/ 5 Abonnement:(Badiſche Volkszeitung) 70 Pfennig monatlich. Btingerlohn 28 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ anfſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. 5 Erſeheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebüng. 9 (Mannheimer Volksblatt.) Telegtamms Areſſe „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Der Vatikan und die Katholiken deutſcher Zunge. Der Fall des„Deutſchen Kulturbundes“ mit ſeinen Begleiterſcheinungen(Schreiben des Papſtes an Profeſſor alle Dokumente zu der leidigen Affäre ſammelt. Gefahr, die der droht, iſt ſelten ſo deutlich geworden wie in der auf⸗ gedeckten Rebellion der gebildeten deutſchen Katholiken gegen die vatikaniſche Herrſchſucht. Die Anhänger der Meinung, daß in deutſcher Politik und deutſcher Kultur der Ultramon⸗ tanismus, in Deutſchland politiſch vertreten durch das Zen⸗ trum, der Feind ſei, konnten ſich nichts Beſſeres wünſchen als dieſes ſommerliche römiſch⸗deutſche Zwiſchenſpiel. Es iſt wieder zu Tage getreten, daß Rom zu keiner Stunde der Welt⸗ geſchichte den Anſpruch aufgegeben hat und aufgeben wird, alle ſelbſtändigen nationalen Kulturen, ſeien ihre Träger 2Heiden“ oder Katholiken, in ihren geſchichtlichen Entwick⸗ lungen durch das Dogma, die theologiſche Formel für welt⸗ lich⸗hierarchiſche Herrſchaftsanſprüche niederzuzwingen. Das Acht und Aberacht entgegentritt. gehüllt. Dogma beſiege die Geſchichte— von dieſem verwegenen An⸗ ſpruch gibt es kein Abweichen. Beſiege die Geſchichte und die Männer. Das eben iſt die Kulturfeindſchaft des Ultra⸗ montanismus,ſ der nicht nur allen proteſtantiſchen Regungen — im umfaſſenden Sinne des Wortes ſondern ebenſo allen freiheitlichen Beſtrebungen im Katholizismus ſelbſt mit Und der Bannfluch, den Rom ſchleudert, hat noch immer ſeine Wirkung und läßt ſelbſt deutſche Männerherzen, die geſättigt ſind mit allen Errungen⸗ 5 deutſcher Geiſteskultur, erzittern, zwingt ſie zu löb⸗ licher Unterwerfung. Freiherr von Hertling, innerlich wohl Geſinnungsgenoſſe der Münſteraner und ihrer Liga gegen den Index, hat den Mantel nach dem Winde gehängt, an den Anfängen der Bewegung gegen den Inder hat er ſich beteiligt, in den Tagen des Commer⸗Briefes zog er ſich mutig zurück, er entſchuldigte ſich bei ſeinen Freunden mit den „Zeitverhältniſſen“. Man wird beipflichten, daß dieſes Ver⸗ halten der Weltklugheit und der Vorſicht des Herrn v. Hert⸗ ling das beſte Zeugnis ausſtellt. Wird es der Hierokratie gelingen, der auf deutſch⸗ individualiſtiſchem Kulturboden entſtandenen Rebellion der modernen katholiſchen Intellektuellen, die den klaffenden Gegenſatz zwiſchen römiſch und deutſch in kulturpolitiſchem Sinne herrlich dartut, Herr zu werden? Der Vatikan wird nicht ablaſſen, die ſelbſtändigen Regungen der katholiſchen Intelligenz Deutſchlands, für die er nie ein Verſtändnis hatte und haben konnte, zu erſticken. Er erkennt kein anderes Kulturideal an als das katholiſch⸗dogmatiſche, hierokratiſche Uund duldet nicht die leiſeſte Abweichung. Wir möchten wünſchen, daß das Rückgrat der Führer der katholiſchen Oppo⸗ ſition gegen den vatikaniſchen Geiſt grauſamer Herrſchſucht nicht gebrochen werde. Aber dürfen wir wirklich hoffen? In —— Würzburg triumphiert der Jeſuitenfreund Weber über einen ann von ſo anerkannt vornehmer und duldſamer Geſinnung Com mer, Schelldenkmal uſw.) kommt nicht zur Ruhe. Und es iſt gut ſo, die liberale Preſſe Bayerns namentlich erwirbt ſich ein großes politiſches und kulturelles Verdienſt, daß ſie JIu ſerate: nahme v. Druckarbeiten 341 . 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Medaktion uswärtige Inſerate. 30„ 2 2 2 2 diti d Verlags⸗ ar Belenegele..1 ee Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. en n,, Nr. 326. Mittwoch, 17. Juli 1907.(Abendblatt.) wie Merkle. Das Organ d Recht die Frage auf:„Wann wird Biſchof Abert den Commer⸗ brief und damit ſeine eigene Verurteilung in ſeinem Diözeſan⸗ blatt veröffentlichen?“ Die Zukunft der gegenwärtigen antirömiſchen Bewegung im deutſchen Katholizismus hängt davon ab, ob ſich Männer finden werden, die das Sehnen nach freiem Denken, nach Ausſöhnung mit der modernen Kultur, das die gebildete katholiſche Welt durchzieht, gegen die furchtbare Macht des ultramontanen Geiſtes im Vatikan bis zum bitteren Ende verteidigen, die geiſtige Revolution im Katholizismus mannhaft zum Siege zu führen bereit ſind, unbekümmert um Roms Bannſtrahl. Noch ſind ſie alle den ſchweren Weg der unfreiwilligen, aber löblichen Unterwerfung gegangen oder haben ſich reſigniert vom Kampfplatz zurückgezogen. Zur Stunde können wir nur eine große Erbitterung in den ge⸗ bildeten katholiſchen Kreiſen über die Verſtändnisloſigkeit der Hierokratie gegenüber dem deutſchen Freiheits⸗ und Kultur⸗ ſehnen feſtſtellen. Wie verbittert ſie zum Teil ſind, geht aus den Mitteilungen hervor, die ein Mitglied des Münſterſchen „Aktionskomitees gegen den Inder“ im„Zwanzigſten Jahr⸗ hundert“ macht. Es legt dar, daß die ebenſo ſchroffen wie unter den heutigen Verhältniſſen wirkungsloſen und darum veralteten Beſtimmungen im Intereſſe des Anſehens des katholiſchen Namens bei der Gereiztheit und Verbitterung in den weiteſten Kreiſen des katholiſchen Deutſchlands die ganze Frage einer Gegenaktion in eingeweihten Kreiſen geradezu populär gemacht habe. Die Anregung ging von dem urkatho⸗ von Freund zu Freund mit Italien, Frankreich und England, umi in aller Stille die Sache für die Oeffentlichkeit gehörig vorzubereiten. Dann heißt es weiter: Beſonders hervorzuheben iſt, daß auch Centrumsabgeor d⸗ neſte ſich in ſeinen Reihen finden. Jedoch hat Freiherr v. Hert⸗ ling, der anfangs den Plan gutgeheißen hatte, ſich kurz vorher, ehe man zur endgültigen Faſſung des Rundſchreibens ſchritt, das Spalten der„Correſpondenea Romana“ in Rom gekommen iſt, ſich zurückgezogen. Geiſtliche ſind nicht zum Beitritt aufgefordert wor⸗ den, weil man ſich angeſichts der ſchwierigen Lage des Klerus in einer ſolchen Angelegenheit von vornherein vor Unſtimmigkeiten ſchützen wollte; doch lag der Entwurf des Rundſchreibens einigen als Autorität bekannten Theologen und wüßte man welchen! — zur Einſicht vor. Nun iſt die ganze, nur zum Beſten der Kirche unternommene Aktion durch den Verrat eines dunklen Ehrenmannes vor der Zeit an die Oeffentlichkeit gezerrt und natürlich mancherlei Anfeindungen ausgeſetzt. dem einmal als gut erkannten Wege fortzuſchreiten, jetzt im hellen Licht des Tages, das wir nicht ſcheuen. So das Mitglied des Münſterſchen Komitees. „Zwanzigſte Jahrhundert“ bemerkt dazu: „Kaum zu glauben iſt, daß die deutſchen Katholiken in ſo ſchweren Augenblicken nicht energiſchere Sachwalter finden an denen, deren Amtes es iſt.“ Im Anſchluß an den Papſt⸗ brief an Profeſſor Commer aber ſagt dasſelbe Organ: „Es fällt uns nicht ein, Seine Heiligkeit den Papſt wegen ſei⸗ nes Schreibens tadeln zu wollen. Der Papſt war zweifellos optima fide. Er hat das getan, wozu er ſich verpflichtet fühlte auf Grund der Berichte, die an ihn gelangt ſind. Aber wo ſind die unverant⸗ wortlichen Ratgeber des Papſtes, die bei Seiner Heiligkeit durch ihre 2 Das Evangeliſchen Bundes wirft mit liſchen Münſter aus; dorerſt hätte fiank Fühlung genommen! Jam 21. Juni 1907 an die königl. ſächſiſchen Amts⸗ wie bekannt, vor einigen Tagen auf unaufgeklärte Weiſe in dis Doch das foll uns nicht irre machen, auf falſchen Darſtellungen der Sachlage dieſen Brief erſchlichen, ſo dis oberſte Spitze der katholiſchen Kirche vor der ganzen geſitteten Welt bloßgeſtellt und in unverantwortlicher Weiſe die Sache des Glaubensgeſchädigt haben, mehr als die ſchkim mz ſten Rirchenfeinde? Und wo ſind die Kirchenfürſten, digz mannhaft, offen und ehrlich Seine Heiligkeit über die Machenſchaf⸗ ten dieſer geiſtlichen Kamarilla aufklären? Salus Eeclesiae Ohristi inrr 5 Die mutigen Kämpfer gegen die geiſtige Bevormundungs⸗ ſucht des Jeſuitismus begleiten die weiteftgehenden Sym⸗ zathien. So ſchreibt die„Chriſtliche Welt“, Profeſſor Rades evangeliſches Wochenblatt u..: „Wer von der katholiſchen Kirche noch etwas erhofft, wer ihren Beſtand wünſcht, wer in der Erkenntnis der Kräfte, itder die ſie verfügt, ſie zum lebendigen Faktor im Kultur⸗ und Geiſtesleben gemacht ſehen möchte, der kann der Vergewaltigung dieſer Beſtreb⸗ ungen im innerkatholiſchen Lager nicht teilnahmslos zufſehen. „Richtig iſt, daß die Angegriffenen ſich⸗ſtreng auf den Bodem des kirchlichen Rechtes ſtellen... Sie dürfen ihn auch nicht verlaſſen, wollen ſie nicht alles verlieren; in dieſem Sinne, rechtlich, muß die Sache eine katholiſche bleiben. Wir aber können und müſſen die Geiſteskämpfer unſerer Sympathie ver⸗ ſichern. 1 ———e— Politische Ilebersicht. Maunheim, 17. Juli 1907. Der Ausſchluß von Juden bei der Wahl zu Schöffen und Geſchworenen im Königreith Sachſen hatte den Verband der Deutſchen Juden veranlaßt, beim ſächſiſchen Juſtizminiſterium gegen dieſe Ge pflogenheit vorſtellig zu werden. Auf dieſe Eingabe vom 18. Juni 1907 hat das königl. ſächſiſche Juſtizminiſterſam de Verbande der Deutſchen Juden mitgeteilt, daß folgender Erlaß und gerichte ergangen iſt: In der letzten Zeit ſind verſchiedene Stände und Bevölteru klaſſen bei dem Juſtigminiſterium dagegen vorſtellig gewor ſie bei der Wahl zu Schöffen und Geſchworenen grundſätzlich berückſichtigt würden. Wie ſchon in der Verordnung vom 7. O 1905(J. M. Bl. S. 139) ausgeſprochen worden iſt, würde es dem Geiſte des Geſetzes nicht im Einklang ſte wenn weite Kreiſe der Bevölker ung von Ehrenamt eines Schöffen oder Geſchwor ganz oder faſt ganz ausgeſchloſſen bleiben. gebend für die Auswahl iſt die Bildung, die Urteilsfähigkeit, Ehrenhaftigkeit und der Wert der einzelnen Perſönlichkeit. Lieg dieſe an die Schöffen und Geſchworenen zu ſtellenden Erforder vor, ſo dürfen— abgeſehen von den geſetzlichen Ausſchließu⸗ gründen— keine Erwägungen Platz greifen, welche ganze Stände und Bevölkerungsklaſſen grundſätzlich von dem Amte ausſchalke Wenn daher, wie geltend gemacht und von einem Amtsgerichte b ſtätigt worden iſt, die mittleren Poſtbeamten lediglich des halb ſie nicht ihren dienſtlichen Obliegenheiten zu entziehen, von de Amte eines Schöffen und Geſchworenen ausgeſchloſſen worden ſo würde dies in dem Geſetze keine Stütze finden. Trifft weiter Behauptung zu, daß in einigen Bezirken ausnahmslos oder doch der Regel keine Juden zum Schöffen⸗ und Ge ſich wo⸗ renendienſt berufen oder Juden zwar zu Geſchworener niemals aber zu Schöffen erwählt worden ſeien, obwohl dort Zu Goethe's 75. Todesjahre. 5 Vön Eduard Glock. Fünfundſiebzig Jahve ſind verfloſſen ſeit Goethes Tod; fünf⸗ Andſtebzig Jahre ſind vergangen, als Eckermann, Goethes treuer Gehülfe des Dichters ſterbliche Hülle zum letzrenmal ſah. Die krgreifende Schilderung, die er davon gibt, muß in einem Nekro⸗ log für Goethe an erſter Stelle ſtehen. Eckermann erzählt: Am Morgen nach Goethes Tode ergriff mich eine tiefe Sehnſucht, ſeine irdiſche Hülle noch einmal zu ſehen. Sein treuer Diener Friedrich ſchloß mir das Zimmer auf.. Auf dem Rücken ausgeſtreckt, ruhte er wie ein Schla⸗ ſender; tiefer Friede und Feſtigkeit waltete auf den Zügen ſeines erhaben⸗edlen Angeſichts. Die mächtige Stirn ſchien noch Ge⸗ danken zu hegen. Der Körper war nackend in ein weißes Bettuch Friedrich ſchlug das Tuch auseinander und ich er⸗ ſtaunte über die göttliche Pracht dieſer Glieder. Die Bruſt üiberaus mächtig, breit und gewölbt; Arme und Schenkel ſauft Muskulös; die Füße zierlich und von der reinſten Form, und gditends am ganzen Körper eine Spur von Fettigkeit oder Ver⸗ flall. Ein vollkommener Menſch lag in großer Schönheit vor mir, und das Entzücken, das ich darüber empfand, ließ mich auf Augen⸗ blicke vergeſſen, daß der unſterbliche Geiſt eine ſolche Hülle ver⸗ laſſen. Ich legte meine Hand auf ſein Herz— es war überall tieſe Stille— und ich wendete mich abwärts, um meinen verhal⸗ kenen Tränen freien Lauf zu laſſen.“ Wiebieles hat ſich ſeit dieſer Zeit geändert, wievieles iſt ge⸗ kommen und vergangen, wovon Goethe kaum die Anſütze ſah. Gab 8 in dieſem dreiviertel Jahrhundert viele Veränderungen und Umwandlungen auf politiſchem Gebiet, ſo faſt noch mehr auf lite⸗ fariſchem. Regenerationen und Zeiten der Dacedence wechſelten eund es iſt ein ſchwieriger und viel gewundener Pfad, mit elen Tiefen und Höhen, der von Goethe zu unſerer heutigen Ttteratur führt. Und all' dieſe Höhen und Tiefen hat Goethe erdauert, und wenn wir auch kaum nach von einem direkten Einfluß des Altmeiſters auf unſere heutige Literatur ſprechen können ſo iſt er doch von unſchätzbarem Einfluß auf die innere Kultur jedes höherſtrebenden Menſchen. Aber die gewaltige Macht Goethes in unſeren Tagen iſt nicht allein auf ſeine Werke gegründet, ſondern ein Etwas, ein Abſtraktes, das von Generation zu Generation ſich fortpflanzt, gibt uns die ſichere Ueberzeugung, daß Goethe noch manches Jahrhundert überdauere wird. Dieſes Etwas iſt der Menſch Goethe. Was nun macht dieſe Perſealichkeit Goethes, um ein Schlag⸗ wort zu gebrauchen, uns ſo wertvoll, warum beſitzt ſie eine ſo große, ja übergroße Kraft? Eben darum, weil Goethe ein voll⸗ kommener Menſch war, nicht etwa ohne Fehler, oh nein, ſondern nur relativ vollkommen. Und dies verdankt Goethe ſeiner ſog. Lebensphiloſophie. Dieſelbe beſteht nun einesteils darin, daß er der Feind aller Philoſophie, d. h. der Philoſophie der Grübler und ſpekulativen Denker war. Dieſe ſeine Abneigung aller trans⸗ cendentalen Philoſophie bedingt faſt die Tatſache, daß er Spinoziſt war; denn Spinoza gibt uns nur ſichere, geometriſch bewieſene Beweiſe; er ſtellt keine Hypotheſen auf, die er nicht beweiſen kann. Dies hat Goethe ſofort angezogen; er ſah, daß philoſophiſche Spe⸗ kulationen den lyriſchen Dichter vollſtändig zerſtreuen müſſen; wir ſehen dies dann auch bei Schiller beſtätigt. Als Spinoziſt war Goethe aber auch Pantheiſt, wieder ein großer Vorteil für ihn, da er dadurch einen Standpunkt gewann, der ihn hoch über die damaligen Parteizwiſtigkeiten ſtellte und auch dadurch ſeine Dichtungen, die ja immer nur eine„Loslöſung“ deſſen bedeuten, was den Menſchen Goethe drückte, einen Lebenskern erhielten, der unverwüſtlich iſt. Noch weitere Konſequenzen können wir daraus ziehen, betrachten wir den anderen Teil von Goethes „Lebenskunſt“. Dieſer beſtand darin, daß er ſich den Eindrücken, um es mit einem Worte auszudrücken, hingeben konnte, ohne zu fragen wie? wo? warum 7, er verſtand das Anſchauen ohne Fra⸗ gen nach Urſachen und Wirkungen. Man mag dies für ein wenig oberflächlich halten aber es ſei dem wie es wolle, man muß zu⸗ daß man alſo ein Kunſtwerk nicht durchdenkt, ſondern daß ma⸗ es eben„fühlt“, ohne vielleicht mit Worten ausdrücken zu könne warum man es ſchön findet. Ein Kunſtkritiker freilich kann geng ein Kunſtwerk erklären, kennt genau ſeine Vorzüge und Fehle aber er kann nie produzieren, und das tut uns not.— Und w Goethe ſelbſt betrachtete, wollte er auch ſeine Werke betpachte wiſſen, er ſagt uns, man ſolle nicht immer nach Motiven, gedanken, leitenden Tendenzen, etc. ſuchen, ſondern„ſich den Eindrücken hingeben“. Was Goethe dieſer Anſchauungswe verdankt, ſagt ex ſelber:„.... was hatte ich aber, dus eigentli mein war, als die Fähigkeit und Neigung, zu ſehen, zu hören Ich verdanke meine Werke keineswegs meiner eigenen Weis! allein, ſondern tauſend von Dingen und Perſonen außer mir Tagesneuigkeſten. — Der Degen Friedrichs des Großen. auf Zweifel geſtoßen; man hat ſich beſonders darauf berufen, Moltke im Jahre 1871 Nachforſchungen nach dieſem boſtharren des großen Königs hat anſtellen laſſen, woraus man ſchließen daß er jedenfalls überzeugt war, die Waffe müßte noch vo ſein. Ein franzöſiſcher Hiſtoriker hat nun die Zeugniſſe de Männer, die die Zerſtörung der Waffe bewirkt haben, des K miniſters Clarke, des Gouverneurs der Invaliden Marſcha rier und des General Darnaud, geſammelt, und aus di unzweifelhaft hervor, daß der Degen im Jahre 181 geben, daß dieſe Eigenſchaft allein es ermöglicht, lpriſch zu fühlen L. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 17. Juli. Frößerer Zahl Juden vorhanden ſeien, die ſich nach ihrem Bildungs⸗ Hrad und ſonſt zu Schöffen und Geſchworenen eigneten, ſo würde Auch dies dem Geſetze zuwiderlaufen. Die Auswahl der Schöffen und Geſchworenen ſteht zwar im freien Ermeſſen des Aus⸗ ſchuſſes und des Landgerichts(Gch. Paragr. 