1 0 ö f 8 lome“ aufführte. Mdom n⸗ Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig moeuatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monallich⸗ durch die Poßf bez. tncl. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Ouartal. Einzel⸗Nummer 8 Sfg. — der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwolf Mal. Telegramm⸗Adreſſe;: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ (Mannheimer Voltsblatt) Der Petersprozeß. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 2. Otto Erich Hartleben hat einmal eine ſehr feine Charakte⸗ riſtik von Carl Peters geliefert. Er hatte eine fröhliche und lange Nacht mit ihm durchtollt und notierte dann in ſein Tagebuch: dem Peters könne man im Grunde nicht böſe ſein. Der ſei nun einmal von der Gerechtigkeit ſeiner Sache über⸗ zeugt; glaube heilig an ſeine Miſſion und ſei davon durch⸗ drungen, daß alles, was er draußen getan, gut geweſen ſei, weil es um eines höheren Zieles willen geſchehen ſei. Bei andern würde man es Selbſtüberhebung nennen; bei ihm ſei's eigentlich nur ein faſt naiver Glaube an ſich ſelbſt. Ein Geſetz für Carl Peters; ein anderes für alle übrigen Menſchen. Daneben ein Mann von tiefer philoſophiſcher Bildung und nicht ohne gelegentliche ſeeliſche Weichheit, mit dem auch nächtens vor vielen vollen und noch mehr leeren Flaſchen wohl 1 ſtreiten lohne. Die Charakteriſtik iſt in ihrer urſprüng⸗ Juli. * ichen Form ungleich wirkſamer pointiert; wir haben ſie hier nur mühſam und unvollkommen aus dem Gedächtnis rekon⸗ ſtruiert. Auch ſo erfaßt ſie wohl die verſchiedenen Seiten dieſes eigenartigen Mannes und macht es erklärlich, warum er den einen ein Teufel iſt und den anderen eine Lichtgeſtalt und warum— genau wie vor dem Gericht die Sachverſtän⸗ digen— die Leute auch künftighin in ſeiner Beurteilung aus⸗ einandergehen werden. Auch künftighin! Denm darüber ſollte ſich auch Dr. Carl Peters in der Freude über ſeinen foxenſiſchen Erfolg nicht täuſchen: zu den großen Männern, zu denen die ganze Nation in Dankbarkeit aufblickt, wird er guch in Zukunft nicht gehören. ihm, ſeinen Freunden und ſeinem Anwalt verſuchten und zum Teil ja auch erfreulich gelungenen Reinigungswerk noch manches Bindeglied fehlt: auch aus Gründen, die in ihm ſelbſt liegen. Carl Peters iſt es je und je ergangen wie allen Leuten von ſtarkem Triebleben, die über den wilden Drang der Natur nicht völlig Herr wurden. Er kann unendlich liebenswürdig ſein; ein vornehmer Geſellſchafter von aus⸗ eſucht guten Formen. Und er kann doch wieder, wenn der lkohol Macht über ihn gewinnt, das werden, was man im Sprachgebrauch unſerer Studenten ein„gefährliches Rauh⸗ bein“ heißt. Er kann zäh, unermüdlich und ſelbſtlos arbei⸗ ten und bekommt es dann doch wieder fertig, wichtige Ge⸗ 15 hinter der Wiskyflaſche zu vergeſſen und zu bedeut⸗ amen Ausſprachen in einem Zuſtand ſich einzuſtellen, der alles Verhandeln von vornherein ausſchließt. Er kann ſchließ⸗ lich— ein Stiliſt von Feingefühl und weiten Perſpektiven— die letzten und größten Probleme in einer edelen und nach⸗ denklichen Sprache erörtern und er greift dann doch wieder, uhne daß man ihm die Ueberwindung anmerkt, zum reinſten „Sauherdenton“, wenn er lein Lieblingsausdruck von Peters) das ſozialdemokratiſche„Knotentum“ zu brandmarken wünſcht. An dieſer Zwieſpältigkeit ſeines Weſens hat es wohl gelegen, daß die„afrikaniſchen Sachverſtändigen“, die von Freund und Feind geladen waren, ein ſo wenig erhebendes Schauſpiel boten. Tatſachenkompler, die Nicht nur, weil in dem von Die einen ſahen ſtarr auf den einen] Genehmigung, nach ſage und anderen ebenſo ſtarr auf den geſetzten; den Man in ſeiner Totalität zu erfaſſen vermochte weder die Freundſchaft der Liebert und Arendt, noch die ſtarke Feindſeligkeit von Wolff und Friedel⸗Martin. So hoben die Sachverſtändigen wohl einander auf und es blieben zur Erruierung des Tatbeſtandes nur die Zeugen übrig und die Urteile der beiden Disziplinarhöfe. Danach wird man wohl ſagen können, wie auch das Münchener Gericht geſagt hat, wenn ſchon es von dieſen Dingen nur vorſichtig und durch die Blume zu reden wagt: es iſt Peters von der öffentlichen Meinung ſeines Vaterlandes Unrecht geſchehen. Er iſt nicht der feige Mörder und das blutdürſtige Scheuſal, als den man ihn zehn Jahre lang dem deutſchen Publikum abgemalt hat. Und ſicher hat er damals am Kilimandſcharo aus dem Gefühl ſeines Rechts heraus gehandelt: ein Recht für Carl Peters, ein anderes für Mabruk und Jagodja. Aber ebenſo feſt ſteht wohl, daß die vielgeſcholtenen Disziplinargerichtsurteile mit ihrem End⸗ effekt ins Schwarze trafen. Nachdem Peters, wie er nicht ohne berechtigten Stolz in ſeinem Schlußwort ſagte, das „Kompenſationsobjekt für Helgoland“ für das Reich geſchaffen hatte, war ſeine Aufgabe im weſentlichen erfüllt. Männer von der Art Carl Peters mögen verdientvolle Exoberer ſein und gelegentlich wohl auch tüchtige Forſcher; zum Verwalten eignen ſie ſich nicht und man ſoll gerade im Lichte dieſes Prozeſſes erklären: Gottlob, daß unſere Kolonialverwaltung zu ihren vielen Schwächen nicht auch noch eine Natur wie Peters hat tragen müſſen. In München wird geſtern abend beim fröhlichen Commerſe der Strom der Begeiſterung breit und laut dahingerauſcht ſein. Man kann die Freude dem Obſiegenden gönnen: Carl Peters hat— wir wiſſen es aus genaueſter Kenntnis— ſchwer unter dieſer Aechtung ſeines Namens gelitten. Aber man ſoll ſich doch auch vor dem Ueberſchwang nach der Art ſeiner Freunde hüten. Ueberhaupt dieſe Freunde! Man ſchilt in manchen Blättern jetzt ſo viel über Rat Friedel⸗Martin und den ja gewiß entgleiſten Herrn Wolff. Aber unendlich mehr, dünkt uns, entgleiſten Herr Arendt und Herr v. Liebert. Herr Arendt hat es mit der durchaus unglücklichen Methode, wie er ſeinen Freund immer wieder im Reichstage zu verteidigen verſuchte, viel⸗ leicht nicht zum wenigſten verſchuldet, daß die Oeffentlichkeit ſich ſo lange geſträubt hat an eine Reviſion ihres Urteils über Carl Peters heranzutreten. Er hat auch jetzt vor Gericht ihm wieder ſehr ſchlechte Dienſte geleiſtet. Ihm und— wir fürchten— ſich ſelbſt! **** Das Auftreten Bebels im Petersprozeß wird von der geſamten Preſſe, mit Aus⸗ nahme natürlich der ſozialdemokratiſchen, äußerſt abfällig beurteilt. Wir geben hierzu nur einige Beiſpiele. So ſchreiben die„Ham b. Nachr.“: „Es iſt gewiß nicht mehr als recht und billig, daß jeder für ſeine Behauptungen einſtehen muß, aber in Verbindung mit obigenn muß mam doch fragen: Warum hat Herr Bebel den Brief des Zeugen Neuhaus nicht auch vernichtet, ſondern ihn, ohne deſſen ſchreibe mehr als zehn Jahren dem den Geh. 2 entgegen⸗ Gerichte vorlegen laſſen? E 6, 2. Geleſenſte und verbreilelſte Jeitung in Rannheim und Amgebüng. E 6, 2. nahmeb. Druckarbeiten 4 Die Colonel ⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗ Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uuhr. Redaktion 377 Auswärtige Inſerate 80 3 2 2„12 diti d Verlags⸗ die eenegel 1 mt Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. ahn 93 Nr. 302. Mittwoch, 3. Juli 1907.(Abendblatt.) Aber Bebel erklärt ſtolz:„Ich wäre ein erbärmlicher Kerl, wenn ich das Vertrauen des Mannes täuſchen wollte, der mir die Mitteilungen gemacht hat. Das verträgt ſich mit meiner Ehre nicht.“ Aus dieſen Fällen geht klar hervor, daß Bebel es ſehr gut mit ſeiner Ehre vereinigen kann, einen Gewährsmann zu nennen und ihn ins Gefängnis zu bringen, es kommt nur darauf an, ob dieſer Gewährsmann ein Sozialdemokrat iſt, den er ſchonen muß, oder nicht. Dieſen do p⸗ pelten„Ehrbegräff“ des„Genoſſen“ Bebel feſtgeſtellt zu haben, wird immer ein Erfolg des Peters⸗Prozeſſes bleiben, und man wird gut tun, ſich dieſen„Fall“ für ſpäter zu merken. In den„Leipz. Neueſt. Nachr.“ leſen wir folgende treffende Zeilen: habenſter Sittlichkeit ſtellt und mit dem ihm eigenen Pathos An⸗ klagen gegen die Niederträchtigkeit der Welt im allgemeinen und einzelne Träger des beſtehenden geſellſchaftlichen Syſtems im be⸗ ſonderen erhebt, dann fühlt er ſich immun wie ein geimpf⸗ tes Kaninchen, dann weiß er, daß er niemandem Rechenſchaft abzulegen hat als ſeinem Gewiſſen. Aber als Zeuge wird man vereidigt, und ein Eid zſt keine leichte Sache. Oder er wäre gezwungen worden, ſeine Gewährsmänner zu nennen und ſo eine Pflicht zu erfüllen,die jedem anſtändigen Menſchen als ſelbſtver⸗ ſtändlich erſcheint: Nicht, daß etwa der Volksvertreter genbtigt werden ſoll, in jedem einzelnen Falle die Diskretion zu verletzen, wohl aber iſt es ſeine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, den Namen eines deklarierten Fälſchers und Verleu m⸗ ders zu nennen, der ſich hinter die Immunität des Abgeord⸗ neten nur verkriecht, um ſtraflos ſeine vergifteten Pfeile gegen einen Wehrloſen zu ſenden. Herr Bebel iſt nicht nur ein ehren⸗ werter Mann, ſondern er iſt auch ein echt proletariſcher Gemüts⸗ menſch. Ihm imponieren nicht die ſchwieligen Fäuſte des Bauern⸗ jungen, ſondern die Lackſchuhe und Glacés des Mannes, der ſich in hoher Poſition befindet. Ave, Augustus!“ Wie wenig übrigens Herr Bebel für gewöhnlich das Ver⸗ trauenſeiner Gewährsmänner achtet, zeigt die„Hreuz⸗ Zeitung“ an folgendem Beiſpiele: „Als Bebel in der erſten Hälfte der 9oer Jahre einen Haupt⸗ mann eines Garderegiments ungerechterweiſe der Mißhandlung ſeiner Leute bezichtigt hatte, nannte er, als die Unterſuchung die völlige Grundloſigkeit ergeben hatte, ſeinen Gewährs⸗ manm, einen Gutsbeſitzer und deſſen Bruder, der als Einjähriger in der Kompagnie des fälſchlich beſchuldigten Hauptmanns gedient hatte. Der Gutsbeſitzer iſt dann zu Gefängnis verurteilt, der Bruder floh ins Ausland. In einem ähnlichen Falle— es han⸗ delte ſich um die falſche Beſchuldigung eines Hauptmanns in Frankfurt a. O.— nannte Bebel den Gewährsmann nicht. Er gab vor Gericht an, er haße den Brief gleich nach Kenntnisnahme vernichtet, wie er es in derartigen Fällen immer zu tun pflege⸗ In dem vorher erwähnten Falle hatte er den Brief aber nach mehr als einem Jahre noch im Beſitz und den Brief des Neuhaus hatz er ſogar ſchon 11 Jahre verwahrt. Angeſichts des Umſtandes, daß Bebel in zwei Fällen ohne weiteres ſeine Gewährsleute preis⸗ gab, wäre es doch wohl angebracht geweſen, daß er ſich etwas weniger oſtentativ und theatraliſch mit ſeinem „Ehrgefühle“ dor dem Münchener Gerichtshofe gebrüſtet hätte. Die„Nationall. Corr.“ endlich ſchreibt zu Bebels Auftreten folgendes: „Er(Bebel) weigerte ſich, den Gewährsmann des gefälſchten Tuckerbriefes zu nennen, und doch ſtellte er einen untergeordneten Beamten durch Namensnennung 5lo ß, der jedenfalls nach elf Jahren unter veränderten Verhältniſſen Wert darauf legen mußte, daß ſein Name ebenſo im Dundeln blieb, wie derjenige, Wiener Theater. Von Ludwig Hirſchfeld, Wien, Ende Juni 1907. In das Juchzen, das in den erſten Sommertagen auf eini⸗ gen Wiener Bühnen zu ertönen pflegt, möchte gar mancher ver⸗ gnügt einſtimmen, der ſonſt kein Freund der gaſtſerenden Theater⸗ bauern iſt. Denn ihr Erſcheinen iſt die ſicherſte Gewähr, daß die Theaterſaiſon unwiderruflich zu Ende iſt, man mag ſie ver⸗ längern wie man will. Ja, wie zum Trotze gegen alle Bemühun⸗ gen, den Fremden eine Sommerſaiſon zu bieten, haben ſich heuer nacheinander gleich drei Bauerntheater eingeſtellt. Außer den althekannten Schlierſeern noch ein großes oberbayriſches Bau⸗ erntheater mit Michel Dengg an der Spitze, das ein unheimlich großes Nepertoire von Novitäten mitbrachte, eine derber und Fiuaner als die andere. Dagegen kann man dem Exl'ſchen auerntheater aus Innsbruck nur Rühmliches nachſagen. Nicht bloß in Hinſicht ihres ſchlichten künſtleriſchen Spieles, ſondern auch ihres bemerkenswert ernſten Strebens, ſich über das land⸗ läufige Niveau emporzuheben. Sie ſpielten Anzengruber in einer nahezu vollendeten Weiſe und erinnerten uns an den be⸗ gabten Jungtiroler Franz Kranewitter, von dem man ſeit ſei⸗ nem„Andreas Hofer“ hier nichts mehr geſehen hat. Die Gro⸗ teske„der Naz“ aus dem Einakterzyklus„Die ſieben Todſünden“ illuſtriert den bäuerlichen Geiz in einer ganz merkwürdigen ein⸗ drucksvollen Manier, die an alte Holzſchnitte gemahnt und der man ſelten auf der Bühne begegnet. Gäſte waren überhaupt auf unſeren Bühnen heuer nichts ſeltenes. Nach den erfolgreichen Berlinern kamen die Breslauer, zämlich Direktor Lobe, der mit ſeinem Enſemble im Deutſchen Volkstheater drei Wochen hindurch die Richard Strauß'ſche„Sa⸗ Es war ein Saiſonereignis nach Schluß der Saiſon, eine verſpätete Senſation, von der alles aſprach und die man geſehen haben mußte. Daran war aber nicht bloß das ſei⸗ nerzeitige Verbot der Hofthegterbehörde ſchuld, ſondern auch die künſtleriſchen Leiſtungen des Enſembles und der Soliſten. Von den vier Danſtellerinnen der Titelrolle hat hier am meiſten Fanchette Verhunk entzückt, dieſe Kroatin mit dem franzöſiſch⸗ flämiſchen Namen, obwohl ſie den grauſigen Künſten und Scher⸗ zen Wildes' und Strauß' manches ſchuldig blieb oder vielleicht gerade deshalb. Eine andere verſpätete Senſation, aber von weitaus geringe⸗ rer Bedeutung, brachte ein Berliner Enſemble aus Mitgliedern der Reinhast ſchen Bühnen beſtehend, das hier mit dem jüdiſchen Drama„Der Gott der Rache“ von Schalom Aſch an vier Aben⸗ den gaſtierte. Das Ganze kam recht verſpätet— auch mit ſeinen naturaliſtiſchen Geberden, ſeinen unechten Gefühlen und noch un⸗ echteren Juden. Die„jüdiſche Schlierſeerei“ wie der Kritiker Felix Salten treffend bemerkte, hat hier, wo man auf Formeln und Schlagworte gicht ſo ſehr eingeſchworen iſt, viel weniger Eindruck gemacht, als in Berlin. Dagegen gab es bei dieſer Ge⸗ legenheit ein freudiges Wiederſehen mit Rudolf Schildkraut, der uns vor einigen Jahren als Poſſenreißer verlaſſen hat und mitt⸗ lerweile auf dem Umweg über Hamburg, wo Baron Berger den Tragödeg in ihm entdeckte, als ein burgtheaterfähiger Künſtler wiederkam— und auch wieder weggefahren iſt. Das Bemühen, die Saiſon zu verlängern, hat keine beſon⸗ deren Ueberraſchungen gezeitigt. Im Wiedener Theater noch ein paar Aufführungen„Der luſtigen Witwe“, im Karltheater die hundertſte Aufführung der Operette„Ein Walzertraum“. Das Bürgertheater hat ſein zweites, nicht allzu glorreiches Spieljahr mit ein bischen Skandal und Rummel beſchloſſen. Die gering⸗ fügige Urſache war eine politiſche Komödie„Die Bismarckeiche“ von Franz Schamann, einem der verbotenſten Dramatiker Jung⸗ Oeſterreichs Er wollte mit ſeinem Stück einen Ausſchnitt gus dem politiſchen Leben Böhmens bieten, aus dem Parteigetriebe der Alldeutſchen und der Tſchechen und ſtellte zu dieſem Behufe bekannte Geſtalten wie Schönerer und K. H. Wolfkau maskiert auf die Bühne. Aber nicht dieſer Griff ins politiſche Leben iſt zu beanſtunden, ſondern die bedenkliche Art, in der ihn der Autor tut. Er packt dieſes Leben nur dort, wo es pikant und ſenſationell beſchaffea iſt, die kraſſe Wirklichkeit iſt in ſeinen Händen zum noch kraſſeren Boulevardſtück geworden. Alle unerfreulichen Vor⸗ gänge der letzten Jahre werden hier mit bemerkenswerter Aus⸗ dauer aufgerührt? Nationale und konfeſſionelle Hetzereien, Wahl⸗ manöver und namentlich ſchmutzige Privakaffären bekannter Par⸗ teiführer. Sonſt gibt es in dem überaus konfuſen Stück nur landläufige Liebesduſelei, komplizierte geſchäftliche Transaktio⸗ nen, denen kein Menſch im Zuſchauerraum zu folgen vermag und viel grobe Witzblatt⸗Satire. Das Stück übte bei der Pre⸗ misre keinen weſentlichen Eindruck aus. Bei der zweiten Auf⸗ führung gab es aber Demonſtrationen von ſeiten der Deutſch⸗ Nationalen, die ſogar die Abſetzung des Stückes verlangten. Da⸗ gegen ſtemmlen ſich wiederum die ſozialdemokratiſchen Partei⸗ freunde des Autors, und ſo erlangte die dilettantiſche Nichtigkeit mehr Aufführungen und mehr Bedeutung, als ihr von Rechts⸗ wegen zugekommen wäre. In der vor einigen Wochen neugegründeten Hietzinger Som⸗ merareng wurde eine Poſſe„Feſche Wiener“ aufgeftehrt, ſo abge⸗ ſchmackt poſſenhaft wie nur jemals etwas war. Daß ihr Autor ein(leiblicher Sohn des Dichters Ludwig Anzendruber iſt, hat mit dem Vorfall nichts weiter zu tun. Schließlich noch eine Ballettnovität der Hofoper„Rübezahl“, an der nicht die nach Delibes'ſchen zuſammengeſtellte Muſik das Neue und weſentliche war, ſondern die Ausſtattung. Namentlich mit der Edelſtein⸗ grotte Rübezahls hat die Kunſt Profeſſor Rollers einen Höhe⸗ punkt erreicht, der kaum zu überſchreiten iſt und vielleicht auch nicht überſchritten werden ſoll. Und dann iſt noch etwas auf dem Hofoperntheater zu mel⸗ den, ſicherlich das bedeutſamſte und unerfrenlichſte Ereignis die⸗ ſes Theaterjahres: Guſtav Mahlers Demiſſion. Dieſe Angelegen⸗ heit, die ſich unterirdiſch ſchon ſeit Jahren vorbereitet hat, iſt 1 7 5 7 1 01 1 1 1 ůõ7. 45 10 1 10 . „ n 5 * 15 1 5 1 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannßeim, 3. Juli. 2. Selte' deſſen Träger„in hoher ſozialer Stellung“, durch die Verſchwiegen⸗ heit Bebels ſich gedeckt ſieht. Bei all den Ueberraſch 1 dieſes Prozeſſes iſt die Kontraſtierung der Tatſachen, daß Männer a den höchſten ſozialen Ste Jungen ſich dazu hergeben, die Sozial demokratie aufzuſuchen und bei ihr als Denunzianten auftreten wohl mit eine der trübſfen zutage getretenen ſcheinungen während dieſes Prozeſſes. Mit ihr müſſen ſich die bürgerlichen Parteien eingehend beſchäftigen.“ —————— u Politische Hebersicht. Maunbeim, 3. Juli 1907. Sozialdemokratiſche Jugendvergiftung. In der Mainummer der„Jungen Garde“l, des Organs des Verbands junger Arbeiter und Arbeiterinnen Deutſchlands, welches nicht etwa im wilden Norddeutſchland, ſondern in der klaſſiſchen Pflanzſtätte„reviſioniſtiſcher“ Ideen und Gedanken, in Mannheim, erſcheint, findet ſich ein Artikel unter der Stichmarke: Der Haß. Der Artikelſchreiber legt ſeine Langeweile, die ihn als 16jährigen Gymnaſiaſten in einer griechiſchen Stunde quälte dar und fährt dann fort: „Ich mußte nur ſtill ſitzen wegen der ziplin, und die ganze ſchleichende Gewalt der fürchterlichen Langeweile, die ich ſo unend⸗ lich ſtark empfand, in mich hinein verarbeiten. Und da iſt plöß Lich jener wütende Haß gegen den Schulmeiſter entſtanden, und ich glaube ihn zu fühlen wie eine(eine harte, ganz ſchwarze Kugel in meinem Innern. Mit der ganzen Energie meines Gehirns begann ich zu denken.