vorigen Jahrhunderts die Ereigniſſe GBadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 0 Wiennig menatſich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich durch die Poſt bez. mei. Voſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg⸗ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 142 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. 55 E 6, 2. Geleſenſte und nerbreiletſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. nahmen. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktion Auswärtige Inſerate 80 2 2 05 diti d Verlags⸗ die Welame gel. 1 dat GEigene Nedaktions⸗Bureaus in Verlin und Karlsruhe. dabemung. 8 Nr. 276. Dienstag, 18. Juni 1907.(Abendblatt.) Die Führer des franzöſiſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes vor Gericht. (Von unſerem Pariſer Korreſpondenten). F. Par is, 16. Juni. Als ſich am Abend des 14. April die Kunde ver⸗ breitete, in Nantes ſeien zwei Vertreter des Komitees der „Confederation generale du Travail“, Marck und Pbetot, verhaftet worden, und als wenige Tage ſpäter auf Ver⸗ anlaſſung der Pariſer Staatsanwaltſchaft die Verhaftung des Schatzmeiſters der Confederation, Levy, und des„Genoſſen“ Bousquet, des Generalſekretärs vom Gewerkſchaftsverband der Nahrungsmittelbranche, erfolgte, war alle Welt überzeugt, es handle ſich nur um eine Vorbeugungsmaßregel der Regie⸗ rung zur Verhütung von Unruhen am 1. Mai. Hatte Elemenceau doch vor einem Jahr eine ganz ähnliche Taktik befolgt und einige der Führer des großen roten Arbeitsbundes am Vorabend der Maffeier unter der Beſchuldigung der Teil⸗ nahme an dem famoſen„Komplott“, das dem republikaniſchen Block bei den Wahlen im Mai 1906 ſo treffliche Dienſte ge⸗ leiſtet hat, hinter Schloß und Riegel ſetzen laſſen. Aber wähtend dieſes vortreffliche Wahlmanöver, nachdem es ſeinen Zweck erfüllt hatte, in der allgemeinen Amneſtie vom Früh⸗ ling 1906 ein friedliches Ende fand und alle Verhafteten das Gefängnis verließen, ohne auf der Anklagebank geſeſſen zu haben, ſind die jüngſt verhafteten Gewerkſchaftsführer nach mehrwöchentlicher Unterſuchungshaft tatſächlich vor Gericht erſchienen und zu hohen Strafen verurteilt worden, Bousquet und Levy nach dreitägiger Verhandlung am 7. Juni durch das Schwurgericht in Paris, Marck und Meetot am 15. Juni ols viertem Verhandlungstag durch das Schwurgericht in Nantes. Bousquet und Leévy haben je zwei Jahre Gefängnis und 100 Franes Geldſtrafe erhalten: Ppetot wurden vier Jahre Gefängnis und 100 Franes Geldſtrafe zuerkannt, während Marck mit einem Jahr Gefängnis am mildeſten be⸗ ſtraft worden iſt. Die Anklageakte beſchuldigte Levy und Bousquet der Auf⸗ reizung zum„Sabotieren“, d. h. zur materfellen Schädigung der Arbeitgeber ſowie der Aufhetzung zur offenen Auflehnung gegen die Staatsgewalt. Marck und Pvetot ſtanden unter der Anklage, die ſtreitenden Hafenarbeiter von Nantes zu Raub, Brand und Mord und insbeſondere zur Mißhandlung von Arbeitswilligen aufgereizt zu haben. Die Staatsanwaltſchaft hat in Paris und in Nantes verſucht, den Beweis zu führen, daß die Reden der Angeklagten zu ſtrafbaren Handlungen geführt haben. Dieſer Beweis iſt indeſſen in Paris miß⸗ lungen. Einige geſchädigte Arbeitgeber wagten nicht zu be⸗ haupten, daß bei ihnen von Mitgliedern des Gewerkſchafts⸗ bimdes, die die Reden der Beſchuldigten angehört hatten, „ſabotiert“ worden ſei. Die Geſchworenen haben deshalb die diesbezüglichen Fragen verneint und ihr Schuldig nur über eine Reihe von Aeußerungen der Angeklagten, wie ſie von Geheimpoliziſten berichtet worden ſind, ausgeſprochen. Anders lag die Sache in Nantes, wo mehrere Arbeitswillige überein⸗ ſtimmend ausſagten, daß ſie nach den aufreizenden Reden Npetots von Streikenden mißhandelt worden ſeien. Eine Kaiſertragödie. Zum 40. Todestage(19. Juni] Kaiſer Maximilian von Mexiko. Von Erwin Höffner. (Nachdruck verboten.) Mitten hinein in den internationalen Trubel der Pariſer Weltausſtellung des denkwürdigen Jahres 1867, mitten hinein in die rauſckenden Hoffeſte des ſtolzen franzöſiſchen Kaiſerreichs und den Operettenlärm eines Offenbach brachte der überſeeiſche Telegraph die Nachricht von der Erſchießung jenes unglücklichen Mannes, der als eig Opfer ſeiner Ueberzengung und fremder Eroberungspolitik unter den Musketenkugeln mexikaniſcher Scharfſchützen ſeine edle Seele hatte aushauchen müſſen und deſ⸗ ſen Andenken als das Kaiſer Maximilians von Mexiko dauernd in der Geſchichte der Völker fortleben wird. Selbft diejenigen, die um die Mitte der * ſechziger Jahre des auf dem mexikaniſchen Kriegsſchauplatze mit wachſendem Mißtrauen und ſchwerer Be⸗ ſrenis verfolgten, hatten eine derartige blutige Wendung der Dinge, denen jene erſchütternde Tragödie von Queretaro jolgen ſellte, nicht erwartet. Um ſo tiefer war das Mitleid aller mit dem kaiſerlichen Helden dieſes düſteren Dramas und um ſo lauter kallten die Stimmen der Entrüſtung wider über das rückſichts⸗ loſe und grauſame Vorgehen der Feinde Maximilians. Seit Jahrzehnten war die Republik Mexiko der Schauplatz wilder Bürgerkriege geweſen, eine Präſidentſchaft hatte der an⸗ teren weichen müſſen und ſelbſt dem Eiſenkopf des Diktators Santa Anng mit ſeiner Bajonettherrſchaft war es nicht gelungen, dauernd Ruhe im Lande zu ſchaffen und ſich ſelbſt zu behaupten. Dae in dieſen Kämpfen wiederholt Eigentum und Leben franzö⸗ ſiſcher engliſcher und ſpaniſcher Untertanen bedroht und verletzt worden war ſo glaubte während der Wirren des nordamerika⸗ aicher Bürgerkrieges im Jahre 1861 Kaiſer Napoleon III. don Hier rankreich ſchien der Beweis der Mitſchuld für Pvetot wenigſtens in vollem Umfang erbracht zu ſein. Deshalb iſt der Verfaſſer des antimilitariſtiſchen„Manuel du Soldat“, der ja auch in deutſcher Sprache über die Grenze geſchickt worden iſt, zu einer beſonders hohen Strafe verurteilt worden. Das franzöſiſche Publikum hat dieſe beiden Prozeſſe mit großer Spannung verfolgt, und ſie verdienen in der Tat Be⸗ achtung als ein politiſches Ereignis, das den„neuen Kurs“ in Frankreich charakteriſiert. Bousquet und Lévy haben bis zum letzten Augenblick vor ihrer Verurteilung geglaubt, daß die Geſchworenen die Schuldfragen verneinen werden. Die Aeußerungen, wegen derer ſie auf der Anklagebank ſaßen, ſind in den Sälen der Arbeitsbörſen ſo alltäglich, man hat ihnen ſo lange ohne jede Beläſtigung geſtattet, in dieſem Stil Propaganda zu machen, daß ſie es für unmöglich hielten, dafür im Ernſt zur Verantwortung gezogen zu werden. Ueber⸗ dies gaben ihre ſozialiſtiſchen Freunde ſich alle nur erdenkliche Mühe, den Prozeß zum politiſchen Prozeß zu ſtempeln. Zu ihren Verteidigern gehörte der ſozialiſtiſche Deputierte Rechts⸗ anwalt Willm, und als Entlaſtungszeugen ſtellten ihnen u. a. die Deputierten Sembat, Meslier und Jaures ein glänzen⸗ des Zeugnis aus. Das alles— und ſelbft der geſchickte Hin⸗ weis der Verteidigung auf die viel heftigeren Aufreizungen, zu denen ſich der jetzige Kultusminiſter Briand einſt hat hin⸗ reißen laſſen, ohne jemals dafür zur Rechenſchaft gezogen worden zu ſein— hat die Geſchworenen nicht abgehalten, ihr Schuldig zu ſprechen. Dieſe Geſchworenen ſind Vertreter des Mittelſtandes von Kaufleuten und Handwerkern, der im Parlament durch die Radikalen vertreten wird. Ihr Wahrſpruch iſt aber ſehr be⸗ zeichnend für die Stimmung, die den franzöſiſchen Mittel⸗ ſtand gegenüber der revolutionären Gewerkſchaftsbewegung beherrſcht. Die Gleichzeitigkeit der Schuldigſpyechung in Paris und Nantes beweiſt, daß es ſich da nicht etwa um eine lokale Erſcheinung handelt. Den Sozialiſten kann man ihr Ver⸗ halten nicht verdenken. Sie betrachten die Führer des Arbeitsbundes trotz aller Unliebenswürdigkeiten, die dieſe ſich gegenüden den ſozialiſtiſchen Parlamentariern erlaubten, als ihre Parteigenoſſen und hielten es für ihre Pflicht, ihnen jeden Beiſtand zu gewähren. Sehr bedenklich iſt aber, daß Jaurss'„Humauité“ ſich nicht geſchämt hat, die Geſchworenen durch Veröffentlichung ihrer Adreſſen perſönlicher Rachſucht preiszugeben. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſes unehren⸗ hafte Verfahren ernſte Folgen zeitigen wird. Für das Miniſterium Clemenceau bedeutet die Verurtei⸗ lung der vier Angeklagten— die es nicht ohne Willkür aus den fünfzehn oder zwanzig Führern des Arbeitsbundes, denen viele Tauſende von franzöſiſchen Arbeitern blind gehorchen, herausgegriffen hat— einen großen Erfolg, denn es iſt ihm damit getungen, an einzelnen der Hetzer ein Exempel zu ſtatuieren, ohne die geſetzlich geheiligten Rechte und Frei⸗ heiten der Gewerkſchaften anzutaſten. Natürlich werden die Verurteilten ihre Strafen beinesfalls vollſtändig verbüßen, ſondern dank der alljährlichen Ammneſtie in Frankreich wahr⸗ ſcheinlich bereits nach kurzer Haft zus dem Gefängnis ent⸗ laſſen werden. b kommen und verbündete ſich zu dieſem Zwecke mit England und Spanien; doch zogen ſich dieſe Staaten, nachdem ſie Napoleons Eroberungspläne durchſchaut hatten, nach kurzer Zeit zurück und dieſer konnte nun ſeine Abſicht, die„lateiniſche Raſſe zu reorgani⸗ ſteren“ mit allen Mitteln einer kalt berechnenden Exoberungs⸗ politik verwirklichen. In der Tat war zunächſt der Erfolg der fvanzöſiſchen Waffen, dank der bewährten Führung eines Forey und Bazaine, kein geringer und am 10. Juni 1864 zogen die fran⸗ zöſiſchen Truppen in die Hauptſtadt Mexiko als Sieger und Her⸗ ren des Landes ein, nachdem ſich der Hauptführer des mexika⸗ niſchen Heeres und Präſident der beſiegten Republik, General Juarez, mit den Trümmern ſeiner tapferen Armee nach San Luis Potoſi, dem Sitze der Nationalregierung, hatte zurückziehen müſſen. Eine mexikaniſche Notabeln⸗Verſammlung, der Vertre⸗ ter der erſter und älteſten Geſchlechter des Landes angehörten, kot auf Berreiben Napoleons dem damaligen öſterreichiſchen Erz⸗ berzog Maximilian, dem Bruder Kaiſer Franz Joſefs von Oeſter⸗ zeich, die Krone des neuen mexikaniſchen Kaiſerreichs feierlich an. Der auf ſeinem von den blauen Wogen der Adria umſpielten Tuskulum, dem herrlichen Schloſſe Miramare, ſtill ſeinen wiſſen⸗ ſchaftlichen Neigungen dahinlebende öſterreichiſche Erzherzog nahm, hauptſächlich auf Zureden ſeiner klugen, aber ehrgeizigen Cemahlin Charlotte, einer belgiſchen Prinzeſſin, die Krone Montezumas, die ihrem Träger nur zu bald eine Dornenkrone werden ſollle, an, und ſo landete denn das Kaiſerpaar am 28. Mai 1864 unter dem Jubel der begeiſterten mexikaniſchen Be⸗ rölkerung in Vera Cruz, um 15 Tage ſpäter(12. Juni)] ſeinen feierlichen, prunkvollen Einzug in die Hauptſtadt ſelbſt zu halten. Wohl ſelten hat ein Herrſcher ſeine ſchwere Aufgabe ſo rich⸗ tig erfaßt und ſo gründlich zu löſen verſucht wie dieſer edle Habs⸗ Purger, deſſen Ehrlichkeit und Gewiſſenhaftigkeit ihn oft genug in Konflikt mit ſeiner Umgebung brachten und deſſen unerſchtter⸗ licher Idealismus mit einem nimmermüden Eifer die Tauſende pon Schwierigkeiten zu bekämpfen ſuchte, die Zufgll und Abſſcht beruft. daß don der Heeresverwaltung den Zeitpunkt zu einer militäriſchen Intervention ge⸗ Lehrer und Ingenieure, ließ beſſere Schulen und eine Eiſenbahn ſchlauer und grauſamer Todfeind Juarez, deſſen Perſönlichkeit zwiſchen ihr und Kaiſer Napoleon in den Pariſer Tuilerjen vere fiel Charlotte in unheilbaren Wahnſinn. wnicht genommen, er blieb als ein tapferer Soldat auf ſeinem politische Uebersicht. Maunheim, 18 Juni 1907. Neue Reichsſteuern? Die„Milit.⸗Pol. Korreſp.“ kündigt an, daß die Regierung demnächſt mit der Forderung neuer Steuern in Höhe voß rund 250 Millionen Mark an den Reichstag treten werde. Begründet wird dieſe Forderung wie folgt: Zunächſt müſſe es ſich darum handeln, die ungedeckten Matrikularbeiträge, die im laufenden Etat 100 Millionen ausmachen, zu beſeitigen. Ferner verlangt der Etatsentwurf für 1908 etwa 55 Mill⸗ Mark neuer Mittel für die Beamtenaufbeſſerungen. In Konſequenz der Erhöhung der Beamtengehälter müßten aber auch die Offiziersgehälter entſprechend erhöht werden. Ferner werde im Verfolg der Servisregelung eine grundſäßliche Neu⸗ ordnung des Stallſervis erſtrebt. Dazu treten die Zuſchlags⸗ forderungen für die geplante Reorganiſation des Trains und der techniſchen Truppen, die geſteigerten Geldbedürfniſſe für allerhand neuzeitliches Kriegsmaterial der Armee und die erheblichen Summen für den Ausbau aller Marineanlagen, Docks, neuen Torpedobootshafen, Signalſtationen u. ſ. f. Auch werde die im Jahr 1910 erfolgende Erſchöpfung des Reichs⸗ invalidenfonds in Erwägung zu ziehen ſein, die dann eine weitere Belaſtung des Reichshaushalts von 30—35 Millionen Mark darſtellt. Die Korreſpondenz beziffert die Summe für Erhöhung der Offiziersbeſoldung auf 50 Millionen, für Aende⸗ rung des Stallſervis auf 20 Millionen. Im Verein mit der Abſchaffung der ungedeckten Matrikularbeiträge, der Aus⸗ gaben für die Beamtenaufbeſſerungen, ſowie dem Erſatz für den Reichsinvalidenfonds ergebe ſich ein Defizit von rund 250 Millionen Mark. Gänzlich ausgeſchloſſen ſei unter dieſen Umſtänden die Beſeitigung der Fahrkartenſteuer. Es gelte im Gegenteil als ſicher, daß die Zigarettenſteuer in einer Zigarrenbanderolenſteuer ſinngemäße Ergänzung findet.„Da andererſeits kleine Mittel bei der großen Finan not nicht verſchlagen, ſo dürften nach den bisherigen Erörte⸗ rungen das Bier mit etwa 30 weiteren Millionen, Inſerat und Affichen mit dem doppelten Betrag, die Wehrſteuer mit 40 Millionen, eine Einbeziehung der direkten Erben in die Erbſchaftsſteuer mit 100 Millionen und im letzten Fall das bei den geſteigerten Bedürfniſſen der Induſtrie und der Ab⸗ nahme des Trinkkonſums allerdings zweiſchneidige Schwert des Branntweinmonopols die ultimo ratio des Reichsſchatz⸗ ſekretärs bilden.“ Die„Freiſ. Ztg.“ bemeskt dazu: Vor⸗ läufig tut man gut, die Mitteilungen der Korreſpondenz Nux referierend wiederzugeben, gleichzeitig aber zu bemerken, dg ihre Rechnung manches große Loch zeigt. So iſt von keinek Seite im Parlament bisher die Notwendigkeit anerkaunt worden, daß die Erhöhung der Gehälter der Reichsbeamten auch Folgerungen für die Offiziersgehälter nach ſich ziehe, Damit entfallen aber ſchon allein 50 Millionen Mark. Auch im übrigen iſt es fraglich, ob die Gehaltsaufbeſſerung für die Beamten 55 Millionen Mark ausmachen wird; bis jetzt hat man immer nur den Betrag von etwa 35 Millionen Mark angenommen. Wenn ſich die Korreſpondenz weiter darauf „im Einverſtändnis ihm in den Wag legten. Kaiſer Maximilian war von ſeiner kul⸗ tnzellen Miſſton tief durchdrungen, er tat alles, um dieſem du endloſe Bürgerkriege wirtſchaftlich ſchwer geſchädigten La Ruhe, Sicherheit und Wohlſtand wiederzugeben. Er berief deutſche bauen, Poſtſtraßen anlegen und mehrere gefürchtete große Räu⸗ kérbanden aufheben und opferte ſchließlich ein großes Vermögen, um die arg zexrütteten Finanzen des Staates einigermaßen auf⸗ zubeſſern. Doch fortgeſetzt ſtieß der Kaiſer auf Hinderniſſe und ffenen oder verſteckten Widerſtand; aus Ehrlichkeit gegen ſich jelbſt verſcherzte er ſich den für ſeine mißliche Lage ſo wertvollen Veiſtand der Prieſterſchaft und ſeine gerade und biedere Hal⸗ tung gegenüber dem ihm zum läſtigen Vormund geſetzten ränke⸗ vollen franzöſiſchen Obergeneral Bazaine, der ein ſchnödes, ver⸗ räteriſches Spiel mit Maximilian trieb, brachten den armen Menarchen in eine immer wachſende gefährliche Lage. Der Kai⸗ ſer hätte dieſelbe Härte und Zähigkeit haben müſſen wie ſein Maximilan und Bazaine von Anfang an ſtark unterſchätzt hatten; und der hauptſächlich von Juarez kühn geführte Guerillakrieg machte dem franzöſiſchen Expeditionskorps gehörig zu ſchaffen. Dex überxraſchend ſiegreiche Ausgang des nordamerikaniſchen Bürgerkrieges für die Unionſtaaten zwang Napoleon, ſeine Trup⸗ pen raſcher als es urſprünglich geplant war aus Mexiko zurück⸗ zuziehen, und damit war das Schickſal des unglücklichen Keiſers leſiegelt. Vergebens drängte man ihn zur Abdankung und Rück⸗ lehr nach Europa, umſonſt verſuchte ſeine Gemahlin, die Kaiſerin Charlotte, durch demütige Bitten bei Napoleon und dem Vatikan eine Hilfsaktion für ihren verlaſſenen und verratenen Gatten cinzuleiten, man wies ſie ab und nach einer ſtürmiſchen Szene tren Selbſt dieſer ſchwere Schickſalsſchlag hatte Maximilian den Glauben an ſeinen Stern Woſten, war es auch ein verlorener. 