfsartikel, Vor⸗ gehen gegen die beabſichtigte Erhöhung der franzöſiſchen Schuhzölle, das Handelsabkommen mit Amerika. Zur Verläugerung des Spirituskartells. Die Prüfungskommiſſion für die Verlängerung des Spiritus⸗Syndikats ſtellte feſt, daß die bis zum 1. Juni 1907. eingegangenen Beitrittserklärungen für Nord⸗ deutſchland ſtatt der geforderten 160 Mill. Liter Kontingent nur 154 874087 Liter Kontingent umfaſſen. Auch für Süddeutſchland war die bedungene Beitrittsziffer nicht erreicht worden. Die Kommiſſion ſtellte eine Nachfriſt, die bis zum 11. Juni 1907 mittags 12 Uhr währt. Zwangsverſteigerung. Die bekannte, ſeit über pierzig Jahren beſtehende Buckauer Lokomobilenfabrik Garrett Smith u. Eo. ſoll auf dem Wege der Zwangsvollſtreckung am 25. Juli verſteigert werden. Das Werk beſchäftigte ſeinerzeit über 600 Arbeiter. Fahrzengfabrik Eiſenach. Das abgelaufene Geſchäftsjahr erbrachte 1006 440 M.(i. V. 915.488.) Fabrikationsgewinn. Abzüglich aller Laſten und der 290 579 M.(217675.) Abſchreibungen verbleibt ein Netto⸗Ueberſchuß von 864 856 M.(100 953.), wovon 100 000 M. zu Extra⸗Abſchreibungen auf Maſchinen und Einrichtungen und 264 856 M. zur Ermäßigung der Unterbilanz auf 880 070 M. verwendet wer⸗ den ſollen. Der Magdeburger Bankverein beruft auf den 28. d. M. eine Generalverſammlung, in der über Erhöhung des Aktienkapitals um 4500 000 auf M. 15 Mill. Beſchluß geſaßt werden ſoll. Das Elektrizitätswerke Weſtſalen in Bochum beruft auf den 24. 5. M. eine Generalverſammlung, die über Erhöhung des Grund⸗ Mannheimer Marktbericht vom 3. Junt. Stroh per Zir“ M..80 bis M..00, Heu M..25 bis M..00. Kartoffeln M..— beſſere M..00 bis M..—, Bohnen per Pfd. 00—00 Pfg., Blumen⸗ kohl per Stück 20.40 Pfg., Spinat per Portion 00-10 Pfg., Wirſing per Stück 00.00 Pfa., Rotkohl ver Stück 00.00 Pfg., Weißkohl per Stück 0000 Pfg., Weißkraut 000 Stück-00., Kohlrabi, 3 Knollen 00-12 Pfg., Kopfſalat per Stück 10.00 Pfg., Endivienſalat v. Stüick 00.00 Pfg., Feldſalat per Portion 00 Pfg., Sellerte p. 31 09.15 Pfg⸗ Zwiebeln ver Pfd. 90 Pfg., rote Rüben v. Pfd..0 bfg., weiße Rüben per.00 Pfg., gelbe Rüben ver Pfd..0 Pfg., Karotten per Büſchel-00 Pfg., Pflückerbſen p. Pfd 00-00 Pfg., Meeretrig p. Stange 20.25 Pfg., Gurken per Stück 30.30 Pfg., zum Einmachen ver 100 Stück 09⸗00., Aepfel per Pfö. 00.40 Pfg., Birnen per Pfd 00 00 Pfg., Kirſchen per Pfd. 0000 Pfg., Trauben per Pfd⸗ 00⸗00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfd..00 Bfg., Aprikoſen p. Pfd. 00 Pfg., Nüſſe per 00 Stlck 00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 00⸗40 Pfg., Eier ver 5 Stück 00⸗00 Pfg., Butter per Pfd. M..00⸗1.30, Handkäſe 1 Stück 40—50 Pfg., Breſem per Pfd. 00.60 Pfg., Hecht ver Pfd. M..40, Barſch p. Pfd. 00⸗80 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 00.50 Pfg., Laberdan per Pfd. 00 Pfg., Stockftſche per Pfd. 00 Pfg., Haſe per Stück 0⸗0.00., Reh per Pfd..60 Pfg., Hahn(Ig.) per Skück .00-.50 Pi., Huhn(jg.) p. Stück.802.50 Mk., Feldhuhn p. Stück .00-.00., Ente p. St..50⸗3.00., Tauben p. Paar.2., Gaus lebend ver Stück..00 Wt., geſchlachtet p. Pfd. 00⸗00 Pfg., Aal-.00., Spargel 00—00 Pfg. * Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Southampton, 27. Mai.(Drahtbericht der White Star Line Liverpobl) Der Schnelldampfer„Adriatie“ am 22, Mai von New⸗ Vork ab, iſt heute hier angekommen. Rotterdam, 31. Mai.(Drahtbericht der Holland Amerika⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Potßdam“, am 22. Mai von New⸗Mor ab, iſt heute hier angekommen. Sonthampton, 1. Juni.