Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich; durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. 9 8 0 0 0 5 der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ e e E 6, 2. Gtleſenſte und verbreitetle Zeitung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. nuhmed. Druckarbelten 82 Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Redaktion 877 Auswärtige Inſerate 30„ 2 2 2 2 Expedition und Verlags⸗ Dir RellaneZele..1 mart Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. dbacbanung. 218 Nr. 336. Dienstag, 23. Juli 1907. (Abendblatt.) Sozialdemokratie und Wahlrecht. Der„Vorwärts“ vom letzten Donnerstag brachte eine Vorleſung über das Thema: Wie erobert man Volksrechte. Der Artikel richtete ſich gegen Herrn Naumann, der in der „Hilfe“ ausgeführt hatte, man müſſe, wenn die Regierung, wie jetzt verlautet, die Wahlrechtsfrage in Fluß bringe, prak⸗ tiſche Arbeit tun. Der Artikel erzählt nun in ziemlich groß⸗ ſprecheriſcher Weiſe, was die Sozialdemokratie alles für das Wahlrecht getan hat. Dieſe Partei, welche immer nur das Gegenteil von dem fördert, was ſie will, iſt die allerletzte, welche ein Recht darauf hat, Vorleſungen über die Taktik der Eroberung von Volks⸗ rechten zu halten. Wenn wir die Frage des preußiſchen Wahl⸗ rechts ihr überlaſſen würden, ſo würden wir zwar viel Ge⸗ ſchrei, aber nicht das leiſeſte praktiſche Reſultat erreichen. Der„Vorwärts“ brachte ſchon bald nach Auftauchen dieſer Meldung zu dieſer Frage zu ungeſchickter Zeit einen ſehr un⸗ geſchickten Artikel. Da wurde nämlich, wie das in dieſem Blatte ja üblich iſt, mit viel Kraftausdrücken und Sperrdruck das Zentrum und der Freiſinn wegen ihrer Haltung in der Wahlrechtsfrage ohne Rückſicht auf jede Wahrheit angepöbelt und die etwas dreiſte Behauptung aufgeſtellt, einzig und allein die Sozialdemokratie tue etwas gegen das preußiſche Wahl⸗ recht, Zentrum und Liberalismus aber ſeien unzuverläſſig und würden nie etwas ausrichten. Dagegen muß man ganz entſchieden Stellung nehmen. Eine ſolche Behauptung iſt nur der Ausfluß einer ohnmäch⸗ tigen Wut über die eigene Unfähigkeit. Es gibt Leute, welche ſich durch Schimpfen vor ſchmerzlicher Selbſterkenntnis ſchützen. Wen es auch wahr iſt, daß das Zentrum in Preußen ſehr viel zur Erhaltung des beſtehenden Wahlrechts und nichts zu ſeiner Verbeſſerung getan hat, ſo iſt es ebenſo, daß die Sozialdemokratie gar nichts, aber auch rein gar nichts darin ausgerichtet hat. Iſt es etwa der Sozialdemokratie zu danken, 5 5 2 8 5 4 Beſſerung zeigt? Iſt das jetzt nicht vielmehr gerade in einem Zeitpunkt in Ausſicht genommen worden, in welchem die So⸗ gialdemokratie durch ihren Mißerfolg bei den letzten Wahlen womöglich noch einflußloſer geworden iſt, als vorher und nie⸗ Sozialdemokratie aus Augſt in Sachen des preußiſchen Wahl⸗ rechts entgegenkomme? Alſo damit iſt es nichts. Wenn dieſe Frage jetzt in Angriff genommen wird, ſo iſt das einzig und allein aus dem Grunde erfolgt, weil eine Aenderung auf dieſem Gebiete einer der Punkte des„Entgegenkommens“ iſt, welchen der Liberalismus als notwendige Bedingung der ſo⸗ genannten Blockpolitik bezeichnet hat. Alſo nur deswegen, weil der Liberaltsmus poſttive Arbeit zu tun ſich entſchloſſen hat, weil er nicht um des Unmöglichen willen das Mögliche fahren laſſen will, ſondern der gegenwärtigen Situation nicht mehr und nicht weniger abringen will, als die gegenwärtige Situa⸗ tion hergeben kann. Der Abg. Naumann hat dieſe Taktik des Liberalismus in einem jüngſt zur preußiſchen Wahlrechtsfrage geſchriebenen Artikel proklamiert und iſt vom die dieſe Frage jetzt ventiliert hat, daß nach ſo vielen Jahren. abſoluter Hoffnungsloſigkeit ſich jetzt die erſte Hoffnung einer mand mehr an das Märchen glaubt, daß die Regierung der „Vorwärts“ Ibloß deswegen, weil er einer Beſſerung des rechts, auch wenn ſie noch keine Uebertragung des Reichstags⸗ wahlrechts auf Preußen bedeutet, die Hand reichen will, als „Theoretiker der Beſcheidenheit“ gebrandmarkt worden. Nau⸗ mann hat darauf den Sozialdemokraten in einem Artikel der „Hilfe“ ſcharf und energiſch ſeine Meinung über ihre boden⸗ loſe Unfruchtbarkeit dargelegt. Die Leute vom„Vorwärts“ aber werden gewiß nichts lernen, ſo lange bis es die Gewerk⸗ ſchaften nicht erzwingen, daß die von ihnen im kleinen ver⸗ folgte praktiſche Methode auch auf die Arbeit der politiſchen Partei angewandt werde. —————ä—)—— Das Zeutrum eine konfeſſionelle Partei. Dieſer Tage verkündete abermals die„Köln. Volksztg.“ „Ein erledigtes Thema iſt der Streit um den politi⸗ ſchen Charakter des Zentrums“. Für die ungemeine Richtigkeit der Behauptung vom nicht⸗ konfeſſionellen Charakter der Zentrumspartei liegt wieder einmal ein äußerſt ſchlagender Beweis vor. Wenn man das Adreßbuch der deutſchen Reichshauptſtadt aufſchlägt und unter den politiſchen Vereinen die Zentrumsorganiſation aufſucht, findet man unter der Rubrik„Organiſation der Zentrums⸗ partei“ nach der Nennung des Zentralausſchuſſes für Berlin folgende Eintragungen: Teilkomitee der St. Afra⸗Pfarrgemeinde. Vorſ..(folgen Namen), St. Bonifatius⸗ Pfarrgemeinde. (folgen wieder Namen), Corpus Chriſti⸗Kuratie(folgen Namen), St. Hedwig ⸗Pfarrgemeinde(folgen Namen), Pfarrgemeinde Heilige Familie(folgen Namen), Herz Jeſu⸗Pfarrgemeinde(folgen Namen), Liebfrauen⸗Pfarrgemeinde(folgen Namen), St. Mathias⸗Pfarrgemeinde(folgen Namen) uſw. uſw. Zu den politiſchen Wahlen wird in der Reichshauptſtadt bisher noch nicht nach den Pfarreien gewählt. Die Zentrums⸗ organiſation aber hat ſich nach Ausweis des Scherlſchen Adreß⸗ buches, dem wohl kein Verſehen zuzutrauen iſt, der Pfarr⸗ organiſation angeſchlofſen! ̃ Nicht wegen dieſes einzelnen Falles, ſondern weil ſich ihm hunderte und tauſende Beobachtungen angliedern, die die Verbindung der Zentrumspartei mit der Konfeſſion beweiſen, muß die Behauptung, daß das Zentrum keine konfeſſionelle Partei ſei, immer wieder als unverſchämte Lüge oder als ſonderbare Selbſttäuſchung bezeichnet werden. Wohlgemerkt: die Verb indung zwiſchen Zentrumspartei und katholiſcher Kirche liegt klar zutage, nicht die Einheit. Immer noch entziehen ſich bekanntlich zahlreiche katholiſche Volksgenoſſen der Umklammerung des Zentrums. Aber das geſchieht nicht etwa zur Freude der angeblich nichtkonfeſſionellen Zentrums⸗ führer, ſondern zu ihrem bitteren Leidweſen und Aerger. Möge ihnen dieſer Aerger auch in Zukunft nicht erſpart bleiben!„5„ Por, ———— Landtagswahl⸗ Beſondere Beſchwerden wurden in dieſer Beziehung geger Krankenkaſſen der Schuhmacher und der Buchdrucker v richtet war. Auch im Urteil über die Wahlrechtsreform „Vaterland! für Aus der nationalliberalen Partei. Wieder iſt ein Veteran der nationalliberalen Partei zur großen Armee abberufen worden. Otto Keller, von 1863 bis 1873 Bürgermeiſter von Duisburg, ſpäterhin vieljähriger Leiter der Duisburg⸗Ruhrorter Bank, iſt in Duisburg ge⸗ ſtorben. Er hat an der Gründung der nationalliberalen Par⸗ tei werktätig teilgenommen, Bei den Wahlen zum Nord⸗ deutſchen Reichstage wurde Keller von den Nationalliberalen des Duisburger Wahlkreiſes dem Kandidaten der Altliberalen, dem Unterſtaatsſekretär von Gruner, entgegengeſtellt und in der Nächwahl am 21. September 1867 gewählt. Schon am 11. Dezember 1868 legte Keller aus Gründen geſchäftlicher Natur ſein Amt nieder. Dieſer Verzicht hatte zur Folge, daß das Mandat zunächſt an den Sozialdemokraten Haſenelever verloren ging, der dann im Jahre 1871 nach den Siegen auf Frankreichs Gefilden wieder durch einen Nationalliberalen verdrängt wurde. Das Intereſſe an der Politik und an den großen Fragen der Zeit blieb bei Keller bis zuletzt rege. Auch der Kunſt brachte er ein warmes, auf eigenes Urteil gegrün⸗ detes Verſtändnis entgegen. Er hat das geſegnete Alter von 77 Jahren erreicht. Poliiische Uebersicht. Mannbeim, 28 Juli 1907. neber Sozialdemokraten als Arbeitgeber wurde in der Verſammlung der Angeſtellten des Verbandes der Krankenkaſſen und Berufs⸗ genoſſenſchaften Deutſchlands, die am Sonntag in Berlin ſtattfand, lebhaft Klage geführt. Viele Redner be⸗ ſchwerten ſich darüber, daß dieſelben Krankenkaſſenvorſtands mitglieder, die in den gewerkſchäftlichen Organiſationen her⸗ vorragende Stellen bekleiden, vielfach ſich den ſozial ſtrebungen der Krankenkaſſenangeſtellten gegenüber verhalten und der Anerkennug des in Düſſeldorf vereinbarte Tarifs für dieſe Angeſtellten große Hinderniſſe entgege bracht. Sehr mißlich lägen auch die Verhältniſſe in Forſt, we der Vorſitzende des dortigen Gewerkſchaftskartells ein ſchar Gegner der Krankenkaſſenbeamtenbewegung ſei. Die Forft Krankenkaſſe hätte ſogar eine Schreibhilfe gegen ein mon liches Gehalt von 12 M. engagiert. Die ſächſiſchen Konſervativen. Zur Haltung der Konſervativen gegenüber der ſächſäſchen Wahlrechtsreform wird aus Leipzig gemeldet: Recht auffällig erſcheint die Tatſache, daß das Wochenblatt „Vaterland“, offizielles Organ der ſächſiſchen Konſervativen, ſelbſt in ihrer neueſten Nummer keinerlei Notiz von der bereits am 13, Juli veröffentlichten Erklärung der konſerva e Landtagsfraktion nimmt, die gegen den Wahlrechtsgeſetz⸗ eiitetürf der Regierung und den Vorwurf der Nebenregierung ge⸗ nd“ Ddurchaus zurückhaltend. Der Vetveggr xanuthippen. Kanthippe war ein böſes Weib; der Zank war ihr ein Zeit⸗ pertreib,“ ſo leſen und laſen ſchon die Kinder in ihrer Fibel, wenn ſie im Studium des Alphabets bis zu dem wunderlichen Sokrates Frau ſprichwörtlich und populär geworden wie der keines andern weiblichen Weſens im Altertum. So lange noch Zank und Zwiſt in Ehen vorkommt, ſo lange noch die Männer don ihren Frauen geplagt und beherrſcht werden, wird Kanthippe das klaſſiſche Vorbild, gleichſam die unheilige Schutzheilige der ſchlimmen„Ehekreuze“ bleiben. Eine andere Fvage iſt es aber, in wie weit ſie dieſe Stellung mit Recht einnimmt, und darüber haben ſich beſonders die Gelehrten der Barockzeit mit Erditterung und Eifer geſtritten. 5 weit, zu behaupten, die Athener hätten an dem Philoſophen ein wahres Werk der Barmherzigkeit vollbracht, als ſie ihm den Schierlingsbecher reichten; denn der Tod ſei walerlich eine Er⸗ U löſung geweſen für den durch ſein Weib aufs äußerſte gemarterten 687 n. Dagegen verſuchte 1715 der alte wackere Heumann im nſt erſten Bande der„Akta philoſophorum“ eine ausführliche Re⸗ habilitierung der Kanthippe, indem er des Längeren nachwies, ftt AQDaß ſie„gleich wie Luthers Frau eine rechtſchaffene Frau u. gute Chriſtin geweſen, ob ſie gleich denen Qualitäten ihres Mannes nicht beigekommen, eben alſo auch Kanthippe zwar unvollkom⸗ „J. mener als Sokrates, jedoch aber eine gute Ehegattin geweſen ſei.“ äft. Dieſen ernſt bedächtigen Ton nahm dann in etwas leichterer . Modulierung der berühmte Geſchichtsſchreiber der griechiſchen Philoſophie Eduard Zeller auf, indem er in einem Aufſatz„Zur Ehrenretturn der Tanthippe“ die Gründe Hermanns vertiefte ud die notwendige Tragik dieſer Philoſophenehe pſpchologiſch ie klatſchſüchtigen ſpäteren Schrift⸗ Buchſtaben K vorgedrungen ſind; und ſo iſt denn der Name von Die einen, ſo der hochweiſe Dominikus Baudius, gingen ſo⸗ ſteller wie Aclian und Diogenes Lasrtes berichten, die ſtürmiſchen häuslichen Szenen, bei denen dem duldenden Weiſen die Kleider vom Leibe geriſſen, außer einer Flut von Schmähungen auch noch Eimer voll ſchmutzigen Waſſers über den Kopf gegoſſen und Tiſch und Stühle von der wülenden Frau umgeſtürzt werden, mögen übertrieben und ausgeſchmückt ſein. Aber eine böſe Zunge muß ſie gehabt haben. Erklärte doch ſelbſt ihr Sohn Lamprokles, daß ſie ſo ſchlimme Reden führe, wie ſie kein Menſch anhören könne, und auch die Frage, mit der Soerates den Sprößling von ſeiner ſchlechten Meinung abzubringen ſucht:„Hat ſie Dich je gebiſſen oder mit Füßen getreten?“ läßt nur auf ein höchſt ge⸗ ringes Maß mütterlicher Liebe ſchließen. Die triftigſten Ent⸗ ſchuldigungsgründe für das Verhalten der Kanthippe liegen nun freilich in Socrates ſelbſt. Der„weiſeſte der Griechen“ war nichts weniger als ein idealer Ehemann. Daß er viel älter war als ſeine Frau— denn zu dem 70jährigen ins Gefängnis komm Tanthippe noch mit einem kleinen Kinde, und der älteſte Sohn war höchſtens 25 Jahre— daß der Philoſoph unter dem ſchönen Volk der Griechen durch eine ganz enorme Häßlichkeit ſich aus⸗ zeichnete, mochte ihre Liebe nicht gerade erhöhen. Mit Recht abet durfte ſie ihm vorwerfen, daß er ſich um Frau und Kinder gar nicht bekümmerte, tagelang vom Hauſe fortblieb, mit allen und jedem, oft auch mit ſchönen und koletten Hetären, disputierte und die ſonderbarſten, eigentümlichſten Anſichten von der Welt hatte. Ein Mann der ſtunden⸗, ja tagelang in tiefem Sinnen, wie feſt⸗ gewurzelt, daſtehen und der Stimme ſeines inneren Dämons lauſchen konnte, mußte ſein Weib in höchſten Zorn verſetzen, wenn er ſie mit den Kindern hungern ließ und dabei noch allen Wutausbrüchen mit unerſchütterlicher Gelaſſenheit, einem witzi⸗ gen Wort und leichtem Lächeln begegnete. Das Genie wird ſich ja nie recht zum guten Ehemann und braven Hausvater ſchicken; denn ſein auf das Ewige, Künftige, Geiſtige gerichtetes Streben ſteht mit der nüchternen Alltäglichkeit häuslicher Sorgen und Bedürfniſſe in zu ſchroffem Kontraſt. Darum erſcheinen di Frauen großer Künſtler und Weiſen gar leicht als ippen, Haushalt ein ſtreng Regiment geführt, auch ordentlich aufge⸗ Einen ſtärkeren Schein der Wahrheit aber nehmen die Ugb Foscolo gegen alle Verdächtigungen verteidigt, und die Thauſing in ſeiner großen Biographie des Meiſters Jahrzehnte hin ſind Dante und Shaleſpeare von ihren Frauen erwähnt der Dichter der„Göttlichen Ko müßte denn einige dunkle Andeutungen d And das Cheleben des Socrates iſt typiſch für ſo manche Ehe eines genfalen Mannes mit einer einſachen Fran. Das Beiſpiel Luthers freilich, das Heumann amführt, wer den wir nicht gelten laſſen. Luthers„Herr Käthe“ hat zwar i paßt und mit Vorwürfen nicht geſpart, wenn der gutherzige Ne⸗ formatar einmal allzu freigebig ſich und die Bedürfniſſe des Haushalte, ganz vergaß, ſie hat ihn„mit Sorgen und mit Grä⸗ men und mit ſelbſteigner Pein“ manchmal gequält; aber die Schreckbilder einer„böſen Sieben“, die von der allzeit gütege 5 n. he 0 Sch n Anſpruch, nach denen die Ehehälften drei großer „wahre Kanthippen“ waren. Auch die Frau Dantes, es und Düvers haben ihre„Ehrenretter“ gefunden, der andern Seite gegen ſie geſchimpft und geſchmäht Dantes Gattin, Gemma di Manetto Danati, hat ſe wurde. ren Shakeſpeare⸗Biographen haben Anne Hathaway, die 26jährige der 19jährige Shakeſpeare heiratete, von allen men Angaben und Annahmen der Rowe und Knight gereini Für Dürers Agnes aber, des ehrſamen Hans Frei Tochter, af eine Lanze gebrochen und ſie von dem ihr hartnäckig Ruf eines„Hausdrachens“ befreit. Gleichwohl waren d dieſer großen Männer nicht glücklich und nicht innig. getvrennt geweſen; die leidenſchaftlichen Somette Dautes „Vita nuora“, ſeine glühenden Canzonen, Shaleſpeares 9 Liebeslieder, ſie ſind nicht an ihre Gattinnen 1 nödie“ 2. Seite⸗ General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunnheim, 29. Jull. rätſeſhafte Schweigen iſt zweifellos in tiefgehenden Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zu ſuchen, die im konſervativen Lager, namentlich unter den maßgebenden Parteiführern, vor⸗ herrſchen. Darauf deutet auch das konſervative„Chemnitzer Tage⸗ blatt“ hin, das der Erblärung der konſervativen Landtagsfraktion keine entſcheidende Bedeutung beimißt und der Hoff⸗ nung Ausdruck gibt, daß die Vertrauensmännerverſammlung des konſervativen Landesvereins zu ruhigeren Erwägungen gelangen werde. Wir bemerken hierzu, daß das„Vaterland“ ſchon vor längerer Zeit für eine moderne Reform des ſächſiſchen Wahl⸗ rechts ganz entſchieden eingetreten iſt. Der erſte Sozialiſt in engliſchen Unterhauſe. In England hat eine Nachwahl zum Unterhauſe ſtattge⸗ funden, deren Ausfall parteipolitiſch von höchſtenr Intereſſe ziſt. Es handelte ſich um die Nachwahl im Wahlkreife Colne Valley in der Grafſchaft Norkſhire, der ſeit langen Jahren im Parlamente durch den Liberalen Sir James Kitſon ver⸗ treten war. Dieſer hatte im Jahre 1895 mit 539, im Jahre 1900 mit 523 Stimmen über den Konſervativen geſiegt und war bei der letzten Wahl 1906 ohne Gegenkandidaten gewählt worden. An dem Wahlkampf im Jahre 1895 war auch ein Kandidat der Independent Labour Party, T. Mann, beteiligt, der es aber auf keine bedeutende Stimmenzahl brachte. Bei der geſtrigen Wahl hatten zum erſtenmal die reinen Sozia⸗ liſten einen eigenen Kandidaten aufgeſtellt— und dfeſer ſiegte. Er erhielten Viktor Grayſon(Sozialiſt) 3648, Philiyp Bright (Liberaler) 3494, Wheler(Unioniſt) 3125 Stimmen, Ueber die Aufnahme, welche dieſes überraſchende Wahlergehnis in England gefunden hat, berichtet das„Berl. Tagebl.