Übeſchreiten. Abonnement: 85 20 Pfennig monatlic. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, Gadiſche Volkszeitung.) * durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ * aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Unabhängige Tageszeitung. 9 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Politische lebersicht. Maunheim, 18. Juli 1907. Antiſozialdemokratiſche Agitation unter den Soldaten. Der Reichsverband zur Bekämpfung der Sozijaldemokratie zeigt bei ſeinen vertraulichen Aktionen manchmal eine unglückliche Hand. Schon wieder iſt den Sozialdemokraten ein Schreiben aus der Organiſation des Verbandes in die Finger geraten, das nun von der ſozial⸗ demokratiſchen Preſſe ausgeſchlachtet wird. Es handelt ſich um einen Brief der Ortsgruppe Magdeburg des Reichs⸗ verbandes an die Hauptleitung in Berlin. Der erſte Teil des Schreibens enthält Mitteilungen über die in Magdeburg geplante weitgreifende Agitation. Der zweite Teil enthält allgemeine Vorſchläge, die von der ſcheinbar recht rührigen Magdeburger Ortsgruppe der Hauptleitung in Berlin mit Bezug auf nachdrückliche Agitation im Heere und auf dem Lande, ferner in bezug auf Bearbeitung bürgerlicher In⸗ ſerenten ſozialdemokratiſcher Blätter und endlich auf Ab⸗ ſplitterung bürgerlicher Elemente von den ſozialdemokratiſchen nupnvereinen unterbreitet werden. Die Vorſchläge über * eine Agitation im Heere verdienen, wörtlich wieder⸗ gegeben zu werden. Sie lauten: Von Dr. Liebknecht wird eine ſtärkere ſozialdemokratiſche Pro⸗ paganda im Heere befürwortet. Sollte der Reichsverband ſeine Auf⸗ Hlärungsarbeit nicht auch auf dies Gebiet übertragen, ſei es durch Flugblätter, oder noch beſſer durch ein beſonderes, vielleicht 14täglich erſcheinendes Blatt, das an ſämtliche Regimenter berſchickt wür de? Dieſe Agitation wäre gewiß recht wirkungs⸗ bearbeiteten Boden fiele. Vielleicht laſſen ſich die Militärbehörden für dieſen Plan gewinnen oder doch dahin bringen, daß ſie dieſe Agitation wohlwollend überſehen. Der letzte Satz geht davon aus, daß die vorgeſchlagene Agitation in den Kaſernen eigentlich etwas Verbotenes wäre, daß aber die Militärverwaltung wohl vermocht werden könnte, ein Auge zuzudrücken. Es mutet etwas ſonderbar Von, daß innerhalb eines Verbandes, der Ordnung und Geſetz⸗ mäßigkeit gegen den Umſturz ſchützen will, die Anwendung eines nicht ganz rechtmäßigen Mittels ins Auge gefaßt werd. Man darf wohl annehmen, daß die Hauptleitung des Reichs⸗ berbagndes verſtändig genug ſein wird, dieſen Weg nicht zu 5 Es iſt zunächſt Sache der Militärverwaltung, das für nötig Erkannte zu tun, um ſozialdemokratiſche An⸗ gegen ſie zu führen. Kannegießereien. Zu dem unter dieſer Ueberſchrift gebrachten Artikel er⸗ ſucht uns Herr Regierungsrat Martin aufgrund von 8 11 des Preßgeſetzes um Aufnahme folgender Berichtigung: In Ihrem Blatte vom 138. Juli 1907 heißt es in einer Notiz füber mein ſoeben veröffentlichtes Buch„Kaiſer Wilhelm II. und König Eduard VII.“ wörtlich folgendermaßen: Der Autor hat den poll, da der gute Same hier auf jungfräulichen oder doch wenig ſchauungen aus dem Heere fern zu halten, und falls ſich Anzeichen ihres Eindringens bemerkbar machen, den Kampf Mut, zu behaupten, daß ſeine gelehrten Abhandlungen auch die Meinung der einflußreichſten Kreiſe von Deutſchland wiedergäben.“ Dieſe der engliſchen Zeitung„Daily Chronicle“ entnommene Be⸗ hauptung iſt vollkommen unrichtig. Ich habe mich nirgendwo und niemandem gegenüber darüber ausgeſprochen, ob mein Buch die Meinung der einflußreichſten Kreiſe von Deutſchland wiedergibt oder nicht. Die„Nat.⸗Ztg.“ der dieſe Berichtigung ebenfalls zu⸗ gegangen war, meinte, daß das Martinſche Buch durch dieſe Berichtigung nicht beſſer geworden ſei. Unter der deutſch⸗katholiſchen Studenteuſchaft macht ſich anſcheinend eine Bewegung geltend, die der Pflege des nationalen Gedankens mehr Auf⸗ merkſamkeit zuwenden will. So hat ſich in Marburg neben den bereits beſtehenden katholiſchen Korporationen vom alten Schlage eine katholiſch⸗deutſche Verbindung„Palatia“ begründet, deren Mitglieder ſich, wie es ausdrücklich heißt, einmal zum katholiſchen Glauben, zum andern aber zum deutſchen Volkstum und zu den hohen nationalen Aufgaben, die unſerem Volke geſtellt ſind, bekennen. Am Eröffnungsabend wurde, wie die„Ober⸗ heſſiſche Zeitung“ meldet, erklärt: 85 „Das iſt unſere Sehnſucht, Deutſchland ſtark zu ſehen und zwar ſo ſtark, daß äußere oder innere Feinde ihm nichts anhaben können, und weiter iſt unſere Sehnſucht, Deutſchland glücklich zu ſehen in dem Zeichen wahrbafter Religioſität, die nicht im Bür⸗ gerkriege der Konfeſſiomen ihre edelſten Kräfte ver⸗ braucht, die nicht profanen Kampf der Parteien in ihren Wirkungs⸗ bereich bezieht, ſondern, die ſich in reiner, ſelbſtlos tätiger Liebe erſchöpft. Wenn dieſe neuen katholiſchen Vereine, die ſich vermutlich von der Unterſtützung der Zentrumspolitik fernhalten, als Schule für die National⸗Katholiken des ſpäteren öffentlichen Lebens gelten können, kann man ihnen wünſchen, daß ſie an allen Univerſitäten feſten Boden gewinnen, als Uebergang zu Vereinen, die ohne Unterſchied der Konfeſſion ihre Ziele verfolgen. Wo ſteht Herr Holle? ihrer kirchlichen Vierteljahrsrundſchau, nachdem ſie Herrn v. Studt gelobt hat, weil er„mehr wirklich heilſame Geſetze unter Dach und Fach gebracht habe als manche ſeiner Vor⸗ gänger“: „Die Wahl ſeines Nachfolgers hat die Gegner Studts recht ſtark enttäuſcht; viel Pulver iſt umſonſt verſchoſſen und mancher Bittgang iſt vergeblich getan, um einen der Meiſter des theologiſchen oder politiſchen Liberalismus auf den Stuhl zu heben. Man ſcheint in den maßgebenden Kreiſen doch die Stärke der verſchiedenen Fak⸗ toren, mit denen ein Kultusminiſter rechnen muß, mit mehr Augen⸗ maß abzuſchätzen, als es eine zeitlang ſchien. Das iſt nicht zum wenigſten dem entſchiedenen Auftreten der konſervativen Parteien in kirchlich⸗religiöſen Fragen zu danken.“ Die„Konſervative Monatsſchrift“ verlangt die Wieder⸗ beſetzung der Stelle eines Vortragenden Rats im Miniſterium für theologiſche und kirchliche Angelegenheiten, die längere Zeit P. Weiß innehatte, durch eine Perſönlichkeit, die ebenſo Geleſenſte und verbreitelſte Jeitung in Raunheim und Almgebung. nahmev. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nen Auswärtige Inſerate. 30„„ 2 2 25— Expedition und Verlags⸗ Die detlansZeile...1 MWat Eigene Redaktions⸗Bureaus in Verlin und Karlsruhe. bachhandung. 218 Nr. 328. Donnerstag, 18. Juli 1907.(Abendblatt.) Zu dem Wechſel im preußiſchen Kultusminiſterium ſchreibt die„Konſervative Monatsſchrift“ in innerlich gebunden an den Glauben der Kirche, wie frei von den Feſſeln einer der herrſchenden Parteien, Wiſſenſchaft und Kirche das Ihre geben würde.„Frei von den Feſſeln einer der herrſchenden Parteien“, das klingt ja ſehr ſchön aus der Feder eines Konſervativen. Aber wehe, wenn die gedachte Perſönlichkeit wirklich ſich als unparteiiſch erweiſen und nicht nach der Pfeife der Konſervativen tanzen würde. Dann wollten wir einmal ſehen, wie über einen ſolchen Theologen, der die Stelle im Miniſterium erhielte, gerade von konſerva⸗ tiver Seite hergezogen werden würde. Der neue Kultus⸗ miniſter Dr. Holle iſt ja noch als Politiker ein ziemich un⸗ beſchriebenes Blatt. Die„Freiſinn. Ztg.“ findet es aber be⸗ deutſam, daß aus dem konſervativen Lager ſich die Stimmem mehren, die Herrn Holle für die konſervative Richtung in Anſpruch nehmen. Das Niveau der Lebensmittelpreiſe. (..) Die Lebensmittelpreiſe zeigen in allerjüngſter Zeit wieder eine ſo deutlich anſteigende Tendenz, daß die Frage angebracht erſcheint, ob denn das Preis⸗ niveau der Lebensmittel gegenüber dem Jahre 190 6 gar noch eine Erhöhung erfahren habe. Da ergibt ſich denn wirklich die Talſache, daß von 26 Lebens⸗ mitteln, für die ſich Vergleiche anſtellen laſſen, mehr als die Hälfte, nämlich 14, nach ihrem Preisſtand Mitte Juli noch eine Verteuerung gegen über der Vergleichszeit 1906 aufweiſen, von 1905 garnicht erſt zu reden. Acht Lebens⸗ mittel ſind etwas im Preiſe geſunken, bei vier iſt der Preis gegenüber 1906 ſtabil geblieben. Gab es zur Erklärung für die Teuerung in den Jahren 1905 und 1906 eine Reihe ſtich⸗ haltiger Gründe, ſo iſt für den weiteren Aufſtieg in dieſem Jahre ſchon ſchwerer eine Erklärung zu finden. Die Aufwärts⸗ bewegung iſt umſo weniger verſtändlich, als nicht etwa nur Getreide, für deſſen Verteuerung die bisher ziemlich un⸗ befriedigenden Ernteausſichten ins Feld geführt wurden, im Preiſe äußerſt erheblich geſtiegen iſt, ſondern auch eine Reihe von der Ernte der Körnerfrüchte ganz unabhängige Lebens⸗ mittel ſich verteuert hat. Am ſchärfſten iſt ja allerdings die Spannung zwiſchen den dies⸗ und vorjährigen Preiſen bei Getreide, insbeſondere bei Roggen. Steht doch der Roggen⸗ preis am Berliner Markt gegenwärtig um nicht weniger als 30 pCt. über dem vorjährigen, wie aus nachfolgender 3 ſammenſtellung erhellt. 1 Tonne koſtete nämlich in Berl' Mitte Juli Mark: 1906 1907 Weizen 181,50 210 Roggen 185 200 Hafer 182 1952205 Gerſte(Poſon) 152 170 Mais(New⸗Jork) 98,40 10325 Ganz ſo erheblich wie bei Roggen iſt der Aufſtieg be den andern Getreideſorten nicht; Gerſte bleibt mit eine Preisſteigerung von 12 pCt. weit dahinter zurück. De Getreidepreiſen folgend haben die Mehlpreiſe äußerſt kräfti angezogen; bei Weizenmehl beträgt die Steigerung von Mi Juli 1906 auf Mitte Juli 1907 faſt 20, bei Roggenmehl abe gar 30 pEt. Der Preis für Roggenmehl iſt alſo mit gan genau der gleichen Intenſität geſtiegen wie der Roggen Tagesneuigkeſten. — Die Wiſſenſchaft von der Liebe. Die amerikaniſche 8 Wiſſenſchaft iſt nunmehr an die Aufgabe herangetreten, das Weſen der Liebe wiſſenſchaftlich zu kodifizieren. Der Präſident der Clark⸗Univerſität zu Worceſter, Profeſſor G. Stanley Hall, Er ſchon vor einigen Jahren ein Werk über die Pſychologie der LJiauinglingszeit veröffentlicht hat, hat es ſich nun zum Ziel geſetzt, die Liebe zu ergründen. Der Gelehrte beginnt damit, die körper⸗ lichen Eigenſchaften ſyſtematiſch aufzuzählen, die gewiſſermaßen als Liebeserreger in erſter Linie in Betracht kommen.„Die Rangordnung der am meiſten bewunderten Eigenſchaften, die ſo⸗ Wohl bei jungen Männern wie Frauen ins Gewicht fallen, ſind: Augen, Figur und Haltung, Brauen, Teint, Wangen, Kopfform, Hals, Ohren, Kinn, Hände, Nacken, Naſe, Nägel und ſelbſt die Finger und die Geſichtsform.“ In Drews Unterſuchung von 56. Liebesgedichten von Studenten ſtehen ebenfalls Augen und Träume, Schmollen, Seufzer, Lächeln, Geſang, und ſelbſt das Zahnfleiſch eine bedeutſame Rolle als tern empfänglich; von den Mädchen lieben 7 von 100 breite ultern, 10 Proz. reagieren auf normale, 6 Proz auf weiße Haar an der Spitze. In ihnen ſpielen auch eingebildete Küſſe, Faszinierungsmittel⸗ Proz, der jungen Männer ſind für ſchmale, abfallende Schul⸗ Zähne. 5 Prog. der Jünglinge begeiſtern ſich für lange Wim⸗ derer Tonfall, Akzent, ja ſelbſt Dialekt erhalten faſt ausſchlag⸗ gebende Bedeutung. Dann iſt die Art zu lachen zu erwähnen. Geſten. Augenbewegung, Kopfhaltung, Schulterbewegungen, die Art, den Fächer zu halten, der Gebrauch des Taſchentuchs, das Kleidraffen, die Art zu ſitzen uſw. haben alle ihren beſonderen Einfluß“. Und im weiteren Verlauf ſeiner Unterſuchungen be⸗ rührt Profeſſor Hall auch die Wirkungen der Kleidung. Art ſich zu kleiden, iſt wiederum das Haar zuerſt zu nennen; erwähnt. Ringe, Armbänder, Spitzen, Schleifen bei den Mäd⸗ chen werden von den Männern beſonders beachtet; die Mädchen reagieren bei den Männern auf gutſitzende Anzüge, insbeſon⸗ dere auf Schultern⸗ und Weſtenſitz. Spazierſtöcke, Augengläſer, Pelze, Kragen, goldplombierte Zähne, weiße Wäſche, Taſchentücher, beſondere Hutformen, ja ſelbſt Regenſchirme, die Art, die Uhrkette zu tragen, Locken haben ihre beſonderen Attrak⸗ tionskräfte.“ Als beſonders verabſcheut regiſtriert der Gelehrte: zuſammenſtoßende Brauen, breite oder lange Füße, hohe Backen⸗ knochen, helle Augen, lange Naſe, kleine Geſtalt, langer Hals, rotes Haar uſw. Beſonders hemmend für das Erwachen der Liebe ſind auch Schnupfen, Liſpeln, Augenrollen, lau! Stimme, Geſtikulationen, ſarkaſtiſches Lächeln, lautes oder taktloſes Lachen, ungeſchickte Bewegungen. Die Damen verübeln den Männern beſonders Ohrringe, Zahnlücken, ſchlechte Kleidung, dicke Ringe, die Männer ihrerſeits haben keine Neigung für kurzhaarige Da⸗ men, für übertriebenes Modentum, ſchlechtſitzende Roben, bunte Taſchentücher uſw. Auch Tierähnlichkeiten hemmen das Erſtehen leidenſchaftlicher Zuneigung. Profeſſor Hall bleibt nicht bei der ſyſtematiſchen Aufzählung und ranggemäßen Einordnung des liebeerregenden oder liebeverhindernden Einzelheiten ſtehen. Er konſtatiert, daß dieſe einzelnen Reize oft ſich von ihrer Beſtim⸗ mung loslöſen und zum Selbſtzweck werden und erläutert krankhaften Enlartungen, denen die Liebe ausgeſetzt iſt. Zum Schluß ſtellt er auch feſt, daß die Liebe Seele und „In der ſeine Länge, ſein Arrangement, Locken uſw. werden beſonders weiße hervortretende oder tiefliegende Augenlieder, abſtehende Ohren, die Wiſſenſchaft gelungen. ſchließen könne.„Die Tatſache, daß die Frau ein mehr geſchlecht liches Weſen iſt, als der Mann, daß ſie der Raſſe näher ſteht un körperlichen Unförmigkeiten weniger ausgeſetzt iſt, als der Ma macht es dem Manne leicht, in ſeiner erwählten Heleng ihr gan⸗ zes Geſchlecht zu ſehen. Jeder Teil ihres Körpers oder ihre⸗ Geiſtes übt ſeine Anziehungskraft... Jedes Geſchlecht iſt ſich ſeiner auten Eigenſchaften bewußt; noch mehr aber der des an⸗ deven.“ Das feſtzuſtellen iſt alſo nunmehr der amerikaniſche — Die Geſchichte der angeblichen Nichte des Kardinals Ram polla und falſchen Marcheſa di Venezia, alias Filomena Sp ſato hat im Gefängnis zu Rom ein ſeltſames Nachſpiel gehab Da ſich die Spoſato im Verlaufe des Prozeſſes als große Meiſte⸗ rin der Intrige gezeigt hatte, glaubte man auch; ſie habe ein falſche Schwangerſchaft vorgeſchützt Aber im Februar gena⸗ ſie in der Gefängniszelle eines Mädchens, das ſie mit Freude begrüßte.„Es iſt die Tochter des Paters Ciarchi!“ fagte ſie de Nonnen des Gefängniſſes und deſſen Direktor. Ihre ga Hoffnung ſetzte ſie darauf, daß der Vater dies Kind anerbenne werde; als ſie aber die Gewißheit gewann, daß Eiarchi ſich von ihr abwandte und noch dazu das Kind ſtarb, beſchloß ſie, Hun zu ſterben, da ſie eine andere Art des Selbſtmordes bei der ſamen Neberwachung nicht wählen konnte. Viermal verfuchte ſi dies Mittel, wurde aber ſtets durch zwangsweiſe Ernährung ge⸗ rettet. Die Prozedur ſchien ihr aber zuguterletzt zu unangene und ſie fügte ſich, da ſie auch neue Hoffnung auf die Appell ſetzte, bon der ſie eine Reviſion ihrer Verurteilung er Mittlerweile betonte ſie den Nonnen gegenüber, daß ſie zu recht berurteilt worden ſei, zum Teil dürch Schuld threr nſchuld g Ciar de Rückſicht auf ſtandalzſe 5 J. Selte) General⸗Anzeiger.(Abendplatt.) Wamenm 18. Jull preis, ſodaß anzunehmen iſt, daß die Teuerung des Getreides ſeit 1906 nie lange von den verarbeitenden Gewerben ge⸗ tragen wurde, ſondern vielmehr ſchnell auf die Konſumenten abgewälzt wurde. Roggenmehl koſtet jetzt pro 100 Kilo 25,20—27,50., zur ſelben Zeit 1904 aber erſt 17,40 bis 18,30 M. Außer der in der Getreidepreisſteigerung be⸗ gründeten Verteuerung der Mehlpreiſe iſt aber die erheb⸗ liche Erhöhung zu nennen, die der Kartoffelpreis in dieſem Jahre erfahren hat. Während 1 Doppelzentner Kartoffeln Mitte Juli 1906 in der Provinz Brandenburg erſt—7 M. koſtete, ſteht der Kartoffelpreis jetzt auf 5,50—13,.! Er hat ſich alſo innerhalb eines Jahres gerade verdoppelt. Wie 1906 ging er auch in dieſem Jahre von Juni auf Juli rapid hinauf. Von anderen Lebensmitteln, deren Preiſe ſich in dieſem Jahre gegenüber 1906 noch verteuert haben, ſind Hülſenfrüchte, Rüböl, ſodann Fiſche zu nennen. Von den Hülſenfrüchten ſind es beſonders Erbſen und Lenſen, die kräftig im Preiſe geſtiegen ſind. Nur ganz wenige Lebens⸗ mittel ſind es, die an der Preisſteigerung in dieſem Jahre nicht teilgenommen haben, und zwar ſind dies Vieh⸗ und Fleiſch, die ſich auf ihrer exorbitanten Preishöhe nicht mehr halten konnten, ſondern nunmehr zum größten Teil wieder das Niveau früherer billigerer Jahre eingenommen haben. Rind⸗ und Hammelfleiſch allerdings behaupten ſich auch jetzt noch auf dem Preisſtande des Vorjahres. Neben den Vieh⸗ und Fleiſchpreiſen iſt nur noch der Preis für Butter zu er⸗ wähnen, der ſowohl im Groß⸗ wie im Kleinhandel eine Ver⸗ billigung aufweiſt. Deulsches Reſch. (Einen Beitrag zur Charakteriſtik — des Grafen Poſadowsky) enthält die neueſte Nummer des„Volkserziehers“. Der Herausgeber dieſer Zeitſchrift teilt dort einige Stellen aus einem Briefe mit, den ihm Graf Poſadowsky um Weihnachten 1905 überſandte. In dieſem Briefe hat der frühere Staatsſekretär unter anderm geſchrieben:„Mein Arbeitsgebiet iſt nahezu unbegrenzt. Und dennoch glaube ich es zu überſehen. Alberdings dauert mein Tag in der Regel bis nach Mitter⸗ nacht. Und ich habe ſchon in meiner Jugend ſo gearbeitet. Freilich würde meine Kraft nicht ſo unverwüſtlich ſein, wenn ich mir nicht alles Schädliche fernhielte: ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich gehe nicht zu Hofe und bin bei keinem Diner. Meine Ferien dienen der Erholung durch regelmäßige Studienreiſen nach England, Schottland und Tirol.