Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Wfennig monuatlich. Bringerlohn 28 Pſg. monatlich, durch die Poſl dez imel. Poſt⸗ datſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſtr und verbreilelſte Jeitung in Rannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Maunheimer Volksblatt) Taeeen „Journal Mannhein! Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 23 E 6, 2. 21 Nr. 260. Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 20 Seiten. — *2 2 Profeſſorenorganiſationen. (Von unſerem Berliner Bureau.] JBerlin, 8. Juni. Es iſt eine der reizvollſten Erſcheinungen in der Wirk⸗ ſchafts⸗ und Sozialgeſchichte der letzten anderthalb Jahr⸗ hunderte, wie ſich in ihnen der Organiſationsgedanke enk⸗ wickelt; wie man unter dem Druck angeblicher Naturgeſetze, die in Wirklichteit freilich nur aprioriſtiſche Konſtruktionen ſind, anfangs jede Organiſation als mit der Freiheit unver⸗ träglich zerſtört und abweiſt und wie das doch allmählig— nicht ohne harten Widerſtand der in Staat und Geſellſchaft herrſchenden Gewalten— die Idee des Zuſammenſchluſſes wieder auftommt und ſiegreich vordringend ſich immer weitere Kreiſe unterwirft. Die phyſiokratiſche Weisheit, der Adam Smith das einſchmeichelnde Gewand geliehen hat und die ihren populärſten Ausdruck in Gournays viel zitiertem Schlag⸗ wort fand: lalssez aller, laissez passel, je monde va de lul-méme“, erringt ihren höchſten Triumph vor rund hundert⸗ fünfzehn Jahren, als auf einen Schlag im revolutionären Frankreich Zünfte un d Arbeiterkoalitionen—„Zuſammen⸗ rottungen“ heißt ſie der aufgeklärte Bürgerſinn—= verboten werden. Die deutſche Blüte des Smithianismus fällt geraume Weile ſpäter(wenn ſchon ein Teil der Stein⸗Hardenbergſchen Geſetzgebung unter ihren Einflüſſen, den vielſach ja auch ſehr wohltätigen, ſteht): etwa zwiſchen 1850 und 1870. In der Politik herrſcht die Reaktion; im Wirtſchaftsleben aber dominieren die Faucher, Prince⸗Smith, Max Wiſth, Lette, Oppenheim. Die in Wahrheit nur geſchickte Publiziſten ſind, die Say und Baſtiat in kleinen Münzen unter die Leute bringen, verkünden den Deutſchen nun, was„die Wiſſen⸗ ſchaft“ lehre: freie Konkurrenz für die Großen, Selbſthilfe, Nichtsalsſelbſthilfe und mehr Bildung für die Kleinen. Dann ſetzt— ſchon in der Mitte der 60er Jahre— der Wandel ein. Schulze aus Delitzſch, Hirſch, Dunker und die werdende Sozialdemokratie wirken für die rückſchauende hiſtoriſche Be⸗ trachtung hier zuſammen; die Arbeiterbildungsvereine werden abgelöſt von Schulzes„Innungen der Zukunzft“, von Gewerk⸗ vereinen und Gewerkſchaften. Die Arbeiter zuerſt lernen erkennen, daß die Freiheit des Arbeitsvertrages ſie noch nicht frei mache; ſie ſchließen ſich immer ſyſtematiſcher, immer feſter zuſammen und nachdem ſie's ihnen ſo vorgemacht, folgen die Arbeitgeber— anfangs zögernd, dann mit ſteigendem Geſchick und Erfolg— ihnen nach. Zuletzt gewinnt der Organiſations⸗ gedanke auch über die Kopfarbeiter Macht: die Privatbeamten⸗ bewegung, von der wir ſicherlich erſt nur die Anfänge ſehen. Jetzt ſtehen wir vor einer neuen Etappe dieſer Entwicklung: auf den 8. September lädt ein Aufruf die Lehrer von ſämt⸗ lichen Hochſchulen deutſcher Zunge nach Salzburg, auf daß ſie dort, wie Lujo Brentano das Vorhaben im„Berl. Tagebl.“ interpretiert, eine Gewerkſchaft gründen. Eine Profeſſoren⸗ gewerkſchaft! Die Elite unſerer Kopfarbeiter mit den Formen des Arbeitskampfs hantierend ein ſeltſamer Aublick für Epilog zum Jubiläumsfeſt. Es war ein ſchönes Feſt! Reiche Ehren brachte es der Stadt, viele herzliche und ſinnige Glückwünſche wurden dieſer gewidmet und aus allen Teilen Deutſchlands liefen freundliche Kundgebungen ein, aus denen hohe Achtung und Anerkennung ſprachen über das, was Mannheim in den letzten Jahrzehnten geleiſtet und die zugleich dokumentierten, welch' großes Anſehen Mannheim in dem reichen Kranz der aufblühenden deutſchen Städte einnimmt. Mögen all die vielen herzlichen Wünſche und reichen Hoffnungen, welche un⸗ ſerer Stadt anläßlich ihres 300jährigen Jubiläums übermittelt wurden, in weiteſtem Maße in Erfüllung gehen. Die Feſtesklänge ſind verhallt, die Jubelhymnen verrauſcht und das Bild unferer Stadt beginnt wieder ſeinen ernſten, vor⸗ wärtsſtrebenden Charakter anzunehmen; aber gerne und freudig wird jeder Mannheimer zurückdenken an die Tage des Jubiläums, in denen ſeiner Stadt ſo viel Liebes und Gutes erwieſen wurde und in welchen ſich ein ſtark ausgebildeter freier Bürgerſinn und ein ſtolzes Selbſtbewußtſein bekundeten, in denen aber auch gerne und oefen anerkannt wurde, was Badens Fürſtenhaus und Regie⸗ rung für unſere ſich reich entwickelnde Stadt geleiſtet, welche frucht⸗ bringende und wohlwollende Förderung ſie ihr haben zuteil werden —85 Viel ausgezeichnet wurden auch die mit der Leitung der Ge⸗ ſchicke unſerer Stadt beauftragten Männer, in erſter Linie unſer Stadtoberhaußt, Herr Oberbürgermeiſter Dr. Beck. Es waren wohlverdiente Ehrungen, getragen von dem Wunſche, daß es dieſem Manne vergönnt ſein möge, noch recht lange an der Spitze unſerer Stadt — die unſerem Stadtoberhaupt erwieſen worden ſind und ihrer freut ſick die ganze Bürgerſchaft, erfüllt und zu ſtehen, Samstag, 8. Juni 1907. (1. Abendblatt.) unſer Volk, das im Reſpekt vor der Zunftgelehrſamkeit erzogen iſt. Aber wir werden uns an den Anblick gewöhnen und ihn dann vermutlich gar nicht mehr ſo befremdlich finden. Werden einſehen, daß auch den Profeſſoren der freie Arbeitsvertrag und die Freiheit der Lehre verteufelt wenig helfen, wenn der einzelne einer Vielheit potenter Arbeitgeber— hier Unter⸗ richtsverwaltungen genannt gegenüberſteht, von denen die allerpotenteſten mitunter von einflußreichen Parlaments⸗ gruppen, zu deutſchen alſo von Bönhaſen und Ignoranten, abhängig ſind. Die neue Profeſſorengewerkſchaft kehrt ſich zunächſt ausgeſprochen oder nicht gegen einen Mann: Friedrich Althoff. Es iſt auch nicht zufällig, daß unter den Unterzeichnern des Aufrufs gerade die preußiſchen Univerſi⸗ täten ſo ſpärlich vertreten ſind; Berlin, wo durch Althoff Guſtav Schmoller regiert, ſogar überhaupt nicht. An heim⸗ lichen Sympathien wird es darum noch keineswegs fehlen. Aber wer wagt es, wider den mächtigen Mann aufzuſtehen, in deſſen Vorzimmer die ſtolzeſten Ordinarien anti⸗ chambrieren? Höchſtens wenn ſie emeritiert ſind, wie Wil⸗ helm Hasbach tat, der neulich nicht Unzutreffendes über die Ausſchließlichkeit der agrariſchen oder zum mindeſten ſchutz⸗ zöllneriſchen Richtung unter den Berliner Nationalökonomen ſchrieb. Ergo: die Freiheit auf Deutſchlands Kathedern, der tapfere Gelehrtenſinn, der vor keiner Konſequenz zurückſcheute, ſind in der Tat in Gefahr. Darum ſoll man die neue Pro⸗ feſſorengewerkſchaft dankbaren Herzens begrüßen. In Zeit⸗ läuften, in denen ſich für Werner Sombart kein Univerſitäts⸗ ordinariat fand, wurde ſie(Vielzitierender, verzeih uns das Zitatl) zur„Forderung des Tages“. Politische Uebersicht. Mannheim, 8. Juni 1907. Zur Berufs⸗ und Betriebszählung vom 12. Juni. Der am nächſten Mittwoch erfolgenden Berufs⸗ und Betriebszählung wohnt eine größere Bedeutung inne, als man wohl gemeinhin annehmen mag. Manche Leute werden die Sache als eine neue Beläſtigung mit Schreiberei und Aus⸗ holung nur unwirſch mitmachen. Bei einiger Ueberlegung muß aber die Wichtigkeit der Sache bald einleuchten. markanteſten Erſcheinungen und tieſſten Probleme unſeres kulturellen, wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens hängen damit zuſammen. Die Tatſache, daß Deutſchland unter dem ſtaunens⸗ werten Aufſchwung im letzten Menſchenalter, der die Bevölke⸗ rung des Deutſchen Reichs nach 1871 in etlichen“ dreißig Jahren um mehr als die Hälfte, von etwa 40 auf 62 Millionen Köpfe zunehmen ließ, ſich vom Agrarſtaat ſtark nach der Rich⸗ tung des Induſtrieſtaats weiter entwickelt hat, iſt ja all⸗ bekannt. Ein ſolcher Prozeß iſt indes von ſo weitgehendem Intereſſe, daß“ es ihm möglichſt auf den Grund zu gehen verlohnt. Man denke nur, welche längſt und hart um⸗ fochtenen Streitfragen, welche maßgebenden und bedenklichen Ergebniſſe und Klagen einſchneidendſter Art mit ins Spiel kommen: der Arbeitermangel, das Abſtrömen der Bevölkerung vom Lande in die großen Städte und Induſtriezentren, die Verſchiebungen vom Oſten nach dem Weſten, die Wehrfähig⸗ keit der Nation, inwieweit induſtrielle Beſchäftigung und um die hochgehenden und weitausgreifenden Pläne durchführen zu können, welche, wie wir wiſſen, ſchon in allernächſter Zeit ihrer Erledigung harren und die geeignet ſind, Mannheim wieder ein gewaltiges Stück vorwärts zu bringen. Auch andere bedeutende Männer wurden in Anerkennung ihrer um die Stadt und deren Aufblühen erworbenen Verdienſte mit ehrenden Auszeichnungen bedacht, ſo Herr Stadtrat Fritz Hirſ chhorn und Herr Fabrikant Heinrich Vögelhe. Von den weiteren Auszeichnungen ſei nur noch beſonders diejenige hervorgehoben, welche Herrn Stadtrat Heinrich Löwenhaupft zuteil wurde, der ſeit Jahren ſich mit unend⸗ lichem Fleiße, nie verſagender Energie und unter Einſetzung ſeiner ganzen Kräfte der Leitung des Roſengartens widmet und ſich da⸗ durch im Volksmund den Ehrennamen„Roſengartendirektor“ er⸗ worben hat. Vielleicht hätten auch noch manche andere Männer Auszeichnungen verdient, Männer, deren Namen eng verknüpft ſind mit Mannheims Welthandel und unſerer mit allen Erdteilen in geſchäftlichen Beziehungen ſtehenden Induſtrie, deren ſegen⸗ bringender Arbeit und deren weitblickendem Wirken es mit zu danken iſt, wenn unſere Stadt Mannheim heute auf dem Handels⸗ und Induſtrie⸗Gebiete eine ſo hochangeſehene und dominierende Stellung einnimmt. 8 93 Ein Rückblick auf den Verlauf der verſchiedenen Feſtlichteiten kann nur Gefühle der Befriedigung und Empfindungen freudiger glänzende Bild, das ſich des im übrigen ſehr prächtigen und äußerſt gelungenen, dem Hoch⸗ bauamt und ſeinen Leitern, den Herren Stadtbaurat Perrey und Die ſtädtiſches Leben etwa ein weniger militärtüchtiges Geſchlecht heranziehen als Landarbeit; die Frage des Rückganges des Handwerks und der Aufſaugung der Kleinbetriebe durch die großen uſw. So hat man denn mit gutem Recht im Deutſchen Reiche neben den regelmäßig alle ünf Jahre ſtattfindenden Volks⸗ zählungen ſeit 1882 auch Berufszählungen unternommen. Die zweite fand 1895 ſtatt, und wenn man jetzt nicht wieder einen ganz gleichen Zwiſchenraum von 13 Jahren ver⸗ ſtreichen laſſen will, ſo iſt für die um ein Jahr frühere Vor⸗ nahme der Umſtand maßgebend geweſen, daß rechtzeitig für die i. J. 1910 zu bewirkende Prüfung der Zulänglichkeit der Beiträge zur Invalidenverſicherung und zur Einführung 8 der Witwen⸗ und Waiſenverſicherung ſtatiſtiſche Unterlagen geſchaffen werden müſſen. Bei den betreffenden Verhand⸗ lungen im Reichstag— die dritte Leſunſ des Geſetzes fand am 18. März ds. Is. ſtatt— bemerkte aus Anlaß des Um⸗ ſtandes, daß aus der Initiative des Hauſes noch die im Regierungsentwurf fehlende Frage nach der Religion hin⸗ zugefügt wurde, der Präſident des kaiſerlichen Statiſtiſchen Amtes Dr. van der Borght: der Fragebogen habe ohnehin ſchon ſehr ſtark belaſtet werden müſſen, um die Fragen über die Verſicherung zu löſen, die man nicht zurückſtellen konnte. Allerdings enthält die Haushaltungsliſte 22 zu beantwortende Spalten, und die Zahl der Fragen und Unterfragen in den Bogen für Gewerbe und für Land⸗ und Forſtwirtſchaft iſt beinahe Legion. Doch ſind eingehende Erläuterungen bei⸗ gedruckt, auch iſt ſonſt durch die Preſſe, durch die Schulen uſw Belehrung betreffs der Ausfüllung erteilt. Wer ſich noch detailierter informieren will, mag ſich die vom Bundesrat erlaſſenen Beſtimmungen nebſt den dazugehörigen Muſtern beſchaffen, die in der Nr. 17 vom 25. April ds. Is. des vom Reichsamt des Innern herausgegebenen(auch durch die Buch⸗ handlungen zu beziehenden)„Zentralblatt für das Deutſche Reich“ veröffentlicht ſind. Uebrigens iſt im Geſetz ſelbſt zur Beruhigung bemerkt, daß die Fragen ſich, abgeſehen von dem Perſonen⸗ und Familienſtande, nur auf die Berufsverhältniſſe und auf die ſonſtige regelmäßige Erwerbstätigkeit ſowie a die reichsgeſetzliche Invaliden⸗ und Unfallverächerung beziel dürfen, und daß jedes Eindringen in die Vermögens⸗ Einkommensverhältniſſe ausgeſchloſſen iſt. Statt d herigen Bezeichnung„Berufs⸗ und Gewerbezählung“ i Bezeichnung„Berufs⸗ und Betriebszählung“ gewe 05 einerſeits die Berufe gezählt werden, denen die Bevölker angehört, andererſeits die Betriebe, ſowohl die gewerhli wie die landwirtſchaftlichen, in denen ſie ſich wirtſchaf betätigt. In den Haushaltungsliſten ſind alle zur H haltung gehörigen oder einzeln lebenden Perſonen n zuweiſen, auch die Kinder und nicht Erwerbstätigen, ſo d die Zählung ſich zugleich zu einer allgemeinen Volkszähl geſtaltet. Die Haushaltungsliſte iſt am 12. Juni vo mittags auszufüllen. In das Verzeichnis A der Anweſend ſind alle Perſonen einzutragen, die in der Nacht vom 11. ar Bauinſpektor Haußer, zur Ehre gereichenden man doch wohl mit Sicherheit annehmen, daß man an den m gebenden Stellen beſtrebt ſein wird, bei dem Wiederkommen äl licher Gelegenheiten derartige, weite Kreiſe der Bürgerſchaft Recht verſtimmende Fehler und Mißgriffe zu vermeiden, daß m fernerhin davon abſehen wird, zu der Herſtellung des Schm für lokale Feſtlichkeiten nach Bonn zu gehen und was derg Dinge mehr waren. Wir wollen auch nicht die Frage auf ob bei der allgemeinen Illumination am Sonntag Abend d teiligung der Bürgerſchaft hätte ſtärker ſein können und ob vor allen Dingen das öſtliche Stadtgebiet wohl daran getan würde, an dem fraglichen Abend ebenfalls zu illuminieren, ſtatt dieſen Stadtteil in finſterſter Dunkelheit zu laſſen. Man m vielleicht ſagen, daß die öſtliche Stadterweiterung in ſolchen 5 abſeits der Verkehrsadern der Stadt liege, jedoch kann dieſe zwand nicht gelten, denn in Karlsruhe pflegen an allge Illuminationen auch ſolche Stadtteile ſich zu beteiligen, die nicht den Zentren der Stadt zählen. Niaicht weiter eingehen wollen wir auch darauf, daß bei Verteilung der Jubiläumsmedaillen die Vorſteher der ſtäd Aemter völlig überſehen worden ſind, während dieſe doch woh mit in erſter Linie zum Empfang der Erinnerungszeichen be geweſen wären; denn die vorzügliche Verwaltung der verſchieden ſtädtiſchen Reſſorts iſt mit in erſter Linie zu danken unſeren hervt ragenden und geiſtig bedeutenden Reſſortchefs. So wird z. B Name des Herrn Stadtbaurats Giſenlohr unzertrennlich knüpft ſein mit der Geſchichte des Induſtriehafens und u Männern, die ſich um dieſes gigantiſche Werk verdient baben, ſteht in erſter Linie Herr Stadtbaurat Eiſenlohr. ni 1 Mann wäre deshalb wohl würdig geweſen, eine Jubiläumsme 1 2. Seite „General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannkbeim, 8. Juni. Jahren. Die Landesregierungen haben dem kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt die Ergebniſſe in beſtimmten Terminen zu liefern, eine ſummariſche, vorläufige Nachweiſung über die ortsanweſende Bevölkerung uſw. ſo bald als möglich, ſpäteſtens bis 1. November 1907. Fürſt Philipp Eulenburg und die Kamarilla. Anläßlich des neueſten, nunmehr glücklich aufgedeckten höfiſchen Intrigenſpiels wird in der Preſſe vielfach daran erinnert, welche Rolle der damalige Graf Philipp Eulenburg unter der Reichskanzlerſchaft des Grafen Caprivi geſpielt hat. Die„Voſſ. Ztg.“ macht darauf aufmerkſam, daß auch Fürſt Chlodwig Hohenlohe in ſeinen Denkwürdigkeiten wiederholt die eigenartige Tätigkeit Philipp Eulenburgs erwähnt hat. So heißt es auf Seite 497 des zweiten Bandes, vom 13. Januar 1898: „Nachmittags kam Eulenburg, der Geſandte, zu mir. Um 6 Uhr war Théatre paré. Nach dem zweiten Akt war Souper im Foher, wo ich mich vom Kaiſer verabſchiedete. Um 11 Uhr kam noch Eulenburg, um mir ſeine Angelegenheiten mitzuteilen: er ſagte, Holſtein und Kiderlen hätten die Meinung, daß er(Eulenburg) Staatsſekretär werden ſolle, wenn Boetticher wegginge oder eine andere Stelle erhielte, wo dann Marſchall das Reichsamt des In⸗ nern übernehmen würde, das ihm angenehmer ſei als das Auswär⸗ tige Amt. Nun glaubt Gulenburg zu dieſer Stelle nicht geeignet zu ſein, er fürchtet ferner, daß ſein Verhältnis zum Kaiſer durch den ſteten perſönlichen Verkehr und die Vorträge geſtört werden könne, und doch ſei gerade dieſes freundſchaftliche Verhältnis ſehr wichtig und dem Kaiſer nützlich, da er ſich bewußt ſei, ihm nur ehrliche Ratſchläge zu geben. Durch dieſe vermittelnde Stellung werde er größeren Nutzen ſchaffen als durch ſeine Tätigkeit als Leiter des Auswärtigen Amtes. Er bat mich, mit Holſtein in unauffälliger Weiſe die Nachfolgerſchaft von Marſchall zu beſprechen.“ Am 14. September 1893 war Philipp Eulenburg wieder bei Hohenlohe und erzählte, was es neues gebe: „Er war mit in England geweſen und Zeuge der damals zwiſchen dem Kaiſer und Caprivi herrſchenden Verſtimmung. Eulen⸗ burg fürchtete, daß es bei der Rückkehr zum Bruch kommen werde. Aber das Verhältnis zog ſich wieder zurecht. Indeſſen arbeitet die Militärpartei mit Hahnke an der Spitze nach wie vor am Sturze Caprivis und hat den Sturm nur vertagt. wollen keinen General mehr an der Spiße als Kanzler, ſondern wünſchen nur einen ihnen paſſenden Kriegsminiſter, mit dem ſie ihre Sachen allein ordnen können. Wer aber Kriegsminiſter ſein werde, iſt noch nicht beſtimmt. Der Großherzog(von Baden), der mir dieſe Situa⸗ lion beſtätigte, will von Brouſart nichts wiſſen... Als Kanzler twürde vielleicht Eulenburg, der Miniſterpräſident, geeignet ſein, meint Philipp Eulenburg Angeſichts dieſer Zeugniſſe, ſo meint die„Voſſ. Ztg.“, wird die Kamarilla nicht einfach in das Gebiet der Fabel zu verweiſen ſein. Im Gegenteil, es kann mitunter heilſam und für das Volk wie für den Herrſcher nützlich erſcheinen, das Kind beim Namen zu nennen. Denn ſobald der Kaiſer erkannte, daß unverantwortliche Ratgeber ſeine Entſchließ⸗ ungen zu beeinfluſſen ſuchen, hat er mit der Kamarilla energiſch aufgeräumt. Und deshalb wird es ſchwerlich glücken, dem Fürſten Bülow aus der offiziöſen Berichtigung eines Zitats, das ſeine Aeußerung über die Kamarilla unvollſtändig wiedergab, einen Strick zu drehen. Aus dem Süden von Deutſch⸗Südweſtafrika. Die„Deutſch⸗Südweſtafrikaniſche Zeitung“ veröffentlicht einen Brief aus Lüderitzbucht, der allerlei Intereſſantes über die Verhältniſſe im Süden zu berichten weiß. Der Brief⸗ ſchreiber glaubt, daß Aus, das einen ſehr freundlichen Ein⸗ druck macht, in Zukunft für die Bewohner von Lüderitzbucht als Erholungs⸗ und Ausflugsplatz in Betracht kommen werde. Weiter iſt zu erhoffen, daß ſich nördlich und ſüdlich von Aus Farmen entwickeln werden. Im ganzen hält unſer Gewährs⸗ mann die Gegend für waſſerreicher, als man bisher annahm. Heute werden dort täglich 160 Cbm. Waſſer gehoben und berbraucht. Auf dem Wege nach Keetmanshoop hat zu Mitte April unſer Briefſchreiber nichts mehr vom Kriege bemerkt; Allerdings waren einem Farmer ein paar Ochſen von Hotten⸗ totten abgetrieben worden.„Solche Räubereien werden Vorausſichtlich noch recht lange andauern, ſolange man die Räuber ſelbſt nicht erwiſcht und gleich aufhängt.“ In letzten Monat, d. h. alſo im März, hatte es ſehr gut geregnet, und das Land war mit friſchem Grün, teilweiſe mit einem Blumen⸗ teppich bedeckt, und machte dem Briefſchreiber einen recht ſchönen und hoffnungsvollen Eindruck. Allerdings wurde am Bai⸗Weg viel Heuſchreckenbrut beobachtet. Keetmanshoop macht infolge ſeiner großzügigen Anlage mit weiten Plätzen und Straßen ſowie mit ſeinen ſtattlichen Bauten einen guten Eindruck. Außerdem herrſcht peinliche Sauberkeit überall, was unſer Gewährsmann von Lüderitzbucht nicht behaupten 24 Sie kann. Im Gegenſatz zu Keetmanshoop macht Bethanien einen ſtillen, faſt verlaſſenen Eindruck. Es iſt ſchade, daß es nicht an der Bahnlinie liegen wird; denn ſein großer Waſſer⸗ reichtum und die dort bisher ſchon mit Erfolg ſeitens der Miſſion und des Diſtrikts⸗Amts ausgeführten Anpflanzungs⸗ verſuche von Weinen und Feigen, ferner der in früheren Jahren von Eingeborenen betriebene Getreidebau laſſen gerade dieſe Gegend als die gegebene erſte größere Kleinſiedlung des Südens erſcheinen. Vielleicht kann Bethanien durch eine Stichbahn an die Südlinie herangebracht werden. Das zürden nur 30 Kilometer ſein, deren Bau in dam günſtigen Gelände nicht ſchwierig wäre. Trotz mancher Mißſtände glaubt unſer Reiſender an die große Zukunft des Südens; er glaubt an eine zukünftige große Wollſchaf⸗, Pferde⸗ und Straußen⸗ zucht, an Weinbau in Bethanien und Kupferminen an ver⸗ ſchiedenen Punkten des Namalandes. Skeptiſcher ſteht er den Ausſichten auf Diamant⸗ und Kohlenbergbau gegenüber. Eine chineſiſche Frauenbewegung. Die chineſiſche Reformbewegung iſt nicht auf das Reich beſchränkt. Auch während ihres Aufenthaltes im Auslande nehmen fortſchrittlich geſinnte Chineſen tätigen Anteil an ihr. Das iſt ja auch ganz erklärlich, weil die Bewegung ihre beſten Nährquellen im Auslande zu ſuchen hat. Ueberraſchen mußte es den, der die niedrige ſoziale Stellung der Frau in China kennt, gleichwohl, daß ſich kürzlich in Newyork unter dem Titel„Chineſe Woman's Reform Aſſociation“ ein Verein bildete, der die in Amerka weilenden Chineſin⸗ nen zu gemeinſchaftlichen Beſtrebungen ihrer Nation zuſammenſchließen will. An der Spitze ſteht Miß Kang Tung bae, die unter dem Pfſeudo⸗ nhm„Miß Suſan B. Anthony“ literariſch bekannt geworden iſt. Als Zweck ſetzt ſich der Verein:„ſich auszubreiten, Eng⸗ liſch lernen, die Kinder auf die Schule zu ſchicken, die Zeitungen zu leſen und mit allem wichtigen in Fühlung zu bleiben, was nicht nur im eigenen Lande, ſondern auch in Amerika vor ſich geht“. Fräulein Kangs Reformbeſtrebungen erſtrecken ſich auch auf die chineſiſche Kleidung, die ihrer Anſicht nach durch die weſtländiſchen Moden erſetzt werden muß. Deutsches Reich. *Koburg, 6. Juni.(Eine Sympathiekund⸗ gebüung) der liberalen Vereine von Franken und Thüringen für den bayeriſchen Landtagsabgeordneten Pfarrer Grandinger in Nordhalben iſt für Sonntag, 9. Juni, geplant. Die Anregung dazu gab der liberale Verein in Kronach. Ein Sonderzug für die Teilnehmer an der Kund⸗ gebung geht am Sonntag nachmittag von Lichtenfels ab. * Beulin, 8. Juni.(Der frühere Botſchafter Fürſt Eulenburg) hat tatſächlich Strafantrag gegen den Herausgeber der„Zukunft“ geſtellt und die Staatsanwalt⸗ ſchaft beim Landgericht Berlin II hat, nach dem„Deutſchen Blatt“, auf Antrag des Fürſten die öffentliche Anklage gegen den Schriftſteller Maximilian Harden wegen ſchwerer öffent⸗ licher Beleidigung des Fürſten beſchloſſen. —(In dem Prozeß von Dr. Peters) gegen die „Münch. Poſt“ hat der Verteidiger des Beklagten die Ladung der Kolonialdirektorswitwe Alwina Kayſer beantragt. Dem Antrag iſt ſtattgegeben und die Ladung der Zeugin für den 26. Juni beſchloſſen worden. Die„Münch. Poſt“ erwartet von der Zeugin intereſſante und ſenſationelle Enthüllungen, insbeſondere über das Treiben der Abgg. Arendt und v. Kar⸗ dorff. Bekanntlich hat Frau Dr. Kayſer bereits Ende vorigen Jahres über das Verhältuis ihres Gatten zu Dr. Arendt der Oeffentlichkeit Mitteilungen gemacht, die Fetlich in bezug auf die Chronologie nachher korrigiert werden mußten. —(Die charakteriſierten Poſtſekretäre), die bis einſchließlich 8. November 1905 die Sekretärprüfung beſtanden haben, werden, nach der„D. Verk.⸗Ztg.“, zum 1. Juli 1907 in etatsmäßige Sekretürſtellen einrücken. Zu demſelben Zeitpunkte ſollen die Aſſiſtenten aus der Klaſſe der Zivilanwärter, welche bis einſchließlich 19. Mai 1908 die Aſſiſtentenprüfung beſtanden haben, als Poſt⸗ gder Tele⸗ graphenaſſiſtenten etatsmäßig angeſtellt werden. Kongreſſe im Jubiläumsjahr. Der Verband deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenaſſiſtenten hält ſeinen diesjährigen Gauverbandstag vom 15. bis 17. ds. Mts. in der Jubiläumsſtadt Maunheim ab. Die aus allen Bezirken des Reiches, beſonders auch aus Bayern und Württemberg vor⸗ liegenden äußerſt zahlreichen Anmeldungen laſſen eine ſehr ſtarke Beteiligung erwarten. Auf der geſchäftlichen Tagesordnung ſtehen u. a. folgende Vorträge: 1) Ausbau der Wohlfahrts⸗Einrichtungs des Verbaudes. 2) Die Beſtrebungen der mittleren Poſt⸗ 5 Telea raphenbeamten. 3) Parlament und Verband. 4) Wohnungs geldzuſchußfrage. 5] Die Organiſation als Kulturfaktor 1 dieſe Vorträge ſind die beſten Redner des Verbandes gewüne worden. Die Verhandlungen finden am 16. von vormittags 95 bis nachm. 6 Uhr im Ballhaus ſtatt. Der äußeſoſt rührige Mann. beimer Bezirksvereins⸗Ausſchuß hat aber auch durch ſonſtige Pen anſtaltungen dafür Sorge getragen, den Verbands und ihren Angehörigen den Aufenthalt in Mannh zu einen beſonders genußreichen zu geſtalten. Der am 15. ſtattfindenden Beſichtigung der intereſſanten Sehenswürdigkeiten der Stadt wird ſich abends 9 Uhr ein Begrüßungskommers im Ballhaus anſchließen. Am Sonntag den 16, bietet die Stadtwerwaltung den Teilnehmern des Gauverbandstages ein Konzert des Kaim⸗ orcheſters mit auserleſenem Programm im Friedrichspark. Am Montag findet vormittags Dampferfahrt mit Beſichtigung der großartigen Hafenanlagen und nachmittags Beſichtigung der bei⸗ den Jubiläumsausſtellungen(Gartenbau und Kunſtgemälde) ſtatt Dieſe Veranſtaltungen werden den Teilnehmern den Aufenthalt in Mannheim gewiß zu einem unvergeßlichen machen. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 8. Juni 1907. JanAuns-AUssfellüge AdSSTeLLdNG S —— Programm: Montag, 10. Juni: Pavillon in den Sondergärtne ·6 Uhr nachm.: 1. Ital. Philh. Blasorcheſter„Prinz Pie⸗ mont“.(Dirigent: Maeſtro Luigi della Guardia.) Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: —11 ÜUhr abends:. Ital. Phikh. Blasorcheſter„Prinz Pie⸗ monk“.(Dirigent: Maeſtro Luigi della Guardia.) Beleuchtung: 9½%— 10½% Uhr aäbends: Konturenbeleuchtung turms und Scheinwerfer. 10%—11 Uhr abends: Leuchtfontäne. Sonder⸗ Ausſtellungen: Internationale Ausſtellung von Kakteen und Sufkulenten(bis 19. Juni). Internationale Ausſtellung von Erdbeeren, Steinobſt und Frühgemüſe(bis 11. Juni). Wochen⸗Ausſtellung(bis 12. Juni). In der Zelthalle beim Lanzſchen Pavillon: 3 Uhr nachm.: Vorführung der Erbbeeren⸗Verpackung durch Obſtbautechtiter Grote. 