(Drahtßericht der Amerikan Line⸗ Southampton). Der Schnelldampfer„Philadelphia“, am 18 Maz von New⸗Mork ab, iſt heute vormittag 2 Uhr hier angekommen⸗ New⸗Hork, 1. Juni. Drahtbericht der American Line, Sout? gampton. Der Schuell⸗Dampfer„New⸗Pork“, am 25. Mai von Sonthampton ab, iſt heute vormittag 2 Uhr hier angetommen. Mitgeteilt durch das Puſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun de lach& Bärentlau Nachf. in Mannheim, Bahnhoſplatz Nr. 7. direkt am Hauptbahnhof. Verantwortlich: Für Politik; Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunft, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. O. Haas'ſchen Buchdruckerei, welche durch die Ernährunig mit„Kufeke“⸗Kindermehlmi oder ohne Milch verhindert wird.„Kufeke“⸗Kindermehl macht die Milch leichter verdaulich, erhöht durch ſeinen Gehalt an Mineral⸗ und Eiweißftoffer kapitals um M. 2 Mill. Beſchluß faſſen ſoll⸗ auch ihren Nährwerk, 6166 hat ſich die Mitgliederzahl während der abgelaufenen zweijährigen 2 Tanteſles J Hagain- Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste unserer lieben Frau und Mutter, sowie für die vielen Kranz- spenden und die zahlreiche Beteiligung an dem Begräbnis der teuren Entschlafenen sprechen Wir unseren herzlichsten Dank aus. Insbesondere danken wir Herrn Dr. Nerlinger 2 tür seine liebevolle Behandlung, sowie den Nieder- bronner Schwestern für ihre aufopfernde Pflege. Mannheim, den 3. Juni 1907. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Heinrich Frank, Sackermeistsr nobst Kindern. FPFPF. aume Große helle Magazin⸗Räume von ca. 300 qm mit Bureau und Zufahrt per 1. Oktober 72186% 155 8 gesueh u mieten geſucht. Off. mit Preisangabe erb. unt. Nr. 72185 an die Exp. ds. Bl. 036.% Heidelbergef-&fr. Jutelhsftesgegerdgsgl alle ff uihn, luld- fuber Hlfenide fnl) ware. Leine adenmiete daher Preise àusserst billig! Arune Rabattmarken. Eigenes Atalier Neuarbellen d. Hepasaturen. eine Pilterre⸗Wohnung bis 1. Juli geſucht. Offerten unt. Nr. 7209 an die Exped. ds. Bl. 2 Zimmerwohnung mit Zubebbr⸗ Mein 67084 Uhren-, bold⸗ d un Zilberwaren-Beschäft befindet sich jetzt S 2,., gegenüber dem -Schulhaus. Adam Kraut l 6el D Gede Vorſchuß bis z. Taxpreiſen guf Möbel u. Waren, welche mir zum Verſteigern übergeb. werden. Auch kaufe jed. 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Aber es kam anders.— Nach einer Ein⸗ reibung von kaum 14 Tagen mit Zucker 3 Patent⸗ Mevizinal⸗ Seiſe waren meine Flechten ulltändig verſchöunden. Jact laſſe ich es mir nicht nehmen, Ihnen hiermit tauſendmal Dauk Iu ſagen, denn IJ ſre„Zucker's Patent⸗Medizinal⸗Seife“ in nicht WPek..—, ſondern Mk. 100.— wert. Ich habe und werde, ſoviel ich kanl, jedem dieſes wirkungs⸗ volle Mitiel empfehlen⸗ Greifswald, 12. April 1907, Mäſtling, Sergeant. 72165 Ju äynlicher Weiſe äußern ſich ungezählte Tauſende, die an Hautgeſchwüren, Hautjucken, juckenden Hautausſchlägen ꝛe leiden, über die Wirkung der weltberühnten Zucker's Patent⸗ Medizinal⸗Seife, D. R P. arztuch empfohlen und tauſend⸗ ſach bewährt. Preis Mk..50. Lebiglich dieſe, von allen Seiten benäligte Wirkung und die große Macht perſönliche! Empfehlung begründen die ungeheuxe Ver⸗ breitung von Zuckers Patent⸗ Medizinal⸗Seife. Echt zu aben in faſt allen Apo⸗ theken, Drogerien, Parfümerien ꝛt. Gules Pundefutter abzugeben. 40404 L 12, 8, 2. Stock. 