42, 98). Das Juſtiz⸗ cwiniſterium glaube jedoch, die Gerichte auf die mehrfach aus⸗ Beſprochenen Wünſche beteiligter Kreiſe aufmerkſam machen zu ſollen. Miniſterium der Friſtig. Dr. v. Otto. Man wird erwarten dürfen, daß die ſächſiſchen Behörden dieſem Erlaſſe des Juſtizminiſteriums in Zukunft die ge⸗ hührende Nachachtung ſchenken werden. Die ſozialdemokratiſche Preſſe. Die ſozialdemokratiſche Partei verfügt jetzt über 172 Preßorgane, von denen 65 Zeitungen täglich erſcheinen. Wöchentlich ein bis dreimal erſcheinen 8 Zeitungen; alle 14 Tage oder einmal monatlich erſcheinen 8 Zeitungen; dazu 4 Witzblätter und illuſtrierte Unterhaltungsblätter, eine wiſſen⸗ ſchaftliche Wochenſchrift und eine kommunalpolitiſche Wochen⸗ ſchrift. Die ſozialdemokratiſche Gewerkſchaftspreſſe in den Zentralorganiſationen zählt 74 Fachorgane, ſerner noch 13 Blätter anderer Gewerkſchaften und ſonſtiger Organiſationen. Und alle dieſe Organe zählen einen weiten Leſerkreis der Genoſſen und—— anderer Parteien. Fände die Partei⸗ preſſe der bürgerlichen Parteien auch nur annähernd die gleiche Unterſtützung ſeitens der eigenen Parteifreunde, ſo gpür de man nicht ſo häufis das betrübende Schauſpiel er⸗ leben, daß gute und zielbewußt geleitete Parteiblätter zangels der Teilnahme ſeitens der engeren Parteifreunde duhinftechen müſſen! Sozialdemokratiſche Kampfmethode. Die Große Berliner Straßenbahn⸗Geſellſchaft hat in den Jetzten Tagen zahlreiche Entlaſſungen vorgenommen, Die von den Angeſtellten als Maßregelungen wegen ihrer Organiſationszugehörigkeit betrachtet werden. Die Sektion der Straßenbahner im Transportarbeiter⸗Ver⸗ band hat nunmehr beſchloſſen, gegen dieſes Vorgehen der Direktion„entſprechende“ Maßregeln zu ergreifen. So wird Peabſichtigt, diejenigen Vorgeſetzten, von denen Hekannt iſt, daß ſie die Entlaſſung der Straßenbahner durch Anzeige ihrer Organiſationszugehörigkeit bei der Direktion Perurſacht haben, durch Denunziationen aus dem Amte zu bringen! Die Straßenbahnſektion des FTransportarbeiter⸗Verbandes richtet an ihre Mitglieder die Aufforderung, jede kleine Verfehlung, jeden Uebergriff, jede Mnredlichkeit ſolcher Vorgeſetzten ſofort dem Vorſtande mit⸗ Feit de damit dieſer der Direktion der Straßenbahngeſell⸗ ſhaft darüber berichten kann. Oeſterreich⸗Ungarn und Stalien. Der Korreſpondent der„Neuen Freien Preſſe“ wurde in Deſto nach der Veröffentlichung der offiziellen Note über die Ergebniſſe der Konferenz beider Miniſter von Aehrenthal Snrpfangen, der ihm ſagte:„Die Note bedarf eigentlich keines Kommentars, denn ſie ſagt nichts, was nicht bekannt und in Wiederholten Erklärungen der verantwortlichen Leiter der Zuswärtigen Politik Italiens und Oeſterreich⸗Ungarns nicht ſſtets enthalten geweſen wäre. Immerhin iſt es zweckdienlich, Bu bekräftigen: Oeſter reickh⸗Ungarn und Italien ſind nicht vom ehrlichen Willen erfüllt, in allen Fragen, die ihre EAntereſſen betreffen, feſt zuſammenzuhalten, ſondern ſie ſind In jeder Hinſicht einig und dieſe Einigkeit wird durch Ereig⸗ Niſſe keine Anfechtung erleiden. Die zwei Staaten haben ihrer Wroßmachtſtellung und ihrem Nachbarverhältnis, das ſie mit Treue und Eifer pflegen werden, durch ihr gutes Einver⸗ Mehmen nach Wiſſen und Gewiſſen aufs beſte Rechnung ge⸗ gragen. Nun iſt es an der Preſſe, durch Beſonnenheit und trenges Daßhalten in der Beurteilung der Verhältniſſe die Bemühungen der Staatsmänner zu unterſtützen. Für Oeſter⸗ Feich⸗Ungarn und Italien bleibt der Grundſatz der Erhaltung des Gleichgewichts und des Status quo die oberſte Richtſchnur Der Politik. Sie werden alles aufbieten, um dieſen Grundſatz Amerſchüttert zu erhalten heute und in Zukunft, ihre Einigkeit Aſt nach jeder Richtung und hinſichtlich jeder Eventualität voll⸗ kommen. In der Note wird der dritte Bundes⸗ genoſſe nicht ausidrücklich genannt, weil 13 Anlaß nicht vorlag. Es iſt indeſſen ſelbſt⸗ Werſtändlich, daß die Note, wo ſie vom Bundesverhältniſſe ſpricht, auf deſſen Grundlage Italiens und Oeſterreich⸗ Ungarns herzlichſte Beziehungen ſich entwickeln, ſagt, daß dieſe Atilt unveränderten Gefühlen daran feſt⸗ halten. Alſo noch einmal: Italten und Oeſterreich⸗-Ungarn goütre, zu fliehen. Der Marſchall Sérurier antwortete ihm am gelben Dage, er würde die Fahnen und den Degen in Sicherheit n bringen ſuchen; ſollte es nicht mehr möglich ſein, ſo würde er Alles berbrennen. Am nächſten Tage ſchon iſt der Weg nicht mehr Kiei, und er teilt dem Kriegsminiſter von neuem mit, daß er die Frophäe nun verbrennen müßte. Die Ausführung dieſes Beſchluſſes wwürde dem General Darnaud übertragen. Die Invaliden ſelbſt übernahmen die Aufgabe. Einer von ihnen erkannte ſeine FJahne wieder, deren Groberung ihm einen Arm gekoſtet hatte; er beſchwor den Weneral, ſte zu retten.„Weinen Sie, lieber Freund,“ erwiderte der General,„aber wir müſſen gehorchen.“ Der Invalide erhielt penigſtems die Genugtuung, die Fahne mit eigener Hand ins Feuer zu werfen. Der Major Vallerand erhielt den Auftrag, die Inſig⸗ nien und den Degen Friedrichs II. zu zerſtören. Er ſvar es, der den Degen in drei Stücke zerbrach und ſie ins Feuer warf. Am nächſten gage waren die Verbündeten in Paris, und ſie begaben ſich ſofort gum Invalidendom, um die Trophäen zu retten; aber es war bereits In ſpüt! In den Familienpapieren des Generals Darnaud hat ſich pine bisher unveröffentlichte Erklärung des Offiziers gefunden, die Hieſe Darſtellung beſtätigt und die hinzufügt, daß alle Invaliden bei Der Zerſtörung der Trophäen zugegen waren und weinend der Ver⸗ Richtung dieſer Beweiſe ihrer Tapferkeit zuſahen. — Nietzſche in Sorrent. Der italieniſche Schriftſteller Angelo Flavio Guidi, der die Kenntnis Nietzſches in Italien zu verbreiten fucht, veröffentlicht im„Giornale'Italia“ Grinnerungen an Mietzſche, die ihm die Tochter einer jetzt verſtorbenen unbekannten Werehrerin des Philoſophen aus einem demnächſt erſcheinenden Buche„Friedrich Nietzſche⸗Menſch und nicht Uebermenſch“ zur Figung geſtellt hat. Dieſe Nietzſche⸗Schwärmerin, deren Name bisher moch geheim gehalten wird, war dem Ideal ihres Lebens in ſtiller Anbetung nach Sorrent gefolgt, wo Nietzſche im Winter 1877 Er⸗ elung für ſeine kranken Nerven ſuchte. Heyſe, Wagner und Len⸗ Hoch tveilten damals in Sorrent; aber Nietzſche vermied jedes Zu⸗ fJammentreffen und hielt ſich nur an die Geſellſchaft von Malpida Don Meyſenburg, Dr. Ree und Brenner. Er wohnte im dritten Stock Her Billa Rubinaccic, von der aus man einen herrlichen Rundblick Uber das Meer und die neapolitaniſche Kütſte mit dem Veſuv im Weittelgrunde geugß, nach der andern Seite erſtreckten ſich die Ver⸗ Ve ſind einig in jeder Hinſicht und gegenüber jeder Möglichkeit vollkommen eivig. Freuen wir uns, daß dem ſo iſt. Wie der Interviewer beifügt, ſagte Tittoni zu einem ſeiner Freunde: Der heutige Tag iſt für mich bedeutungsvoll. Er hat mir die Gewißheit gegeben, daß meine Mühe nicht umſonſt war. Oeſterreich⸗Ungarn und Italien werden ſich treu bei⸗ ſtehen. Was immer die Zukunft bringt, ihr Werk wird aber ſtets ein Werk des Friedens ſein und die friedliche Arbeit der Völker fördern und ſichern. Deutsches Reich. Berlin, 16. Juli.(Im bayeriſchen Eiſen⸗ bahnrat) erklärte der Verkehrsminiſter, die Nichteinführung der 4. Wagenklaſſe habe zu keinen Anſtänden geführt, wohl aber erhebliche Erſyarungen veranlaßt. Man werde an der Nichteinführung der 4. Wagenklaſſe feſt⸗ halten. Angeregt wurde die Wiedereinführung der Fahrſchein⸗ bücher für 30 Fahrten, die Ausgabe von Doppelkarten für Hin⸗ und Rückfahrt und farbiger Aufdruck auf die Rückfahrt⸗ karten. Die Verkehrsverwaltung erklärte jedoch, ſie müſſe eine abwartende Stellung einnehmen. Mit der Nichtabſtempelung der Fahrkarten habe die Verwaltung im Nahverkehr der größeren Städte ziemlich weitgehende Verſuche gemacht. Ob eine weitere Ausdehnung eintreten könne, hänge von der⸗ ſchiedenen Verkehrsfragen, insbeſondere auch von der Nicht⸗ beſtätigung der Fahrtunterbrechung ab. Der jetzt um 8 Uhr morgens von Nürnberg abgehende Eilzug Nürnberg⸗München wird im Winterfahrplan geſtrichen werden In anderen Gegenden, namentlich im Süden, werden Eilzüge zu einem Kilometerſatz von drei Pfennigen in beſchleunigte Perſonen⸗ züge zu zwei Pfennigen umgewandelt Ausland. Oeſterreich.(-Regierung und Altkatho⸗ liken.) Man berichtet uns: Die in Oeſterreich ſtaatlich anerkannte altkatholiſche Kirche hatte ſeit vielen Jahren über ſchikanöſes Verhalten der Regierung zu klagen, indem die Regierung im amtlichen Verkehr alle zu ordnenden Fragen durch jahrelanges Vorenthalten einer Antwort in unglaub⸗ licher Weiſe verſchleppte. Jetzt ſcheint hierin eine bemerkens⸗ werte Wandlung eingetreten zu ſein: kurz nacheinander ſind im Miniſterium für Kultus und Unterricht drei längſt er⸗ ſtrebte, für die Aktkatholiken günſtige Entſcheidungen getroffen worden. Vor einigen Wochen ſind nach Jahrzehnte langem Bemühen zwei neue Pfarreien in Böhmen genehmigt worden, Gablonz und Deſſendorf, während man bis dahin etwa 20 Kultusgemeinden eine einzige Pfarrei, Warnsdorf, hatte bilden laſſen. Neueſtens haben die zuſtändigen Miniſterien eine von der Synode 1902 angenommene wichtige Filial⸗ gemeinde⸗Ordnung nach faſt fünfjährigem Zögern genehmigt. Ein unrühmliches Kapitel aus der öſterreichiſchen Regierungs⸗ praxis ſcheint damit zu Ende zu gehen. Itallen.(Der Verhaftung des Ex⸗ miniſters Naſiz) iſt die ſeines früheren Kabinettschefs und Helfershelfers Ignazio Lombardo auf dem Fuße gefolgt. Aufgrund einer Verfügung des Staatsgerichtshofes wurde er ebenfalls im Laufe des geſtrigen Abends verhaftet und in das Gefängnis abgeführt. Dieſes energiſche Vorgehen, zu dem ſich endlich die oberſten Inſtanzen in dieſer fkandalöſen Affäre aufgerafft haben, wird zahlreiche ungünſtige Kritiken, die ſich in jüngſter Zeit gegen den Zuſtand der italieni⸗ ſchen Rechtspflege erhoben haben, verſtummen machen. Es wird auch im Lande ſelbſt, das durch die Gerichtsſkandale von Catanzaro erſt neuerdings wieder in ernſte Beſorgnis über die Unbeſtechlichkeit ſeiner Juſtizbehörden verſetzt wurde, in weiten Kreiſen Befriedigung er⸗ wecken. Naſis Anbeter in Trapant, deren Begeiſterung für ihn aus ſeiner Freigebigkeit mit den— öffentlichen Geldern ſchöpften, werden keinen Aufruhr verurſachen, wie ſchwache Stagtsmänner in Rom befürchteten. Greift die Juſtiz nur feſt zu, und zeigt ſich, daß das morſche Schiff verloren iſt, ſo wird es jedenfalls von den Ratten verlaſſen ſein. * Bulgarien.(Der Mörder Petkows.) Die Ermordung des Miniſterpräſidenten Petkow hat ihre Sühne gefunden. In Sofia wurde, wie gemeldet, der Mörder Alexander Petrow gehenkt. Bis zür letzten Minute behielt er ſeine Faſſung und gefiel ſich ſogar in wichtigtuenden Aus⸗ ſprüchen. So ſagte er dem bei der Hinrichtung anweſenden Erſten Staatsanwalt:„Es haben noch andere Perſonen bei Orangengärten, und in der Nähe erhoben ſich das beſcheidene Häuschen, in dem Heyſe, Ibſen und Alfred De Muſſet wohnten, und das roſenfarbige Gebäude des Hotels Viktoria, in dem Richard Wagner wohnte, der mit dem alten Freunde entzweit war. In einer der Aufzeichnungen erzählt nun die Bewunderin des Philoſophen: „Friedrich Nietzſche glaubte in den erſten Tagen, daß ich nicht wüßte, wer er wäre. Ich begegnete ihm oft, aber es war faſt immer jemand bei ihm. Eines Tages fand ich ihn jedoch allein an der Stelle, von der man einen Ausblick auf das Meer genießt, auf einem ſpitzen Felſen ſitzend. Es rar nahe am Sonnenuntergang. Er kannte mich ſofort wieder und wir kamen ein wenig ins Geſpräch, Er hielt dabei ſtändig die Augen aufs Meer gerichtet, während er mit der Oinken den Schnurrbart ſtrich, Ich fragte ihn, ob er die Abſicht habe, in Sorrent zu bleiben, und er antwortete mir, daß er es für das ſchönſte Fleckchen Erde halte, das er je geſehen habe, und daß die Luft wie eine geheimnisvolle Kraft ſeine etwas angegriffene Natur erfülle. Er empfand jene Leichtigkeit, die uns Deutſchen in Italien ſo wohltuend iſt. Von Santa Fortunata her kamen Fiſcherbarken gum Vorſchein, die von der ſcheidenden Sonne mit roter Glut über⸗ goſſen waren.„Von dort ſind einſt die Saratenen gekommen, um Sorrent zu plündern,“ ſagte er;„mir hat es ein Sorrentiner ge⸗ ſagt, der in der Geſchichte ſeiner Vaterſtadt Beſcheid weiß.“ Bei einer anderen Begegnung erzählte die Dame Nietzſche von dem neuen Triumph, den Wagner gerade damals in Deutſchland erzielt hatte.„Anfänglich ſchien er nicht zu verſtehen, ob es ein Triumph bder ein Mißerfolg geweſen wäre. Seine Augenbrauen falteten ſich, und ſein Blick richtete ſich fragend, forſchend auf mich, als wollte er ergründen, warum ich davon zu ihm ſprach. Ich errötete und brach meine Erzählung ab, während doch meine Stimme meine Begeiſte⸗ rung erkennen ließ. Aber ich merkte wohl, daß der Triumph ſeines „Feindes“ ihm nicht mißfiel, und er lächelte, während ich noch einige Worte ſtammelte.—1. — Der verſchwundene Prinz. Die Schauſpielerin Joſephine Weſt in Newhork hat den Behörden mitgeteilt, daß der Printz Victor von Thurn und Taxpis, mit dem ſie heimlich vermählt ſei, plötzlich verſchwunden ſei. Der im 31. Lebensjahre ſtehende Prinz hat vor einigen Jahren die Oeffentlichkeit viel beſchäftigt. [Er wurde nämlich im Jahre 1902 vom Gerichtshof in Steing⸗ der Ermordung Petkows die Hand im Spiele gehabt, doch will ich ſie nicht nennen, finden Sie ſie ſelbſt, wenn Sie können.“ Angeſichts des Galgens nach Verleſung des Todes⸗ urteils rief er:„Es iſt ſchrecklich, meine Herren!“, und ſtieg dann ſelbſt zur Galgeneſtrade empor. Vadiſche Politik. dLeimen, 16. Juli. Der liberale Volksperein iſt nun zuftande gekommen. Es haben ſich bis jetzt 67 Mitglieder gemeldet. Heſſiſche Politik. e, Bingen, 17. Juli. Folgende Eingabe richtete der Verein heſſiſcher Weinbergsbeſitzer an die deut⸗ ſchen Bundesregierungen:„Der Vorſtand des Vereins heſſiſcher Weinbergsbeſitzer weiſt darauf hin, daß aus dem Auslande bdedeu⸗ tende Mengen von Weinen eingeführt werden, welche nicht dem Geſetz betr. den Verkehr mit Wein, weinhaltigen und weinähnlichen Getränken vom 24. Mai 1901 entſprechen dürften, wie es beſonders in§ 1 und§ 3 Satz 2 ausgeſprochen iſt. Derſelbe dittet daher ſämtliche deutſchen Bundesregierungen, die ausländiſchen Weine, ohne Ausnahme, ſofort bei Einführung in deutſches Reichsgebiet einer ausgiebigen ſtrengen Kontrolle zu unterziehen und behufs genaueſter Durchführung der zur Verhütung weiterer Schädigung unſeres ohnedies ſchon ſchwergeprüften deutſchen Weinbaues erfor⸗ derlichen Maßregeln alle dafür in Betracht kommenden Kontrolleure, wie auch Zoll⸗, Steuer⸗ ufw. Beanite unverzüglich damit zu be⸗ auftragen.“ Aus Sladt und Land. * Mannheim, 17. Juli 1907. JEISUS-AusSTelnSC N 25 INregnAriogate NKutist-und AusSTeIAunG S Programm. Donnerstag, 18. Juli: Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachm.:: Große Militär⸗Konzerte der vollſtändigen Kapelle des Großh. Leibgrenadier⸗Regiments Nr. 109, Karlsruhe.(Königl. Muſikdirektor A. Boettge.) Rondellplatz vor der Auguſt«⸗ Anlage: —11 Uhr abends: Große Militär⸗Konzerte der vollſtändigen Kapelle des Großh. Leibgrenadier⸗Regiments Nr. 109, Karlsruhe.(Königl. Muſikdirektor A. Boettge.) Beleuchtung: 9½—10½% Uhr abends: Konturenbelkuchtung des Waſſerturms Und Scheinwerfer. 10%%—109½ Uhr: Leuchtfontäne. Gintrittspreiſe⸗ Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder 50 Pfg. Kongreſſe: Verbandstag der Glaſer⸗Innungen Süddeutſchlands und Ver⸗ bandstag Deutſcher Glaſerinnungen(heute Schluß).