4 Uhr: Demonſträtion über Erdbeeren⸗Konſervierung, ver⸗ anſtaltet von der Firma Rex. Eintrittspreiſe: Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder ö0 Pfg. Kongtreſſe: . Süddeutſcher Schloſſerverbandstag. Deutſcher Tabak⸗Verein. Deutſche Tabakberufsgenoſſenſchaft. Badiſcher Forſtverein. Verband ſelbſtändiger badiſcher Konditoren. **** Roſenfeſt in der Mannheimer Ausſtellung. Vom 22. bis zum 24. Juni, alſo gerade in den Tagen, wy der Roſenflor am ſchönſten iſt, finden in der Maännheimer Ausſtellung eine Roſenſchnittblumen⸗Ausſtellung, eine internationale Ney⸗ heiten⸗Ausſtellung und eine Roſen⸗Bindekunſt⸗Ausſtellung ſtakt. Dieſe dreꝛ itt ährer Art an ſich ſchon hervorragend ſchönen Ver⸗ anſtaltungen erfahren nun aber ihre Krönung durch das Roſen⸗ ſe ſt, das am 22. Juni(Samstag) im Nibelungenſagle des Röoſen⸗ gartens ſtattfindet und am 28. Juni[Sonntag] daſelbſt wiederholt lbird. Das Feſt iſt als ein Huldigungsakt geplant, der ſich vor der Köniain der Blümen abſpielt und in Vorträgen, Chorgeſängen und Reigen ſeinen Ausdruck findet. Wie glänzend das ganze Feſt gedacht iſt, geht am beſten daraus hervor, daß allein für den Schmuck des Saales, den Roſenwagen und den Blumenregen 20000 Mark aufgewendet werden, nicht gerechnet die vielen boſt⸗ baren Koſtüme, die die einzelnen Teilnehmer an jenem Feſte kra⸗ gen werden. In dieſen Tagen ſind die Plätze für die uſchauer aufgelegt worden und es empfiehlt ſich daher, ſich ſo bald wie möbalich für eine der beiden Feſtaufführungen(22. oder 23. Juni des Waſſer⸗ Früßhkirſchen, zu erhalten, wiegen doch die Verdienſte, die er ſich durch ſein un⸗ ermüdliches, aufreibendes Schaffen und Arbeiten für das Wohl und Intereſſe der Stadt erworben hat, ungleich ſchwerer als wie die⸗ jenigen, die ſich manches mit der Erinnerungsmedaille ausgezeich⸗ nete Bürgerausſchußmitglied durch die ſtumme Anteilnahme an den Verhandlungen im ſtädtiſchen Kollegium erworben hat. Es liegt die Verſuchung nahe, anläßlich der nunmehr ſtattgefun⸗ denen Einweihung des Induſtriehafens die Frage aufzuwerfen, wer eigentlich der geiſtige Vater dieſes gewaltigen, eine große Zukunft Anſeres ſlädtiſchen Gemeinweſens verbürgenden Werkes iſt. Be⸗ kannklich wird auf dieſe Vaterſchaft von verſchiedenen Seiten An⸗ ſpruch gemacht. So ſoll das Induſtriehafen⸗Profekt noch unter Oberbürgermeiſter Moll's Zeiten von einem nationalliberalen Stadtrat angeregt worden ſein und neuerdings werden wir darauf gufmerkſam gemacht, daß der frühere Syndikus der hieſigen Han⸗ delskammer, Herr Dr. Landgraf, ſchon lange, bevor Herr Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Beck ſein Amt angetreten hat, in Wort und Schrift öffentlich dafür geſprochen habe, daß im Intereſſe der indu⸗ ſtriellen Entwickekung des Platzes Mannheim die Schaffung don Waſſerplätzen zur Erbauung induſtrieller Betriebe notwendig ſei. Nach Amtsantritt des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Beck habe Leßterer im Namen des Mannheimer Stadtrats Herrn Dr. Land⸗ graf erſucht, in einer Denkſchrift ſeine Anregungen des Näheren zu begründen; eine Aufforderung, der Landgraf damals auch nach⸗ gekommen iſt. Angeſichts dieſer Tatſachen erſcheint es begreiflich, wenn Herrn Dr. Landgraf ein gewiſſes Gefühl der Enttäuſchung und Verſtimmung beſchleichen ſollte, darüber, daß in der aus Anlaß der Einwveihung des Induſtriehafens erſchienenen Denkſchrift, auf die wir übrigens noch zurückkommen werden, ſein Nams nicht mit einem Worte erwähnt worden iſt. Wir unſererſeits glauben, daß es überhaupt ſehr ſchwer ſein wird, die Frage, wer der geiſtige Ur⸗ heber des Induſtriehafenprojektes iſt, in einer jeden Fertum aus⸗ ſchlteßenden Weiſe zu beantworten, vielmehr dürfte das Entſtehen desſelben das Produkt der Geiſtesarbeit verſchiedener Männer ſein, Werfen wir einen Rückblick auf die feſtlichen Veranſtaltungen der Jubiläumstage, ſo ragen zunächſt als Markſtein hervor: Der Akt im Rathaus und der daran anſchließende Feſtakt im Nibelungen⸗ ſaal. Vielleicht hätte es der Würde des Tages und des Anlaſſes mehr entſprochen, wenn die Verbindung ziviſchen dieſen beiden Akten eine etwas vornehmere geweſen wäre und man den urſprünglichen Gedanken, daß der Stadtrat und der Bürgerausſchuß in einem Chaiſenzug in corpore vom Rathaus nach dem Roſengarten fahren ſollen, beibehalten und ihn nicht in letzter Stunde, um ein paar Mark zu ſparen, fallen gelaſſen hätte. Es machte doch einen etwas armſeligen Eindruck, als nach Schluß der Sitzung auf dem Rathaus der eine Teil der Kollegien mit Droſchken nach dem Roſengarten fuhr, der andere die elektriſche Straßendahn benutzte. Wäre es wirklich ſo ſchlimm geweſen, wenn die Sladt an dieſem Tage den Mannheimer Droſchken⸗ kutſchern, die ja nicht auf Roſen gebettet ſind und die ſich vielfach ſehr mühſam durch's Leben ſchlagen müſſen, einen vielleicht das ge⸗ wöhnliche Maß etwas überſchreitenden Verdienſt hätte zukommen laſſen? Solche kleine Vorkommniſſe berſtimmen ſehr, namentlich, wenn auf der anderen Seite mit Tauſenden von Mark nicht ge⸗ knauſert wird. Weitere Glanzpunkte des Jubiläumsfeſtes waren: die Ent⸗ hüllung der Standbilder auf dem Schloßplatz, die Illumination am Sonntag Abend, der Induſtriehafen⸗Einweihungsakt, die eine un⸗ vergleichlich ſchöne und erhabene Huldigung der ganzen Rheinſchiffahrt für unſer allverehrtes Fürſtenpaar bildende pompöſe Rheinfahrt am Montag und das ſich daran anſchließende offigielle Feſteſſen. Den überaus würdigen Schluß bildete das äußerſt gelungene Kinderfeſt am Dienskag Nach⸗ mittag. Die hervorragendſte Jubiläums⸗Veranſtaltung war aber doch wohl das große, viertägige Muſikfeſt, deſſen künſtleriſche Anlage und Durchführung ein Werk des Herrn Bürgermeiſters Martin ſſt. Wem es vergönnt war, einem oder mehreren dieſer Konzerte bei⸗ zuwohnen, wird ſich ſtets gerne des hohen Genuſſes erinnern, den ihm dieſelben brachten, und bedauerlich bleibt nur, daß ſo viele Mannheimer dieſen Konzerten ferngeblieben ſind. Man wende nicht ein, daß die Eintrittspreiſe zu hoch geweſen ſeien, denn Vielen koſtet ein Abend in der„Luſtigen Witwe“ oder bei dem„Süßen Mädel“ in der Ausſtellung mehr, als wie das Eintrittsgeld für die Konzerte betragen hat. Vom künſtleriſchen Standpunkte aus eeer das Muſikfeſt ein großer Erfolg, wenn auch finanziell der Abſchluß weniger günſtig ſein mag. Trotz alledem ſprechen wir den dringen⸗ den Wuaſch aus, daß ſich die Muſikfeſte zu einer ſtändigen Eintich⸗ tung in Mannheim auswachſen möchten. Es wäre dies wohl das beſte Erbteil des Jubiläumsfeſtes, das den Mannheimern zuteil werden könnte. Auch dürfte kaum eine Stadt mehr wie Mann⸗ heim für die Einrichtung ſtändiger Mufikfeſte prädeſtiniert ſein, ſo⸗ wohl hinſichtlich ſeiner Vergangenheit auf dem Gebiete der Mufik und des Theaters, als auch bezüglich des hohen Verſtändniſſes und der tiefen Empfänglichteit ſeiner Bürgerſchaft für die edlen Schön⸗ heiten der Muſik. Man möchte gerne den Fremdenverkehr nach Mannheim heben und ihn möglichſt zu einem ſtändigen machen: alljährliche Muſikfeſte würden das beſte Mittel hierzu ſein. Auch würden ſolche Veranſtaltungen eine gewiſſe Auswahl in der nac fes 12. r⸗ ſingen, zu jodeln und zu tanzen beginnen, dann iſt die Illuſion voll⸗ Zimmern 100., Kaufmann Ludwig Zimmer 100., Kaufmann Mennheim 8. Juntn 5 — General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) bormerken zu laſſen, da vorausſichtlich die Nachfrage nach Plätzen ſehr groß ſein wird. Um allen Kreiſen der Bevölkerung die Teil⸗ nahme zu ermöglichen, ſind Plätze in allen Preistagen bis hinunter zu 1 Mark zu haben. *** Von der Firma Holzinduſtrie Georg Poſener hier, Friedrichsplatz 9, wurden, wie wir unſerem Bericht über die Ausſtellung der Firma Fuchs u. Prieſter nachtragen, die zu den Eiſenteilen des Gewächs⸗ hauſes verwendeten Dachſproſſen aus Pitchpineholz nach Zeich⸗ nungen der Firma Fuchs u. Prieſter in gediegener, vornehmer Aus⸗ führnmg angefertigt und geliefert. *** Das Reſtaurant Zillertal bildet nach wie vor einen Hauptanziehungspunkt der Ausſtellung. Man wird dies begreiflich finden, wenn man ſich vergegenwärtigt, mit welcher Künſtlerſchaft das Reſtaurant ausgeſtattet worden iſt, wie herrlich der Ausblick iſt, den man von allen Plätzen aus auf die grandioſe Gebirgsſzenerie hat. Wenn dann noch unten auf dem Feſtplatz die ſchmucken Dirndln und die ſtrammen Burſchen zu kommen. Es iſt, wie geſagt, urfidel bei den Zillertalern, wozu nicht wenig der Umſtand beiträgt, daß auch Speiſe und Trank aus⸗ gezeichnet ſind. Am beſten konnte man dies bei dem Eröffnungs⸗ eſſen konſtatieren, das Herr Eickler geſtern abend auf der nörd⸗ lichen Terraſſe veranſtaltete. Die ſervierten Speiſen waren ebenſo vorzüglich, wie die Weine, die dazu getrunken wurden. Die Teil⸗ nehmer an dem Eſſen hielten denn auch nicht mit ihrem Lobe zurück. * Stiftung zum Stadtjubiläum. Seit der am 27. Mai ver⸗ öffentlichten Liſte ſind zur Jubiläumsſpende für den Altertums⸗ perein folgende weitere Beiträge gezeichnet worden: Frau Geh. Kommerzienrat Ferdin. Scipio 1000., Herrn Privatmann Alfred Lenel 300., Kommerzienrat Hch. Vögele 200., Fabrikant Otto Kauffmann 50., Fabrikant Hermann Mohr 50 M. Herren Marx u. Goldſchmidt 100., Kaufmann Heinr. Joſef Zimmern 100., Aktiengeſellſchaft Dörflinger ſche Achſen⸗ und Federnfabrik 50., Herren Fabrikant Auguſtin Bender 100 ., Fabrikant Eduard Schweitzer 200., Kaufmann Ignaßz Morgenroth 50., Kaufmann Viktor Darmſtädter 100., Kauf⸗ mann Emil Reinhardt 100., Kaufmann Sally Weil 50., Kaufmann Guſt. Mayer⸗Dinkel 50., Kaufmann Hermann Stachelhaus 50., Kaufmann Hugo Marum 50., Hofjuwelier Eli Netter 30., Kaufmann Math. Stinnes 50., Kaufmann Hugo Stinnes 50., Kaufmann Jul. Wagenmann 50., Kauf⸗ mann Albert Wagemann 30., Rentner Carl Thalmann 50 ., Kaufmann Wilh. E. Fiſcher 25., Frau Direktor Edm. Hofmann 50., Herren Kaufmann Heinrich Röchling 100., Kaufmann Adolf Baer 20., Kaufmann D. Meyer⸗Picard 109 ., Ingineur Oskar Smreker 200., Brauereivorſtand Rich. Sauerbeck 50 M. Frau Geh. Kommerzienrat Hch. Lanz 1000., Herr Fabrikant Carl Lanz 300 M. * 25jähriges Dienſtjubiläum. Herr Töpfermeiſter Paul Krü⸗ ger in Seckenheim feierte am Donnerstag ſein 25jähriges Jubiläum im Dienſte der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und Chem. Induſtrie in Friedrichsfeld. Seitens der Direktion wurde Herrn Krüger ein anſehnliches Geldgeſchenk ſowie ein künſtleriſch ausgeführtes Diplom mit entſprechender Anſprache überreicht. Der Fabrikgeſangverein„Frohſinn“ brachte dem Jubi⸗ lar ein Ständchen. Den Schluß der Feier bildete ein gemütliches Beiſammenſein in der Fabrikkantine. * Hebammenverein. Zu einer ſchönen Feier verſam⸗ melten ſich am Donnerstag nachmittag die Mitglieder des hieſigen Hebammenvereins im Vereinslokal Zähringer Hof. Galt es doch, das 25jährige und das 40jährige Berufsjubiläum von 3 Vereinsmitgliedern in gebührender Weiſe zu feiern. Es ſind dies die Hebammen Frau Diehl, Reichert und Frei⸗ Mu⸗ ſcheck. Erſtere blickt auf eine 40jährige, die beiden anderen auf eine 25jährige Tätigkeit in hieſiger Stadt zurück. Die Vor⸗ ſitzende, Frau Marie Anton, entbot namens des Hebammen⸗ pereins den Jubilarinnen die herzlichſten Glück⸗ und Segens⸗ wünſche und gedachte mit ehrenden Worten der treuen Pflicht⸗ erfüllung und Gewiſſenhaftigkeit, mit der dieſe Berufskolleginnen während der langen Jahre ihren ſchwierigen, verantwortungs⸗ vollen Beruf ausgeübt haben und überreichte ſodann als Zeichen der Anerkennung den 3 Gefeierten ein entſprechendes Jubiläums⸗ angebinde. Einige von den Töchtern verſchiedener hieſiger Heb⸗ ammen zum Vortrag gebrachte Klavierſtücke, ebenſo paſſende Deklamationen und ein nett geſpieltes Theaterſtückchen trugen im Verlauf des Nachmittags viel zur angenehmen Unterhaltung bei. Nur allzu raſch verflogen die Stunden gemütlichen Zuſam⸗ menſeins, die jedenfalls ſowohl den Jubilarinnen, als auch den übrigen Teilnehmern noch lange in freudiger Erinnerung bleiben werden. „Berufs⸗ und Betriebszählung. Zwecks Auskunftserteilung und Entgegennahme der Zählpapiere iſt das ſtatiſtiſche Amt, Kaufhaus 3. Stock, vom 10.—17. Juni von morgens 8 bis abends 8 Uhr ununterbrochen geöffnet. Manttheim kommenden Fremdenſchar herbeiführen. Vielleicht wäre es möglich, für dieſe Muſikfeſte einen beſtimmten Fonds zu ſchaffen. Wenn die Stadtverwaltung ſich dazu entſchließen könnte, als Grundſtock für dieſen Fonds eine gewiſſe Summe bereit zu ſtellen, ſo dürften ſich zweifellos viele hieſige Bürger finden, welche gerne und freudig dieſen Fonds durch Stiftungen verſtärken, mögen dieſe Stiftungen nun jetzt oder ſpäter erfolgen. Es könnte ſogar nichts ſchaden, wenn man die 10 000., welche für die Jubiläums⸗ feſte in 100 Jahren zurückgelegt werden ſollen, für die Zwecke der Einrichtung alljährlicher Muſikfeſte in Mannheim verwenden würde. Wenigſtens könnte man mit einem ſolchen Beſchluſſe weit mehr auf die ungeteilte Zuſtimmung der Bürgerſchaft rechnen. Vielleicht iſt auch das vielfach vermerkte Ausbleiben jeglicher Jubiläumsſtif⸗ tungen durch wohlſituierte Mannheimer Bürger nur darauf zurück⸗ zuführen, daß ein gewiſſer Anxeig zu ſolchen Stiftungen fehlte, der aber durch die Schaffung eines Muſikfeſtfonds nachträglich geboten werden könnte. Es ſollte uns freuen, wenn unſere Anxegungen auf einen fruchtbaren Boden fallen und der Gedanke, alljährlich im Frühjahr, etwa in Verbindung mit dem Mairennen, ſtändige Muſitfeſte in Mannheim abzuhalten, in weiten Kreiſen der Bürgerſchaft Ver⸗ ſtändnis und Zuſtimmung finden würde. Wir könnten uns keinen würdigeren und erhabeneren Abſchluß des Jubiläumsjahres denken, als wenn dieſes Jahr das Geburtsjahr werden würde für die Ent⸗ ſtehung einer neuen muſikaliſchen Blüteepoche in Mannheim. M. Tagesneuigkeſten. — Eine Erinnerung an Düppel.„Rolf Krake“, das däniſche Panzerchiff, ſoll demnächſt zum alten Eiſen geworfen und in Kopenhagen öffentlich verſteigert werden. Der Name, in Deutſch⸗ * Hundeſperre. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die Verfügung des Bezirksamts im Inſeratenteil aufmerkſam und weiſen insbeſondere darauf hin, daß von jetzt ab mit ganz em⸗ pfindlichen Strafen gegen Ziwiderhandelnde vorgegangen wird. * Eröffnung der ſtädtiſchen Rheinbäver. ſtädtiſche Frauenbad an der Rheinbrücke, das Freibad im Rhein bei der Stephanienpromenade und das Freibad im Floßhafen ſind von heute ab täglich von morgens 5 Uhr bis zum Eintritt der Abenddämmerung bezw. an Sonntagen bis 5 Uhr nachmittags geöffnet. An Dienskag⸗ und Freitag⸗Nachmittagen iſt das Freibad im Floßhafen nur Frauen zugänglich. Schulpflich⸗ tigen Kindern iſt die Benützung der Badeanſtalten von abends 6 Uhr ab unterſagt. * Umzug des Zirkus Sidoli. Vorgenannter Zirkus, welcher geſtern hier eintraf, veranſtaltet am Sonntag mittag um 11.15 Uhr bis 12 Uhr einen Umzug ſeiner Pferde und Elefanten(nach den Urſprungsländern eingeteilt, die Führer in den betreffenden Nationaltrachten) durch die Hauptſtraßen der Stadt. Dieſer Umzug ſoll dem Publikum ein Bild von der Bedeutung in Reich⸗ haltigkeit dieſes großen Kunſtunternehmens vor Augen führen und dürfte das größte Intereſſe unſerer Leſer erregen. Sonntag finden zwei Vorſtellungen ſtatt, und zwar nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr. *Vom Bund der Induſtriellen, E.., Verband Süddeutſch⸗ lauds, erhalten wir folgende Zuſchrift:„Die Großh. General⸗ direktoin gibt folgendes bekannt: Nach den vom Reichsſchatzamt über die Verwendung des Frachturkundenſtempels neuerdings aufgeſtellten Grundſätzen ſowie nach Entſcheidung der Großh. Zolldirektion iſt der Stempel nicht nur zu erheben, wenn ein Frachtbrief die Sendung begleitet, ſondern auch, wenn ihr ein Beförderungsſchein oder ein ſonſtiges Beförderungspapier bei⸗ gegeben iſt, z. B. ein Abfertigungsſchein für Sonderzüge, Ueber⸗ fuhrſchein oder andere Begleitpapiere bei Sendungen zwiſchen mehreren Stationen desſelben Orts oder mehreren Ladeſtellen derſelben Stationen, ſogenannte Stations⸗, Orts⸗ oder Platz⸗ ſendungen. Mit ſofortiger Wirkung ſind daher, ſoweit dies bis⸗ her noch nicht geſchah, für Ueberfuhrſendungen Stempelabgaben und zwar auch dann zu erheben, wenn eine frachtpflichtige Be⸗ förderung derſelben Sendung mit der Eiſenbahn bereits unmittel⸗ bar voraufgegangen iſt, oder nachfolgt.“ * Von den offiziellen Ausſtellungspoſtkarten liegen nunmehr 159 Nummern vor, eine Zahl, die ganz gewiß eine vecht anſehnliche genannt werden muß und die namentlich für Poſtkartenſammler von Intereſſe ſein dürfte, umſomehr, als eine Anzahl dieſer Karten mit aufgedruckter Fünfpfennigmarke erhältlich ſind. Die ganze Serie bietet ein Bild faſt der geſamten Ausſtellung, namentlich der Gartenbau⸗Ausſtellung. Beſonders beliebt ſind die reizenden Darſtellungen des Friedrichsplatzes, der Sondergärten und der Schwarzwaldanlage. Auch die Kunſthalle iſt mit einigen prächtigen Sujets vertreten. Der Alleinvertrieb der Ausſtellungspoſtkarten befindet ſich in den Händen der Buchhandrung von Jean Gremm, die in der Ausſtellung mehrere Verkaufsſtellen errichtet hat. Außer⸗ dem ſind die Karten auch in der Stadt, in den Poſtkarten⸗ und Schreibwarengeſchäften etc. erhältlich. * Von der Vertriebsſtelle der offiziellen Ausſtellungspoſtkarten werden wir unter Bezugnahme auf das Eingeſandt im heutigen Mittagblatt darauf aufmerkſam gemacht, daß in ihrem Kiosk im Abſchlußbau auch Tag'eszeitungen, vor allem die Lokal⸗ blätter, zu haben ſind. Damit wird die Beſchwerde des Einſenders hinfällig. * Aus der Zivilkammer. Die Klage der hieſigen Metzger⸗ meiſterinnung gegen den Metzgergehilfenverband auf Zahlung einer Entſchädigung wegen des ihnen durch die Bohkotterklärung entſtandenen Schadens wurde abgelehnt. Die Veröffentlichung von Bohkotts betreffenden Anzeigen und Flugſchriften beleidigenden Inhalts wurde unterſagt. Die Kläger haben 6, die Beklagten der Koſten zu tragen. Aus dem Großherzogtum. § Schwetzingen, 8. Juni. Unſere Stadt hat ſich in ein ſchmuckes Feſtkleid gehüllt aus Anlaß des morgen Aiattſiaden den 1. Bad. Kavalleriſtentages. Viele fremde Gäſte, vom See bis an den Mainesſtrand, ſind bereits eingetroffen und wer⸗ den noch eintreffen. Der Protektor des Feſtes, Prinz Max von Baden, wird dem hieſigen Verein ehemaliger Kavalleriſten ſeine Standarte weihen und auch der Großherzog wird, laut „Schwetz. Ztg.“, da ſich das Wetter gut anläßt, dem Feſte bei⸗ wohnen. Der Landesherr hat bei ſeiner Zuſage, die erſt heute erfolat iſt, den Wunſch ausgedrückt, ſämtliche Veteranen⸗ und Militärvereine des Bezirks zu ſehen. Heute Samstag abend iſt großes Feſebankett mit Aufführung eines von Herrn A. Allert arrangierten Feſtſpieles im Falkenſaal, morgen Sonnkag die übliche Tagung, Feſteſſen, Feſtzug, Feſtakt uſw und Montag Volksbeluſtigung und Beſuch der Mannheimer Jubiläumsaus⸗ ſtellung. * Schwetzingen, 8. Juni. Die Ankunft des Gro ß⸗ hergogs und des Prinzen Max zur Teilnahme am Badiſchen Kavalleriſtentag erfolgt 2 Uhr 15 Min. mittels Sonderzuges. Das —;k———— Munde. Die Befürchtung, daß Dänemarks Seemacht uns damals gefährlich werden könnte, gründete ſich auf dieſes Panzerſchiff. „Rolf Krake“ war ein Kriegsſchiff von jener Monitor⸗Gattung, die im amerikaniſchen Kriege ſo große Berühmtheit erlangt hatte. In England erbaut, war er 120 Fuß lang und 44 Fuß breit, mit 4% zölligen Eiſenplatten gepanzert und beſaß zwei drehbare ge⸗ panzerte Türme. Jeder hatte eine 69pfündige und eine 84pfündige Kanone. Die Beſatzung zählte 141 Mann. In den Tagen von Düppel zeigte ſich auch der„Rolf Krake“. Broacker, die wichtige Flankenſtellung von Düppel, war von den Preußen genommen: um aber nicht abgeſchnitten zu werden, war es für ſie in hohem Grade wichtig, über den Ekenſund zwiſchen Ekenſund und Alnoer eine Brücke zu ſchlagen. Das geſchah; gegen dieſe Brücke ging an dem Gefechtstage des 18. Februar„Rolf Krake“ vor. 9 Uhr früh lief der gefürchtete Monitor in den Fkensburger Meerbuſen ein. An Bord regte ſich nichts. Als ſie auf ihn Feuer,.er er würdigte ſie nicht einmal einer Antwort, ſondern lief geradenivegs auf die Brücke zu. 1400 Schritt vor Alnoer legte er ſich feſt und begann die Kanonade gegen die Brücke und gegen die dortigen Batterien. Erwieſen ſich auch dieſe gegen ihn als machtlos, ſo war die Brücke verloren, die Verbindung mit Broaker abgeſchnitten, die Stellung der Preußen weſentlich er⸗ ſchwert. Der Augenblick war kritiſch.„Rolf Krake“ feuerte und feuerte mit ſchweren Geſchoſſen, die wiederholt die Bruſtwehr der Schanzen trafen. Zum Glück wurden die Mannſchaften und die Geſchütze nicht getroffen, ebenſowenig die Brücke, dagegen litten die Gehöfte des Dorfes ſehr. Die preußiſche Batterie zu Alnoer unter Hauptmann Kipping wehrte ſich tapfer. Als ſie ſich auf 1400 Schritt eingeſchoſſen hatte, ſchlugen ihre Granaten eine nach der andern in den Panzergürtel des Schiffes ein. Zunächſt jedoch, wie es ſchien, mit geringer Wirkung; denn„Rolf Krake“ erwiderte das Feuer kebhaft. Aber nach anderthalb Stunden wurde ſein Feuer ſchwächer und unſicherer, er machte Dampf und wandte ſich. Man ſah jetzt, daß das Hinterteil des Schiffes ſtark beſchädigt war. Als er Hollis paſſierte, gab ihm Leutnant Mente noch eine Salve. So machte ſich„Rolf Krake“ für diesmal weg; es war ihm im ganzen nichts weiter Arges widerfahren, aber er hatte doch ſeinen land jetzt faſt vergeſſen, war im Kriege gegen Dänemark in aller Zweck nicht erreichen können, und damit war der unheimliche Zau⸗ er die Batterie von Hollis paſſierte, gab oe. Donaneſchingen, 7. Junl. Der Fürſt und dis Fürſtin ſind aus Wien, wo dieſelben der Enthüllungsfeier des Kaiſerin Eliſabeth⸗Denkmals beiwohnten, wieder hier eingetroffen, oc. Villingen, 7. Juni. Aus der letzten Plenarverſamm⸗ lung der Schwarzwälder Handelskammer. Befür⸗ wortet wurde die Anregung des Miniſteriums. Die Pfand⸗ ſcheine unter die für den Hauſierhandel verbotenen Gegenſtände aufzunehmen. Die Kammer ſprach ſich im Intereſſe des hei⸗ miſchen Kleinhandels gegen die Einführung eines Einkilo⸗Poſt⸗ paketes(mit 30 Pfg. Frankatur) aus. Der Feſtlegung des Oſter⸗ feſtes wurde zugeſtimmt, da der gegenwärtige bewegliche Raum von 35 Tagen zahlreiche Nachteile für Handel und Induſtrie mit ſich bringe; das Oſterfeſt möge auf einen möglichſt ſpäten Termin der gegenwörligen Grenze feſtgelegt werden. Um mit dem Klein⸗ handel nähere Fühlung zu gewinnen, ſoll eine Kommiſſion errich⸗· tet werden. Endlich beſchloß die Kammer, im Intereſſe unſeres wirtſchaftlichen Lebens die Beſtrebungen zur Förderung des Scheckverkehrs zu unterſtügen und im Kammerbezirk auf eine ſtärkere Benützung des Schecks hinzuwirken. Sport. Frankfurter Regatta. Insgeſamt ſind 174 Meldungen von 38 Vereinen mit 820 Ruderern eingegangen. Zu den erſtklaſſigen Rennen wurde wie folgt gemeldet: Preis des deutſchen Ruderverbandes, Vierer: Ludwigshafener Ruderverein, Bremer Ruderverein, Mainzer Ruderverein, Mannheimer Amicitia, Mannheimer Ruderklub, Frankfurter Ger⸗ mania, Heilbronner Schwaben, Frankfurter Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen.— Kaiſer⸗Preis, Vierer: Frankfurter Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen, Pannonia Eveczösklub⸗Budapeſt, Ludwigshafener Ruderverein, Bremer Ruderverein, Mainzer Ruderverein, Mannheimer Amicitia, Mannheimer Ruderklub, Heilbronner Schwaben.— Preis von der Gerbermühle, Erſter Einer: Pannonia Eveczösklub⸗Buda⸗ peſt, Wiking⸗Linz, Seeklub Luzern, Sturmvogel⸗Karlsruhe, Ruder⸗ verein Ems, Regensburger Ruderverein, Ruderverein Nürnberg, Frankfurter Germanjia.— Germania⸗Preis, Achter: Lud⸗ wigshafener Ruderverein, Bremer Ruderverein, Mannheimer Amicitia, Mannheimer Ruderklub, Frankfurter Ruderverein, Frankfurter Germanig. 9. Deutſches Turnfeſt. Zur Vorbereitung des im nächſten Jahre in Frankfurt ſtattfindenden 9. deutſchen Turnfeſtes fand geſtern Abend im Kaiſerſaal des Römers unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Adickes, eine Verſammlung zwecks Bil⸗ dung der Ausſchüſſe ſtatt. Den Vorſitz im geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuß übernahm Bürgermeiſter Dr. Grimm u. Stadtverordneten⸗ vorſteher Dr. Friedleben, Regierungsrat Mahrenholz ſagte namens der Staatsbehörden volles Entgegenkommen und bereit⸗ willige Unterſtützung zu. Gerſchtszeitung. S Mannheim, 7. Juni.(Strafkammer III.) Vorſe: Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staats⸗ regierung Staatsanwalt Hoffarth. 15 5 Vor der Strafkammer hatte ſich heute eine jener groß⸗ ſtädtiſchen Sumpfpflanzen zu verantworten, die ſo ſchwer zu faſ⸗ ſen ſind, weil ihre Opfer aus gewichtigen Gründen nur in ganz vereinzelten Fällen Anzeige erſtatten. Der Hoteldiener Franz Hofſtetter aus Nittenau hatte in Heidelberg von einem Bekannten gehört, daß in Weinheim ein Mann ſei, bei dem Geld zu holen wäre. Er meinte einen wohlhabenden älteren Privat⸗ mann in Weinheim, der perperſen Neigungen huldigen ſollte. Hofſtetters Plan war alsbald fertig. Er beſuchte den Mann und nachdem er ihn in der Hand hatte, preßte er ihm 300 Mark ab. Nach einigen Wochen ſchröpfte er ſein Opfer abermals um 300 Mark. Als er dann nochmals kam, ſchickte Eberle, ſo heißt der Rentner, ſein Dienſtmädchen nach der Polizei, es war ihm aber gar nicht ernſt damit und er lief dem Mädchen ſelbſt nach, damit es ſeinen Auftrag nicht ausführe. Das Mädchen hörte indeſſen auf ſein Zureden nicht und erſtattete Anzeige; worauf nicht nur Hofſtetter, ſondern auch ihr Dienſtherr verhaftet wurde. Heute hatten ſich beide wegen Vergehens gegen den Paragraphen 175 R. St. G. B zu verantworten. Wie Staatsanwalt Hoffarth bei⸗ läufig mitteilte, hatte er ſelbſt Hofſtetter am Maimarktdienstag beobachtet, wie er ſich an einer Bedürfnisanſtal in der Nähe deß Waſſerturmes herumtrieb. Das war ihm aufgefallen. Zwei Tage ſpäler lief die Anzeige über die Weinheimer Erpreſſungs⸗ affäre ein. Nach dem ärztlichen Gutachten iſt Eberle durchaus abnorm. ein Zwitter, der vielleicht mehr nach der weiblichen Ge⸗ ſchlechtsanlage neigt, als nach der männlichen. Auf Grund dieſes Gutachtens wurde die Ueberweiſung Eberles in eine Klinik zur Unterſuchung ausgeſprochen, der Angeklagte Hofſtetter hingegen zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Jahren und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Verteidigung Hofſtetters hatte Rechtsanwalt Dr. Pfiſterer, jene Eberle's Rechtsanwalt Dr. Köhler geführt. Auf der Induſtrieſtraße begegneten ſich am 5. März d. J. der Packer Heinrich Senftleber aus Feudenheim und der Küfer Jakob Mertens, von denen jeder einen Handkarrem — ber, der von ihm ausgegangen war, gebrochen. Vom artilleriſtiſchen Standpunkte aus hat das Gefecht vom 19. Februar eine gewiſſe Be⸗ rühmtheit erhalten, weil es das erſte in Europa zwiſchen einem Panzerſchiffe und einer Strandbatterie mit Hinterladergeſchützen war. Der„Rolf Krake“ hat ſpäter noch ſo manches Mal von der Waſſerſeite her in die Landkämpfe eingegriffen und ſich auch bray gehalten, aber gefürchtet ward er nicht mehr und eine entſcheidende Rolle hat er nicht mehr geſpielt.„Rolf Krakes“ Eingreifen am 29. Juni, dem Uebergang nach Alſen— denn er griff, wenn auch verſpätet ein— war ſeine letzte geſchichtliche Tat. Sein Name wird jedoch fürs erſte noch nicht in Deutſchland vergeſſen werden! — Münchner Wortſpiel..: Alſo die kleine Exzellenz iſt ohne jeden Makel aus der Verhandlung hervorgegangen?.: Jawohl, nicht das kleinſte Wimmerl iſt an ihm hängen geblieben.(Jugend.) — Höchſter Geiz. Ich habe einen Vetter, der iſt niederträchtig geizig. Unlängſt ſitze ich mit ihm in der Kneipe, da kommt ein Hauſierer und bietet uns Chokolgdebonbons an.„Was koſtet ein Päckchen?“ fragt mein Vetter.„Zwanzig Pfennig.“„Hm, Ja. — Ich wer doch aber nicht zwanzig Pfennig für eine Katz im Sack geben?“„Sie können ja verſuchen, gnädiger Herr. Ausgezeichnete Bonbons.“ Mein Vetter verſuchte.„Die Bonbons ſind gut,“ ſagte er.„Aber ich wer doch nicht zwanzig Pfennig für ein aufgebrochenes Päckchen geben, wo noch dazu ein Stück fehlt?“(Jugend.) 5 — Begreifliche Vorſicht.„Was machen Sie denn da vor der Haustür'!?“—„Schlafen will ich— einen Schwips hab' ich!“— „Haben S' Ihren Hausſchlüſſel vergeſſen?“—„Nein, ich trau mir nicht in meine Wohnung!“—„Ah, Sie ſind verheiratet?“— „Nein— Porz'llanmaler bin ichl“ — Der Renommiſt. Studioſus:„Morgen Abend um dieſe Zeit weiß ich ſchon, ob ich durchgefallen bin!“— Kellnerin:„Re⸗ nommieren Sie doch nicht ſo, Herr Doktor— Sie wiſſen's jetzt ſchon!“(Flieg. Bl.