“ wie folgt: Die Wahl des Sozialiſten Grayſon in Colne Valley iſt der erſte Fall, in dem ein Sozialiſt von Marxſcher Obſervanz unter ſogialiſtiſcher Flagge ohne Hilfe der Liberalen und der Arbeiter⸗ partei(Labour Parth) ausſchließlich auf ſein uto⸗ piſches Programm hin gewählt wurde. Der Schrecken iſt den Konſervativen darüder in die Beine gefahren und ſchlotternd fragen ſie ängſtlich, ob es nicht gweckmäßſg ſei, in Zu⸗ kunft ſich mit ben Liberalen zu verſtändigen, um micht bei weiteren Kämpfen zwiſchen Konſervativen und Liberalen den Sogzialiſten durchſchlüpfen zu laſſen. Den Liberglen iſt eß ſehr unangenehm, daß ſie einen alten liberalen Sitz an die Sazialiſten verloren habenz ſie tröſten ſich aber damit, daß bei dieſer wie bei der letzten Wahl in Jarrow, wo der Arbeiterparteiler ſiegte, alle auf dieſen konzentrierten ſozialiſtiſchen Stimmen ſich gleichzeitig gegen Oberhaus und Schutzzoll richbeten, was zuſammen mit den abgegebenen liberalen Stimmen eine er⸗ drückende Mehrheit gegen dieſe beiden Gravaming ausmache. Der radikale Flügel der Liberalen iſt ganz zufrieden mit dem Peitſchen⸗ hieb, den das Rabinett geſtern bekommen hat, da es ſich wohl wum it der Arbeitergeſetzgebung und der Altersverſorgung beeilen werde. Eine beſondere ſozialiſtiſche Tendenz im Lande erblickt die Uberale Partei noch nicht in der Wahl Grahſons, der erft 25 Jahre alt und ein reiner Theoretiker iſt, noch jüngſt in Owens College ſunitariſche Theologie ſtudierte, dann umſattelte und Journaltſt wurde. Der Wahlkreis, der ihn tvählte, iſt der ſozialiſtiſchſte Eng⸗ lands. Daß Grahſon nur mit 154 Stimmen über den Liberalen ſtegte, beweſſt, daß die gemüßigten Elemente auch hier noch ſtark überwiegend ſind. Nicht überſehen werden darf, daß ein derartiger Sieg nur bei dem veralteten engliſchen Wahlverfahren möglich iſt, bei dem die nackte Stimmenmehrheit entſcheidet. Der ga⸗ wählte Sozialiſt hat von den abgegebenen Stimmen wenig mehr als ein Drittel, die bürgerlichen Kandidaten faſt zwei Drittel erhalten. Es iſt zu erwarten, daß dieſer Waßlausfall der Agitation auf Reform des dem abſterbenden Zweiparteien⸗ ſyſtem angepaßten Wahlmodus kräftige Nahrung geben wird. Deutsches Reich. * Berlin, 21. Juli.(Das ſozialdemokra⸗ tiſche Jugendliederbuch), das die Berliner Jugend⸗ organiſation herausgegeben hat, iſt polizeilich be⸗ ſchlagnahmt und jetzt verboten worden. Bean⸗ ſtandet ſind aus dem Buche die Lieder: Arbeitsmänner von Johann Moſt, Geſang der Jungen von Otto Krille, Ruf von Karl Rieck und Auf der Landpartie von Max Kegel. Gegen die Herausgeber iſt Anklage auf Grund des§ 130, Aufreizung, erhoben worden. — Macht und Recht in der Polenfrage) be⸗ titelt ſich eine Broſchüre, die ſoeben im Verlag„Das Deutſche Landhaus“⸗Charlottenburg erſchienen iſt. Der Verfaſſer, Oskar Cordel ſtellt ſich auf den Standpunkt: Wir wollen und müſſen germaniſieren! Wir müſſen es ge⸗ mäß dem Selbſterhaltungstriebe des Staates, müſſen es, um die Polengefahr dauernd zu beſeitigen, anſtatt ſie durch ſchwächliche Palliativmittelchen zu vertuſchen oder uns vorüber⸗ gehend zu beſchwichtigen. Und wir begehen damit kein Un⸗ recht, ſondern ſchaffen den Germaniſierten den Vorteil, wirk⸗ liche und ehrliche Glieder eines großen Kulturweſens, eines Machtfaktors im Völkerkonzert zu ſein, den Vorteil, eine Welt⸗ ſprache zu beherrſchen anſtatt eines Idioms, mit dem man keine drei Meilen weit über ſeine Nationalitätsgrenze hinaus⸗ kommt. Verf. weiſt auf die ſtrengen und ſtolzen Anſchauungen unſerer Vorfahren hinſichtlich der Nationalitäten⸗ und Sprachenfrage hin, wie ſie ſchon in den Beſtimmungen des Sachſenſpiegels zu Tage treten. Dieſe Anſchauungen nebft der Kunſt des Germaniſierens wiederzugewinnen, müſſe unſere Aufgabe ſein auch deshalb, weil wir nicht abzuſehen ver⸗ mögen, ob uns nicht ſchon die nächſte Zeit vor neue Pflichten der Germaniſierung ſtellen werde. (Politiſch wichtige Memoiren). Der ver⸗ ſtorbene Wirkliche Geheime Rat und freikonſervative Politiker Chriſtoph v. Tiedemann hat umfangreiche Aufzeichnungen hinterlaſſen, die er zur Fortſetzung ſeines Erinnerungswerkes: „Aus ſieben Jahrzehnten“, deſſen erſter Band erſchienen iſt, verwerten wollte. Namentlich aus der Zeit ſeines Zuſammen⸗ arbeitens mit dem Fürſten Bismarck pon 1877 bis 1881 (als vortragender Rat in der Reichskanzlei) hatte Tiedemann Intereſſantes zu berichten. Man darf wohl hoffen, daß durch den Tod Tiedemanns die beabſichtigte Herausgabe dieſes Materials nicht vereitelt, ſondern daß ſie von anderer Seite pietätvoll in die Hand genommen werden wird. —(Der diesjährige ſozialdemokratiſche Parteitag) tritt, wie berichtet, am 15. September in Eſſen zuſammen. Die proviſoriſche Tagesordnung, die der „Vorw.“ in ſeiner letzten Nummer veröffentlicht, enthält mehrere Punkte, die das größte Intereſſe beanſpruchen dürfen. In erſter Linie ſteht das durch die politiſchen Ereigniſſe dieſes Jahres gegebene Thema„Die letzten Reichstagswahlen und die politiſche Lage“, worüber Bebel referieren wird. Dieſer Gegenſtand ſowie die Maifeier, Referent R. Fiſcher, dürften zu lebhaften Ausſprachen Anlaß geben. Im übrigen werden noch ſprechen Singer über den Internationalen Kongreß, Wurm über die Alkoholfrage, H. Schulz über Parteiſchule und Bildungsausſchuß. Den parlamentariſchen Bericht erſtattet Südekum. — GBezüglich der Vorarbeiten zum Rhein —Herne⸗Kanal) wird der„Voſſ. Ztg.“ mitgeteilt, daß der notwendige Grunderwerb zu angemeſſenen Preiſen ohne Enteignung zum großen Teil durchgeführt worden iſt. Im ührigen iſt man noch mit Vorarbejten und Entwürfen beſchäf⸗ tigt, und es iſt nicht zu erwarten, daß, abgeſehen von einigen Brückenbauten, im Verlauf eines Jahres größere Bauten in Angriff gerommen werden. Beim Rhein⸗Hannover⸗ Kanal konnte der Grunderwerb erſt in beſchränktem Um⸗ ſange vorgenommen werden, da die Linienführung im ein⸗ zelnen noch nicht endgültig feſtliegt. Auch eine landespolizei⸗ liche Prüfung konnte bei dieſer Kanalſtrecke noch nicht ſtatt⸗ finden, während beim Rhein Herne⸗Projekt dieſe für den größten Teil der Strecke bereits vorgenommen wurde. Am Lippe⸗Seitenkanal Datteln—-Hamm ſind die Vorarbeiten auch im Gange. Mit Grundankäufen iſt begonnen worden, und die großen Lippemühlen bei Hamm ſind in die Hand des Staagtes übergegangen. 7. Gauturnfeſt des Bergſtraß⸗Weſchnitztal⸗ Turngaues. Viernheim, 22. Juli. Das 7. Gauturnfeſt des Bergſtraß⸗Weſchnitztal⸗Turngaues, das Samstag Abend ſeinen Anfang nahm und bis einſchließlich Montag währte, nahm einen befriedigenden Verlauf. Die hieſige Einwohnerſchaft nahm lebhaften Anteil an dem Feſte und bewies dies durch reiche Beflaggung und teilweiſe Ausſchmückung der Straßen, ſowie durch überaus zahlreichen Beſuch der mit dem Jeſte verbundenen einzelnen Veranſtaltungen. Das Gauturnfeſt wuüurde am Samstag Abend mit einem Fackelzuge eingeleitet, au dem ſich außer den drei hieſigen Turnvereinen faſt ſämtliche bürgerlichen Vereine beteiligten. An den Fackelzug ſchloß ſich ein Feſtkommers in der äußerſt geräumigen Feſthalle an, deren Reſtauratin der Gaſtwirt J. Eberhard aus Worms über⸗ nommen hatte. Nach Konzertklängen der Muſikkapelle Samstag ergriff der umſichtige Feſtpräſident, Herr Hauptlehrer Mayr, das Wort und übertrug die Leitung des Feſtes dem inzwiſchen erſchienenen Gauturnrat. Der erſte Gauvertreter, Herr Ober⸗ lehrer Winter⸗Heddesheim, hieß die Anweſenden herzlich will⸗ kommen und dankte für' das zahlreiche Erſcheinen. ſodann mit begeiſterten Worten die hohen Ziele der edlen Tur⸗ nerei, die die Pflege des Geiſtes und des Körpers und die Liehe zu Fürſt und Vaterland fördere. Rede klang in ein nne Er pries begeiſtert aufgenommenes Hoch auf die deutſche Turnerſchaft aus, Der Feſtpräſident, Herr Hauptlehrer Mayr, toaſtete auf den deutſchen Kaiſer und den Großherzog von Heſſen. Nach weiteren Muſikpiecen und Geſangsvorträgen ſeitens der verſchiedenen hieſ. zeſangvereine überreichte Herr Jean Wunderle, Vorſtands⸗ mitglied des feſtgebenden Vereins, dem Feſtpräſident als Aner⸗ kennung für die aufopfernde Mühe und Umſicht um die Feſt⸗ vorbereitungen ein Diplom unter Glas und Rahmen, womit der alſo Geehrte zum Ehrenpräſidenten des Turnvereins Viernheim ernannt iſt. Herr Hauptlehrer Mayr dankte in be⸗ wegten Worten für die ihm erwieſene Ehre und ermahnte die Turner zur Einigkeit. Muſik⸗ und Geſangsvorträge und tur⸗ neriſche Vorführungen des Turnerbunds Handſchuhsheim füllten den weiteren Teil des verheißungsvollen Feſtkommerſes aus. Der geſtrige Hauptfeſttag wurde mit Tagreveille und Böller⸗ ſchießen eröffnet. Schon am frühen Morgen trafen zahlreiche auswärtige Turner hier ein, die ſich an dem gegen 8 Uhr begin⸗ nenden Einzelwetturnen beteiligten. Geturnt wurde an Neck, Barren, Pferd ete. Um 2 Uhr nachmittags wurde Aufſtel⸗ lung zum Feſtzuge genommen, der ſich durch verſchiedene Ortsſtraßen nach dem Feſtplatze bewegte. An dem Feſtzuge be⸗ teiligten ſich außer 19 hieſigen zirka 90 heſſiſche und badiſche Vereine. Die meiſten Vereine waren mit Fahnen erſchienen, wie auch in den Feſtzug verſchiedene Muſikkorps eingereiht waren. Auf dem Feſtplatze angekommen, nahmen die Turner in dem eingefriedigten Turnplatze Aufſtellung. Darauf hielt der Feſtpräſident, Herr Hauptlehrer Mayr die Feſtrede, die mit einem dreifachen„Gut Heil!“ auf das deutſche Vaterland ſchloß. Unter Leitung des Gauturnwarts Herrn Philipp Rößling⸗ Weinheim begannen ſodann die Feſtſtabübungen mit Muſik⸗ begleitung, die allgemeinen Beifall fanden. Mit dem Feſtliede „Turnerluſt“ fand die eigentliche Feſtfeier ihren Abſchluß. Daran ſchloß ſich das Vereinswetturnen der Gauvereine, das mit lebhaftem Intereſſe verfolgt wurde. Kurz nach 7 Uhr abends wurde die Preisverteilung vorgenommen. Im Vereins⸗ wetturnen erhielten: Erſte a) Preiſe: Turngenoſſenſchaft Wein⸗ heim, Turnverein„Badenig“ Feudenheim Turnverein Mannheim⸗Käfertal, Turnverein Viernheim, Männer⸗ turnverein„Viernheim“, Turnverein„Germania“ Großſachſen, Turnperein Lützelſachſen, Turnverein Sulzbach, Turnperein Lorſch, Turnverein Oberflockenbach, Turnverein Heppenheim, Turngeſellſchaft„Jahn“, Ladenburg, Turnverein Hohenſachſen, Turnverein Laudenbach, Turnerbund Handſchuhsheim; erſte pf Preiſe. Turnperein„Germania“, Leutershauſen, Turngenoſſen⸗ ſchaft Rimbach, Turnverein„Altenbach“ Turnverein Birkenau; zweite Preiſe: Turngenoſſenſchaft„Germania“, Viernheim, Turnverein Edingen, Turngenoſſenſchaft Heddesheim, Turnver⸗ ein„Gexmania“, Elmshauſen; dritte Preiſe: Turnerbund Wil⸗ helmsfeld, Turngemeinde Lorſch. Daran ſchloß ſich die Bekannt⸗ gabe der Sieger im Zöglings⸗ und im Einzelwetturnen. Mit einem Feſtball auf dem Feſtplatze fand der Haupt⸗ feſttag ſein Ende. Für heute Montag war ein Früßſchoppenkon⸗ zert, nachmittags ein Volksfeſt mit Volksbeluſtigung und abendg ein Konzert vorgeſehen. Aus Stadt ung Tand. Sitsns-AUssfCIIUdeN 7 Irenngrionale Russr-und nossgE GaRTeNZau AGUsSSsreinune 8 Programm: Mittwoch, 24. Juli: Pabillon in den Sondergärten: A— Uhr nachm.: Kapelle des 5. Bayr. Infanterie⸗Regiments aus Bamberg,(Muſikdirigent: G. Für ſt.) Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: —11 ÜUhr abends: Kapelle des 5, Bahr. Infanterie⸗Regiments aus Bamberg.(Muſikdirigent: G. Fürſt.) Vergnügungspark: —11 Uhr abends: Konzert. Beleuchtung: Neen Uhr; Konturenbeleuchtung des Waſſerturms. 10%%—10½ Uhr abends: Leuchtfontäne. Sonder⸗Ausſtellungen: Wochen⸗Ausſtellung(heute Schluß). Ausſtellung von Plänen, Modellen und gärtneriſchen Arbeiten (bis 81. Juli), Eintrittspreiſe: ſignierte Mahnungen an, und daß er ſeiner Frau im Teſtament uſchts als ſein zweitbeſtes Bett hinterließ, ſpricht jedenfalls nicht für ein ſehr herzliches Verhältnis. Auch Agnes Dürer, deren Bildnis in des Meiſters Werk verglichen mit Rembrandts Sas⸗ kig und Rubens Helene nur einen geringen Platz einnimmt, hat ihrem Manne jedenfalls das Leben nicht leicht gemachtz ſie war ungeſellig und von herber, wohl etwas„ſäuerlicher“ Natur. In⸗ deſſen haben dieſe Frauen alle, benſo wie die echte Kanthippe, den Namen Kanthippe doch kaum mit Recht geführt. Echte Kanthippen, ſchlechte und wirklich böſe Weiber, das ſind, um nur einige Dichterfrauen zu nennen, Rouſſeaus Thereſe, Bür⸗ gers„Schwabenmädchen“ Eliſe, Brentanos zweite Frau Bus⸗ mann, Grabbes„Lucie“. Tagesneuigkeſten. — Die Urſachen der Eiſenbahuunfälle in den Vekeinigten Staaten, Die neue Kunde von einem ſchweren Eiſenbahnunglück in Ameriſa lenkt wieder die Aufmerkſamkeit auf die Taiſache, daß die Zahl dieſer Unglücksfälle beſonders in der letzten Zeit eine erſchreckende Höhe erreicht. Die Eiſenbahnkommiſſion des Staa⸗ tes Newyork hat nun eine Unterſuchung der Urſachen in den einzelnen Fällen angeſtellt, und ſie iſt zu dem Schluß gekommen, daß die meiſten Unfälle auf Schienenbrüche zurückzuführen ſind. Im Staate Newyork hat man in den erſten drei Mo⸗ naten dieſes Jahres bei einer Schienenlänge von 9474 Meilen nicht weniger als 3014 Schienenbrüche repariert, gegen 326 im Jahre 1906. Es fragt ſich, ob dieſe Brüche eine Jolge der allzu gwßen Vermehrung des Gewichts der Züge oder der ſchlechten Qualität der gelieferten Schienen ſind. Trotz des Waſerſpruches der Fabrikanten ſcheint ſeſtgeſtellt zu ſein, daß die Schienen nicht mit der nötigen Sorgfalt konſtruiert ſind, da die Fabriben in den Azten Jahren der außerordentlichen Nachfrage uſcht genfgen konnten und daher zu überhaſteter Produktion gezwungen wWaren, — Der uuſittliche Pfarrershund. Aus Schleſien wird Pfarrer tat dem Herrn den Gefallen. den„Leipziger ber köſtlich das ultramontane Muckertum illuſtriert, hat ſich kürz⸗ lich in einem Städtchen unſerer Provinz abgeſpielt. Seit einiger 285 Zeit iſt dort ein neuer katholiſcher Pfarrer angeſtellt, der im Gegenſatz zu dem früheren Pfarrer in Glaubensſachen gemäßlater iſt und auch, wenn man ſo ſagen darf, liberaleren Tendenzen huldigt. Er iſt denn auch in ben dortigen Bevölke⸗ rungstveiſen allgemein beliebt; natürlich weniger bel den Ultra⸗ montanen, denen er ein Dorn im Auge iſt und die ihm bei jeder Gelegenheit etwas am Zeuge zu flicken ſuchen. Wieweit Ultramontanen hierbei gehen, zeigt folgender Fall: Der katho⸗ liſche Pfarrer hat einen prachtvollen Bernhardinerhun d. Ein zu den erſten Geſellſchaftskreiſen des Ortes gehörender Herr, der eine Berynhardiner Hündin beſitzt, bat vor kurzem den. Pfarrer, ihm ſeinen Hund doch einmal zum Decken der Hündin zu leihen, da ihm daran liege, eine echte Raſſe zu erzielen. Der Dies kam zu Ohren der Ultramontanen, die den Vorfall ſchleunigſt ſeiner vorge⸗ ſetzten geiſtlichen Behörde meldeten. Von dieſer er⸗ hielt der Pfarrer denn auch nach einigen Tagen einen gehar⸗ niſchten Brief, in dem er u. a. gefragt wird, ob er denn nicht wiſſe, was ſich für einen katholiſchen Pfarrer ſchicke, und wie er ſeinen Hund zu ſolch unſittlichen Zwecken hergeben könne! Es wird ihm ferner ein ernſter Verweis gegeben und ihm nahe gelegt, in Zukunft derartige, für die Gläubigen An⸗ ſtoß exregende Sachen zu unterlaeſſn! Der Pfarrer hat auch noch eine Kanarjenhecke, und er hat ſich ſchon gefvagt, ob er ſie nach dem Vorgngegangenen werde abſchaffen müſſen, da ſeine vorgeſetzte Behörde eventuell auch dieſe für unſittlich erklären könne. — Der Gefoppte. Vor einem Homburger Reſtaurant hielt abends ein fremdes Automobil, deſſen Chauffeurs ſich am Schop⸗ pen ſtärkten. Ihnen nüherte ſich ein wißbegieriger Rentner, der die Fremdlinge nicht nur alles mögliche fragte, ſondern auch den lebhaften Wunſch äußerte, doch einmal im Auto hinzuſguſen. Zu Neueſten Nachrichten“ geſchyleben: Ein Vorfall, Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder 50 Pfg. e eeeeeeeeeee, deſſen Freude erklärten ſich die beiden Töfftöfflenker berelt, wenn er Luſt habe, ihn nach Frankfurt mitzunehmen, wohin ſie ſafort noch hinfahren wollten, um in einer Stunde wieder hier zu ſein. Glückſtrahlend verabſchiedete ſich der Fahrgaſt von den anderen Stammtiſchlern mit den Worten:„Auf Wiederſehen in einer Stunde!