—5 5 Frauenfürſorge⸗Stelle: im Garten Schulze⸗Naumburg, den ganzen Tag geböffnet. * Ernannt wurde zum Handelsrichterſtellbertreter für die Kammer für Handelsſachen beim Landgericht Freiburg auf die Zeit bis 31. Dezember 1908 Bankdirektor Erich Schuſteor in Freiburg und Regiſtrator Auguſt Haller beim Bezirks⸗ amt Karlsruhe zum Regiſtrator beim Miniſterium des Innern, * Höhere Preiſe für Schuhmacherarbeiten. Der„Süddeutſche Schuhmachermeiſterverband“(Sitz in Stuttgart) gibt bekannt, daß infolge der in den letzten Jahren fortgeſetzt eigetretenen Lederpreiserhöhungen und infolge der alljährlich wiederkehren⸗ den Lohnbewegungen der Gehilfen, welche regelmäßig durch nam⸗ hafte Zugeſtändniſſe von ſeiten der Arbeitgeber geſchlichtet wur⸗ den, eine Erh arbeiten eintreten muß. Die Einkaufspreiſe ſind für alle Sorten Ober⸗ und Sohlleder geſtiegen, zumteil ſo bedeutend, daß der Maßſchuhmacher, der prinzipiell nur beſte Qualitäten verarbeitet, ſich durchſchnittlich zu einer 15 bis 25prozentigen Mehrausgabe für das Rohmaterial bequemen muß. Die Ge hilfenlöhne ſind in demſelben Maße geſtiegen. Erhebliche Zu⸗ lagen für die Stück⸗ und Wochenlöhne waren ſchon deshalb nicht zu umgehen, um auch im Schuhmacherhandwerk die Gehilfenſchaft materiell den andern Gewerbekategorien gleichzuſtellen. Hierzu manger unter Kuratel geſtellt, da er einen ſohr leichtſinnigen Le⸗ benswandel führte. Er verfügte ſeinerzeit über ein bedeutendes Vermögen, geriet aber in Wucherhände und hatte in verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit eine koloſſale Schuldenlaſt angehäuft. Seine Familie ſchlug vor, mit den Wucherern einen Ausgleich zu kreffen. Dieſe aber wollten von einem Vergleich nichts wiſſen. Sein Kurator Dr. Münnich leitete dann eine Aktion zur Ordnung der Angslegen⸗ heit ein. Er erkannte ſofort, daß dem Prinzen in keiner anderen Weiſe geholfen werden könne, als wenn die meiſten Gläubiger vor Gericht geſtellt werden, Gegen einen Teil der Wucherer wurde beim Budapeſter Gerichtshof die Strafanzeige erſtattet. Der Prinz konnte aber nicht mehr vangiert werden, er geriet auch ſpäter in eine immer mehr prekäre Lage, überwarf ſiech mit ſeiner Familie und ging nach Amerika. — 100 Kilometer in der Stunde zu Schiff. Aus Newyork ſvird Modell eines Bootes konſtruiert, mit deſſen Ausgeſtaltung er nach ſeinen Berechnungen imſtande ſein wird, das Waſſer mit der Schnel⸗ ligkeit von 60 engliſchen Meilen, alſo nahezu 100 Kilometern in der Stunde, zu durchraſen. Das Hewittſche Modell, das zwei Per⸗ ſonen aufnehmen kann, ſieht kaum wie ein Boot aus, es iſt im Grunde eine Enttvicklung und wiſſenſchaftliche Vervollkommnung der flachen Fahrzeuge der Fidſchiinſulaner, allein die parallel⸗ laufenden weichen Holzſtücke ſind durch ſchlanke, zigarrenförmige Gleitſtreifen erſetzt, die am Boden des Fahrzeuges angebr fint Heßwitt hat ſchon vor kurzem eine Art Gleitflotz konftrufert, mit dem er auf der See eine Geſchwindigkeit von 38 Meilen in der Stunde erxreicht haben will. Seine letzte Erfindung wird mit einem Gaſblinmotor angetrleben und wenn er Gelegenheit erhält, ſein Modell it größerem Maßſtabe auszuführen, in einer Lünge bon etwa 60 Meter, ſo garantlert er eine Meile in der Minute. 5 amerikaniſchen Marinekreiſen bringt man dem Plane beretts leb⸗ haftes Intereſſe entgegen; ſelbſt wenn es ihm nicht gelingen ſollte, ſein Syſtem auf große transatlantiſche Dampfer amdendbar zu machen, ſo würden doch auch die kleineren Fahrzeuge mit ihrer koloſſalen Schnelligteit im Kriege als Kundſchaftet wichtige Dienſte leiſten können. 8 ung der Preiſe für Schuhmacher⸗ berichtet: Der amerikaniſche Erfinder Peter Cooper Hewitt hat das Mannheim, 17, Jul. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Frängte auch der allenthalben immer fühlbarer werdende Mangel an tüchtigen Schuhmachergehilfen. Zahlungseinſtellung. Ueber das Vermögen des Heinrich Feldbuſch, Inhaber des Reſtaurants„Biedermeier“ *. in der Jubiläumsausſtellung und Inhaber eines Leiter⸗ und Gerüſt⸗ baugeſchäftes in Mannheim und Düſſeldorf, wurde das Kon⸗ kursberfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Mökel dahier ernannt. Forderungstermin: 20. Auguſt; Prüfungstermin: 7. September. In der Narkoſe geſtorben. Heute morgen wurde ein in Neckarau anſäſſiger Mann, als er ſich bei einem hieſigen Zahnargte einer Zahnoperation unterziehen wollte und zu dieſem Zweck chloro⸗ formiert werden ſollte, von einem Herzſchlag getroffen, der den ſofortigen Tod herbeiführte. Der Tod erfolgte jeden⸗ falls infolge ſchwerer innerer Erkrankung, die bereits vor der Narkoſe beſtand. — Stimmen aus dem Publikum. Die Verſteigerung ſtädtiſcher Bauplätze für große Wohnungen iſt in abſehbare Nähe gerückt und es dürfte angebracht erſcheinen, zu wiederholen, daß ſich der Herr Oberbürgermeiſter in der Bür⸗ gerausſchußſitzung vom Monat März d. I. dagegen verwahrte, daß die Stadtgemeinde die ungeſunden Bodenverhältniſſe mitver⸗ ſchuldet habe. Es wurde dabei erwähnt, daß die Plätze jeweils nach dem Bedürfnis verſteigert worden ſeien, welches ſeitens des 1 Bürgermeiſteramtes vorher erkannt werden mußte. Nach an⸗ derer Meinung beſteht aber das Bedürfnis ſchon dann, ſobald Angebote vorliegen. Durch die Angebote allein aber glaubte das Bürgermeiſteramt, das Bedürfnis noch nicht erkennen zu können. Die Folge davon war, daß in den letzten Jahren in erſter Lage keine Häuſer mit großen Wohnungen erſtellt werden konnten. Tatſächlich iſt heute in Mannheim in erſter Lage kein Bau⸗ platz für große Wohnungen zu haben. Die Intereſſenten müſſen warten bis nach Schluß der Ausſtellung und es wird ſich wieder das Bild zeigen, wie früher, daß bei den Verſteigerungen infolge ungemeſſener Ueberbietungen der keinen Platz erhält, der den Wert des Platzes vorher durch Projekte und Kalkulierung ermittelte, was zur Folge haben muß, daß die Wohnungen wiederum nur mit erhöhten Mietpreiſen abgegeben werden können. Dieſe Preistreibereien liegen weder im Inter⸗ eſſe der Stadtgemeinde, noch der Allgemeinheit, denn es kann wohl jeder Verkäufer damit zufrieden ſein, wenn für den Ver⸗ kaufsgegenſtand der Schätzungspreis erreicht wird. Sollten es nun wirklich die Stadtväter ernſt nehmen, um end⸗ lich mit den ungeſunden Bodenbewertungen aufräumen zu wol⸗ len, ſo müßte die baldige Verſteigerung der Plätze eingeleitet und das Verfahren zur Verſteigerung geändert oder ergänzt werden. Würde z. B. Prinzip, daß bei Angebot eines Platzes zwei zur Verſteigerung kommen, ſo würde es ſich bald von ſelbſt regeln, daß Uebergebote unterbleiben. Mit ſolchen einfachen Mitteln ließe ſich überaus große Arbeit leiſten und es würde ſich bald ein regulärer Wert der Plätze bilden, der auch ſeinen Einfluß als Maßſtab für die Privatbauplätze nicht verfehlen würde. Erſt die Wahl eines ſolchen oder gleich zielenden Verfahrens würde die Erklärung des Herrn Oberbürgermeiſters in vollem Um⸗ fange rechtfertigen. X. Das Drama eines Rechtsanwalts. 5 Der Mord an der Geh. Medizinalratswitwe Molitor 1 vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Karlsruhe, 17. Juli. Heute Mittwoch begann vor dem hieſigen Schwurgericht die Verhandlung in dem Aufſehen erregenden Mordprozeß gegen den nußerordentlichen Profeſſor an der George Waſhington⸗Univerſi⸗ tät und Rechtsanwalt Dr. Karl Hau aus Baltimore. Hau wird bekanntlich beſchuldigt, am 6. November v. J. ſeine Schwie⸗ germutter, die Witwe des Großherzogl. Medizinalrats Dr. Moli⸗ tor aus Karlsruhe in der Lichtenthaler Allee zu Baden⸗Baden niedergeſchoſſen zu haben. Die Affäre hat erſt noch in den letzten gen eine ſenſationelle Wendung dadurch genommen, daß ſich zwiſchen der Staatsanwaltſchaft in Karlsruhe und der Verteidi⸗ gung des Angeklagten ein Preßkrieg über die Schuld des Ange⸗ klagten entſponnen hat, und daß außerdem die„Deutſchen Nach⸗ (richten“ in Berlin die Anſchuldigung erhoben haben, ein Ab⸗ ſchiedsbrief der inzwiſchen durch Selbſtmord geendeten Ehefrau des Angeklagten ſei an ſeiner entſcheidenden Stelle, wo ſie von einem angeblichen Geſtändnis ihres Mannes Mitteilung macht, gefälſcht worden. Den Vorſitz im Gerichtshofe führt der großherzogliche Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Elber. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Bleicher, während Landgerichtsrat a. D. Rechtsanwalt Dr. Dietz Garlsruhe) die Verteidigung des Angeklagten über⸗ nommen hat. Die Zahl der vorgeladenen Zeugen beträgt etwa 60. Unter ihnen befinden ſich auch die beiden Schwägerinnen des Angeklagten, die Töchter Olga und Fanny der ermordeten Frau Molitor. Während die erſtere in Paris verheiratet iſt, lebte Frl. Fanny bis zur Ermordung ihrer Mutter bei dieſer. Sie beglei⸗ tete ihre Mutter auch auf dem verhängnisvollen Gange zu dem Poſtamt in Baden⸗Baden, bei dem Frau Molitor das Opfer eines meuchleriſchen Ueberſalles wurde. Auch das Dienſtmädchen der Ermordeten iſt als Zeugin geladen, ferner mehrere Beamte des Poſtamts in Baden⸗Baden, von dem aus am Mordtage Frau Molitor ans Telephon gerufen und aufs Poſtamt erbeten wurde. Auch die Bahnbeamten, welche den Täter auf der Fahrt nach Baden⸗Baden und von dort zurück nach Frankfurt a. M. beobach⸗ teten, ſind vorgeladen, ebenſo mehrere Perſonen, denen am 6. November v. J. auf der Fahrt nach Baden⸗Baden ein Mann mit falſchem Vollbart und Perücke aufgefallen iſt. Aus Franffurt a..iſt der Barbier geladen, bei dem Hau am Montag vor dem Morde einen künſtlichen Vollbart und eine Perücke mit der An⸗ gabe gekauft haben ſoll, er habe ſeit Jahren ſeine Verwandten in Baden⸗Baden nich! geſehen, möchte von ihnen nicht ſofort wie⸗ dererkannt werden und wolle ſich durch den falſchen Bart das Verqnügen machen, ſeine Angehörigen zu überraſchen. Schließlich hat ſich noch, wie verlautet, aus Nonſtantinopel 4 ein Herr Bratter gemeldet, der im Winter 1905/06 den An⸗ geklagten während ſeines Aufenthalts in Konſtantinopel kennen gelernt hat, und deſſen Ausſage allerdings der ganzen Angelegen⸗ heit ein noch weit ſenſationelleres Gepräge geben würde, als ſie es jetzt ſchon beſitzt. Dieſer Zeuge ſoll bekunden, daß Hau ſich zur Zeit des Mordes in durchaus guten und geordneten Ver⸗ mögensverhältniſſen befunden hat, ſo daß ſein Motiv zu der Tat jedenfalls nicht Geldkalamität geweſen ſein könne. Hau weilte damals als Vertreter der Standard⸗Oil⸗Company und anderer amerikaniſcher Intereſſengruppen in der türkiſchen Hauptſtast, m mit der türkiſchen Regierung über eine ganze Reihe von Grojekten größeren Umfanges zu verhandeln. Er beſaß Empfeh⸗ Lungsbriefe des Präſidenten Rooſevelt, des öſterreichiſchen Ge⸗ ſa in Wachington und konnte ſich auf Verbindungen mit e ee e * FF 7 — in den beſten Kreiſen Peras und Therapias verkehrt und den Eindruck eines hervorragend intelligenten und gewandten Welt⸗ mannes gemacht haben. Da er in Waſhington Rechtsbeiſtand der dortigen türkiſchen und chineſiſchen Geſandtſchaft war, ſo gelang es ihm bald im Pildiz Kiosk Eingang zu finden und dem Sultan perſönlich ſeine zahlreichen Anliegen vorzutragen, ein an ſich höchſt ſeltenes Ereignis, das nur dadurch möglich wurde, weil dem Angeklagten der Ruf vorausging, daß er demnächſt in die Kreiſe der amerikaniſchen Diplomatie aufgenommen und eines Tages Botſchafter werden ſollte. Außerdem ſtand ſeine Ernen⸗ nung zum ordentlichen Profeſſor bevor. Der Zeuge will nun damals bei Hau, den er im übrigen als lebensfroh ſchildert, eine merkwürdige Zurückhaltung in Bezug auf ſeine Angaben über ſeine Familienverhältniſſe beobachtet haben. Er ſei in dieſem Punkte auch ſeinen beſten Freunden ge⸗ genüber ſehr referviert geweſen. Nur hier und da ſeien ihm im ganz vertrauten Kreiſe halb launige, halb ärgerliche Bemerkungen entſchlüpft, denen man entnehmen konnte, daß ſeine Schwieger⸗ mutter, die ermordete Frau Molitor, ihm das Leben ſauer machte. Nach ſeinen Andeutungen hätte ſie wiederholt verſucht, ihre Toch⸗ ter gegen ihn ſcharf zu machen und ſie zu einer Trennung von ihm zu veranlaſſen. Aber noch weit ſchlimmeres ſoll Frau Moli⸗ tor gegen Hau unternommen haben, wovon dieſer bis zur Stunde ſelbſt noch nichts wiſſe. Es ſei nämlich von Baden⸗Baden aus verſucht worden, die Pläne Hau's in Konſtantinopel zu durch⸗ kreuzen. Hau ſelbſt hat dem Zeugen gegenüber früher wiederholt geklagt, daß er während ſeines Aufenthaltes in Konſtantinopel unausgeſetzt von Spionen umgeben ſei, ja daß man ihn im Pil⸗ diz Kiosk als einen amerikaniſchen Anarchiſten denunziert habe, der mit großen Geldmitteln ausgerüſtet nach Konſtanti⸗ nopel gekommen ſei, um dort eine Verſchwörung gegen das Leben des Sultans zu organiſieren. Das Treiben dieſer Spione ſei ſchließlich ſo arg geworden, daß Dr. Hau beim erſten Sekretär des Sultans, Tahſim Paſcha, ſowie beim Botſchafter Leiſhmann darüber Beſchwerde führte. Die Denuziation war in einem Briefe aus Baden⸗Baden an das Mildiz⸗Palais gelangt. Der Zeuge will das Kuvert des Briefes, der die Denunziation enthielt, nicht nur geſehen, ſondern förmlich ſtudiert haben: den Poſtſtempel, die Aufſchrift(in fran⸗ zöſiſcher Sprache), die Handſchrift, die laugenſcheinlich verſtellte) Schrift einer Frau. Das Kuvert ſei dem Chef der Geheimpolizei in Konſtantinopel, Ferid Paſcha, der inzwiſchen auf Veranlaſſung des deutſchen Botſchafters Freiherrn Marſchall v. Bieberſtein ſeines Amtes entſetzt worden iſt, zur weiteren Veranlaſſung über⸗ geben worden, und dieſer habe ſich an den Zeugen gewandt, um weitere Auskunft über die Perſon und die Abſichten Haus zu er⸗ fahren. Der Zeuge hat alle dieſe Tatſachen Hau abſichtlich nicht mitgeteilt, weil er deſſen augenſcheinlich wenig freundliche Geſin⸗ Kung gegen ſeine Schwiegermutter nicht noch mehr beeinträch⸗ tigen wollte. Ende Oktober verließ dann Hau wieder die otto⸗ maniſche Hauptſtadt, und zwar, wie die Staatsanwaltſchaft in⸗ zwiſchen feſtgeſtellt hat, ohne daß er ſeine groß angelegten Pläne mit der Pforte hatte zur Durchführung bringen können. Von Konſtantinopel reiſte Hau über Wien nach Baden⸗Baden, wo dann das ſchveckliche Attentat auf Frau Molitor erfolgte, deſſen Opfer ſie geworden iſt. *** Von der„Deutſchen Journalpoſt“ wird uns im Anſchluß an den vorſtehenden Bericht geſchrieben: Sehr geehrte Redaktion! Zur Rechtfertigung unſeres in der vorſtehenden Angelegen⸗ heit Ihnen vor einigen Tagen überſandten Vorberichts, dem die Karlsruher Staatsanwaltſchaft einen„Nachtrag“ anhängen zu müſſen glaubte, laſſen wir nachſtehend den Wortlaut einer Zu⸗ ſchrift des Verteidigers Landgerichtsrat a. D. Rechtsanwalt Dr. Dietz⸗Karlsruhe an den Verfaſſer unſeres Vorberichts folgen. Dr. Dietz ſchreibt: „Sehr geehrter Herr! Ich erhielt Ihr Schreiben vom 11. d. M. und bitte Sie höfl., bei geeigneter Gelegenheit, nachdem Ihr Artikel der Staatsanwaltſchaft Veranlaſſung zu einer„Berichtigung“ ge⸗ geben hat und dieſelbe durch Ihren Konkurrenten kolportieren läßt, Ihr Artikel ſei von mir„inſpiriert“ und ich hätte Ihnen offenbar„Anklageſchrift“ und„Akteneinſicht“ gewährt, ener⸗ Kiſchſt betonen zu wollen, daß Ihr Artikel weder von mir in⸗ ſpiriert iſt, noch daß ich Ihnen Anklageſchrift und Akteneinſicht gewährt habe. Im übrigen können Sie betonen, daß ange⸗ ſichts der von einem Teil der Preſſe betriebenen offenſichtlichen Stimmungsmache gegen den Angeklagten es nur berechtigt iſt, wenn auch die in dieſer Sache zweifelsohne vorhandenen un⸗ aufgeklärten Momente beſprochen werden, und daß ruhig das Ergebnis der Verhandlung abgewartet werden kann, um feſt⸗ zuſtellen, ob alles ſo einfach liegt, wie die Staatsanwaltſchaft meint. Wenn die Staatsanwaltſchaft am Schluſſe ihrer Berich⸗ tigung noch hervorhob, und zwar aus durchſichtigen Gründen, Frau Molitor habe„faſt eine Million“ hinterlaſſen, ſo hätte ſie auch ſagen müſſen, daß die Frau des Angeklagten davon nicht mehr als ca. 75 000 Mark zu bekommen hatte und wirklich be⸗ kommen hat, wie dies bereits in der Preſſe hier früher kon⸗ ſtatiert wurde. Für den Angeklagten kam alſo eine„Millionen⸗ erbſchaft“ überhaupt nie in Frage Hochachtungsvoll Dr. Dietz. **** Unter gewaltigem Andrange des Publikums nahm heute früh die Verhandlung ihren Anfang. Schon vom frühen Morgen ab war das Tor des Gerichtsgebäudes von einer hundertköpfigen Menge umlagert, die vergeblich Einlaß in den Sitzungsſaal zu erlangen ſuchte. Ein Gendarmerieaufgebot geſtattete nur den mit Karten verſehenen Perſonen den Eintritt in den ziemlich dunklen Sitzungsſaal, deſſen größere Hälfte für das Gericht ſelbſt in An⸗ ſpruch genommen wird. In dem engen Zuhörerraum dräugt ſich ein elegantes Publikum, vorwiegend aus Angehörigen der beſſeren Geſellſchaftsſtände von Karlsruhe und Baden⸗Baden zuſammen⸗ geſetzt. Unmittelbar vor dem Gerichtstiſch hat der Vorſitzende den zahlreich erſchienenen Vertretern der Preſſe einen großen Arbeitstiſch aufſtellen laſſen, an dem 13 Preßvertreter aus allen Teilen des Reiches und auch aus dem Auslande Platz genommen haben. Die amerikariſche Preſſe, die für den Prozeß einen eigenen Kabeldienſt eingerichtet hat, iſt durch die Preß Aſſociation ver⸗ treten. Auch die engliſche Preſſe hat mehrere Vertreter geſchickt mit Rückſicht darauf, daß die Verhaftung Haus in London erfolgte und Rechtsanwalt Hau auch in Großbritannien eine große An⸗ zahl Geſchäftsfreunde beſitzt. Am Sachverſtändigentiſche bemerkt man die Aerzte, die die Ermordete ſeziert haben und die Mitglieder der Freiburger pſychiatriſchen Klinik, die Hau längere Zeit auf ſeinen Geiſtes⸗ zuſtand unterſuchten. Die Beobachtung hat aber nichts ergeben, das für eine Geiſtesgeſtörtheit ſpricht. Bei der Ausloſung der Geſchworenen machen Staatsanwalt und Verteidiger von ihrem Ablehnungsrecht weiteſten Gebrauch. Mit Rückſicht auf die bor⸗ eller, Carnegie, Vanderbilt, Morgan uſw. berufen. Er ſoll ich nichts! Vorſ.: Die Zeugen haben aber auch ſchrieben, in dem ſie anbentete, daß S Nach dem 5 Eröffnungsbeſchluß wird der im Jahre 1881 in Groß⸗Littgen bei Trier geborene An⸗ geklagte beſchuldigt, am Nachmittage des 6. November v. Is. zwiſchen 5 und 6 Uhr ſeine Schwiegermutter, die verwitwete 62 Jahre alte Frau Joſephine Molitor, geborene Stadelhofer, in der Lichtentaler Allee zu Baden⸗Baden getötet und dieſe Tötung mit Ueberlegung ausgeführt zu haben. Der zur Tat benutzte Re⸗ volver[Kaliber 9 Millimeter] liegt auf einem Tiſch vor der Rich⸗ tertribüne, ebenſo ſind dort die Kleider der Ermordeten aufge⸗ ſtapelt, die ſie bei ihrem Hinſcheiden trug. Der Angeklagte Dr. Hau, der kurz vor Beginn der Sitzung von zwei Gefängnisbeamten auf die Anklagebank geführt wird, iſt ein ſchlanker, elegant gekleideter Mann, der einen ſympathiſchen Eindruck macht. Die lange Unterſuchungshaft iſt nicht ohne Einwirkung auf ihn geblieben. Er ſieht ſchwindſüchtig aus. Nach einer höflichen Verbeugung vor den Richtern und den Ge⸗ ſchworenen nimmt er auf der Anklagebank Platz. Nach Eintritt in die Verhandlung gab der Vorſitzende den Geſchworenen zunächſt eine Darlegung der Sachlage, um die es ſich bei dem gegenwärtigen Prozeß handelt. Gleichzeitig er⸗ mahnte er die vorgeladenen Zeugen, bei der Wichtigkeit des vor⸗ liegenden Falles in ihren Ausſagen recht vorſichtig zu ſein. Den Verhandlungen wohnen auch Freiherr von Du ſch und zund Oberſtaatsanwalt Duffner bei. Die Vernehmung des Angeklagten. Es wird nunmehr der Angeklagte, Dr. Karl Hau, ver⸗ nommen. Hau iſt am 3. Februar 1881 geboren, katholiſcher Kon⸗ ſeſſion und nicht vorbeſtraft. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er die Tat, der er beſchuldigt iſt, begangen hat, antwortete er mit feſter Stimme: Nein.— Vorſ.: Sie ſollen ſich ſchon auf dem Gymnaſium mit Frauen herumgetrieben und etwas geholt haben? Angekl.: Darüber will ich nichts ausſagen Auf die Fragen des Vorſitzenden, ob er der Angeklagte, auf der Univerſität mit Frauen ſtark gelebt, wie er Frau Molitor mit ihrer Tochter kennen gelernt habe und wie die weiteren Be⸗ ziehungen zwiſchen ihm und ſeiner Braut vor der Hochzeit ge⸗ weſen ſeien, gibt der Angeklagte keine Auskunft. Weiterhin wird der Angeklagte über ſeinen Aufenthalt in Waſhington, wo er 3 Jahre jura ſtudierte und über ſeinen Aufenthalt in der Türkei 1905 befragt, ſodann weiterhin über ſeine geſchäftlichen Beziehengen in der Türkei. Der Vorſitzende machte dent Angeklagten darüber Vorhaltungen, daß er mit den Geldern fremder Leute Abenteuer und verwegene Pläne getrieben habe, worauf der Angeklagte erwidert, daß er nach amerikani⸗ ſchem Prinzip gehandelt habe. Der Vorſitzende fragt dann den Angekſogten weiter, ob er mit zwei Koketten, aus Paris ver⸗ jehrt habe und ob er auch mit der Otero und Carmen Sitta Orgien gefeiert habe. Auch darüber gibt der Angeklagte keine Auskugſt Weiterhin wird der Angeklagte über ſeine Bezieh⸗ ungen zur peruaniſchen Regierung gefragt, worauf der Vor⸗ ſitzende die Scheckfälſchung in Wien zur Sprache bringt. Der Angeklagte beſtreitet die Fälſchung; er habe ſich damals geirrt. Vorſ.: Sie gingen nach Baden⸗Baden und wohnten bei Ihrer Schwieger iutter. Hatten Sie Beziehungen zu Frl. Olga Molitor?(Die Schweſter der Frau des Angeklagten.) Angekl.: Ich verweigere die Aus ſage. Vorſ.: War Ihre Frau(iferſüchtig auf Fräulein Molitor? Sie fuhren mit Ihrer Frau und Frl. Olga nach Paris? Angekl.: Ich lehne jede Auskunft hierüber ab. Vorſ.: Dann langte rachſtedendes myſteribſe Telegramm an Frau Molitor in Baden⸗Baden an:„Erwarte Dich mit nächſtem Zug; Olga krank. Ling.“ Frau Molitor fuhr mit einem Orient⸗Expreßzug na Paris und war am nächſten Morgen bei Ihren? Angek Darüber lehne ich jede Antwort ab. 5585 Vorſ.: Die Sachverſtändigen ſind der Meinung, daß die Depeſche von Ihnen herrührt. Sie verweigern die Auskunft, beſtreiten es aber nicht. Angekl.: Ich gebe es weder noch beſtreite ich es. Ichlehn e n ur d Ausſage ab. Vorſ.: Frau Molitor war über die Fopperef mit dieſen Telegramms ſehr aufgebracht und glaubte, Sie hätter ſie von Baden⸗Baden fortlocken wollen, um bei ihr einzubrechen Sie gingen nach Mailand, wohin auch Ihre Frau kam. Sie gaben dort an ſich ſelbſt ein Telegramm auf, wodurch Sie no⸗ einmal nach dem Kontinent berufen wurden. Angekl.: Ja⸗ wohl. Vorſ.: Sie zeigten Ihrer Frau das gefälſchte Teklegramm um noch einmal zurückfahren zu können. Was hatten Sie vor Angekl. Ich hatte etwas vor, was ichmeiner Frau nicht mitteilen wollte.(Bewegung.) Vorſ.: Was war das? Angek!: Das kann ich nicht ſagen. Vorſ⸗ Sie rüſteten weiter für die Reiſe und verſchaften ſich ſchon in London eine Perrücke mit falſchem Bart. Angekl.: Ich wollte bei meiner Abreiſe von London nicht gekannt werden. 80 Vorſ.: Am Montag, am Tage vor dem Verbrechen, kame⸗ Sie wieder nach Frankfurt. Sie haben ſich dort beim Bar er einen falſchen Bart beſorgt. Mantel und Hut haben Sie ſich auch gekauft. So ausgeſtattet, fuhren Sie 1. Klaſſe am 4. Nov am nächſten Tage, nach Karlsruhe, um dann nach Baden⸗Bad. weiter zu fahren. Was wollten Sie dort? Wollten Sie J Schwägerin Olga treffen? Angekl.: Ich lehne jede A kunft ab. Vorſ.: Hatte Frlu. Olga von Ihrer Ankun Kenntnis. Angekl.: Die Frage beantworte ich nicht. Vorſ Was machten Sie in Baden⸗Baden? Angekl.: Darüber ſage geſagt, daß Sie Frau Molitor telephoniſch nach dem Poſtamt riefen, wo Sie ei wichtige Mitteilung über das Pariſer Telegramm ihr mach wollten. Von dieſem konnte nur ein nahes Familienmitglie wiſſen. Das Dienſtmädchen von Frau Molitor hatte Sie übrigen erkannt. Frau Molitor holte dann Fräulein Olga aus ei nachbarlichen Villa, wo ſie beim Tee war und ſie gingen beide nach dem Poſtamt. Unterwegs wurde ein Schuß auf Frau Moli⸗ tor abgefeuert, der ſie ſofort tötete. Der Täter ſtürzte davon. 20 Minuten ſpäter fuhren Sie von.⸗Baden nach Karlsruhe. Unterwegs warfen Sie den Bart weg. Warum? Der Angeklagt, ſchweiat. Vor.: Warum warfen Sie den Bart fort. Die Schlußfolgerung iſt nun: Der Täter vermummte ſich zur Be⸗ gehung der Tat und warf die Verhüllung nachher fort, um nich entdeckt werden zu können.— Der Angeklagte ſchweigt. Vorſ.: Sie haben nun über alle Fälle geſchwiegen. ſagen Sie: 1) Warum gingen Sie nach dem Kontinent, beſe delten Ihre Frau und fuhren nach.⸗Baden; 2) Was haben S in der Zeit in.⸗Baden getan über die Sie keine Auskunft geben wollen? 3) Warum haben Sie Ihre Schwiegermutte vom Hauſe weggelockt; 4) weun Sie ſich hier unſchuldig erklär wer ſoll darnach derjenige ſein, der Ihre Schwiegermutter tötet Angekl.: Ich beagtworte dieſe Fragen nicht, deſonders nice letzteren.(Große Bewegung.) Vorſi: Ihre ganze Verteidigung iſt die Verweigez Auskunft über die Umſtände, die Sie höchſt verdächtig 0 Sie bringen myſtiſche, geheimnisvolle Motive hinein, die viell nicht vorhanden ſind. Ihre Frau hat einmal einen B ie beide ſi nehmen wollten; ſie hat auch in einem Ansſichtlich längere Dauer der Verhandlungen wurden zwei Er⸗ ſatzgeſchworene ausgeloſt, laſſen. Ihre Frau iſt in den 4. Seite⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 17. Jult. micht zu überleben glaubte. Ihre Frau ſcheint Sie alſo für den Schuldigen gehalten zu haben. Was mag Ihre Frau in den Tod getrieben haben? Angekl.: Man gewährte ihr keine Ausſprache mit mir. Ich hätte ſie von meiner Unſchuld überzeugt. Vorſ.: Dann ſagen Sie es uns doch auch. Angekl.: Es gibt Dinge, die ich wohl meiner Frau ſagen könnte, aber nicht hier ſagen kann. (Bewegung.] Vert.: Haben Sie die Schüſſe in.⸗Baden ge⸗ hört? Angekl.: Ich lehne die Antwort ab.(Bewegung.) Vert.: War die Tat vielleicht gegen Frl. Olga gerichtet und wurde Frau Molitor zufällig getroffen.— Der Angeklagte ver⸗ weigert jede Auskunft. Vert.: Wir erhielten bei der Ankunft in Dover nach Ihrer Abreiſe aus.⸗Baden ein Telegramm. Von wem war es? Von Frln. Olga?— Der Angeklagte verweigert jede Auskunft. Vorſitzender: Geben Sie der Wahyrheit die Ehre! Bringen Sie vor, was Sie wiſſen. Sie müſſen Aus⸗ kunft geben. Ihr menſchliches Gefühl muß Sie dazu zwingen. Angekl.: Ich habe nichts zu ſagen. Damit iſt die Vernehmung des Angeklagten beendet; es tritt eine Mittagspauſe bis 4 Uhr nachmittags ein. Geh. Medizinalrat Tr. Stehberger 5. Heute früh iſt nach längerem ſchweren Leiden Dr. med Glorg Stehberger, Chef des Allgemeinen Krankenhauſes, verſtorben. Mit dem Verblichenen hat eine markante Perſönlichkeit Menn⸗ heims das Zeitliche geſegnet, die ſich um die hygieniſche Ber⸗ hältniſſe unſerer Stadt große und bleibende Verdienſte erworben hat. In den letzten Jahren war es zwar dem Dahingeſchiedenen infolge ſeines leidenden Zuſtandes zu ſeinem großen Bedemern nicht möglich, den ihm ſo lieb gewordenen ärztlichen Berufe in dem Maße nachzugehen, wie es der pflichttreue und opferfreudige Mann gewünſcht; aber bis zu ſeinem letzten Atemzuge hing er mit der großen Menſchenfreundlichkeit, die ihn von jeher aus⸗ zeichnete. an der ihm unterſtellten Krankenanſtalt, deren Wohl ſein ganzes Denken und Fühlen galt. Die Geſchichte des hieſigen Allgemeinen Krankenhauſes in den letzten zwei Dezennien wird den Namen Dr. Georg Stehberger ſtets mit Ehren und mit hoher Anerkennung verzeichnen. Dr. Stehberger, der ein Alter von 75 Jahren erreicht hat, wurde in Bruchſal geboren. Später ſiedelte ſein Vater, Hofrat Stehberger, nach Mannheim über, wo dieſer die Leitung des Allge⸗ meinen Krankenhauſes übernahm. Ende der§0er Jahre nahm der Verſtorbene am hieſigen Krankenhaus ſeine ärztliche Tätigkeit zur Unterſtützung ſeines Vaters auf und entwickelte hier eine ſo um⸗ faſſende und erſprießliche Tätigkeit und ein ſo aufopferndes, raſt⸗ loſes Streben im Dienſte der leidenden Menſchheit, daß er im Jahre 1883 zum Chefarzt des Allgemeinen Krankenhauſes ernannt wurde. Die gewaltige Entwickelung unſerer Stadt in den letzten Jahrzehnten ſtellte naturgemäß auch an die hygieniſchen Anſtalten unſeres Gemeinweſens rapid ſteigende Anforderungen, denen der Verſtorbene mit ſeinem weitausſchauenden Geiſte zu genügen ſuchte. Unter ſeiner Leitung nahmen die ſanitären Einrichtungen im hie⸗ ſigen Krankenhaus einen vorbildlichen Charakter an und mit für⸗ ſorgender Aufmerkſamkeit wurde jede Neuerung auf mediziniſchem Gebiete für unſer Krankenhaus nutzbringend zu berwerten geſucht. Leider war es dem Heimgegangenen nicht mehr vergönnt, das ſeil Jahren geplante neue Krankenhaus erſtehen zu ſehen, oder wenig⸗ ens den Beginn des Baues desſelben zu erleben. Wir wiſſen, daß Stehberger ſchon vor Jahren im Bürgerausſchuß wiederholt auf die immer ſtärker werdende Unhaltbarkeit der hieſigen Krankenhaus⸗ verhältniſſe hingewieſen und die Notwendigkeit der Schaffun don weiteren Räumlichkeiten betont, ſowie auf den immer dringen⸗ der werdenden Neubau eines allen ſanitären Anforderungen de⸗ steuzeit entſprechenden Krankenhauſes aufmerkſam gemacht gur, Auch ſonſt ſtand Stehberger im öffentlichen Leben mit im Vorder⸗ gvunde. Er war ein treues Mitglied der national⸗liberalen Par⸗ tei, die ihn viele Jahre als tätiges Mitglied in den Bürgeraus⸗ ſchuß entſandte, in welchem er faſt immer das Wort ergriff, wenn es ſich um Fragen handelte, die das Krankenweſen unſerer Stadt betrafen. Der Verblichene war zwar kein glänzender Redner, aber er wußte ſtets die Aufmerkſamkeit des ganzen Hauſes an ſich zu feſſeln und ſobald er nur das Wort ergriff, herrſchte im Bürgerausſchußſaale, mochte vorher die Unruhe auch noch zu lebhaft ſein, tiefe Stille und geſpannt ſcharten ſich die Stadtver⸗ ordneten um den Mann, um keine ſeiner Ausführungen ſich ent⸗ gehen zu laſſen. Neben ſeinen umfangreichen Berufsgeſchäften, in deren Er⸗ füllung ſich der Verblichene weder Raſt noch Ruh gönnte, fand er doch noch Zeit, ſich auch mit literariſchen Arbeiten zu be⸗ ſchäftigen und wiederholt hatte der„Mannheimer General⸗An⸗ zeiger“ das Vergnügen, Artikel aus der Feder des Herrn Dr. Stehberger zu veröffentlichen, die durch die aus ihnen ſprechende Sachkenntnis ſtets weithin große Beachtung fanden. Als Menſch war der Heimgegangene von einer rühren⸗ den Beſcheidenheit. Nichts lag ihm ferner, als hohles Phraſen⸗ geklingel und öde Wichtigtuerei, nichts verabſcheute er mehr, als vordringliches Weſen. Er lebte nur ſeinem Berufe und ſeiner Familte, an der er mit inniger Zärtlichkeit hing und der er ein treuſorgender Gatte und Vater war. Schmerzliche Gefühle wird das Hinſcheiden dieſes innerlich ſtarken, ideal gefinnen Mannes mit dem einfachen, lauteren Charakter und der hohen Sinnesart auslöſen und das Andenken an ihn wird ſtets ein ehrenvolles ſein. Von anderer Seite wird uns über den Verblichenen noch mitgeteilt: Dr. Stehberger begann ſchon zu Anfang der Sechziger Jahre ſeine Tätigkeit im hieſigen Krankenhaus als junger Aſſiſtenzarzt unter ſeinem Vater, Herrn Hofrat Steh⸗ derger, der damals Leiter des Krankenhauſes war. Nach⸗ folger in der Chefarztſtelle wurde der Verblichene im De⸗ zember 1883, als der damaligeseiter, Medizigalrat Stephani, der Vater des hieſigen Schularztes, aus dem Leben ſchied. Der Verſtorbene war eine erſte Kapazität, namentlich auf dem Gebiet der Geburtshilfe. Er legte auch großes Intereſſe für alle künſtleriſchen Beſtrebungen in unſerer Stadt an den Tag; ſo war er längere Jahre Vorſitzender des hieſigen Kunſtvereins. Auch dem hieſigen Aerzteverein ſtand er mehrere Jahre vor, Sabiläum ſeiner Tätigkeit als Mniverſtätsprofeſlor, Theater, Runſt ung(Giſſenſchant. Muſikabend des akademiſchen Geſangvereins in Heidelberg. Der geſtrige alljährlich vor Semeſterſchluß übliche 15. Muſkabend des akademiſchen Geſangvereins ſtand erſtmals untet Leitung des Herrn Kar! Haſſe, der zur Entlaſtung des vielbeſchäftigten Generalmuſikdirektors Dr. Wolfrum ſeik Anfang des vorigen Semeſters als Aſſiſtent am muſikaliſchen Inſtitut der Univerſität Heidelberg angeſtellt iſt. Das akademiſche Streichorcheſter eröffnete den Abend mit einem Werke von Joh. Fried rich Faſch,„Auat“e für Strelchinſtrumente.“ Faſch war Kapellmeiſter in Zerbſt und iſt ein Zeitgenoſſe J. S. Bachs und von dieſem hochgeſchätzt. Das thematiſch intereſfant gearbeitete, vielfach kanoniſch ge⸗ haltene Werk zeigt eine blühende melodiſche Erfiudung und kon⸗ trapunktiſche Vertiefung und wurde in Anbetracht deſſen, daß die Spieler nicht Berufsmuſiker ſind, ſondern Kunſtfreunde, denen neben ihren wiſſenſchaftlichen Studien nur wenig Zeit zu ernſter Kunſtübung bleibt, recht anetkennenswert wiederge⸗ geben. Dasſelbe gilt von Mozarts reizender Serenade„Eine klein e Nachtmuſik“, die das Konzert beſchloß. Der Män⸗ nerchor bot Gaben aus dem auf Veranlaſſung unſeres Kaiſers herausgegebenen„Volksliederbuch“. Dieſe Sammlung hat trot thres funſthiſtoriſchen Wertes und ihrer Reichhaltigkeit nicht in allen Gauen der deutſchen Sängerwelt die erwartete begeiſterte Aufnahme gefunden. Man findet die ſatztechniſche Bearbeitung der meiſten Lieder für die breite Volksmaſſe zu ſchwierig. Wir finden dieſen Vorwurf nach den meiſten der geſtrigen Proben nicht ganz ungerechtfertigt. Von den in der erſten Abteilung geſungenen Chören erſchien mir nur das ſtimmungsvolle„Ab⸗ ſchied“ Aus dem Lochheimer Liederbuch— 1452—) in ein ſeinem Inhal entſprechendes muſikaliſch ſchlichtes Gewand gekleidet, während die kunſttechniſche Bearbeitung des ſchönen Volksliedes „Innsbruck, ich muß dich laſſen“ viel zu kompliziert erſcheint. Das Gleiche gilt von dem reizenden Tanzliedchen und dem humorvollen„Holla, gut Gſell“. In der zweiten Abteilung ſang der Ehor Schuberts„Die Nacht“, eine wirkungsvoll bearbeitete „Badiſche Volksweiſe“ im Tonſatz von Ph. Wolfrum und das derb humoriſtiſche„Türkiſche Schenkenlied“ von Mendelsſohn. Ter akademiſche Geſangverein brachte dieſe Geſänge, die Herr Haſſe mit hingebungsvollem Eifer und Verſtändnis einſtudiert hatte, von einigen Intonationsſchwankungen abgeſehen, zu einer im gauzen recht befriedigenden Wiedergabe. Herr Haſſe ſtellte ſich in einem Varia tionswerke mit Fuge über ein eigenes Thema auch als Komponiſt vor. Dasſelbe feſſelt durch intereſſante Harmonien, ſchön geführte melo⸗ diſche Linien und eine ungewöhnlich formbildende Kraft, die in der grandios geſteigerten Fuge ihren Höhepunkt erreicht. Wer in jungen Jahren ein ſolches Werk ſchaffen konnte, von dem Hürfen wir ohne Zweifel noch viel Gutes erwarten. Der beſcheidene Künſtler brachte ſein Werk mit Herrn Univerſitätsmuſikdireklor Fritz Stein zu⸗ ſammen in trefflicher Weiſe zu Gehör und erntete lebhaften Er⸗ An bpeiteren Sokoſtücken hörten wir Joh. S. Bachs Konzert für zwei Violinen, begleitet bvom Streich⸗ orcheſter und Klavier. Zwei Soloviolinen ſind hier dem Inſtru⸗ mentalchor gegenübergeſtellt. Jede derſelben iſt durchaus ſelb⸗ folg. ſtändig behandelt. Das Orcheſter verhält ſich zu den Soloſtimmen faſt nur akkompagnierend, namentlich in dem gehaltvollen, von melodiſchem Wohllaut förmlich überquellenden Largo⸗Mittelſatz. In der Wiedergabe trak die Baßſtimme zu ſehr in den Hintergrund. Im übrigen hielt ſich das begleitende Orcheſter ſehr wacker. Auch die Soliſten, die Herren Walter Porges aus Heidelberg und Kurt Pfeiffer aus Zürich, leiſteten im ganzen recht Befrie⸗ digendes. Der große Saal des neuen Kollegienhauſes der Uni⸗ verſität war gut beſetzt, was im Intereſſe des Orgelbaufonds des Muüfikinſtituts der Univerſität, zu deſſen Gunſten der Reinertrag beſtimmt war, ſehr zu begrüßen iſt, und man gab ſeiner Befrie⸗ digung in lebhaften Beifallsbezeugungen Ausdruck. CK. Hochſchulnachrichten. Profeſſor Dr. F. Haber, Direktor des Inſtituts für phyſikaliſche Ehemie und Elektrochemie an der Karls⸗ ruher Techniſchen Hochſchule, hat einen Ruf an das eidgenböſſtſche Polytechnikum in Zürich als Nachfolger von Profeſſor Dr. Lunge für techniſche Chemie und chemiſche Technologie abgelehnt.