“) —Aus einer amerikaniſchen Zeitung. Unſer Blatt war das einzige am Platze, das bereits vergangene Woche die Mitteilung bringen konnte, daß Herr Dr. Broſvn die Scheidungsklage gegen ſeine Gattin eingeleitet hat. Vorzüglich unterrichtet, wie wir ſtets ſind, können wir heute wiederum zuerſt feſtſtellen, daß dieſe Nach⸗ richt völlig aus der Luft gegriffen iſt. ——8 2 eneralAnzeiger.(Abendblatk) „e Mannheim, 8. Junk. ſchob. Die Wagen kollidierten, die beiden Lenker ſchimpften, dann ftiel Seuftleber über ſeinen Gegner her und ſchlug ihn mit dem geſchloſſenen Taſchenmeſſer ins Geſicht. Vom Schöffengericht iſt er für dieſe Rohheit mit 3 Wochen Gefängnis beſtraft worden. Seine Berufung dagegen bleibt erfolglos. Vert.:.⸗A. Dr. Frank. Nachtrag zum lokalen Teil. „ Frauenverein Mannheim. An die Vorſitzende, Frau Geh. Kommerzienrat Ida Ladenburg, iſt folgendes Telegramm gelangt: Karlsruhe, 7. Juni 1907. J. K. H. die Großherzogin laſſen Ihnen für alle freundliche Mithilfe bei den verſchiedenen Begegnungen mit dem Frauenverein Mannheim während der Feſttage Höchſtihren wiederholten herzlichſten Dank ausſprechen. Allerhüchſtdieſelbe, höchſtwelche die in jeder Richtung empfangenen guten Eindrücke in dankbarem Andenken feſthält, läßt bitten, alle Mitglieder des Vereins und namentlich diejenigen, welche nicht perſönlich ge⸗ prochen werden konnten, herzlich zu grüßen. v. Chelius. Theater, Kunſt ung Uſſenſchaft. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit: Sonntag, den 16. ds. wird nicht„Lohengrin“, ſondern„Tann⸗ häuſer“ aufgeführt. Fräulein Louiſe Fladnitzer, das frühere ſehr geſchätzte Mit⸗ glied unſerer Oper, hat zu dem Konzert der„Concordia“, das am 16. d.., vormittags 11 Uhr im Muſenſaale des Roſengarten ſtattfindet, ihre Mitwirkung zugeſagt. Fräulein Fladnitzer wird Kompoſitionen von Schumann, Stoye, Kahn und Weingartner zum Vortrag bringen. Pianiſt Paul Stobe, der ebenfalls bei dieſem Konzert mitwirkt, hat Vortragsweiſen von Bach, Chopin, Liſzt und Smetana gewählt. Das Programm der Concordia ſelbſt weiſt neben ſehr ſchwierigen Chören auch das einfache Volkslied in ſeinen hübſcheſten Kompoſitionen auf. Wir nennen Lobgeſang, Männerchor mit Inſtrumentalbegleitung von C. Iſe⸗ mann, Mutterliebe von W. Bohnes, dem Verein und ſeinem Dirigenten gewidmet, Schlaflied fürs Peterle von Alvine Faiſt, den Toten vom„Iltis“ von Fr. Curti, Fröhliches Rheinland von E. Heuſer, Der Leiermann von A. v. Othengraven, Germaniſche: Siegesgeſang, Männerchor mit Inſtrumentalbegleitung von C. Joſ. Brambach. In der permanenten Ausſtellung des Kunſtvereins ſind neu ausgeſtellt: 4 Gemälde von W. Frey, Mannheim, 1 Gemälde von Prof. Hans Thoma, Karlsruhe, 2 Gemälde von Karl Hollmann, Karlsruhe, 1 Gemälde v. P. v. Lenbach⸗München, 1 Gemälde v. W. Trübner, Karlsruhe, 1 Gemälde von L. Dill, Karlsruhe, 1 Ge⸗ mälde von Prof. Rud. Wimmer, München und noch andere. Lehrergeſaugverein Mannheim⸗Ludwigshafen. Ein großes Jubiläumskonzert zu volkstümlichen Preiſen wird der Lehrergeſangverein am Sonntag, den 16. Juni, nachmittags 3 Uhr im Nibelungenſaal veranſtalten. Dem muſikliebenden Publikum werden einige Lieder im ſchlichten Volkstone und prächtige, ſchwere Kunſtchöre von einer über 200 Mann ſtarken, leiſtungsfähigen Sängerſchar in vollendeter Ausführung zum frohen Genuſſe ge⸗ boten werden. Frau Kammerſängerin Rückbeil⸗Hiller⸗Stuttgart wird das treffliche Programm ausf beſte ergänzen. Die Beſucher der Ausſtellung können bei Benüßung der Überführung zum Beet⸗ hoventor des Roſengartens das Konzert anhören und nach Be⸗ endigung desſelben gegen Vorzeigung ihrer Tages⸗ und Konzert⸗ karte wieder in die Ausſtellung zurückkehren. Hochſchulnachrichten. Prof. Dr. J. Straub, Vorſtand des pharmakologiſchen Inſtituts der Univerſität Würzburg erhielt einen Ruf nach Freiburg i. Br.— Dr. A. Gutbier, Privat⸗ dozent für anorzaniſche Chemie an der Univerſität Erlangen, wurde zum außerordentlichen Profeſſor ernannk. Das 95. Lebensjahr vollendet am Sonntag zu Potsdam der Aſtronom Geh, Regierungsrat Prof. Dr. Johann Gottfried Galle, der berühmte Entdecker des Planeten Neptun. Theobor Fontaue. In Neu⸗Ruppin, dem Geburtsork Theodor Fontanes, wird heute ein Denkmal des Dichters ent⸗ üllt. Der letzte Schulkamerad des großen Dramatikers Friedrich Hebbel, der biedere Böttchermeiſter Friedrich Böye, iſt in Weſſelburen, 95 Jahre alt, geſtorben. Nach der„Kieler Ztg. erzählte Böye gern von ſeinem berühmten Schulgenoſſen, dem er als Nachbarskind auch nahegeſtanden hat, als Hebbel, der Schreiber des Weſſelburener Kirchſpielvogts, zuerſt ſeine Geiſtesſchwingen regte. Die Märcheudichterin Mary de Morgan iſt in Aegypten ge⸗ ſtorben. Sie war eine Freundin William Morris und Burne Jones und hat zu dem Kreiſe der Präraffaeliten gehört. Ihr Vater, Auguſtus de Morgan, war ein bekannter Mathematiker. Vermiſchtes. — Die gefährliche Hochſtaplerin, die unter dem Namen eines Fräulein L. von Winkelried vor etwa zwei Monaten die weſtlichen Vororte und auch den Weſten Berlins heimſuchte, iſt nunmehr verhaftet worden. Die Schwindlerin iſt ein früheres Dienſtmädchen Frieda Trub, die bereits wegen verſchiedener Betrügereien wiederholt vorbeſtraft iſt. Die Feſt⸗ nahme der geriebenen Gaunerin erfolgte in Karlsruhe, wo ſie in der Weiſe operierte, daß ſie ſich als Witwe eines Guts⸗ beſizers ausgab und Anſchluß an katholiſche Geiſtliche ſuchte, die ſie dann natürlich um bedeutende Summen ſchädigte. Bei der in der Wohnung der Verhafteten vorgenommenen Hausſuchung wurde ein großer Poſten geſtohlener Wöeſche aufgefunden. — Der Mörder der Frau Molitor in Baden⸗ Baden, Rechtsanwalt Hau, hat ein volles Geſtändnis abgelegt. Vielleicht hat der gemeldete Silbſtmord ſeiner Frau ihn dazu beſtimmt, ſein Gewiſſen zu erleichtern. Frau Hau war vor einigen Tagen in Karlsruhe und hatte durch den Ver⸗ teidiger ihres Mannes eine Unterredung mit dieſem im Gefäng⸗ nis erhalten. Frau Hau ſcheint aus dieſer die Ueberzeugung von der Troſtloſigkeit der Lage ihres Mannes erhulten zu haben und in ihrer Verzweiflung ſich das Leben genommen zu haben. — Automobilfahrt Peking⸗Paris. Am Montag um 5 Uhr findet nach einer Depeſche des„Corriere de la Sera“ aus Peking, der Start der Automobilfahrt Peling⸗Paris ſtatt. Die Wagen führen faſt alle vollſtändige Alpine⸗Ausrüſtung mit. Letzte Hachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 7. Juni. Der ſozialdemokratiſche Geſangverein„Sängerbund Vorwärts“ hat in ſeiner General⸗ verſammlung ein Mitglied Rüppurr— einſtimmig ausgeſchlaſſen, weil dasſelbe ſich deim letzten Kaiſerbeſuch an der Spalierbildung beteiligt hatte⸗ * Karlsruhe, 7. Juni. Der Hauptvorſtand des Landesvereins badiſcher Eiſenbahnbeamten hat einen Gaſtwirt in der Vorſtadt ſeiner Zeit eine Eingabe an die Generaldirektion gemacht, in welcher die Wünſche der Eiſenbahnbeamten bezüglich der Re⸗ viſion des Gehaltstarifs niedergelegt ſind. Wie die„Bad. Preſſe“ hört, wird ein großer Teil dieſer Wünſche bei der Durchführung der Gehaltsreviſion Berückſichtigung finden können. * Köln, 8. Juni. Heute vormittag wurde im Iſabellen⸗ Saale des Gürzenich der 17. Verbandstag der deut⸗ ſchen Beamtenvereine durch den Vorſitzenden, Unter ſtaatsſekretär Wermuth eröffnet. Er gedachte in ehrenden Worten des verſtorbenen Vorſitzenden, Staatsminiſter von Becker. Namens der Regierung hieß Regierungspräſident Dr. Steinmeiſter die zahlreich aus allen Teilen des deutſchen Vaterlandes erſchienenen Teilnehmer der Hauptverſammlung herzlich willkommen.(Frkf. Ztg.) * Berlin, 8. Juni. Die„Norddeutſche Allg. Ztg.“ ſchreibt: In den Verhandlungen über den Abſchluß des Handelsvertrages zwiſchen Deutſchland und Dänemark, ſind die däniſchen Zentralſteuerdirektoren Rubin und Kammerjunker Vizebureauchef im däniſchen Mini⸗ ſterium des Aeußeren Bernhof ſowie der Aſſiſtent in der däni⸗ ſchen Zentralſteuerdirektion hier eingetroffen. Da der Ent⸗ wurf des neuen däniſchen Zolltarifs, welcher den Verhand⸗ lungen zugrunde gelegt werden ſoll, die Genehmigung des däniſchen Reichstages noch nicht gefunden hat, ſo können die jetzigen Verhandlungen noch nicht zu einem endgültigen Ab⸗ ſchluß führen, vielmehr wird dieſes erſt nach der parlamen⸗ tariſchen Erledigung des Tarifs erfolgen können. *·fel, 8. Juni. Der Landtagsabg. für Kiel⸗Neu⸗ münſter, Wolgaſt, iſt heute morgen nach längerer ſchwerer Krankheit in Kiel geſtorben. * Newyork, 8. Juni. Hieſige Warenhäuſer reduzier⸗ ten in den letzten Tagen ihr Perſonal um 2000 Leute. Prinzregent Lnitpold und der Fall Mottl. * München, 8. Juni. Der Prinzregent richtete unter dem heutigen Datum nachſtehendes Handſchreiben an den Generalintendanten Freiherrn von Speidel: Mein lieber Generalintendant Freiherr von Speidl! Mit Bedauern habe ich von dem Entlaſſungsgeſuch des Generalmuſikdirektors Mottl Kenntnis genommen. Das Geſuch iſt mit perſönlichen Gründen begründet. Ihnen gegen⸗ über ſtehen aber höhere Rückſichten auf Münchens muſikaliſch⸗ dramatiſche Kunſt, für welche das Ausſcheiden des Führers von außerordentlicher Bedeutung wäre, da der Fortgang von Ge⸗ neralmuſikdirektor Mottl einen ſchweren und unerſetzbaren Ver⸗ luſt darſtellen würde. Dieſe Rückſicht verwehrt es mir, dem Ge⸗ neralmuſikdirektor Mottl nach ſo kurzer Wirkſamkeit von der Vertragsbeſtimmung zu entbinden, deren ausgeſprochener Zweck darin beſteht, dem vorzeitigen Verluſt des hervorragenden Künſt⸗ lers vorzeubeugen. Ich weiß mich mit der kunſtliebenden Be⸗ völkerung Münchens einig, wenn ich hiernach unter wärmſter dankbarer Anerkennung des künſtleriſchen Wirkens des General⸗ muſikdirektors Mottl die erbetene Entlaſſung ablehne. Ich beauftrage Sie, meinen Entſchluß zur Kenntnis Mottels zu bringen, ihm gleichzeitig zu eröffnen, daß ich gerne bereit bin, etwa von ihm geäußerten Wünſchen bezüglich ſeiner hieſigen Stel⸗ lung entgegen zu kommen, daß ich aber andererſeits erwarte, daß er meinen Entſchluß Rechnung trage, auf die angekündigte Wie⸗ derholung ſeiner Vitte um vorzeitige Entlaſſung endgültig Ver⸗ zicht leiſte. Die Berliner Skandale. „Berlin, 8. Junj. Nachdem der Juſtizminiſter ein Ein⸗ ſchreiten im öffentlichen Intereſſe gegen den Herausgeber der „Zukunft“ wegen der gegen den Grafen Moltke u. a. gerichteten Artikeln abgelehnt hat, hat nunmehr Graf Moltle Privat⸗ klage eingereicht. In der„Neuen Geſellſch.⸗Korr.“ werden be⸗ kannte frühere, zum Teil ſchon viele Jahre zurückliegende Fälle der Entfernung einzelner hochadeliger Offiziere aus der Armee wegen krankhafter Neigungen re⸗ kapituliert und dann wird über das jetzige Einſchreiten des Kaiſers erzählt, das mit der Verabſchiedung des Grafen zu Lymar begann. Dieſer war Kommandeur der Leibſchwadron des Garde du Corps in die vor einiger Zeit der Kronprinz verſetzt wurde. Durch beſchwerdeföhrende Mannſchaften habe der Kronprinz Kenntnis erhalten von gewiſſen Dingen und ſich verpflichtet gefühlt, ſeinem kaiſerlichen Vater Bericht zu erſtatten. Die genannte Korre⸗ ſpondenz beſtätigt nach der Frkf. 3ig., daß Männer wie Kuno Moltke und Hohenau ſich nicht mit Politik befaßt haben. Die Informationsfahrt an die Waſſerkauie. * Fiel, 8. Juni. Ein Abſchiedsmahl im Gebäude des Kai⸗ ſerlichen Jachtklubs vereinigte geſtern abend die Teilnehmer der vom Reichsmarineamt veranſtalten Informationsfahrt. Im Laufe des heutigen Vormittags treten die Herren die Rückreiſe nach ihren Heimatorten an. Engliſche Liebenswürdigkeiten. * London, 8. Juni. Die„Tribune“ ſchreibt über den Beſuch der engliſchen Journaliſten in Deutſchland: Den überwältigendſten Eindruck, der ſich nicht in Worte faſſen läßt, machte die grenzenloſe Großmut mit der die engliſchen Gäſte überall bewillkommnet wurden. Wir meinen nicht, daß jeder Anlaß zu Mißverſtändniſſen jetzt ver⸗ mieden, oder jede Gelegenheit zur Erregung aus dem Wege geräumt iſt, aber von großer Wichtigkeit iſt es, daß die inter⸗ nationale gute Kameradſchaft offen bekundet wurde. Es iſt die Aufforderung ergangen, auf beiden Seiten in der Journaliſtik einen höheren ethiſchen Standpunkt einzunehmen und ſich im Ausdruck zu mäßigen. Das wird von einem günſtigen Ein⸗ fluß ſein auf die Beziehungen zwiſchen beiden Völkern. Es iſt unmöglich, allen Deutſchen einzeln die Genugtuung zu ge⸗ währen, daß in England in den weiteſten Kreiſen Dankbarkeit empfunden wird. Sie mögen verſichert ſein, daß wir noch tiefere Genugtuung empfinden darüber, daß die Deutſchen dazu beigetragen haben, den Samen des Vertrauens und Fer freundſchaftlichen Wertſchätzung dort einzupflanzen, wo früher Mißtrauen und Unkenntnis wucherten. Der franzöſiſch⸗japaniſche Vertrag. * Waſhington, 8. Juni.(Reuter). Der franzöſiſch⸗ japaniſche Vertrag, der den Charakter eines Bündniſſes krägt, wird hier als völlig außerhalb des Rahmens der amerikani⸗ ſchen Diplomatie liegend angeſehen. Die einzigen Verhand⸗ lungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Japan, von denen man ſagen kann, daß ſie ſchwebten oder doch wahrſchein⸗ lich demnächſt Gegenſtand von diplomatiſchen Beziehungen bil⸗ den werden, haben Bezug auf Beſtimmungen eines möglichen Einwanderungsvertrages. Vom diplomatiſchen Geſichtspunkt betrachtet, iſt der Vorfall in San Franeisco, wo die Volks⸗ menge gegen japaniſche Staatsangebörige tätlich wurde, er⸗ ledigt, da klargeſtellt iſt, daß die Betroffenen für die erlittene Unbill von San Francisco nach dem dortigen Rechte Schaden⸗ erſatz beanſpruchen können, ohne daß die Beziehungen zwiſche den Vereinigten Staaten und Japan unterbrochen werden 1 ohne irgend ein Anzeichen, das zu Befürchtungen Anlaß geben könnte⸗ Das franzöſiſche Anerbieten wird als überaus glüc, licher Beitrag zu dem herzlichen Einvernehmen zwiſchen den Staaten angenommen. — Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 8. Juni. Der Vorſtoß gegen das liberalz Kirchenregiment im Großherzogtum Koburg iſt abgeſchlagen Dr. Bahnſen bleibt auch nach dem 1. Juli in ſeinem Amt alz Generalſuperintendent. OBerlin, 8. Juni. Die Erforſchung der Maul und Klauenſeuche wird im nächſten Jahre von Prof. Löffler gey aufgenommen werden. J Berlin, 8. Juni. Das preußiſſche Abgeord⸗ netenhaus wurde heute nachm. 3 Uhr geſchloſſe, Miniſterpräſident Fürſt Bülow verlas perſönlich das kgl Vertagungsdekret. Neuruppin, 8. Juni. Fontänedenkmal enthüllt. Auflöſung der Dumg. „Berlin, 8. Juni. Das„B..“ meldet, daß die Auf⸗ löſung der Duma wahrſcheinlich ſei und daß die Ernennung Wittes zum Premierminiſter beſchloſſene Sache ſen Witte werde auch Miniſter des Innern werden und die Wahl. geſetzreform durchführen. Zuſammenkunft zwiſchen Kaiſer Wilhelm und dem Zaren, ſ Berlin, 8. Juni. Petersburger Blätter melden, im Laufe des Sommers ſtehe eine Zuſammenkunft zwiſchen 7 70 er Wilhelm und dem Zaren in deutſchen Gewäfſern evor. Heute wurde hier ein Die Herkomer⸗Fahrt. Kempften, 8. Juni. Ein Wagen der Oberleitung wurde zwiſchen Ilmenſtein und Kempten von einem andern Wagen über⸗ fahren und umgeworfen. Einer der Inſaſſen, Hauptmann von Vormann erlitt außer Verletzungen an Kopf und Bein einen Armbruch. Stuttgart, 8. Juni. Zu Beginn der heutigen Landtags, ſitzung teilte der Miniſter des Innern, v. Piſchek, mit, daß bei der geſtrigen Herkomerfahrt durch Württemberg ein Unfall nicht vorgekommen iſt. Bei Freudenſtadt ſind zwei Wagen zuſammen⸗ geſtoßen, aber ohne eine Verletzung Beteiligter. Lindau(Bodenſee), 8. Juni. In der Zeit von 694 bis 8³⁴ Uhr vormittags ſtarteten alle 132 Wagen, die geſtern abeng hier eingetroffen waren. Dresden, 8. Juni. In jenen ſächſiſchen Bezirken, die von der Herkomerfahrt berührt wurden, macht ſich ein ſtarker Un⸗ wille über derartige Veranſtaltungen auf den öffentlichen Verkehrs⸗ ſtraßen bemerkbar. Man wirft nach der„Frkf. Ztg.“ den Fahrern vor, daß ſie ſich nicht an die vorgeſehenen Beſtimmungen gehalten haben, nach denen nur 40 Km. pro Stunde gefahren werden ſollten. Ein Mitfahrender berichtet in einem Chemnitzer Blatt, daß ditz Geſchwindigkeit zeitweiſe bis zu 85 Klm. in der Stunde geſteigert ſei. Nach einem anderen Berichte ſoll ſelbſt ein Wagen der Ober⸗ leitung Nr. 9 der Startliſte im Durchſchnitt nicht 30, ſondern 53 und an einzelnen geraden Strecken ſelbſt 70—80 Klm. gefahren ſein. Man führt die Unglücksfäl'e des erſten Tages auf dieſes unvorſchriftsmäßige Fahrtempo zurück, ob mit Recht, wird wohl noch unterſucht werden. An der Sache läßt ſich nichts mehr ändern, aber wir glauben ſchwerlich, daß die ſächſiſchen Behörden zum zweiten Male eine derartige Fahrt geſtatten dürften, ohne mit der öffentlichen Meinung in ſtarken Widerſpruch zu geraten, *.* Lindau i.., 7. Juni. Die Herkomertour wird ſchöner mit jedem Tag, ſo könnte man in Variation mit einem bekannten Wort ausrufen. Heute morgen ſchieden wir aus dem feſtlich geſchmückten Mannheim, dann ging es, nachdem wix die Vorſtädte hinter uns gelaſſen, auf wunderbar ſchönen Straßen durchs„badiſche Ländle“ und hinter Oberkirch lenkten wir ins herrliche Renchtal ein. Wir durch⸗ fahren eines der ſchönſten Flecke Erde: den badiſchen Schwarz⸗ wald. Rechts unten plätſchert gemütlich die Rench, links haben wir die hohen dunkelgrünen ſchweigenden Bergwälder. Die Strecke wird in mäßigem Tempo paſſiert, da von Renchen aus das Ueberholen verboten iſt. Mir gefällt der leiſe ſurrende Ge. ſang des Motors weit beſſer als das knatternde Geräuſch; wir können dann ein Wort ſprechen und brauchen nicht zu ſchreien, als wenn man in der Nähe einer Rotationsmaſchine ſtände Aber alles nimmt einmal ſein Ende, auch dieſe ſchöne Tour und gar bald befanden wir uns in Griesbach, wo die Schnauferl auf die Höhe des Kniebispaß, zur Alexanderſchlange empor⸗ klettern ſollten. Um Unfälle zu vermeiden, wurden die Wagen alle zwei Minuten abgelaſſen und zwar möglichſt die ſtärkſten Wagen zu⸗ erſt. Wir gaben alſo für einen ca. Raum und anderthalb Minuten ſpäter durfte auch unſer J0pferd N. A. G. die Tour antreten. Für ſchwache Wagen mag dieſer Paß ja ein Maßſtab ſein, unſer Wagen nahm die Steigerungen ſpielend. Drei kleinere ſahen wir allerdings auf dem Wege zur Höbe: teils wurde am Motor, teils an den Reifen repariert. Das wird böſe Strafpunkte gegeben haben. Abwärts gings! In Freudenſtadt ſchnell Benzin und Oel eingenommen und dann weiter, denn Lindau iſt noch weit. In den Orten Schramberg, Rottweil und Stockach werden wir beſonders herz⸗ lich begrüßt und bei Ueberlingen den Bodenſee tun. Wohl eine ganze Stunde dauert lang und die verſchiedenen kleinen 5 eifern, uns ihre Sympathie kundzugeben. Unſer Automodil gleich einem Blumenladen. Neben Flieder, Nelken, Roſen und den ein⸗ fachen Feldblumen findet ſich Und wie viele ſind nicht in den Wagen, ſondern daneben gelangt die Fahrt am Bodenſee ent⸗ Ich fürchte, die Blumengärten werden morgen ſehr geplündert aus, ſehen, wenn alle Wagen ſo beſchenkt wurden, wie der unfrige. Die Sonne ſendet ihre letzten Strahlen auf den Bodenſee und verg die ſchneebedeckten Gipfel der Schweiger Berge, als wir in Lindau unſeren Eingug halten. Dann verſchwindet ſie hinter Wolken and ein leichter Regen ſetzt ein. Ehren der Automobiliſten finde eine Beleuchtung der Hafe gen ſtatt und Hunderte von Men, ſchen kuſtwandeln am Hafen. Denn heute iſt gut ſein, iſt doch die britte und mit die anſtrengendſte Etappe der Herkomerfahrt übel, wunden. Und es iſt gut gefahren worden. Von 128 Teilnehmecn, die heute früh am Start erſchienen, waren um eingetroffen. *** Der Mercedes⸗Wagen Nr. 33, den Oberleutnant a. D. Wild⸗ Berlin führte, iſt disqualifiziert worden. Er hat geſtern vot Mannheim einen Gymnaftaſten angefahren, der Arm⸗ und Ober⸗ ſchenkelbruch erlitt. Wild fuhr heute außer Konkurrenz. beſonders die große rote Pfingſttoſe. 80pferdigen Mercedeswagen Schiltach, können wir den erſten Blick auf Orte, die wir paſſteren, wett⸗ 8 Uhr bereits 18 —— alg en, als und neu + d⸗ 15 men ſeien, wird dementiert. Dagegen ſind nach der Neuen Freien Preſſe infolge des Rückganges amerikaniſcher Werte einzelne Kontis der Londoner Filiale der Länderbank in Mitleidenſchaft gezogen. Paris, 8. Juni. Der Staatsſchatz hat den erſt dieſer Tage erhöhten Zinsſatz für Schatzwechſel auf drei Monate von 8% auf 2% Prozent herabgeſetzt. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 9 105 890 Amſterdam kurz 169.32 169.37 Karts kurz 81.366 81. Belgien 81038 81.035 Schweiz. Plätze„ 81.80 81 30 talten 81.216 81.225 Wien 84.80 84.80 n 20.437 20.440 Napoleonsd'or 16,26 16.26 5 lang—- Privat⸗Diskont 4˙% Alkkien beniſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bepbacher 221.50 221.50 Deſterr. Süd⸗Lomb. 26.60 26.— älz. Maxbahn 139.— 139— Oeſterr. Nordweſtb.—— o. Nordbahn 131.50 181.50 Lit. B.—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 124.65 125.— Hamburger Packet 180 20 129.90 ———— * Gotthardbahn 8721 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 8. Juni.(Schlußkurſe.) Fikterfabrik En inger, Worms Hink, Eſſen⸗ und Rroncegſeßerei, Mannheim Frankenthaler Keſſelſchmiede Fuchs Waggonfabrfk, Hetdelberg Herrenmihle vorm. Gen; Heidelberg Lindes Eismaſchinen Linoleumfabril, Maximilſansau Lothringer Rangefellſchaft, Metz Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel X Henning Mosbacher Aktfenbrauerei vorm. Hübner Neckarſulmer Fahrrad Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt Ppeinau Terrain⸗Geſellſchaſt Rheiniſche Antomobil⸗(Geſellſchaft.⸗G, Mannheim deral. vollbezahlte ſunge Rheiniſche Metalfwarenfabrik, Genußſcheine (Aßeiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim Rheinmithlenwerke. Mannveim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Rombacher Portland⸗Cementwerke Stahlwerk Mannheim Sliddeutſche Jute⸗Induſtrie. Marnheim Suüddeutſche Kaper barndeim Genußſcheine Untonwerke,.(., Fabriken f. Brauerei⸗Eſurichtungen Untonbrauerei Karlsruhe Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim Waggontabrik Raſtatt Waldhof Bahngeſellſchaft Immobiliengeſellſchaft Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe Meridionalbahn 148.— 148.— Nordd. 117.60 11.50 5 92.50 92,60 Deſt, Ung. Staatsb. 144.10 143.— Baltim. Ohio Ruffennoten 214 60 214.60 Lomparden 26.80 26.30 40 Nuff. Anl. 1902 75.10 74 90 Fanada Pacifie 1386 20 146 50 21½% Reichzanl. 93.75 98 75 Hamburg. Packet 139.90 180 5. 30% Reichsanleihe 83.60 88.75 Nordd. Klond 11720 16 90 30% Bad. St.⸗Anf. 93.25 93.25 Dpnamit Trut 155.— 131 10 31½ B. St. Obl. 1900 93— 93— Licht⸗ u. Kraftanl. 118— 118.— 3½% Bayern 93.20 93.10 gochumer 225 80 228— 3½ e% Heſſen 92 80—— Lonfoltdatton—— 30% Heſſen 81.90 8120 Fortmunder 72 90 71 50 30% Sachſen 83.60 83.70 Gelſenkfrchner 192 50 190.— 40% Pfbr. Nh. W. B. 98 30 98 5 Farvener 205.— 208 70 5% Chineſen 100.60 100 20 Stbernſa—— 4% Italiener—.—— örder Bergwerke—.——.— 4½ Japaner(nen) 92.70 92.70 Lauraßütte 223 70 922.70 1860er Loſe 152,50 142 25 Phönfr 203.50 901.80 40% Bagdad⸗Anl. 84.60 84 90 Fißeck⸗Montan 187 70 18.— Kreditektten 204.90 204 40 unrm Revier 140.— 139 90 Berk.⸗Märk. Ban! 156.70 156.70 Anflin Treptow 363 70 36450 Berl. Handels⸗Geſ. 150.20 150.10 Braunk.⸗Brfk. 165. 162 50 Darmſtädter Bank 129 20 129— D. Steinzeuawerle 243 50 243 Deutſch⸗Aſtat. Bant 153 20 153 10] Düſſeldorfer Wag. 29460 294.70 Deutſche Bank(alt) 223.2 222 90] Elberf. Farben(alt) 540— 542 50 6— 0 5—.——.— deſtereg. Alkallw. 215 20 214.30 Disc.⸗Kommandit 168.40 168.— Mollkämmerei⸗Akt. 14300 144.— Dresdner Bant 139.60 138.60 Chemiſche Charlot. 201.50 203— Rhein. Kreditbant 139.— 139.—] Tonwaren Wiesloch 129.50 120— Schaaffh. Bankv. 187.70 187.50 Zellſtoff Waldhof 327 50 380— Lübeck⸗Büchener———— Celluloſe Koſtheim 241.70 2417 Staatsbahn 144.— 148.10 Rüttgerswerten 136.— 136.80 Zuckerfabrik Frantenthal Maunheim, 8. Junrn. General⸗Auzeiger⸗(Abendblatt.) 5. Seite. Uolkswirtschaft Staatspapiere. I. Deutſche⸗ W. Berlin, 8 Juni.(Telegr.) Nachbörſe. 0 7 8 8 8 205.40 204 50 Staatsbahn 144— 148.20 ** + 2 N 5** 8 20— Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft. Bei der heute vormittag 31½ Oſch. Reichsanl 98 75 98.70 K e e 58 8 15 im Sitzungsſaale der Rheiniſchen Creditbank abgebaltenen Ge.3„„„ 83.70 88.75 97.90 98.20 Privat⸗Discont 4 ½ 90 neralberſammlung für das 85. Geſchäftsjahr vertraten 21[ 6½pr. konſ. St.⸗Anl 98.95 88 70 10% Griechen 1890 49.80—— Pariſer Börſe Aktionäre 2710 Stimmen. Sämtliche Punkte der Tagesordnung 4 560 81 100 0—28 1 5 8945 9315 5 wurden einſtimmig genehmigt und der ſtatutengemäß aus dem 4 bad.St.⸗Obl. 95— 95.— 1 1 Paris, 8. Juni. Anfangskurſe. Aufſichtsrat ausſcheidende Herr Bankdirektor Hans Vogel⸗ iſ.„ M. 93.20 93.— Oeſterr. Goldr. 98.95 88.75] Je Rente 95.20 95.25 Türk. Looſe—.— 155.20 geſang per Akklamation wiedergewählt. Der Vorſitzende des 5 8 105 10 Portg. Serie d 1 0 87700 5 82 Ottomane 708.— 918 1 5 1 bſe. ayer..⸗B. ⸗A. 4 0— dto. N 67. 8 Spanter.— io Tinto 2215 2204 Aufſichtsrats, Herr Konſul C. Bürck, bedauert, mit keinem beſſe⸗ 31½ do, u. Allg.⸗A. 93.— 98.20 neueRuſſen 1905 90 10 99.00[ Türken unif. 98 62 98 80 ren Reſultat aufwarten zu können. Allein die im varigen Jahre 3 5 5 40 1 MRuſſen von 1830 74.20 95 10 4 herrſchenden Waſſerſtandskalamitäten hätten den Geſchäftsgang 5 19 3 1 13 Tondoner Effektenbörſe. ungünſtig beeinflußt. Dagegen ſei der Geſchäftsbetrieb ſeit Be⸗ 9,Sachſen 5 83.60 83 6/1 Türken unif. 98 70 93.60 London, 8 Junf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. ginn des Jahres ein zufriedenſtellender. Bezüglich der Anfrage 5 e—.— 170 Ungar Goldrente 11 95 12 55 3% Reichsanleigßhe 82¼ 82—] Southern Paciſie 77¼ 7876 eines Aktionärs wegen eines einheitlichen Frachtentarifs erklärte 1 us ndiſche. 1„ Kronenrente 92. 5 c% Chineſen 101— 101[Chicago Milwaukee 130— 130½ 5 8 1 71 81. 4½% Chineſen 98.— 98 Denver Pr. 73— 76— der Vorſitzende, daß die Durchführung eines ſolchen unmöglich f 4½ Cbineſen 1898 96.60—.— erzinsl. Loſe. 85J% Conſols 857% 83½, Aichiſon Pr. 967/, g — Eine Dividende gelangt bekanntlich nicht zur Auszahlung. Caypter uniſtzirte—.——.— Oeſt. Loſe v. 1860 152.80 155.302 0% Italiener 1024. 102 5 Louisv. u. Naſhv. 114½ 115 ½ Dus Ergebnis des Jahres 1906 mit M. 108288.50 wird zu Ab⸗ 55 97.80 97.80] Türkiſche Loſe 189.— 188.— 00 Griechen 80 fo Union Pacifie 136½% 168¼ 2 5—.——.— 1 i 5 0 ſchreibungen verwendet. 0 3 92 0 Unit. St. Steel 9 1 85 5 Allgemeiner Deutſcher Verſicherungsverein in Stuttgart a. G. ien induſtrieller Unternehmungen D Türken 93— 93— Ekiebahn 22˙t 22% Im Jahre 1906 erhöhte ſich der Verſicherungsbeſtand in der Bad. Zuckerfabrit 112.50 113.50 Ver. Kunſtſeide 310.— 815.—4% Argentinier 83— 82[Tend.: träge. Haftpflicht⸗Verſicherung auf 480 056 Verſicherungen gegen 457 064 Südd. Immob. 91.60 91.60 ederw. St. Ingbert 75.— 75— 3 d% Mexikaner 38J 38•J, Debeers 25— 25. im Vorjahr. Die Geſamt⸗Prämien⸗Einnahme betrug 12.50 Eſchbaum Mannb.—.— 139.— Spicharz 125.— 125—4 J% Japaner 88¼ 88½ Chartered 1½% L (418 Mill. Mark, der erzielte Gewinn 2188 206 M.— In der Mb. Akt.⸗Brauere: 141.— 141.— Walzmäble gudw. 169.—129.—] Hremeneit⸗ woldſtelds 8% 31 Unfall.VB erſicherung ſtieg der Verſicherungsbeſtand von 98 646 harkakt. Zweibr. 106.50 106.— Fabrradw. Klener 315.— 815.— Ottomanbank 18˙%/ 18/ Randmines Seises 8 li 5 Bei.93(.59) Mill. Mark Prämienein⸗ Weltz z. S. Speyer 81.50 81.50 Maſchinenf. Hilbert 92.— 92.— Rio Tinto 87½ 87/ Eaſtrand 4% 4˙% Gewinn 435 165 Mark(376 275.) und die a 156.— 156— Maſch. Arm. Klein 118.— 148.—] Braſtlianer 81— 81— Tend.: ftil. ud 11 5 Cementf. Karlſtadt 128 50 128.50 waſchinenf. Baden. 