“ Aber die Stunde und noch mehrere verſchwan⸗ den und der Erwartete kam nicht wieder, Erſt am anderen Toge tauchte der Vermißte wieder auf. Blaß und ſtill beant⸗ Föortete er keine an ihn gerichtete Frage, bis es endlich aus ſeinem wuterfüllten Innern herausquoll:„Se haben mich in ſtikkedunkle 9 nach Darmſtadt gefahren und mich dort berſetzt!— Die Aeſer!“ — Hinrichtung mittels Elektrizität. In Ohio kam es bei der Hinrichtung eines Mörders namens White zu furchtbaren Szenen, Es waren drei elektriſche Ströme notwendig, um den Mann zu töten, der gefeſſelt in dem elektriſchen Stuhle ſaß. Der erſte Strom von 1150 Volt genügt nicht und ein zweiter Strom verſagte ebenfalls. Man ließ darauf einen Strom von dreiſacher Stärke durch den Körper des ſich unter furchtbaren Schmerzeu windenden Delinguenten gehen. Dieſer Strom ge⸗ nügte. Die Berichterſtatter ſagen, der Mörder ſei buchſtäblich zu Tode geröſtet worden. — Eheſcheidungen in Frankreich. Die ſoeben veröffentlichte amtliche Statiſtik der Eheſcheidungen in Frankreich zeigt, daß ſeit der Einführung des Scheidungsgeſetzes von 1884 die Zahl der Ehetrennungen rieſenhaft angewachſen iſt. 1884 wurden 1879 Cheſcheidungen vollzogen; im Jahre 1904, 20 Jahre ſpäter, wur⸗ den dagegen nicht weniger als 14692 Ehen aufgelöſt. Die meiſten Scheidungen, 10597, gehen übrigens auf Gewalttätigkeiten, Miß⸗ handlungen uſw. zurück, Wegen Ehebruch wurden insgeſamt 3811 Ehen geſchieden; die Frauen marſchieren mit 2304 obenan, während die Männer in 1507 Fällen ſich der Untreue ſchuldig ge⸗ macht haben. Zu dieſen Zahlen treten aber noch die Trennungen von Ehegatten, da die katholiſche Kirche bekanntlich Scheidungen nicht anerkennt. Ueber die kirchlichen Trennungen werden Zahlen nicht angegeben.—4. 1 mene. Kongreſſer eene Beſuch engliſcher Gärkner. Operetten⸗Feſtſpiele im Großh, Hofthegter: Die luſtige Witwe. 5 Frauenfürſorge⸗Stelle im Garten Schulze⸗Naumburg, den ganzen Tag geöffnel. *Landesherrlich angeſtellt wurden Reviſor Friedrich Schnei⸗ den und Regiſtrator Emil Riedlin beim Miniſterium der Juſtis, des Kultus und Unterrichts; die Reviſoren Wilhelm Kühn und Richard Maier beim Kathol. Oberſtiſtungsrat, Oberbuch⸗ halter Heinrich Müller bei der akademiſchen Krankenhausver⸗ wwalkung Heidel erg, Oberbuchhalter Konrad Zimmermann bei der Univerſitätskaſſe Freiburg, Gerichtsſchreiber Joſef Rittel⸗ mann beim Amtsgericht Heidelberg und die Kanzleiſekretäre Wil⸗ helm Föhrenbach bei der Staatsanwaltſchaft Offenburg und Friedrich Wiegele beim Notariat Karlsruhe V, Gewerbelehrer Heinrich Müller an der Gewerbeſchule in Konſtanz. BVerſetzt wurde Reallehrer Georg Balde am Realprogym⸗ naſium in Buchen in gleicher Eigenſchaft an die Bürgerſchule in Pfullendorf und Betriebsaſſiſtent Hermann Roßbach in Meckes⸗ heim nach Friedrichsfeld. In den Ruheſtand verſetzt wurde der Vopſtand der Dampf⸗ ſchiffahrtsinſpektion in Konſtanz, Regierungsrat Karl Keim und Rechnungsrat Philipb Vollhardt bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Ernannt wurde Hilfsgerichtsſchreiber Eugen Kaiſer beim Amtsgericht Emmendingen zum Gerichtsſchreiber daſelbſt. Eine amtliche Höhenmeſſung, die ſich über das ganze Land erſtreckt, wird ſeit letztem Jahr im Großherzogtum vorgenommen: Das badiſche Hauptnivellement, ausgeführt von der Oberdirektion für Waſſer⸗ und Straßenbau. Die Arbeit ſoll bis 1911 vollendet ſein dans veröffentlicht werden, Das große Los der 3. Badiſchen Invalidengeldlotterie mi 20 000 M. bar wurde durch die Kollekte von Augnſt 51 b8 Lotteriehauptagentur, Baden⸗Baden verkauft. Möbelwagen⸗Stuttgart, Feuerio⸗Mannheim, E. V. Kom⸗ menden Mittwoch, 24k. ds. Mts., findet im Bürgerlichen Brauhaus zzum Habereck“ eine der monatlichen Mitgliederver⸗ ſammku ngen ſtatt, in welchen der Vorſtand bekanntlich Füh⸗ Lung mik ſeinen Geſellſchaftsangehörigen ſucht⸗ Dieſes Mal ſoll die für Sonntag, den 28. Juli, vormittags 9 Uhr 11, zum Beſuch der Jubiläumsausſtellung zu erwartende Ankunft der uns befreun⸗ detken Erſten Stuttgarber Karneval⸗Geſeblſchaft „Mö bel wagen“ beſprochen werden. Es wäre wünſchenswert, unter den ſog. bekannten 83 Geſichtern auch einmal die anderen 700— ſo viele erwarten wir gerade aus Stuttgart— zu ſehen. Der von Ratsbrauer Herrn Adolph Dinigeldein mit allem Komfort ausgeſtattete und von„Fremden“ mehr als den unfrigen ob ſeiner Ausſtattung bewunderte altdeutſche Feueriojubiläumsbankettſgal iſt es wert, beſſer frequentiert zu werden, umſomehr, als uns ſolcher mik Dependenzen unentgeltlich zur Verfügung ſteht; zieht man noch das echte, hochfeine Mannheimer Habereckbräu und mancherlei kuli⸗ nariſche Genüſſe, wie Auguſt Schneider'ſche Herbſtpartiedampf⸗ 7 würſte etc. in Betracht, ſo iſt es ſehr verwunderlich, daß ſich die größere Anzahl der Mitglieder ſtets fern hält. Speziell in den Verſammlungen pflegt man auch nach Abwickelung des Geſchäft⸗ lichen der Gemütlichkeit, da Muftk, Büttenredner und nicht zuletzt unſer Fremdenſitzungs⸗Vergnügungskommiſſär faſt immer zur Stelle ſind. Wir hoffen ſchon im Intereſſe unſeres lieben Möbler⸗ beſuches nicht vergebens zu appellieren und bitten, ſintemal ein⸗ gangserwähnten 38 nicht allein repräſentieren ſollten, unſer dies⸗ 8 Rundſchreiben beachten zu wollen.(Aus der Feuerio⸗ * Das 25. Jubelſeſt des Bayeriſchen Hilfsvereins am ver⸗ gangenen Sonntage verdient in der Schilderung der Feſtlich⸗ keiten im Jubiläumsjahr einen Ehrenpläß, denn der Verlauf des Feſtes legte Zeugnis ab von der großen Wertſchätzung, welche der Verein ſowohl bei den auswärtigen Bruderbereinen als auch bei der hieſigen Bevölkerung genießk. Nicht nur das Vereins⸗ lolal, ſondern auch viele Häuſer der Nachbarſchaft hatten reichen Als um 11 Uhr das Frühſchoppen⸗ Flaggenſchmuck angelegt. konzert ſeinen Anfang nahm, waren die auswärtigen Vexreine zumteil eingetroffen, es herrſchte daher ein ſehr fröhliches Trei⸗ ben. Herr Wermke begrüßte die Erſchienenen namens der Stammgäſte des Lokals, Herr Redakteur Hoch namens der Be⸗ völkerung Mannheims und der Preſſe. Um 3 Uhr fand der Feſt⸗ zug ins Ballhaus ſtatt. Ein Teil der Kapelle der bayer. 17er mar⸗ ſchierte an der Spitze und auch der Bayeriſche Hilfsverein Neckar⸗ au war mit Muſik erſchienen. Außer dieſen beteiligten ſich am Zuge die Bayernvereine von Frankenthal, Frankfurt, Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigshafen, Offenbach, Sindlingen bei Frankfurt, Waldhof, Wiesbaden und Worms ſowie von hieſigen Vereiner der Geſangverein Bavaria, der Badiſche Odenwaldklub Ger⸗ mania, der Heſſenverein Einigkeit und der Schweizer Unter⸗ ſtützungsverein Helvetia ſowie die Fahne des„Frohſinn“ in ihrem Jubiläums⸗Schmuck. Jedem der Vereine waren zwei ſchmucke Feſtdamen beigegeben, während die Fahne des feſt⸗ gebenden Vereins von einer großen Schar weißgekleideter Kinder eskortiert wurde, was einen herzerquickenden Eindruck machte. Im Ballhausgartn herrſchte nach Einmarſch des rieſigen Feſt⸗ zuges ein Leben und Teiben, wie es Herr Würth wohl ſelten geſehen haben dürfte. Die ſämtlichen Lokalitäten mußten ihrer Stühle beraubt werden, um Sitzgelegenheit für alle zu ſchaffen. Der herrliche Garten iſt aber auch für große Feſte geradezu wie geſchaffen und voller Bewunderung äußerten ſich die auswärtigen Landsleute darüber, daß Manmnheim neben dem ſonſtigen vielen Schönen ein ſo herrliches Garten⸗Etabliſſement beſitze. Die Kapelle hatte ſich bald in ihre bayeriſche Uniformen geworfen— bei Feſtzügen dürfen bekanntlich die Milttärkapellen in Uniform nicht mehr auftreten— und unter des Herrn Kapellmeiſters Weiß meiſterhafter Leitung wurde ein auserleſenes Konzert⸗ programm abgewickelt. Der zweite Vorſitzende Herr Friedrich Becker hielt die Begrüßungsanſprache; es folgte dann ein von Frl. Joſefßg Obermaier ſchwungvoll vorgetragener Prolog, verfaßt von einem beliebten hieſigen Lokaldichter. In der Feſt⸗ rede gehalten vom erſten Vorſitzenden Herrn Obermaier, ſtreifte dieſer neben der Vereinsgeſchichte im Hinblick auf das 300jährige Stadtjubiläum auch die Geſchichte der Stadt Mann⸗ heim, ſowie unter Begrüßung des zum Feſte erſchienenen Ver⸗ treters der Stadt, Herrn Stadtrats Denzel. Die Rede ſchloß mit einer Ehrung der noch dem Verein angehörenden acht Grün⸗ dungsmitglieder Adam Apler, Valt. Fertig, Phil. Jäger, Mich. Kraft, Karl Söldner, Heinr. Spanſel, Jak. Stöbener und Phil. Wagner. Den Glanzpunkt des Feſtes bildete die von den Damen des Vereins ins Werk geſetzte Wid⸗ mung eines großen Silberkranzes an die Vereinsfahne, wobei Frl. Eliſe Eiſen hübſche poetiſche Worte an den Jubelverein richtete. Die darauffolgenden Gratulationen der auswärtigen Vereinsvorſtände brachten nicht nur den Feſtteilnehmern den Ge⸗ nuß herrlicher Reden, ſondern dem feſtgebenden Verein eine Menge wertvoller Geſchenke, als Fahnennägel und ⸗Schleifen, ſowie von dem Bayernverein„Monachia“ Heidelberg ein herr⸗ liches Bild dieſer Stadt, vom Bayernverein Karlsruhe einen filbernen Pokal, vom Verein rechtsrheiniſcher Bayern in Fran⸗ kenthal einen niedlichen Silberkranz. Unter den Gratulanten auch der Vorſtand des Bahernvereins Ravensburg am 255 8. Sefte. eeee.—— Bodenſee erſchienen, was allgemeine Freude hervorrief. Die Geſangsahteilung des Bayeriſchen Klubs Frankfurt ſowie die hieſige Sänger ⸗Einheit verſchafften auch dem deutſchen Liede den gebührenden Platz im Programm, da jeder der beiden Vereine zwei ſehr beifällig aufgenommene Chöre zum Vortrag brachte. Der bis in die frühen Morgenſtunden dauernde Feſtball vereinigte bei gehobenſter Stimmung eine große Schar von Tanzluſtigen in den herrlichen Ballhausſälen und auch der Beſuch des Friedrichsparks am Montag bot Alt wie Jung die ſchönſte Gelegenheit zu einer würdigen Nachfeier.— Dem feſtgebenden Verein ſind auf die Begrüßungstele⸗ gramme an Prinzregent Luitpold und an Prinz Ludwig von Bayern ſehr huldvolle Antworttelegramme zugegangen. Auch haben eine Anzahl von Bayernvereine ihre Glückwünſche auf telegraphiſchem Wege übermittelt. * Eiſenbahnunglück. Am letzten Donnerstag nachmittags 3 Uhr kam es beim Bahnübergang Stat.⸗Nr. 46 an der Holszſtraße in der Nähe der Nachen⸗Ueberfahrtſtelle zu einem Zuſammen⸗ ſtonß zwiſchen dem Fuhrwerk von der Firma Biſchoff u. Sick und zwei leeren Rangier⸗Eiſenbahnwagen. Der Unfall iſt noch verhält⸗ nismäßig gut abgelaufen und können wir über den Hergang, im Gegenſatz zu dem Bericht eines anderen hieſigen Blattes, wie folgt berichten: Der Rangierzug kam vom Stadtgeleis mit einer Partie Wagen, welche er auf den Rangierdamm(Zollhofgeleiſe) ſtellte, von wo die Rangierer die Wagen auf ihr Geleis abrollen ließen. Wäh⸗ rend deſſen fuhr die Lokomotive nach dem Feltenshof(Holzlager Firma F. u. Ludwig etc.), mußte aber auf dem Wege dahin halten, weil indeſſen das Fuhrwerk von der Firma Biſchoff u. Sick an der mittleren Schranke hielt. Der Fuhrmann mußte das Fuhrwerk retour hufen, tat dies jedoch nicht weit genug, ſondern ließ die Pferde unter der offenen Schranke ſtehen. Während der über⸗ wachende Beamte ſich mit dem Manöver im Feltenshof beſchäftigte, hatte er noch ein dienſtliches Geſpräch mit einem Herrn und in⸗ zwiſchen ſoll dem Schrankenwärter ein Zeichen zum Oeffnen der Schranken gegeben worden ſein. Der Schrankenwärter öffnete die Schranken, trotzdem er an dem Platze ſtand, von wo aus er die Wagen hätte ſehen müſſen und ſo geſchah das Unglück. Die zwei leeren Eiſenbahnwagen, welche von dem Rangierdamm abgerollt kamen, erfaßten den Wagen des Fuhrmanns an der Vorderachſe und ſchleiften ihn ſeitwärts vor ſich her, etwa 4 Meter bis zum Schrankenſtellbock, welch letzterer die Karambolage durch ſeinen Widerſtand zum Stehen brachte. Der Wagen des Fuhrmanns war zum Teil demoliert. Der Fuhrmann hat den Verluſt von zwei Zähnen zu beklagen und trug noch kleinere Verletzungen davon. Die Pferde blieben ohne jeden Schaden. Bei dieſer Gelegenheit, ſo wird uns geſchrieben, darf nicht darüber hinweggegangen werden, die im Neckarhafen⸗Rangierbahnhof zur Zeit des Unglücks wieder einmal beſtandenen mißlichen Dienſtverhältniſſe zu erwähnen, auf welche die Entſtehung des Unglücks zurückzuführen ſein dürfte. Der Bahn⸗ twart auf Station Nr. 46 und ſein Kollege auf Station Nr. 45 hatten zuſammen vom 15. bis 19. Juli Urlaub und wurden auf dieſe Poſten 2 Ablöſer kommandiert, welche erſt auf 3 Tage den Neckarhafen geſehen hatten. Der vierte Tg war der Unglückstag und an dieſem Tag kam der Mann auf Station Nr. 45 nicht auf ſeinen Poſten infolge des angeführten Fehlers. Der auf Station Nr. 46 war da, da er zufällig auf den Fehler aufmerkſam wurde. Den Poſter Nr. 45 mußten infolgedeſſen die Rangierer verſehen, der Fehler war aber damit nicht verbeſſert, was das am gleichen Tage morgens 10 Uhr erfolgte Unglück,— es rannten zwei Wagen aufeinander, wovon der eine entgleiſte,— bewies. An dieſer Stelle muß noch ferner bemerkt werden, daß gleich darauf ½11 Uhr an der Wegſpur(Ausladeſtelle) noch ein zweites Unglück ſtattzufinden drohte. Ein Zementfuhrwerk fuhr direkt in die fahrende Lokomo⸗ tive, welch letztere jedoch durch den Lokomotivführer noch rechtzeitig zum Stehen gebracht werden konnte. Nachmittags war wohl der Mann von Nr. 45 wieder auf ſeinem Poſten, dagegen fehlte einer der Rangierer, dieſer wurde durch einen erſetzt, dem der Neckarhafen ebenſo neu war, wie den beiden anderen