„Du infamer Hund, dul Du infamer Hund! Da hockſt du, und wenn du nicht wäreſt mit deiner elendiglichen Schulmeiſtergewalt, ſo könnte ich fortlaufen. Woher nimmſt du denn das Recht, mir gerade das zu befehlen, daß ich mich jetzt ſo entſetzlich langweilen muß bei dir? Muß ich? Natürlich muß ich, das iſt ja die Schule, Aber ich will dich haſſen, ſtill, heimlich, inbränſtig haſſen, wie ich noch nie einen Menſchen auf dieſer Welt gehaßt habe, du infamer Hund!“.. Ich habe mit jenem Menſchen nichts mehr zu tun, und darum wird es air wohl auch nicht mehr mög⸗ lich ſein, jenen Haß ganz zu vernichten, weil ick ihn nicht in eine Handlung umſetzen kann. Aber jene Situationen, aus denen der Haß entſteht, gibt es immer noch, und unſere Geſellſchaft ſchafft ſie für die Mehrzahl der Menſchen in unerhörter Zahl. Immer befiehlt ſie, immer verbietet ſie, immer ſteht ſie mit Zwangsmitteln bereit und ſchafft Haß.. Das gibt bei Hunderttauſen⸗ den jenen Klaſſenhaß, der ſich gegen die Unter⸗ nehmer, und dann gegen die Polizei, und dann auch gegen das Militär richtet. Dann kommem die Zeiten, wo dieſer Haß ſich in Handlungen umſetzt, denn er iſt furcht⸗ bar qualvoll zu ertragen, und er peinigt die Menſchen umſo grau⸗ ſamer, je ſicherer ſie wiſſen, daß wir eine neue Geſellſchaft geſtalten könnten, in der die Macht der Herren zerbrochen iſt.“ Hätte der Artikelſchreiber als ſechszehnjähriger Penäler ſeine Zeit beſſer genützt, als er hier dartut, er hätte daraus ſicherlich einen großen Gewinn an geiſtigen und ſittlichen Qualitäten gezogen, die ihm heute in ſtarkem Maße abzugehen ſcheinen. Daß der gute Mann als Gymnaſiaſt trotz„der ganzen Energie ſeines Gehirns“ ſolchen hirnverbrannten. Blödfinn zu Tage förderte, wie er ihn in dem Garde⸗Artikel der Welt nicht vorzuenthalten ſich gemüßigt fühlt, läßt nicht gerade erfreuliche Schlüſſe auf die damalige Geiſtesverfaſſung des Artiklers zu. Fünfundzwanzig Stockſchläge auf eine gewiſſe Körperſeite, die gewiß mehr entwickelt geweſen als die„ganze Energie des Gehirns“, hätten wahrlich nichts geſchadet. Schließlich iſt das aber ſehr Nebenſache! Das VBerwerfliche an dem Artikel iſt ſeine Tendenz, junge Leute im Alter von 14—18 Jahren ſtatt mit Glück und Zu⸗ friedenheit, mit fanatiſchem Haß zu erfüllen. Das iſt ein ſchändliches Beginnen ſondersgleichenl! Aber ein treffliches Beiſpiel dafür, wohin in Wahrheit die rote Internationale ſteuert. Und ihr ſollte wirklich nicht unſer ernſteſter Kampf gelten? Den„Sauherdenton“ Der ſozialdemokratiſchenPreſſe hat die reviſioniſtiſche„Münſch. Poſt“ während der Petersprozeß⸗Tage wiederum um einige wohlduftende Ergüſſe bereichert. Wir zitieren nur einige: „Herr Peters und ſein Rechtsbeiſtand haben ſich mit Händen und Füßen gegen die Herausgabe(der Urteile des Disziplinar⸗ gerichts) gewehrt— und die Hände und Füße des Herrn Roſenthal ſind wunderbar beredt. Der Kläger und ſein zappeliger Anwalt des Rechts haben ſogar die etwaige Auslieferung des Urteils an allerlei Bedingungen zu knüpfen verſucht— ein Verſuch, der zwar dem ungeheuren Selbſtbewußtſein der Afrikaner alle Ehre machte, der aber prozeſſual ebenſo belanglos iſt wie die mit aufgeblaſe⸗ æxe&ꝝꝝ TTÄ—————— heuer im zehnten Jahre von Mahlers Wirken mit einer gewiſ⸗ ſen eruptiven Heftigkeit an die Oberfläche getreten. Unleidlich öoft iſt in den letzten Wochen dieſe Affäre, das Thema von Be⸗ tpachtungen. Interpiews, Feuilletons und ſelbſt Leitartikeln ge⸗ weſen, und die Sache iſt dadurch alles eher als verſtändlicher geworden. Man weiß heute noch immer nicht: Geht Mahler oder wird er gegangen. Iſt ſeine Direktionsmüdigkeit die Urſache, ſeine Tätigkeit als Komponiſt, ſeine amerikaniſchen Pläne oder iſt ſeine Demiſſion der Erfolg einer Hofintrige, eine Sänger⸗ klique, oder wie auch heimlich erzählt wird, die Folge eines aller⸗ öchſten Zornes? Es iſt nicht zu ergründen. Man hat gegen bler alles mögliche vorgebracht. Man hat ihn einer Reihe von Sünden beſchuldigt, die genügen würden, um zehn Direktoren u ſtürzen. Lauter Geflunker; ſeine ſprichwörtliche Grobheit und Nackſtchrsloſtateit und ähnliches iſt es, was man ihm laut vor⸗ wirft, aber ſeine Hauptſünde, von der man nicht laut ſpricht, iſt die, eine ſtarke Perſönlichkeit zu ſein— und das können ſie ihm nie verzeihen Daß ein Theaterdirektor demiſſioniert, iſt ja nichts beſonderes, zumal nach zehnjähriger Tätigkeit, aber ſelbſt Hein⸗ rich Laubes hiſtoriſcher Abgang war nicht von einer ſolchen, mehr ſchmutzigen als wütenden Brandung begleitet, aus der einem deutlich die hämiſche Genugtuung entgegenſtinkt, wieder einen von Wien weggeekelt zu haben, der ein ganzer Kerl iſt. Denn das iſt wohl der Schwerpunkt dieſer Affäre. Nicht um den Di⸗ vektor, den Dirigenten Mahler, dem wir eine köſtliche Reihe von unvergeßlichen Opernabenden verdanken, handelt es ſich hier, ſondern um den Menſchen, um die geſamte Erſcheinung, um ein ſtarkes Ich das aus dieſer guten Stadt ausgetrieben werden ſoll. Es iſt darum für den Augenblick auch ganz egal, wer ſein Nach⸗ ſolger ſein wird. Die Wiener Oper iſt en ſo herrliches und ge⸗ diegenes Inſtrument, daß ſelbſt die ärgſten Stümperhände ſie nicht ſo bald verſchandeln können. Sie wird weiter blühen, auch ohne Guftat Mahler, ganz gewiß. Nicht die Oper hat den Ver⸗ kuſt erlitten, ſondern die Stadt und das Land und wir alle. Und wenn man nun die Bilanz dieſes Theaterjahres zieht, kommt man wieder einmal darauf, daß Oeſterreichs künſtleriſcher 2 2 Dis nen Bäckchen hinauspoſaunten„Feſtſtellungen“ des Herrn Roſenthal. So ſehr nämlich der Herr Roſenthal nach jeder geſchwollenen Phraſe Bewunderung heiſchend, in den Zuſchauerraum hineinfeixt, ſo wenig iſt ſein Verhal ten geeignet, ſolche Anerkennung zu verdienen! Denn ent⸗ weder iſt ſei hrende Beläſtigung der Zeugen, ſeine unglaubliche Vielgeſchwätzigkeit eine unglück⸗ liche Anlage und dann iſt der junge Herr mit der mangelnden politiſchen Ueberſicht zu bedauern. Oder aber er befolgt die Taktik, durch dieſe unäſthetiſche Methode die Auf⸗ merkſamkeit des Gerichts von der Hauptſache abzulenken und die Oeffentlichkeit mit albernen Kinkerlitzchen, wie die törichte Anrede an Bebel zu täuſchen. Dieſe Taktik aber wäre ebenſo kindlich wie das beifallheiſchen de Grinſen des Herrn Roſenthal nach der Bank hin, auf der ſeine ſchönere Hälſte thkopk Man kann eben als Anwalt ein auf das Zwerchfell der Mitglieder eines literariſchen Vergnügungsklubs ſehr gut wirkendes Vereinsmitglied ſein, ohne dabei die Eigen⸗ ſchaften zur Vertretung einer rechtlich und politiſch hoch⸗ bedeutſamen Angelegenheit zu beſitzen.“ —— Deutsches Reich. * Berlin, 2. Juli.(Der neue Kultusminiſter r. Holle) ſcheint wenigſtens mit der ſchlimmſten Erbſchaft lers, dem gegen die Gehaltserhöhungen der — wollen. Wie Verliner Blätter erfahren, hat er in der Rhein⸗ provinz und wohl auch in anderen Provinzen Erhebungen über die Wirkungen des Bremserlaſſes unter beſonderer Be⸗ rückſichtigung des Lehrermangels auf dem Lande veranſtalten laſſen. Man darf annehmen, daß hierin nur der erſte Schritt zu einer völligen Beſeitigung dieſes unglückſeligen Erlaſſes, der mit Recht in Lehrerkreiſen als bittere Kränkung empfunden wurde, zu erblicken iſt. — Reinhard Schmidt.) Der freiſinnige Landtags⸗ abgeordnete und frühere Reichstagsvizepräſident Reinhard Schmidt wurde zum Kommerzienrat ernannt. Der Reichskanzler überſandte als erſter Gratulant folgen⸗ des Telegramm:„Herzlichen Glückwunſch zu der wohlver⸗ dienten Auszeichnung, die mich perſönlich beſonders erfreut hat.“— Man ſieht doch den guten Willen! —(Den Boykott) als Zwangsmittel haben die Geraer Aerzte angedroht. Wie uns aus Gera ge⸗ ſchrieben wird, hat der dortige Aerzteverein dem Zweigverein Gera des deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes an⸗ gekündigt, daß er ſeine Tätigkeit für den Verein einſtellen werde, wenn er ferner noch zwei dem hieſigen Aerzteverein nicht angehörende Aerzte beſchäftige. Zugleich würden die übrigen Aerzte Deutſchlands ihre Tätigkeit bei dem genannten Verbande einſtellen. Der Geraer Handlungsgehilfenverein hat darauf beſchloſſen, die Ankündigung unbeachtet zu laſſen. Die Entſcheidung der Aerzte darauf ſteht noch aus. —(Der heſſiſche Oberlehrer⸗Verein) hat ſich dem Vorgehen des Verbandes akademiſch gebildeter Lehrer in Preußen angeſchloſſen und wendet ſich ebenfalls gegen die von den Vertretern der Frauenrechtlerinnen geforderte Einführung weiblicher Schuldirigenten. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 3. Juli 1907. AEIUms-AUssTEAUNG e Ein 190 Snosse Gafrręmgau J AussTerlane 8I IdregNATrioNatle 2Hunstr-umnd Programm. Donnerstag, den 4. Juli. Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachm.: Kapelle des 2. Württ. Infanterie⸗Regiments Nr. 120„Kaiſer Wilhelm“ Ulm. Nauber.) (Muſikdirigent: Stabshoboiſt Export hauptſächlich in Hinausekeln heimiſcher Talente und Per⸗ ſönlichkeiten beſteht. Tagesneuigkeſten. — Eine Ballonwettfahrt im Sturm. Aus London wird berich⸗ tet: Das große Ballonwettrennen, das der engliſche Aeroklub am Sonnabend in Ranelagh veranſtaltete, iſt durch den unerwartet einſetzenden heftigen Sturm geſcheitert. Die Teilnehmer, von der Wucht der entfeſſelten Winde erfaßt, mußten ſich unter ſchwieri⸗ gen Verhältniſſen zur Landung entſchließen und auch eine Fort⸗ ſetzung der Fahrt erwies ſich bei dem anhaltend ſtürmiſchen Wetter als unausführbar. Zum Glück ſind Menſchenleben nicht zu beklagen, Schon vor dem Aufſtieg des erſten Ballons begann der bis dahim lichte Himmel ſich zu verfinſtern und ein ferner Donner rollte drohend vorüber; bald darauf kamen auch die erſten Regentropfen, Die Blitze wurden häufiger, ſchwere Wetterwolken zogen in dunklen Mengen herauf und alles deutete auf das Nahen eines heftigen Sturmes. Der Regen ließ etwas nach und wenngleich der Him⸗ mel ſich immer mehr verfinſterte, waren die Luftſchiffer doch nicht geneigt, vor dem Element zu kapitulieren. Man hoffte, es mit einem raſch vorüberziehenden Gewitter zu tun zu haben. Major Baden⸗Powell ſtieg als erſter auf. Eine Minute ſpäter folgte „Dolce far miente mit Mr. Butler an Bord und in kurzen Ab⸗ ſtänden folgten die übrigen ſieben Teilnehmer. In dem heftigen Winde kollidierten die„Britannia“ beim Start mit„Nebula“; dieſe wurde ſchwer havariert und mußte den Aufſtieg aufgeben. Nur Grifft Breſver mit„Rotus“ hielt in Anbetracht des Sturmes die Wettfahrt für ein unverantwortliches Wagnis, dem er ſeinen Ballon nicht ausſetzten wollte und verzichtete auf den Aufſtieg. Die Ereigniſſe ſollten ihm ſchnell Recht geben. Faſt alle Auf⸗ geſtiegenen wurden ſofort von der Gewalt des Sturmes erfaßt, heftige Schneefälle und eine ſtarke Kälte traten himzu; in kurzer Zeit waren alle von der Unabwendbarkeit einer ſofortigen Lan⸗ dung belehrt. Mit großer Schwierigkeit gelang es den waghal⸗ ſigen Aeronguten, an verſctiedenen Stellen nach aclerlei Zwiſchen⸗ Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: —11 Uhr abends: Kapelle des 2. Württ. Infanterie⸗Regts Nr. 120„Kaiſer Wilhelm“ Ulm.(Muſikdirigent: Stabshoboiſt Nauber.) Pavillon in den Sond —11 Uhr abends: Kapelle „Kaiſer Wilhelm“ Nr. 110 Vollmer.) e m. dier⸗Regiments 0 Muſikdirektor Max des 2. (Dir Beleuchtung: 4 Konturenbeleuchtung des Waſſerturms und 97½ 10%½ Uhr: Scheinwerfer. 10%—11 Uhr abends: Leuchtfontäne. Sonderx⸗Ausſtellungen: Liebhaber⸗Ausſtellung von Pflanzen, Aguarien und Terrarien 10. Juli). Sintrittspreiſe. Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder 50 Pfg⸗ Kuongreſſe: des Vereins badiſcher Bahn⸗ und Bahn⸗ 7 4 Nedakteur Geck von der„Volksſtimme“ wegen Beleidigung der Schutztruppe in Südweſtafrika vor den Geſchworenen. Der Borſitzende ſtellt feſt, daß Gegenſtand der Beweis⸗ aufnahme en Wahlflugblatt iſt, betitelt:„Nieder mit der Afrika⸗ cht darauf aufmerkſam, daß mit dem F die Redaktion„Volk me“ zu tun hat. Das Flugblatt ſchildert der ge en Ausdrucks⸗ weiſe di⸗ Folgen der b Veröffentlichung des Bildes, die Haus⸗ ſuchung in der„Volksf imme“ und bei den Redakteuren und die Konfiskatign der betreffenden Nummer der„Volksſtimme“. Das Vorgehen der Staatsanwaltſch ſo heißt es in dem Flugblatt u.., ſei von der Angſt vor der Afrika ähnliches Flugblatt mit dem Bilde iſt in Bremen erſchienen, Der Vorſitende bringt das Flugblatt, das„Eine furchtbare Wahrheit“ überſchrieben iſt, teilweiſe zur Verleſung. Auch die Nummer der„Frankfurter Volksſtimme“ vom 27. Januar hat das Bild mit einigen Bemerkungen gebracht. Die Vernehmung des Angeklagten. Zu der Anklage äußert der Angeklagte folgendes: Ich möchte darauf hinweiſen, daß der Anlaß zur Veröffentlichung des Bil⸗ des die Wahlbewegung geweſen iſt. Es iſt allgemein bekannt, daß es ſich bei der Wahl um die Kolonien gedreht hat. In der Wahlbewegung wurde von ſeiten der Regierung der Verſuch ge⸗ macht, die Sozialdemokratie als Verräterin an den Intereſſen des Vaterlan des, als Schänderin der nationalen Ehre hinzuſtel⸗ len, weil ſie ſich unterfangen hatte, in Verbindung mit dem Zentrum an der Forderung für die Kolonien einen Abſtrich von 20000 000 Me zu machen. Während der Wahl waren wir der gehäſſigſten Verfolgung durch die gegneriſchen Organe ausgeſetzt, welchen die Regierung Material zu unſerer Bekämpfung lieferte. Solange ich in der Bewegung tätig bin, wurde nicht derartig* ſkandalös gegen uns gearbeitet, wie bei dieſer Wahlbewegung. Insbeſondere geſchah dies durch Flugbläkter und durch Illuſtra⸗ tionen. Als der Wahlkampf den Höhepunkt erreicht hatte, kam mir die Originalaufnahme einer Hinrichtungsſzene in Afrika zu Geſicht. Ich müßte ein ſchlechter Redakteur ſein, wenn ich durch die Veröffentlichung der Szene nicht Gelegenheit nahm, dem Publikum zu zeigen, daß nicht wir es ſind, welche den deutſchen Namien ſchänden, ſondern, daß auf der anderen Seite Dinge be⸗ gangen worden ſeien, welche das Licht der Oeffentlichkeit zu ſcheuen haben, und wir auf dem ſittlichen und moraliſchen Stand⸗ punkt ſtehen, daß wir keine Steuermittel bewilligen können für Kolonien, in denen ſolche Greuelſzenen verübt worden ſind. Ich habe meinen Gewährsmann vernommen— einen Bekannten na⸗ mens Ewald— er ſagte, er habe das Bild von einem guten Freunde belommen. Ich habe ihn gefragt, ob ich das Bild ver⸗ öffentlichen dürfe, ohne daß der Beſitzer Schwierigkeiten haben würde. Er ſagte: Gewiß, das können Sie ſchon tun, ich werde mit dem Manne reden. Die Sache eilte, weil wir zwei Tage vor der Wahl ſtenden. Ich veranlaßte, daß ſofort ein Kliſchee herges ſtellt würde. Am nächſten Tage ſchon kündigten wir das Erſchei⸗⸗ nen des Bildes an. Ich war überzeugt, daß das Bild Eindruck machen würde, und in der Tat haben wir viele Leute gehört, wahrheit diktiert. Ein welche ſagten, daß ſie ſelten von einer Szene mehr erſchüttert worden ſeien, wie von dieſer. Mich ſelbſt hat die Szene derart erſchüttert, daß ich im erſten Moment es anfänglich gar nicht für möglich kielt, daß es ſich hier um eim Originalbild handelte. Unter dieſem Eindrucke wurde der Artikel geſchrieben. Ich glaube nicht, daß ich gegenüber ſolchen kolonialen Greueltaten mehr geſchrieben habe, als was vom Standpunkt der Menſchlich⸗ keit über dieſelben zu ſagen iſt. Der Artikel ging hinaus und er hat ſeine Wirkung getan, weil die Leute durch ihn an ihrem ur⸗ eigenſten Empfinden gepackt worden ſind. Es iſt in der Anklage⸗ ſchrift mit keiner Silbe geſagt, daß die Veröffentlichung des Bil⸗ des mit dem Texte im Wahlkampf geſchehen und dieſes Momentk iſt gerade ein ſehr einſchneidendes. In ruhigen Zeiten ſchreibt :——.———.....————————— 8 fällen Anker zu werfen. Rolls geriet mit der„Britannia“ in einen heftigen Vertikalſturm, der ſie faſt ſenkrecht in die Höhe riß, in das Zentrum des Gewitters. Der erſte Verſuch einer Landung mißglückte, ein wuchtiger Windſtoß erfaßte den Ballon und riß ihn aus der. Verankerung, ſchleppte ihn mit raſender Geſchwindigkeit durch einen Wald fort, ehe es endlich gelang, 3u Boden zu kommen. Obgleich durch den Sturm keiner der Teil⸗ nehmer die Bedingungen des Rennens erfüllen konnte, wird dus Komitee vorausſichtlich doch die Preiſe bergeben. — Wilhelm Buſch in Japan. Wilhelm Buſchs 70. Geburtstag iſt in Deutſchland mit Recht allgemein gefeiert worden. Denn wie die Kinder in Max und Moritz ihr Ebenbild wiedererkennen, ſo hat auch mancher Philiſter in Buſchs Geſtalten ein gutes Stück ſeines eigenen Weſens wiedergefunden; ſelbſt Reichstagsabgeord⸗ nete ſtärken ſich aus Wilhelm Buſch. Aber auch das Ausland hak ihn lieb gewonnen und überſetzt; und wir müſſen dem Literar⸗ hiſtoriker, der kürzlich meinte, nur in China und Japan ſei Buſch unbekannt, einen Nachtrag für die zweite Auflage ſeines Artikels* liefern. Denn in Japan benigſtens iſt Buſch bekannt. Herr Muraoka, Profeſſor der Phyſik an der Univerſität Kioto, ein alter Student deutſcher Univerſitäten, hat Max und Moritz ins Japaniſche übertragen. Ein Klaſſiker des Humors wie Wilbelm Buſch kann, den humorliebenden Japanern nicht entgehen. 3 — Ein Wortbundwurm. Vor einiger Zeit hat das in Naghg Szeben(Ungarn) erſcheinende pangermaniſtiſche„Siebenbürger Deutſche Tageblatt“ in einem längeren Artikel die Tendenz der franzöſiſchen Sprache kritiſiert, übermäßig lange Worte zu bilden. Unter den damals angeführten Beweiſen kamen Worte vor, die die allerdings bedenkliche Lage von 86 Buchſtaben hatten. Ueber dieſe Gloſſierungen hat ſich der„Courrier Europsen“ aufgeregt. Er weiſt nun in der gleichen Nummer, in der das„Siebenbürgiſche Tageblatt“ den Franzoſen ihre Wortungeheuer vorwirft, ein Mon⸗ ſtrum nach, das nicht weniger als 42 Buchſtaben hat. Das ſchöne Work lautet:„Komitatseiſenbahnprioritäten⸗ anleihefonds“. Die Siebenbürger ſollen ſich das ſchöne Wort von den Splittern in den Augen anderer und den Balken in den eigenen merken. ite Zenar: Kader dat mir rzä, daß das Wild we anuhenn 8,.. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 3. Sefte. man ſich nicht in eine ſolche Erbitterung hinein, wie in jener Zeit, wo wir in maßloſeſter Weiſe angegriffen wurden. Wir haben keinerlel Verſuche gemacht, irgendwie Sorge zu tragen, daß das Bild auch anderwärts hinkommt. Es iſt durchaus un⸗ richtig, daß wir das Bild nach Bremen und Frankfurt geſandt haben. Tch meinerſeits habe auch nicht das geringſte dazu getan, im Gegendeil, ich habe auf das Entſchiedenſte dagegen proteſtiert, daß das Bild ohne Wiſſen der Redaktion aus unſeren Geſchäfts⸗ räumen herausbam. Von vorunherein habe ich erklärt, daß man ſich in dieſer Unterſtellung auf einem durchaus falſchen Weg be⸗ findet. Ich habe erklärt, mir bei Veröffentlichung des Bildes nicht bewuß: geweſen zu ſein, mich einer ſtrafbaren Handlung ſchuldig zu machen, ich habe es veröffentlicht in der Ueberzeugung, daß ich vom Standpunkt der Menſchlichkeit und der chriſtlichen Weltanſchauung meine Handlungsweiſe verant⸗ worten kann. Vorſ.: Es war Ihnen doch darum zu tun, daß die Artikel eine möglichſt weite Verbreitung finden? An⸗ geklagter: Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich das Kliſchee ja leicht verzwölffachen können. Staatsanwalt: Ich möchte fragen, wie der Angeklagte zu ſeiner Aeußerung gekom⸗ men iſt, er kinne mit noch weit ſcheußlicheren Bildern auf⸗ warten. Angekl.: Als Ewald das Bild brachte, erklärte er mir, er hätte noch eine Reihe anderer Bilder geſehen, von dem⸗ ſelben Manne, die zum Teil noch weit ſchlimmere Dinge enthielten und der Pnn würde keinen Anſtand nehmen, mir dieſe ebenfalls zu geben. Er hat mir das ſpäter alles wiederholt. Nachdem der General⸗Anzeiger den Verſuch gemacht hatte, es ſo hinzuſtellen, als ob das Bild weggenommen worden ſei, habe ich in dem Ar⸗ tikel geſagt es ſind noch eine ganze Reihe anderer Bilder da. Vorſ.: Wie kamen Sie aber zu Ausdrücken, wie daß einem beim Anblick dieſer Bilder die Haare zu Berge ſtehen, daß ſie jeder Beſchreikung ſpotten. Angekl.: Ewald hat mir darüber Angaben gemacht. Vorſ.: Er gab Ihnen alſo Details? Ange⸗ klagter: Er ſagte mir, daß die Bilder oft noch ſchlimmere Dinge darſtellen. Vorſ.: Der Begriff des Haarſträubens ſteht doch nicht alggemein feſt. Angekl.: Den Ausdruck des Haar⸗ ſträubens hat er nicht gebraucht. Vorſ.: Ich meine doch, man kommt zu Bedenken, wenn man ſolche Dinge in die Oeffentlichkeit bringt. Haben Sie der Phantaſie freien Spielraum gelaſſen oder hat er Ihnen das alles geſagt. Angekl.: Er hat geſagt, der Betreffende hat eine Reihe anderer Bilder, die noch weit ſchlimmere Dinge darſtellen, die zum Teil unſittlicher Natur ſeien. Vorſ.: Sie ſprechen von perverſen Handlungen, Grau⸗ ſamkeiten an Frauen. Angekl. Es ſind doch keine Behaup⸗ tungen aufgeſtellt. Vor.: Sie haben doch gewußt, daß in Südweſtafrika Krieg geführt wird, Sie wußten doch auch, daß der Krieg mir Halbwilden geführt worden? Daß auch von der an⸗ deren Seite Handlungen begangen wurden, welche Veranlaſſung geben konnten, die Schwarzen mit dem Tod zu beſtrafen. Es konnte ſich doch nur um Vollſtreckung eines Urteils handeln. Als ich das Bild ſah, habe ich mir geſagt, ſo darf unter keinen Um⸗ ſſtänden in Deutſchland gearbeitet werden. Insheſondere hat mich empört, daß die Szene photographiſch aufgenommen wurde. Die Szene erhielt dadurch den Charakter einer Komödie, eines Schauſpiels. und doch handelte es ſich um das Leben von Men⸗ ſchen. Vorerſt iſt es doch zweierlei, ob die Szene frivol war oder ob es ſich um einen Mord oder um eine auf Grund des Richter⸗ ſpruchs erfolgte Hinrichtung handelt. Sie mußten doch letztere Möglichkeit ins Auge faſſen. Angekl.: Man ſieht auf dem Bilde Lente herumſtehen, die Neger hängen an einem Aſte, es erweckt nicht den Eindruck, als ob es ſich um eine Hinrichtung handelt. Schaffner ſagte mir überdies, es ſeien nicht 6 ſondern 7 Leute gehängt worden, bei dem ſiebenten Neger ſet der Strick ge⸗ ſriſſen u. er ſei dann eine zeitlang unten gelegen. Ich mußte zu der der Auffaſſung kommen, daß es ſich um einen greuelhaften Vor⸗ gang handelt. Vorſ.: Dann erklären Sie, das Bild ſei auf ein⸗ wandfreie Weiſe in Ihre Hände gelangt. Angekl.: Gewiß, ich glaube es auch jetzt noch. Vorſ.: Es iſt aber doch ſchon am 21. Januar Anzeige gemacht worden, daß das Bild geſtohlen worden ſei. Angekl.: Ich nehme an, daß der Eigentümer des Bildes da ſchon gewußt hat, daß die Sache veröffentlicht werden ſollte, Vorf.: Der Mann war Ihr politiſcher Gegner? Angekl.: Das weiß ich nicht, ich vermute es. Ees wir) bierauf zu der Vernehmung der Zeugen geſchritten. Zunächſt wird vernommen der Zeuge Abraham Schaffner, 25 Jahre alt. Fabrikarbeiter in Neckarau. Der Zeuge ſandte die Photographie an ſeinen Freund Hacker in Neckarau. Der Zeuge war von Februar 1904 bis Januar 1907 bei der Schutz⸗ truppe in Südweſtafrika. Er befand ſich einige Tage in Gibeon, dort iſt er mit dem Feldwebel Straube bekannt geworden. Er ſah die Neger am Galgen hängen. Vorſ.: Was haben ſie ſich dabei gedacht? Zeuge: Ich dachte mir, da iſt eine Hinrichtung von Gefangenen. Soviel ich weiß, ſollten dieſe Neger ſchon ein⸗ wal gefanger genommen worden und durchgebrannt ſein. Sie hatten wieder auf eine Patrouille geſchoſſen und waren deshalb vom Standgericht zum Tode verurteilt worden. Ich war nicht dienſtlich dabei, ſondern bin als Soldat vorbeigegangen. Gibeon iſt eine Proviantſtation. Die Wache bildete die Kolonial⸗ Polizei. Einen Tag nach der Hinrichtung kam ich wieder zu dem Feldwebel Straube. Er hatte gerade das Bild von der Hinrich⸗ tung in der Hand und gab mir auf mein Erſuchen eins von den Bildern. Er hatte mehrere Abzüge von der Szene. Vorſ.: Haben Sie gewußt, daß man die Bilder nicht weiter geben darf? Zeuge: Nein. Vorſ.: Auch nicht, daß das Photographieren verboten iſt? Zeuge: Nein. Das Bild habe ich an meinen Freund Auguſt Hacker in Neckarau geſandt. Vorſ.: Haben Sie noch weitere Bilder und Briefe geſandt? Zeuge: Jawohl. Ich habe ihm aber geſchriebea, er ſolle das Bild für ſich behalten. Vorſ,: Haben öfters ſoiche Hinrichtungen ſtattgefunden? Zeuge: Ja, wenn die Leute vom Kriegsgericht verurteilt wurden, ſind ſie einfach auf⸗ gehängt worden. Ich habe ſchon viele Hinrichtungen geſehen. Die Leuten wurden mit der Eskorte hinaustransportiert und hingerichtet. Vorſ.: War das auch in normalen Zeiten der Fall? Zeuge: Gewöhnlich wurden die Leute im Hauptquartier Wind⸗ huk hingerichtet. Die Gegend von Gibeon war immer gefährdet, weil ſich viocl Wald und Buſchwerk dorten befindet. Man mußte ſehr auf der Hut ſein. Vorf.: Iſt Ihnen bekannt, daß irgend ein Gefangener einfach hingerichtet wurde? Zeuge: Nein. Wenn Gefangene gemacht wurden, wurden ſie zurücktvansportiert nach Windhuk und dem Kriegsgericht übergeben. Dieſe Gefangenen wurden ausnahmsweiſe in Giteon hingerichtet. Vorſ.: Warum? Zeuge: Das weiß ich nicht. Die Neger ſollten vielleicht abge⸗ ſchreckt werden, jede Minute konnte man überfallen werden. Vorſ.: Irt Ihnen etwas von Greueltaten bekannt gegen die Schwarzen? Zeuge: Davon iſt mir nichts bekannt. Vorſf.: Haben Sie dieſe Hinrichtung als eine Greueltat angeſehen? Zeuge: Ich habe mir nichts weiter darüber gedacht. Vorf.: Iſt Ihnen davon bekannt, daß von ſeiten der Gegner beſondere Grauſamkeiten begangen worden ſind. Zeuge: Unſere Station wurde ganz niedergemacht, die Farmer wurden beraubt; die Witwe eines Farmers hat mir ſelbſt erzählt, daß ſie in das Lager der Schwarzen hineingeſchleppt wurde. Vorſ.: Was haben Sie denn an ihren Freund geſchrieben? Zeuge: Es waren nur frenndſchaftliche Mitteilungen. Vorſ.“ Haben Sie auch einmal ein Tagebuch geführt? Zeuge: Jawohl. Vorſ.: Wie Sie nach 2% Jahren zurückkamen, wußten Sie wo das Bild weggekommen kügt die Heiterkeitsausbrüche. ſei. Auf Befragen des Vorſitzenden bemerkt der Zeuge, der An⸗ geklagte habe ihn einmal zu einer Unterredung durch den Kol⸗ porteur Ewald von Neckarau beſtellt. Der Zeuge ſchildert dann, wie er mit dem Angeklagten in Verbindung getreten iſt. Er ſei auf Aufforderung des Ange⸗ klagten am 20 März auf die Redaktion der„Volksſtimme“ ge⸗ kommen. Er habe Geck die Richtigkeit des Bildes beſtätigt und Auskunft über die Oertlichkeit und den Hergang der Hinrichtung gegeben. Gedacht habe er ſich über den Grund der Unterredung nichts. Er ſei in ſeiver Eigenſchaft als Zeuge auch nicht beein⸗ flußt worden. Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß der Zeuge zuerſt die unrichtige Angabe gemacht habe, daß er mit Geck in einer Wirtſchaft zuſammengetroffen ſei. Als Grund für die unrichtige Angabe gibt der Zeuge an, daß er geglaubt habe, es könne nach⸗ teilig für ihn ſein, wenn er ſage, daß er auf der Redaktion der „Volksſtimme“ geweſen ſei. Auf Befragen des Verteidigers gibt der Zeuge an, daß ſieben Neger hingerichtet worden ſind. Auf dem Bilde ſeien nur ſechs zu ſehen, weil der ſiebente herunterge⸗ fallen ſei. Der Verteidiger ſucht weiter feſtzuſtellen, ob es mög⸗ lich geweſen ſei, die Schwarzu nacheinander hinzurichten. Der Zeuge meint, er könne das dvicht beurteilen, gibt aber zu, daß Platz und Material zur Errichtung von einzelnen Galgen vor⸗ handen geweſen ſei. Auch ſei ein Angriff auf die Station nicht zu befürchten geweſen, da die Soldaten ohne Waffen herumgelaufen ſeien. Eine Auspeitſchung von Schwarzen hahe er nicht mitange⸗ ſehen. Auf Befragen des Staatsanwalts bekundet der Zeuge, es ſei nur geſagt worden, daß der ſiebente Schwarze heruntergefal⸗ len ſei, weil der Strick geriſſen ſei. Etwas Näheres weiß der Zeuge nicht darüber. Der Angeklagte ſtellt feſt, daß ihm nicht bekannt geweſen ſei, daß Schaff⸗ ner als Zeuge aufgeſtellt war, als er ihn zu ſich lud. Vert.: Ha⸗ ben Sie es irgend jemand erzählt, daß es Ihnen beim Staats⸗ anwalt ſchlecht ergangen ſei? Der Zeuge gibt zu, daß er zum Staatsanwalt geſagt habe, er müſſe jedenfalls von Mannheim weggehen. Auf Befragen des Verteidigers bemerkt der Zeuge, daß er von ſeinem Onkel darauf aufmerkſam gemacht worden ſei, daß er mi: Beläſtigungen durch Mitarbeiter zu rechnen haben werde. Er ſei aber nie beläſtigt worden. Frau Eſch bekundet, daß Adam Hacker ihr das in der „Volksſtimme“ veröffentlichte Bild gezeigt habe. Werkmeiſter Heinrich Hacker, Neckarau. der Vater des Beſitzers des entwendeten Bildes, gibt über die Entwendung Aus⸗ kunft. Ewald habe in einer Verſammlung des Jungliberalen Vereins Neckarau bekannt gegeben, daß nach Schluß der Ver⸗ ſammlung das die Hängeſzene darſtellende Bild angeſehen wer⸗ den könge. Er habe ſeinen Sohn verſtändigt und dieſer habe feſtaeſtellt, daß das Bild, das er von Schaffner bekommen hatte, aus dem Album verſchwunden war. Ewald habe dann zuge⸗ geben, daß er das Bild von Mai bekommen hatte. Zeuge Wirt Joſef Willmann hat von einem Bekannten, der zur Schutztruppe gehörte, ebenfalls ein Bild von einer Hin⸗ richtung bekemmen. Das Bild wurde im Wirtslokal aufgehängt. Für eine Greueltat hat er das Bild nicht gehalten. Zeuge Gaſtwirt Joh. Friedr. Schmalfel d⸗Bremerhaven ſtellt feſt, daß die Nummer der„Volksſtimme“ mit dem Bilde am 24. Januor morgens in Bremerhaven eintraf. Von dem Bilde wurde eine Photographie genommen. Die große Platte wurde für das Flugblatt, die kleine zu Poſtkarten verwendet. Zeuge Auguſt Hacker, der Beſitzer des Bildes, hat Schaff⸗ ner beim Erlernen der Stenograßhie kennen gelernt und ſich mit ihm befreundet. Schaffner habe ihm aus Südwefdafrika Photo⸗ graphien. Briefe und Karten, darunter auch das veröffentlichte Bild geſchickt. Vierzehn Tage vor der Reichstagswahl fand im „Lamm“ in Nekkarau eine jungliberale Verſammlung ſtatt, der der Zeuge mit ſeinem Vater beiwohnte. Am Ende der Verſamm⸗ lung habe ſich Ewald zum Wort gemeldet, über die Verhältniſſe in Südweſtafrika geſprochen und dabei bemerkt, er märe im Be⸗ ſitz eines Bildes. Jeder, der ſich dafür intereſſiere, dürfe ſich das Bild anſehen, Auf dem Nachhauſewege habe er ſich mit dem Vater über das Bild unterhalten. Am nächſten Morgen(Sonn⸗ tag] ſei der unter ihm wohnende Vater zu ihm gekommen und habe gefragt, ob er noch das Bild, das die Hängeſzene darſtelle, habe. Er habe daraufhin ſeine ſämtlichen Sachen durchgeſehen. Das Bild war verſchwunden. Der Zeuge hat dann, als die Geſchwiſter beſtimmt in Abrede ſtellten, das Bild entwendet zu haben, ſofort Verdacht auf Karl Mai geſchöpft, der etwa vierzehn Tage vorher bei ihm war und ſich das Album, in dem das Bild ſteckte, angeſeben hatte. Er ſei daraufhin zu Ewald gegangen, um ſich das Bild zeigen zu laſſen. Dieſer ſagte ihm aber, das Bild käme am Dienstag in die Zeitung. Daß er das Bild von Mai bekommen hatte, hat Ewald nicht geſagt. Der Zeuge kam aber trotzdem dahinter. Er ſtellte Mai zur Rede und dieſer gab auch zu, das Bild weggenommen zu haben. Der Zeuge hat da⸗ raufhin Anzeige erſtattet, aber nur, um die Veröffentlichung des Bildes zu verhindern, weil ihm Schaffner ſeinerzeit geſchrieben hatte, das Vild ſei nicht für die Oeffentlichkeit beſtimmt. Er habe es auch nur intimen Freunden gezeigt. Wenn er das Bild gleich wiederkekommen hätte, hätte er die Sache überhaupt nicht angezeigt. Von Greueltaten hat Schaffner dem Zeugen nichts geſchrieben. b Um halb 12 Uhr wird eine kurze Pauſe gemacht. Auf die Zeugen Maier und Pfeiffle wird ebenſo wie auf mehrere andere Zeugen verzichtet. Zeuge Schreiner Karl Mai, der das Bild enkwendek hat, verweigert über das Bild jede Auskunft. Er wird deshalb nur gefragt, ob er Auftrag zur Ablieferung des Bildes vom Ange⸗ klagten bekommen habe. Der Zeuge, der unbeeidigt vernommen wurde, verneint dies. Er habe mit Geck überhaupt nicht ge⸗ ſprochen. Zeuge Adam Ewald, Kolporteur der„Volksſt.“, unbeeidigt vernommen, bekundet, daß Mai vor der Verſammlung des Jung⸗ liberalen Vereins das Bild herumgezeigt habe. Mai habe ihm dann auf ſeinen Wunſch das Bild gegeben. Am anderen Tage habe er das Bild in der„Volksſt.“ herumgezeigt. Geck habe dann die Photographie an ſich genommen. Der Zeuge ſchildert dann, wie Hacker zu ihm gekommen iſt und unter Legitimation mit anderen Bildern das die Hängeſzene darſtellende Bild zurück⸗ verlangt habe. Der Zeuge hat dann zugegeben, daß er das Bild von Mai bekommen hat. Die anderen Bilder, die Hacker gezeigt hat, waren harmlos. Ob er das Bild verwenden dürfe oder nicht, habe er Mai nicht gefragt. Der Angeklagte bemerkt, die Unterredung mit Schaff⸗ ner auf der Redaktion der„Volksſt.“ habe auf ihn den Ein⸗ druck gemacht, daß Schaffner noch viel wüßte. Der Zeuge Schaffner wird daraufhin noch einmal vor⸗ gerufen. Vorſ.: Haben Sie durchblicken laſſen, daß Greuel⸗ taten in Südweſtafrika vorgekommen ſind? Zeuge: Nein. Der Verteidiger unterwirft den Zeugen einem ſcharfen Verhör; um herauszubringen, was er mit ſeinen Andeutungen bei der Unterredung mit dem Angeklagten gemeint hat. Nach langem Zögern bemerkt er, daß er eine Disziplinarſtrafe von 3 Tagen Arreſt gemeint habe. Der Verteidiger konſtatiert darauf⸗ bin, daß der Zeuge, als er auf der Redaktion der„Volksſt.“ ſagte, er könne noch auspacken, die 3 Tage Arreſt gemeint habe. (Bewegung und Heiterkeit im Zuhörerraum.) Der Vorſitzende Zeuge Eiſendreher Gg. Sperber iſt dabei geweſen, als der Zeuge Hacker jr. aus einem Briefe Schaffners Bruchſtücke verles. Er habe den Eindruck gehabt, daß in dem Briefe Dinge enthalten geweſen ſeien, die man nicht wiſſen ſollte, weil Hacker beim Verleſen immer geſtockt habe. Zeuge Schutztruppenunteroffizier Link kann nichts von Ausſchreitungen der Schutztruppen in Südweſtafrika gegen die Eingeborenen mitteilen. Die Erlaſſe waren ſehr ſtreng. Es wurden unter keinen Umſtänden Ausſchreitungen geduldet. Es hätte ſich auch jeder gehütet, ſich etwas zuſchulden kommen zu laſſen. Zeuge hat nie einer Hinrichtung beigewohnt. Der Vor⸗ ſitzende ſtellt feſt, daß die photographiſche Aufnahme von Hinrichtungen in Südweſtafrila aus Schicklichkeitsgründen als ungeſetzlich verboten worden iſt. Auf Befragen des Vorſitzenden belundet der Zeuge, daß die Geſangenen nie unmenſchlich behan⸗ delt wurden. Die Schwarzen hatten dasſelbe Recht, wie die Soldaten. Wenn ein Eingeborener von einem Soldaten ge⸗ ſchlagen wurde, wurde dieſer gleich beſtraft. Es ſei hie und da vorgekommen, daß ein Gefangener einen Stoß oder eine Ohr⸗ feige bekommen habe. Aber ſelbſt die Ohrfeige ſei beſtraft wor⸗ den. In ſeinem Truppenteil ſeien deswegen verſchiedene Be⸗ ſtrafungen vorgekommen. Die Prügelſtrafe ſei nur vom Richter oder Offizier verhängt vorden. Vert.: Iſt Ihnen bekannt, daß General v. Trotha einen Erlaß herausgegeben hat, wonach Gefangene nicht gemacht, ſich ſtellende Männer erſchoſſen, Frauen und Kinder durch Schreck⸗ ſchüſſe in die Wüſte getrieben werden ſollen, wo viele Tauſende verdurſtet aufgefunden worden ſind. Zeuge: Er ſei perſönlich bei der Abſperrung der Wüſte dabei geweſen. Wenn Einge⸗ borene in die Nähe eines Poſtens oder Lagers kamen, ſeien ſie jederzeit von den Truppen aufgenommen und ſpäter in die Etap⸗ penlager transportiert worden. Es ſei ihm nichts davon bekannt, daß verboten worden ſei, Gefangene zu machen. Der Trothaſche Erlaß ſei ihm dienſtlich nicht bekannt gemacht worden. Er habe nur durch Zeitungsberichte davon erfahren. Zeuge gibt auf Befragen des Verteidigers zu, daß er gehört habe, daß in der Wüſte Frauen und Kinder aufgefunden neirden, die den Boden bei der Suche nach Waſſer aufgekratzt hatten. Die Wiſte wurde abgeſperrt, um die Eingeborenen zu zwingen, ſich zu ſtellen, Der Zeuge ſtellt auf Befragen des Vorſitzenden wiederholt feſt, daß ihm von Greueltaten der deutſchen Soldaten nichts bekann; geworden iſt. Dagegen ſeien Patrouillen verſtümmelt aufge⸗ funden worden. Der Vorſitzende verlieſt ſodann den Strafantrag des Staatsſekretärs Dernburg gegen die„Volksſt.“ Damit iſt die Vernehmung der Zeugen geſchloſſen. 