199.50 199 5 Lebensverſicherung erbrachte bei einem Verſicherungsbeſtand 9 5 Nad. Antlinfabrik 450.— 449 50 dürrko 370.—868— 2 103.57(i. V. 90.25) s g de e ieſte de Maschſaf. Gritner 211.— 211.— Berliner Produktenbörſe. 1 pon 4 160 129 M.(3 613 753)] einen Gewia 2 M. Höchſter Farbwerk 425.0 425—Pfälz. Näbmaſch. 182.50 182.50 1 5 026 820.. Der Geſamtgewinn der drei Abteilungen beträgt JVerein chem. Fahrit 319.——.— Rößrenkeſſelfabrit Berlin, 8. Jun.(Produktenbürſen, Reus 3065 496 M.(2 859 965.). Von den Kapitalien der Geſell⸗ Shem. Werke Albert 392.80 392.— vorm. Dürr& Co. 48.50 47.— Rückſchritte Nordamerikas und die Mattigkeit in ſonſtigen ſchaft ſind 295 li. B..05 Millionen Mark in Grundbeſitz, 740 Drabtinduſirie 139.— 180— Schnellprf. Frkthi. 182.50 183.10 auswärtigen Berichten verliehen dem Angebot hier auch .72] Millionen Mark in 2 zertpapieren und 3252(27.81) Mill. u de 200.— 209.— Delfabrik⸗Aktien 128 50 wieder die Oberhand. Weizen hat indeſſen nur mäßig nach⸗ Mark in Hypotheken angelegt, über die der Geſchäftsbericht genaue 110 9 187— 8 14380 5 gegeben. Roggen iſt dagegen erheblicher zurückgegangen und Angaben macht. Die Prämienreſerven enthalten 19.73 1 Südd. Kabelwerke 132— 132.— 9 1 olff 95.70 95.70 Hafer iſt ernſtlich verflaut. Rübölm war vernachläſſigt und Millionen Mark. Verſamlung vom 6. Juni genehmigte] Labmever 121.40 120-k Kammg. Kaiſersl. 181.— 181— büßte die geſtrige Beſſerung wieder ein. Wetter: ſchön. die Vorlagen der Verwaltung. Elttr.Geſ. Schuckert 106 75 106.50 Zellſtoff Waldhof 329.90 330.— 2 5 5 555 5 25 5 erlin, 8. Junf.(Telegramm.)(Produktenbörſſe⸗ Mechaniſche Zwirnerei Heilbronn vorm. C. Ackermann u. Allg..⸗G. Siemens 167.— 166.50 7 Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin nekto Kaſſe. Sontheim a. N. Dieſes mit M. 1 500 lene Bergwerks-Allien. 7 8 7 8 u weiſt für das am 31. März d. J abge 25 0 75 5 7. eedc e Fabritationsüberſchuz von M. 1 496 260(im Bochumer 225— 224 20 Jarpenern 205.— 204— ween ver Fen. 1055 15 5 0 e 1 1400% Vorjahre M. 1 430 995) aus, wozn M. 115 175(M. 80 5750 0 86 8 115.— 115.— at 13—— Dez. 50 85— Erträge und M. 686 791(D. 500 118) Vortrag kreter, 7 Deufſch Srentg, 18 50 184.— Oberſchl. Giſenatt 108.— 1086.— Roggen ver Jalt 20g. 4 6 Kuͤbst per Juni 738— 7270 zug von M. 461 210(M. 398 750) Unkoſten verbleibt ein Rein⸗ Friedrichsh. Bergb 168 10 167.— Ber. Königs⸗ 39 20 2 55„Sept. 178.50 177.50„ Oktbr. 69.40 69.— gewinn ven M. 1837016(N. 1 64942 aus dem M. 480 005 Baereree 19 10 101 0400 008 2 De.,„ Dez. 69.30 6890 als 20 Prozent Dividende(wie ſ. B) verteilt werden. 10400 Haſer per Juli 199 25 195 25 Spiritus Joer loco 8 Münchener Export⸗Malzfabrik, München. Mit Rückſicht auf Pfandbriefe, Prioritäts-Obligationen.„Sept. 166.—16425 750 20.50 den fortgeſetzt ſteigenden 11 5 1 40%j Frk.Hup.-Wfdb. 99 3) 90 30Jö4% Pr.Pfdb. unk. 14 99.10 99.10*—.——= lAoggenmeh 27.90 27.80 weitert werden. Zur Beſchaffung der Mirkel ſee 9 4%.K. B. Pfdbr.os———.3. 15 99.99 99 90 Bud apeſt, 7. Juni.(Telegramm.) Getreidemarkt. des Attienkapitals um Mark 250 000 auf 5 0 1 0 5 109 50 1005 10 8 2 1¹ 9910 99 10 peſt, 7(Teleg 9 einf Aus Paris wird der„Irkf. Atg. ge⸗ 4ſef.Oyp B. Pfpb. dgg. 08 5 en e Hallendierter hat unter den dortigen 910½%„„„ g 20 66.20 a%„„ 12 63.60 93.60 per 50 kg Vecheſtskenten der Zuſammenbruch der Bankfirma Rever chon ½0% 90 ee 92 90 92550 3/ Pr. efdbr.⸗Bk. Wetzen per Ok! 10 84 10 35 willig 10 47 10 48 ruhig 5„ deat Infolge unglücklicher Spe⸗ 40% Etr. Bd. Pfd.voo 98. Kleinb. b 04 96.— 96.—„„, bde 5 e knrege deeg ſah ſich Herr] 4% 1 7 50 50 0 e Roggen per Okt. 8 47 8 4 willtg 861 861 ruhig nd borgerd 2 1 1 5 5—— Rieberchon gezwungen, ſich ſelbſt der Pelise in ſelen gahe der Pfobr.v ol Sbb. untändb. 13 93 80 33 50 baſer der Ott. 86 887 rußig 687 6 85 ruhit ſein Sozius ſchwer krank darniederliegt. Die Geſamthöbe unt. 40 98.90 98 9, keſehb. H. B. Pfb. 2 98.80 98 80.„„ unterſchlagenen Summen überſteigt eine halbe Million u. vertei ta%„ Pfdbr..Og 4%„„„ 1907 98 80 98 80 Mats per Juli 580 5 81 willig 581 5 81 tuhig ſich auf eine große Anzahl kleiner Geſchäftsleute, die dadurch unk, 12 99.— 99.—(e%„„ 1912 99.9) 99.90„, Mai 573 5 74 579 5 80 ſchwer betroffen werden. 3½%„ Pfdbr..86 4%„„„ 19ʃ7 100.25 100.25] Kohlraps p. Aug. 16 15 16 25 ſtetig 16 00 16 20 ſtetig Zum Differenzeinwand im Getreidehandel 5 5 11 05 3% 5 fd. 1 1 90 9 18 31 101 9 50 92 0 Wetter: Schön. 79 707 its gemelde etreide⸗ 5 5 755 Tagebl. im Anſchluß an den bereits ge er Landgericht 4%„Comenbol,„e giverpool, 8. Juni.(Anfangskurſe.) händlers Werner in Poſen, daß geſtern da v. I,unt 10 100 25 100,25% Rö..⸗B. C. 98.75 98 75 8 einen Differenzeinwand, den ein ſchleſiſcher eee gegen gi,„ Com⸗Obl. teb, R. W. B. C. B. 10 98 60 98 60 5 handelsrechtliche Lieferungsgeſchäfte an der Berliner Börſe er⸗ v. 1801 98 40 93 40 4% Nf. B. Br.⸗Obl. 99 80 94.85 Weizen ver Jan.ooeſe ruhig.00% ſtetig hoben hatte, abgewieſen und den Beklagten zur Zahlung der 3½„Com.⸗Obl. 10% Pf..Pr.⸗J.—.——.— 4„Sept,.025%.0%%% entſtandenen Preisdifferenz verurteilt bat. 40 5 ſdb⸗ 11 00 97— 93 7½ It l ſttt.a. E. B.—.——.— Mats ee 440% ruhig 410%½ ruhlg 15 5% Pr.„unk..— 99———„* 10% 1 ** 5 1%„„ 12 99,0 99 4 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 498.— 498.— 5 Telegraphiſche Handelsberichte. Bank- und Verſicherungs⸗Akkien. 0 50 5 .⸗G., 5 f„., hat in 1 f B. Die Berg⸗ und 1 10 4 Ba 188.80 185. 80l Deßer. ing. Bank 126.60 126.40 Marx& Goldschmidt, Mannheim ährer heutigen Generalverſammung ge⸗ Berg u. Metallb. 138.— 182.2( Oeſt, Länderbank 111.— 110.50 Tel Abreſſe: 3 5 56 1637¼. lacpngt und ſezte zte Bistderde für das den Heiteenen dan 18.] Feneſen it⸗. 11—14 gß Kredlt⸗Antalt 208.— 204.4 ee ere 5 Oktober 1906 bis 31. März 1907 umfaſſende Geſchäftsjahr auf 13 10 Aualz 8 2— 8 70 1 rm er Ban Bfälg. Hyp.⸗Ban—189. Progent- 30 Mark für die vollbezahlten und 7½ Prog, für die] Deutſche Buink 222 90 222 90 Preuß. Fppotheab. 11175—.— Ver⸗ mit 25 Prozent einbezahlten Aktien feſt. 154.— 154— Deutſche Reichsbt. 154.60 154.50 Wir ſind als Selbſtrontrahenten täuter 3 Die G ſammlung der weſt⸗ D. elten⸗Bank 106 20 106 10 bein. Kreditbank 139.— 137.— unter Vorbehalt: Köln, s Jun. Die Generalverfan dee Disconto⸗Comm. 168.20 168.10 Ahein. Hyp. B. M. 187.50 187 70 5 i chaft Köln ſetzt die deutſchen 1 Her Pesbende 185 5 5 569 20 Sa 138.20 188.5— ibide 3 Prozent wie im Vorjahre feſt. Der Vorſtzen Frankf. Hyp.⸗Bank 202 10 202 25] Südd. Bank Mihm. 113.— 118.— e 85 8 jebseinnahmen der Geſellſchaften an denen Frkf. Hyp.⸗Creditv. 154 20 153 90] Wiener Bankver. 135.— 134.0.⸗G. für Mühſenbetrieb. Neuſtadt g. d. H. 125 deilte mit, daß die Be 277 ünſtige Witterun Nationalbank 121 40 120 90 Bank Ottomane 140— 140.— Atſas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen.310 M. 290 das Unternehmen beteiligt iſt, nachdem die uicgunſti 8 Fraukfurt a.., 8. Juni. Kreditaktien 204 78, Staats⸗ Radiſche fegelwerke,.⸗G., Brühl 48 8 in den erſten drei Monaten des neuen e bahn e 26.— 5. 4% ung. Goldrente en ee waa eee— 21 7% 2 ormal ſeien. ie Aus⸗ 93.20, ottbardbahn——, Disconto⸗Commandit 167.90, Laura rauereſgeſe. ſaft norm. Karcher, Emmendingen N Rückgang veranlaßt hakte, ketzt wieder n—.—, Gelſenkirchen 191.75, Darmſtädter 129 0 Handelsgeſellſchaf Hruchſaler Brauerei⸗(Geſellſchaft 97 255 ſichten ſeien weiter gut. 150.26, Dresdener Bank 139.40 Deutſche Bant 228.25, Bochumer 224.25 Bütrgerbräu, Lnd wiashafen 725 * Wien, 9. Juni. Das Gerücht, daß bei der Londoner[Northern—.—. Tendenz: ſchwach. Ehemiſche Fabrif Heubruch 88 58 ffr Filſale der engliſchen Länderbank Unregelmäßigkeiten vorgekom⸗ ee 204.40, Staatsbahn 142—, Lombarden Daimler Motoren⸗Geſ. Untertirkheim, 1 5 70 ff. 5 26,50, Disconto⸗Commandit 168.—, Faßr Gebr., Att.⸗Gef. Virmaſens 157 5 Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannhein, 8, Jun,. ſproſſen 7 8. Seite. —— Magdeburg Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt. Di Zuk! ift des ſüddeut. Ki. — 5 — hat ſich in den iſt, han nicht ein⸗ Bedarfs gereicht; der Monat hat ſchloſſen. Inzwiſchen ſind wir aber n, daß man nicht ohne Beſor Herbſtgeſchäft denken kann, das in Eindruck der allgemeinen Angſt noch f ormen Zufuhren mal zur Decki überall mit 9 in der Zeit f an das d 0 Jahre 1 NI 91 Art, wie gante weiße und farbie naden⸗Schuhe und vollendeten Sortimenten vorhanden. Um Vert '] vermeiden, achte man ſtets auf die volle Firma Cor her[Cie., S. 1. 1. kückf achs irad Tack u. 8285 Einſetzen w in ſonſtigen Jahren. Denn noch heute ſind die⸗ VVVVVVV Lager voll und es iſt gar nichk daran zu denken, daß Verantwortlich: 15 4 bis 6 Wochen— denn en dieſer Friſt Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum, Uss Ung hehe noch Kohlen in nennenswertem Umfang 2 5 auf Lager 1 werden; in Ruhrkohlen ganz gewiß nicht. Der für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes; Fritz Kayſer. moderunerelektrischer Bezug engliſcher Kohlen hat in den letzten Wochen dagegen einen für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; gußerordentlichen Umfang angenommen. Die Großhändler haben für Volkswirtſchaft n. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel: 9 10 ihre für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Zeleuchtu 1 8 Körper Kohlenkonkor hat ſich, wie wir vernehmen, ihrem Beiſpiele ange⸗— ſchloſſen. Allerdings können dieſe Mengen niemals ſo bedeutend Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, 1 51 ſein, daß ſie dem weiten Gebiet des ſüddeulſchen Marktes eine G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. ten. In der Regel werden ſie nur————— allgemeine Erleichterung bräch Osram-Licht Großhändler und ſeiner ausſchließlichen Kund⸗ dem betreffenden 5 55 NI 57— n. Ein weiteres Hindernis für die ausreichende Welch Verlangen nach dem geelgnet. ſchaft zugute komn iche Einfuhr engliſcher Kohlen bilden auch die hohen Preiſe, die jetzt 8 11 u meri 5 5 ibust Verder. Mondamin⸗Flammeri Stotz& Cie. Elektricitäts-Cesellschaftm. b. H. 4 Verband Deutſcher Lackfabrikanten. In der am 1. Juni in mit geſchmortem Obſt! 0 4, 89. Dresden ſtattgehabten Generalverſamlung wurde erklärt, daß Das imiſche Familien⸗Gericht, aber mit es infolge der in den letzten Jahren erheblich geſteigerten Roh⸗ Das alte heimiſche Famin G M, 5 8 2 098 5 8 Telephon 662 und 825ʃ. Materiglienpreiſe und in Anbetracht der allgemeinen Verteuerung den friſchen Früchten des Sommers mundet es 5 Ner Fabrikations⸗ und Handlungsunkoſten unmöglich iſt, die bis⸗ köſtlicher als jemals! hevigen Lackqualitäten zu den bisherigen Preiſen weiter zu liefern, und daß eine angemeſſene Erhöhung der Lackpreiſe in Man verwende alle, Arten geſchmorten 702ʃ2 Zukunft eintreten muß. Obſtes, eine nach der andern, während des r.. 5 7 +2 Weſtfäliſche Stahlwerke in Bochum. Die Verwaltung ſchätzt 179 Snere er den Milch⸗Flammeri Moderne EIO 2 Möbel die Divende für das am 30. Juni ablaufende Geſchäftsjahr auf 0 kaufen keine Einrichtung ohne vorher das grosse Muster-Haupt „Diven! as 0 90 E 8 · s grosse Mus aup 4 bis 5 Prozent(i. V. 4 Prozent). nur mit Mondamin kochen! ausstellungshaus der Darmstädter Möbe fabrik, Reidelhergerst Amerikaniſcher Saatenſtandsbericht. Nach dem Wochenbericht Erprobte Rezepte auf den Mondamin⸗Paketen à 60, 30 u. 15 Pfo. welches als Sehenswürdigkeit I. Ranges und bedeutendstes Hlau des Eineinnati Price Current iſt der Seand des Winterweizens 69546seiner Art bekannt ist, besichtigt zu haben. Man verlange Preislist in den mittlern Gebieten in der Beſſerung begriffen, aber der— mit Abbildungen.(Perspektiv-Aufnahmen von compl. Zimmern).““ Haferſtand iſt unbefriedigend und bedarf wärmerer Witterung. Mais macht langſame Fortſchritte. Der Weizenſtand berechtigt die Exwartung eines Ertrags von 600 Millionen Buſhels. . pPisaltschn diateltsene Kuranstalt auf modernst. Grundlage für Nerven-.innere Kranke. Alle Bäder- und Diatformen. Unvergleichl. Lage. Illustrirt. 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Jahrgang Mädchen im Saal. ½3 Uhr Herz⸗ 2 Mariä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen.— Von jetzt an * findet an Werktagen die erſte heil. Meſſe um 6 Uhr ſtatt. 1 Donnerstag, 13 Juni.(Feſt des beſl Ankonius von Padua.) 7 Uhr Amt zu Ehren des hl. Antonius. 5 „Uuntere kathol. Pfarrei. Sonntag, 9. Junj. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe m. Predigt und Erteilung des päpſtlichen Segens. ½10 Uhr Predigt nachher Amt. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt%2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. ½3 Uhr Vesper. Abends halb 8 Uhr Predigt, nachher Andacht zum hl. Herzen Jeſu. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 9. Junj. 29 Singmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Gottesdienſt für die Schüler der Mittelſchulen. 4 Uhr Nachmittagsandacht. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Sonnkag, 9. Juni⸗ (Patrozinumsfeſt Herz⸗Jeſu.) Beichtgelegenheit von morgens 6 Uhr an. ½7 Uhr Frühmeſſe.(Erteilung der heil. Kom⸗ munfon.) ½8 Uhr Erteilung der heil. Kommunion. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Feſtgoltesdienſt mit Predigt(Herr Stadtofarrer Bürck), Weihe an das göttliche Herz Jeſu, päpſtl. Segen, Prozeſſion, lev. Hochamt, Tedeum. Halb 12 Uhr hl. Meſſe. ½3 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. 3 Uhr Müttervereins⸗Verſammlung im Kaiſergarien. 4 Uhr Marianiſche Jungfrauen⸗Kongregatlon. 88 Wohlgelegen. Sonntag, 9. Juni. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Hl. Geiſt⸗Kirche. Sonntag, 9. Juni. 6 Uhr Früh⸗ meſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie. Am Schluß des Gottesdienſtes Erteilung des päpſtl. Segens. 10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Piedigt. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruder⸗ 1 ſchaft anſchließend Aloiſtusandacht. ½4 Uhr Verſammlung HoFNOBELFABERIR 5 DHRNMSTHNDT- ELISHBETHENSTRHSS5E- 34 cgos5-HESSISCH. KHiSFERIRUSSISc. riofLEFERHNAT. oertkirrERAN VoRNMFHHASTES· ETRHBEUI55FHNF. 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Juni. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Amt und Erteilung des päpſtl. Segens. ½2 Uhr Chriſtenlehre. 2 Uhr Veſper. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Sonntag. den 9. Juni 1907. Induſtrieſaal Uder Hildaſchule. Eingang vom Marktplatze 5 1 K der Neckarſtadt aus. Morgens 8½ Uhr: Deutſches Amt mit il ſobees Helz fl felk. 1 Predigt, Hern Stadtpfarrer Chriſtiau. 5 1 ugeben gegen Vetohnung 2 Schlößkirche. Morgens 10 Uhrz Deutſches Amt mit Predigt, 8 I. 6, 11, parterre. AK 11I Herr Stadipfarter Chriſtian. eren Mannheim, den 8. Juni 1907. General⸗Anzeiger.(Abenbhlatt) 1. Seſte. Gasmotforen-Fabril.-G. Röln-Ehrenfeld 20. Ueber Cvormals C. Schmitz). Saliggasmotoranlagen für Anthrazit-, Braunkohlenbriketts, Koks usw. Präzisionsmotore fär Gas, Benzin, Spiritus usw. Neull Automatfsche Kohlenbeschickung D. R. G. M.(bodes — Nodell Königl. Preuss, 1907. Staats-Medaille — Pg. in Betrieb. und viele andere Auszeichnngnen. Bekanntwachung. ZeE 5 5 Sehaaukwachn WBelianntmachung. Bektanntmachung. Lulse Massenhölder e — 0 e Maßzegeln gegen die Tollwut betr. 5 de 1 5 1 la Hammelfleiſch k. 14857. Wegen Teilnahm 255 5 5 5 Mefenn, brücke, das Freibad im Rhein bei der Stefanienpromenad⸗ 1 0 dus Lebret ollegeune au er 9 7 3 1 119 0 0 und das Freibad im Floßhafen iſt von heute ab käglich von Hans Cfassmück Stüäcchen zu Ragout Veruſs- UndBetriebszählung zäl masdungen e Mai 10“/ morgens 5 Uhr bis zum Eintritt der Abenddämmerung bezw. 5 30497 0 wir Mannheim nebu an Sonntagen bis 5 Uhr abends gebffnet 20 495 Verlobte. per Pfund 60 Pfg⸗ ittwoch, den 12. Juni den Vororten Käfertyhal, Neckarau, Waldhof ſowie für]—An Dienstag- und Freitag⸗Nachmittagen iſt das Freibad 5 5 1 5 10555 r e de den Ortsteil Rhein iu zur Durchführung der im ſ5ſoßhafen 15 aden aagch Mannheim, Jun Mebhetti Aldenberger 997 8 Schulpflichtigen Kindern iſt die Benützung der Ba de⸗ 49621 C2, 25. ſchule aus. 5 Maunbeim, den 7. Juni 1907. Das Volksſchulrektorat: De, Sicktuger Bekanntmachung. Berufs⸗ und Be⸗ triebszählung bitꝛ. Zwecks Auskunftsertellung und Eiugegennahme der Zählpapiere it das ſtatiſtiſche Amt, Kauf⸗ haus, 3. Stock, vom 10.—17. Junt, von morgens 8 Uhr vis abends 8 Uhr ununterbrochen ebfſnet. 30498 Mannheim, dens. Juni 1907. Statiſtiſches Amt: Dr. Schott. Bekanutmachung. Berufs⸗ und Be⸗ triebszählung bitr. Die Herren Zayler werden wiederholt darauf aufmerkſaut gemacht, daß die L. sontrol⸗ liſte vom ſtatiſtiſchen Ahe aus⸗ geiülllt wirv und daß Land⸗ wirtſchaftskarten und Ge⸗ werbeformulare nur nach Be⸗ darf auszugeben ſind Maunheiin, ven 8. Juni 1807. Statiſtiſches Amt: DF. Scho tt. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 12. Juni 1907, nuchmittags 2 Uhr, werbe ich im Pfandlokal 24, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Eine Anzahl Meſſingſchriſt⸗ ten und Zierratplatten Vergoldepreſſen Ausführung. 49626 Mannheim, 8. Juni 1997. Nopper, Gerichtsvolleher. Eiſenkonſtruftiog. Die Eiſenkonſtruktion(bei⸗ läufig 141 000 kg Flußeiſen) mit maſſiver Dachdecke zu der Güterhalle im neuen Bahnhof hier haben wir nach Maßgabe der Ver⸗ ordnung Gr. Finanzmini⸗ ſteriums vom 3. Januar bs. Is. in öffentlicher Verdin⸗ gung zu vergeben. Die Un⸗ terlagen(Zeichnungen, Be⸗ dingungen und Verdin⸗ gungsanſchlag) ſind auf un⸗ ſerem Hochbaubureau Rhein⸗ ſtraße Nr. 4 zur Einſicht auf⸗ gelegt und werden auch zum Preiſe von 5 M. an die Be⸗ werber verabfolgt. 72 259 Die Angebote ſind ver⸗ ſchloſſen, poſtfrei und mit der vorgeſchriebenen Auf⸗ ſchriſt verſehen bis längſtens Dienstag, 25. Juni ds. Js., vormittags 10 Uhr, dem Eröffnungstermin bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen. Zuſchlagfriſt 3 Wochen. Offenburg, 7. Juni 1907. Bahnbau⸗Inſpektion II. Nerztl. gepr. Maſſeuſe e ſpftehlt ſich. Q 2, 221. hei Beader. 7589 Maszage, Packangen Aſw. führt gewiſſenhaft aus 16ss Franz Köpp, gepr. Maſſeur, Neckarvorſtadt, Dammiſtt. 24, pt. eeee für moderner Konkurseröffnung Hundeſperre erlaſſenen Vorſchriften neuerdings zur öffentlichen Kenntnis. 1. ämtliche in der Stadt Maunheim, den Vororten Käferthal, Neckarau, Waldhof, ſowie in der Gemeinde Seckenheim, Oristeil Rheinau, vorhandenen Hunde ſind feſtzulegen(anzuketten oder einzuſperren). Der Feſtlegung wird gleich genattet das Führen der mit einem ſicheren Maulkorb verſehenen Hunde an einer genügend feſten Leine. 2. Ohne Erlaubnis des Bezirksamtes Mannheim darf kein Hund aus den gefährdeten, unter Sperre ſtehenden Gemeinden ausgeführt werden. Erlaubnis wird nur ausnahmsweiſe und nach Vorlage eines tierärzilichen Zeugniſſes für den auszu ührenden Hund erteilt werden, 3. Die Benützung der Hunde zum Ziehen, zur Be⸗ gleitung von Herden, zum Treiben von Vieh und bei der Jagd, iſt in dem gefährdeten Bezirke verboten. 4. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden gemäߧ 327.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Gefängnis bis zu 2 Jahren und wenn ein Menſch infolge der„ichtbeachtung der Vor⸗ ſchriften von der Krankheit(Tollwut) ergriffen worden iſt, mit Gefängnis von drei Monaten bis zu drei Jahren beſtraft. Uebertretungen der Vorſchriften werden gemäß § 65 Ziff. 4 Reichsviehſeuchengeſetz mit Geldſtrafe von 10 bis 150 Mk. oder mit Haft nliht unter einer Woche und gemäߧ 66 Ziffer 1 Reichsviehſeuchengeſetz mit Held⸗ ſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft belegt. Die ſofortige Tötung von Hunden, welche den Vorſchriften zuwider ſrei umherlaufend betroffen werden, kann angeordnet werden. Mannheim, den 6. Juni 1907. Großh. Bezirksamt, Abteilung III: Dr. V. Pfaff. 106 7 Bekanntmachung. Zwangsverſteigerung. Durch Beſchluß Gr. Amts. Montag, 10. Juni 1907, gerichts V Mannheim vom nächmittags 2 Uhr, 6. d. Mts. wurde unter Zu werde ich im Pfanblokal laſſung des Antrags auf 0 4, 5 hier gegen bare Zuh⸗ über das lung im Vollſtreckungswege Bermögen der Barbara Veith öffentlich verſteigern: Wib., geb, Secker in Mann⸗: Möbel aller Art und Son⸗ heim, Holzſtraße allgemeines ſtiges. 49625 Veräußerungsverbot an Letz. Manuheim, 8. Juni 1907. tere erlaſſen, was öffentlich Happle bekannt gemacht wird. 10410 Gerichtsvollzieher. Mannheim, 6. Juni 1807.— Der Gerichtsſchreiber Zwangs⸗Verſteigerung. Gr. Amtsgericht V. Montag, 10. Juni 1907, Be nachmittugs 2 Uhr, 4 werde ich im Pfandlokal Zwangs⸗Verſtrigerung. 4,5 hier gegen bare Jah⸗ Montag, 10. Juni 1907, lung im Vollſtreckungswege nachmittags 2 Uhr, ef wabe werde ich im Pfandlokal„1 Kaſſenſchrank, Röbel u. 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ Sonſtiges. 49627 lung im Vollſtreckungswege Mannheim, 8. Junt 1907. öffentlich verſteigern: Dingler, 2 Klavier, verſch. Möbel, Perichtsvollzleher. und daran auſchließend beim ernenung van Friedhof,(Zuſammenkunft: Lergebung Don Badiſche Brauerei) ea, um Schmiedkarbeiten. 3 708 4 ſchöne W Für den Neubau der edein d en e, ee e ee, 9 e Junt 190%. ſollen die für die Ausfüh⸗ 51 80 99 8 6. 88. 05 der Verſetz⸗ und Mau Verichtsvollzieher, 8 8, 8. rerarbeiten erforderlichen im öffentlichen Angebotsver⸗ Schmiebrarbeiten Jufmänngt, Mannheim.(F..) Wegen Reviſion der Bihlio⸗ thek werden vom 17. Junt ab bis auf Weiteres keine Bücher mehr ausgegeben. Wir bitten die verehrl. Mitglieder, die noch in Händen habenden Bücher bis ſpäteſtens 24. Juni in den üblichen Bibliothek⸗ ſtunden an uns zurückzuliefern. Heute nachmittag 1¼ Uhr vers 30019 Der Vorſtand. es-Anzeige. chied nach längerem Leiden fahren vergeben werden. Die Bedingungen liegen in un⸗ ſerem Bureau zur Einſicht auf, woſelbſt auch Angebots⸗ ſormulare gegen Erſtattung der Umdruckkoſten erhältlich ſind. 6451 Die Angebote ſind bis zum Samstag, den 15. Juni, 11 Uhr vormittags einzureichen. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen, Mannheim, 6. Juni 1907. Bauburean ber evangeliſchen Kirchengemeinde: Döring. Tullaſtr. 18 JJ. 0 . im Alter von 57 Jahren mein lieber Gatte, unser treubesorgter Vater, Grossvater und Schwiegervater, Georg Herr Baumeister. Um stille Teilnahme bitten Elise Walbel geb. WIeland WIhelm Waihel, Krehitekt Karl Walhel, Baumeister Friedrieh Walbel, Digl. Ingen. 2. Et. Einj. Freiwill.-Gefr. Gsorg Walbel, stud. arch. Mannheim, den 8. Juni 1907. Die Beerdigung findet Montag, den 10. Juni 1907, nach- mittags 5 Uhr von der Leichenhalle aus statt. (Dies statt besomdlere Aeige, aibel Elise v. Neuensteln geb. Waibel Emma Walbel geb. Vogel Emma Waihel geb. Muth Gustay v. Neuenstein, Obexrinspektor Gsorg u. Fritz Walbel ais Enkel 72276 anſtalten von abends 6 Uhr ab unterfagt. Mannheim, den 5. Juni 1907. Bürgermeiſteramt: Ritter. Mannheimer Dampyfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft Gemiu- und Bellat⸗Abſcluß an 3J. Jezenber 905. Schieß. 1817418 22 Geſamt⸗Einnahmnrnn 2 1819 707 20 Bilanz per 31. Dezember 1906. Aktiva* 4 Al Schiffspark⸗Konto..% 4286900.— Apgatßß,ß 8723.754 228 176 25 „ Neubau des Bootes// 107 000— „ Konls für Geräte der Werkſtätte 22 000— „ Konto für Geräte des Magazins 1— „ Konto für Mobilien und Bureaugeräle„ 13000.— Zugangz;: 18414— „Konto für Geräte der Wenft⸗ CVV A. 20 000.— ieee„ 523.84 20 523 „ Konto für elektriſche Krahnen Mannheim⸗ Rotterdam und Beleuchtungs⸗Anulagen der Werfthallen 97001.— Zugang 2953.88 136 054 o6 „ Konto für Schiffs⸗Hebegeräte 1— „ Konto far Deckkleder... 21000.— Bugang 3827.46 24 827 46 „ Gebäude⸗Konto Mühlau.. 24000.— Beaif 24.747 71 „ Immolilien⸗Konto des Europäiſchen Hofes und Beleuchtungsanlage 267000.— Dinnnß 217.72 2867 217 72 „ Immobilien⸗Konto Rotterdam 219 000— „ Material⸗Konto(Vorräte7))[ 18748499 „ Küſſe bnteses 3679 40 „ Frachtkarten⸗Ausſtände 18 942 37 Gffetten⸗ Kons 51285— „ Verſicherungsprämien(Vortrag des un⸗ verbrauchten Anteills 79640 „Diverſe Debitoren in Konlo⸗Korrent.459 514 63 5 784 665 83 Passlva. 1 Per Aktienkapital⸗Konto 13 600 000— „% Antehe ene 1000 000— „ Kavital⸗Reſervefonds⸗Kont9g[ 360 000— „Kau ſons⸗Kontzm 135 685 48 „Konto für Unterſtützungszwecke 28 680 80 Anleihe⸗Zinſen⸗Konto(noch nicht eingelöſt 22837 30 „ Dive ſe Kreditoren in Konto⸗Korrent „ Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto(Vortrag) 5072 72 5 78 885 83 In der heutigen Generalverſammlung, in welcher 2544 Aktien vertreten waren, wurden ſämtliche Anträge der Ditektion und des Aufſichtsrates genehmigt. Nach dem Reſultat der Wahlhandlung wurden als Mit⸗ glieder des Aufſichtsrates die nach der beſtehenden Reihen⸗ folge zum Austritt beſtimmten Herren: Vietor Lenel, Geh. Commerzienrat Wünelm Laudfried, Geh. Commerzienrat wieder gewählt. Als Reviſoren wurden die Herren: August Imhoff, Ernst Laemmert und als Stellvertreter Hert Ad. Leo gewählt. Der Aufſichtsrat unſerer Geſellſchaft beſteht aus den Herren: Vietor Lenel, Geh. Commerzienrat u. Präſtdent der Handelskammer, Vorſitzender Louis Hirsch, ſtellveitr. Vorſitzender Carl Ladenburg, Geh. Commerzienrat Wilnelm Laudfrien, Geh. Commerzienrat, Heidelberg Fritz Artmanu, Direktor Dr. Carl Weyl, Commerzienrat, Handelskammer. Mannheim, den 7. Juni 1907. Vizepräfident der 722⁵8 Der Vorſtand. — Soll 3 An Allgemeine und Verwaltungskoſten. 159 605 54 „ Betriebs⸗Ausgaben: a) für Beſoldung der Kapitäne und Mannſchaften und Löhne der Stations⸗ ſteutkleufe 4432 16618 5) für feöhlen 33729019 e) für Reparaturen und Erneuerungen 142 239 80 d) für laufende Schiffsbedürfniſſe und Materialien aller Att und Betriebs⸗ Ankeſteefft dgg e) für Agenturkoſten 61 290 32 ) für Bei räge zur Krankenkaſſe, Un⸗ fallverſicherung, Alters⸗ und In⸗ validitätsverſicherung 27 61789 „ Schlepplohn und Schiffsmiete an Fremde] 275 40 80 „fl! 3324644 n 8 45 284 18 „ Pöklrag 88 5072 72 II9 707 20 ——— 4——— Habe*. Per Vortrag von 1hc00)00 2 288 98 Lenrergesangverein Mannheim-Ludwigshafen Sonntag, den 16. Juni 1907, nachmittags 3 Uhr 4 Jubiläums-Konzert 7 im Niberungenſaal des Roſengarten. Soliſtin: Frau Rückbeill-Hiller, Kammerſängerin, Stuttgart. 72269 Eintrittspreiſe: Nummerierte Plätze 60 und 50 Pfg.; Stehplätze 30 Pfg. Berkaufsſtellen: Muftkalienhandlungen von Hetkel u. Sohler. Bergmann& Mahland, E 1, 15. F. Kratz, L. 14, 7. Aug. Kremer, D., 506. L. Levi, P 2. 1 und U 1, 4. Noll& Sohn, B 6, 7 und Tullaſtraße 10. A. Schenk, Mittelſtr. 17. J. Reinardt, 8 J,? und Neckarau, Schulſtr. 53. F. Löwenſtein, Neckarau, Adlerſtr. 48053. 1 W A e Täelephon-Anlagen 6 Jeden Umfangs für 2Fostnebenstelten und Haus-Anlagen. Ein Apparat für Post- u. Hausgespräche) 0 mit automatischem Linienwahler und Rüekfrage-Einrichtung.„ Erste Referenzen über ausgeführte Anlagen. — cᷓrosses Lager aller Schwachstrom-Apparste... 9 Ingenieurbesuche und Vorangchläge Kostenlos. 12855 Technisches Rureau, Maunnheim, D 7, 7 der TOeutschen Telephonvertee. m. b. U. Berlin JSeesese esssss CCFFFFFFEFFCbCbC(( ͤTTTbTbbbbTbTbTbbTbbbb Neue Vorteile: Blusen-Spitzenstoffie, weiss-ersme, schwarz durch- weg p. Meter.80 u. 2 Mk., kolossal billig. Kolossalposten reizender Seidensteffe zu Kleidern und Blousen Mk..70 u. Mk..50 bis zu 50% unter Preis. Spachtelspltzen, Flletguipure, Spitzen und Sesätze. 