Ablöſenden. Um 3 Uhr geſchah das oben beſchriebene Unglück mit dem Fuhrwerk der Firma Biſchoff u. Sick, das ſehr folgenſchwer hätte vberlaufen können, denn es waren mehrere Menſchenleben ernſtlich bedroht. Kommt man nach dieſem Sachverhalt nicht ſchon zu der Ueberzeugung, daß für den ſo verhängnisvollen Tag eben nur die Art der Dienſteinteilung ver⸗ antwortlich iſt? Aber ganz beſtimmt muß man zu der Ueberzeugung kommen, wenn man noch in Betracht zieht, daß der Poſten der Station 46 einer der ſchwierigſten und verantwortungsvollſten ſeiner Art in ganz Mannheim iſt. Außer den zwei Uebergängen hat der Bahnwärter noch 5 Weichen zu bedienen. Der Mann muß längere Zeit und gut eingearbeitet ſein, wenn er den Poſten ver⸗ ſehen ſoll. Dies war aber hier nicht der Fall. Nicht einer der drei Ablöſer war eingearbeitet; ſie waren vor einem Vierteljahr einmal 2 Tage da und hatten ſich die Sache mal angeſehen. Es wäre doch alles ganz leicht beſſer zu machen geweſen. So hätte man z. B. den Poſten auf Station 45, der Station 46 durch ſeine langjährige Tätigkeit ganz genau kennt, auf Station 46 beordern und nach deſſen Rückkunft erſteren beurlauben können, oder auch umgekehrt und dem Stationsmeiſter nicht dieſe Kalamitäten ſchaffen ſollen. Es ſcheint aber wieder mal derſelbe Modus befolgt worden zu ſein, wie es ſchon einmal der Fall war. Daß der Stationsmeiſter eine tüchtige Kraft iſt, wird nicht beſtritten, aber beſtritten muß werden, daß man einer Perſon zumuten kann, daß ſie auch hinten Augen hat. Man kann überzeugt ſein, wäre die Dienſteinteilung in an⸗ gedeuteter Weiſe gehandhabt worden, ſo wäre nicht das geſchehen, was am 18. Juli geſchehen iſt. Die 2 Männer auf Station Nr. 46 und 45 verſehen ſchon lange Jahre ihren Dienſt und ſind zuver⸗ im Intereſſe der allgemeinen Sicherheit. Nicht unerwähnt ſoll bei dieſer Gelegenheit bleiben, daß ein Bahnübergang für Fußgänger an der Holgſtraße Station Nr. 46 ſchon längſt äußerſt not tut. * Aus dem Vorort Neckarau. Der Bau der neuen kath. Kirche geht der Vollendung entgegen, ſodaß die kath. Ge⸗ meinde noch dieſes Jahr das Feſt der Kirchweihe begehen kann. Wie das„N. M. Volksblatt“ mitteilt, wird die neue Kirche am 20. Oktober ds. Is. eingeweiht werden. Der Herr Erzbiſchof ſelbſt wird kommen, um dem neuen Gotteshaus die kirchliche Weihe zu geben. * Eine ausgebeutete Taſchendiebin. Der Fabrikarbeiter Jakob Wolter machte ſich an eine 10 Jahre alte Taſchendiebin heran, die namentlich auf dem Speiſemarkte annähernd 50 Taſchendieb⸗ ſtähle zum Teil in ganz erheblichen Beträgen ausführte. Die Ta⸗ ſchendiebin konnte wegen ihrer Jugend nicht beſtraft werden, wurde aber in Zwangserziehung gebracht. Der Hehler ſtand am Samstag vor dem Schöffengericht. In Karlsruhe hat er ſchon 3 Monate er⸗ halten, weil er der Kleinen 30 M. abgeknöpft hatte. Hier machte er ſie noch einmal zum Ausbeutungsobjekte, indem er ihr noch ein⸗ mal 30 M. abnahm. Mit Einſchluß der Karlsruher Strafe wurde er zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten 3 Wochen Gefängnis verurteilt. Polizeibericht vom 23. Juli. (Schluß.) Zwei ſcheun gewordene Pferde, die vor einen Transportwagen eines hieſigen Warenhauſes geſpannt waren, ſprangen geſtern vormittag durch die Hebelſtraße nach dem Friedrichsring. An der Ecke Friedrichsring und Hebelſtraße ſtürzte eines der Pferde, kam unter den Wagen zu liegen und wurde ſtark verletzt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt wurden geſtern abend 834 Uhr auf der Kreuzung der Lindenhof⸗ und Gasfabrik⸗ ſtraße zwei led. Modellſchreiner von einem Italiener, mit dem vereins enthält die Bemerkungen, die der Sachverſtändige Bereins, Geh. Oberbaurat Eggert, zu der Kritik gemacht hat, verwittert zu ſein. ſie wegen eines Zuſammenſtoßes mit den Fahrrädern in Sfteit geraten waren. Einer der Modellſchreiner mußte mittelſt Sani⸗ tätswagens ins allgem. Krankenhaus verbracht werden. Der Italiener iſt verhaftet. Verhaftet wurden 11 Perſonen, darunter zwei lediges Taalöhner von Weiher bei Heppenheim, die geſtern nachmittag in angetrunkenem Zuſtande auf der Schwetzingerſtraße Paſſanten beläſtigten und mit Spazierſtöcken ſchlugen und dem einſchreiten⸗ den Schutzmann Widerſtand leiſteten, ein Reiſender von hiez wegen Betrugs und eine Dienſtmagd von Rockendorf wegen Diebſtahls. * Raſtatt, 22. Juli. Geſtern abend wollte ſich ein Sol⸗ dat vom Infanterie⸗Regiment Nr. 111 im Arreſthaus hier durch Erhängen das Leben nehmen. Der dem Erſticken nahe wurde aber im letzten Augenblick bemerkt, ſodaß die angeſtellten Be⸗ lebungsverſuche noch von Erfolg waren. Stimmen aus dem Publikum. Aus dem Muſikleben. Herr Hofrat Dr. Kaim ſchreibt uns mit Bezug auf das dieſer Tage unter obiger Spitzmarke erſchienene Eingeſandt: Hochgeehrte Redaktion! Geſtatten Sie mir, ohne auf die Frage, welches Orcheſter die Stadt Mannheim brauche, einzugehen, lediglich zur Beruhigung ängſtlicher Gemüter einen gewaltigen Irrtum des Herrn Einſenders J. H. zu berichtigen. Daß heuer ein ſtärkerer Wechſel im Kaim⸗ Orcheſter ſtattfindet als ſonſt, iſt Tatſache und in erſter Linie Folge der Neubildung der ſogenannten Mannheimer Abteilung für den Winter und der Wiederauflöſung derſelben für den Sommer. Aher verhängnisvoll wären Aenderungen nur, wenn es ſich um die maß⸗ gebendſten Kräfte handelte(3. B. Konzertmeiſter, Solo⸗Violon⸗ celliſten, Harfeniſt. Solo⸗Flötiſt, Oboer, Klarinettiſt, Fagottiſt, Pauker), während nur zwei Soliſten wandern und eimer leider geſtorben iſt; verhängnisvoll wären die Aenderungen auch, wenn die abgehenden Künſtler durch ſchlechtere erſetzt würden. Das Gegenteil ſtrebt die Direktion an, und die Freunde des Inſtituts haben ſicher mit mir das Vertrauen, daß das jetzt in Mannheim weilende Münchener Kaim⸗Orcheſter im kommenden Winter min deſtens gleich gut oder beſſer wie je hier einzieht. Dem Urteil des Herrn J. H. über die augenblickliche Qualität des Orcheſters möchte ich dasjenige des Herrn Prof. Artur Nikiſch entgegenhalten, der ſich geradezu entzückt über die Kapelle ausſprach und ihr in einer Anxede nach ſeinem Konzert ſeinen herzlichen Dank ausdrückte mit der frohen Ausſicht, wieder einmal mit lhr konzertieren zu dürfen. Hochachtungsvollſt: F. Kai n Pfalz, Heſſen und Umgebung. =Grünſtadt, 23. Juli. Geſtern wurde im benachbarten Wattenheim aufs neue eine Aufſehen erregende Verhaf⸗ tung vorgenommen. Sie betraf den angeſehenen 40 Jahre alten Schuhmachermeiſter Karl Finkel, der ſich ebenfalls einer Reſhe fortgeſetzter Sittlichkeitsverbrechen an Kindern von 9 bis 12 Jahren ſchuldig gemacht haben ſoll. Finkel iſt verheiratet und Vater bon 2 Kindern.— Gleichfalls wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens wurde der in Carlsberg bei einem dortigen Handelsmann bedienſtete 26 Jahre alte ledige Händler Ludwig Herrmann von Frankenthal verhaftet und in das hieſige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Er ſoll das Verbrechen an Heidelbeeren ſuchenden Kindern begangen haben. Mainz, 22. Juli. Am Kaiſertor war der Schiffer Niko⸗ laus Herr damit beſchäftigt, an ſeinem im Rhein verankerten Schiffe„Harpen 31“ den Schiffsrumpf anzuſtreichen. Plötzlich verlor ex das Gleichgewicht und ſtürzte in den Strom, ohne noh einmal zum Vorſchein zu kommen. Sofort unternommene Ret⸗ tungsverſuche hatten keinen Erfolg; auch die Leiche konnte voch nicht geländet werden. Cbealer, Kunſt und Wifſenſchan. Vom Heidelberger Schloß. Der letzte Bericht des Schlo die ſeine bekannten Vorſchläge betr. die Erhaltung des Otto Heinrichbaues, gefunden haben. Wir entnehmen dieſen Bemer⸗ lungen folgende Sätze:„Nur an einigen Stellen des Geſimſes über dem Erdgeſchoß und an ſchmuckloſen Flächen unter dem⸗ ſelben iſt die Verwitterung weiter borgeſchritten; hier mögen einige Steine ſogar in ihrer Tragfähigkeit ſchon etwas geſchwächt ſein; auf die Standfeſtigkeit der Faſſaden⸗ mauer hat dies aber keinen nennenswerten Einfluß. Sie dürſen ſchon deswegen nicht entfernt werden, weil es für eine Ruine doch eine berechtigte Eigentümlichkeit iſt, ein klein wenig Nur der figürliche Schmuck der Faſſade be ſindet ſich in ungünſtiger Verfaſſung; er iſt bielfach zerklüfte und muß ſchon jetzt als nahezu verloren angeſehen werden. zeigt ſich aber, daß dieſer Zuſtand bei ſorgſamer Ueberwachun, für die Beſucher der Ruine keine Gefahren bringt, daß alſo auch hier kein zwingender Grund zu einer Erneuerung vorliegt. Dur den unaufhaltſamen Prozeß der Verwitterung wird die Ruin, immer ſchöner und ſchöner, während ihre Wirkung du die Einſügung neuer Steine, welche die Schloßarchitekte in weitgehendſtem Maße anſtreben, geſtört werden würde. Hoh künſtleriſche und ethiſche Intereſſen ſprechen daher dafür, in den naturgemäßen Verlauf nicht einzugreifen. Im Zuſammenhang hiermit ſteht die Frage der Berankung der Faſſade mit Ef welche für die künſtleriſche Erſcheinung des ganzen Schloßhe von der größten Bedeutung iſt. Man kann die Spuren fe welche die frühere Efeu⸗Berankung an dem und Erdgeſchoß der Faſſade hinterlaſſen hat, wenn die ihre Flächen ſtreifend beſcheint. Sie ſind überraſchend ge bisber hat alſo der Efeu die Faſſadenmauer nicht in nenn werter Weiſe angegriffen. Hiernach halte ich es für zul der unvergleichlichen Schauſeite des Otto Heinrichbaues wie die ſtimmungsvolle Efeu⸗Umrahmung zu geben, welche ſie frühe hatte. Der geſamte Eindruck des Schloßhofes und der Genuß, welchen ſeine Betrachtung Millionen von Beſuchern gewährt würde dadurch in hohem Maße geſteigert.“ 5 Hochſchulnachrichten. Prof. Dr. Auguſt Bier, der N folger Bergmanns an der Berliner Univerſität, veröffentlicht in der Deutſchen mediziniſchen Wochenſchrift die Reſultate ſe bösartigen Geſchwülſten. Er hat unter Anlehnung an ei derweitig gegebene Anregung Krebskranken das Blut derer Tiergattungen eingeſpritzt und, als zweifellos daraus fe gend, einige hoffnungsreiche Veränderungen der Krebsge konſtatiert, die zwar nicht eine Heilung bedeutend, aber si Heilung ſehr nahe kommen.— Für das Ordinariat der Staatz⸗ wiſſenſchaften an der Züricher Univerſität iſt der g. an der Marburger Univerſität, Dr. jur, et phi Sieveking in Ausſicht genommen.— Die mediziniſche tät in Würzburg ernannte den Präſidenten des Reichs heitsamts Franz Bumm in Berlin zum Dr. med. ho — Der a. o. Prof. für innere Medizin an der Univer kingen, Dr. Otto D i Jubiläum ſeiver Te 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Juli. Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Dienstag, den 23. Juli. Oberbürgermeiſter Dr. Beck eröffnet die Sißung 8 Uhr 25 Min. in Anweſenheit von 85 Mitzliedern. Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Die Verwendung der Sparkaſſenüberſchüſſe des Jahres 1906. Der Stadtrat beantragt von dem Reingewinn von 315 619 Mark 45 Pfg. den Betrag von 77989.45 M. dem ordentlichen Reſervefond zu deſſen Erhaltung auf ca. 6 Prozent des Einleger⸗ guthabens und 45000 Mark der Spezialreſerve für Kursverluſte zu deren Stärkung zuzuwenden und den verbleibenden Reſt von 102 630 M. zur Beſtreitung der durch die Erweiterung der Volks⸗ ſchule erwachſenden Aufwendungen zu benutzen. Stp.⸗V. Fulda hält die Verweiſung von 45000 Mk. an die Spezialreſerve für angebracht, nur habe der Stadtverord⸗ netenvorſtand geglaubt, daß der Betrag der Wertſchaft wieder zurückvergütet werden ſollte, ſobald die Spezialreſerve für die Kursverluſte wieder ſoweit geſtärkt iſt, daß ſie ausſchließlich der⸗ ſelben zirka 4 Proz. des in Effekten angelegten Betrages aus⸗ macht. Sitens des Stadtverordnetenvorſtandes liegt ein ent⸗ ſprechender Antrag vor. Da der Vorſitzende aber darauf auf⸗ merkſam gemacht habe, daß man einen derartigen Vorſchlag nur in Form einer Reſolution einbringen könne, ziehe der Stadtver⸗ orbnetenvorſtand dieſen Antrag zurück. Im übrigen empfehle er die Annahme der Vorlage. Str. Duttenhöfer bittet dringend, dem Antrag des Stadtverordnetenvorſtandes keine Folge zu geben, weil er un⸗ weiſe und unſolide ſei. Wenn nach Jahren ſich die Spezial⸗ reſerve erhöhen ſollte, habe man immer noch in der Hand, die Sache zu ändern. Stv. Lehmann wendet ſich dagegen, daß der nach den vorgeſehenen Ueberweiſungen verbleibende Ueberſchuß zu allge⸗ meinen Volksſchulzwecken verwendet wird. Man ſollte 15000 Mark den Ferienkolonien überweiſen. Oberbürgermeiſter Dr. Beck ſtellt feſt, daß nach dem Statut der Sparkaſſe ein Kursausgleichungsfonds beſtehen muß, 1 Stp.⸗B. Fulda hält die Argumente des Str. Duttenhöfer für hinfällig. Er halte es für das Beſte, wenn unter dieſen Umſtänden die Vorlage zurückgeſtellt würde, damit man ſich über die Verwendung der Ueberſchüſſe ſchlüſſig werden könne. Stw. Süßkind weiſt darauf hin, daß nach dem Stalut dem Kursausgleichungsfonds alle entſtehenden K ursgewinne zugeführt werden ſollen. Die gleiche Sache wie hier habe ſich vor pierzehn Tagen in Frankfurt abgeſpielt. Bankier Ladenburg habe ſich dort ausdrücklich gegen den Modus erklärt, der hier beliebt werden ſollte. Er glaube, daß ein derartiger hervorra⸗ um d 2 gender Bankier ſoviel verſtehe, wie Herr Str. Dutten⸗ höfer. Redner glaubt, daß man nicht nölig habe, den Kursausgleichungsfonds durch Ueberſchüſſe zu ſtärken. Wenn ſeine Fraktion den Antrag ſtelle, 15 000 Mark den Ferien⸗ kolonien zu überweiſen, ſo geſchehe es deshalb, weil die Hälfte der Kinder, die ſich gemeldet hätten, zurückgewieſen werden mußte. Redner befürwortet weiter die Verweiſung von 30000 Mark an den Schwimmhallenfonds; der bald komplettiert wer⸗ ben ſollte. Stb. Wüſt befürwortet den Antrag des Stadtverordneten⸗ vorſtandes. Redner ſtellt den Antrag, den Punkt von der Tages⸗ ordnung abzuſetzen. Mit der Ueberweiſung eines größeren Be⸗ trages an die Ferienkolonien ſei er auch einverſtanden. Es mache einen beſchämenden Eindruck, daß nicht ſopiel Mittel vor⸗ handen ſeien, um alle Kinder, die ſich gemeldet hätten, in die Ferienkolonien zu ſchicken. Str. Duttenhöfer ſtellt feſt, daß ſeit dem 1. Januar 1907 355 000 Mark durch Kursverluſte verloren gegangen ſei. Wenn das ſo weiter gehe, werde man am Schluß des Jahres den ganzen Betrag in die Bilanz einſetzen müſſen. An Ueber⸗ ſchüſſe ſei dann im nächſten Jahre nicht zu denken, man müſſe ſogar noch Geld verlangen. Er möchte bitten, darauf Mückſicht zu nehmen. Die Sparkaſſenkommiſſion ſei an den Verhältniſſen nicht ſchuld. In einigen Wochen werde dem Bürgerausſchuß eine Vorlage zugehen, durch die den Kursverluſten einigermaßen geſteuert werden könne. Vorläufig aber habe man noch die Wertpapiere und könne ſie nicht verkaufen. Hberbürgermeiſter Dr. Beck ſtellt feſt, daß beim Kursaus⸗ gleichungsfonds nach oben ein Limit nicht beſteht. Das durch den Kursausgleichungsfonds nicht gedeckte Defizit betrage 150 bis 189000 Mark. Das mahne zur Vorſicht. Ob der Kursaus⸗ gieichungsfonds in den nächſten Jahren durch Kursgewinne geſtärkt werden könne, ſei fraglich. Niemand ſei in der Lage, beſtimmt behaupten zu können, daß ſich der Kursausgleichungs⸗ fonds durch Kursgewinne ſtärken laſſe. Deshalb ſei es nicht ppportun, heute ſchon eine bindende Norm aufzuſtellen, daß 45000 Mark zuzuführen ſind. Keine heute zutreffende Ent⸗ ſchließung, wird den in wenigen Jahren amtierenden Verwal⸗ tungsorganen die Hände binden können. Materiell habe alſo die Sache gar keine Bedeutung. Für die Ferienkolonien habe der Bürgerausſchuß das Doppelte bewilligt. Es wäre zu wünſchen geweſen, daß die potenten Leute mit größeren Summen vorge⸗ gangen wäre. Daß die Stadt den Aufwand allein trage, liege nicht in der Tendenz der Ferienkolonie. Stp.