“ —(Ein Bund handwerkstreuer Bäckergeſel⸗ Jen Schleſiens,) der als Zweigbund an den großen, ſeit dem vorigen Jahr beſtehenden Deutſchen Bund der handwerkstreuen Bäckergeſellen angeſchloſſen werden kann, iſt in einer vom Verein handwerkstreuer Bäckergeſellen Breslaus einberufenen Verſamm⸗ lung gegründet worden. Im ganzen waren in der Verſammlung 27 Orte mit 1164 Geſellen vertreten. Auch der Bundesvorſitzende Wiſchnövsky aus Berlin war zugegen. In der Debatte über das Referat betr. die Tätigkeit des Hamburger Verbandes und ſeine ſchädlichen Wirkungen auf den deutſchen Bäckergeſellenſtand führte der Bundesvorſitzende nach dem Bericht der„Schl. Ztg.“ aus, das einzige, was der Hamburger Verband getan habe, ſei die Errich⸗ kung von Großbetrieben, durch die das ſelbſtändige Handwerk ver⸗ nichtet und damit das Streben jeves Geſellen, ſpäter einmal Meiſter zu werden, vereitelt werde. Die Verſprechungen, achtſtündige Arbeit, höhere Löhne, würden nicht erfüllt und ſeien zum Teik überhaupt unerfüllbar. Der Verband habe zwar früher behauptet, nicht mit der Sozialdemokratie zuſammenzugehen, er habe ſich jedoch in der letzten Zeit offen zu dieſer bekannt. Der Verband ſei jetzt eigentlich ein Verband von Bäckereiarbeitern; ſo nehme er Arbeiter und Ar⸗ beiterinnen aus K briken als Mitglieder auf. Der Redner führte einige Beiſpiele dafür an, wie der Hamburger Verband ſeine Mätglieder behandelt und ſie durch hohe Beiträge brandſchatzt. Darauf wurde einſtimmig eine Reſolution angenommen, in der gegen das hetzeriſche Vorgehen des Hamburger Verbandes, der ſich Prüſte, Vertreter aller Bäckergeſellen zu ſein, Proteſt eingelegt wird. (Dr. Peters) iſt über Hamburg nach London gereiſt, offenbar um mit dem vielgenannten Gieſebrecht zu⸗ ſammenzutreffen. Die Hamburger Ortsgruppe des All⸗ deutſchen Verbandes hat Dr. Peters eine Adreſſe überreicht, in der es unter anderem heißt:„Ihre Freunde von der Waſſerkante brauchen Ihnen nicht zu ſagen, auf welcher Seite ſie ſtehen. Gleichwohl drängen uns die Ereig⸗ niſſe der jüngſten Zeit, Sie zu verſichern, daß kein Angriff imſtande iſt, unſere Anerkennung und Dankbarkeit für den Mehrer des Reiches zu ſchmälern. Im Anfang war die Tat, der Mann der Tat wird den Sieg behalten.“ wollte ſie aber Licht in alles bringen und durch Feſtſtellung der Wahrheit Mönche, Prieſter, Prälaten und bigotte Adlige ruinie⸗ ren. Vor einigen Tagen wurde der Prozeß vor der Appell⸗ inſtanz verhandelt. Zu ihrem größten Kummer hatte Ciagrchi nicht appelliert, weil er mit ſeinem Orden Frieden geſchloſſen hat, auch verwarf der Appellhof die Bexufung und beſtätigte das erſte Urteil. Am ſelben Tage, von Verzweiflung übermannt, wußte ſie die überwachende Krankenwärterin zu täuſchen; anſcheinend lag ſie ruhig im Bette, zog aber lange Fäden aus den Strümpfen und drehte ſie unter der Bettdecke zu einem Streck. Aber erſt am Abend nachher ward ſie einen Augenblick allein gelaſſen; ſie ſprang auf und ſteckte am Fenſter ſchon den Hals in die Schlinge, als eine neue Krankenwärterſn erſchien, die Lärm ſchlug. Sie wurde alſo nochmals gerettet. Aber ſie erklärte, daß ſie die ver⸗ eitelte Abſicht doch noch ausführen werde, wenn man ihren Pro⸗ geß nicht revidiere, In dieſem Sinne ſchrieb ſie guch dem Ge⸗ fängnisdirektor folgenden Brief:„Verehrter Herr Dizektor! Ich finde keine Worte, um Ihnen für die Güte zu danken, die Sie mir erwieſen haben, und hoffe, daß Sie mir auch fernerhin be⸗ hilflich ſein werden. Dem Richter bekannte ich Taten die ich nie begangen hatte, weil ich nur den einen Wunſch hatte, meinem Kinde einen legitimen Namen zu geben, während ihm jetzt der Vater den Namen eines Dirnenkindes verſchafft hat. Ich ver⸗ ſuchte mich zu töten, aber es gelang mir nicht, weil ich zu ſehr überwacht bin, doch es wird mir ſchon ein andermal glücken, wenn man mich länger im Gefängnis hält. Ich⸗ habe ſchon den Richter wiſſen laſſen, daß mich Verzweiflung nicht Wahnſinn in den Tod treibt. Unterdeſſen beginne ich wieder meine Hungexei. Wenn ich zum Kirchhof gehe, finde ich Ruhe.“ Frkf. Zig.) — Künſtler und Alkohol. Aus einer von einer ſchwediſchen Geſellſchaft jüngſt veranſtalteten Umfrage über dieſes Thema zind die Antworten von drei der berühmteſten Künſtlern unſerer Zeit beſonders energiſch. Der Franzoſe Rodin, Bahnbrecher in der modernen Plaſtik, ſchreibt:„Der Alkohol hat nichts bei den Künſtlern zu ſuchen. Diejenigen, welche zus ihm ihre Ein⸗ gerungen ſchöpfen, ſind meiſtens, wie ihre Werke, einer frühen Vergeſſenheit geweiht.“ Noch intereſſanter dürfte ſein, daß (Eine Reſolutidn gegen die Unter⸗ ſbützung des Freiſinns) wurde»von der Jahres verſammlung der„Genoſſen“ des Wahlkreiſes Weimar⸗ e en einſtimmig angenommen. Die Reſolution autet: „Da der Freiſinn bei der letzten Reichstagswahl ſich offen als ein Teil der gemeinſamen reaktionären Maſſe entpuppte, indem derſelbe eine Anzall. Wahlkreiſe den reaktionärſten Volksfeinden auslieferte, beſchließt die Fahresverſammlung: Bezüglich der Taktit bei den Reichstagswahlen wolle der Parteitag in Eſſen beſchließen, bei Stichwahlen zwiſchen Freiſinn und einer bürgerlichen Partei enthält ſich die ſozialdemokratiſche Partei der Stimmen⸗ abgabe.“ Die Freiſinnigen werden es zu verſchmerzen wiſſen, daß ſie eine ſo ſchlechte Zenſur von Apolda, Weimar und Ilmenau erhalten. Ausland. Großbritannien. um Kaiſerbeſuch in England) ſchreibt die„Poſt“: Der Beſuch Kaiſer Wilhelms und der Kaiſerin Auguſte Viktoria am britiſchen Hofe, der in der zweiten Hälfte des November ſtattfinden ſoll, wird wie man aus London meldet, einen durchaus of fiz i elle n und feierlichen Charakter tragen, alſo nicht nur ſozuſagen den einer„Familienviſite“. Das Deutſche Kaiſerpaar wird mehrere Tage lang Gaſt des Königs Eduard und der Königin Alexandra im Schloß Windſor ſein und ſich von dort aus an einem noch unbeſtimmten Tage nach London begeben, um in der Eity nach altem ehrwürdigen Brauch vom Lordmayor und den übrigen ſtädtiſchen Würdenträgern begrüßt und empfangen zu werden. * Frankreich.(Die Verlängerung des Drei⸗ bundes und die franz. Preſſe.) Die Pariſer Preſſe macht zur Zuſammenkunft von Deſio keine Bemerkung. Zur Verlängerung des Dreibundes ſagt der Klerikale„Soleil“ bitter:„Die Nachricht iſt in Paris gerade am Tage ein⸗ gegangen, als man das Garibaldi⸗Denkmal einweihte und die Vertreter des franzöſiſchen Staates gerührte Bewunderungs⸗ und Sympathiebezeugungen an das Volk verſchwendeten, das uns ſeine Dankesſchuld bezahlte, indem es ſein Heer in den Dienſt Preußens ſtellte. Die Einigung Italiens um Piemont und Deutſchlands um Preußen traf das katholiſche Oeſterreich und das päpſtliche Rom und ſicherte dem freimaueriſchen Italien wie dem proteſtantiſchen Preußen das Uebergewicht in Europag.“ * Rußland.(Die Zuſammenkunft des Zaren mit dem Deutſchen Kaiſer) gilt als abſolut feſtſtehend. Der Zeitpunkt des Zuſammentreffens iſt jedoch noch unbeſtimmt. In Petersburg wird verſichert, daß der Zar ſelbſt die Zuſammenkunft angeregt habe. —(Die Kiewer Abteilung des Ver bandes des ruſſiſchen Volkes) hat ihre Mitglieder beauf⸗ tragt, alle Stadtbewohner auf ihre politiſche Zuverläſſigkeit zu beaufſichtigen. Zu dieſem Zweck ſoll jedes Verbandsmitglied ſeine Hausnachbarn genau aufs Korn nehmen und das Ergebnis ſeiner Beobachtungen der Verbandsleitung melden, die über politiſch verdächtige Perſonen Liſten führen will. l 81. Badiſche Politik. * Adelsheim, 15. Juli. Im benachbarten Senn⸗ feld fand dieſer Tage Gemeinderatswahl ſtatt, wobei die bisherigen liberalen Mitglieder trotz eifriger Gegen⸗ agitation wieder gewählt wurden. Ludwig Arnsperger f. * Karlsruhe, 18. Juli. Der Wirkl. Geheimrat und Direktor des Oberſchulrats, Dr. Ludwig Arnsperger, der erſt vor wenigen Wochen in den wohlverdienten Ruheſtand trat, iſt, wie kurz gemeldet, geſtern vormittag an einem Herzleiden im Alter von nahezu 70 Jahren geſtorben. Seit 1895 ſtand der Dahingeſchiedene als Direktor an der Spitze des Oberſchulrates, dem er ſtets warmes Intereſſe für die Förderung unſeres Scharweſens und unſerer Lehrkräfte be⸗ tätiat hat. Schon 1871 wurde er, der 1864 als Sekretär ins Juſtizminiſterium und 1865 als Amtmann nach Heidelberg ge⸗ kommen war, in den Oberſchulrat berufen. 1875 wurde er Ober⸗ amtmann in Achern, 1877 Miniſterialrat im Miniſterium des Innern und 1881 im Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts, in dem er auch Säitz und Stimme behielt. Dem Verſtorbenen wird beſonders in Lehrerkreiſen ein dankbares Ge⸗ —— denken bewahrt bleiben. Sein Nachfolger im Amt wurde de⸗ klanntlich Geh. Rat Dr. von Sallwürk. Kurz vor ſeinem Tode hat, wie hier erwähnt ſei, der Badiſche Lehrerverein Arnsperger eine Dankadreſſe überreicht, worin ſeine hohen Verdienſte um die Förderung des Volksſchulweſenz und um die geiſtige und ſoziale Hebung des Lehrerſtandes ver⸗ zeichnet ſind.„Mit dieſer weitblickenden Fürſorge,“ ſo heißt ez in der Adreſſe,„haben Ew. Exzellenz in hervorragendem Maßz der von unſerem erhabenen Landesherrn gekennzeichneten natio⸗ nalen Pflicht gedient, durch Erhöhung der geiſtigen Kraft dez Volles alle ſeine Unternehmungen erfolgreicher zu geſtalten, ſo⸗ daß der Name Ew. Exzellenz in der Geſchichte der Volksbil, dungsbeſtrebungen unſeres Landes immerdar ein Prinzip des wohlerwogenen Fortſchrittes bedeuten wird.“ Nus Stadt und Land. *Mannheim, 18. Juli 1907. Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde Forſtaſſeſſor Friedrich Nägele ſeinem Anſuchen entſprechend. * Die achttägigen Lagerverſammlungen der Adventiſten oder Sabbatiſten, welche urſprünglich auf ſtädtiſchem Boden begangen werden ſollten, aber ſeitens des hieſigen Stadtrats die Ge⸗ nehmigung nicht erhielte, werden, ſo ſchreibt man uns, ſeit einigen Tagen in Form von Abendverſammlungen und Vorträgen in einem großen Zelt auf einem Privatgrundſtück der Tatterſall⸗ ſtraße abgehalten. Den Teilnehmern an dieſen Vorträgen wird u. a. verkündigt, daß die Chriſten den Samstag als wöchent⸗ lichen Feiertag halten müſſen. * Erweiterung der Ammoniakfabrik im Gaswerk Inzenberg, Bei der ſtarken Zunahme des Gaskonſums in hieſiger Stadt mußte der Ausbau und die Inbetriebſetzung der 2. Ofenbatterie des Gaswerks Luzenberg erſolgen. Infolge der geſteigerten Gaserzeugung und durch vermehrte Verwendung von Ruhr⸗ und engliſchen Kohlen, welche mehr Ammoniak liefern, iſt auch die Ammoniakfabrik daſelbſt mehr in Anſpruch genommen und an der Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit angelangt. Bei der noch vermehrten Gasproduktion im Winter wird die Ammoniakanlage nicht mehr im Stande ſein, das ſich ergebende Ammoniakwaſſer ganz zu verarbeiten. Die vorhandene Ammoniakverdichtungs⸗ anlage ſoll nun derart erweitert werden, daß ſie außer der Be⸗ wältigung des Ammoniakwaſſerergebniſſes des Gaswerks Luzen⸗ berg noch das Ammoniakwaſſer des Gaswerks Lindenhof verar⸗ beiten kann. Durch die gemeinſchaftliche Verarbeitung des ge⸗ ſamten Ammoniakwaſſerergebniſſes in einer einzigen Verdich⸗ tungsanlage wird naturgemäß eine Verminderung der Betriebs⸗ lpſten eintreten, wozu noch kommt, daß in der Verdichtungs⸗ anlage des Gaswerks Luzenberg eine um ca. 7 Prozent höhere Konzentration des Ammoniakwaſſers erzielt wird. Der Koſten⸗ aufwand für die geplante Erweiterung iſt von der Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke auf M. W 500 be⸗ rechnet worden. Dieſer Betrag wird jetzt beim Bürgerausſchuß angefordert. * Erwerbung von Liegenſchaften aus Verſteigerungen auf Grund des Zwangsverſteigerungsgeſetzes vom 24. Mürz 1897,. Ueber die Zuſtändigkeit der ſtädtiſchen Kollegien in Bezug auf die Erwerbung von Liegenſchaften für die Stadtgemeinde be⸗ ſtimmt die St.⸗O. in Paragraph 135 folgendes: 1.„Die Erwer⸗ bung von Liegenſchaften, Gebhäuden und Berechtigungen ge⸗ nehmigt der Stadtrat, wenn der Wert dafür aus den ordent⸗ lichen Einkünften der Gemeinde beſtritten werden kann. 2. Sind außerordentliche Mittel dazu nötig, ſo wird die Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes erfordert.“ Für die Erwerbung bon Liegenſchaften ſind ſeither ſtets Grundſtocksmittel in An⸗ ſpruch genommen worden und wird dies wohl auch künftighin die Regel bleiben. Die zitierte Beſtimmung aus der St.⸗O, wonach die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes zur Erwerbung erſorderlich iit, läßt ſich nun bei Erwerbung von Liegenſchaften aus freier Hand oder aus freiwilligen Verſteigerungen regel⸗ mäßig ohne Schwierigkeit durchführen, da in dieſen Fällen der Stadtrat zu ſeinem Gebot ohne Weiteres die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vorbehalten kann. Schwieriger liegen dis Verhältniſſe, wenn die Stadtgemeinde als Steigerin von liegen⸗ ſchaftlichen Objekten bei Verſteigerungen aufgrund des Reichs⸗ geſetzes vom 24. März 1897, betr. die Zwangsverſteigerung, auf⸗ treten will. In dieſem Falle muß nach Paragraph 71 des ge⸗ nannten Geſetzes im Steigerungs⸗ bezw. Zuſchlagstermin die — porher erfolgte— Zuſtimmung des Bürgerqausſchuſſes nachge⸗ wieſen werden. Dies führte in letzter Zeit anläßlich des Mit⸗ bietens der Stadt bei der Zwangsverſteigerung eines Ackers dazu, daß der Acker mangels der vorherigen Zuſtimmung des Bürger · ausſchuſſes nicht direkt ſör die Stadtgemeinde ſondern zunächſt auf den Namen einer Mittelsperſon erworben und daher Kauf⸗ koſten ſowie Verkehrsſteuer doppelt bezahlt werden mußten. Dieſer Fall gab nun Anlaß zur Prüfung der Frage, welche Mittel und Wege ins Auge zu faſſen ſeien, um die Wiederholung ſolche: Belaſtungen mit doppelten Koſten bei Erwerbungen aus Zwangsverſteigerungen zu verlüten. Die Stadtverwaltung er⸗ — Frenßer ein abſoluter Gegner des Alkohols iſt.„Schon ein Fingerhut Alkohol ſchwächt bei mir alle feineren Fähigkeiten“. Der Nordländer Björnſtjerne Björnſon analyſiert die Wl⸗kung des Alkohols auf die künſtleriſche Produktion noch ge⸗ nauer:„Wenn ich etwas ſchreiben ſoll, darf ich keine geiſtigen Getränke genießen, das ſtört mich. Eine andere Beobachtung: Ich konnte, wenn ich etwas getrunken hatte, reiche Phantaſien haben, merkwürdige Charakterbilder ſehen; aber ſie waren nicht geſund. Sehr oft kam auch etwas unwahrſcheinliches hinein, in ſedem Falle etwas Gezwungenes“. Björnſon teilt dieſe un⸗ günſtige Luffaſſung von den Wirkungen des Alkohols mit der Mehrzahl der befragten zahlreichen Künſtler. — Entführung im Automobil. Aus Hamburg wird berichtet: Die 19 Jahre alte Artiſtin Alexandra Thomſen, genannt Fernandi, machte vor einigen Monaten eine Kunſtreiſe durch Deutſchland. In Kiſſingen lernte ſie einen hocheleganten Herrn kennen, der ſich als Kaufmann B. aus Hannover ausgab. Man ſah die beiden Leutchen ſtets zuſammen, bis der Pflegevater ſeiner Tochter den Verkehr verbot. Der Mann war von andern Artiſten vor dem eleganten Herrn gewarnt worden. Eingeweihte wußten, daß die beiden Liebenden, trotzdem der Pflegevater auch dem Kaufmann den Werkehr unterſagt hatte, doch noch heimliche Zuſammenkünfte hatten. Das Mädchen kehrte dann wieder nach Dänemark zurück. Anfang der vorigen Woche kam ſie mit dem Pflegevater nach Ham⸗ burg, um von hier aus eine Reiſe nach Amerika, wo ſie engagiert worden iſt, anzutreten. Fräulein Thomſen nahm in der Wilhel⸗ minenſtraße 3 Wohnung, ihr Pflegevater in derſelben Straße Nr. 1. Seit Freitag iſt die junge Dame ſpurlos verſchwunden. Ein nebenan wohnender Herr hat in der Nacht vorher geſehen, wie ein Automobil vorgefahren iſt. Dann ſah er das Zimmer der Artiſtim hell erleuchtet und hinter den herabgelaſſenen Vorhängen die Schatten einer Dame und eines Herrn. Die Wirtin will von nichts twiſſen, da ſie angeblich geſchlafen hat. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß der elegante Herr aus Kiſſingen der Ent⸗ führer des jungen Mädchens iſt. Die Polizei vermutet in dem feinen Herrn einen hier wohlbekannten berüchtigten Zuhälter⸗ — 30 Perſonen aus einem brennenden Motorboot gerettet hat der Dampfer„Freha“ der Tismergeſellſchaft auf dem Müggel⸗ ———:—...——....