2. Seite) 85 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannhbeim, 18. Junt mit dem Reichstag“ eine grundſätzliche Neuordnung ded Stall⸗ ſervis angeſtrebt werde, ſo möchten wir wiſſen, wo und wann der Reichstag ſich verpflichtet hat, dieſe Neuordnung mit der Summe von 30 Millionen Mark zu bezahlen. Endlich aber ſtimmt auch die Sache mit den ungedeckten Matrikular⸗ beiträgen nicht. Allerdings beträgt ihre Summe im Etat für 1907 etwas über 100 Millionen Mark. Aber dieſe Höhe iſt nur ausnahmsweiſe und im weſentlichen durch außerordent⸗ iche Ausgaben wie die Teuerungszulagen für die Beamten, für Unterſtützungen an die ſüdweſtafrikaniſchen Farmer uſw. herbeigeführt worden. Die Einzelſtaaten ſind auch noch nie ſo weit gegangen, ſich gegen ungedackte Matrikularbeiträge überhaupt zu ſträuben, ſondern ſie haben ihre Begrenzung lediglich auf eine beſtimmte Summe— auf 24 Millionen perlangt. Dem verſtorbenen Abg. Deinhard widmen die„Natl. Blätter“ einen äußerſt warmen und ſym⸗ pathiſchen Nachruf. U. a. heißt es dort: Eine der ſtärkſten Politiſchen Perſönlichkeiten deutſcher Parlamente iſt mit Andreas Deinhard dahingegangen: eine glückliche, innerlich reiche Natur, ein liebenswürdiger, weltkundiger und welt⸗ froher Mann und ein glühender, unbeirrbarer Patriot. In dem weingeſegneten Deidesheim war Deinhard begütert; er zählte zu den angeſehenſten und namhafteſten Weinproduzen⸗ ten des Landes, mit dem er innig verwachſen war. Er war als echter Pfälzer geborener Politiker, ausgezeichnet durch mationale Geſinnung und jenes ſtaatsbürgerliche Pflicht⸗ gefühl, die ihn ebenſo ſtark mit den eigenen, wie mit den großen allgemeinen Intereſſen des Staates verknüpften. In der Schule des Nationalliberalismus der 70er Jahre auf⸗ gewachſen, ein Freund Bennigſens und Marquardſens, zählte Deinhard zu dem guten Stamm deutſcher Politiker, die um Deutſchlands willen deutſche Politik trieben, deren Ent⸗ ſchließungen und Aeußerungen immer auf dem Boden einer großen und weiten deutſchen Auffaſſung der Dinge beruhten. Es hängt damit zuſammen, daß Deinhard, der liebenswürdige Ironiker, mit einem freundlichen Lächeln gewiſſe harmlofe Ueberbleibſel alter deutſcher Staatenherrlichkeit beurteilte, die mit den eigentlichen begründeten Reſervatrechten ſüddeutſcher Staaten nicht allzuviel zu tun hatten; wer dieſen Zug ſeines Weſens kennen lernen wollte, der mußte ihm folgen, wenn er als Referent über den Etat des Miniſteriums des Aeußern ſeines Amtes waltete. Im Reichstag war der ſchlagfertige und umfaſſend gebildete Pfälzer eine hochgeſchätzte Kraft; kurze Zeit gehörte er auch dem Vorſtand der nationalliberalen Fraktion in führender Stellung an. Im bayeriſchen Landtag warx er eine der intereſſanteſten und meiſtbeachteten Er⸗ ſcheinungen. Wenn der rieſige Mann mit den fröhlich⸗klugen Augen und dem von weißem Vollbart umrahmten rötlichen Geſicht ſich zum Wort meldete— er ſprach immer vom Re⸗ ferententiſche aus—, dann drängten ſich die Abgeordneten allet Parteien um ihn. Es war aber auch ein ungewöhnlich großer Genuß, ihm zu lauſchen. Abgeſehen davon, daß alles, was er ſagte, von tiefer Sachkenntnis zeugte, beſaß er eine geradezu klaſſiſche Beredſamkeit, obwohl ſein Organ nur klein und ſeine Rede nicht fließend war. Aber was er ſagte, war ſo geiſtvoll, ſo pointiert, ſo witzig, es zeugte von einer ſo gründlichen, vielſeitigen Bildung, daß alles gefangen war. Die Literatur der Alten und der Modernen war ihm innig vertraut, und unvergeßlich werden die gelehrt humorvollen Geſpräche bleiben, die Deinhard im Plenum der Kammer mit dem Speyerer Domkapitular Dr. Zimmern über die Anakreon⸗ tiker führte. Unvergeſſen bleibt aber auch der zornige Ernſt, Mit dem der Freund von Kunſt und Wiſſenſchaft für die unge⸗ hemmte Entfaltung künſtleriſcher Kultur, für die ungeſchmä⸗ lerte Freiheit wiſſenſchaftlicher Forſchung eintrat. Im Kampf wider die Lex Heinze war Deinhard einer der beſten und glück⸗ lichſten Streiter im Reichstag, wie im bayeriſchen Landtag. Seine luſtige Rede über den unglücklichen„Apoxyomenos“, den ein Schutzmann als unſittlich konfiszierte, weil er ſich ſchämte, wenn er ſich an Stelle dieſes antiken Bauwerks denkt, pwird noch mancher in dankbarer Erinnerung haben. Dein⸗ hard ſtänd aber auch in minder vergnügten Augenblicken ſeinen Mann; ſeinen politiſchen Freunden kam es ſehr zu ſtatten, daß ihn auch in kritiſchen Stunden die gelaſſene Ruhe des Philoſophen nicht verließ. In den ſtürmiſchen Zolltarif⸗ kämpfen vom Dezember 1902 hat Deinhard durch ſeine hei⸗ tere Feftigkeit der Partei und der Mehrheit außerordentlich genützt. Wenn anderen im Kampf gegen die tobenden„Ge⸗ noſſen“ die Nerven doch mitunter durchzugehen drohten— ihn verließ die Ruhe des Menſchenkenners nicht einen Augenblick. ——— deer r Nachdem am 2. April 1867 der juariſtiſche General Porfirio Diaz, Mexikos heutiger kraftvoller Präſident, die feſte Stadt Puebla geſtülrmt hatte, blieben dem Kaiſer nur ganz wenige Städte und Probinzen, wie Mexiko, Vera Cruz, Querataro, treu, und nach un⸗ fäglichen Mühen ſchlug ſich Maximilian mit dem Reſte der ihm noch ergebenen mexikaniſchen kaiſerlichen Truppen unter der Fühcung der Generale Miramon und Meja nebſt dem öſterreichiſch⸗belgſſchen Freikorps, dem kluge und tapfere Männer wie u. a. Graf Kheven⸗ Ueller, der ſchneidige deutſche Prinz Felix zu Salm⸗Salm, dee bet Wravelotte den echten Heldentod fand, angehörten, nach der kleinen Bergfeſtung Querataro durch, von wo aus man im günſtigen Augenblicke nach der Küſte entfliehen und den Kaiſer auf einem Bſterreichiſchen Kriegsſchiff in Sicherheit bringen wollte. Doch hart⸗ mäckig widerſetzte ſich der Kaiſer allen Fluchtplänen und zog es vor, dem Schickſal ruhig die Stirn zu bieten. Ein höherer Offizier aus des Kaiſers Gefolge, der mexikaniſche Oberſt Lopez, deſſen Name Heute noch in ſeinem Vaterlande mit verächtlichem Achſelzucken enannt wird, brachte die Ephialtes⸗Tat fertig, dem juariſtiſchen General Escobedo, der den Kaiſer mit ſeinen Reiterſcharen umſtellt batte, den Weg in das nächtliche Queretaro zu zelgen und ſo Maxi⸗ milian und ſein kleines Heer durch ſchnöden Verrat zu überrum⸗ eln. Ein durch Präſident Juarez raſch zuſammenberufenes Kriegs⸗ gericht fällte mit unglaublicher Leichtfertigkeit und kaltem Eynismus as Todesurteil über den Kaiſer und die beiden eingeborenen Ge⸗ neräle Miramon und Meja, die ſämtlich nach kurzer Gefangenſchaft am 19. Juni 1867 erſchoſſen wurden. Der langjährige Leibarzt Maximilians, der vor einigen Fahren in Marienbad verſtorbene Profeſſor Ritter von Baſch, deſſen leſens⸗ werte„Erinnerungen aus Meriko“ ein ſehr genaues Bild über den Wang der mexikaniſchen Kaiſertragödie geben, erzählt, daß der un⸗ glückliche Monarch krotz ſtarken körperlichen Unwohlſeins mit be⸗ wundernswerter äußerer Ruhe die in qualvoller Ungewißheit über un Schickſal in öder Gefangenſchaft dahinſchleichenden letzten Tage eines Lebens verbrachte. Komme was da wolle. Ich gehöre nicht ehr dieſer Welt an,“ war ſein Ausſpruch und mit hoher Reſig⸗ nation fügte er ſich in ſein Schickſal. In den erſten Morgenſtunden es 19. Juni fand das Gräßliche ſtatt, ſechs Schüſſe trafen den Leib des Herrſchers und alle ſechs Kugeln hatten ihn derart durchbohrt, gelöſt. 80. Geburtstag unſeres Karl Ladenburg, der Mann, mit außerordentlichen Fachkenntniſſen, die ſich paaren mit den edelſten Menſchentugenden, dachte an Mr. Longworth. Wo es galt, Muckertum, und Obſkurantismus zu befehden, da war der ſonſt ſo gelaſſene Mann, der ſichs im Finanzaus⸗ ſchuß ſo bequem zu machen wußte, an ſeinem Poſten, und aus der Fülle ſeines Wiſſens und Geiſtes, und ſeiner ehrlichen liberalen Geſinnung daraus verteidigte er ſeine Ueberzeugung rückhaltlos. Dabei bewahrte ihn ſeine objektive und verſöhn⸗ licheArt davor, in der Polemik zu weit zu gehen, er wußte auch den Gegner anzuerkennen, und deshalb war er bei allen Parteien geachtet und beliebt. Den Liberalen nicht nur der Pfalz und Bayerns, ſondern des ganzen Reiches iſt in Andreas Deinhard einer der aufrechteſten und tapferſten Freunde und Mitkämpfer geſtorben. Die ihn aber, wie wir, perſönlich kannten und manche frohe und ernſte Stunde mit dem geiſt⸗ reichen; grundgütigen und doch ſo ſtarken, überzeugungstreuen und patriotiſchen Manne verleben durften, werden dieſe zu den ſchönſten und unvergeßlichen Eindrücken ihres Lebens zählen. Deulsches Reich. Berlin, 17. Juni. teilte der„Osnabrücker Zeitung“ auf Anfrage mit, daß nach amt⸗ lichen Berichten die durch Heuſchrecken in Deut ſch⸗Südweſt⸗ afrika angerichteten Schäden recht erheblich ſeien, durch reichlichen Regen jedoch, der dem ſtark in Mitleidenſchaft gezogenen Weidefeld ſehr zugute kam, ſei eine keilweiſe Beſeitigung dieſer Schäden zu erwarten. Was die von anderer Seite ausgeſprochene Befürchtung einer Hungersnot anbetreffe, ſo werde hoffentlich mit einer ſolchen nicht gerechnet zu werden brauchen. 1 5 e i m Flottenv ere i.) 915 118 gelbagungsbrozeß des Generalmajors K eim wider den Redakteur des„Bayer. Kurier“ Wilhelm Siebertz aus Anlaß des Briefdiebſtahls im Deutſchen Flottenverein, der am 21. d. M. vor dem Schöffengericht Berlin Mitte ſtattfinden ſollte, iſt auf unbe⸗ ſtimmte Zeit vertagt worden. eichstagserſatzwahl) im 3. oldenburg. Wahlkreiſe iſt auf den 4 Juli angeſetzt worden. —(Der ſozialdemokratiſche Verein in No r d⸗ halben) hat ſich, wie die„Münch. Neueſt. Nachr.“ berichten, auf⸗ So erregt die Kandidatur Grandinger in ihren Folgen auch bei der Sozialdemokratie Aergernis. Ehrenbürgers Karl Ladenburg. In geiſtiger Friſche und bei beſter Geſundheit begeht morgen ſeinen 80. Geburtstag Herr Geh. Kommerzienrat bu er in Anerkennung ſeiner hervor⸗ ragenden Verdienſte um die Stadt Mannheim erſt vor wenigen Tagen von dieſer zum Ehrenbürger ernannt worden iſt. Ein ausgeſtattet mit ſeltener geſchäftlicher Begabung und ö iſt Karl Ladenburg einer der ge⸗ achteſten Bürger unſerer Stadt, deren Wohlergehen und deren glanzvollem Fortſchreiten auf dem Gebiete des Handels und der Induſtrie das Lebenswerk, die unermüdliche, nie raſtende und erfolgreiche Tätigkeit dieſes Mannes gewidmet geweſen ſind. Sein beſcheidenes, liebenswürdiges Weſen haben ihm die Sympathien aller Bevölkerungskreiſe unſerer Stadt ein⸗ getragen; ſeine reichen gemeinnützigen und wohltätigen Werke⸗ werden ihm nie vergeſſen ſein, Hervorragendes leiſtete der Jubilar in ſeiner geſchäftlichen Tätigkeit, hier ganz das Ebenbild ſeines Vaters, Seligmann Ladenburgs, dem vor allem die Blüte des Bankhauſes W. H. Ladenburg u. Söhne zu danken war. Die glänzenden Fähigkeiten Seligmanns waren auf deſſen älteſten Sohn, Karl, übergegangen, der im alten Geiſte das väterliche Geſchäftshaus weiterleitete und den Ruhm und das Anſehen desſelben mehren half. Bei un⸗ gezählten neuen Induſtrien, die heute ſämtlich in hoher Blüte ſtehen, beteiligte Karl Ladenburg das Bankhaus, dem er ſeit 1873 bis zur erfolgten Umwandlung in die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft als Seniorchef vorſtand. Selbſt war er als Verwaltungsrat zahlreicher Aktiengeſellſchaften erſprieß⸗ lich tätig, wie auch ſeine Tätigkeit als Mitglied des Stadt⸗ verordnetenkollegiums, des Bezirksrats und der Handels⸗ kammer, als Handelsrichter und als Abgeordneter der zweiten badiſchen Kammer ſtetig von Erfolgen begleitet war. In politiſcher Beziehung iſt Karl Ladenburg ſtets ein treuer und unbedingter Anhänger der nationalliberalen Partei ge⸗ weſen, für die er mehrere Male und mit Erfolg zum badiſchen Landtag kandidierte. Bei ſeinen politiſchen Freunden wie bei ſeinen geſchäftlichen Freunden gleich geachtet, von den Angeſtellten ſeines Hauſes wie von der geſamten Bürgerſchaft daß keine einzige bei der Sektion gefunden wurde. Auf ausdrück⸗ lichen Befehl des kommandierenden Generals hatte das Exeku⸗ tionspeloton nicht auf den Kopf, ſondern nur auf die Bruſt gezielt und aus kürzeſter Diſtanz dann die Schüſſe abgefeuert. Ehe das Kommando„Feuer“ ertönte, hatte der Kaiſer noch Geldſtücke unter die Soldaten verteilt und mit klarer Stimme in ſpaniſcher Sprache folgende kurze Anſprache gehalten:„Möge mein Blut das letzte ſein, welches als Opfer für das Vaterland vergoſſen wird; und wenn es noch eines ihrer Söhne bedürfte, dann möge es zum Heile und nie zum Verrate der Nation ſein.“ Des Toten Gebeine führte der öſterreichiſche Admiral Teget⸗ hoff, der Sieger von Liſſa, am 26. Nobember 1867 auf der Fregatte „Nobara“ nach Europa hinüber, wo dieſelben in der Kapuzinergruft in Wien feierlich beigeſetzt wurden. Unvergeſſen aber bleibt das Andenken an Maximilian von Mexiko, der fern von ſeiner geliebten Heimat als Held und Kaiſer im fremden Lande ſterben mußte. Tagesneuigkeſten. —„Prinzeß Alices“ Enttäuſchung. Aus Newyork wird ge⸗ ſchrieben: Der ehrenwerte Nicholas Longworth, der Vertreter des erſten Kongreßdiſtriktes von Ohio, der amerikaniſche„Prinz⸗ gemahl“, friſtet im Grunde ein entbehrungsreiches Daſein. Seit dem Tage, da er Prinzeß Alice als Gattin heimführen durfte, ſeitdem er mit dem Präſidenten in Familienbande trat, hat er aufgehört, eine Perſönlichkeit zu ſein. Er iſt noch nur„Alice Roofevelts Mann“ und nur als ſolchen kennt ihn die Oeffentlichkeit. Schon auf der Hochzeitsreiſe mußte Nicholas Longworth die Schaktenſeiten einer Verbindung kennen lernen, bei der die amerikaniſche Prinzeſſin dem einfachen Bürger und Kongreßmitgliede die Hand reichte. König Eduard und die Königin von England planderten lange und ernſt⸗ haft mit Prinzeß Alice; der Prinzgemahl Longworth aber ſtand abfeits und keiner dachte daran, daß er doch eigentlich auch da ſet. Die Photographen knipſten die Gattin, aber keiner bekümmerte ſich um den Gatten. Die Interviewer interviewten Alice; aber keiner Er war und blieb nun einmal Alice Rooſevelts Mann, und als ſolcher erreichte auch er gelegentlich die Unſterblichkeit der Erwähnung in der Preſſe. Nicholas Longworth unſerer Stadt hochgeehrt tritt Karl Ladenburg morgen über die Schwelle des neunten Jahrzehnts ſeines erfolgreichen Lebens; mögen ihm auch dieſe Jahre ſeines frohen Lebens⸗ abends ungetrübt und glückreich beſchieden ſein! Der Lebenslauf Karl Ladenburgs. Karl Ladenburg wurde am 19. Juni 1827 als älteſter Sohn von Seligmann Ladenburg und deſſen Frau Julie geb. Gold⸗ ſchmidt aus Kaſſel im Hauſe D 3, 14 geboren. Nach kurzem Be⸗ ſuch der Volksſchule kam er auf die Bürgerſchule, die er mit einem glänzenden Abgangszeugnis verließ. Im Jahre 1843 bereits trat Karl Ladenburg in das Geſchäft ſeines Valers ein, während ſeiner Lehrzeit noch immer um ſeine Weiterbildung unab⸗ läſſig bemüht. Während der Jahre 1850—1853 ſehen wir ihn in London u. Paris wieder; im März 185g kehrte er nach Deutſch⸗ land zurück, um die Prokura des Bankhauſes W. H. Ladenpurg und Söhne zu übernehmen. Auf Helgoland lernte er 1858 die ſiebenzehnjährige Ida Goldſchmidt aus Kaſſel kennen, mit welcher er am 10. März 1859 die Ehe einging. In gleichem Jahre wurde Farl Ladenburg am elterlichen Geſchäft beteiligt. Das nächſte Jahr bringt die Geburt einer Tochter, Julie, wie bekannt die Gattin des Reichstagsabgeordneten Ernſt Baſſermann: ein Stammhalter wurde Ladenburg im Jahre 1864 beſchert. In die 1864 neu konſtituierte Handelskammer wird Karl Ladenburg 1866 berufen: er hat ihr bis zum letzten Jahre an⸗ gehört. 1867 beteiligte er ſich an der Gründung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, 1870 an der Gründung der Badiſchen Bank, in deſſen Aufſichtsrat er als Präſident derſelben gewählt wurde, welche Stellung er noch heute bekleidet. Durch den Tod Seligmann Ladenburgs wurde Karl Ladenburg 1873 Senior des Hauſes; in gleichem Jahre wurde er als Nachfolger ſeines Vaters in den Verwaltungsrat der Pfälziſchen Eiſenbahnen gewählt, dem er gleichfalls noch heukle angehört. In das Jahr 1874 fällt die Ernennung zum K. K. öſterreichiſch⸗ungariſchen Konſul; vier Jahre ſpäter verlieh der Kaiſer von Oeſterreich an Karl Laden⸗ Krone mit dem der perſönliche burg den Orden der Eiſernen Adel verbunden iſt. Freilich die Beſcheidenheit Ladenburgs ließ es nicht zu, dieſe Ehrung anzunehmen. Reiches Familienglück war Karl Ladenburg in den achtziger Jahren beſchieden. 1881 hat er die Freude, ſeine älteſte Tochter mit dem Rechtsanwalt Baſſermann zu verheiraten: ſchon im nächſten Jahre kann er eine Enkelin aus der Wiege heben. Nochmals zwei Jahre ſpäter begeht Karl Ladenburg das Feſt der Silberhochzeit; im gleichen Jahre wird ihm eine zweite Enkelin geboren. Am 21. Juni 1885 feierte das Bankhaus W. H. Ladenburg und Söhne das Jubiläum ſeines hundertjährigen Beſtehens; Karl Ladenburg als Seniorchef wird hierbei vom Großherzog zum Kommerzienrat ernannt. Reiche Ehrungen wurden ihm bei ſeinem 70. Geburtstag(1897) zuteil. Es folgte die Ernennung zum Geheimen Kommerzienrat. 1905 vollzieht er die Umwand⸗ lung des Bankhauſes W. H. Ladenburg und Söhne in die Süd⸗ deutſche Diskonto⸗Geſellſchaft, in deren Aufſichtsrat er den Vor⸗ ſitz führt. Anläßlich ihres 300jährigen Stadtjubiläums ernennt die Stadt Mannheim Karl Ladenburg zum Ehrenbürger. Die geſchäftliche Tätigkeit Karl Ladenburgs wurde bereits in kurzen Strichen gezeichnet. Hervorragend iſt auch die Beteiligung ſeines Haufes an der Begebung badiſcher Staats⸗ und Städteanlehen geweſen. Zahl⸗ los ſind die Unternehmungen, in denen er als Aufſichtsrat eine erſprießliche Tätigkeit entfaltete. Nur einige wollen wir hier hervorheben. Als Vorſitzender des Verwaltungsrats iſt Karl Ladenburg tätig bei der Badiſchen Bank ſeit 1870, bei den Con⸗ ſolidierten Alkaliwerken.⸗G. für Bergbau und chemiſche Indu⸗ ſtrie zu Weſteregeln ſeit 1881, bei der Rheiniſchen Schuckert⸗ geſellſchaft für elektriſche Induſtrie.⸗G. in Mannheim ſeit 1897, bei der Badiſchen Rück⸗ und Mitverſicherungsgeſellſchaft ig Mannheim ſeit 1886 und beim Verein Deutſcher Oelfabriken in Mannheim; als ſtellvertretender Vorſitzender bei der Süddeutſchen Juteinduſtrie Mannheim, der Bahngeſellſchaft Waldhof in Mann⸗ heim und bei der Immobiliengeſellſchaft Waldhof Mannheim; endlich als Beiſitzer bei der Direktion der Pfälziſchen Eiſenbahnen [ſeit 1873 der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft in Darmſtadt, der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrſsgeſellſchaft, der Elek⸗ trigitäts⸗Aktiengeſellſchaft vorm. Schuckert u. Co. in Nürnberg, der Bad. Aſſekuranz.