⸗V. Magenau ſtellt feſt, daß man ſoviel Kinder wie im vorigen Jahre in die Ferienkolonien ſenden könne. Alle Kinder dorthin zu ſenden, ſei nicht gut möglich. Wenn noch größere Beträge zur Verfügung ſtehen würden, wiſſe er nicht, wie man jetzt plötzlich dieſe Beträge verwenden könnte. Str. Vogel glaubt ſehr wohl, daß man die größeren Be⸗ kräge immer noch verwenden könne. Daß die Zuwendungen von bermögenden Leuten dieſes Jahr nicht ſo reich wie ſonſt ge⸗ floſſen ſeien, liege wohl daran, daß die Spender durch andere Stiftungen mehr als ſonſt in Anſpruch genommen worden ſeien. Die Stadtverwaltung hätte deshalb einſpringen ſollen. Redner glaubt, daß niemand verlangen wird, daß der Bürgerausſchuß ſör die nächſten Jahre gebunden werden ſoll durch den Antrag des Stadtperordnetenvorſtandes. Der Kursausgleichungsfonds ſei gegründet worden, als die Papiere den niedrigſten Stand hatten. Es ſei keine unweiſe und unſolide Politik, wenn man dem Ankrag des Stadtverordnetenvorſtandes zuſtimme. Stv. Wü ſt glaubt, daß die Papiere der Sparkaſſe zum Durchſchnittskurs gekauft worden ſind, der jedenfale wieder er⸗ reicht werden dürfte. Bei den Ferienkolonien handle es ſich um eine ſozialpolitiſche Aufgabe der Städte. Oberbürgermeiſter Dr. Beck bemerkt, er wolle dem Vürgerausſchuß abſolut keine Feſſeln anlegen. Es treffe nicht zu, daß alle Papiere in guten Zeiten gekauft worden ſeien. Ein großer Teil ſei über pari gekauft worden. Stb. Lepvi erinnert daran, daß der Bürgerausſchuß auch in früheren Jahren Abänderungsvorſchläge gemacht habe. Die Politik des Stir. Duttenhöfer kzune als keine weiſe bezeichnet werden. Mit 35000 Mark töundhran unmöglich ein Defizit von 18 00 Mark ausgleichen. Redner befürwortet nochmals den ſozialdemokratiſchen Antrag. Er könne nicht begreifen, daß die tadt nicht für die erholungsbedürftigen Kinder ſorgen könne, chdem für die Feſtlichkeiten Rieſenſummen ausgegeben worden ſeien. Stp.⸗V. Fulda bemerkt: Der Stadtverordnetkenvorſtand nehme den fallengelaſſenen Ankrag wieder auf. Str. Duttenhöfer weiſt gegenüber den Ausführungen des Sty, Lepi darauf hin, daß die Sparkommiſſion jedenfalls 100 000 M. mehr verlangen würde, wenn die Bilanz heute guf⸗ geſtellt würde, Stv. Ihrig führt aus, er ſei ganz anderer Anſicht als der Herr Oberbürgermeiſter. Das Recht des Bürgerausſchuſſes wol⸗ len wir uns wahren; darum haben wir auch den Antrag geſtellt. Oberbürgermeiſter Dr. Beck macht den Vorredner darauf aufmerkſam, daß er ſich in einem Irrtum befinde. Der Bür⸗ gerausſchuß habe jederzeit das Recht, ſeine Meinung zu äußern, Der Stadtrat habe das Recht zu ſagen, wir ſind dieſer Meinung, ebenſo auch der Bürgerausſchuß. Es wird nunmehr nach genau 1½ſtündiger Debatte zur Ab⸗ ſtimmung geſchritten. Der Antrag des Stadtverordnetenvorſtandes wird gegen die Stimmen der Linken mit Ausnahme der Stadt⸗ räte Barber und Bauſch angenommen. Oberbürgermeiſter Dr. Beck ſtellt feſt, daß damit der ſozial⸗ demokratiſche Antrag erledigt iſt. Sto, Lepi konſtatiert, daß durch die Art der A mmung des edürftigen Vorſitzenden es unmöglich geworden ſei, den erholungs Kindern einen größeren Betrag zuzuführen. Stb. Lehmann bemerkt, der ſozialdemokratiſche Antrag ſei dahin gegangen, daß von den 192 000 M. 15 000 M. den Ferien⸗ kolonien zu überweiſen ſeien. Oberbürgermeiſter Dr. Beck konſtatiert, daß der ſozialdemokra⸗ von den 45 000., die dem Spezial⸗ tiſche Antrag lautete, daß reſervefonds überwieſen we kolonien und 30 000 M. ſollten. Stb. Lehmann bemerkt, es Er habe 5 5 liege ein Irrtum vor. gemeint, die 15 000 M. ſollten den 192000 M. entnommen werden. Stv. Levi bemerkt, er möchte Aufklärung darüber, inwie⸗ fern der Antrag des Stadtverordnetenvorſtandes der weiter⸗ ohond 78 gehende ſei. Oberbürgermeiſter Dr. Beck: Der Anirag des Stadtper⸗ dnetenvorſtandes berühre das Ganze, während der ſozial⸗ mokratiſche Antrag nur die 45000 Mark berühre. Sty. Süßkind bemerkt, zirksamt ſuchen, gehen. Als Stv. Lehmann nochmals das Wort verlangt, bemerkt der Vorſitzende, daß er die Geſchäftsordnungsdebatte über eine vollzogene Abſtimmung jetzt abſchneiden müſſe. * * Zum Mitglied des Stiftungsrats fondes wurde heute vom Bürgera Lamerdin mit 66 Stim a or de er werde ſein Recht beim Be⸗ Er wolle doch ſehen, ob die Geſchäfte ſo weiter * Der Während geſtern Abend im Schwurgerichtsſaal des Karls⸗ ruher Landgerichtsgebäudes um Leben und Tod des Rechts⸗ anwalts Hau die fel rollten, ſpielten ſich bei der draußen vor dem Gerichtsgebäude des Spruchs harrenden Menge bedauer⸗ liche Szenen ab. Schon den ganzer ag über waren die Straßen beim Landgerichtsge lreichen Men⸗ ſchenmenge belebt und der Paſſantenverkehr ſtunden noch ganz erheblich. In der Stephanienſtraße, nach der hinaus der Schwurgerichtsſaal liegt, hatte ſich das Publikum in beſonders großer Zahl eingeſtellt und die Schutzteute hatten hier alle Hände voll zu tun, die Menge in Schach zu halten, damit der Straßenverkehr nicht gehemmt war. Um die 8. Stunde wuchs die Menſchenmaſſe immer mehr, ſo daß es der Schutzmannſchaft nicht mehr möglich war, allein die Ordnung aufrecht zu erhalten. Es wurde die berittene Gendarmerie requiriert, die zunächſt in die Menge etwas Ordnung brachte. Doch immer weitere Maſ⸗ ſen fluteten heran. In der Akademieſtraße, Stephanienſtraße und Linkenheimerſtraße vom Roten Haus bis zur Orangerie ſtaute ſich die Menge. Es war ſchlechterdings unmöglich, ſich hier Bahn zu ſchaffen. Denn Tauſende und Abertauſende drängten und drückten ſich hier hin und her. Es ſchien ein Unding, hier Ordnung zu ſchaffen. In den Verhandlungen war inzwiſchen die Pauſe eingetreten. Am Haupteingang zum Gerichtsgebäude war Polizei und Gendarmerie poſtiert, um einen Sturm auf die Tore abzuwehren. Doch dies ſchien auch den hierher beorderten Schutzmannſchaften bald nicht mehr möglich. Die Volksan⸗ ſammlung hatte ihren Höhepunkt erreicht. Und in ihr machten ſich bald radauluſtige Elemente geltend. Mit Heulen, Schreien und Pfeifen begannen ſie einen Höllenlärm, daß es das Landgerichtsgebäude umſchallte und im Schwurge⸗ richtsſgal die Rede des Staatsanwalts ſo eine brutale Begleit⸗ muſik erhielt. Polizei und Gendarmerie waren machtlos. Da erſchienen, von der Behörde requiriert, zwei Kompagnien Leibgrena⸗ diere auf dem hauplatz und nun mußte das Publikum zurück⸗ weichen. Aber es ging langſam Zoll um Zoll. Ueberall ſtaute es ſich aufs neue und ſwich und wankte nicht. Und ſo war nicht zu ver⸗ wundern, daß es hierbei zu aufgeregten Szenen kam. An manchen Stellen, wo ſelbſt die 2 nicht wichen, eher noch vorwärts drängien, ging ſchließlich är mit aller Energ Doch nach und nach war die Linkenheimerſtraße von der Rhei Kre⸗ ditbank bis zum Generalkommando völlig vou eleert Ein großer freier Platz! Aber hinter der Poſtenk rängte eine ungezählte Menge. Die Leute waren in der Waldſtraße bis zur Ecke des Roten Hauſes, und weiter im Zirkel bis zur Rheiniſchen Kredit⸗ bank und im oberen Teil der Waldſtraße bis zur Ecke der Gemälde⸗ galerie zugelaſſen. In der Akademieſtraße war die Abſperrung ungefähr bei Haus 18, in der Stephanienſtraße ſchon an der Kreuzung der Karlſtraße, in der Bismarckſtraße beim Generalkom⸗ mando und in der Linkenheimerſtraße beim Eingang in den Schloß⸗ garten vorgenommen worden. Wer keinen Ausweis hatte, durfte nicht paſſieren. Das Pfeifen und Johlen wollte kein Ende nehmen. Als die Sache mit der Zeit gar zu bunt wurde, ritt der dienſttuende Hauptmann vor die Menge, um ſie zur Ruhe zu ermahnen. Doch ver⸗ gebens! Der Lärm wurde nur noch ſtärker. Jetzt befahl der Offizier, an dieſer Stelle die Waldſtraße zu räumen. Die Menge wurde ein gut Stück zurückgedrängt und ſtaute ſich hier bis auf die Kaiſerſtraße. Das war um 12 Uhr nachts. Dann gab es einige Zeit Ruhe. Während dieſer Vorgänge waren zahlveſche Ver⸗ haftungen vorgenommen worden. Die Spannung über den Verlauf der Verhandlung wuchs von Stunde zu Stunde, die Menge wich und wankte nicht. Faſt ſämt⸗ liche Fenſter der an der Linkenheimerſtraße liegenden Häufer waren dicht beſetzt. Als man gegen 1 Uhr erfuhr, daß die Geſchworenen ſich zurückgezogen hatten, wurde der Fall noch lebhafter wie zuvor diskutiert. Minute auf Minute verrann. Da, wenige Minuten vor 2 Uhr wurde das Urteil bekannt. Es dauerte nur kurze Zeit und überall hin war die Kunde gedrungen. Die große Menge gab ihrer Stimmung durch Schreien, Pfeifen und Johlen Ausdruck. Man hatte dieſes Urteil augenſcheinlich nicht erwartet und gab nun ſeiner Un⸗ luſt darüber Ausdruck. Aber dieſe Art der Sympakhiekundgebung für den Angekbagten war jedenfalls eine höchſt unglückliche. All⸗ mählich zerſtreute ſich die Menge. Kurz vor halb 3 Uhr marſchierte das Militär in die Kaſerne zurück. Bald lagen die Straßen ſtill und leer. Hie und da ſtanden noch einige kleinere Gruppen beiſam⸗ men; man beſprach den Ausgang dieſes Tages. Soweit bis jetzt bekannt, ſind keine ernſtlichen Verwundun⸗ gen vorgekommen, trotz des ſtellenweiſe beängſtigend tumultubſen Vorgehens der Menge und das hierdurch hervorgerufene Ein⸗ ſchreiten des Militärs, daß z. T. mit aufgpflanztem Seitenge⸗ wehr erſchien, wie auch die Gendarmen blank gezogen hatten. Die geſtern Nacht umgehenden Gerüchte wußten allerdings von Verwundungen zu reben, guch ſollen in der raße Steine aus den Pflaſterhaufen gegen die Pferde geſchleudert worden 5 geg! 9 ſein, indes hat ſich dies bisher als als große Uebertreibung herausgeſtellt. Ueber das Vorgehen des Militärs ſelbſt tichtet, Einſtimmig iſt man im Lob des kommandierenden ier, der gleichſam väterlich mahnend und baorgt der Menge zuredete und ſie vor den ſchlimmen Folgen waente. An anderer Stelle, vor der Reſtauration„zum Mohren“(Linkenheimer Tor) ſoll dann wieder eine Abteilung Soldaten ohne beſondere Ver⸗ warnung des Publikums ſofort gegen dieſes vorgegangen und dabei ebenſo harmloſe wie geachtete Leute in gefährliche Situatio⸗ nen gebracht haben. Im allgemeinen dürfte aber die Tatſache, daß die Straßenauftritte unblutig verliefen, für die Vorſicht ſprechen, mit welcher ſeitens des Militärs, trotz der unangeneh⸗ men Erfahrungen einzelner, vorgegangen wurde. Von Tag zu Tag. — Ein dreifacher Mord. Wie die Kölner Blätter aus Durbuſch bei Hoffmannstal melden, ſetzt zur Ermittelung der Mördber, welche dreifachen Mord begangen en, die Staats aft eine Belohnung bis zu M. 1000 Der Tat dringend berdächtig ſind drei kroatiſche Erdar⸗ beiter, die an dem betreffenden Abend in dem Wirtshaus ein⸗ kehrten und ſich ſpäter in der Richtung nach Köln entfernten. Die mutmaßlichen Täter ſtehen im Alter von 20 bis 24 Jahren. — Selbſtmorde. In Zittau erſchoß ſich vor den Augen der Paſſanten in der Breitenſtraße, der 37 Jahre alte Arbeiter Zeiske aus Korſchlitz, KHreis Oels. Der Grund dürfte in ehelichen Zerwürfniſſen zu ſuchen ſein.— In der Nacht zum Sonntag hat ſich der Direktor der Weimarer Filiale der Norddeutſchen Kreditbank Dr. Luetzeler durch Leuchtgas vergiftet. Der Grund zur Tat iſt in Familienverhältniſſen zu ſuchen. Luetzeler war im 39. Lebensjahre. — Eine ungewöhnliche Lufterſcheinung wurde geſtern morgen nach dem„Echo der Gegenwart“ in Aachen beobachtet. Sie beſtand in einem Sonnenring von ellipſenförmiger Geſtalt. Die Farben waren von blau am äußerſten Rande allmählich zu rot übergehend deutlich zu er⸗ kennen. Die Erſcheinung dauerte von 9 Uhr 30 Min. bis 10 Uhr und iſt auf eine Beugung und Brechung der Sonnen⸗ ſtrahlen im feinen Argelus und Wolkenſchleier zurückzuführen, der den Himmel bedeckte. — Froſt im Sommer. Im Vogtlande trat in der Nacht zum geſtrigen Montag Froſt ein; der Thermometer zeigte Minus 2 Cel. Es iſt viel Schaden entſtanden. Gurken, Bohnen, Kartoffelkraut und Blumen ſind erfroren.— Aus Suhl meldet die„Henneberger Zeitung“: Die Temperatur var am Sonntag ſo niedrig, daß an verſchiedenen Stellen wird verſchiedenes Gartengewächſe erfroren.— Im ſüdlichen Thür inger⸗ Wald vernichtete Nachtfroſt die Gurken⸗ und Kartoffelernte. Die Temperatur ſank bis 2 unter Null. — Eine furchtbare Tat. Aus Kopenhagen wird uns gemeldet: Im Dorfe Tvis bei Holſteboe erhängte eine Frau die drei Kinder eines Häuslers, dem ſie die Wirtſchaft führte, darauf ihre eigenen drei Kinder und ſchließlich fich ſelbſt. Das Motiv iſt Ver⸗ zweiflung oder Rache, weil ihr zum 1. Auguſt ge⸗ kündigt worden war. 8 + 9 Letzte Bachrichten und Telegramme. 5* Worms, 23. Juli. Die diesjährige Hauptver⸗ ſammlung des Evangelſchen Bundes wird aus Mangel an zureichenden Lokalitäten nicht, wie beſchloſſen, in Worms, ſondern nach einer Meldung der„Frankf. Ztg.“, vorausſichtlich in Mannheim abgehalten werden. 5(ürnberg, 23. Juli. Der Magiſtrat beſchloß den Bau billiger Arbeiterwohnungen zu begünſtigen durch„Erlaß der Hälfte der Koſten für Straßenanlagen und Entwäſſerung unter der Bedingung, daß die Wohnungen inner⸗ halb Jahresfriſt ſertiggeſtellt und bezogen werden. Erhebungen über freiſtehende Wohnungen ſollen laut„Frkf. Ztg.“ ſofort er⸗ folgen. * Berlin, Juli. Der Reichskanzler Fürſt Bülow hat, wie bereits gemeldet, ſeinen Aufenthalt in Norderney unterbrochen und iſt nach Berlin zurückgekehrt, um ſich in zahnärztliche Behandlung zu begeben. Er 92 28. leidet dem„Lok.⸗Anz.“ zufolge an einer Zahnwurzel⸗ entzündung und wird von Hoſzahnarzt Mſtr. Watſon behandelt. Der Aufenthalt des Fürſten in Berlin, der allein von dem Verlauf des Heilungsprozeſſes abhängt, dürfte aller Vorausſicht nach bis Donnerstag dauern. * Potsdam, 23. Juli. Der Kronprinz rückt mit dem Regiment Garde du Corps nach dem Truppenübungsplatz Altengrabow aus. Die Rückkehr erfolgt am 8. Auguſt. Stockhoh m, 283. Juli. In vierzehn ſchwediſchen Papierfabriken ſind 3000 Arbeiter ausge⸗ ſperrt. Es wird beabſichtigt, trotz der Ausſperrung den Betrieb auf den Fabriken fortzuſetzen. Rom, 23. Juli. Das leitende Komitee der ſozialiſtiſchen Partei hat in der Naſi⸗Angelegenheit eine Tagesordnung angenommen, nach der die ſozialiſtiſchen Vereinigungen und Ver⸗ bände der ſiziliſchen Arbeiter aufgefordert werden, ſich von den gegenwärtigen Agitationen fern zu halten, deren Zweck ſei, die Sache Siziliens mit dem Geſchick eines gemeiner Verbrechen be⸗ ſchuldigten Mannes zu verknüpfen. Der Untergang der„Columbia“. Eureka(Californien), 23. Juli.(Reuter.) Man ſchätzt die Opfer des Unterganges der„Columbia“ jetzt auf 69 Perſonen. 144 Ueberlebende wurden ge⸗ landet. Es wird berichtet, daß vier Rettungsboote aufgefiſcht worden ſeien, von denen drei im ganzen 46 Schiffbrüchige enthielten. Die Abdankung des Kaiſers von Korea. Soeul, 23. Juli.(Reuter.) Hayaſhi erklärte im Verlaufe einer Unterredung, daß die Abdankung des Kaiſers von Korea, welche mit der Ankunft Hayaſhis in Soeul zuſammentraf, völlig überraſchend kam und im Gegen⸗ ſatz zu ſeinen eigenen Plänen ſtehe. Weder er ſelbſt, noch die japaniſche Regierung hätten irgend einen Anteil an der Ab⸗ dankung. Wenn er befragt worden wäre, hätte er nicht zu⸗ geraten. Der koreaniſche Thron habe nichts von Japan zu befürchten, aber Japan müſſe in der Lage ſein, die Ver⸗ waltung von Korea zu organiſieren. 5 9 . eeee Namheinn, 23. Juli. Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite Nus Stadt und Land. Manunheim, 28. Juli 1907, Nationale olzmpiſche Spiele, (Schluß.) 