— Der ordentliche Profeſſor der Hygiene und der gerichtlichen Medizin an der Univerſität Heidelberg, Geh. Hofrat Dr. Franz Knauff, wurde auf Auſfuchen von dem ihm im Nebenamt belaſſenen bezirks⸗ ärztlichen Dienſt mit Ausnahme der Funktionen als Gerichtsarzt auf 1. Auguft d. Is. enthoben.— Die Deutſche Phyſio⸗ logiſche Geſellſchaft hält am 12. Auguſt in Heidelberg eine Tagung ab.— Zu dem vom 13.—16. Auguſt in Heidelberg tagenden 7. internationalen phyſiologiſchen Kon⸗ greß ſind zahlreiche Anmeldungen, beſonders aus Frankreich, England und Amerika eingelaufen. Der Kongreß kagt zum erſten Male in Deutſchland.— Wie aus Freiburg i. Br. mitgeteilt wird, hat ſich dort der Aſſiſtent am Pharmakologiſchen Inſtitut Dr. H. Kniep(aus Jena) für Botanik habilitiert. ZP—ͤ— Letzte Nachrichten und Telegramme. Bretten, 16. Juli: Ein ſchwerer Unglücks⸗ fall ereignete ſich Sonntag abend zwiſchen Wöſſingen und Dürrenbüchig. Der 33 Jahre alte, verheiratete Bahnarbeiter Auguſt Pfarrdeicher von Wöſſingen verſäumte vermutlich in Wöſſingen das Ausſteigen aus dem Perſonenzug und ſprang aus dem in voller Fahrt befindlichen Zuge. Er zog ſich dabei ſchwere Verletzungen zu. * Darmſtadt, 17. Juli. Der Großherzog hat der „Darmſtädter Zeitung“ zufolge den ordentlichen Profeſſor an der juriſtiſchen Fakultät der Landes⸗Univerſität Gießen, Dr. Leiſt, zum Rektor der Landes⸗Univerſität für die Zeit vom 30. Oktober 1907 bis 30. September 1908 ernannt. * Eſſen, 17. Juli. Den hieſigen Blättern zufolge dementierten die maßgebenden Stellen des Alten Berg⸗ arbeiter⸗Verbandes und das Chriſtlichen Gewerken⸗ vereins die Meldung eines Süddeutſchen Blattes von geplanten Maſſenberſammlungen der Ruhrbergleute zwecks Beſprechung der Lohnfrage. 85 * Leipzig, 17. Juli. Leipziger Blätter melden, daß in dem Elſter⸗Saale⸗Kanal heute früh die Leiche des Spitzen⸗ webers Stier aus Lindenau und ſeiner Geliebten, der Arbei⸗ terin Junghans geländet wurde. Der Grund des Selbſt⸗ mords iſt unbekannt. * Auſee, 17. Juli. Das Mitglied des Herrenhauſes, Auguſt Baron Plappart, iſt hier geſtorben. ** Neu⸗Strelitz, 17. Juli. Der„Landes⸗Ztg.“ zu⸗ folge verunglückte der Reichstagsabgeordnete Nauck dadurch, daß der von ihm benützte Einſpänner umſtürzte. Der Reichs⸗ tagsabgeordnete trug ſchwere Quetſchungen davon. Jena, 17. Juli. Der Direktor der vſychiatriſchen Klinik an der Univerſität Jena, Geheimer Meditzinalrat Pro⸗ feſſor Dr. Binswanger, feierte geſtern das 25jährige *Rom, 17. Juli. Die„Tribung“ meldet aus Turin: Die Miniſter Tittoni und Freiherr von Aehrenthal beauf⸗ tragten geſtern abend gleich nach ihrer Ankunft in Turin tele⸗ graphiſch die Botſchafter Italiens und Oeſterreich⸗Ungarns in Berſin, dem Fürſten Bülow in ihrem Namen mitzuteilen, daß ſie in Deſio ſtets Bülows gedacht hätten und daß man zeden Augenblick Gelegenheit gehabt häbe, ſich des langen und treue: Bündniſſes mit Deutſchland zu erinnern. *Rom, 17. Juli. Blättermeldungen zufolge wird der ſtaatliche Gerichtshof in der Angelegenheit Naſi am 4. No⸗ vember zuſammentreten. Telegramme aus Sizilien teilen mit, daß die neue Verhaftung Naſis in Trapani lebhafte Er⸗ regung hervorruft, daß aber vollkommen Ruhe herrſcht. Die Gemeinde von Trapani nahm eine Tagesordnung an, in welcher gegen die Verhaftung proteſtiert wird. Eine Ver⸗ ſammlung in Palermo proklamiert die Kandidatur Naſis für den Provinzialrat. Der Senatsrat und zwei Senatoren, die mit der Einleitung des Prozeßverfahrens betraut ſind, be⸗ geben ſich mit zwei Kommiſſaren ins Gefängnis nach Reina Coeli um Naſt zu verhören. * Madrid, 17. Juli. Der Senat begann die Be⸗ ſprechung der Wahlreformvorlage. Die geſtrige Kammerſihung war ſehr bewegt; die katala⸗ niſche Sozialiſtengruppe ſetzte ihren energiſchen Widerſtand gegen die Zuckervor lage fort und ſtellte zahlreiche Anträge. Sie verlangte in erſter Linie die Ernen⸗ nung einer parlamentariſchen Studienkommiſſion. * Madrid, 17. Juli. Die„Gazetta de Madrid“ ber⸗ öffentlicht einen Erlaß, durch welchen ein außerordentlicher Kredit für die Ausbeſſerung des Kabels Tanger⸗Melila be⸗ willigt wird. * Teheran, 17. Juli. Die angebliche Gefangen⸗ haltung einer mohammedaniſchen Frau im Fudenviertel hätte am 16. Juli beinahe zu einer Maſſakre geführt. Glücklicherweiſe traten die Behörden zur rechten Zeit dazwiſchen; doch waren ſchon etwa 20 Juden verwundet. Der Stadtteil wird jetzt bewacht. * Omsk, 17. Juli. Prinz Borgheſe iſt auf der Auto⸗ mobilfahrt Peking⸗Paris am 7. Juli in der Rich⸗ tung nach Tjukalinsk weitergefahren. Neues von Raiſuli. * Köln, 17. Juli. Die„Köln. Zeitg.“ meldet aus Tanger vom 16. Juli, daß nach Berichten von Einge⸗ borenen die Stämme Elkmes und Beni⸗Arros ſich Raiſu⸗ lis und Mac Leans bemächtigt hätten. Das Gerücht ſei zwar unbeſtätigt, doch glaubhaft, da der Sultan dieſe Stämme für das Leben Mae Leans verantwortlich gemacht hat. Vom Dreibund. * Berlin, 16. Juli. Aus Anlaß der bekannten Meldung der„N. Fr. Pr.“ iſt in den letzten Tagen mancherlei Falſches und einander Widerſprechendes über den Dreibund berichtet worden. Die wahre Sachlage iſt nach dem„Hann. Cour.“ ſo: Zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich iſt in der Tat ein unkün dbarer Bündnisvertrag vereinbart worden. Der Bündnisvertrag zwiſchen Deutſchland und Italien jedoch und der zwiſchen Oeſterreich und Italien iſt, wie in der„Neuen Freien Preſſe“ ganz richtig dar⸗ geſtellt war, im Jahre 1902 in der Form verlängert worden, er ſolle am 28. Juni 1907 mit der Wirkung eines Jahres gekündigt werden können. Sollte dies nicht geſchehen, ſo gelte der Vertrag eo ipso als auf weitere ſechs Jahre nach dem vereinbarten Kün⸗ digungsjahr verlängert, nämlich ah 1908 bis zum Jahre 1914. Die Auffaſſung, als ob die Meldung der„Neuen Freien Preſſe“ falſch ſei, iſt durch das„Wiener Volksblatt“ entſtanden, das auf eins angebliche Aeußerung des früheren itakieniſchen Miniſters des Aeußern Prinekti hinwies, wonach der Vertrag bis zum Jahre 1913 feſt vereinbart ſei. Ob Prinetti tatſächlich eine ſolche Aeußerung getan hat, ließ ſich an amtlicher Stelle bis jetzt nichz feſtſtellen. Sollte es aber geſchehen ſein, ſo iſt dieſe Mitteilung irrig. Unwetter⸗Nachrichten. * Betlin, 17. Juli. Die Niederungen in der Um⸗ gegend von Berlin ſind weithin überſchwemmt. Außer der Havel und der Spree ſetzte die bei Potsdam mündende Nunthe bei Trebbin alle Wieſen unter Waſſer und ſpülte große Heu⸗ vorräte weg. Seit 40 Jahren hat das Waſſer im Sommer nicht ſo hoch geſtanden wie jetzt. Engliſche Journaliſten als Gäſte der Polen. * Poſen, 16. Juli. Die von polniſcher Seite eingela⸗ denen engliſchen Journaliſten werden Gäſte des Herrn von Koszielski in ſeinem Schloß Miloſlaw ſein. Hier findet unter Anweſenheit der Engländer ein großes Garkenfeſt aus Anlaß der Saftentlaſſung des Herrn d. Wierzbinski ſtatt. Wierzbinski hat wegen eines Hetzartikels in der Praza anderthalb Jahr Gefängnis verbüßt. Sein Name iſt in England wohlbekannt, da er der Poſener Berichterſtatter der Daily Mail und der Weſtminſter Gazette iſt. Was würde die engliſche Preſſe dazu ſagen, wenn deutſche Journaliſten nach Irland kämen, um mit der iriſchen Nationalliga Verbrüderungsfeſte zu feiern? Die„Corriſpondenza Romung“ über Schell. „Rom, 16. Juli. Die„Corriſpondenza Romana“ bringt ſchon wieder Enthüllungen über Schell. Diesmal übetr ſeinen Widerruf. Der ſoll ſich nach dieſer Quelle ſo zugetragen haben; Die beſtändigen Anklagen gegen einige heterodoxe Hehrſätze Schells als Autor wie Lehrer hätten die kirchlichen Behörden gezwungen, ex officio gegen ihn vorzugehen. Der Prozeß gegen Schell ſei von den kirchlichen Behörden mit wahrhaft außerordentlichet Diz⸗ fretion und Schonung geführk worden. Während die Schiler Schells auf das eifrigſte für ihren Meiſter und ſeine ten, verfaßte die Kirchenbehörde ſelbſt insgeheim ein Verzeichnis der in Schers Werken enthaltenen heterodoxen Stellen, und in erhielt Schell davon Kenntnis und erklärte amtlich, daß er einige ſeiner Propoſitionen im orthodoxen Sinne gemeint hätte, und was die anderen Propoſitionen betreffe, ſo erklärte er ſie als irrig und verdammenswert. Dem Verzeichnis dieſer Propoſitionen wurden ebenſo viel⸗ katholiſche Propoſitionen gegenübergeſtellt, die von Schell offiziell angenommen wurden. Das Original der beiden Protokolle wurde dem biſchöflichen Archivy in Würzburg einverleibt. Eine authentiſche Abſchrift ging nach Rom, eine andere erhielt Schell ſelbſt. Rom hätte alſo durch die Veröffentlichung der Schell ſchen Protokolle den Verteidiger Schells mit leichter Mühe mundtod machen köunen. Statt deſſen zog aber der Vatikan das 1 vor, das heute ſeine Gegner mißbrauchen.— Auf dieſe Einſeitung folgt der wirkliche Abdruck der beiden Protokolle, deren erſtes vom Würgbuszer Biſchof und deren zwweites dom Viſchof iowie von Schel E edeenet i Theſen kämpf⸗ einer ganz geheimen Vernehmung vor dem Biſchof von Würgburg —— 8 ines — Die Geſchäftsloſigkeit am Kohlenkuzenmarkte hielt auch in der abgelaufenen Berichtswoche an. Dabei kann die Grundſtimmung als eine durchaus feſte bezeichnet werden, denn wenn für einzelne Werte Nachfrage auftrat, konnte ſie nur in wenigen Fällen zu den letzten Preiſen befriedigt werden. Das Material iſt auf allen Gebieten knapp. Der Verkehr beſchränkte ſich auf Umſätze innerhalb der Unternehmung, und das Pripat⸗ publikum erſchien nur in ſeltenen Fällen als Käufer oder Ver⸗ käufer am Markte. Von ſchweren Ausbeutekuxen waren Auguſte Viktoria und Dorſtfeld ſtärker gefragt und konnten bei fehlendem Material ihre Kurſe um M. 750 bezw. M. 500 erhöhen. König Ludwia, Friedrich der Große und Mont Cenis blieben zu vor⸗ wöchentlichen Preiſen in Nachfrage, während Lothringen auf An⸗ gebot von guter Seite etwa M. 600 einbüßten. Von mittleren und leichten Papieren ſtanden Oeſpel im Vordergrunde, die auf ſpekulatibe Einflüſſe hin ſich bei lebhaften Umſätzen um M. 75 erhöhen konnten. Sonſt waren Tremonia, Alte Haaſe, Freie Vogel und Unverhofft und Caroline b. Holzwickede zu unperänderten Preiſen begehrt. Sehr feſt lagen ſchließlich Annelieſe, die eine Steigerung bis M. 3400 erfuhren, ohne daß Umſätze von Bedeu⸗ tung getätigt wurden. Der Braunkohlenmarkt lag ſehr ſchwach. Nachdem vor kurzer Zeit die unerwartet gekommene Zubuße von Humboldt zu umfangreichen Verkäuſen geführt hatte, verſtimmte in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche die nicht unerhebliche Zubußebewilligung dei der Gewerkſchaft Lucherberg. Dieſe ſelbſt verloren auf um⸗ fangreiche Glattſtellungen etwa M. 400, ferner waren Brühl bei M. 9500, Michel bei M. 2300 und Regiſer bei M. 800 niedriger. Etwas feſter wurden Hamburg bei M. 850 auf Deckungen und auch für Humboldt ſtellten ſich bei M. 1000 wieder mehrfache Kaufluſt ein, die den Preis bis M. 1050 hob. Am Kalimarkte machte der Abbröckelungsprozeß weitere Fortſchritte. Faſt ſämtliche Ausbeutewerte ſind zu niedrigen Prei⸗ ſen angeboten, ohne daß Umſätze zuſtande kamen. Gut behauptet blieben aber noch Wilhelmshall, für die bei M. 12 250 mehrfache Nachfrage beſtand. Umgeſetzt wurden ferner Beienrode bei M. 5200. Alexandershall bei M. 7600 und Burbach bei 11 200. Von den Anteilen der ſchachtbauenden Unternehmungen ſtellen ſich Hanſa Silberberg bei M. 2350 auf mehrfache Käufe von guter Seite höher. Zu letzten Preiſen waren Deutſchland und Günthers⸗ hall im Verkehr, während alle übrigen hierhergehörigen Werte unter Angebot litten und mehr oder weniger ſtarke Einbußen erfuhren. Zu erwähnen ſind Immenrode einſchließlich der geſtrigen Zubuße bei M. 1500, Siegfried 1 bei M. 1900, Schiefer⸗ kaute bei M. 350 und Heldrungen bei M. 1250. Am Aktien⸗ markte lagen Deutſche Kaliwerke auffallend matt, ſie verloren bei nur geringem Angebot im Laufe der Woche wieder 6 Prozent. Niedriger wurden auch Juſtus Aktien bei 40 Prozent und Bis⸗ marckshall bei 36 Prozent, alles übrige blieb ohne Anregung. Am Erzkuxenmarkte iſt die Lage unverändert, Die Kurſe von Neue Hoffnung konnten ſich leicht erholen, während Wildberg und Peterszeche um Kleinigfeiten ſchwächer liegen. Eine 4½prozentige Gemeindeanleihe. An demſelben Tage an dem die Hypothekenbanken dazu übergehen, 4½ prozentige Pfandbrieſe zu ſchafſen, wird bekannt, daß auch eine Gemeinde beſchloſſen hat, eine 4½prozentige Anleihe aufzunehmen. Es handelt ſich um die Gemeinde Friedrichsfelde, die M. 1400 000 zu%½ Prozent kontrahiert hat. Die Bedingungen ſind bezeichnend für die jetzigen Geldverhältniſſe. Außer 4% Prozent Zinſen und einem Tilgungsſatz von%½ Prozent ſind für die Anleihe 1 Prozent Abſchlußproviſion und/ Prozent Vermittlungsgebühr zu entrichten. 5 Landshuter Kunſtmühle C. A. Meyers Nachfolger Aktien⸗ Geſellſchaft, Landshut. Der Bruttogewinn in 1906/7 ermäßigte ſich von M. 190 119 auf M. 173 884. Nach M. 11 822(i. B. M. 11 474) Abſchreibungen und M. 133 683(M. 114 405) Un⸗ koſten beträgt der Reingewinn M. 65738(M. 77 830) einſchließ⸗ lich M. 25 538(M. 13090) Vortrag. Die Dividende auf das Mark 600 000 betragende Aktienkapital ermäßigt ſich von 40 auf 6 Prozent, der Vortrag auf M. 12 472. Der Gewinn⸗ rückgang wird damit erklärt, daß die Mühle nicht das ganze Jahr hindurch in Betrieb geweſen iſt. Die Reſerven ſind mit M. 46 424 ausgewieſen. Die Baheriſche Vereinsbank in München übernimmt im Januar 1908 das ſeit dem Jahre 1848 beſtehende Bankhaus Friedrich Feuſtel in Bayreuth, ſowie ein der gleichen r gehöriges Bankgeſchäft in Kiſſingen. Die Vereins⸗ bank dereinigt das Bahreuther Bankhaus mit ihrer dortigen FJiliale während in Kiſſingen eine neue Filiale errichtet wird. Aktien⸗Zuckerfabrik Büdingen, Stockheim i. Liqu. Der Li⸗ guididations⸗Eröffnungsbilanz per 19. Februar.“ J. figurieren bei M. 1 Million Aktienkapital, wovon M. 567 100 nicht ein⸗ gezahlt ſind, bei M. 160 000 Prioritäts⸗Anleihe die Fabrikan⸗ jagen mit M. 165 112, ein Depot bei der Eiſenbahnhauptkaſſe in Frankfurt a. M. mit 20 507 M. und ein Depot beim Haupt⸗ ſteueramt in Gießen mit 100 000 M. Die Zuckervorräte wurden mit M. 115 419 bewertet. Ferner wird ein Amortiſationskonto mit M. 335 269 unter den Aktivden verbucht. An Debitoren werden M. 168 528 ausgewieſen. Kreditoren hatten M. 298 209 zu fordern. Ein Reſerbdefonds enthält M. 8734 und ein Rück⸗ lagenkonto M 31 002. AJunſolvenz der Bankfirma L. Werthauer u. Co. in Kaſſel. In der Gläubigerverſammlung der ſeit dem 20. Juni zahlungs⸗ Unfähigen Bankfirma L. Werthauer u. Co. wurde feſtgeſtellt, daß den Paſſiven von 1000 000 Mark nur 150 000 Mark ſichere Ak⸗ kiven gegenüberſtehen. Die Verluſte ſind durch Spekulationen entſtanden. Ein außergerichtlicher Liquidationsvorſchlag ergibt — 15 Prozent, vielleicht 20 bis 25 Prozent. Nur ein Teil er Gläubiger hat bisher zugeſtimmt. Danziger Delmühle Aktien⸗Geſellſchaft. Nach dem Jahres⸗ Fericht wurden verarbeitet: in der Oelmühle rund 12 350 T. Delfaaten(17 550) in der Mahlmühle rund 7670 Tonnen Weizen 7400), während die Weizenſtärkefabrik rund 1700 000 Kilogramm Weizenſtärke und rund 213 000 Kg. Weizenkleber gegen 1500 000 Kilogramm Weizenſtärke und 257000 Kg. Weizenkleber in 1905 fertigſtellte. Das Reſultat der Oelmühle iſt ein Verluſt von td. 94000 Mark. Dagegen iſt der Betrieb der Mahlmühle und Weizenſtärkefabrik befriedigend geweſen. Das Fabrikations⸗ . 2 etgab M. 168 918(M. 17005). Es blieb ein Verluſt von MN. 17 626 li. V. Verluſt M. 239 522). LVeeipziger Buchbinderei Aktiengeſellſchaft vorm. Guſtav Pritzſche, Leipzig⸗R. Für 1906/07 ergibt ſich ein Reingewinn don M. 124 371, woraus nach vierjähriger Ertragsloſigkeit erſt⸗ mals wieder 8 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien und je 6 Prozent auf die Stammaktien und Genußſcheine ver⸗ feilt werden. M. 20 000 fließen einer Dividendenreſerve zu und M. 17000 werden vorgetragen. Der aus der vorjährigen Sanierung erzielte Buchgewinn von Mark 508 000 diente zu Abſchreibungen. Im neuen Jahre wurden bisber hähere Um⸗ Iatze als im—!.. VV ĩ ſchaft Berlin beruft ei⸗ höhung des M. 600 000 Zugleich wird eine Bilanz per 170 mit einem verteilbaren Ueberſchuß von 64000 Mark ab⸗ ſchließt. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat. Der rechnungsmäßige Kohlenabſaß betrug im Juni in 24½ Arbeitstagen 5 613 636 Tonnen oder auf den Arbeitstag 232677 Tonnen, gegen 5059 271 Tonnen, bezw. 216 438 Tonnen im Vorjahre bei 2396 Arbeits⸗ tagen. Von der Beteiligungsziffer für Kohlen in der Höhe von 3 125 424 Tonnen(i. V. 5945 190 Tonnen) wurden 91½64 Prozent(i. V. 85,10 Prozent), von der Beteiligung für Koks von 1096 555 Tonnen(i. V. 994 694 Tonnen] wurden 98,27 Prozent(i. V. 94,05 Prozent und von der Beteiligung für Briketts von 225 484 Tonnen(i. V. 189 295 Tonnen) 98,11 Prozent(i. V. 85,49 Prozent) abgeſetzt. Schwierigleiten im weſtdeutſchen Getreidehandel. Zur Be⸗ ſeitigung der Unregelmäßigkeiten in Rotterdam hat der Verein rheiniſch⸗weſtfäliſcher Getreideimporteure in Duisburg Dele⸗ gierte nach Rotterdam geſandt, die bei dem dortigen Bürger⸗ meiſter vorſtellig wurden und auf Beſeitigung der Uebelſtände drangen Dank dem vermittelnden Vorgehen des Bürgermeiſters wurden zwiſchen den beteiligten Intereſſentengruppen Vec⸗ mittelungsverhandlungen eingeleitet, die in dieſer Woche zu Ende geführt werden ſollen. Die Tätigkeit der Ele⸗ vatbren wird für die Zeit der Einigungsverhandlungen ein⸗ geſtellt. Den Nutzen aus dem ganzen Streit zieht der Ant⸗ werbener Hafen, da der weſtdeutſche Getreidehandel in der letzten Zeit ſeine Abſchlüſſe größtenteils eif Antwerpen ge⸗ tätigt hat. Eine große Petroleumraffinerie wird nach der„Neuen Fr. Preſſe“ von galiziſchen Rohölproduzenten errichtet unter finan⸗ zieller Mitwirkung des Landes Galizien. Die Fabrik ſoll zum Teil Heizöl für die galiziſchen Staatsbahnen produzieren. Preiserhöhung im Webſtoffgewerbe. Einem Rundſchreiben einer Auzahl Kattunherſteller entnehmen wir, daß für dieſe Art Web'toffe mit ſofortiger Gültigkeit eine neue Preis⸗ erhöhung eingetreten iſt. Sie iſt nach der Güte berech⸗ net und beträgt im Durchſchnitt nicht unter fünf vom Hundert. Die Schiffbauſtahl⸗Vereinigung wurde, wie die„Rheiniſch⸗ Weſtf. Ztg.“ meldet, in der geſtern in Köln ſtattgehabten Sitzung auf unbeſtimmte Zeit verkängert unter Aufnahme mehrerer bisher außenſtehender Grobblechwerke. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Perſonalien. Wie der„Frkf. Ztg.“ mitgeteilt wird, hat die Hünefelder Oel. und Fettwarenmanufaktur ihr Domizil von Zweibrücken nach Ludwigshafen verlegt. Aproz. Pforzheimer Stadtanleihe. Entſprechend der neulichen Ankündigung fordert nunmehr die Stadt Pforzheim bis 29. ds. Mts. zur Abgabe von Angeboten auf eine neue aproz. Anleihe von 3 Mill. M. auf, deren Tilgung von 1910—1953 mit 1 Proz. nebſt erſparten Zinſen erfolgen ſoll. Der Erlös der neuen An⸗ leihe dient lt.„Frkf. Ztg.“ zur Fortführung einer Reihe ange⸗ fangener Unternehmungen, wie Enzkorrektion, Kanaliſation, Straßenbauten, Bau von Schulen, Erweiterungsbauten für Was⸗ und Elektrizitätswerk, elektriſche Straßenbahn ete. Baumwollſpinnerei und Weberei Lampertsmühle. Der Auf⸗ ſichtsrat der Baumwollſpinnerei und Weberei Lampertsmühle bei Kalſerslautern vorm. G. F. Grohs⸗Henrich beſchloß laut „Irkf. Ztg.“ die Verteilung einer Dividende von 3 Proz. B. Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der Mark 2 000 000 Aproz. Hypothekenpfandbriefe Lit. Q. R. S. Serie 35 bis 37, M. 8 000 000 4,5proz. Hypothekenpfandbriefe Lit. T. U. V. Serſe 38—53 der Landwirtſchaftlichen Credit⸗ bank zu Frankfurt a. M. zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. Frankfurt a.., 17. Juli. Der Antrag des Finans⸗ ausſchuſſes wegen Aufnahme einer Sp egialanleihe für Grunderwerb von 15 Millionen Mark iſt von der Stadtverordneten⸗ verſammlung geſtern angenommen worden. * München⸗Gladbach, 17. Juli. Der Vergleichsvor⸗ ſchlag der Gläubigerverſammlung der Bükener Gewerbe⸗ bank, wonach der frühere Aufſichtsratsvorſitzende 350 000 Mark Schadenerſatz zahlen ſollte, wurde vom Aufſichtsratsvorſitzenden ab⸗ gelehnt. Die Konkursverwaltung wird lt.„Frkf. Ztg.“ nunmehr den Entſchädigungsprozeß durchführen. * Premen, 17. Juli. Der Aufſichtsrat der Nor d⸗ deukſchen Dampffiſchereigeſellſchaft Nordſee Bremen⸗Nordenham hat beſchloſſen, der Generalverſamm⸗ lung die Verteilung von 8 Prozent Dividende(i. V. 12 Proz.) auf 3 500 000 M. alte Aktien für das Geſchäftsjahr vom 1. Juli 1906 bis 30. Juni 1907, von 4 Prozenk auf 1 500 000 M. junge Aktien für die Zeit vom 1. Januar 1907 bis 30. Juni 1907 vor⸗ zuſchlagen. * Berlin, 17. Juli. Die Damenkonfektionsfirma Julius Kliemann in Wien iſt inſolvent.(Frkf. Ztg.) Mannheimer Effektenbörſe vom 17. Juli.(Offizieller Bericht.) e heutige Börſe nahm einen ſehr ſtillen Verlauf und haben ſich die Kurſe wenig geändert. Obligationen. 4˙½ Bad..⸗G. f. Ahſchiff. u. Seetransport 5 andbriefe. Pf 4⸗⁰0 N5. Hyp.⸗B. unk. 1902 98.25 bz 99.80 B 8%„ M. 91.75 b5 91.75 b 93.— bz *** 5 „„ u 90 2„„ Kommunal Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg i. B. 3½% Heidelbg. v. J. 1903 30% Karlsruhe v. J. 1896 3½0% Lahr v. J. 1902 30%0 Ludwigshaſen 4% 7 83½0% 4% Mannh. Oblig. 1901 1885 1888 1895 1898 1904 1905 5 1909 3½% Pirmaſens unk. 1905 3½% Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 50% Bürg. Brauhaus, Bonn 101.— 4% Herrenmühle Genz 98.— 4%%% ͤ Mannb. Dampf: ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 99.50 bz 4½%% Mannß. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½%ů Oberrh. Elektrizitäts⸗ werke, Karlsruhe 4½0% Pfälz. Chamotte u. Tonmwerk,.⸗G. Eiſenb. 4½ e% Ruff..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in Livland N 4½%% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 97.50 G %½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 B %½% Südd. Drahtinduſtr. 101.— G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 98.50 G 4½ Zellſtoffabrik Walphof 101.75 G 92.—bf 92.—bz 87.— G 92.— b5 100.50 G v. 1906 100.50 B 92.— b⸗ 99.40 b 92.10 G 92.10 G 92.10 G 92.10 G 92.10 G 91.— G 99.40 bz 92.— b5 —— 102.75 B 101.—6 4 S 108.—6 400% Bad.Aniliwu, Scdaf 103.—6 Mais Pf. Sp.⸗ u Kdb. Land.—.— 140.50 Rhein Kreditbank—.— 138.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 191.— Südd. Bank 118.— 112. Eiſenbahnen. Pfälz. Ludwigsbahn 929.——.— „ Maxbabn 139.——.— „ Nordbahn 132.——— Heilbr. Straßenbahn 77.— 75. Chem. Induſtrie. .⸗G. chem. Induſtr..——.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 460.— Chem. Fab. Goldenbg. 177.——— MWManaheim, 17. Juli. Saenetar⸗Auzeiger.(Abendblatt) 5 8. Sele. 0 1 Neue Porzellanfabrik Tettau, G. m. b. H. in Tettau(Ober⸗ Aktien. olkswirtschalt. franfenl. Das Unternehmen erlitt in 1906/07 einen Verluſt 0 Siie Geld von 1997 M. Banken. Brlef Gels 1 Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt, Die Kohlengroßfirma Siegfried Silberſtein in Kattowitz Pfälziſche Bank—.— 186.— Br. ene e 100 [Bericht von Gebrüder Stert, Bankgeſchäft). wurde ſchlefiſchen Blättern zufolge in eine G. m. b. H. umge⸗ ee 0 Rormf. 51 5 8 8 1 Dortmund, 16. Juli. wandelt. Das Stammkapital der neuen Geſellſchaft beträgt Pfälz 59p.Bank 1— Pf. Dreßh.⸗ u. Spifabr. 187.50 180.50 Transport u, Verſicherung.⸗ B..⸗G. Rhſch. Seeir.—.— 83.— Nannh. Dampfſchl. 62.50—.— „ Lagerbhaus—.— 97.— Bad. Rlick⸗ u. Mitverf. 550——.— „Aſſercurranz 1430—.— Continental. Verſ.—.— 400.— [Mannh. Verſicherung—.— 470.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 475. Württ. Transp.⸗Verſ. 670.——.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—— 146. Verein chem. Fabrtken—.— 322.— Di 0 f—— Verein D. Oelfabrifen—.— 125.— Aondee le—5— Weſt..⸗W. 216.——.—Emaillw. Maikammer—— „Vorzug 105.50—.— Ettlinger Spinnerei 106—— Branereien. Hüttenh. Spinnerei 90.ä— Bad. Brauerei 107 50 Farlsr. Maſchinenbau 200.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu 26350—.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 289 50 Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 241.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 140—Mannh. Gum u. Asb. 144.50—. Elefbr. Rühl, Worms 99 50 98 50Maſchinenf. Badenia 199.——.— Ganters Br. Pedee 108.——.—Oberrh. Elektrizitſt—.— 30.— Kleinle n Heidelberg—.— 193.—Pf. Nähm.u. Fahrradf.—.— 129.50 1 1 Meſſerſchmitt—.— 65.— üdwigsh. Braueref 243.—— Mannh. Aktienbr. Pfalzbr Geiſel, Mohr Brauerei Sinner Br. Schroedl, Heidlbg.—— 211.— „Schwartz, Speyer—.— 125.— „Ritter, Schwetz. „S. Weltz, Speyer 82.——. —— — 236 —.— 14¹ 50 füdd. Kabelwerke —.— 151.80 — 136.50 8 —.— 132.— Verein Freib.Ziegelw. 160.——.— 1 pebß 49.50—.— Würzmühle Neuſtadt.— Zellſtofffabr. Waldhof 326.— 325.— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 114.— Zuckerraff. Mannh. Portl.⸗Zement Hdlbg. Südd. Draht⸗Ind. Berliner Effektenboͤrſe. Berlin, 17. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.90 215.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 75.50 75.80 9½% Reichsanl. 93.70 93.50 g0% Reichsanleihe 88.50 83.50 40% Bad. St.⸗Anl.—.——.— 81½ B. St. Obl. 1900———. 31½ e% Bayern 93.20 93.10 3%% Heſſen—.— 92.— 30% Heſſen 8190 81.60 8e Sachſen 88.75 83.75 40% Pfbr. Rh. W. B. 98.— 98.— 5% Chineſen 100.90 101.— 4% Italiener 4½ Fapaner(neu) 91.— 91.— 1860er Loſe 15190 151.50 4% Bagdad⸗Anl. 86.-— 86.10 Kreditaktien Berk.⸗Märk. Banl 154.80 154.80 Berl. Handels⸗Geſ. 152.20 151.50 Darmſtädter Bank 128 40 129,20 Deutſch⸗Aſtat. Bank 143.70 148.70 Deutſche Bank(alt) 22510 228.50 (dg. Disc.⸗Kommandit Dresdner Bank Rhein, Kreditbank ——— 169.10 168.40 138.40 187.40 137.20 187.70 Schaaffh. Bankv. 136.— 136.— Lübeck⸗Büchener—.——— Staatsbahn 140.30—.— W. Berlin, Kredit⸗Aktien 205.— 203 90 Diskonſo Komm. 169.20 168 60 Londoner Effektenbörſe. London, 17. Juli.(Telegr.) 8 c0% Reichsanleihe 83— 82½ 5 ce Chineſen 102¼ 1025/ 4¼% Chineſen 98 ½⁰ 98/ 38%% Conſols 84½ml 847/16 2% Ftaliener 101% 101% 4 0% Griechen 48%½ 481½% 3 o% Portugieſen 677¼/ 67˙⁰ Spanier 92— 91˙⁰3 D Türken 94%/ 94%/ 4 c% Argentinier 83½ 83½ 8% Mexikaner 821½% 32/ 4% Japaner 84% 85% Tend.: ſtill. Ottomanbant 177 Rio Tinto 80/ 809¼ Braſtlianer 91— 91— Berliner Produktenbörſe. (Telegramm)(Peoduktenbörf Berlin, 17. Juli. Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Weizen bie en 208.75 209 50 „Sept. 01 70 202.25 201.80 202 25 Roggen ver gal 201.50 203 50 „Sept 181.26 182.25 „ Dez. 178.50 179.50 Hafer per Juli 189.— 190 25 „Sept. 163.60 163.75 17. Juli.(Felegr.) Nachbörſe. 2 28.70 28.00 173 50 174 60 132.20 182.— Lomharden Fanada Paeifie Hamburg. Packel Nordd. Lloyd 117.10 117 80 Dynamit Truſt—— 154.10 Licht⸗ u. Kraftanl. 117.50 117.50 Bochumer 215.50 211.70 Konſoltdakion—— Dortmunder 69.10 69 10 Gelſenkirchner 191.— 190 70 Harpener Hibernia Hörder Bergwerke Laurahütte 220.70 219.50 Phönix 186.10 185 30 Nibeck⸗Montan 190.20 191.— Wurm Revier 189.50 139.50 Anflin Trepfow 364.50 366.— Braunk.⸗Brik. 162.— 166.70 D. Steinzeugwerke 239— 239.— Düſſeldorfer Wag. 266.10 266.— Elberf. Farben(alt) 570.— 571— WMeſtereg. Alkaliw. 212.— 212.50 Mollkämmerei⸗Akt. 145.70 142.1 Privat⸗Discont 4½ Staatsbahn 141 2 Lombarden 90 0 28.90 28.60 Anfangskurſe der Effektenbörſe Southern Paeiſte 82.— 88 Chicago Milwaukee 1367/ 138 Denver Pr. 4— 7 Atchiſon Pr. Louisv. u. Naſhv. 119 ½ 12 Union Paeifie 144½ Unit. St. Steel eom. 388½ 8. 0 ref. 102¼ 1 Griebahn 2 0 1* 26— Tend.: feſt. Debeers 28¼ Chartered 177 Goldſields 80% Randmines 57%½ Eaſtrand 378 Tend.: ſtill. Berlin netto Kaſſe. 8 17%5 „ Dez.—— 4 Bud apeſt, 17 Juli.(Telegramm.) Getreidemarkt. 16. per 50 kg. per 50 kg Weizen per Okt. 1125 11 28 willig 11 88 * 5—————— Roggen per Okt. 8 78 8 79 willig 8 80 1 555 Hafer per Okt. 801 3802 willig 8 0⁰ Mais pet Juli 5 98 5 96 willig 5 95 5 „„ Auguſt 605 6 08 6 03 gapk Weat 614 615 614 615 Kohlraps p. Aug. 1735 17 45 feſt 1740 17 50 feſt Wetter: Schön. Liverpool, 17. Juli.(Anfangskur ſe.) 16. Weizen pet Se * e, e .01½ träge .08 nom. ruhig 16. Mais per Juli 140.— 140.— „ Sept. 6. 8 2 Rüböl per Juli 75— 8 1790 „Sez. 7290 Spiritus 70er loeo—.— Welzenmehl 28.25 Roggenmehl 27.50 27 17. 6. Seite. W— 1* * General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 17. Juli. 5— Aktien induſtrieler Unternehmungen 8 Pariſer Börſe. Bad. Zuckerfabri! 114.10 114.10 Ver. Kuntfeide 337 50 837.50 Marx& Goldschmidt, Mannheim Paris, 17 Juli. Anfangskurſe. Sicddan e 125 90 Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. Mannb..8 30 Spicharz 22 90 1220 f 85 8 0% Rente 9537 95.32 Türk. Looſe 169 70—.—[ Mh. Akt.⸗Brauere! 141.— 41.—] Walzmſthle zudw 168.— 166.— 17 Juli 1907 Proviſionsfreil! 5—.——„ Banque Ottomane 685.— 685.— harkakt. Zwetbr. 103.— 103.— Fahrradw. Kleyer 306.10 306.10——ů—— 555o 99.30 92.40 RNio Tinto 2050 2028] Weltz z. S. Speyer 98.50 98.50 Maſchinenf. Hilbert 89.50 89.50 Ver. àu ſez rken 9495 9505 Fementw. Heidelb. 15150 15.—Maſch. Arm. Klein 116.70 116.70 Wir ſind als Selbſtkontrahenten äufer Cementf. Karlſtadt 126.— 126— Waſchinenf. Baden. 197.— 197.— unter Borbehalt: F 75 Anilinfabrik 460.— 465.— Dürrkopp 375.— 375.— 0 Ch. Fbr. Griesheim—.— 237.50] Maſchinf. Gritzney 215.70 217½70—————— Frankfurter Effektenborſe. 429.50 484.75Pfälz. Nähmaſch. 129.50 30.— 55 55 Verein chem. Fabrik 32.— 323.— Röhrenkeſſelfabrik.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H. JFCV 384.50 884.— Pori dber.—.—.— Atl las⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Adoig hiien 39 S rahtinduſtrie 136— 136.—Schnellprf. Irktht, 184.— 184.—Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 5 15 Aceumul.⸗F. Hagen 199.— 199.— Oelfabrik⸗Aktien 125.80 125.80 Beni& Co., Rhein. en. Mannheim 222 22²⁰ Reichsbank⸗Diskont 5¼ Prozent. Aec. Bbſe, Berlin 66.— 65 50 Schuhfab. Herz Frkf. 123.— 123.— RNranereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 21 zfr Wechſel. Allg. Elk. ⸗Geſellſch. 188.40 188.40 Seilinduſtrie Wolff 145 50 145.— Nruchtaler Brauerej⸗Geſellſchaft 95—— Südd. Kabelwerke 132.— 132.50 Lampertsmühl 94.90 94.90 Bürgerbräu, Ludwiashafen 8 2³⁰ 16 17 16 17 Lahmeyer 118 50 118.— Kammg. Kaiſersl. 179.— 179.— Chemiſche Fabrik Heubruch 28 58 ffr Amſterdam kurz 169.55 160.580 Baris kurz 81.316 81.325 Elktr.Geſ. Schuckert 105.50 105— Zellſtoff Waldhof 325.50 325.— Daſmler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A 2⁵2— Belgien„ 81.10 81.116 abrweiz. Plätze„ 81.30 81.275 Allg..⸗G. Siemens 169.50 169.50 5 5 Lit. B 1 fr— ien 81.325 81.285 Wien 84.816 84.838 3 K Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 7 7 55„20.442 20.442J Napoleonsdor 16.32 16.32 Pfandbriefe. Prioritäts-Obligationen. Tilterfaprir En iuger. Worms 249 2246 lang—.——.— Privat⸗Diskont%16 40% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 98 60.60 unt. 14 98.90 98 90] Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 90 941ft 47.. Pfdbr.05 98.60 98.60 3%„„„ 15 98 90 98.90] Trankenthaler Keſſelſchmiede 88 Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 1910 99.50 99.50 32%„„„ 14 95 80 95.80 Fuchs Waggonfabrif, Heidelberg 155 1 00 Hyp B. Gfdb. 100.50 100.30 31½„„„ os 91.90 91.90 Herrenmühle vorm. Gen; Heidelberg 1 16 17, 18. 1 310% 93.10 938.10 31½ 12 93.— 93.— 5 15„—— 5 9 507 leumfabril, Maximiltansau 55 Dſch!Reichsan! 93.90 93 85, 98.60 98 60 310h0„ Pr. Bod.„Fr. 91.50 91.50 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Linole 8 83.50 83. 60 S 97.— 97.90 44% tr. Bd. Pfd. vgo 98.10 98 10 Kleinb. b 04 96.— 96.— Au Büf 129 5 2 gler konf. St.⸗Anl 9425 94.15 1% Griechen 1890—.——.—4%„„ 99 3¼ Pr. Pfdbr.⸗Bk. cſ. S 5 5 Hent 330 83.40 83.60“ 3 kkalien, Rente—.— 103.30 unk. 00 98.30 98 30] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Aee e ee eee 97 8 4 bab. St.⸗A. 100.90 101.—4½% Oeſt. Silberr. 93 30 98.30 4%„ Pfdbr..o1 ̃ Hol, uncündb. 12 93 10 3 10 Fegh fulmn Fabir 55 vorm. Hübner 170— 31% bad· St.⸗Obl. i—.— 95 20 4½, Papierr.—.—.— unt. de 98.60 98 60 4ohtb.. B. Pfk. 2 98 88 88.30 Pfälziſche den 1915 11 Schifferſtadt„ 3¹ M. 92.80 92.75] Oeſterk. Goldr. 98.05 98.— 4% 5 Pfdbr..0s 4% Jd 80 30 30 Pbeſune Terraieect fern 1151— „00, 92.90 92.90f Nortg. Serie 66.30 6680 unk. 12 98.70 98.70 4%„„„ 1912 99.50 99 50 Rheinſſc 155 bfl⸗ ſellſch ſt-G. Mannhelm 142—— 4 bayer...⸗N. 101.80 103.30 dto. III 63.10 67.25 ½%„ 94 92 05 2„3 a148 29175 91778 dacl. voubezaßlte aunge 438 5 9 98.19 93.—4½ 91.75 91 50 1u. 94 ß wene 75 MW 65 M. 250 83.— 33 10 4 Mie 1990 78.30 78.48 62½ 3 Pfd. 906 92.— 92.— 5 Vo„ilꝑ· Sanne E en 11 eſſen 100.25 100.55 4 ſpan. ausl. Rente 93.50 93.50 4%„ Com.⸗Obl.%½„„„ 1914 92.50 92.50 Rhein ahl werſe M pen annheim 1 1 2 5 81.80 81.70 4 Türten v. 1908 88 20 88.20.dl,unt 10 99 40 99 40 33½ Fb..⸗B. C. 9 938.— 93.— Ne 6 5 n. Fendel, Mannhei 11⁴ 2 Sachſen 83.80 83.80 4 Türken unif. 94.80 95.— 3/½„ Com⸗Dtl, VVVVVV Rombacher Portiand⸗Cem mentwerke 12⁴ 555 giJ, Mh. Stadt⸗A.o5—.