⸗G. in Mannheim, der„Vita“⸗Ver⸗ ſicherungs⸗A.⸗G. in Mannheim und andere mehr. Die politiſche Tätigkeit. Im Hauſe Ladenburg hat auch die Politik ihre Heimſtätte geſunden. Bekannt iſt die politiſche Tätigkeit Dr. Leopold Ladenburgs, eines Sohnes des Gründers des Bankhauſes W. H. Ladenburg. Wir erinnern nur an ſein energiſches Ein⸗ treten für die Gleichſtellung der Juden mit den Chriſten, an ſeine Tätigkeit in dem 1848 gebildeten„Neuen vaterländiſchen Verein“, an ſeine Kämpfe bei der Einführung der gemiſchten Schule, ſeine Präſidialgeſchäfte im Mannheimer Nationalverein uſw. Wie er der Nationalliberalen Partei angehörte ſo auch Karl Ladenburg, der 1885 ins politiſche Leben eintrat. Mit Karl Eckhard und Franz Thorbecke leitete er den nationalliberalen Verein Mann⸗ war ein ruhiger, kundiger Mann, der ſich mit ſeiner zweiten Rolle lächelnd und halb amüſiert abfand; nur ſeine berühmte Frau war cht damit einverſtanden. Denn Prinzeß Alice iſt eine junge Dame von Ehrgeiz, und ihre Hoffnungen waren nicht allzu beſcheiden. Was ſie im Grunde ihres Herzens erſtrebte, welche Ehren ſie über ihren Mann gern ausgeſchüttet geſehen hätte, das weiß wohl nie⸗ mand als ſie ſelbſt. Aber da ſie nun gewartet hat, Jahr und Tag, und das umſouſt, iſt ſie ſchmerzlich enttäuſcht. Denn nicht nur das Wunderbare blieb aus, nein, ſelbſt die reguläre politiſche Karxiere ihres Gemabls ſtockt, ſeitdem ſie ſeinen Namen angenommen. Und als lediger Mann hat das ehrenwerte Kongreßmitglied von Ohio ſehr günſtige Chancen gehabt. Nun iſt das alles dahin. Um mit ſeinem Schwiegervater in Harmonie zu bleiben, mußte Nicholas einen alten Freund politiſch opfern, und wenn er auch bei der Wahl mit Hilfe Rooſevelts ſeinen Sitz wieder errang, das Sinken der Stimmenzahl mußte ihn belehren, wie ſehr ſeine Popularität ſeit ſeiner Heirat gefunken iſt. Seine Gattin ſetzte ſich mit aller Wucht für ſeine Wahl ein; ſie gab Diners ohne Ende, Tees ohne Zahl, lächelte mit den Wählern, plauderte mit deren Frauen, aber, o Wunder, je mehr Prinzeß Alice ſich für ihren Gemahl einſetzte, je ſchlechter wurden deſſen urſprünglich glänzenden Chancen und nur mit knapper Not entging man einer völligen Niederlage. Einſt galt Nicholas Longworth als der ausſichtsreichſte Kandidat der Republi⸗ kaner für den Botſchafterpoſten in Japan. Von jeher war das Stu⸗ dium des amerikaniſchen Konſulardienſtes ſein Lieblingsarbeitsfelb geweſen, ſchon früher hatte er den fernen Oſten bereiſt und emſig Studien geſammelt; er galt als Kenner in allen einſchlä igen Fragen, faſt als Autorität, und war ſtändiges Mitglied der— 55 miſſionen, die über die Beziehungen zum Oſten konferierten. Nun iſt ihm auch die Chance geraubt. Denn wieviel ſachliche Gründe auch für ſeine Ernennung ſprächen, der Präſident könnte es nicht wagen, ſeinen Schwiegerſohn auf dieſen Poſten zu berufen, ohne des Nepotismus beſchuldigt zu werden. Alice zwar will das nicht ein⸗ ſehen, ſie hatte ſich ſchon ſo ſehr auf Japan gefreut und auf ein Haus mit Ausſicht auf den Fußſchi. Aber die Politik iſt unerbittlich, und ſie wird ſich beſcheiden müſſen, die Gattin zu bleiben von einem ehrenwerten Kongreßmitglied von Ohio. Mannherm, 18. Juni. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) . Seite. keim. Zum badiſchen Landtage kardidierte er 1885 zum erſten Male, unterlag aber: dagegen erzielte er im Jahre 1887 einen hlänzenden Sieg. Bei den Wahlen 1891 war Karl Ladenburg Rit Kommerzienr Reiß aufgeſtellt; beide unterlagen jedoch den ſozialdemokratiſchen Kandidaten. 1893 wurde Karl Kadenburg mit großer Mehrheit wiederum in den Landtag entſandt. 1896 ſchied er aus dem politiſchen Leben aus. Im Landtage ſelbſt er⸗ griff Karl Ladenburg nur ſelten das Wort, vertrat dann aber mit Futſchiedenbeit und Nachdruck die Intereſſen Mannheims, die er Neſonders in der Budgetkommiſſion, der er mitangehörte, vertrat. *** Geſchichte des Bankhaufes W. H. Ladenburg n. Söhne. — Vom Bankhaus W. H. Ladenburg, das 1905 nach 120jähr. Beſtehen in die Süddeutſche Diskonkogeſellſchafßt umgewandelt burde, ſind nür einige Aufzeichmungen vorhanden: ein Geſchichts⸗ ſchreiber dieſes Hauſes hat ſich bis heute nicht gefunden, obſchon des Thema zu einem der intereſſanteſten gehören würde. Bildet das Bankhaus Ladenburg doch einen weſentlichen Beſtandteil der wechſelvollen Geſchichte unſerer Stadt; mit der wirtſchaft⸗ lichen Entwickelung unſeres Gemeinweſens, die es ganz weſenk⸗ lich mitbedingte, iſt ſie aufs allerengſte verknüpft und von ihr kaum zu trennen. In jener glanzvollen, durch den Namen Karl Theodor gekenn⸗ zeichneten Epoche Mannheims gründete W. H. Ladenburg das ſpäter zu ſolch hohem Anſehen gelangte Bankhaus, im gleichen »Jahre, in welchem Schiller den Staub Mannheims für immer don den Füßen ſchüttelte und Karl Theodors neu erlaſſene Stadt⸗ privilegien in Kraft traten. Mannheim war in jenen Tagen eine blühende Stadt, voll Kunſt⸗ und Erwerbsſinn, geſegnet mit großen Reichtümern. Unter den günſtigſten Auſpizien legte H. Laden⸗ burg den Grund zu dem bald hochgerühmten Hauſe, einen ſoliden Grund, denn nur ein ſolcher konnte all' die ſpäteren Stürme und Fährniſſe überdauern, die in der Folgezeit über die Stadt Mann⸗ heim und mit dieſer auch über das Bankhaus Ladenburg herein⸗ brachen. Die Einfälle der Franzoſen in Deutſchland, die napo⸗ leoniſchen Kriege und das wirtſchaftliche Darniederliegen Mann⸗ heims in der auf den Wiener Kongreß folgenden Reaktionszeit mußte das junge Bankhaus aushalten, und nur der unermeßlichen Arbeitskraft, dem ſeltenen kaufmänniſchen Scharfblick und dem findigen Geſchäftsgeiſt des Begründers wie ſeiner Söhne Her⸗ mann, Heinrich und Seligmann, von denen der letzgenannte durch ſeine Tätigkeit, Begabung und Fähigkeiten am meiſten hervoragte, iſt es zuzuſchreiben, daß die feindlichen Wogen nicht über dem Bankhaus Ladenburg zuſammenſchlugen. Vielmehr war die Ge⸗ ſchäftsführung dieſes Hauſes im Verein mit dem 1792 gegrün⸗ deten Bankhauſes H. L. Hohenemſer u. Söhne die Urſache, daß ſich Mannheim von den ſchweren Nackenſchlägen, die es erlitten, derhältnismäßig raſch erholte, Es gebührt dieſen beiden Häuſern, wie vor Allem dem Bankhauſe W. H. Ladenburg das Verdienſt, in ſchweren Zeiten durch weitgehendſte Kreditgewährung zum Wiederaufleben von Handel und Induſtrie ganz weſentlich beige⸗ getragen zu haben; aufſtrebende Kaufleute und Gewerbetreibende haben einer durchgreifenden finanziellen Unterſtützung durch das Bankhaus Ladenburg nie ermangelt. Und wie dieſes in wirt⸗ ſchaftlich ſchwierigen Zeiten großen Segen verbreitete, hat es nicht minder ſegensreich in den Zeiten wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwungs und wirtſchaftlicher Blüte gewirkt, die durch des großen Stgatsmann Nebenius Tätigkeit eingeleitet wurden und Mann⸗ heim zu der heutigen Stellung emporführten, dies als mäch⸗ tigſte Handelsmetropole Südweſtdeutſchlands einnimmt. In dieſen Zeiten iſt ſelten ein Unternehmen entſtanden und das heute noch in höchſtem Anſehen ſteht, wohinter nicht das Banß⸗ haus Ladenburg ſtand, deſſen erſtes Geſchäftsprinzip es ſtets geweſen iſt, Handel und Induſtrie zu fördern und vor allem die Kreditbewerber zu berückſichtigen, deren geſchäftliche Kenntniſſe und Intelligenz über allen Zweifel erhaben ſtand, wenm viel⸗ leicht auch die Unternehmungen ſelbſt oft als gewagte Speku⸗ lationen erſcheinen mochten, Auf ſolche Weiſe bereitete das Bankhaus Ladenburg den ſicheren Boden, auf welchem die wirt⸗ ſchaftliche Entwickelung zur heutigen Größe und Macht ſich ſchrittweiſe vollziehen konnte, wie es auch den Kredit in geſunde Pahnen lenkte und ganz hervorragenden Anteil daran hat, wenn ich Mannheim heute eines der geſündeſten und hochentwickeltſten Kreditweſen erfreuen mag. Der Gründer des Bankhauſes, Wolf Haium Laden⸗ burg, der am 21. Juni 1785 das Bankhaus W. H. Ladenburg H. Söhne begründete, war am 28. Januar 1766 geboren; im Alter von alſo erſt 19½ Jahren legte er den Grund zu dem weit über Baden hinaus bekannten Hauſe. Seiner Ehe mit der eus einer Mainzer Familie entſtammenden Mina Lorch ent⸗ ſproſſen 19 Kinder, von denen freilich nur fünf Söhne und vier Töchter längere Zeit am Leben blieben. Den Auſſchwung des Bankhauſes verdankte der Gründer des⸗ ſelben nicht in letzter Linie der tatkräftigen Mithilfe dreier ſeiner Söhne, die ſämtlich ſchon frühzeitig in das väterliche Ge⸗ ſchäft eintraten, an dem ſie ſpäterhin auch beteiligt wurden. Schon 1804 trat der älteſte Sohn Her mann ins Geſchäft ein, der ſeit 1816 als Teilhaber auftritt und als ſolcher bis zu ſeinem 1862 erfolgten Tode figuriert. Der zweite, bereits 1848 ge⸗ ſtorbene Sohn Heinrich trat 1821 als Teilhaber ins väterliche Geſchäft ein, während der dritte Sohn Selig mann, der ſpätere Senior des Hauſes, der begabteſte und fähigſte der drei Genannten, durch ſeine glänzenden geſchäftlichen und geſellſchaft⸗ lichen Eigenſchaften, wie durch ſeinen Wohltätigkeitsſinn gleich⸗ gegchtet, 1814 ins Geſchäft eintrat, an dem er 1823 beteiligt wurde. Vater wie Söhne ſetzten ihre beſten Kräfte ein, das Ge⸗ 8 ſchäft in die Höhe und zu dem Anſehen zu bringen, das es recht bald genoß und deſſen es ſich von Tag zu Tag mehr erfreuen konnte. Der Gründer des Geſchäfts, W. H. Ladenburg, ſtand dieſem bis 1833, fünfzig Jahre lang mit unermüdlichem Fleiße und zäheſter Ausdauer vor. Freilich blieb auch jetzt noch der Mannheimer Platz in Geld⸗ geſchäften vor Frankfurt abhängig, ſämtliche Tratten mußten den Weg über Frankfurt machen, ſodaß es nur zu begreiflich erſchien, wenn das Bankhaus Ladenburg im Jahre 1847 eine Filiale in Frankfurt a. M. errichtete, um ohne Vermittelung Frank⸗ furter Bänkbäuſer ſeine Wechſelgeſchäfte abzuwickeln. Gründer dieſer Filiale war Ludwig Ladenburg, der älteſte Sohn von Hermann Ladenburg. Später ſtand ihr Ludwigs Bruder, Emil Ladenburg vor; heute liegt die Leitung dieſer Filiale in Händen don Ernſt und Auguſt Ladenburg. Ludwig Ladenburg gründete weiterhin noch die Wiener Firma Ludwig Ladenburg; während Wilhelm Ladenburg die Firma W. Ladenburg in London gründete, in welche ſpäter guch Heinrich Ladenburg eintrat. der Londoner Firma umgeändert; heute heißi ſie bura u. Cie. In die letzte Zeit fällt die Beteiligung des Bankhauſes an einem Newhorker Geldinſtitut; es erſtand für die Firma Ladenburg, Thaemann u. Cie., in welche Adolf Ladenburg eintrat. Seniorchefs des Mannheimer Bankhauſes W. H. La⸗ benburg u. Söhne ſind der Reihe nach geweſen: Wo I Hajum Ledenbura der Gründer des Hauſes, von 1785 bis 1835 Selig⸗ mann Ladenburg von 1835 bis 1873, Karl Ladenburg von 1878 bis herte. Neben Wolf Hajum Ladenburg waren im Bank⸗ Tauſe L. tätig, wie ſchon geſagt, deſlen Söhne Hermann, Heinrich —ç— W. Laden⸗ Späterhin wurde der Name und Seligmann, während Seligmanns Senjorſchaft traten ins Geſchäft als Teilhaber ein Moritz Ladenburg, ein Sohn Her⸗ Wann.., i. J. 1846; Karl Ladenburg, der älteſte Sohn von Seligmann und heutige Senior⸗Chef, i. J. 1859; Guſtav Laden⸗ bura, der älteſte Sohn von Moritz., i. J. 1871. Bis zur Um⸗ handlung des Bankhauſes W. H. Ladenburg u. Söhne in die Süddeutſche Diskontpgeſellſchaft waren als Cheſs im Mann⸗ Haufe kätig neben dem Seniorchef, Geh. Kommerzienrat benburg, der vor nicht langer Zeit verſtorbene Stadtrat ul Ferdin and Ladenburg und der 1902 verſtorbene Guſtab Ladenburg, als weitere Teilhaber und Mitarbeiter die Vertreter der jüngſten Generation Ladendurg, Eduad, Dr. Paul und Dr. Richard Ladenburg. Von den drei am Geſchäft beteiligten Söh ſiarb der zweite Sohn Hein rich bereits 1848, ihm folgte der älteſte Sohn Hermann im Jahre 1862. Seligmann L. ſchied 1867 im Alter von 70 Jahren aus dem G dem er aber bis zu ſeinem am 25. November Tode in den regſten Beziehungen blieb. Des Bankhauſes Ladenburg u. Söhne und ſeiner Entwickelung kann nicht geda werden, ohne nicht auch des zweiten Seniorchefs des Hauſes, Seliamann Ladenburgs eingehender zu gedenken. Alle größeren Unternehmungen des Bankhauſes während der Zeit der wirtſchaftlichen Entfaltung unſerer Stadt Mannheim ſind dech vorzüglich auf ſeine Initiative zurückzuführen; mit ſeltenem Scharfblick wußte er die Zukunft eines neuen Unternehmens zu beurteilen, dem er, hatte er einmal ein günſtiges Horoſkop ge⸗ ſtellt, ſeine Unterſtützung in weitgehendſter und kulanteſter Weiſe merden ließ. Ueber Seligmann Ladenburgs Tätigkeit wie über das Bankhaus Ladenburg überhaupt, wird in der von der Stadt Mannheim herausgegebenen Geſchichte der Stadt folgendes be⸗ merkenswertes Urteil gefällt:„Mit anderen Teilhabern der Firma erwark er ſich im Handel und Gewerbe ſeiner Vaterſtadt nomentlich dadurch ein großes Verdienſt, daß er ihnen durch überalſte Kreditgewährung zu freierer Entfaltung ihrer Kräfte verhalf. Dieſe bereitwillige und großzügige Art des Bankkredits, die den Nachdruck der bankgeſchäftlichen Tätigkeit auf die Förde⸗ rung von Höndel und Induſtrie verlegte und die Kreditbewerber vornehmlich nach ihrer geſchäftlichen Intelligenz berückſichtigte, hat das Haus H. W. Ladenburg und Söhne im die vorderſte Reihe derer geſtellt, die zur Umgeſtaltung des Bankweſens nach tabdernen Grundſätzen beitrugen. Strenge Rechtlichkeit und Reellität, Nobleſſe in der Behandlung ſeiner Kundſchaft waren es, welche ihm das Vertrauen aller Kreiſe in Baden und weit über die voterländiſchen Grenzen hinaus mit Recht erwarben und den ſicheren Boden für ſeine ſukzeſſive Entwickelung bis zu ſeiner heutigen Größe bildeten. Reiche Teilnahme im öffent⸗ lichen Leben und allerlei Akte gemeinnütziger Opferwilligkeit, die ſich u. a. in bedeutenden Stiftungen betätigte, trugen dazu bei, das Anſehen der Familie als eine der erſten unſerer Stadt zu erhöhen.“ In den erſten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts tref⸗ fen wir das Bankhaus Ladenburg unter der Firma„Wechſel⸗ heus W. H Ladenburg“; im Juni 1828 verlegt es ſeine Geſchäftsräume in das Grundſtck D 3, 12, das auch heute noch der Nachfolgerin des Bankhauſes Ladenburg, der Südd. Diskonto⸗ geſellſchaft, zu Geſchäftsräumen dient. Späterhin erfolgte die Nenderung der Firma in„Bankhaus W. H. Ladenburg und den höchſten Ruf Söhne“, unter welcher Bezeichnung ſie erlangte. Als im Jahre 1836 zum erſten Male das Projekt der Erbauung einer Eiſen bahn Mannheim—Baſel auf⸗ tauchte, ſtand auch das Bankhaus W. H. Ladenburg in vorderſter Reihe der Männer, die das Projekt der Verwirklichung entgegen⸗ führen wollten. Allerdings ergriff der badiſche Staat bald ſelbſt die Initiative und baute die erſte badiſche Staatseiſenbahn. Zur gleichen Zeit bereitete ſich das Projekt einer Bahn von Ludwigs⸗ kafen nach Bexbach vor, wozu der bayriſche Staat die Konzeſſion 1838 berlieh. Das Bankhaus Ladenburg befand ſich bei den Gründern, und noch heute hat es im Verwaltungsrat der Pfälz. Eiſenbahnen Sitz und Stimme. In den vierziger Jahren fand die ſchon erwähnte Gründung der Frankfurter Filiale ſtatt; dieſe Gründung war der Ausdruck des Strebens der Mannheimer Finanzkreiſe, ſich von der Herrſchaft der Frankfurter Bankhäuſer freizumachen. S0 erklärt ſich das bedeutſame Projekt, das 1845 auftauchte, nämlich in Mann⸗ heim ſelbſt ein großes Kreditinſtitut zu ſchaffen. Der Frankfurter Hofrat Forsboom⸗Brentano trat mit Vertretern des Mannheimer Handelsſtandes, namentlich mit Friedrich Lauer ſen. und dem Bank⸗ haus W. H. Ladenburg u. Söhne in Verbindung, um mit einem Kapital von 10 Millionen Gulden eine„Mann 90 eimer Kredit⸗ und Gewerbebank“ als privates Aktienunter⸗ nehmen ins Leben zu rufen. Infolge der politiſchen Wirren jeͤner Zeit unterblieb allerdings die Ausführung dieſes weitausſchauenden Planes. Erſt 1864 wurde dieſes Projekt wieder aufgenommen und nach mehrjährigen Kämpfen einer glücklichen Löſung entgegen⸗ geführt. Eine Entſchließung des Staatsminiſteriums vom 2. April 1864 ermächtigte ein Konſortium Mannheimer und auswärtiger Firmen und Banken, unter ihnen Friedrich Reiß, Bankhaus W. H. Ladenburg u. Söhne, Bankhaus H. L. Hohenemſer u. Söhne, Köſter u.., zur Gründung einer Aktienbank in Mannheim. Wenn die Angelegenheit nicht weſentlich gefördert würde, ſo lag das vor allem an dem heftigen Widerſtand der 1864 reorganiſierten Han⸗ delskammer, die in ihrer damaligen Zuſammenſetzung die Bedeu⸗ tung eines eigenen Kreditinſtituts in Mannheim weder zu erfaſſen noch zu würdigen wußte. Der Ausbruch der Feindſeligkeiten alvi⸗ ſchen Preußen und Oeſterreich im Jahre 1866 brachte eine weitere Verſchleppung, bis ſchließlich 1869 die Handelskammer Mannheim ſelbſt auf das Projekt zurückgriff. Am 25. März. 1870 wurde die „Badiſche Bank“ in Mannheim errichtet; durch das Handels⸗ miniſterum war ihr die Befugnis zur Ausgabe von Banknoten ein⸗ geräumt worden. Gründer des Inſtituts waren vornehmlich die Bankhäuſer W. H. Ladenburg u. Söhne und H. L. Hohenemſer u. Söhne. Das Gründungskapital betrug 10%½ Millionen Gulden. Welch' dringendes Bedürfnis es geweſen iſt, den Geldbedarf Mann⸗ heims und weiterhin auch Badens von auswärtigen Geldmärkten unabhängig zu machen, bewies nicht nur die allſeitig freudig be⸗ grüßte Gründung der„Badiſchen Bank“, ſondern auch die bald darauf erfolgten Gründungen der Rheiniſchen Kreditbank, der Rheiniſchen Hypothekenbank und der Süddeutſchen Bank in Mann⸗ heim, die fämtlich auch heute noch ausſchlaggebende Bedeutung haben. Einen entſcheidenden Einfluß nahm das Bankhaus W. H. Ladenburg u. Söhne bei der Gründung der„Badiſchen Anilin⸗ u. Sodafabrik.