6. Fußballweitſtoßen; Exſter Trautmann, Mannheim, Fußballklub Viktorig, 56.53 Meter, zweiter Kro⸗ nenberger, Ludwigshafener Fußballklub, 47,70 Meter, drit⸗ ter Bundt, Fußballklub Phönix, Mannheim, 43,05 Meter. 7. 400 Met er Seniorlaufen(Ehrenpreis, geſtiftet von L. Stinnes): Erſter Freund, Frankf.„Kickers“, 56,2 Sek., sweiter Perſon, Fußballklub Königshofen, 56,8 Sek., dritter Keller. Palatia, Kaiſerslautern, 58 Sek, 8. Schleuderballwerfen(Ehrenpreis, geſtiftet von Herrn K. Maibier): Erſter Baumeiſter, Nürnberg, 45 Me⸗ ter, zweiter Trautmann, Viktoria⸗Mannheim, 43,4 Meter, dritter Schäffer, Germania, Ludwigshafen, 40 Meter. 9. Dreikampf b, 100 Meter⸗Laufen: 1. Sieger Trautmann, Viktoria⸗Mannheim, 11,4 Sek., 5 Punkte, 2. Sieger Fladt, Fußballklub, Kehl, 12 Sek., 4 Punkte, 3. Sieger Baumeiſter, Franken, Nürnberg, 12 Sek., 3 Punkte, 4. Sie⸗ 5 5 Fußballklub Pfalz, Ludwigshafen, 12,4 Sek., 2 unkte. 10. 1000 Meter Junior⸗Laufen(Ehrenpreis, ge⸗ ſtiftet von Herrn A. Kraut, Juwelier): Erſter Kleeblaft, Fußballklub Frankfurt, 2 Min. 50,4 Sek., zweiter Zudwig Ballſpiel⸗Klub, Köln, 2 Min. 51,2 Sek., dritter Häfner, Fuß⸗ ballklub Karlsruhe, 2 Min. 52,8 Sek. 11. Hochſprung dit Anlauf ohne Brett(Ehren⸗ preis, geſtiftet von Herrn J. Hirſch): Erſter Schweitzer, Fuß⸗ Hallklub Sport, Schwetzingen, 1,57 Meter, zwejter Heß, Fuß⸗ ballgeſellſchaft, Mannheim, 1,52 Meter, dritter Siegle, Fuß⸗ Hallklub Pfalz, Ludwigshafen, 1,52 Meter. 12. 400 Meter Stafetten⸗Laufen(4 Stafetten à 100 Meter): Erſter„Kickers“, Frankfurt, 48,2 Sek., zweiter „Palatia“, Kaiſerslautern, 49 Sek., dritter„Germania“, Mann⸗ heim, 50 Sek. 18. Dreikampf e, Weitſprung: 1. Sieger Kauf⸗ mann, Viktoria⸗Mannheim, 5 Punkte,.66 Meter, 2. Sieger Weiß, Palawia, Kaiſerslauter, 4 Punkte,.65 Meter, 3. Sieger ladt, Fußballklub, Kehl, 3 Punkte,.56 Meter, 4. Sieger aumeiſter, Franken, Nürnberg, 2 Punkte,.46 Meter, 5. Sieger Hofmann, Turnſport, Frankfurt, 1 Punkt,.32 „Meter. Endreſultat der Dreikämpfer: Erſter Trautmann⸗Mannheim, 15 Punkte, zweiter Fladt⸗Kehl, dritter Baumeiſter⸗Nürnberg. 14. 1500 Meter Senior⸗Laufen(Ehrenpreis, geſtif⸗ tet von Herrn Direktor A. Benſinger): Erſter Kiefer, Kickers, Frankfurt, 4 Min 39,8 Sek., zweiter Klein, Viktoria, Mann⸗ heim, 4 Min. 40 Sek., dritter Schaller, Heidelberg⸗Neuen⸗ heim. 4 Min 44 Sek. 15. Diskuswerfen(Ehrenpreis, geſtiftet von Herrn Konſul H. Nauen): Erſter Baumeiſter, Franken, Nürnberg, 33,0 Meter, zweiter Trautmann, Viktorig, Mannheim, 82,70 Meter, dritter Fladt, Fußballklub, Kehl, 28,44 Meter. 16. 600 Meter Stafetten⸗Lauf: Erſter Fußball⸗ klub Kickers, Frankfurt, 1 Min. 11,2 Sek,, zweiter Fußballklub Viktoria, Mannheim, 1 Min. 18 Sek. 17. 800 Metet Vorgabelaufen(Ehrenpreis, geſtif⸗ tet pon Herrn Dr. H. Clemm]: Erſter Perſon, Fußballklub Königshofen, zweiter Barber, Fußballgeſellſchaft 1896, Mann⸗ heim, dritter Klein, Viktoria Mannheim. 18. Ringen. Leichtgewicht bis 140 Pfund. Erſter Sauer⸗ Höfer, Fußballgeſellſchaft 1893, Indwigshafen, zweiter Höf⸗ kinger, Athletenklub, Cannſtatt. 19. Ringen. Mittelgewicht 140 bis 160 Pfund. Erſter Siegriſt, Athletenklub, Schwetzinger Vorſtadt, zweiter Junium, Revidig 1900, Ludwigshafen. 20. Ringen. Schwergewicht über 160 Pfund. Erſter Winker, Athletenklub Schwetzinger Vorſtadt, Mannheim, zweiter Freund, Stemm- und Ringklub Ludwigshafen. Gerichtszeſtung. Waldshut, 22. Inli. Die Firma H. Zimmermann Verlag des„Albboten“] hatte gegen den Verleger und Redak⸗ teur der ultramontanen„Neuen Waldshuter geitung“ bei der Zivilkammer des Landgerichts Klage geführt wegen un⸗ kauteren Wettbewerbs. Die Beklagten, Verleger R. Philipp und Rdakteur König, wurden verurteilt, in Zu⸗ kunft bei Vermeiden einer Strafe von 100 M. für jeden Fall des Zuwiderhandelns die Angabe:„Die Neue Waldshuter Zeitung ſei das verbreitetſte Organ in den Bezirken Walbshut u. St. Bla⸗ ſien“ in der„Neuen Waldshuter Zeitung“ und„Neuen St. Blaſier Zeitung“ zu unterlaſſen. Der Klägerin wurde die Be⸗ fugnis zugeſprochen, den verfügenden Teil des Urteils innerhalb 14 Tagen nach Rechtskraft des Urteils auf Koſten der Beklagten im„Albboten“ und der„Neuen Waldshuter Zeitung“ bekannt machen. Außerdem haben die Beklagten die Koſten Rechtsſtreits zu tragen. Frankenthal, 16. Juli. Vor der Ferienſtraf⸗ kammer des hieſigen Landgerichts hatte ſich heute in der Perſon des vielfach vorbeſtraften 25 Jahre alten Tagners Jakob Köh⸗ ler aus Ludwigshafen, ein gefährlicher Einbrecher und jener Unterſuchungsgefangener zu verantworten, der in der Nacht vom 21. auf den 22. April durch ein vergittertes Fenſter ſeiner im dritten Stockwerk des Unterſuchungsgefängniſſes eine ebenſo ver⸗ wegene als gefahrvolle Flucht aus dem Gefängnis bewerkſtelligte. Der Ausbrecher entkam nach Luxemburg, wo er erſt nach mehre⸗ ren Wochen wieder feſtgenommen werden konnte. Als Mitange⸗ klagter hat auf der Anklagebank neben Köhler der ebenfalls vor⸗ beſtrafte 21 Jahre alte Tagner Joſeph Schultheiß von Lud⸗ wigshafen Platz zu nehmen. Die Angeklagten ſind, nachdem ſie in der Nacht vom 9. auf den 10. März in ein Depat der Pfäl⸗ ziſchen Eiſenbahnen eingebrochen und daraus zur Benztzung bei einem noch in der nämlichen Nacht ausgeführten Einbruchdieb⸗ ſtahl im Manufakturwarengeſchäft von Jakob Röder ein Stegrin⸗ licht entwendet hatten, durch eine Kelleröffnung in das Röderſche Anweſen eingedrungen, haben dann mehrere Tüven gewaltſam erbrochen und darauf aus dem Geſchäftslokal Stoffe im Werte von 1600 bis 1800 Mark geſtohlen. Lange haben ſie ſich des Be⸗ ſitzes des geſtohlenen Gutes nicht gefreut, denn ſchon zwei Tage ſpäter würden ſie feſtgenommen und in das Frankenthaler Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert. Der Hauptangeklagte Köhler, der in der Verhandlung zunächſt den„ſtummen Mann“ ſpielte und ſpäter eine derartige Radauſzene aufführte, daß er vorübergehend aus dem Gerichtsſaal entfernt werden mußte, ſtellt die Behaup⸗ tungen der Anklage beharrlich in Abrede. Das Gericht erachtet die Schuld der beiden Angeklagten auf Grund der Ergebniſſe der Beweisaufnahme jedoch für erwieſen und erkennt gegen Köhler auf 5 Jahre l Moanat Zuchthaus, 10jäyrigen Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte und Stellung unter Polizeiaufſicht, gegen Schultheiß unter Anrechnung von 4 Monaten Unterſuchungshaft auf 2 Jahre 1 Woche Gefängnis. des Uolkswirtschaft. Vom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) London, 19. Juli. Kupfer: Die in der vergangenen Woche von Seiten Ame⸗ rikas ins Werk geſetzte Preisermäßigung hat ſich natürlich in unſerem Markte fühlbar gemacht und Standard Kupfer fiel ganz beträchtlich. Da indeſſen der Standard Marfkt noch immer unter dem Einfluß der ſchon früher erwähnten Gruppe ſteht, ſo ſetzten eft ganz unerwartete Bewegungen ein. Obwohl Fein⸗ kupfer reichlich vorhanden, iſt Standard Kupfer ungemein knapp, ſo daß ſpot warrants mit einer Prämie von Pfd. Sterl. 7 gegenüber dem 3 Monatepreis notieren. Prompt Standard fiel auſ Pfd. Sterl. 89.10, erholte ſich aber wieder guf Pfd. Sterl. 95, während drei Monats Standard Pfd. Sterl. 85.10 berührte. In Electro war die Ermäßigung auf 22 gleich Pfd. Sterl. 102 nicht verlockend genug, um die großen Konſumenten zu belang⸗ reichen Einkäufen zu veranlaſſen. Einige Quanten wurden von Händlern und anberen unabhängigen Häuſern plaziert und zwar zu Preiſen, die Pfd. Sterl.—4 unter der offiziellen der Amalgamated Co, ſtanden. Die Rio Tinto iſt immer noch nicht als Verkäuferin aufgetreten. Der Schluß war ſtetig. Standard Hupfer prompt Pfd. Sterl. 94.15—95.5, Standard 3 Monate Pfd. Sterl. 88.15—89, Engl. Tough Kupfer Pfd. Sterl. 99—100, Engl. Beſt Seleeted Pfd. Sterl. 99100, Engl. und Amer. Elec⸗ tro Pfd. Sterl. 98—100. Kupfervitriol notiert nominell Pfd. Sterl. 30 prompt per 1908 Pfd. Sterl. 28. Zinn: Der Markt war ſehr ruhig und ſehr unintereſſant, beſonders nach dem Zuſammenſchrumpfen der übermäßigen Rück⸗ prämie. Die Preiſe für Terminzinn fielen etwas, erholten ſich aber wieder, dagegen bröckelte promptes Straits Zinn langſam um Pfd. Sterl. 2 ab. Die Abladungen vom Oſten wurden auf 5000 Tonnen für dieſen Monat veranſchlagt, Wir notieren: Straits Zinn prompt Pfd. Sterl. 183.15—184.5, Straits drei Monate Pfd. Sterl. 181—181.10, Auſtral. Zinn prompt Pfd. Sterl. 183.15—184.15, Engl. L. und F. Zinn Pfd. Sterl, 186 bis 187. Antimon gut behauptet zu Pfd. Sterl. 45—48. Blei ging bis auf Pfd. Sterl. 20.10 zurück, erholte ſich aber wieder raſch auf Pfd. Sterl. 21.10 und ſchloß Pfd. Sterl, 21.15 bis 22 Kaſſa, und 20.10 September⸗Lieferung. Zinl unverändert zu Pfd. Sterl. 24.5. Queckſilber Pfd. Sterl, 6,17.6. Silber 31..16, 81..8. Giſen: Cleveland Kaſſe 56.7, 1 Monat 56..5, 3 Monate 56.6. &K* Baumwolle (Wochenbericht von Hornby, Hemelryk& Co., Baumwollmäkler in Liverpool.) Die Uunſätze während der Woche belaufen ſich auf 35 900 Ballen. Die Nachfrage für Amerikaniſche ware nur mäßig und Notierungen ſind für Ord. G. O. und L. M. 0,14 d, für Middling 0,12 d und für G. M. und höher 0,16 d niedriger. Brafilianiſche hatte eine ziemlich gute Nachfrage, aber Preiſe ſind um 6 Pumkte medriger, In Peruaniſcher gab es eine ſtarke Nachfrage für „rough“, aber angeſichts der kleinen Werſorgung war das 5 begpenzt; Notierungen ſind um 25 Punkte höher, aber für„ſmooth 11 Punkte niedriger. In Aegyptiſcher ein kleines Geſchäft. Notie⸗ rungen ſind um 1/16 bis 3/16 d niedriger. Joanovich und Abaſſi unverändert. In Oſtindeſcher ein begrenztes Geſchäft zu vorigen Preifen. Importiert während der Woche wurden 21 879 und exportiert 15 741 B. Spinner haben dem Markte 30 880 B. ent⸗ nommen. Der Totalvorrat beläuft ſich auf 1021 980, gegen 612 830 im Vorjahre, wovon 886 070 Amerik. gegen 500 640. Schwimmend befinden ſich 12 000 Amer. gegen 50 000, 11000 Mako gegen 6000, 12000 Oſtindiſche gegen 9000. Während der bergangenen Woche waren die Witterungsnachrichten fortgeſetzt günſtig. Unſer Spezialreiſender kabelt uns täglich in dieſem Sinne, betont aber die kleine Geſtalt der Pflanze, ſowie die Ver⸗ ſpätung in ſeiner Entwickelung, Miß Giles ſchätzt die Kondition zu 76,2, gegen 69,6 am Anfang des Monats. Dieſer Bericht hatte ſehr wenig Einfluß auf den Markt. Die Hauſſiers in Newhork ſcheinen umgedreht zu haben, aber es verlautet, ſie wollen einfach eine niedrigere Baſis haben für weitere Käufe. Was die induſtrielle Lage anbetrifft, ſo iſt keine Aenderung eingetreten. Infolge des hohen Preisſtandes ſind Räufer nicht ſo eifrig und es werden nicht viele neue Geſchäfte abgeſchloſſen. Die Spinner ſind aber ſchon unter Kontrakt für lange hinaus, was eine fortgeſetzte Tätigkeit verſichert. Die Müllheim⸗Badenweiler Eiſenbahn ruft eine General⸗ derſammlung, welche über Kapitalaufnahme zum Zweck der Anſchaffung von Güterwagen und Erweiterung der Abfertigungs⸗ räume des Bahnhofs Badenweiler Beſchluß zu faſſen hat. Süddeutſche Iſolierrohrwerke G. m. b. H. in Lauf. Die General⸗ verſammlung beſchloß die GErhöhumg des Slammkapitals um 100 000 M. auf 300 000 M. 5 Krefelder Eiſenbahn⸗Geſellſchaft. Die Verwaltung beantragt die Verteilung von 7 Proz. Dividemde gegen 6 Proz. in den beidem Vorjahren. Dinglerſche Maſchinenfabrik in Zweibrücken. Die geſtrige dende, ſowie die Aufnahme einer Anleihe. Jenger Elektrizitütswerke. Die Werke vereinnahmten im ver⸗ floſſenen Jahve 256 800 M. Nach Deckung der Koſten für Betrieb und Unterhaltung, ſowie nach Abzug von 32 892 M. für gezahlte Zinſen verblieb einſchließlich 236 M. vorjährigen Vortrags ein Gewinn von 71374 M. zu folgender Verteilung: Dilgungsbeſtand 21 223., Erneuerungsbeſtand 22 294., Haftpflichtverſicherungs⸗ beſtand 1500., Rücklage 1301., Dividendenrücklage 24 000 M. und Vortrag 1056 M. König u. Co., Komm.⸗Geſ. a. Aktien, Markirch. Die Geſell⸗ ſchaft(Fabrikation von Damenkleiderſtoffen) ſchließt in 1906/07 mit einem Verlbu ſt von M. 49 190(im Vorjahr wurde nach Dilgung von M. 36 569 Verluſt ein Reingewinn von M. 80 800 erzielt und daraus 3 Proz. Dividende verteilt). Ob Abſchreibungen vorgenommen wurden, iſt aus der Bilanz⸗Veröffentlichung nicht erſichtlich. Bei M. 1 400 000 Grundkapital und bei weiter von M. 958 168 auf M. 1 458 163 angewachſenen Kreditoren figurieren in der Bilanz Immobilien und Maſchinen mit M. 865 714(Mark 781 055). Die Vorräte werden mit M. 1 177 372(N. 915 253) betwertet. An Debitoren ſtanden M. 817 879(M. 840 556) aus, Die Reſerve enthält M. 109 744. Der mordatlantiſche Dampferpool ſoll einſttveilen bis Ablauf dieſes Jahres verlängert worden ſein, um hinreichend Zeit zu Ver⸗ handlungen über den Abſchluß eines neuen Eirwerſtändmiſſes zu gewinnen. Zahlungseinſtellungen. Die Marienburger Ziegelei⸗ und Tonwarenfabrik.⸗G. iſt, wie die„Danz. Ztg.“ bank in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Lben M. 240 000 durch 8 Der Vorſtand der Geſellſchaft hatte vorgeſchlagen, das Grurdkapital ſuſammemlegung je zwei Aktien AHeeumul.⸗F. Hagen Allg..⸗G. Siemens Bochumer Berg u. Metallb. Hauptverſammlung beſchloß die Verteilung von 6 Proz. Divi⸗ meldet, infolge des Zuſammenbruches der Marienburger Privat⸗ Die Paſſiven betragen 3 M. 660 000, denen M. 170 000 Warenvorräte gegenüberſtehen. einer auf M. 120 000 herabtzuſetzen, ferner ſollten M. 800 000 neue 5proz. Obligationen ausgegeben werden. Dieſe Vorſchläge hab der Vorſtand aber inzwiſchen wieder fallen gelaſſen. ſchaft beabſichtigt, ein Moratorium von drei Monaten nachzu⸗ ſuchen.— Bei dem Konkurs der Baufirma Joſeph Schier in Erfurt dürften die Gläubiger nach dem„Berl. Tahl,“ keine Unter normalen Verhältniſſen beträgt der unbelaſtete Beſitzwert des Schuldners M. 218 000, dem 206 0⁰ Schulden gegenüberſtehen. großen Einbußen erleiden. Amerikaniſcher Stahltruſt. Dollar. Die Betriebsgeſellſchaft der brientaliſchen Eiſenbahnen erzielte im erſten Halbjahr 1907 eine Mehreinnahme von rund Im zweiten Halhjahr hat die Steigerung der Ein⸗ 1800 000 Fr. nahmen, die teils Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozenk. Wechſel. 29. 28 22 29 Amſterdam kurz 169.60 169.6] aris kurz 81.816 81.325 Belaten„ 811ʃ6 81.110 achweiz, Plätze„ 81.30 81.298 talſen„ 81.28f 81.316 Wien 84.925 84.916 gondon„ 20.442 20.447] Napoleonsd'or 16.32 16.898 lang—.——.— Prtvat⸗Diskont 4½ 5 Siaatspapiere. N. Deniſche. 22 28 22. 26 8½ Oſch. Reichsanl 93 15 92.95 Tamaulipaß 98 50 98.50 3„„„ 83.15 88.15 hulgaren 98.10 98.90 3 Kur. konſeSt.An! 3340 45 1 Griechen 1890 48.40—.— 83.10[s italien. Rente 103.20—.— 4 bab. St.⸗A.„ 100 75 10065(½% Deſl. Silbert eine Folgeerſcheinung der vorigjährigen ſehr reichen Ernte iſt, die zu großen Maisverſendungen Anlaß gab, teils aus dem erhöhten Perſonenverkehr ſtammt, angehalten. 7 ſichten ſind aber weniger günſtig, weil Jahre mit einer ſchwachen Ernte gerechnet wird. ein namhafter Teil der Mehreinnahmen der bisher verfloſſenen Monate für das ganze laufende Jahr erhalten bleiben. Laut„B. .-.“ wird angenommen, daß, wenn dieſe Vorausſetzung zutrifft, die Dibidende eine Erhöhung erfährt, 85 * Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnſe, 81½% bad. St.⸗Obl. fl 94 90—.— „ M. 92.60 92.75 3%„ 0 92.60 92.70 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.35 101.25 4 do. u. Allg.⸗A. 98.— 92.80 4 Heſſen 3 Heſſen 2 Sachſen 3½% Mh. Stadt⸗A.Oß B. Aus ländiſche. 5 Ag..Gold⸗A. 1887 4˙%½ Chineſen 1898 4 Ggypter uniſtzirte Mextkaner äuß. 0 inn Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabril Südd. Immob. Eichbaum Mannh. — 81.