Orte 0 denn(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark E G, 2. e der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Augebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. —— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktioan 38377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 E G, 2. Nr. 311. Dienstag, 9. Juli 1907. 2. Mittagblatt.) Nus Stadt und Land. Iuklldums-Aussrellüge agntthte!, — 2—— GRosse GaRTENBAU AussrelLune KRuNdsr-uNdb 8 Programm. Dienstag, den 9. Juli. Pavillong in den Sondergärten. —6 Uhr nachm.: Kapelle des 4. Bad. Infanterie⸗Regiments Nr. 112,„Prinz Wilhelm“ aus Mülhauſen.(Muſikdirektor Max Hinzel.) Zur Feier des 50. Geburtstages S. K. H. des Exrbgroßherzogs von Baden: Großes Gartenfeſt. Pabillon in den Sondergärten: .—11 Uhr abends: Kapelle des 4. Bad. Infanterie⸗Regiments Nr. 112„Prinz Wilhelm“ aus Mülhauſen.(Muſikdirektor Max Hinzel.) Terraſſe vor dem Palmenhaus: —11 Uhr abends: Geſangvortrag der Mannhei⸗ mer Liedertafe!(Direktion: Muſikdirektor Bieling). Beleuchtung: Feſtbeleuchtung der Auguſta⸗Anlage. —11 Uhr: Algemeine große Beleuchtung Flammenbögen in den Sondergärten.(Promenaden⸗Konzert.) 9%—10% Uhr abends: Allgemeine Konturenbeleuchtung der ganzen Ausſtellung nebſt Waſſerturm und Scheinwerfer. 10½—11 Uhr abends: Leuchtfontäne. Sonder⸗Ausſtellungen: Liebhaber⸗Ausſtellung von Pflanzen, Aquarien und Terrarien (bis 10. Juli), Wochen⸗Ausſtellung(bis 10. Juli). Eintrittspreiſe: Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 58 Pfg., Kinder 50 Pfg. Kongreſſe: Verbandstag der deutſchen Berufsgenoſſenſchaften(nur heute). Genoſſenſchaftsverſammlung der Fuhrwerksberufsgenoſſenſchaft (bis 11. Juli). mit Frauenfürſorge⸗Stelle: im Garten Schulze⸗Naumburg, den ganzen Tag geöffnet. ** Uuter die zahlloſen Beſucher, die bis jetzt die Mannheimer Jubtläums⸗Ausſtellung beſichtigt haben, gehören auch zahlreiche Schulklaſſen aus der näheren und weiteren Umgebung⸗ Gibt es doch keine günſtigere Gelegenheit, um den Kindern die hergerfreuenden und allgemein bildenden Herrlichkeiten der Buntes Feuilleton. e Wellman über ſeine Polarfahrt im Luftſchiff.„Bauen Sle ein Luftſchiff und ſuchen Sie damit den Nordpol“, das waren die knappen und inhaltsſchweren Worte, die über das Wellmannſche Profekt einer Polarexpedition im Luftſchiff fentſchieden. Am letzten Tage des Jahres 1905 erteilte der reiche Verleger Frank B. Nohes dieſen Auftrag. Walter Wellman gibt nun in einem Auf⸗ ſatz, den er in„Me. Clures Magazine“ veröffentlicht, intereſſante Aufſchlüſſe über die Erwägungen und Studien, die der Inan⸗ griffnahme des kühnen Projektes voraufgingen. Der Mann, der in den nächſten Wochen ſchon im Luftſchiff die verwegene Fahrt in die öden Regionen des ewigen Eiſes an⸗ treten wird, iſt in jenen ſtillen, weißen Weiten kein Neuling mehr. Schon vor 13 Jahren hat er als Leiter einer arktiſchen Expedition den Kampf mit Nacht und Eis aufgenommen und drang bis zum 81 Grad vor. Vier Jahre ſpäter, 1898 verließ er ein zweitesmal den Bannkreis der Ziviliſation, um mit einer kleinen Schar unerſchrockener Männer über Kaiſer Franz Joſef⸗ land gegen den Pol vorzudringen. Unterm 82 Grad mußten ſie ihern Marſch aufgeben. Unüberwindliche Schwierigkeiten zwangen ſie, ein zweites Mal ihre Schlitten ſüdwärts zu wenden, nux um ihr Leben zu retten. Schon der erſte Mißerfolg mit der Schlitteamethode hatte Wellmann auf den Gedanken gebracht, die Aeronautik in den Dienſt der Polarforſchung zu ſtellen. Be⸗ reits im Jahre 1894 reiſte Wellmann, nach ſeiner Rückkehr aus Spitzbergen, nach Paris, um mit einem bekannten Luftſchiff⸗ fabrikagten zu konferieren.