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Diejenigen Militärpflichtigen der Stadt Mannheim nebſt Vororten, welche an der dies⸗ jährigen Loſung teilgenommen haben, werden hiermit aufgefordert, ihre Loſungsſcheine in der Zeit vom 5. bis 15. Juni d. Is., von morgens 6 Uhr bis abends 10 Uhr auf der Revierpolizeiwache abzuholen. Mannheim, den 28. Mai 1907. Der Jivilvorſtzende der Erſatzkommilſion des Aushebungsbezirks Mannheim. Dr. Bechtold. 10544 Bekanntmachung. Nr. 12747 M. Die Aushebung der Militär⸗ pflichtigen betr. IJ. Zur öffentlichen Kenntnis: Die diesjährige Aushebung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Mannheim ſindet vom 1. bis 13. Juli d. Is., jeweils vormittags 8 Uhr beginnend, im Saale der Reſtauration„Zur Kaiſerhütte“, Seckenheimerſtr. 11a dahier, ſtatt. 10512 Es haben zu diesjährigen Muſterungsgeſchäfte: a. für untanglich Erklärten, b. zum Landſturm Vorgeſchlagenen, S. zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen, d. für tauglich Befundenen, e. die von den Truppenteilen abgewieſenen Einjährig⸗ Freiwilligen, ferner f. diejenigen Militärpflichtigen, welche ſich zur dies⸗ jährigen Vormuſterung nicht geſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Vorladung be⸗ kaunt gegeben werden. Die Berbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage ſtatt, an welchem die betreffenden Militärpflichtigen zur Aushebung zu erſcheinen haben. Es baben daher an dieſem Tage die Eltern des RNekla⸗ mierten ſpäteſtens vormittags 7210 Uhr im Aushebnungs⸗ lokal zu erſcheinen. In denjenigen Fällen, in welchen zufolge der Aus⸗ hebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdienſt gelangen, bezw. im Militärdienſt ſtehen würden, kann die Zurückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage ror dem Aushebungstermin beankragt werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich ſeweils 7½ Uhr Vormittags in reinem und nüchternem Zuſtande im Aus⸗ erſcheinen, die beim hebungslokale zu erſcheinen und ihre Milisärpapiere (Loſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäߧ 28 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 8 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Ein⸗ zuſtellende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als un⸗ ficherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein ärztliches Zengnis einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramt! lich beglaubigen zu laſſen. II. An die Bürgermeiſterämter des Amtsbezirks: Vorſtehende Bekanntmachung iſt durch die Bürger⸗ meiſterämter wiederholt in ortsüblicher Weiſe öffentlich be⸗ kannt zu machen und über den Vollzug innerhalb 8 Tagen Anzeige anher zu erſtatten. Zn den Aushebungsterminen haben die Herren Bür⸗ germeiſter aus dem Landbezirke nur dann zu erſcheinen, wenn Reklamatienen ihrer Ortsangehörigen zu verbe⸗ ſcheiden ſind. Mannheim, den 28. Mai 1907. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ bezirks Mannheim: Dr. Bechtold. Vekanntmachung. Die Sonntagsruhe im Gewerbebetrieb betr. Nr. 65670 J. Geſuche wegen Sonntagsarbeit und Ueber⸗ arbeit ſind ſo frühzeitig wie möglich einzureichen, damit die etwa erforderlichen Erhebungen noch ſtattfinden können. Bei Abfaſſung der Geſuche empfiehlt es ſich, auf die einſchlä⸗ gigen beſonderen Beſtimmungen der Gewerbeordnung 105a ff., 188) Bezug zu nehmen und die Geſuche möglichſt eingehend unter Angabe der in Betracht kommenden tatſächlichen Verhältniſſe zu begründen. 10507 Falls Sonntagsarbeitsgeſuche(§ 105 f..