— ntöbl⸗ Zim,. U. 830f ſleſt. zim, ſofort 8536 möbl. m. 8198 rechts, if den 8271 lig an — 7968 Stock, nmer t mit inls, nöbl. 98086 nöbl. . an 0 8499 nöbl⸗ 8814 1. 87 8382 8 a. ſev. 8290 4 8591 Zum. 8888 hoch, Usſt. zim. 8575 Badiſche Volkszeitung.) 0 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, Burch die Pott bez. mel. Poſt⸗ gufſchlag M..4 pro Quartal. Cinzel⸗Nummer 8 Pig. In ſesste: Die ColoneleZeile. 28 Pfg. Ausmärtige Inſerate 0„ Die Neklame⸗Zeile„„„ 1 Mark E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. (Nannheimer Volksblatt.) 5 3.* Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und nerbreitelte Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 677 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 213 E 6, 2. Nr. 304. Donnerstag, 4. Juli 1907. (EAlbendblatt.) Deee Politische Uebersicht. Maunheim, 4. Juli 1907. Aus der nationalliberalen Partei. Im Wahlkreis Göttingen iſt die nationalliberale Organiſation im erfreulichen Aufſchwung begriffen. Zeugnis legte davon eine in dieſen Tagen ſtattgehabte Verſammlung in Hannov. Münden ab. Der Volksverein Münden. zählt bereits 240 nationalliberale Mitglieder, die Gruppe in Hede⸗ münden 100 und in Hameln 50 Mitglieder. Als erſter Redner ſprach Herr Prof. Brandi aus Göttingen. Er berich⸗ tete über die Gründung des Göttinger Nationalliberalen Wahlvereins und legte die Urſachen klar, welche zu ihr Ver⸗ anlaſſung gegeben haben. Erſtens ſei es der Unmut geweſen über das unnatürliche Wahlbündnis zwiſchen Sozialdemo⸗ kratie und Zentrum, das die Niederlage der Nationalliberalen herbeigeführt habe. Dieſes Wahlbündnis habe nicht nur in unſerem Wahlkreiſe beſtanden, ſondern ſei für die ganze Provinz Hannover abgeſchloſſen. Seine därauf bezüglichen Mitteilungen ſetzten die Zuhörer in berechtigtes Erſtaunen. Zweitens ſei man aber von der Notwendigkeit der Erneue⸗ rung der nationalliberalen Partei im Sinne einer liberalen Richtung überzeugt geweſen. Die ſich allerorten im Wahlkreiſe regende Agitation läßt hoffen, daß es das nächſte Mal gelingen wird, einem nationalliberalen Kandidaten zum Siege zu verhelfen. Sozialdemokratiſche Parteimoral. Folgendes äußerſt ſcharfe, aber durchaus berechtigte Urteil über Bebels Verhalten im Peters⸗Prozeß fällt die Neue Zürch. Ztg.“:„Der Petersprozeß hat die ſozialdemokratiſche Parteimoral in kaum dageweſener Weiſe an den Pranger geſtellt. Der jeſuitiſche Grundſatz von der Heiligung der Mittel durch den Zweck wird von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite in derartig frivoler Weiſe befolgt, daß ſich in dieſer Beziehung das Urteil über den Gang des Prozeſſes ſchwer in parlamentariſche Worte kleiden läßt. Schade iſt es eigentlich, daß gegenwärtig keine Neuwahlen zum Reichs⸗ kage bevorſtehen— beſſere Abſchreckungsmittel für die„Mit⸗ läufer“ ließen ſich wirklich ſchwer finden als die in den Münchner Prozeßberichten enthaltenen. Die ſozialdemokra⸗ tiſche Parteimoral hat eine Bloßſtellung erfahren, wie ſie ärger kaum gedacht werden kann. Einem ſchurkiſchen Fälſcher wird bereitwilligſt das Bebelſche Aſyl⸗ recht zugeſtanden, harmloſe Leute werden überfallen durch die Preisgabe privater, zehn Jahre zurückliegender Aeuße⸗ rungen. Die intimſten Herzensangelegenheiten werden mit einer Brutalität vor die Oeffentlichkeit gezerrt, die einfach beiſpiellos iſt. Von den erſten Stadien des Prozeſſes an folgt Vorfall auf Vorfall, der nicht anders zu charakteriſieren iſt, als mit einem kräftigen„Pfui“] Vor allem aber das Ver⸗ halten des alten Auguſt Bebel, der bald das ſiebte Jahrzehnt ſeines Lebens vollendet hat und ſeit mehr als vier Jahr⸗ zehnten im Vordergrund des politiſchen Lebens ſtehen darf. Welche Verwirrung hat die ſozialdemokratiſche Parteimoral nicht in dieſem weißen Haupte angerichtet; den Schurken zu ſchützen, hält Bebel für ſeine„Ehrenſache“, die Ehre anderer mit gefälſchtem Beweismaterial zu beſudeln für eine Aufgabe, von der er nicht locker läßt, wenn auch die Fälſchungen längſt öffentlich als ſolche nachgewieſen worden ſind. Bebel, der Umſtürzler, der erbitterte Feind aller Klaſſenbevorzugung, zieht ſich plötzlich darauf zurück, daß die„hohe ſoziale Stel⸗ lung“ ſeines Gewährsmanns ihm verbiete, den Schuft einen Schuft zu nennen. Bebel, den ein Zeuge eines groben Ver⸗ trauensbruches zeiht, ſetzt alles daran, das Vertrauen eines Lumpen zu rechtfertigen, der Bebels eigene— in gewiſſen Fällen gar ſo große und verhängnisvolle— Vertrauens⸗ ſeligkeit in gemeinſter Weiſe mißbraucht hat. Wie man auch immer über Karl Peters ſelbſt denken mag, wie ſehr man ſich auch durch etwanige Verfehlungen im einzelnen den Blick trüben laſſen mag für das Große, das Peters im ganzen unbedingt geleiſtet hat— ein Ehrenmann kann und darf nichts gemein haben mit jener Kampfesweiſe, welche die ſozialdemokratiſche Parteimoral als zuläſſig erſcheinen läßt, kann nicht weit genug abrücken von den durch dieſe Parteimoral völlig verwirrten Köpfen. Der Verlauf des Prozeſſes hat über dieſe ſozialdemokratiſche Parteimoral das denkbar härteſte Urteil gefällt.“ Polen und Zentrum. Wie in der Oſtmark, ſo umwirbt das Zentrum die Polen auch in Oberſchleſien, wo es ſo ſchmählich vom„Pan“ Kor⸗ fanty ſich behandelt ſieht. Die Angſt vor den nächſten Wahlen läßt das Zentrum aber alle Verunglimpfung, die es von den Polen erfahren hat und noch täglich hinnehmen muß, völlig ignorieren. Als Herold des Friedens zwiſchen Zentrum und Polen tritt wiederum Graf Oppersdorff⸗Oberglogau auf, der in der„Schleſiſchen Volkszeitung“ eindringlichſt ſeine Stimme zur Verſöhnung zwiſchen Zentrum und Polen erhebt. Er erinnert dabei an eine Mahnung des Papſtes Leo XIII., der beiden Teilen wiederholt eine Annäherung empfohlen habe, um gemeinſchaftlich die kirchlichen Intereſſen zu vertreten! Hier entpuppt ſich das Zentrum wieder als rein konfeſſionelle Partei, die obendrein behauptet, nicht bloß die kirchlichen, ſondern auch die ſtaatlichen Intereſſen litten unter dem Kampfe zwiſchen Zentrum und Polen! Das Zentrum ſage ſich nur klipp und klar von dem deutſch⸗ feindlichen Polentum los, dann wird es die ſtaatlichen und nationalen Intereſſen ſicherlich beſſer fördern, als durch ſeine Umwerbung der Polen, deren Agitation durch die Ver⸗ hätſchelung ſeitens des Zentrums ſtets von neuem ſich ge⸗ ſtärkt ſieht. 8 Der Streit um Schell wird von der klerikalen Preſſe als ein ſehr unangenehmer Mißklang in dem Präludium zu dem diesjährigen Katholiken⸗ tage empfunden. Es fällt manchem Zentrumsblatt ſicherlich ſchwer, eine„korrekte“ Stellung dazu zu finden. Befinden ſich unter den Unterzeichnern des Aufrufs zur Errichtung eines Denkmals für Schell neben dem Erzbiſchof Dr. Abert von Bamberg und dem Regensburger Biſchof Dr. Henle auch Koryphäen der katholiſchen Theologie und Univerſitäts⸗ profeſſoren wie Dr. Stolzle und Dr. Henner in Würzburg, feier einzutreten. Hauptvertreter der katholiſchen Wiſſenſchafk anerkannte parlamentariſche Führer der Zentrumspartei hinzukommef, die bisher als galten. Allen dieſen Männern, zu denen auch noch „Unkenntnis der katholiſchen Lehre“ vorzuperfen, wie es der Papſt in ſeinem Schreiben an den Wiener Jeſuitenzögling und Univerſitätsprofeſſor Commer getan hat, geht denn doch wohl nicht an. Es regt ſich daher auch ſchon in der Zentrums⸗ preſſe ein leiſer Zweifel, ob die Approbation des Commev ſchelt Buches durch den Papſt im Intereſſe der katholiſchen Kirche lag. Selbſt das Organ des Herrn Wacker hätte von dem Buch gewünſcht, daß„dort, wo mehr der Affekt die Feder führte, die leidenſchaftsloſe Ruhe gewaltet hätte“. Die ge⸗ ſamte Zentrumspreſſe hat daher nur den einen dringenden Wunſch, daß die Miſſion des Erzbiſchofs Abert, die„Miß⸗ verſtändniſſe“ zu beſeitigen, Erfolg haben möge. Denn würde der Konflikt ſich noch weiter verſchärfen, ſo würde dadurch in die Verhandlungen des diesjährigen Katholikentages, der an der langjährigen Wirkungsſtätte Schells, in Würzburg, ſtattfindet, eine grelle Diſſonanz hineingetragen werden. Die„Intereſſenſolidarität“ des internationalen Proletariats wird draſtiſch illuſtriert durch einen Antrag der ſozialiſtiſcheſt parlamentariſchen Gruppe, die in Stuttgart als Repräfentanz der heimiſchen Organiſation die„Proletarier aller Länder“ zu begrüßen haben wird. Die württembergiſche ſozialiſtiſche Kammerfraktion hat nämlich noch am 14. v. M. im Landtage einen Antrag eingebracht, der die Regierung auffordert, bei der Vergebung der Arbeiten für den geplanten Umbau des Hauptbahnhofes in Stuttgart und einiger anderer Bahnhöfe nach folgenden Geſichtspunkten zu verfahren:„Die Angeſtell⸗ ten ſowie die Arbeiter der Unternehmer müſſen Angehörige der deutſchen Bundesſtaaten ſein. Ausnahſmen ſind nur mit Bewilligung der Generaldirektion der Eiſenbahnen zu⸗ läſſig. Die Verwendung ausländiſcher Arbeiter darf nur dann bewilligt werden, wenn der Bedarf durch inländiſche Arbeitskräfte gar nicht oder nur zum Teil gedeckt werdeſß kann.“— Natürlich werden auf dem internationaleſ Sozialiſtenkongreß die ſchwäbiſchen Sozialdemokraten trotz⸗ dem bei dem Hoch auf die internationale Sozialdemokratie laut mitſchreien, denn dabei kommt ja kein Konkurrenzintereſſe in Frage. 5 ———— Deutsches Reich. Berlin, 3 Julk de Wertzuwachsſteuer) iſt geſtern von den Stadtverordneten in Kiel mit 15 gegen 18 Stimmen und vom Magiſtrat mit allen gegen 2 Stimmen im Prinzip angenommen worden. —(Die Maifeier) wird auf dem internationalen Gewerkſchaftskongreß, der zuſammen mit dem internationglen ſozialdemokratiſchen Kongreß in Stuttgart tagt, den Haupt⸗ gegenſtand der Beratungen bilden. Gegenüber den Verſuchen, die Maifeier einzuſchränken, hat die größte Berliner Gewerk⸗ ſchaft, der Verband der Metallarbeiter, die Delegier⸗ ten beauftragt,„nach wie vor“ für Beibehaltung der Mai⸗ Es ſei ſehr wohl möglich, die Idee der Die Münchener Kunſtausſtellungen 1907. (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) II. Die Sezeſſion. Die hoffnungsfrohe Erwartung, mit welcher man nach den erfreulichen Leiſtungen der Frühjahrsausſtellung dem Sommer entgegeaſehen möchte, hat ſich nicht erfüllt. Inzwiſchen iſt Phi⸗ lipp Klein, der prächtige Künſtler, der heitere Menſch, der das Höchſte verſprach und eingelöſt hätte, allzufrüh von uns ge⸗ ſchieden und ſeine Werke, die wie im Frühjahr der Ausſtellung entſcheidendes Gepräge gegeben hätten, hängen geſondert in einer hieſigen Kunſthandlung lauf dieſe Brakl'ſche Ausſtellung, die das Wagnis unternommen hat, den Münchnern den Neoimpreſſio⸗ niſten Croß zu zeigen, werde ich einmal beſonders zurückzukom⸗ men haben] und nur ein ruhiges Damenbildnis und ein mattes Stilleben vertreten den Namen des Künſtlers, der neben Leo Putz an die führende Stelle in München zu treten berufen war. Für dieſe klaffende Lücke gibt es keinen Erſatz. Ein großer Nach⸗ beil für die Ausſtellung iſt es immer, daß die„Scholle“ mit den Alten im Glaspalaſt ausſtellt, ſodaß die Kräfte die im hieſtgen Kunſtleben gemeinſam vorgehen müßten, ſich zerſplittern, was freilich der ſcharfen Sonderſtellung der Scholle zugute kommt. Während wir hier künſtleriſch eigenartigen Perſönlichkeiten wie Putz. Münzer, Erler begegnet ſind, werden wir in der Sezeſſion, von den beiden bekannten Größen Stuck und Habermann abge⸗ ſeben, vecht lange ſuchen müſſen. Mit Ausnahme Albert eisgerbers, der aus Paris zurückgekehrt iſt, ſind es dies⸗ mal die Richtmünchner, ja die vielverläſterten Berliner ſind es, deren Arbeiten an erſte Stelle rücken. Mag der Wunſch, auf den auswärtigen Ausſtellungen klingenden Lorbeer zu holen, daran ſchuld ſein, daß namentlich die Plaſtik ſo jämmerlich ab⸗ ſchneidet, jedenfalls muß das Facit der Ausſtellung als gute Lehre angeſehen werden. Natürlich wäre es unxrecht, von Rück⸗ Jang zu ſprechen. Ein ſolcher kommt nicht von heute auf mor⸗ gen. Aber es kehlt bereits das einheitliche Moment, das zuſam⸗ menfaſſend und auf eine ſchöne Zukunft weiſend auf die Aufſtel⸗ lung als Ueberſchrift gleichſam hätte geſetzt werden können. Weisgerber iſt alſo der einzige Trumpf, den dye viel⸗ fingrige Hand ausſpielen kann. Er hat ein Porträt des Dich⸗ ters Scharf ausgeſtellt, lebendig, in der Poſe des Bohsmiens, die er nicht nach der grotesken Seite hin ausnutzt. Mit den Far⸗ ben geht er diskret um, eigenartig ſtehen ein ſchweres Weinrot und ein ſchreiendes Ziegelrot nebeneinander. Dann eine Frohn⸗ leichnamsprozeſſion, ein glänzendes Virtuoſenſtück. In der Nähe breit aufgeſetzte, ungebrochen leuchtende Farbſtriche ohne jeden Zuſammenhang und Einheitlichkeit. Von Ferne ein Bogen bun⸗ ter Farben, wehender Fahnen, weißgekleidete Kinder, der Bal⸗ dachin, die Reihe begleitender Feuerwehrleute, die Reihe der langweiligen Vorſtadthäuſer entlang— eine flüchtige Impreſſion, ein Moment, ein bunter Stimmungsrauſch. Mit der Augen⸗ ſicherheit des ſtarken Talentes ſind die farbigen Werke empfan⸗ gen und mit kokettem Leichtſinn wiedergegeben. Aber die ſchein⸗ bare Zügelloſigkeit zeigt ſeine weiſe Berechnung bei der farbigen Zeichnung„Repue“ ſtärker noch in dem ganz pariſeriſchen Som⸗ merbilde. Von dem ſpezifiſch Münchneriſchen, das ſich am ge⸗ naueſten in der lebhaften Farbenkontraſtierung zeigt, hat Weis⸗ gerber hier am wenigſten. Das große Atelierhaus in der oberen Thereſienſtraße, wo Ühde und Habermann und ſp manche andere friedlich beiſammen wohnen, kennt dies Rezept. In des leben⸗ digſten Farbenfriſche wendet Habermann es an. Sein Mo⸗ dellbild bietet in der koketten Frivolität der Ausführung, in der geſunden Sinnlichkeit und in der Zuſammenſtimmung der mat⸗ ten Töne ein treffliches Bild maleriſchen Kännens. Faſt noch bedeutender gibt ſich das ruhige Porträt der Mutter: die er⸗ atüdet ausruhende Geſtalt einer alten Dame, die mit unendlicher Güte vor ſich hinſinnt, eine wundervolle moderne Nachempfin⸗ dung der beiden berühmten Feuerbach'ſchen Mutterbilder. Die Porträts der Ausſtellung ſind großenteils gut, Da hat Co⸗ rinth den Muſiker Anſorge gemalt, wie er im Leinenkittel in ſeinem Garten ſitzt, ernſt, die Augen ſcharf auf den Beſchauer ge⸗ richtet und dennoch wie im Moment geiſtigen Zupackens innerlich verlebendigt. Einen ſchroffen Gegenſatz zu der ruhigen geiſtigen Würde und Energie bildet das vielbeſprochene Bildnis des Großherzogs von Heſſen, das Franz von Stuck geſchaffen hat. Es iſt ohne Zweifel ein ganz merkſßürdiges, ein ſehr gutes Bild. Zehn Jahre oder länger noch mag es her ſein, da hat Stuck einen holländiſchen Ariſtokraten gemalt, ohne zu ſchmeicheln, als Kraftmenſch packte er das Ariſtokratiſche ſeines Objektes aßt der äußerlichen Seite. Das hat er diesmal wieder getan. Die hypermoderne Eleganz des Gentlemen im zwanzigſten Jahrhun⸗ dert lockte ihn, die bunte gelbe Seide der ſorgſam geſchlungenen Krawatte, die Capuchons der Manſchettenknöpfe, aus denen Ru⸗ binen funkeln, die wundervoll gepflegten Hände, denen eine An⸗ zahl prächtiger Ringe beſondere Beachtung widmet, der engliſche Schnitt des Jacketts. Und doch ſieht man der Perſönlichkeit ſo⸗ fort den Herrſcher an in dem leuchtenden Glanz der befehlge⸗ wohnten Augen, an der Wölbung der plaſtiſch herausgebrachten Stirn. Man darf ſich natürlich nicht mit dem Gedanken an die Repräſentationsbildniſſe der großen Renaiſſancemaler oder gar die Stieler, Winterhalter und nicht einmal an Lenbach's Bis⸗ marck vor das Bild ſtellen, das in der Geſchichte einer moder nem menſchlichen Auffaſſung fürſtlicher Porträts einſt an erſter Stells ſtehen wird. Ein matter grauer Hintergrund ſteigert die reliefartige Wirkung. Samberger iſt der Wunſch, in Len⸗ bach ſchem Sinne das Augenblicksmäßige auch maleriſch zu packen, allmählich verhängnisvoll geworden. Hatte man ſich die robuſte Skizzenhaftigkeit ſeiner Männerköpfe zur Not noch gefallen laſ⸗ ſen, ſa bermag man doch nicht einzufehen, inwieweit ein dicker carmeſinroter Farbfleck neben einem gleich großen grauen ein menſchliches Ohr darſtellen kann. Kleins Damenbildnis wurde ſchon genannut. Wilhelm Trübner hat einige Reiterporträts ausgeſtellt, die im einzelnen, abgeßehen von der ungeſunden Vor⸗ liebe für ein glaſiges Grün und den bekannten Rotfuchs ihre Meiſterſchaft bewähren. Die Farben der beiden zivilen Perſo⸗ ———— 2. Seite, General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maifſeier zu realiſieren, daß den wirtſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung getragen wird, ohne ihrem propagandiſtiſchen Wert Einhalt zu tun. Die Gewerkſchaften werden es jedenfalls erreichen, daß es ihnen allein überlaſſen bleibt, wie ſie den 4. Mai feiern wollen. — Dem Luxus in der— vierten Wagen⸗ laſſe) entgegenzutreten iſt die preußiſche Staatsbahn⸗ verwaltung mit Eifer und leider auch mit Erfolg bemüht. Wir leſen in der„Pfälziſchen Preſſe“ darüber: Die am 1. Mai erfolgte Einführung der vierten Wagenklaſſe bei den pfälziſchen Eiſenbahnen wurde allgemein mit Freuden begrüßt. Leider war die bequeme Einrichtung der Wagen vierter Klaſſe bei der Pfalzbahn nur von kurzer Dauer. Die Verwaltung der preußiſch⸗heſſiſchen Staatsbahnen und der Reichsbahnen heſchwerten ſich darüber, daß die pfälziſchen Wagen vierter Klaſſe zu komfortabel eingerichtet ſeien, und weigerten ſich, dieſe Wagen auf ihren Linien laufen zu laſſen. Die Direktion der Pfälzer Bahnen mußte dieſem Drängen nach⸗ geben und die mittleren Sitzplätze in dieſen Wagen entfernen laſſen. Seit etwa drei Wochen ſind nun die pfälziſchen Wagen vierter Klaſſe genau ſo eingerichtet wie die preußiſchen, meiſt Steh⸗ und auf der Wandſeite nur wenige Sitzplätze. Ausland. Schweden. Gongreß gegen den Alkoho⸗ lismus.) Auf dem 11. Internationalen Kongreß gegen den Alkoholismus, der vom 28. Juli bis 3. Auguſt d. J. in Stockholm tagen wird, wird unter der großen Zahl bedeut⸗ ſamer Vorträge erfreulicherweiſe auch Deutſchland durch eine der Reihe von Referenten vertreten ſein. Es werden ſprechen: Prof. Dr. Aſchaffenburg⸗Köln über Alkohol und Zu⸗ kechnungsfähigkeit, Dr. Delbrück⸗Bremen über Alkohol und Medizin, Rechtsanwalt Dr. jur. Eggers⸗Bremen über das Gothenburger Syſtem, der Generalſekretär des Deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke, J. Gonſer⸗ Berlin, über den Alkohol auf dem Lande, der Vorſitzende des Allgemeinen deutſchen Zentralverbandes zur Bekämpfung des Alkoholismus, Fr. Hähnel⸗Bremen, über Preſſe und Alkohol, Prof. Dr. Hartmann⸗Leipzig über die Aufgaben der Schule im Kampf gegen den Alkoholismus, Frl. Ottilie Hoffmann⸗ Bremen über„Die Frau und der Kampf gegen den Alkohol“, Stadtrat Kappelmann⸗Erfurt über die Belaſtung der Kom⸗ munen durch den Alkohol, der Vorſitzende des Deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke, Wirklicher Geh. Ober⸗Reg.