„Ich lieferte die Aufſchlüſſe über die Anforderungen der arktiſchen Regionen, er die äronautiſche Er⸗ fahrung auf Technik. Zuſammen arbeiteten wir das Projekt einer Ballonreiſe von Spitzbergen nach dem Pol aus. Es handelte ſich dabei um einen einfachen, frei treibenden Ballon von außer⸗ ordentlicher Größe und Widerſtandsfähigkeit; die lenkbaren Mo⸗ torluftſchiffe warxen damals erſt im Stadium der erſten Ver⸗ ſuche znd eröffneten keinerlei gute Ausſichten. Allein ſelbſt Po⸗ larforſcher ſind bisweilen vorſichtig; in Anrechnung der wechſeln⸗ den Polarwinde ſchien mir das Projekt eines frei treibenden Ballons allzu gewagt. Ich entſchloß mich, die Frage zu ver⸗ tagen. zeigen, als auf einem gemeinſamen Beſuch unter Führung ihrer Lehrer ader Lehrerinnen! Ein Be⸗ ſuch der Ausſtellung durch die Schulen dürfte ſich noch vor Beginn der Ferien ſchon deshalb empfehlen, weil gerude jetzt die Blüten⸗ pracht in der Ausſtellung ſich zu beſonderer Schönheit entwickelt hatr. Der Eintrittspreis beträgt für jedes Kind nur 20 Pfg., wenn der Beſuch in Begleitung der Lehrde oder Lehrerinnen ſtattfindet; für die letzteren gilt derſelbe bedeutend ermäßigte Preis. Die Karten müſſen ebenfalls wie Vereinsbilletts im vovaus bei der Geſchäftsſtelle beſtellt werden. *** Für die Tanzaufführung von Miß Iſadora Duncan, die bekanntlich am Freitag, den 12. Juli, in unſerer Ausſtellung mit den Zöglingen ihrer Tanzſchule ein attiſches Feſt veran⸗ ſtalten wird, gibt ſich in weiteſten Kreiſen lebhaftes Intereſſe kund. Jedoch ſcheint über die Anordnung der Plätze noch eine ge⸗ wiſſe Unklarheit unter den Intereſſenten zu herrſch Wie be⸗ reits berichtet wurde, findet die Aufführung im Freien auf dem Friedrichsplatz ſtatt, wo anſtelle der Leuchtfontaine ein inſelartiges Podium inmitten des Maunheimer Ausſtellung zu des großen Baſſins errichtet wird. Die Sitzplätze ſind ringförmig um das große Baſſin angeordnet und zwar in 8 Reihen. Die euſte Reihe befindet ſich unmittelbar am Rand des Baſſins, die zweite Reihe auf dem kleinen Weg, der ſich dahinter um das Baſſin herum ausdehnt. Die weiteren 6 Stuhl⸗ reihen befinden ſich auf dem breiten Promenadenweg, der ſodann das Baſſin umgibt. Außerdem ſind Stühle auf der Terraſſe des Melchior'ſchen Hauptreſtaurants aufgeſtellt. Von allen dieſen Sitz⸗ plätzen, die ſich in der Preislage von 5 M. bis 1 M. halten, wird es möglich ſein, das eigenartige und jedenfalls in künſtleriſchem Sinne hochgenußreiche Schauſpiel genau zu verfolgen. Bei un⸗ günſtiger Witterung findet die Aufführung im Nibelungenſagl ſtatt und zwar iſt Fürſorge getroffen, daß die Käufer von Sttz⸗ plätzen gleichzeitig für dieſen Fall ein entſprechendes Billett für den Nibelungenſaal erhalten, ſodaß noch in letzter Stunde eine