⸗O.) nicht bis ſpäteſtens Freitags mittags 12 Uhr hier vorliegen, ſo kann auf deren Erledigung für den betr. Sonntag nicht mit Sſcherbheit gerechnet werden. Wir weiſen noch beſonders Darauf hin, daß das Ausbleiben eines bezirksamtlichen Be⸗ ſcheids keineswegs als ſtillſchweigende Erlaubniserteilung Aufzufaſſen iſt. Mannheim, den 17. Mai 1907. Großh. Bezirksamt, Abt. Ix Eppelsheimer. 22 haben in jeder beliebigen Anzahl in der Dr. H. Haas'sche Buchüruckerei G. m. b. H. aus-Ordnungen, Hauszinsbücher, Mieth-Verträge, Bekanntmachung. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abf. 1 des Einkommenſteuer⸗ Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragr. iſt Jeder⸗ mann, der in einem Steuer⸗ diſtrikt erſtmals, od. nach dem ſeine Steuerpflicht geruht hat, erſtmals wieder ein ſteuer⸗ pflichtiges Einkommen aus Arbeit oder Dienſtleiſtung be⸗ zieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer Staatskaſſe fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Tätigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich od. mündlich die erforderliche Er⸗ klärung abzugeben. Hierauf werden die Steuer⸗ pflichtigen mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗ widerhandlungen unnach⸗ ſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommenſteuerge⸗ ſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 10171 Mannheim, 1. Juni 1907. Der Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt. Bekanntmachung. Fund vetr. Auf dein Fund⸗ — Zimmer 11 der Po⸗ No. 58325. burtau decke gurte diei Po ein 2 jür die Ausſtellung, ein Zigarren⸗ röbrchen, ein Zugſtieſel, zwei Eheringe, ein Bündel Kupferdraht. is ſich ein Empfangsbe⸗ rechtigter nicht techtzeilig meldet, geht das Eigentun an der ge⸗ fundenen Sache binnen Jahres⸗ triſt auf den Finder oder eventl. die Gemeinde über. Maunbeim, 31. Mai 1907. Großh. Bezirksamt. Bekanntmachung. Die Manl⸗ u. Klauen⸗ ſeuche hier die Abhaltung der Vieh⸗ märkte auf dem Mann⸗ hermer Viebhofe betr. Nr. 68217 I. Im auf die Ausbreitung der Y Klauenſeuche in den Nachb bezirken u Nachbarſtaaten Bayern u. temberg brengen wir die für ſämtliche Nutz. und Schlacht⸗Viehmärkte tmMann⸗ heimer Viehbofe ſeit dem 4. und! 15. September 1902 geltenden Beſtimmungen neuerdings zur Darnachachtung zur allgemeinen Kennints. 10518 1. Vieh aus ſolchen Gemeinden, in welchen die Maul⸗ u. Klauen⸗ ſeuche dis zum Markttage amt⸗ lich noch nicht als erloſchen er⸗ klärt iſt, darf üderhaupt nicht auf den Markt gebracht werden. 2. Die Führer des Viehs müſſen, auch wenn dasſelde mit der Eiſenbahn zugefahren wird⸗ mit einem Zeugnis des Inhalts nerſehen ſein, daß die Tiere aus ſeuchenfreien Orten kommen und vor der Ausfuhr unteiſucht und ſeuchenfrei derunden worden ſind. Die in dieſem Falle erforder⸗ lichen Zeugniſſe ſind von einem Tierarzt oder dem Fleiſchbe⸗ ſchauer des Herkunftsortes der Tiere auszuſtellen. Liegt der Herkunftsort außerbalb des Großherzogtums Baden ader im Reichsgebiet, ſo werden die doxt von den Fleiſchbeſchauern ausgeſtellten Zeugniſſe den von inländiſchen Fleiſchbeſchauern ausgeſtellten gleichgeachtet. 8. Zuwiderdandlungen unter⸗ liegen der Beſtrafung an Geld bis zu 150 Mark oder an Haft bis zu 6 Wochen,(8 68, 8 67 des Reichsſeuchengeſeßes). ſoſern nicht nach den beſtehenden ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen eine dobere Strafe verwirkt iſt. unbeim, 28. Mai 1907. Großh. Bezirksamt: Abteilung III. Dr. V. Pfaff. 