⸗Kat Dr. von Strauß und Torney⸗Berlin Uber„Der Alkohol und die oberen Klaſfen der Geſellſchaft“, Eiſenbahn⸗Direktor a. D. de Terra⸗Marburg über Alkohol und Verkehrsweſen, Major Tögel⸗Eiſenach über Alkohol und Militär, Großkaufmann J. K. Vietor⸗Bremen über„Der Alkohol und die Naturvölker“. China.(Chineſiſche Grauſamkeiten.) Der Aufſtand in Südchina ſcheint immer noch nicht beendet zu ſein, denn wie aus Hongkong gemeldet wird, wurden Auf⸗ rührer von kaiſerlichen Truppen überraſcht und 80 von ihnen efangen genommen. Um den Namen ihres Führers zu er⸗ fahren, ließ der Vizekönig die Gefangenen auf entſetzliche Weiſe foltern, indem er brennendes Harzt auf ihre unbekleide⸗ Körper gießen ließ. Die Gefangenen verweigerten aber die Auskunft.— Der grauſame Vorgang ſteht in einem argen Gegenſatz zu den von China ſo oft angekündigten Reform⸗ beſtrebungen. Man ſieht, daß der„wahre Chineſe“ doch noch allzu oft wieder zum Vorſchein kommt. Bapiſche Politik. Zur Gemeindewahlreform. Karlsruhe, 3. Juli. Die„Bad. Landesztg.“ ſchreibt:„Der Engere Ausſchuß. der national⸗ fiberalen Partei war in ſeiner Sitzung vom 18. Juni einmütig in der Bereitwilligkeit zu einer Reviſion der Gemeinde⸗ und Städteordnung, insbeſondere zu einer zeit⸗ gemäßeren Einteilung der Wählerklaſſen und zur Ausdehnung Der direkten Wahl der Bürgermeiſter und Gemeinderäte. Auf per diesjährigen Landesverſammlung wird dieſe Frage einen ber wichtigſten Punkte der Tagesordnung bilden. Dem ſozial⸗ ecl⸗ 4 14 1 ken ſind nicht ſo aufdringlich wie ſonſt. Die Landſchaften fangen leider an, Marktwave zu werden. Wir ſind eben durch die öne Trübner'ſche Geſamtausſtellung, die vor wenigen Wochen Im hieſigen Kunſtoerein ſtattfand, ſehr verwöhnt. Die Landſchaften wechſeln ſtark in der Qualität. Richard Piehſch, den man gut als den Leiſttkow des Iſartals bezeich⸗ gen könnte, hat zwei korſiſche Bergbilder ausgeſtellt, welche dem Chaxakter dieſes wundervoll herben, von Italien nur den Son⸗ Kenſchein ſich herüberholenden Landes vorzüglich gerecht wer⸗ den. Daneben hängt eine große Abendanſicht des von der Piazza Michebangelo aus geſchauten abendlichen Florenz. Ein Hroßes, graues Häuſermeer, aus dem ſchattenhaft Dom und Sig⸗ norie auftauchen, neblige Anhöhen dahinter, das Ganze von dem b dem glühenden Fluſſe eines Danteſchen Unterweltſtromes er⸗ szten Arnd durchſchnitten. Die maleriſchen Reize dieſer phan⸗ kaftiſchen Unmöglichkeiten täuſchen bei einem Landſchaftsbilde miemals über die Unnatur hinweg, ſelbſt wenn Pietzſch ſich auf van Goah berufen wollte. Für die Liebhaber der ſentimen⸗ len Kapitelſchlüſſe eines Corelli⸗Romanes gibt ein farbiges ld des Dänen Georg Mieolai Achen„Der Pachthof Liſelund“ zute Weide. Benno Becker entwickelt ſich allmählich zum ſeherrſcher der dramatiſchen Landſchaft. Er wird unter Ver⸗ meidung allzu bläulicher von Böcklein herkommender Töne ein⸗ Mal als der wahre Kenner der Landſchaft Toskanas anzuſehen ſein. Der Schwede Fjaſtaed, deſſen Werken die heimatliche Nähe von Liljefors anzuſehen iſt, hat das Tote des zufrierenden Wewäſſers, auf dem bewegungsloſe, erſte Eisſchollen ruhen, gut CEharles Vetter nahm ſich den Ausſchnitt einer Dorfſtraße im beginnenden Tauwetter als Vorwurf, grünliche und braune Häuſer, von deren Dächer ſich die ſchmelzenden Echneemaſſen lößen. Ein freundliches Bild von Leiſtikow Gärten am Wannſee“ zeigt den ſtrengen Elegiker auf einmal Jehr günſtig von einer ſympathiſchen farbenfreundlichen Seite⸗ lelleicht erleben wir es, daß er ſich zu einer novelliſtiſchen Staf⸗ ſaue entſchließt. Das Genre und was damit zuſammenhängt bedeutet in der Ausſtellung nicht ſonderlich viel. Sehr dekorativ iſt Skar⸗ Dindas„gelber Saal“ angelegt. Gelblich⸗braune Nüancen, die Don den ſarbig ſtark betonten gelben Medaillons der Türe aus⸗ gehend zu dem hraunen Unterton des Fußbodens aufſteigen, und der Marmorierung der Wandfläche einen ſanften Mittelton treffen. Ichlteben ſſch ſynthetiſch in dem Kleide der eintretenden demokratiſchen„Volksfreund“ gehen nun die National⸗ liberalen in dieſer Frage nicht weit genug; er will nicht eine Verſtändigung der Nationalliberalen mit den Linksliberalen, wie ſie in Ausſicht genommen iſt, ſondern er verlangt einfach Unterwerfung der Nationalliberalen unter die Forde⸗ rungen des Linksliberalismus, wenigſtens ſagt er:„Wenn die Nationalliberalen in dieſer Frage, die den Brennpunkt det politiſchen Fragen bilden wird, verſagen, ſo iſt damit der Großblockpolitik von vornherein das Todesurteil ge⸗ ſprochen... Die Nationalliberalen müſſen ſich in ihren Forderungen(bezüglich der Gemeindewahlreform) auf den Boden des witklichen und nicht eines Scheinliberalismus ſtellen.“„Konſt. Ztg.“ bemerkt dazu:„Derartige Drohungen mift dem Tode der Großblockpolitit ſind ſehr töricht, da ſie nur das Gegenteil der gewünſchten Wirkung erzielen können. Die Sozialdemokraten müſſen, wenn andere Leute mit ihnen verkehren ſollen, ſich endlich die Anmaßung ab⸗ gewöhnen, als ob nur das wirklicher Liberalismus wäre, was den ſozialdemokratiſchen Erlaubnisſtempel trägt. Die Nationalliberalen werden ſich auch in Sachen der Geiteinde⸗ reform lediglich von ihrer eigenen Ueberzeugung leiten laſſen.“ Wir ſtimmen dem völlig bei. An dieſer unſerer Zuſtimmung ändert auch nichts die Auslaſſung des Abg. Venedey, der in der„Konſt. Abendztg.“ dem Karlsruher ſozialdemokratiſchen Organ Recht gibt. Der„Volksfreund“ wirft in einer Rand⸗ bemerkung dazu der nationalliberalen Partei zum oft wieder⸗ holten Mal„Mandatspolitik“ vor. Möge er vor der eigenen Türe kehren! Er ſcheint die taktiſche Haltung der Sozialdemokraten bei den letzten Reichstagswahlen vergeſſen zu haben, wo ſie bekanntlich extreme Agrarier gegen Links⸗ liberale unterſtützt haben.— Im übrigen gehört es zum AB“ der praktiſchen Politik, daß in der Wahl der Mandate auch der politiſche Einfluß einer Partei beſteht. Von dieſem Geſichts⸗ punkt läßt ſich auch die Sozialdemokratie leiten. Politiſche Grundſätze darf allerdings eine Partei Mandaten zuliebe nicht opfern.“ Die Weinßbrozeß gegen Dr. Möslinger und Genoſſen. [Von unſerem Korreſpondenten.) (Nachdruck verboten. VFrankenthal, 4. Juli. Vor der zweiten Strafkammer des hieſigen Landgerichts begann heute die Verhandlung gegen den 51 Jahre alten Ehe⸗ miker Dr. Wilhelm Möslinger und deſſen Aſſiſtenten, den 46 Jahre alten Chemiker Dr. Ferdinand Eckſtein, beide aus Neuſtadt a. d..; ein in der Preſſe ſchon vielerwähnter Prozeß. Die bereits im Mai 1905 erfolgte Einleitung eines Strafverfahrens gegen Dr. Möslinger hatte nicht bloß zur Folge, daß dieſer länger als 4½ Monate in Unterſuchungshaft— bis Anfang Jauuar 1906— gehalten wurde, ſondern die damit ver⸗ bundenen Erhebungen veranlaßten ſeinerzeit auch die Erhebung der Anklage gegen den ehemaligen Reichstagsabgeoroneten Wein⸗ gutsbeſitzer Sartorius. Dem Augeſchuldigten Dr. Möslinger wurden urſprünglich eine ganze Reihe von Vergehen gegen das Weingeſetz beige⸗ mefſen. In den meiſten Fällen hat jedoch eine Anklage nicht er⸗ hoben werden können, ſo daß von dem, was noch vor Jahres⸗ friſt gegen den Vielgenannten geltend gemacht wurde, derhältnis⸗ mäßig wenig übrig geblieben iſt. Dem zur Verleſung gelangten Eröffnungsbeſchluß zufolge wird den beiden Angeſchuldigten nur noch zur Laſt gelegt, ſich in der Zeit bom Dezember 1901 bis 1905 der Weinfälſchung in 14 ſelbſtändigen Fällen dadurch ſchuldig gemacht zu haben, daß ſie von ihnen hergeſtellte Miſchungen, die Glyzerin und einen ben Extraktgehalt des Weines erhöhenden Stoff enthalten haben ſollen, Abnehmern lieferten, teils unter der ausdrücklichen Verſicherung, daß die betreffenden Flüſſigkeiten von geſetzmäßiger Beſchaffenheit ſeien, teils unter abfichtli er Verſchweigung der geſetzwidrigen Zuſammenſetzung der Flüſſigkeiten. Auf dieſe Weiſe dollen die Angeſchuldigten veranlaßt haben: in einem Falle, daß ein Abnehmer einem größeren Quantum— etwa 200 Fudern Moſt. der nach erfolgter alkoholiſcher Gärung als Wein ver⸗ wendet wurde, zum Zwecke der vorübergehenden Verhinderung der Gärung eine Flüſſigkeit beiſetzte, die als weſenkliches Be⸗ ſtandteil ſchwefligſaures Natron— Natrium ſulfuroſum— d. i. ein exttakterhöhender Stoff, und zu einem kleinen Teil Glyzetin enthielt. In den andern 13 Fällen ſollen die Beſchuldigten die Abnehmer beranlaßt haben, Weinen, die an übergroßer Säure — Dame zuſammen. Kühls Apothekerhof verdient den Vorzug vor einer viel zu breit dargeſtellten„Traurigen Geſchichte“. Al⸗ bert von Keller überraſcht durch ein virtuos gemaltes Cere⸗ monienbild„Die Uebernahme der ſterblichen Reſte des franzö⸗ ſiſchen Greuadiers Latour d Auvergne durch die Behörden ſeines Heimatlandes“. An allererſter Stelle gehören die farbigen Radierungen Raffaelis— der zwei bunte Pariſer Stadtbilder außerdem malte— und Schmutzers. Mit Verwunderung betrachten wir die Fortſchritte dieſer nouen und äußerſt peinlichen Kunſt, deren zechniſche Vollendung es bereits ermöglicht, das lichte Gelb eines Aehrenfeldes, die ſchimmernden Schättierungen eines dun⸗ kelroten Seidenkleides, einer bräunlichn Haarflechte herauszu⸗ bringen. Wenig bedeutet die Plaſtik. und Ebbinghaus kommen bereits auf eine die ſogar die Schüler des Bernini als Verzerrungen ahgetan hatten⸗ Eine ſeltſame Vosliebe für ſteife Bewegung und winzige Köpfe iſt beiden gemeinſam. Eine„ruhende Frau“ aus Stein von dem Berlinet Bildhauer Engelmann hält ſich in der Ausführung ſehr archgiſch. Die geſchmeidige Linienführung paßt ſich dem Material vorzüglich an. Sehr chgrakteriſtiſch iſt Janßen die Broneebüſte(Kopf) eines Malers gelungen. Arbeiten großen Stils ſind nicht vorhanden. Wieder alſo die hier mit dem ſchönen Namen„Uebergangs⸗ ausſtellung“ bezeichnete Schau. Immer noch ein Suchen und Irren, ein Nichtfinden, ein Erwachen, deſſen man allmählich überdrüſſig wird. Der Wert der Frühiahrsausſtellung wird durch dieſe Sommerausſtellung noch mehr gehoben. Damals wa⸗ ren es nur Münchner. Sollen wir uns wirklich entſchließen, das hochverräteriſche Wort innerhalb der blauweißen Grenzpfähle auszuſprechen und zu ſagen wagen, daß unſere jungen Münchner Künſtler rech“ viel lernen können von Liecbermann und Leiſtikow, von Skarbina, Corinth und Slevogt, der wohl das Senſations⸗ ſtück, aber zugleich das beſte Stück der Ausſtellung gemalt hat, den trotz eines leichten zeichneriſchen Mißgriffs vorzüßzlichen „Ritter mit den Frauen?: 5.B. Tagesneulgkeiten. — Die Hoſen des Herrn Geſchworenen. Einem Geſchwore⸗ nen, der in der gegenwärtigen Tagung des Berliner Schwurge⸗ Die Hildebrandſchüler Behn Außerdem wird dem Laſt gelegt, in zwei ſelbſtändigen und im September 1904 durch Lie ſonach durch die Tat, einem W gegen das Weingeſetz wiſſentlich bpeiter ber zur 1900 988 Von allgemeinem Intereſſe ſind die Gründe öffnungbeſchluß für die Ablehnung der Strafverfolgungzgegen die belden Angeſchuldigten in vier weiteren Fällen geltend gemacht werden. Es wird da inbetreff des vor länger als Jahresfriſt vor 2 Dahresſbt* der hieſigen Strafkammer zur Verhandlung gelangten Wein⸗ prozeſſes gegen den früheren Weinhändler Emil Koppel in Neu⸗ ſtadt g ſagt, es ſtehe zwar feſt, daß Koppel aus dem Betriebe Dr. Möslingers im April und im Sommer 1902 er Rein⸗ hefe 9 Flaſchen und 1 Flaſche eine Flüſſigkeit gelie erhielt, die notleidenden Weinen zugeſchüttet wurde und die eine gly⸗ zerinartige Maſſe enthielt, allein es laſſe ſich eine Feſtſtellung dahin nicht treffen, welcher Art die Flüſſigkeit war und welche Beſtandteile ſie enthielt. Das Weingeſetz erfordere jedoch die genaue Feſtſtellung der zur Verwendung gelangten Stoffe. In Betreff der am 12. Juni 1906 hier zur Verhandlung ge⸗ langten Strafſache gegen den Weinhändler Theo Schneider don Neuſtadt a. H. wegen Weinfälſchung ſtehe feſt, daß die von den Angeklagten in den Handel gebrachten beanſtandeten Weine von Dr. Möslinger oder deſſen Aſſiſtenten analyſiert waren, dafür aber, daß die Angeſchuldigten bei Aufſtellung der Anglyſen ge⸗ wußt hätten oder hätten wiſſen können, daß die Weine durch Chemikalienzuſätze verfälſcht waren, beſtänden genügende An⸗ haltspunkte nicht. Zwar erſcheine verdächtig, daß das Ergebnis der Unterſuchung von Weinen, die zur Beanſtandung Anlaß gaben, bloß mündlich mitgeteilt wurde, allein die Aufſtellung Dr. Möslingers, daß er jeweils angenommen habe, es handle ſich hierbei bloß um Möſte oder Weine, die dem Schneider zum Kauf angeboten waren, laſſe ſich nicht widerlegen. Es mangle hiernach an genügenden Anhaltspunkten dafür, daß Dr. Mös⸗ linger wiſſentlich Ratſchläge zur Moſt⸗ und Weinverfälſchung er⸗ teilt habe. 5 In Bezug auf ein einer Kreuznacher Firma von Dr. Mös⸗ linger geliefertes, zur Konſervierung von Moſt geeignetes Mittel, das nach Annahme der Anklage einen kleinen Teil Glyzerin ent⸗ hielt, wird zunächſt feſtgeſtellt, daß der Moſt, dem das Miktel zugeſetzt wurde, nach der Bekundung eines Zeugen dazu he⸗ ſtimmt war, noch während des Gärungszuſtandes, alſo als Moſt und als bloßes Genußmittel, nicht aber als Wein, da er nach 81 des neuen Weingeſetzes erſt nach erfolgter alkoholiſcher Gärung geworden wäre, konſumiert zu werden. Da dieſe Aufſtellung nicht widerlegt werden könne, müſſe ſonach die Anwendung des Weingeſetzes in dieſem Falle ausſcheiden. In Bezug auf die geſchäftlichen Beziehungen, die Dr. Mös⸗ linger ſeinerzeit mit dem Gutsbeſitzer Sartorius in Mußbach unterhalten hat, wird betont, es beſtehe hinreichender Verdacht dafür, daß Sartorius von Dr. Möslinger verſchledene Chemikalien bezogen habe. Auch beſtehe der Verdacht,, daß dieſe Stoffe zur Weinherſtellung, wenigſtens zum Teil, verwendet worden ſeien. Allein es lägen trotz des regen geſellſchaftlichen und geſchäftlichen Verkehrs, in dem Dy. Möslinger und Sartorius in den 1890er Jahren bis in die jüngſte Zeit zu einander ſtanden, genügende An⸗ haltspunkte dafür nicht vor, daß Dr. Möslkinger den geſamten Be⸗ trieb Sartorius' überſchaut und Sartorius mit Rat und Tat zur Weinbereitung behilflich geweſen wäre. Und da weiter ein einheſt⸗ licher Beſchluß in Betreff der Chemikalienlieferungen nicht anzu⸗ nehmen ſei, und ſonach jede einzelne Lieferung von Chemikalien als auf einem ſelbſtändigenWillensentſchluß beruhend angefehen werden müſſe, ſo hätten mit Rückſicht darauf, daß die erſte richterliche Handkung gegen die Angeſchuldigten am 5. Mai 1905 vorgenommen wurde, die vor dieſem Tage liegenden Einzelhandlungen wegen Verjährung bei der Stvafverfolgung auszuſcheiden. Die Verhandlung, zu der insgeſamt 7 Sachverſtändige(5 von der Staatsanwaltſchaft und 2 von der Verteidigung), ſowie 21 Zeugen(17 von der Staatsanwaltſchaft und 4 von der Verkei⸗ digung) geladen ſind, wird vorausſichtlich zwei Tage in Anſpruch nehmen. Den Vorſitz führt Landgerichtsdirektor Berghofer. Die kgl. Staatsanwaltſchaft vertritt Staatsanpalt Michel. Die Ver⸗ teidigung liegt in den Händen der Rechtsanwälte David⸗Franken⸗ thal und Schäffer⸗Landau. Fortſetzung folgt.) richts am Landgericht T mitwirkt, iſt durch einen geriebenen Gauner recht übel mitgeſpielt worden. Der Gauner, der wohl unter der Zahl der im Schwurgerichtsſaal