7 Die Gutachten der Sachverſtändigen. Sachverſtändiger Oberamtsrichter Dr. Hanemann war 1900—1903 in Afrika als Richter und Bezirksamtmann tätig. Wenn Alles wahr wäre, was über Südweſtafrika kolpor⸗ tiert würde, müßte an jedem Baum ein Schwarzer hängen. In den drei Jahren ſei in ſeinem und dem benachbarten Bezirk nur ein einziger Fall vorgekommen, daß ein Schwarzer wegen Ermordung eines weißen Poliziſten zum Tode verurteilt wurde Körperliche Züchtigungen der Schwarzen ſeien notwendig, weil Freiheitsſtrafen auf ſie keinen Eindruck machten. Die vor⸗ liegende Photographie könne er ſich nur als Vollziehung eines gerichtlichen Urteils vorſtellen. Wenn die Urteile vollſtreckt wurden, geſchah es nach Kriegsrecht. Zum Vergnügen würden die Leute nicht aufgehüngt worden ſein und Greueltaten ſeien ihm nicht bekannt geworden. Er könne nur ſagen, daß die Mel⸗ dungen von fortgeſetzten Mißhandlungen von Schwarzen er⸗ funden ſeien. Sachverſtändiger Oberlt. von Hirſchberg⸗Berlin bekundet, daß eingeborene Soldaten durch Prügelſtrafe beſtraft werden. Gefangene blieben eine Zeitlang bei der Truppe und wurden dann rückwärts abgeſchoben. Jedenfalls wurde dafür geſorgt, daß andere Leute nicht an die Eingeborenen heran konnten. Dem Sachverſtändigen iſt von dem Trothaſchen Erlaß nichts bekannt. Der Staatsanwalt ſtellt feſt, daß es ſich um einen für die Hereros beſtimmten Erlaß gehandelt habe. Der Verteidiger erwidert, der Erlaß ſei nach einer ſpäteren „ Trothas für die Schutztruppen beſtimmt ge⸗ weſen. Der Sachberſtändige bemerkt, er könnte ſich an einen ſolchen Erlaß nicht erinnern. Es ſeien viele Erlaſſe heraus⸗ gekommen. Der Staatsanwalt ſtellt feſt, daß im Generalſtabswerk nichts von dem Erlaß ſteht. Der Sachverſtändige gibt Auskunft über die Ver⸗ hältniſſe in der Omahegewüſte. Es ſei Feldzugsplan geweſen, zu zwingen, ſich zu ſtellen, oder ſie unſchädlich zu machen. Das Gericht nimmt ſchließlich, da der Verteidiger zur Feſt⸗ ſtellung des Wortlautes des Trothaſchen Erlaſſes einen Vertag ungsantrag in Ausſicht ſtellt, an, daß der Erlaß den vom Ver⸗ teidiger angegebenen Sinn hatte. Zeuge Unteroffizier Link wird nochmals vorgerufen. Er bekundet wiederholt, daß er von dem Trothaſchen Erlaß nichts weiß. Aus Zeitungsberichten habe er erfahren, daß die Hereros für vogelfrei erklärt worden ſeien. Kurz nach ½2 Uhr wird in die Mittagspauſe eingetreten. — 99 * Ennannt wurde Betriebs⸗ und Telegraphenafſiſtent Friedrich Wörne in Villingen zum Telegraphenſekretär. * Das Berfahren des Beſtellens und Belegens von Plätzen in D⸗Zügen hat Unzuträglichkeiten zur Folge gehabt. Beſonders wird es von den Reiſenden als Mißſtand empfunden, daß ſie beim Ver⸗ laſſen ihres Platzes nicht ſicher ſind, ihren Platz wiederzufinden, da die Belegung von Plätzen von den Reiſenden nicht immer beach⸗ tet wird. Auch dem Zugperſonal wird bei dem jetzigen Verfahren die Ueberſicht über die Platzbenutzung erſchwert, ebenſo die Unter⸗ bringung der auf den Zwiſchenſtationen zugehenden Reiſenden, Aus dieſen Gründen hat ſich, laut„Voſſ. Ztg.“ die preußiſch⸗ heſſiſche Eiſenbahnverwaltung entſchloſſen, vom 1. Juli ab ein der früheren Verausgabung von Platzkarter entſprechendes Ver⸗ fahren wieder einzuführen, jedoch mit der Maßgabe, daß die Er⸗ hebung einer Gebühr für die zu verabfolgenden Platzkarten unter⸗ bleibt. Die Platzkarte trägt auf der Rückſeite folgenden Vermerkt Dieſe Karte berechtigt den Inhaber einer gültigen Fahrkarte zur Benutzung des auf der Vorderſeite eingetragenen Platzes und iſt auf Verlangen vorzuzeigen. * Beſitzwechſel. Die bis jetzt vom hieſigen kathol. Geſellen⸗ verein von der Geſellſchaft m. b. H. Katholiſches Vereinshaus ge⸗ mieteten Häuſer K 1, 17, K 1, 17a und dazu noch das Haus K 1, 17b, ſind in das Eigentumsverhältnis des genannten Vereins übergegangen. Die geſtern ſtattgefundene Generalverſammlung der Geſellſchafter der Geſellſchaft Kathol. Vereinshaus hat dem Verlauf der Häuſer zugeſtimmt. * Verkauft wurde die Villa des Herrn Kommerzien rat Dr. C. Glaſer, Parkring Nr. 25, an die Baufirma Gebr. Hoff mann hier zum Preiſe von 184 000 M. Wie wir erfahren, beaßſichtigt genannte Firma auf einere Teil des Grundſtücks Neubauten zu er⸗ richten; die Villa ſoll ihrer vorzüglichest haulichen Beſchaffenbeit und der großartigen Lage wegen beſtehen bleiden. Der Ahſchluß —— ——— * General⸗Anzeiger.(Abendblatt) Mannheim, 3. Juli. * Arbeitsjubiläum. Am 1. Juli feierte Herr Georg Zieg⸗ ler aus Neckarau ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Joſeph Diem, Graveur, O 1, 5. Der Jubilar wurde mit einer goldenen Uhr bedacht. Eine beſondere Feier fand abends im„Lamm“! zu Neckarau ſtatt. Z3u Mitgliedern der Handwerkskammer Mannheim wurden kürzlich gewählt: 1. In die Handwerkskammer: a) als Mit⸗ glieder: G. Schneider, Bäckermeiſter in Mannheim, H. Koch, Metzgermeiſter in Heidelberg; Dr. Graß, Metzgermeiſter in Mann⸗ Hheim, F. Hahk, Schreinermeiſter in Mannheim, Ph. Nikolaus, Schloſſermeiſter in Mannheim, F. Thurecht, Schmiedemeiſter in Handſchahsheim, K. Hügel, Spenglermeiſter in Tauberbiſchofs⸗ heim, F. Friedrich, Schreinermeiſter in Weinheim, K. Bernhardt, ildhauermeiſter in Hardtheim und G. Herrmann, Zimmer⸗ meiſter in Mannheim; b) als Erſatzmänner: G. Schmitt, Tape⸗ giermeiſter in Heidelberg, N. Junghanns, Schneidermeiſter in Heidelberg, B. Klerx, Schneidermeiſter in Heidelberg, A. Scherer, Schloſſermeiſter in Heidelberg, M. Wolf, Friſeurmeiſter in Mann⸗ heim, W. Riſi, Zimmermeiſter in Eſchelbach, A. Engelhard, Maler⸗ meiſter in Eppingen, G. Steidel, Schloſſermeiſter in Wiesloch, J. Laier, Schuhmachermeiſter in Leimen und K. Weiß, Schreiner⸗ meiſter in Buchen. 2. In den Geſellenausſchuß: a) als Mitglieder: E. Sckerlin, Schreiner in Mosbach, F. Keck, Stein⸗ hauer in Freudenberg, Ph. Zimmermann, Schreiner in Wiesloch, C. Gräf, Schriftſetzer in Adelsheim; b) als Erſatzmänner: W. Deſchner, Steinhauer in Eberbach, K. Dörſam, Schriftſetzer in Schwetzingen, A. Förg, Dreher in Mosbach und W. Pfeiffer, Maurer in Adelsheim. * Verein zur Erwirkung von Sommeraufenthalt und Beſchaf⸗ Fung geeigneten Landaufenthalts für kaufmänniſche und techniſche Angeſtellte(E..) in Mannheim. Am vergangenen Mittwoch fand im oberen Sälchen des Reſtaurants Pergola unter Leitung des Vorſitzenden Herrn Reutlinger eine außerordentliche bitgliederverſammlung ſtatt, bei welcher faſt alle an⸗ ggeſchloſſenen Vereine vertveten waren. Die auf der Tagesordnung ſtehenden Punkte fanden glatte Erledigung. Nachdem die Orts⸗ ſruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Bundes der techniſch⸗indu⸗ riellen Beamten als korporatives Mitglied aufgenommen war, wurde die Beitragsquote für das laufende Jahr mit 5 Pfg. pro ätglied jeden Vereins, wogegen das Nachſchlagebuch jedem Mit⸗ gliede koſtenlos geliefert wird, feſtgeſetzt. Ferner wurde Herr W. Woldermann vom Zweigverein Mannheim⸗Ludwigshafen des Deut⸗ ſſchen Bankbeamten⸗Vereins als weiterer Beiſitzer in den Verwal⸗ ſtungsrat gewählt, ſowie die bisherigen Reviſoren, Herren Lufipold jund Walther, wiederernannt. Es wurden alsdann einige weitere Angelegenheiten beraten und u. a. die erfreuliche Mitteilung gemacht, daß wiederum eine Anzahl weiterer Vereine den Beitritt gals unterſtützende Mitglieder in Ausſicht geſtellt haben, wodurch dem Verein ermöglicht wird, noch mehr als bisher ſeinen emeinnützigen Beſtrebungen gerecht zu werden und insbeſondere weniger günſtig geſtellten Kollegen für ihren Erholungsurlaub pekuniäre Unterſtützungen zu gewähren. *Spezialführer und Verzeichniſſe von Sommerwohnungen fufw. Wir werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Aus⸗ unftsſtelle für Landaufenthalt, Mannheim 6, 4) gerne bereit iſt, nicht nur den Mitgliedern des Vereins, dern auch allen Intereſſenten ſolche, meiſt ſehr ausführliche ichniſſe, insbeſondere über den Odenwald, Schwarzwald, nunus, Schweiz, Tirol uſw. gegen Vergütung der eigenen geringen Auslagen abzugeben. Näheres iſt aus der diesjährigen Ausgabe Nachſchlagebuches, welches jederzeit bei der obengenannten Aus⸗ telle für 20 Pfg.(zuſammen mit den beiden anderen Aus⸗ 50 Pfg.) erhältlich iſt, zu erſtehen. Turneriſches. Das diesjährige Bergturnfeſt des X. deut⸗ ſchen Turnkreiſes(Baden, Pfalz und Elſaß⸗Lothringen) fand am ergangenen Sonnlag den 30. Juni d. J. auf der Friedrichshöhe Merkur bei Baden⸗Baden ſtatt. um 10 Uhr vormittags nahm volkstümliche Wetturnen in Weithochſpringen, Steinſtoßen, 100 eber⸗Hürdenlauf, Schleuderballwurf und zweiarmigem Hantel⸗ den ſeinen Anfang und war gegen 3 Uhr nachmittags beendigt. ſas Wetter war recht unfreundlich, trotzdem wurden ganz vor⸗ gliche Leiſtungen geboten. Das Ergebnis des Wetturnens wurde on Kreisbertreter Wanner aus Pforzheim verkündet. Von Mann⸗ imer Turnern erhielten Preiſe: Futterer vom Turnerbund inn den 9. Preis mit 38 Punkten, Lempe vom Turnverein 15. mit 35 Punkten und Englert vom Turnverein den 16. 34% Punkten. 5 edakteur Geck von der„Volksſtimme“ wegen eivigung der Schutztruppe in Südweſtafrika vor den Geſchworenen. Um 4 Uhr wird die Nachmittagsſitzung eröffnet. 5 Feſtſtellung der Fragen. Den Geſchworenen liegen drei Fragen, und zwar wegen igung nach§88 185, 186 und 187.St..B. vor. Auf Vor⸗ des Verteidigers wird noch zu Frage 3 die Frage auf mil⸗ dernde Umſtände geſtellt. Die Plaidohers. rſter Staagtsanwalt Junghanns wirft einleitend einen ick auf den Ausbruch des ſüdweſtafrikaniſchen Aufſtandes u. ntwicklung des ſüdweſtafrikaniſchen Feldzuges. Redner ſtellt ſei feſt, daß nach den Ausſagen des Zeugen Link bei der Ab⸗ Jperrung der Omahegewüſte die zurückkehrenden Frauen und K* nicht zuſammengeſchoſſen, ſondern aufgenommen wurden. ſe auf das entſchiedenſte beſtreiten, daß den deutſchen aten eine Schuld dafür beigemeſſen werden könne, daß die⸗ enigen, die nicht durch die Wüſte hindurchkamen oder nicht um⸗ Kehrten, verdurſteten. Die Abſperrung der Wüſte ſei eine durch den Krieg gebotene Notwendigkeit geweſen. Unſere Truppen Taten verrichtet, wie ſie in der Kriegsgeſchichte einzig ehen. Von irgendwelchen Greueltaten, die die deutſchen pen verübt haben ſollten, könne keine Rede ſein. Daß die⸗ igen Gefangenen, die ausbrechen und wieder eingefangen wer⸗ , erſchoſſen oder gehängt werden, ſei eine Kriegsnotwendigkeit. liege keine Grauſamkeit. Bei einer derartig geringen nzahl könnten bei der Hinrichtung nicht viel Umſtände ge⸗ ne Weiſe erfolgt ſei, könne nicht behauptet werden. Er Klöchte es vermeiden, auf politiſche Fragen einzugehen und zu ſuchen, ob die Reichstagsauflöſung gerechtfertigt geweſen r wolle auch nicht unterſuchen, auf welcher Parteiſeite bei ſahlbewegung ſchärfer vorgegangen worden ſei. Zugeben e man, daß dem Angeklagten von dem uyrechtmäßigen Er⸗ es Bildes nichts bekannt geweſen ſei. Aber der Ange⸗ abe das Bild nicht ohne Weiteres der Beurteilung an⸗ gegeben, ſondern das Erſcheinen des Bildes ſchon am Tage annoneiert. Angeklagte habe auch in dem inkriminjerten Artikel legen, daß die Hinrichtung eine militärgerichtliche ge⸗ Der Staatsanwalt ſtellt weiter feſt, daß die Frank⸗ olksſt.“ bei dem Abdruck des Artikels verſchiedene ſcharfe ausgemerzt hatte. Der Angeklagte habe ſich nicht damit die Szene als grauſam zu bezeichnen, ſondern die Sache meinert. Der Angeklagte behaupte ſelbſt heut im Beſitze weiterer noch viel kompromittieren⸗ ſelbſt heute —— ittieren. die Pflicht, Vorſtandswahlen und Szenen perverſer Grauſamkeiten geweſen ſe TLeene Das war eine bewußde Lüge, eine Verleumdung, die unter den Paragr. 187 falle. Der Angeklagte habe im allgemeinen die Sache ſo dargeſtellt, als ob beſtialiſche Grauſamkeiten von unſerer Schutz⸗ truppe in der Regel verübt worden ſeien. Die Geſchworenen wür⸗ den alſo die erſten drei Fragen bejahen müſſen. Wegen der Frivo⸗ lität der aufgeſtellten Behauptungen und der Aufſtellung dieſer Vehauptungen wider beſſeres Wiſſen müſſe die Frage nach mildern⸗ den Umſtänden verneint werden, Hus dem Grossherzoglum. Hockenheim, 30. Juni. Heute wurde in unſerer Stadt die Fahnenwelhe des Vereins ehemaliger 110er, mit der ein Gauabgeordnetentag des Militärver⸗ einsberbandes Schwetzingen verbunden war, abgehal⸗ ten. Die Feſtlichkeiten wurden am Vorabend mit Zapfenſtreich und Bankett eingeleitet. Die Sitzung des Gauverbandes wurde im Rathausſaale um 11 Uhr durch den Gauvorſitzenden Trunk aus Plankſtadt mit einem Hoch auf den Großherzog eröffnet. Das Präſidium des Landesverbandes war durch Herrn Prof. Fiſcher aus Karlsruhe vertreten. Aus den Verhandlungen iſt erwähnens⸗ wert, daß ein Antrag, der forderte, daß allen künftig entſtehenden Waffen⸗ oder Regimentsvereinen die Aufnahme in den Gauver⸗ band verwehrt werden ſollte, abgelehnt wurde. Der Antrag wurde begründet mit der Motivierung, man wolle einer zu großen Zer⸗ ſplitterung innerhalb der militäriſchen Vereine vorbeugen. Nach⸗ dem aber der Großherzog bei ſeiner Anweſenheit auf dem erſten Reitertag in Schwetzingen ausdrücklich erklärt hatte, daß er auch die Gründung der kleinſten patriotiſchen Vereine begrüße, konnte für die Verſammlung der eingebrachte Antrag nicht mehr diskutabel ſein, da ſich auch das Landespräſidium ſelbſtberſtändlich auf den Standpunkt ſeines hohen Protektors ſtellen muß. Vom Gauvor⸗ ſitzenden wurde noch eine Tatſache richtig geſtellt, die den Landes⸗ abgeordnetentag in Säckingen beſchäftigt hatte. Keinerzeit wurde bon der Zentrumspreſſe behauptet und von der übrigen Preſſe übernommen, daß der Militärverein Walldürn wegen poli⸗ tiſcher Umtriebe aus dem Landesverband ausgeſchloſſen worden wäre. Dieſe Darſtellung beruht auf einem Irrtum. Das Präſidium iſt vielmehr nur mit einem Erlaß an den Militärverein Walldürn herangetreten, den aber dieſer Verein dahin beantwortete, das Präſidium möchte dieſen Erlaß wieder zurücknehmen und wenn dies nicht geſchehen könnte, wolle es den Verein Walldürn als aus dem Landesverband ausgeſchloſſen betrachten. Um 1 Uhr wurde die Sitzung mit einem Hoch auf den Kaiſer geſchloſſen. Das Feſteſſen fand in der„Krone“ ſtatt. Unter ſtrömendem Regen fand der Feſt⸗ zug ſiatt; trotzdem fiel der Parademarſch vor dem Rathaus ſehr gut aus. Auf dem Feſtplatz hielt der Vorſtand des feſtgebenden Vereins, Werkführer Schneider, die Feſtrede, Trunk gratu⸗ lierte im Namen des Gaus, Fiſcher brachte die Grüße und Wünſche des Präſidiums. Es waren auch 4 Offiziere von Mann⸗ heim als Vertreter des 110er Regiments anweſend; der dienſtälteſte Hauptmann beglückwünſchte den feſtgebenden Verein im Namen' des Regiments. Der Regen machte ein längeres Verweilen auf dem Feſtplatz unmöglich, ſodaß die Feſtgäſte den einzelnen Lokalen zuſtrömten. Auf die Begrüßungstelegramme, die dem Großherzog und dem Erbgroßherzog zugeſandt waren, traf abends folgendes Antworttelegramm an den Gauvorſitzenden Trunk ein:„Den zum Abgeordnetentag und zur Fahnenweihe des Vereins ehemaliger 110er Verſammelten, ſowie den 28 Vereinen des Militärgauver⸗ bandes Schwetzingen danke ich herzlich für den Ausdruck ſo treuer Geſinnung. Ich danke noch ganz beſonders den alten Soldaten, die ich vor 3 Wochen in Schwetzingen begrüßen konnte, für die er⸗ neute Verſicherung der Treue und Hingebung, die ſie mir in ſo warmen Ausdrücken entgegenberingen. Friedrich, Großherzog.“ Schwetzingen, 30. Juni. Samstag Abend halb 9 Uhr trat die dem Militärverein angegliederte Sanitätskolonne vor dem Jubiläumsbrunnen zur Beſichtigung an. 21 Mann der 44 Mitglieder zählenden Kolonne waren in vollſtändiger Neuaus⸗ rilſtung, die allen modernen Anforderungen auf dieſem Gebiete ent⸗ ſpricht, erſchienen. Kolonnenführer iſt Herr Vuchhalter Joſeph Wöllner, Kolonnenarzt Herr Medizinalrat Dr. Henrici. Bei der Vorſtellung waren außer dem Vorſtand des Militärvereins, Herrn Ratſchreiber Reichert, noch zugegen: die Hexren Gauvor⸗ ſitzender Trunk aus Plankſtadt, Oberamtmann Dr. Baur, die Fabrikanten Max Baſſermann und Georg Wittmann, und die Herren Aerzte. Heute wohnte die Verſammlung den großen gemeinſchaftlichen Uebungen in Mannheim bei.— Die hieſige Orts⸗ gruppe des deutſch⸗nationalen Handlungsgehilfenverbandes legt ſich gegenwärtig für den 8 Uhrladenſchluß ſtramm ins Zeug. Eine Verſammlung, zu der ſich eine größere Anzahl Mitglieder und auch einige Geſchäftsinhaber eingefunden halten, verfolgte mit Intereſſe die Ausführungen des beſtellten Referenten, Herrn Ernſt Richter aus Mannheim, über die Handlungsgehilfenbeweg⸗ ung, Kleinhandel und Warenhäuſer, Ueberarbeit und geſundheit⸗ liche Nachteile, Kaufmannsgerichte ete. Obſchon die hieſige Ge⸗ ſchäftswelt dem 8 Uhrladenſchluß im großen und ganzen nicht ſym⸗ pathiſch gegenüberſteht, wurde doch eine Reſolution angenommen, die dem 8 Uhrladenſchluß an Werktagen und der Verkaufszeit an Sonn⸗ und Feiertagen von 11 Uhr vormittag bis 2 Uhr nachmittags beipflichtet. Eine weitere Reſolution bittet den Verband, das Bür⸗ germeiſteramt um den Einſchluß der Gemeinde Schwetzingen in den Wirkungsbereich des Mannheimer Kaufigannsgerichts zu erſuchen, da ſowohl Prinzipale wie Handlungsgehilfen von der billigen, ſchnellen und ſoliden Art der Rechtſppechung jenes Gerichtes den beſten Nutzen zögen. 0 Offenburg, 2. Juli. Am Sonntag tagte hier die 20. Generalverſammlung des Veceins badiſcher Lehrerinnen. Der Samstag war dem Empfang der ankom⸗ menden Gäſte und den Vorbeſprechungen gewidmet. Die drei Gruppen des Vereins: a! Lehrerinnen der höheren Mädchenſchule, E] Lehrerinnen der Volksſchule, e) techniſche Lehrerinnen, ver⸗ ſammelten ſich in den Sälen der hieſigen Mädchenſchule, um ihren Standpunkt zu den Anträgen der Generalverſammlung feſtzulegen. Abends 8 Uhr fand im großen Union⸗Saal ein gemütliches Bei⸗ ſammenſein ſtatt. Sonntag vormittag 11 Uhr trat die General⸗ verſammlung im Saalbau zu den„3 Königen“ zuſammen. Eingeleitet wurden die ſehr ſtark beſuchten Verhandlungen durch den gemiſchten Chor:„Preis und Anbetung“, worauf Frl. v. Reineck⸗Heidelberg die Generalverſammlung eröffnete. Be⸗ grüßungsſchreiben waren eingelaufen von Prinzeſſin Wilhelm von Baden und von Stadtſchulrat Dr. Sickinger⸗Mannheim. Eine Lehrerin aus Straßburg überbrachte die Grüße des deutſchen Lehrerinnenvereins und bezeichnete als Ziel der Vereinsbeſtre⸗ bungen: Erweiterte Berufsbildung, Trennung der praktiſchen von ber wiſſenſchaftlichen Vorbildung. Herr Kreisfczulrat Bopp legte das dreifache Ziel des Vereins dar, während Herr Direktor Buſch für ein gutes Verhältnis der Lehrerinnen an höherer Schulen und der Volksſchullehrerinnen eintrat, da beide auf demſelben Boden gewachſen ſeien. Den Rechnungsbericht erſtattet Frl. Frida Keller. Darnach ergibt ſich ein Reinvermögen von rund 180 000 M. und ein Vermögenszuwachs von rund 5000 M. im abgelaufenen Jahr. Weniger günſtig autet der Bericht über die Krankenkaſſe, erſtattet von Frl. Anna Müller. Es zeigte ſich hier, daß die körperliche Konſtitutior der Lehrerin den großen Anforderungen immer gewachſen iſt. Große Einmütigkeit das däniſche Königshaus und das däniſche Volk gezeigt habe. mittels Extrazug nach Fredensborg. Mannheim einen ausgezeichneten Bericht über die Generalver⸗ ſammlung des deutſchen Lehrerinnenvereins in Mainz. Der fach⸗ lichen Ausbildung war das Thema des Frl. von Könitz, der Aufſatzunterricht, gewidmet. Ein Feſteſſen beſchloß die in allen ihren Teilen äußerſt gelungene Veranſtaltung. ———— Sport. * Kiel, 3. Juli. Bei dem geſtrigen Gütewettbewerb für Motorboote in der Kieler Bucht erhielt den 1. Preis von 1000 M.