⸗G.“, die aus der Firma„Che⸗ miſche Fabrik Dyckerhoff, Clemm u. Co. in Mannheim“ hervorging. Di eſe war 1861 von Engelhorn und Karl Clemm im Verein mit Friedrich Sonntag und Otto Dockerhoff als offene Handelsgeſell⸗ ſchaft zum Zwecke der Herſtellung von Anilin⸗ und Teerfarben ge⸗ gründet werden. Die am 6. April 1865 vollzogene Umwandlung in eine Aktiengeſellſchaft war vor allem dem Beiſtande von Selig⸗ mann Ladenburg zuzuſchreiben, der ſich auch noch in den nächſten Jahren ganz hervorragende Verdienſte um das Aufblühen der jungen Induſtrie erwarb. Vorzüglich auch bei der Verlegung des Fabriketabliſſements vom Jungbuſch, damals 7 55 5, nach Ludwigs⸗ hafen, die ſich infolge der Verſtändnisloſigkeit der ſtädtiſchen Kolle⸗ gien nötig machte. Im erſten Verwaltungsrat der neuen Aktien⸗ geſellſchaft ſaßen Bankier Seligmann Ladenburg als erſter Vor⸗ ſitzender, Kaufmann Friedrich Reiß, Privatmann Karl Fries und der nachmalige badiſche Finanzminiſter, Kreisregierungsaſſeſſor Moritz Ellſtätter. Von 1871, dem Mannheim der Jahre der Reichsgründung, vollzog ſich in tigſte Aufſchwung von Handel und Induſtrie, gſten Bankweſens be⸗ ſes W. H. Ladenburg u. fruchtbringende Epoche. 73 Seligmann itung des Geſchäfts noch heute it dieſes Hauſes eine glänze erſprießlichen Tätigkeit wird 1 Seiner ſo ſehr Ladenburg durch den Tod entriſſ übernimmt ſein Sohn, Karl Lade aller Friſche dem Aufſichtsrat der vorſteht. Nachfolgerin haus Ladenburg das 10 0 jährige 3 in einer glänzenden Veranſtaltung, idſten Vertreter von Mannheims Handel nſchung einfinden. In äußerſt an⸗ der Großherzog, der ein Ka⸗ Ladenburg, ein rühmte dis den Worten gedachte te, der Verdienſte d 2 iben S f Vordienſte Le rachte dafür den Dank örde zum Schmeichelhafte! durch den Ober⸗ imer Handels⸗ Beamten des Hauſes Deputationen iſche Verein u. ſef. bewieſen, welch' ſich das Bankhaus In Adreſſen überreichten der Mannheime bürgermeiſter Moll, die Badiſche Ban kami Produktenbörſe; überre hatten f nhörſe, der Kaufmä Unzählige Telegramme aus allen Teilen des Reiche hoher Anerkennung und welch' großen Anſehens über die Grenzen unſeres Großherzogtums hinaus erfreut. der Adreſſe der Badiſchen Banek heißt es u..: „Die Männer, in deren Hand. die Leitung des Hauſes gelegt wurde, betätigten in treuer Ueberlieferung weiten Blick und wahrhaft liberalen Geiſt. Aufſtrebenden Kräften reichten ſie ihre Hand und förderten mächtig das Emporblühen friſchen geſchäftlichen Lebens in hieſiger Stadt, deren Entwickelung Hand in Hand mit dem Wachstum Ihres Hauſes geht.“ Die Handelskammer Mannheim aber feierte die Verdienſte des Bankhauſes Ladenburg u. a. in folgenden Worten: „Wir, als berufene Vertreter des Handels⸗ und Induſtrie⸗ ſtandes, rechnen es Ihrem Hauſe hoch an, daß es, getragen von einem unerſchütterlichen, felſenfeſten Glauben an die Zukunft Mannheims zu einer Zeit, wo anderwärts der ſogenannte Unter⸗ nehmungsgeiſt bon den größten Schwierigteiten bedingt war, tüch⸗ tigen, nüchternen, ſtrebſamen Geſchäftsleuten, von denen man er⸗ warten durfte, daß ſie bei ihren Unternehmungen ſtets Mittel und Zlweck in den richtigen Grenzen halten werden, die nötigen Betriebs⸗ kapitalien in liberalſter Weiſe zur Verfügung geſtellt hat.— Da⸗ durch iſt nicht nur die materielle Entwicklung Mannheims an Sach⸗ gütern mächtig gefördert,— nein, es iſt auch ein ſehr bedeutender ſittigender Einfluß geübt worden. So wurde Mannheim der durch die Zuverläſſigkeit ſeines Handelsſtandes bewährte Platz; dieſe Tu⸗ genden, ſie haben in erſter Reihe dazu beigetragen, Maunheim zu dem zu machen, was es nach und nach in ungewohnt raſcher Folge geworden iſt.“ Hervorragender Wohltätigkeitsſinn zeichneie von jeher die Leiter des Bankhauſes Ladenburg aus; auch bei der Jahr⸗ hundertfeier zeigte ſich dieſer im beſten Lichte. Zu dauernden Er⸗ innerung an die Gründung des Bankhauſes errichteten die Chefs desſelben eine Stiftung in Höhe von 25 000 M. als Zuſtiftung zu der bereits beſtehenden Seligmann⸗Julie und Leopold Ladenburg⸗ Stiftung, die dem Mannheimer Stadtrat mit der Beſtimmung übergeben wurde, alljährlich aus den Zinſen Stiftungspreiſe vor⸗ zugsweiſe an Kaufleute zu verteilen. 5 Nochmals 20 Jahre glanzvoller Entwickelung vergingen, bis auch das Bankhaus Ladenburg der immer mehr um ſich greifenden Konzentration im Bankgewerbe weichen mußte. Unter Mitwirkung der Diskontogeſellſchaft Berkin wurde am 25. Januar 1905 die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft.G. in Mann⸗ heim gegründet, in deren Aufſichtsrat als Vorſitzender der ſeitherige Seniorchef des Hauſes W. H. Ladenburg u. Söhne, Geh, Kommer⸗ zienrat Karl Ladenburg, eintrat. Das Stammkapital bei der Gründung betrug 20 Mill. Mark, das von den ſeitherigen Fnhabern der Firma W. H. Ladenburg u. Söhne und von der Diskontogeſelk⸗ ſchaft Berlin übernommen wurde, mit der eine Intereſſengemein⸗ ſchaft hergeſtellt ward. Die neugegründete Bank beteiligte ſich bei dem Bankhaus G. Ladenburg in Frankfurt a. M. kommanditariſch, Kraft Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 19. März 1906 wurde das Aktjenkapital auf 25 Mill. Mark erhöht, behufs U1eber⸗ nahme der Kommanditgeſellſchaft Weil u. Benjamin in Mannheim. Im Jahre 1907 fand eine abermalige Erhöhung des Aktienkapitals auf 35 Mill. Mark ſtatt, infolge der Ausdehnung des Geſchäfts unß der Errichtung von Filialen in Freiburg, Lahr, Heidelberg und Pforzheim. Beſteht auch das alte Bankhaus W. H. Ladenburg u. Söhne in der Süddeutſchen Discontogeſellſchaft weiter, als ſelbſtändige Privatbank hat es aufgehört zu exiſtieren. Mit ihm iſt eine der wenigen Privatbanken aus dem Bankweſen ausgeſchieden, die ihr Beſtehen bis ins 18. Jahrhundert zurückführen. Nur noch das 7 Jahre ſpäter(1792) gegründete Bankhaus H. L. Hohenemſer u. Söhne beſteht noch heute. In der Geſchichte des Kredit⸗ und Geld⸗ weſens werden die Verdienſte des Bankhauſes Ladenburg unaus⸗ löſchlich verzeichnet ſtehen. Sie hat an dieſes Haus dafür den Dank abzutragen, daß es erſt die Bahn brach für die Größe des heu⸗ tigen Handels und heutigen Induſtrie, wie es der glänzenden Ent⸗ wickelung des Mannheimer Bankweſens die Wege ebnete. ** 1. Wie wir lören, findet die Feier des 80. Geburtstages des Geh. Kommerzienrates Karl Ladenburg nur im engſten Familienkreiſe im Heidelberger Schloßhotel ſtatt. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 18. Juni 1907. die Mann GROSSE GaRTENAAU AussTellune s INregRArioNate KRUdsr- ugd Programm: Mittwoch, 19. Juni: 5 Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachmittags: I. Ital. Philh. Blasorcheſter„Prinz Piemont“.(Dirigent: Maeſtro Luigi della Guardig.) Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: —11 Uhr abends: I. Ital. Philh. Blasorcheſter„Prinz Pie⸗ mont“ aus Rom.(Dirigent: Maeſtro Luigi della Guardia). VBeleuchtung: 9½ꝗ—10% Uhr abends: Konturenbeleuchtung des Waffer⸗ turms und Scheinwerfer. 55 10 1 Uhr abends: Leuchtfontäne. 4. Seite.„„ General⸗Aunzeiger.(Ubendolatt.) Weannhetm, 18, Jum. Sonder⸗Ausſtellungen: Wochen⸗Ausſtellung(heute Schluß). Eintrittspreiſe: Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder 50 Pfs Kongreſſe: Südweſtdeutſche. Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft(bis 20. Junt). Verein deutſcher Zeitungsverleger. **** Von der botaniſch⸗wiſſenſchaftlichen Ausſtellung. Am letzten Sonntag fand die erſte Führung durch die botaniſch⸗ wiſſenſchaftliche Ausſtellung durch Herrn Hauptkehrer Friedrich Zimmermann⸗Mannheim ſtatt. Die Beteiligung war eine ſehr ſtarke. Namentlich hatten ſich viele Damen eingefunden, Alle Teilnehmer folgten dem Rundgang mit großem Intereſſe. Es machte ſich ſehr unliebſam bemerkbar, daß die Halle keine Ventilation hat, Es ſollte vor Eintritt der heißen Fahreszeit unbedingt für eine gründliche Lüftung geſorgt werden, da es ſonſt unmöglich ſein wird, lich daſelbſt aufzuhalten. Die zweite Führung findet Mittwoch, den 19, Jun, von 4 bis 5 Uhr ſtatt; die Teilnehmer ſammeln ſich unten in der Halle. Mannheims Straßen⸗ und Nebenbahnen. II. Rechnungsergebnis: Betriebseinnahmen Mark 2247 819, Betriebsausgaben— zuzüglich früher gebuchter 1807 M. Feuerverſicherungsprämie ſowie des auf Jahresſchluß ſich er⸗ ebenden Minderwerts an⸗Materialien und ohne Verzinſung des nlagekapitals— M. 1 621 479, Betriebsüberſchuüß M. 626 340. Derſelbe wurde verwendet: 1. Einlage in den Erneuerungsfonds nach Sonderaufſtellung M. 316 956, 2. Verzinſung des Anlage⸗ kapftals M. 274 360, 3. Amortiſatſon des Anlagekapitals— an M. 85 218 abſchläglich M. 35 024. Die bis 31. Dezember 1906 auf⸗ gewendeten Anlagewerte ſind: a, Straßenbahnnetz Mark 7 250 484, b) Linie nach Käfertal M. 279 854, Linie nach Feuden⸗ heim— Flußkabel— M. 5984. Der Erneuerungsfoand, det durch Abſchrelbung gebildet wird, ſtand Ende 1905 auf M. 899 574. Demſelben ſind im Berichtsjahr 12037 M. enknommen und auf Jahresſchluß 316956 M. zugewieſen worden. Auf 31. Dezember 1906 belief ſich der Erneuerungsfond— einſchließlich der Rücklagen der Stadtgemeinde Ludwigshafen für die zum Be⸗ trſeh in Ludwigshafen bereitzuſtellenden Motorwagen mit Mark 59 729— auf 1 204 493 M. Der Betriebsgwinn— Reinge⸗ winn, Verzinſung und Tilgung des Anlagekapitals— belief ſich im Durchſchnitt der Jahre 1909/06 auf 344909 M. Dieſe Rente zu 5 Prozent kapftaliſterk, glbt einen Vermögenswert für die Stast bon 6 898 180 M. B. Nebenbahnen. 1. Ban. Für die Nebenbahn Käfertal-Wallſtadt-Hede desheim ſind vom Bürgerausſchuß am 12. Juni die Mittel im Betrag von 400 000 Mark zur Bauausführung bewilligt wor⸗ ben. Mit dem Bau konnte jedoch im Betrichtsjähr noch nicht begonnen werden, da die Grunderwerbsverhandlungen erhebliche Zeit in Anſpruch nahmen. Die prejektierte Nebenbahnlinie Mannheim—Schriesheim konnte infolge des bereits im borjährigen Bericht genannten Grundes nicht weiter gefördert werden. Für die elektriſche Kleinbahn Mannheim⸗ Juddwigshafen-Dürkheim iſt die Ausarbeitung des Projekts für eine Unterführung unter den Gleiſen der Pfälziſchen Eiſenbahn bei leichzeitiger Hebung dieſer Gleiſe um etwa 2 Meter begonnen worden; die Fertigſtellung dieſes Projekts, auf Grund en die Konzeſfionsverhandlungen neu aufgenommen werden ſollen, fällt ins Jahr 1907. 1 2. Betrieb. Mannheim-Jeudenheim. Ende des Berichtsjahres waär der Perſonalſtand: 1 Verſwaltungs⸗, 19 Betriebsbeamte und 3 Arbeiter. Auf der 45 Kilometer langen Strecke wurden 113 799 Maſchinen⸗ bezw, Zugs⸗ und 473099 Wagenkilometer gefahren. Die Zahl der beförderten Perſonen belief ſich guf 1134049. Be⸗ kriebs⸗Einnahmen 120 470.⸗ Ausgaben 79230., Ueber⸗ 1170 41240 M. Die letztere wurde zur weiteren Tilgung der Ankaufsſumme verwendet. Dieſe betrug hiernach noch M. 328 876. Der Betriebskosffiztent verminderte ſich von 73,72 auf 66,77 Prozent. An Fahrkartenſtempel wurde vom 1. Auguſt ab für Rechnung des Reichs 554 M. vereinnahmt. * Von der bronzenen Jubiläumsmebaille, die in der Jubi⸗ läumsfeſtwoche zu Beginn dieſes Monats dem Verkauf übergeben wörden iſt, iſt bereits der weitaus größte Teil der in beſchränkter Hahl geprügter Auflage verkauft, ſodaß nur noch ein verhältnis⸗ iläßig kleiner Vorrat vorhanden iſt. Es dürfte ſich daher em⸗ pfehlen, daß diejenigen, die noch auf die Jubiläumsmedaille Leflektieren, alsbald eine ſolche zu erlangen ſuchen. Der Preis der Medallle beträgt 12 Mark bezw. mit Etui 12,50 M. und iſt bei mehreren hieſigen Juwelieren zu beziehen. Die Tagung des Schwurgerichts beglunt am 1. Julf. Zum Porſitzenden iſt Landgerichtsrat Or. Hummel, zu deſſen Stell⸗ bertketer Landgerichtsrat Reiff ernannt. Volksheilſtütten In Deutſchland beſtehen 87 Volksheil⸗ ſtätten mit 8422 Botten und 88 Prſvatheilſtätten mit 2118 Betten, Im Bau ſind weitere 11 Volksheilſtätten mit 800 Betten. Jerner beſtehen an Heilſtölten für Kinder mit ausgeſprochener Tuberkuloſe 17 Anſtglten(680 Betten) und für fkrophulbſe Kinder 67 Anſtalten (6092 Betten) Im Laufe weniger Jahre wurden 117 Auskunfts⸗ und Fürſorgeſtellen errichtet. Dazu kommen noch 67 Walderholungs⸗ ſtätten und 2 ländliche Kolonien. * Der Badiſche Obſtbauverein iſt von 3986 auf 5514 Mit⸗ glieder in 18 Vereinen angewachſen. Auf der Hauptverſammmlung 3it Heidelberg wurde mitgeteilt, die Ausſichten auf einen günſtigen Ertrag ſeien für dieſes Jahr ganz dahin. Man müſſe mit einer szemlich guten bis mittelguten Ernte rechnen, iwas indes die Mit⸗ glieder an dem vorgeſteckten Ziele rüſtigen Weiterarbeitens nicht behindern dülrfe. Der Verein entfaltete auch im letzten Jahre eine ſegensreiche Tätigkett. Er betrachtet als Hauptaufgabe die Abhal⸗ zung von Obſtbaukurſen. Landtagsabg. Geppert gab die Einnahme der Opſtgentralvermiktlungsſtelle mit 1 008 000 Mark bekannt. VNandwirtſchaftsinſpektor Bach⸗Emmendingen wurde zum Präftden⸗ en des Vereins wiedergewählt. Der Gemeinnützige Verein Jungbuſch⸗Neckarſpitze hielt, 1 ſchreibt man uns, am vergangenen Dienstag im Lokal der Wiriſchaft„Zu den drel Sternen“, Schanzenſtraße 18, ſeine ſech e ordentliche Generalverſammlung ab. Der Deſuch war zahlreteh, hätke ſedoch in Anbetracht der wichtigen Tagesordnuo noch beſſer ſein dürfen. aber leider glaubt eine große Anzahl der Mitglieder, mit dem Zahlen der Jahresbei⸗ träge vollauf ihrer Pflicht vollauf genügt zu haben. Ein Vor⸗ ag über die neue Vermögensſtener vom Vereinsſyndi⸗ ku Herrn Dr. Seelig in Ausſicht genommen, mußte in Anbe⸗ tracht der großen Tagesordnung für die am 19. Juni ſtattfin⸗ dende Verſammlung zurückgeſtellt werden. Nach dem vom erſten Aeſihenden erſtatteten Jahresbericht war der Zuwachs an neuen Miigliedern ein erfceulſcher, das Intereſſe der Mitglieder an den Vereinsbeſtrebungen flau, doch hofft der Refexent, daß das kemmende Jahr mehr Leben in den Verein bringen wird. Der Kaſſenbericht wies bei einem Beſtand von 275 Mitgliedern an Einnahmen 317.57., an Ausgaben 227.16 M. nach. Es bleibt ſonach ein Kaſſenbeſtand von 90.89 M. Als erſter Vorſitzender wurde Herr K. Voegtle faſt einſtimmig wiedergewählt, des⸗ leichen Herr M. Köhler als Kaſſier und Herr W. Walter z6 Bei der ſolgenden Wahl der Beiſitzer den die früheren Vorſtandsmitglieder, Herren T. Hufen, Huber, A. Krumem als wiedergewählt, und die Herren Wunder und Ad. Jungmann als neugewählt aus der Urne hervor, letzterer auf ein Jahr für den von hier verzogenen Herrn Manger. Ein weiterer Punkt wurde wegen vorgerückter Zeit auf die demnächſt ſtattfindende Vereinsverſammlung zurück⸗ geſtellt. * Der Verein ehemaliger 111er hielt am letzten Sonntaa im oberen Saale des Eichbaum einen FJamilienabend ab, welcher den Saal derart anfüllte, daß ſich mancher mit einem Stehplatz begnügen mußte. Nach einigen Muſikſtücken begrüßte der erſte Vorſitzende, Herr Louis Dürr, die Anweſenden, be⸗ ſenders Herrn Direktor Dr. Blu m, dankte fülr den zahlreichen Beſuch und forderte auch die Frauen auf ihre Männer zum regelmäßigen Beſuch der Verſammlungen anzuhalten. Hierauf folgte das Theaterſtüſck„Ein Kaffeeklatſch“, aufgeführt von den Damen Greuenbülder, Gretha, Liſg und Kätchen Bräu⸗ nig, Kirſch, Friedel, Kaltreuther und Eliſe Gdel⸗ nianmn, welches flott geſpielt wurde und allgemeinen Applaus herborrief. Alsdann ergriff Herr Direktor Dr. Blum das Wort, dankte nochmals für den ſchönen Beſuch, ſprach allen denen, die ſich ſo bereltwillig in den Dienſt des Vereins ſtellten den Dank aus, hob beſonders die Verdienſte des 1. Vorſitzenden her⸗ vor und ſchloß ſeine trefflichen Ausfüührungen mit einem Hoch duf den Verein und deſſen Vorſttzenden, Herrn Louis Dürr. Der nun folgende Schwank in einem Akt„Der Blitzableiter“ urde von den Kameraden Karl Metzger, Emil Deuchle und den Damen Liſa Bräunig und Eliſe Kirſch ſo flott ge⸗ ſpielt, daß ſich die Mitwirenden nach Beendigung des Stückes wiederholt auf der Bühne zeigen mußten. Ein Violinſolo mit Klapierbegleitung, vorgetragen bont den Herren Hannemann und Schönberger, wurde mit ſtürmiſchem Beifall. gufge⸗ nommen. Die„Hochdeutſchen Nädersmädle“, vorgetragen von Fräulein Kaltreuther, Eliſe Gauger und Karl Meß⸗ ger. fanden ebenfalls ſtürmiſchen Beifall. Mit einer Blumen⸗ berloſung endete die in jeder Bezlehung gut verlaufene Unterhal⸗ tung. Den muſikaliſchen Teil hatten die Herren Neu hen, Hannemann und Schönberger in bereitwilligſter Weiſe übernammen, * Ein weiteres Tarifkurioſum, ſvelches, wie ſo viele andere, recht eigentümlich klingt, unſerem Darmſtädter a⸗Korreſponden⸗ ten aber von einem berträuenswürdigen Beamten mitgeteilt würde, beſteht auf der Strecke Darmſtadt⸗Be sheim⸗Weinheim⸗Waldmtichel⸗ bach, Danach koſtet eine in Bensheim nach Unter⸗Waldmichelgalh gelöſte Fahrkarte vierter Klaſſe achtzig Pfennige. Will man äber zurück fahren, ſo koſtet die Fahrkarte für die gleiche Skrecke und Klaſſe von Unter⸗Waldmichelbach nach Bensheim 50 Pfg. niehr, alſo M..30. Wie dies möglich iſt, weiß ſich der gewöhnliche Sterblich⸗ nicht zu erklären. Tatſache iſt aber, daß auf eine Reklamation der dortigen Beamten an die Eiſonbahndirektion der kurze Beſcheid kam, daß an dem amtlichen Tarif, der die Fahrt von Waldmichelbach nach Bensheim auf M..30 feſtſetze, nichts zu ändern ſei. Die Eingeweih⸗ len, welche dieſe Strecke fahren, werden ſich ja jetzt eine Rückfahr⸗ karte nehmen, der Neuling muß aber den Mehrpreis zahlen. * Der Metzgerboykott beendet. Das Geiverkſchaftskartell hat den Bohkott im Metzgergewerbe aufgehoben, obwohl, wie die „Volksſt.