anweſenden Krimi⸗ nalſtudenten zu ſuchen iſt, hatte bemerkt, daß der betr. Ge⸗ ſchworene bei der Verhandlung gegen den Helden der„Schwar⸗ zen Maske“ ausgeloſt worden war und darauf ſchnell einen ver⸗ ſchmitzten Plan gebaut. Während der pflichtgetreue Staats⸗ bürger feines Amles als Geſchworener waltete, erſchien bei deſſen Ehefrau ein Mann und teilte mit, daß ihr Ehemann ſich im Ge⸗ richtsgebäude bei einem Fall ſeine Hoſen zerriſſen habe und möglichſt ſchnell um Erſatz bitle⸗ Fürforglich übergab die Frau dem Fremden nicht nur ein Paar, ſondern zur Auswahl zwei Paar Hoſen, ſandte aber zur Sicherheit ihren jungen Sohn mit. Im Gerichtsgebäude erklärte der Fremde, daß der Sohn nicht mit in den Geſchworenenraum kommen dürfe, verſicherte, daß er die Hoſe ſofort abliefern werde, und erſuchte, in dem Warte⸗ ſaal auf ſeine Rückkehr zu warten. Der junge Mann mit den Hoſen war und blieb derſchwunden. Der Geſchworene hatte gar kein Bebürfnis gehabt, ſeine Unausſprechlichen zu wechſeln. — Ein geſunkenes Kriegsſchiff aufgefunden. Aus Algier wird det Fund eines Kriegsſchiffes gemeldet, das ſeit etwa hundert Jahren unter Waſſer liegen dürfte. Das Wrack wurde etwa 180 Meter von der Küſte von Huſſein Dey nahe bei der Stadt Algier entdeckt. Die Admiralität hat ſofort die nötigen Nach⸗ förſchungen unternommen, um näheres ſeſtzuſtellen. Man nimmt an, daß es ſich entweder um ein Schiff der engliſchen Flotte handelt, die im Jahre 1815 vor Algier kreuzte, oder aber um ein algeriſches Raubſchiff. Die Durchſichtigkeit des Waſſers läßt genau die Form des in dem Sand des Grundes eingebetteten Schiffes erkennen. Die Taucher enldeckten auf dem Deck des Wracks 20 ſchwere Geſchütze und einige leichtere aus reinem Bronzeguß. Es wurden einige Flinten heraufgebracht, ebenſo wie die Geſchütze mit einer dicken Lage Kalkſtein umkleidet; es ſind Steinſchloßflinten, wie ſie in den erſten Jahren des vorigen Jahrhunderts gebraucht wurden. Die Staatsäangehörigkeit des Schiffes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Nachforſchungen ergaben bisher nur, daß im Jahr 1812 ein engliſches Schiff an der Küſte bon Muſtapha mit Mann und Maus zugrunde ging. Es könnte ſich alſo um die Reſte dieſes FJahrzeuges handeln. eee —— Bbach dacht alien zur ſeien. ichen 90er An⸗ Be⸗ zur cheit⸗ unzi⸗ n als erden kliche umen vegen 5 bvon E 21 ertei⸗ pruch Die Ver⸗ nren⸗ — henen wohl rimi⸗ Ge⸗ )war⸗ bver⸗ aats⸗ deſſen Ge⸗ und Frau gwei! t mit. nicht daß zarte⸗ t den hatte eln. wird indert etwa Stabt Nach⸗ immt Flotte ö T um läßt tteten E des einem ebenſo et; e8 hrigen it des ungen Schiff runde euges Mannheim, 4. Juli. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) J. Seite. Aus Stadt und Cand. * Mannheim, 4. Juli 1907. Gnosse GaRTreNBau Adssreltune INreRNRTIONAE Kudsr-ddbD Programm. Freitag, den 5. Juli. Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachm.: Kapelle des 2. Württ. Infanterie⸗Regiments Nr. 120„Kaiſer Wilhelm“ Ulm.(Muſikdirigent: Stabshoboiſt Nauber.) Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: —11 Ühr abends: Kapelle des 2. Württ. Infanterie⸗Regts. Nr. 120„Kaiſer Wilhelm“ Ulm.(Muſikdirigent: Stabshoboist Nauber.), Beleuchtung: Großes Feuerwerk im Vergnügungspark. %½%—10% Uhr: Konturenbeleuchtung des Waſſerturms und Scheinwerfer. 10%—11 Uhr abends: Leuchtfontäne. 5½ 10 Uhr: Beginn des Feuerwerks. A. Sonder⸗Ausſtellungen: Liebhaber⸗Ausſtellung von Pflanzen, Aqugrien und Terrarien lbis 10. Juli). Gintrittspreiſe. Auch nach 7 Uhr abends: 1., Kinder 50 Pfg. 155 Kongreſſe: Generalberſammlung des Vereins badiſcher Bahn⸗ und Bahn⸗ kaſſenärzte(Schluß.) Frauenfürſorge⸗Stelle: im Garten Schulze⸗Naumburg, den ganzen Tag geöffnet. ** Das Abeſſinierdorf. Das im Vergnügungsparke belegene Abſſinierdorf iſt eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges. Die braunen Söhne und Töch⸗ ter Afrikas ſind erſt Anfang Mai hierher gekommen und haben ſick völlig ihre Friſche und Natürlichkeit bewahrt. Der Beſucher gewinnt in dieſer Sonderausſtellung ganz eigenartige Eindrücke. Man ſteht hier einer fremden Welt begenüber, die man nicht ver⸗ zmutet hat und die mit dem ganzen Zauber ihrer ſeltſamen Eigen⸗ art auf uns einwirkt. Es iſt hochintereſſant, dieſe halbwilden, noch im erſten Stadium der Kultur ſtehenden Menſchen in ihrem Alltagsleben zu beobachten. Ihre Hauptbeſchäftigung, Jagd und Krieg, können ſie freilich bei uns nur andeutungsweiſe vorführen, ſaber ihr häusliches und gewerbliches Leben ſpielt ſich naturge⸗ treu vor uns. Zwei Töpfer fertigen aus weißem Ton Gefäße an. Der eine formt ſie lediglich mit der Hand, der andere be⸗ dient ſich der Drehſcheibe. Den Schuhmacher beobachten wir, wie er gerade ein paar Sandalen zuſchneidet, deren vordere Spitze wie in einen altmodiſchen Schlittſchuh ausläuft, und der Weber webt gerade die Kante an ein gelb⸗blaues ſeidenes Kopftuch. Wir ſehen hier die Grundform des Webſtuhles, ſo primitip, wie ihn ſelbſt Nauſtlaa nicht gehabt haben dürfte. Und doch iſt das Tuch, das da unter ſeinen Händen entſteht, trotz ſeines einfachen 1 ein kleines Kunſtwerk an Regelmäßigkeit und Epakt⸗ heit. Zwiſchendurch ſehen wir uns auch die Männer und Frauen genauer an. Die Männer ſind meiſt hochgewachſene, hagere Ge⸗ ſtalten mit ſcharf geſchnittenen, faſt intereſſanten Geſichtern. Sel⸗ ten begegnet man einem häßlichen Abeſſinier, einzelne ſind ſelbſt nach unſeren Begriffen ſogar ſchön. Ihre geſunden, regelmäßigen weißen Zähne und die funkelnden Augen verleihen ihnen etwas Dämoniſches. Spärlicher ſind die Schönheiten unter den Frauen und Mädchen geſät, doch ſind auch unter ihnen viel ſympathiſche Erſcheinungen. Und die Kinder ſind ungemein putzig und er⸗ freuen jung und alt mit ihren munteren Späßen. Die Abeſ⸗ ſinierinnen machen eigentlich einen noch urwüchſigeren und ur⸗ ſprünglicheren Eindruck als die Männer; auch ſheinen ſie ihnen an Intelligenz und geiſtiger Regſamkeit weit nachzuſtehen. Das kringt aber die Stellung mit ſich, die der Islam den Frauen einräumt. Wir Europäer verehren die Perſon des Weibes, dem Muhamedaner iſt das abſtrakte Verhältnis zum Weibe heilig. Das konnte ich früher einmal beobachten, als ich ihrer etwa ein halbes Dutzend in ein Varists-Theater geführt hatte. Sie ſelbſt erfreuen ſich auch am Tanze ihrer Frauen, aber ſie fühlten ſich in ihrem Zartgefühl verletzt durch die offene Koketterie der Chan⸗ ſonetten und mehr noch durch die Anweſenheit der Zuſchauer. Wir genießen den Tanz an ſich, dem halbwilden Afrikaner iſt er noch die Einkeitung zum Liebesrauſche und gehört mit dieſem zu⸗ ſammen. Er verſteht daher nicht, wie man ſeine allerperſönlich⸗ ſten Gefühle vor der Oeffentlichkeit profanieren kann, weil er eben dem Weibe gegenüber anders, naiver, wenn man will, reher empfindet, als wir, und weil andererſeits Naturtriebe bei ähm noch nichr ertötet ſind, deren wir uns hierbei nicht mehr be⸗ wußt werden. Sein allgemeiner Eindruck von uns iſt daher im Punkte des Liebeslebens ein ſehr niedriger: das bewieſen mir J. D. die eigentümlichen Fragen, mit denen er die Europäer bis⸗ weilen— faſt könnte man ſagen: beleidigt. Er verſteht beiſpiels⸗ weiſe nicht, welcher Art Frauen die ſind, die ſich ſo frei zwiſchen fremden Männern bewegen dürfen, weil er ſein Weib in der Hütte oder doch in deren Bannkreis gebunden hält. Er ver⸗ achtet alſo unſere Moralanſchauungen, weil er ſie nicht verſteht, und wenn er andererſeits auch an unferem Kulturleben vieles bewundert, was er nicht begreift: für ihn ſind wir die Wilden. Die landesherrliche Beſtätigung erhalten hat die Ueber⸗ kagung einer Poſtratsſtelle bei der Kaiſerlichen Ober⸗Poſt⸗ direktion Konſtanz an den Poſtrat Duffing aus Karlsruhe und die Uebertragung einer Stelle für Bezirksaufſichtsbeamte bei derſelben Ober⸗Poſtdirektion an den Ober⸗Poſtinſpektor Moerſchel aus Schwerin. 5 Landesherrlich angeſtellt wurde Reviſor Peter Jung⸗ hans beim Miniſterium des Großh. Hauſes und der auswär⸗ tigen Angelegenheiten. 5* Verſetzt 8 8 Telegraphenſekretär Jakob Burgbacher beim Stationsamt Karlsruhe unter Ernennung zum Betriebs⸗ ſekretär zur Zentrolverwaltung. „Etatmäßig angeſtellt wurde der charakteriſierte Poſtſekre⸗ tär Philipp Treiber aus Kirchheim in einer Sekretärſtelle bei dem Poſtamt in St. Blaſien. 5 „Angeſtellt wurde Ober⸗Poſtpraktikant Emil Dörr in Oörrach in einer Stelle für Ober⸗Poſtpraktikanten bei der Kaiſerlichen Ober⸗Poſtdirektion Karlsruhe. * Kaiſermanöver 1908. Anläßlich der ſoeben beendeten großen Uebungsreiſe des Generalſtabes des württembergiſchen Armeekorps in der Gegend vom Hohentwiel dürfte man in der Annahme nicht fehlgehen, daß es ſich um Vorbereitungen für die nächſtſährigen Kaiſermanöver, die in Süddeutſchland ſtatt⸗ finden, handelt und daß der Hohentwiel den Mittelpunkt des Ge⸗ ländes bilden wird; es verlautet auch bereits, daß der Kaiſer auf dem Schloſſe des ihm befreundeten Fürſten von Fürſten⸗ berg in Donaueſchingen Abſteigequartier nehmen wird. * Anbringung von Umzugsſchildern. Man ſchreibt uns: Im Laufe des vorigen Jahres haben verſchiedene hieſige Zeitungen von einer Entſcheidung des Großh. Landgerichts Mannheim bezüglich der Umzugsſchilder von Aerzten Bezug genommen. Das Landgericht hatte, allerdings nur in eimem Beſchluſſe, ausgeſprochen, daß in Mannheim eine Verkehrsſitte beſtehe, wonach es Aerzten geſtattet werden könne, auch gegen den Willen ihres bisherigen Vermieters am Hauſe, in welchem ihre frühere Wohnung gelegen war, ein Schild mit ihrer neuen Wohnung anzubringen. Dieſe Frage, die für die Beteiligten von einem einſchneidenden Intereſſe iſt, weil damit einerſeits in die Rechte eines Hauseigentümers ſehr weit⸗ gehend eingegriffen wird, andererſeits das Intereſſe der Aerzte melfach das Bekanntgeben ihrer neuen Wohnung erfordert, kam unter den Beteiligten wiederholt zum Austrag. Der Mieter(Arzt) hat den Hauseigentümer auf Schadenerſatz verklagt, weil er ihm die Anbringung des Schildes zu Unrecht verweigert hatte. Das Großh. Landgericht Mannheim hat nun in einem Urteil, welches durch Urteil des Großh. Oberlandesgerichts in Karlsruhe beſtätigt wurde, die gegenteilige Anſicht, wie der frühere Beſchluß, aus⸗ geſprochen. Die Urteile des Landgerichts und Oberlandesgerichts haben übereinſtimmend feſtgeſtellt, daß eine Verkehrsſitte, wonach ein praktiſcher Arzt das Recht habe, auch nach ſeinem Wegzug aus dem Hauſe eines Vermieters an deſſen Haus oder doch aum Eingang in die frühere Mietwohnung ein Schild mit der Anzeige ſeines Wohnungswechſels anzubringen, nicht beſtehe. Die Ver⸗ weigerung einer Anbringung verſtoße demnach in keiner Weiſe gegen irgend welche vertragliche oder außervertragliche Rechte. Dies gilt ſelbſtverſtändlich nur für den Fall, daß die betreffenden Beteiligten ſich nicht entweder im Mietverhältnis oder ſpäterhin über dieſe Frage geeinigt haben. Das Reichsgeſundheitsamt und die Hotelmißſtände. Die Eingabe, welche der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands, unterſtützt durch ein Gutachten des Herrn Profeſſor Dr. Laſſar in Berlin, an das Kaiſerliche Ge⸗ ſundheitsamt in Berlin gerichtet hatte, iſt jetzt vom Prä⸗ ſidenten des Kaiſerlichen Geſundheitsamtes in folgender inter⸗ eſſanten Weiſe beantwortet worden:„Dem Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands erwidere ich auf die gefällige Eingabe vom 23. Februar d. J. unter Rückgabe der Anlage ergebenſt fol⸗ gendes. Zweifellos entſpricht der Gaſthausberrleb in Deutſch⸗ land noch nicht überall den Anforderungen, welche der Reiſende berechtigterweiſe an Reinlichkeit und Behaglichkeit ſtellen darf, obwohl zuzugeben ſein wird, daß er in neuerer Zeit weſentliche Verbeſſerungen gegen früher erfahren hat und daß namentlich in den größecen Hotels das Beſtreben offenſichtlich vorherrſcht, den Bedürfniſſen des Reiſepublikums in jeder Beziehung Rechnung zu tragen. In kleineren Orten freilich und in Gegenden, die vom Verkehr wenig berührt werden, laſſen manche Gaſthäuſer noch in verſchiedener Hinſicht zu wünſchen übrig, und zwar nicht bloß in der Behandlung des Bettzeugs, ſondern auch in anderen geſundheitlich wichtigen Punkten, ſo beiſpielsweiſe in der Art der Zimmerheizung und Lüftung, der Beſchaffenheit der Ahorte und der Waſch⸗ und Badeeinrichtungen. Die allmähliche Beſeitigung dieſer und anderer Mißſtände, welche zum Teil unſchwer zu er⸗ reichen wäre und vielfach nur an der Gleichgültigkeit der betref⸗ fenden Gaſtwirte ſcheitert, wird aber in erſter Linie durch die Selbſthilfe des reiſenden Publlikums ſich herbei⸗ führen laſſen, alſo auf einem Wege, den der Verband reiſender Kaufleute ſchon beſchritten hat. Wie z. B. in vielen Reiſehand⸗ büchern ſchon jetzt gewiſſe Gaſthäuſer die als empfehlenswert zit erachten ſind, durch eine beſondere Kennzeichnung hervorgehoben werden, ſo würde es vielleicht auch dem Verband reiſender Kauf⸗ leute möglich ſein, ſeinen Mitgliedern in einem Verzeichniſſe die⸗ jenigen Gaſthäuſer, welche erfahrungsgemäß Befriedigendes lei⸗ ſten, und diejenigen, welche den Verbandsforderungen gegenüber ſich ablehnend verhalten, zur Kenntnis zu bringen. Auch die zunehmende Verbreitung und Anerkennung der Grundſätze der Hygiene unter der Bevölkerung wird die Gaſtwirte von ſelbſt zur Abſtellung geſundheitlicher Mißſtände in ihren Betrieben veran⸗ laſſen. Der Erlaß von Geſetzesvorſchriften, die überdies für ihre Wirkſamkeit eine ſtändige Vollzugskontrolle dürch Polizeiorgane zur Vorausſetzung hätten, würde nach diesſeitigem Erachten we⸗ niger erfolgverſprechend ſein. Daß in den Gaſt⸗ und Speiſe⸗ wirtſchaften der Betrieb den allgemeinen Anforderungen der Ge⸗ ſundheits⸗ und insbeſondere auch der Reinlichkeitspolizei zu ent⸗ ſprechen hat, dafür wird wohl ſchon jetzt von den Landespolizei⸗ behörden Vorſorge getroffen ſein. Mißſtände im einzelnen wer⸗ den in erſter Linie zur Kenntnis dieſer Behörden zu bringen ſein. Detailvorſchriften von Reichs wegen hierüber für ganz Deutſch⸗ land und gleichmäßig für alle Arten von Gaſthäuſern zu erlaſſen, wird großen Schwierigkeiten begegnen. Da das Kaiſerliche Geſundheitsamt für den Erlaß unmittelbar verbind⸗ licher Vorſchriften in dem dortſeits gewünſchten Sinne nicht zu⸗ ſtändig iſt, ſtelle ich dem Verbande ergebenſt anheim, für den Fall, daß er die Weiterverfolgung der Angelegenheit mittelſt reichsrechtlicher oder landesherrlicher Geſetzes⸗ oder Polizeivor⸗ ſchriften für ratſam erachtet, ſich mit Eingaben an den Herrn Reichskanzler(Reichsamt des Innern) oder an die Landeszen⸗ tralbehörden der Bundesſtaaten zu wenden.