—— ſee bei Friedrichshagen. Als der Dampfer gegen.30 Uhr abends auf der Heimfahrt nach Verkin gerade den Müggelſee verlaſſen und in die Spree einfahren wollte, ertönten plötzlich gellende Hilferufe vieler Perſonen. Ein Motorboot, das eine aus 30 Perſonen be⸗ ſtehende Vergnügungsgeſellſchaft an Bord hatte, war aus bishen noch nicht ermittelter Urſache, wahrſcheinlich vom Motor aus, in Brand geraten und trieb, ſich langſam mit Waſſer füllend, auf dem Waſſer, da der Motor verſagte und nicht mehr funktionerte. Der Kapitän der„Freya“, Herr Robert Bauer, ſteuerte ſofort auf da⸗z ſinkende Boot zu, ließ beidrehen und nahm die in Todesangſ. ſchwebenden 30 Perſonen an Bord, um ſie dann in Köpenich und Oberſchöneweide an Land zu ſetzen. Auch das Motorboot wurde, nachdem das Feuer gelöſcht worden war, mit nach Köpenick geſchleppt. — Aus der Sammelmappe eines Arztes werden der„Tägl, Rundſch.“ folgende Aufzeichnungen perſönlicher Erlebniſſe mitge⸗ teilt: Bei einem Patienten ſah ich einen mir völlig unbekannten Vogel.„Was iſt denn das für ein Voger?“ fragte ſch.„Das iff ein Paſter, Herr Doktor.“„Ein Paſter? Was iſt denn das! „Ein Paſter von einem Stieglitz und ner Kanarien⸗Sie.“ Der Mann meinte einen Vaſtard.—„Ich möchte ins Kramzenhaus, Herr Doktor. Ich habe den Feigentanz(Veitstang).“ Paul., ein Ajähriger Knirps, begrüßt mich ſtets, wenn ich durch ſeine Straße komme, mit Handſchlag und einem„Guten Dag, Herr Doktor!“ Eines Tages erwidere ich in Gedankem ſeinen Gru nicht, worguf er mir nachruft:„Nanu, Du biſt woll tückſch mit mich?“—„Herr Doktor, ich möchte mich mal unterſuchen laſſen, ich bin ſo unapp'titlich. Mich ſchmeckt keen Eſſen.“— In einem Hauſe ſtand vorn an der Tür:„Bitte hinten Rum.“—., ein fauler Menſch, iſt nicht imſtande, ſeins Familie zu ernähren und muß Armenunterſtützung annehmen. Seine Frau iſt erkrankt, der Armenarzt wird gerufen und kommt. F. ſitzt, als der Arzt eintritt, vor einem Napf Bpatkartoffeln und hält es nicht für nötig, dem Arzt guten Tag zu bieten. Ueber dieſe Ungezogenheit zur Rede geſtellt, entgegnet er lakoniſch:„Ick habe mehr zu duhn; ick wunß mich für meine Famibie er⸗ halten.“ — 5 4 — — — — Aus dem Schöffengericht. ;ziergang in die untere Jungbuſchſtraße zu unternehmen. melte. Mannheim, 18. Jul.. — General⸗Anzeiger.(Abendblatk.) J. Seſte. blickt die eine Löſung darin, daß der Bürgerausſchuß zum Vor⸗ aus ſeine Zuſtimmung zur Erwerbung von Liegenſchaften aus ſolchen Verſteigerungen, ſowie zur Verwendung von Grundſtocks⸗ mitteln hiezu erteile und demgemäß einen bezüglichen Kredit zur Verfügung ſtelle, der fortlaufend je nach Bedarf durch be⸗ ſondere Beſchlüſſe des Bürgerausſchuſſes wieder zu erneuern wäre. Einem ähnlichen Verfahren hat der Bürgerausſchuß be⸗ Teits am 25. Mai 1904 zugeſtimmt, indem er damals den Stadt⸗ rat ermächtigte, zn Sicherung von Straßenkoſten⸗ hypotheken bei Zwangsverſteigerungen von Grundſtücken ſich durch Abgabe von Geboten namens der Stadt zu beteiligen. Für Erwerbungen der zedachten Art dürfte ein Kredit aus Grundſtocksmitteln bis zur Höhe von 100 000 Mark genügen⸗ Ueber die tatſächlich erfolgten Erwerbungen würde dann nach⸗ träglich eine Nachweiſung dem verehrl. Bürgerausſchuſſe zur Kenninisnahme und Prüfung, ob die Erwerbung im Sinne des Bürgerausſchuſſes erfolgte, vorzulegen ſein. Dem Bürgeraus⸗ ſchuß liegt für ſeine nächſte Sitzung ein entſprechender Antrag por. * Erwerbung von zur Zwangsverſteigerung kommenden Grundſtücken durch die Stadtgemeinde zur Sicherung von Straßenkoſten. In unerfreulicher Weiſe haben ſich in den letzten Jahren die Fälle gemehrt, daß Sicherungshypotheken, die zu Gunſten der Stadtgemeinde Mannheim zur Sicherung der Rückforderung der Straßenherſtellungskoſten von den Straßen⸗ angrenzeern im Grundbuche eingetragen waren, im Zwangs⸗ verſteigerungsverfahren zur Löſchung gekommen ſind, weil die Zwangsverſteigerung von den der Stadtgemeinde im Range vorgehenden Hypothekengläubigern betrieben und ein auch die Straßenkoſten deckendes Meiſtgebot nicht erzielt wurde. Handelt es ſich bei ſolchen Löſchungen um Straßenkoſten, die noch nicht fällig ſind— ſei es, weil die Straße noch nicht hergeſtellt oder, weil das belaſtete Grundſtück noch nicht überbaut iſt—, ſo iſt die Stadtgemeinde berechtigt, die Neueintragung der Sicherungs⸗ bypothek gegen den Erſteher des Grundſtücks zu verlangen und dadurch die im Zwangsverſieigerungsverfahren erfolgte Löſchung ganz oder teilweiſe wieder gut zu machen; anders, wenn die Straßenkoſten zur Zeit der Erteilung des Zuſchlages im Zwangsverſteigerungsverfahren ſchon fällig ſind; in dieſem Falle kann eine Neueintragung gegen den Erſteher nicht ſtattfinden, die Löſchung der Straßenkoſtenſicherungshyvothek auf Anord⸗ nung des Vollſtreckungsgerichtes bedeutet(ſofern nicht etwa der perſönliche Schuldner genügend zugreifbares Vermögen beſitzt) den endgültigen Verluſt der Straßenkoſten. Daraus ergißbt ſich die Verpflichtung des Stadtrats, bei jedem Zwangsverſteiger⸗ ungsverfahren, das von einem einer fälligen Straßenkoſtenhypo⸗ thel im Nange vorgehenden Pfandgläubiger betrieben wird, nach Möglichkeit dafür Sorge zu tragen, daß in dem Verſteigerungs⸗ termine ein die Straßenkoſtenhypothek deckendes Meiſtgebot ab⸗ gegeben wird. Dazu ſteht dem Stadtrat nur ein Mittel zur Verfügung, nämlich, daß er ſich namens der Stadtgemeinde durch Mitbieten beteiligt. Da nun zur Deckung des Gebotes, falls es Meiſtgebot bleiben ſollte, ordentliche Gemeindeeinkünfte ge⸗ wöhnlich nicht zur Verfügung ſtehen werden, bedarf die Abgabe des Gebotes der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes. Ob es ſich für die Stadtgemeinde empfiehlt, an dem Verſteigerungstermine zur Sicherung der Straßenkoſten durch Mitbieten ſich zu be⸗ teiligen, läßt ſich natürlich immer nur von Fall zu Fall ent⸗ ſcheiden. Dagegen iſt es durchaus untunlich, auch die erforder⸗ liche Genehmigung des Bürgerausſchuſſes von Fall zu Fall ein⸗ zuholen, einmal deswegen, weil es dann häufig ſehr ſchwierig oder ganz unmöglich ſein würde, die Zuſtimmung rechtzeitig, d. h. bis zum Verſteigerungstermine, zu beſchaffen, ſodann aber auch, weil durch die jeweilige Verhandlung im Bürgerausſchuſſe die übrigen Verſteigerungs⸗ bezw. Steigerungs⸗Intereſſenten auf das bevorſtehende Mitbieten der Stadtgemeinde aufmerkſam gemacht würden und dadurch der Zweck des Mitbietens ſicher⸗ lich vielfach vereitelt werden würde. Es kann daher nur eine generelle Ermächtigung des Stadtrats durch den Bürgerausſchuß zn Betracht kommen, um die durch den Stadtrat beim Bürger⸗ gusſchuß nachgeſucht wird. Es gehört ſchon ein gewiſſer Wagemut dazu, namentlich Sonntags zur Nachtzeit einen Spa⸗ Der 25 Jahre alte Möbelpacker Bartſcherer und der Taglöhner Schneider begegneten in der Nacht zum 18. März auf der Straße H 6/ 6 den Megzgergehilfen Joſef Kalt und Joſef Weidemann. Bartſcherer hate mit ſeiner Liebſchaft eingehängt und auf dem Gehwege mag es zu einer kleinen Berührung beim Begegnen gekommen ſein. Das gab Bartſcherer Anlaß in pro⸗ vozierender Weiſe neben Kalt herzulaufen, der ihm infolgedeſſen eine derartige Ohrfeige verſetzte, daß er auf die Straße tau⸗ Im Nu hatte ſich ſchon aus den anderen Wirtſchaften eine Anzahl ebenſo ſtreitluſtiger Gäſte angeſammelt, die Kalt und ſeinen Begleiter in feindſeliger Weiſe umringten. In dieſer gefährlichen Situation, ohne irgend einen Ausweg und voll⸗ ſtändig wehrlos, kommt Bartſcherer hinter ihm drein und bringt ihm drei erhebliche Stiche bei, einen in die linke Hand, einen in den rechten OSberarm und einen in den Unterteib, die ums Ogar ſeinen Tod herbeigeführt hätten. Weidemann erhielt von Schneider einen Stoß, daß er zur Erde ſtürzte und eine Fuß⸗ verſtauchung erlitt. Der Staatsanwalt beantragte gegen Bart⸗ ſcherer 2 Wochen Gefängnis. Das Gericht ſah aber die Sache mit anderen Augen an und verurteilte Bartſcherer zu Mo⸗ naten Gefängnis, Schneider erhielt 3 Wochen. Das Drama eines Rechtsanwalts. Der Mord an der Geh. Medizinalratswitwe Molitor vor Gericht. 5 (Von unſerem Korreſpondenten.) Zweiter Verhandlungstag.(Vormittagsſitzung.) sh. Karlsruhe, 18. Juli. Der Andrang des Publikums iſt noch immer unvermindert groß. Es wird in der 7 Zeugenvernehmung ſortgefahren. Zeuge Kaufmann Uhlig⸗Frankfurt a. M. z Zt. wegen Lotterievergehens in Haft, hat am 6. November auf dem Haupt⸗ bahnhof in Frankfurt einen auffälligen Reiſenden mit falſchem Bart geſehen. Er ſagte damals zu Bekannten:„Das iſt eir Hochſtapler, ſchade um die 1000., die auf ſeinem Kopfe ſtehen.“ Der Angeklagte Hau muß einen falſchen Vollbart anlegen. Der Zeuge erkennt in ihm darauf den Reiſenden wieder. Es ſsollen dann die Protokolle verleſen werden, die mit der 5 myſteriöſen Pariſer Depeſche in Beziehung ſtehen. Vorſ.: Können wir die⸗ Ueberſetzungen verleſen? Staatsanwalt: Ich beantrage die Hinzuziehung eines Dolmetſchers, damit nicht ein Reviſionsgrund konſtruiert wird. Das Gericht beſchloß die Ladung eines Dolmetſchers. Die Verleſung wird alſo zurückgeſtellt, und es wird in der Zeu⸗ genvernehmung fortgefahren. Die Boune der Familie Hau. Frau Lerch war als Mädchen Bonne bei der Familie Hau Waſhington un gelroffen, der die Pariſer Depeſchen überſetzen ſoll. etwa 120000 M. Ja, die Sache erſchien mir geradezu pathologiſch. d ging auch auf der lezten Fahrt nach Europa I„Hamburger Nachrichten“ behaupket, daß Hau Sie gibt an, daß das Ehepaar Hau im beſten Einverneh⸗ men ſtand. Eiferſüchtsſzenen ſeien niemals vorgekommen. Frau Hau wurde im Elternhauſe ſehr gut aufgenommen. Auch Hau ſchien mit Frau Molitor gut zu ſtehen, ebenſo Lina Hau mit Olga Molitor. Die Zeugin ging auch mit der Familie Hau nach London, von wo Hau noch einmal nach dem Kontinent zu⸗ rückkehrte. Hau verbot, ſeine Adreſſe weiterzugeben. An ihre Mutter durfte aber Frau Lina ſchreiben. Ausgehen ſollte ſie aber nicht. Am 6. November ſpät abends kam ein Telegramm, daß Frau Molitor ein Unglück zugeſtoßen ſei. Frau Lina war ſehr beſtürzt, glaubte aber zuerſt an eine Myſtifikation von Geſchäftsgegnern, um Haus Adreſſe zu erfahren. Hau kam dann zurück und wurde bald darauf verhaftet in der Abweſenheit Frau Haus. Als ſie davon erfuhr, glaubte ſie, er wäre wegen geſchäftlichen Angelegenheiten feſtgenommen worden. Als ſie die Wahrheit erfuhr, war ſie außerordentlich beſtürzt. Vorſ.: Glauben Sie, daß Frau Hau die Pariſer Depeſche ge⸗ ſchrieben hat? Zeugin: Nein. Ihr war das Tekegramm unerklärlich. Aber ſie hatte in Paris den Wunſch, daß Frl. Olga wieder nach Baden⸗Baden abberufen werden möchte. Sie war eiferſüchtig auf ihre Schweſter. Das hat ſie auch ihrem Mann geſagt. Sie ſagte, ſie wünſchte, es möchte irgend etwas kommen, daß Fräulein Olga aus Paris abberufen würde.— Staatsanwalt: Was erzählte Hau in London ſeiner Frau davon, wo er zur Zeit der Tat geweſen ſei. Zeugin: Frau Hau erzählte, er ſei auch in Wiesbaden geweſen. Verteid.: Sagte Frau Hau nicht einmal, ſie könne Frl. Olga und Herrn Hau nicht mehr allein laſſen? Zeugin: Ja, ſie hat das Allein⸗ ſein der beiden gefürchtet. Sie ſagte, Frl. Olga ſei ſehr hinter Herrn Hau her. Vert.: Hat Hau ſeiner Frau erlaubt, von ſeiner Rückkehr nach dem Kontinent nach Baden⸗Baden Mitteil⸗ ung zu machen? Zeugin: Ja, ſie durfte an die Matter jchreiben. Vert.: Wie ſtand das Kind zum Vater? Zeugin: Das Kind war verrückt nach dem Vater, und umgekehrt. Vert.: Machte Hau im Oktober v. J. nicht einen ermüdeten Eindruck? Zeugin: Jawohl. Auch ſeine Stimme war nicht normal. Bert.: Wurde nicht 1901 bei der Heirat Haus viel geredet? Zeugin: Ja, man ſagte, daß Frl. Olga mit Hau zuerſt verlobt mit. geweſen ſei. Frl. Fanny Molitor deutete auch an, daß etwas zwiſchen Frl. Olga und Herrn Hau beſtanden hatte. Staatsanwalt: Sie haben früher bei einer Vernehmung in Waſhington ange⸗ geben, Hau habe nicht Ehebruch getrieben. Zeugin: Ich wurde nut gefragt, ob ich nicht wiſſe, daß er mit Frauenzim⸗ mern verkehrt habe. Nach Beziehungen in der Familie fragte man mich nicht. Es wird darauf nochmals Frl. Olga Molitor ver⸗ nommen. Sie gibt an, daß der Argwohn ihrer Schweſter ganz Unberechtigt geweſen ſei. Sie habe die Eiferſucht ihrer Schwe⸗ ſter nicht für ernſt genommen, obgleich dieſe ſie einmal auf⸗ ſorderte, ſich recht häßlich zu machen und ſich in Sack und Aſche zu kleiden, damit ſie Herrn Hau nicht gefalle. Es wird ein Brief verleſen, der im Teſtament der Frau Hau gefunden wurde, welchef an Frl. Olga Molitor gerichtet iſt. Frau Hau bitlet darin ihre Schweſter, ſich des Kindes anzunehmen. Sie bittet dem Kinde nicht zu viel Geſchenke zu machen, da der Valer an der Unmöglichkeit, ihm dieſe zu verſagen, zugrunde gegangen ſei. Vorſ.: Hat Ihre Schweſter Ihnen nichts von ihrer Eiferſucht geſagt? Olga Molitor: Zu meiner Mutter ſagte ſie in Paris, ſie könne ſich nicht helfen, aber ſie ſei auf mich eiferſüchtig. Verl.: War Frl. Olga nicht ſehr ärgerlich, jaß ſie von Paris fort mußte? Frau Lerch: Ja, das hörte ich. Sttaatsonwalt(zu Frl. Olga Molitor): Galt Frau Lerch nicht als geſchwätzig? Frl. Olga Molitor: Direkt ſchwätz⸗ ſüchtig kaun ich nicht ſagen, Inzwiſchen iſt Dolmetſcher Bergmann⸗Karlsruhe ein⸗ Dem Sach⸗ verſtändigen werden die Schriftſtücke zur Prüfung gegeben. Ein Zeuge aus Konſtantinopel. Inzwiſchen wird der Zeuge Redakteur Bratter⸗Berlin bernommen. Er war Korreſpondent in Konſtantinopel und lernte dort Hau kennen. Er gibt an, Dr. Hau habe in Kon⸗ ſiontinopel ſehr viel mit hohen türkiſchen Würdenträgern ver⸗ kehrt. Er habe das von Nuribeh, dem Generalſekretär des tür⸗ kiſchen Auswärtigen Amtes und anderen vernommen. Hau ver⸗ fehrte auch noch mit Korreſpondenten Berliner Blätter. Dr. Hau habe in Konſtantin⸗pel den Verſuch gemacht, der Pforte ein Kriegsſchiff zu verkaufen. Er habe auch einen artilleriſtiſchen Apparat, einen Diſtanzmeſſer, vertreiben wollen. Vorſ.: Be⸗ zeichnete Hau ſich dort als Doktor: Zeuge: Uns gegenüber nicht, auch guf ſeinen Viſitenkarten nicht. Vorſ.: lzu Hau): Sind Sie Doltor? Der Ungeklagte ſchüttelt mit dem Kopf. Der Zeuge gibt weiter an, daß Hau mit verſchiedenen hohen Paſchas zu tun hatte, die alle ſehr gern einen Backſchiſch nahmen. (Oeiterkeit.) Als Hau ſpöter nicht mehr ſo viel verſchenkte, ließ man ihn fallen. Hau ſoll zwei hohen Funktionären 250 000 M. verſprochen haben. Hau ſei im Stile des Grandſeigneurs auf⸗ getreten. Man müſſe aber in der Türkei den Leuten imponieren. Dort gebe man alles auf Aeußerlichkeiten. Vorſ.: Hau beſaß Dieſe ſcheint er bis auf etwa 10000 M. in Konſtantinopel aufgebraucht zu haben? Zeuge: Genaues weiß ich nicht. Ich hörte es nur von dem Schriftſteller Büding, der jetzt in Teheran iſt. Hau habe erzählt, ſeine Mutter oder ſeine Schwiegermutter ſei eine geborene Gräfin und ſeine Fa⸗ milie nehme einen ſehr hohen ſozialen Stand ein. Er hätte guch eine ſehr ſchöne zweite Mutter gehabt, in die er ſich mit 4 Jahren verliebt habe, weshalb er auch gegen dieſe Heirat ſeines Vaters geweſen ſei.(Heiterkeit.) Vorſ.: Wie hoch ſchätzten Sie Haus Einkommen? Zeuge: Etwa auf 200 000 M. Vorſ.: Glaubten Sie an die Wiener Scheckfälſchung? im Beſitz größerer Mittel. eir ſehr fähigen Menſchen, der zielbewußt vorging, aber oft falſche Wege einſchlug. Vorſ.: Liebte er Edelſteine? 9 Hat er von ſexuellen Exzeſſen renommiert? Zeuge: Ja, beſonders aus ſeiner Studentenzeit. Er hat erzählt, er habe ziemlich wüſt gehauſt und dann einen Blutſturz bekommen. Er habe in Konſtantinopel von unglaublichen Dingen berichtet, mit der Otero und Carmenſitta. Vorſ.: Hat er nicht auch von der Bekanntſchaft mit zwei Amerikanerinnen erzählt? Zeuge: Ja, ich hielt es aber für Renommage. Vorſ.: Hielten Sie ihm nicht vor, was ſeine Frau zu jenen Exzeſſen ſagen würde? Zeuge: Ich hielt ſeine Erzählungen nur für Scherz und Uebertreibungen. Vorſ.: Sprach er nicht davon, daß ſein Vater Reichstagsabgeordneter geweſen ſei? Zeuge: Ich glaube ja. Es ſoll aber nicht richtig ſein. Vor.: Was halten Sie von dem Geiſteszuſtand des Angeklagten? Zeuge: Ich hielt ihn für einen Mann, der durch geiſtige Ueberarbeitung und geſchlechtliche Ausſchweifungen herunter⸗ gekommen iſt. Vorſ.: Sie haben ihrem Hauſe. Er ſei ſtets ein guter Menſch geweſen. Die Zeuge: Nein, ich hielt ihn Er machte nur den Eindruck eines in einem Artikel der in Konſtantinopel von Spionen verfolgt worden ſei. Zeuge: Ja, er iſt als amerikaniſcher Anarchiſt bei der kürkiſchen Polizei denunziert worden. Man vernahm mich über die Verhältniſſe Haus und Ferid Paſcha, Chef der Geheimpolizei in Konſtantinopel, zeigte mir das Kouvert zu dem Briefe, das aus Baden⸗Baden war. Den Brief ſelbſt habe ich nicht geſehen. Vorſ.: Iſt Hau vom Sultan em⸗ pfangen worden? Zeuge: Das weiß ich nicht. Vorſ.: Wiſſen Sie etwas davon, daß Frau Sau der Scheffikat⸗Orden verliehen wurde? Zeuge: Nein. Vorſ.: Hau will über⸗ fallen worden ſein. Zeuge: Er erzählte es mir. Ich hielt es für Renommage. Das iſt die Schattenſeite ſeines glänzen⸗ den Charakters. Er hatte auch eine eigene Jagd. Vorſ.: Wiſſen Sie etwas davon, daß der Sultan Hau's Frau ein⸗ geladen hat, und daß der deutſche Kaiſer Hau em⸗ pfangen wollte?s Zeuge: Ich habe nichts davon gehört. Staatsanwalt: Iſt es nicht in der Türkei verboten, einen Revolver zu beſitzen. Zeuge: Ja, aber mit Backſchiſch macht man dort alles.