„Sophie⸗Eliſabeth“ des Herrn Biermann⸗Bremen, den 2. Preis 500 M.„Clara“ des Konſuls Howaldt⸗Neumühlen, den 8. Preis 300 M.„Hanſa“ des Herrn Wilhelm Iven⸗Blankeneſe⸗ Dockenhuden. Bei dem Wettbewerb entſchieden die Güte des Bootskörpers, deſſen Seefähigkeit, Einrichtung, Ausſehen und Drehfähigkeit, außerdem die Güte der Maſchinenanlage. Letzte Bachrichten und Telegramme. * Honſtanz, 2. Juli. Der hieſige Gymnaſialdirektor Hof⸗ rat Mathy wird der Nachfolger des zum Direktor des Ober⸗ ſchulrats ernannten Mitgliedes des Oberſchulrates Dr. Ernſt v. Sallwürk. Mathy iſt ein Neffe des früheren badiſchen Staatsminiſters. * Frankfurt a.., 3. Juli. In Bockenheim berwundete der Sohn des Hundekotſammlers Münzel im Streit ſeinen Vater durch ein Beil ſchwer, einen dem Vater zu Hilfe eilenden Arbeiter leichter. Beide Verwundete wurden nach dem Krankenhaus gebracht. Der Täter und ſeine Mutter, die ſich an der Tat beteiligt hatte, wurden verhaftet. *Berlin, 3. Juli. Sieben ruſſiſche Studenten, Mit⸗ glieder und Vorſtandsmitglieder der ruſſiſchen Leſehalle, ſind It.„Frkf. Zig.“ heute von der Polizei ausgewieſen worden. * Bern, 3. Juli. Hier iſt die Nachricht eingetroffen, daß der Anſtellungsvertrag für den Generalinſpektor der Marokkaniſchen Polizei und ſeinen Ordonnanzoffizier vom Maghzen unterzeichnet wurde. Der Bundesrat hat dem Hauptmann Fiſcher den Vetrag für Gehalt, Reiſeentſchädigung und Wohnung bis zum 15. Juni ausbezahlt. Der Bundesrat wird ſich dafür zu geeigneter Zeit an der marokkaniſchen Staatsbank ſchadlos halten, die zur Bezahlung jenes Betrages verpflichtet iſt. *Bern, 3. Juli. In der Zentralſchweiz iſt laut„Frkf. Ztg.“ ein ſtarker Temperaturwechſel eingetreten. In Grindel⸗ wald hat es geſtern geſchneit. * Wien, 3. Juli. Kaiſer Franz Joſef iſt heute früh ſieben Uhr zu einem zweimonatlichen Sommeraufenthalte nach Iſchl abgereiſt. * Paris, 3. Juli. Der„Petit Pariſien“ erfährt, daß Miniſter Pichon übermorgen in der Kammer anläßlich der Beantwortung der Interpellation Dennis⸗Cochin über den Stand der Marokkoangelegenheit mit einigen Worten auch die gegenwärtigen deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen erwähnen wird. * Hongkong, 3 Juli.(Reuter.) Aus Hongkong wird ge⸗ meldet, daß Aufrührer von kaiſerlichen Truppen überraſcht und daß achtzig von ihnen gefangen genommen worden ſind. Um den Namen ihres Führers zu erfahren, ließ der Vizekönig von Wai⸗ tſchau die Gefangenen foltern, indem er ihnen brennendes Harz auf den unbekleideten Körper gießen ließ. Die Gefangenen berweigerten aber jede Auskunft. * Part Said, 3. Juli. Der deutſche Dampfer„Hertha“ der Deutſch⸗Oſtafrikalinie, der au 30. Juni auf Grund geraten war, iſt wieder flot, geworden, ohne Schaden genommen zu haben. —— Nachklänge zum Peters⸗Prozeß. * München, 3. Juli. Die Kolonial⸗Geſellſchaft, der deutſche Flottenverein und die Vereinigung zur Erhaltung des Deutſchtums im Auslande veranſtalteten geſtern abend im „Hotel Bayer. Hof“ eine Abſchiedsfeier für Dr. Peters, die ſehr gut beſucht war und in der Dr. Peters ſehr gefeiert wurde. General von Keller rühmte namentlich, was Dr. Peters für das große Deutſchland getan habe und daß der deutſche Patriotismus ihm Dank ſchulde. Dr. Peters erklärte in einer Beſprechung ſeines Prozeſſes, daß einem Teile der deutſchen Preſſe das nationale Bewußtſein fehle, was man in England nicht finde. Er ſprach gegen Bebel und ſagte, die geiſtigen Urheber des Tuckerbriefes ſeien ihm wohl bekannt. Er glaube, daß ſchon die nächſte Zeit nähere Aufklärung bringen könne. Zahlreiche Glückwunſchtelegramme an Dr. Peters kamen zur Verleſung. Aus Rußland. * Petersburg, 3. Juli. Sechs hieſige Rechtsanwälte, die häufig in politiſchen Prozeſſen auftreten, erhielten geſtern durch die Poſt anonyme Schreiben mit der Ankündigung, daß ſie von einer geheimen Organiſation zum Tode verurteilt worden ſeien. * Petersburg, 3. Juli. Vier Teilnehmer an dem am 12. Juni im hieſigen Leihhauſe verübten Raube wurden vom Kriegsgerichte zum Tode verurteilt. * Petersburg, 3. Juli. Das Kriegsgericht in Riga ber⸗ urteilte acht Bauern zum Tode.— Miniſterpräſident Stolh⸗ pin begab ſich mit Familie zu einem Erholungsurlaub nach Schwe⸗ den.— Das Marineminiſterium gab der Nevawerft zwei Panzer⸗ kreuzer in Bau. Die Bauzeit ſoll drei Jahre betragen. * Odeſſa, 3. Juli. Mitglieder des Verbandes des ru⸗ ſiſchen Volles verurſachten geſtern nacht in mehreren Straßen eine Panik, indem ſie nach Beendigung einer Verſammlung im Stadtauditorium ein Revolverfeuer eröffneten. 2 Perſonen wur⸗ den erſchoſſen und 8 verwundet. Die Polizei nahm nur eine Verhafſung vor. 5 Veſuch des Kaiſers am däniſchen Hofe. Kopenhagen, 3. Juli. Die Kaiſerhacht„Hohenzollern“ mit dem Kaiſer, der Kaiſerin, ſowie dem Prinzen Adalbert an Bord und die Begleitſchiffe„Königsberg“ und„Sleipner“ haben heute vormittag 9½ Uhr Dragoer auf der Inſel Amager paſſiert. Beim Feuerſchiff von Dragoer begab ſich die deutſche Geſandtſchaft an Bord der Hohenzollern“ ö 5 * Kopenhagen, 3. Juli. Anläßlich des heutigen Beſuches des deutſcheni Kaiſers und der deutſchen Kaiſerin bringen die Blät⸗ ter herzliche Begrüßungsartikel, in denen die freundſchaftlichen Ge⸗ fühle hervorgehoben werden, welche Kaiſer Wilhelm immer für *Kopenhagen, 3. Juli. Der deutſche Kaiſer, die Kaiſerin, Prinz Adalbert von Preußen ſowie der König und die Königin von Dänemark und die Mitglieder der däniſchen Königsfamilie trafen um 11,15 Uhr im Hauptbahnhof ein. Die höchſten Herrſchaften begaben ſich in den g Warteſaal. Nach einigen Minuten erfolgte die Abreif PP— euih ch daß der und uch nen ge⸗ und den 235250 12 UAi⸗ des nen 85 Laſtſchiff„Rheingold“. Mlülhauſen u. a. zuſammengeſtellt. des Hohentwiels, zehn Minuten von ber Stadt Singen, Mannheim, 8. Jull. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. ANus dem Grossherzogium. Weinheim, 29. Juni. Ueber unſerer, kokett an die Bergſtraße hingelagerten Stadt, erhebt ſich die alte ſagenumwo⸗ bene Ruine Windeck, das anmutige, maleriſche Bild, das Wein⸗ heim„die Perle der Bergſtraße“ bietet, erhöhend und verſchönernd. Dieſe herrliche Lage mag mit ausſchlaggebend ge⸗ weſen ſein, daß ſich alljährlich eine Anzahl nationale Vereine Badens und des Heſſenlandes auf der Windeck treffen, um in Verbindung mit dem Abbrennen des Sonnwendfeuers einige Stunden angenehm zu verleben. Auch in dieſem Jahre werden am 7. Juli hunderte national geſinnte Männer und Frauen nach der althiſtoriſchen Windeck wallen, um dort oben ihre natio⸗ nale Geſinnung öffentlich kundzutun und die Liebe zum großen Vaterlande zu pflegen. Wie im Vorjahre wird die eigentliche Feſthondlung wieder innerhalb der zerborſtenen Mauern der alten Windeck vor ſich gehen, durch Rede, Muſik und Geſang be⸗ lebt, während bei einbrechender Dunkelheit das Sonnwend⸗ fener ſeine Strahlen von der Höhe des Wachenberges in die ringsum liegenden geſegneten Gaue ſendet, ſtolz verkündend, daß an der Bergſtraße noch deutſche Art, deutſcher Sinn und deut⸗ ſcher Idealismus eine Heimſtätte hat. Gleichzeitig iſt beabſichtigt, an dem neuerrichteten Denkmal unſeres großen Bismarcks einen Kranz unter entſprechender Anſprache niederzulegen. Die Vor⸗ bereitungen verſprechen auch für dieſes Jahr einen würdigen Verlauf, da noch weitere nationale Vereine ihre Beteiligung und Mitwirkuag zugeſagt haben. Deshalb am 7. Juli auf zum na⸗ tionalen Volksfeſte auf der Windeck bei Weinheim. Pfalz, Hheſſen und Umgebung. Viernheim, 1. Juli. Wegen Notzuchtsver⸗ brechens wurde am letzten Samstag der in den ZJ0er Jahren ſtehende derwitwete Taglöhner Georg Vetter von hier in Unter⸗ ſuchungshaft abgeführt. Der Verhaftete iſt Vater von 6 Kindern. — Nach einer Bekanntmachung des Großh. Kreisamts Heppen⸗ heim beträgt die genehmigte Umlage zur Beſtreitung der Kom⸗ munalbedürfniſſe der Gemeinde Viernheim 154,525 Prozent gegen 147,228 Prozent im Vorjahre. An örtlicher Kirchenſteuer zahlen in dieſem Jahre die Katholiken 15,331 Prozent, die Proteſtanten 7,968 Prozent. Die erhöhte Umlage iſt, wie wir in Erfahrung bringen, in der Hauptſache auf die Errichtung zweier neuer Schulſtellen, in Zinſen für den zum Herbſt in Ausſicht genom⸗ menen Beginn eines Schulhausneubaues, auf Beſtreitung der Koſten der Ertwäſſerung und Ausbau verſchiedener Straßen, Erhöhung der Gehälter der Gemeindebeamten etec. zurückzu⸗ führen.— Nunmehr ſind von den 7 wegen der Blatterner⸗ krankungen polizeilich geſperrten Häuſern bereits 5 wieder freigegeben worden. Auch der von der Krankheit befallene praktiſche Arzt Dr. Rudershauſen befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Lampertheim, 1. Juli. Die Organiſation der Steuerkommiſſariatsbezirke hat mit dem heu⸗ tigen Tage eine Aenderung erfahren. Die Gemarkungen Bieden⸗ ſand, Hofheim, Lampertheim mit Hüttenfeld, Neuſchloß und Ro⸗ ſengarten, Maulbeeraue, Nordheim, Seehof, Wattenheim und Wildbahn ſind von dem Steuerkommiſſariatsbezirk Heppenheim abgetrennt und dem Amtsbezirk des neuerrichteten Stenerkom⸗ miſſariats Worms II zugeteilt worden. Die neue Bezirkseintei⸗ lung trat heute in Kraft und nahm gleichfalls heute das Steuer⸗ kommiſſariat Worms II ſeine Tätigkeit auf. 2 § Lampertheim, 1. Juli. Die Firma Gebr. Eber⸗ hard übermittelt uns folgenden Bericht über das ihre Fabrik betroffene Brandunglück: Letzten Freitag nachts 11 Uhr iſt bis auf jetzt unerklärliche Weiſe in dem hinterſten Gebäude unſeres Fabrikanweſens ein Brand ausgebrochen, der mit ſolcher Schnelligkeit um ſich griff, daß binnen einer halben Stunde die ganze Fabrik in Flammen ſtand und an eine Rettung derſelben nicht mehr zu denken war, zumal es von Anfang an, an Waſſer mangelte. Außer unſeren Geſchäftsbüchern und Korre⸗ ſpondenzen konnte nichts gerettet werden und wurden ſotvohl das ganze Zigarrenlager ſowie auch ſämtliche hier lagernden Tabake ein Raub der Flammen. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 400 000 Mark. Glücklicherweiſe haben wir 23 unſeres Tabakbeſtandes auswärts lagern, ſodaß wir dadurch in der Lage ſind, in bereits gemieteten Lokalitäten noch in dieſer Woche mit der Fabrikation uſw. zu beginnen. Da wir außerdem noch zwei größere Filial⸗Betriebe beſitzen, ſo dürfte es uns in kürzeſter Zeit möglich ſein, unſeren Betrieb in vollem Umfange aufrecht zu erhalten. — Heppenheim a. d.., 1. Juli. Das Eiſenbahn⸗ kemitee für den Bau der Bahn Heppen he⸗ m⸗Fürth hatte auf geſtern zu einer Verſammlung ins hieſige Gaſthaus„zum Halbmond“ eingeladen. Eine größere Anzahl von Intereſſenten waren der Einladung gefolgt. Außer den Vertretern der betei⸗ ligten Gemeinden war auch der Landtagsabgeordnete Uebel er⸗ ſchienen. Nach längerer Beſprechung wurde eine Reſolution an⸗ genommen, die auf den Bau einer direkten Vollbahn Würzburg Miltenberg⸗Worms⸗ Kaiſerslau⸗ tern abzielt und die Notwendigkeit des Baues ausſpricht. Wei⸗ ter wurde beſchloſſen, ein erweitertes Komitee zu bilden, zu dem alle intereſſierten 1 155 Strecke Würzburg⸗ Kalſerslautern Vertreter entſenden ſollen. 5 * Bingen, 1. Juli. Ein ſehr bedauerlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich heute früh auf dem hier vor Anker liegenden Während die Schiffsleute noch ſchliefen,. begab ſich die Frau des Eigentümers Nalbach aus Leutersdorf am Rhein an Bord, um dort die Aſche auszuleeren. Anſcheinend infolge des naſſen Wetters rutſchte die Frau aus, ſtürzte ins Waſſer und ertrank. Erſt als die Schiffsleute erwachten, wurde die Verunglückte vermißt. Theater, Kunſt ung Wiſſenſchaft. Das Großh. Hoftheater in Karlsruhe wird Sonntag den 1 September mit einer Aufführung der„Meiſterfinger von Nürnberg von Richard Wagner wieder eröffnet werden. Das Schauſpiel bringt eu Beginn der neuen Spielzeit die Wallenſtein⸗Trilogie. Hoheniwiel⸗Spiele in Singen a. H. Die Eröffnungsvor⸗ ſtellung iſt nunmehr definitiv auf Sonntag, den 7. Juli, nach⸗ mittags halb 3 Uhr feſtgeſetzt. Zur Aufführung kommt Wilden⸗ bruchs neveſtes Werk„Die Rabenſieinerin“. Später ſoll abwechſelnd auch Schillers Tell gegeben werden. Direktor Schwauntge vom Mülhauſer Stadttheater hat ein Enſemble von Kräſten der Theater in Augsburg, Barmen, Berlin, Freiburg, Die Feſtſpielhalle 35 15 em Ver⸗ kehrsknotenpunkt der Schwarzwaldbahn, entfernt, bietet Sitzplätze für 2400 Perſonen. Die Preiſe ſind mäßig gehalten. Die nächſte Tonkünſtlerverſammlung findet in München Siochſchulnachrichten. Wie aus Würgzburg berichtet wird, hat Der o. Profeſſor der Archäologie an der dortigen Univerſität, Dr. aul Wolters den Ruf nach Göttingen abgelehnt.— Die 50jährige Doktorjubelfeier begeht am 4. ds. der o. Profeſſor für e Rechtsgeſchichte und Staatsrecht an der Göttinger Uni⸗ Geh. Juſtigrat Dr. jur, et phil. Jerdinand Zrensdorf. — Der etatmäßige Profeſſor an der Bergakademie in Clausthal, Dr. Jacob Horn, hat den Ruf an die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt als o. Profeſſor der höheren Mathematik an Stelle des in den Ruheſtand getretenen Geheimrats S. Gundelfinger angenommen und wird ihm zu Anfang des kommenden Winter⸗ ſemeſters folgen.— Der etgtmäßige Profeſſor an der Berliner Vergakademie Georg Baum hat einen Ruf als Vertreter der Bergbaukunde an die Techniſche Hochſchule in Aachen erhalten.— Der ordentliche Profeſſor für Gynäkologie Dr. Otto v. Frangqus an der Univerſität Prag iſt als Nachfolger des Direktors der Uni⸗ verſitäts⸗Frauenklinik in Gießen Geh. Medizinalrates Prof. Dr. Pfannenſtiel berufen worden und hat den Ruf für den 1. Oktober ds„Is. angenommen. Auszeichnungen. Den Morgenblättern zufolge verlieh der Kai⸗ ſer anläßlich der großen Berliner Kunſtgusſtellung dem Maler und Radierer Fritz Röhle⸗Frankfurt am Main, die goldene Medaille für Kunſt.— Der berühmte Pianiſt Profeſſor Emil Sauer wurde zum Ritten der franzöſiſchen Ehrenlegion ernannt. Das letzte noch unveröffentlichte Werk Nietzſches,„Eece homo“, wird im Frühjahr 1908 im Inſelverlage erſcheinen. Die Aus⸗ ſtattung hat Profeſſor ban de Velde in Weimar übernommen. Von ihm ſtammt auch der künſtleriſche Schmuck einer Monumental⸗ ausgabe von Nietzſches:„Alſo ſprach Zarathuſtra“, die im Herbſt dieſes Jahres herauskommen ſoll. Es iſt dafür eine eigene Type geſchnitten. Der Druck erfolgt in drei Farben. Ein Guſtav Freytag⸗Denkmaſ. Das aus Sammlungen Bres⸗ lauer Bürger in der Promenade an der Liebigshöhe(Breslau) errichtete Guſtav Ireytag⸗Denkmal, ein Brunnen mit Reliefbildnis, iſt geſtern Abend enthüllt worden. Mascagni komponiert nicht mehr! Dieſe überraſchende Erklärung hat er ſelbſt einem Interviewer des„Nuovo Giornale“ abgegeben. Er hat ſich verſchworen, ſich nicht mehr mit der Muſik und nicht mehr mit dem Theater einzulaſſen, und zwar beſonders wegen der Schwierigkeiten, die ſich ihm bei der Aufführung eines neuen Werkes entgegenſtellen. Die Erſtauffüüthrung könnte immer nur in einem großen Theater ſtattfinden, und natürlich nur unter ſeiner Leitung; da nun aber die Kapellmeiſter der großen Theater ihre Kontrakte haben, nach denen ſie von keinem anderen Diri⸗ genten verdrängt werden können, ſo bleibt dem Maeſtro nichts weiter übrig, als überhaupt zu verzichten. mein Entſchluß, mich von der Kunſt zurückzuziehen,“ erklärte Mascagni,„mir einigen Schmerz bereitet; jetzt denke ich nicht mehr daran und bin völlig ruhig. Ich rauche, ich gehe ſpazieren, ich reiſe, ich dirigiere auch hier und da Konzerte oder meine Opern, wo mir das geſtattet iſt, und erfreue mich dabei vollkommener Geſundheit.. So ganz ernſt ſcheint es freilich mit dieſem Entſchluß doch nicht zu ſein; denn auf die Frage, oßb er das preis⸗ gekrönte Libretto„La Feſta del grano“ nun komponiere oder nicht, antwortete er:„Wer weiß das? Es iſt ſchon etwas Gutes daran, aber ſch habe auch viele Einwendungen! Und dann iſt es auch unnütz, ich bin ja kein Opernkomponiſt mehr.... So entſchieden klingt das ſchon nicht mehr, und wer weiß, wie bald das Dementi dieſer Erklärung nachfolgerb wird Italieniſche Theaterſtatiſtik. Italien beſitzt nach einer Stati⸗ ſtik, die ſich in einem vom Direktor des Manzoni⸗Theaters, Conte Brolio, veröffentlichten Büchlein findet, 1517 Theater, d. h. 1 auf je 22 068 Köpfe der Bevölkerung. Von 8287 Gemeinden haben mur 1158 ein Theater, d. h. 1 von je 7 Gemeinden. Ein Pendant zum„Huſarenfieber“.„Reiterattacke“, ein neues Luſtſpiel von Stobitzer und Friedmann⸗Frederich, das am Viktoria⸗Theater zu Magdeburg ſeine Uraufführung erleßte, wird unter dem Verhängnis leiden, ein Seitenſtück zum„Huſaren⸗ fieber“ zu ſein. Die Sujets ſind zum Vevwechſeln ähnlich, nur daß in der„Reiterattacke“ die Aufgabe, ehrſame Spießbürger von ihrer Feindſchaft gegen den bunten Rock zu kurieren und Mädchen⸗ herzen zu brechen, Ulanenoffizieren zufällt. Pſychologiſche Meſſungen vor Gericht. In amerikaniſchen Pſycholdgenſreiſen verfolgt man, wie aus Newyork berichtet wird, mit lebhaften Inteveſſe die Tätigkeit Profeſſor Münſter⸗ bergs von der Harvard⸗Univerſität bei dem großen Mordprozeß in Idaho. Profeſſor Münſterberg wohnt den Verhandlungen bei, um die letzten Errungenſchaften der Wiſſenſchaft zur Meſſung der menſchlichen Erregungszuſtände praktiſch zu erproben. Er hofft, daß die Gerichte bald dazu übergehen werden, zur Prüfung der Glaubwurdigkeit der Zeugenausſagen experimentelle Methoden einzuführen; es handelt ſich um die Anwendung äußerſt ſenſitiver Apparate, ſogenannter Nerveometer, mit denen die Funktionen 125 menſchlichen Nervenſyſtems automatiſch kontrolliert werden onnen. 