2 Lüeferung von Brückengedecken Wir haden die Lieferung von ungeſähr 185 qm forleuer Brü ckeugedeckflöcklingen von 6 em Stärke und 112 lfdm. eichener Leiſten dierzu von 5/8 em Stärke zu pergeben. Dieferungs⸗Bedingungen und Holzderzeichniſſeliegen imunſerem Geſbpäftszimnier zur Einſicht auf. Angedote wollen ſpäteſtens Mittwoch, 19. Juni d. Is., vormittags 10 Uhr vortoftei und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, eingereicht Maschinen- und Wagagenfabrik Mannheim— Post Rheinau Bureau und Fabrik: Rheinauhafen. TLamgꝗshräige SPezialäitatber. Brücken-Waagen und Hebezeuge qSdeg Grösse umd. TragkEraft. Bitte Achtung auf Firma u. Telephonnummer 1303. ETelephon No, 1303. 68641 Bekanntmachung. Nr. 66709 J. Ludwig Kraft, Witwe in Feudenheim beab⸗ ſichtigt auf ihrem Anweſen .⸗B. Nr. 116, Ecke der Käfer⸗ thaler⸗ und Windeckſtraße in Feudenheim eine Schlachtſtätte zu errichten. 10551 Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwen⸗ dungen bei dem Bezirksamte oder dem Gemeinderat Feuden⸗ heim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzu⸗ bringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsveikündigungsblatt aus⸗ gegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwend⸗ ungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanz⸗ leien des Bezirksamis und des Gemeinderats Feudenheim zun Einſicht offen. Mannheim, 23 Mai 1907. Großh. Bezirksamt: Abteilung IV. Eppelsheimer. Bekannimachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Eingefangen und im Tieraſyl bier untergebracht ein hertenloſer Hund. 10549 Veichreibung. Raſſe: Kriegshund. Farde: gelbe Füße, gelben Leib, grauen Rücken. Geſchlechk: weidlich. Mannbeim, 29. Ma, 1907. Gr. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekauntmachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Eingefangen und bei Keller⸗ meiſter Johann Böhmer, Klein⸗ ſeld traße 32 gier ein herrenloſer Hund. 105⁵0 Beſchreibung. Raſſe: Wolishund. Farbe: Rot und ſchwarz gefleckt. Ge⸗ Ichlecht: mã ct Manunberm. 29. Maf 1907. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Trauringe D. R. P.— ohne Sötfuge, taufen Sie nach Gewicht am billigſten bei 8926 O. Fesenmeyer, P l, 3, Breiteſtraße. Jedes Brautpaar erhält eine geschnuitzteschwarzwölder Uhr gratils. — 2— Kitten Glas. Porzellan ete. ete. wird beforgt. 44719 E 3, Schirmladen. Aufbewahrungs⸗Magazin, Kinder⸗Spielfeſt auf den Rennwieſen. Dienſtag, den 4. Juni, nachm. 3 Uhr. Eintrittskarten für Zuſchauer werden ausge⸗ geben zu 5 Mk. für die Mitgliedertribüne des Renn⸗ vereins und für den Platz vor derſelben, 1 Mk. für den J. Platz, 50 Pfg. für den II. Platz. Außerdem kann eine beſchränkte Anzahl beſtimmter Logenplätze auf der Mitgliedertribüne mit einem Zu⸗ ſchlag von 2 Mk. pro Platz zum Eintrittspreis für die Mitgliedertribüue abgegeben werden. Der Zutritt zum Neckardamm iſt unentgeltlich geſtattet. Der Vorverkauf der Eintrittskarten erfolgt am 27., 28., und 29. Mai, 1. und 3. Juni, ſowie am 4. Juni bis vormittags 11 Uhr bei der Stadt⸗ kaſſe im Kaufhaus, Schalter 1, während der Kaſſen⸗ ſtunden von—12 Uhr vormittags und—4 Uhr nachmittags. Im übrigen findet der Kartenverkauf am Feſttage an den Kaſſen auf dem Feſtplatz von nachmittags 2 Uhr an ſtatt. 