Verlegung in deg Roſengarten möglich iſt. * Ueber die geringere Benützung der Ferienſonderzüge von Berlin aus nach dem Süden leſen wir in Berliner Blättern: Die Verteuerung des Reiſens durch den neuen Perſonentarif hat an⸗ ſcheinend eine recht ungünſtige Rückwirkung auf die Ferienſonder⸗ züge nach dem Süden ausgeübt. Während in anderen Jahren die Züge in der Regel an den beiden erſten Tagen nach Eröffnung des Vorberkaufs vollſtändig beſetzt waren, braucht in dieſem Jahre niemand ſich mit der Beſtellung ſeiner Fahrkarte zu beeilen. Auf dem Potsdamer Bahnhof ſind u. a. im Vorverkauf weniger Karten für die von dort abgehenden Sonderzüge nach Frankfurt, Baſel uſw. gelöſt worden. Das löſt den Schluß zu, daß die höheren Reiſekoſten viele Perſonen abſchrecken, ihre Sommerfriſche in weiterer Ferne zu ſuchen, während ſie die geringeren Mehr⸗ koſten für Reiſen nach dem Harz, Thüringen uſw. weniger ſcheuen. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Gefilde der Seligen. Der Londoner Korreſpondent der „Berliner Zeit am Montag“ erfährt über die Beſchädigung des Böcklinſchen Bildes„Die Gefilde der Seligen“ folgendes: Das Bild wurde von der Berliner Nationalgalerie für die deutſche Ein Jahr ſpäter kündigte Andree ſeine Abſicht an, den Pol auf dieſe Weiſe zu erreichen. Alle Welt weiß, wie es ihm erging: er und ſeine zwei Genoſſen ſtiegen in ihrem freien Ballon in die Lüfte, ein Spiel der Winde, und dieſe Winde, die die Polar⸗ feſtung bewachen, rächten ſich, mit dem verwegenen Abenteurer ſpielend— und haben ihn behalten.. Als 1899 Wellman von ſeiner zweiten Polarreiſe heimkam, wandte er ſein Studium den Fortſchritten der Luftſchiffahrt zu. Er ſah Santos⸗Dumont mit ſeinem kleinen lenkbaren Luftſchiff den Eifelturm umfliegen, allein ſein Vertrauen ervang dieſes Fahrzeug nicht. Erſt 1905 kam eine neue Hoffnung. Die„Lebaudy“, mit Motor, Schraube, Steuer und Rudern ausgerüſtet, machte ihre erſten Aufftiege und zeitigte hervorragende Reſultate. Alle Rekords wurden von dieſem groen Fahrzeug ſpielend gebrochen. Es erwies ſich als ein wahrer Lufkreuzer. Zuvörderſt war die„Lebaudy“ groß genug, um eine wirkliche Maſchine zu tragen,„kein Spielzeug“; dann beſaß ſie genügend Hebekraft, am den Konſtruktoren die Verwendung von Stahl zu geſtatten, wo ehedem nur Holz und Bambus benutzt werden konnte. Das Schiff konnte ein Gewicht von 7000 Pfund tragen und beſaß einen Motor von 40 Pferdeſt,, der es zu einer Geſchwindigkeit von 38 Kilometer in der Stunde befähigte. Es war volllommen lenkbar. Mehr als 80 Aufſtiege wurden gemacht und die franzöſiſche Regierung erwarb ſich in der„Patrie“ ein Schweſterſchiff, das nach demſelben Syſtem konſtruiert war und für Kriegszwecke dienen ſoll. Dieſer Erfolg entſchied auch über Wellmans Plan.