“ bemerkt, das Landgericht die Berechtigung des Bohkotts änerkaunt und die Schadenerſatzklage der bohkottierten Metzger⸗ meiſter durch Urteil zurückgewieſen habe. Das Gebwerkſchaftskartell erächte die Lektion, welche die organiſterte Arbeiterſchaft den nicht⸗ bewilligenden Metzgermeiſtern durch den Bohykott habe zuteil werden laſſen, vorläufig für ausreichend. Das Kartell wolle gleichzeitig durch Aufheben des Bohkotts dokumentieren, daß es ihm nicht darauf ankomme, rein böswilliger Weiſe Geſchäftsleule zu ruinieren. * Eine ſchwere Meſſerſtecherei ſpielte ſich geſtern abend in der unkeren Jungbuſchſtraße ab. Der bei Metzgermeiſter Hafner be⸗ ſchäftigte 23 Jahre akte Metzgerburſche Jofef Kalt aus Haide Amts Waldshut) geriet in einer Stehbierhalle bermutlich mit Schiffern in Disput, der auf der Straße in Tätlichkeiten ausartete. Auf der Straße erhielt der Metzgerburſche zwei Stiche, von denen der eine lebensgefährlich iſt. Der Täter ging nach der Tat flüchtig und der Geſtochene ſoll nicht in der Lage ſein, denſelben näher be⸗ zeichnen zu könken. Der Verletzte begab ſich in ſeine Wohnung, der gerufene Arzt ordnete ſedoch wegen der Gefährlichkeit der Ver⸗ letzung die ſofortige Ueberführung ins Krankenhaus an. »Entlaſſung aus der Feſtungshaft. Redakteur Emil Hauth don der„Volksſtimme wird, wie das Blatt mitteilt, am morgigen Mittwoch aus dem Feſtungsgefängnis zu Köln eutlaſſen, nachdem er die im Dezember v. Is. vom Kriegsgericht der 28. Diviſton wegen Fahnenflucht, verübt durch Nichtgeſtellung zum Militärdienſt im Jahre 1893, über ihn verhängte fieben⸗ utbnalkige Freiheitsſtrafe verhüßt hat. Er brachte in⸗ ſoige nicht ungefährlicher Erkrankung den größten Teil der Haft im Lazarett zu. Ueber das weitere Schickſal Haulhs— ob er nun zur Entlaſſung kommt oder zur Ableiſtung der zweijährigen zurückbehalten wird— ſteht zur Zeit beſtimmtes nicht eſt. * Aus Ludwigshafen. Die Poligei nahm heute Nacht im Hafengebiet eine Razzi vor und nahm 9 obdachkoſe Perſonen feſt, darunter zwei Individuen, welche der Staatsanwalt ſchon ſeit langem ſehnlichſt zu ſprechen wünſcht, wegen verſchiedener ſchwerer Sachen, welche von ihnen„gedreht“ wurden. Polizeibericht vom 18, Juni. (Schluß.) 1 ufälle. Vor dem Hauſe k1 1. 14 lief geſtern vormittag eine Fajährige ledige Arbeiterin ſo gegen einen in der Fahrt be⸗ findlichen Straßenbahuwagen der Jungbuſchlinie, daß ſie rück⸗ wärts zu Boden geworfen und am Hinterkopf erheblich verletzt wurde.— Einem Packmeiſter von hier ſprang geſtern Abend das Jahre alte Söhnchen eines hieſigen Kaufmanns auf der Rheinauſtraße bor das Fahrrad. Das Kind wurde umgeworfen und verbetzt. Fahrraddiebſtähle. Von noch unbekannten Tätern wurden in letzter Zeit hier eine große Anzahl Fahrräder entwen⸗ det, u. a. auch am 15, l. Mts. vormittags vor dem Hauptpoſtamt ein„Sturmrad“ mit gelben Felgen und hieſiger Pol.⸗Nr. 586; am gleichen Tage nachmittags vor dem Prinz Wilhemſtr. 23 gelegenen Hauſe ein„Triumphrad“ mit hieſiger Pol.⸗Nr. 23 394; am 17. l. Mts. im Wirtſchaftshof J 1. 8 ein„Hähnel⸗ tad“, Fabr.⸗Nr. 57.756, hieſige Pol.⸗Nr. 20 092, auf den Kork⸗ griffen ſteht das Wort„Phänomen“; am 17. ds. Mts. mittags eug dem Hauſe Rheindammſtraße 6 ein ülteres Sturmrad niit der hieſigen Pol.⸗Nr. 23363. Auf die Wfederbeibringung des an erſten Stelle genannten Rades iſt eine Bekohnung von 10 Mark ausgeſetzt. 5 „Verloren ging geſtern auf dem Wege von der Rhein⸗ krücke nach der Stephanienprommenade eine kleine goldene Damenuhr, auf deren Rülckendeckel Blumenverzie⸗ tungen in Emaillefarben angebracht ſind. Der Bügelring kehlt. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. * 5 haftet wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlüngen.„ 4572 Aus dem Grossherzogtum. Friedrichsfeld, 17. Juni. Wegen ſchwerer Körperverletzung wurde ein hier beſchäftigter lediger Taͤg⸗ löhner aus Böhmen verhaftet und ins Amtsgefüngnis Schwetzingen eingeljeferk. Der Verhaftete hat einem Arbeits⸗ kollegen im Streite mit dem Meſſer einen Stich hinters Ohr beigebracht und zwar mit ſolcher Wucht, daß das Meſſet abgebrochen und die Spitze im Kopfe ſtecken geblieben iſt. * Ketſch, 17. Juni. Am Sonntag fand hier unter Zzahl⸗ reicher Beteiligung von Nah und Fern die Einwelhung des Kriegerdenkmals ſtatt. Ein Fackelzug eröffnete am Samsta die FFeſtlichkeiten, Der Sonntag brachte Tagreveille, Feſtgokkesdienf und Feſteſſen, an zvelch letzterem auch Herr Oberſtleutnant§e Uſch ols eter des Präſidlums des Mflitärvereinsverbandes teil m. n g, aß dem eine große Anzahl Vereine teil nahm, nach dem Feſtplah, wo Hert Pfarrer Diebold alle herglich willkommen hieß, inlsbeſondere Herrn Oberſtleutnant Heuſch und den Vertreter der Gr⸗ Regie⸗ rung, Herrn Oberamtmann Dr. Baur. Herr Oberſtleutnant Heuſch übergab das Denkmal und ſchloß mit einem Hurra auf den Großherzog. Nach weiteren Anſprachen und dem Vorkrag eines Feſtprolog hielt Herr Pröfeſſor Linder⸗Schwetzingen die Feſt⸗ rede, die er in ein Hoch auf das Vaterland ausklingen ließ. Mit der Niederlegung von Kränzen un deinem Liedvortrag ſchloß die Feier Die Vereine marſchterten alsdann an der Feſttribüne vorbei zum Feſtplatz im Garten vor dem Gaſthaus zum„Enderle“ Ein Feſt⸗ ball beſchloß den Tag. Heute nachmittag war Volksbeluſtigung auf dem Feſtplatz. Das Denkmal hat am Ortseingange von Schwetzingen her Aufſtellung gefunden im Garten vor dem Hauſe des Hertn Lang, der den Platz unentgeltlich zur Verfügunz ſtellte. Es iſt elos Meter hoch. Auf breitem Sockel erhebt ſich ein obeliskähttlicher Oberbau, der von einer Krone abgeſchloſſen wird. Waffen⸗Allegs⸗ kien, links und rechts ein Löpenkoßf, die Inſcheiften:„In Treue feſt!“„Die daukbare Gemeinde ihren Kämpfern,“ die Jähreszahlen 1879/71 und das eiſerne Kreuz, umgeben von Gichenlaub, ſchmücken in ſinureicher Anordnung den Stein. Am Sockel ſind in Goldſchriſt die Ramen der Kämpfer eingegraben, während am unterſten Teile die Zeile„Errichtet unter Bürgermeiſter Rohr 1907“ den Sockel verziert. Die Koſten betragen etwa 1100 M. und wurden durch freiwillige Spenden aufgebracht. * Müllhei m, 15. Juni. In unſerer Gegend ſteht die Ernte der Kirſchen bis in 8 oder 14 Tagen zu erwarten. Das Erträgnis iſt ſehr gering, wie es denn überhaupt dieſes Jahr an einer auch fur in einigermaßen befriedigenden Obſterte fehlen bird. Weder Stein⸗ noch Kernobſt gibt es viel. Die Baume ſind bon Raupen zerfreſſen, daß man meinen könnte, das ſchwerſte Hagelpvetter ſei über ſie gegangen. Auch die Reben laſſen viel zu wünſchen übrig. Die Samenanſätze find gering und die Ge⸗ fehren der Blattfallkrankheit erfordern raſches und energlſches Einſchreiten. 'alz. Heſſen und Umgebung. 5 0 a 1 och, 15. Juni. In der Nähe des Friedhoſes fanden Arbeiter beim Abführen eines Ackers zirka 15 zumteil noch gut erhaltene, aus Ton gebrannte unregelmäßige Kugeln von 10 318 15 Zenlimeter Durchmeſſer. Durch die Mitte zieht ein Loch mit elitem Turchmeſſer von etwa 1 Zentimeter. Der inteveſſante Jund lag nahe beiſammen in geringer Tiefe. In ſeiner Ge⸗ ſellſchaft befauden ſich Stücke von römiſchen Ziegeln und Scherben bon dickwandigen, unglaſterten und am Rauchſeuer gebrannten Urnen, ſo daß auf eine längſt vergangene Zeit geſchloſſen werden kann, Ad; demſelben Acker wurden vor Jahren 2 ähnliche Lugeln gefunden und in das Muſbdum zu Speyer abgeliefert. Der Zweck der Kugeln iſt noch nicht genügend aufgeklärt. Da ähnliche Funde in den Pfahlbauten an den Schweizeriſchen Seen gemacht wurden, ſo hält man die Kugeln vielfach als Nezebe⸗ ſchrerer. Viele Geſchichtsforſcher halten ſie für Zettelträger mit denen man bein. Weben das Garn ſtraff angezogen hatte. Herrenalb, 12. Juni. Prinz Paribatta, Prinz bübraſats und Prinz Sommot von Siam, welche zurzeit in zaben⸗Baden weilen, trafen heute Mittag mit dem Automobil in Ner Verte nahm, Nächmittags bewegte ſich ein ſtattlicher Ze S 55 und ſtiegen im Hotel Bellebue ab. Sport. Kaiſerpreisrennen. Die genaue Klaſſifikation der Wagen, die alle vier Runden beendet haben, wird jetzt vom Kafſerlichen Aukomobilkluh ofiziell bekannt gegeben. Danach ergibt 64 folgendes Bild: 1. Fiat Cahrer: Nazzarb) 5 St. 34 Min. 28½ Sek.; 2. Pipe(Hautvaſt) 5: 3912s3 3. Opel(Joerns) 5239:51; 4. Opel(Michel):4976%; 5. Jiat(Wagner):5054/; 6. Fiat(Laueja):5173¼ß 7. Iſotta⸗ Fraſchini(Minoia) 5251:16¼ 8. Itala(Fournier) 5758:30¼ 9. Mereedes(Otto Salzer):5784½; 10. Jtala(Cagno) 7551 11. Eiſenach(Schmidt) 613:32½; 12. Martini(Beukler) 61712%/ 13. Dietrich ougter) 68:17; 14. Mercedes(Jenatzy) 6282565/ 15. Martini(Beck):2015¼; 16. Itala(Fabry):28:695½ 17. Bian 10. Pate Gat 1 A. 5 615(Willt Salzer):85:84% 9. Dürkop elerich):46:47¾; 20. G ⸗Brilli 25628ʃ˙ 21. Protos(Adelberger) 7·13740.—— Siegreiche Herrenreiter. An der Spitze der ſtegreichen Herren⸗ reiter in Deutſchland ſteht nach der letzten Zufammenſtellung det „Sportwelt“ gegenwärtig der junge Frankfurter Herrenreiter Or⸗ Fr. Rieſe, der es bei 47 Ritten auf 17 Siege und 12 zweite Plätze brachte. Die gleiche Zahl Siege und 7 zweite Plätze hat Herr; v. Wallenberg aufzuweiſen, der insgeſamt 37 Mal in den Sattel ſtieg. Leutnant Braune, der in der nächſten Zeit der Rennbahn fernbleiben will, wurde bei 54 Ritten 16 Mal Erſter und 13 Mal Zweiter. Der kürzlich zu den Chevauxlegers verſetzte baher. Herrenreiter Leutnant Fürſt Wrede brachte 18 Siege und 14 güweite Plätze auf ſein Konto. Dann kommen zunächſt Herr M. Lücke— er errang am Donnerstag in Karlshorſt auf Lingpeter den 300. Sieg in ſeiner 1897 begonnenen Laufbahn— mit 12 erſten und 9 zweiten Plätzen und Leutnant v. Keller, der Sieger der diesjährigen Hoppegartener„Armee“, der ſich 9 Mal als Erſter und 6 Mal als zweiter plazierte. ..K. Autemobilſport. Der Kaiſer ſoll gelegentlich einer internen Beſprechung mit den Ausſchußmitgliedern des Kaſſerl. Automobilklubs in Homburg kurz nach der Beendigung des Tau⸗ Rusrennens den Vorſchlag gemacht haben, eine etwa 50 Kilometer lange Automobilrennbahn im Taunus oder in der Lüneburger Heide zu errichten. Der Kaiſerliche Automobilklub wird dieſe Anregung des Kaiſers vor allem auch in Berückſichtigung der finanziellen Seiten, einer Prüfung unterziehen, und dann dem Kaiſer ſofort Bericht erſtatten.— Das Kaſſerpreisrennen wird uller Vorausſicht nach alljährlich im Mai zum Austrag gelangen doch will Regſerungspräſident von Meiſter zuerſt Ermittelungen anſtellen, wie ſich hie Bevölkerung zu den alljährlich ſtattfindenden Automobilrennen ſtellen würde.—— Theater, Runſt ung Wiſſenſchan. Rudolf Herzog's„Condpttieri“ begingen am letzten Samskag am„Neuen Theater“ in Berlin das Jubiläum der 100. Auffüßrung, Das Publikum bereltete dem andeſenden Dichter kebhafte Ovationen. 5 S0 5 Begleitung des Pripatſekretärs des Könſgs bon Siam hier ein 5 Mernkeim, 18. Juni. 0 General⸗Anzeiger.(Abendblatt) 5. Seite. Arthur Nikiſch wird jetzt als Kandidat für die Hofoperndirek⸗ non in Wien genannt. Ein Ehrengehalt für Karl Kindermann. Der Senat von Lübeck hat dem plattdeutſchen Dialektdichter Karl Ki ndermann aus Anlaß ſeines 50jährigen Bürgerjubilaums ein jährliches Ehrenge'halt verliehen. 1 Von Tag zu Tag. — Seine Geliebte ermordet. del(Rheinpfalz) ermordete der Wochen Witwer iſt, ſeine Gelieb 4 er ihr den Hals durchſchnitt. 1 8 Vom Turm abgeſtürzt. Heute vormittag 11½ Uhr ſtürzten zwei Dachdecker von dem Turm des alten Reußenſchloſſes im Greiz. Beide eriltten ſchwere Verletzungen. — Typhuserkrankungen. Eine ganze Anzahl Mann⸗ ſchaften des 161. Regiments in Trier wurden an Typhus erkrankt ine Garniſenlazarett überführt. Generalarzt Dr. Ott iſt aus Roblenz eingetroffen. — Der König und die Königin von Dänemark rafen heute früh mit Gefolge von Paris in Hamburg ein. Vormittags erfolgt die Beſichtigung der Stabt. Abends um 8 Uyr 45 Min. gedenken die Majeſtäten nach Kopenhagen abzu⸗ Abrle n. 4 Der K ahgereiſt. — Der Schriftſteller⸗ und Journaliſtentag wurde heute in Dresden geſchloſſen. Als Vorort wurde Berlin toiebergewäblt. Hierauf wurde noch eine energiſche Reſolution gegen den Waſchzettel⸗Unfug gefaßt. — Bei einem Rettungsberſuſch ertrunken. Aus Koblerg wird berichtet: Heute vormittag ertrank bei dem Perſuche, das in den Rhein gefallene Töchterchen des Kapitäns eines zu Berg fahrenden Dampfers zu retten, der Steuermann mit ſamt dem Kind. Tot aufgefunden wurden heute früh bei Kilometer⸗ ſtation 72,4 auf der Strecke Berlin⸗Stendal, unweit des Bahn⸗ hofes Rathenow, zwei dem Arbeiterſtande angehörende Männer. Dieſelben baben ſich anſcheinend in ſelbſtmörderiſcher Abſicht pom Zuge aus der Richtung von Berlin überfahren laſſen. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. — Selbſtmord durch Erſchießen verübte geſtern ebend der Weingutsbeſitzer Serr aus Rohd bei Lanbau(Rhein⸗ Gegen Serr ſollte heute vor der Landauer Strafkam⸗ e In Hayna bei Kan⸗ Landwirt Weidel, der ſeit drei te, die Dienſtmagd Horn, indem Weidel iſt geſtändig. önig von Siam iſt heute morgen nach Paris pialz). zuer wegen Weinfälſchung verhandelt werden. — Die empörten Steuerzahler. Nach Meldung aus Noumea herrſcht auf der Inſel Haiti wegen der eingeführten hohen Stevern faſt ein Aufruhr. Ein Bürgermeiſter als Erpreſſer. Bürger⸗ meiſter Schmidt in San Francisco, der überwieſen wurde, von franzöſiſchen Gaſtwirten Geld erpreßt zu haben, iſt von ſeinem Amt enthoben worden. Badiſche Landwirtſchaftskammer. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 18. Juni. Heute morgen kurz nach 10 Uhr begannen im Sitzungs⸗ faal des Miniſteriums des Innern die Verhandlungen der badiſchen Landwirtſchaftskammer, die zur erſten konſtitnierenden Sitzung 4 zuſammentrat. ſtein, der durch Krankheit am Er fämtliche Mitglieder erſchienen. Geh. Oberregierungsrat Nebe ſeröffnet die erſte Sitzung mit folgender Anſprache: Der Miniſter des Innern hak mich mit der Vorſtandswahl beauftragt und deshalb habe ich bis zur Feſtſtellung des Vorſtandes den Vorſitz übernommen. Ich begrüße die Erſchienenen auf das Herzlichſte und hoffe, daß alle die Erwartungen, die an die neue Inſtitution ge⸗ knüpft werden, im vollen Maße in Erfüllung gehen und daß reicher Segen für die heimiſche Land⸗ und Forſtwirtſchaft er⸗ wachſen möge. Das Mitglied Prinz Alfred zu Löwenſtein iſt eider durch eine Operation verhindert, doch befindet ſich der⸗ ſelbe auf dem Wege der Beſſerung. Miniſter von Bodman: 5 Geſtatten Sie auch mir einige Worte der Begrüßung. Ich möchte Sie zunächſt in meiner Eigenſchaft als Hausherr in dieſen Räumen willkommen heißen. Wir haben geglaubt Sie hierher einzuberufen, künftig werden Sie ſelbſt den Ort Ihrer Verſammlung zu beſtimmen haben. Auch ich möchte dem ſchmerzlichen Bedauern Ausdruck verleihen, daß S. Durch⸗ laucht Prinz Löwenſtein durch Krankheit verhindert iſt, hier zu erſcheinen. Zu aller Freude iſt die Kunde hierher gelangt, daß ſein Befinden ſich erheblich gebeſſert hat. Ich möchte ſo⸗ dann namens der Regierung meiner Freude über das Er⸗ eignis Ausdruck verleihen, welches uns heute zuſammenführt. Zum erſten Male tagt die Landwirtſchaftskammer— von Einzelnen zunächſt angeregt, von Vielen verlangt und aller⸗ ſeits begehrt war ſie inmitten unſerer Volksvertretung der Gegenſtand tiefgehender Meinungsverſchiedenheiten über die Art ihrer Ausgeſtaltung, ſo daß es vor Jahresfriſt noch frag⸗ lich erſchien, ob ſie zuſtande kommen würde. Heute ſteht ſie als fertige Perſönlichkeit im öffentlichen Leben und wie die derſchiedenen Stände, ſo hat jetzt auch die Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft eine Vertretung, die zur ſelbſtändigen Wahrung ihrer Intereſſen berufen iſt. Es iſt ein langer Weg der hier⸗ her geführt durch die verſchiedenen Phaſen des landwirtſchaft⸗ lichen Vereins zum Landwirtſchaftsrat zur Landwirtſchafts⸗ kammer. Es geziemt ſich heute der Männer in Dankbarkeit zu gedenken, die in treuer Vereinstätigkeit ihr Bemühen und Können in den Dienſt der land⸗ und forſtwirſchaftlichen In⸗ tereſſen geſtellt haben. Insbeſondere möchte ich dem Land⸗ wirtſchaftsrate danken, der der Regierung ein ver⸗ läſſiger und fachverſtändiger Berater geweſen, von dem auch manche nutzbringende Anregung ausgegangen. Er iſt außer Funktion getreten, ſeine Aufgabe wird in erweitertem Maße von der Kammer aufgenommen werden; die ander en Ver⸗ einigungen beſtehen fort und werden im Zuſammen⸗ wirken mit der Kammer, in der ſie auch vertreten ſind, ihre ſcheinen verhindert, ſind ätze hervo Mit Ausnahme des Prinzen Alfred v. Löwen⸗ mit 276 Stimmen gewählt politiſchen Richtungen ſich zuſammengefunden haben. Je ſtärker in unſerer Zeit der Entwicklung die verſchiedenen Gegenſätze ſich geltend machen, deſto wertvoller wird es ſein, daß ſich Männer zuſammengefunden in dem Bewußtſein, daß ſie Glieder eines Volkes und einer Sache dienen, ſo verſchieden die Mittel und Wege auch ſein mögen. Die gemeinſame Arbeit auf neutralem Gebiet ſchärft dieſes Bewußtſein, dient dem Wohl des Ganzen und dem inneren Frieden. Wenn aber ein Stand dies notwendig hat, ſo iſt dies die Landwirtſchaft, — abhängig von der Gunſt der Witterung, durch manche Schädlinge bedroht, dem Wettbewerb des Auslandes gegen⸗ über geſtellt, hat die Landwirtſchaft immer wieder auf neue Wege zu ſinnen, wie ſie ihren Beſitz erhalten und fördern kann. Wenn die Zollpolitik die Landwirtſchaft nicht unweſentlichgehoben hat, ſo hat dieſe Entwicklung auch den Mißſtand verſchärft, unter dem unſere Landwirtſchaft zu leiden hat, die Leutenot. So werden Sie, meine Herren, ein reiches Arbeitsfeld vorfinden; daß die Landwirtſchafts⸗ kammer dieſes Arbeitsfeld mit Eifer,, Geſchick und Opfer⸗ willigkeit in Angriff nehmen wird, dafür birgt ihre Zu⸗ ſammenſetzung. Möge Ihre Tätigkeit eine ſegensreiche und fruchtbringende ſein, möge die Kammer eine würdige Ver⸗ tretung der Land⸗ und Forſtwirtſchaft ſein, welche feſt und aufrecht, felbſtändig, wachſam und umſichtig die ihr anvertrau⸗ ten Intereſſen wahren wird. Möge ſie zum Wohle des badt⸗ ſchen Landes arbeiten und beitragen zur Erhaltung eines ge⸗ ſunden kräftigen Bauernſtandes, einer der feſten Grundlagen unſeres Staatslebens.