— 91.40 4 Ungar. Goldrente 98.25 9320 v. 1891 92.60 92 60 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 99.60 99 60 Stahlw erk Mannbeim 113 B. Aus länd iſche 1 Kronenrente 93.— 92.95 3½„ Com.⸗Obl. 1 Pf. B. Pr. 22 25 92.40 Süddeutſch Jute⸗Induftrie. Maunbei 104 8 Bag..Gold⸗A.1887—.——.—f v. 98/06 92.60 92.60%½5 Ital. fttl..E. B.—.— 69.— Si ge 0 nbeim M. 100 .1Gold⸗ Verzinsl. Loſe. 40½% Pr. Pfdb. unk. 09 98.60 98 30 Süddeutſche Kabel, Rannbeim, Genußſcheine— 181 165 Ehmeſen 1898 96.50 96.60 8 40„ 12 99.— 99— Mannd. Verſ⸗G.-A.—.——.— Unjonwerke,.⸗G.,Fabriten f. Braucrei⸗Einrichtungen— ypter unifiztrte—.——.— Oeſt. Loſe v. 1880 150.80 151.40 o„„„ Unionbrauerei Karlsrube— 68 5 2 0 55 Türtiſche Loſe 143.80 148.60 Bank- und Vexſicherungs⸗Aktien. Mannheim 105.320 75 n. 2— Badiſche Bank 136.— 136.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 129 60 129.60 Waldhof Bahngeſelchaß— 75 zft Bergwerks⸗Aktien. Berg u. Metallb. 131.— 131.40] Oeſt. Länderbank 108.— 108.— Immobiliengeſellſchaft—— 70 3fr Berl. Handels⸗Geſ. 152 30 152 20„Kredit⸗Anſtalt 204.80 204.— Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 92 gft— Bochumer 213 20 213.— Harpener 155.— 195.20 Comerſ u. Dist.⸗B. 115 20 115.70 Pfälziſche Bank 100.— 100.— Zuckerfabrik Frankenthal Buderus 114.80 115.— Hibernta—.— Darmſtädter Bank 129.60 129.40 Pfälz. Hyp.⸗Bank 189.— 189 50 Concordia—.——.—[Weſterr. Alkali⸗A. 211. 50 211.50] Deutſche Bank 224 30 224,30 Preuß. Hypothenb. 111.— 11080— eeene, Deutſch. Luxembg. 163.50 168 50 Oberſchl. Eiſenakt. 104.— 104.— Deutſchaſtat. Bank 144— 144.— Deutſche Reichsbk. 155.15 155.15 Verantwortlich: kiedrichsh. Bergb. 162.20 166,.—Ver. Königs⸗Laura 219.80 220.— D. Effekten⸗Bant 105 90 105.— Ahein. Kreditbank 138.— 138.— litik: Dr. Fritz Goldenb lſentirchner 190.50 191.90 Roßleben 9700 9700[ Disconto⸗Comm. 169.20 169.10] Rhein. Hyp. B. M. 191— 191.80 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. Dresdener Bank 138.80 138 25 Sa a den 186.20 136.— Für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, 77 usländi Frankf. Hyp.⸗Bank 200.70 200 70 d. Bant Mhm. 112.— 112.—ff 175 itung: Rich. Schö VV Fetf. 950⸗Gredlt. 153 90 153.90] Wiener Bankver. 135.30 185.30 Provinzielles Gerichtszelkung: 9 5 15 55 Aawbederpacher 219.— 210.Jeſterr. Sd-omb. 28.60 28.60 Nalſonalbank 120.70 120.50] Bank Ottomane 137.— 137— für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil fälz. Marbahn 136 50 136.50] Oeſterr. Nordweſtb.—.——.— Frankfurt a.., 17. Jult. Kreditaktien 204 20, Staats⸗ i..: Richard Schönfelder: de. Nordbahn 130 90 181.— Lit. B.—.———bahn 140—, Lombarden 28.70, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Südd. Elſenb.⸗Geſ. 124.— 124.— Gofthardbahn——— 98.28, Gottbardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 169.10, Laura Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdructerel burger packet 165.40 16.Ital. Mittelmeerb.—.———.—, Gelſenkirchen 191.80. Darmſtädter 129 70. Handelsgeſellſchaft 9 8 8 55 loyd 117.— 117.40]„Meridtonalbahn 134.— 135.— 152.—, Dresdener Bank 138.50, Deutſche Bank 224.10, Bochumer 213.— G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. heſt. ee 141.—. 140.10 JGaltim. Obio 95.90 96.20 J Nortbern—.—, endenz: ruhig. Saponſa Vorzügliches Putz- und Scheuermittel für Küchengeschirre, Badewannen, und sonstige Gegenstände aus Email, Porzellan, Holz, Marmor, Glas, Kupfer, 255 De ber Stück 18 u. 25 PIg. in Drogen-, Colonlalwaren-, Selfen- Sonder e Ee- Auszelchaungen. Herren saa Damen erfhalten in karzer Seit eine ſchoͤne 7 cül. 18) oder Ausbildung in der f 2—— 5 M. 12 m. Abſchl. Stenograse, Maschinenschr. je M. 10.— Tages⸗ u. Abd.⸗Kurſe. 84 85 grat. Einzel⸗Unterr. Aufnahme täglich. Gebrildler Gamnder — 3. Breitestr. EI. 3. FVorteilhaftesten Bezug guter, solider Wagenu. 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Der Ankauf von Stutfohlen des kaltblütigen Paarung einem mit Staatsunterſtützung gehaltenen Das Schuljahr beginnt am 4. Nötembtr heblichen Rückgang der Maul⸗ und Klauenſeuche in der Schweiz wird das unterm. 23. Februar l. Is.(Geſ. und V. O. Bl. Nr. VII) erlaſſene Verbot der Einfuhr von Rindvieh und Ziegen aus der Schweiz aufgehoben. 10879 Karlsruhe, 17. Juni 1907. Großherzogl. Miniſterinn des Innern: Bodman. Nr. 98 9541J. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 15. Juli 1907. Gr. Bezirksamt, Abt. III. . B. Pfaff. Belauntmachung. Nr. 94 317. In dem Stadt⸗ teil. Heidelberg⸗Handſchuhs⸗ heim iſt die Rotlaufkrankheit unter den Schweinen wieder erloſchen. 10878 Mannheim, 13. Juli 1907. Gr. Bezirksamt, Abt. III. Pfaff. Bekauntmachung. Fund betr. Auf dem Fundbureau— Zimmer 11 der Polizei⸗ direktion— wurden folgende Gegenſtände zur Aufbewah⸗ rung abgegeben: 10 874 1 Los, 4 Portemonnais mit Inhalt, 2 Paar Turnſchuhe, Dienſtbotenbuch, 5 Damen⸗ regenſchirme, Vorſtecknadel, Herrenuhr mit Kekte, 2 Damenuhren, 2 eiſerne Rä⸗ der, Armband, Filzhut, 2 Broſchen, Ring, 6 Dauerkar⸗ ten für Gartenbau⸗Ausſtl⸗ lung, Zwicker, Herren⸗Regen⸗ ſchirm, Reiſekoffer und Spa⸗ zierſtock, 2 Quittungskartey, Banknote, Zink(Blockh), 2 Handtäſchchen mit Inhalt, Felbſtecher, Herrenuhr mit Geh., Schurz, 4 Handkarren. 2 Damengürtel, ſilb. Eylin⸗ deruhr, 1 gold. Anhängſel, Sturmlaterne. Falls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht rechtzeitig meldet, geht das Eigentum aun der gefundenen Sache binnen Jahresfriſt auf den Finder ober ev. die Gemeinde Aber. Mannheim, 16. Jult 1907. Gr. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekanntmachung. Nr. 97746 J. Der Ge⸗ meinderat Seckenheim hat den Antrag auf Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten für die Luiſenſtraße geſtellt. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Ein⸗ wendungen bei dem Bezirks⸗ amte oder dem Gemeinderate Hler binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ gubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung ent⸗ haltende Amtsverkündigungs⸗ blatt ausgegeben wurde, zotdrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beru⸗ henden Einwendungen als mt gelten. 10 875 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanz⸗ leien des Bezirksamts Zim⸗ mer 42 und des Gemeinde⸗ rats Seckenheim zur Einſicht uffen Mannhein, 15. Juli 1907. Or. Bezirksamt, Abt. IV: Eppelsheimer. Jerdingung. Die Erd⸗ und Maurexar⸗ deiten nebſt Lieferungen der ialſen zur Herſtellung eines Fundamentes für eine Lokomotiy Drehſcheibe auf Bahnhof Friedrichsfeld ſoll vergeben werden. 72876 Verbingungsunterlagen ſind bei der unterzeichneten Inſpektion einzuſehen und können auch gegen poſt⸗ und beſtellgeldfreier Einſendung vbln 1 Mark in bar bezogen werden. Angebote mit entſprechen⸗ der Aufſchrifſt ſind bis zum 3. Anguſt d. Js. vormittags endtegeſel 4 dog agsfriſt 4 Wochen. Dar t, 16. Juli 1907. SGroßt. 1 Eiſenb.⸗ Belriebs⸗Jnſpektion Darmſtadt 8. 7 25 Ahize Kleihrrnacherig empftehlt ſich wegen Hierherzug. Damen- u. Kinderkleider billige Preiſe. G 3, 11a, 1. Tr. 9139 Schlages in der Rheinprovinz bezw. in Belgien wird in dieſem Jahre nach Maßgabe der nachſtehend abgebruckten Be⸗ ſtimmungen durch den Verband unterhadiſcher Pferdezucht⸗ genoſſenſchaften bewirkt werden. Die Aumeldungen der Beſtellungen haben längſtens bis zum 30. Juli ds. Is. bei dem Bezirksamt zu erfolgen und müſſen enthalten: 1. Name und Wohnort der Beſteller; 2. eine Angabe, welcher Art das beſtellte Fohlen ſein ſoll und welchen Betrag dasſelbe koſten darf. Beſtel⸗ lungen unter 1000 Mk. können nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden. 3. eine Erklärung, daß der Beſteller mit den in der Anlage enthaltenen Beſtimmungen einverſtanden und ins⸗ beſondere die unter Ziffer 7, 9 und 10 derſelben auf⸗ geführten Verpflichtungen durch Ausſtellen eines Reverſes einzugehen bexreit iſt. Mannheim, den 11. Juſt 1907. Großh. Bezirksamt, Abt. I: Levinger. Beſtimmungen. nach welchen im laufenden Jahre mit ſtaatlicher Unterſtützung kaltblütige Stutfohlen zum Ankauf und zur Verteilung gelangen. 1* Der Ankauf geſchieht durch den Verband unterbadiſch⸗ Pferdezuchtgenoſſenſchaften und unterliegt der Kontrolle des techniſchen Beamten für Pferdezuchtangelegenheiten im Gr. Miniſterium des Innern. 2. Die angekauften Stutfohlen werden im Geſamten zum Selbſtkoſtenpreis zuzüglich der Transport⸗ und für das erſte Jahr erwachſenden Verſicherungskoſten abgegeben; doch richtet ſich die Klaſſifizierung und Beſtimmung des An⸗ ſchlagspreiſes des einzelnen Tieres nach deſſen Qualjtät und Zuchtwert. Die Ankaufspreiſe für die Stutſohlen werden 1000 M. und darüber, die Transportkoſten je nach der Zahl der beſtellten Fohlen 50 bis höchſtens 70 M. betragen. Beſtel⸗ lungen unter 1000 M. können nicht mehr berückſichtigt werden. Die Preiſe verſtehen ſich loeo Hetdelberg, wo die Fohlen ſeitens der Beſteller oder deren Beauftragten abzuholen ſind. Die vom Beſteller gewünſchte Farbe wird zwar beim Ankauf tunlichſt berückſichtigt werden, doch iſt der Beſteller zur Abnahme des Fohlens auch daun gehalten, wenn die Lieferung der gewünſchten Farbe nicht möglich war. Falls nicht alle Beſtellungen berückſichtigt werden können, werden die ausfallenden Beſteller durch den techniſchen Be⸗ amten des Großh. Miniſteriums des Innern begzeichnet. 3. Die Großh. Regierung trägt die Koſten dez Ankaufs der Stutfohlen in der ee bezw. in Belgien. Die Großh. Regierung beſtrettet ferner vorſchußweiſe den Ankaufspreis der Stutfohlen; ein Drittel desſelben iſt ſeitens der Beſteller bezw. der Uebernehmer innerhalb 14 Tagen nach der Uebernahme des Stutfohlens, das zweite Drittel ein Jahr und das letzte Drittel zwei Jahre nach der Ueber⸗ nahme an die Kaſſe für Gewerbe⸗, Landwirtſchaft und Stati⸗ ſtik zurückzuzahlen. Für richtige Einhaltung der Zahlungs⸗ termine ſind zahlungsfähige Bürgen unb Selbſtſchuldner zu ſtellen. 5 Für tadellos gehaltene Stutfohlen wird, wenn ſie bder Prämiierungskommiſſion bei Gelegenheit der Prämfierungs⸗ tagfahrten vorgeführt werden, je nach Befund ein Kauſpreis⸗ nachlaß gewährt, welcher für rheiniſch belgiſche Stutfohlen im Jahre 1908 10%, im Jahr 1909 6 c und nach Vor⸗ ſtellung der Stute mit einem zweiten Fohlen 4% des Uebernahmepreiſes der Stute betragen kann. 6. Die Verteilung der Fohlen erfolgt in Heidelberg. Ort und Stunde der Verteilung wird den Beſtellern von Stut⸗ fohlen durch den Verband unterbabiſcher Pferdetzuchtgenoſſen⸗ ſchaſten rechtzeitig bekannt gegeben. Falls die Beſteller nicht ſelbſt zur Vertellung erſcheinen, haben ſie eine geeignete Perſönlichkeit mit ſchriftlicher Vollmacht zu ihrer Vertretung bei der Verteilung bezw. Verſteigerung zu entſenden. Er⸗ ſcheint der Beſteller weder ſelbſt noch läßt er ſich vertreten, ſo iſt er verpflichtst, das ihm von dem Vertreter des Mini⸗ ſteriums zugewieſene Fohlen zu dem von jenem beſtimmten Kaufpreis zu übernehmen. 7. Die Verteilung der Fohlen geſchieht in der Weiſe, daß die Ankaufskommiſſion unter Leitung des Verbandspräſi⸗ denten und im Benehmen mit den Obmännern den ein⸗ zelnen Beſtellern die Fohlen zuteilt. Im Falle ein Be⸗ ſteller ſich weigert, das ihm zugeteilte Fohlen zu übernehmen, ſo entſcheidet der Verbandspräſident, der techniſche Referent für Pferdezuchtangelegenheiten im Großh. Miniſterium des Innern bezw. deren Vertreter und ein vom Verband zu bezeichnender Obmann, ob die Weigerung begründet iſt und dem Begehren ſtattgegeben werden kann. Dieſem Schiebs⸗ ſpruch hat ſich der Beſteller zu unterwerſen. Geht auf dieſe Weiſe ein Fohlen nicht ab, ſo wirs es ſofort oder ſpäter meiſtbietend verſteigert, wozu auch Nichtbeſteller zugelaſſen werden. Der Mehr⸗ oder Minder⸗ erlös wird dann auf die übrigen Fohlen repartiert. Sollte der Verband nicht in der Lage ſein, die Verteilung var⸗ zunehmen, ſo erfolgt dieſelbe durch ben techniſchen Referen⸗ ten im Wege der Baenes. Die etwaige Verſteigerung findet in folgender Weiſe ſtatt: I. Das erſtmalige Ausgebot erſolgt zum Anſchtagspreſſe des betreffenden Fohlens. 2. Der etwaige in einer Klaſſe ſich ergebende Mehr⸗ erlös wird nach Maßgabe der Steigerungspreiſe an die Steigerer zurücknergütet, einen etwaigen Minder⸗ erlös haben dieſelben nach dem gleichen Maßſtabe zu erſetzen. 8. Jeder Beſteller iſt verpflichtet, ſich an der Verſtei⸗ gerung maßgeblich ſeiner Beſtellung zu beteiligen. 4. Die beiden letzten Tiere werden ben durch die Ver⸗ ſteigerung noch nicht verſorgten Beſtellern durch das Los zugewieſen. 8 5. Werden die Fohlen im Verſteigerungswege nicht fämtlich abgeſetzt, ſo ſind die übrig gebſiebenen nach Maßgabe der Beſtellungen von denſenigen Beſtellern zu übernehmen, die bei der Verſteigerung Fohlen entweder nicht öber nicht in der beſtellten Zahl er⸗ worben haben. Die Zutetlung geſchieht in dieſem Falle durch das Los und gilt als Kauſpreis der Anſchlagspreis des Fohlens. Der Uebernehmer des Stutfohlens hat ſich zu per⸗ pflichten(Revers): Hengſt gleicher Zuchtrichtung zuzuführen und dasſelbe bis zum Eintritt der Zuchtuntauglichkeit zur Zucht zu verwenden; 4. bas Fohlen bezw. die Stute nur an badiſche Züchter, welche die hier angeführten Verpflichtungen über⸗ nehmen und auch dann nur mit Genehmigung des Großh. Miniſteriums des Innern zu veräußern; 5. das Fohlen bezwy. die Stute in das von Großh. Bezirkstierarzt geführte Bezirkszuchtregiſter bezw. wo eine Pferdezuchtgenoſſenſchaft beſteht, in das Zuchtregiſter dieſer Genoſſenſchaft eintragen zu laſſen und vom Abfohlen, von einer Veräußerung oder einem Todesfall der Stute dem Großh. Bezirkstier⸗ arzte bezw. dem Vorſtanb der Zuchtgenoſſenſchaft zwecks Eintrags in das betreffende Regiſter Anzeige zu er⸗ ſtatten; 6. Das Fohlen bezw. die Stute alljährlich bis zum Ein⸗ tritt der Zuchtuntauglichkeit der ſtaatlichen Prä⸗ miierungskommiſſion vorzuführen. Das Miniſterium des Innern verſichert die Fohlen für die Zeit eines Jahres vom Tage der Uebernahme von ſeiten des Beſtellers ab gerechnet bei der badiſchen Pferdever⸗ ſicherungsanſtalt und übernimmt während dieſer Zeit die Verpflichtungen des Verſicherungsnehmers der Anſtalt gegenüber. Die Koſten der Verſicherung(Prämie) werden dem Kauf⸗ preis(Uebernahmepreis) des Fohlens zugeſchlagen. Für den Verluſt eines verſicherten Fohlens wird vergütet: a) wenn dasſelbe verendet iſt, 80% der Verſicherungs⸗ ſumme; b) wenn es wegen gänzlicher Unbrauchbarkeit oder in⸗ folge eines erlittenen Unfalls mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern getötet wird und die Tötung erfolgt iſt, 80% der Verſicherungsſumme. Dabei iſt der Beſitzer berechtigt, die etwa verwend⸗ baren Teile des Pferdes für ſeine Rechnung zu ver⸗ werten. Die vorbezeichnete Entſchädigung wird von der Pferdeverſicherungsanſtalt an die Kaſſe für Ge⸗ werbe, Landwirtſchaft und Statiſtik ausbezahlt und von letzterer zunächſt zur Deckung der noch aus⸗ ſtehenden Kaufpreisraten verwendet, wodurch die Schuld des Uebernehmers an die Kaſſe für Gewerbe, Vandwirtſchaft und Statiſtik ſich um den Belrag der gewährten Entſchädigung vermindert. Ueberſteigt die Entſchüdigung die Reſtſchuld, ſo wird der ehr⸗ betrag dem betreffenden Züchter durch die Kaſſe für Gewerbe, Landwirtſchaft und Statiſtik bar aushezahlt. Für nach Ablauf dieſes einen Verſicherungsjahres eintretende Schadenfälle kommt das Miniſterium des Junern in keiner Weiſe mehr auf und werden des⸗ halb die betreffenden Fohlenbeſitzer in ihrem eigenen Intereſſe darauf aufmerkſam gemacht, die Verſicherung noch vor deren Ablauf bei der babiſchen Pferbever⸗ ſicherungsanſtalt zu erneueen. Der Uebernehmer bezw. Beſitzer des Fohlens iſt nach den Beſtimmungen der badiſchen Pferdeverſicherungsanſtalt für die Zeit, während welcher das Fohlen bei der Auſtalt verſichert iſt, ſerner verpflichtet: 1. Dem Fohlen ſorgfältige und gute Behandlung zuteil werden zu laſſen; 2. von jedem Erkrankungsfall oder jeder Verletzung des Fohlens ſofort bei dem wahrnehmbaren Eintritt der Erkrankung oder Verletzung den Gr. Bezirkstierarzt oder einen anderen approbierten Tierarzt zur Be⸗ handlung herbeizurufen und das Pferd nach deſſen Anordnungen ausgiebig und auf eigene Koſten behan⸗ deln zu laſſen; 3. von dem Verenden oder Verunglücken des Fohlens ſpäteſtens innerhalb 24 Stunden dem Großh. Be⸗ zirkstterarzt Anzeige zu erſtatten, welch' letzterer dieſe Anzeige auf kürzeſtem Wege dem Großh. Mini⸗ ſterium des Innern übermittelt. Bis zum Eintreſſen des Bezirkstterarztes, wel⸗ cher je nach Lage bes Falles nach eigenem Ermeſſen eine Sektlon vornimmt, muß der Kadaver eines ver⸗ endeten Fohlens unverändert bleiben. Die Koſten der Sektion fallen dem Beſitzer zur Laſt; 4 das Fohlen dem Bezirkstierarzt auf deſſen Verlangen zu jeder Zeit e 4. Wenn die Pferbeverſicherungsanſtalt die Zahlung der Verſicherungsſumme wegen eigenen Verſchuldens des Foh⸗ lenbeſitzers inſolge Nichterfüllung der unter Zifſer 10 ge⸗ nannten Verpflichtungen verweigert, wird ein Kaufpreis⸗ nachlaß vom Miniſterium des Innern nicht gewährt. Im Falle ferner die im vorſtehenden unter Ziffer 9 und 10 aufgeführten Verpflichtungen von dem jeweiligen Beſitzer des Fohlens bezw. der Stute nicht eingehalten werden, kann derſelbe gußer zur ganzen oder teilweiſen Rückzahlung der erhaltenen Kaufpreisnachläſſe und etwaigen Staatsprämſen zur Entrichtung einer Konventionalſtrafe bis zu 80 angehalten werden. Bekanntmachung. Erkrankungen und Sterblichkeit im II. Vieiteljahre 1907 bett. Ni 1141, 1. Im II. Vierteljahre 1907 kazen aus dem Land⸗ bezitk Maunteim, ſowie aus ben Vororten Neckaralt, Käferthal und Waldhof ſolgende Erkrankungen an übertragbaren Krank⸗ heiten zur Anzeige: 8 Fälle(je 1 in Käferthal, Sandhoſen und Seckenbeim 28 Fälle von Stharſach(2 in Neckarau, 1s in Waldhof,* in Feudenheien, i in Sandhofen, 2 in Schriesheim und 2 in Seckeuheim). 