1 2 Ein MeKinley⸗Denkmal. Aus Newyork wird berichtet: In der erſten Septemberwoche wird in Buffalo ein Denkmal für den Präſidenten MeͤKinley mit großen Feierlichkeiten eingeweiht werden, das der Staat Newyork und die Stadt Buffalo zur Er⸗ innerung an ſeinen tragiſchen Tod errichten laſſen. Es iſt ein 86 Fuß hoher Obelisk von reinſtem Marmor, deſſen Baſis ſechs Quadratfuß und deſſen Spitze 4½ Quadratfuß mißt; er erhebt ſich auf einem Unterbau von 14 Fuß Höhe. Auf beiden Seiten des Piedeſtals verzeichnen Inſchriften die Taten MeKinlehs als Soldat und Staatsmann. Auf der Vorderſeite lieſt man;: „William Meckinley, ſtarb in Buffalo am 14. September 1901, als Opfer eines hinterliſtigen Mörders, der den Präſidenten er⸗ ſchoß, während er ihm die Hand der Freundſchaft darbot.“ Vier große ſchlafende Lößwen in Marmor liegen an den Ecken der Baſis, die von Waſſerbecken und Springbrunnen umgeben iſt. Volkswirtschaft. Hanſa⸗Haus Aktierigeſellſchaft Mannheim. Wie uns mitgeteilt wird verteilt die Geſellſchaft eine Dividende von 4 Proz., die erſte ſeit ihrem Beſtehen. Das Aktienkapital, das urſprünglich Mark 500 000 betrug, wurde bekanntlich im Jahre 1902 durch Rückkauf auf M. 250 000 reduziert. Reichsbank. Die Anſprüche, die zum Halbjahresſchluß an die Bank geſtellt wurden, ſind, wie vorauszuſehen war, außerordentlich groß geweſen. Immerhin erſcheint es bemerkens⸗ wert, daß ſie die Höhe der zu derſelhen Zeit des Vorjahres ge⸗ ſtellten doch nicht ganz erreichen. Insbeſondere ſind im Lombard⸗ verkehr und auf der Wertpapierrechnung der Bank nicht ſoviel Mittel entzogen worden wie damals. Auf der Wechſelrechnung überſtiegen allerdings die diesfährigen Anforderungen diejenigen des Vorjahres erheblich. Hier ſind der Bank 316 146 000 Mark (i. V. 267 685 000.) entzogen worden, während die Entnahme auf der Lombardrechnung nur 132 526 000 M.(164 084 000 Mk.) und auf der Wertpapierrechnung 49 375000 Mark(868 210 000 Mark) betrug. Der Beſtand der Bank in Girogeldern verringerte ſich nur um 14 227000 Mark gegen 41 041 000 Mark im Vorjahr. Auf den Rechnungen für ſonſtige Vermögens⸗ werte und für ſonſtige Verpflichtungen waren wie im Vor⸗ jahre kleine Zugänge zu verzeichnen. Nach Berückſichtigeng aller dieſer Verſchiebungen ſind der Bank insgeſamt 505 974000 Mark gegen 333 685 000 Mark gleichzeitig im Vorjahr entzogen worden, wobei allerdings zu berückſichtigen bleibt, daß der Dis⸗ kont ein polles Prozent höher iſt als damals. Trotz der geringen Höhe der zum Halbjahresſchluß geſtellten Anſprüche iſt aber Notenumlauf ſteht mit 1 728 764000 Mark auf einer Höhe wie noch niemals zuvor um dieſe Jahreszeit, und ihr Metallbeſta „Anfänglich hat dieſer ganz Dispoſitien der geſtrigen Weſtbörſen⸗Schlußkurſe war durch ſo daß deren Geſamtſtand ſchon wieder auf 1039% der Stand der Bank doch noch ſchwächer als im Vorjahr. Ihr d. Nachfrage. war am 30. Junf nur im Jahre 1900 mit 822 000 000 Mark kleiner als diesmal. Ihr Notenumlauf iſt infolgedeſſen jetzt nur zu etwa 48 Prozent mit Metall gedeckt, und ſie geriet mit Mark 330 027 000 in die Notenſteuer, während ſie ſolche im Vorjahr nur für einen Umlauf von 282 072 000 Mark zu entrichten hatte. Ferdinand Fliunſch, Aktiengeſellſchaft für Maſchinenbau und Eiſengießerei Offenbach a. M. Das mit Mark 520 000 Grund⸗ kapital ausgeſtattete Unternehmen ſchließt in 1906/07 nach Mark 11803(i. B. 11712.) Abſchreibungen, M. 1850(M. 163) Kurs⸗ verluſte, M. 5805(0) Ausſtellungsunkoſten einſchließlich Mark 40 816(i. V. M. 21 663) Vortrag mit einem Reingewinn von M. 173 038(M. 158 786) ab. Trotz des erhöhten Gewinns wird die Dividende weiter von 15 Prozent auf 10 Prozent herabge⸗ ſetzt. 5 Die Aktiengeſellſchaft Apollinarisbrunnen(vorm. Georg Kreuzberg) in Neuenahr hat 1906/07 nach 46472 M.(i. VB. 40 421.) Abſchreibungen einen Reingewinn von 438 582 Mark (472 771.] bei einem Aktienkapital von 450 000 Mark erzielt. Die Haaſenſtein u. Vogler Aktiengeſellſchaft in Berlin ver⸗ teilt aus M. 85 113(M. 62 723) Reingewinn 7 Prozent Divi⸗ dende(i. V. 6 Prozent) auf M. 700 000 Aktienkapital. Dieſes iſt ab 1. Januar 1907 auf Mark 1 Million erhöht zu ver⸗ zinſen. Zahlungseinſtellung. Die Schuhfabrik von Paul Herr⸗ lich in Oſchatz iſt in Konkurs geraten, nachdem der ange⸗ ſtrebte Vergleich von 50 Prozent nicht zuſtande gekommen iſt. Ein Status liegt nicht vor, die Paſſiven ſollen über Mark 200 000 betragen. Papierfabrik Schwindenhammer Aktiengeſellſchaft, Türk⸗ heim i. E. Das mit 500 000 Mark Grundkapital arbeitende Unternehmen weiſt für 1906/07 in Einem Poſten M. 28 603 Fabrikationsüberſchuß und M. 2274 Zinſengewinn aus. Die Höhe der Unkoſten, Abſchreibungen uſw. ſind aus den Bilanz⸗ veröffentlichungen ebenſowenig zu erſehen, wie die Verteilung des insgeſamt M. 40 878 betragenden Reingewinnes.(Im Vor⸗ jahr wurden aus M. 58 591 Reingewinn M. 30 000 als 5 Proz. Dividende verteilt). Marienburger Privatbank. Nach einer Mitteilung des Kon⸗ kursverwalters iſt bei der Marienburger Privatbank D. Mar⸗ tens eine Unterbilanz von M. 5 Millionen nicht gedeckt.— Die Deutſche Treuhandgeſellſchaft, das Treuhand⸗ inſtitut der Deutſchen Bank, iſt von dem Konkursverwalter der zuſammengebrochenen Marienburger Privatbank beauftragt wor⸗ den, den Status der Bank feſtzuſtellen. 8 8 Der Verband deutſcher Krawattenſtoff⸗Fabrikanten hat in ſeiner letzten in Kreſeld abgehaltenen Sitzung laut Conf. eine ſofort eintretende Preiserhöhung von 10 Prozent beſchloſſen. Stahlwerksverband. Wie die„Köln. Zeikung“ hört, iſt es gelungen, den Direktor Schaltenbrand, der bekanntlich die Abſicht batte, vom Amte zurückzutreten, wieder für die Leitung des Stahlwerksverbandes zu gewinnen. Stahlwerksverband und Trägerhändler. In der letzten Hauptverſammlung des Stahlwerksverbandes hat ſich der Stand der Frage der Händlervereinigungen als ziemlich bedenklich er⸗ wieſen. Der Stahlwerksverband will aber doch noch einen letzten Verſuch zur Einigung machen. Er hat beſchloſſen, den einzel⸗ nen Trägerhändlervereinigungen in Deutſchland Liſten, welche in den Sitzungen der Ausſchüſſe ausgearbeitet worden ſind, zur Feſtſtellung der Beteiligungsziffer zuzuſenden, damit die Händler nun unter ſich über das Fortbeſtehen der Vereinigung oder deren Auflöſung ſchlüſſig werden ſollen. Ruſſiſcher Saatenſtandsbericht. Bericht aus den Schwarzen⸗ Erde⸗Gouvernements vom 23. Juni beſagt: Der Saatenſtand blieb im weſentlichen im letzten Monate unverändert. Winter⸗ getreide ſteht unbefriedigend oder ſchlecht in den Gouvernemer 3 Wolhynien, Podoljen, Beßarabien und Cherſon, außer in zwei Kreiſen, ſowie ſchlecht in drei Kreiſen des Gouvernements Wintergetreide wurde größtenteils umgepflügt; die Felder ſi mit Sommergetreide beſtellt. Mittelmäßig ſteht Winterget in den Gouvernements Kiew, Tſchernigow, wo es trotz des regens niedrig, dünn und verunkrautet iſt; zufriedenſtellend gut in den Gouvernements Rigeſan, Tula, Tambow, Woroneſch und Charkow, im Dongebiet, in Saratow, Simbirsk, im nördl. Samara, in Ufa, in Orenburg. getreide iſt gut aufgegangen, hatte dann unter Kälte und heit zu leiden; hat ſich aber, außer im Dongebiete, erho Ausſichten für die Heuernte ſind noch unſicher. Die Getreidefrachtrate Newyork⸗Hamburg zog von 45 P auf 47 Pfg. an. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Preußiſche Pfandbriefbank, Berlin. Die Bank erläßt Bekanntmachung über die Ausgabe von 30 Mill. 4proz. Hypo kenobligationen und 5 Mill. 4proz. Kommunalobligationen, rückzahlbar vor 1917. Die Vergebung ſoll freihändig vorgenom men werden. An der Berliner Börſe iſt die Einführung bere erfolgt. In Frankfurt ſollen ſie demnächſt beantragt werd Internationale Schlafwagengeſellſchaft, Brüſſel. Die Geſellſchaft naheſtehende Compagnie internationale des Gr Hotels, deren Aktien ſich größtenteils im Beſitze der Sch wagengeſellſchaft befinden, ruft lt.„Frkf. Ztg.“ auf den 19. de Mts. eine außerordentliche Generalverſammlung ein, behufs Beſchlußfaſſung über die Auflöſung der Geſellſchaft. Brüſſel, 3. Juli. Hier wurde nach der„F. Ztg.“ un dem Namen Bank induſtrielle et Comerziale Unſon de eredi Bruxelles eine Bank für gegenſeitigen Kredit gegründet. zeichnet wurden 1 250 000 Frks. 241 Anteile von 5000 Frks * London, 3. Juli. Weitere neue Goldverſchiffungen Paris werden erwartet. Am 8. ds. werden 2,5 Mill. Pfund 6⸗ monatlicher Schatzwechſel erneuert.„„ 55 * Newyork, 3. Juli. Heute wurde 1 Mill. Golddollars zur Ausfuhr nach Holland angemeldet. 5 Frankfurter Effeftenböͤrſe. (Privattelegramm des General⸗Anzei * Frankfurt a. M. 3. Juli. Fondsbörſe. Die günf unſichere Haltung der Newyorker Börſe beeinflußt. Die Stiz mung war heute recht unluſtig und die Tendenz unregelmäßi Die Geſchäftsunluſt iſt allerdings erklärlich, wenn man gleich zieht, daß der Reichsbankausweis wiederum f in ſpruch genommen worden iſt. Die Reichsbank wurde zum S meſterwectzel mit 4937 Mill. neuen Reichsſchatzſcheinen belaft⸗ wachſen iſt Die Falliſſementsgerüchte an der Pariſer ſind unbeſtätigt geblieben. Von Eiſenbahnaktien lagen Amer kaner ſchwächer, öſterreichiſche behaupteten den Kursſtand den übrigen Transportaktien öſterreichiſche Sthatsbah⸗ Am Bankemerkte hielt die ſeſte Haltung an, leitende A Schiffahrtsa behaupteten 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abondblatt.) Mannheim, 3. Juli. die Kursbewegung war gering, doch zeigte ſich Kaufluſt für elek⸗ triſche Werte. Die weitere Ermäßigung des Privatdiskonts ließ im weiteren Berlaufe lebhafteres Geſchäft aufkommen. Geld war angeboten. Die Spe kulation beteiligte ſich reger am Ge⸗ ſchäft, umſomehr auch das Publikum ſich zu Käufen herbeiließ. An der Nachbörſe konnte ſich die Haltung weiter befeſtigen, be⸗ ſonders Banken und Monfanwerte höher gefragt. Guten Ein⸗ druck rief die Meldung der Petit Pariſien hervor, welcher die Meldung über die Interpellation der Lage der Deutſch⸗Fran⸗ zöſiſchen Beziehungen aukündigte. Es Kreditaktien 203.80, 204.88, 203.90, Diskonto 170.50, 75, 70, Dresdner Bank 139.70, Lombarden 27.40, Valtimore ind Ohio 95.40, 60, Boch⸗ umer 215.50. 216, Gelſenkirchener 193.50, 194, 197.50, Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozenk. Wechſel⸗ 2 8 2. 8 Amſierdam kurz 169.55 169.50 Varts kurz 81.325 81.325 Belaien„ 81.10 81.10] Schweiz. Plätze„ 81.275 81.30 Italien„ 61.35 81.35 Wien 84.75 84.80 London 20.435 20.435 Napoleonsd'or 16.30 16.31 5 lang—— 20 420 Privat⸗Diskont 4 ⁊716 Staatspapiere. A. Deutſche. 25 3 2. 3 381½ Dſch. Reichsanl 94.05 9415 Tamaulipaß 98.40 98 30 8 35 84.10 84.10 Bulgaren 97.05 97.15 31½ pr. konſ. St.⸗Anl 9435 84.401% Griechen 1890—.— 49.— 3„ 84.10 84105 italien. Rente 103.35—.— baßd. St.⸗A.„ 100.60 101.— 4½, Oeſt. Silberr. 98 60 98 95 95.— 95—41½„ Papierr.—.— 381. 7 M. 92.95 92.95 Deſterr. Goldr. 98.40 98.15 5%„00,—.——.— Portg. Serie 1 65.80 65 80 8 bayer..⸗B.⸗N. 100.60—.— dto. III 66.50 46.40 37½ do. u. Allg.⸗A. 98.— 98—4½ neueRuſſen 1905 91.— 91 25 5 2 83.30 83.30 4 Ruſſen von 1880 78,55 78.55 100.15—.—4ſpan. ausl. Rente—.——.— 81.80 82.— 4 Türken v. 1908 87.80 87.80 8 Sachſen 838.65 83.70 Türken unif. 94.40 94.85 81/½ Mh. Stadt⸗A.05 91.45—— 1 Goldrente 93.15 93.— 5 5 3 4 Kronenrente 92.65 92.55 4Ag. i. Gold⸗A. 1887—.——.— Eaereden 1898 96.05 96.10 Verzinsl. Loſe. 5 Egypter uniftzirte—.— 102.208 Oeſt. Loſe v. 1860 150.50 150.50 ner äuß. 97.95 97.55 Türkiſche Loſe 142.80 143.— 5 8 inn, 63.45 63.40 Alktien induſtrieller Unternehmungen 28 Zuckerfabrit 111.20 111.20 Ver. Kunſtſeide 337.50 339.— Südd. Immob. 92.80 93.20 Lederw. St. Ingbert 76— 76.— ichbaum Mannh. 189.— 120.— Spicharz 122 70 122.70 ih. Akt.⸗Brauere! 141.— 141.— Walzmühle Zudw. 168.— 168.— zarkakt. weibr. 104.— 104.— Fahrradw. Kleyer 307.50 307.50 98.50 98.50 Maſchinenf. Hilbert 90.50 90.50 147.— 148.25 Maſch. Arm. Klein 116.50 116.50 ementf. Karlſtadt 125.— 125.— Maſchinenf. Baden. 197.— 197.— ad. Antlinfabrik 453.20 453.70 Dürrkopp 370— 370.— „Griesheim 239 25 237.80] Maſchinf. Gritzner 211.80 212.— 424— 425.— Pfälgz. Näbmaſch. 128.50 127.— 315.— 315.— Röhrenkeſſelfabrit 387.— 886.— vorm. Dürr& Co. 43.05 43.40 135— 135.— Schnellprf, Frkthl. 182.40 182.40 200.50 201.— Oelfabrik⸗Aktien 125.50 126.— 67.50 67.— Schuhfab. Herz Frkf. 123.— 123.— 189.70 190.75 Seilinduſtrie Wolff 146— 145.— 129.— 129.50 Lampertsmühl 94.90 94.90 119.30 119.40 Kammg. Kaiſersl. 180,.— 180.— Schuckert 105.90 105.80 Zellſtoff Waldhof 322.75 28.— Slemens 170.- 170.— Bergwerks-Aktien. 2183 70 215 50 Harpener 885 111.50 111 50 Hibernia —.——.— Meſterr. Alkali⸗A. 215. 50 215.50 de ſch. Lur emög: Oberſchl. Giſenakt. 104.— richsh. Bergb. 160.70 162 20 Ver. Königs⸗Laurg 216.50 216.50 192.50 198.20 8 2 197.40 ——— Roßleben 9900 wh.⸗Berbacher 220.10 220,10] Oeſterr. Süd⸗Lomb. 27.80 27.40 188— 138.— Oeſterr. Nordweſtb.—.——.— 15 dbahn 131— 131.—„Ait——— ſenb.⸗Geſ. 124.8) 124.80 Gotthardbahn—.——.— ſer Packet 131.— 132.— Ital. Mittelmeerb. 116.70 117.20 „Meridtonalbahn 136.70 136.40 Baltim. Ohio 95.90 Pfandbriefe, Prioritäts-Obligationen. 98.60 98 60„ 5 98.60 98 60„„ 99.50 99.50 95 80 100.30 100.80 3½„„„ 08 91.75 93.20 93.2087/, 12 93.— 98.— 99.25 92.258½¼ Hr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 98.40 98.40 Kleinb. b. 04 6½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 98.50 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4e% th. H. B. Pfb. 95 an„* — 98.90 99.— 96.— 98 50 98 10 98 25 98 25 99.50 1917 100.— 100.— 91.75 9175 91.75 92.50 93.— 99 80 99.40 92 50 69.65 98.80 98.60 98 90 98.70 92.— 92.— 92.— 92.— 2 99 8⁰0 55 Fih..⸗B..O 93 40 4% Mf. B. Pr.-Opl. 4ſ0 Pf. B. Pr.⸗O. 98.40J 2½ Ital ſttl.a. E. B. 98 25 98.25 99— 99.— Mannh. Verſ.⸗G.⸗A.—.— Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 135.80 135.80J Oeſterr.⸗Ung. Bant 128.80 129.10 175 80 181.25 Oeſt. Länderbank 108.— Kredit⸗Anſtalt 203.— Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bant 187.50 188.90 Preuß. Hypothenb. 112.20 111.90 Deutſche Reichsbk. 154.20 155.— Rhein. Kreditbank 137.80 187.50 Mhein. Hyp. B. M. 188.50 189.30 Schaaffh. Bankver. 136.40 137.75 Südd. Bank Mhm. 112.20 112.20 Wiener Bankver. 133.70 133.70 120.80 121— Bank Ottomane 137.— 137— „., 2. Jull. Kreditaktien 202 80, Staats⸗ nbarden 27.30,—.—, 4% ung. Goldrente Diseonto⸗Cor mandit 169.39. Laura 0, Darmſtädter 130.—„Handel eutſche Bank 223.7 Bo E * 99.80 93 40 98.40 203.70 * 555 180.— 130 4⁵ eutſche Bar 228.70 22490 ö ank 106 20 106 10 169.30 170.30 1 138 60 139 75 Syp⸗Ban 201.— 201.— reditv. 158 50 153.50 3½9% Wiesloch v. J. 1905 Hellbr. Straßenbahn 80.50—.— Mannh. Aktienbr. 108.— 100.20 100.20 Diskonſo Komm. Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Erleichterung der Geldmarktlage zu erwarten ſei. wirkte der glatte Verlauf der Ultimoliquidation in Paris günſtig, der geſtrige ſchwache Schluß Newyorks para⸗ de. ken urchwe feſt bei einer Steigerung bis Nachbörſe. Kreditaktien 204.—, Staatsbahn 139.70, Lombarden 27.40, Disconto⸗Commondit 179.60 Mannheimer Effektenbörſe vom 3. Juli.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war beſonders für Induſtrie⸗Aktien Es notierten: Verein chem. Fabriken 315 G. 0., Dingler 127., Karlsr. ziemlich belebt. 316.50., Seilinduſtrie 146.5 Nähm. Haid u. Neu 263., Pfälz. Nähm. u. Fahrräder⸗ fabrik 127 G. 129., Portl. Zementwerke, Heidelberg 147.50., Süddeutſche Kabelwerke 129 G. und Ver. Frei⸗ burger Ziegelwerke 167 B. Von Banken blieben gefragt: Pfälz. Bank⸗Aktien zu 100 pCt. und Rhein. Kreditbank⸗Aktien zu 137.50 pCt. Auch einige Brauereien waren gebeſſert. Durlacher Hof 269.50 G. und Eichbaum 139.75 G. Obligationen. Pfandbriefe. 41½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 98.25 b] u. Seetransvport 100.— 2„„„ M. 91.75 b74½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 103.— G 2„ ä„„ unk. 1904 91.75 bſ4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 3½„„ Kommunal 93.— 5z5j% Bürg. Braubaus, Bonn 102.—6 Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmühle Genz 99.50 B 31½% Freiburg i. B. 92.— bz4%½%% Mannb. Dampf⸗ ½ c% Heidelbg. v. J. 1903 92.—b] ſchlevpſchtffahris⸗Geſ. 99.50 bz 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— GJ4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½0% Lahr, v. J. 1902 92.—bz] Geſellſchaft 101.90 B 3% Ludwigshafen 100.50 Gl4¼ ½ Oberrh. Clekritits 40%„ v. 1906 100.5 B[ merke, Karlsruhe 90.—B 3½0ʃ 92.— 55 4¹55 5 1 5 1 5 4⁰ Mann Oblig. 1901 99.40 b: onwer ⸗ iſenb. 37% 5 5 1885 92.10 4½ o% Ruſſ. A. ⸗G. Zellſtofff. 355 5„ 1888 92.10 Jaldhof bei Pernau in 37½ 5„ 1895 92.10 G Avland 101.— 5„„ 1898 92.10 G4½% Speyrer Brauhaus 97„„ 1904 92.10 G.⸗G. in Speyer 97.50 G 355„ 1905 92.10 G 4½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 B 40%„ 1906 99.40 bzl4J½% Südd. Drabtinduſtr. 101.—G 92.— bzJ4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 99.75 63 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 101.75 G 916 0% Pirmaſens unk. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 44½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz, 105 0% 103.— G Aktien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 186.— Br. 3. Storch. Speyer 100——.— Gewbk. Speyer 50% U—.———. Werger, Worms—.—— Pfälz. Bank—— 0 5 Mormſ. Br. v. Oertge Pfälz. Hyp.⸗Bank 187.— 186.— Pf. Preßh. u. Sptfabr. 137.50 186.50 Pf. Sp.⸗u. Kdb. Land.—.— 140.50 Transport Rhein. Kredilhank—.— 137.50ſ u. Verſicherung. Rhein. Hyp.⸗Bank 189.——.—f. A ⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 88.— Südd. Bank 113.— 112.— Mannh. Aunee 65.— 5 Eiſenbahnen.—.— 97.— Pfälz. Ludwigsbahn 222.——.— Bad. Rück⸗n. 560—— „ Marbahn 139.—„ Aſſecurranz Nordbahn 132.——.— Contſnental. Verſ. Mannh. ee———— Induſtrie. Oberr. Verſich.⸗Geſ.—— .⸗G..chem. Induſtr..——.— Wülrtt. Transp.⸗Verf. 6 Bad.Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 452—] Induſivie. 15 Chem. Fab. Goldenbg. 180.—„G. f. Seilinduſtrie 146 50ͤ Verein chem. Fabriken 316.50 315— Dingler⸗ſche Mſchfbr. 127.——.— Verein D. Oelfabriken—.— 125.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.— Wſt..