(Beifall.) Es folgt die Wahl des Vorſtandes. Ein Antrag des Abg. Schüler, den Vorſtand bis zur Be⸗ ratung der Satzungen proviſoriſch zu wählen, wird mit 19 gegen 18 Stimmen abgelehnt. Durch Stimmzettel werden ſodann ge⸗ wählt zum erſten Vorſitzenden Prinz Alfred zu Löwen⸗ ſtein mit 40 Stimmen, zum zweiten Vorſitzenden Bürger⸗ meiſter Landtagsabg. Sänger⸗Diersheim mit 38 Stimmen; zu Beiſitzern wurden gewählt die Kammermitglieder Abg. Sſchü⸗ ler, Vierneiſel⸗Lauda und Geh. Oberforſtrat A. Schwei⸗ Oekonomierat Württemberger, regierungsrat Salzer, Gutsbeſitzer Seitz⸗Babſtadt Landtagsabg. Morgenthaler, und Geh. Oberfinanzrat Elbs. Bürgermeiſter Sänger übernimmt den Vorſitz und dankt für die auf ihn gefallene Wahl. Auf ſeinen Vorſchlag wird an den erſten Vorſitzenden Prinzen zu Löwenſtein folgende Depeſche geſandt: „Die badiſche Landwirtſchaftskammer ſtimmig gewählten erſten Vorſitzenden wünſcht baldige vollſtändige Geneſung.“ Auf Antrag Schülers wird der Entwurf der Saßungen einer Kommiſſtion von 7 Mitgliedern überwieſen, beſtehend aus den Herren Sänger, Freiherr von Mentzingen, Freiherr von Stotzingen, Weishaupt⸗Pfullendorf, Salzer, Riehm und Koger⸗ Sonnenkirch. Die Beſtellung von Ausſchüſſen wird vertagt. In den deut⸗ ſchen Landwirtſchaftsrat werden folgende Mitglieder dele⸗ giert: Prinz Löwenſtein, Sänger, Schüler und Württemberger, als Vertreter Salzer, Blankenhorn, Freiherr von Mentzingen und Vierneiſel. Unter der Tagesordnung„Sonſtiges“ xegt Abg. Riehm die Anſtellung eines Generalſekretärs an. Geh. Oberregierungsrat Nebe teilt mit, daß die Regierung dem Vorſtand zur Erledigung ſeiner Aufgabe einige Mittel zur Verfügung ſtellen werde. Beim Miniſterium ſeien Bewerbungen enbbietet ihrem ein⸗ herzliche Grüße und um das Sekretariat eingelaufen, die dem Vorſtand übermitzelt würden. Es wird ſodann 1 Uhr die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung Mittwoch 9 Uhr. ——— Letzle Bachrichten ung Telegramme. Darmſtadt, 18. Juni. Der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden ſtatteten heute mittag dem Großherzog und der Großherzogin von Heſſen auf Schloß Wolfsgarten einen VBeſuch ab und kehrten im Laufe des Nachmittags nach Karlsruhe zurück⸗ * Aachen, 18 Juni. Bei der heute ſtattgehabten Lan d⸗ tagserſatzwahl für den verſtorbenen Prinzen Arenberg im Wahlkreis Schleiden⸗Malmedy⸗Montjoie wurde der Kandidat der Zentrumspartei, Hauptlehrer Keſternich, einſtimm ig *Bern, 18. Juni. Die Nationalverſammlung ſtimmte dem Veſchluſſe des Ständerats auf Gewährung einer Subven⸗ tion von 5 Millionen für die rhätiſchen Bahnen zu. Die Nationalverſammlung beſchloß im Kanton Baſel zu Ufernach am Rhein für Schiffahrtsunternehmen eine Subvention von 248 Fr. zu gewähren. * Melbourne(Auſtralien), 18. Juni. Sogia⸗ liſten⸗Konferenz in Melbourne nahm eine Reſolution gegen die obligatoriſchen Schiedsgerichte an, weil ſie die Gewerk⸗ vereine ſchwächten. Petersburg, 18. Juni. Der Reichsrat hielt heute eine Sitzung ab, in welcher das kaiſerliche Manifeſt über die Au f⸗ Löſung der Duma verleſen wurde. Nach Ausbringung des Kaiſerhochs wurde dann der Reichsrat auf 14. November vexrtagt. Aenderungen im badiſchen Eiſenbahnminiſterium. * Karlsruhe, 17. Juni. Einem ſehr beſtimmt auf⸗ tauchenden Gerüchte nach ſollen demnächſt verſchiedene wichtige Aenderungen im Eiſenbahnminiſterium bevor⸗ ſtehen. Die in letzter Zeit häufigen Konferenzen und Beratungen politiſcher Natur im Schloß werden vielerſeits damit in Zuſammen⸗ hang gebracht. Zum Winzeraufſtand in Südfrankreich. *Paris, 18. Juni. Wie die Blätter melden, werden die Maßnahmen, welche der Miniſterrat in Hinblick auf die Kriſis in den Weinbaudiſtrikten beſchloſſen hat, folgende ſein: Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens gegen elle Mitalieder des Komitees von Argeliers wegen Aufreizung zum Aufruhr, gerichtliche Verfolgung der Weinfälſcher, Verfol⸗ gung gewiſſer Bürgermeiſter, letztere wegen gemeinſamen Vor⸗ gehens zu dem Zwecke, ſich an die Stelle der Zentralgewalt zu ſetzen, Verlegung des 100. Infanterieregiments und einiger enderer Regimenter des Südens.„Petite Republique“ meldet, die Regierung ſei ernſtlich bemüht, eine weitere Ausdehnung der Bewegung zu verhindern, die Berichte von den Präfekten be⸗ ſtätigen, daß Verſuche gemacht werden, die Bevölberung der De⸗ Die Wohle der badiſchen Land⸗ und Forſtwirtſchaft. In dieſem Sinne begrüße ich es, daß hier Vertreter der verſchiedenſten kard, zu Stellvertretern werden gewählt die Herren Geh. Ober⸗ Die Haager Friebenskonferenz. Haag, 18. Juni. In der morgigen Sitzung gelangt Frage der Oeffenklichkeit der Konferenz zur VBeratung, welch, nach der Haltung der überwiegenden Mehrheit der Delegierten boxausſichtlich gegenteilig entſchieden werden wird. Die deut⸗ ſchen Delegierten ſind für die Zulaſſung der Preſſe⸗ Von weſentlicher Bedeutung wird die Ausſchließung der Preſſe von den Plenarſitzungen kaum ſein, da alle wichtigen Punkte in de Kommiſſionen debattiert werden. Der mit Spannung erwart engliſche Abrüſtungsvorſchlag wird lt.„Frkf. Ztg. mo gen nicht eingebracht, wenn überhaupt, dürfte er nach Anſich' engliſcher Kreiſe nur gegen Schluß der Konferenz in einer andern Form vorgebracht werden. Der amerikaniſche Delegierte Po hat das Präſtdium der Schiedsgerichtskommiſfi abgelehnt. Bourgeois, der franzöſiſche Vertreter, beſuch geſtern den Botſchafter Varon Marſchall von Biebe ſtein. Die Unterredung hatte einen ſehr konzilianten Eharat Beide Staatsmänner gaben ihrer Befriedigung hierüber Aus⸗ druck. ** Antwerpen, 18. Juni. Zu Ehren der deutſche⸗ Delegierten der Städte⸗ und Handelskammern, ſowie der Induſtrie und des Handels von Rheinlaud und We ſalen fand heut vormittag eine Feſtſitzung der Antwerpe Handelskammer ſtatt. Der Präſident der Handelskammer h die deutſchen Gäſte willkommen und führte ſodann etwa folgend aus: Antwerpen meſſe den Beziehungen zu Deutſchland eine ganz beſondere Wichtigkeit bei und ſei entſchloſſen, die Beziehungen immer weiter auszubilden. Ein Beweis dafür ſei die rieſig Ausdehnung der Hafenanlagen und das für die nächſten Ja bereits bewilligte Projekt, nach deren Feſtlegung die Hande kammer nunmehr ſich einer neuen Aufgabe widmen könne, nä lich einer direkten Verhindung Antwerpens mit dem Rh Darauf hielt auf Einladung des deutſchen Komitees Prof. W. denhold⸗Köln einen Vortrag über die Bezſehungen Antwer pens zu den deutſchen Grenzländern, 0 ie Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureaſt.) Berlin, 18. Juni. Staatsſekretär Dernburg wird auf ſeiner Reiſe nach Oſtafrika auch von Oberſt Quade begleitet, JBerlin, 18. Juni. Die neue Oſtmarkenr lage, die dem preußiſchen Landtag in der nächſten T zugehen ſoll, wird, wie hieſige Blätter melden, auch das E eignungsrecht für den Stagt beantragen. J Berlin, 18. Juni. Aus Paris wird gemeldet, de Italien von den Verhandlungen zwiſchen Fra reich, Spanſen und England unterrichtet war das Uebereinkommen als eine Ergänzung des franzö italteniſchen und engliſch⸗italieniſchen Mittelmeervertr anſehe. Es war beabſichtigt, bei der Zuſammenkunft zwi dem König von Italien und dem König von Spanien dir mit England zu verhandeln. Das ſcheiterte jedoch an päpſtlichen Einſpruch. 1 Aus dem Grossberzoamum Heidelberg, 17. Juni. In letzter Zeit waren aß ſchiedenen Neuenheimer und Handſchuhsheimer Bauſtelle ſtähle bon Kleidungsſtücken und Arbeftsgeräten vor ohne daß man der Diebe hätte habhaft werden können. Vo Tagen wurden nun auf der Hauptſtraße zwei Taglöhner men, von denen der eine zum Verräter wurde, indem daß er mit mehreren Komplizen ſeit längerer Zeit in ei⸗ dem verlaſſenen Steinbruche am oberen Hainsbachwege b Höhlen übernachtet habe, Eine Durchſuchung der beiden gab dann, daß in der größeren derſelben ein ganzes Lage, geſtohlenem Gute, das hauptſächlich in Arbeitskleidern beſta gefunden wurde. Die modernen Höhlenbewohner hatten es den, ſich mit allem möglichen Komfort einzurichten, ſelbſt einige Sofg⸗ und Schlummerkiſſen fehlten nicht. Zu Kochzwecken fand eine faſt noch volle Flaſche Spiritus bor und für die nötige Erleu⸗ tung ſorgten einige geſchickt angebrachte Lampions, die vermu einmal Dienſte bei einer Schloßgartenbeleuchtung getan hahe dann unfreiwillig in die Tiefen des Handſchuhshefmer Wald rgten ſind. Man ſieht, auch unſer nüchternes Zeitalter entb Räuberromantik noch nicht. Die beiden Höhlen bieten ausge nete Schlupſwinkel. Die untere, größere, hat einen ca. 28 M kangen, ſehr niedrigen und nur kriechend zu paſſterende ug und iſt am Ende zu einem behaglichen, wenn auch ſehr niedri Wohnraume erweitert. Die obere Höhle kann nur mittels e Leiter erreicht worden und findet daher wohl nur ſelten B cheuen Geſindels. Der Handſchuhsheimer zöhlen gut bekannt; ſie wurden ſeinerzeit gu sdan dem Engländer des öfteren durchſucht. Ewaltingen, 15. Juni. Hier wurde dieſer ruſſiſcher Anarchiſt ee Der Anhänger Propaganda der Tat ſtand in Arbeit bei dem umherziehe Vergolder kirchlicher Geräle und Schmuckſtücke P. L Kleineibſtadt, der ſeinen Wohnwagen beim„Hirſchen“ aufg hatte. Mittwoch Morgen vermißte Loſſa ſeine Barſch. Betrage von 260 M. Da auch der Gehilfe, der ſeit P bei ihm tätig iſt, verſchwunden war, konnte der Verd Diebſtahls nur auf dieſen fallen. Unſerem Polizeidiener es, den Gauner feſtzunehmen. Den Spitzbuben hatte man, das Geld war verſchwunden. Auch verweigerte der Verhaft Auskunft über Name und Heimat, von denen auch der beſtohle Arbeitgeber nichts wußte. Papiere ſind nicht vorhanden. als der Herr Wachtmeiſter von Bonndorf erſchien, gab der Beſcheid. Er iſt 19 Jahre alt, heißt Valeck Cyranowsky, ſta aus Tarankowo(7) in Ruſſiſch Polen, ſpricht gut deutſ gibt an, Anarchiſt zu ſein, der vor zwei Jahren aus ſeinem VB land entfloh, als ihn die Militärbehörde, wie damals 17jährigen Ruſſen in die Armee der Mandſchurei ſchicken zur Niederkämpfung der Revolution. Bezüglich ſeines Ra erzählt Cyranowsky, das Papiergeld(120.] habe er zu Handwerksburſchen, mit denen er bekannt geworden ſei, zur A. bewahrung gegeben mit der Verabredung, die drei wollt dann im Zollhaus treffen. Die 140 M. Gold habe er ſilberne Büchſe getan und dieſe Büchſe nach ſeiner F durch den Polizeidiener in einem unbewachten Augenblick Wutachmühle und Mundelfingen in den Straßengraben g Die Büchſe wurde an der bezeichneten Stelle richtig g aber ohne Geld. Dieſes will C. in ein Lümpchen gewickelt ha und das könne ſamt Inhalt beim Fortwerfen aus der Oeffnu hinausgefallen ſein. Nach einem neren Verhör hat der Ver tete eingeſtanden, daß er mit dem geſtohleye Beide, das n geſtern in der Wukach gefunden wurde, diren vach Donaueſchin gen wollte. Er hörte von dem Beſuch des Königs von em⸗ — ſind die beiden kaß des Morde ſierh bartements Iſere un Lot⸗et-Garonne zum Aufruhr zu be⸗ berg, wußte aber nicht, daß derſelbe ſchon am M Selte⸗ —* DenerarAnzeiger.(Abendblart.) Mannheim, 18. Junt⸗ — e 2 Oolkswirtschaft. Neue Mannheimer Stadtanleihe. Die Begebung der bis 1912 krnklündbaren Anleihe iſt diesmal auf dem engeren Submiſſionswege byne Ausſchreibung erfolgt, nachdem die Stadtberwaltung ſich davon küberzeugt hatte, daß das Angebot des Konſortiums im Vergleich mit den letzthin ſtattgehabten Emiſſionen von Stadtobligationen ein gimſtiges iſt. Es iſt nunmehr nur noch die Genehmigung des Bürgerausſchuſſes einzuholen. Der Verkauf der Anleihe ſeitens des Konſortiums wird freihändig zum Kurſe von 99.25 Prozent erfolgen. Pfälziſche Hypothekenbank in Ludwigshafen. Genehmigt wurde, daß die Bank eine weitere Serie(Nr. 51) Aprozentiger, bis zum 1. Januar 1917 nicht rückzahlbarer Hypothekenpfandbriefe guf den Inhaber im Geſamtbetrage von 10 Mitlionen Mark, ein⸗ geteilt in Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100., in den Verlehr bringe⸗ Pfälziſche Mühlenwerke Schifferſtadt. Während des verfloſſe⸗ men Geſchäftsjahres fanden nach dem Bericht des Vorſtandes die Fabrikate ſehr ſchlanken Abſatz. Das Unternehmen war das ganze Jahr hindurch voll beſchäftigt und iſt auch für mehrere Monate des neuen Jahres bereits ausverkauft. Da die bayer. Regierung, wie bereits ſchon früher erwähnt, die Großmühlen willkürlich nach dem Vermahlungsquantum—„Umſatzſteuer ge⸗ mannt“— oder nach dem Ertrage beſteuern kann, iſt das Vor⸗ haben, in Mannheim eine Mühle zu bauen, zur Durchführung ge⸗ bracht. Mit dem Bau der Mühle iſt bereits am 1. Auguſt 1906 FLegonnen worden: die Rohbauten ſind fertiggeſtellt und iſt die Montage der Einrichtung in vollem Gange. Aus Zweckmäßig⸗ keitsgründen wurde das Hauptbureau am 1. Mai dieſes Jahres nach Mannheim verlegt und iſt beabſichtigt, auch jetzt, den Haupt⸗ ſitz der Geſellſchaft dorthin zu verlegen, worüber die General⸗ perſammlung zu beſchließen haben wird. Ausweißlich der Bilanz heträgt der Gewinn nach M. 38 413.39(42 078) regulären Ab⸗ ſchreibungen M. 136 608.40(131 793) einſchließlich des Vortrages ius vorigem Jahre von M. 25 000(35 000). Hiervon ſind 5 Proz. dem geſetzlichen Reſervefonds mit M. 5 580.42 zuzuführen und als erſte Dividende 4 Prozent mit M. 40000 an die Aktionäre zu verteilen, während über den Reſt von M. 91027.98 der Aufſichts⸗ kat Vorſchläge machen wird. Von den nach dem Bericht der Direktion verbleibenden M. 91027.98 ſchlägt der Aufſichtsrat vor: guf neue Rechnung vorzutragen M. 13 000, dem Delkredere⸗Konto zuzuſchreiben M. 10 000, von dem Reſt in Abzug zu bringen die ſtatutariſchen und vertragsmäßigen Tantiemen des Aufſichts⸗ kates und der Direktion mit M. 23 809.79, ſodann 4 Prozent Superdividende auszuſchütten M. 40 000, ſodaß verbleiben Mark 4218.19, welche dem Gratifikations⸗Konto zu überweiſen ſind. Projektierte neue Zementfabrik. Unter der Firma Port⸗ land⸗ Zementfabrik Boruſſia zu Bochum ſoll eine gneue Zementfabrik mit 300 000 Faß Leiſtungsfähigkeit pro Jahr Eprichtet werden. Auf das mit M. 1 400 000 in Ausſicht ge⸗ iömmene Aktienkapital werden ſchon jetzt, noch bevor die Kon⸗ ituierung erfolgt iſt, Kaufliebhaber zu 107 Prozent geſucht. Die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ weiſt darauf hin, auf wie ſchwachen Grundlagen die aufgeſtellten Rentabilitäts⸗Berechnungen beruhen. „Orivit“ Aktiengeſellſchaft für kunſtgewerbliche Metallwaren⸗ abrikation, Köln. Die Geſellſchaft, deren ſämtlichen Aktien im Beſitze der Württembergiſchen Metallwarenfabrik in Geislingen 15 ſchließt in 1906 mit einem Bruttogewinn von M. 299 688 5 im 2, Halbjahr 1905 M. 137 501), dem M. 399 402(M. 226 205) gemeine Unkoſten und M. 117936(M. 60 358) Abſchreibungen jegenüberſtehen, ſodaß ſich ein neuer Fehlbetrag von M. 217 649 rgab, wodurch ſich die Unterbilanz weiter auf M. 336 721 erhöht bei M. 800 000 Grundkapital. Bekanntlich wurde erſt im Juni 905 zur Deckung der damaligen Unterbilanz von M. 785 001 das Grundkapital von M. 2 Millionen auf jetzige M. 800 000 herabgeſetzt. Verband deutſcher Spiritus⸗ und Spirituoſen⸗Intereſſenten . V. in Berlin. In einer am 14. Mai in Nürnberg auf Ein⸗ ledung des Verbandes deutſcher Spiritus⸗ und Spirituoſen⸗In⸗ lereſſenten E. V. unter dem Vorſitz des Generalſekretärs P. Kyepcke abgehaltenen Sitzung der Nürnberger Spiritus⸗Groß⸗ händler wurde einſtimmig der Beſchluß gefaßt, vorerſt, beſtimmt ledoch bis zum 30. September 1909, in keinerlei Verhandlungen wegen Abſchluſſes von Lieferungs⸗ bezw. Abnahmeverträgen mit er Zentral für Spiritusverwertung einzutreten, ſondern den ge⸗ amten Bedarf an Spiritus aller Art in erſter Linie und wenn irgend möglich ausſchließlich, bei ringfreien Spritfabriken zu ecken. Im Anſchluß an die Verhandlungen wurde mitgeteilt, aß in allernächſter Zeit die Einberufung einer Verſammlung der ſamten ſüddeutſchen Spiritus⸗Intereſſenten und der ſüddeutſchen pritfabriken beabſichtigt iſt. 5 Zahlungseinſtellung. Die Herren⸗Konfektionsfirma Brun o walski in Wanne, die auch ein Geſchäft in Gelſen⸗ krchen hat, iſt laut„Conf.“ in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Paſſiven betragen ca. 140 000 Mark. Es wird ein Vergleich on 35 Prozent geboten. 1*** 2 Telegraphiſche Handelsberichte. Dividendenſchützungen. Unter dem bekannten Vorbehalt teilt „Irkf. Ztg.