“ Der Verband rei⸗ ſender Kaufleute Deutſchlands wird ſelbſtverſtändlich in dem an⸗ gedeuteten Sinne die Angelegenhit weiter verfolgen. * Ein neues Denkmal des Mannheimer Handels. Unſere Stadt wird im Laufe der nächſten Zeit Dank der Hochherzigkeit unſeres verehrten Mitbürgers Herrn Geh. Kommerzienrat Reiß ein Denkmal zum Geſchenke erhalten, welches der uns freundlichſt zur Verfügung geſtellten Photographie nach zu den vertvollſten Bereicherungen unſerer Sehenswürdigkeiten ge⸗ hören wird. Im Treppenhauſe des Mannheimer Rathauſes ſoll durch die Kunſt des bekannten Berliner Bildhauers Profeſſor Uphus, des Schöpfers des bogenſchießenden Apoll und ſo man⸗ cher anderer Statue in Berlin, eine allegoriſche Gruppe Aufſtel⸗ lung finden, deren dekorative Pracht in gleicher Weiſe mit der Behandlung des Gedankens einer vorzüglichen Wirkung gewiß ſein darf. Eine allegoriſche Gruppe! Bei den großen Anſprüchen, die in dieſer Beziehung im Laufe der letzten Jahre an unſere deutchen Künſtler geſtellt wurden, bei der verhältnismäßig gerin⸗ gen Möglichbeit, die Grenzen, welche durch die darzuſtellenden Perſonen gegeben waren, nach der Seite der dichteriſchen Phan⸗ taſie hin auszudehnen oder verklärend zu erweitern, mag es den Schöpfer dieſer Gruppe beſonders gereizt haben, ſich an das ge⸗ danklich Nächſte zu halten und dann dem allgemein Verſtänd⸗ lichen durch die monumentale Wucht der Darſtellung das ideale Gepräge zu geben. So iſt das Werk vollauf gelungen. Auf mächtigem Unterbau, deſſen Linien in trefflicher Symmetrie be⸗ vechnet wurden, ruht die Weltkugel, auf welcher in begeiſterter dramatiſcher Attitüde des Genius des Handels, Merkur, eine kleine Glücksgöttin zur Höhe bebt. Vor der Kugel ſteht die Mann⸗ heimia, in wirkungsvollem Gegenſatz zu der aufgeregten Bewe⸗ gung des Merkur, ruhig und mit hoheitsvoller Gebärde ſcheint die abwärts weiſende Haltung der Rechten den Gedanken auszu⸗ ſprechen: auch ich, die jugendlich freie Schöne, der die Bürger⸗ krone noch leicht auf dem wogenden Gelock ruht, auch ich habe mir das Recht errungen, unter Deutſchlands Handelsſtädten, die ſo ſtolze und mächtige Schiffe ausſenden über die Meere nach fremden Ländern, ſelbſtändig dazuſtehen, mein eigenes ernſthaftes Wort mitzuſprechen und kraftvoll zu vertreten. Mannheimia, am Bug eines tief im Waſſer einſchneidenden Fahrzeuges ſtehend, hält als neues Wahrzeichen für die Zukunft das Ruder in der Linken. Den Bug umſpielen ſchmeichelnd die Gottheiten der bei⸗ den Mannheimer Flüſſe, des Neckar und des Rhein. Ahnungs⸗ voll prophezeihend, ſcheint der ernſte bärtige Vater Rhein der er⸗ griffen lauſchenden Nymphe des Neckar von den goldenen Hoff⸗ nungen zu ſprechen, die Mannheims Fahrzeuge erwarten. Möge eine glückliche Zukunft die verheißungsvolle Wahrſage verwirk⸗ lichen! Was künſtleriſch dem Denkmal, das 9½ Meter hoch wer⸗ den wird, ſeine bedeutungsvolle Schönheit verleiht, iſt die Anord⸗ nung der Gruppen übereinander, durch deren Stellung das Auge wie von ſelbſt zur Höhe geführt wird. Wundervoll iſt der Kör⸗ per des Gottes gemeißelt, der in der Regelmäßigkeit der Linien an das aroße Vorbild des Cellini gemahnt. Schön wurde der Gegenſatz von Bewegung und Ruhe auch in den Geſichtszügen er⸗ reicht. So darf der Schöpfer des Denkmals wie der verdiente Stifter desſelben des Dankes aller Mannheimer gewiß ſein. Wir ſind um ein Werk veicher geworden, um deſſen Beſitz die Nachbarſtädte uns beneiden müſſen. * Eiſenbahnerverſammlung. Nächſten Sonntag den 7. Juli, vormittags halb 10 Uhr, hält die Bezirksobmannſchaft Mannheim des Bad. Eiſenbahnerverbandes im Lokale„Goldener Karpfen“, F 3, hier, eine öffentliche Eiſenbahnerverſamm⸗ ung ab. Es wird der Obmann und Arbeiterausſchußmitglied Heini aus Baſel über den Verlauf der dortigen Eiſenbahner⸗ bewegung referieren. Kaufmannsgerichtswahlen. Die auf 1. Juli neu zugezogenen Handlungsgehilfen werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie bis zum Sonntag, 7 Juli, einſchließlich noch Gelegenheit haben, ſich durch Anmeldung zur Wählerliſte das Recht der Teil⸗ nahme an den am 23. Oktober ſtattfindenden Wahlen zu ſichern. Nach dem 7. Juli können keine Anmeldungen mehr entgegen⸗ genommen werden. * Eine Extra⸗Dampferfahrt von Mainz nach Köln a. Rh. wird am Freitag, den 2. Auguſt er., die Allgemeine Radfahrer⸗ Union D..C. für ihre Mitglieder und Freunde zur Ausführung bringen und zwar auf dem neuerbauten, mit allem Comfort ein⸗ gerichteten, ſchönen und großen Vergnügungsdampfer„Biebrich“, An Bord des Schiffes wird eine Militärmufikkapelle konzertierten. Der Fahrpreis beträgt nur M..50 pro Perſon. Fahrräder und Handgepäck werden koſtenlos mitgenommen und ebenfalls gratis erhält jeder Fahrtteilnehmer beim Beſteigen des Dampfers zur Er⸗ innerung ein prächtiges Rheinpanorama, ſowie eine Serie hübſcher Anſichtspoſtkarten. Intereſſenten für die ſchöne und billige Dampfer⸗ fahrt mögen die Fahrkarten beim Unionshauptkonſul Herrn A. Hetſchel in Mannheim, L. 14, 19, ſchon jetzt in Empfang neh⸗ men, um ſicher zu ſein, daß ſie noch einen der nur in beſchränkter Zahl verfügbaren Plätze erhalten. Anſchließend an die Extra⸗ Dampferfahrt Mainz⸗Köln a. Rh. heranſtaltet das Hauptkonſulat Mannheim der Allgemeinen Radfahrer⸗Union D. T. C. noch eine etwa 14 Tage dauernde Radwanderfahrt über Aachen durch Belgien und Holland. * Der, Stenographen⸗Verein Stolze⸗Schrey“ unternahm in Gemeinſchaft mit dem Damen⸗Verein desſelben Syſtems am Sonn⸗ tag, den 30. Juni einen Ausflug nach Neckargemünd Die Abfahrt erfolgte um 1 Uhr 25 Min. ab Hauptbahnhof nach Station Schlierbach, von wo ab die Wanderung auf dem prachtvollen Wege über das Linſenteicheck nach Neckargemünd ging. Trotz der gegen Mittag eingetretenen ungünſtigen Witterung war die Beteiligung eine recht zahlreiche, ſodaß die Lokalitäten im Gaſthaus„gur Pfalg,“ woſelbſt Raſt gemacht wurde, bis auf das letzte Plätzchen beſetzt waren. Nach der notwendigen Stärkung wurde bis zur Rückfahrt um 8 Uhr 24 Min. in ausgiebiger Weiſe in dem von der Vergnügungskommiſſion des Veveins arrangierten Tanzver⸗ gnügen Gebrauch gemacht. Während dieſer Unterhaltung nahm der 25 Vorſitzende, Herr Burkhardt, Gelegenheit, die feſtgeſtellten Reſultate des anläßlich des„Gemeinſamen Stenographentages an Pfingſten in den Räumen der Kurfürſt Friedrich⸗Schule unter den 4 Syſtemen Gabelsberger, Stolze⸗Schrey, Nationalſteno⸗ graphie und Stenotachygraphie ſtatlgefundenen Wettſchreibens bekannt zu geben. Die Ergebniſſe riefen unter ſämtlichen au⸗ weſenden Damen und Herren große Begeiſterung hervor, welche ihren Höhepunkt bei der Bekanntgabe der Preiſe in den höheren Abteilungen erreichte. Es war aber auch kein Wunder, daß die Bekanntgabe der Preiſe auf die anweſeden„Stolze⸗Schrehaner“ ſo enthuſiaſtiſch wirkte. Haben doch die Anhänger dieſes Syſtems bei dem gemeinſamen Wettſchreiben weit über die Hälfte der ins⸗ geſamt von den beteiligten 4 Syſtemen errungenen Preiſe bekom⸗ men. Herr Burkhardt wies kviederholt auf dieſe Glanzleiſtung, die ſich in der Geſchichte der Stenographie für alle Zeiten ſehen laſſen kann, hin und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das Einigungsſyſtem„Stolge⸗Schrey“ ſeine Bekannt⸗ machung, mit dem Anfügen, das genaue zahlenmäßige Reſultat demnächſt der Oeffentlichkeit zu unterbreiten. * Pfülzerwald⸗Verein. Wie alljährlich veranſtaltet der Verein auch heuer eine der ſo beliebten Ferntouren in die uns benach⸗ barten Gebirge. Einer der ſchönſten Teile des Schwarzwaldes, die prächtige Wald⸗ und Gebirgslandſchaft zwiſchen den bekannten Badeorten Herrenalb und Wildbad, bildet das Ziel der Wanderung am nächſten Sonntag, den 7. Juli. Dieſer Ausflug war bei den beſtehenden, wenig günſtigen Verbindungen der Kurs⸗ züge als Tagestour nur dadurch ausführbar, daß ſich der Pfälzer⸗ waldverein zur Hin⸗ und Rückfahrt Sonderzüge erwirkte, die eine ideal zu nennende Verbindung von und nach Mannheim und der Vorderpfalz herſtellen. Um 6 Uhr in der Früh dampft der Sonder⸗ zug in Mannheim ab und bringt uns bereits 7 Uhr 10 Min, nach Ettlingen, von wo nach einem Gange durch die Stadt zum Holz⸗ hof die Lokalbahn die Teilnehmer aufnimmt und nach Herrenalb befördert. Dort, wo das Tag ſich plötzlich weitet und einige andere Täler ſich mit ihm vereinigen, liegt Herrenalb, rings von hohen Bergen umgeben und geſchützt. An den Villen und Anlagen des vielbeſuchten Luftkurorts führt ein bequemer, großarkiger Aufſtieg zur Loffenauer Sägemühle und dem Sattel des Rißwaſens, von wo wir, uns ſüdwärts wendend, bald das Teufelsloch erreicht haben, zwei Felſengrotten, die der Tätigkeit des Waſſers ihre Entſtehung verdanken. Noch eine kleine Steigung und wir find bei der ſagenumwobenen Teufelsmühle angelangt, o aweifacher Genuß unſer harrt. Während eine fliegende Wirtſchaft und der Inhalt des Ruckſacks dem Körper zu ſeinem Rechte verhelfen, wird ſich das Auge ergözen an der herrlichen Ausficht. Ein begu emer 5 1 4 1 10 11 33 1 171 1 1 0* * 13 5 1 1 1 18 1 5 8 75 2 8 8 9855 * 15 8 5 * 3 * 6,etle e — 75 „Weweraltußelger.(Abendblatt) Mannheim, 4. Juli. Höhenweg, die alte Weinſtraße(Römerſtraße), führt uns ſpäter am Blockhaus und Teufelsgrab vorbei zum Hohlohberg, dem höch⸗ ſten Punkte unſerer Wanderung. Von dem Kaiſer Wi elm⸗Turm erſchließt ſich eine grandioſe Rundſicht auf die Höhen d Hloarz⸗ waldes und der ſchwäbiſchen Jura. Nunmehr gehen wir oſtwärts zum Hohlohſee und erreichen nach einigen Minuden das beſuchle Jagdhaus Kaltenbronn, das uns für ein Stündchen bei Kaffee und Kuchen angenehm Raſt bieten wird; die Beſichtigung des Gr. Jagdhauſes iſt geſtattet. Wieder nehmen uns ſchattige Waldwege auf und geleiten uns zum Horn⸗ oder Wildſee, deſſen dunkle, ſtille Fluten wie im Zauberbann zwiſchen den ernſten Tannen zuhen. Von hier gelangen wir auf guten Wald⸗ und Kurwegen in zweiſtündigem Spaziergange an das Endziel unſerer Wan⸗ derung, das herrlich im Tal der Enz gelegene Wildbad mit ſeinen heilkräftigen Quellen. Der vorgeſehene Aufenthalt von 2 Stun⸗ den bietet reichlich Muße, das Kurhaus und die ausgedehnten, ſchömen Kuranlagen zu beſichtigen und nach Belieben Einkehr zu hbalten. Unſer Sonderzug verläßt Wildbad um 7 Uhr 5 Min. und bringt uns in raſcher Fahrt bereits 9 Uhr 22 nach Mannheim zurück, ſodaß den Wäldlern aus der Vorderpfalz noch das Erreichen der Heimat möglich iſt. * Eine bedenkliche Gewohnheit, geeignet anſteckende, Krank⸗ heiten zu verbreiten, exiſtiert auf dem Lande. Bei einem Todes⸗ falle iſt es nämlich üblich, die Kleidungsſtücke, Leib⸗ und Bettwäſche, des Verſtorbenen an die Totenfrau und Träger zu verſchenken. Dieſe Sitte, oder beſſer geſagt Unſitte, wird wohl ihre erſte Urſache haben in der Furcht vor Anſteckung. Sich ſelbſt wollen die Angehörigen ſchützen,„ ſie bedenken aber nicht, daß ſie durch die Kleidungs⸗ ütücke des Verſtorbenen, wenn derſelbe an anſteckender Krankheit Helitten hat, dieſe in weitere Kreiſe tragen. Es iſt dringend nötig, gegen dieſe Gewohnheit anzukämpfen und Aufklärung darüber zu berbreiten daß Krankenwäſche durch halbſtündiges Kochen in Apro⸗ Zentiger Sodalöſung, Kleidungsſtücke, die dieſe Operation nicht ohne Schaden vertragen, durch Räucherung mit Formalin tadellos desinfiziert werden. Wenn das Publikum weiß, daß Kleidung und Wäſche nach erfolgter Desinfektion anſtandslos wieder benützt werden kann, ſo wird es weniger leicht geneigt ſein, dieſe Gegen⸗ ſtände zu verſchenken. Es empfiehlt ſich, bei Desinfektion mit Formalin Kleidungsſtücke und Betten auszubreiten oder aufzu⸗ hhängen, damit die Formaldämpfe überall eindringen können und die Desinfektion eine vollkommene iſt. * Die Blatternerkrankungen, die kürzlich an mehreren Orten des Großherzogtums Heſſen vorkamen, haben die Geſundheits⸗ ämter veranlaßt, ſtrenge Maßnahmen anzuordnen. Die Bürger⸗ meiſtereien ſind verpflichtet, den Zugang von Arbeitern aus Län⸗ dern, in welchen der allgemeine Impfzwang nicht beſteht oder erſt im Laufe des letzten Jahrzehnts eingeführt worden iſt, ſofort den zuſtändigen Kreſsgeſundheltsämtern zu melden. Dieſe laſſen dann umgehend Schußtzpockenimpfungen auf Staatskoſten vor⸗ nehmen. Für Heſſen kommen haupfſächlich Italiener und ruſſiſche Saiſonarbeiter in Betracht. * Im„Schnupftabak“⸗Prozeß hat die Erſte Strafkammer alle ſechs Angeklagte außer Verfolgung geſetzt. Aus dem Grossberzogtum. * Heidelberg, 4. Juli. Bei dem geſtrigen ſehr hef⸗ ſtigen Gewitter ſchlug der Blitz mehrmals in die Leitung der elektriſchen Bergbahn. Das erſte Mal, etwa zum 4 Uhr 12 Min. nachmittags, fuhr er in den Motor der Molkenkurſtation und zerſtörte die Iſolationen, ſodaß die um Uhr 10 Min. vom Kornmarkt und von der Molkenkur ab⸗ gegangenen Wagen mangels elektriſchen Antriebs mitten auf der Strecke ſtehen blieben. Durch Handkraft, welche am großen Schwungrade auf der Maſchinenſtation an der Molken⸗ kur eingriff, wurden die Wagen ſchnell bis an die Schloß⸗ ſtation weitergewunden, ſodaß die Fahrgäſte ohne jede Fähr⸗ lichkeit und in aller Ruhe und Trockenheit dort ausſteigen konnten. Der eingeſtellte Betrieb der unteren Strecke konnte durch Einbauen eines neuen Ankers heute früh wieder er⸗ öffnet werden. Von den weiteren Blitzſchlägen, welche die Leitung traſen, hat keiner eine Schädigung verurſacht. Uebrigens beweiſt der ganze Vorfall die große Sicherheit des Bergbahnbetriebes; ohne daß eine einzige der 3 Bremſen, welche bei einer Lockerung des Seiles automatiſch und mittels Handgriffes des Maſchiniſten und Wagenführers eingreifen, blieben die Wagen beim Verſagen der Triebkraft auf der Stelle ſtehen. Gerichtszeitung. 5 Frankenthal, 3. Juli. Wegen fahrläſſiger Tötung hatte ſich vor der hieſigen Strafkammer heute der 30 Jahre alte Schloſſer Johann Krieger aus Freinsheim zu verantworten. Der Angeklagte ſpielte am Abend des 21. April im Hofe der Familie Hartkorn in Ludwigshafen mit einem Revolver. Dabei ging ein Schuß los, der den 11 Jahre alten Schulknaben Hartkorn in den Unterleib traf, was den alsbal⸗ digen Tod herbeiführte. Das Gericht ahndete die leichtſinnige Handlungsweiſe des Angeklagten mit 3 Monaten Gefängnis. — Der Inhaber eines hieſigen Warenhauſes ſicherte durch Be⸗ kanntmachung in einer hieſigen Zeitung ganz umſonſt zu: dem 50. Käufer eine Kaffeemühle, dem 100. Käufer eine Reibemaſchine, dem 200. Käufer eine Küchenwage, dem 300. Käufer eine Fleiſch⸗ hackmaſchine, dem 400. Käufer eine Zuglampe, dem 500. Käufer Dutzend Beſtecke, dem 600. Käufer einen Büſtenſtänder, dem 700. Käufer eine Kochkiſte, dem 800. Käufer zwei Waſchgarni⸗ turen, dem 900. Käufer eine Kochkiſte, dem 1000. Käufer eine Waſchmaſchine. Das Schöffengericht erblickte hierin die uner⸗ laubte Veranſtaltung einer Lotterie und verurteilte den Waren⸗ bausinhaber deshalb zu 5 Mark Geldſtrafe. Gegen die Ver⸗ leger der Zeitung, in der die Bekanntmachung veröffentlicht wurde, war gleichfalls die Einleitung eines Strafverfahrens be⸗ untragt worden, doch wurde der Antrag vom Gericht abgelehnt. Sport. Nationale olympiſche Spiele in Maunheim. Um auch dem Mannheimer Gelegenheit zu geben, ſeineMußeſtunden nicht hinter verſchloſſenen Türen verbringen zu müſſen, haben es ſich eine An⸗ gahl hieſiger Sportvereine zur Pflicht gemacht, in ihr Programm „Olympiſche Spiele“ aufzunehmen und ihre Mitglieder zum Be⸗ kreiben dieſes Sportes aufzufordern. Es iſt jedoch notwendig, Klarheit über die Auffaſſung des Raſenſports zu ſchaffen, wes⸗ Halb ſich der Mannheimer Fußballklub„Viktoria“ entſchloſſen Hat, am 21. Juli auf ſeinem eigenen Sportplcktze bei den Renn⸗ wieſen ein„Nationales Sportsfeſt“ zu arrangieren, das geeignet iſt, durch Vorführung erſtklaſſiger Kräfte alle Bedenken über dieſe Sportart im Mannheimer Publikum zu beſeitigen. Welch Heſonderes Intereſſe dieſer Veranſtaltung auch von Seiten der Mannheimer Behörde entgegengebracht wird, beweiſt die Stif⸗ kung der Stadtverwaltung, die einen wertvollen Ehrenpreis zur erfügung ſtellt. Auch verſchiedene Mannheimer hochangeſehene ürger haben ſich in anerkennungswerter Weiſe bereit erklärt, mamhafte Beträge für Ehrenpreiſe zu ſtiften, die im Stande ſind, erſtklaſſige Kräfte zum Mannheimer Feſte zu verpflichten. Das otekorat dieſes Feſtes hat in liebenswürdiger Weiſe Herr Pberſt von Winterfeld übernommen und hat Herr Oberbürger⸗ 1 Weiſe gefeiert meiſter Dr. O. Beck ſeinen Beitritt zum Ehrenkomitee über⸗ mittelt. Möge es dem Mannheimer Fußballklub Viktoria ver⸗ gönnt ſein, das ſchöne Ziel, das ſich die rührige Vereinsleitung geſteckt hat, zu erreichen, um auch in Mannheim Luſt und Liebe zu einer für das Gemeinwohl ſo wichtigen Sache zu erwecken. Meldungen zu dieſem Feſte nimmt Herr Joſef Müller, Secken⸗ heimerſtraße 86 enigegen. chenen Haf uuf Uiſfeben. Die Verleihung der großen goldenen Medaille und der übrigen Künſtlerauszeichnungen aus Anlaß der diesjährigen Großen Berliner Kunſtausſtellung iſt nunmehr erfolgt. Der Kaiſer verlieh die„große goldene Medaille für Kunſt“ dem Maler Fritz Burger in Charlottenburg. Der Künſtler, der im Jahre 1903 die kleine goldene Medaille erhielt, iſt auf der Ausſtellung durch eine ganze Anzahl von Porträts vertreten, von denen wir hier nur die der Profeſſoren Erich Schmidt, v. Wilamowißtz⸗ Möllendorf und Dilthey nennen. Die goldene Medaille für Kunſt erhielten ſieben Künſtler, die wir mit einigen ihrer ausge⸗ ſtellten Werke nachſtehend anführen: Maler Friedrich Stahl in Florenz[Eros' Triumph): Der Täufer).— Maler und Ra⸗ dierer Fritz Böhle in Frankfurt a. M.(St. Martin).— Maler Rudolf Schulte im Hofe in Berlin(Porträt des Paſtors v. Bodelſchwingh).— Maler und Lithograph Rudolf Thien⸗ haus in Berlin.— Bildhauer Martin Schauß in Berlin [Ein Traum).— Bildhauer Paul S chulz in Breslau.— Bild⸗ hauer Profeſſor Karl Hilgers in Grunewald(Judith). 5 Künſtlervermächtniſſe. Der jüngſt verſtorbene Maler Prof. Bernhard Plockhorſt hat der Berliner Künſtlerſchaft teſta⸗ mentariſch eine Zuwendung von 1000 Mark vermacht, die dem Berliner Künſtler⸗Unterſtützungsverein zufließen wird.— Die Witwe des Bildhauers Bartholdy in Straßburg ſchenkte der Stadt Kolmar den wertvollen Nachlaß des Künſtlers ſowie ſein für ein Muſeum beſtimmtes Haus in Kolmar und zweihundert⸗ tauſend Mark in Wertpapieren. Richard Strauß wurde vom Republik zum Ritter der Ehrenlegion ernaunt. Ein geiſteskranker Sänger. Der ehemalige Hofopernſänger au? Wien, Karl Ritter, der ſich ſeit einigen Wochen in der Salzburger Landesirrenanſtalt befindet, gilt für unheilbar. —— (Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen ſchriftlich eingereicht werden; mündliche oder tele⸗ phoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskuünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Abonnent F. Sch. Erlaſſen Sie ein diesbezügliches Inſerat und Sie werden Ihre Abſicht am eheſten erreichen. 5 Abonnent H. B. Erkundigen Sie ſich doch bei dem Manne ſelbſt, das müßten wir nämlich auch tun. Abonnent C. F. 5880. 1. Bei monatlicher Kündigung tritt die Mietzinserhöhung erſt nach Ablauf des auf die Erhöhung folgenden Monaks in Kraft, wenn keine Kündigung erfolgt. 2. In Ihrem Fall erſt am 1. Auguſt, wenn die Erhöhung am 6. Junji er⸗ folgte. Abonnent K. Sch. 1. Die Namensgebung macht die Kinder gegen den Ghemann ihrer Mutter, wenn er nicht ihr Vater iſt, nicht erbberechtigt. 