⸗W. Stamm 213.——.—ſccmaillw. Malkammer—— 1 Vorzug 105.50—.—(Ettlinger Spinnerei 106.— Brauereien. ßbüttenh. Spinneref 90.ä— Bad. Brauerei. 107 50 Karlsr. Maſchinenbau 200.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.—Nähmfbr. Hafd u. Neu—— Durl. Hof vm, Hagen—.— 269 50Koſth. Cell. u. Papierf. 240—.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 139,500 Mannh. Gum. u. Asb. 145— Elefbr. Rühl, Worms 99.50 98.50Maſchinenf. Badenia 199.— —.108.—Oberrh. Elektrizitit—.—.— .— 193.— Pf.Nähm. u. Fahrradf. 129.— 12755 Homb. Meſſerſchmitt—.— 65.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 10 Ludwigsh. Brauerei 245.ä———Südd. Draht⸗Ind.—.— 186 141 50Südd. Kabelwerke—.— 129.— ———.— Berein Freib. Ziegelw. 167——.— 80 Speyr. 2— —.— 210.— Würzmühle Neuſtadt—.— 184.— —.— 125⁵5.— a Waldhof 324.— 323.25 Ganters Br., Freibg. Kleinlein, Heidelberg Pfalzbr. Geiſel, Mohr Brauerei Sinner Br. Schroedl, Hdlbg. „ Schwartz, Speyer 8 28 Schwetz.—.——— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 111.— S. Weltz, Speyer 82.——.— Zuckerraff. Mann.. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 3. Jult.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.40 214. 50 Lombarden 27.30 27.20 40% Nuſſ. Anl. 1902 75. 10 75.50 Canada Paelftie 172 90 172— 31½% Reichsanl. 94.20 94.— Hamburg. Packet 131— 131.90 30% Reichsanleihe 84. 20 84.10 Nordd. Lloyd 116.90 116 90 30½% Bad. St.⸗Anl. 93.— 93.— Imamit Truſt 154 10 155.25 3½½ B. St. Obl. 1900 92 80 92.80 Licht⸗ u. Kraftanl. 115.80 115.90 31½0% Bayern 93.— 93.— Rochumer 215 20 216.70 3½% Heſſen—.— Fonſolidation———.— 30% Heſſen 82— 82.— Dortmunder 70.10 70 20 30% Sachſen 88.90 83.90 Gelſenkirchner 192 70 195— 4% Pfbr. Rh. W. B. 98 25 98.20] Harpener 197 20 198.— 5% Fhineſen 100.60 101. 25 Hfbernia—.——— 4% Italiener Sörder Bergwerrʒtfe 4½ Japaner(neu) 93.20 92.20 Laurabütte 217 50 217.20 1860er Loſe—.— 151.— Phönir 1389.70 190 80 4% Bagdad⸗Anl. 89 20 86.10] Ribeck⸗Monkan 190.— 188 70 Kreditaktien 203 40 208.70] urm Nevier 138 50 186 50 Berk.⸗Märk. Ban! 155.— 155.— Aniliſt Treptoid 362 70 363.— Berl. Handels⸗Geſ. 153.— 153.70 Braunk.⸗Brik. 156.50 159.70 Darmſtädter Banf 129 80 130.— D. Steinzeugwerkle 241 50 241.50 Deutſch⸗Aſtat. Bank 141.— 144 20 Diſſeldorfer Wag. 277.50 273.— Deutſche Bant 110—8 50 225.40 Elberf. Farben(alt) 557.70 568 50 2——[Meſtereg. Alkaliw. 213.70 21370 Disc.-Kommandi 17080 171.— Wollkämmerei⸗Akt. 141.80 141.90 Dresdner Bank 139.20 139.60 Chemiſche Charlot. 192— 192.50 Rhein. Kreditbank 137.— 137 20 Tonwaren Wiesloch 181.— 132 50 Schaaffh. Banko. 136.50 157.70 Zellſtoff Waldhof 323 50 323 20 Lübeck⸗Büchener—.——— Eelluloſe Koſtheim 238 2) 238 50 —.— 139.50 Nüttgerswerken 188 20 139.50 Staatsbahn 5 Privat⸗Discont 4¼ 0 W. Berlin, 3 Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 203 60 203.70 Staatsbahn 170 10 170.90] Lombarden —.— 139 50 27.20 27.20 Ber lin, 3. Juli.(Fondsbörſe). Die Börſe eröffnete freundlich auf die Nichtbeſtätigung der geſtern in Umlauf geweſenen ungünſtigen Gerüchte und auf die aus London vorliegenden Meldungen, daß in abſehbarer Zeit eine Ebenſo Prozent Bankaktien, die über den Anfangskurs weſentlich höher um⸗ gingen, daraufhin Hüttenaktien anziehend und zumeiſt über den geſtrigen Schlußſtand hinausgehend, ausgenommen ame⸗ rikaniſche Bahnen, die auf Newyork matter lagen, doch gegen geſtern wenig Veränderung zeigten. Franzoſen auf Wien beſſer. Heimiſche Fonds gut gehalten, Ruſſen von 1902 0,20 ſchwächer, Türkenloſe mäßig abgeſchwächt. Von Schiffahrtsaktien Hamburger Packetfahrt gut erholt, Lloyd kaum verändert. Zu Beginn der 2. Börſenſtunde Lokalmarkt Uneinheitlich. Sonſtiges ſtill. Tägliches Geld 5 pCt. und etwas darüber. Bei Berichtsabgang Tendenz ſehr ſtill. 3 pCt. Reichsanleihe anziehend. Pariſer Börſe. Paris, 3 Juli. Anfangskurſe. 3% Rente 94.75 94.83 Fürk. Looſe 164— 163.50 Maliener—.——.— Banque Ottomane 706.— 707.— Spanier 94.40 94.30 Nio Tinto 2185 2114 Türken unif. 95.50 95.50 Londoner Effektenbörſe. London, 3. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Reichsanleihe 83% 83½¼ Southern Paeifie 82/ 81¼ 395 18— 19845 Heroee— 5 7— 13— %0 ineſen—— enver Pr.— 74— 35% c% Conſols 84½ 84½6 Atchiſon Pr. 96— 96/ 2% Italiener 101— 101—Louisv. u. Nafſhv. 119½ 118— 4 0% Griechen 48½ 48½[Union Pacifie 144½% 1427% % Portugieſen 67— 67— Unit. St. Steel com. 38½ 377% Spaniſer 92/ 927. pref. 102½ 1025/ Türten 1 9815 9575 Eriebahn 255/, 24% 4 50 Argentinier 831½% 83/ Tend.: beh. 3 0% Mexikaner 32½ 33½¼ Debeers 24— 23¾ 4% Japaner 85 ½ 85½ Chartered 1„. Tend.: ſtill. Goldſtelds 810% 3½ Ottomanbant— 17%/ Randmines%% 3 Rio Tinto 84¼ 835/ Eaſtrand 3% 83% Braſilianer 80 ½% 80½/] Tend:: ſtill. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 3. Juli.(produktenbörſe). Neue Fortſchritte Nordamerikas haben bei kühlerem, regneriſchem Wetter hier die Käufer anfänglich vereinzelt zur Bewilligung geſteigerter Forderungen für Weizen, Roggen und Hafer ver⸗ anlaßt. Als beſſeres Wetter prognoſtiziert wurde, gaben in⸗ des die Preiſe ihren Gewinn wieder größtenteils auf. Rüböl unverändert und ſtill. Wetter: Regen. Berlin, 3. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 2. 8. 2. 3. Weizen per Juli 207.— 207 50 Mais per Juli 144.50 144.— 85 85 200.50 202.25 85—— 200.50 202.75———— Roggen 55 205.50 205,.— Rüböl 185 Jult 72.— 72.— 180.75 181.75 Oktbr. 69.20 69.30 178.25 179.50„Dez. 68.80 68.80 Hafer per 5 192.50 192.50 Spiritus Ioer 985——— „Sept. 164. 163.50 Weizenmehl 28.25 28.25 7„Dez.———.— lRoggenmehl 27.60 27.60 Bud apeſt, 3, Juli.(Telegramm.) Gekreidemarkt, 2. 3. per 50 kg. per 50 kg Weizen per Okt. 10 46 10 47 feſt 10 55 10 56 feſt Roggen zer Okt. 8 48 8 44 feſt 34 3845 feſt Haſer per Okt. 750 751 ſtetig 756 757 feſt Mats per Full 571 573 ſtetig 578 579 feſt „„ Auguſt 585 586 587 5 89 Mat 595 5 96 597 5 98 Kohlraps p. Aug. 16 75 16 85 ruhig 1675 16 85 ruhig e Kühl. V E Marx& Golctschmigt Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 3. Jult 1907. Proviſtonsfreil Ver⸗ Käufer Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer unter Vorbehalt: 00 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 12⁵ 85 AtlasLebensverſ⸗Geſ. Ludwigshafen 810— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 48 8 Benz& Co., Rhein. Gasmotoren, Mannheim 22⁰0— Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 21 zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 9⁵ 5 Bitraerbräu, Ludwfasbafen— 28⁰ Chemiſche Fabrik Heubruch— 58 zfr Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. 5 252 Lit. B 70 zfr— Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 15⁴ 8 Filterfabrik Enzinger, Worms 252 8 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannhem 90— r Frankenthaler Keſſelſchmiede— 9⁴5 Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg 156 Herrenmübfe vorm. Gen; Heidelberg 116 1¹ Ffndes Eismaſchinen— 172 Hinoleumfabrik, Marimiliansau 5— 12⁰ Lothringer Baugoſellſchaft. Metz 98 Lur'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwwigshafen 112 880 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 30 Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 273 Neckarſulmer Fahrrad 170 11 Bfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 22 Pheinan Terrafn⸗Geſellſchaſt 1155f e.⸗G, Mannheim 1 ergl. vollbezahlte funge Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 265 M. 250 Pheiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim 1168 150 Rheinmühlenwerke. Mannbeim— 1 18 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— Rombacher Portkand⸗C ementwerke 12⁴ 255 Stahlwerk Mannheim 116— Süddeutſche Jute⸗Jnduſtrte. Marnheim 10⁴ 9 0 Süddeutſche Kabel Mannbeim, Genußſcheine— 1 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 84 Unionbrauerei Karlsrube—. 58 Vita Lebensverſt cherungs⸗Geſ.— N. 320 ae Raſtatt 108 5 Waldhof— Immobiliengeſellſchaft— Weſessbel eree in eee 92 öf Zuckerſabrik Frankenthal 8 1 55 N 9—* 190, Mannherm, Weneval⸗ Anzeiger. (Adendgratt.) 7. Seite. Vom Atheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt, (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft). Dortmund, 2. Die Anregung, die ſonſt der Quartalsabſchluß zu bringen lenkuxenmarkte dieſes Mal voll⸗ ſich in den letzten Tagen des Juni die befriedigenden Ausführungen in den Ge⸗ werkenverſammlungen von König Ludwig, Dorſtfeld, Lothringen ieſe Werte. pflegte, blieb am Koh ſtändig aus. Zwar zeigte im Anſchluß an rin mehrfache Kaufluſt für di und Graf S Umſäßze beſchr kten ſich aber nur auf einzelne Stücke, und nach dem Ar usbeuteabf ſchlag ließ das Intereſſe ſo merklich nach, daß Juli. Kupfer: Die hervorruft. die zur Notiz gelangenden Kurſe unter Berückſichtigung dieſ ſes fi Abſchlage ſärttlich unter den Junikurſen bewertet wurden. Das]käufe zu Lſtr. 5 Publikum iſt gegen alle Vorgänge gleichgiltig geworden, und daſ zugeführt werden. die noch imſer angef pannte Lage des zu Käufen für die Unternel Geldmarktes keinen Anreiz ng bietet, ſo bröckeln die Kurſe waren Standard prompt noch1.10, Aſtr. wärtsbewegung für 97, Engliſches Vom Vondoner Metallmarkt. (Bericht von Brandens, Goldſchmidt u. Co.) London, 5 Die großen Kupferproduzenten in Amerika und Curopa behalten ihre abwartende Haltung bei, poräre Knappheit für promptes Material fühlbar macht, da hier⸗ durch große Quantitäten dem Markte unzugeführt bleiben, welche über demſelben hängen, und was Mißtrauen bei den Konſumenten Der Standard war ziemlich nervös und Warrants werden zurückgehalten, wodurch ſich der Spottpreis, nachdem er auf Eſtr. 94 gefallen, wieder auf Lſtr. 98 erholte. für Lieferungsware iſt entſchieden nicht ſo gut und mußten Ver⸗ bis Lſtr. 6 unter dem Wert von promptem Kupfer Kurz vor Schluß zeigte ſich eine kleine Auf⸗ Standard Kupfer und die letzten Preiſe ſind: dto. 3 103, Eſtr. 104, dto. Beſt Eſtr. 97.15, Eſtr. Tough Lſtr. 28. Juni. M. was die tem⸗Gerſte: Die Poſition Vt. Monate Lſtr. Roſtoff Azima M 22.25—23.00 Plata M. 22 25—23(0, M. 00.00—00.00. 00.00—- 00.00. M. 00 0 württmd. bis 60.00, bayeriſche M. ungariſche Hafer: Oberländer». 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, wütrttembg. Mixed M. M.—00 00 Donau 16 00—16,25. preiſe pro 100 kg M..50—31.00, Nr. Nr. 4 M. 26.00—26.50, 10.00(ohne Sack). Amerifaner M. Kernen: Oberländer M. Dinkel 00.0) 00.03. %½, nordd. M. 00.00— 00.0 M..00—00.00, 09.00—.00, M. 00.00—00.00, taltforn. M. 19.75—20.50, ruſſiſcher 15.00 15.). La Plata geſund 16.00—16 25, Kohlreps 09.00—00.00. Mehl Nr. 0 M. 32 0032.50, 2 M. 29.00—29.50, Suppengries M. inel. *** Noggen: 00.00 ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Pfälzer(nominell) M. prima Walla⸗Walla M. 00.00—00.00, La 00.00—00.00, Kalifornier 00.00—00. 00, Unterländer württembergiſcher 00.00 00.,0—00 00 00.00—00.600, M. M. Tauber Mais Yellow Mehls Nr. 1 Nr. 8 Mt. 27.50— 28.00, 32.00—82.50, Sack Kleie M. 00.00—00.00 * Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. — leicht ab. Neben den bere genannten Werten Königin(eliſ h bei M. 21 200, Eintracht Tiefbau bei M. und Ar Wiit bei M. 13 000 vere inzelt gefragt. Von mittlere d leichten Papieren zeigte ſich für Braſſert, Alten⸗ dorf, Freie Vogel und Unverhofft, Caroline und Tremonia zu wenig beränderten Preiſen Nachfrage. Aber auch auf dieſem Ge⸗ biete erlangten die Umſätze keine Bedeutung. Am Braunkohlenmarkte wurden Lucherberg bei M. 2300, Schallmauer bei M. 3400 und Bruckdorf Nietleben bei M. 4200 von intereſſiert en Seiten vereinzelt und auch um⸗ geſetzt. Humboldt waren auf die Zubußebewilligung der letzten Gewerkenverſammlung ſtark angeboten und erſt wieder bei M. 1100 begehrt. Ebenfalls ſchwächer ſind Hamburg, die bei M. 825 zum Verkauf geſtellt wurden. Das Intereſſe für die Kuxe hat nach dem Verlauf der jüngſten Gewerkenverſammlung er⸗ heblich abgenommen. Am Kalimarkte ßhat die Ruhe, die man von der Be⸗ 5000 ſeitigung der Konflikte erwartet, und nach der man ſich ſo lange ar geſehnt hatte, ſich leider auch auf den Kuxenverkehr ausgedehnt. Das drängende Angebot, das in der verfloſſenen Woche auftrat, iſt zwar auf die mehrfach geäußerten Erwartungen über eine Zunahme des Kaliabſatzes wieder gewichen. Dafür ſtockt aber auch die Nachfrage für die meiſten Werte faſt gänzlich. Vor dem Ausbeutetermin ſtellten ſich einige Käufer für Alexandershall, Burbach, Wilhelmshall und Carlsfund ein, deren Nachfrage zu unveränderten Preiſen befriedigt werden konnte. Nach dem Aus⸗ beutetermin weiſen aber auch dieſe Werte kursmäßig leichte, Rück⸗ gänge auf, ohne daß Umſätze zuſtande kommen. In den übrigen Ausbeutewerten, namentlich in Beienrode, tershall beſteht zu um ein bis zweihundert Mark ermäßigten Kurſen Angebot. Von ſchachtbauenden Werten konnten Hanſa Silberberg bei lebhaften Umſätzen um M. 300 anziehen auf Ge⸗ rüchte von der Angliederung dieſer Gewerkſchaft an eine andere. Soweit dieſe Gerüchte auf die Gewerkſchaft Deutſchland hinzielen, glauben wir unterrichtet zu ſein, daß ſie falſch ſind. Sollte eine Vereinigung ſtattfinden, ſo dürfte eine andere ältere Gewerkſchaft in Betracht kommen. Deutſchland Juſtenberg vermochten bei mangelndem Angebot ihren vorwöchentlichen Rückgang zum größten Teil wieder einzuholen. Dagegen ſind Günthershall um M. 30 niedriger, und auch Immenrode wurden bei M. 1475, Sachſen Weimar bei M. 750 vor Fälligkeit der Zubuße wieder Hohenfels und Win⸗ Selected Lſtr. 103.10, Eſtr. und Amerik. Electro Lſtr. 103.10, Eſtr. 104.10. Kupfervitriol: 25.10. Zaiun: 104.10, Engl. prompt Lſtr. 32, 1908 Lieferung Lſtr. Obgleich ohne Zweifel noch ein ganz bedeutendes Quantum Zinn georaucht wird, um Juli⸗Engagements zu decken, ſo iſt es doch klar, daß die Lage von intereſſierter Seite Aidienug wird, um der Knappheit künf ſtlich nachzuhelfen. Infolge hiervon ſieht der Markt entſchieden ungeſund aus, obgleich die ſtatiſtiſche Lage nach wie vor geſund iſt. Es läßt ſich kein Nach⸗ laſſen des Konſums nachweiſen, aber ſelbſtverſtändlich fehlt zu einem Markte, der unter einer Rückprämie von Lſtr. 9 bis Lſtr. 10 leidet, jedes Zutrauen. Die Geſchäfte bleiben daher haupt⸗ ſächlich profeſſionell, und werden meiſt nur zu dem Zwecke ge⸗ ſchloſſen, Kontrakte glatt zu ſtellen. Auf chineſiſche Käufe notiert der Preis im Oſten über Londoner Parität.— Die Verſchiff⸗ ungen von Straits werden für Aun auf 5000 Tonunen geſchätzt. Die Schlußpreiſe ſind: Straits Zinn Lſtr. 192. ſtr. 192.10, dio. 3 Monate Lſtr. 182.10, Lſtr. 183, Auſtraliſches Zinn ppt. Lſtr. 192.5, Lſtr. 192.15, Engl. L. u. F. Zinn Kſtr. 195, Eſtr. 196. Antimon: e i: 21 bis Lſtr. 21.5, September⸗Liefevung L Zink: Kſtr. 24.5 bis Lſtr. 24.10. Silber: 30 15/16 bis 3 1/16. Queckſilber: Lſtr..17/6. Eiſen: Cleveland: prompr 56/9½, nate 56 /7½. Mehr gefragt und feſter zu Lſtr. 50 bis war niedriger, doch ſchloß winden feſtee; prompt Lſtr. Iſtr. 20.5 bis Lſtr. 20.10. 1 Monat 56//%, 3 Mo⸗ *** Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. 1. Juli 1307. Der letztwöchentliche, anſehnliche Rückgang der Getreide⸗Ausfuhr von Argentinjen und eine Privatſchätzung über das zu erwartende Geſamt⸗Erträgnis in drei Haupt⸗Weizendiſtriklten Nordamerikas bewirkten eine Fortſetzung der ſteigenden Bewegung. Die Anſicht, daß die Ernten nicht ſehr gut ausfallen dürften, kommt immer mehr zum Durchbruch und unſere Mühlen, deren Vorräte an Roh⸗ produkten ſtark reduziert ſind, mußten endlich aus ihrer ſeitherigen Börſenbericht vom New⸗Port, 25. Juni. E der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Pof⸗Dampfer„Pennſylvania“ iſt am 28. Juni, abends 5 Uhr. wohlbehalten in New⸗Pork angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walt 0 er& v. Reckow, Mannheim. I. 14 No. 19. S......x xxxx Verantwortlich: Für Politik: i..: Georg Chriſtmann, Für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder, für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Wir haben Herrn Friedrich Metzger, Cigarrengeſchäft' L 8, 5, eine Zweig⸗Expedition unſerer Zeitung übertragen und ſind bei demſelben die Zeitungen im Monatsabonnement zu haben. Verlag des General-Anzeigers der Ftadt Mannheim.(Mannh. Journal.) Ju-biTIAuUνmS-UuSSteIILUung. Pfaff-Nähmaschine Saenten Sie meine flusstellung in der industriehalle. Alleinverkauf: 70335 Martin Decker, aduab ln, zum Verkauf geſtellt. Hermann II, Siegfried I und roda behaupten ſich auf ihrem vorwöchentlichen Stande. Am Erzkuxenmarkte vollzog ſich der Verkehr in engen Apfelbaumerzug und Grenzen. Peterszeche waren leicht erholt, Viktoria Littfeld mehrfach angeboten. Volken⸗ und Lieferzeit: Ulka bis 23.00, Volkstheater.— Messplatz. Heute Mittwoch, den 3. 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Die Einrichtung und den Betrieb der zur Anfertigung von Eigarren beſtimmten Anſagen betr. Nr. 696291. Auf Grund des§ 120e der Gewerbe⸗ ordnung hat der Bundesrat folgende Vorſchriften, betreffend die Einrichtung und den Betrieb der zur Anfertigung von Eigarren beſtimmten Anlagen, erlaſſen: 1 Die nachſtehenden Vorſchriften finden Anwendung auf alle Fabriken und ſonſtigen gewerblichen Anlagen, in welchen zur Herſtellung von Cigarren erforderliche Verrichtungen vorgenommen oder Cigarren ſortiert werden, ſofern in den Anlagen nicht ausſchließlich zur Familie des Arbeitgebers gehörige Perſonen beſchäftigt werden. § 2. Die Arbeits⸗, Lager⸗ oder Trockenräume dürfen nicht als Wohn⸗, Schlaf⸗, Koch⸗ oder Vorratsräume benutzt werden. Die Zugänge von den Arbeits⸗, Lager⸗ oder Trockenräumen zu benachbarten Wohn⸗, Schlaf⸗, Koch⸗ oder Vorratsräumen, ſowie die Zugänge von den Arbeitsräumen zu benachbarten Lager⸗ oder Trockenräumen müſſen mit ſelbſtſchließenden dichten Türen verſehen ſein, welche während der Arbeitszeit geſchloſſen ſein müſſen. 