„Warum ſollte man nicht einen noch größeren Lebaudy bauen können, be⸗ ſonders konſtruiert für die Aufnahme ſchwerer Laſten, für die Bewältigung großer Diſtanzen, und den ſpeziellen Forderungen der arktiſchen Atmosphäre ſich anpaſſend? Der Gedanke nahm bald feſtere Formen an. Ein Entwurf und Koſtenanſchlag wurde ausgearbeitet und den Verlegern vorgelegt, mit denen ich ſeit jeher perbunden bin. Man nahm den Plan als eines Ver⸗ ſuches wohl wert, günſtig auf. Eine Geſellſchaft wurde gegründet, die„Wellman⸗Chicago⸗Record⸗Herald⸗Polar⸗Expedition“— ein ſchrecklich unbeholfener Name— und vier Tage ſpäter war ich nach Paris unterwegs. In der franzöſiſchen Hauptſtadt bewill⸗ kommnete man meinen Plan mit Sympathie, ja mit Enthuſias⸗ mus. Die Akademie der Wiſſenſchaften ermutigte mich, und radius von 1800 Seemeilen beſaß. Kunſtausſtellung in London, die von einem Komitee engliſcher Künſtler veranſtaltet worden iſt, hergeliehen und bei der eng⸗ liſchen Verſicherungsgeſellſchaft„Lloyds“ mit 300000 M. ver⸗ ſichert. Das Bild kehrte unbeſchädigt nach Deutſchland zurück. Erſt diesſeits der deutſchen Grenze iſt ihm auf dem Rücktransport, und zwar auf der deutſchen Bahn, ein Unfall zugeſtoßen. Die ſchwere Verpackungskiſte, in der das Bild bei der Zollreviſion unverſehrt gefunden worden war, fiel, eine Latte löſte ſich infolge des Falles los und verurſachte in der Leinwand einen Riß von einem halben Meter, Die Verſicherungs⸗ geſellſchaft„Lloyds“ erklärte ſich bereit, 50000 M. als Eut⸗ ſchädigung zu bezahlen, trotzdem ſie behauptet, daß die Re⸗ ſtaurierung des Bildes nur 3000 M. koſten werde. Die Na⸗ verlangt jedoch eine Entſchädigung von 150 000 Mark. — Ein Streit um Whiſtlers Briefe. Aus London wird ke⸗ richtet: Ein intereſſanter Rechtsſtreit iſt um den brieflichen cachlaß von Whiſtler entſtanden. Whiſtler hatte zu Lebzeiten darin eingewilligt, daß der engliſche Kunſtſchriftſteller Joſef Pennell und deſſen Frau ſeine Biographie ſchreiben ſollten und ihnen bis zu ſeinem Ableben Informationen und Material regel⸗ mäßig zukommen laſſen. Zu dieſem Buche, an dem das Ehe⸗ paar Pennell bereits ſeit Jahren arbeitet, ſollten nun auch die Briefe des verſtorbenen Malers benutzt werden, und dagegen hat Miß Philipp, die Adoptivtochter und Alleinerbin Hiſtlers, Ein⸗ ſpruch erhoben. Sie beruft ſich darauf, daß Hiſtler ſie und ihre Schweſter beauftragt habe, nach ſeinem Tode ſeine umfangreichen Briefſchaften durchzuſehen und daraus eine Auswahl zu kreffen, die nach Ablauf einiger Jahre veröffentlicht werden ſollte. Die Entſcheidung darüber, ob Pennell die Briefe für ſein Buch ver⸗ werten darf, wird in den nächſten Tagen gefällt werden. Elektriſche Landwirtſchaft. Profeſſor Daniel Berthelot, der Sohn des berühmten, kürzlich verſtorbenen franzöſiſchen Ge⸗ lehrten, arbeitet gegenwärtig auf ſeiner Beſitzung in Meudon an einer Reihe intereſſanter Verſuche, die zum großen Teil ge⸗ lungen ſind und die beſtimmt ſcheinen, im Landwirtſchaftsbe⸗ triebe eine bedeutſame Umwälzung herporzurufen. Es handelt ſich um eine wiſſenſchaftliche Methode, erſchöpften Erdboden, der durch Ueberkultivierung oder durch Mangel an Düngung ſeine Produktivkraft verloren hat, wieder ertragsfähig zu machen. Profeſſor Berthelot hat Brachland, mit Elektrizität geſättigt nd es dadurch in ſehr kurzer Zeit zur Fruchtbarkeit gebracht und hervorragende Obſt⸗ und Gemüſearten erzielt. Die chemiſche Wiſſenſchaft, ſo erklärte Berthelot, hat ſchon ſeit langem den Gedanken aufgegriffen, erſchöpftem Lande auf künſtlichem Wege die mangelnden oder verausgabten Kräfte durch künſtliche Dün⸗ gung wieder zuzuführen. Der