2. Gegenüber der Mu tkter ſind un⸗ eheliche Kinder in derſelben Weiſe erbberechtigt. Abonnent F. B. 1. Wenn der Mieter ſich mit der Erhöhung des Mietzinſes nicht einverſtanden erklärt hat, muß ein neuer Ver⸗ trag geſchloſſen werden. 2. Die Erhöhung kann aber erſt nach Ab⸗ lauf der Kündigungsfriſt in Kraft treten. Abonnent R. B. 1. Sie können weder das Gemüſe und das Obſt noch den Drahtzaun entfernen; ein Erſatzanſpruch ſteht Ihrer Schwiegermutter aber zu, wenn ſie Ihnen nicht dieſe Dinge ge⸗ ſchenkt hat. 2. Gegen die Auskunftei können Sie klagbar vorgehen, wenn Sie nachweiſen können, daß ſie unwahre und unzutreffende Angaben gemacht hat. Von Tag zu Tag. Frau Krupp ſtellte 300 000 Mark zur Verfügung, von deren Zinſen erholungsbedürftige Arbeiterfrauen und Kin⸗ der aus dem Bereiche der Kruppſchen Werke verpflegt werden ollen. — Eine Unterſuchung gegen Morgan. Aus Venedig wird gemeldet: Vor etwa 20 Tagen war Morgans Privatjacht durch die Zollbehörde unterſucht worden, weil man Kunſtgegenſtände auf ihr vermutete die aus Italien ſtammen ſollten. Morgan iſt über die Unterſuchung, die ergebnislos ver⸗ lief, äußerſt entrüſtet. — Neuſchnee liegt auf dem Säntis 50 Ztm. hoch, auf dem Pilatus 37 und auf dem Rigi 27 Ztm.— Wie aus Trier be⸗ richtet wird, liegt auch auf dem Hundsrück Neuſchnee. — Ein vermißter Bürgermeiſter. Der vermißte zweite Bürgermeiſter von Oppeln, Bockſch, hatte anfangs Juni einem Kongreß in Mannheim beigewohnt. Zuletzt ſind Nachrichten von Köln eingelaufen, von wo aus er nach Berlin ſei. Seit der zwweiten Junihälfte iſt er verſchwunden. Der erſte Bürgermeiſter, Neugebauer, iſt nach Berlin gereiſt, um Nachforſchungen nach dem Vermißten anzuſtellen. Man glaubt, daß er in einer Sommer⸗ friſche am Rhein Erhokung ſucht. Bockſch iſt der Sohn eines Brom⸗ berger Gymnaſtalprofeſſors. — Wegen Unterſchlagung von zirka 30 000 Mark wurde der Buchhalter Albrecht von der Gummifabrik in Geln⸗ hauſen in Unterſuchungshaft genommen. — Ein Wucherer. Agent Kubernus, der eine große An⸗ zahl von Offizieren bewuchert hatte, wurde von der 3. Straf⸗ kammer des Berliner Landgerichts wegen gewerbs⸗ und gewohn⸗ heitsmäßigem Wucher und Erpreſſung zu 1½ Jahren Gefängnis und 2 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Letzte Bachrichten und celegramme. Edenkoben, 4. Juli. Einen Tag vor Ablauf der Friſt zur Einlegung der Berufung hat der kürzlich wegen Beihilfe zur Weinfälſchung zu 500 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilte Chemiker Dr. Lampert von dieſem Rechts⸗ mittel Gebrauch gemacht. Daraufhin hat auch der Staats⸗ anwalt Berufung gegen das Urteil eingelegt. « Magdeburg, 4. Juli. Oberbürgermeiſter Lange hat die Berufung zum Oberbürgermeiſter von Köln abgelehnt. * Paris, 4. Juli. Dem„Petit Pariſien“ zufolge legt die engliſche Regierung den größten Wert auf die Befreiung des Kaids Harry Maclean aus der Gewalt Raiſulis. Der engliſche Geſandte Lowthen hat den Kriegsminiſter El Gebbas dringend erſucht, keine Truppen gegen Raiſuli zu ſenden, um Harry Maclean nicht in Gefahr zu bringen. Man glaubt, der Raiſuli be⸗ freundete Scherif von Uezzam, ein Schutzbefohlener Frankreichs, werde mit Zuſtimmung der franzöſiſchen Geſandtſchaft vermitteln. * Röom 4. Juli. Der 100. Geburtstag Garibaldis, der durch Geſetz zum Nationalfeiertag geworden iſt. wird in ganz Italien durch patriotiſche Veranſtaltungen in überaus feſtlicher Präſidenten der franzöſiſchen *„ Uesküb, 3. Juli. Es verlautet, daß der hieſige ſerbiſche Konſul, der bulgariſche Handelsagent, ſowie alle ſerbiſchen Konſuln und bulgariſchen Handelsagenten in Mazedonien Befehl erhalten haben, darauf hinzu⸗ wirken, daß die gegenſeitigen Bandenkämpfe, wie übet⸗ haupt die Kämpfe zwiſchen beiden Nationen, aufhören. Die Bürgermeiſterwahl in Bühl. * Bfühl, 4. Juli. Auch der dritte Wahlgang der Bür⸗ germeiſterwahl iſt reſultatlos verlaufen. 36 Wahlberechtigte haben abgeſtimmt. 33 Stimmen fielen auf Bitrgermeiſter Häf⸗ ner.Ettlingen, 3 Zettel waren weiß. Da durch dieſes Ergebnis Häfner auch diesmal die abſolute Majorität nicht erhielt, be⸗ kommt Bühl nun einen von der Regterung eingeſetzten Bür⸗ germeiſter. Der Verfaſſer des Tuckerbriefes. N. Freiburg, 4. Juli,([Privattelegram.) Nach beſten Informationen bezeichnet eben die„Breisgauer Zeitung“ den Schriftſteller und Afrikareiſenden Gieſebrecht als Ge⸗ währsmann für den Tuckerbrief Bebels. Zur Arbeiterbeſgegung. * Bielefeld, 4. Juli. 400 Näherinnen der Waſch⸗ branche im Kreiſe Herfurt legten wegen Lohndifferengen die Arbeit nieder. Der Winzeraufſtand in Südfrankreich. * Paris, 4. Juli. Die Bürgermeiſter aus der Umgegend von Montpellier haben für kommenden Sontag eine große Verſammlung der Bürgermeiſter und Gemeinde⸗ räte einberufen mit dem Programm:„Welche Maßnahmen ſind notwendig, um den Frieden im Süden Frankreichs wieder herzuſtellen?“ Die Lage in Indien. London, 4. Juli. Ein Berichterſtatter des Reuter⸗ ſchen Bureaus meldet aus Calcutta unterm 3. Juli: Als Schluß⸗ ergebnis von drei Reiſen, die ich in letzter Zeit in diejenigen Ge⸗ biete Bengalens machte, in denen am meiſten Unzu⸗ friedenheit herrſcht, kann ich feſtſtellen, daß ſich die Euro⸗ päer in den übrigen Teilen Indiens und auch unſere Landsleute in der Heimat kaum des ernſten Charakters der Lage bewußt geworden ſind. Die Unzufriedenheit hat ſich von den Advo⸗ laten und den Handlungsgehilfen auf die Grubenbeſitzer, Bauern und Kulis ausgedehnt. Er habe, fährt der Korreſpondent fort, mit vielen Europäern, Beamten und Privatleuten Unterredungen gehabt, alle waren einſtimmig der Anſicht, daß die Unzufrieden⸗ heit das Ergebnis einer planmäßigen Aufwiegelungs⸗ kampagne iſt, die von Calcutta aus geleitet wird. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) JBerlin, 4. Juli. Ein allgemeiner Parteitag der freiſ. Volkspartei ſoll vom 12.—16. Sept. in Berlin abgehalten werden. Berlin, 4. Juli. Eine große internationale Gartenbauausſtellung ſoll 1909 in Berlin ſtatt⸗ finden. Berlin, 8. Juli. Der Verband chriſtlicher Bau⸗ arbeiter bat in ſeiner Generalverſammlung zur Oeffnung der Bauten für Arbeitswillige Stellung genommen. Er hat be⸗ ſchloſſen, die Arbeit nicht eher wieder aufzunehmen als bis min⸗ deſtens der Sheſtündige Arbeitstag bewilligt iſt. Berlin, 4. Juli. Die Beſtätigung der Ernennung des Miniſterialdirektors Dr. Lisco zum Präſidenten des Kammer⸗ gerichts iſt in der nächſten Zeit zu erwarten. Berlin, 4. Juli. Die amerikaniſchen Gäſte der jüngſten Kieler Woche werden morgen in Cadinen eintref⸗ fen, um auf Einladung des Kaiſ. Gutsherrn die Einrichtung des Gutes und deſſen Landſchaft kennen zu lernen. 8 Berlin, 4. Juli. Der Reichskanzler empfing heute den Gouverneur von Schuckmann. JBerlin, 4. Juli. Der Juwelendiebſtahl des Schauſipelers Lutte ſtellt ſich immer umfangreicher heraus. Außer den am meiſten geſchädigten Juwelieren in Wien und Nürnberg, welche allein für 800 000 M. Jupelen einbüßten, ſtellen ſich noch weitere Opfer in Brüſſel ein. Eine Auszeichnung Vaſſermanns. Berlin, 4. Juli. Im„Reichsanzeiger“ wird mit⸗ geteilt, daß der Abg. Baſſermann vom Kaiſer auf die Dauer von 5 Jahren zum Mitglied des Verſicherungs⸗ beirats beim kaiſerlichen Aufſichtsamt für Privatverſiche⸗ rung ernannt worden iſt. Aursblatt der Mannheimer produktenbörſe vom 4. Jult. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahkung per 100 Kg hahnfrei hier. ——.— Weizen hierländ. „ Rheingauer „ norddeutſcher—.. „ kLuſſ. Azima 22.——22.0 „ Ulka 21.75—22.25 „ Theodoſia Hafer ruſſiſcher 20.——20.50 „amerik. weißer Maisamer.Mixed 1485-—. „ Donqu 14.75.—.— „La Plata 15.60——.— Koßhlreps, d. neuer 35—.. ——.—.— „ Taganrog 21.75.—22.25 Wicken 17.75——.— „ Saxonska———.—]Kleeſamendeutſch.1——— „ rumäniſcher 21.75—22 25 55„ I—— „ Am. Wintrr „ Manitoba 57 Walla Walla——— „Lutzerne „ Provenc. „ Eſparſette „ Nanſas——— Leinöl mit Faß 36.——. „ Nuftalier., bei Waggon—.—— „ La Plata 22.——22.40] Rftböl in Faß Kernen 175——„ bei Waggon——— Roggea, pfälzer 29,80.—[ Backrübsl.—.— „ ruſſiſcher 20.75—.— Am. Petroleum Faß „ kümäniſchenn. fr. mit 20% Tara—— „ norddeutſcher———.— Am. Petrol. Wagg.———22.40 „ amert.—.— Am. Petrol. in Gil. Gerſte, hierl.—.——— p. i00konettoverzollt.—18.60 „ Pfälzer—.——.— Spiritus, Ta. verſt. 100% 129.— „ ungariſche———„ 7oer unverſt. 59.50 Ruſſ. Futtergerſte 15.85—.—„ er 44.— Hafer, bad. 20.25—20.50 roh 70er unverſt. 85/02% 55.50 Hafer, nordd. 20.40—20.80„ ooer„ 385/2% 40.— 7 Weizenmehl WAr. 90 1 1 31.25 29.75 28.25 27.25 26.25 23.75 Roggenmeh!l Nr. 0) 30.— 1) 28.—. Weizen u. Roggen höher. Gerſte, Hafer u. Mais unveränder * Oeſterreichiſches Petroleum notſert bis auf Weiteres: in Barrel zu Mk. 21.10 verzollt, ab Lager Mannhein per 100 lig netto in Ziſternen zu Mk. 18.20, unverzollt, ab Lager Maungerm⸗ uern fort, ngen den⸗ 38⸗ du beſetzten Feldern erwartet. 2— Stimmen aus dem Straßenbahnſchmerzen. 5 Seit einigen Tagen mache ich als täglicher Gaſt der Linie Gontardplatz⸗Käferthal die Bemerkung, daß es in jedem Wagen um.23 und.33 an Platz mangelt. Es war ſchon einige Male umangenehm iſt. find, hoffe ich, daß durch dieſe Zeilen baldigſt Abhilfe geſchaffen wird und Anhängewagen dazugenommen werden. Bei ſolch großem Stadtteil wie dem Lindenhof dürfte das Verlangen gerechtfertigt M. H. ſein. M. Aus dem Grossherzogtum. * Thairnbach(A. Wicsloch), 3. Juli. In einem Anfall von religiöſem Wahnſinn verſuchte ſich das 19jährige Dienſtmäd⸗ chen Eliſe Fuchs aus Thairnbach, das in Frankfurt a. M. in Stel⸗ lung iſt, mit Salzſäure zu vergiften. Die Rettungswache brachte die innerlich ſchwer Verletzte in die Klintk. Die Un⸗ glückliche hatte kurz vorher geöußert, daß ſie in der Bibel geleſen hätte, daß Gott ſie vergeſſen hätte und daß ſie nicht mehr handle, wie die Bibel es vorſchreibe. * Eberbach, 3. Juli. Die in Mannheim verſtorbene W. Dünkel Wwe.(geb. Binchen Stumpf aus dem„Badiſchen Hof“ hier) hat dem Verſchönerungsverein Eberbach den Betrag von 500 M. vermach!. Ebenſo hat eine Dame(deren Name nicht peröffentlicht werden ſoll) dem Armenrat der Stadt Eberbach 1000 M. für verſchämte Arme bohne Unterſchied der Konfeſſton) zur ſofortigen Verteilung übergeben. Karlsruhe, 3. Juli. Der Großherzog hat dem In⸗ haber des bekannten Orient⸗Teppichhauſes, Herrn Karl Kauf⸗ mann hier und Konſtantinopel den Titel eines Hofliefe⸗ ranten verliehen. * Achern, 3. Juli. In der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung in Oberachern wurde der Beſchluß des Gemeinderats„Die Einführung der elektriſchen Beleucht un gund Kraft von dem der Rheiniſchen Schuckert⸗Geſellſchaft gehörigen Elek⸗ trizitätswerk Achern aus“ einſtimmig angenommen. Mit dem Ausbau des Ortsleitungs⸗ und Straßenbeleuchtungsnetzes, ſo⸗ wie auch mit den Hausanlagen werd die Geſellſchaft demnächſt beginnen, ſodaß Oberachern noch vor Anfang des Winters elek⸗ triſch beleuchtet ſein dürfte. * Staufen, 3. Juli. Am Sonntag fuhr der Poſt wa⸗ gen zum letztenmal ins Münſtertal. Der Wagen war hübſch mit Guirlanden und Roſen geziert. Unter den Klängen zweier Trompeten:„Muß i denn, muß i denn zum Städtele naus“, trat das Viergeſpann ſeine letzte Fahrt an. Auf dem Bock ſaß der Poſtillon im Zylinder mit herabwallendem Trauerflor und hin⸗ ten auf dem Trittbrett ſtand der Fahrkartenausgeber.„Unſere letzte Fahrt, ſo ruft er. Wie ſo mancher vielbeſungene Poſt⸗ wagen, mußte auch dieſer den Fortſchritten der Jetztzeit weichen und ein Agtoomnibus trat an ſeine Stelle. *örrach, 3. Juli. Eine Rehſeuche richtet am Dinkel⸗ berg großen Wildſchaden an. Im Bezirk des Ferſtamtes Lörrach, der 4300 Hektar umfaßt, ſind innerhalb des letzten Jahres 300 tote Rehe aufgefunden worden. Das tierhygieniſche Inſtitut der Univerſität Freiburg hat eines dieſer Tiere Unterſucht und folgen⸗ des Gutachten abgegeben: Das Reh iſt an allgemeiner Bluarmut und Abmagerung(Anämie und Kachexie), hewvorgerufen durch zahlreiche Larven von Oeſtrus Diana und durch einen Lungen⸗ fadenwurm, zugrunde gegangen. Dieſe Larven rühren her von der Bies⸗ oder Daſſelfliege, welche im Hochſommer ſchwärmt und ihre Eier auf die Rehe und zwar auf den Rücken, an die Naſe, um das Maul herum abſetzt. * Hleine Mitteilungen aus Baden. In den gächſten Monaten werden eine Reihe von Straßen in Freiburg zum Zwecke der Staubverhütung geteer t.— Die Zimmermeiſter des Bezirks Achern gründeten eine Innung.— Die Frau des Alziſors Schöpperl in Gündelwangen, welche an einer unheilbaren Krankheit litt, hat ſich an einem Baum neben dem Wohnhauſe erhängt. Pfalz, heſſen und Emgebung. * Hlingen, 3. Juli. Zu dem Unglücksfalh, den der Bäcker Michael Reinhardt erlitt, erfährt man noch folgendes: Reinhardt war in der Backſtube um 4 Uhr morgens mit Teig⸗ machen beſchäftigt. Der Vater Reinhardts ſah um 525 Uhr nach ſeinem Sohn, der aber nicht mehr in der Backſtube war. Vom Hofe her hörte er aber plötzlich ein herzzerreißendes Wimmern und Stöhnen Voll banger Ahnungen eilt er hinaus und findet ſeinen Sohn am ganzen Körper brennend im Kellerhals liegen. Er ſchaffte ihn ſofort ins Zimmer, wo der Unglückliche aber ſtarb, che ein Arzt zur Stelle war. Am ganzen Körper hing die Haut in Fetzen herunter. Seine Kleidung ftel wie kleine Zun⸗ derſtückchen vom Leibe. Wie das Unglück entſtand, iſt rätſelhaft. Wahrſcheinlich explodierte die Petroleumlampe, die Reinhardt in der Hand hielt, das brennende Oel ergoß ſich über den Be⸗ dauernswerten und verurſachte ihm die tödlichen Wunden. Eine grauſige Hochzeitsnacht! Sport. Die Vorarbeiten zur Regatta ſind ſeit einigen Tagen in Angriff genommen. Da ſich die Umdrehung der Strecke im vergangenen Jahr in jeder Beziehung bewährt hat, ſo wird auch dieſes Jahr und für die Folge der am Hafenkopf gelegene Feſtplatz beibehalten werden. Es iſt ein ganz anderes Bild als in vergangenen Jahren: auf der einen Seite der herr⸗ liche Rheinſtrom und das intereſſante Panorama des jenſeitigen Ufers, auf der anderen Seite die— infolge der etwas einwärts gebogenen Landzunge— in der ganzen Länge bequem überſeh⸗ bare Ruderbahn mit dem gegenüberliegenden eigenartigen Boots⸗ lager, iſt der Feſtplatz nun denkbar günſtig gelegen. Für gute Verbindung iſt bekanntlich Sorge getragen, auch war man be⸗ ſtrebt, alle Einrichtungen an Händen der vorjährigen Erfahrungen verbeſſern. Was die ſportliche Seite anlangt, ſo werden in kreiſen wirklich hochintereſſante Kämpfe bei durchweg gut Beſonders werden die bis Sonntag von England zurückgekehrten Mannſchaften, der Ludwigshafener Ruderverein und der Seuller B. von Gaza von der Ruder⸗Geſ. Wicking in Berlin, großes Intereſſe erwecken. Wenn der Wetter⸗ gott ein Einſehen hat, ſo dürfte dem diesjährigen Feſte ein ſehr guter Beſuch beſchieden ſein! Die großen Henley⸗Regatten auf der Themſe brachten am erſten Tage noch keine Entſcheidung in den Haupt⸗Konkurrenzen. Doch ergaben auch die Vorläufe recht intereſſante Reſultate. Für deutſche Ruderkreiſe verdient der Vorlauf zu den Dia⸗ mond⸗Senulls, in dem der deutſche Skuller Bernhard von aza an den Start ging, beſondere Beachtung. Der Berliner hatte in ſeinem Vorlauf den Londoner Ruderer Edy vom Auriel Rowing⸗Club zum Gegner und ſchlug dieſen ganz leicht mit drei Längen. Im nächſten Zwiſchenlauf dürfte von Gaza eben⸗ Us auf einen inferioren Gegner ſtoßen, ſodaß er aller Voraus⸗ cht nach mit in die Entſcheidung gelangen wird, die am Frei⸗ ſtattfindet. 5 5—— Publitum. Eingahlungen fehlen. Jolkswirtschalt. Die Badiſche Rück⸗ und Mitverſicherungsgeſellſchaft in Mann⸗ heim zeigt nunmehr die bereits erfolgte Abänderung der Firma in„Frankong Rück⸗ und Mitvperſicherungs⸗Akt⸗Geſellſchaft“ an. Die Verlegung des Sises der Geſellſchaft nach Frankfurt a. M. erfolgt vorausſichtlich in der zweiten Hälfte des September d. J. Gleichzeitig teilt die Geſellſchaft mit, doß der Vorſtand nunmehr aus den Herren Bernhard Lindner und Paul Dumke beſteht. n. Mannheimer Getreidebörſe. Angeregt durch die dei uns herrſchende, vorwiegend kühle Witterung, ſowie durch die vom Auslande gemeldeten feſteren Tendenzberichte und ferner durch die erhöhten Forderungen zeigte ſich auch an unſerem Markte mehr Feſtigkeit, indes läßt der Verkehr immer noch zu wünſchen übrig, da der Konſum nicht aus ſeiner Reſerve heraustritt. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind für Pfälzer Weizen um 15 Pfg., für ruſſiſchen um 25 Pfg. und für Laplata⸗ weizen um 20—40 Pfg. per 100 Kg. höher. Roggen erfuhr eine Beſſerung um 10—25 Pfg., während die übrigen Notierungen unverändert blieben. Die offtzielle Tendenz lautet: Weizen und Roggen höher, Gerſte, Hafer und Mais unverändert.