(Heiterkeit.) Vert.: In der Anklage⸗ ſchrift wird Hau als Induſtrieritter gekennzeichnet, der einen eigenartigen Umgang hatte. Zeuge: An ſeinem Verkehr war nichts auszuſetzen. Vorſ.: Hatte Haus Auftreten etwas Hoch⸗ ſtapleriſches und etwas von einem Induſtrieritter? Zeuge: Ganz und gar nicht. Vert.: Sind die Beziehungen Haus mit der Türkei abgebrochen, oder ſchweben ſie noch? Zeuget: Ich hielt im Herbſt die Geſchäfte Haus in Konſtantinopel für ge⸗ ſcheitert. Auf die Vernehmung der Ehefran Bratter wird ver⸗ zichtet. Es werden dann die franzöſiſchen Protokolle über das myſteriöſe Telegramm verleſen. Nach dem erſten weiß der Telegraphiſt, der das Telegramm am 29. Oktbr. 1906 aufnahm, nicht anzugeben, wer es aufgeliefert hat. Vert.: Der Angeklagte iſt bereit, zu geſtehen, daß er das Telegramm ſelbſt geſchrieben hat.(Große Bewegung.) Vorſ.: Wie iſt es zum Telegraphen⸗ bureau gekommen? Angekl. Hau: Darüber verweigere ich die Ausſage.(Bewegung.) Damit iſt dieſer Punkt erledigt, und die Sachverſtändigen werden entlaſſen. Die anderen Protokolle geben Auskunft über das Verfahren in dem Pariſer Hotel, wo Hau wohnte, wenn Telegramme anlangten oder Telephongeſpräche ſtattfanden. Als Zeugin wird dann Frau Dr. Müller⸗Linz ver⸗ nommen. Sie iſt die Schweſter der zweiten Frau des Vaters Hau. Der Angeklagte war ſchon während ſeiner Gymnaſiaſtenzeit in Zeugin hat Hau mit ſeinem Vater nach der Tat in London be⸗ ſucht. Hau ſei ganz verſteinert geweſen, als ob er nicht klar im Kopfe wäre. Er ſprach nichts und nickte nur mit dem Kopf, wenn er gefragt wurde. Die Zeugin fragte ihn:„Karl, biſt du es geweſen?“ Darauf ſagte er:„Nein, ich bins nicht geweſen, mir kann aber niemand helfen.“ Als man Hau an⸗ deutete, daß er nicht klar im Kopfe ſei, geriet er in ſchreckliche Aufregung. Vorſ.: Wenn Sie ihn für unſchuldig hielten warum zweifelten Sie an ſeiner Zurechnungsfähigkeit? Zeugin: Ich dachte mir doch, wenn er es wirklich geweſen wäre, was ich nicht glaube, dann wäre er nicht klar im Kopfe geweſen. Er machte mir ganz den Eindruck eines irrſinnigen Menſchen. Sie können mir es wirklich glauben.(Bewegung.) Er hat einen ſehr guten Charakter. Selbſt als ich einmal dem großen Menſchen eine Ohrfeige gab, war er nicht böſe auf mich.(Heiterkeit). Schon als Vierzehnjähriger war er ner⸗ vös und lungenkrank. In Metz ſoll er ſich einmal eine Sexual⸗ krankheit zugezogen haben. Sonſt war er ſtets ein ſolider Menſch. Als er nach Berlin überſiedelte, warnte ich ihn vor den Verführungen der Großſtadt. Dort lernte er auch einen Ordensbruder kennen, und er ſchrieb nach Hauſe, er wolle auch einmal ein ſolcher werden. Vorſ.: Sie haben doch von dem Selbſtmordverſuch der Frau Hau gehört? Zeugin: Frau Hau erzählte uns, ſie hätten beide gemeinſam den Tod geſucht. Die Briefe der Frau Lina an Hau ſollen ungewöhnlich leiden⸗ ſchaftlich, ja überſpannt geweſen ſein. Staatsanwalt: Die Zeugin ſoll verſucht haben, in Baden⸗Baden eine Zeugnis⸗ verweigerung zu erreichen? Zeugin: Was? Davon iſt nichts wahr. 8 Darauf trat die Mittagspauſe ein. Sport. 4 * Die zweite Deutſche Meiſterſchaftsregatta des Deutſchen Ruderverbandes findet am 1. Auguſt in Frankfurt a. M att. Sie wird im Auftrag des Verbandes vom Frankfur Regattaverein veranſtaltet. Mit der Oberleitung ſind die Her⸗ ren Adolf Kolligs und Ernſt Ladenburg betraut, denen als R gattaausſchuß der durch den Vorſtand des Frankfurter Regat bereins verſtärkte Verbandsausſchuß zur Seite ſteht. Die Re gatta wird 6 Rennen für Vierer, Doppelzweier, Vierer ohne Steuermann, Zweier ohne Steuermann, Einſer und Achter um⸗ faſſen; die Konkurrenzen werden mit halbſtündigen Pauſen ge rudert. * Homburg und die Automobilrennen, Regierungspräſiden Dr. von Meiſter weilte dieſer Tage in Homburg und nahm mi einer Reihe maßgebender Perſönlichkeiten Rückſprache über di Frage der Wiederholung von Autorennen in Homburg. Wie de „Frkf..⸗A.“ hört, ſprachen ſich die Herren für Wiederholung Rennen aus mit dem Hinzufügen, daß ſie möglichſt vor Beginn de Kur zu veranſtalten ſeien. Aus Kreiſen der Autoinduſtrie wir dem entgegengehalten, daß Rennen im April und Beginn der Trai mings vielleicht ſchon im März praktiſch undurchführbar ſejen. De⸗ Regierungspräſident nahm von der Anſicht der Homburger Herren Kenntnis und wird gelegentlich dem Kaiſer darüber Vortrag halten, der bekanntlich beinn Taunusrennen einen diesbezüglichen Wunſch geäußert hat. ..O. Automobilſport. Die deutſche Beteiligung an dem Ardennenrennen, das am 22. Auguſt vom Belgiſchen Automob klub auf der bekannten Ardennenrundſtrecke veranſtaltet wir wird dieſes Jahr eine beſonders ſtarke ſein. Von deutſchen F brilen wurden für das Rennen, das nach denſelben Beſtimn gen wie das Kaiſerpreisrennen ausgefochten wird, 3 Merce 3 Benz⸗, 3 Gaggenau⸗ und 2 Adler⸗Wagen genannt. ..C. Der junge franzöſiſche Dauerfahrer Paul Gomb hat am Dienstag auf der Milbertshofener Radrennba München, bekanntlich der ſchnellſten Rennbahn der Welt, Angriff auf den Stundenweltrekord gemacht. Ve einer zweiſitzigen Führungsmaſchine geführt, gelang es den Weltrekord über 50 Km. um etwa 23 Sekunden zu verb ſeiner Führungsmaſchine Fehlzündungen, zwangen, den Verſuch aufzugeben 3¹ M Sek. 4. Seite General⸗Anzeiger.(Übendblatt.) Mannheim. 18 Juli. würde dieſer Leiſtung entſprechend der Fahrer etwa 98 Am. zurückgelegt haben, da die Geſchſwindigkeit bei den erſten Kilo⸗ metery natürlich eine verhältnismäßig viel geringere iſt. Gom⸗ bault hat die beſtimmte Abſicht, auf der Münchener Rennbahn ſeine Verſuche ſolange zu wiederholen, bis er die lang erſehnten 100 Kilometer in der Stunde erreicht hat. Theater. Kunſt ung Wiſſenſchap. Hochſchulnachrichten. Aus Berlin wird berichtet: Der Geh. Regierungsrat, o. Profeſſor der Nationalökondmie an der hieſigen Univerſität, Dr. Adolf Wagner wird am 21. ds. ſein 50jähriges Doktorjubiläum feiern.— Als Direktor des Meteo⸗ rologiſchen Inſtituts und als o. Prof. für Meteorologie an der Berliner Univerſität anſtelle von Prof. W. v. Bezold iſt der Geh. Regieruagsrat Dr. Guſtav Hellm an n und als Abteilungsvorſteher am Meteorologiſch⸗Magnetiſchen Obſervato⸗ krium auf dem Telegraphenberge bei Potsdam Dr. Adolf Schmidt unter Ernennung zum o, Honorarprofeſſor mit einem Lehrauftrag für Geophyſik an derſelben Univerſität in Ausſicht genommen.— Der Hiſtoriker Moritz Broſch, be⸗ fannt durch ſeine hiſtoriſchen Studien und ſein fünfbändiges Werk„Neuere Geſchichte Englands von 1509 bis 1874“, iſt in Venedig geſtorben. Er hat ein Alter von 78 Jahren erreicht. Neue Entdeckungen auf dem Palatin, Aus Rom wird be⸗ richtet: In dem Kalkbewurf, der den Grund der kürzlich ans Licht gekommenen Eiſterne auf dem Palatin bedeckt, hat ſich ein Bruchſtück von einem Tongefäß aus dem Anfang des Jahrhunderts ein⸗ gemauert gefunden. Dieſe unſcheinbare Entdeckung gewinnt durch die Umſtände, unter denen ſie gemacht wurde, eine beſondere Be⸗ deutung, indem ſich danach das Alter der VBefeſtigungen des Pala⸗ tins mit Sicherheit feſtſtellen läßt. Es geht daraus hervor, daß in dieſer Zeit die Eiſterne noch in Gebrauch war und daß der Bewurf damals entweder zum erſten Mal gemacht oder erneuert worden ſſt; die Ciſterne ſelbſt war ſchon ſeit dem 6. oder 5. Jahrhundert vor⸗ handen. Schon ſeit der Entdeckung des Grabes, die in den erſten Tagen der Arbeiten an dieſer Stätte gelang, war die Annahme nahegelegt, daß die große Befeſtigung des Palatins nach dem 4. Jahrhundert, d. h. nach dem großen Brande beim Einfall der Gal⸗ Her, gebaut worden iſt; die Form einer Vaſe, die im Grabe ge⸗ funden wurde, nötigte zu dieſem Schluß. Aber bei der großen Be⸗ deutung dieſes hiſtoriſchen Datums für die Geſchichte des alten Roms hatte man Zweifel geäußert und den Einwand geltend ge⸗ macht, daß die Vaſe auch zufällig ſpäter in das Grab gefallen ſein konnte. Der neue Fund beſtätigt nun untviderleglich, daß die große Befeſtigung nach dem Galliſchen Brande angelegt iſt, da ſie quer durch die Eiſterne geführt iſt, die dadurch natürlich unbenutzbar gemacht wurde, während ſie eben in der Zeit, da der, Tonſcherben aus dem 4. Jahrhundert eingemauert wurde, noch im Gebrauch geweſen ſein muß. 1 Auf der Suche nach Cyranus ſterblichen Reſten. Aus Paris bvird berichtet: Die Kommiſſion des Alten Paris hat beſchloſſen, Nachforſchungen nach den ſterblichen Reſten des durch Roſtand un⸗ ſterblich gemachten Cyrano von Bergerac anzuſtellen. die ſich wahr⸗ ſcheinlich an der Stelle befinden, wo früher die Kirche des Domini⸗ kanerkloſters in der Rue de Charronne lag, die heute infolge des Geſetzes über die Kongregationen abgekragen iſt. Cyrano ſtarb im JFahre 1655 bei ſeinem Bruder, der außerhalb Paris wohnte, und ſeine Leiche wurde nach Paris in das erwähnte Kloſter, deſſen Priorin ſeine Tante war, überführt.—1. Ein erfolgreiches Forſchungsunternehmen. Wie aus Buenos Aires gedrahtet wird, iſt Ingenieur Hermann, der Führer des deutſchen Unternehmens zur Erforſchung des Pilcomapofluſſes, nach günſtiger Fahrt nach Buenos Aires zurückgekehrt. Die wiſſen⸗ ſchaftlichen und wirtſchaftlichen Aufgaben ſeines Unternehmens ſind erfolgreich gelöſt. ———— Von Tag zu Tag. — 120,000 Mark veruntreut. Unliebſames Auf⸗ ſehen erpegt in Gaſtwirtskreiſen die erſt jetzt in der breiten Oef⸗ fentlichkeit bekannt gewordene Tatſache, daß der Schatz⸗ meiſter des Deutſchen Gaſtwirteverbandes Keck in Berlin aus der Verbandskaſſe mehr als hundertzwan⸗ zigtauſend Mark veruntreut hat. Keck erfreute ſich bisher bei ſeinen Kollegen der größten Wertſchätzung und verwaltete ver⸗ ſchiedene Ehrenämter. Aber ſchon im vorigen Herbſt machte die „Deutſche Gaſtwirte⸗Zeitung“ Andeutungen, daß in der Kaſſen⸗ berwaltung des Schatzmeiſters Keck mancherlei nicht ſtimme“ Da⸗ raufhin wurde im Verein Berliner Gaſtwirte jene Angelegenheit angeſchnitten, ohne daß aber eine Klärung herbeigeführt worden wäre. Jetzt tritt die„Deutſche Gaſtwirtezeitung“ mit der An⸗ ſchuldigung hervor, der geſchäftsführende Ausſchuß des Gaſt⸗ wirteverbandes habe längſt Kenntnis von den Unterſchlagungen des Schatzmeiſters gehabt, er ſuche aber die Sache zu vertuſchen. Auf dem diesjährigen Verbandstage hatte jedoch der Ausſchuß nicht umhin gekonnt, einem beſchränktem Kreiſe von Delegierten in geheimer Sitzung reinen Wein einzuſchenken. Dort ſei die Höhe der veruntreuten Summe guf 120000 Mark beziffert wor⸗ den, für die aber Deckung gegeben ſei. Verſchiedene Freunde des Schatzmeiſters hätten 55 000 Mark beigeſteuert, und der Reſt von 65000 Mark ſei als Hypothek auf ein Grundſtück des Keck eingetragen worden. Zur Sicherung der Verbandskaſſe hätten einige bemittelte Kollegen noch ſolidariſche Bürgſchaft für jene Hypothek übernommen, ſo daß die Verbandskaſſe auf dieſe Weiſe es Verbandes weiſt unter den Vermögensobjekten in der Tat eine Hypothek von 65 000 Mark auf, die in früheren Kaſſenberich⸗ ten nicht zu finden war. — Ein Sturz in die Tiefe. Während einer Uebung, welche die Chemnißer Berufsfeuerwehr heute früh auf dem Hofe der Hauptfeuerwehrwache hakte, brach, wie die„Chemn. N. Nachr.“ melden, der oberſte Teil einer Magirusleiter, auf ſelcher ſich eine Anzahl Manunſchaften befand, plötzlich ab und zte mit g Feuerwehrleuten in die Tiefe. Einer r Verunglückten war ſofort tot, ein anderer erlitt einen chädelbruch und iſt lebensgefährlich verletzt; der Dritte ſcheint mit ner leichten Beinverletzung davongekommen zu ſein. — Aeber das Unpetter, das geſtern in Wien eberging, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Infolge nes heftigen Wolkenbruches ergoſſen ſich gewaltige Waſſermaſſen aus dem überwölbten Alzbach in die Täler überſchwemmt waren. Die Kellerräume ſoie die Erdgeſchoſſe der Häuſer ſtanden unter Waſſer. Beſonders in Neuwaldegg beſtand roße Gefahr, ſodaß zahlreiche Häuſer geräumt werden mußten. In den Stallungen kam viel Vieh ums Leben. Der Straßenverkehr war ſtundenlang unterbrochen. — Kyhrill und Melitta. Die Meldung Berliner Blätter, Naß. zwiſchen dem Großfürſten Khrill und der ehemaligen Großherzogin von Heſſen ein Zerwürfnis beſtehe und daß eine Gheſcheidung bevorſtehe, enkbehrt, wie das„Kob. Tgbl.“ n kompetenter Seite erfährt, jeder tatſächlichen Be⸗ ündung. Der Großfürſt und die Großfürſtin unternehmen käglich zuſammen Ausfahrten und leben in beſtem Einvernehmen. 5 Der Taſchenberger Dammbruch. Die„Schleſ. det über den Taſchenberger Dammbruch: Der Damm iſt vor jeder Einbuße bewahrt bleibe. Der diesjährige Kaſſendericht von Neuwaldegg, Dornbach und Hernals, ſodaß die betreffenden raßenteile innerhalb weniger Minuten bis zu ½ Meter Höhe das Strohdach getrieben wurden, wodurch das Haus Naſis, Lombardo, vernommen. guf eine Strecke von 25 Meter geriſſen. Vorläufig iſt es unter großen Schwierigkeiten gelungen, weitere Brüche zu verhindern. Jenſeits der Löwener Brüche ſind die Häuſer vollſtändig von Waſſer umgeben, das bis Rauske einen wogenden See bildet. Der Verkehr iſt nur mittels Kähnen möglich. Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen beſuchte geſtern von Lamenc aus das Ueber⸗ ſchwemmungsgebiet von Frankenberg bis Plottnitz und begibt ſich heute nach Seitenberg, um die Windbrüche zu beſichtigen. Wie die„Schleſ. Ztg.“ weiter meldet, iſt der Boberdamm bei Ober⸗ Leſchen zwiſchen Liegnitz und Sagan gebrochen. Laut„Schleſ. Volksgtg.“ erklärt der Schleſiſche Bauernverein, daß er den durch das Hochwaſſer beſchädigten Beſitzern durch Verlängerung der Zah⸗ lungsfriſten auf Lieferung von Futter, Saat und Düngemitteln zu Hilfe kommen werde. — Erſchoſſen. Die„Breslauer Zeitung“ meldet aus Soſſnowice, daß geſtern nachmittag der Muſikalienhändler Botuſch in ſeiner Wohnung während eines Mittagsſchlafes von einem Unbekannten erſchoſſen worden iſt. Der Täter iſt ent⸗ kommen. — Einen dreifachen Selbſtmord verübte in dem Villen⸗Vorort Kleefeld bei Hannover die Familie des Arbeiters Ranzow durch Vergiftung mit Koch⸗ ſalz. Die Familie ans bem Vater und 2 erwachſenen Töch⸗ tern beſtehend, hatte eine Villa gemietet, um darin ein Pen⸗ ſinat zu errichten. Nahrungsſorgen ſcheinen die Veranlaſſung zu dem Selbſtmord gegeben zu haben, der ſchon vor etwa 10 Tagen verübt worden ſein muß, denn die Leichen waren bei ihrer Auffindung heute morgen ſchon in Verweſung über⸗ gegangen.(Frkf. Ztg.) Arbeiterbewegung. Frantfurt a.., 18. Juli. Die Taxifverhandlungen wiſchen den Bau⸗ und Kunſtſchloſſern mit den Prinzipalen haben lt.„Frkf. Ztg.“ zu keinem befriedigenden Reſultat geführt. Heute vormittag ſind infolgedeſſen 600 Schloſſergehilfen in den Ausſtand getreten. *Schwenningen, 18. Juli. Die ausſtändigen Arbeiter der Uhreninduſtrie haben die Arbeit wieder aufgenommen, gleichzeitig wurden die ausgeſperrten Arbeiter wieder eingeſtellt. Der Ausſtand iſt damit nach ſechswöchiger Dauer beendet. Cetzte Hachrichten und Telegramme. Säckingen, 18. Juli. In Rütte bei Herriſchried iſt das Haus des Jakob Eckert abgebrannt. Der 7 Jahre alte Sohn zündete hinter dem Hauſe Papierſtücke an, die vom Winde auf 0 in Brand geriet. Ein 2 Jahre altes Knäbchen, Friedrich Scheuble, das im Hauſe ſich befand, iſt in den Flammen u mgekommen. Stuttgart, 18. Juli. Der. Gemeinderat beſchloß ein⸗ ſtimmig die unentgeltliche Abgabe von war mem Früh⸗ ſtück an 2000 Volksſchüler vom 1. Jahreskoſten von 410000 Mark. München, 18. Juli. Der Leiter des Ethnographiſchen Muſeums in München Dr. Max Buchner, welcher im Jahre 1884 die deutſchen Kolonien Togo und Kamerun gegründet hat, iſt auf ſein Anſuchen in den dauernden Ruheſtand verſetzt worden. „München, 18. Juli. Die ſtaatswiſſenſchaftliche Fakul⸗ tät der Unjverſität München ernannte den Staatsſekre⸗ tär des Reichsſchatzamts, Freiherr von Stengel, anläßlich deſſen 70. Geburtstages zum Ehrendoktor. Berlin, 18. Juli. Bebel teilte dem„Vorwärts“ mit, daß ſeine Mitteilungen in der P eters⸗Affäre nicht von dem Afrikareiſenden Gieſebrecht herrührten und daß dieſer kein Gewährsmann für ihn war.(Frkf. Ztg.) * I ſech l, 18. Juli. Der Miniſter des Auswärtigen, Frei⸗ herr v. Aehrenthal, iſt geſtern abend hier eingetroffen und wurde heute vormittag vom Kaiſer in längerer Audienz em⸗ pfangen. London, 18. Juli. König Eduard wird lt. „Frkf. Ztg.