8 8. Näume, in welchen das Abrippen von Tabak, das Wickeln, Rollen oder Sortieren von Cigarren vorgenommen wird, müſſen den folgenden Anforderungen entſprechen: 1. Sie dürfen mit ihrem Fußboden höchſtens einen halben Meter unter dem ihn umgebenden Erdboden liegen und müſſen, wenn ſie unmittelbar unter dem Dache liegen, verputzt oder verſchalt ſein; 2. ſie müſſen mindeſtens drei Meter hoch ſein; 3. ſie müſſen mit feſten und dichten Fußböden ver⸗ ſehen ſein; 4. ſie müſſen mit unmittelbar ins Freie führenden Fenſtern verſehen ſein, welche nach Zahl und Größe genügen, um für alle Arbeitsſtellen Luft und Licht in ausreichendem Maße zu gewähren. Die Fenſter müſſen ſo eingerichtet ſein, daß ſie wenigſtens für die Hälfte ihres Flächenraums geöffnet werden können; 5. in den Räumen müſſen auf jede beſchäfligte Perſon mindeſtens zehn Kubikmeter Luftraum entfallen. § 4. Im übrigen gelten für die im§ 3 bezeichneten Räume ſo gende Vorſchriften: 1. In den Räumen darf Tabak nicht anders als in angefeuchtetem Zuſtande gemiſcht und nicht getrocknet werden. Tabak oder Halbfabrikate dürfen nur in der durch⸗ ſchniulich für eine Tagesarbeit erforderlichen Menge gelagert werden. Auch dürfen daſelbſt nicht mehr Eigarren vorhanden ſein, als durchichnittlich an einem Tage angefertigt werden. In Anlaßen, in welchen nicht mehr als fünz Arbeiter beſchäftigt werden, iſt es geſtattet, in den Räumen Tabak und Halbfabrikate in der durchſchnittlich für eine Wochenarbeit erforderlichen Menge und ſoviel Cigarren, als durchſchnittlich in einer Woche angefertigt werden, aufzubewahren, ſofern die in dicht geſchloſſenen Behältniſſen erſolgt. 2. Die„äume müſſen täglich mindeſtens dreimal eine halbe Stunde lang, und zwar jedenfalls morgens vor Beginn der Arbeit, während der Mittagspauſe und nach Beendigung der Arbeitszeit, durch vollſtändiges Oeffnen der Fenſter und der nicht in Wohn⸗, Schlaf⸗, Koch⸗ oder Vorratsräume führenden Türen gelüſtet werden. Während dieſer Zeit darf den Arbeitern der Aufenthalt in den Räumen nicht geſtattet werden. 3. Dle Räume und deren Einrichtungen, insbeſondere auch Wände, Decken, Geſimſe, Regale ſind mindeſtens zweimal im Jahre gründ ich zu reinigen. Von den Fußböden und Arbeitstiſchen iſt täglich mindeſtens einmal durch Abwaſchen oder feuchtes Ab⸗ reiben der Staub zu entfernen. 4. In den Räumen ſind mit Waſſer gefüllte und täglich zu teinigende Spucknäpfe, und zwar mindeſtens einer für je fünf Perſonen, aufzuſtellen. 5. In den Räumen oder in deren unmiltelbarer Nähe ſind für die Zahl der darin beſchäftigten Arbeiter aus⸗ reichende Waſcheinrichtungen mit Handtüchern und Seife anzubringen. 8 8. Kleidungsſtücke, welche während der Arbeitszeit abgelegt werden, ſind außerhalb der Arbeits⸗, Lager⸗ oder Trocken⸗ räume aufzubewahren. Innerhalb dieſer Räume iſt die Auf⸗ bewahrung nur dann geſtattet, wenn ſie in ausſchließlich dazu beſtimmten verſchließbaren Schränken erfolg'. Die letz⸗ teren müſſen während der Arbeitzeit geſchloſſen ſein. 8 6. In Anlagen, in welchen zehn oder mehr Arbeiter be⸗ ſchäftigt werden, müſſen für Arbeiter und Arbeiterinnen ge⸗ Bennte Aborte mit beſonderen Eingängen und, ſofern vor und nach Beendigung der Arbeit ein Wechſeln der Kleider ſtatifindet, getrennte Aus⸗ und Ankleideräume vor⸗ handen ſein. 5 § 7. Arbeiterinnen und jugendliche Arbe ter dürfen nur dann beſchäſtigt werden, wenn ſie im unmittelbaren Arbeitsverhält⸗ niſſe zum Betriebsunternehmer ſtehen. Das Annehmen aInd Ablohnen dieſer Perſonen durch andere Arbeiter oder für deren Rechnung iſt nicht geſtattet. Dieſe Vorſchrift findet auf Arbeiter, die zu einander in dem Verhältniſſe von Ce jatten ober Geſchwiſtern ſtehen oder miteinander in gerader inie verwandt oder verſchwägert ſind, keine Anwendung. 8 8. Die höheren Verwaltungsbebörden ſind befugt, auf An⸗ trag Ausnahmen von den Vorſchriften des§ 3 Ziffer 2, Ziffer 4 Satz 2 Ziffer 5 und des§ 4 Ziffer 2 zuzulaſſen, wenn die Arbeitsräume mit einer wirkſamen Einrichtung zur Herbeiführung eimes ausreichenden Luftwechſels verſehen ſind. Im Falle der Bewilligung von Ausnahmen von der Vor⸗ ſchrift des§ 8 Ziffer 5 müſſen jedoch für jede beſchäftigte Perſon mindeſtens ſieben Kubikmeter Luftraum verbleiben. Die höheren Verwaltungsbehörden können ferner auf Antrag Ausnahmen von der Vorſchrift des§ 3 Ziffer 2 für ſolche Räume zulaſſen, in denen auf die darin beſchäftigten Perſonen ein größerer als der in§ 3 Ziffer 5 bezeichnete Luftraum entfällt. Auch können kür die Arbeitsräume in Shedbauten ſowie für ſolche Räume, welche mit einer beſon⸗ ders großen Fenſterfläche ausgeſtattet ſind, Ausnahmen von der Vorſchrift des§ 3 Ziffer 4 Satz 2 nachgelaſſen werden. Die höheren Verwaltungsbebörden ſind befugt, für Anlagen, in denen nicht mehr als fünf Arbeiter beſchäftigt werden, in Abweichung von den Vorſchriften des§ 2 und des§ 4 Ziffer 1 Abſ. 1 auf Antrag zu geſtatten, daß das Trocknen des Tabaks in der Küche oder im Arbeitsraume vorgenommen wird, ſofern durch geeignete Einrichtungen aus⸗ reichende Fürſorge gegen hiervon drohende Geſundheits⸗ ſchädi ungen getroffen iſt. § 9. Unberührt bleibt die Befugnis der zuſtändigen Behörden im Wege der Verfügung für einzelne Anlagen(§ 120d der Gewerbeordnung) oder durch allgemeine Anordnung für alle Anlagen ihres Bezirkes(§ 120e Abſ. 2 ga. a..) 1. Die Anbringung beſonderer Einzichtungen zur Herbei⸗ führung eines ausreichenden Luftwechſels in den Ar⸗ beitsräumen vorzuſchreiben; 2. die für die Inſtandhaltung und Reinhaltung der Decken und Wände erforderlichen Beſtimmungen zu treffen; 3. Anordnungen über die Einrichtung der Arbeitstiſche Und ⸗ſitze zu erlaſſen; 4. Maßnahmen zur Vermeidung von Staubbeläſtigung bei der Verwendung von Maſchinen anzuordnen. 8 10. Der Arbeitgeber hat für die Arbeiter verbindliche Be⸗ ſtimmungen über folgende Gegenſtände zu erlaſſen: 1. Die Arbeiter dürfen nicht auf den Fußboden cus⸗ ſpucken. 2. Die Arbeiter dürfen Zigarren nicht mit dem Munde bearbeiten und die Zigarrenmeſſer nicht mit Speichel befeuchten. In den zu erlaſſenden Vorſchriften iſt vorzuſehen, daß Arbeiter, welche trotz wiederholter Warnung den vorſtehend bezeichneten Beſtimmungen zuwiderhandeln, vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeit und ohne Aufkündigung entlaſſen werden können. Iſt für den Bettieb eine Arbeitsordnung erlaſſen(8 134 der Gewerbeordnung), ſo ſind die vorſtehend bezeichneten Beſtimmungen in die Arbeitsordnung aufzunehmen. § 11. In den Arbeitsräumen, in denen das Abrippen von Tabak, das Wickeln, Rollen oder Sortieren von Cigarren vorgenommen wird, muß an der Eingangstür ein von der Ortspolizeibehörde unlerzeichneter Aushang befeſtigt ſein, aus welchem erſichtlich ſind: 1. die Länge, Breite und Höhe des Arbeitsraums; 2. der Inhalt des Luftraums in Kubitmeter; 3. die Zahl der Perſonen, welche demnach in dem Ar⸗ beitsraume beſchäftigt werden dürfen; 4. die von der höheten Verwaltungsbehörde gemäߧ 8 für den Arbeitsraum etwa zugelaſſenen Ausnahmen In jedem Arbeitsraume muß ferner eine Abſchrift oder ein Abdruck dieſer Vorſchriften ſowie der gemäߧ 10 vom Arbeitgeber erlaſſenen Beſtimmungen an einer in die Augen fallenden Stelle aushängen. 8 Die vorſtehenden Beſtimmungen treten am 1. Mai 1907 in Kraft und an die Stelle der durch die Bekanntmachungen des Reichskanzlers vom 8. Juli 1893(Reichsgeſetzblatt 1, S. 218) und vom 9. April 1905(Reichsgeſetzblatt S. 2) verkündeten Vorſchriften über die Einrichtung und den Be⸗ trieb der zur Anfertigung von Zigarren beſtimmten Anlagen. Jedoch bewendet es für die beim Erlaſſe dieſer Beſtimmungen bereits im Belriebe ſtehenden Anlagen hinſichtlich der Größe des jedem Arbeiter zu gewahrenden Luftraums bis zum 1. Jauuar 1913 bet den Vorſchriften des§8 5 der Bekannt⸗ machung vom 8. Juli 1893. Berlin, den 17. Feoruar 1907. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Graf von Poſadowsky. Auf vorſtehende Bekanndmachung weiſen wir die be⸗ teiligten Gewerbetreibenden mit der Veranlaſſung hin, alsbald die nach§ 10 vorgeſchriebenen Beſtimmungen zu erlaſſen und dieſe in die Arbeitsordnung aufzunehmen, ſowie die in 11 angeordueten Austänge in den Arbeitsräumen anzu⸗ ringen. Die Aushänge, ſoweit ſie ſich auf die Beſchaffenheit der Arbeitsräume beziehen, ſind zunächſt der zuſtändizen Polizeiwache oder in den Landorten dem Bürgermeiſteramm vorzulegen. 10529 Mannheim, den 50. Juni 1907. Großh. Bezirksamt Abt. IV. Eppelsheimer. Bekauntmachung.] Vekannimachung. Ausbruch der Hühner⸗ Die Neueinteilung der peſt in Schwegenheim Kehrbezirke des Amts⸗ betr. bezirks Mannheim Nr. 3930 M. Zur ſofortigen„b Veröffentlichung in der Ge⸗ die einſtweilige Beſetz⸗ meinde iſt bekannt zu geben, ung des Kehrbezirks daß in der Gemeinde schwegen] Waldhof,⸗Käferthal betr heim die„Hühnerpeſl“ aus⸗ Nr. 802881. Wir bringen gebrochen iſt. 10766 hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ Shei Funi nis, daß dem Kaminfeger ie eine e Simon Wild von Bernau⸗ Königl. Bezirksamt. dorf durch Verfügung vom Nr. 82370 J. Vorſtehende Be⸗14. Mai 1907 Nr. 61844 die kanntmachung bringen wir hier⸗ einſtweilige Beſorgung des 97— Kaminf ienſtes i d mit zur öffentlichen Keuntnis. Taminfegerdtenſes iu den Mannheim, 28. Juni 107. Stadtteiſen Käferthal⸗Waldhof bis zu deſſen endgiltiger Be⸗ i Beeirksem, Abt ile neeen e dige de Dr. Pfaff. ſetzung übertragen und daß der Genannte heute auf dieſen Dienſteidlich verpflichtet wurde. Mannheim, 21. Juni 1907. Gr. Bezirksamt Abt. IV: Ebbelsbeimer. Zwaugs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 4. Juli 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich im Plaudlokal d 4, 5 hhier gegen bare Jahlung im Vollſireckungswege öffenteich ver ſteigern: 8705 1 Bett, 1 Coiffonnier, 1 Waſch⸗ kom ode,! Diwan,! Handinch⸗ ſtänder, 1 Spiegel 1 Salon tich, 4 Rohrſtühle 1 Bauern⸗ tiſch: Die Berneigerung ündet beſtinuint' ſtatt. Mannheim, den 8. Juli 1907. 5 Güntber. Gerichtsvollzieher. Bekannltmachung. Den Rotlauf unter den Schweinen in Nußloch belr. Nr. 292881. In der Ge⸗ meinde Nußloch iſt die Rotlauf⸗ krankheit unter den Schweinen wieder erloſchen. 10765 Heidelberg, 21. Juni 1907. Großh. Bezirksamt: (gez.) Ur. Brombacher. Nr. 82280J. Vorſtehende Be⸗ kanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 27. Juni 1907. Großh. Bezirksamt, Abt. III: Dr. Pfaff. Bekanntmachung. Nr. 12747 M. Die Aushebung der Militär⸗ pflichtigen betr. I. Zur öffentlichen Kenntnis: Die diesjährtge Aushebung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Mannheim ſindet vom 1. bis 13. Juli d. Js., jſeweils nvormittags ½8 Uhr beginnend, im Saale der Reſtauration„Zur Kaiſerhütte“, Seckenheimerſtr. 11a dahier, ſtati. 10512 Es haben zu beim diesjährigen Muſterungsgeſchäfle: a. füür untauglich Erklärten, b. zum Laudſturẽm Vorgeſchlagenen, C. zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen, d. für tanglich Befundenen, e. die von den Truppenteilen abgewieſenen Einjährig⸗ 15 erſcheinen, die Freimilligen, ferner dieſenigen Millitärpflichtigen, welche ſich zur dies⸗ jährigen Vormuſterung nicht geſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Vorladung be⸗ kannt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage ſtatt, an welchem die betreffenden Militärpflichtigen zur Aushebung zu erſcheinen haben. Es haben daher an dieſem Tage die Eltern des RNekla⸗ mierten ſpäteſtens vormittags 710 Uhr im Aushebungs⸗ lokal zu erſcheinen. In denſenigen Fällen, in welchen zufolge der Aus⸗ hebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdienſt gelangen, bezw. im Militärdienſt ſtehen würden, kann die Zurückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin beantragt werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 7½ Uhr vormittags in reinem und nüchternem Zuſtande im Aus⸗ hebungslokale zu erſcheinen und ihre Militärpapiere (Loſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäߧ 26 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 80 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Ein⸗ zuſtellende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als un⸗ ſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein ärztliches Zeugnis einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramt⸗ lich beglaubigen zu laſſen. II. An die Bürgermeiſterämter des Amtsbezirks: Vorſtehende Bekanntmachung iſt durch die Bürger⸗ meiſterämter wiederholt in ortsüblicher Weiſe öffentlich be⸗ kannt zu machen und über den Vollzug innerhalb 8 Tagen Anzeige anher zu erſtatten. In den Aushebungsterminen haben die Herren Bür⸗ germeiſter aus dem Landbezirke nur dann zu erſcheinen, monn Paklamationen ihrer Ortsangehörigen zu verbe⸗ ſcheiden find. Mannheim, den 23. Mai 1907. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushehungs⸗ bezieks Mannbeim: Dr. Bechtold. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis Mannheim, 8. Juni 1907. Bürgermeiſteramt: Martin. Selannkmachung. Nach§ 3 und 24 des Tabak⸗ Bekanntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen. Es wurde der Autrag geſtellt, ſteuergeſetzes, muß jeder Tabak⸗ pflanzer, d. h. jeder Inhaber eines mit Tabak bepflanzten Grundſtückes die kepflanzten Grundſtücke einzeln nach ihter Lage und Größe genau angeben. Dies iſt auch daun nötig, wenn er den Tahak gegen einen be⸗ tamten Ateil oder unter ſonſigen Bedengungen durch einen andern aupftanzen oder behandeln läßt. Die Aumeldung iſt bei der Steuerbehörde vor denn 16. Juli ſchriftlichund gegen Veſcheinigung einzureichen. Dier Vordrucke zu den Aumeldungen können fur alle auf bad ſchem Gebiet gelegenen Grundſtücke kei der Steuerein⸗ nehmeret des Wohnortes des Pflanzers in Empfang geno m⸗ men werden. 10681 Die erſt nach dem 15. Juli bepflanzten Grundſtücke müſſen ſpäteſleus am dritten Tage nach dem Beginn der Bepflanzung angemeldet werden. Für jede Gemarkung, auf der ein Pflanzer Grundſtücke mit Tabak angebaut hat, iſt eine beſondere Aumeldung abzugeben Die Anmeldungen, die bis zum 15. Jult er'olgen, könneu alle bei der Steueteinnehmerei des Wohnortes des Pflanzets ab⸗ gegeben werden. Nach dieſem Zellpunkte können bei dieſer Steuereinnehmerei: nur noch Grundpücke der Gemarkung des Wohnortes des Pflanzers änge⸗ meldet werden, während die An⸗ meldungen über Grundſtücke mit Tabakpflanzungen auf benach⸗ darlen Gemarkungen bei der Steuereinneherei des Pflan⸗ zungsortes abzugeben ſind. Für die von badiſchen Pflanzern mit Tabak bepflanzten Grund⸗ Kücke in einem andern Bundes⸗ ſtaate gelten die Anordnungen der dort zuſtändigen Behörden. Die Beſcheinſigung, die der Tavukpflanzer üher ſeine An⸗ neldung von Steue erheber er⸗ hält, ſt ſorgtältig auſsubewahren. Die Burgermeinerämterwerden erſucht, Vorſtehendes unverzüglech in orisublicher Weiſe in uhren Gemeinden bekaunt zu geben. Maunheim, den 19. Juni 1907 Großh. Hauptſteueramt: Frech⸗ den Pfandſchein des Städt. Leih⸗ amts Mannheim: Lit. C Nr. 37224, vom 28. Junt 1907, welcher angeblich abhanden ge⸗ koſumen iſt. nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ kläden. 30565 Der Inhaber dieſes Pfand⸗ ſtheins wird hiermit aufge⸗ oldert, ſeine An prüche unker Vorlage des Pfandſcheines inner⸗ galb 4 Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekauntmachung an gerechnet beim Stadt. Leih⸗ amt, Lil. C 5, 1 geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung oben genannten Pfandſcheins erfolgen wird. Maunzem, den 2. Juli 1907. Städt. Leihamt. Maler. Neu! Span. Biene ſolſe aus Orangen- und Citronen- blütten, natuxrein, hochfein in Geschmack in kleinen und grossen Dosen. Pfima Heide-Honig naturrein, in kleinen Dosen empfiehlt 72280 Carl Sehilling Mannheim Teleph. 2741. Dammstr. 9. CCCCCC(. Bekauntmachung. Nr. A 20897. Rechtspraktikant Lothar Behrle bei Großh. Amtsgericht Maunheim wird bis auf welleres zum Dienſtver⸗ weſer bei dieſem Gerichte mit den Befugniſſen eines Amtsrichters beſtellt. 10771 Karlsruhe, den 1. Juli 1907. Gr. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. In Vertretung: Hübſch. belauntwachung. Das Einfangen von Hunden itt hieſiger Stadt betr. Eingefangen und im Tier⸗ aſyl hier untergebracht ein herrenloſer Hund, Race: Pin⸗ ſcher, Pudel⸗Kreuzung. Farbe: ſchwarz, mit weißen Füßen u. Schnauze. Geſchlecht: männ⸗ lich, noch ziemlich jung. 10768 Mannheim, 27. Juni 1907. Gr. Bezirksamt Polizeidirektion. Bekauntwachung. Dos Einfangen von Sunden in hieſiger Stadt betr. Nr. 71097II. Eingefangen und bei Heinrich Molitor, Ma⸗ ſchinenführer, Rheindammſtr. 3 hier untergebracht ein herren⸗ loſer Hund. Beſchreibung: Race: Pinſcher, kürzhaarig, Farbe: gelb und weiß. Geſchlecht: weiblich. 10769 Mannheim, 27. Juni 1907. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekanntmachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Nr. 70820TI. Eingefangen und im Tieraſyl hier unter⸗ gebracht ein herrenloſer Hund. Beſchreibung: Race: kleiner Fuchs, etwa 6 Monat alt. Farbe: rötlich, weiße Schwanz⸗ ſpitze u. am Kopf etwas weiß. Geſchlecht: weibliches Geſchlecht Trägt ſchwarzes Halsband mit weißem Blech. 10770 Mannheim, 27. Juni 1907. Gr. Bezirksamt: Pollzeidirektion. 2 Konkurſe. Nr. 7826. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Wirts Franz Volz hier L 14, 6, wurde nach Abhaltung des Schlußtermins hiermit am 27. dſs. Mts. aufgehoben. Mannherm, 27. Juni 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 13: Gutmann. Arheits⸗Vergebung. Die Ausführung der Grob⸗ ſchloſſerarbeiten inkl. Material⸗ Waſſerturmes in Luzenberg ſoll im Wege der 8 Submiſſion vergeben werden. Die Unterlagen zur Ver⸗ gebung können in unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von —12 und—6 Uhr einge⸗ ſehen reſp. bezogen werden. Leiſtungsfahige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe er⸗ bringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Montag, 7. Juli 1907, vormittags 11 uhr verſchloſſen mit entſprechender Nr. 17 einreichen. Mannheim, 1. Juli 1907. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. 30559 10 Verkauf. 9 1 ſchöner Ladenſchrank, faſt nen, billig zu verk. Näh. B 6, 7. 8681 Schrank mit verſchiedenen Schubladen unter Preis zu verk. N 3, 14. Vamtschtes Füchlige Büglerin empfiehlt ſich 2 alißer dem Huſe. Zu erfragen LMagazine Automobil-Garagen per J. Auguſt zu vern. 50409 S 6. 7. 8. Stock, Hths. 8692 Augartenſtraße 37. Eigenütmer: Katholiſches Bürgerhoſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher. PPPCCCCCCCCTTTTT — Druck und Vertrieb: Dr. H. Haasſſche Buchdruckerei, G. m. b. H. lieferung für den Bau des II. Aufſchrift bei uns, Zimmer rendhx. 7