5 Programme ſind bei der Kartenvorverkaufs⸗ ſtelle(Stadtkaſſe) und auf dem Feſtplatze zu haben. Bekanntmachung. Nr. 57551 II. Das Kinderfeſtſpiel am 4. Juni — in Mannheim betr. Zu dem am Dienstag, den 4. Juni l.., nach⸗ mittags 3 Uhr, auf den Rennwieſen ſtattfindenden Kinder⸗ ſpielfeſt haben ſämtliche Fahrzeuge einſchließlich der Fabr⸗ räder ſowohl zur Zufahrt, wie zur Abfahrt, die Hildaſtraße und in deren Verlängerung den Weg längs des Luiſenparkes zu benitzen. Die von der Seckenheimerſtraße abzweigende Pappelallee bleibt für den geſamten Fuhrwerksverkehr geſperrt. Zuwiederhandlungen hätten Beſtrafungen nach§ 59 Pol. Str..B. zur Folge. Mannheim, den 28. Mai 1907. Großh. Bad. Bezirksamt. Polizeidirektion: gez. Dr. Korn. No. 20665 1. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenutnis. Mannheim, den 31. Mai 1907. 30480 Bürgermeiſteramt: von Hollander. Sauter. Dem verehrten Pudlitum bringe ich mein großes Lager in Concoldla- i Tnumph-Fabfräderm ſowie anderen erſt⸗ klaſſigen Fabrikaten in empfehlende Erinnterung. Ferner empfehle ich: — Biesolt& Locke⸗ Nühmaschinen, — owie Für Wiederverkäufer beße Bezugsauelle. Reparaturen, Bernickelungen, Emaillierungen prompt und billigſt. Jos. 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Dezember 1895 be⸗ lreffend die Abwehr und Unter⸗ drückung von Viehſeuchen folgende Anordnung erlaſſen. „Die Führer von Vieh (Rindvieh, Schaſe, Schweine, Ziegen), welches aus dem Königreiche Württem⸗ berg in dem Amtsbezirk Mann⸗ heim eingeführt werden ſoll, müſſen im Beſitze von tier⸗ ärztlichen Zeugniſſen über den Geſundheitszuſtand der Tiere ſein, in welchem bezeugt iſt, daß nach dem Ergebniſſe der von dem Derarzte ein⸗ gezogenen Erkundigungen und der Beſichtigung der zu trans⸗ portierenden Tiere dieſe ſeit mindeſtens fünf Tagen in ſeuchenfreiem Zuſtande in der Gemarkung ſich befanden haben, in welcher ihre Unter⸗ fuchung erfolgte und daß in dieſer Gemarkung keine an Maul⸗ und Klauenſeuche er⸗ krankten Tiere vorhanden ſind. Ausgenommen von dieſer An⸗ ordnung iſt das aus Württem⸗ berg unmittelvar in den Schlacht⸗ und Bießhof Mannheim zur baldigen Schlachtung eingeführte Schlachtvieh. Zuwiderhand⸗ lungen werden gemäß 8 68 Ziff. 4 des Reichsgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft, ſofern nicht nach den beſtehenden ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen eine höhere Strafe verwirkt iſt. Unſere durch Verfügung vom 23. April 1907 Nr. 493721 Amtsblatt vom 25. April 1905 Nr. 49372 und neuerdings bekanntgegebene Beſtimmungen über die Abhaltung der Vieh⸗ märkte auf dem Mann⸗ heimer Viehyofe bleiben, ſoweit ſie durch vorſtehende Anordnungen bezüglich des aus Württemberg eingeführten Viebes nicht verſchärft ſind, in Kraft. 10⁵47 Mannheim, 28. Mai 1907. Er. Bezirksamt Abt. III. Dr. V. Pfaff. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 4. Juni 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal G4,5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Jagdhund, 2 Säcke Back⸗ malz, 1 Herd, 1 goldener Ning, Möbel aller Art und Sonfliges. 49441 Mannheim, 3. Juni 1907. Krug, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗erſteigerung. Dienstag, 4. Juni 1907, machmittags 2 Uhr werde ich im Prandlokal 24.5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 45456 Mehrere neue Wagen und Möbel aller Art. Mannheim, 3. Juni 1907. werden. 72156 Lagerung 8. Möbel, Koſſer Portion M. 0, 25 und A. 20, Hühner N..40. Scheuber 4 He delderg, den 1. Junt 1907. ileeſſekten 1 ˖ 3 304% Schläfer-Listen. ee en ee f, Mincnner Bürger-5au. a Alliäglich Lonzert. Gerichtsnollgeber. Aientümer: Katholiſches Bürgerhoſptal.— Betantwortlicher Redakteur: Franz Kirchet.— Druck und Vectrieb: Dr. P. Daas ſche Buchdruckete G. m K 5.