“ anfangs Auguſt zunächſt nach Iſchl und dann nach Marienbad reiſen. Konſtantinopel, 18. Juli. Die Unterſuchung über das Bombenattentat wird jetzt im Mldis geführt. Es verlautet, daß auch Serben kompromittiert ſind und daß das Attentat doch gegen den natürlichen Sohn des Königs Milan Georg Ehriſtiſch gerichtet war. * Peking, 17. Juli. Ein Mitglied des zaiſerlichen Hauſes hat eine Denkſchrift aufgeſetzt wegen Gründung einer chineſiſch⸗katholiſchen Kirche. Der Papſt ſoll um Ent⸗ ſendung eines Nunzius nach Peking und um Einſetzung eines chineſiſchen Erzbiſchofs gebeten werden behufs Verhütung von Miſſionsſtreiten. Die chineſiſche Regierung iſt unſchlüſſig. „Internationales“ aus der Berliner Sozialdemokratie. * Berlin, 17. Juli. Die Sozialdemokraten haben geſtern in ſämtlichen ſechs Wahlkreiſen eine Anzahl Verſammfungen ab⸗ gehalten und eine gleichlautende Reſolution angenommen, in der ſie dem heldenhaft weiterkämpfenden rufſiſchen Proletariat„Bewunderung und Sympathie“ ausſprechen und„tatkräftigſte Unterſtützung“ gelobten, und gleichzeitig Ein⸗ ſpruch erhoben gegen die„klägliche Haltung der ſogenannten Friedenskonferenz im Haag“.— Mehr von dem Phraſenge⸗ mengſel mitzuteilen, hat keinen Zweck. Disziplinarverfahren gegen Regierungsrat Martin. * Berlin, 18. Juli. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Wie wir hören, wurde gegen den Reg.⸗Rat Martin ſm kaiſerlich ſtatiſtiſchen Amt das formelle Disziplinarverfahren eingeleitet. Der Eröffnungsbeſchluß gründet ſich darauf, daß Martin ſich in der Preſſe über ſeine dienſtlichen Vorgeſetzten, insbeſondere den Grafen Poſadowsky, in einer mit der Amtsdisziplin unverein⸗ baren Weiſe geäußert hat, daß eine von ihm an den Reichskanz⸗ ler gerichtete Eingabe, die ſich auf einen ihm vor zwei Jahren erteilten Verweis bezog, auszugsweiſe in der Preſſe veröffent⸗ licht wurde und er ferner eine von ſeinem direkten Vorgeſetzten geforderte Auskunft über die Urheberſchaft von Preßangriffen auf den Grafen Poſadowsky mit Bemerkungen ablehnte, die gegen die Amtsdisziplin verſtoßen. Gleichzeitig wurde Martin⸗ von ſeinem Amt enthoben. Der Prozeß gegen Naſi. * Ro m, 18. Juli. Der Senatspräſident und die beiden Senatoren, die mit der Einleitung des Prozeßverfahrens gegen den früheren Miniſter Naſi betraut ſind, haben im Ge⸗ fängnis von Regina Coeli zunächſt den früheren Kabinettchef Naſi wird heute nachmittag E vernommen werden. Organiſationen der ruſſiſchen Studenten. * Petersburg, 18. Juli. Durch einen Beſchluß des Miniſterrats, der vom Kaiſer genehmigt wurde, werden die Studenten der höheren Lehranſtalten ermächtigt, Organiſationen mit ſolchen Zielen zu gründen, die den beſtehenden Geſetzen nicht widerſprechen. Die Statpſen müſſen durch die Verwaltungsbe⸗ vörden der Anſtalt genehmigt werden, widrigenfalls die Or⸗ ganiſationen als ungeſetzlich zu betrachten ſind. Oeffentliche Oktober ab zu den Feuer an, um ſich zu wärmen. In der Bonndorfer iroren Brun„ Berſammlungen in Univerſitäten können nur ſtalifinden, wenn ſie einen wiſſenſchaftlichen Charakter tragen. Die Polizei hat das Recht Vertreler zu ſchicken, um ſich über den Charakter der Verſammlungen zu informieren und iſt ermächtigt, Maßregeln zu ergreifen, um die Ordnundg wieder herzuſtellen, wenn es zu Anruhen kommen ſollte und gegen die Schuldigen vorzugehen. Die Abdankung des Kaiſers von Koreag. Tokio, 18. Juli. Einem Telegramm aus Soeul zufolge ließ der Kaiſer von Korea Marquis Ito zu ſich entbieten und wird ihn wahrſcheinlich nachmittags empfangen. Man glaubt, daß die endgültige Entſcheidung hinſichtlich der Abdankung abends zu⸗ ſtande kommen wird, wo die Miniſter in corpore vor dem Kaiſer erſcheinen werden. Räuber und Bomben in Rußland. Wjatka, 18. Juli. Auf der Wolga wurden in der Nacht vom 17. Juli an Bord des Dampfers Lubimoff auf der Fahrt zwiſchen Perm und Oſchansk von einer 12 Mann ſtarken Räuberbande 2 Soldaten und ein Polizeikommiſſär ge⸗ tötet, Der Kapitän und ein Paſſagier wurden verwundet. Durch eine in die Maſchine geworfene Bombe wurde die Maſchine unbrauchbar gemacht und das Schiff zum Stehen gebracht. Die Räuber erbrachen hierauf den Poſtraum, raub⸗ ten 35 000 Rubel und ſuchten dann auf einem Boot das Weite, Verkiner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 18. Juli. Im Treppenhaus des Berliner Dombaubureaus iſt heute vormittag der Schutzmann Heinrich Kannenberg tötlich verunglückt. Kannenberg hatte die an der Decke befeſtigten Beleuchtungskörper beſichtigt. Als er dann das Treppenhaus wieder betreten hatte, lehnte er ſich über das Geländer, um in den Treppenſchacht hinunterzublicken. Hier⸗ bei verlor der Beamte das Gleichgewicht und ſtürzte kopfüber aus der Höhe der zweiten Etage bis zur Kellerſohle hinab, wo er mit zerſchmettertem Schädel aufgefunden wurde. Auf der Unfallſtation konnte nur noch der Tod feſtgeſtellt werden. Berlin, 18. Juli. Profeſſor Schilling, der be⸗ kannte Afrikaforſcher, wird im Dezember in ſein Amt bei der Kolonialverwaltung eintreten. Er wird in ſeiner neuen Stellung ſich mit wiſſenſchaftlichen Fragen beſchäftigen, ſo namentlich mit zoblogiſchen Studien. [JBerlin, 18. Juli. Im Zuſammenhang mit der Verhaftung Naſis iſt es in Sizilien zu großen Haßausbrüchen gegen Giolitti gekommen. Die Demonſtranten riefen:„Nieder mit Giolitti! Nieder der Plünderer der Banka Romana!“ In Palermo kam es zu einem Zuſammenſtoß mit der Polizei. Berlin, 18. Juli. Der Staatsſekretär des Reichsſchatz⸗ amts, Freiherr von Stengel, begeht am 19. ds. zu Buehl bei Immenſtadt die Feier ſeines 70. Geburtstages. Sozialdemokratie und Antimilitarismus. Berlin, 18. Juli. Die antimilitariſtiſche Propa⸗ ganda in Frankreich wurde in den am Dienstag abgehaltenen ſozialdemokratiſchen Verſammlungen lebhaft erörtert. Reichs⸗ tagsabgeordneter Richard Fiſcher erklärte, die deutſche Sozialdemokratie ſei durchaus antimilita⸗ riſtiſch. Sie verwerfe aber aus praktiſchen Erwägungen die antimilitariſtiſche Methode der franzöſiſchen Sozialdemokratie. Parteiſekretär Müller erklärte, daß die deutſche Sozial⸗ demokratie von einer Kaſernenagitation durch Flug⸗ blätter u. ſ. w. nichts wiſſen wolle. Die Leute müßten ſchon vor ihrer Aushebung überzeugte So⸗ zialdemokraten ſein. Ledebour ſagte, es müſſe dafür geſorgt werden, daß die Arbeiterſchaft nicht ihr Gut und Blut für kapitaliſtiſche Raufhändeh, was anderes ſeien die Kriege nicht, opfere. Andere Verhält⸗ niſſe erforderten andere Kampfesmethoden. Das antimili⸗ tariſtiſche Endziel ſei indes dasgleiche. Aus dem Grossherzogtum. Schwetzingen, 17. Juli. Geländet wurde heute früh im Rhein zwiſchen Ketſch und Brühl von Ketſcher Fiſchern die Leich e des ſeit mehreren Tagen vermißten Adolf Breyer von Schwetzingen. In einer Taſche des Toten fand man eine Kleiderbürſte, auf deren Deckel die lakoniſche Bemerkung ſtand: „Adolf Breyer, f am 13. Inli 1907“, woraus zu ſchließen iſt, daß B. freiwillig den Tod im Rhein geſucht hat. * Weinheim, 16. Juli. Zwei Gärtnerlehrlinge fuhren geſtern mit einem Handwagen, wie ihn die Gärtner gebrauchen, die Ehretſtraße herunter. Beide ſaßen auf dem Wagen. Der Vordere hatte, welchen Unfug man oft genug beobachten kann, die Deichſel zwiſchen den Beinen. Der Wagen kam anſcheinend in ſo ſchnelle Gangart, daß es dem vornſitzenden Lehrling nicht ge⸗ lang den Wagen die Bahnhofſtraße hinunter zu lenken. Das Gefährt rannte gegen die Mauer am Anweſen der Baronin von Schwarzkoppen. Der hinten ſitzende Lehrling wurde herunter⸗ geſchleudert und erlitt, lt.„Weinh. Anz.“ einen Schädelbruch⸗ Der andere Lehrling kam merkwürdigerweiſe ohne nennenswerke Verletzungen davon. Weinheim, 17. Juli. Der 22 Jahre alte Landwirt Georg Schröder von hier, Sohn des Landwirts Adam Schröder, begleitete in der Nacht vom Sonntag auf Montag ein Mädchen aus Hohenſachſen nach Hauſe; in ſeiner Begleitung befand ſich außerdem noch die bei Kaufmann Philipp Schäfer hier be⸗ dienſtete Schweſter dieſes Mädchens, welche von Hohenſachſen aus mit Schröder wieder hierher zurückkehrte. Zwiſchen der Gärtnerei Holzhauer und dem alten Amtsgerichtsgebäude wurde Schröder plötzlich von einem Unbekannten überfallen und durch Schläge mit einem Prüged zu Boden geſtreckt. Das Mäd⸗ chen ſelbſt ſuchte der Täter unter Bedrohung mit einem Meſſer zu vergewaltigen; er ließ trotz der Hilferufe des Mädchens erſt dann von ſeinem Vorhaben ab, als in der Nähe Tritte hörbar wurden. Schröder konnte ſich nur noch mühſam bis zur Wirt⸗ ſchaft„Karlsberg“ ſchleppen, wo er wieder zuſammenbrach und nach Hauſe transportiert werden mußte. Er liegt noch heute faſt ganz bewußtlos danieder, und ſein Zuſtand war beſonders in der letzten Nacht ſehr beſorgniserregend. Der Täter iſt bis jezt noch nicht ermittelt. 8 * Vom Schwarzwald, 16. Juli. Der Schneefall am Donnerstag und Freitag hat der ſommerlichen Stimmung den Reſt gegeben. Die Fremdeninduſtrie, die ſchon ſeit Jahren durch Witterung und übermäßige Konkurrenz ungünſtig beeinflußt wird, befindet ſich in einem kriſenhaften Zuſtand. Auch die Ernteausſichten ſind recht ſchlimm. Futtergewächſe, Getreide⸗ arten. Beeren und Baumobſt ſind durchweg vier Wochen im Rückſtand. In St. Blaſien berrſchte ein Grad Kälte. Die beim Heuen beſchäftigten Landleute zündeten auf 7 0 ege 1 en zu. 7 4 Neannheim, 18. Jult. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite Volkswirtschaft. 4½% Hypothekenbank⸗Obligationen. Wenn dem kürzlich gemeldeten Beſchluß der Landwirtſchaft⸗ lichen Creditbank Frankfurt a. M. bezüglich der Ausgabe 4% pro⸗ zentiger Obligationen ſeitens der Börſe mit Rückſicht auf die wenig rühmliche Vergangenheit des Inſtituts und ſeiner ganzen Stellung als Hypothekenbank keine beſondere Bedeutung beige⸗ meſſen wurde, ſo war das wohl hauptſächlich der Erwägung zu⸗ zuſchreiben, daß erſtklaſſige, ſolide geleitete Inſtitute doch noch mit dem Aprozentigen Typus bei entſprechend billigen Emiſſions⸗ preiſen und längerer Unkündbarkeit über die ſchwierigen Zeiten hinwegkommen würden. Von dieſer Vorausſetzung ſcheint auch eine der erſten deut⸗ ſchen Hypothekenbanken, die Preußiſche Central⸗Boden⸗Credit⸗ Aktiengeſellſchaft Berlin ausgegangen zu ſein; denn ſie führt be⸗ kanntlich heute eine 4prozentige Pfandbrief⸗Emiſſion, unkündbar und unverlosbar bis 1917 zum Courſe von 99.30 Proz. an der Berliner Börſe ein. Daß das Inſtitut dieſesmal nicht den Weg der öffentlichen Ziehung beſchritten hat, mag wohl ſeinen Grund darin haben, daß die erſt kürzlich ſtattgehabte Subſkription auf die 4 Proz. Kommunal⸗Obligationen einen über Erwarten ſtar⸗ ken Erfolg hatte und die Bank die Mehrzahl der Zeichnungen nur mit mächtigen Quoten berückſichtigen könnte. Die Bankleitung ſcheint deshalb den einfacheren Weg der Einführung angeſichts des ſtarken Andranges zu ihren bisheran veranſtalteten Sub⸗ ſkriptionen in der Erwartung, daß auch hierbei der Erfolg ein guter ſein werde, gewählt zu haben.— Stark hiergegen ſticht unbedingt der Beſchluß der Deut⸗ ſchlen Hypothekenbank Berlün, 10 Millionen ½= prozentiger Pfandbrief zum Kurſe von 101 Proz. ca. bei 5- jähriger Unkündbarkeit zu emittieren, ab. Wenngleich dieſe Bank nur mittleren Umfanges iſt, ſo galt ſie doch bisheran wenigſtens als ein ſolide und tüchtig verwaltetes Inſtitut, deſſen Werte namentlich, da die Berliner Handels⸗Geſellſchaft den Generalvertrieb übernommen hatte, regelmäßig guten Abfatz fanden. Warum nun gerade dieſes Inſtitut den für das geſamte Hypothekenbankgeſchäft ſo wichtigen Präzendenzfall, namentlich unter Beifügung einer faſt wie eine Entſchuldigung anmutende Erklärung geſchaffen hat, muß zu Bedenken in Bezug auf die Art der bei manchen Hypothekenbanken geübten Ge⸗ ſchäftspraxis Anlaß geben. Wir haben abſichtlich die Emiſſion der Preußiſchen Centralboden⸗Credit⸗Pfandbrieſe erwähnt, um die anſcheinend ſelbſt innerhalb der Hypothekenbankkreiſe obwal⸗ tenden ſtark gegenſätzlichen Anſchauungen hinſichtlich der Beibe⸗ haltung des Aprozentigen Obligationstypus zu beleuchten. Daß die Verhältwiſſe am Berliner Grundſtücks⸗Hypotheken⸗ markt ſchon ſeit Jahresfrift keine erfreulichen ſind, beweiſt das ſtarke Anwachſen der Subhaſtationen. Die Grundſtücksſpeku⸗ lation und die damit verknüpfte Inflation mit Terrainaktien hat zu einem ſtarken Rückſchlag und einer völligen Stagnation geführt. Baugelder ſind faſt kaum, felbſt nicht zu den generöfeſten Bedingungen, zu haben und ſo erklärt es ſich auch, daß eine Reihe von Exiſtenzen, die von der Hand in den Mund zu leben pflegen, zugrunde geht. Ihre Elimierung iſt für die über kurz oder lang wieder eintretende Geſundung der Ver⸗ hältniſſe im Baugeſchäft nur von Vorteil, denn dieſe Exiſten⸗ zen ſind es gerade, die, mit winzigen Mitteln ausgerüſtet, ſich in weit über ihre Verhältniſſe hinausgehende Engagements ſtürzen. Ob nicht etwa die Deutſche Hypothekenbank, die, wie einige andere größere Provinz⸗Hypothekenbanken das Baugeld⸗ hypotheken⸗Geſchäft betreibt, in weniger einwandfreie Engage⸗ ments geraten iſt, das beſagt die Aeußerung der Verwaltung nicht. Daß ſie gleichzeitig die Höhe ihres Kaſſenbeſtandes mit 5% Millionen Mark angibt, nimmt ſich im erſten Augenblick ganz gut aus, ob nicht aber die Darlehenszufagen und die für die Baugelderengagements noch bereit zuſtellenden Mittel jetzt noch vorhandene Guthaben faſt erreichen, wenn nicht gar überſteigen, darüber äußert ſich das Inſtitut nicht. Die Zuſicherung, quatraliter Ausweiſe zu veröffentlichen, iſt andererſeits unbedingt lobenswert, nur iſt es auffallend, daß derartige Verſprechungen erſt in ſchwierigen Zeiten gegeben werden; ſie führen heute, da ſie mehr als Beſchwichtigungsver⸗ ſuche angeſehen werden, eher zu Betrachtungen in ungünſtigem Sinne. Die Rückflüſſe an 3½prozentigen Hypotheken⸗Obligationen müſſen allenthalten in letzter Zeit recht bedeutend geweſen ſein, denn, wie uns übereinſtimmend beſtätigt wird, ſind die Hypo⸗ thekenbanken mit Aufnahmen ſehr zurückhaltend, ſodaß es heute faſt unmöglich iſt, größere Poſten Pfandbriefe coulant zu realiſieren. Auch in Aprozentigen Pfandbriefen waren die Rückflüſſe angeſichts der zahlreichen Emiſſionen erſtklaſſiger 45prozentiger Induſtrie⸗Hypothekar⸗Obligationen und billiger Staats- und Städte⸗Anleihen nicht unbedeutend, ſodaß nament⸗ lich da erſtſtellige Hypotheken zu mindeſtens 4% bis 49%4 Prozent plus höherer Abſchlußproviſion in großer Zahl angeboten ſind, es ganz begreiklich ſchien, wenn hin und da die Frage der Aus⸗ gabe 40% prozentiger Oypotheken⸗Pfandbriefe als Folgeer⸗ ſcheinung bezeichnet wurde. Das Vorgehen des Berliner In⸗ ſtituts hätte, wenn es, ſogen wir in etwas weniger Mißtrauen erweikender Form motiviert worden wäre, jedenfalls kaum zu den Auffehen erregenden Erörterungen Anlaß gegeben. Die nächſte Folge davon wird ein weiterer Verkaufsandrang für ſävitliche niedrig verzinslichen Pfandbriefe ſein, der ſelbſt die großen Inſtitute zwingen wird, den vielleicht etwas vor⸗ eiligen Schritt der Deutſchen Hypothekenbank zu folgen. Gute Ausſichten für die Beurteilung unſeres Geldmarktes ſind dies jebenfalls nicht. Das Publikum wird trotz der böheren Verzinſung, die die demnächſt ſicher in großer Zahl in Ausſicht zu nehmenden Pfandbrief⸗Emiſſionen gewähren, auf ihren inneren Wert prüfen müſſen, denn es iſt immerhin von größter Bedentung zu wiſſen, ob eine Hypothekenbank ſehr vor⸗ das eſichtig beleiht, auf die Verteilung ihrer Riſiken ſieht und mög⸗ lichſt wenig Millionen Beleihungen laufen hat. Auch die leider noch nicht in allen Fällen bekannt gegebenen Verſteigerungs⸗ erlöſe und die Geſamtzahl der Verſteigerungen liefern in der Regel gute Handhaben für die Beurteilung der Geſchäftspraktiken einer Hypothekenbank. n. Maunheimer Produktenbörſe. Die von den amerikaniſchen Börſen gemeldete neuerliche Preisbeſſerung blieb auf den hieſigen Markt ohne Einfluß, da der Konſum ſich infolge der nunmehr ein⸗ getretenen wärmeren Witterung reſerviert verhält und nur das Notwendigſte kauft. Die offizielle Tendenz lautet: Getreide feſt. Die Preiſe in dem hieſigen Kursblatt ſind indes, trotz der höheren Forderungen vom Auslande, unverändert geblieben.— Vom Aus⸗ lande werden angeboten die Tonne, per Kaſſe, cif Rotterdam: Weizen Ulka 9 Pud 20⸗25 ſchwimmend M. 156, 9 Pud 30 prompt M. 158, do. Azima Juni⸗Juli nach Muſter von M. 154 bis 164, Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗Barletta ſem. ruſſe ſchwimmend 80 Kg. zu M. 162, Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗Barletta oder Ruſſo 80 Kg. per Juli M. 161, Roſario or Santa Jé 80 Kg. per Juli M. 164, Kanſas 2 per Auguſt⸗September M. 161, Rumä⸗ nier 77⸗78 Kg. nach Muſter ſchwimmend M. 154%½; Roggen 9 Pud 10⸗15 per Juli M. 153, do. 9 Pud 15⸗20 per Juli Mark 154, do. Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg per Sept.⸗Oktober M. 131.50; Gerſte ruff. 59⸗60 Kg. per Juli M. 137, Donaugerſte 59⸗60 Kg. je nach Qualität von M. 140—155; Hafer ruſſ. Libau 48⸗47 Kg. Auguſt⸗September M. 115, Laplata⸗Hafer f. a. g. 46⸗47 Kg. per Jan.⸗Febr. M. 119; Mais Laplata rye terms per Juli in Säcken M. 112, weißer Laplata⸗Mais per Mai⸗Juni—, Mixedmais per Mai⸗Juni M.—, Donaumais rhe terms Juli⸗Auguſt M. 107 und tale quale M. 97, Odeſſa⸗Mais per Juli⸗Auguft M. 107.50. c Eine Reichsgenoſſenſchaftsbank Akt.⸗Geſ. mit dem Sttz Darmſtadt und einer Zweigniederlaſſung Hamburg, mit einem Aktienkapital von M. 2 Mill. wurde in das Handelsregiſter Darm⸗ ſtadt eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb eines Großhandelsgeſchäftes zum Zwecke des Ein⸗ und Verkaufs von Verbrauchsſtoffen des landwirtſchaftlichen Betriebes, der Be⸗ trieb von Bank⸗, Kredit⸗, und Kommiſſionsgeſchäften und die Un⸗ terhaltung einer Abrechnungsſtelle für den Reichsverband der deut⸗ ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften ete. Vorſtandsmitglieder find Direktor Ihrig⸗Darmſtadt und Direktor P. Schmidt⸗ Hamburg. Die Gründer, welche auch ſämtliche Aktien übernommen haben, ſind 24 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften, Geſellſchaften etc, in Darmſtadt, Berlin, Halle, Karlsruhe, Kiek, Landau, München, Münſter i.., Oldenburg, Stettin, Straßburg, Han⸗ nover, Neumark und Breslau. Unter den Mitgliedern des Auf⸗ ſichtsrates figuriert auch Herr Geh. Regierungsrat Haas⸗Darm⸗ ſtadt. Süddeutſche Eſſenbahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt. Die Geſellſchaft vereinnahmte im Juni 1907 M. 602 259 gegen M. 570 580 im Vorjahre. Hiervon entfallen auf den Perſonenverkehr M. 491116 oder M. 27 995 mehr als im Vorjahre und auf den Güterverkehr M. 108 106 oder M. 3657 mehr. Seit Beginn des Geſchäftsjahres (1. April bis 31. Juni 1907) wurden insgeſamt M. 1818 307 gegen M. 1 070 012 im gleichen Zeitraum des Vorjahres eingenom⸗ men. Die Betriebslänge der Nebenbahnen hat ſich infolge Er⸗ öffnung der normalſpurigen Nebenbahnſtrecke Heidelberg⸗ Schriesheim um.96 Klmtr. auf 324.61 Klmtr. und die der Kleinbahnen infolge der Inbetriebnahme der Strecke Langenbeck⸗ platz(Wiesbaden)⸗Erbenheim um.70 Klmtr. auf 98.14 Klmtr. vermehrt. Braunkohlen⸗Brikett⸗Verkaufsverein G. m. b.., Cöln. Die Herſtellung an Braunkohlen⸗Briketis betrug im Juni 1907 228 890 Tonnen(Mai 1907 210 413), im Juni 1906 185 898 To.(Mai 1906 198 626). Abgeſetzt wurden im Juni 1907 184 210 To. (Mai 1907 196 580), im Juni 1906 185 825 To.(Mai 1906 128 351). Neue Anleihe der Stadt Elberfeld. Die Stadtverordnetenver⸗ ſammkung beſchloß die Aufnahme einer Anleihe von 25 Mill. Mark für kommunale Bedürfniſſe während der nächſten 25 Jahre. Die Stadtverwaltung iſt ermächtigt, bis zu einer Verzinſung von 4% Prozent zu gehen. Vereinigte Uhrenfabriken von Gebr. Junghans und Thomas Haller,.⸗G. in Schramberg. Der Aufſichtsrat beſchloß, der Gene⸗ ralverſammlung vorzuſchlagen, aus dem Reingewinn von 663 376 Mark(i. V. 428 016.) nach Dotferung der geſetzlichen Referve und erhöhten ordentlichen Abſchreibungen, nach Zuweiſung von 60 000 M.(0) an die Extrareſerve, ferner Tantiemen, Remune⸗ 72 516 Mark(13 224.) Maſſing freres u. Co. Komm.⸗Geſ. a.., Püttlingen(Kreis Forbach). der Reſerbe überwieſen, M. 5285 zu Tankiemen und Gratifikatio⸗ nen verwendet und M. 51151(M. 62 217) als Dividende ver⸗ teilt. In der Bilanz werden die Debitoren mit M. 411.892(Mark 508 812) ausgewieſen. Zahlungseinſtellung. Die ſeit 1795 beſtehende Tuchfirma Diedr. Koopmann u. Sohn in Hamburg ſucht nach dem „Conf.“ eine außergerichtliche Liquidation herbeizuführen, Aktiven ſollen die Paſſiven überſteigen. z Die europäiſchenPetroleum⸗Union G. m. H. angehört, weiſt für 1906/07 aus M. 1 676 780 Bruttogewinn M. 367 521 Gewinn aus, der Reſerven von M. 367 804 ſteht ein„Verrechnungskonto“ von Mark 6 030 949 und ein Beteiligungskonto von M. 1 625 000 gegenüber. **. Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellungen. Die Firma Gebr. Heumann u. Menke in Antwerpen, welche ſich hauptſächlich mit dem Handel von überſeeiſchen Häuten beſchäftigt, überdies ihre Häute teilweiſe in deutſchen Fabriken lohgerben läßt, iſt in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten Man ſpricht von 500 000 Frs. Aktiven und 600 000 Frs. Paſſiven.— Infolge des Falliſſements der Marienburger Privatbank geriet, wie die„Danziger Ztg.“ meldet, die Firma J. Warkentin Nachfolger in Marienburg in Zahlungsſtockungen. Die Gläubiger bewilligten ein dreimonatliches Moratorium. B. Frankfurt, 18. Juli. Die Direktion der Diskonto⸗ gefellſchaft beantragt die Zulaſſung von 60 Millionen Aprozentiger Zentralpfandbriefe von 1907 der Preußiſchen Zentral⸗ bodenkredit⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin zur Frank⸗ furter Börſe.— Von morgen ab gelangen die Aproz. Schuldver⸗ ſchreibungen der Naſſauiſchen Landesbank in Wiesbaden ſowie die 4proz. Schuldverſchreibüngen der Stadt Gießen von 1907 zur Notierung. * Dresden, 18. Juli. Der Verband deutſcher Juteinduſtrieller beſchloß die Gewebepreiſe durchſchnitt⸗ lich von 1 Pfg. pro Meter, die Garnpreiſe von—3½ Pfg. pro Doppelzentner zu erhöhen. Die Grundlage für den Gewebe⸗ preis iſt pon jetzt ab der Quadratmeter.(Frkf. Ztg.) Dresden, 18. Juli. fabrikanten erhöhten die Nähgarnpreiſe lt.„Frkf. Zig.“ abermals um—6 Prozent. rationen und Penſionskaſſe eine Dividende von 7 Proz.(6 Prozent) zu verteilen. Zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben Die mit M. 480 000 Grundkapital arbeitende Seiden⸗⸗ plüſchfabrik erzielte in 1906 nach M. 8000 Abſchreibungen einen Reingewinn von M. 59 827(M. 62 127). Davon werden M. 3391 Die deutſch⸗ruſſiſche Naphtha⸗Import⸗Akt.⸗Geſ., die jetzt der nach Abzug von Tantieme und Reſervedotierung mit M. 329 282 vorgetragen wird. Dem Grundkapital von M. 6½ Mill. und den Nuſſonnoken 40, Nuff. Anul. 1902 7580 75.70] Fanada Paecifie 174 60 giſzoy Reichsanl. 93.50 93.35 Hamburg. Packe! 132.— 680ſ½% Reſchsanleihe 88.50 83.40] Nordd. Kloyd 117 50 40% Bap. St.⸗Anl.———., Dynamit Truſt 154.10 31½% B. St. Obl. 1900—.— 92.75 gicht⸗ n. Kraftaul. 117.50 3½% Bayern 93 10 93.10 Vochumer* 3½ 0% Heſſen 92 Fonſolidatſon 7 30% Heſſen 81.30 81.40 Portmunder 69 10 30% Sachſen 83.75 63.70 Gelſenkirchner 190 70 40%⁰ Pfbr. Rh. W. B. 98.— 98 Harpener 195.10 5% Chineſen 101.— 101.—Sibernſa 40% Italtener 2FF 4½ Japaner(neu) 91.— 91.70 Kaurabütte 1860er Loſe 151.50 151, Pßöntr 4 4% Bagdad⸗Anl. 86,10 8580] Fſbeck⸗Montan Die deutſchen Nähgarn⸗ Diskont Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Juli. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. 21.75——] Rufſ. Futtergerſte —.——.—[Hafer, bad. 20.25—20.50 Hafer, nordd. 20.40—20.80 Hafer ruſſtſcher 20.—— 20.50 „ amerik. weißer- Maisamer. Mixed 15.— „Donau 15.—— Weizen bierländ. Rheingauer „ norddeutſcher—. „ ruſſ. Azima 22— 22.50 „ Ulka 21.75—22 25 „ Theodoſia N „ Taganrog 21.75—22.25 „ Saponska—.—.—„La Plata 15.40——.— „ rumäniſcher 21.75.—22.50 Koßblreps, d. neuer 3535— „ am. Winter—.———.—[Wicken 17.752—. „ Manitoba7f/ ae eee——— L „ Walla Walla—.—.—.— 55 5——— „ Kanſas———„Luzerne 5„ „ Auſtralier—.——„ Provene. „ La Plata 22.25—.22.50„Eſparſette———— Kernen 21.75——.—[Leinöl mit Faß 52.—.— Roggeg, pfälzer 2070— Rüböl in Faß 80.—— „ruſſiſcher 20.80——.—[Backrüböl 82.—— „ rumäniſcher—.——.— Spiritus, Ia. verſt. 100% 130.— „ norddeutſcher—.—.„ 70er unverſt. 60.— „ amerik.———„ der 44.50 Gerfte, hierl.—.——.— roh 70er unverſt. 85/92% 56.— „ Pfälzer—.—.—„ 9oer„ 85/920% 40.30 Gerſte, ungariſche Nr. 00 0 1 2 8 4. Weizenmehl. J080—28.— 28.— 77.— 24. Roggenmehl Nr. 0) 30.80 1) 28.50. Getreide feſt. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 18. Juli.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Mannheimer Verſicherungs⸗ Aktien zu 470 Mark pro Stück. Uebriges unverändert, ausge⸗ nommen Chem. Induſtrie⸗Aktien. Anilin waren zu 467 Prozent geſucht, ebenſo Verein chem. Fabriken zu 325 Proz. Weſteregeln notierten 213.50 B. Aktien. Brief Geld Brie, Geld alziſch— Br. z. Storch. Speyer 100—- Genttk Speperse——=, Wacer, Worns—— 190— Pfälz. Bank— 100.—ormf Br. v Oertge—.—. 8. Pfälz. Hyp.⸗Bank—— 189.—Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 137.50 186.50 Pf. Sp.⸗u Kdb. Land.—.— 140.50 Transport Rhein, Kreditbank—.— 188—fu. Verſicherung. Banken. Rhein. Hyp.⸗Bank— 19—B..⸗G. Rhſch. Seetr. 83— Südd. Bank 113.— 112.[Rannh. Dampfſchl. 62.50 Giſeubahnen. Pfälz. Ludwigsbahn 229.— „ Maxbabn 139.— „ Nordbahn 132.— Heilbr. Straßenbahn 77.— Chem. Induſtrie. 1 Lagerbaus— = Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 550—-— „Aſſercurranz 1430 — Continental. Verſ.—— 400.— 75. Mannh. Verſicherung—— 470.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 75 .⸗G. chem. Indnifr..——— Würlf. Transp.⸗Verf. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 467.— Induſtrie. Chem. Fab. Goldenbg. 177.———.G. f. Seilinduſtrie—— 146.— Verein chem Fabrtken—.— 325— Dingler'ſche Mſchfbr. 128——.— Verein D. Dellabriſen—.— 125— Emaillirſbr. Kirrwel.—. Weſt.A⸗W. Stamm 219 50—.— Emaillw.Maikammer—.— „ Vorzug 105,.50—.— Ettlinger Spinnereſ 106. Branuereien. Hüttenh. Spinnerei 90.— Bad. Brauerei— 107 50Farlsr. Maſchinenbau 200— Binger Aktienbierbr.— jähmfbr. Haid u. Meu 262 50 Durl. Hof vm. Hagen—.— 269 80 Koſth. Cell..Papferf.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 140—[Mennh. Gum. u. Asb. 144.50 Elefbr. Rühl, Worms 99 50 98 500Maſchinenf. Badenia 199.— Ganters Br. Freſba. 108.——.— Oberrh. Elektefzität— Kleinlen Heidelberg—. 193.Pf. Nähmin Fahrradf.—.— Homb. Meſſerſchmiit 65.[Portl.⸗Zement Hdibg.—. Ludwigsh. Brauerei 243- 125 Draht⸗Ind. —— Mannh. Aktienbr. üdd. Kabelwerke—.— Pfalzbr Geiſel, Mohr—. erein Freib. Ziegelw. 160.— Brauerei Sinner„ 236„ Speyr„ 49.50 Br. Schroebl, Heidlbg.—.— 211. Würzmühle Neuſtadt „Schwartz, Speyer—.— 125.— Zellſtofffabr Waldhof 326.— „ Nitter, Schwetz.—.——Zuckerför. Waghäuſel—.— „S. Weltz, Speyer 82.——. Zuckerraff. Manng Berliner Produktenbörſe. 17 Weizen per Juli 140.— 14 „ Sepb f S. Dez. 202 25 203.25„ Deßʒ. Roggen ver Fult 50 203.— Rübsl per Juli 7470 „ evß 1 Oktbr. 7440 74.— „Dez. 170 80 180 25„Dez. 72 50 Haſer per Juli 190 25190— Spiritus 70er looo— „Sept. 163 75 162.75 Weizenmehl 28.25 2 „Dez———.— Roggenmehl 27.50 2745 Berliner Effertenbörſe. Baevlön, 18 Jult.(Schfußkurſe.) 215— 210ʃ.50 Koinbarden Kreditaktien—.— 203˙80 Berk.⸗Märk. Banf 154.80 154.80 Berl. Handels⸗Geſ. 151.50 151.— Darmſtädter Ban 129.20—— Deutſch⸗Aſiat. Bank 143.70 143.50 Deutſche 223.50 222,90 ig.— 168.40 168.10 137.440 187.— 137.70 137.70 136.— 185.80 Murm Revier Amlin Treptow Braunk.⸗Brik. D. Steinzeugwerke 239. Düſſeldorfer Wag. 266 Elberf. Farben(alt) 571— eftereg. Alkaltw. 212.50 Wollkämmerei⸗Akt. 142.10 Ehemiſche Eharlot. 195.80 Tonwaren Wiesloch 181. Zellſtoff Waldhof 325. Disc.-Kommandii Dresdner Vank Rhein. Kreditbank Schaaffh. Bankv. Lübeck⸗Büchener—— 183.—Celluloſe Koſtheim 240.— Staatsbabn—. 139.20 Rüttgerswerken 138.70 728 Privat⸗Discont 179½ W. Berlin 18 Jull.(Tel⸗ börſe⸗ Kredit⸗Aktten Komm. 65 Franz Bihlmaier. Mineralwasser- General-Anzelger.(Abendblatz, Manmheim, 18. Juli. Pariſer Borſe Slaalspapiere. A. Deutiche Marx& Soldschmidt, Mannheim 17. 18 17. 18 Tel„Adreſſe: Mar b · 6 8 1632 Paris, 18 Juli. Anfangskurſe. Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637, 5 5 3 Oſch. Reichsanl 98 85 93.50 Tamaulipaß 98 60 88.50 18 Juli 1907 Proviſiguskrei! 3% Rente 95.32 95 20 Türk. Looſe—— 83.60 88.35 Bulgaren 97.90 98.10— 2 Faliener—.——.—Banque Ottomane 685.— 686.— gerken. St.⸗Anl 94.15 93.80 1½% Griechen 1890-———.— . Rio Tinto 2028 2020 4 bab El K 19175 19110 5 8 Rente 90 9825 Wir ſind als Selbſtkontrahenten en unif. 05 95.05 ad. St.⸗A.— 15 11½% Oeſt. Silberr. 25 7 Londone E kt boͤ ed⸗ 1 9950 905 4 Gle 4— 9750 unter Vorbehalt: 105 5„. 2 eſterr. Goldr.— 55 SS....———— 885 K ffe en örſe. 4 92.90 92.80[6 Portg. Serie 1 6680 66.40 3 London, 18 Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe.4 bayer. 8 7 101.30 101.353 dto. II 67.25 67.40.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuftadt a. d. H. 8 e Reichsanleihe 82⅛ 82¾J Southern Paeifie 88% 825% 4 do. u. Allg.⸗A. 93.— 98.95 4% neueuſſen 1905 91.50 91.40 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigsbafen 310 5% Chineſen 1028/½ 103—Chicago Milwaukee 138— 136— 83.10—.—4 Ruſſen von 1880 73.45 28.50 Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brüthl 88 2½% Chineſen 98¼ 981½ Denver Pr. 74— 74 2 Seſſen 100.55 100.30 4 ſpan. ausl. Rente 93.50 93.50] Benz& Co., Rhein, Gasmotoren, Mannheim 222 220 %% Conſols 84½ 84¼ Atchiſon Pr. 96 ½ 96½ Oeſſen 81.70 81.904 Türken v. 1903 88.20. 88 10 Hrauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 21 lfr 2 8% Italiener 101½ 101½ Louisv. u. Naſhv. 120— 1191/½. Sachſen 88.80 88.804 Türken unif. 95.— 95.— Bruchlaler Brauerei⸗Geſellſchaft 55 4 1 4%e Griechen 48½ 481½ Union Pacifie 147¼ 146% 3˙½ Mh. Stabt⸗A.05 91.40 91 40 1 9 Goldrente 98.20—.—Hürgerbräu, Ludwiasbafen„ Sre Fortugieſen 67½ 67¼ Unit. St. Steel bom. 88½. 86 1 4„ Kronenrente 92.95 92.90 Chemiſche Fabrik Heubruch— 58zfr Spanſer 91˙½ 91%/„„pref. 103½ 102%.:Gold⸗A. ee, Ver insl. Lof Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. 4 N B Türken 94% 94/J Eriebahn— 25 Chtneſen 1898 96.60 96.50 erzinsl. Voſc. Lit. B 70 fl— 4% Argentinier 83¼ 885/.] Tend. ſtill. ger ter uniſtztrte—.——.— Oeſt. Loſe v. 1860 151.40 161.10 Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 1465— 3% Mexikaner 32¼½ 32½ Debeers 22˙½ 22/ er äuß. 97.45 97.10 Türkiſche Loſe 143.60 143.60] Filterfabrir Eneinger, Worms 248 246 4 198 85½ 85— Chartered 1% 1%½% ſinn. 62.70 62.70 Flink, Eſſen⸗ und Broneegießeret, Mannheim 900 975 enbant 17¼ 17% Ranbmmes Bergwerks⸗Altien. Trankenchaler Keſsegchmiede 455 1 4 n 50ſ Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg 55 Rio Tinto 80% 82½ Eaſtrand 8% 3% Bochumer 213.— 213 20 Harpener 195.20 194.— Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg 116( 112 Braſilianer 91— 81—1 Tend.; ſtill. Buderus 115.— 118.70 Hibernia———.— Lindes Eismaſchinen 8 f Eff börf 55 15 1550 natk 211.50 211.50 e e e 3 20 ran Urter elten 0 e. 5 uxembg. 163 50 161.30 1 iſenakt. 104.— 103.— Lothringer Baugeſellſchaft. Metz 5 55 drichsh. Bergb. 163.— 101.— Ver. Königs⸗Laura 220.— 217.—Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 112 elſenkirchner 191.90 189.80 Roßleben 9700 9700 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel K Henning— 33⁰ Telegramme der Continental⸗Telegrappen-Compaauſe. Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97— Schluß⸗Kurſe, Pfanbbrieſe, Prioritäts-Obligationen. Neckarſulmer Fahrrad 8 170 Reichsbank-⸗Distont 57% Prozenk. 8 28000 98 0 ee e e ee e 42 3½%„„ 75 14 Woeſchſe 910 99.50 91.508⸗ 14 95.80 95 80 Rheiniſche Aulomobil⸗Geſellſchaft.⸗G, Mannheim 144— 17 15 chſel 17 15. 5b. 100.50 100.50 81% 5 5 92 9190 91.70 dergl. vollbezahlte junge 138„.250 Anfierdam kurz 169.53 169.580 Baris kurz 81.325 81.30 e ebeen Wbeinſch Se e„ TCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC Italien 81.288 81.275 W̃ 84.833 84.838 3535 ˖— 11 dümen Nerde k.— 2 unk, 00 98.30 98.30 50 955 Nönbuer eee 12 e eeer 8— 8 8— 451 4%„ Pfdbr..0l 981605 a. unkündb. 12 95 85 98 15 Slddeeſce ue⸗Fupaſtre Maunhbeim 104 FFFFFFFEFVV edd 4% db..G. P0 98.25 9845 Süddeueſche Kabe arn enn, Genußfcheine meog Bad. Zuckerfabril 114.10 114.10 Ver. Kunſtſeide 337.50 887.50 unk. 12 98.70 98.70 0 1912 99.50 99.50 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 134 Südd. Immob. T Lederw. St.Ingbert 75.— 75 6½„ 4%„„1917 100.— 100.— Unionbrauerei 5 45 520 91 u Mannh. 19 5 140.50 Spicharz 122.90 122 90 9 u. 4 92.— 92.— 31/„„„ alte 91.75 9175 7910 1 Mannheim 25.Brauere! 10— 10970 Walzmazle Ludw. 300.0 5050 820% 5 Pfd. 95/06 92.— 92.— 5 91.75 91 75 1 alehef Ba 115 f 108 8 l rkakt. Zwelbr..— 102.50 Fabhrradw. Kleper 806.10 805.50 4% Com.-⸗Obl. 3½„„„ 1914 92.50 92.50 2 aldhof Ba ngeſellſchaft eltz z. S. Speyer 98.50 98.50 Maſchinenf. Hilbert 89.50 88.80.01, unk 16 99.40 99 40 31½ Nih..⸗B..O 96.— 98.— Immopbiliengeſellſchaft dr a 199755 185 Maſch. Arm. Klein 107 70 118.— b%„ Com„ 40% N W. B. C..10 98.10 98.10 A Karlsruhe 36 N ementf. Karlſta.— 120.— Maſchinenf. Baden. 197.— 197.— v. 1891 92 60 92.604e Pf. B. Pr.⸗Obl. 99 60 99.60 Zuckerfabrik Frankentha 15 en 215.70 2170 b„ GCom l. beſ Pf. B. Fr⸗. 9240—.— 8 r. Griesheim 50 2 5 Maſchinf. Gritzner 2 215. v. 98/06 92,60 92.60 2½ Ital.ſttl.g. GC. B,. 09.— 69.— Verantwortlich: 489.75 439 Pfälg. Nädmaſch. 130.— 180.— 43 Pr Pfob. unk, os 98 30 98.30—— Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum erein abrik 323.