“ mit, daß bei der Frankfurter Schuh⸗ ahrik vorm. Otto Herz die Dividende wieder auf 7 Prozent bie.) erwartet wird. *Köln, 18. Juni. Die Generalberſammlung der Kölner Berlagsanſtalt und Druckerei genehmigte die Anträge * Verwaltung, insbeſondere die Sanierungsanträge auf Herab⸗ ung des Grundkapitals von 1½ Millionen auf 1 Million M. nd die Ausgabe von 600 000 Mark neuer Vorzugsaktien. Bezlin, 18. Juni. In der heutigen Sitzung des Auf⸗ ichtsrates der Vereinigten Deutſchen Nickelwerke, . vormals Weſtfäliches Nikkelwalzwerk Fleitmann, Witte Co, legte der Vorſtand das Erträgnis für das Geſchäftsjahr 906—07 vor. Dasſelbe geſtattete die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 16 Progent(i. V. 14), eine Dotierung des Reſervefonds is zur ſtaluariſchen Höhe mit 324 316 M.(i. V. 219 568) und 1 Vortrag von 65 818 M.(i. V. 47 110). Die Ausſichten für as laufende Geſchäftsjahr ſind befriedigend. 8 Konſtantin opel, 18. Juni. Heute morgen wurde Vertrag für das Vorſchußgeſchäft von 300 000 türkiſchen fund vom Finanzminiſter und dem Vertreter der Deutſchen uk unterzeichnet und der Betrag laut„Frif. Ztg.“ durch Check usbezahlt. Mannheimer Effektenbörſe vom 18. Juni.(Offizieller Berichtj An der: heutigen Börſe erfolgte ein Abſchluß in Rhein. reditbank⸗Aktien zu 137.20 Prozent. Etwas höher geſucht waren Brauerei Eſchbaum-⸗Atien. Kurs 138.50 Prozent. Niedriger Fotie Bad. Brauerei⸗Aktien, Kurs 109., ebenſo Portland eittentwerke, Heidelberg 150 B. 80 Oblig a Pfaudbriefe⸗ 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 g8 50 b⸗ 316**„ M. 92. 37„*„ Uun“ 1904 922597 3%„„ Kommunat 93.50 bz Sädie⸗Ankehen. 31½% Freiöurg VB. 93.— bif%½% Mannb. Dampf⸗ 3½ d% Heidelßg v. J 1902 93.— bz, ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 99 50 bö 30 Katlsruß. v. F 1896 87. G½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3/½10% Lab. v. J. 1902 93.— bzſ Geſellſchaft 101.90 4% Ludwigshafen 100.— bzJ½e% Oberrh. Elekteizitäts⸗ 40% v. 1906 100.— bzſ werke. Karlsruhe 90.— 3½00% 5 93.— bz4%½0% Pfälz. Chamotte u. 4% Mannh. Oblig. 1901 100— E] Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.75 B 3 1885 93. 92 4½% Ruff..⸗G. Zellſtofff. 3½ 5„ 1888 93.— 6] Waldhof bei Pernau in 3„ 1895 98.— bz Lipland 101.G 3%„„ 1898 93.—:4½% Speyrer Braubaus 57„ 1904 93.— bz..⸗G. in Sgeyer 97.50G „ 1905 98.— 53½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 B 4000„ 1906 100.—]4½% Südd. Draßtinduſtr. 101.—G 37½ 9% Pirmaſens unk. 1905 34½0% Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 93.— bz ſtrie rückz. 105 6ſ/ 103.— G Akt Banken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 186.— Gewbk. Speyer 50%—.——— Pfälz. Bank—.— 100.—[Mormf. Br. v. Oertge—.— 8. Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.— Pf. Preßß. u. Sptfabr.—.— 138.— Pf. Sp.⸗ U. Kdh. Land.—.— 140.50 Transvort Rhein. Kreditbank—.— 137 20 1t. Merſherang Rhejin. Hyp.⸗Bank 189——.— Südd. Bank 113.— 112.( A⸗G. Röſch. Seetr. 83.——.— gelßenbahnen al 6„ Lagerhaus— Pfälz. Ludwiasbahn 239.——.— Ba. Mücd⸗u. Mitverſ. 5 „ Maxbahn 189———, Aſſecurran; 1480 „ Nordbahn 132.——.— Continental. Verſ. 425.— 420.— Heſkör. Straßenbahn 81.——.— Mannb. Nerſſcherung—.— 500— Chem. IJnduſtrie. Tberr. Verſich.⸗Geſ.—.— 475.— .⸗G..chem. Induſtr..——.— Bad. Anjl.⸗u. Sodafbr.—.— 450.— Chem. Fab. Goldenba. 180.——— Verein chem. Fabriken 310.— Verein D. Oelfabriken 127.——. Wſt..⸗W. Stamm 213.——.— 5„ Vorzug 105,50—.— Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen—.— Eichbaum⸗Brauerei Eleſbr. Rühl, Worms Ganters Br., Freibg. Kleinlein, Heidelberg—.— Homb. Meſſerſchmitt 70— Ludwigsh. Brauerei 245.— Mannh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel, Mohr—— Brauerei Sinner Br. Schroedl, Holbg. „Schwartz, Speyer „Ritter, Schwetz. „S. Weltz, Speyer Frankfurter Telegramme der Continen Schluß g 109.— 265.— 99 50 08 1938. 24⁵ —.— 210.— —.— 125.— —'—— —.— 84.— Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 17. 18 kurz 169.52 169.37 81.10 81.05 Itakien„ 81.30 81.30 London 20.442 20.440 langa 20.427 20.425 Staatspapiere. 17. 18 9345 93.30 83.45 83.40 93.50 93.35 88 40 83.40 100 40 100.80 94 80 94.80 93 20 93.25 92.90 93.— 100.60 10%,½50 92.85 92.90 83.50 88.50 100.40 100.50 8180 81 70 84.— 88.70 91.60—.— Almſterdam Belgien 31½ Dſch. Reichsan! 3** 31½p᷑. konſ. St.-Anl 3 4 bad. St.⸗A. 310 bad. St.⸗Obl. fl 85 „ 3 bayer..⸗B.⸗A. 94 do. u. Allg.⸗A. 2„ 2 * 4 Heſſen 3 Heſſen 8 Sachſen 31%½% Mh. Stadt⸗A.05 B. Aus ländiſche. 4Ag. i. Gold⸗A. 1887 %½ Chineſen 1898 4 Egypter unifizirte Mexikaner äuß. % in Alͤrktien induſtrieller Bad“ Zuckerfabrit 111.70 111.— Südd. Immob. Etchbaum Mannb. 137.— Mh. Akt.⸗Brauere. 141.— 141.— Parkakt. Zwelbr. 105.50 105.50 Weltz z. S. Speyer—.——.— 138.— 138 50/ Mannh. Gum u. Asb. 98.50Maſchinenf. Badenka 141 50 Südd. Kabelwerke ttonen. 44½ Bad..⸗G. f. Ryſchiff. u. Seetransport 101—8 4½0% Bad. Anilin⸗t. Sodaf. 103.— 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.—6 4% Herrenmühle Genz 99.50 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 99.—bz %½ Zellſtoffabrit Waldhof 104.30 B i e n. Brief Geld Br. z. Storch. Speyer 100——.— „Werger, Worms—.— 100— Württ. Transp.⸗Verſ. 675.— Induſivie. 5 .⸗G. f. Seilinduſtrie 144.75 Dingler'ſche Mſchfbr. 128 50 Emaillirfbr. Kirrweil. Fmaillw. Maikammer——« Eltlinger Spinnerei 106.— Hüttenh. Spinnere! 90.——.— Farlsr.Maſchinenbau 205 50 Nähmfbr. Hald u. Neu 275.— FToſth. Cell.u. Papierf. 240— 145.— 201.— 132.50 150.— 139.50—.— 129.— 175——.— 49 50 Oberrh. Elektrizität Pf. Nähm. u. Fahrradf. Portl.⸗Zement Holbg. Südd. Draht⸗Ind. Verein Freib. Ziegelw. 5353 Würzmühle Neuſtadt Zellſtofffabr. Waldhof—.— Zuckerfbr. Waghäuſel 112 50 Zuckerraff. Manngg Effektenbörſe. tal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Kurſe. 17 kurz 81.525 81.25 84.766 Napoleonsd'or 16.26 Privat⸗Diskont 4˙% A. Deutſche⸗ 18 81.325 81.266 84.766 16.26 18 97.25 96.80 49 70 103.20 99.80 98.50 66.40 66.50 90.50 72.30 94.— 87.— 93.65 92.95 92.75 17. FTamaulipaß 97 25⁵ Bulgaren 97.— 1/% Griechen 1890 49.70 italien. Rente 108.40 11½% Oeſt. Silberr.— 12ů15 Papierr. Deſterr. Goldr. 98.35 3 Portg. Serie 1 66 40 3 dto. III 66.55 4½ neueRuſſen 1905 90— 1 Ruſſen von 1880 7230 1ſpan. ausl. Rente 94.— 4 Türken v. 1903 87.50 4 Türken unif. 98 65⁵ 4Ungar. Goldrente 93 05 4„ Kronenrente 92.80 Verzinsl. Loſe. Oeſt. Loſe v. 1860 150.80 150.— Türkiſche Loſe 135.80 135.80 99 45 Unternehmungen Ver. Kunſtſeide Lederw. St. Ingbert 74.— 74 Spicharz 113.— 119.50 Walzmfhle Ludw. 166.—166.— Fahrradw. Kleyer 304.30 304.50 Maſchinenf. Hilbert 92.— 92.— 305.— 324 70 Cementm. Hefdelb. 151.— 149—Maſch. Arm. Klein 118.— 118.— Cementf. Karlſtadt 127 50 527%0 Maſchinenf. Baden. 197.— 197.— Bad. Anilinfabrik 458.— 452.50 Dürrko 364.— 368— Ch.fFbr. Griesheim 230.— 230— Maſchinf. Gritzner 209.— 209.50 Höchſter Farbwerk 424.40 424— Pfän. Näbmaſch. 781.— 131.— Vereinchem. Fabrik—.— 309.50 Röhrenkeſſelfabrik Chem. Werke Albert 386.— 378.— vorm. Dürr& Co. 44.— 43.30 Drahtinduſtrie 139.— 139— Schnellprf. Frkthr. 182.90 182.90 Ace Böſe 5l 19 85 Se 125.80 126— Ace.„Berlin— 61.— Schuhfab. Herz Frkf. 126.50 126.— Illg. Elk.⸗Geſellſch. 193.— 193.— Sellindutde Wlf 142.— 142 50 Slidd. Kabelwerke 127.50 127.50 Lampertsmühl 94.90 94.90 Schuckert 115 155 10 Kammg. Kaiſersl.—.— 179— Elktr. Geſ. er 5 ell 319.50 322. Allg.GG Stemens 161.50 161.50] Jeulteff Waldbof 80 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 219 50 219 20 Buderus 109.50 109.5 Conecordia„5 Deutſch. Luxembg. 170— 170.50 Friedrichsh. Bergb. 161.50 160.60 Gelſenkirchner 1385.80 186.20 Harvener ibernia— Weſterr. Alkali⸗A. 209.— 209.— Oberſchl. Eiſenakt. 101.25 100.60 198.75 198 70 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport-Auſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 25.— 907.—Oeſterr. Süd⸗Lomb. 27.40 27.60 Pfälz. Maxbahn 138.40 188 4,] Oeſterr Nordweſſbh/h Lit. B. Zotthardbahn Ital. Mittelmeerb. „ Meridionalbahn Baltim. Ohio 131.25 131 5 125.10 125.10 128.40 12810 do. Nordbahn Südpd. Eiſenb.⸗Geſ. Hamburger Packe Nordd. Lloyd 115.20 115 20 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 142.— 142.25 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 8585 141.— 14050 91.30 91.30 40% Frk. OHyv.⸗Pfdb. 99.— 99— 0 Pr. Pfdb. unk. 14 99.— 99.— 40%.K. V. Pfobr.05 99.— 39—3%„„„„ 4%„„ 1910 99 60 89647¼„„„ 9„ 4% Pf. DypB. Pfdb. 100.50 100.50%% ½„„„ 08 92.10 92.10 31½%%„„„ 310% Pr. Bod.⸗Cr. 9225 92.25 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk., 4% Etr. Bd. Pfd. voo 98 70 98.80 Kleinb. b 04 96.— 96.— 4%„ 0 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk., unk. Og 93 80 98 80] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..0! Obl, unkündb. 12 93 25 93 25 unk. 10 98.80 98 80 4% Rh. H. B. Pfb. 02 98.50 98.50 4%„ Pfpbr..03 4%„„„ 1907 98.50 98.50 .unk. 12 98.95 98 90 4%„„„ 1912 99 75 99.73 3½%„ Pfdbr..86 1%„„„ 1917 100.— 100.— 89 u. 94 92.90 92 30 3iſl.„„„ alte 92.20 92.29 6½% 7 Pfd. 9606 98.10 99,103%„„ 1904 92 20 92.— 4%„ Com.⸗Obl. e„„„ 1914 9275 9275 .0 L,unk 10 100,25 100 25 3½ Jh..⸗B..O 93.50 93 50 3½%„ Com.⸗Obl. 1% R. W. B. C. B. 10 98.50 9850 v. 1891 93 40 93 40 4% Pf. N. Pr.⸗Obl. 99 70 98 80 3½%„Com.⸗Obl. ½% Pf..Pr.⸗O. 91.80 91.75 v. 96/6 93 40 93.4 ½1 It al ſttl. a. C. B. 69 45 69.40 4% Pr. Pfob. unk. o9 99.— 99——— 4˙%„„„ 12 99.25 99 281 Rannh. Verſ.⸗G.⸗A. 498.— 498.— Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bauf 15.80 135.50 Qeſterr.⸗Uno. Bank 126 29 126 10 Berg u. Metallb. 130.— 128.— Oeſt, Länderbank 109.20 109.20 Berl. Handels⸗Geſ. 148 30 149—„Kredit⸗Anſialt 202.— 202.80 Comerſ. u. Disk.⸗B. 112.80 112 90 Pfälziſche Bank 100.— 100.— Darmſtädter Bank 127 20 127.10 Pfälz. Hyp.⸗Bant 187— 18 50 Deutſche Bank 219.10 21910 Preuß. Hypothenb. 111— 141— Deutſchaſiat. Bank 148.— 146 50 Deutſche Reichsbk. 154.70 154.75 D. Efſekten⸗Bank 106 10 1061[ Rhein. Kreditbank 137.20 13½20 Dlseonto⸗Comm. 166.30 166.40] Rhein. Hyp. V. M. 187.50 187 50 Dresdener Bank 136— 139 20 Schaaffh. Bankver. 134.40134.— Frankf. Hyp.⸗Bank 202.— 202— Südd. Bant Mhm. 112.— 11180 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 153 90 153 90 Wiener Bankver. 133.— 133.70 Nationalbantk 118 40 119 0 Bank Ottomane 138 138 50 Fraukfurt a.., 18. Junl. Kreditaktien 202 39, Staats⸗ bahn 142 20, Lombarden 27./5, Egypter—.—, 4% ung. Goldrenle 93.10. Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 166.30, Laurg —.— Gelſenkirchen 187.—, Darmſtädter 127.20, Handelsgeſellichaft 148.90, Dresdener Bank 136.75, Deutſche Bank 219.—, Bochumer 219.50 Northern—.—. Jendenz: ſtill, Nachbörſe. Kreditaktien 202.), Staatsbahn 142.25, Lombarden 27 89, Disconto⸗Commondit 166.80, 5 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 18. Juni.(Schlußkurſe.) 27 50 Nuſſennoten 21435 214.20] Hambarden 27 70 4% Nuſſ. Anl. 1902 74.40 7400] Fanada Paetfte 165 89 106 50 31% Reichsanl. 83.60 9860] Hamburg. Packe, 128.30 128— 3% Neichsanleſhe 83.70 88.)] Nordd. Lloyd 114 90 114 99 30% Bad. St.⸗Anl. 93.25 9310 Dynami! Truſt 135.20 159 75 3½ B. St. Obl. 1900 83 25 92 50 gicht⸗ u. Kraftaul. 115.— 115.— 3½9% Bayern 93.10 92.90 Rochumer 21980 220 60 370% Heſſen Konſolidation 30% Heſſen 81.— 8160 Dortmunder 70.60 71.80 30% Sachſen 83 10 88 80 Gelſenkirchner 186— 186 20 4% Pfbr. Rb. W. B. 98 40 98 50 Harpener 198 50 189 10 5% Chineſen 100.— 100.— Hibernia—.——.— 40% Italiener 8 Hörder Bergwerke———— 4½ Japaner(neu) 92— 92.1 Laurahütte 219 99 221.70 1860er Loſe 140.10 140 10 Pßönfr 196 10 198.50 4% Baqtd ad⸗Anl. 84.90 8490 Nibeck⸗Montan 183.20 186.60 Kreditaktien 202.— 202 10 Murm Revier 136 10 136 10 Verk.⸗Märk. Ban! 15490 154. Anilin Treptow 360 20 360 60 Berl. Handels⸗Geſ. 148.90 143.50 Braunk.⸗Brik. 157 20 157 20 Darmſtädter Bant 127 20 127 50 D. Steinzeugwerke—.— 241 70 Deutſch⸗Aſiat. Bank 146 2 146.20 Düſſeldorfer Wag. 281 20 282.50 Deutſche 10 219.— 21960 Elberk. Farben(alt) 541 50 548.20 16.)———.—Weſtereg. Alkaliw. 209.— 208.50 Disc.Kommandit 166.40 166 9⁰ Wolfemmerct 142.20 142 20 Dresdner Bank 136.— 136.50 Chemiſche Charlot. 202.— 202 20 Rhein. Kreditbank 13/.50 138.50] Tonwaren Wiesloch 124.50 124 50 Schaaffh. Bankv. 134.40 134 50[ Zellſtoff Waldhof 324 50 320 20 Lübeck⸗Büchener———.—[Celluloſe Koſtheim 238 20 289.— Staatsbahn 142 40 142 20] Nüttgerswerken 134.70 184.80 Privat⸗Discont 4¾ 9% W. Berlin 18 Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktten 202 40 202 90 Staatsbahn 142.40 142 50 Diskonſo Komm. 166 20 167.—] Lombarden 27.50 27.80 Pariſer Börſe. Paris. 18 Junf. Anfangskurſe. s e Rente 94.— 94.— Türk. Looſe—— aliener 103.70 108 60] Banque Ottomane 700.— 705.— Spanter—. 92.30 Rio Tinto 2080 2077 Türken unif. 93 25 93.27 Londoner Eſfektenbörſe. London, 18. Junf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 9% Reichsanleihe 82] 82— Southern Paciſie 75% 76% 5 0% Chineſen 101— 101—Chicago Milwaukee 128½ 129.— 4½% Chineſen 98¼ 98— Denver Pr. 78½% 738˙. 35%% Conſols 83% 831½9 Atchiſon Pr. 96— 96— 2 0% Italiener 102½ 102½ Loutsv. u. Naſhv. 113— 113½ 4 e0 Griechen 49½ 49%[Union Paceifie 134% 185 3. a0 Portugieſen 88% 68 ½ Unit. St. Steel com. 33½ 331½ Spanier 9% e,, pref., 5 Türken 92½% 928, Eriebahn„ 4% Argentinier 82½ 82˙/½ Tend.;: beh. 5 3 d% Mexikaner 33% 33¾ Debeers 23¼ 23½ 4 L Japaner 87— 87¼ Chartered Tend.: träge. Goldfields 3% 87/ Ottomanbant 17¾ 17¾ Randmtnes B 5 Rio Tinto 81— 82½/,Eaſtrand 386 8 Braſilianer 78%½ 78½] Tend.: träge. 5 Verantwortlich: 8 Für Politik: i..: Georg Chriſtmann, Für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönſelber, für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher Druck und Verlag ber Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, VBer. Königs⸗Laura 220.— 220. Roßleben 10400 10400„ G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Wonnement: 60 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Ourch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ wufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Mannheimer Journ Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. D Die Kolonel⸗Zeile. 28 Pfßg⸗ Auswärtige Inſerat?, 30 Inſerate; ie Neklame⸗Zeile 1 Mark Expedition Nr. 218. Nr. 112. Dienstag, den 18. Juni 1907. 117. Jahrgang. Bekanntmachung. Nr. 12747 M. Die Aushebung der Militär⸗ pflichtigen betr. I. Zur öfſentlichen Kenntnis: Die diesjährtge Aushebung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Mannheim findet vom 1. bis 18. Juli d. Js., jeweils vormittags 78 Uhr beginnend, im Saale der Reſtauration„Zur Kaiſerhütte“, Seckenheimerſtr. 11a dahier, ſtatt. 10512 Es baben zu erſcheinen, die bei diesjähri Nuſterungsgeſchäſte: 85 a. für untanglich Erklärten b. zum Landſturm Vorgeſchlagenen, c. zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen, d. für tanglich Befundenen, e. die von den Truppenteilen abgewieſenen Einjährig⸗ Freiwilligen, ferner f. dieſenigen Militärpflichtigen, welche ſich zur dies⸗ jährigen Vormuſterung nicht geſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militärpflichtigen * erſcheinen haben, wird denſelben durch Vorladung be⸗ e die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche du die verſtärkte Obererſatzkommiffion findet jeweils an bent Tage ſtatt, an welchem die betreffenden Militärpflichtigen zur Aushebung zu erſcheinen haben. 5 Ren eeen an 1 8855 Tage odte Eltern des Nekla⸗ p ns vormittags 1210 i 1g8⸗ g8 72 Uhr im Aushebungs In denſfenigen Fällen, in welchen zufolge der Aus⸗ hebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdtenſt elangen, bezw. im Militärdienſt ſtehen würden, kann die urückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin beantragt werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 7½ Uhr vorxmittags in reinem und nüchternem Zuſtande im Aus⸗ hebungslokale zu erſcheinen und ihre Milikärpapiere oſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäߧ 29 Z. 7.⸗O. an Geld bls zu 30 Mark ober Haft bis zu 8 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Ein⸗ zuſtellende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtelung böslich entzieht, wird als un⸗ ſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein ärztliches Zengnis einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtz lich beglaubigen zu laſſen. II. An die Bürgermeiſterämler des Amtsbezirks: Vorſtehende Bekanntmachung iſt durch die Bürger⸗ meiſterämter wieberholt in ortsüblicher Weiſe öffentlich be⸗ kannt zu machen und über den Vollgug innerhalb 8 Tagen Anzeige anher zu erſtattan. Zu den Aushebungsterminen haben die Herren Büs⸗ sermeiſter aus dem Landbezirke uur bann zu erſcheinen, wWeun eklamationen ihrer Ortsangehörigen zu verbe⸗ ſcheibden ſind. Mannheim, den 28. Mai 1907. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ bezieks Maunheim: Dr. Bechtold. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen 18. Mannheim, 8. Juni 1907.O Bürgermeiſteramt: artin. Aunahne von Iteſwiligen ſüt das nene legraphen⸗Bakaillon Ar. 4 in Karlsruhe. Das in Karlsruhe neu zu errichtende Tel.Bat. Nr. 4 ſtellt am 1. Okt. dſs. Is. Ein, und Zweij.⸗Freiw. ein. Geſuche um Einſtellung ſind unter Vorlage eines Meldeſcheines und eines ſelbſtgeſchriebenen Lebenslaufes an die 2. Inſp. der Telegr.⸗Truppen in Karlsruhe zu richten. 10659 Bevorzugt werden: Berufstelegraphiſten, Telegraphen⸗ arbeiter, Mechaniker, Maſchinen⸗ und Bautechniker, Elektro⸗ monteure und Elektrotechniker pp. Evtl. perſönliche Meldungen Sottesaue. täglich—1 Kaſerne Bekanntmachung. Die Einrichtung und den Betrieb der Metallſchleiſereien betr. 10598 Nr. 64115I. Im Auftrag des Reichsamts des Innern iſt vom Kaiſerlichen Geſundheitsamt ein„Schleifermerkblatt“ bearbeitet worden, in welchem die von Metallſchleifern im Intereſſe ihrer Geſundheit bei der Arbeit zu beobachtenden Vorſichtsmaßregeln zuſammengefaßt werden. Wir machen hiermit den beteiligten Gewerbetreibenden des Amisbezirkes 120a Abſ. 4 d..