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Der Reichsbankausweis vom Montag hatte, wie gemeldet, eine Verſchlechterung des Status unſeres Zentralinſti⸗ tutes gegen den vorigen Ausweis um rund 120 Mill. M. gebracht. Vor allem iſt die ſteuerfreie Notenreſerve von 223 Mill. M. auf 103 Mill. M. geſunken, während im Vorjahre die Retraite ent⸗ ſprechend durch die Zahlen Zet Mill. M. und 206 Mill. M. bezeich⸗ net worden war. Der Metallbeſtand nahm gegen die Vorwoche um 31 Mill. M. ab und ging auf 953 Mill. M. zurück. Im Vor⸗ jahre war er um 42 Mill. M. auf 1011 Mill. M. heruntergeſtiegen. Man brauch: nun aber über dieſer kleinen reſormatio in peins 14 nicht gleich einen Schreck zu bekommen, daß die Rückflüſſe in der 1 letzten Maiwoche dieſes Jahres nicht ſo ergiebig waren, wie im Vorjahr, erklärt ſich eben daraus, daß der Geldmarkt heute all⸗ gemein ungleich angeſpannter iſt als 1906, und wenn man bedenkt, daß unſere Reichsbank viermal, um überhaupt mit ſolchen Zahlen aufwarten zu können, außer den Erforderniſſen der Ultimoregulie⸗ rung noch die Wirkungen jener 40prozentigen Einzahlung auf die neuen Aprozentigen Reichs⸗ und preußiſchen Schatzſcheine und, wenn auch mehr indirekt die der Ankündigung der neuen 4prozen⸗ tigen bayeriſchen Anleihe über ſich ergehen laſſen mußte, ſo kann man mit ihrem letzten Ausweis vielleicht ſogar ganz zufrieden ſein. Und da nahen ſich dann ihr die ſchüchternen Wünſche der Mühſeligen und Beladenen in Geſchäftswelt und Induſtrie Deutſch⸗ lands: Wie wär's denn, wenn das Geld ein bischen billige würde? Anderwärts hal man's jetzt ſchon leichter. Amſterdam, Brüſſel, Chriſtianig und die italieniſchen Plätze verlangen 5 Proz. Diskont, Madrid, Wien und die ſchweizeriſchen Plätze 4% Proz., London und Liſſabon 4 und Paris gar nur 3½ Proz. Schlechter als wir ſind zur Zeit nur daran Stockholm und Kopenhagen mit je 6 Proz. und Petersburg mit 7 Proz. Freilich haben auch wir ſchon in dieſem Jahr in den Diskont⸗ ſätzen einen hübſchen Abſtieg vorgenommen. Wir waren bekannt⸗ lich ins neue Jahr eingetreten mit einem Diskontſatz von nicht weniger als 7 Proz., den uns der 19. Dezember 1906 beſchert hatte— die Weihnachten für unſer Wirtſchaftsleben. Am 22. Januar ds. Is. ließ die Reichsbank abermals 1 Proz., ab und ſetzte den Satz auf 6 Proz feſt, der Stand vor dem 19. Dezember. Dieſer Satz hat länger als ½ Jahr, bis zum 23. April auf unſerem Geſchäftsleben gelaſtet. Von da ab bis heutigen Tages müſſen 3 wir immer noch 5½ Proz. Diskont zahlen. Man denkt da voll Sehnſucht ans Vorjahr. Damals war der Reichsbankdiskont chon am 18. Januar auf 5 Proz. herabgeſetzt worden, und mit einem halben Prozent Verbeſſerung wären wir ja ſchon zu⸗ frieden. Und die Situation der Reichsbank, als ſie damals auf 5 Prog. Diskont herabging, war derjenigen, was ſie ſich im letzten diesfährigen Ausweis kundgibt, ziemlich gleich. Der Metallbeſtand betrug damals 925 Mill.., jetzt iſt er um rund 28 Mill. M. höher; der Notceiumlauf ſtellte ſich zu jener Zeit auf 1372 Mill. Mark: heute beträgt er 1419 Mill. M. Nun iſt allerdings nach dem Ausweis von Montag das Wechſelportefeuille gegen ſein Volumen von Mitte Januar um 170 Mill. M. dicker. 25 Den internationalen Geldmarkt hielt man förmlich einige Zeit, bis in die letzten Tage hinein, nicht für geklärt genng. Es iſt zwar von Newyork aus in den letzten Wochen ziemlich viel Gold über den Ozean auf den Kontinent zu dirigiert worden, und man ſollte eigentlich annehmen, daß dieſe Goldbezüge den euro⸗ päiſchen Goldverhältniſſen nur wohl bekommen könnte. Aber man hat eben gegen alles, was aus Amerika kommt, ein gewiſſes Mißtrauen. Vor allem meinte man, Newyork würde ſein Geld zurückfordern gerade zu einer Zeit, wo es für die Situation in Europa recht peinlich werden würde. Bedenken trug man auch deswegen, weil vorausſichtlich die amerikaniſchen Eiſenbahnen, deren Reformbedürftigkeit bekanntlich Präſident Rooſevelt in In⸗ dianopolis anerkannt hat, neues Geldbedürfnis zur Anlage neuer Linien, neuer Bahnhöfe und zur Schaffung von Betriebsverbeſſe⸗ 2 rungen äußeren würden, der dann erſt recht auf Amerika drücken müßte. Auch der Streik der weißen Minenarbeiter im Goldproduktionsgebiet von Südafrika konnte einige Zeit lang für die Ausſichten auf eine Verbilligung des Geldes recht ungünſtig ſein. Indeſſen mußten die Ausſichten ſich in dem Maße beſſern, wie ſener Streik zurückging und wenn jetzt demnächſt unſere Reichs⸗ bank zur Diskontherabſetzung von ½ Proz. ſchreiten ſollte, ſo kann ſich unſere Geſchäftswelt mit ihr umſo eher einverſtanden erklären, als die Leitung des Inſtitutes dabei allem Anſchein nach vor allen Dingen an die ſpätere Jahreszeit und ihre regelmäßige Geldbe⸗ dürfniſſe denken dürfte. (Dieſe Vorausſetzung dürfte nach den neueſten nicht zutreffen. D. Red.) 8 4 Der Herbſt und der Winter bringen erfahrungsgemäß große Geldanſprüche, nicht nur ſeitens unſerer deutſchen Induſtrie, ſon⸗ dern auch ſeitens unſerer ausländiſchen Lieferanten. Es iſt richtig, die nordamerikaniſche Ernte verſpricht in dieſem Jahr gar nicht viel, und deshalb iſt es möglich, daß die Abnahme der Gietreideverſendungen aus den nordamerikaniſchen Häfen gegen⸗ 3 Meldungen für dieſes unentbehrliche Produkt recht hoch zu halten. über dem Vorjahre auch ein entſprechendes Mindermaß von Geldanſprüchen Newyorks zeitigen würde. Aber gerade dieſer Blick auf die amerikaniſche Ernte trägt dazu bei, fortwährend un⸗ ſeren Geldmarkt in Unruhe zu erhalten; auch wegen jener vor⸗ ausſichtlichen ſpäteren Geldbedürfniſſe der amerikaniſchen Eiſen⸗ bahn. Wenn man im eigenen Lande nichts geborgt bekommen kann, geht man bekanntlich mit Vorliebe in der Fremde auf der Borg. Und ganz abgeſehen davon, es bleiben immer noch Braſilien und Argentinien übrig, die gegen den Winter hin große Anſprüche an uns ſtellen werden. Braſilien wegen ſeiner Kaffeelieferungen und Argentinien mit ſeiner neuen Ernte. Braſilien iſt als Gläu⸗ biger gerade diesmal recht ſeribs zu nehmen; wenn nämlich der Regierung des Kaffeeſtaates Sao Paolo ihre bekannte Abſicht nicht in die Brüche geht, mittelſt ihrer neuen Anleihe den Preis Das ar⸗ gentiniſche Getreide mag in der Hauptſache nicht bei uns, ſondern in Großbritannien zur Abladung gelangen. Immerhin wird es durch ſeinen Kaufpreis dem engliſchen Geldmarkte manche Gold⸗ rimeſſe entziehen, die ſonſt für Deulſchland beſtimmt geweſen wäre. Die Getreideſendungen aus Argentinien aber, die direkt nach Deutſchland gelangen, nehmen uns auch direkt in Anſpruch. Es iſt das alſo im Effekt dasſelbe. Im Herbſt und Winter alſo iſt wieder mit⸗den üblichen Dis⸗ konterhöhungen zu rechnen, mittels derer ſich unſere Reichsbank gegen allzu ſtarken Abfluß des Goldes nach dem Auslande zu ſchützen ſuchen muß. Darunter haben dann wieder in erſter Linie die Geſchäftswelt und Induſtrie in Deutſchland zu leiden. Darum maa unſere Reichsbank wünſchen, daß die Spanne Zeit recht groß ſei, in der ſich dieſe beiden Faktoren unſeres Wirtſchaftslebens etwas erholen können— eine beſſere Art Galgenfriſt. Jbitkt der Zwiſchruhandel verkeuernd (Nachdruck verboten.] RM. Eines der meiſtgebrauchten Schlagworte, das aber deshalb nicht minder falſch iſt, iſt jenes von der angeblichen Verteuerung der Waren durch den Zwiſchenhandel. Der Fabrikant erzeugt die Waren und der Konſument verbraucht ſie, der in der Mitte ſtehende Kaufmann vermittelt zwiſchen beiden, und da er doch leben muß, ſchlägt er zum Preiſe des Fabrikanten ſeinen Vermittlerlohn zu. Der Kon⸗ ſument muß alſo mehr bezahlen, als wenn er direkt vom Fabrikanten bezogen hätte. Folglich wirkt der Händler ver⸗ teuernd. So argumentieren die Leute und bei flüchtiger Be⸗ trachtung klingt dies auch recht einleuchtend. Wir wollen nun einmal dieſe Aufſtellung ein wenig überprüfen. Alle Welt weiß es, daß die Warenpreiſe vom Verhältnis des Angebots zur Nachfrage beherrſcht werden; daß ein Ueber⸗ wiegen des Angebots die Preiſe ſinken macht und daß größere Nachfrage Preisſteigerung hervorruft. Je weniger die zum Verkauf ausgebotene Ware die vorhandene Nachfrage zu be⸗ friedigen vermag, um ſo höhere Preiſe werden die Beſitzer der Waren verlangen, weil eben an ſolchen Mangel iſt. Den ſicherſten Maßſtab für den gerade zeitgemäßen und berechtigten Preis erhält man auf öffentlichen Märkten, weil da ſowohl Verkäufer als auch Käufer zuſammenſtrömen. Beide Teile gewinnen einen Ueberblick über das Verhältnis der zum Verkauf ausgeſtellten Waren und der Nachfrage nach dieſer. Solche preisregelnden Märkte ſind nicht nur die großen Engrosmärkte, die verſchiedenen Warenbörſen, ſon⸗ dern auch jeder kleine Wochentagsmarkt im kleinſten Provinz⸗ ſtädtchen, nach dem die Bauern der Umgebung ihre Produkte ſchaffen, um ſie an den Mann zu bringen. Alle die großen Warenmärkte ſind nun aber eine Einrich⸗ tung des Zwiſchenhandels. Auf den großen Kaffee⸗, Frucht⸗, Tuch⸗ und ſo vielen anderen Spezialmärkten werden die Pro⸗ duzenten genötigt, gegenſeitig in Konkurrenz zu treten. Der als Einkäufer auftretende Händler hat nur das eine Be⸗ ſtreben, möglichſt niedrige Preiſe zu erzielen. Denn er ſelbſt muß, wenn er konkurrenzfähig bleiben will, an ſeine Kunden ſehr preiswert verkaufen. So bietet der Laden jedes Kauf⸗ mannes ein kleines Abbild der großen Märkte. Der Kauf⸗ mann hat alles herbeigebracht, von dem er vokausſetzen konnte, daß es ſein Publikum befriedigen werde. Selbſt, wenn es möglich wäre, daß jemand ſeinen geſam⸗ ten Bedarf direkt bei den betreffenden Produzenten deckt, würde er weit keuere Preiſe bezahlen müſſen als beim Kauf⸗ manne, bei dem er bequem unter den Waren, die oft aus mehreren Weltteilen zuſammengeholt ſind, wählen kann. Denn er könnte doch beſtenfalls nur einzelne Fabrikanten erreichen, nie aber könnte er einen Ueberblick über das Ganze jeder ein⸗ zelnen Induſtrie gewinnen, günſtigen Einkauf iſt. Der Kaufmann aber kennt ſein engeres Fachgebiet gründ⸗ lich, hat alſo den Ueberblick und kauft ſtets günſtig ein. Ja, noch mehr: Der rührige Kaufmann iſt ununterbrochen auf der Suche nach noch günſtigeren, noch billigeren Einkaufsquellen Und oft ſtudiert er bis ſpät in die Nacht Offerten und Preis⸗ kiſten, und wenn er am anderen Ende der Welt einen Lieferau⸗ ten findet, der in irgend einem Arkikel leiſtungsfähiger und billiger iſt, ſo wird er dieſen Artikel von dort beziehen und ſich freuen, ihm ſeinen Kunden billiger abgeben zu können. Denn nur durch ſolches Beſtreben kann er ſeine Kunden dauernd befriedigen. ˖ Der Gewinn, den der Kaufmann zu ſeinen Einkaufs⸗ Ppreiſen zuſchlägt, iſt lange nicht ſo groß wie die Verbilligung, die er durch ſeine Tätigkeit herbeiführt. Wer über das hier Geſagte nachdenkt, wird ſicher gleich. falls zu dem Schluſſe gelangen: Der Zwiſchenhandel wirkt nicht verteuernd, ſondern direkt verbilligend. der Vorbedingung für einen Bom Waren⸗ und Produktenmarkt. (Von unſerem Korreſpondenten.) Unter dem Einfluß der allenthalben günſtigen Witterungs⸗ berhältniſſe verkehrten die Getreidemärkte vorwiegend in ruhige Haltung. Die Unternehmungsluſt war klein und ſowohl im Ei als auch im Waggongeſchäft konnten hier keine nennenswert Abſchlüſſe getätigt werden. Auf dem Weizen⸗Weltmarkte hatten die Regenbe richte des ſüdlichen Europas die Spannung in der Haltung elwa gemildert u. die Woche nahm daraufhin einen bedeutend ruhigere Verbauf. Aus Rumänien wird gemeldet, daß die letzter Tage niedergegangenen Regenfälle zur Verbeſſerung der Saaten beige tragen hätten; indes glaubt man andererſeits, daß die Nieder⸗ ſchläge zu ſpät gekommen ſind, um einen weſentlichen Einflu auf das qualitative und quantitative Ergebnis der Ernte auszu üben. Auch aus Oeſterreich⸗Ungarn liegen keine be friedigende Ernteberichte vor. Nach dem amtlichen Saatenſtands⸗ bericht von dorten verminderte ſich der Weizenanbau, infolge der wegen der ſchlechten Ueberwinterung vorgenommenen Aus ackerungen um 10,8 Prozent und der Ertrag in Millionen Doppel⸗ zentner für Weizen ſtellt ſich am 1. Juni auf 31 gegen 53,73 im Vorjahre. Das Erträgnis in Roggen ſchätzt man auf nur 993 gegen 14,15, an Gerſte auf 12.81(i. V. 15,10) und an Hafer auf 11,34(12,73) Millionen Doppelzentner. Aus Südrußland werden nun auch Regenfälle gemeldet, doch frägt es ſich auch da, ob dieſelben in genügenden Mengen und frühzeitig genug nfeder⸗ gingen, um den Saaten noch förderlich zu ſein. Aus den Ver⸗ einigten Staaten liegen uneinheitliche Berichte vor und die Preiſe ſind infolgedeſſen mehrfachen Schwankungen teils nach oben, teils nach unten unterworfen. Am 10. ds. Mts. wird der offizielle Saaatenſtandsbericht bekannt gegeben, doch glaubt man, das derſelbe bereits eskomptiert ſein wird. Indien beginn nun allmählich mit größeren Verladungen, aber die nach und nach in größerer Vollſtändigkeit bekannt werdenden Ziffern über die diesjährige Ernte deuten nicht darauf hin, daß der Weltmarlt mit beſonders großer indiſcher Ausfuhrtätigkeit rechnen kann Die Abladungen von La Plata laſſen allmählich auch nach, doch iſt es nur eine Preisfrage, ob von dort weiter größere Mengen herauskommen oder nicht. Die dieswöchentlichen Verſchiffungen von den La Plataſtaaten belaufen ſich an Weizen für nach Groß⸗ britanien auf 182 000 gegen 114000 in der Vorwoche li. VB. 170000 bezw. 157000 Ors.) und nach dem Kontinent auf 175000 gegen 161 000 in der Vorwoche(i. V. 61000 bezw. 97000 Ors.), Der Preis in Buenos Aires ſtellt ſich bordfrei Bahia Blancg auf Dollar.85 gegen Dollar.10 in der Vorwoche. Die Weizen⸗ beſtände in den La Plataſtaaten beziffern ſich auf 70000 gegen 70000 Qrs. in der Vorwoche. Die amerikaniſchen Notierungen ſtellten ſich im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: New⸗York 29.5..6. Diff. Chicago 20.5..6. Diff⸗ Juli 105 104¾— ¼ 98% Septbr. 104 1057¼ +1¼ 99% 99½—%½ Dezhr. 105% 107 71½ 100% 100¾ ½ Mais blieb überwiegend feſt. Die Beſchaffenheit der An⸗ künfte ſind meiſt unbefriedigend. Die Lage des Artikels häng jetzt zu großem Teil von der Geſtaltung der Ernte⸗Ausſichten für Mais in den Danauländern ab. Die Zunahme der Vorräte nach Bradſtreet, von 11214000 auf 11 920 000 Buſhels blieb ein⸗ flußlos. Die Verſchiffungen von den La Plataſtaaten betragen dieſe Woche nach Großbritanien 85 000 gegen 84000 Qrxs. in der Vorwoche(i. V. 191 000 bezw. 355000 QOrs.) und nach dem Kon⸗ tinent 69000 gegen 14000 Qrs. in der Vorwoche(i, B. 172 000 gegen 87000 Ors.). Die Preiſe bordfrei Buenos Aires ſind von Dollar.25 auf Dollar.15 zurückgegangen. Die Noſerungen an den amerikaniſchen Börſen ſind: Nem⸗Dork 29,½. 8,8. Diff. Shieago 29,6../8, Diff 115 61/ 62/½ +7. 58˙% 54½ ptbr. 61¼ 62/+. 587 53¾ +%½ Dezbr.——— 50%/ 51¼% + ½ K affee konnte in der abgelaufenen Woche eine klein Preisbeſſerung durchſetzen. Die Auslaſfung der Regierung des Staates Sao Paulo über die Valoriſation bleibt ohne beſondere Anregung. Die Verſchiffungen im Monat Mai betrugen: Von Rio nach Europa 129 000 Sack, nach den Vereinigten Staaten 24000 Sack und nach andern Ländern 16000 Sack; von Vik⸗ toria nach den Vereinigten Stagten 23 000 Sack; von Santos nach Europa 975 000 Sack und nach den Vereinigten Staaten 287000 Sack. Die Zufuhren von Rio de Janeiro belaufen ſich in der letzten Woche guf 48 000 Sack gegen vorwöchige 3 000 Sack und die in tos auf 248 000 Sack gegen 238 000 Sack in der Vorwoche. Die Vorräte in Rio de Janeiro ſchätzt man dieſe Woche auf 917000 gegen vorwöchige 907000 Sack und die in Sankos auf 2 423 000 gegen 2397000 Sack in der Vorwoche. Die Vorräte den Vereinigten Staaten betragen einſchließlich der ſchwimmenden Ladungen 3 934000(3 981 000) Sack. Newyork notiert: Rio No. 7 loko Aug. Sept. Okt. Nov. 29. Mai 6.20.20.20.29 6. Juni 6.40 540.40.40 Diff.— +20 +20 Zucker nahm einen ruhigen Verlauf und das Geſchäft blieb eng renzt. Das Hauptintereſſe wendet ſich nun andauernd den Witterungsverhältniſſe zu und dieſe ſind für das Wachskum der Rüben günſtig. Bei genügender Feuchtigkeit und Wärme ent⸗ die Rüben gut. Die Vorräte in den Vereinigten id in den letzten acht Tagen von 381 000 Tonnen auf Tonnen geſtiegen. Die Ankünfte in den ſechs Haupthäfen belrugen in dieſer Woche 7000 Tonnen und die Geſamt⸗ ankünfte ſeit 1. Dezember 1044000 Tonnen. Der Wochenumſatz an der Magdeburger Börſe beläuft ſich in den letzten acht Tagen 8000 gegen 128 000 Zentner in der Vorwoche. Magdeburg notiert: Juni Juli Aug. Okt.⸗Dez. Jan.⸗März März 81. Mai 19.95 20.10 20.80 19.35 19.50—.— +¹ Juni 19.90 20.— 20.20 19.25 19.40 19.50 Diff.—5—10—10—10—10— Allgemeines. ..O. Zur Einfuhr landwirtſchaſtlicher Maſchinen nach Ruß⸗ land. Zu den wichtigſten Artikeln der deutſchen Einfuhr nach Rußland gehören landwirtſchaftliche Maſchinen. Im deutſch⸗ ruſſiſchen Handelsvertrag ſind bekanntlich für die Einfuhr land⸗ wirtſchaftlicher Maſchinen und Geräte nach Rußland gewiſſe Zoll⸗ erleichterungen zugeſtanden. Die ruſſiſchen Fabrikanten ſolcher Maſchinen ſcheinen nun eifrig bemüht zu ſein, den ausländiſchen Wettbewerb zu erſchweren. Auf einer vor kurzem abgehaltenen Konferenz zur Hebung der Fabrikation landwirtſchaftlicher Ma⸗ ſchinen in Rußland wurde beſchloſſen, folgende Wünſche den zu⸗ ſtändigen Miniſterien vorzutragen: 1. Rückerſtattung des Ein⸗ fuhrzolles für beſtimmte Maſchinenteile, 2. Erhöhung des Eiſen⸗ bahntarifs für landwirtſchaftliche Maſchinen, die an die Lager der Veberſiedelungsverwaltung gehen, 3. die Ueberſiedelungsverwal⸗ tung ſolle vom nächſten Jahre ab ihre Beſtellungen ruſſiſchen Fabriken erteilen. Zu dem letzigenannten Wunſche erklärte der Vertreter der Ueberſiedelungsverwaltung, daß den ausländiſchen Fabrikaten der Vorzug gegeben werden müſſe, weil die ruſſiſche Induſtrie bisher keine tauglichen oder gleichtauglichen Maſchinen geliefert hätte. Wenn ſie ihre Produktion vervollkommne, werde ſie auch Beſtellungen erhalten. Es wurde dann weiter noch aus⸗ führlich die Frage der Gewährung regelmäßiger, größerer Regie⸗ Tungskredite zum Ankauf landwirtſchaftlicher Maſchinen erörtert, ohne daß es zu einer Beſchlußfaſſung kam, weil bein Vertreter der Reichsbank an der Konferenz teilnahm. Einer Deputation der Maſchinenfabrikanten, die ſich in dieſer Frage an den Handels⸗ miniſter wandte, ſicherte dieſer die Einberufung einer beſonderen Konferenz zu, zu der auch Vertreter der Bank zugezogen werden ſollen. Rechtspflege. HF. Entlaſſung einer Handlungsgehilfin wegen Dienſtver⸗ ſaumnis. Die Klägerin iſt ohne Kündigung entlaſſen worden, weil ſie wiederholt vom Geſchäft weggeblieben iſt. Sie rechtfer⸗ tigt letzteres mit ſchwerer Erkrankung ihres Vaters und bean⸗ ſprucht Gehalt für den Reſt der Kündigungszeit. Dieſer Forde⸗ rung gegenüber verhält der Beklagte ſich ablehnend. Er erklärt u.., die Klägerin noch am 7. März aufgefordert zu haben, am Rächſten Tage, 8 Uhr morgens im Geſchäft zu ſein, widrigenfalls er ſie als entlaſſen betrachte. Das Kaufmannsgericht zu Fürth hat die Klage als begründet anerkannt⸗ Nach dem Urteil iſt durch die Ausſagen des vernommenen Arztes nachgewieſen, daß die Klägerin ſehr wohl in der Zeit vom 4. bis 8. März d. Is. der Meinung ſein konute, daß das Ableben ihres ſchon von zwei Schlaganfällen heimgeſuchten Vaters jeden Augenblick zu befürch⸗ ten ſei und daß ſie zur Pflege des Kranken notwendig war. Das Fernbleiben des Gehilfen vom Dienſt iſt aber entſchuldigt, wenn dringende Sorge um das Wohl ſeiner Angehörigen ihn abgehalten hat. Nachdem dieſe Sorge im vorliegenden Falle gegeben war, iſt das Wegbleiben der Klägerin vom Dienſt kein unbefugtes im Sinne des Paragraph Auch von einer längeren Abweſenheit im Sinne des Paragraph 72 Ziffer 3 des Handels⸗Geſetz⸗Buches kann keine Rede ſein. Haudelsberichte. Börſenwochen⸗Bericht. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) B. Frankfurt a.., 7 Juni. neue Monat brachte wenig Geſchäftsfreude, wenig Geſchäftstätigkeit. Die anregenden Momente, welche Anlaß zur beſſe⸗ ren Teudenz geben konnten, gingen ebenſo ſchneil wieder verloren. Die täglichen Berichte zeigen dentlich die ſchwankende Haltung, welche ſich inſolge der Beſorgnis der internationalen eldverhältniſſe bemerk⸗ bar machen. Wie wir eingehend berichten, zeigt ſich deutlich, daß unſere Börſe eigentlich keine Beranlaſſung hätte zur Berſtimmung. Die unzweifelhaften Ausſichten über die Getreideergebniſſe beeinfluß⸗ zen die Stimmung der hieſigen Börſe. Lombarden, welche am An⸗ ſauge der Woche inſolge ſpekulatiner Abgaben matt lagen, kounten ſich auf Wiener Anregung weſentlich beſeſtigen. Es wurde vielfach bingewieſen auf das Expoſe, daß der Präfident der Südbahn über die ftnanzielle Lage des Unternehmens in der Generalverſammlung vor⸗ brachte in welcher er außfübrlich über die außerordentliche Verkehrs⸗ keigerung der Bahnen aufmerkſam machte. Lombarden lagen in⸗ ſolge deſſen gegen Schluß der Woche feſt bei lebhaften Umſätzen. Die Weſchäftsſtine machte ſich im allgemeinen auf ſämtlichen Märkten ſehr fäblbar, da nicht nur die Spekulation, ſondern auch das kapitalfäbige Publikum ſich ſehr reſerviert verhielt. Die geringe Auſwärtsbewe⸗ gung, welche ſich vorübergehend in Schiffahrtsaktien zeigte, kam ebenfalls ſehr ſchnell zum Stillſtande. Die ausländiſchen Börſen⸗ v· laſſen ebeufalls große Geſchüſtsunluſt erkennen, daher auch die Weſchäftsunluſt ſuh an hieſigem Platze noch weiter fühlbar machte. Induſtrie und Handel haben auch in dieſer Woche weiteren Umſchwung gezeigt. Deuiſchlands Anßenhandel im Monat Maf hat allerdings Auch der 721 Ziffer 2 des Handels⸗Geſetz⸗Buches. Sergteie der Sinuzr ber wichrigen Nobmatertarten dde bupen Atffern nicht erbracht, wie im vergangenen Jahre besſelben Monats. Die Steinkoßleneinſuhr überſteigt die im Verhältniſſe des Vorſahres um ein beträchtliches. In RNoheiſen hat die Einfuhr nabezn das Dop⸗ pelte der Ausfuhr erreicht. Beſonders bohe Einfuhrziffern zeigen die Nohmaterſalten für Textilinduſtrie. Die geſpannte Lage des Geld⸗ marktes, welche ſich wieder fühlbar machte, hat weſentlich zur Unluſt des Geſchäftes beigetragen. Wenn auch verſchjedene Anzeigen vor⸗ liegen, daß der Geldmarkt ſich beſſere, ſo kann dieſes nur geſchehen wenn die Anſprüche von Handel und Induſtrie nachlaſſen. 5 In der letzten Maiwoche war eine entſchieden günſtigere Ge⸗ ſtaltung als in der korreſpondierenden Vorjahreswoche bei der Reichs⸗ ban zu beobachten. Leider hat ſich die Situation erheblich nach der ungünſtigen Seite verſchoben, indem ſich hohe Ultimpanſprüche geſtellt haben. Die Auforderungen waren ganz erhebliche geweſen. Die ſtegerfteie, Noteureſerve iſt von 223 3060% Mark in der Vorwoche auf 103 074 000 zurückgegangen. Inſolge dieſer ungünſtigen Geſtal⸗ tung iſt es ſelbſtverſtändlich, daß eine Diskontermäßigung nicht zu erwarten iſt. Allerdings hofft mau, daß in den exſten 14 Tagen des Monat Juni ein weiterer Rückfluß kommen wird, dem in der zweiten Junihülſte alsdann die Auſprüche des Halbjahrswechſels folgen wer⸗ den. Es wird von dem weiteren Umſchwung der Verhältniſſe ab⸗ hängen, yb es möglich wird endlich eine günſtigere Geſtaltung auf dem internationalen Geldmarkte herbeizuführen. Der Goldabfluß nach Frankreich hat allerdings dem Geldmarkt ein günſtigeres Ausſehen verliehen, umſo mehr als auch für die nächſten Wochen mit weiteren Entziehungen zu rechnen ſein dürfte. Der Goldabfluß aus der Bank von England nach dem Auslande hat ſich auch in der abgelaufenen Woche fortgeſetzt. Der Satz für tägliches Geld notierte 3½ bis 394 pCEt. Der Bankausweis von Frankreich zeigte weitere Beſſerung. Ungünſtigen Einfluß machte die Erklärung des Generalſekretärs der Oeſterxeichſſch⸗ungariſchen Bank, daß eine Ermäßigung des Bankzins⸗ ſußes für dieſes Jahr ausgeſchloſſen ſei. Ebenſo verſtimmte ſeine Ausführung, daß die Situation eine geſpannte ſei und es der größten 8 bedarf, um keine Veranlaſſung zu einer Zinsfußerhöhung zu geben. Während wir in unſerem letzten Börſenwochenberichte, ſowie auch Tagesberichten von der Bewegung der Newyorker Börſe über die Getreideſteigerung meldeten, ſo lag in dieſer Woche eine panikartige Bewegung auf dem Baumwollenmarkte vor. Der Monatsbericht über den Stand der Baumwolle, welcher veröſſentlicht wurde, betrug der allgemeine Durchſchnittsſtand Ende Mai 70,5 pCt. gegen 84,6 pCt. im Vorjahre. Der diesjährige Stand iſt daher um 14,1 pEt. niedriger, als der des Vorjahres. Die diesjährige Aubaufläche wird auf 32 060 000 Acres geſchätzt, was gegen die Anbaufläche des Vorjahres eine Zunahme von 11000 Acres bedeutet. Der allgemeine Durch⸗ ſchnittsſtand der Preiſe zeigt eine weſentliche Steigerung bei äußerſt lebhaftem Verkehre. Genau wie auf dem Getreidemarkte zeigte ſich auch hier wieder, daß die Spekulation und das Publikum ſich auf die offiziellen Witterungsberichte verläßt. Auch der Bericht der Re⸗ gierung wurde verſchieden ausgelegt. Die Entwicklung der Pflanzen ſoll infolge des ſchlechten Wetters von ungünſtigem Einfluß ſein. Es war ſomit leicht erklärlich, daß infolge dieſer Spekulationen der Fondsmarkt an der Newyyrker Börſe keine große Belebung bringen konnte und ſich wiederum die Geſchäftslage für amerikaniſche Bahnen äußerſt reſerviert verhielt. Auch verſtimmte die weitere Verflauung der Kupferwerte, infolge des Rückganges des Kupferpreiſes. Auf Pennſylvanie⸗Bahn und Southen⸗Railway drückte die Zunahme der Betriebsausgaben. Vorübergehend lag eine Meldung vor, welche Beranlaſſung gab den Markt günſtiger zu geſtalten, indem die Re⸗ gierung ſich gegen Harryman reſerviert verhalten werde und die Abſicht aufgebe weiter vorzugehen. Die Rede des Präſidenten Rooſe⸗ velt, welche wir im letzten Wochenberichte erwähnten, machte nur einer mäßigen Auſwärtsbewegung Platz, da ſie geteilte Aufnahme fand. Die Botſchaft des Präſidenten Petro Montt von Chile ließ die Werte, welche am hieſigen Markte gehandelt werden, unberfühet. Die Spannung, welche zwiſchen Japan und Amerika ſeit einiger Zeit vorliegt, hat zur Verſtimmung Anlaß gegeben. Die teilweiſe widerſprechenden Nachrichten, welche vorliegen, laſſen eine Klarheit nicht erkennen. Während einesteils die Japaner mit der gericht⸗ lichen Beilegung des Zwiſcheufalles vollkommen einverſtanden ſind, ſcheint es daß ſich von Seite Amerikas Bedenken einſtellen. Ungünſtig beeinflußt war die Börſe wieberum durch den erneuten Rückgang der Ruſſenwerte, der auf Befürchtungen hinſichtlich der Auflöſung der Reichsduma eintrat. Obwohl von amtlichen Stellen diefes wider⸗ ſprochen wurde, halten die Führer der maßgebenden Parteſen die Kataſtrophe für unvermeidlich. Auh die innerpolitiſche Laze läßt wieder viel zu wünſchen übrig. Au Portugieſen hatten unter dem ungünſtigen Einfluß der politiſchen Lage zu leiden. Deulſche An⸗ leihen konnten ſich im Laufe dieſer Woche ziemlich gut behaupten. Die Geſchüftsſtille war jedoch Veranlaſſung, daß auf dieſem Gebiete ſich die Umſätze in beſcheidenen Grenzen hielten. Die Mißſtimmung, welche noch in vergangener Woche vorherrſchte, war für einige Tage gewichen und es zeigte ſich vorübergehend lebhafteres Geſchäſt. Immer⸗ hin iſt nach wie vor die Klage zu erwähnen, daß von Seiten des Privatpublikums wenig Anteil am Geſchäſte genommen wird. Der rege Fortſchritt, welcher überall zu beobachten iſt, wird nicht nur in Deutſchland, ſondern auch im Welthandel, ganz beſonders auch in Amerika als ausſchlaggebend erwähnt. Neben dieſen befriedi⸗ genden Konjunkturnachrichten iſt die Klage neben den Arbeitskräften, Geld knapp, und zwar in allen betriebſamen Ländern. Es iſt ſomit kein Wunder, daß die ausgeſprochene Zurückhaltung der Börſen⸗ ſpekulation und die Reſerve der Baukwelk weiter anhält. Die wirt⸗ ſchaftliche Konjunktur hat auch im Laufe dieſer Woche wiederum eine Menge befriedigender Abſchlüſſe gebracht, ſei es auf der Montan⸗, Metall⸗, Maſchinen⸗, elektriſchen oder chemiſchen Induſtrie. Die Ma⸗ ſchinenausfuhr Deutſchlands hat in 1907 bisher eine recht befriedigende Entwicklung genommen. Nicht nur abſolut, ſondern auch relativ iſt die Ausfuhr in dieſem Jahre ſtärker geſtiegen als in 1906. Eine beſonders erhebliche Steigerung hat der Monat April gebracht und hat ſich das Geſamtbild zu Gunſten dieſes Jahres verſchoben. An all dem großen Auſſchwunge des Maſchinenerports haben alle größe⸗ ren Maſchinenſorten teilgenommen: gaus hervorragend ſtark war die Zunahme der Ausfuhr von Maſchinen für den Bergbau, Maſchinen für die Induſtrie der Steine und Erden, ſowie Dampfmaſchinen. Die verminderte Kaufluſt, welche ſich auf dieſem Gebiete bemerkbar macht, iſt einzig und allein dem teueren Geldſtande zuzuſchreiben. Die Hoffnungen, die die Spekulation auf die Erneuerung des Stahl⸗ werkverbandes ſetzte, hat ſich nicht erfüllt und es dürſte ſich auch vor⸗ läufig ein beſſeres Geſchäft auf dieſem Markte kaum erwarten laſſen. Sehr zurückhaltend war die Geſchäftslage in Brauereiaktien. Die Bierbrauereien haben in den vergangenen Monaten unter der ungüuſtigen Witterung zu lelden, inſolgedeſſen auch die Abſatzziſſern ſich ermäßigten. Auch die Steuererhöhung, die der Braueretinduſtrie auferlegt wurde, macht ſich ziemlich fühlbar und die vorgenommene Erhöhung des Bierpreiſes um M. 1 pro Hektoliter dürfte für den Gewinn in dieſem Jahre nicht die Höhe erreichen, wie im vergange⸗ nen Geſchäftsjayre. Die Hoffnung anf einen heißen Sommer mag vielleicht manche Scharte auswetzen, doch dürſte die Befürchtung berech⸗ tigt ſein, daß die Gewinne mi Verhältnis mit dem vergangenen Jahre ſich minder günſtig geſtalten. Die Holzverkohlungsinduſtrie.