verſtorbene Berthelot hat in lang⸗ wierigen Verſuchen entdeckt, daß die Elektrizität auf den Nähr⸗ wert des Vodens von ſtarkem Einfluß iſt; er hat ſich in ſeiner Beſitzung in Meudon einen ſeltſam geformten 84 Fuß hohen Turm konſtruiert, der als Konduktor elektriſche Kräfte in die Atmoſphäre und die Erde übermittelt. Die Reſultate ſind glänzend geweſen und gleichen dem einer intenſiven Düngung⸗ Der Sohn hat nun die Forſchungen des Vaters aufgenommen und ſpricht ſehr zuverſichtlich von ſeinen Experimenten. Die elektriſche Nährmethode ſoll die gewöhnliche Ddüngung um ein Bedeutendes übertreffen und den Verluſt durch Brachliegenlaſſen überhaupt beſeitigen. — Profeſſor Janſſen, der angeſehene Aſtronom, erklärte in einer Anſprache im Inſtitut, daß nach ſeiner Anſicht unſerer Hoffnung ausgezeichnete Chancen füb ihre Verwörklichung habe. Das war derſelbe Gelehrte, der wenige Jahre vorher zu dem verwegenen Andree geſagt hatte:„Was Sie da unternehmen, des iſt keine Forſchangsfahrt, ſondern ein Selbſtmord.“ So groß war der Umſchwung, den die wenigen Jahre in der Brauchbarkeit der Luftſchiffe hervorgebracht hatten.“ Nach wochenlangen Arbeiten und Beratungen kam man überein, ein Schiff zu bauen, das im weſentlichen dem Typ der„Lebaudy“ entſprach. Aber von welcher Größe, non welcher Motorkraft, von welcher Ausrüſtung? Das erſte, was den Abſchluß des Planes erſchwerte, das war die ge⸗ waltige Diſtanz, die die neue„America“ zu bewältigen haben würde. Vom nördlichſten Punkt, der Aufſtiegsgelegenheit bot, waren es 600 Seemeilen bis zum Pol, dazu 600 zurück ergaben 1200. Dabei mußte mit Zufällen, widrigen Winden gerechnet werden; in Plus von 50 Prozent ſchien die Klugheit zu gebieten; alſo müßte es ſich um ein Schiff handeln, das einen Aklions⸗ Dazu kam, daß die Schlitten⸗ ausrüſtang, die Hunde, Proviſionen, ein Boot, fünf Männer mit allem Drum und Dran ein gewaltiges Gewicht repräſentieren; alſo mußte der Ballon größer ſein, dadurch mußte der Luftwider⸗ ſtand wachſen und das wiederum bedeutete eine Verringerung der Schnelliakeit. Nachdem noch einmal alles vorliegende meteorolo⸗ giſche Material aus den Polarregionen geprüft war, entſchloß ſich Wellman, ſich mit einer Geſchwindigkeit von 24 Kilom. in der, Stunde zu begnügen. Rechnete man mit widrigen Winden von einer mittleren Geſchwindigkeit von 16 Kilom., ſo ergab ſich im⸗ merhin eine Vorwärtsbewegung von 8 Kilom. in der Stunde. Angeſichts des Umſtandes, daß erprobte Schlittenreiſende, ja ſelbſt Peary durchſchnittlich nur 8 Kilometer in einem ganzen Tage zurückzulegen vermochten, war das immer noch eine märchen⸗ hafte Schnelligkeit. So ſchritt man denn zum Bau eines ge⸗ waltigen Luftſchiffes von 180 Fuß Länge und wählte nach ſorg⸗ ſamen Berechnungen einen Motor von 60—70 Pferdeſtärken Und mit dieſem Fahrzeug wird Wellman vielleſcht noch in dieſem Monat, ſpäteſtens im deuguſt, von ſeiner Operationsbaſis in Spitzbergen aus die kühne Fahrt antretn. 1 9 4 1 1 * 3 12 N 5 ** 15 + 5. 9 —5 2. Seſte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt) Mannheim, den 9. Juli 1907. Mannheim— Rosengarten— Musensaal. Dienstag, den 9. Juli, abends 8 Uhr V.