— 83.50 91.80 96.40 97.— 95.20 Mh. Akt.⸗Brauere! 141.— Parkakt. Zwelbr. Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Ch.ybr. Griesheim Höchſter Farbwerk Vereinchem.Fabrik Chem. Werke Albert Drahtinduſtrie Aec. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Südd. Kabelwerke Lahmeyer Elktr.Geſ. Schuckert Buderus Concordia Deutſch. Luxembg. Friedrichsh. Bergb. Gelſenkirchner Badiſche Banlk —— 98.50 150.60 125 50 467.— 287.50 467.— 322.— 381.50 136.— 199.10 187.— 131.75 113.— 105.— 170.— 167.50 Bergwerks⸗Aktien. 211— 209 20 11480 118.80 102 50 160.— 163 50 168.20 100.70 189.60 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 136.— 186.— 180.— 129.— 1 100.55 100.30 80.90 88.— 91.15 96•85 97.20 62.10 95.20 140.— 140.— 141.— 101.— 98.50 15130 125.50 468— 237.— 488— 320.— 380.70 136— 199.10 186.75 131.— 11480 103.40 —— Berl. Handels⸗Geſ. 151 80 151.10 Comerſ. u. Disk.⸗B. 115 20 115 20 Darmſtädter Bank 128.20 127.90 Deutſche Bank 228.50 228— Deutſchaſiat. Bank 144.— 144 D. Effetten⸗Bank 105.40 105 40 Dlisconto⸗Comm. Dresdener Bank 92.60 8 10 80 169,60 168.— 187 50 136 75 Frankf. Hyp.⸗Bank 200.30 200.70 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 153 80 153 80 Wiener Bankver, 184.50 134.— ationalbant 119 90 119 75[Bank Denan 136 80 136,80 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 8 60 98 60 4c%% Pr. Pfob. unt. 14 98.80 98.80 40% F. K. B. Pfobr.05 98.60 98.60 37% 18 98.70 98.70 4%„„ 1910 91.50 915,%%„„„ 14 95.80 95.80 4% Pf. HypB. Pfdb. 99.70 99.70 ½„„„ 08 96.60 91. 51%% 93.10 93.10%½„„„ 12 93.— 68. 81½% Pr. Bod.⸗Fr. 91.50 91.50%%½ Pr.Pfobr.⸗Bk.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd. vgo 98.10 98.10 5 Kleind, b. 04 88.— 90, 4%. 99 Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗— unk. 09 98.30 98.30 4%„ Pfdbr..0l Obl. unkündb. 12 93 10 96 unk. 10 98.60 98.60 4% Rh. H. B. Pfb. 08 98.15 98 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 58.15 98. unk. 12 98.60 98.60„ 1912 9 80 3½„ Pfdbr. v. 86 1917 10 89 d. 94 9190 91.503½ alte 91.6) 81½% 7 Pfd. 98/06 92.— 91.50 91.60 4% 75 Com.⸗Obl. 5 8 v. I, unt 10 99.40 99 403— 3½%„ Com.⸗Obl. v. 1891 92.60 92.60 Nach einer Meldung aus Neinhorz wird der Reingewinn des Stahltruſtes für das 2. Quartal 1907 auf 43½ Mill. Dollar geſchätzt. getuinn, jener des letzten Quartals 1906, belief ſich auf 41,75 Mill. * Die Geſell⸗ Der bisher größte Rein⸗ 4 Die Aus⸗ auf dem Balkan in dieſem Trotzdem dürfte * 1½% Oeſt. Silberr.——= 4½%„ Papierr. 97.90 Oeſterr. Goldr. 97.80 3 Portg. Serie 1 66 40 3 dto. III 67.50 %½ neueRuſſen 1905 9175 4 Ruſſen von 1880 73.20 4ſpan. ausl. Rente 99.50 4 Türken v. 1908 88.— 4 Türken unif. 94.80 4Ungar. Goldrente 92.85 92.85 4„ Kronenrente 92.65 92.80 Verzinsl. Loſe. 3 Oeſt. Loſe v. 1880 151.25 97.65 66.40 67.40 91.50 78.50 98.50 87.75 94.20 Oef 151.30 Türkiſche Loſe 142.60 141.80 Unternehmungen Ver. Kunſtſeide 835.— 385. Lederw. St. Ingbert 73.— 78 Syicharz 122.50 12250 Walzmüßhle Ludw. 166.— 166: Fahrradw. Kleyer 306.— 305.50 Maſchinenf. Hilbert 88.80 88.80 Maſch. Arm. Klein 118.— 118.— Maſchinenf. Baden, 197.— 197.— Dürrko 375.— 874 Maſchtaf. Gritzner 217.70 215, Pfälz. Nähmaſch. 180.— 180.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 42.— 41.76 Schnellprf. Frkthl. 184.— 184.— Oelfabrik⸗Aktien 126.50 126.70 Schuhfab. Herz Frkf. 128.— 193.— Seilinduſtrie Wolff 144.— 143 50 Lampertsmühl 83 80.— Kammg. Kaiſersl. 179.— 179. Zellſtoff Waldhof 324.— 822.95 Harpener 195.25 193.90 Hibernia—— Weſterr. Alkali⸗A. 209— 206.— Oberſchl. Giſenakt. 106.15 103. Ver. Königs⸗Laurg 217.— 217.— Roßleben 9700 9700 Defterr.⸗Ung. Bank 128.50 128 50 Oeſt. Länderbank 108.— 108.— 2. Kredit⸗Anſtalt 208.50 202.60 Pfälziſche Bank 100.— 100.— Pfälf. Oyp.⸗Bant 189— 188.50 Preuß. Hypothenb. 110.50 110.30 Deutſche Reichsbt. 164.80 154.80 Rhein. Kreditbank 138.— 138.— Rhein. Hyp. B. M. 188.50 190,60 Schaaffh. Bankver, 184.90 184.50 Südd. Bank Mhm. 112.— 111 80 4⸗5⁵ 15 2 27 eb 9. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Julti. 7 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 219.— 219.— Oeſterr. Süd⸗Somb. 28.75 28.60 Pfälz. Mapbahn 137.— 187— Oeſterr. Nordweſtb.—.——.— do. Nordbahn 131.— 131———— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 124.— 123.50 Gotthardbahn—.— Hamburger Packet 131.10 131.20 Ital. Mittelmeerb. 82.50—.— Nordd. Lloyd 116.30 116.—]„ Meridionalbahn 183.— 132.— Deſt.⸗Ung. Staatsb. 140.25 139.40 Baltim. Ohio 95.75 Frankfurt a.., 23. Jull. Kreditaktien 202.60, Staats⸗ bahn 139.50, Lombarden 28.70, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 92.95, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 168.25, Laura —.—,. Gelſenkirchen 189.50, Darmſtädter 128.—, Handelsgeſellſchaft 151.10, Dresdener Bank 136.90, Deutſche Bank 222.90, Bochumer 209.50 Northern—.—. Tendenz: ſchwach. Nachbörſe. Kreditaktten 202.60, Staatsbahn 189.50, Lombarden 28.70, Disconto⸗Commandit 168.20. Berliner Effektenboͤrſe. Berlin, 23. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 215 50 215.40] Lombarden 28.80 28.70 40% Ruſſ. Anl. 1902 75.50 75.25 Fanada Paeifie 17⁴4 90 173 40 3½% Reichsanl. 92.90—.— Hamburg. Packet 181.50 181 40 39%0 Reichsanleihe 88.20 88.—Nordd. Llopd 116 20 116.— 4% Bad. St.⸗Anl.—.——.— Dynamit Truſt 153.60 153 25 34½ B. St. Obl. 1900 92.20 92.25 Licht⸗ u. Kraftanl. 116,20 116.50 3½% Bayern 92.80 92.90] Rochumer 210.70 209,80 37%% Heſſen 91.70 90.80 Konſolidakion—— 39% Heſſen 80.80——Dortmunder 69 50 69.— 30% Sachſen 83.10 88.10 Gelſenkirchner 190 90 189.60 4e% Pfbr. Rh. W. B. 98.— 98— Harpener 195.10 198 70 3% Chineſen 100.75 100.75 Hibernia 4% Italiener—.——.—Hörder Bergwerke—.——.— 4½% Japaner(neu) 990.40 90.20 Lauraßütte 218,70 217.— 1860er Loſe 150.90 151.— Pßönir 183 30 181.90 4% Bagdad⸗Anl. 86.25 86.10] Nibeck⸗Montan 191.— 191.20 Kreditaktlen 203.50 202 50 Wurm Nevier Perk.⸗Märk. Bant 154.50 154.80] Anjlin Trepow 370.— 370— Herfl. Handels⸗Geſ. 151.20 151.10 Braunk.⸗Brik. 159.— 157— Darmſtädter Bank 128.— 127.70 D. Steinzeugwerke 238.— 238— Deutſch⸗Aſiat. Bank 143.20 143.20 Düſſeldorfer Wag. 262 50 262.— Deutſche Bank(alt) 223.50 223.20 Elberf. Farben 177 566 50 566.— „(ig.)—.——.—] Weſtereg. Alkallw. 209 50 207.0 Disc.⸗Kommandit 168.30 168.10 Wollkämmerei⸗Akt. 142.40 141.70 Hresdner Bantk 137.20 137.— Chemiſche Charlot. 193.10 1983— Rhein. Kreditbank 187.50 137.70 Tonwaren Wiesloch 181.— 131.— Schaaffh. Bankv. 134.50 134.50 Zellſtoff Waldhof 324 50 323— Bübeck⸗Büchener———.— Eelluloſe Koſtheim 238.70 238.70 Stagatsbahn 139.80 139.40] Rüttgerswerken 187.50 187.70 Privat⸗Discont 4½% VPV. Berlin, 28. Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Fredit⸗Aktien 203.20 202.70 Staatsbahn 139.70 139.40 Diskonto Komm“ 168.— 168.— Lombarden 28.60 28.70 Pariſer Börſe. Paris, 28. Juli. Anſangskurſe. g% Mente 95.22 95.07 Türk. Sooſe— altener—.——.—] Banque Ottomane 684.— 684.— Spanier 92.50 92.30 Rio Tinto 2080 2049 Türken unif. 95,10 95.05 Londoner Effektenbörſe. LVondon, 23. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Reichsanleihe 82¾ 83.— Southern Paeiſte 87¼ 87/ 7 e 2 Milwaukee 715 4595 Gonſes 55 80% b 96— 96— 2%½ Italiener 101½ 101½ Louisv. u. Naſhv. 120 120ʃ½ 4% Griechen 481½ 48.— Union Paeiſie 1485/ 1475½ 3 c% Portugieſen 67/%— Unit. St. Steel com. 37¾ 36/ 5 ürken 0— lebahn 5— 4 0% Argentinier 88 75 83¼] Tend.: träge. 5 8 ſ% Mexikaner 32— 32— Debeers 22% 28— 4 d% Japaner 84% 841/Chartered 1½% 1/ Tend.;: ſtill. Goldftelds 5700 31 manbank 17¼ 17/ Randmines 5% 50%½ io Tinto 82¾ 81¾ Eaſtrand 3˙% 37% Braſtlianer 80¼ 80¼ Tend:: ſtill. Berliner Produktenbörſe. *„Berlin, 23. Juli. Produktenbörſe. Nordamerika meldet im Anſchluß an die Schmälerung der Weizen⸗Vorräte eine kräftige Er⸗ holung, wodurch in Verbindung mit dem recht unſicheren Wetter die Stimmung hier befeſtigt wurde. Weigen wie Roggen notierten auf ſpätere Lieferfriſten höhere Preiſe; dagegen iſt Juli nur wenig verändert. Hafer per Juli merklich höher, ſonſt aber nur wenig beachtet. Rüböl war per Oktober beſſer zu verwerten. Wetter trüb. — Berlin, 23. Julf.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. „ 22. Weizen per Juli 209 50—.—] Mais per Juli 138.— 137.50 „ Sept. 201.— 201.75„ Sept. 139.50 140.— „ Dez. 201.— 202.— Dez.——.— Roggen per— 209 50 209.50J Rüböl per Juli 78 70 74 80 „ Sept. 181.75 182.25„ Oktbr. 73.— 79.90 „ Dez. 178 25 179.50„Dez. 71 10 71 70 Hafer per Juli 193 25 195.— Spiritus 70er loco—-.——.— „Sept. 161.75 162.25 Weizenmehl 28.25 28.25 „Dez.—.——IRoggenmehl 27.50 27.50 Budapeſt, 23 Juli.(Telegramm.) Getreidemarkt. 22, 28. per 50 kg. ver 50 kg Wetzen per Okt. 1140 11 41 ſtetig 1135 1187 ruhig * 555 Roggen ßer Ott. 8 94 35 feſt 892 8 98 ruhig ** a Hafer per Okt. 808 8009 ſtetig 810 811 feſt Mais per Juli 622 8 23 ſſetig 9 86 3 87 ſeſt „„ Auguſt e28 629 638 6 39 639 640 645 646 Kohlraps p. Aug. 17 50 17 60 ſtetig 17 50 17 60 ſtelig Wetter: Bewölkt. bLiverpool, 23. Juli.(Anfangskurſe.) 22. 29. Weizen per Juli.01% ruhig.02— ruhig eep..025/.08¼ Mafs per Juli nom. ruhig nom. ruhig ** Sept..09 ½.09 75 Mannheimer Effektenbörſe vom 23. Juli.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war umſatzlos. Etwas höher notierten die Aktien des Vereins Deutſcher Oelfabriken, Kurs 126,25 G. Erhältlich blieben: Bad. Rück⸗ und Mitverſ.⸗Aktien zu 545 Mk. pro Stück, Seilinduſtrie⸗Aktien zu 144 pCt., Mannh. Gummi⸗ und Aſbeſtfabrik⸗Aktien zu 144 pCt. und Zellſtofffabrik Wald⸗ hof⸗Aktien zu 325 PCt. Obligationen. Pfaudbriefe. 4i½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 98.15 be] u. Seetransvort 99.50 B 8½%„„„„ M. 91.60 504½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 103.— 8½%„„„ unk. 1904 91.60.%4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— 3½%„„ Kommunal 93.— be50% Bürg. Braubaus, Bonn 101.—08 Städte⸗Anlehen. 110 98.—B 31½% Freiburg i. B. 92.— bz4%½% Mannßb. Dampf⸗ 0 Heidelbg. v. J. 1903 92.—b⸗ ſchleypſchiffahrts⸗Geſ. 99.— bz 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— G4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½0% Lahr v. J. 1902 1 92.— bz] Geſellſchaft 00.— G 3% Ludwigshafen 100.50 G0(4¼% Oberrb.Elektrizitäts⸗ 40% 5 v. 1906 100.50 B werke, Tarlsruhe 90.—B 3/0% 5 92.— b104½% Pfälz. Chamotte u. %ͤ Mannh. Oblig. 1901 99.40:] Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.75 B 87„„ 1885 92.10 C4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 9½ 5„ 1888 92.10& Waldhof bei Pernau in 3%„ 1895 92.10[, Lipland 101.— „ 1898 92.10 C4% Speyrer Brauhaus 37„ 1904 92.10 C,.⸗G. in Speyer 98.— G ge„„ 1905 91.— Gf4½ Speyrer Ziegelmerke 101.40 U 4%„ 1906 99.40 b4½% Südd. Draßtinduſtr. 101.—G 92.— bzJ4½% Tonm. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 98.50 G 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 101.75 G 5 34½ 9% Pirmaſens unk. 1905 3½% Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 44½ 0% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rück. 105 0% 103.—G Aktei e n. Banken. Brief Geld 8 Brief Geld de Pfälz. Bank 100.— Pormſ. Br..Oertge—.— 86. — 8 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 189.—Pf. Preßh.⸗u. Splfabr. 136.— Pf. Sp.⸗ u. Kdb. Land. 140.——. Transport Rhein Kreditbank—.— 138.—u. Verſicherung. Rhein. Hyp⸗Bank—.— 191.—B..⸗G. Rhſch. Seetr.—— 83.— Südd. Bank 113.— 112.—MNannh. ach 55 Eiſenbahnen.„ Lagerhaus—.— 97.— Pfälz. Ludwigsbahn 222.——.— Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 545.ä——.— „ Maxbabn 189.——.—][„ Aſſercurranz 1430—.— „ Nordbahn 132.——.— Continental. Verſ.—.— 400.— Heilbr. Straßenbahn 77.— 75.— Mannh. Verſicherung—.— 470.— Chem. Induſtrie. Oberrh. Verſich.⸗Gef.—.— 475.— .⸗G..chem. Induſfr..——.— Württ. Transp.⸗Verſ. 670.——.. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 467.— Induſtrie. Chem. Fab. Goldenbg. 177.———.G. f. Seilinduſtrie 144— Verein chem. Fabrtken 322.———.Dingler'ſche Mſchfbr. 138.——.— Verein D. Oelfabrirfen—.— 126.25Cmaillirſbr. Kirrweil.——— Weſt..⸗W. Stamm 213 50—.—Emaillw. Maikammer—.— „ Vorzug 105.50—.— Ettlinger Spinnerei 108— Branereien, Hüttenh. Spinnerei 90.—- Bad. Brauerei—.— 107.50 Karlsr. Maſchinenbau 200.——.— Binger Aktienbierbr.—.——— Nähmfbr. Haid u. Neu 262 50—.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 269 500Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 241.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 140—[Mannh. Gum. u. Asb. 144.——.— Elefbr. Rühl, Worms 99 50 98 50 Maſchinenf. Badenia 199.——.— Ganters Br. Freiba. 108.—-—.—Oberrh. Elektrizität—.— 30.— Kleinleen Heidelberg—.— 193.Pf. Nähmu. Fahrradf.—.— 12950 Homb. Meſſerſchmiſt—.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 151.—.— Ludwigsh. Brauerei 243.— Südd. Draht⸗Ind.—— 136,50 Mannh. Aktienbr.—.— 141 50 Südd. Kabelwerke Pfalzbr Geiſel, Mohr———. PVerein Freib. Ziegelw. 160.——.— 49 65.— 132.——.— Brauerei Sinner— 236„ Speyr—.— Br. Schroedl, Heidlbg.—.— 211.—Würzmühle Neuſtadt—.— 184.— „Schwartz, Speyer—.— 125.—Zellſtofffabr. Waldhof 325.ä——. Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 114.— 82.——.— Zuckerraff. Manng. ** Telegraphiſche Handelsberichte. * Bremen, 23. Juli. In der geſtrigen Aufſichtsrats⸗ ſitzung der Hamburg⸗Bremer Afrika⸗Linie.⸗G. wurde Philipp Heineken, Direktor des Norddeutſchen Lloyd, zum Vorſitzenden des Aufſichtsrats gewählt. * Bremen, 23. Juli. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Hamburg⸗Bremer Afrika⸗Linie.⸗G. wurde Philipp Heinecken Direktor des Norddeutſchen Lloyd zum Vorſitzenden des Aufſichts⸗ er, Schwetz.-— „S. Weltz, Speyer rats gewählt. * Mailand, 23. Juli. In Turin fallierte die Edelmetallhandlung Caretto u. Nani. Die Paſſiven betragen 410 000 Lire denen als Aktive 490 000 Lire gegen⸗ überſtehen. ** Viehmarkt in Maunheim vom 22. Juli. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht: 40 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 84—00., p) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 82—00., e) mäßig genährte junge, aut genährte ältere 80—00., d) gering genährte jeden Alters 78—00 M. 40 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 68—70., b) mäßig genährte jüngere u, gut genährte ältere 66—00., e) gering genährte 64—00 M. 1061 Färſen: (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 78—82., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 68—70., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 66—76., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 62.—74., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 50—56 M. 227 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und bdeſte Saugkälber 8500., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 80—40., c) ge⸗ einge Saugkälber 75—00., d) ältere gering genährte(Freſſer⸗ 00—00 M. 42 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., h) ältere Maſthammel 70—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 65—00 M. 1589 Schwein en a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½¼ Jahren 68—00., b) fleiſchige 67—00., c) gering entwickelte 66—00., d) Sauen und Eber 60—-64 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 000-0000., 00 Arbeitspferde: 000—-0000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00-000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—0000 Ae. 00 Stück Maſtvieh: 00.