— 325.25 Röhrenkeſſelſabrit aennr„W ldenbaum: Werk 884.— 384.50 Pi.. 85 1 Se 136.— 136— Saene e 184.— 184 55 Fraunkfurt a.., 18. Juli. Kreditaktien 205 25, Staats⸗⸗- 35701 ſt, 95 n ld. Aecumul.⸗F. Hagen 199.— 199.— Oelfabrik⸗Aktien 125.80 125.80 bahn 189 50, Lombarden 28.40. Egypter—.—, 4 9% 109. Goldrentefür Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönielder, Ate. Böſe, Berlin 65.50 65.— Schuhfad. Herz Frkf. 128.— 123.— 96.25, Gollbarddahn—.—, Disconto⸗Cemmandit 168.40, Laura für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: 0 Wolßf——.—, Gelſenkirchen 189.70, Darmſtädter 129.—, Handelsgeſellſchaft.: Rich chönfeld Allg. Ell.⸗Geſellſch. 188.40 187.380] Seilinduſtrie 145.— 145 50 15 ichard Schönfelder: üdd. Kabelwerke 152.50 132.508 tsmühl 94.90 98.—151.—, Dresdener Bant 137.40, Deutſche Bank 223.—, Bochumer 210.50 5 55 575 we 11 10 Aane gaheee. 179 170 Northern—.—. Tendenz: ſchwach für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. — 4 img.—.— 5 1 5 5 1— Elttr,Ge Schuckert 105.— 105.10 Zellſtoff Waldhof 525.— 324.— Nachbörſe. Kreditaktien 203.40, Staatsbahn 189.40, Lombarden Druck und Verlag der Dr. H. Haasſchen Buchdruckeren ——.⸗G.Siemens 169.50 170.— 28 20. Disconto⸗Commondit 168 30 G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. MINERALGUETTEN bei ECHZELl iaOberhessen Als Meflgauelle dei allen Katfarrhen der Luftwege und des Verdauungs- Traktus, bei Nieren- und Blasenleiden, Gicht und Harnbeschwerden. Ein kurgemässes Trinken des Wassers ist hierbei nach Angabe Arzt- licher Autoritsten von durchgreifender Wirkung. Hauptniederlage: 6509 handlung, Mannheim, N 6, 7a. heumatfsmus, .Landes dönne,. 5, 4 Möbel gediegen gearbeitet = Preiswürdig Langjährige Garantie Unerreichte Auswahl Besichtigung erbeten Kataloge zu Diensten Telephon 1163. 72483 Reichhaltiges in Uhren u. Uawaen in hur guten Qualitäten zu billigsten Preisen. Glashütter biren ven K. Lange& Söhne u. Uhrenfabrik„Unlon“. 07003 Elgene solide Reparaturwerkstätte. ädtiſche Sparkaſſe, Ladenburg. Rechenſchafts⸗Bericht für das Jahr 1906. D e— räder. Franko-Zusendung. 5 Jahre Garantie. Fahrräder v. 44 an, Ariadne-Fahr- räder& 70, Iö ete. Pneumatik e.20, Schläuche e.95. Ariadne-Pneumatik 12—18 Monate Garantie. Decken.25, A. T ö. aα b uοπτνũ.“ꝙ Schlauch v. EB bise. Gröbte Auswahl Fahrrad-Zubehöt. Katalog Nr. 326 grat.- u. feo. Eranz Verhexen; am 1555 in e e. Das Vermögen beträgntt Die Schulden betragen 5 520 Mk. 48 Pfg. 55 Reinvermögen Dasſelbe betrug auf 31. Dezember 1905. 21873 Mk. 42 Pfg. 164 Vermehrung 5 428 Mf. 10 Pfg⸗ Berechnung des Reſervefonds. Der Reſervefond hat nach§ 2 der Satzungen in mindeſtens 50% des Guthabens der Einleger zu beſtehen und ſich aus 703 646 Mk. 33 Pfg. auf und beträgt wie oben 35 182 Mk. 32 Pfg. 21878 ſomtt Fehlbetrag 75 508 Dit 90 Pfg. Einleger. Stand auf 1. 0 19060 698 Zugang 882 Abgafigg 7 Stand auf 1. 1907 81¹ Ladenburg, den 17. Juli 1907. Der Verwaltungsrat der Stadtſparkaſſe Hofſtetter. 5 Einnahmen I Setag— Ausgaben e 2 Ae 23 1 Kaſſenvorrat aus voriger 1J Rückſtände 243 50 Rechnung 25186 61 2 Zinſen und Koſten für Ein⸗ 2J Rückſtände 289 60 lageguthaben 22 610 16 3 Snit von Kapitalien 23 997 733] Verwaltungsaufwand. 1093 12 4J Sonſtige Einnahmen 39 80 4 Sonſtige Ausgaben 36 87 5 Erſatzpoſten 122 385 Vorſchüſſe u. Wiedererſatz 141 95 6 Einlagen: 6J Rückzahlungen auf Ein⸗ Neue Einl. M. 234 480.07 lageguthaben 171433 36 Kapit. Zins. 21 890.25 256 870 32 7 Angelegte Kapitalien 162 682— 7Heimbezahlte Kapitalien.62 571 698 Heimbezahlte Kapitalien 31000— 8 Aufgenommene Kapitalien 31000—9 Barvorratam Jahresſchluß 10 337 399 578 13 399 578 13 Vermögensbeſtand. 000 E Vermögen eee, Schulden Belvag e 1 Darlehen auf 1. üe 605 270—1] Guthaben der Einleger 703 646 33 2J Staatspapiere 4559 35 2 Ausgaberückſtände— 73 3 Liegenſchaftskaufſchillin 8 41974— 4 Darlehen gegen Schuldſchein 32 615— 5Andere Kapitalanlagen 2700— 6J Einnahmerückſtände 455 09 7] Stückzinſen von Aktivkapit. 27 215 38 8 Inventar 394 49 9 Kaſſenvorrat am Jahresſchl. 10 337 17 72⁰ 520 48 703 647 06 der Geſamtſumme 72889 Pneumaties Fahrräder aa Motorräder 8[Sattel a Zubehörteile Pedale Reparaturen billigst und alles in grosser Auswahl. .Dussmann, Mannheim O 4, 16 Superbe-Fahrrad-Werk O 4, 16 2 5— 2 Malland 1906: Prix. Lanz Mannheim. stationar und L0 KOMO BILEN, Aan bar⸗ kür Satt- n Heigdampf 5 Bestens bewährt in Konstruktion, Ausführung, Betriebssicherneit und geringem Brennmaterlaljerbrauch. Karisruher Zimmertüren in allen Grössen u. Formen, Ralbrein u. astrein. TTonster danmt Beseläg. Ameritan. chiebefenste, 39070 Billing& oller Aktien-Gesellschaft Tür Bau- und Kunst-Tischlerel IHLISsTruhe i. B. Vertreter für Mannheim und Umgebung:: eoœhn. Böoser, Lange Rötterstrasse 10 Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377, dannheimer Amts⸗ und Kreisverkündigungsblalt. Inſerate: Die Kokonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Expedition Nr. 218. Nr. 134. Donnerstag, den 18. Juli 1907. 117. Jahrgang. Bekanntmachung. Maßregeln gegen die Tollwut betr. Nr. 94101 I. Unter Hinweis auf unſere Bekanntmach⸗ ungen vom 3. Mai 1907 Nr. 542981 und 10. Mai 1907 bringen wir die für den Stadtbezirk Mannheim nebſt den Vororten Käferthal, Neckarau, Waldhof ſowie für den Ortsteil Rheinau zur Durchführung der 10887 — Sundeſperre erlaſſenen Vorſchriften neuerdings mit dem Anfügen zur öffemlichen Kenntnis, daß die Sperre auch über den Aucguſt hinaus bis auf weiteres in Kraft bleibt. 1. Sämtliche in der Stadt Mannheim, den Vororten Käferthal, Neckarau, Waldhof, ſowie in der Gemeinde Secken⸗ heim, Ortsteil Rheinau, vorhandenen Hunde ſind feſtzulegen (anzuketten oder einzuſperren). Der Feſtlegung wird gleich geachtet das Führen der mit einem ſicheren Maulkorb berſehenen Hunde an einer genügend feſten Leine. 2. Ohne Erlaubnis des Bezirksamts Mannheim darf kein Hund aus den gefährdeten unter Sperre ſtehenden Ge⸗ meinden ausgeführt werden. Erlaubnis wird nur ausnahmsweiſe und nach Vorlage eines tierärztlichen Zeugniſſes für den auszuführenden Hund erteiſt werden. 3. Die Benützung der Hunde zum Ziehen, zur Begleitung don Herden, zum Treiben von Vieh bei der Jagd iſt in dem gefährdeten Bezirke verboten. 4. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden gemäߧ 327.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Gefängnis bis zu 2 Jahren und wenn ein Menſch infolge der Nichtbeachtung der Vor⸗ ſchriften von der Krankheit(Tollwut) ergriffen worden iſt, mit Gefängnis von drei Monaten bis zu drei Jahren beſtraft. Uebestretungen der Vorſchriften werden gemäߧ 65 Ziffer 4 Reichs viehſeuchengeſetz mit Geldſtrafe von 10 Mk. bis 150 Mk. oder mit Haft nicht unter einer Woche und gemäß 8 68 Ziffer 1 Reichsviehſeuchengeſetz mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft belegt. Die ſofortige Tötung von Hunden, welche den Vorſchriften zuwider frei umherlaufend betroffen werden, kann angeordnet werden. Mannheim, den 12. Juli 1907. Großzh. Bezirksamt, Abt. III: Dr. V. Pfaff. Einladung. Zaur Verſammlung des Bürgerausſchuſſes wurde Tag⸗ fahrt auf Dienstag, den 23. Juli 1907, nachmittags 3 Uhr in den großen Rathausſaal, Litera F 1,5 dahier anberaumt. Die Tagesordnung enthält folgende Gegenſtände: Tages⸗Ordnung: Heft I. 1. Die Verwendung der Sparkaſſenüberſchüſſe des Jahres 1906. 2. Die Errichtung einer Handelshochſchule in Mannheim (Beſonders zugeſtellt.) 3. Die Herſtellung der Gasfabrikſtraße hier, Gelände⸗ verkauf an die Firma Jakob Bitterich. 4. Die Herſtellung des Rampenwegs von der großen olzgaſſe bis zum Grenzweg am Neckarauer Uebergang. 5. Die Herſtellung der Dammſtraße zwiſchen Belfort⸗ und Angelſtraße im Stadtteil Neckarau. 6. Die Herſtellung der Belfortſtraße von der Damm⸗ ſtraße bis zur Plinauſtraße im Stadtteil Neckarau. 7. Die Herſtellung der Wilhelm Wundtſtraße von der Angelſtraße bis zur Belfortſtraße. 8. Erſtellung von drei Speiſepunkten für die Straßen⸗ bahn beim Elektrizitätswerk. 9. Erſtellung einer Eiſenbahnwaggonwage im Gaswerk Luzenberg. 10. Die Aufnahme von Hauptlehrerſtellen in den Staats⸗ voranſchlag pro 1908/09. 11. Dienſtperhältniſſe des Ingenieurs Julius Meythaler beim Tiefbauamt. 12. Die Verbeſcheidung der ſtädtiſchen Rechnungen für das Jahr 1904. Heft II. 13. Die Erwerbung von Liegenſchaften aus Verſteigerungen auf Grund des Zwangsverſteigerungsgeſetzes vom 24. März 1897. 14. der Ammoniakfabrik im Gaswerk Lu⸗ enberg. 15. Dienſtoerhältniſſe der außerhalb des Gehaltstarifs ſtehenden Beamten. 16. Dienſt⸗ und Gehaltsverhältniſſe der Handarbeits⸗ und Haushaltungslehrerinnen. Die Herren Mitglieder des Bürgerausſchuſſes werden zu der bezeichneten Veiſammlung ergebenſt eingeladen. u Ziffer 3, 4, 5, 6, 7 und 9 der Tagesordnung ſind am e der Sitzung und zwar ſchon von vormittags ab Pläne im Sitzungsſgal ausgehängt. Mannheim, den 16. Juli 1907. Der Stadtrat: Dr. Beck. 30602 Diebold. EFEF Telephon-Anlagen jeden Umfangs für Postnebenstellen und Haus-Anlagen. Ein Apparat für Post- u. Hausgespräche mit automatischem Linienwähler und Ruckirage-Elnrichtung. 5 Erste Referenzen über ausgeführte Anlagen. —cdrosses Lager aller Schwachstrom-Apparate.— Ingenieurbesuche und Voranschläge kostenlos. 72888 Technisches Bursau, Mannbeim, E 7, 1 der Debtschen Tetephonwerkee 8. m. b.. Berlin Sekanntmachung. Straßenſperre betr. No. 81954 II. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbauarbeiten in der Wörthſtraße im Stadtteil Neckarau zwiſchen Kaiſer Wil⸗ helm⸗ und Friedrichſtraße die Abſperrung dieſer Straße vom 17. Juli l. Js. ab bis auf weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ verkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.Str. G. B. und§ 121 P. Str..B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 10541 Mannheim, 16. Juli 1907. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion: Abteilung VIa. Bechtold. Bekaunimachung. Rauweerskangen etr. Nr. 940701. Wir bringen zur allgemeinen Keuntnis, daß die diesjährige Hebammenprüfung für den Stadibezirk Mannheim am: Dienstag, 30. Juli l. Is., nachmittags 4 Uhr im Rathausſgale Maimheim und für den Landbezirk Maunheim ſowie die Vororte Käferthal, Waldhof, Neckarau am: Mittwoch, 24. Juli l. Is., nachmittags 4 Uhr ebendaſelbn durch den Großh. Herrn Kreisoberhebearzt in Hei⸗ delberg vorgenommen werden wird. 10888 Mannbeim, den 17. Juli 1907. Gr. Bezirksamt, Abt. III. Pfaff. Bekanntmachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Nr. 80615 II. 10886 Eingefangen und im hie⸗ ſigen Tieraſyl untergebracht, ein herrenloſer Hund. Beſchreibung: NRace: Hühnerhund. Farbe: hellgelb. kurzhaarig. Geſchlecht: männlich. Maunheim, 13. Juli 1907. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion: Sekanntmachung. 0 Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Nr. 80615 II. Eingefangen und im hie⸗ ſigen Tieraſyl untergebracht, ein herrenloſer Hund. Beſchreibung: Nace: Hühnerhund. Farbe: gelb, auf dem Rücken dunkel. Geſchlecht: männlich. Mannheine, 18. Jult 1907. Großh. Bezirksamt Polizeibirektien: Zahlungsaufforderung. Das dritte Viertel der ſtädtiſchen Umlage für 1907 iſt fällig. Wir erſuchen er⸗ gehenſt, die ſchuldigen Be⸗ träge bei Vermelden der per⸗ ſönlichen Mahnung, wofür die vorgeſchriebene Gebühr zu bezahlen iſt, gefälligſt anher zn entrichten. 30597 Mannheim, 16. Juli 1907. Stadtkaſſe: Röderer. Dungverſteigerung. Am Montag, 22. Juli 1907 vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf unſerm Buxeau U 2, 5 das Dunger⸗ gebnis von 107 Pferden vom 22. Juli 1907 bis mit 18. September 1907 in Wochen⸗ abteilungen gegen bare Zah⸗ lung. 30596 Mannheim, 5. Juli 1907. Städt. Fusrverwaltung Krebs. Aufforderung. Wer an den Nachlaß der He bamme Eliſe Diehl Witwe geb. Carolus hier, etwas zu jordern oder zu zahlen hat, wird aufgefordert, ſolches binnen 8 Tagen bei mir anzuzeigen. 9034 Mannheim, 17. Juli 1907. 10885 Bekanntmachung. Die Vornahme der Feuerſchau in der Stadt Mannheim betr. Nr. 98686 J. Die Feuer⸗ ſchau wird demnächſt in Ab⸗ teilung 1 der von uns mit Verfügung vom 29. Auguſt 1906 veröffentlichten Reihen⸗ folge ſtattfinden. Abteilung 1 umfaßt die Ouadrate—F. Die Hauseigentümer, Mieter, deren Verwalter und andere Stellvertreter ſind verpflichtet, dem Feuerſchauer, der einen ſchriftlichen Ausweis bei ſich führt, Zutritt zu allen Räu⸗ men des Gebäudes, auch die Beſteigung des Daches zu ge⸗ ſtatten. 10884 Mannheim, 15. Juli 1907. Gr. Bezirksamt, Abt. IV. Eppelsheimer. Bekauntmachung Die Herbſtprüſung für den einjährig⸗frei⸗ willigen Dieuſt betr. Die Herbſtprüfung zur Er⸗ langung der Berechtigung zum einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt wird im Laufe des Monats September d. J. nattſinden. Anmeldungen, in welchen das Geſuch um Zulaſſung zur Prü⸗ fung auszuſprechen iſt, ſind ſpä⸗ teſtens bis zum 1. Auguſt d. Is. anher einzureichen und ſind denſelben anzuſchließen: a. ein von der zulländigen Behörde ausgeſtelltes Geburts⸗ zeugnis; b. die nach Muſter 17a erteilte Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mit der Erklärung, daß für die Dauer des einjährigen Dienſtes die Koſten des Unfer⸗ halts mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſtung, Bekleidung und Wohnung von dem Bewerber getragen werden ſollen; ſtatt dieſer Erklärung genügt die Er⸗ klärung des geſetzlichen Vertreters oder eines Dritten, daß er ſich denm Bewerber gegenüber zur Tragung der bezeichneten Koſten verpflichte und daß, ſoweit die Koſien von der Militärverwal- lung beſtritten werden, er ſich dieſer gegenüber für die Exſatz⸗ pflicht des Bewerbers als Selbſt⸗ ſchuldner verbürge. Die Unter⸗ ſchrift des geſetzlichen Vertreters und des Oritten, ſowie die Fähig⸗ keit des Bewerbers, des geſeb⸗ lichen Vertreters oder des Dritten zur Beſtreitung der Koſten iſt ohrigkeitlich zu beſcheinigen. Uebermmmt der geſetzliche Ver⸗ treter oder der Dritte die in dem Vorſtehenden bezeichneten Ver⸗ huindlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern er nicht ſchon kraft Geſetzes zur Gewährung des Unterhalts verpflichtet iſt, der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung; e. Unbeſcholtenheitszeugniſſe vontc 14. Lebensjahr an. Sämtliche Papiere ſind im Original einzureichen. Auch hat der Prüfling einen von ihm ſelbſt geſchriebenen Le⸗ benslauf beizufügen und in der Meldung anzugeben, in weſchen zwei frenden Sprachen(lateiniſch, grlechiſch, franzöſiſch und engliſch oder ſſatt des letzteren ruſſiſch) er geprüft zu werden wünſcht. Bezüglich der Wiederholung der Prüfung beſtehen ſolgende Grundſätze: Beſteht ein Bewerber die Pril⸗ fung vor der Prüſungskommiſ⸗ ſion nicht, ſo iſt eine einmalige Wiederholung zuläſſig. Ilt auch dieſe erfolglos, ſo darf der Bewerber von der Erxſatz⸗ behörde druter Inſtanz nur in gauz beſonderen Ausnahmefällen zum druten Male zur Ablegung der Prüfung zugelaſſen werden. In dem Geſuch um Zulaſ⸗ ſung zur Prüfung iſt daher auch anzugeben, ob, wie oft und wo ſich der Bewerber einer Prüfung vor einer Prüfungskommiſſion bereits unterzogen hat. 10890 Karlsruhe, den 2. Juli 1907. Prüfungskommiſſion für Einjähzrig⸗Freiwillige. Der Vorſitzende: Föhrenbach. Vorſtehendes bringen wir hier⸗ mit zur öſſentlichen Keuntuis Maunheim, 16. Juli 1907. Großh. Bezirksamt, Abt. II. Dr. Bechtold. Kohleulieferung. Für den Winter 1907/1908 ſſt die Lleſerung von 72893 eg, 1600 Ztr. Nußkohlen I. Qual., „ 80 Ster Buchenholz, „ 40 Ster Tanneuholz im Submiſſionsweg zu vergeben. Angebote wollen biunen acht Tagen eingereicht werden. Mannheim, den 17. Inli 1907, Iwangs⸗Verſteigerung. No. 5130. Im Wege der Zwangs⸗- vollſtreckung ſollen die in Mann⸗ heim belegenen, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen der Margaretha geb. Hahn, Ehe⸗ frau des Baumeiſters Linus Kopp, in Mannheim einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebenen Gründſtück am Montag, den 22. Juti 1907, vormittggs 9% Uhr, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim, B 4, 3, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 19. Februar 1907 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffenden Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtartet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur' Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Ge⸗ bots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachge⸗ ſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ geſordert, vor der Erteſlung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahreus herbeizu⸗ führen, wiorigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſtei⸗ gerten Gegenſtandes tritt, Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: 100285 von Mannheim, Band 255, Heft 9, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 5778a, Flächen⸗ inhalt 4 ar 78 qm Hofraite, Bürgſtraße No. 8. Hierauf ſteht ein vierſtöckiges vorderes Wohnhaus, ein zwei⸗ ſtöckiger Querbau mit Backoſen⸗ elnban und Sonterraintreppen⸗ vorlage, geſchätzt zu 60000 Mk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von 311 Mk. Grundbuch von Mannheim, Band 464, Heft 94, Beſtands⸗ verzeichnis II. Lagerbuch⸗Nr. 5778 d, Flächen⸗ mhalt 5 ar, 12 àqm Hofraite, Buürgſtraße Nr. 6. Hierauf ſteht ein unterkellertes vierſtöckiges Wohn⸗ und Ge⸗ ſchäftshaus mit Durchfahrt; ein dreiſtöckiger Magazinquerbau ſo⸗ wie Hofunterkellerung, geſchätzt zu 64000 Mk. Mannheim, 10. Mai 1907. Großh. Notarigt MI. als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elfäſſer. Verpachtung der Porphyrwerke der Gemeinde Doſſenheim. Die ſeit längeren Jahren von der Gemeinde Doſſen⸗ heim a. d. Bergſtr. betrie⸗ benen Porphyrwerke ſollen ſofort auf dem Wege des ſchriftlichen Angebots auf eine Dauer von vorerſt 15 Jahren verpachtet werden. Die Werke liegen ea. 1 Km von der Bahnſtation Doſ⸗ ſenheim a. d. Bergſtr.