⸗Gew.⸗O. zur Auflage, innerhalb vier Wochen ſich die nbtige Anzahl von Merkblättern zu beſchaffen und ſämtlichen Schleiferarbeitern threr Betriebe je ein Exemplar auszuhändigen, ſowie je ein Exemplar in den Räumen, in welchen die Schleifer ee e auszuhängen. as Merkblatt iſt im Verlag von Julius Springer Berlin N erſchienen. Exemplare des Merkblattes auf ſtarkem Kartonpapier zum Aufhängen beſtimmt, ſind zu nachſtehenden Preiſen zu beztehen, einzeln 5 Pfg, 100 Exemplare 3.; 1000 Exem⸗ plare 25 Mk. Mannheim, den 29. Mai 1907. 5 Großh. Bezirksamt. Abt. IV: Eppelheimer. Nergebung von Hochbanarbeiten. Zur Erbauung eines 60 Meter langen Koksſchuppens im Kohlenhof zu Mannheim ſollen die nachſtehenden Bau⸗Ar⸗ beiten nach der Verordnung des Gr. Miniſteriums der Finanzen vom 8. Januar 1907 im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. 72363 1. Erd⸗, Grab⸗ und Maurerarbeiten; 2. Zimmerarbeiten. Die Zeichnungen und die Bedingungen, die nicht nach auswürts verſandt werden, liegen auf unſerem Hochbau⸗ bureau im Aufnahmsgebäude, 3. Stock, Zimmer Nr. 84 wäh⸗ rend der üblichen Geſchäftsſtunden auf, wo auch die Angebots⸗ formulare zum Einſetzen der Einzelpreiſe erhoben werden können. Die Angebote ſind ſpäteſtens bei der öffentlichen Ver⸗ dingungsverhandlung am Samstag, den 29. ds. Mts., vor⸗ normittag 10 Uhr, verſchloſſen, portofrei und mit der Auf⸗ ſchrift. verſehen, bei uns einzureichen. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. WBelianntmachung. „Am 8. Juli d. J. wird an Stelle der jetzigen Reichsbanknebenſtelle in Charlottenburg eine Reichs⸗ bankſtelle 15 50 errichtet, von welcher die Reichs⸗ banknebenſtelle in Potsdam abhängig iſt. „Der Geſchäftsbezirk ſowie die Namen und Unter⸗ ſchriften der Vorſtandsbeamten werden durch Aushang in dem Geſchältslokal der Reichsbankſtelle in Char⸗ lottenburg bekannt gemacht werden. 72400 Berlin, den 15. Juni 1907. Reichsbank⸗Direktorium. Koch. von Lumm. Bekanntmachung. Nach einer Mitteilung der Königlichen Inſpektion der Infanterieſchulen ſind bei der diesjährigen Herbſteinſtellung bei den Unteroffizierſchulen noch eine größere Anzahl von Stellen offen. Bewerber müſſen 17 bis 20 Jahre alt, vollſtändig geſund und noch nicht beſtraft ſein. Die Größe muß mindeſtens 1,54 m betragen. Anmeldungen können ſofort bei dem Be⸗ zirkskymmando Mannheim erfolgen, woſelbſt auch alles Nähere in Erfahrung zu bringen iſt. 10 660 Königl. Bezirkskommando. Bekanntmachung. Nr. 21 6380V. Der Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim hat die Aenderung und neue Feſtſtellung verſchiedener Bau⸗ und Straßenfluchten, die Feſtſtellung einiger Straßenein⸗ mündungen, ſowie die Aufhebung verſchiedener beſtehenden Fluchten im Stadtteil Waldhof beantragt. 10658 Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen⸗ den Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Ein⸗ ſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts— Zimmer 38— und des Stadtrats hier zur Einſicht offen. Mannheim, den 18. Juni 1907. Großh. Bezirksamt. Abt. V: Levinger. Bekanntmachung. Vertilgung der Raupen betr. Erhaltener Mitteilung zufullge treten die Raupen des Ringelſpinners an Apfel⸗ und Steinobſtbäumen ſtärker als je auf und richten großen Schaden an. Zur Bekämpfung dieſer Obſtbaumſchädlinge werden von Seiten des Herrn Landwirtſchaftsinſpektors in Ladenburg folgende Maßnahmen empfohlen. 30524 Man zerdrücke mittelſt einer Stange, deren Ende mit einem Lumpen dicht umbunden iſt, täglich früh morgens und abends die in den Aſtwinkeln ſitzenden Raupenklumpen. Beim Zerdrücken der Raupenkolonien mit genannter Stange fallen jedoch ganze Klumpen von Raupen zu Boden, welche ſich alsbald anſchicken, am Stamme wieder hinaufzukriechen. Es gelingt nicht leicht, ſie am Boden zu finden und zu zer⸗ drücken und iſt es deshalb unbedingt nötig, den Stamm mit Papierſtreifen dicht zu umbinden und dieſe mit Klebleim oder Wagenſchmiere zu beſtreichen, damit die Raupen ab⸗ gefangen werden. Mannheim, den 29. Mai 1907. Großh. Bezirksamt Abt. I: gez. Lang. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß die Säumigen diesſeits ohne weiteres zur Anzeige gebracht werden. Mannheim, den 15. Juni 1907. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. MRheinſchiffahrt. In der Zeit vom 1. Jult bis mit 3. Auguſt d. J. werden auf dem Rhein zwiſchen Rheinhauſen und Speyer bei Tages⸗ zeit größere militäriſche Brückenſchlagübungen vorgenommen und hierbei auch mehrfach völlige Ueberbrückungen des Rheines ausgeführt werden. Für die durchfahrenden Schiſſe und Flöße iſt in der genannten Zeit beſondere Vorſicht geboten. Etwa 5 Kilometer oberhalb der Hänſtelle iſt von dem Pionier⸗Bataillon eine Wahrſchau aufgeſtellt, die die durch⸗ fahrenden Schiffe und Flöße entſprechend benachrichtigt. Dieſer Wahrſchau iſt gemäߧ 4, Ziff. 9b der Rhein⸗ ſchiffahrtspoltzeiordnung unbedingt Folge zu geben. Die Wahrſchau zeigt durch Schwenken einer blau⸗weißen Flagge an, daß das Fahrwaſſer an der Brückenſtelle für die Talfahrt geſperrt iſt. Die Schiffe und Flöße haben daraufhin mindeſtens 2 Kilometer oberhalb der Bauſtelle vor Anker zu gehen. Das Schwenken einer roten Flagge durch die Wahr⸗ ſchaue gibt an, daß die Talfahrt frei iſt. 8 50 Die Bergſchiffahrt erhält die entſprechenden Zeichen an der Ueberbrückung ſelbſt. Eine blau⸗weiße Flagge bier zeigt an, daß die Bergſchiffahrt geſperrt, eine weiße, daß ſie frei iſt. Die Durchfahrt durch die Oeffnungen der Brücken darf erſt erfolgen, wenn die in§ 18 für die Schiffbrücken vor⸗ geſchriebenen Zeichen an der Ueberbrückung ſelbſt ind. Mannheim, den 12. Juni 1907. Großh. Rheinban⸗Inſpektion: Kupferſchmid. Vereinsregiſter. Bekauntmachung. Nr. 3522. Zum Vereins⸗ regiſter Band III.⸗Z. 24 wurde heute eingetragen: Hunden in 9 19005 er u Stadt betr. 291 9 Eingefangen und im Tier⸗ „union“, 1897, Mann⸗ aſyl hier untergebracht ein herreuloſer Hund. 10662 Beſchreibung. Raſſe: Schnau⸗ zer; Farbe: ſchwarz mit gel⸗ 5 Füßen. Geſchlecht: männ⸗ lich. Mannheim, 15. Juni 1907. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Dienſtmädchen-Aleider fix u. fertig billigſt bei 18645 heim. 10864 Mannheim, 12. Juni 1907. Gr. Amtsgericht I. Bekauntmachung. No. 1134. Die ſtädt. Brücken⸗ wage am Jungbuſch iſt wegen Revaratur bis zum 1. Julf ge⸗ ſchloſſen. 2 30522 Mannheim, 14. Juni 1907. Der ſtädt. Maſchineninſpektor Mannheim, den 12. Juni 1907, Großh. Bahnbaninſpektion. Handelsxregiſter. Nr. 3568. Zum Handels⸗ regiſter Abt. B Bd. V O. ⸗Z. 40. Firma„Oberrhei⸗ niſche Backſteinver⸗ kaufsſtelle Geſell⸗ ſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mann⸗ heim wurde heute einge⸗ tragen: 10668 Jakob Hirſch iſt als Ge⸗ ſchäftsführer der Geſellſchaft ausgeſchieden. Gottfried Vierkorn in Mannheim iſt als Geſchäfts⸗ führer beſtellt und berechtigt, in Gemeinſchaft mit einem anderen Geſchäftsführer oder einem Prokurtiſten der Geſell⸗ ſchaft dieſe zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Mannheim, 18. Juni 1907. Gr. Amtsgericht J. Güterrechts-Regiſter. Zum Güterrechtsregiſter Band VIII wurde heute ein⸗ getragen: 10665/71 1. S. 121: Heinrich Acker⸗ mann, Kaufmann in Mann⸗ heim und Anna geb. Greiner. Durch Vertrag vom 7. Juni 1907 iſt Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft vereinbart. Vor⸗ behaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeich⸗ nete Vermögen. 2. S. 122: Friedrich Otto Umſtätter, Mechaniker in Mannheim und Luiſe Pauline geb. Grieb. Durch Vertrag vom 7. Juni 1907 ift Güter⸗ trennung vereinbart. 3. S. 128: Richard Ba⸗ rino, Steinhauer in Mann⸗ heim und Luiſe Bau meiſter. Durch Vertrag vom 7. Juni 1907 iſt Errungenſchafts⸗ gemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher be⸗ zeichnete Vermögen. 4. S. 124: Schuhmacher⸗ meiſter Franz Vetter in Mannheim und Anna Katha⸗ rina Beck in Heidelberg. Durch Vertrag vom 7. Juni 1907 iſt Errungenſchaftsge⸗ meinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher be⸗ zeichnete Vermögen. 5. S. 125: Georg Kolb, Taglöhner in Mannheim und Anna Barbara geb. Schnei⸗ der. Durch Vertrag vom 10. Juni 1907 iſt allgemeine Gütergemeinſchaft verein⸗ bart. 6. S. 126: Auguſt Hab⸗ lizel Wirt in Mannheim und Eliſe geb. Schellig. Durch Vertrag vom 10. Juni 1907 iſt Gütertrennung vereinbart. 7. S. 127: Wilhelm Krail Verſchnürer in Mannheim und Anna geb. Kempf. Durch Vertrag vom 12. Juni 1907 iſt Gütertrennung vereinbart. Mannheim, 15. Juni 1907. Gr. Amtsgericht J. VBekauntmachuugg. Theaterkellerwirt⸗ ſchaft betr. Der Betrieb der Reſtau⸗ ration des Kellers im Groß⸗ herzoglichen Hof⸗ u. National⸗ theater ſowie der damit ver⸗ bundenen Reſtauration des Fopers, des 3. und 4. Ranges Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. A wurde heute eingetragen: 1. Bd. V.⸗Z. 94. Firma „Philipp Leininger 'we.“ in Mannheim: Philipp Leininger Witwe iſt geſtorben. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma auf Philipp Leininger Kaufmann, Karl Leininger Kaufmann, Katharina Leininger ledig und Elſa Antonie Leininger ledig, alle in Mannheim übergegangen, die es in offe⸗ ner Handelsgeſellſchaft weiter⸗ führen. Die Geſellſchaft hat am 12. September 1906 be⸗ gonnen. 2. Bd. V.⸗Z. 180. Firma Emanuel Bernay in Mannheim: 10672/71 Offene Handelsgeſellſchaft Friedrich Marx, Kauf⸗ mann in Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter ein⸗ getreten. Die Geſellſchaft hat am 14. Juni 1907 begonnen. Die Firma der Geſellſchaft iſt geändert in„Bernay' & Mar x. Die Prokura des Friedrich Marx iſt erloſchen. 3. Bd. VIII S. 143. Firma M. Cohnen⸗Knipper in Mannheim. Paul Cohnen in Mann⸗ heim iſt als Einzelprokuriſt beſtellt. 4. Bd. XII.⸗Z. 82. Firma „V. Haas& Co.“ in Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 5. Bd. XII.⸗Z. 121. Firma„Wilhelmine Möller“ in Sanbdhofen. Die Firma iſt erloſchen. 6. Bd. XII.⸗3. 222. Firma„Kudolf Gerlin⸗ ger& Wagner“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wir⸗ kung vom 1. Juni 1907 auf⸗ gelöſt und tritt in Liqui⸗ dation. Zum alleinigen Li⸗ quidator iſt der Geſellſchafter Rudolf Gerlinger beſtellt. 7 Bd ilr Firma„Ludwig Hor n“ in Mannheim M 4, 7. In⸗ haher iſt Ludwig Horn, Kaufmann in Mannheim, Kohlenhandlung. Mannheim, 15. Juni 1907. n der Ekrafſache gegen den Kaufmann Ludwig Baſſermaun von Mann⸗ heim, wegen Nahrungs⸗ mittelfälſchung, hat das Großh. Schöffengericht in Gr. Amtsgericht J. Konkurg-Perfahren. Nach Abhaltung des ee terwins wurde das Konfſts⸗ verfahren üher das Vermögen des Kaufmanns Fritz Pan⸗ mann, Inhabers der Firia Lehmann u. Schmidt in Maun⸗ heim durch Beſchluß Gr. Anits⸗ gerichts dahier vom Heutigen aufgehoben. 10679 Maunheim, den 14. Juni 1907. Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts J. Motſch. Aeferung von Breunmateriel. Die Lieferung von: 1. ungefähr 400 Tonnen Ruhr⸗ Brechkoks für das Poſtamf an den Planken; 2. ungefähr 100 Tonnen nußkohlen für das Bahrr⸗ voſtamt Nr. 27, für die Zweigpoſtämter in der Neckarſtadt, in derAkademie⸗ ſtraße, im Induſtriehafen⸗ ebiet ſowie im Lindenhof⸗ tadtteil, ferner für die Püſt⸗ ämter in den Stadtteilen Käferthal, Neckarau und Waldhof; 5 3. ungefähr 15 000 kg zer⸗ kleinertes Forlenholz für das Poſtamt I, für das Bahnpoſtamt Nr. 27, füir die Zweigpoſtämter in der Neckarſtadt, inder Akademie⸗ ſtraße, im Induſtriehafen⸗ gebiet ſowie im Lindenhof⸗ ſtadtteil, ferner für die Poſt⸗ ämter in den Stadt eilen Käferthal, Neckarau und Waldhof für die Zeit 7 1. Juli 1907 bis Ende März 1908 ſoll vergeben werden. Die näheren Bedingungen können in der Kanzlei des Poſtamts 1(an den Planken) eingeſeben werden. ngebote, die ſich entweder auf die ganze Ausſchrelbung oder auf einen der 3 Teile er⸗ ſtrecken können, ſind bis zum 30. Juni ſchriftlich an das unterzeichnete Poſtamt einzu⸗ reichen. 72419 Mannheim, 17. Juni 1907. Kaiſerliches Poſtamt 1 Weiland. Bekanntmachung. Nr. 410. Aus der Pro⸗ feſſor Dr. A. Bensbach Stiftung dahier iſt auf 24. Juli d. J. zu vergebenn 1. Ein Ausſtattungs⸗ preis von Mk. 500.— an ein hier wohnendes unhe⸗ Mannheim am 12. April 1907 für Recht erkannt: Der Angeklagte Kaufmann Ludwig Baſſermann v. Mann⸗ heim, Mitinhaber der Firma Baſſermann& Co. in Mann⸗ heim, daſelbſt wohnhaft, wird muß unbeſcholtenen Ruf ge⸗ nießen, darf nicht 58 Jahre alt ſein und muß deſſen Vater oder Mutter mindeſtens mitteltes Mädchen. Dasſelbe Jahren und nicht über 3 Jahre in Mannheim ge⸗ wohnt haben. Geſuche, wel⸗ chen behördliche Vertel über Alter, ſittliches Verhalten, Ar⸗ mut der Bewerberin und über wegen Vergehens gegen§ 10 Ziffer 1 und 2 des Nahrungs⸗ mittelgeſetzes in 3 Fällen zur Geldſtrafe von 600 Mark — ſechshundert Mark— an deren Stelle im Falle der Unbeibringlichkeit eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 60 Tagen tritt und zur Tragung der Koſten verurteilt. 10680 Der mit Pfefferbruch und Pfefferſchalen verſetzte„Pfeffer ſchwarz Tellicheryg gemahlen“ Eltern in hieſiger Stadt bei⸗ zufügen ſind, wollen bis 5. Juli 1907 bei uns eingereicht werden. 30526 2. Die Summe von Mk. 250.— zur Unterſtützung von vier hier wohnenden, en, unbeſcholtenen zu dem Stande ſoll vom 1. Oktober 19%7 ab auf dem Wege des öffentlichen Angebots auf die Dauer von 3 Jahren vergeben werden. Bewerber wollen ihre An⸗ gebote bis längſtens Samstag, den 27. Juli 1907 vormittags 11 uhr im Kaufhaus 2. Stock, Zim⸗ mer Nr. 20, verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Mietan⸗ gebot für die Theaterkeller⸗ wirtſchaft“ verſehen, abgeben. Ebenda können die der Ver⸗ mietung zugrunde liegenden beſonderen Bedingungen in Empfang genommen werden. Mannheim, 13. Juni 1907. Bürgermeiſteramt: Martin. 30525 Häling. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 19. Juni 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Piandlokal 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel verſchiedener Art und Sonſtiges. 4992⁵ Mannheim, den 18. Juni 1907 der Handwerker, Ta brigen oder Fabrikarbeiter gehbr en Familten in Beſtreitung ihrer Hausmiete. Bewerbungen um dieſe Miet⸗ zinsunterſtützungen ſind eben⸗ falls bis 5. Juli 1907 anßer einzureichen. Mannheim, 15. Juni 1907 Der Verwaltungsrat v. Hollander. Obgele Große Verſteigerung Mittwoch, 19. u. Donnerstag 20. Juni 1907, nachm. 2 uhr verſteigere in meinem Lokal P 5, 4 im Auftrag an den Meiſt⸗ und„Pfeffer ſchwarz gemahlen Lampong naturell“, die mit Nelkenſtielen verſetzten Nelken „Amboina, gemahlen“ und „Zaneibar gemahlen“, der mit Piementſibſelverſetzte, Piement natur rein gemahlen“ werden eingezogen. Die Verurteilung iſt binnen 6 Wochen vom Tage der Rechts⸗ kraft des Urteils an, durch einmalige Einrückung in das Amtsblatt auf Koſten des Ver⸗ urteilten öffentlich bekannt zu machen. Die Richtigkeit der Abſchrift der Urteilsformel wird be⸗ glaubigt und die Vollſtreck⸗ barkeit des Urteils beſcheinigt. Mannheim, 14. Juni 1907. Grabenſtein Gerichtsſchreiber des Gr. Amtsgerichts. bietenden: 49845 Sraslifisches illg ſii Krankenschwesternheim ll. 0 e Agarren 5 2u. Fernspręcher 35786. Verkauf a. freier gand Pflegen und Ambulanz- dienste bel Kranken jeder Konfesslon. 62 0 morgens von 9 Uhr ab. Fritz Beſt, Aullunannt Fränzle, Ludwig feist, F 2. 8. Volckmar. Gerichtsvollzieher. Armenpflege unentgeſtlloh. Eigentümer: Katholiſches Bür gerhoſpital.— Vergntworklicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Veritieb: Dr. 5. Hags ſche P 8,4 II JU E 5 4 EERVR Buch druckeref, G. Dauer des Wohnſitzes ihter 8. Seite. Jnangs⸗He rſteigerung. Nr. 4603. Im Wege der wängsvollſtrecung ſoll das in unheim belegene, im Grund⸗ buche von Maunheim, zur Zeit ber Eiſtttggung des Verſtelger⸗ Ungsvermerkes auf den Namen ber Oekonom Joſef Miller Heſeae Moſine geb. Thein in eingarten(Würthge eingetra⸗ nachſtehend beſchrlebene rundſtück am 716386 Freitag, den 21. Juni 1907, vopmittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim, B 4 3 verſteigert werden. Der Vexſteigerungsvermerk iſt am 11. Jannar 1907 in das Grundpuch eingetragen worden. Bie Einſicht der ſlieie des Grundbypchamte, ſowie der Übrigen das Grundſtilc belreffen⸗ den Nachweiſungen, 8 Vor Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ maunn geſtattet. Eß ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ Lermerſes aus dem Grundbüch Micht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, Wenn ber Gläubiger widerſpricht, launbhaſt zu machen, widrigen⸗ alls ſie bei der Feſiſtelung des geringſten Gebots nicht berück⸗ lichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem eot⸗ des Gläubigers und en übrigen Rechten nachgeſetzt wWerden. Bielenigen, welche ein der Ver⸗ d an ehendesRecht aben, werden aufgefordert, vor der Erleilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ Fiellung des Verfahrens herbei⸗ ader widrigenſalls für das hecht der Verſteigerungserlös an Die Stelle des verſteigerlen Gegen⸗ ſtaudes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 172, Heft 10, Beflandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 2452, Flächen⸗ inhalt 4 ar os qm Hoſralte in Stadtetter Litera C 8 No, 9. 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