— Vom Auslande werden angeboten die Tonne, per Kaſſe eif Rotterdam: Weizen Ulka 9 Pud 20⸗25 ſchwimmend M. 157, 9 Pud 30⸗35 prompt M. 162, do. Azima Juni⸗Juli nach Muſter von M. 152 bis 162, Laplata⸗Bahia⸗Blanka⸗Barletta ſem. ruſſe per Juni⸗Inli 80 Kg. zu M. 164.50, Laplata⸗Bahta⸗Blanka⸗Barletta oder Ruſſo 80 Kg. per Juni⸗Juli M. 164, Roſario or Santa Fe 80 Kg. per Juni⸗Juli M. 165, Kanſas 2 per Juni⸗Juli M. 161, Rumänier 77%%8 Kg. nach Muſter ſchwimmend M. 156; Roggen 9 Pud 10⸗15 per Juni⸗Juli M. 154.50, do. 9 Pud 15⸗20 per Juni⸗ Juli M. 155.50, do. Bulgar. Rumän. 71⸗72 Kg. p. Juni⸗Juli M. —: Gerſte ruſſ. 59⸗60 Kg. p. Juni M. 136, Donaugerſte 59⸗60 je nach Qualität von M. 140—155, Laplata⸗Hafer f. a. g. 46⸗47Kg. per Juni⸗Juli M. 133; Mais Laplata rhe terms per Juni in Säcken M. 112, weißer Laplatamais per Mai⸗Juni——, Mixed⸗ mais per Mai Juni M.——, Donaumais rhe terms Juni⸗Juli M. 106 und tale quale M. 96, Odeſſa⸗Mais per Juni⸗Juli M. 107. Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert u. Co. In der Ge⸗ neralverſammlung, die den Abſchluß und die Anträge des Auf⸗ ſichtsrates einſtimmig genehmigte, wurde ſeitens des Vorſtandes mitgeteilt, daß die gute Beſchäftigung andauere und wieder zu einem guten Ergebnis berechtige. Tellus Akt.⸗Geſ. für Bergbau und Hütteninduſtrie, Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat der Geſellſchaft ſchlägt für das erſte Ge⸗ ſchäftsjahr 1906/07 die Verteilung einer Dividende von 8 pCt. vor. C. H. Knorr, Akt.⸗Geſ., Heilbronn a. N. Die Preisſteigerung der für die Geſellſchaft in Betracht kommenden Rohmaterialien, die ſchon im vorigen Jahre infolge des neuen Zolltarifs einſetzte, bat dem Geſchäftsbericht für 1906 /07 zufolge in den letzten Mona⸗ len weitere Fortſchritte gemacht. Die Geſellſchaft habe durch eine nochmalige, am 1. Jamuar in Kraft getretene Erhöhung ihrer Paketartikelpreiſe einigermaßen einen Ausgleich geſchaffen. Die Preiſe für Hafer, das wichtigſte Rohmaterial, haben eine bis jetzt noch nie geſehene Höhe erreicht. Der auch diesmal in einem Poſten ausgewieſene Bruttogewinn hat ſich von M. 446,934 auf Mk. 554 602 erhöht, wozu M. 27 696(M. 24 744) Vortrag treten. Nach M. 143 850(M. 173 154) Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn don M. 438 447(i. V. M. 298 528), wovon M. 250 000(wie i..) für die Spegialreſerve, M. 50 000(0) zu Extra⸗Abſchreibungen, ſowie M. 68 005(M. 45 828) zu Tan⸗ tiemen und Gratifikationen verwandt und M. 250 000(200 000), als Dividende von 10 pet.(8 pCt.) verteilt werden, wonach ſich der Vortrag auf M. 50 442 erhöht. Der Geſchäftsgang im neuen Jahre wird als befriedigend bezeichnet. Münchener Export⸗Malzfabrik. Die Generalverſammlung beſchloß einſtimmig die Erhöhung des Grundkapitals um 250 000 M. auf 1 000 000 M. Die neuen Aktien werden im Verhältnis von 1 zu 3 zum Kurſe von 130 pCt. den Aktionären angeboten. Bamkier Knorr in Anklam iſt geſtern wegen Depotunter⸗ ſchlagung von 500 000 M. verhaftet worden. Die Akt.⸗Geſ. für Schreibmaſchinen⸗Induſtrie in Berlin beruft auf den 25. Juli eine Generalverſammlung, welche über Erhöhung des Kapftals um Mark 100 000 auf M. 600 000 Beſchluß faſſen ſoll. Marienburger Privatbank. Aus Elbing, 2. d. M. wird ge⸗ ſchrieben: Aus dem Konkurſe dürfte für die Gläubiger nicht viel herauskommen. Schon jetzt ſteht feſt, daß mit einer Unterbilanz von weit über 5 Millionen zu rechnen iſt. Als erſtes Opfer des Bankkrachs hat die Baufirme Friedrich Scharf⸗Vogel⸗ ſang in Marienburg Konkurs angemeldet. Die Firma, melche auch eine Dampfſchneidemühle beſitzt, hatte nach der Bilanz vom Jahre 1905/06 einen Gewinn von M. 25 000. Durch den Bankkrach war der Firma der Kredit plötzlich abgeſchnitten. Der Gläubigerausſchuß hat beſchloſſen, das Baugeſchäft für Rechnung der Konkursmaſſe einſtveilen fortzuführen. Die Gläubiger wollen den Aufſichtsrat haftpflichtig machen. Elektriſcher Betrieb der Gotthardbahn. Nach der„Schſpeig. Handelsztg.“ ſind die Verhandlungen zwiſchen dem Kanton Uri und dem Bund wegen des elektriſchen Betriebes der Gotthard⸗ bahn, der ſofort nach dem Rückkauf durchgeführt werden ſoll, dem Ende nahe. Die Generaldirektion der Bundesbahnen hat die Offerte der Maſchinenfabril Oerlikon auf verſuchsweiſen Betrieb der Strecke Zürich⸗Zug angenommen. Zuſammenſchluß der Wagenherſteller. Wie verlautet, ſind Beſtrebungen unter den Herſtellern von Dezimalwagen im Gange, die bezwecken einheitliche beſſere Preiſe herbeizuführen. Haſper Eiſen⸗ und Stahlwerk in Haſpe. In der Sitzung des Auffichtsrats wurde mitgeteilt, daß ſich bei bedeutend erhöhten Ab⸗ ſchreibungen eine Dividende von 12 pCt.(gegen 10 pCt. im Vor⸗ jahr) in Ausſicht nehmen laſſe. Das Werk iſt noch auf 4 bis 5 Monate voll beſchäftigt; die Spezifikationen gehen nach wie vor reichlich ein. Bei der Weſtinghpuſe Elektrizitäts⸗Geſellſchaft erhöht ſich der Verluſt⸗Vortrag von M. 657906 auf M. 703 062 bei einem Pfälz. Bank Pf. Sp.⸗u. Kdhb. Land. Zur Finanzkeiſe in Aegypten. Wie die„Times“ meldet, iſt gute Ausſicht vorhanden, daß die Schwierigkeiten, in die die Caſſa di Sconto e di Risparmio of Alexandria kitrzlich geraten war, in nicht zu langer Zeit behoben ſein werden; Die Bank dürfe ſehr bald wieder in der Lage ſein, ihre Kaſſen zu öffnen und ihre Zahlungen aufzunehmen. Die Verhältniſſe der Geſellſchaft haben ſich nach dem Bericht des engliſchen Blattes als beſſer erwieſen, als anfangs befürchtet worden war. ** Telegraphiſche Handelsberichte. * Frankfurt, 4. Juli. Seitens der Mitteldeutſchen Kre⸗ ditbank und des Bankhauſes L. und G. Wertheimber wurde die Zu⸗ laſſung der Aprozentigen Gießener Stadtanleihe von 2 Millionen zur Frankfurter Börſe beantragt. B. Frankfurt, 4. Julj. Die Landwirtſchaftliche ECreditbank Frankfurt a.., deren Verhältniſſe lange Jahre hindurch die Aus⸗ gabe von Obligationen nicht geſtatteten, hat die Zahlung von 2 Mill. Aproz. Obligationen, ſowie von 8 Mill. 4½proz. Obliga⸗ tionen zur Frankfurter Börſe beantragt. *.⸗Gladbach, 4. Juli. In der Spinmerei⸗Akk.⸗Geſ. vorm. Johann Friedrich Klauſer zerſtörte ein Brand im Miſchraum grö⸗ ßere Baumwollmengen. Der Schaden wird auf 30 000 M. geſchützt. Der Betrieb iſt nicht geſtört. *Kreuznach, 4. Juli. In der heutigen zweiten Gläubiger⸗ Verſammlung des inſolventen Bankhauſes Saaler u. CEv. in Kreuznach, die von faſt allen Beteiligten beſucht war, wurde die außerordentliche Liquidation beſchloſſen. Nach dem von dem Vorſitzenden Bürgermeiſter Kirrſtein⸗Kreuznach erſtatteten Be⸗ richt wird in etwa—4 Wochen eine erſte Abſchlagszahlung von 30 Prozent auf die nicht durch Pfandrecht geſicherten Forderungen erfolgen. Sobald die vorhandenen Kellereien und Gebäude ab⸗ geſtoßen ſein werden, ſei es nicht ausgeſchloſſen, daß ſpäter viel⸗ leicht noch weitere 20 Prozent verteilt werden können. Jeden⸗ falls dürfte die Geſamtauszahlung 50 Prozent nicht überſteigen. Bern, 4. Juli. Der Große Rat von Neuenburg beſchloß die Neuaufnahme einer kantonalen Anleihe von 10 Mill. Fr., wovon 6 Mill. zur Erhöhung des Kapitals der Kantonalbau und 4 Mill. zur Konſolidierung der ſchwebenden Schuld beſtimmt Mannheimer Effektenbörſe vom 4. Juli.(Offizieller Bericht) Im Verkehr ſtanden heute: Süddeutſche Drahtinduſtrieaktien zu 136.50 Prozent und Aktien der Homb..⸗B. vorm. Meſſer⸗ ſchmitt zu 65 Prozent. Ferner verzeichnen Kursveränderungen; Karlsruher Nähmaſchinen Haid u. Neu 262.50., Pfälz. Näh⸗ maſchinen 128.50 bez., Portland Zementwerke Heidelberg 150 G. und Zellſtofffabrik Waldhof 324.50., 325.50 B. Obligationen. 41½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 100.—8 4½9% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 103.—- G Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 98.25 b: 3 72 91.75 b2 3%„„„ unk. 1904 91.75.4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.—0 3½%„„ Kommunal 93.— bz5% Bürg. Braubaus, Bonn 102.— Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmſthle Genz 99.50 B 3½ Freiburg i. B. 92.— bzJ4%½%% Mannb. Dampf⸗ 3½ o% Heidelbg. v. J. 1903 92.—;ſchlevpcchiffahrts⸗Geſ. 99 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— Gf4%½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½0½% Lahr v. J. 1902 92.—bz] Geſellſchaft 101.905 30%⁰ Ludwigshafen 100.50 G4¼% Oberrh. Elektrizität's⸗ 40% 7 v. 1906 100.5 B werke, Karlsruhe 90.—8 3770%„ 92.— bz4½% Pfälz. Chamotte n. 4% Mannh. Oblig. 1901 99.40 b, Tonwerk, A⸗G. Eiſenb. 102.75 **„„ 1885 92 10.4½ Ruſſ.A⸗G. Zellſtofftf. 3%„„1888 92.10 C Waldhof det Pernau n 8%„„ 1895 99.10 Gf, Klpland 101—6 3—„1898 92.10 c45% Speyrer Brauhaus 355 5„ 1904 92.10 Gl..⸗G. in Speyer 97.50 G 35„ 1905 92.10 6/4% Speyrer Ziegelwerke 101.40 U 45„ 1906 99.40 b304%½% Südd. Drahtinduſtr. 101.— 4½% Tonw. Offſtein.G. Dr. H. Loſſen, Worms 99.75 63 4½ Sellſtoffabrik Waldhof 101.750 5 8˙% e% Pirmaſens unk. 1905 3½% Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½ 9% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 6½ 92.— bz 103.—G A kEt Banken. Brief Geld Badiſche Bank— 186.— Gewbk. Speyer 50%/ E r —— 188.— Pf. Preßß. u. Sptfabr. 137.50 186 —.— 140,50 Trausport 5 —— 187 50ſ u. Berſicherung ⸗„ 118.— 112. ⸗Gl. Röſch. Seetr..— 8 — 112.— Mannh. Dampfſchl. 65.— e n. Br. z. Storch. Speyer 100— Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kredithank Röbein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen.„ Lagerhauns Pfälz. Ludwiasbahn 222.——.— Bad. Nück⸗u. Mſtverſ. 560— „ Maxbann 189——., Aſſecurran 1430— ordbahn 132——.— Continental. Verſ.— Mannh. Verſicherung— 7 Oberr. Verſich.⸗Geſ. 475⁵.— Württ. Transp.⸗Verf. 670.— Juduſirie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 145 50 Dingler'ſche Mſchfbr. 127.— Emaillirfbr. Ktrrweil. L4 Heſlbr. Straßenbahn 8050—.— Chem. Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induftr. Bad. Anfl.⸗u. Sodafbr.—.— 452— Chem. Fab. Goldenba. 177·—— Verein chem. Fabriken 316.50 315— Berein D. Oelfabrikfen—.— 125— .——.— 25— Wſt..⸗W. Stamm—.— 215.—[Cmaillw.Matkammer—.— „„ Vorzug 105.50—.[Ettlinger Spinneref 106.— Brauereien. Hüttenh. Spinnerei 90.—— Bad. Brauerei—.— 107 50 Karlsr. Maſchinenbau 200.— Binger Aktienbierbr.—.——. Nähmfbr. Haid u. Neu 262 80 Durl. Hof vm. Hagen—.— 269 50[Koſth. Cell. u. Papterf. 249.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 139 500Mannh. Gum u. Asb. 145.— Eleſbr. Rühl, Worms 99.50 98 50[Maſchinenf. Badenia 199.— Oberrh. Elektrizität—. Ganters Br., Freſbg.—. 108. Pf. Nähm. u. Fahrravf.— Kleinlein, Na—.— 198.— omb. Meſſerſchmitt 65.Portl.⸗Zement Holbg. Ludwigsh. Brauerei 245.—Südd. Draht⸗Ind. Mannh. Aktienbr.—— 141 500Südd. Kabelwerke Pfalzbr. Geiſel, Mohr Brauerei Sinner Br. Schroedl, Hdlbg. „Schwart, Speyer „ Ritter, Schwetz. 2 3 „ —.— 210.— — Zuckerſe. W 1 Aktienkapital von M. 1 S. Walz, S General⸗Anzeiger.(Abendblatt.). Mannheim, 4. Juli. ee e 5 55—— 5 Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 4. Juli.(Fondsbörſe.) In Uebereinſtimmung mit den ausländiſchen Börſen machte ſich bei Eröffnung feſte Tendenz geltend. Am hieſigen Geldmarkte machte die Erleichterung weitere Fortſchritte. Der Privatdiskont gab wieder ½ Prozent nach. Bei zunehmender Geſchäftstätigkeit ent⸗ wickelte ſich auf dem hieſigen Markte durchweg feſte Haltung. Die Spekulation zeigte im Hinblick auf die günſtigen Nachrichten vom Ruhrgebiet erneute Geſchäftsluſt. Der Geſamtſtimmung kam außerdem die geſtrige Meldung von der Möglichkeit einer finan⸗ ziellen Annäherung Deutſchlands und Frankreichs zugute. Auf dem Montanmarkte kamen größere Umſätze zuſtande, welche auf das Eingreifen größerer Bankinſtitute zelenühre ſind. Auch erwähnt man die Erhöhung der Kohlenpreiſe, welche als Motio der feſten Haltung angeführt werden. Für Bankaktien beſtand weitere Nachfrage bei anziehenden Preiſen. Leitende Bankaktien laſſen durchweg feſte Tendenz erkennen. Amerikaniſche Bahnen waren höher bezahlt, öſterreichiſche behauptet. Lebhaftes Ge⸗ ſchäft fand in Prince Henri ſtatt; bei ſteigender Haltung wur⸗ den dieſe Aktien bis 135.25 bezahlt, teilweiſe wurden für dieſe Steigerung Gerüchte von der Einführung an der Pariſer Börſe verbreitet. Ferner wurde aber beſonders hervorgehoben, daß dieſe Bahn durch lebhaftes Geſchäft und größeren Verbrauch von Eiſen höhere Einnahmen erzielen werde. Schiffahrtsaktien feſt. Induſtriewerte waren gut disponiert, elektriſche Werte bevor⸗ zugt. Jonds ſtill und teilweiſe höher bezahlt. Der weitere Verlauf war ruhig, die Tendenz feſt. An der Nachbörſe war die Tendenz mäßig abgeſchwächt infolge von Realiſationen, welche für Rechnung Berlin vorgenommen wurden. Es notierten Hredit 204.30 f 204, Diskonto 170.70 4 40, Dresdner Bank 140 à 139.80. Lombarden 27.20 4 30, Paketfahrt 133 4 132.60, Bal⸗ 5 re and Ohio 96 à 95.90, Harpener 198.80 4 198. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 8. 4 3 4 Aedum kurz 169.50 169.45 Faris kurz 81.325 8180 81.19 81.10 Schweiz. Pläze„ 81 81.35 81.825 Wien 84.80 84.80 „ 20.435 20.437 Napoleonsd'or 16.581 16.88 „ llang 20 420 20.425 Privat⸗Diskont 4/4 Staatspapiere. A. Deutſche. 8 4 3. 4 geae Reichsanl 94 15 94.10 Tamaulipaß 98 30 98.60 84.10 84.10 Bulgaren 97.15 97.60 glerfen St.⸗Anl 94.40 94301% Griechen 1890 49.— 49.— 8 5 8410 84.155 italien, Rente 101.— 101 20 4½ Oeſt. Silberr. 98 95 93 85 . Papierr.— 8 85„ M. 92.95 96.05 Oeſterr. Goldr. 98.15 98.05 1 85 60.—.——.— s Portg. Serie 1 65 80 65.75 8 anre..⸗B...—.—3 dto. III 66.40 66.50 34ſ% do. u. Allg.⸗A. 98.— 93.25 e e 1905 9125 91.25 8„„ 3330 83.604 Ruſſen von 1880 73.55 78 35 —.— 100.55 4 ſpan. ausl. Rente———. 82.— 82.— 4 Türken v. 1908 87.80 87.70 83.70 83.75 4 Türken unif. 94.85 95.— „„ 1 90 Goldrente 93.— 93.40 4 Kronenrente 92.55 92.80 96.10 96.10 Verzinsl. Loſe. 102.20 10230[3 Oeſt. Loſe v. 1860 150.50 151.— äuß. 97.55 98.— Türkiſche Loſe 143.— 142.40 inn. 63.40 63.85 0 Aktien induſtrieller Unternehmungen Bad. Zuckerfabril 111.20 111.20 Ver. Kunſtſelde 339.— 889.50 Sitdd. Immob. 93.20 94.20 Lederw. St. Ingbert 12700 76— 139.—189.— Spſcharz.70 122 70 Mh,. Akt.⸗Brauere! 141.— 141.— Walzmüßle Judw. 100 198.— Parkakt. Zweibr. 104.— 103.—Tahrradw. Kleyer 307.50 307.50 Weltz z. S. Speyer 98.50 98.50 Maſchinenf. Hilbert 90.50 90.50 Lementw. Heldelb. 148.25 150 50 maſch. Arm. Klein 110.50 116.50 125— 125— Maſchinenf. Baden, 197.— 197.— 458.70 452.90 Dürrkoyy 370.— 372— 8 237.80 238— Maſchinſ. Gritzner 212.— 212.50 rFarbwerk 425.— 428 50 Pfälz. Nähmaſch. 27.— 128.50 Vereinchem. Fabrik 315.— 315.30 Röhrenkeſſelfabrik Werke Albert 386.— 386.— vorm. Dürr& Co. 4340 43.40 155,— 155— Schnellprf. Frktb. 182.40 182.50 Aeeumul.⸗F. Hagen 201.— 201.— Oelfabrik⸗Aktien 123.— 125.80 70 Berlin 67.— 66.50 Schubfab. Herz Frkf. 128.— 123.— 190.75 190.25 Seilinduſtrie Wolff 145.— 145 80 129.50 129.70 Lampertsmühl 94.90 94.90 119.40 120— Kammg. Kaiſersl. 180.— 180— 105 80 105.75 Zellſtoff Waldhof 323.— 324.70 170.— 171.— Bergwerks. Aktien. 215 50 21830[ Harpener 1225 40 198 90 11150 114.20 Oibernia —.——.—[Meſterr. Alkali⸗A. 218 50 216.— uxemb.—— 170.50 Oberſchl. Eiſenakt. 104.— 107.59 80. 58 162 20 167.—[ Ver. Königs⸗Laura 216.50 217.50 lſenkirchner 193.20 195.— Roßleben 9900 9900 Aktien deulicher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Lubwh.⸗Bexbacher 220.10 220.50 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 27.40 27.20 ſälz. Marbahn 188.— 188——.——.— Nordbahn 161.— 181— Lit. B. Süidd. Elſenb.⸗Geſ. 124.80 124.5,%] Gotthardbahn——ä Ham urger Packet 132— 133.—Ital. Mittelmeerb.———.— 1 117.20 117.70„Meridionalbahn 136.40 13680 ng. Staatsb 189.70 140.— Baltim. Ohio 95.4) 90.20 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. rk. Ouv.fdb. 98 60(8 6% 4eh Pr. Pfdb. unt. 14 98 90 98.90 F. K..Pfdb 98.60 98.603˙„„„99. 98.90 10 99.50 99.50 3%„„„ 14 95.80 95 8 105 100.80 100.30 ½„„„ 08 91 75 91.75 93 20 93.90 3½„„12 98.— 98.— 92.25 96.25 ½ Pr.qofdbr.⸗Bk.⸗ 98 40 98 40 Kleinb. b 04 96.— 96.— 3½ Pr. Afdhr.⸗Bk.⸗ 98 50 88.50] Oyp.⸗Pfd.⸗ Kom⸗ Obl. unkündb. 12 93 10 98 10 98 60 986% Rh. H. B. 1 09 98.25 98 25 4%„„„ 1907 98 25 98 25 98.70 98 70„„ 1912 89 50 99.50 „„ 19ʃ/ 100.— 100.— 92.— 92 2½31%„„„ 91.76 9175 92.— 9. 0 91˙75 175 5 8 92 50 92.50 99.30 Stb..B..O 93.— 93.— 000 1 8 8 10 99.8 Badiſche Bank Alles ſonſtige ſtill nud unverändert. ſchwächt, Tendenz jedoch im Ganzen feſt. Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 185.80 135.80 Oeſterr.⸗Ung. Bank 129.10 129.— 181.25 132.— Oeſt. Länderbank 108.— 109.50 153 70 154 40 Kredit⸗Anſtalt 203.70 204.30 115.— 115— Pfälziſche Bank 100.20 100.— 130 45 130.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank 188.90—.— 224 90 223 80 Preuß. Hypothenb. 111 90 111.30 141.80 142—Deutſche Reichsbk. 155.— 154.70 106 10 106 25 Rhein. Kreditbank 137.50 137.50 170.30 170.70 fthein. Hyp. B. M. 189.30 190.— 139 75 140 20 Schaaffh. Bankver. 137.75 188.20 201.— 200.80] Südd. Bant Mhm. 112.20 112.20 Frkf, Hyp.⸗Creditv. 153.50 153 60][ Wiener Bankver. 133.70 134.20 Nationalbant 121— 121 50] Bant Ottomane 137.— 137.— Frankfurt a.., 4. Juli. Kreditaktien 204 40, Staats⸗ bahn 140—, Lombarden 27.30, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93.10, Gottha rdbahn Disconto⸗Commandit 178.80, vaura —.