— der Nebenbahnlinte Weinheim⸗ OHeidelberg— entfernt, welche mit derſelben mit 2 leiſtungs⸗ fähigen im Jahre 1898 er⸗ bauten Drahtſeilbahnen ver⸗⸗ bunden ſind und eigene Ge⸗ leisanſchlüſſe haben. Hin⸗ ſichtlich ihrer räumlichen Ausdehnung umfaſſen die Werke mit dem dazu ge⸗ hörigen Gelände eine Fläche von rund 32 Hektar und ent⸗ ſprechen den größten An⸗ forderungen. Der allgemein in Süddeutſchland renom⸗ mierte Quarz⸗Porphyr eignet ſich infolge ſeiner großen Druckfeſtigkeit vorzüglich zu Straßen⸗ und ſowie Betonierungszwecken. Die näheren Bedingungen und Pläne liegen auf dem Rathauſe dahier, jeweils Mittwochs und Samstags zur Einſicht auf. 72329 Mit der Auſſchrifſt„Ver⸗ pachtung der Porphyrwerke“ verſehenen Angebyte wollen bis zum 20. Juli ds. Is., abends 6 Uhr, verſchloſſen diesſeits eingereicht werden. Doſſenheim, a. d. Bergſtr., 28. Juni 1907. 21289 Bahnbauten Kgl. Conservatorium zu Dresden. 58. Schuljahr. Alle Fächer für Musik und Theater. Volle Kurse und Einzelfächer. Eintritt jederzeit. Haupteintritt I. Sept. u. 1. April. Prospekt durch das Direktorium, 6571 Ergänzungswahl. E Stiftungsrats des Evangeliſchen Hoſpitalfondes. Infolge Ablebens des Poſamentiers Hermann Tempel⸗ maun, der bis 12. Juni 1912 zum Mitgliede des Stlft⸗ ungsrates gewählt war, hat für die Reſtdienſtdauer des Ge⸗ nannten eine Ergänzungswahl ſtattzufinden. Die Wahl hat nach§ 21 des Stiftungsgeſetzes durch den Bürgerausſchuß mittelſt geheimer Stimmgebung, aufgrund einer Vorſchlagsliſte, welche dreimal ſo viel Namen zu ent⸗ halten hat, als Mitglieder zu wählen ſind, zu geſchehen. Die vom Stiftungsrate und Stadtrate aufgeſtellte Vor⸗ ſchlagsliſte wurde vom Großh. Bezirksamt hier gutgeheißen. Dieſelbe enthält folgende Namen: 1. Lamerdin Adam, Glaſermeiſter, 2. Bauſt Georg, Privatmann, 3. Löwenhaupt Friedrich jr., Tünchermeiſter. Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Dienstag, den 25. Juli 1907, nachmittags von%½ bis 3¼ Uhr, in das Rathaus Litra F 1, 5 II. Stock, Zimmer Nr. 16 anberaumt und laden hierzu die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes unter Zuſtellung eines Wahlzettels er⸗ gebenſt ein. Mannheim, den 12. Juli 1907. 90608/ Der Stadtrat: Dr. Beck. Diebold. Spezialität: Moderner Küchenmöbel Fachmänniſche Arbeit, Solide Preiſe,; J5, 20 Emil Apfel, Schreinermſtr.] 5, 20 Ausſtellung in der Gewerbehalle. Teran? 1Aben-Dader Syſtem Dr. Schnee, Karlsbad. Nach den neuen wiſſenſchaftl. Gutachten von Prof, Dr. Hoßſa, Dr. von Norden, Dr. Loſſen, Hofrat Dr. Stintzing würde zurch die Behandiung der Elektr. 4 Zellen⸗Bäder erlolgreiche Zeilung bei Herz⸗ und Rervenkrankheiten, Kopfſchmerz, Schlafloſigkeit, Ungſtgefützl, Ischias, Beitstanz, Hyſterie, Meuralgien, Schreibkrampf, Tabes⸗Spinal⸗Irxitation, Diabetes(Zuckerkrankh.), Rheumatismus,„ e Blafenſtörungen, Stuhlverſtopfung ꝛe. erzielt. 66584 Nähere Auskunft erteilt: Nuul. Hch. Schäfer, Lihhel Zutint Gelun Mannheim, N 3, 3, 1. Stock. boelnds, Sonmtag van 6 1 ub viäbrige Preagzis in Maunheim. 7 Ufoss Machf. un.: Stefter,F 2,6 Grösstes Lager am Platze— in fertigen Flaggen 5 u. Dekoratiousstoffen n — In dolf Maier, Pollzeibeamter a. D. 99 Telephon 805. Mauuſieim,& besorgt überall gewissenhaft und diskret Ermittelungen über Vermögens- u. Familienverhältnisse und Vorleben, sowie Er. Forschungen nach Beweismaterial in Kriminal- u. Civilprozessen Heinlicie Beobachtungen tuud CJeberwachungen. Sheaial Beschaffung von Beeismaterial in Lhescheldungss, und Aliimentallonsprosessen. 72478 mit allen Plätzen der Welt. rreugste Diskretion, 5 Feſehenheltstaul. Hordeauvwein f 1 9* Mannheimer Privat-Detektiy-institut Fee e8Oen. Aepfelwein 18., ber luer 40es. J. Niegler& Co. Tel. 495. 0 4, 15. 2 In der Hauptſynagoge. Freitag, den 19. Jult, abends 7¼ Uhr. Samstag, den 20, Ju morgens 9½ Uhr, naächmittags 2½ Ahr: Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung, abends 9½ Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6½ Uhr, abends 6½ Uhr, In der Claus⸗Synagoge. Freitag, den 19. Juli, abends 7½ Uhr. Samstgg, den 20. Juli morgens 8 Ubr, abends 9¼ Uhr,.* An den Wochentagen: Morgens 6¼ Uhr, abends 7 Uhr. Ster.. 67893 Theodor Michel, Waiſenrat, Handkaſſenverrechnung Bürgermeiſteramt: Salnstag, 20. Juli, abends 9¼ Uhr. Sonntag, 21 . K. 17. Großherzogl. Landgerichts. Ruland. morgens 555 Uhr, adends 6½ Uhr. 1„ e e Eigentümer: Katboltſches Bürgerhoſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vertriebt Dr. 5. Haas ſche Buchdrückeren G. m. b. 5. des Großh. 8. Seite. Ladung. No. 9799. Ludwig Auhuber, geboren am 14. September 1881 in Darshofen, Amt Parsberg (Bayern), led. Bauernſohn, zuletzt wohnhaft in Mannheim, z. Zt. unbekannt wo, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubter Erſatz⸗Re⸗ ſeryiſt. ohne Erlaubnis ausge⸗ wandert iſt. Uebertretung gegen 8 306 Ziff. 3.⸗Str.⸗G. B. Derſelve wird auf Anorduung Amtsgerichts— Ab⸗ teilung 9 hierſelbſt auf: Samstag, 21. Sept. 1907, vormittags 9 Uhr, vor das Großh. Schöffengericht hier zur Hauplverhandlung ge⸗ laden. 10891 Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Abſ. 2 und 3 Str.-.⸗Ord. von dem Kgl. Be⸗ zirkskommando Mannheim aus ſeſtelten Erklärung vom 27. Jun! 1907 verurteilt werden. Manuheim, den 17. Juli 1907. Der Gerichtsſchreiber GOr. Amtsgerichts, Abt. 9. Grabenſtern. Bekauntmachung.„ WegenVerſenkung eines Düfers iſt der Schiffsvertehr durch die Diffensbrücke im Induuriehajen aht 25. und 26. ds. ts. geſperrt. Maunheim, den 16. Juli 1907. Großh. Hauptzollaut. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 19. Juli 1907, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandiokal d 4, 5 hier gegen Barzahlung im Voll⸗ ſtrecküngswege öſſentlich ver⸗ ſtetgern: Möbel aller Art, 1 Partie Zigaretten, Zigarren, Damen⸗ kleiderſtoffe, Seidenſtoſſe, Damen⸗ mäutel, 1 Waſchſmaſchine, 1 Dy⸗ namomaſchine, 1 Zweiräd, ſowie andere Gegenſtände. 50891 Mannhein, 18. Juli 1907. Roſter, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung. Im Auftrage verſteigere ich Freitag, den 19. Juli, mittags 3 Uhr, im Neubau der Pfälziſchen Müthlenwerke, Induſtriehafen, ca. 50 ebm Breunholz, in kleineren Partien eingeteilt, geeignet für Bäcker ꝛc. 50890 Hch. Seel, Auktionator. Jede Küche wird ſauher getüncht zu 85 Mk. Näh. E., 0,.St. 9234 Haumellor, 056., Heidelberger.&fr. Vortellpaftestegezugsguelle für Uunelan, deld-, Ibor- AHlfenide ſat.) Varen Keine Dadenmiete daher Preise äusserst billigl Grüne Rabattmarken. Bigenes Atelier für 68078 Neuatheiten u, Bepaſatureg. Ab Samstag, d on 20. Juli bis Ereitag, den 28. Juli auf alle weissen und farbigen Waschkleider, Waschblousen u. Röcke auf sämtliche Wollenen und Wollmousseline- Kleider u.-Blousen ausnahmsweise auf alle echten Kieler Kleider u. Paletots u. blauen Matrosen-Kleider Trotz ſteigen der Weinpreiſe offeriere unter Garantte für Naturreinheit: 50000 1903 er Ungſteiner A 60 Pfg. „ Gimmeldinger à 70„ „ önigsbacher à 90„ 1893 er Forſter⸗Niesling à 150„ 1908 er Burg. Rotwein 3 7 17 1¹ 1904er„ 7. „ Affenthaler u 90„ 1 eatesshei weſeutlich billiger. . Hraussmann Weinhandlung, T 6. 28. Telephon 3641. FFCCCCCCCCCCbb Ia. Himheersaft Flasche 30, 60 und 100 Pfg Iad. Oitronensaft Flasche 60 Pfg. 71996 Cbosoladen-Sreulich, 0 ,8 per Flaſche ohne Glas. Faßweiſe Allgem. Rabattmarken, SGGGGSGGSSSsssssesessss veranſtaltete und Sangesfreunde mit der Befriedigung nach Hauſe zogen ſich an einem reellen unparteiiſchen friedlichen Wettſtreite beteiligt und ewig in Erinnerung bleibende Stunden in Mannheims Mauern verlebt zu haben, erachten wir es als unſere Pflicht, allen denjenigen, welche zu dem guten Gelingen des großen Unternehmens beigetragen haben, vor allem den hochwohll. ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der Preſſe, den verehrlichen hieſigen Geſangvereinen, welche durch ihre aktive Mitwirkung dem Feſte einen höheren Glanz verliehen, ferner unſern hochgeſchätzten Spendern und Gönnern, wie der verehrlichen Bürgerſchaft auf dieſem Wege den herzlichſten und aufrichtigſten 8 Dank auszuſprechen. Danksagung. Nachdem der von dem Männergeſangverein„Frohſinn“ mationale Gesangswettstreit einen ſo wunderbar ſchönen Verlauf genommen, unſere Feſtteilnehmer Der Fest-Ausschuss. SSοοοοοοοοοοοοοοοοοοο ο οοοσ 72897 SSGssessesse — 2 ———— erufsk NWAARER —5 eGmbA. 2 „rö 1 Gut zlehk an Schurz-MaRKE. durch en 4 en rosteinkauf, Blaue Anzüge Malerkittel Friseurjacken Fritz Schultz nöente keistunpefiuheen Schwoetziagerstrasse 111/113. Griine Rabattmarken. leidung empfehle 67158 4 Mk..20 75 .15, 3,75 u. 2 250⁰ 285 Leo Dunkel Malermeister— Mannheim K 3, 12. ſeſephon 3968. Werkstätte für decoratixe Malerei. Tüncherarbeiten. Lebernahme aller Spezialität: Plastische Malerei. D..-., Mo. 117008. Losds 12 3 4 1 2 1 8 2 3 4 Stehende Be 12 3 4 8 10 12 Telefon 90 eee e „Motoren“ Sofort ab Lager lieferbhar liegende Gasmotoren 5 38 10 Peſd. Stehende Gasmotoren 8 10 Pfd. niegends Benzinmotoren 8 10 12 Pfd. mzimmottoren 5 38 10 Pfd. Sauggas-Anlagen mit Motoren 14 20 Pid. 71972 Fahrbare on. 13 Pfd. Benzinlocomobile. Sämtliche Maschinen sind wie neu vorgerichtet und billig abzugeben. beopold Schneider& Sohn Telefon 90 Nachfolgende Kraukheiten heilt mit dauernd. Erfolge: Nervöſe Leiden jeder Art, Meyſtruationsſtörungen, Kopfſchmerzen, D. R. P.— ohne Lötfuge, kaufen Sie nach Gewicht am billigſten bei 6998 O. Fesenmeyer, P l, 3, Breiteſtraße. gedes Brautpaar erhält eine geschuitzteschwarzwälder Uur gratis. Maulkörbe Leinen, Ketten, ſchmale Aus⸗ ſtellungs⸗Halsbänder, Kämme, Bürſten, Pfeifen, Peitſchen, Futterſchüſſeln, Kokosmatten, Trausport⸗ körbe ꝛc., ſowie Spratt's ſamt⸗ liche Futter⸗ u. Pflegemittel. Diffins's Oſſaplaſt⸗Biscuits, Difftus's Welpenfutter Gloria empfiehlt 48720 G. L. Batz, Spezialgeſch. f. Hundebedarfsartikel Seckenheimerſtr. 30, Laden. finden irdl. Aufnahme Damen unter ſtreugſter Diskret, bei Fr. Alker, Ludwigshafen. Frlesenheim, Nolenur. 11. 498 Die Pſychotherapie weiſt auf dem Heilgebiete die größten Heilerfolge auf. Speziell bei chroniſch Leidenden. Magenſchmerzen, Stuhlverſtopfung, Verdauungsſtörungen, Magenkrämpfe, Rheumatismus, Aſthma, Lähmnungen, Schlaflofigkeit, unru hige Träume, Angſtzuſtände, Schwermütigkeit, Epilepſte, Hyſterie, Melancholie, Iſchias, Energieloſigkeit, nervöſe Herzkrank⸗ heiten, Hautjucken, Nervenſchwäche, Blutandrang, Muskel⸗ Selbſt als unheilbar Erklärte habe ich ſchon nach kurzer Zeit gänzlich geheilt. 2, 14 Planken 1 2, 14 gegenüber der Hauptpoſt, bei 20 Ctru mehr M..05 bei mindestens 10 Ctr. M..10 bei weniger.. M..15 per Centner frei Keller. Ab I. August 5 Pig. mehr. Meinrich Glock G. m. b. H. Hafenstr. 15. soge Tel. 1155. Ein Nebenzimmer für 80 Perſonen, mitte der Stadt für einen Verein z. vergeben. Off. u. Nr. 50888 a. d. Exp. ds. Bl⸗ Hufbemahrunge N 37 Aufbewahrungs⸗Magazin Q 3, 16— 3, 16 Lagerung von Möbeln und Waren, Koffern, Svedition, Reiſeeſfekten ꝛc. Abholung und Zuſtellung gegen mäßige Vergütung, Poſtkarte genügt. Beh. Seel, Aufbewahrungs-Magazin und 49588 Verſteigerungslokal, Q8, 16. P verleiht jedem Geſicht ein roſi⸗ ges, jugendfriſches Ausſehen, zarte, weiße, ſammetweiche Haut und ſchöner Teiut. Alles dies erzeugt die echte Steckenpferd⸗ Lilienmilch⸗Seife v. Bergmann K Co., Radebeul mit Schutzmarke: Steckeupferd. à Stück 50 Pfg. in Wannheim: Conrad Sachſe, Mitteiſtr. 59. Ferdin. Beck, J ga, 1. Engel⸗Apotheke, Neckarvorſtadt. Neckar⸗Avotheke, Laugſtraße 41. Skeru⸗Apöryere, 1 3, 1. Waldhof⸗Apotheke, Waldhof. Adler⸗Apotheke, H 7, 1. Mohren⸗Apotheke, O 3, 5. 0198 Luiſen⸗Apotheke. Luiſenring Lindenhof⸗Apotheke, Lindenhof. Pelikan-Apotheke, d 1, 3, bei M. Oettinger Nachf., b 2, 2 Markſtr. Flora⸗Drogerie, uittelſtraße 59. Gerziania⸗Drogerie, F 1, 8. Merkur⸗Drogegie, Foytardplatz 2. Ludwig KSchütthelm, Hofdrg. J4. Geher, Drog., Piittelſtr. 60. .Ulrich Nuoff, D 3, 1. Dr. E. Stutzmann, Drog, 0 6, 8. Eruſt Gollinger, S hwetzingerſtr. 1. Georg Jundt, Gr. Wallſtadtſtr. Guſt. A. Kaub, D 5, 13. Fritz Schneider, L 6, 6. Ehr. Molz, Schwetzingerſtr. 146. In Neckarau: Storchen⸗Apotheke. Fritz Dreiß, Tatharinenſtr. 39. Ju Seckenheim: in der Apothels, Spezialität im Polieren u. Aufwichſen aller Möbel. Beſondere Spezialität im Aufpolieren von Pianos und Flügel. 48925 Karl Ammlung, T 6, 4. Spezlallst T 6, 4. Velmischtes. Erfahrener Hypnotiſeur geſucht. Adreſſe unſer Nr. 9389 In die Expediſſon erbeten. Arte Bilanz Paſſiva oder Auszhilfe bei arbeit für jetzt oder ſpäter⸗ hin unter A. Z. 9377 an die Exped, d. Bl. empfohlen. ———— 1 gut erhaltener Vücherſchrant mnit Glastüren, zu kaufen geſucht. Off. u. Nr. 9883 a. d. Exp. d. Bl. Größere Poſten reparaturfreie Oelfäſſer zur ſucceſſiven Lieferung zu kaufen geſucht. Offerten unter Nr. 72894 an die Expedition dieſes Blattes. Verkauf. Wer ſein Grundſtück Geſchäfts⸗ od. Privathaus, Villa, Hotel. Reſtaur., Rittergut, Land⸗ wirtſchaft, Mühle, Ziegelel, Bau⸗ pflatz ꝛc. ver kaufen will, ſende Adr. ſof. poſtlag. unt Z. 18 . Mannbeim. Generalvertr. in ten Tagen anweſend. Beſuch Strengſte Diskret. 9372 S Div.1 Sportw.ſ. bill. zu verk, G7, 5a,. St. 9370 Ein ſchones Pianino, wenig geſpielt, zu verkf. Off. unt. K.§. Nr. 9288 an die Expeditſon d. Bl. aelen fnden. Cücht. Jg. Mann, zirka 25 Jahre alt, der befähigt iſt eine Filiale zu leiten, geſucht. Zu melden 50885 Rheiniſches Kaufhaus. Stadtkund Fräulein od. Frau für einen leicht verkäuflichen Artikel zum Beſu be von Privat⸗ kundſchaft geſucht. Offert. unt. Nr. 9376 an die Exped. ds. Bl. Muür ein Haushaltungsgeſchait aeine lüchtige Verkäuferin geſucht gegen gute Bezahlung. Offerten unter J. T. 100 poſt⸗ lagernd Heidelberg. 9381 Ein brabes fleißiges Mädchen geſucht für häusliche Arbeit. 50887 F 5, 5, Laden. Slollan Suchen. Ein verh. j. Mann, kautlous⸗ fähig, ſucht Stelle als Kaſſter od. Portter Näh. in der Exbed. 98 1 5. Gebildetes Fränlein aus guter Schweizerſam., deulſch, franz. u. eugl. ſprech, geſchältl. und im Verkehr gewandt, ſucht Stelle als Repräſentantin b. Arzt, Pholographen, fein. Privathaus, Hotel od. ſonſt. Vertrauenspoſten. Ofſ. unter V. 922 an das„Tage blatt“ in Heidelberg erbet. 9371 Maetgeslafg. Junger Ausländer ſucht gutes Zimmer, möglichſt mitganzer Peuſion, ingut⸗Hauſe, Gefl. Off. mit Preis unt. M. R. Nr. 9386 au die Exped. ds. Vl. Fin Leres Parterke⸗Jimmer in der Innenſtadt geſucht. Off. u. Nr. 9382 an die Exp ds. Bl. er lücht freundlich möbliertes Hekr Zimmer in der Oſtſtadt d. 1. Anng. Off. m. Preisangabe erb. u. Nr. 9385 an d. Exp. d. Bl, 8 er ſucht vegetariſchen, guten Hell Meittag⸗ev. auch nur Abend⸗ tſſch. Offerten erbeten unter Nr. 9684 an die Expedition ds. Bl. 71 Wiiaten B 6, 22b, zwei ſchöne Manſard. an einzelne Perſon zu vermiet Nähberes 1 Treype. 9888 1 f 9 3. St., gerünm. 3 Zim. 1 Y u. gr. Küche p. 1. Okt. z. v. Näh. I. 4, 9, 2. St. l. 9379 5 Heidelbergerſtr., 5. Jl. 3 Himmer und Küche mit Zubehör in gutem Hauſe zum Preiſe von 400 Mk. au ruhige Familie per 1. September zu vermieten durch B. Tannenbaum. 884 T 5, 12. Telephon 1770. Rheinvillenf. 13 elegante ß⸗Zimmer⸗Wohnung mit Bad und Zubehör, 1 Treppe hoch, per 1. Oktober zu vermieten. Zu eriragen bei 50889 Raiſch, Rheindammſtr. 4. Möbl. Zimmer 5 6. 7.‚ Stock rechts, ſchön „wöbl. Balkonzimer, in den Hof gehend zu v. 9378 K 1 + 4. Skock, ein grotzes 9 6 freundlich möbliertes Zimmer per 1. Auguſt billig zu vermieten. 9380 —— 3 Läden. 0 2,J, Paradeyl Quiſenring 26, parterte, ein Lbuͤbſch möbliertes Zimmer mit oder ohne Penſion ſofort zu ver ieten. 50888 Geſte Echlage Größerer Laden per 1. Oktober zu vermielen. 834¹ Näheres 1 Treppe.