⸗G. Conſtanz weiſt für 1993/07 einen nenerlichen Gewinnrückgang auf. Während die Geſellſchaft im Vorjahre trstz des damaligen Gewinu⸗ rückganges an ihrer Dividende von 9 Proz, ſeſtgehalten hatte, wurde diesmal eine Verteilung von nur 6 pCt. beantragt. Dieſes un⸗ günſtige Reſultat wird ſpezlell darauf zurückgeführt. daß die bosniſche Holzverwertungs⸗A.⸗G. in Teslic nicht nur keine Dividende verteilen konnte, ſondern zur Aufrechterhaltung der ſtatutenmäßigen Abſchrei⸗ bung einen Teil des Gewinnvortrages heranziehen mußte. Merk⸗ würdig iſt, daß bei dem Geſchäftsbericht keine ausführliche Beſprechung folgte und die Aktionäre bis heute noch über die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr im Unklaren ſind. Induſtriewerte hatten teil⸗ weiſe unter Kurseinbußen zu leiden, beſonders waren chemiſche, elek⸗ triſche und Maſchinenſabrik⸗Aktien nledriger. Kunſtſeide am Schluſſe der Woche ſtärker angeboten. Der Ausweis der Vereinigten Kbuigs⸗ und Laurahütte zeigt ver⸗ hältnismäßig günſtige Ergebniſſe des Berichtsviertelſahres, wenn ſte nicht außer durch Arbeitermangel durch den außergewöhnlich laugen und harten Wimter beeinträchtigt worden wäre. Der Betrieb der Steinkohlengruben, ſowie der ſchleſiſchen Hütten verlief ohune Störung und es iſt anzunehmen, daß die ſchweren Zeiten bald überſtanden ſein werden, umſo mehr den Werken für den Schluß des Geſchäfts⸗ jahres hinaus eine lohnende Beſchäftigung geſichert iſt. Die Gegen⸗ überſtellung der Quartalgewinne des laufenden Geſchäftsjahres und derjenigen der frütheren Jahre laſſen ein günſtiges Ergebnis erwarten. Die Beſchaffung von 700 Lokomotiven verſchiedener Gattung für das Etatsjahr 1908 mit den Werken. die At. für die preußiſch⸗heſſiſche nrerwältung beſchäftigt tnd, geben Beranlaffung auf dem utaumarkte einer feſteren Teudenz Platz zu machen. Die B vom amerikaniſchen Eiſenmarkt begegneten reſervierter Der Kursſtand anf dieſem Gebiete zeigte trotz aller günſtigen 115 richten größtenteils ſchwache Tendenz. Bochumer ivaren ber 17 auf Gerſichte eineß günſtigen Geſchäftsabſchluſſes, während die 40% Werte ſich größtenteils mit Kurseinbußen begnügen mußten 0 ſolge der Geſchäftsſtille zeigen auch unſere Proplinzſal⸗ und Komm 5 Obligationen wenig Anregung. Der Kursſtand ließ wenig 8 derung zu. Verſicherungsaktien, ſowie Pfandbrieſe und Kaün ſchreibungen von Hypothekenbanken ſchloſſen ſich der allgemelnen 15 denz an. Von Prioritäten zeigen Ruſſen teilweiſe größere 15 ſchwächung. Loſe wenig gehandelt und ziemlich behauptet. auf die allgemeine Stimmung Schluſſe der Börſenwoche konnte ſich der Priva zehntel pEt, ermäßigen und ſchloß 48 pCi. Hamburger Zuckermarkt. (Originalbericht des„Mannheimer General Ueber die letzte Woche aderer Anregung fehlte „bewegte ſich das G zeigen gegen let ausübte. Am Sechs⸗ diskont ein en wir wenig zu b und das Fabrikang rigeſetzt klein chäft in engen G u, und Preiſe n ge etzten Mittwoch keine Veränderung. Die Witterung war im Allg inen günſtig für die Entwickelung der Rüben, jedoch meiſt zu kalt, ſodaß der Rückſtand gegen das Vorjahr noch nicht ganz eingeholt werden konnte. Für Rußland rechnet man jetzt allgemein mit einem Mehranbau von ca. 6 Prog., doch wird 5 bielen Gegenden dieſes Landes über unregelmäßigen Aufgang der Rüben und ſtarke Inſektenſchäden geklagt. Die ſtatiſtiſche Ver⸗ einigung, welche am 5. Mai mit einem Minderanbau von 1,2 Proz. für Guropa rechnete, veröffentlicht eine neue Schätzung die 1⸗6 Prozent größer als der vorjährige Anbau lautete. Die Witterung in Cuba hat ſich nach den letzten Kabelnachrichten endlich günſtiger geſtaltet. Die letztwöchentlichen Zufuhren in den 6 Haupthäfen der Inſel ſind auf 7000 Tons zurückgegangen. Der eurxopäiſche Konſum eigte in dieſen Tagen nur geringe Kaufluſt, während in den Ver⸗ ein gten Staaten die letztwöchentlichen Einſchmelzungen wieder die hohe Zahl von 41000 Tons erreichten. Die günſtige ſtatiſtiſche Lage des Artikels beweiſt, daß wir zur Befriedigung des ſteigenden Konſums mit einer ſehr guten diesjährigen Rübenernte rechnen müſſen, deren Reſultat von der Witterung der nächſten Monate abhängt. Letztere kann uns natürlich Ueberraſchungen bringen. Wir empfehlen, ruhige Märkte zu Käufen auszunutzen. + 1 April Mai Auguſt Okt.“ Dez. Jan. März 5. Juni———.— 20.20 19.25 19.40 29. Mai:—.— 19.90 20.15 19.20 19.30 Hamburger Kaffeemarkt. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ Trotz der anhaltend ſehr großen Zufuhren war die Grund⸗ tendenz des Marktes während der abgelaufenen Woche ſtetig und Kurſe haben pro Saldo ½ Pfg. gewonnen, Wenn auch Koſtfracht⸗ offerten heute nicht mehr ſo konvenable lauten wie vor 14 Tagen, ſo ſind ſie in dieſer Woche doch immer noch reichlich und mittlere und geringe Qualitäten auf ungefähr Termin⸗Parität geweſen, einen Grund zur Befeſtigung bildeten ſie nicht. Die Gründe zur Stetigkeit des Marktes waren vielmehr neue Berichte über die Valoriſation. Die Auslaſſungen des Herrn Sieciliano, Direktor der Eia. Mechanica e Importadora de St. Paulo, beſagen, daß in den nächſten Jahren keine großen Ernten mehr zu erwarten ſeien, weil die Bäume von der Ueberproduktion der Ernte 1906/07 geſchwächt find, und beſtätigem von Neuem, daß die Sao⸗Paulo⸗Regierung den von ihr gekauften Kaffee in keinem Falle unter dem Mindeſtpreis von 45—50 Frs. verkaufen will. Bezüglich der Geldmittel meint Herr Sieiliano, daß die frühere Ablehnung Rothſchilds bei⸗ der neuen Regierung, die im November v. Is. ans Ruder kam, hin⸗ fällig geworden iſt, Sao⸗Paulo hätte die völlige Unterſtützung der jetzigen Federal⸗Regierung. Die laufende Sao Paulo⸗Ernte werde 15½ Mill. Sack, die nächſte aber nur%—7 Mill. Sack groß werden, während Rio im nächſten Jahre 3½—4 Mill. Sack und die übrigen Kaffee bauenden Länder ebenfalls 3½—4 Mill. Sack er⸗ geben würden. Aehnliche Berichte haben wir ſeit Beginn der Valo⸗ riſation zwar ſchon viele gehabt, trotzdem iſt aber Kaffee im Preiſe zurückgegangen und man vexhält ſich heute allen diesbezüglichen Nachrichten recht ſkeptiſch gegenüber. Daß die ſichtbaxe Weltver⸗ ſorgung alles bisher Dageweſene überſteigt, iſt nicht zu beſtreiten, wenn man jedoch in Betracht zieht, daß die Sao Paulo⸗Regierung ca. 7 Millionen Sack hält, die unmöglich in der nächſten Zeit an den Markt kommen können, und daß heute unſichtbare Vorräte ſo gut wie nicht mehr exiſtieren, dann muß man ſich ſagen, daß Preiſe recht niedrig ſind. Alle Welt iſt vorläufig davon überzeugt, daß die nächſte Sao Paulo⸗Ernte, wenn auch nicht ſo groß wie die jetzige, ſo doch größer werden wird, als man aus Valoriſations⸗ kreiſen berxichtet, und man hat ſelbſtverſtändlich dementſprechend operiert. Iſt es nun ein Ding der Unmöglichkeit, daß die Ernte 1907/8 doch nur—7 Millionen Sack ergibt und iſt es Unmöglich, daß im Auguſt⸗September die Zufuhren vielleicht kleiner ſind als heute? Was wird dann geſchehen, wenn außerdem im Auguſt noch Froſtberichte über die Ernte 1908/09 kommen ſollten?!! Ob Sao Paulo ſeine Kaffees wirklich zu 50 Frs. wird verkaufen können, ſteht noch dahin, jedenfalls iſt das heutige Niveau aber weit unter dieſem fixierten Preiſe, und ſelbſt die Ausſicht auf die Hälfte des Nutzens von heute bis 50 Frs. ſollte zu Käufen einladen. 5 Juli Septbr. Dezbr. März Mai 5. Juni: 28.50 29.— 29.25 29.50 29.75 29. Mai: 28.25 28.50 28.75 29.25— Marktbericht. Wochendericht von Jonas Hoffmann. Neuß, 7. Juni. Die hohen Preiſe für Weizen, Roggen und Hafer haben in dieſer Woche etwas mehr Ware an den Markt gebracht, die indeſſen ſchlanke Aufnahme findet. Gerſte und Mais behauptet. Für Weizenmehl und Roggenmehl beſteht weiter gute Nachfrage bei unveränderten Preiſen. Weizenkleie wieder mehr begehrt. Tagespreiſe: Weizen bis M. 212, Roggen bis M. 206, Hafer bis M. 205 die 1000 Kilo. Weizenmehl No. 000 ohne Sack bis M. 26,75, Roggenmehl ahne Sack bis M. 28,25 die 100 Kilo. Weizenkleie mit Sack bis M. 5,20 die 50 Kilo. Rübölſaaten ſetzten ihre Steigerung weiter fort. Lein⸗ ſaaten ruhiger. Erdnüſſe und Erdnußöl ſehr feſt. Leinöl ziemlich unverändert. Rüböl höher. Oelkuchen wie in der Vorwoche. Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. 75 ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis M. 52,25 die 100 Kilo Fracht⸗Parität Geldern. Schmals. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Auzeigers“) Antwerpen, 6. Juni. Preiſe ſchwankend: disponibel Fr. 118.—, Juli-Lieferung Fr. 112%½8, September Fr. 112.—, die⸗ letzte Fr. 112.—. Nuſſiſcher Getreidemarktberichi (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Odeſſa, 4. Juni. Unſer Markt iſt ruhig. Wir haben letzte Woche einige gute Regen über große Flächen von Südrußland gehabt, wodurch ſich die Ausſichten für die Ernte gebeſſert haben; — indeſſen iſt immer noch ſehr viel Regen mehr nötig—* rabien ſcheint am ſchlechteſten weggekommen zu ſein und im 8 2 „General⸗Anzeiger“ der Stadt Mannhe —— Wochen⸗Beilage zum im und Umgebung. Samstag, 8. Juni 1907. Jahresbericht des Odenwaldklubs(e..) für das Jahr 1906/07 Aus dem Jahresbericht des Odenwaldklubs für das Jahr 1906/07, der auf der morgigen ordentlichen Hauptverſammlung in Darmſtadt erſtattet wirb, iſt folgendes erwähnenswert: Der Odenwaltklub beſteht am Ende des abgelaufenen Ver⸗ einsiahres aus 65 Zweigvereinen mit 6668 Mitgliedern. Der Bericht des Vorjahres wies einen Beſtand von 62 Abteilungen mit 6331 Mitgliedern auf. Demnach hat ſich der Geſamtverein eines Zuwachſes von 337 Mitgliedern zu erfreuen. Dem wieder⸗ holten Erſuchen des„Bundes deutſcher Verkehrsvereine“ um An⸗ ſchluß des Odenwaldklubs an den Bund glaubte man nicht ent⸗ ſprechen zu können, da trotz mannigfacher Uebereinſtimmung der Intereſſen die Ziele der beiden Vereinigungen weit auseinander liegen. Leider hat ein Aufruf des Klubs um Zuweiſung von Bei⸗ trägen an die Gemeindeverwaltungen, denen die Tätigkeit des Odenwaldklubs von beſonderem Nutzen iſt, nicht den Anklang ge⸗ funden, den man mit einigem Recht glaubte erwarten zu dürfen. Der Odenwaldklub erhält durch Gemeindeverwaltungen nur einen jährlichen Zuſchuß von 73 Mark, in den ſich die Gemeinden Schöllenbach, Fürth, Wald⸗Michelbach, Nieder⸗Ramſtadt, Wall⸗ dürn, Lindenfels, Obernburg und Heppenheim teilen. Das neue Odenwaldplatat iſt in dieſen Tagen erſchienen. Der urſprüngliche Plan. der auch dem alten Odenwaldplakat zugrunde lag, einzelne bildliche Darſtellungen hervorragender Punkte des Klubgebiets aneinanderzureihen, wurde nach veifer Ueberlegung endgültig auf⸗ gegeben. Das neue Plakat führt dem Beſchauer das geſamte Klubgebiet aus der Vogelſchau vor Augen. Da die Einzeichnung der Zugangswege von Rhein, Main und Neckar in genauem geographiſchen Maßſtabe dem Plakat eine übermäßige Größe ge⸗ geben hätten, erſcheinen Frankfurt, Mainz, Wimpfen mit Um⸗ gebung auf Nebenkarten. Auf zwei bildliche Darſtellungen glaubde man jedoch in Uebereinſtimmung mit dem ausführenden Künſtler Richt verzichten zu dürfen. Es ſollen dem Beſchauer des Oden⸗ waldbildes zwei Punkte in maleriſcher Ausführung vor Augen treten, die den Odenwald weit über Heſſens, ja Deutſchlands Grenzen bekannt gemacht haben, zwei Stätten, die jedem Deut⸗ ſchen aus Geſchichte und Sage bekannt geworden ſind. Aus die⸗ ſem Grunde erſcheinen auf dem neuen Plakat das Heidelberger Schloß und der Rodenſtein im Bilde. Die Wappen Badens, Bayerns und Heſſens ſchließlich mögen den Betrachter des Pla⸗ kates daran erinnern„daß die Gemeinſchaft des Klubs vor allem die Freunde des Odenwalds aus dieſen drei Bundesſtaaten um⸗ ſchließt. Für mühevolle Arbeit erhofft in dem Beifall der Klub⸗ mitglieder der ausführende Künſtler, Profeſſor Sutte r⸗Lich⸗ tenberg, ſeinen Lohn, der Verleger, Hofbuchdruckereibeſitzer Hoh⸗ mann⸗Darmſtadt, Anerkennung. Die Tätigkeit des Wegbezeichnungsausſchuſſes war im abge⸗ laufenen Jahr auf die für teilweiſe Umgeſtaltung der Wegbezeich⸗ nungsanlage und für die Neuauflage der Karte nebſt Erläute⸗ cungen erforderlichen Vorarbeiten gerichtet. Bezüglich der in der Wegbezeichnung vorgenommenen Aenderungen ſei hier unter Hinweis auf die nunmehr erſchienene 10. Auflage der Karte nur folgendes hervorgehoben. Die vom Geſamtklub ſeiner Zeit ge⸗ ſchaffene Wegbezeichnung muß auch heute noch ſowohl ihrer wohl⸗ durchdachten, der Art des Gebirges vortrefflich angepaßten An⸗ lage wegen, als auch ihrer einheitlichen, folgerichtigen Durchfüh⸗ rung halber als muſtergültig und vorbildlich bezeichnet werden. Unter Beibehaltung des bewährten Syſtems und auch im weſent⸗ lichen der vorhandenen Linienführung erſtvebt das jetzt Geſchaf⸗ fene eine Vereinfachung der Anlage durch teilweiſe Umgeſtaltung der Zeichen nach Form und Farbe, durch eine Zuſammenlegung verſchiedener, bis jetzt ſelbſtändiger Linien und endlich durch Ausſchaltung einer Anzahl wenig begangener Nebenlinien, deren Erhaltung mit Schwierigkeiten verknüpft war. Die Berichte der einzelnen Zweigvereine laſſen erkennen daß auch im verfloſſenen Jahre echte Wanderluſt und freude geherrſcht haben. Die [Schülerwanderungen des Klubs haben ſowohl bei den beteiligten Schulleitungen als auch in Elternkreiſen freudigen Beifall gefunden, und wir können zu unſerer Freude berichten, daß die Fortführung dieſer Schülerwanderungen für das kom⸗ mende Vereinsjahr geſichert iſt. Wenn der Odenwaldklub jedoch ſeine Aufgabe, die Wanderluſt bei der Jugend zu wecken und zu fördern, vollkommen löſen will, muß er einräumen, daß die Ver⸗ anſtaltungen gelegentlicher Schülerfahrten nicht genügen; es er⸗ gibt ſich vielmehr für ihn die unabweisbare Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß ein junger Freund des Wanderns, der aus eige⸗ nem Antrieb mehrere Tage unſer Gebirge durchqueren will, nachts gut und billig unterkommt. Auf die Beſchaffung von Herbergen für wandernde junge Deutſche richtete man daher das Hauptaugenmerk. Selbſtperſtändlich bleibt es ein erſtrebenswertes Ziel, die Benutzung der Herbergen unentgeltlich zu geſtatten. Aber leider es die Einkünfte des Klubs augenblicklich nicht, dieſen Gedanken in abſehbarer Zeit in die Tat umzuſetzen. So habe man ſich denn in wohlbgründeter Selbſtbe⸗ ſchränkung bemüht, wenn nicht alles, ſo doch einiges zu bieten. Ein beſonderer Ausſchuß der Hauptleitung iſt mit zahlreichen Wirten in Verhandlung getreten und hat für ſolche Wanderer, die ich durch eine Ausweiskarte auf den Odenwaldklub berufen kön⸗ nen. bedeutende Preisermäßigung für Nachtlager und Frühſtück erwirkt. Die Ausweiskarten zur Benutzung der Herbergen des Odenwaldklubs gelangten urſprünglich nur in Darmſtadt zur Ausgabe, bald darauf auf Antrag der Ortsgruppe Heidelberg auch in Heidelberg. Es wäre zu wünſchen, daß dieſe Ausweiskarten von allen Zweigvereinen verausgabt würden, da⸗ mit ein Wanderer der die Herbergen benutzen will, von jedem beliebigen Punkte des Klubgebietes ſeine Wanderung beginnen kann, und nicht gezwungen iſt, zur Erlangung einer Ausweiskarte nach Darmſtadt oder Heidelberg zu fahren. Die bedeutſamſte Bereicherung im Beſitzſtand der Ausſichts⸗ türme bot die Vollendung des Turmes auf dem„Weißen Stein“, den der Zweigverein Heidelberg im verfloſſenen Jahre der Oef⸗ fentlichkeit übergab. Der feierlichen Einweihung des neuen Kai⸗ ſerturmes auf der Neunkircher Höhe, der den wertvollſten Be⸗ ſiz der Ortsgruppe Darmſtadt ausmacht, ſieht man morgen ent⸗ gegen. Die Bismarckwarte auf der Litzelröder Höhe wurde bis! auf die Terraſſe fertig geſtellt. Dieſe ſoll bis Anfang Juli d. J. vollendet ſein. Eine Erhöhung des Hirſchkopfturmes ſtellt uns der Zweigverein Weinheim in ſichere Ausſicht. In dem Heſſiſchen Hauptvoranſchlag für das Etatsjahr 1907 iſt unter dem Kapitel 47: Denkmalpflege für die Karmeliterkloſter⸗ Kirche zu Hirſchhorn ein ſtattlicher Beitrag von 9000 M. vorgeſehen, von dem als erſte Rate 4000 M. angefordert werden. Ebenſo iſt für„Erhaltung und Reſtauration ſtaatlicher Bau⸗ und Kunſtdenkmäler“ wiederum ein Dispoſitionsfonds von 8000 M. in den Heſſiſchen Hauptvoranſchlag für 1907 eingeſtellt. Hierunter ſollen— wie in vorderen Jahren— für eine größere Anzahl von Gebäuden, Schloß⸗ und Burgruinen, welche die Bedeutung von geſchichtlichen Altertümern und Kunſtdenkmälern haben und deren notdürftige laufende Unterhaltung, d. h. Schutz gegen Ein⸗ ſturz und Zerfallen zu Laſten anderer Fonds geſchieht, die Be⸗ träge für beſondere Herſtellungen bezw. für maßvolle Ergänzung und Beſſerung verausgabt werden. Die in Betracht kommenden Gebäulichkeiten liegen zum größten Teil in Klubgebiet, wie z. B. Burgruine Frankenſtein, Schloßruine Alsbach, Schloßruine zu Auerbach, Schloßruine Starkenberg, Schloßruine Lindenfels, Schloß zu Hirſchhorn, Burgruine Schadeck(Schwalbenneſt), Burgruine Hinterburg bei Neckar⸗Steinach, Kaiſerpfalzkapelle in Wimpfen, Veſte Otzberg uſw. Der Ruine Rodenſtein wid⸗ met der Odenwaldklub mit Recht ſeine beſondere Aufmerkſamkeit. Der Zweigverein Fränkiſch⸗Crumbach übernahm die Aufgabe, das Mauerwerk der Ruine auszubeſſern, und erwarb ſich durch Aufſtellung neuer Bänke und Inſtandhaltung der nach dem Ro⸗ denſtein führenden Wege den Dank des Klubs und aller Wan⸗ dever, die ihre Schritte nach jener Ruine lenken. Jedoch hat ſich der Plan des Zentralausſchuſſes, die Rodenſteinruine zu Hach⸗ ten, noch nicht verwirklichen laſſen. Mit Mitteln der Zentral⸗ kaſſe des Odenwaldklubs wurde die Minneburg bei Neckargerach wieder zugänglich gemacht. Die Beſtrebungen zur Erhaltung von Naturſchönheiten fin⸗ den erfreulicherweiſe immer mehr Verſtändnis in den Kreiſen unſeres Volkes. Schutz der Heimat! Mächtig iſt die Bewegung, die endlich nach langer Gedankenloſigkeit das deutſche Volk er⸗ faßt hat und durch alle Gaue des deutſchen Vaterlandes zieht. Ueberall vegt es ſich, und wir können ſtolz darauf ſein, daß gerade innerhalb des Klubgebietes dieſer Frage eine lebhafte Beachtung von den in Betracht kommenden Kreiſen geſchenkt wird. Auch im abgelaufenen Jahre iſt mancher Ausſichtspunkt erſchloſſen und zugänglich gemacht worden. Es würde zu weit führen, dies ein⸗ zeln zu erwähnen; doch wird der Wanderer, der offenen Auges ſeines Weges zieht, manches Neue finden. Der Abſchluß der Zentralkaſſe des Odenwaldklubs für 1906/07 ſtellt ſich folgendermaßen: Einnahmen 13076 Mk. 33 Pf., Ausgaben 7732 Mk. 56 Pf., bleibt Kaſſebeſtand 5343 Mk. 77 Pf. Einnahmen und Ausgaben ſind für 1907/08 auf 16040 Mk. ver⸗ anſchlaat. *.** Wohin wandern wir? Mit dem Odenwaldklub zur Einweihung des Kaiſerturms auf der Neunkircher Höhe. am Sonntag, 9. Juni. Am Sonntag, den 9. Juni, unternimmt der Odenwaldklub ſeine 7. Programmtour.(Abfahrt in Mannheim.22 Uhr.) Als Ausqanaspunkt iſt das maleriſch gelegene Auerbach an der Berg⸗ ſtraße gewählt. Die Wanderung führt über das Auerbacher Schloß für deſſen Beſichtigung eine kurze Pauſe vorgeſehen iſt, über den Höhenweg, mit hübſchen Ausblicken ins Balkhäuſertal, zum Ohlyturm und weiter zum Felsberghotel. Hier wird das Frühſtück eingenommen und nach einſtündiger Raſt erfolgt der Abmarſch über Beedenkivchen, Brandau. Gegen 1 Uhr wird die Neunkircher Höhe erreicht, woſelbſt der vom Odenwaldklub mit einem Koſtenaufwand von zirka 32 000 M. errichtete Kaiſerturm offiziell ſeiner Beſtimmung übergeben wird. In nächſter Nähe des Turmes inmitten ſchattiger Tannenwaldungen wird ein Volks⸗ feſt(mit Muſik und Tanz) abgehalten und können ſich die Teil⸗ nehmer an der Wanderung nach Herzensluſt amüſieren. Nach einer Pauſe von reichlich 2 Stunden wird aufgebrochen. Gegen 5 Uhr iſt Ankunft in Lindenfels, der Perle des Odenwaldes. Von Fürth mit Zug.11 Rückfahrt. Ankunft hierſelbſt um 11 Uhr. Alle Wanderfreunde ſind herzlichſt eingeladen. Mitglieder, die auf Dekorierung Anſpruch machen wollen, müſſen dieſe Wande⸗ rung programmäßig mitgemacht haben. **** Aus Bädern und Sommerfriſchen. *„ Davos, 6. Juni. Die Deutſche Heilſtätte für minderbemittelte Lungenkranke in Davos ver⸗ öffentlicht ihren 5. Jahresbericht, der einen Blick in ihre um fangreiche Tätigkeit gewährt und Zeugnis ablegt von der ſtetig wachſenden Bedeutung dieſes aus freiwilligen Beträgen entſtau⸗ denen deutſchen Liebeswerks im Hochgebirge. Durch den im Vor⸗ jahre dem Betrieb übergebenen Neubau, das Kaiſer Wilhelm II. Haus, zu deſſen Verwirklichung der deutſche Kaiſer drei größere Spenden bewilligte, iſt die Anſtalt in die Lage verſetzt worden, 125 ſtatt bisher 85 Kranke in eigenen Räumen zu verpflegen. Alle verfügbaren Betten waren das ganze Jahr hindurch belegt. Die Anſtalt verzeichnete im Jahre 1906 43315 Verpflegungstage (1905 39 746). Der durchſchnittliche tägliche Krankenbeſtand be⸗ trug 135 Perſonen. Gegenwärtig beträgt die Zahl der Gäſte 135. Freilich hat allen Aufnahmegeſuchen auch im Jahre 1906 aus Raummangel leider nicht entſprochen werden können. Im Laufe des Jahres wurden 196 Kranke(111 männliche, 85 weibliche) ent⸗ laſſen, deren Staatsangehörigkeit ſich auf 17 deutſche Bundes⸗ ſtaaten verteilte Von den Entlaſſenen gehörten 19,9 Prozent dein ., 45,9 Prozent dem 2. und 34,2 dem 3. Stadium an. Während des Kuraufenthaltes erzielten eine Beſſerung 81,6 Prozent der Entlaſſenen; 15,8 blieben ungebeſſert und 2,6 Prozent(5 Hranke) ſind geſtorben. Von den Gebeſſerten konnten 66,9 Prozent als teilweiſe und völlig arbeitsfähig die Anſtalt verlaſſen. Im Be⸗ triebsjahre 1906 wurden mancherlei zweckmäßige Verbeſſerungen ausgeführt, ſo iſt die Anſtalt durch eine neue Badeeeinrichtung mit Duſche, Inhalierräumen uſw. erweitert worden; für den Chefarzt konnte ein eigenes Wohnhaus gebaut, von dem Kaiſer Wilhelm II.⸗Haus eine größere Gartenanlage vorbereitet wer⸗ den. Um weiteren dringenden Aufgaben gerecht werden zu können, hält ſich der Vorſtand der Deutſchen Heilſtätte der Hilfe ſeiner Landsleute verſichert. Vermiſchtes. * Eine billige Mittelmeerfahrt veranſtaltet im Juli d. J. die D. T. V.(Siehe Inſerat in dieſer Nummer]. Die wenigen noch freien Plätze dürften erfahrungsgemäß bald ver⸗ griffen ſein. Umgehende Meldung erbeten an P. A. Wagner, Waldenburg i. Schl. * An der Burgenfahrt zur Hoh⸗Königsburg die die Vereinigung zur Erhaltung Deutſcher Burgen unter Führung ihres Protektors, des Herzogs Ernſt Günther zu Schles⸗ wig⸗Holſtein vom 20. bis 23. Juni unternimmt, werden ſich am 29 Juni auch eine Reihe von Vereinen aus Baden und dem Elſaß beteiligen. U. a. haben ſich bereits angemeldet: aus Straß⸗ burg der Vogeſenklub, der Hoh⸗Königsburg⸗Verein und der Ar⸗ chitekten⸗ und Ingenieurverein für Elſaß und Lothringen, aus Freiburg i. Br. der Verein„Schauinsland“. Auch eine Abord⸗ nung der Stadt Lahr i. B. wird an dieſem Tage auf der Burg erwartet. So wird ſich am Sonntag, den 23. Juni eine große Zahl von Burgenfreunden auf der elſäßiſchen Kaiſerburg zu⸗ ſammenfinden, deren gewaltige Baumaſſen ſchon einen völlig fertigen Eindruck machen und mit den mächtigen Türmen und Mauern das Landſchaftsbild weithin beherrſchen. Wagen zur Fahrt auf die Hoh⸗Königsburg ſtehen am Morgen des genannten Tages um 10 Uhr in Rappoltsweiler bereit. Dieſelben bleiben tagsüber oben beim Hotel Hoh⸗Königsburg und dienen den Teil⸗ nehmern abends zur Rückfahrt nach Schlettſtadt. Um genügend Wagen zur Stelle ſchaffen zu können, iſt möglichſt frühzeitige An⸗ meldung bei der Geſchäftsſtelle der Vereinigung zur Erhaltung Deutſcher Burgen, Berlin⸗Grunewald, Jagoſtraße 28, dringend erwünſcht. Auch das Reiſe⸗ und Verkehrsbureau der Inter⸗ nationalen Eiſenbahn⸗Schlafwagen⸗Geſellſchaft in Straßburg nimmt Anmeldungen entgegen und erteilt nähere Auskunft. * Ein neues Führerwerk vom Harz. Die ſoeben erſchienene Verbandsſchrift des Harzer Verkehrs⸗Vereins präſen⸗ tiert ſich in neuem Gewande und wir glauben feſtſtellen zu ſollen, in der erheblich verbeſſerten Form eines praktiſchen„Führers“, Die erſte Abteilung ſtammt wiederum aus der bewährten Feder von Hans Hoffmann und iſt mit zahlreichen Illuſtrationen, die uns den Harz im Bilde vorführen, geſchmückt. Der zweite Teil iſt die praktiſche, die Führerabteilung. In überſichtlicher Weiſe gibt das Buch an dieſer Stelle genau Auskunft über alles, was ſowohl der Harzwanderer, der auf Schuſters Rappen über Berg und Tal zieht, wiſſen muß, wie auch über dasjenige, was dem Erholungsbedürftigen, der ſich längere Zeit an einem beſtimmten Platze feſtzuſetzen beabſichtigt, zu wiſſen not tut. Ueberſichtliche Aufzählungen von Spaziergängen und größeren Touren vervpoll⸗ ſtändigen den textlichen Teil, der ſchließlich noch bei jedem ein⸗ zelnen Orte durch eine leicht lesbare Routenkarte vorteilhaft unterſtützt wird. Gerade dieſe 40 Ueberſichtskarten ſind für den Fremden das beſonders wertvolle an dem Buche, denn man kann ſich an Hand dieſer Kärtchen trefflich über die Lage der einzelnen Orte unter einander und deren Umgebung orientieren. Dieſer neue ſogenannte„Blaue Harzführer“ iſt vom erſten Schriftführer des Harzer Verkehrsverbandes, Herrn Hofbuchhändler Rud Stolle, Bad Harzburg, koſtenfrei zu beziehen. Es handelt ſich bei dieſer Publikation nicht um ein Unkernehmen eines einzelnen Verlegers, ſondern um eine Schrift, welche ſich das ideale Ziel geſetzt hat, die Vorzüge eines ganzen Gebirges in das rechte Licht zu rücken und den Fremden ein treuer Führer zu ſein. Dieſen Zweck erfüllt die neue Verbandsſchrift, wie die Prüfung ergibt, wirklich in vollſtem Maße und empfehlen wir unſern geſchäzten Leſern ſich den„Blauen Harzführer“ kommen zu laſſen. 1d Salzhau eee Faustoriun farzrell Stat. d. Alhthalbahn —(b. Herrenalb)— —— 8 5 Soolbad u. Bergstrasse— 8 Ruhige, herrl. Lage, direkt am Walde. 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Juni, vormittags 11 Uhr u. abends 3 Uhr Worms. 