—, Gelſenkirchen 195. 50, Darmſtädter 130.50. Handelsgeſellſchaft 155.25, Dresdener Bank 140.50, Deutſche Bant 225.70, Bochumer 217.— Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 204.30, Staatsbahn 140.—, Lombarden 27.20, Disconto⸗Commandit 170.60 Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 4. Juli.(F7Fondsbericht.) Auf die Feſtigkeit Newyorks einerſeits und auf den günſtigen Eſſener Bericht andererſeits, wonach der Kohlenmarkt unverändert feſt iſt und ſchließlich auf die Meldung des Iron Age, daß die lebhafte Nachfrage nach Sbeß ifikationen in unvorhergeſehenem Maße andauert, zeigte die Börſe bei Eröffnung feſte Tendenz. Banken gegen geſtern etwa 38 Montanaktien ½ bis z pCt. höher. Heimiſche und fremde Fonds ſtill, doch behauptet. Mit Ausnahme von Prince Henry und Warſchau Berg u. Metallb. Berl. Pandels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗V. Darmſtädter Bank Deutſche Bant Deutſchaſſat. Bank D. Effekten⸗Bank Dlsconto⸗Comm. Dresdener Bant Frankl. Hyp.⸗Bank Wiener lagen Bahnen vernachläſſigt, nur amerikaniſche auf Newyork ſehr feſt. Schiffahrts⸗Aktien höher. 5 PCt. Späterhin Montanwerte belebt. höher gefragt auf Rückkäufe. Tägliches Geld Auch Harpener Banken weiter gut gehalten. Bei Berichtsabgang Realiſierungen abge⸗ In dritter Börſen⸗ Montanaktien auf vorübergehende ſtunde Lokalmarkt ſchwach auf die Steigerung des Privat⸗ diskonts wegen größerer Angebote von Diskonten. 3proz. Reichsanleihe 0,10, 3proz. Reichsanleihe und Konſols eben⸗ falls 0,10 pCt. ſchwächer. Induſtriewerte des Kaſſamarktes feſt. Zementwerte prozentweiſe höher. Berlin, 4. Juli.(Schlußkurſe.) Nuſſennoten 214 20 214.20 Lombarden 27.20 27.40 40% Ruſſ. Anl. 1902 75.50 75,50. Fanada Pacifie 172— 172 70 31½0% Reichsanl. 94.— 94.—[ Hamburg. Packet 131.90 132.90 30% Reichsanleihe 84.10 83.90 Nordd. Lloyd 116 90 117.60 30% Bad. St.⸗Anl. 93.— 92.90 Pynamit Truſt 155.25 156 25 31½ B. St.Obl. 1900 92 80 92.— Licht⸗ u Kraftanl. 115.90 115.90 3½% Bayern 93.— 93.20 Bochumer 216.70 217 20 3% e% Heſſen—.—.—KLonſolidation 5 30% Heſſen 82.— 82 20 Dortmunder 70 20 70.70 30% Sachſen 88.90 88.80 Gelſenkirchner 195— 194 4% Pfbr. Rh. W. B. 98 20 98.— Harpener 198.— 197 50 50% 101.25 101.20 Hibernia 5——— 4% Italten„ dein eigwerree 4½ Favaner(neu) 92. 20 92.40 Laurahütte 217.20 217.90 1860er Loſe 151.— 15150 Phönix 190 80 192.40 4% Bagdad⸗Anl. 86.10 86 10 Pibeck⸗Montan 188.70 189.20 Kreditaktien 203.70 204— Wurm Revier 136 50 139 20 Berk.⸗Märk. Bank 155.— 155.— Anjflin Treptow 363.— 362 50 Berl. Handels⸗Geſ. 153.70 153 60 Braunk.⸗Brik. 159.70 164.— Darmſtädter Bank 130.— 130— PD. Steinzeugwerke 241.50 241 50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 144 20 141.80] Düſſeldorfer Wag. 273.— 275.— Deutſche Bank 603 225.40 225,30 Elberf. Farben(alt) 568 50 562.— 1———.—eſtereg. Alkallw. 213.70 218.70 Disc-Kommandt 171.— 170,20 Wollkämmerei⸗Akt. 141.90 142 20 Dresdner Bank 139.60 189.50 Chemiſche Cbarlot. 192.50 198— Rhein. Kreditbank 137.20 137.20 Tonwaren Wiesloch 132.50 132.50 Schaaffh. Bankv. 137.70 187.70 Ea Waldhof 323 20 325— Lübeck⸗Büchener———.— Eelluloſe Koſtheim 238 50 240.— Staatsbahn 139.50 139.80] Rüttgerswerken 139.50 140.— Privat⸗Discont 4½ 9% W. Berlin, 4. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 203.70 203.90 Staatsbahn 139 50 139.80 Diskonto Komm. 170.90 170.40 Lombarden 27.20 27.40 Pariſer Börſe. Paris, 4 Juli. Anfangskurſe. 6 e% Rente 94.83 9480 Türk. Looſe 163.50 163— Npdiee—.——.—[Banque Ottomane 707.— 707.— ter 94.80 94.30 Rio Tinto 2114 2178 Tütr rken unif. 95 50 95 40 Londoner Effektenbörſe. London, 4. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 9% Reichsanleihe 83½/ 83½ Southern Paciſie 81¼ 825/ 5 oe Chineſen 101¼ 101¼ Chicago Milwaukee 138— 135ʃ%½ 4½9% Chineſen 98— 98— Denver Pr. 74— 77½ 35ſ e% Conſols 84½ 842/ Atchiſon Pr. 96/. 97— 2 c, Italiener 101— 101½]Louisv. u Naſhv. 118— 118ʃ½% 14 705 Griechen 48½ 48%½ Union Paeiſte 1427% 144½ 3 oſo Portugieſen 67— 67[Unit. St. Steel eom. 37/ 387¾ Spanier 92⅛ 927/„ D Türken 95— 95—Etiebahn 24/ 25ʃ½ 4% Argentinier 88/ 83¼ Tend.: feſt. os Mexikaner 33½ 32¾] Debeers 23/ 23% 4 0% Japaner 85½½ 85½ Chartered„ Tend.: beh. Goldfields Ottomanbank 17¼ 17¼ Randmines 5„ Rio Tinto 835% 86— Eaſtrand 3% 35 Braſtlianer 80%, 81— Tend.: beh. * 4 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 4. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Pieiſe in Mart pro 100 kg. ſrei Berlin netto Kaſſe. 8. 4. 3. 4. 05 eren 207 50 206.—] Mais per Juli 144.— 143.75 1 05 202.25 801—„Sept.———— 8 202.75 201.25 Dez⸗ Roggen 5it Jul 205— 203 25 Rüböl per Juli 72 72 * 181.75 181.—„ Oktbr. 69 30 69.— 85 179.50 179.25 68 80 68 80 Hafer 15 192 50 191. Spiritus 70er loeoo-——.— Sept. 5 168 50 162.50 Weizeumehl 28.25 28.25 5 Roggenmehl 27.60 27.60 15 L 8, 5, eine unſerer Zeitung übertragen und ſind bei demſelben die Zeitungen im Monatsabonnement zu haben. glieder, daß die gemeinſchaftliche Abfahrt zum 22. V bandſchieſſen in Frankenthal am Juounkag, den 7. Juli cr., vormittags 10 Ahr 175 ricer ein. 8 on ender zogen ſich aber ſpäter vom Markte Getreide erholte ſich aber nur wenig. Rüböl willig und un⸗ verändert. Wetter: ſchön. Bud apeſt, 4. Juli.(Telegramm.) Getreidemarkt. 8. 4. ver 50 kg. ver 50 ke 1 Weizen per Okt. 10 55 10 56 feſt 1087 10 89 feſt Roggen per Okt. 844 8845 feſt 857 8 55 feſt 5 Hafer per Okt. 756 757 feſt 765 7 66 ſeſt* Mals per Jull 578 5 79 ſeſt 574 5 75 feſt 75„ Auguſt 587 5 89 589 5 90 „ Mlat 597 5 98 600 6 0¹ Kohlraps p. Aug. 16 75 168 ruhtg 16 85 16 95 ſtetig* Pei Schön, 9 Liverpool, 4. Juli.(An angskutrſe.) 5 4. Weizen per Juli 7 237% ſtramm.03 ½ ruhig S 7..05 ½ 2„Sept. Mals per Juli iit. ſtetig nom. ruhi 7 Seßf.11½¼.11½ ** Marx& Ooldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637, 4. Juli 1907. Proviſionsfrei! 5 Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten käufer Käufer unter Vorbehalt: 0 0% .⸗G. für Mülenbetrieb. Neuſtadt a. d. H. 12⁵—ç Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigsbafen 810— Badiſche Ziegelwerke, A..⸗G., Brühl 48 Benz& Co., Rhein. Gasmotoren, Mannheim 220 Hranereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen—Azr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 95⁵— Bſütrgerbräu, Ludwigsbafen 75 280 Chemiſche Fabrik Heubruch 8 58 3fr Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A 252 Lit. B 70 zfr Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Virmaſens 154— Filterfabrik En inger. Worms 252— Flink, Eſſen⸗ und Broncegießerei, 90 8 Frankenthaler Keſſelſchmiede— 94ifr Fuchs Waaggonfabrik, Heidelberg 156— Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg 116 112 Lindes Eismaſchinen— 174 Linoleumfabrik, Marfmiliansau— 12⁰ Lothringer Bangeſellſchaft. Metz 98— Lur'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwiashafen 11¹2 885 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 30 Mosbacher Akttenbrauerei vorm. Hübner 8 Neckarſulmer Fahrrad 170 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 122 Rheinau Terrain⸗Geſellſchaſt 1155ff— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim 143 dergl. vollbezahlte funge 141 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 265 M. 250 Rheiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim 116 Rheinmühlenwerke, Mannheim— 150 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 114 Rombacher Portland⸗Cementwerke 124— Stahlwerk Mannheim 116 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mar nheim 10⁴ 00 Süddeutſche Rabel, Mannheim, Genußſcheine—[.1 Unfonwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerel⸗Einrichtungen— 134 Unionbrauerei Karlsruhe— M. 320 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim— 8 Waggonfabrik Naſtatt 108 Waldhof Bahngeſellſchaft— 2 ſr Immobiltengeſellſchaft 70 Weftendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 92 zfr— Zuckerfabrik Frankenthal 365 Verantwortlich: 93 Für Politik: i..: Georg Chriſtmann, Für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder, für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Wir haben Herrn Friedrich Metzger, Eigarrengeſchäſt Zweig⸗Expedition Verlag des General-Anzeigers der Stadt Maunheim.(Maunh. Journal.) Die Urſache der Darmkrankheiten bei Flaſchenkinder bilden ſehr oft die durch unzweckmäßige Milchernährung verurſachte Darmgärungen, welche am leichteſten durch die Ernährung m „Kufeke“⸗Kindermehl und Kuhmilch verhütet werden.„Kufeke“⸗Mehl macht die Kuhmilch ſeinflockiger gerinnbar, dadurch leichter verdau⸗ lich, erhöht auch deren Nährwert. 6170 Schi lühen e ⸗Geſellſchaft Minpein Eingetr. BVerein.— Wir benachrichtigen hierdurch unſere verehrlichen Mi 72677 ab Ludwigshafen ſtattfindet und laden wir 8 — urück. d un⸗ e elder, Apfel, S Selte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannhelcn, den 4. Juli. 0 1 Ahfef S 29. J. Lätſch f. ngtermſtr. D ol. Foller. Auszug aus dem Standesamla⸗Regiſter für die 5C 5 27. Richard Otto, S. v. Friedr 0 be FCFTCCCTCCCCCVCVVVVV Stadt Ludwigshafen. 28. Richard Körner,.⸗A., 28 J. 29. Seb. Phil. Leipold, Eiſenb.⸗Aſſiſt. und Eliſe Anna Martins⸗ Juli. Verkündete. 28. Wilhelm, S. v. Jakob Bappert, Tagner, 11 C. Juni. Verehelichte: 2. Karl Luitpold Bockmeyer, Maurer u. Emma Kneh. Vald Becel 24 FJ. 255 e 1 2. Jakob Külbs, Hauſierer u. Friederike Momsky. enten Be hrel. Händler, 54 J. 55%% L Maurer 8„Karl Weber,.⸗A., 47 J. 29. Karl Magin, Maſchinenſchloſſer und Barb. Liller. 2. Karl Fromm, Keſſelſchmied und Marie Weipert. 8 hbi 29. Anna Magdalena gen. Lenchen Müller, geb. Köhler, Witwe 29. Jak, Weilacher,.⸗A. und Franziska Dörrmann. Geburten. 22 12 ir SE 29. Fried + 1 Se Unnd GKarß Gperh 30. Alr T. v. Karl Philipp Gäckle Spengler bon Heinrich Müller, Prokuriſt, 5J. Frtebr. Tippenxeiter, Schneider und Kath. Eberle. 27. Joſef Friedrich Muria S. 5 Hch. Schwärz, Lehter 29. Johann Adam Herrmann, Privatmann, 74 J. 80. Eg. Ricolaus,.⸗A. und Kath. Renter. 9 5758 Ver ledric 15 aß„ Juli. 29. Hrch. Schwind, Bahnwerkſtättenarb. und Roſa Löffel, 29. Berta, T. p. Friedrich Graßer,.⸗A. 1 inrich 8 Joſef Lemaire. S 3 9 29. Joy. Paul Emanuel gen. Theodor Schott, Buchb. u. Marie Grii⸗ 29. Erng Hedwig, T. v. Ludwig Hauptmann, Laborant. 1. 7 Geleſſer Sc er er 3 M. Wekabne 9 he Schott, 26 ef v. Joſef Mankowsky, Tagner. er 9. Pe Buhr 15 har Sinige Gotilieh 85 555 borg Embach F. A 2. Karl Ludwig, S. v. darl Wettengel, Schloſſer, 3 M. 29 Milte Kutſcher e Simgen. 1—— Sofie M h. Harl Rei N1 8. ir M. Emm Müller, Kaufmann und FFrieda Herrmann. e, T. v. Philipd Schreiner, Schloſſer. 4 Stiv Ndol,. W. e en eee 50 Juni. Gebu ren: 85 ia Amanda, T. b. Friedrich Chriſt. Sigism. Jöckel, Kfm.„„ 55 12 I821. Kath. Eltſab., T. v. Ludw. Martin,.⸗A. 2 S. v. Franz Wolfer, Kaufmann Juni. Verkündete: 20. Ella, T. v. Ludwig Staindl, Schloſſer 58 r 0 5; 8 l 27. Erna Helene, T. v. Anton Truſchel,.⸗A. 26. Alois Staudinger,.⸗A. u. Emma Frei. 25. Kath Erna, T. v. Ludw. van Looſen, Lahorant, 27. Thereſe Luiſe, T. v. Ludwig Rocas, Weinwirt. 26. Friebr. Herm. Krämer, Briefträger U. Emilie Sophie Krämer. 20, Luiſe, T. b. Karvl an Birlinger, Tagner. 29. Ludwig, S. v. Valentin Friedmann,.⸗A. 20. Friedr. Götz.⸗A. und Magdalene Freudenberger. 27. Luiſe, T. b. Adam Jungen, Eiſendreher. Juli. 2 5 Joh. Zechentmayer, Polſterer u. Möbelhdl. u. Ehri t. Magim. 15 7. Eliſab. Juliane, T. v. ärie Eiſenacht. 26 — Friedr. Kolb,.⸗A. 1. Eliſabeth Katharina, T. v. Ludwig Haufler, Sattler. 27. Abraham Diſſinger,.⸗A. und Anna d 26. Erna Libera, T. v. Karl Riva, Glaſer. 1. Ludwig Julius, S. v. Julius Friedrich, Schriftſetzer. 27. Karl Alfons Schweigert, Bahn⸗Aſſiſt. u. Anng Barbara Lippert. 28. Aug. Jakob, S. v. Frg. JFoſef Waldmann, Hafenarb⸗ 2. Eliſabeth Katharina, T. v. Karl Klein, Fabrik⸗Vorarb⸗ 27 Joh. Hrch. Macher, Bäckermeiſter und Klara Johannette Fiß. 22. Johannes, S. v. Joh. Zog, Schreiner. 2. Wilhelm, S. v. Karl Angſtmann,.⸗A. 27. Ernſt Kuhrmeier, Maſch.⸗Techn. Aund Margarete Wehner. 21. Anna Eliſe, T. v. Frz. Albert Neubeck, Buchhalter, 2. Joſef Jakob, S. v. Jakob Häge, Bahnaſſiſtent.—5— Koch, Fubruntern. und Karoline Leger. 21. Ella Hertha, T. v. Georg Vollmer, Kaufman 2. Anna, T. v. Adam Ludwig Ziegle, Metzger. 7. g. Eduard Erdmann, Buchbinder und Juliatie Becker. 24. Wilhelm, S. v. Albert Joſef Winkes, Maſehinenmeiſter. ben 27. Andreas Max Gerner,.⸗A. und Kath. Reinhardt. 24. Hildegard Johanna, T. v. Joh. Britzius, ſchneider Geſtorbene. 27. Nikolaus Kraus, Maler und Eliſe Sauerhöfer. 26. Hilde, T. b. Aug. Wilhelm Knobf, Bahnbeamter. 29. Maximilian, S. v. Wilh. Hartmann, Tagner, 10 N. 28. Mathäus Mey er, Former und Anna Marg. Ringemann. 27. Johann Jakob, S. v. Jalob Steiner, ger. 29. Erna, T. v. Karl Reinhold Schreiweis,.⸗A., 11 M. 28. Robert Beſenbruch, Kaufm. und Helene Stengel. 25. Barbarre T. b. Frang Taver Zankl,.⸗A. 30. Eduard Hafner, Privatmann, 75 J. 29. Heinrich Werner, Uhrmacher und Luiſe Feidepgruber. 28. Elſa Helene, T. b. Karl Frdr. Ball, Tüncher. 30. Erna Margareta, T. v. Peter Keßler,.⸗A., 11 M. 27. Joh. Kanh, Bäcker und Kath. Marie bon der Linden. 24. Olga Berta, T. v. Michl. Dubielezyk,.⸗A. 22. Karoline, T. b. Karl Ludw. Hch. Steinheimer, Maurer 4 J. 20. Adam Hauß, Poſtaushilfsbedienſteter und Elſſe Amsvurette. N Aallstofffabrit Manen-aa f Bei der heute ſtattgehabten notariellen Auslocsung von Teil-Sehuldscheinen unſerer Geſellſchaft ſind folgende zur Rückzahlung auf 2. Januar 1908 gezogen worden: 72667 Nr. 31 75 218 306 316 590 618 622 664 809 847 1000 1058 1331 1568 1677 1684 18734 1909 1938 1957 1971 1979 2270 2289 2397 2458 2467 2499 2769 2795 2873 2943 2995 3087 3280 3298 3357 3370 3466 3495 3642f 390 416 877 886 1776 1803 2051 2089 2710 2726 3175 3180 3587 3540 585 975⁵5 1852 2171 2736 3229 3604 341 852 1746 2003 2620 8165 3519 7 4220 4593 4962 5702 6279 6861 7392 3824 4565 4850 5513 6201 6738 7280 3689 3694 3699 3700 3746 4375 4882 4405 4496 4558 4559 4634 4697 4699 4767 4837 4839 5039 5051 5095 5108 5290 5420 5772 5796 5892 5939 5962 6140 6857 6359 6380 6444 6566 6598 6903 6909 7009 7070 7110 7275 7402 7472 7484. 5 Dieſe Teilſchuldſcheine werden, nach den Anleihebeding⸗ ungen, mit einem Zuſchlag von 2% auf den Nominalbetrag 288 von Mk. 1000.—, alſo pro Stück mit Mk. 1020.— vom 2. Januar 1908 ab außer bei der Kaſſe unſerer Geſellſchaft bei den Firmen: 8 Berliner Haudelsgeſellſchaft, Berlin Süddeutſche Discontogeſellſchaft,.⸗G., Manunheim E. Ladenburg, Frankfurt a. M. gegen Einlieferung der Stücke und der dazu gehörigen Zins⸗ ſcheine zurückbezahlt. Von genanntem Tage an treten ſie außer Verzinſung. Mannheim⸗Waldhof, den 2. Juli 1907. Die Direktion. Von den früher gezogenen Teilſchuldverſchreibungen ſind zolgende bis jetzt nicht zur Einlöſung gelangt: 0 Verlooſung 1905: Nr. 4888. Verlboſung 1906: Nr. 76 906 9858 2156 2252 3782 3986 3988 4184 4698 5408 6030 6737 7054. 4004 4131 4567 4569 4879 4907 5616 5658 6219 6242 6809 6820 7338 7883 Katalog franko. erlelchtern sleh das Einrichten ihrer Wohnräume und schaffen sloh ein gedlegenes und gemüt⸗ llehes Heim durch den Besuch unserer Mäöbelfabrik — 3, 4. Langjährige Garantie. raubente ſaertle Ausstellung kompletter Wohnräume. Besjohtigung ohne Kaufzwang. W. Landes Söhne Reele Bedienung. 72485 Dem verehrten Publikum bringe ich miin großes Jater in Cancosdta-und Trlumph-Fabrräbem ee in empfehlende Erinnerung. 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Auf Grund des§ 120e der Gewerbe⸗ ordnung hat der Bundesrat folgende Vorſchriften, betreffend die Einrichtung und den Betrieb der zur Anfertigung von Eigarren beſtimmten Anlagen, erlaſſen: 1 Die nachſtehenden Vorſchriften finden Anwendung auf alle Fabriken und ſonſtigen gewerblichen Anlagen, in welchen zur Herſtellung von Cigarren erforderliche Verrichtungen vorgenommen oder Cigarren ſortiert werden, ſofern in den Anlagen nicht ausſchließlich zur Familie des Arbeitgebers gehörige Perſonen beſchäftigt werden. 