18 Fälle von Dphtherie(1 in Neckarau, 1 in Waldhof, 10 in Sandſoſen und 1 in Seckenhelm). 5 Fälle von Kehlkopſeroup(1 in Neckarau, 2 in Waldhof und 2 in Secken gerun). 9 Fälle von Blakterſ(4 in Kecſerthal und s in Waliſtadt). 2 Falle non Lungenſchwindſucht(ſe 1 in Neckaran und and Die Blaättern ſißbd Ende April d. J. unter den Arbeiteriunen der Lumpenſabrik Marx Maler in Käferthal ausgebrochen; zur Zeit iſt die Krankheit wieder vollſtändig erloſchen. HII. Es ſlarben(ohne die Zahl[151 der Totgeborenen) im Auitsbezirk Mannheim(die Städt ausgenommen) im II. Wiertel⸗ jahre 1907: 299. 5 Von den Geſtorbenen waren Kinder im Alter von—1 Jahr: 105; im Alter von—15 Jahren: 53. An Maſern flarben 11 Kinder(7 in Schriesheim und 4 in Seckenhein); s Kinder ſtarben an Keuchhuſten,(7 in Käſerthal und 1 in Waldho); 2 Kinder ſtarben an Dlohtherie(1 in Neckarau und 1 in Ilvesbeiſſ) und in Schriesshelm flarb 1 Kind an Scharla 34 Kinder(untar 1 Jahr) ſtarben an Perdauungsſſheung, 36 Perſonen erlagen ber Lungenſchwindſucht, 4 ſtarben an ufluenza und 14 an Krebs. Maunheim, den 15. Jult 1907. Der Großh. Bezirkserzt U: Die Aufzunehmenden müſſen das 17. Lebensjahr zurück⸗ gelegt haben, die Kenntniſſe eines guten Volksſchülerz beſiten, volltommen geſund und für anhaltende Feldarbeiten körperlich hinreichend erſtarkt ſein. Der Kurs iſt zweijährig. Das Lehr⸗ und Penſionsgeld für die ganze Lehrzeit beträgt 460 Mk.— Zöglingen, welche die volle Lehrzeit zur Zufriebenheit zurückgelegt haben, wird als Gegenwert für die von ihnen geleiſtete Arbeit an dem Lehrgeld der Betrag von 100 Mk. durch das Großh. Mini⸗ ſterium des Innern nachgelaſſen. Aumeldungen ſind längſtens bis 1. Oktober ſchriftlich bei dem Anſtaltsvorſtand einzureichen. Denſelben iſt ein Ge⸗ burtsſchein, ein Leumundszeugnis des Aufzunehmenden, ſowie die ſchriftliche Einwilligung des Vaters oder Vor⸗ munds zum Beſuche der Schule und zur Uebernahme der daraus erwachſenden Koſten anzuſchließen. Statuten werden auf Wunſch zugeſandt. Hochburg bei Freiburg, im Juli 1907. Großh. Ackerbanſchule: gez. Th. Schittenhel m. Nr. 97 525 J. Vorſtehende Bekanntmachung bringes wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 18. Jult 1907. Großh. Bezirksamt, Abt. 1: Levinger. Strohlieferung. Wir vergeben die Lieferung von 1000 Zentner Maſchinendruſchkornſtroh lieferbar franko Viehhof. Die Lieferung hat nach unſerer Weiſung anfangs Auguſt zu erfolgen und muß bis ſpäte 80 Ende Auguſt beendet ſein. 30599 Die Berechnung erfolgt nach dem auf unſerer Wage ermittelten Gewicht. Schriftliche Angebote ſind mit der Auſſchrift„Stroh⸗ lieferung“ verſehen, bis Montag, den 29. Juli 5. Is., vormittags 10 Uhr verſchloſſen bei unterzeichneter Stelle einzureichen, zu wel⸗ chem Zeitpunkt die Eröffnung derſelben in Gegenwart der etwa erſchtenenen Submittenden erfolgt. Das Angebot iſt 8 Tage bindend vom Eröffnungstermin an gerechnet. Erfüllungzort iſt Mannheim. Die Ladungsſchutz verwendeten Decken ſind im Viehhof in Empfang zu nehmen, auf Wunſch werden dieſelben auch rückbefördert, doch geſchieht dies guf Gefahr des Lieferanten. Mannheim, den 12. Juli 1907. Die Ditrektion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofes: Fuchs. Bekanntmachung. Nr. 2 778J. Der Bezirksrat Mannheim hat in der Sitzung vom 16. Mai 1907 folgenden rechtskräſtig gewor⸗ denen Beſcheid erlaſſen: 80 59³ Auf Antrag des Stadtrats der Hauptſtadt Mannheim werden die Bau⸗ und Straßenfluchten der Sandhoferſtraße zwiſchen der Mauerſtraße und der Landſtraßengrenze in Wofldhof nach Maßgabe der vorgelegten Pläne vom 14. März 1907 Nr. 7478 für feſtgeſtellt erklärt. Dies wird mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß der Plan vom 16. Juli 1907 ab während 14 Tagen im Kaufhaus dahier, 3. Stock, Zimmer Nr. 110 zur Einſicht offen liegt. Mannheim, den 12. Juli 1907. Bürgermeiſteramt: Martin. Füddeutsche Bank, Hannhelm, I I, 5f0 Telephon Nr. 250, 541 u. 1964.— Fillale in Worms. Eröfknung von laufenden Rechnungen mit und ohne Kreditgewährung. Provisilonsfreie Cheek-Rechnungen und An- nahme Verzinslicher aar-epositen. Annamme von Wertpapieren zur Aufbe⸗ Wahrung in persehlessenem und zur Verwaltung in oflenem Zustande. Vermiethung von Tresorfächern ünter Selbst⸗ verschluss der Mieter in feuerfestem Gewölde. Ane und Verkauf von Wertpapieren, sopie Sesskib htng Vvon Börsenaulträgen an der Mann⸗ heimer und allen auswärtigen Börsen. Besendere Abteilung für den An- und Vorkauf von Worten ohne Körsenngetiz. Discontierung und Dinzug von Weehseln auf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Kusstellung von Checles und Acbreditiven suf alle Handels- und Verkehrsplätze. inzug von Coupons, Dividendenseheinen und Verloesten HHekten. ersieherung verloosbarer Wertpapiere gegen Coursverlust und Cantrole der Vexlocsungen. 12783 Neue Erfindung für unſere Hausfrauen. Die unverbreunbaren Feuer⸗Anzündſteine von G. G. Cziſſarz, St. Ludwig und Baſel, entpſehlen wir ünſeren Haus⸗ fräuleſt angelegentlichtl. Die Steinchen dienen dazu, die bielen Uunglücksfälle durch Anbeennen mit Petroleum ein für allental aus der Welt zu ſchoffen. Die Steinchen find unverbreunbar, können alſo oft und immer wieder gebraucht werden, ſind ſohr bequem, nicht ezplodierbar, alſo ganz gefahrlos, bieten die größte Reinlichleit und gewähren bedeutende Holzer⸗ ſparnis. Da ſich dieſerben überall ſchon nach kurzem Beſtehen leicht eingebürgert haben, ſo ſind wir feſt überzeugt, daß dieſelben auch hier die freundlichſte Aurnahne finden werben, es ſind die vorteſthatteſten Feueranzünder. 9316 Hohaalulturort Waddkriden Ehefsteinburg—.-Baden. 489 m üÜber dem Msesere. felephen 750. In gesundester Höhenlage, direkt von Tannenwald um- geben, bietet selbiger entzückende Fernsicht, erste am Platze, für Touren abwechslungsrsichste Beamten· heim, billige Peusionspreise, da Besitzer selbst kocht. aller Htſ, ſtets vorrätig in der Dr. Zix. 10878 e Frachtbrlele Dr. B. Sdusie Buchdmuckerel, 1 4ů0 2 Handelsxegiſter. Nr. 4159. Zum Handelsregiſter B Bd. VI.⸗Z. 47 wurde heute eingetragen: 10881 Pfälziſche Mühlenwerke, Mannheim. In Schifferſtadt iſt eine Zweiguiederlaſſung erxrichtet. Gegenſtaud des Unternehmens iſt der Betrieb der der Akti eſellſchaft gehörigen in ſchifferſtgdt gelegenen Kunſtmühle und Zubehörden, die Vergröße⸗ rung und der Ausbau dieſer Kunſtmühle und zugehörigen Lagerhäuſer, ſowie die Fa⸗ brikation und der Handel in allen verwandten Indu⸗ ſtriezweigen. Die Geſellſchaft iſt befugt, zu ihren Zwecken Immobilien zu erwerben, Zweigniederlaſſungen, Agen⸗ turen und Kommanditen zu errichten und ſich bei anderen Handels⸗ und inbuſtriellen Unternehmungen in jeder geſetzlich zuläſſigen Form zu beteiligen. Das Grundkapital beträgt 1000 000 Mark. Aktiengeſell⸗ ſchaft. Zu Mitgliedern des Vorſtandes ſind beſtellt: Georg Jung, Schifferſtadt u. Franz Bueſchler, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 1. Juli 1898 und 3. Ok⸗ tober 1898 feſtgeſtellt und durch die Generalverſamm⸗ lungen vom 21. Januar 1900 und 2. Dezember 1905 und 29. Juni 1907 abgeändert worden. Die Firma der Geſellſchaft wird, ſo lange der Vorſtand nur aus einer Perſon beſteht von dieſer oder von einem Prokuriſten oder einem vom Aufſichtsrate ernannten Stell⸗ vertreter gezeichnet. Beſteht der Vorſtand aus mehreren Mitaliedern, ſo gilt dasſelbe; es iſt jedoch dem Aufſichts⸗ rate die Entſchließung vorbe⸗ Balten, anzuordnen, daß zur kechtsgiltigen Unterzeichnung des Firma die Unterſchrift zweier zur Zeichnung der Firma ßerechtigter Perſonen notwendig ſein ſolle. Die Geſellſchaft hatte bisher ihren Sitz in Schifferſtadt: auf Grund des Beſchluſſes der Generalverſammlung nhom 29. Frunji wurde der Sitz von Schifſerſtadt nach Mannheim verlegt. Mannheim, 12. Juli 1907. Gr. Amtsgericht I. Handelsregiſter. tr. 4186. Zum Handelsregiſter B Bd. III.⸗Z. 44. Firma „Baldiſche Aſſeku⸗ ranz e Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: 10880 Das Vorſtandsmitglied Karl Herzog hat ſeinen Wohn⸗ ſitz nach Heidelberg verlegt. Maunheim, 16. Juli 1907. Gr. Amtsg gericht 1 Konkurs⸗Verfahren. Nr. 6304. Ueber das Ver⸗ mögen des Heinrich Feld⸗ buſch, Inhaber des Reſtau⸗ rants Biedermeyer in der Jnbiläums ⸗ Ausſtellung in Mannheim und Inhaber eines Leiter⸗ und Gerüſtbau⸗ geſchäfts in Mannheim und in Düſſeldorf, wurde heute nachmittag 129. Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt: 10822 Rechtsanwalt Dr. Mökel in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 20. Auguſt 1907 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wurde zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläu⸗ bigerausſchuſſes und eintre⸗ tenden Falles über die in § 182 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände auf Dienstag, 6. Auguſt 1907, vormittags 11 Uhr, ſowie zur Prüſung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Samstag, 7. September 1907, vormittags 11 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte, Abt. 4, 1. Obergeſchoß, Saal 113, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchul⸗ dig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuld⸗ ner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auerlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedi⸗ gung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 20. Auguſt 1907 Anzeige zu machen. Mannheim, 15. Juli 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts, Abt. IV. n. Hahlangsanfforderung. Das dritte Viertel der ſtädtiſchen Umlage für 1997 iſt fällig. Wir erſuchen er⸗ gebenſt,' die ſchuldigen Be⸗ träge bei Vermeiden der ſünlichen Mahnung, woft die vorgeſchriebene Gebühr zu bezahlen iſt, gefälligſt anher zu entrichten. 30597 Mannheim, 16. Juli 1997. Stadtkaſſe: Röderer. Freiwillige 21% M l Grundſtücks⸗Verſteigerung. Die Erben des Landwirts Jo⸗ hann Spickert in Mannheim⸗ Neckarau laſſen durch das unter⸗ ſertigte Notariat am 72817 Mittwoch, 24. Juli 1907, vormittags 9½ Uhr, im Rathaus zu Neckarau die unten beſchriebenen Grundſtücke der Gemarkung Mannheim⸗ Neckarau öſſentlich zu Eigentum verſteigern, wobei der Zuſchlag etfolgt, wenn der Schätzungspreis erreicht wird. a) Lgb. Nr. 13992 14 ar 12 qm Acker im Reff Morchfeld und b) Lgb. Nr. 16140 10 ar 78 qm Acker Großteld in der inneren hwarzgewann, geſchätzt zu je.50 Mk. pro Qua⸗ dratmeter. Die weiteren Steigerungsbe⸗ dingungen köunen im Geſchäfis⸗ zummer des diesſeitigen Notariats eingeſehen werden. Mannheim, den 5. Juli 1907. Großh. Notariat vI. Mayer. Freiwillige IHo Nee: Grundffücs⸗Verſteigerung. Auf Ankrag der Erben der Heinrich Beck Privatwann Ehe⸗ leute in Mannheim⸗Neckarau wird durch unterfertigtes Notariat am 72867 Mittwoch, 24. Juli 1907, vormittags 10 Uhr, im Rathaus zu Neckarau nach⸗ beſchrtebenes Grundſtück der Ge⸗ markung Maunheim⸗Neckarau offentlich zu Eigentum verſteigert, wobei der Zuſchlag. erfolgt, wenn der Schätzungspreis erreicht wird. Ogb.⸗Nr. 10688 2 ar3s5 qm Hofraite —.— Haus⸗ garten zuſammen 3 ar 29 qm im Ortsetter Neckarau, an der Kaiſer Welhelm⸗ ſraße Nr. 68. Auf der Hofraite ſtebt: a. ein eiunöckiges Wohnhaus mit Balkenkeller und augebauten Schweiueſtällen, b. eine einſtöckige Schener mit Stall, geſchätzt zu 6000 Mk. — Sechstauſend Mark.— Die weiteren Verſteigerungs⸗ bedingungen können auf dies⸗ ſeitigenn Geſchäftszimmer ein- geſehen werden. Mannheim, den 12. Juli 1907. Großherzogl. Notariat vI Mayer. Jpwangs⸗ Verſteigermng Freitag, den 19. Juli 1907, e 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 2. Stock, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öſſentlich be⸗ ſtimmt verſteigern: 50860 Ca. 300 Flaſchen Cognac, Rum, Arac u. Madeira. Maunheim, den 17. Juli 1907. Zollinger, Gerichtsvonziehet, 8 6, 36. Jüddeutſch⸗Oeſterreichiſch⸗ Augariſcher Eiſenbahu⸗ verband. (FTlaſſentarzſe Terl JI, Heft 1 u. 3 vom 1. Jannar 1904.) Ab 15. Juli 1907 gelaugen für Korkſteine, Kortſteinplatten u. Korkſteinſchalen bei Fracht⸗ zahtung fur mindeſtens 10000 Kg für einen Wagen und Frachtbrief von Mödling nach Mannheint und Maunherm Induliehaſen direkte Frachtſätze zur Einführung, welche bei den gengnuten Sta⸗ tionen zu erfragen find. 72860 Karlsruhe, den 18. Jult 1907. Gr. Generaldirektion der Baviſch. Staatseiſenbahnen. 3 Bekanntmachung. Wir bedürſen pio Winter 1907%/8 an Brennm eatertal für die ſt ſchen Kanzleien, Schulen, ungen ꝛe;: 525 Zent. Ruhrdeſtillations⸗ oals, 1500 Zent. Ruhrfeltnußkohlen II, gewaſchen und nach⸗ geſieb, 30 Heut. Authracitkohlen, 3700 Stück Lohkäſe. Die Lieferung wird im Sub⸗ miſſtonswege vergeben und hat frei an die Aufbewahrungsorte zu erfolgen. Angebote mit entſprechender Aufſchrift verſehen, ſind bis längſtens Montag, den 22. Juli d.., vormittags 12 Uhr, anher einzurei 1. Ladenbürg, 18. Jult 1907. Gemeinderath: Hofuetter. Jaug l. göbrauaſte grsttl Pianinosn. Harmonivms in becbulsch u. Fünstlerisch vollendeter Ausführungäusserst billig in dem Fe abrikla ger von . Siering, Hlannnein, , S. Telephon 3590. Kein Laden, daher Ersparung der Ladenmiete und des Häudler- Nutzens, Kalalog frei. Besich- ligung und Frobe erbeten. 45875 2865 11 . ̃————— Todles Vater und Grossvater Dr. -Anzeige. Nach langem, schwerem Leiden verstarb heute mein guter Gatte, unser 72884 ledl. Georg Stehberger Chefarzt des allgemeinen Krankenhauses im Alter von 75 Jahren. Frau Anna Stehberger, geb. Nering-Bögel. Frita Stehberger. Marianne Zachem, geb. Stehberger. Sarl Stehberger, Regierungsassessor. Max Bachem, Contreadmiral 2, D. und 3 Enkel. Mannbeim-Heidelberg, den 16. Juli 1907. Die Beerdigung findet am Samstag, den 20. Juli, vormittags 1 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Wir machen noch besonders auf unsere beiden neuen Spezialitäten: ectas-Mis T0 Neckar-Teebro welches einen eee ee hohen Nahrwert) besitzt, und welches durch seinen vorzüglichen, angenehmen Geschmack und lange Haltbarkeit den Bröt- chen wohl bald allgemein vorgezogen werden dürfte, aufmerksam. 72881 Ttel indnac ſbarliche Juf ammenkunft der militäriſchen Vereine Badens, Heſſens und der Pfalz Ind Gaultiegertag des Rhein⸗, Neckgr⸗Militärganderbandes. Fest-Ordnung: Samſtag, den 20. Juli 1907 Abends 8% Uhr: Begrüßungsabend im Saale des„Friedrichs⸗ parkes“ und Abendunkerhaltung. Angehörige in Be⸗ der Kameraden ſind willkommen. Militär⸗ vereinsabzeichen berechtigen zum Eintritt. Sonntag, den 21. Juli 1907 Morgens 9 Uhr Hafenfahrt gegeben von der Stadt Mann⸗ heim. Das Feſtſchliß fährt präziſe 9 Uhr ab. Zu⸗ ſammenkunft 3% Uhr morgens bei der Rheinluſt. Morgens 10% Uhr: Verhandlungen im Friedrichspark: a) des Gaukriegertages: 85 b) der freundnachbarlichen Verbände. Mittags 1 Uhr: Feſteſſen im Friedrichspark. trockenen Kuverts 2 Mk. Nachmittags 3½ Uhr: Aufſtellung der Vereine am Friedrichs⸗ park und Abmarſch mit Muſik. Bachmittags à Uhr: Parade am Zeughausplatz. Ehrenzeichen ſind anzulegen. Uachmittags s Uhr: a) Beſichtigung der Ausſtellung unter Führung ortskundiger Kameraden. Angehörige ſind willkommen. b) Für Nichtteilnehmer am Beſuch der Ausſtellung, Zuſammenkunft im Ball⸗ haus. Angehörige ſind willkommen. Preis des Orden und Generalb Depositär: 2692 Wrnst Stockheim, zannheim. O 7. 2 1 Beliebt seit 870 ist die EReismehlseife„Otto Hess“ Ueberfettste belselfe„Otto Hess““ Glyeerinseife„Otto Hess“ auischrift auf jedem Stück„Otto HMess““ JVVVV(X Spiessbraterel. ehhaseManene Es versüume kein Besncher der Ausstellung das originellste Bratsystem der Neuzeit zu besichtigen. 71794 Spezialität: Krafinatursaftbraten zu jeder Tageszeit Portion M. 0, 75 und A. 20, ½ Mühner M..40. f. Müinchner Bürget-Bräu. 2 Alltä glich Konzert. Ein gut möbl. 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