72268] Mebr. Kröll. für kaufmännische und technische Angestellte. Von Jahr zu Jahr steigt die Anzabl der Geschäfts- inhaber, die ihrem Personal jährlich einen Sommerurlaub gewühren. Unzweifelhaft kommt eine solche sommer- lehe Erholung der Angestellten nicht nur diesen selbst, Sündern auch dem Prinzipal wesentlich zu gute. An Körper und Geist gestärkt und erfrischt kehren die An- gestellten an die Arbeit zurück und widmen sich ihr mit neuer Kraft, grösserer Freudigkeit und wärmerem Interesse. Wir richten daher auch in diesem lahre an alle Prin- Apale das höfl. Ersuchen, ihren Angestellten Sommerur- laub zu bewillligen, Auf der von uns errichteten Auskunftsstelle für Land- aufenthalt Mannheim, B 6, 4, 3. St.)— geöffnet jeden Montag Abend von—8 Uhr— sind geeignete Adressen für billige Unterkunft zu erfragen.“) Mannheim, — 25 - nmach Abfahrt: Rheinvorland. Eudwigshafen a. R, Mai 1907. 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Norgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadivüar Kraſtel. Morgens 11 Uhr Kindergoltesdienſt, Herr Stadtvilar Kraſtel. Neckarſpitze. Nachmittags 3 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Uhr Predigt, Dr. Fineiſen. Diakoniſſenhauskapelle. Herr Pfarrer Kühlewein. Skadtmiſſion. Euang. Pereinshaus, K 2, 10. Sonntgg 11 Uhr: Sonntagsſchule. 3 Uhr: allgemeine Er⸗ banungsſunde, Stadtmiſſionar Matter. 5 Uhr: Juagfrauen⸗ berein(Bibel- und Geſangſtunde). Moutag—5 Ur: Frauenverein(Arbeitsſtunde). Mittwoch ½9 Uhr: Allg. Bibelſtunde, Stadtmiſſ. Prämer. Donnerstaßes Uhr: Jungfrauenverein(Arbeitstunde), Freitag ½9 Uhr: Probe des Geſangvereins„Zion“. Samstag—2 Uhr: Pfennigſparkaſſe der Sonntagsſchule Uhr Vorbereitung zur Sountagsſchule. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sounkag nachm. 1 Uhr: Sonutagsſchule. Abends ½9 Uhr allgemeine Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Mühle matter. Monrag ½9 Uer: Gemiſchter Chor. Dieustag ½9 Uhr: Jugendabteilung. Mittwoch 8 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Mühlematter. 9 Uhr: Jungfrauenperein. Samstag ½9 Uhr: Vereinsſtunde, Aeltere Abteilung. Neckarſtadt, Gärtnerſtraße 17. Sonutag, 11 Uhr: Sonntogsſchule. 5 Dienstag, ½9 Uhr: allgem. Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Krämer. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag, 9 Uhr: Soantagsſchule. Freitag ½9 Uhr: allgemeine Bibelſtunde, Matter. Neckarſpitze. Sonntag, 11 Uhr: Sonntagsſchule für Knaben, ½2 Uhr für Mädeben. Krä Freitag, ½9 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde. Stadtmiſſionar rämer. Zu den allgem. Bibelſtunden der Stadtmiſſton iſt jedermann freundlich eingeladen. NRN Ebang. Münner⸗ u. Jäönglingsverein. E. J. U 2, 28. Wochenprogramm vom 9, bis 15. Juni 1907. Sountag, 9. Juni. Aeltere Abteilung: Familienausflug nach Neckarſteinach. Abfahrt.38 Uhr vom Hauptbahnhof.— Jugend⸗Abteilung, nachmittags halb 5 Uhr: Diſeuſſion. Montag, 10. Juni. Aends ½9 Uhr: Bibelſtunde der älteren Adteilung über: Jeſaja 49, 14—26, Herr Stadimiſſionar Krämer. Dienstag, 11. Jum, abends 9 Uhr Probe des Mäunerchors. Mittwoch, 12. Junt, nachm.—7 Ubr: Bibelkränzchen für ältere Schüter höherer Lehranſtalten. Abends ½9 Uhr: Turnen im Gr. Gymnaſium, ½9 Uhr: Probe des Poſaunenchors. Nachm. —6 Uhr Bibelkränzchen für jüngere Schüler böherer Lehranſtalten. Donnerstag, 13. Juni, abends ½9 Uhr Spiel⸗ und Leſe⸗ abend der Jugendabteilung. Freitag, 14. Juni, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde der Jugend⸗ Abtellung über: 1. Sam. 28 und 24, Herr Stadtvikar Krapf. Samstag, 15. Juni, abends ½9 Uhr: Verſammlung der Jugendabteilung Schwetzingerſtadt, Tlaitteurſtr. Nr. 21. Abends 5lo Uhr Gebetsvereinigung in Uö3, 23. Jeder chriſtlich geſiünte Maun und Jüngling iſt zum Beſuch der Verſammlungen herzlich eingeladen. Nähere Auskunft er⸗ teilen: Der 1. Vorſitzende, Bauführer Klos, Eliſabethſtr. 3. Der Sekretär: Stadtmiſſionar Makter, U 3, 23. Zlau⸗Kreuz⸗Verein(E..), M 3a, Eingang 7. Donnerstag, 13. Juni 1907, abends 8 Uhr: Vereins⸗Ver⸗ ſammlung jür Jedermauun. Geſchältsſtelle: Ebriſtiau Mühlematter, Traitteurſtr. 21. Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. (Methodiſten⸗Gemeinde.) Sonntag vormittags ½10 Uhr u, nachmittags ½4 Uhr Predigt, nachmittags ½2 Uhr Kindergottesdienſt. Dienstag abend ½9 Uhr: Bibelſtunde. Morgeuns .11 17 2 Stadtmiſſtonar —. Freitag abend ze 9 Uhr: Jünglingsverein. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. ν Keſten Falle kann mur eine arme Ernte in dieſer wichtigen Pro⸗ vinz erwartet werden.— Die Ausſichten im Dufpen⸗Gebiet ſind ge Inz gen zeigen Inhaber von Ware noch rer Waxe herauszukommen, und außer ein s zum Verkauf da.— Getreide. Die wir f rachen, haben die Ausſichten am ebeſſert, anderereits odolien, Odeſſa und Umgegend 1 f 1d nen täglich ſehmuchtsvoll nach Re⸗ aus.— Dies alles bezieht ſich natürlich auf Frühjahrsſaaten (Weizen und Gerſte), wogegen Winterweizen als zum Teil ver⸗ loren angeſehen werden müſſen und wir können in dieſen Weizen nur eine ſehr ungünſtige Ernte erwarten.— Unſer Markt war ruhiger für Weizen, infolge größerer Ankünfte vom Dnieper und einer Neigung zum Verkauf nach Eingang der Berichte über letzte Regen.— Die Preie haben um—3 Kop. per Pud nachge⸗ geben und wir notieren von Rbl..10 bis Rbl..—, je nach Qualität, welche Preiſe aber in England und am Rhein ſchwer zu machen ſind.— Gerſte. Aller Vorrat war erſchöpft bis denn in paar Bargen vom Dnieper ankamen. Preiſe haben infolge dt vom Az 0 wo Verkäufer erſchienen, etwas nachgegeben. notleren paar Bargen iſt nich letzten Regen, k de Dnieber, im 2 ſind die Sa in ernſter er Klim ver 1 = 1 Mk. 139 per Mai, M. 138 per Juni und M. 114 tSeptember/ Oktober.— Mais, wurde in Uebereinſtim⸗ den anderen Artikeln auch beſſer und billiger ange⸗ 1.— Es fanden Abſchlüſſe ſtatt à 24/6 nach Hall und 24/3 is 24/1½ nach London ſchwimmend. Wir notieren für Mais Abladung nach England 24/6 und nach dem Kontinent. Saatenſtand in Rußland. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) In allen Süd⸗Weſt Gonvernements— Kiewer, Podolien, Vol⸗ hynien, in den Nord⸗Weſt Gouvernements von Minsk, Mogilew, Grodno, Witebsk, teilweiſe in Kowensk und Wilensk; in den pol⸗ niſchen Gouvernements— Kaliſchsk, Petrowsk, Lomſchinsk, Plozk und Warſchau; in den kleinruſſiſchen Gouvernements in einem Teil von Poltawa und Tſchernigow iſt der Stand der Winterſaaten im allgemeinen unbefriedigend, teilweiſe ſehr ſchlecht, hauptſächlich für Roggen. In Teilen polniſcher, nord⸗weſtlicher und kleinruſſtſcher Gouver⸗ nements, mit Ausnahme der oben genannten, in den zentral⸗land⸗ wirtſchaftlichen Gpouvernements— in Kaluga und Orlowsk, im nörd⸗ lichen Teil von Tula und Rjaſan, im größeren Teil der mittleren Wolga⸗Gouvernements Saratow, Samara und Kaſan— ſind die Winterſaaten im allgemeinen befriedigend, d. 9. ſie verſprechen eine Mittelernte. In den übrigen zentral⸗landwirtſchaftlichen Gouvernements hauptſächlich in Kursk, Woroneſch, Tambowsk, in den ſüdlichen Ge⸗ bieten von Riaſan, Tula und Saratow ſind die Winterſaaten gut, teilweiſe ſogar ſehr gut, namentlich iſt das Haupt⸗Brot dieſer Rajons Winter⸗Roggen. Der Stand der Frühjahrsſaaten hat ſich zur Zeit noch nicht voll⸗ ſtändig feſtgeſtellt; umſo mehr, da das Frühjahr überhaupt verſpätet; im Süden und Weſten ſind die Frühjahrsarbeiten verſpätet und haben ſich um einen Monat gegen den gewöhnlichen Termin ver⸗ zogen; im Oſten ſind die Arbeiten, obgleich zur rechten Zeit begon⸗ nen, doch infolge der kalten Witterung etwas verſpätet und die Ent⸗ wickelung der Frühjahrsſaaten ging ſehr langſam vorwärts; in den Weſt⸗Gouvernements entſtanden infolge der notwendigen großen Um⸗ ackerung der Winterſgagten zu Frühjahrsſaaten Verzögerungen der Arbeiten und Erweiterung der Frühjahsſgaten⸗Flächen. Im Zuſam⸗ menhang mit dieſem Umſtand machte ſich faſt in allen Gouvenements des mittleren Strelfens, ſowohl im Oſten wie im Weſten, unter vielen Bauern großer Mangel an Saatkorn bemerkbar. Im Weſten infolge der genannten Erweiterung der Fläche, im Oſten dank der vorjährigen Mißernte. Teilweiſe in den ſüd⸗weſtlichen Gouvernements(Kiew, Podolien und Volhynien) erweckt der Zuſtand, ſowohl der Frühjahr⸗ wie Win⸗ terſagten, die ernſteſten Befürchtungen. Die Winterſaaten ſind ſchon ſeit dem Herbſt in äußerſt ungünſtige Umſtände gekommen. Das Wetter war im Herbſt ſehr trocken, und die früh erfolgten Saaten wurden ſtark beſchädigt, und auf vielen Stellen auf großem Umfang gänzlich vernichtet durch den ſich in großen Mengen eingefundenen Winter⸗Wurm, die Heſſen fliege und Mäuſe. Infolgedeſſen erfolgte faſt überall eine neue, ſpötere Ausſaat, aber auch dieſe ereilte Miß⸗ glück, da die vorzeitig erſolgten Fröſte die neuen Saaten vollſtändig vernichteten, einesteils weil an manchen Orten völliger Mangel an Schnee war und die Winterſaaten erfroren(in einigen Bezirken des Podoler Gouvernements und teilweiſe im Kiewer), hauptſächlich aber dank des darauf folgenden Wechſels in der Witterung und zwar ihrer äußerſten Unbeſtändigkeit. Der im Anfang des Winters auf einigen ſchon ͤſſen geweſenen Winterſagten, Die Frbſte finden wieder an mutt Tauwetter zu wechſeln, was zur Folge hatte, daß ſich in der Schneedecke mehrere Elsſchichten bildeten. Das Tauen des Schnees erfolgte ziemlich langſam, infolge des kalten und verſpäteten Früh⸗ lings und nach dem vollſtändigen Verſchwinden des Schnees von den eldern erwies ſich die Erde ſehr durchnäßt, aber die Saateik waren teilweiſe gänzlich ruiniert. Der Umfang aller beſchriebenen Be⸗ ſchädigungen von der Trockenheit, den Würmern, den Mäuſen und der Ausfaulung betragen teilweiſe ½ bis der ganzen Fläche. So ſind im Lipowezer⸗ und Umaner⸗Bezirk des Kiewer Gouverne⸗ ments zwei Drittel der Saaten beſchädigt;, in manchen Gegenden des Podoler Gouvernemenst werden die Beſchädigungen von 20 bis 50 pCt. angegeben und teilweiſe bis zur völligen Vernichtung aller aaten; im Volhiner Gouvernements ſind ſehr oft die Bezeichnun⸗ gen der Verrottung 15—20 pCt. aller Saaten. Ueberall hat Roggen am meiſten Schaden erlitten. Das Ergebnis der beſchriebenen un⸗ günſtigen Umſtände im Kiewer Gouvernement des Standes der Saaten ſowohl, des Winterroggens wie auch des Winterweizens, iſt im allgemeinen unbefriedigend, teilweiſe ſogar ganz ſchlecht ſhaupt⸗ ſächlich des Weizens in den Bezirken Uman, Tſchiriginsk, Lipowezk). Im Podoler Gouvernement iſt der Zuſtand der Winterſaaten eben⸗ falls unbefriedigend, wobei Weizen im allgemeinen etwas weniger beſchädigt iſt als Roggen; letzterer iſt in den Bezirken Saslawsk und Nowogradwolinsk ganz ſchlecht, Weizen iſt aber ſowohl teilweiſe in dieſen Bezirken, wie auch größtenteils in den Bezirken Rowensk, Schliomirsk, Owrutſchsk befriedigend. Im Podoler Gouvernement ſind die Winterſaaten im allgemeinen äußerſt unbefriedigend und zwar faſt ebenſo für Roggen wie für Weizen; im größten Teil des Gouvernements, namentlich in den Bezirken Olgopolsk, Uſchisk, Brazlawsk ſind die Winterſaaten ſchlecht oder vollſtändig vernichtet, und nur in den Bezirken Jampolsk und Winiza teilweiſe befrie⸗ digend. Waß die Frühjahrsſaaten betrifft, welche infolge des kalten und regneriſchen Frühſahrs mit einer Verſpätung eines Monats, un⸗ gefähr Mitte April, geſät wurden, läßt ſich ihr Zuſtand noch nicht ganz beſtimmen, da das Wachstum ſehr langſam vorwärts geht. In den Gegenden wo die Winterſaaten am meiſten beſchädigt oder ver⸗ nichtet ſind, wurden ziemlich große Umackerungen der Winterſaaten in Frühjahrsſaaten vorgenommen, wobei die Erweiterungen der Frühjahrsſaaten ziemlich groß ſind. Im Zuſammenhang damit machte ſich bei vielen Bauern Mangel an Saatkorn bemerkbar. Manunheimer Handels⸗ und Marktberichte. Getreide. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) In der abgelaufenen Woche war die Tendenz im Getreide⸗ geſchäft etwas ruhiger, da die Konſumenten zurückhaltend ſind. Roggen und Hafer behauptet. Mais auch etwas ruhiger. Wir notieren: Laplata⸗Bahia⸗blanca disp. M. 21,75 bis M. 22, Laplata⸗Bahia⸗blanca Juni⸗Juli M. 21,75—22, ruſſ. Roggen M. 20,50, Laplatahafer M. 19,75—20,75, ruſſ. Hafer M. 19,75—20,75, Donauhafer M. 19,75—20,75, Donaumais Juli⸗Auguſt M. 15,50(p. 100 K. brutto m..), Laplatamais M. 15,75(p. 100 K. brutto m..); ſonſt alles per 100 Kilo netto, ohne Sack, verzollt ab Ludwigshafen. Mühlenfabrikate. (Originalbericht des„Mannhetmer General⸗Anzeigers“.) E. Mannheim, 7. Juni. Der Mangel an Kaufluſt machte ſich auch im Laufe der Woche noch geltend, wozu die matteren Berichte der auswärtigen Börſen im erſten Teil der Woche beitrugen. Es kamen deshalb in Weizen⸗ wie Rog enmehl immer noch ungenügende Abſchlüſſe zuſtande. Roggenmehl wurde faſt gar nicht verlangt, da man des enormen Preiſes wegen, noch anhaltend geringere Sorten Weizenmehl an deſſen Stelle verbackt. Die in⸗ zwiſchen durch die Saatenſtands⸗Nachrichten gemeldeten geringeren Ernteausſichten in Sübdoſt⸗Europa und einigen Gegenden Amerikas eingetretene feſte Tendenz dürfte eine baldige beſſere Nachfrage zur Folge haben. Noch fortwährend ſind Futterartikel ſtark gefragt. Die Abrufungen prompt auszuführen iſt man bei weitem noch nicht in der Lage, da weder von Kleie noch Futtermehl irgend⸗ welche Lager beſtehen. Die Tendenz aller Futterartikel iſt ſteigend. Die heutigen Preiſe ſind: Weizenmehl Nr. 0 M. 29, desgleichen Nr. 1 M. 27,50, desgleichen Nr. 3 M. 25,50, desgleichen Nr. 4 M. 23,50, Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 M. 209, Weizenfuttermehl M. 13,75, Ger⸗ ſtenfuttermehl M. 14, Roggenfuttermehl M. 14,75, feine Weizenkleie M. 11,50, grobe Weizenkleie M. 11,75, Roggenkleie M. 12,25. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Jonditionen der „Vereinigung Sübdeutſcher Handelsmühlen“. Vom Hopfenmarkt. General⸗Anzeigers“.) es kommk nur bei größerem Bedarfskauf eine Großßrauemf in Betracht und zwar in guten, allerdings ausgeſuchten kittelhopfen zu bisherigen Preiſen. Für die Entwicklung der Pflanze iſt das Wetter weiter günſtig. Holz. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Am Rundholzmarkt konnte ſich infolge des anhaltenden trocke Purch möglich, daß ſchon etwas ausgetrocknetes Holz an den Markt ge⸗ bracht werden konnte. Allerdings waren es nur geringe Men⸗ gen, ſodaß eine genügende Auswaßl nicht zur Verfügung ſteht⸗ In alter Ware werden die Beſtände immer geringer, und es find nur noch kleine Poſten darin verkäuflich. Die Käufer hätten es gern geſehen, wenn eine weitere Abſchwächung ſich einſtellen würde, doch blieb dies unerfüllt. Wenn vereinzelt eine Partie Rundholz zu einem etwas niedrigeren Preiſe abgegeben wurde, ſo war dies der Beſchaffenheit des Holzes ſelbpſt chreib werden müſſen, wenn nicht Verluſte entſtehen ſollen. e⸗ werke Rheinlands und Weſtfalens kauften bisher nur das Not⸗ wendiaſte, werden jetzt wohl oder übel ihre Beſtellungen exteilen müſſen, da ſie ſelbſt ja nur geringe Mengen noch vorrätig haben. Die zu erwartende beſſere Kaufluſt wird auch nicht ohne Einfluß auf die Preiſe bleiben. Die Nachfrage nach geſchnittenen Tan⸗ nen⸗ und Fichtenkanthölzern hat ſich vermehrt. Die Sägewerke ſind dadurch gut beſchäftigt. Die Preiſe ziehen an und vom Schwarzwald werden mit üblicher Waldkante geſchnittene Waren frei Oberrhein mit M. 44—44% per Feſtmeter angeboten; ſcharf⸗ kantige Hölzer ſtellen ſich etwa M.—4 höher. Ob ſt. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Aus Süddeutſchland, 5. Juni. Am ſüddeutſchen Obſtmarkte war in der verfloſſenen Woche der Verkehr nicht bedeutend. Infolge der Anlieferung von Frühobſt vom Aus⸗ lande konnte altes Obſt ſchwer an den Mann gebracht werden. Trotz billigen Angebotes konnten Umſätze nur in ganz be⸗ ſchränktem Maße betätigt werden. Die Frühkirſchenernte, die vor der Türe ſteht, dürfte heuer recht neidiſch ausfallen. Die Ausreifung der Frühkirſchen vollzieht ſich infolge an⸗ haltend recht günſtiger Witterung recht ſchnell. In der Pfals wurden in Freinsheim ſchon Schloßkirſchen in kleinen Mengen gebrochen. Die Früchte ſind vollkommen und haben ein hübſches Ausſehen. In nächſter Woche dürfte man mit dem Brechen der Frühkirſchen allgemein beginnen. Auch in der Bergſtraße wird man recht bald mit der Frühkirſchenernte beginnen können. Ein recht lebhafter Verkehr war und iſt heute noch im Spargelgeſchäft zu bemerken. Bei recht ſtarker Anlieferung an den Markt ſind die Preiſe zurückgegangen. Beſte Ware, die gut in Frage ſteht, fand zu Preiſen von M. 30—35 und geringe Ware zu M. 10—15 der Zentner Abſatz. Wochenmarktbericht über den Viehverkehr vom.—7. Juni. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Der Rindermarkt war gut befahren. Der Auftrieb an Großvieh betrug 1072 Stück. Der Handel war flau. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen 76—82., Bullen 6 bis 70., Rinder 60—80., Kühe 48—68 M. Auf dem Kälbermarkt ſtanden am 3. Juni 304 Stück, am 6. Juni 335 Stück zum Verkaufe. Geſchäftsverkehr mittelmäßig. 50 Kg. Schlachtgewicht koſteten 85—100 M. Der Schweinemarkt war mit 3094 Stück beſucht. Handel ruhig. Preiſe M. 54—56 pro 50 Kg. Schlachtgewicht. Der Pferdemarkt war mit 102 Stück Arbeitspferden, und 100 Stück Schlachtpferden beſchickt. Der Handel mit Arbeitspferden war ziemlich gut, mit Schlachtpferden ruhig. Preiſe für Arbeitspferde M. 300—1300, für Schlachtpferde M. 30—130. eine 8(Originalbericht des„Mannheimer n eee fih Die dieſer Zeit innewohnende Ruhe des Marktes hat ſich Der Ferkelmarkt war mit 444 Stück beſucht. Handel die Felder und bedeckte abermals die] auch dieſe Woche wieder gezeigt, die Umſätze waren ſehr mäßig,] mittelmäßig. Pro Stück wurden M.—14 bezahlt. n——— eeeene dicke Schneedecke auf ͤ ˙ Unübertroffen als Nährmitteſ für Kinder, Reconvalescenten und Kranke. Unenthehrlich für die Zubereitung v. Kuchen, Puddings, Suppen, Saucen ete. Leberall erhältlieh in Paketen zu 60 u. 30 Ffe. 6452 .Brunnen, nach unserem jahrzehntelang bewährten System. Wasserführ. 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Du haſt un⸗ gefähr ſechs Brötchen gegeſſen.“ e „Herrjeſes, zählſt Du einem die Brocken nach? Anne, ſoll ich wirklich nichts mehr haben?“ „Nein!“ kam Elifabeth ihr zuvor.„Auch nicht, wenn Anne Dir unvernünftigen Menſchen noch was gibt,“ ſagte ſie energiſch.„Bedenke, dies iſt nur eine Zwiſchenmahlzeit, und Du ißt wie jemand, der nur einmal am Tage was kriegt.“ Lachend, aber ſehr entſchieden, packte ſie mit ein paar ſchnellen Briffen das Teegeſchirr zuſammen.„Anne wird auch nicht wünſchen, daß Du Dich durch ſolche Maſſenvertilgung ganz und gar um Deine hübſche Geſtalt bringſt.“ Sie wollte mit — an ihm vorüber. Scherzend umfaßte er ihde Taille. „Stell' das mal wieder hin, Liſeken. Ich will auch michts mehr haben.„Du haſt da eben mit großer Fineſſe eine sewiſſe Saite angeſchlagen, meine Eitelkeit Fämlich. Es ſoll nicht vergebens ſein, kluge Schwägerin. Alſo hab' keine Angſt, ich wollte Euch nur ſagen, weshalb ich eigentlich komme. Der Wendburg, der Oberförſter, attackierte mich unterwegs, ich ſoll durchaus noch heute abend mit ihm nach Hählingen, um ein Paar Wagenpferde zu beſehen. Die Sache eilt, der Kerl, der Maier, will nicht länger auf Beſcheid warten. Ich reite alſo nachher mit Wendburg rüber. Bei der Gelegenheit Pat er ſich zu morgen Abend angemeldet. Im ganzen hab ich ja nicht gern in der Ernte Geſellſchaft, dazz iſt der Winter da. Nun, Wendburg macht ſelbſtredend nicht die ger ingſten Umſtände, aber ich wollte Dich fragen, Anne, ob wir nicht den Nale dazu einladen wollen. Wir ſind's ihm längſt ig, und jetzt, wo Liſeken hier iſt, wär's eine ganz nette Abwechſlung für die. Was? Ich verbitte mir Dein mokantes Geſicht, Fräulein Schwägerin! Wenn's Dir alſo recht iſt, Anne, muß der Burſche heute noch mit einigen Worten hinüberreiten; denſelben Tag kann man ihn nicht einladen, dazu ſteht er uns doch zu fern. Ich werd' den Wiſch gleich ſchreiben.“ Sporenklirrend ging er in das Bartenzimmer. „Ach, lieber Gott, morgen iſt ja Buttertag,“ ſeufzte Anne bedriickt. „So ſag' ihm das doch,“ rief Eliſabeth heftig. „Um keinen Preis! Ich bin ja froh, wenn er ſich mal ausſpannt. Zwei Herren, das macht ja auch eigentlich nichts aus. Wenn nur Mamſell tüchtiger wäre. Lebte doch unſere alte Doris noch! Was hat die zu Hauſe geleiftet.“ „Anne.“ Eliſabeth ſprach ſehr nachdrücklich.„Es fällt mir nicht ein, mich in Euer Wirtſchaften zu miſchen, ich ver⸗ ſtehe ſicherlich auch nicht viel davon, jedoch das weiß ich, ſo biel wie Du bon Deiner Mamſell verlangſt, hat Doris auf 9 dem Waldhof nicht geleiſtet. Verzeih', Liebſte, ich glaube wirklich, Du haſt etwas das Maß für die Leiſtungen Deiner Leute verloren— Fred hat Dich angeſteckt mit ſeinen Gewalt⸗ anſorderungen. Der Betrieb hier iſt ſo gewachſen, Dein Mann nergrößert unaufhörlich; für ſolche Milchwirtſchaft und Käſerei gehört ein Schweizer: Vater hätte den längft an⸗ geſtellt. Du willſt es mit Mamſell zwingen, und dazu ſoll ſie nuch noch die Küche beaufſichtigen, denn Deine Köchin— er⸗ Iaube, Liebſte, der Trampel kann doch nichts allein.“ Eliſa⸗ beih ſetzte ſich neben die junge Frau.„Sei mir nicht böſe, Du,“ bat ſie liebreich. Anne lehnte den Kopf an ihre Schulter. „Rein, Herzchen, Du haſt wohl nicht unrecht. Aber ſieh mal, es iſt ja nur in den paar Erntemonaten, wo ſich die Arbeit ſo häuft, ſonſt geht alles ganz nett und glatt ſeinen⸗ Sang. Und dann iſt Fred auch anders. So vergnüg. Wie er überhaupt gut und ſorgſam und ſparſam iſt.“ „Ja.“ Eliſabeth lachte.„Mir wäre er etwas zu Warſamm AAber Liſa, wenn man doch drei Kinder hat! Jungens! Denke, was die mal koſten.“ ANa ja, ich ſehe ſchon, ich darf Deinen Fred nicht an⸗ Jaflen. Nun ſag' mir bloß, kaunſt Du denn dieſe beiden Wenſchen morgen Abend nicht loswerden?“ Na, erlaube mal! Ich habe ja kaum angefangen.“ 2— „Nein, auf keinen Fall. Wendburg iſt Hausfreund, auf den brauchen wir weiter keine Rückſicht zu nehmen, der geht und kommt, wie er Luſt hat, aber Malthin mußten wir wirklich längſt einladen. Er kam ja ſchon von ſelbſt unter allerlei Vorwänden herüber. Ihn plagte natürlich die Neu⸗ gier auf Dich. Ich glaube, Du biſt ſehr ſein Genre. Vien bis fünfmal war er wohl hier.“ Eliſabeth dachte, daß ſie an dieſen vier bis fünf Mal eigentlich genug habe, doch mochte ſie der Schweſter nicht mehr widerſprechen. „Ruhe Dich hier noch ein bißchen aus,“ ſagte ſie, die Treppe hinuntergehend.„Ich werde mir die Buben inzwiſchen einfangen.“ 5 XI. Den andern Tag vergaß Eliſabeth nie. Es war ein Unglückstag von Anfang an. Später kam er ihr in der Erinnerung vor wie eine Reihe von närriſchen Bildern. In aller Frühe ſchon ertönte in der Küche lautes Jammer⸗ geſchrei. Als Anne ſchreckensbleich hinſtürzte, fand ſie Mamſell auf der Erde kauern, vor ihr hockte das Küchenmädchen, ungeſchickt bemüht, den dicken Wollſtrumpf von Mamſells Fuß zu ziehen. „Ich hab' mich verbrannt! Ich hab' mich verbrannt!“ wimmerte die unter ſtürzenden Tränen. „Womit?“ fragte Anne entſetzt. „Mit der kochenden Mehlſuppe. O mein Fuß, mein Fuß! Ich kann's nicht aushalten vor Schmerz.“ Die junge Frau riß ſelbſt den Strumpf herunter, und was ſie nun ſah, ließ Mamſells Jammern ganz berechtigt erſcheinen. Der Fuß war über und über verbrannt. Die zähe Suppe klebte in großen Wunden und erhöhte natürlich den Schmerz bedeutend. Was nun? Zunächfſt reinigte Anne ſorgfältig die Brandſtellen und wandte die bewährten Haus⸗ mittel an. Sicherlich aber würde ein Arzt nötig ſein, und außerdem— wie lange konnte die Verunglückte ihre Arbeit nicht wieder verrichten. Anne ſank das Herz, wenn ſie daran dachte. Mit unendlicher Mühe ſchlepten ſie die laut Stöhnende in ihr Bett. Die Amme wurde beauftragt, nach ihr zu ſehen und Hülfeleiſtungen zu tun. Der Milchkutſcher ſollte in Hählingen beim Hausarzt vorgehen und ihn bitten, möglichft gleich zu kommen. Nun mußte Aune ſelbſt in den Butter⸗ keller. Eliſabeth, mit aufgeſtreiften Aermeln und mit einer großen weißen Schürze angetan, half ihr tapfer. Kübel auf Kütbel füllten ſie mit Butter, wogen ab, notierten und zählken ſie dem Milchmann zu. Zwiſchendurch lief Anne nach oben, um in der Küche nachzuſehen. Einmal blieb ſie ziemlich lange am Herd. Das Mädchen hatte ohne Sinn und Verftand umtergeheizt. Die eiſerne Maſchine ſtrömte wahre Höllenglut aus. Anze perlte der Schweiß auf der Stirn, und als ſie nun in die eisgekühlte Kellerluft kam, überfiel ſie ein Schwindel. Entſetzt umfaßte Eliſabeth die Wankende. „Aline, Anne. Du machſt Dich krank! Ich beſtehe darauf, Dein Mann muß ſofort an die Vermieterin telegraphieren. Du mußt auf der Stelle Erſatz für Mamſſell haben und eine vernünftige Köchin dazu,“ rief ſie außer ſich. „Ja, ja! Nur heute, nur jetzt laß es noch. Frod iſt gar nicht zu Hauſe,“ wehrte Anne mit bleichen Lippen. „Gut, ich warte bis Mittag,“ ſchwur ſich Eliſabeth zu. Sie ruhte nicht, Anne mußte ſich hinlegen. Sie tat es auch, nur wallte ſie durchaus nicht zum Abend den beiden Herren abſagen laſſen. Eliſabeth holte ſich das ziemlich anſtellige Kindermädchen, und mit dem brachte ſie, ſo gut es gehen wollte, die Arbeit zu Ende. Nur eine Stunde ſpäter als ſonſt fuhren die Milch⸗ und Butterwagen vom Hof.— Eliſa⸗ beth wollte ſich eben zu Tiſch umkleiden, da kam die Amme gelaufen; ob Fräulein nicht ſchnell etwas Tee machen wolle, Baby ſchreie unaufhörlich. „Herrgott, nun hat ſich die Perſon bei Fer Mamſell auf⸗ geregt, und das Kind hat die Schmerzen davon,“ dachte Eliſa⸗ beth erſchrocken. Sie verbot der Amme ſtreng, wieder zu der Kranken zu gehen, ſie ſelbſt wolle dort nachſehen. Sie brühte den Tee auf, trug ihn ins Kinderzimmer und nahm Wolf und Ludwig mit in den Garten. Sie kam ich wie ein ganz anderer Menſch bei dieſem Wirtſchaften vor. Sie hatte nie gewußt, daß ihr praktiſche Dinge ſo nekt geraten könnten. Sehr vornehm blieb ſte ſtehen, ſchob den ihr angebotenen Stuhl mit leichtem Kopfſchütteln zurück, und meinte: „Ich habe gar keine Zeit, ich wollte Dich bloß bitten, Grete, morgen nicht zu kommen, weil ſich Herr Hoffmann aus Frie⸗ drichsfelde bei uns angemeldet hat.“ „Iſt nicht die Möglichkeit!“ meinte die Frau Konfiſtorial⸗ rätin überraſcht. Und Grete ſtach ſich vor Ueberraſchung mit ihrer Nähnadel in den Finger und blickte die Freundin ſtarr an. — pAch ſobo?“ meinte ſie dann gedahn⸗ Lore hob den Kopf noch etwas höher. „„Ja,—— ich werde ihn nun wohl doch nehmen,“ ſagke ſie nachläſſig. 5 Die Frau Konfiſtorialrätin lachte. „Wie Sie das ſagen, Kindchen! Wollten Sie denn ſchon mal nicht? War es denn ſchon mal ſo weit?“ e „J wo,“ ſagte Grete für die Freundin raſch. Lore biß ſich auf die Lippen. Sie wollte ſchroff antworten, als die alte Dame auch ſchon in mütterlicher Herzlichkeit ihre Hand nahm. „Na, dann viel Glück, kleine Braut! Sie kommen da in prachtvolle Verhältniſſe! Da wird's ſchone werden! Nein,—— wenn meine Grete doch auch mal ſolche Partie machen könnte!“ „Will ich gar nicht,“ meinte dieſe.„Lieber nen jungen Armen, als in reichen Alten!“ Lore ſchoß das Blut ins Geſicht. Sie verſuchte zu lachen, es gelang ihr ſchlecht. „Du biſt ſehr liebenswürdig, Grete!“ 7 Die Freundin blickte auf. Als ſie das beſtürzte Geſicht ſah, legte ſie raſch den Arm um Lore. „Herrgott, ich hab' das doch bloß ſo hingeſagt! Ich hab' mich geärgert, daß Du nun aus der Stadt gehſt, daß unſer Kränzchen aufhören ſoll, und..“ „Herr Hoffmann iſt doch noch gar nicht alt,“ ſetzte die Mutter begütigend hinzu.