2. Die Arbeits⸗, Lager⸗ oder Trockenräume dürfen nicht als Wohn⸗, Schlaf⸗, Koch⸗ oder Vorratsräume benutzt werden. Die Zugänge von den Arbeits⸗, Lager⸗ oder Trockenräumen zu benachbarten Wohn⸗, Schlaf⸗, Koch⸗ oder Vorratsräumen, ſowie die Zugänge von den Arbeitsräumen zu benachbarten Lager⸗ oder Trockenräumen müſſen mit ſelbſtſchließenden dichten Türen verſehen ſein, welche während der Arbeitszeit geſchloſſen ſein müſſen. Räume, in welchen das Abrippen von Tabak, das Wickeln, Rollen oder Sortieren von Cigarren vorgenommen wird, müſſen den folgenden Anforderungen entſprechen: 1. Sie düffen mit ihrem Fußboden höchſtens einen halben Meter unter dem ihn umgebenden Erdboden liegen und müſſen, wenn ſie unmittelbar unter dem Dache liegen, verputzt oder verſchalt ſein; 2. ſie müſſen mindeſtens drei Meter hoch ſein; 3. ſie müſſen mit feſten und dichten Fußböden ver⸗ ſehen ſein; 4. ſie müſſen mit unmittelbar ins Freie führenden Fenſtern verſehen ſein, welche nach Zahl und Größe genügen, um für alle Arbeitsſtellen Luft und Licht in ausreichendem Maße zu gewähren. Die Fenſter müſſen ſo eingerichtet ſein, daß ſie wenigſtens für die Hälfte ihres Flächenraums geöffnet werden lönnen; 5. in den Räumen müſſen auf jede beſchäftigte Perſon mindeſtens zehn Kubikmeter Luftraum enkfallen. § 4. Im übrigen gelten für die im§ 3 bezeichneten Räume ſolgende Vorſchriften: 1. In den Räumen darf Tabak nicht anders als in angefeuchtetem Zuſtande gemiſcht und nicht getrocknet werben. Tabak oder Halbfabrikate dürfen nur in der durch⸗ ſchnittlich für eine Tagesarbeit erforderlichen Menge gelagert werden. Auch dürfen daſelbſt nicht mehr Eigarren vorhanden ſein, als durchichnittlich an einem Tage angefertigt werden. In Anlagen, in welchen nicht mehr als fünf Arbeiter beſchäftigt werden, iſt es geſtattet, in den Räumen Tabak und Halbfabrikate in der durchſchnittlich für eine Wochenarbeit erforderlichen Menge und ſoviel Cigarren, als durchſchnittlich in einer Woche angefertigt werden, aufzubewahren, ſofern in dicht geſchloſſenen Behältniſſen erfolgt. 2. Die Räume müſſen täglich mindeſtens dreimal eine halbe Stunde lang, und zwar jedenfalls morgens vor Beginn der Arben, während der Mittagspauſe und nach Beendigung der Arbeitszeit, durch vollſtändiges Oeffnen der Fenſter und der nicht in Wohn⸗, Schlaf⸗, Koch⸗ oder Vorratsräume führenden Türen gelüftet werden. Während dieſer Zeit darf den Arbeitern der Aufenthalt in den Räumen nicht geſtattet werden. 8. Die Räume und deren Einrichtungen, insbeſondere auch Wände, Decken, Geſimſe, Regale ſind mindeſtens zweimal im Jahre gründ ich zu reinigen. Von den Fußböden und Arbeitskiſchen iſt täglich mindeſtens einmal durch Abwaſchen oder feuchtes Ab⸗ reiben der Staub zu entfernen. 4. In den Räumen ſind mit Waſſer gefüllte und läglich zu treinigende Spucknäpfe, und zwar mindeſtens einer für je fünf Perſonen, aufzuſtellen. 5. In den Räumen oder in deren unmittelbarer Nähe ſind für die Zahl der darin beſchäftigten Arbeiter aus⸗ reichende Waſcheinrichtungen mit Handrüchern und Seife anzubringen. 8 5. Kleidungsſtücke, welche während der Arbeitszeit abgelegt werden, ſind außerhalb der Arbetits⸗, Lager⸗ oder Trocken⸗ räume aufzubewahren. Innerhalb dieſer Räume iſt die Auf⸗ bewahrung nur daänn geſtattel, wenn ſie in ausſchließlich dazu beſtimmten verſchließbaren Schränken erfolgr. Die letz⸗ teren müſſen während der Arbeitzeit geſchloſſen ſein. § 6. In Anlagen, in welchen zehn oder mehr Arbeiter be⸗ ſchäftigt werden, müſſen für Arbeiter und Arbeiterinnen ge⸗ trennte Aborte mit beſonderen Eingängen und, ſofern vor Beginn und nach Beendigung der Arbeit ein Wechſeln der Kleider ſtattfindet, getrennte Aus⸗ und Ankleideräume vor⸗ handen ſein. 8 7. Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter dürfen nur dann beſchäftigt werden, wenn ſie im unmittelbaren Arbeitsverhält⸗ niſſe zum Betriebsunternehmer ſtehen. Das Annehmen und Ablohnen dieſer Perſonen durch andere Arbeiter oder für deren Rechnung iſt nicht geſtattet. Dieſe Vorſchrift findet auf Arbeiter, die zu einander in dem Verhältniſſe von Ehe⸗ 190 oder Geſchwiſtern ſtehen oder miteinander in gerader inie verwandt oder verſchwägert ſind, keine Anwendung. 8 8. Die höheren Verwaltungsbehörden ſind befugt, auf An⸗ trag Ausnahmen von den Vorſchriften des§ 3 Ziffer 2, Ziffer 4 Satz 2 Ziffer 5 und des§ 4 Ziffer 2 zuzulaſſen, wenn die Arbeitsräume mit einer wirkſamen Einrichtung zur erbeiführung eines ausreichenden Luftwechſels verſehen ſind. m Falle der Bewilligung von Ausnahmen von der Vor⸗ ſchrift des§ 3 Ziffer 5 müſſen jedoch für jede beſchäftigte Perſon mindeſtens ſieben Kubikmeter Luftraum verbleiben. Die höheren Verwaltungsbehörden können ferner auf Antrag Ausnahmen von der Vorſchrift des 8 3 Ziffer 2 für ſolche Räume zulaſſen, in denen auf die darin beſchäftigten ein größerer als der in§ 3 Ziffer 5 bezeichnete uftraum entfällt. Auch können für die Arbeitsräume in Shedbauten ſowie für ſolche Räume, welche mit einer beſon⸗ ders großen Fenſterfläche ausgeſtattet ſind, Ausnahmen von Die höheren Verwaltungsbebörden ſind beſugt, für Anlagen, in denen nicht mehr als fünf Arbeiter beſchäftigt werden, in Abweichung von den Vorſchriften des§ 2 und des§ 4 Ziffer 1. Abſ. 1 auf Antrag zu geſtatten, daß das Trocknen des Tabaks in der Küche oder im Arbeitsraume vorgenommen wird, ſofern durch geeignete Einrichtungen aus⸗ reichende Fürſorge gegen hiervon drohende Geſundheits⸗ ſchädiz ungen getroffen iſt. Unberührt bleibt die Befugnis der zuſtändigen Behörden im Wege der Verfügung für einzelne Anlagen(§ 120d der Gewerbeordnung) oder durch allgemeine Anordnung für alle Anlagen ihres Bezirkes(§S 120e Abſ. 2 a. a..) 1. Die Anbringung beſonderer Einrichtungen zur Herbei⸗ führung eines ausreichenden Luftwechſels in den Ar⸗ beitsräumen vorzuſchreiben; 2. die für die Inſtandhaltung und Reinhaltung der 5 und Wände erforderlichen Beſtimmungen zu reffen; 3. Anordnungen über die Einrichtung der Arbeitstiſche und ⸗ſitze zu erlaſſen; 4. Maßnahmen zur Vermeidung von Staubbeläſtigung bei der Verwendung von Maſchinen anzuordnen. § 10. Der Arbeitgeber hat für die Arbeiter verbindliche Be⸗ ſtimmungen über folgende Gegenſtände zu erlaſſen: 1. Die Arbeiter dürfen nicht auf den Fußboden cus⸗ ſpucken. 2. Die Arbeiter dürfen Zigarren nicht mit dem Munde bearbeiten und die Zigarrenmeſſer nicht mit Speichel befeuchten. In den zu erlaſſenden Vorſchriften iſt vorzuſehen, daß Arbeiter, welche trotz wiederholter Warnung den vorſtehend bezeichneten Beſtimmungen zuwiderhandeln, vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeit und ohne Aufkündigung entlaſſen werden können. Iſt für den Betrieb eine Arbeitsordnung erlaſſen(§8 134a der Gewerbeordnung), ſo ſind die vorſtehend bezeichneten Beſtimmungen in die Arbeitsordnung aufzunehmen. § 11. In den Arbeitsräumen, in denen das Abrippen von Tabak, das Wickeln, Rollen oder Sortieren von Eigarren vorgenommen wird, muß an der Eingangstür ein von der Ortspolizeibehörde unterzeichneter Aushang befeſtigt ſein, aus welchem erſichtlich ſind: 1. die Länge, Breite und Höhe des Arbeitsraums; 2, der Inhalt des Luftraums in Kubitmeter; 3. die Zahl der Perſonen, welche demnach in dem Ar⸗ beitsraume beſchäftigt werden dürfenz 4. die von der höheren Verwaltungsbehörde gemäߧ 8 für den Arbeitsraum etwa zugelaſſenen Ausnahnien. In jedem Arbeitsraume muß ferner eine Abſchrift oder ein Abdruck dieſer Vorſchriften ſowie der gemäߧ 10 vom Arbeitseber erlaſſenen Beſtimmungen an einer in die Augen fallenden Stelle aushängen. 125 Die vorſtehenden Beſtimmungen treten am 1. Mai 1907 in Kraft und an die Stelle der durch die Bekanntmachungen des Reichskanzlers vom 8. Juli 1893(Reichsgeſetzblatt 1, S. 218) und vom 9. April 1905(Reichsgeſetzblatt S. 235) verkündeten Vorſchriffen über die Einrichtung und den Be⸗ trieb der zur Anfertigung von Zigarren beſtimmten Anlagen. Jedoch bewendet es für die beim Erlaſſe dieſer Beſtimmungen bereits im Betriebe ſtehenden Anlagen hinſichtlich det Größe des jedem Arbeiter zu gewährenden Luftraums bis zum 1. Januar 1913 bei den Vorſchriften des§8 5 der Bekannt⸗ machung vom 8. Juli 1893. Berlin, den 17. Februar 1907. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Graf von Poſadowsky. Auf vorſtehende Bekanntmachung weiſen wir die be⸗ teiligten Gewerbetreibenden mit der Veranlaſſung hin, alsbald die nach§ 10 vorgeſchriebenen Beſtimmungen zu erlaſſen und dieſe in die Arbeitsordnung aufzunehmen, ſowie die in § 11 angeordneten Aushänge in den Arbeitsräumen anzu⸗ bringen. Die Aushänge, ſoweit ſie ſich auf die Beſchaffenheit der Arbeitsräume beziehen, ſind zunächſt der zuſtändigen Polizeiwache oder in den Landorten dem Bürgermeiſteramt vorzulegen. 10529 Mannheim, den 20. Juni 1907. Großh. Bezirksamt Abt. IV. Eppelsheimer. Jagd⸗Verpachtung findet ſtatt durch das Gräflich von Berckheim ſche Rentamt Weinheim: 72665 Montag, den 15. Juli 1907: u) vormittags ½1 uhr in der Wirtſchaft Eiſenhauer⸗ Mörlenbach, umfanend ca 330 Oeſſ. Morgen des zuſaſmmen⸗ hängenden Gräfl. Beſitzes Gem. Mörlenbach(u. Overliebers⸗ bach); Pachtzeit begiunt ſofort und endigt 1. Februar 1917. Vorzeiger der Jagdflache iſt Aufſeher Eiſen⸗ hauer⸗Mörlenbach; ) nachmittags 2 Uhr in der Krone in Affolterbach: 1. Von Gemarkung Affolterbach, Olfen u. Wahlen uſam⸗ menhängend eca. 349 Hen. Morgen; 2. von Gem. Dürrellen⸗ bach ca. 370 Heſſ. Morgen. Pachtzeit 9 Jahre ab 1. Februar 1808. Die letzigenanüten Jagden werden vorgezeigt von Forſtwart Uhrig-Gammelsbäch oder von Peter Schmitt⸗ Affolterbach. NB. Meiſt Waldjagd. In Dürrellenbach u..: Birkwild, in Mörlenbach: Faſanen ꝛe. J. Oloss Machf. un: Stetter,F2,6 Srösstes Lager am Platze in fertigen Flaggen u. Dekorationsstoffen 70674 Verlobungs⸗Hnzeigen llekert icknell und billig Ur. B. Sauasſſde Bucfidruckerei S. m. b. 5. Bekanntmachung. Nr. 12747 M. Die Aushebung der Militär⸗ pflichtigen betr. I. Zur öſfentlichen Kenntnis: Die diesjährige Aushebung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Manuheim ſindet vom 1. bis 13. Juli Is., jeweils vormittags 8 Uhr beginnend, im Saale der Reſtauration„Zur Kaiſerhütte“, Seckenheimerſtr. 11a dahier, ſtatt. 10512 Es haben zu erſcheinen, die beim diesjährigen Muſterungsgeſchäfte: a. für untauglich Erklärten, b. zum Landſturm Vorgeſchlagenen, C. zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen, d. für tauglich Befundenen, e. die von den Truppenteilen abgewieſenen Einjährig⸗ Freiwilligen, ferner f. diejſenigen Militärpflichtigen, welche ſich zur dies⸗ jährigen Vormuſterung nicht geſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Vorladung be⸗ kannt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage ſtatt, an welchem die betreffenden Militärpflichtigen zur Aushebung zu erſcheinen haben. Es haben daher an dieſem Tage die Eltern des Nekla⸗ mierten ſpäteſtens vormittags ½10 Uhr im Aushebungs⸗ lokal zu erſcheinen. 8 In denjenigen Fällen, in welchen zufolge der Aus⸗ hebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdienſt gelangen, bezw. im Militärdienſt ſtehen würden, kann die Zurückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin beantragt werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 7½ Uhr vormittags in reinem und nüchternem Zuſtande im Aus⸗ hebungslokale zu erſcheinen und ihre Militärpapiere (Loſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäߧ 26 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 8 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Ein⸗ zuſtellende“ behandelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als un⸗ ſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppentetl eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein ärztliches Zeugnis einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramt⸗ lich beglaubigen zu laſſen. II. An die Bürgermeiſterämter des Amtsbezirks: Vorſtehende Bekanntmachung iſt durch die Bürger⸗ meiſterämter wiederholt in ortsüblicher Weiſe öſſentlich be⸗ kannt zu machen und über den Vollzug innerhalb 8 Tagen Anzeige anher zu erſtatten. Zu den Aushebungsterminen haben die Herren Bür⸗ germeiſter aus dem Londbezirke nur dann zu erſcheinen, wenn RNeklamationen ihrer Ortsangehörigen zu verbe⸗ ſcheiden ſind. Mannheim, den 23. Mai 1907. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ bezicks Mannheim: Dr. Bechtold. Vorſtehendes bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 8. Juni 1907. Bürgermeiſteramt: Markin. Velanntmachung. Maßregeln gegen die Tollwut betr. Nr. 88378 J. Unter Hinweis auf unſere Bekanntmachungen vom 3. Mai 1907 Nr. 54298 1 und 10. Mai 1907 bringen wir die für den Stadtbezirk Maunheim nebſt den Vororten Käferthal, Neckarau, Waldhof ſowie für den Ortsteil Nheinau zur Durchführung der Hundeſperre erlaſſenen Vorſchriften neuerdings zur öffentlichen Kenntnis. 1. Sämtliche in der Stadt Mannheim, den Vororten, Käferthal, Neckarau, Waldhof, ſowie in der Gemeinde Secken⸗ beim, Ortsteil Rheinau, vorhandenen Hunde ſind feſtzu⸗ legen(anzuketten oder einzuſperren), Der Feſtlegung wird gleich geachtet das Führen der mit einem ſicheren Maulkorb verſehenen Hunde an einer genügend feſten Leine. 2. Ohne Erlaubnis des Bezirksamtes Mannheim darf kein Hund aus den gefährdeten unter Sperre ſtehenden Ge⸗ meinden ausgeführt werden. Erlaubnis wird nur ausnahmsweiſe und nach Vorlage eines tierärztlichen Zeugniſſes für den auszuführenden Hund erteilt werden. 3. Die Benützung der Hunde zum Ziehen, zur Be⸗ gleitung von Herden, zum Treiben von Vieh und bei der Jagd, iſt in dem gefährdeten Bezirke verboten. 4. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden gemäߧ 327.⸗St.⸗G.⸗B. mit Gefängnis bis zu 2 Jahren und wenn ein Menſch infolge der Nichtbeachtung der Vorſchriften von der Krankheit(Tollwut) ergriffen worden iſt, mit Gefängnis von drei Monaten bis zu drei Jahren beſtraft. Uebertretungen der Vorſchriften werden gemäߧ 65 Ziff. 4 Reichsviehſeu hengeſetz mit Geldſtrafe von 10 bis 150 Mk. oder mil Haft nicht unter einer Woche und gemäß § 66 Ziffer 1 Reichsviehſeuchengeſetz mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft belegt. Die ſofortige Tötung von Hunden, welche den Vorſchriften zuwider frei umher⸗ laufend betroffen werden, kann angeordnet werden. Mannheim, den 29. Juni 1907. Großzh. Bezirksamt, Abt. III: Dr: V. Pfaff. la. RuhrKkohlen Koks und Brennholz liefern in allen Sorten zu billigsten Tagespreisen 7266 Gebr. Kappes, II,. Telephon 852. 10775 Bekanntmachung. Nr. 23862 Y. Der Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim hat die Feſtſtellung der Straßen- u. Bauflucht zwiſchen der Gabels⸗ berger- und der Stolzeſtraße auf der Nordſeite des feinderſpiel⸗ platzes in der Schwetzingerſtadt dah er beantragt. Wir bringen dies zur öfſſent⸗ lichen Kenntnis mit der Au'⸗ forderung etwaigeeEinwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tg⸗ gen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welcheen das dieſeBekanntmachungenthaltende Amtsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf pripatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts, Zimmer No. 38, und des Stadtrats hier zur Einſi ßt offen. 107783 Mannheim, den 2. Jult 1907. Großh. Bezirksamt Abt. V. Levinger. Hekanntmachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Nr. 736181I. Eingefangen und im Tier⸗ aſyl hier untergebracht drei herrenloſe Hunde. 10774 Beſchreibung. 1. Race: Pinſcher. Farbe: braun. Geſchlecht: Weibchen. 2. Race: Schnauzer. Farbe: weiß. Geſchlecht: Männchen. 3. Race: Spitzer. Farbe: ſchwarz. Geſchlecht: Weibchen. Mannheim, 2. Juli 1907. Gr. Bezirksamt Poblizeidirektion: Bekanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 740161I. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme der Sielbauarbeiten in der Leopold⸗ ſtraße zwiſchen CO 4 und G 6 die Abſperrung dieſer Straße von Mittwoch, den 3. Jult l. Js. ab, bis auf Weiteres nötig fällt. 10776 Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamten Fuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8§ 866 Z. 10.St..B. und§ 121 P. Str..⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen be⸗ ſtraft. Mannheim, 4. Juli 1907. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Dr. Korn. Deffenlliches Ausſchreiben. Die Lieferung und Her⸗ ſtellung des Holzpflaſters für die Fahrbahn der neuen Straßenbrücke über den Neckar in Mannheim(ea. 3000 qm) ſoll öffentlich vergeben werden. Die Bedingungen, Angebots⸗ formulare und Zeichnungen liegen in unſerer Regiſtratur während der Dienſtſtunden zur Einſicht auf, können auch egen poſt⸗ und beſtellfreie Bareinſendung von Mk..— dortſelbſt bezogen werden. Die Angebote ſind ver⸗ ſchloſſen, poſtfrei und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis zum Eröffnungstermin Dieustag, 16. Inli 1907 vormittags 11 Uhr an die unterzeichnete Amts⸗ ſtelle einzureichen, zu welcher Zeit die Eröffnung der An⸗ gebotle in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bewerber erfolgt. Freie Wahl unter den An⸗ bietern wird vorbehalten. Zu⸗ ſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 3. Juli 1907. Städtiſches Tiefbauamt; Eiſenlohr. 30567 Bekanntmachung. Das Radfahren im Stadtwald Ksferths⸗ lerwald betr. Nr. 18120 J. Das Nadfahren auf den Gehwegen des Stadt⸗ waldes— Käferthalerwaldes — iſt in der Zeit von Mai bis Oktober an Sonn⸗ und Feiertagen verboten. 30349 An Werktagen haben Rad⸗ fahrer auf den Gehwegen ab⸗ zuſteigen, wenn ihnen Je⸗ mand begegnet. Mannheim, 11. April 1907. Bürgermeiſteramt. der Vorſchrft des§ 3 Ziffer 4 Satz 2 nachgelaſſen werden. Eigenütmer: Katholiſches Bürgerboſpital,— Vetantwortlicher Redakteur: Franz Kirchet.— Druck und Vertrieb: Dr. H. Haas'ſche VBuchdruckerel, G. m. b. H. — 4