(letzter) Feſſabend des Raim⸗Yrcheſters. Daihaigeęemnmb: Aeheramdusfkoitektop Fritz Steinbach. N Beethoven Quverture zu Cortolan, Brahms: IV. lograim. Sympg onie, Mozart ſechs deutſche Tänze keingerichtet von F. 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Konzert) auftretend die morgens preisgekrönten Vereine der II. Landklasse und III. Stadtklasse Abends 7 Uhr im Nibelungensaal d. Rosengarten II. Ehrenklassen-Singen(IV. Konzert) auftretend die morgens preisgekrönten Vereine der I. Landklasse, II. und I. Stadtklasse Montag, den 15. Juli Morgens 9½ Uhr Preisverteilung im Friedrichs- 8 2 8 Vormittags 10 Uhr im Nibelungensaal des Rosengarten II. Wettgesang-Konzert Fauktretend: I. Landklasse, II. u. I. Stadtklasse 17 konkurrierende Vereine park— Morgens 11 Uhr Dampferfahrt auf 1 lem Rhein und Besichtigung der Hafen-An- Na ags 2 Uhr grosser Fahne lur ̃ 5 1 2 Uur grosser Fahnenaug durch lagen— Nachmittags 3 Uhr: Allgemeiner Besuch der Ausstellung. Eintritts reise. Ahonnementskarten azu sämtlichen Veranstaltungen Gültigkeit. Parterre, Sperrsitz,.—15. Reihe, Empore 1 und 2. Reine und Säulen- gang 1. Reihe Mk..50— Parterr Sperrsitz 16—i8. Reihe, Empore.—7. Reihe M..50 Zum I. Wettgesang- Fonzort(Musensagal) Einheitspreis Mk.—.50.— Zum II. Wett⸗ gesang-Konzert Nibelungensaal) Parterre, Sperrsitz—15. Reihe, Empore 1 u. 2. Reilie Mk..—, sümtliche anderen Plätze Mk.—.50. zum 15 Fhrenklussen- Singen(1I. Kon- zert) Parterre, Sperrsſtz.—15. Reihe, Empore 1. u. 2 Reihe, Szulengang 1. Reihe Mk..50 Parterre, Sperrsitz 16.—38. Reihe, Empore.—7. Reihe, Süulengang 2. u, 3. Reihe Mk..00 II. Empore und Stehplatz Mk.—.50.— Zum II. Ehrenklassen- Singen GV. Konzert) Parterre. Sperrsttz—15. Reihe, Empore 1. uud 2. Re 185 Säulengang 1. Reihe Mk..00 Paxterre, Sperrsitz 16.—5 18 Reihe, Empore.—7. Reſhe Mk..50, Säulengang 2. und 8. Reihe Mk..00, II. Empore und Ste uplatz Mk.—50. Vorverkauf er Karten: bis 6 Uhr, Musikalleuhandlung Th. Sohler, Kunststrasse, sowie bei den einschlügigen Cigarrenhandlungen laut Plakatsädle, dem festgebenden Verein und dessen 115 Lorsitzeude en, Herrn Jean Szimanusk 55 parterre. 726⁴⁰ 22 Auf— ibiläums-strandiest Urosen Narheas- bauledſ„Mocharporstauk.. am Sonntag, den 14. 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Von den Hinterbliebenen des Herrn Friedrich und der Frau Soſie Kauffmann, erhielten wir das reiche Geſchenk von Tauſend Mark wofür wir den wärmſten Dauk ausſprechen. 72756 Das Blindenheim Mannheim. 0 ſad pahipen Uutgnedden]ner Mädchen, die aud Otern Steckenpferd⸗ 1 U* 1 De geno mmen 74780 ene Lehrſtelle annehmen, ebenſo Teerſchwefel Seife von Lehrfrauen, die Lehrmädcher ausbilden wollen, werden 69334 Dienstags und Freitags voſt—6 Uhr im Bureau des Vereins Volks⸗ küche II, Schwetzingerſtraße 83 (Stiaßenbahn⸗Halteſtelle: Wall⸗ ladtſtraße) eutgegengenommen. Kräfligen, reinschmeckenden Kaffee vergeben mit unübertroflenen 188 per Pfund.— 1,20, 1,40, 1,60 u.80 M. Ohocoladen-Greulich, 0 l8 Allgem. Rabattmarken. 71885 Kitten Glas, Porzellan ete. eto. wird beſtens beſorgt. 44719 E I, 15, Schirmladen. v. Bergmann KCo., Radebeul mit Schutzmarke: Steckenpferd gegen alle Arten Hautunreinig⸗ keiten u. 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