„Er ſieht bloß ſo aus, weil er ein paar weiße Haare an den Schläfen, hat. Achtunddreißig Jahre. das beſte Alter zum Heiraten! Da kennt ein Mann das Leben, hat ſeine gute Stellung, und alle guten Vorbedingungen, um eine Familie zu gründen. Er ſoll ſehr reich ſein, ſagt man!“ „Ja,“ meinte Lore nun wieder ſtolz,„ſehr!— Ich muß jetzt auch gehn, ich will noch zu Tante Hannchen!“ Grete lachte. „Und zu Kurt, was? Weiß der auch noch nichts? Oder ſeit Ihr immer noch böſe miteinander?“ Lore hnelt die Hand zum Abſchied ausgeſtreckt. „Böſe?... Wir waxren nie böſe,“ ſagte ſie heflig.„So'n Student iſt eben manchmal frech, das weißt Du doch! Er wird's ſchon früh genug erfahren.“ Sie lachte gezwungen. Paß auf, nun kriegt er Reſpekt vor Dir, Lore!“ Die nickte und lief hinaus. Ihr brannte der Boden unker den Füßen. III. Bei der berwitweten Coufine des Vaters klopfte Lore ſehr aufgeregt an die Tür. Die Tamte üffnete ſelber. „Lore!“ ſagte ſie erfreut,—„das iſt ja ſchön! Ich bin noch im Dunkein, Kind, die Dämmerſtunde iſt mir lieb am warmen Ofen... Komm', Du blesbſt doch heute bei uns?“ „Nein, das geht nöcht, Tante! Ich ich.. Lore begann zu ſtottern, und ſetzte ſich ſchweratmend dicht neben die Tanke auf das Sofa. „Aber Du biſt ja ſo heiß, Kind,“ meinte die alte Dame, indem ihre Finger über des Mädchens Wangen glitten.„Biſt Du ſo raſch gelaufen?“ „Ich, wickte Lore.„Ich wollte Dir bloß wollte Dich bloß bitten, daß Du morgen nicht kommen möchteſt. Herr Hoffmann hat an Papa geſchrieben, daß er—— daß er——“ * „Daß er was?“ Lore fühlte, wie die gefurchte Frauenhand ſchwer herabſank. „Er hat für morgen ſeinen Beſuch angemeldet—— meinet⸗ wegen. Tante!“ „Dei net wegen Lore nickte gleich ein paarmal hintereinander. „Ich verlobe... mich morgen mit ihm, Tante!“ „Sie beugte ſich vor, und nahm die Hand wieder, die herab⸗ geglitten war. „Vater und Mutter ſind rein aus dem Häuschen vor Glück tirklich!“ „Du auch?“ „Natürlich, ich bin doch die Hauptperſon,“ lachte Lore. Aber ſie zuckte ungewohnt ſch⸗ ft zufammen, als ſie das geſagt hatte. Neben ihr hetten ſich zwei Arme ausgeſtreckt, hielten ſie feſt, und zugen ſie nah zu ſich beran. Im Dunkeln fühlte Lore, daß Tante Hannchen weinte. Gott behüte Dir auch dieſes Glück, Kind— geliebtes!?⸗ Das Mädchen blieb regungslos ſitzen. Es fiel ihr ein, daß die Mutter ſie nicht ſo ans Herz genommen hatte. So weich und warm, ſo feſt und liebevoll. Und gleich hinterher bachte ſie in einer Art hilfloſem Schrecken:„Morgen darf Dich Dein Ver⸗ lobter auch ſo in die Arme nehmen, darf Dich auch ſo auf den Mund küſſen, wie eben Tante Hannchen“ Lore ſprang auf. Was war ihr mit einem Male? So eine Angſt,—— ſo eine große Angſt in ihrem Herzen! Daran war die Tante ſchuld... Mutter hakkte Recht, ſtie war ſehr ſonder⸗ bar, die alte Dame! Warum weinte ſie denn gleich? So eine Verlobung iſt doch kein Grund zum Weinen? „Gehſt Du ſchon wieder?“ fragte die Tante leiſe.„Aber, mein Gott,—— ſag' doch erſt dem Kurt guken Abend, der Junge darf es doch auch wiſſen,—was?“ „Warum nicht?“ antwortete Lore. Sie ging trotzig aus dem Zimmer, geradeaus über den Korridor, und in des Veiters Sheibe hinein. IV. Kurt ſaß am Schreibtiſch und arbeitete. Das Lampenlicht be⸗ leuchtete grell ſein blaſſes Geſicht. Eine dunkle Haarlocke fiel ihm tief in die hohe Stirn, unter der die Augen müde und überwacht dem jungen Mädchen enigegenblickten. „Kannſt auch anklopfen, Lore,“ brummte er gereizt. Sie berzog den Mund trat nahe zu ihm heran. Wenn ich Dich ſtöre, ich kann ja gleich wieder gehen.“ Er ſchüttelte den Kopf und ſchlug mit der einen Hand aufgeregt auf die Bücher, die vor ihm lagen. „Da ochſt man Tag und Nacht, quält ſich mit der Doktovarbeit wie ein Wahnſinniger,—— und nachher hat vielleicht doch alles keinen Zweck!“ „Warum nicht,“ fragte Lore. Er wandte den Kopf und ſah ſie an. Sah das ſüße, junge Ge⸗ ſicht mit dem goldenen Flechtenkranz über der Stirn und griff nach ihrer Hand. „Na. Lore,— das weißt Du doch! Eh man mal ſo weit iſt, um was Ordentliches zu verdienen, können Jahre ins Land geh'.“ 5 Lore blickte auf die kräftige, weiße Hand, die ſie feſbhielt und ächelte. „Gott, Kurtchen! Dann nimmſt Du Dir eben vorher'ne reiche Frau!“ Er lachte gezwungen mit. „Und Du nen reichen Mann,—— was?“ Sie nickte raſch und froh, eine ſo gute Einleitung für ihre Neuigkeit zu haben. Natürlich, Kurt! Morgen ſchon! Dagabert Hoffmann heißt er. Denk mal,—— Da⸗go ⸗bertl“ Er ließ jäh ihre Hand los. „Mach doch keinen Unſinn, Lore.. Jch bin geute nicht auf⸗ gelegt zum Scherzen.“ „Ich ſcherze ja auch nicht, Kurt! Ich bin doch bloß deswegen zu Deiner Mutter hergekommen, um ihr das zu ſagen. Er hat doch Papa geſchrieben, daß er morgen kommt. Und daß er mich zarr Frau well.— na, Du konnteſt Dir das doch ſchon damals denken, als er mir die Blumen ſchenkte im Kaſino. Bloß mir, keiner an⸗ deren bloß mir!“ „Bloß Dir,“ twiederholle der junge Mann langſam. Er ſaß einen Augenblick ganz vornübergeneigt vor ſeinem Schreibtiſch. Dann lachte er auf und fegte mit einem Ruck ſämt⸗ liche Bücher vor ſich zu Boden. „Da fliegt hin—— Schmöker, verrückte!“ Lore griff erſchrocken nach dem Arm des Veklers. „Aber Kurt, was machſt Du denn? Ich denke, Du lachſt, ich dächte, Dw freuſt Dich—— was haft Du denn nur? „Nichts,“ ſagte er heiſer⸗ Lore begaun zu zittern. So hatte ſie ihn noch niemals geſahen, immer nur lachend, immer nur reckend ſich mit ihr herumbalgend. Aber ſo finſter—— ſo berzweifeln „Kurt,“ bat ſie, ſich über ihn neigend. Sie empfand es gaw nicht, daß ſie die andere Hand auch noch hob. Daß ſchließlich beide Arme um ſeinen Hals lagen, und ihr Geſicht ſo nahe vor dem ſeinen war, daß ſie ſeinen Atem ſpüren konnte. Und das war ſonderbar. Er ſtränbte ſich gar nicht. Er ſaß dochh biehe Kinderei, Lore!“ Ein Gefühl, wie ſie es nimmer vorber gekannt. Sie hätte immer⸗ zu bloß ſo ſtehen mögen, den Kopf gegen ſeinen gelegt, zitternd, ſelig—— ſie konnte gar nicht anders, der heiße ltem dich bor ihr nubeweglich, und ſchob ſie nicht furt und ſagte nicht wie ſonſt: LLaß Ein wunderſames Gefühl durchſtrömte ſie mit einem Male. Aagpen doge use eun maggue gatoqengz Asunz⸗0H 510 eee e ene a en e len ee 8 8 Tchc Tane Sbatte uum 15 Aneet adugſeg ehenen dag Sege nellnin 5— uebotevpnane imeeecee ee eene weeee e e ee un ene uucd en cee ecen e e e ſee eee ecen Seee ee i eeee eeeee e eeee weeee e de 8 CCC eeneeee eee e eeene eteeeehee ee eheee eeeee eee ben aeen en eeeeeee nune e eeeeneen een eeee e eeer eeeedee apeeee nee len ee ee e en eee eeee aed ne e ee e eee eenee eenn ehe ee eeen i eeeee eunenee be en ee enceehenen en ee ecepeeene eh eeee ben lee e e e eene F ipog 01 nogz gog gun ung a usgod ueqvilchng; uraf len uvut FCCCCCCCC CCCCCCCFCCCCCCCCCCC eeeeeen eeeneece eneee le e bc er eune e De en been eeeneee eeeen e eeneeee eieee aiee eeeeen eeee lee ee aeg n en aedeneß urene e eg een eeee encbeeen een en eece e ce d ace ween eeee e be b be e Teun buepgeee e een be z eee e ieinn ene e eeet enen ee en eee ue; 1 ieuuueene eee pimhunc dun deuecee eee e e ee e ece eeete leene ere ben ee e een ieee eneeeeee me i e ehn cheeneeer ent eeee eeeer eeen eee eeengn upen e eee ſncg et ub eq en ee echhehen eec eiht che e en eun eeerg e Sunen eee eihne been n weee ee e repun Sarie Mae een eee ee aee üeeee en eeee eee ne eeeee e eeee eenneen eheen en dee een ee eeen beue eenn ene aee den een we dee eteen ee ecde eeeee ee eee cnnneen eee e e weſn e eg e eeugf icdencnt un eunzpnane aeeee meee en eeneneee eeee le eee eeeh e Sfcpiu unu aun g2z1 usgee guvaur ouha uoagog digieg 0 i e eeee eee een een e ees e eieen cemee ue weeeec ee en ee en eeen aeh gun en in ͤ bee eeeeeeeeeee e e ee eee eene ee A en e gun um uupz gun Srqupnlqrel uv gago bleuocge lenen ee eeeeeeeeeet h eee eee ee eeeee eeee ee ee ace eeeee nnet daen poag e Bungasateg auie nadu deig aeun d onvg uzei Jpn pau gs anat 1 sgg o — f hnt ee eeenee e beeme FFF — Auuvu ucht urm ae eeneeenen en en en e; See eeeen eeee een eee ee ee ee en eet eet e een eee beeee Ant e e ene eee eneeen, eeen ben eeen eechneehee eeee e Mogaza pnaqtppzg 551ug214 T v ugg ueee een ia dungahadz uglovut nolhvtpt ne Biqupsg abueh ache eee et ene e; tpu ne ppru scpnaee a0g Seeede e dee eee eeree ue noas ocuebinauneg ne auls sganat on ureneg zuefva e eee e eet eeeeeeeee dun mne uobvach cen cee een eeee menn e wen e wee e Taeeee een eeen eee ieeee eeun ute tpog abal oid uv auwe obunk die mezuogun uenutousg aung duvd Wanquschae gol gun ahoat Uelgvlpfluv pou à8 usg mobvgz gun aarploch aeqn ezeicß uenlnbzebneu oig aeqn oegd Stpüfuteie duie ee eeee een e ge ee eceg etee eee leeeee eee wee ee he e n gueen eene ee eeee weee een e ee e 14— zuscunſog 35z8 dig Teplu pon asqv ogvc as 4 goab gutth aun qiagz pbnt Tenkuc dupe gog ne qd gun danggueg⸗z deinst uuvc buicun ure 120 uuvungrog asgreagun uze ffeig ⸗iog jvunzeung uuvunloch uh pprozdgo Jesbasegaogun abat e eeeee ee be et ee eee een e e eee ehe aeeee en uckuen eun weuned ei ocueen uee e eh engcben eeeeeeee — aundz unnoch Sepupund urcazeomun opoe Seuuiz en o igel 81v udldatod aepbtendoqo iu zrec anule an eire aann pijeunad dtee Ac een neeene bnchnegn e eeee eun ofaefcpnuae Sifgeue Agndae gun gol gaggeh nevg sval utelpuum gun zppgsnoch gun 960 uog aeig onl svan seho Soleig ga Acpiu oug ie eee een emogeg ne aebvauped SIv dpp eehene e en eeee neeeened ee unn Bngzaequ di uogefuthel ne aesleanpe eid in ouyfch uuunpc aeenne ae ee ee e en ehnet en ee aun„Ii uevaeg Acpru n g numeb deagvat ule ol S invalsnoch oquselea dufe an nc neapa sogß“ ebol jpu öae meee ene e eee ee ee eee eeende ol ur aandgaeqn duuz Uivng gun aaununch une ovuuogvzgß dhnee he ehne eeeene cbee ne ecnee eute Soöcpiguhg ues uogf dgubg utae ind penlegz usguscplvaasqn meld jog Jenutsbunppene ueleſg uecehuo og eee um gun upbaqeg uscanat Snepeotz gun uegnoß uegunzehregeza Honbiqpissungeg gun dg aagt boiſtuthw u onog duuz ecdeet e eee eeeeee ee eeg eene. anlung ocpfoat usuhv zcpiu auuoz ec gof uzevz aeunutkeliocgs uepegn Seuuz u ecpeloch oure die gueqe uie een —„e guav sv merckenz Auo 40“ an a00 gnv uefbogobnz ueg i „Nefſpt obupzd cegenne eneet eeeeen eneereee! 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Die Flügeltür wird geöffnet und der glattraſierte Diener meldet eintönig: „Miſter Bredow.“ Erwin von Bredow in tadelloſer Abendkleidung, verbeugt ſich ſtief vor May, deren Hand er ehrfurchtsvoll an die Lippen führt und die ihm mit einer leichtew Handbewegung dann einen Sitz unbietet, während ſie ſein verändertes Geſicht betrachtet. Erwin von Bredow iſt ein kräftiger, mittelgroßer Manm in der Blüte ſeiner Jahre mit nicht unintereſſanten Geſichtszügen. Heute iſt er bleich, ſein gewöhnlich ſpöttiſch verzogener Mund zittert hin und her und die gefährlichen Augen ſind ver⸗ ſchleiert. Er iſt ganz verändert. Erſt beim Sprechen belebt ſich ſein Geſicht etwas und bekommt etwas Jarbe. „Miß Walter, Sie waren geſtern ſo gütig, meine Werbung, ohne mir zu zürnen, zu Ende z zu 1 8 Sie geſtatten mir ſogar, heute Sie in Ihrer Wohnung au chen, doſlir danke ich Ihnen. Das macht mich glücklich.“ Bredow ſchien ergriffen, etwas ernſter ſetzt er ſeine Rede rot: „Wir Deutſche treten vor die Erwählte unſeres Herzens offem und frei hin und ſind unſerer Aufnahme bei derſelben Laat ſicher, denn wir erwägen und zuerſt in ſolchen Fällen ünd ſetzen uns nicht leicht einer Abweiſung aus. Wir bringen ent⸗ weder einen ehrlichen guten Namen oder Stellung und Vermögen, Tugend, Geſundheit, geiſtige oder körperliche Vorzüge mit und jeder 05 Vorzüge berechtigt einem ehrenwerten Mann dem geliebten Weibe ſeinen Namen anzubieten.“ peow ſich und ſpricht etwas lauter weiler: „Mein Name iſt gut und ich bin noch iung v ind geſund, aber ich habe 5 Vermögen, das ich meiner Frau bieten kaunn May ſchüttelte ärgerlich den Kopf. 1 eere „Ich muß auch noch kürzlich. Ich kam von Deutſchland, meiner Hein hierher mit der Hoffnung, nein, mit dem feſten Plan, daß ich mit meinem Namen und den übrigen Vorzügen Perſon, auf die leider wir jungen Fant der adeligen Familien, da wir nichts anderes beſitzen, ſo viel halten, eine reiche Auer danen und mit ihr die Mitte erheiraten werde, meine Zukunft zu 55 8 „Aber das weiß man ja, da iſt doch weiter nichts dabei?“— „Das iſt häßlich. Das empfinde ich jetzt doppelt und noch häßlicher war der Plan, den ich zur Erreichung dieſer Hoffnung mir ſtellte und auch ausgeführt hatte. Er hätte mir ee dientes Unglück werden können und aus Stvafe für mich e 8 8 ich Ihnen denſelben. Die Amerikanerinn en ſind alle exze enſe ſagte ich mir, da Du nur„von“ und kein„Fürſt“ dere 8 5 bisber bewunderter Edelmann biſt, ſo mußt Du Dich möglichſt intereſſant machen. Die maberne Uebermädchen ſind Halbjung⸗ frauen, ſo gerne und was ſie anwidern ſollle, zieht ſie an. Und ſo wurde ich der Frauenjäger, der verrufene Wüſtling, und ſorgte 10 Ihnen geſtehen, Miß Walter, ſo frug ich mich 4 0 11 dafür, daß dies bald bekannt wurde. Dieſer Ruf ver⸗ ſchaffte mir 1 5 igang in allen Geſellſchaften, alles fand mich inter⸗ eſſant und alles lag mir zu Füßen, keine der Frauen konnte ſich meiner Gunſt rühmen und jede erzählte die Skandalgeſchichten weiter, die ich ſelber verbreitete...“ WMan ſagt Arbeiterinnen und Mädchen aus dem Volke Bredow errötete tief: „Sogar bis 25 Ihren Ohren iſt e „Aber ich bin doch kein flein les wie Sie es verſprachen“ „Sie halten mich für ſchlochter als ich bin, wenn ich mir dergleichen vorzuwerfen hätte, nur den zehnten Teil der Aus⸗ ſchweifungen, die man mir nachſagt, ich hätte es nie gewagt, vor Ihnen zu erſcheinen, vor dem geliebten, vergötterten Weib, das mich erſt wieder zur geſunden Vernunft gebracht. Ihrer Rein⸗ heit wagt ſich keine Sünde zu nahen. Daß ich hier bin und um Vergebung meiner Torheiten und Unbedachthei an bitte, muß für Sie der beſte Beweis ſein, daß ich zwar leichtſinnig war, aber nie ſchlecht. Und da ich Ihnen nun ehrlich gebeichbet, bitte ich um Ihre Antwort auf meine geſtrige W Werbung.“ May verſtand das Ganze nicht. Die wirbelten ihr wie koll im Ohre, was hat er geſagt? „Sie wollten mir doch Ihr Bekenntnis „Es war ein falſches Spiel Miß May Walter ſchrie auf: „Nicht wahr? Alles nur Schein? Sie ſind nicht der „Nicht der ſchlechte Geſelle, für den man mich hielt, uffd 1¹ l! es gedrunmgen Kind, erzählen Sie alles, — kberde dafür ſorgen, daß man dies baldmöglichſt erfahre, ich ben es Ihnen ſchuldig, daß Sie ſich meiner nicht zu ſchämen brauchen.“ Mit einem Griff riß 8 die ſchwere Portiere über die Tapetentüre, ſpvang in die Mitte des Zimmers und mit halb⸗ unterdrückter, wutentſtellter Stimme fuhr ſie den verblüfften jungen Mann an: „Und Sie wagen es, mit dieſen lächerlichen Geſchichten ſich mir zu nähern? Für was halten Sie mich? Bin ich ein grüner VBackfiſch, den man mit albernen Liebeserklärurgen und romam⸗ tiſchen Phraſen, wie man ſie in Durchſchnittsromane findet, lödern kann?! Das iſt empörend! Was bieten Sie einer May Walter? Einer May Walhor, die Lords und Peers haben kann, wenn ſie will und die ſich rühmt, ſich jeden inteveſſanten Mann kaufen zu können? Erwin von Bredow der gefährliche Mann, das heißt der Weiber dauernd feſſelt dieſer Mann iſt der Rede wert, aber der romantiſche Hanswurſt, 75 im letzten Moment ſeine Rolle vergißt und die ſchiefſitzende fallen läßt— ha⸗ 725 haha!..cſie brach in ein hyſteriſches Lache: aus und ſtürzte ſich in einen der weichen Polſte rſtühle, i1 deren Kiſſen ſie das Geſicht vergrub, um das Lachen zu erſticken erhob ſie ſich plötzlich und deutete mit einem veröchtlichen Blick gebieteriſch nach der Türe. Der leichenblaſſe, aus allen Himmeln geriſſe wortlos hinaus. Und May warf ſich, als ſie ganz allein war, über das Sofa und ſchluchzte, ſchluchzte ſo krampfhaft, wie die deutſchen jungen Mädchen ſchluchzen, wenn ſie eine Herzenstreue begraben müſſen 44 Aeherlilt. ne Mann ſchritt a Gra u. (Nachdruck verboten.) Da hört doch gleich alles michts hat! So ein lrau⸗ t ja eine nette Ueber Herrchen, das ni ſchts Fa chenſch mierer!“ Fräulei von Bitterlich lief krotz ihrer ſ wie ein gereizter Tiger in ihrem beh 1 her und 11 immerzu. „Uebrigens taugen die „Ab her liebe Tante Elfried hüchterne, weinerliche Mäd „Taugen alle 8 ander lichen Leibesfülle e hin und 1 * * änner alle miteinander ſich da aus ei 165 e bernehmen in einem ſtär⸗ 5 keren Tonfalle das aufgeregte Spre zan ute.„Ich habe ſie kennen gelernt. Egoiſten ſind ſi ilden ſich die 1 lt und die Frauen beſonders ſeien nur für ſie geſche Meinen, ganz nach Belieben hnen wählen zu können und ſuche 255 eine reiche Partie ein angenehmes Daſein zu erreichen. Denn hat man es 10 die Kröten abgeſehen, die Du von mir 70 “ beteuerte das Mäd⸗ „Hahaha! 85 e Reden, Kind, hinter denen die pure t ſich aber verrechnet. Gott ſei Dank bi ich 1850 15 7 ein Work Srei au können. Und ich ſage, da wird nichts draus!“ Ein lautes e chzen ertönte aus i der Ecke und Tante Elfriede 22 ja gicht von Dir verlangen n, meinem guten Be „Ich vill aiſpiel zu folgen und 5 7 edig zu bleiben. Obwohl es ſchon klügſte wäre. Na ja! Wenn es denn mal ſein muß, dann weni gſtens hübſch ver⸗ nünftig. Und beileibe keinen*„ nit dem hochtrabenden 5 Künſtler! Dies Völkchen hat mir einen gar zu leichten Trotzdem auf dem ſonſt ſo guten Ge ſicht der Tante augen⸗ blicklich ein grimmiger Ausdruck lag, wagte das junge Mädchen einen Angriff.“ „Wenn Du ihn doch wenigſtens kennen lernen bpollteſt, liebe Tante,“ ſprach„gewiß würdeſt Du Deine Anſicht än⸗ dern. Ich könttie 1 ſo o biel Liebes von ihm erzählen. Aber Du läßt mich ja nicht Noch nicht einmal ſeinen Namen weißt Du und 305 Iſt auch gar nicht nötig!“ unkerbrach Fräulein von Bitterlich ihre Nichte.„Ich will überhaupt nicht wwiſſen, ob dieſer Herr von Habenichts Müller oder Schulze heißt. Es mir, daß er zu der Male tzunft gehört und ſich Kü uſtler nennt.— Unerhört! Hinter meinem Rücken eine Liebſehaft anzufangen, Habt wohl geglaubt, daß ich nun mit einem„Ja und Amen“ meinen Segen dazu geben würde? Das ſverde ich aber hübſch bleiben laſſe Das Mädchen betrachbete mit den verweinten Augen verwun⸗ dert die Tante, die, ohne ihren Dauerlauf zu unterbrechen, ſich immer mehr in Zorn hineinredete. Selbſt der Papagei am Fenſter mußte das Benehmen ſeiner Herrin unſchicklich finden, denn mehr⸗ mals hatte er ſchon ſein:„Stuhl gefällig? Bitte ſetzen!“ hören laſſen. Aber— war es die liebenswürdige Einladung ihres grauen Lieblings, oder kam ihr ein rettender Gedanke?— jetzt ließ ſich Fräulein Elfriede erſchöpft auf einen Seſſel nieder. „Meine Marielieſe,“ begann ſie nach einer Weile in gänzlich verändertem Tone. e eben ohne Ueberlegung ge handelt. Wir beide die Geſchichte Damit Dir nicht ſo ſchwer fällt, werden wir unſern für in drei Woch zen ge⸗ planten Aufenthalt in Theim jetzt ſchon antreten. Dort en der freien Nakur, unter anderen Menſchen, werden Dir die dummen Gedanken ſchon vergehen. Du wirſt wohl bald Deiner Tante, die es duukkich ig gut mit Dir meint, recht geben. Ich gehe jetzt gleich, um die nö tigen Sachen packen zu Morgen reiſen wir!“ Marielieſe erhob awar Einwendungen, aber die Tante ließ nicht locker und mit einem 89 8dlgen„Morgen reiſen wir! 57 ging e hinaus. —————————————— 20 „Drei Aulenthalt!“ Der Eiſenbahnzug hielt vor einem kleinen einſamen Stalrons⸗ junges Mädchen heraus, wandte ſich aber gleich wieder um und nahm die ihr von zwei fein behandſchuhten Fr gereichten Sachen entgegen. Es ſparen eine ganze Menge Schachteln und Schächtelchen, mehrere Plaids, Schirme, 11 und guletzt ein Etwas mit einem grauſeidenen Ue e unter dem von Zeit zu Zeit ein krächzendes Gekreiſch hervordrang: die Stimme don Fräulein von Bitterlichs Papagei! Kaum fand Fräulein Elfriede, nachdem alle ihre Effekten auf dem Bahnf ſteig aufgeſtabelt waren, Zeit, ſich ſelbſt aus der dumpfen, Luft des Reiſekäfigs zu retten, 5 auch ſchon der Zug, den be den beiden Damen hier nur ein Herr verlaſſen hatte, wieder ab. Und längſt war er hinter der nächſten Wegbiegung verſchwunden und der Stationsvorſteher wieder in ſeine Stube ge⸗ gangen, aber noch immer ſtanden die Damen bei ihrem Gepäck. ährend die Lippen des Mädchens ein luſtiges ſpöttiſches Lächeln umſwielte, hielt die ratloſe Tante nach einem menſchlichen Weſen Umſchau. Von ihrer geröteten Stien ne liefen große Schweißtropfen an den dicken Backen Denn es war Mittagszeit und er⸗ barmungslos ſandte die Sonne ihre heißen Strahlen Hergb⸗ „Eine Rückſichtsloſigkeit ohnegleichen!“ kam es endlich bon Tantes Lippen.„Kein Menſch bekümmert ſich um uns. „Sie hielt inne, denn eben kam der Herr, der auch hier aus dem Zuge war und ſchon außerhalb des S iſes ſich befand, wieder zurück. Er 9 95 auf die Damen z„3og 5 nen Hut, und 555 einer leichten Verbeug 18 2155 Name iſt Sie verlangen gewiß nach einem Gepäckträger? Ich ſah einen Mann Drane 1auf der Bank vor dem Haufe ſitzen, der dies wohl beſorgen wird. Er ſchläft zwar, aber ich werde ihn Ihnen gerne holen.“ Fräulein bon Bitterlich muſterte mit en Blicke 155 hitbſche, 1 Geſicht des Sprechenden. e beſaß ein ſic usgeprägtes Vorurteil oegen die geſamte Männerfrelt, das ſie aber jetzt in Anbetracht der mißlichen Lage doch unterdrückte. Und ſo bedeutete ſie dem jungen Manne mit einer herablaſſenden Lie⸗ daß ſie ihm dankbar ſei, wenn er 55 herbeiholen wolle. Sie zwang ſich ſogar zu einem verbindlichen Lächeln, ſodaß glbei kleiner, weißer Perlenzähnchen zum Vorſchein kamen, für deren Unechtheit jeder hätte garantiere en können. Schnell hatte der galante junge Herr den etwas ſchüverfällig trollenden Mann herbeigeholt. „Wir ſvollen nach Kheim,“ ſagte die Tante zu dem letzteren, Sie uns raſch einen Wagen und bringen Sie die Sachen hier hinein!“ Wagen? Wo ſoll ich denn den hernehmen?“ kuurrte der Mann.„Ihre Sachen will ich gegen Abend mitnehmen. Sie können ja ge hen. Dreiviertel Stunden ſind's. Die Chauſſee iſt aubig und ſonn 95 gut.“ „Wel,!“ ächzte Fräulein von Bitterlich. „Ausſicht?“ ſagte der Mann, A eine ganz ſchöne. Hluten ſehen Sie den Wald und die Berge „Ach, wer fragt danachl“ unterbrach ihn die gereizke Tante. „Wenn die Damen noch ein wenig Geduld haben wollten,“ ließ ſich da wieder der junge Nerr vernehmen,„ſo würde ich eiligſt nach Kheim, welcher Ork auch das Ziel meiner Reiſe iſt, gehen und einen Waß bringen.“ Der Vorſchlag wurde gnäd igſt aufgenommen. Und hrend Arthur Hartung in der großen Sommerhitze ſchnell nach Kheim ging, ſetzten ſich die Damen auf die beſchattete Bank vor dem Hauſe. Als Dritter im Bunde geſellte ſich verkraulich der Gepäckträger zu 11 Atd bald ſchnarchte er mit der Tante um die Wette. Marie⸗ lieſe aber lachte ſchadenfroh:„So mußte es kommen! Warüm auch bie ſamelle Abreiſe!“! Es zvar noch 1 ine Stunde vergangen, als Hartung mit den Wagen erſchien. e Damen ſetzten ſich in den Fond des Wagens, Hartung, 15 um 5 Bequemlichkeit der Damen ſehr beſorgt war, ihnen gegenüber, eingeklemmt zwiſchen den vielen Schachteln. Trotzdem ſchaute er ſehr vergnügt drein und unterhielt ſich während der Fahrt auf das angelegenklichſte mit der Tante, die denn auch immer liebenstwürdiger zu ihm wurde. Und als man nach Kheim gelangt war und der Wagen bor dem Gaſthauſe hielt, da ſprach Tante Elfriede ſogar ihr Bedauern aus, daß die underſchöne Fahrt ſchon zu Ende ſei. Dabei blißten die Perlenzähnchen mit 1980 kleinen grauen Aeuglein um die Wekte. Arkhur Hartung benutzte den Augenblick und fragte, ob er die Damen ſpäter zu einem Spaziergang abholen dürfe; auch dieſes Anerbieten wurde von der Tante und da Marlelieſe ſchon ius Haus gegangen war, ſie dem liebenswürdigen jungen Mann die Hand zum Kuſſe und ſchied mit teinem aufmun⸗ ternden:„Auf Wiederſehn!“ „Findeſt Du nicht auch, liebe Marielieſe, daß dieſer Arthur Hartung ein recht netter, liebenswürdiger Menſch iſts“ bemerkte Tante Elfriede zu ihrer Nichte, als ſie eine Stunde ſpäter unker einer gedeckten Halle eine Erfriſchung zu ſich nahmen.„Es war doch ſehr zuvorkommend von ihm, daß er uns ſo bereitwillig geholfen bal. Wer weiß, wie es uns noch ergangen wäre! Es gibt eben überall Ausnahmen, ſo auch unter den Männern. Und daun die Fahrt hierher! Es war doch zu ſchön, nicht ſvahr?“ „O ja!“ ſagte Marielieſe etwas gedehnt. Fräulein bon Bitterlich aber achtete gar nicht darauf, vermuk⸗ lich hatte ſie eine Antwort überhaupt nicht erwartet. Ein Biekltit in ihre Schokolade tauchend, fuhr ſie fort:„Ich habe mit Herrn Hartung für ſpäter, wenn es etwas lühler g geworden iſt, einen Spa⸗ ziergang verabredet. Haſt Du Luſt, uns zu begleiten, Mariel „Ich möchte lieber zurückbleiben, beſte Tanke. Ich bin ſo ab⸗ geſpannt und „Aber, mein liebes Kind! Selbſtverſtändlich werde ich Dich nicht zwingen, milzugehen.“ Mit einem befriedigten Lächeln leerke Elfriede ihre Taſſe und ging dann, um ſich zum Ausgehen bexeik zu machen. Auch dieſer Spaziergang war, wie ſie ſpäter ihrer richtete, zu 0 der A lufmert kfamkeit und Ritterlichkeit ihres Begleiters und zählte dann alle die Ausflüge her, die auszuführen ſie ſich vor⸗ genommen hätten.——— So bparen einige Wochen ins Land gegangen. In Xheim hatten ſich immer mehr Fremde eingefunden. Unter ihnen ging das Gerücht von einer bald zu erwartenden Verlobung, Erſt krat es nur leiſe hie und da auf, zuletzt aber mit wachſender Beſtimmk⸗ heit. Die freundſchaftlichen, ja herzlichen Beziehungen zloiſchen Fräulein von Bitterlich und Herrn Arthur Harkung, ihre gemein⸗ ſchaftlichen Spaziergänge, denen ſich die Nichte ſelten anſchloß, und manche Aufmerkſamkeiten bon Seiten Harkangs waren auch zu be⸗ redte Zeugen. Auch war man ſich 5 daß nur das Geld den Vermittler ſpielen konnte, der einzige Anziehungspunkt des Fräu⸗ lein von Bitterlich, Trotzdem ſchüttelten biel le den Kopf über das ungleiche Paar.——— In d dem eime infſamen Salon der beiden Damen, der ziſchen den zwei Se eeen lag, Tante Elfriede nach dem Mor⸗ genkaffee bor dem Spiegel und zupfte ſich die Skirnlö 5 zurecht, „Es 1 5 ja ſo kommen!“ ſprach ſie zu ſich ſel„Getwiß! ich zweifelte ſchon lange nicht mehr! Was iſt auch dabei⸗ Arkhur bekommt an 10 ir keine junge, dafür aber eine verſtändige Frau. Und dann mein Reichtum und mein Name! Ich tvill ihm nur ßleich ſchreiben, daß er ſchnell kommen ſoll, daß ich ihn ſehnfüchtig er⸗ warte.“ Mit dieſen Worten zog ſie einen Brief aus Taſche und las mit halblauter Stimme:„Guädiges Fräulein! Da ich in den letzten, in ſo krauter Gemeinſchaft verlebten Wochen hinreichend Gelegenheit hatte, Ihre große Herzensgüte kennen zu lernen, wage ich es heute, mit einer Bitte an Sie von deren Erfüllung 155 ganzes Lebensglück abhäugt. Längſt ſchon mnüſſen Sie ja meine treue Liebe erkannt haben, müſſen lviſſe 15 daß nur das Weſen das ich liebe, mich hier noch zurückhäll. Ich bitte Sie inſtändigſt, mich ute mein Glück aus Ihren Händen empfaugen zu laſſen. Meine Bitten bereinigen ſich mit denen bon Marielieſe. aufmunternde Zeilen don Ihhgen werden mir ſagen, ob ich mir ſpäter Ihre Antwort holen darf. Ihr ergebenſter Arthur Hartung.“ 5 „Ein bischen feuriger hätte der Antrag ſein können,“ giono⸗ logiſierte die Tante dann weiter.„Und wie Zu d der Bilte kommk, daß ich den Antrag aunehmen ſoll, iſt mir ganz unerklä⸗ lich Ich dachte doch, ſie hätte gar nichts davon gemerkt. Na, peil ich ſelbſt jetzt ſo glücklich bin und auch ſpäler mik neinem Manne allein 19 5 koill, ſo ſoll auch ſie ihren Maler haben. Das bird 15 gelwiß gebe aig beſten gleich mein Schpor 1 42+ Nichke be⸗ ſchön verlaufen. Sie konnte gar nicht genug erzählen