—00 Mek., 00 Milchkühe: 00)—00), 000 Ferkel:.00—00.00., 8 Zregen: 12—25, 0 Z uck⸗ lein:—0., OO ammer: 00—00 M. Zuſammen 1992 Stück. Handel im allgemeinen mittelmäßig. Marx& Qoldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 22. Juli 1907 Proviſionsfrei! — Vere-Fänt Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer Näufer unter Vorbehalt: 00% 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 125⁵ Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen 310 Radiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 48 Benz& Co., Rßein. Gasmotoren, Mannheim 220 888 Rrauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 21 ffr Bruckſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 95 8 Rürgerbräu. Ludwiasbafen— 28⁰0 Chemiſche Tabrik Heubruch— 58fr Dafmler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A 252— 1 Lit. B 70 afr 82 Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 14⁵ 2 Filterfabrik En ⸗inger, Worms 248 246 Flink, Eſſen⸗ und Broneegießerei, Mannheim 9899 f Trankenthaler Keſſelſchmiede 5 dafr Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg 155 85 Herrenmühle vorm. Gen; Heidelberg 116 5 Lindes Eismaſchinen— 82 Linoleumfabril, Maximilfansau 238 Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 88 Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwiashafen„ Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 330 Mosbacher Akffenbrauerei vorm. Hübner 97 Neckarſulmer Fahrrad 170 120 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 2 Rheingu Terrain⸗Geſellſchaſt 1151ffrf— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G, Mannheim 141 deral. vollbezahlte funge 138 1 50 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine 265 M. 2 Rheiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim 113 18 Rheinmühlenwerke, Mannheim— 175 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 4 Rombacher Portland⸗Cementwerke 124 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie. Maynheim Süddeutſche Kabel Mannheim, Genußſcheine— M. 100 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Eiurichtungen— 184 Unionbrauerei Karlsruhe— 1755 20 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim— M. 32 Waggonfabrik Raſtatt 108 165 Waldhof Bahngeſellſchaft— 1055 Immobiliengeſellſchaft— zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 92 öfr Zuckerfabrik Frankenthal 36⁵ *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Southampton, 19. Juli.(Drahtbericht der Amerikan Line⸗ Southampton). Der Schnelldampfer„St. Louis“, am 13. Juli von New⸗VYork ab, iſt heute nachmittag 9 Uhr hier angekommeg⸗ Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Hun d⸗ lach& Bärenklau Nachf, in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, Geſchäftliches. * Kühlräume bedeuten einen großen Fortſchritt, hauptſächlich im Metzgergewerbe und deshalb ſah ſich die Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren⸗Fabrik Aug. Schneider,] Za, 6, im verfloſſenen Monat veranlaßt, um vom allgemeinen Schlachthofkühlraum unabhängiger zu ſein, ſolche auch in ihrem ohnehin als vorzüglich bekannten Betriebe einzuführen, ſo daß ſie ihren großen Kundenkreis noch beſſer als bisher bedienen kann. Beſagter, nicht mit Gas, ſondern elektriſch beleuchteter, lufttrockener Raum, unmittelbar mit dem Laden in Verbindung, iſt abteilungsweiſe für Wurſt⸗, Fleiſch⸗, Fett⸗ etc. Aufbewahrung eingerichtet und kann man dem ſtets auf Vervollkommnung bedachten Leiter des Geſchäftes, Herrn Auguſt Schneider jr., nur fernere Erfolge wünſchen. TTTTTTTT—rr.r ˙-!odIi— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. Für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: i..: Richard Schönfelder: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Mutti, noch mehr!— Was denn? Mondamin⸗Frucht⸗Flammeri! Frucht⸗Flammeri, nach den erprobten Mondamin⸗Rezepten hergeſtellt, iſt wirklich etwas Gutſchmeckendes und vor allen Dingen etwas wirklich Gefundes. Er wird mit Mondamin wie ein gewöhn⸗ licher Flammeri gekocht, nur verwendet man ſtatt künſtlichem Fruchtſaft den ausgepreßten Saft der geſchmorten, friſchen Früchte. Auf dieſe Weiſe wird der friſche Fruchtgeſchmack erhalten. Mondamin überall erhältl. in Paketen à 60, 30 und 15 Pf. 69848 IIn 6878 Bei HARTLEIBIGKEIT, VERSTOPFUNG wird ſhnen das althewährte vadi Janos Bitterwasser vorzuügliche Dienste ſeisten. Normaldosis: ein Weinglas voll. 8005 bestes 1 P OInFPI Erfrischungsgetränk. 65615 Veberall erhültlich. Sport. J A. S. C. Der Laun⸗Tennis-Stäbte-Wettlampf Hamburg⸗ Frankfurt reſultierte, wie zu erwarten, in einem überlegenen Siege der Frankfurter, die den Wettkampf mit 14:6 Punkten gewannen. Internationale Automobil Ausſtellung Berlin 1907. Der Kaiſerliche Automobil⸗Club und der Verein Deutſcher Motorfahrzeug⸗Induſtrieller veranſtalten, wie bereits gemel⸗ det, gemeinſam in der Ausſtellungshalle am Zoologiſchen Garten in Berlin im Dezember ds. Is eine Internatio⸗ nale Automobil⸗Ausſtellung. Der Arbeits⸗ ausſchuß dieſer Ausſtellung, dem der Herzog von Ratibor als Präſident, Freiherr von Brandenſtein als ſtellvertretender Präſident und die Herrn Baurat Gaufe, Geheimrat Gold⸗ berger, Direktor Goſſi, Regierungs⸗Aſſeſſor Dr. Haefelin, Direktor Hammesfahr, Kommerz.⸗Rat Kleyer, Dr. Levin⸗ Stoelping, Geheimrat Loewe, Direktor Mamrot, Direktor Wilhelm Opel, Adalbert Graf von Sierſtorpff und Direktor Willy Tiſchbein als Mitglieder angehören, hat in ſeiner am 18. d. Mts abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, die Ausſtellung WW. Ba mn fur Dam uſſe, Vaſtwagen imk Weödn Boote ete, vom 19. bis 22. Dezember abzuhalten. A. g. C. Antomobilſport. Auch das zweite große Automobil⸗ Meeting auf der neuen Brooklandsautomobilrennbahn bei Lon⸗ don ergab in der Hauptkonkurrenz einen überlegenen Sieg der deutſchen Mercedesmarke. In dem wertpollen Weybridge⸗Stakes ging der Amerikaner Hutton auf einem 120pferdigen Mereedes⸗ wagen als Sieger mit 600 Meter Vorſprung durchs Ziel. Auch auf den zweiten Platz legte die deutſche Marke Beſchlag und zwar mit einem 120pferdigen Mercedes, den Reſta ſteuerte. A. S. O. Der bekannte engliſche Berufsſchwimmer David Billington hat einen neuen Weltrekord über ein Viertel⸗ Engliſche Meile aufgeſtellt, die er bei einem Meeting in Lei⸗ ceſter in 5 Min, 3025 Sek. durchſchwamm. A. S. C. Den großen Preis von Köln, ein Dauerfahren in awei Läufen über 40 und 60 Km., gewann, wie zu erwarten, der Kölner Günther in überlegener Manier. Am beſten hielt ſich Guignard zu ihm, während Vanderſtuyft die auf ihn geſetzten Erwartungen nicht ganz erfüllte. Günther gewann den erſten Lauf über 40 Km. in 28 Min. 56 Sek. vor Guignard(50 Meter zurück). Den zweiten Lauf über 60 Km. gewann Günther in 44 Min. 21 Sek. mit 950 Meter Vorſprung vor Guignard, dem Zwei Abteilungen und zwar für Luxusfahrzeuge vom 5. bis Die ganze zivilisierte Welt beschäftigt täglich die Frage:„Was soll ich rauchen?“ Pausend verschiedene Ant- Worten gibt es darauf, aber nur eine Antwort, befriedigt, sie lautet: 0 „Salem Aleikum!“ Valen Kleikum gigaretten ur Aualitte, Nr. 3 4 35 6 Frus eies der Sudwigshäſener Oirs Meyer ſeine liber⸗ egenheit üder Kudela und Meſſori. A. S. C. Der Grand Prix Mnunieipal, das letzte der großen klaſſiſchen Rennen der Pariſer Sommerſaiſon, gelangte am Sonntag vor den Augen des Präſidenten Fallieres und einer Anzahl hoher franzöſiſcher Staatsbeamter zur Entſcheidung. Das 100 000 Franks⸗Rennen hat für deutſche Sportskreiſe aus dem Grunde beſonderes Intereſſe, weil zu dieſem Rennen die Ent⸗ ſendung unſeres Derbyſiegers„Fels“ noch vor kurzem als be⸗ ſtimmt galt. Das Rennen brachte ein nervenerregendes Finifh zwiſchen„Querido“,„Roi Herode“ und„Quadi Halfa“, das ſich zum Schluß für Monſ. Caillault's„Querido“ entſchied, der mit einer Halslänge vor„Roi Herode“ ſiegte, nur mit Kopflänge getrennt von Monſ. Blane's„Quadi Halfa“. Tot.: 42:10. Pl.: 20, 94. 18:10. * Internationales Schwimmfeſt in Genf. Bei dem ſonntägigen internationalen Schwimmfeſt in Genf gewann Otto Sheff⸗Wien die Meiſterſchaft der Schweiz, die Meiſterſchaft vom Genferſee und das 50 Meter⸗Schwimmen. In den verſchiedenen Meiſterſchaftzs⸗ Springkonkurrengen wurde Maaßen⸗Köln Erſter. Die Siege des Oeſterreichers und des Deutſchen wurden vom Publikum mit lautem Beifall begrüßt. Vanderſtuyft 700 Meter zurück folgte. Im Hauptfahren für — —038 ö 5 die den erfahrenen Raucher voll 10 Preis: 3½ 4 5 Nur echt mit Firma: Inhaber; Huge Orientalische Tabak- und Gigarettenfabrik„enidze“, Grösste dentsche Fabrik für Handarbeitelgaretten. 10 Plg. das Stück. Zietz, Dresden. 11261 Es machten 72 7 Telephen 1995. Orosse Auswahl Jgoeclegene Arbeft — Einfa Aus 22912.N che, solide AEe in Srosser 2852 Möbel-Geschäft e Braut-Ausstattungen — in allen Zllligste Prelse, Ereislagen g Llef Wahl zu bill. Preisen. Echter Andr wiſſenſchaftlich Einſt eine Wettefahrt, Da trafen zuſammen gar viele, Von mancherlei Form und Art. Das Automobilrennen. Es ſtürmten die Automobile, In raſendem Laufe dahin— Doch wer war zuerſt am Ziele? Wer erntete Preis und Gewinn? Der Sieger der Automobile War„Andre Hoſer“ allein! Wer könnte auch ſonſt am Ziele Von allen der Erſte ſein?! e Hofer Feigenkaffee iſt der feinſte, wohlſchmeckendſte und, wie erwieſen, der geſündeſte, einzig richtige Kaffeezuſatz. Man merke ſich die Schutzmarke, den Andreas Hofer⸗Kopf. 6257 5 die Automobile 1 erbrochen 810 giol nieht den Lopft ſiz Nalkolſen Nünrds, Faeds Antraeit-, Eiform-, Stein- u. Braunkoklen-Brikets, Tannen- u. Buchenholz empfiehlt zu II Tagespreisen oTstaetter Ix., T G, 34 65757 Fr'. Hoffstaetter, Luisenving 61, nächst der Neckarbrücdce. Bestellungen und Zahlungen können anch bei Fu., FTelephon 561. 1 Tr., gemacht werden. Benz& Cie. ftheinische dasmotorenfabrik, Atengeselschaft Mannheim. Achte ordentl. Generalxersammlung Samstag, den 17. August 1907, vormittags 11 Uhr im Saale der ftheinischen Creditbank, Mannheim. Tages-Ordnung: 1. Geschäftsberichte Vorlage und Genehmigung der Bilanz, der des Vorstandes und des Aufsichtsrates für das abgelaufene Ge- schäftsjahr. 2. Beschlussfassung Über die Entlastung des Aufsichtsrates und des Vorstandes, sowie über die Verwendung des Reingewinnes und Festsetzung der Dividende. 4. Beschlussfassung Zuwahl zum Aufsichtsrat. über die Erhöhung des Grundkapitals um Mk. 2,000,000.— auf Mk. 6,000, 000.— durch Ausgabe von 2000 Stück auf den Inhaber lautender Aktien à Mk. 1000.— und demgemäss Abänderung des§ 3 der Statuten, Absatz 1. Diejenigen Herren Aktionäre, welche an der Generalversammlung teilzunehmen wünschen, be⸗ lieben sich über den Besitz ihrer Aktien, gemäss § 14 der Statuten, mindestens 3 Tage vorher dei der Rheinischen Creditbank, Hannheim, oder deren Filialen, oder unserer Gesellschafts- kasse, hier, oder bei einem Notar auszuweisen. Mannheim, 22. Juli 1907. 72959 Der Aufsichtsrat: — Dankſagung. Durch die Erben von Fräulein Eleonore Röchling erhielt der Jerein Mädthenhort zum ehrenden Andenken den Betrag von fhundert Mark wofit herzlich dantft Der Vorſtand. Mannzeim, den 22. Jilt 1907. Rose, Damsscſes Heirat! Suche nicht aus dem Grunde dieſen Weg, als ob ich hier im Lande keine Bekauntſchaft hälte, ſondern ſpez. Familtengründe halber möchte von hier wegheiraten. Bin 2Tjährige chriſtliche Waiſe, mit über 250,000 Mk. Bermögen. Eruſtgem. Anträge unt.„Karpaten“ poſtlag. Debreczen, Anonymes undeantw. Verſchwiegenheit Ehrenſache. 9575 weiter geführt wird. 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General⸗Anzeiger.(Abendblatt)———f—. 23.—.— 1097. Bekanntmachung. Eilenkonſtruklion.— 5 Nr. 100479. In der Ge⸗ Die Eiſenkonſtruktionen mit ſchule. meinde Kirchheim iſt die] maſſiver Dachdecke zu nachge 5— Prels Rotlaufkrankheit unter den Schweinen ausgebrochen⸗ Mannheim, 19. Juli 1907 Großh. Bezirksamt 1. Dr. V. Pfaff. Dungperfeigerung. Das Dungergebnis von der Färrenhaltung Käferthal für die Zeit vom 25. März 1967 bis mit Juli 1907 von 4 Farren, 4 Ziegen und 4 Eber verſteigern wir am 30613 Freitag, den 26. Juli 1907, vormittags 9 Uhr, un Hofe der Farrenhaltung in Näſerthal Mannheim, den 22. Juli 1907. Städt. Gutsverwaltung, Krebs. Schſllbank⸗Licferung. Für die hieſige Volksſchule iſt die alsbaldige Lieferung von 272 Stück hölzernen Um⸗ legbänken(Rettigſyſtem) ver⸗ 26. naunten Gebäuden im neuen Bahnbof hier haben wir nach Maßgabe der Verordnung Gr. Finauzmimiſteriums vom 3. Jau. dis. J. im öffentlichen Wettbewerb zu vergeben, nämlich: Los Lokomotiv⸗und Tender⸗ werkſtätte, „ II. Wagenwerkſtätte, „III. Dreherei, „ IV. Schmiede, „ V. Lokomotivſchuppen. Die Bewerber haben zu ihren Angegoten eigene Konſttuktions⸗ entwürfe nebſt Feſtigkeits ⸗ Gewichtsberechnungen zu lieſern. Die Unterlagen zur Bearbeitung der Entwürfe und Berechnun en ſind auf unſerem Hochbaubureau, Nheinſtraßze 4, zur Einſicht auf⸗ gelegt uud werden auch an die Bewerber verabfolgt, die Zeich⸗ nungen mit Angebotsſormular für je ein Los zum Preiſe von Mk., das Bedingnisheſt zum Preis von 1 Mk. Die Angebote, welche auf ein oder mehrere Loſe geſtellt werden können, ſind verſchloſſen, poſtfrei und mit einer dem Los entſpre⸗ und chenden Aufſchriſt verſehen bis ſchiedener Größe(—VII) zu lungſtens 72953 bergeben. Angebote nimmt die unter⸗ zeichnete Stelle bis zum Montag, 29. Juli l. Is. vormittags 11 uhr entgegen. Näheres ebenda. 72908 Heidelberg, 18. Juli 1907. Städt. Hochbauamt. Bügel-Wäsehe wird angenommen und ſchnell ab⸗ geliefert. 9026 Eipps, Kleine Wallſtadtſtr. 10. Holzlieferung. Die Gr. Rheinbau⸗Inſpektion Mannheim vergiebt die Lieferung von 300 qm eichenen Schiffsdielen von 30—35 mm Stärke frei Schiffbauplatz Altlußheim. 72951 Angebote mit der Aufſchrift„Holzlieferung“ verſehen, vormittags 10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle einzu⸗ reichen. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Offenburg, 20. Juli 1907. Gr. Bahnbauinſpektion II. zu 25 Pfg. per Lit. dio. Export⸗ Apfelwein hell 28 Pfg. per Lit. lieſert von 50 Liter an ab hier 47645 Uuẽbek, geg. Nachnahme Jakob Seitz Apfelweinkelt.Schriesheim a..B wollen bis ſpäteſtens Montag, den 5. Auguſt d. 35..—— vormittags 10 Uhr auf dem Geſchäftszimmer der In⸗ ſpektton(Parkring 39) eingereicht werden, woſelbſt die Be⸗ dingungen und Angebotsformulare aufliegen. Die Zuſchlags⸗ friſt beträgt 8 T age. Hirchweihe Am 25. und 26. Auguſt d. J. findet dahier die Kirchweihe ſtatt und wird am 3445 Mittwoch, den 31. Juli 1907, vormittags 11 uhr * Platz fürAufſtellung des Karuſſels, ſowie elnige andere Plätze 51 den Meiſtbietenden verſteigert. Zur Steigerung des Karüſſelplatzes werden nur ſolche Bieler zugelaſſen, weſche in Beſitze eines Karuſſels ſind oder beglaubigte Vollmachten von Karuſſelbeſitzer haben. Sandhofen, den 18. Juli 1907. 5 Gemeinderat: .: Weilanv. Wuterſhafneihe⸗ Verpachtung. Die Winterſchafweide pro 1907/8, welche auf hieſiger Gemarkung mit 250 Stück und auf der frülheren Gemarkung Scharhof mit 3850 Stück befahren werden kann, wird am Mittwoch, den 31. Juli§. J. vormittags 1 Uhr auf dem Rathauſe hier öffentlich verpachtet. 3444 Sandhofen, den 18. Juli 1907. Der Gemeinderat J..: Weiland. Winterſchafweide-Perpachtung. Mittwoch, den 7. Auguſt d. J. vormittags 11 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier die Winterſchafweide per 1907/08, welche mit 400 Schafen betrieben werden kann, in öffentlicher Verſteigerung verpachtet, wozu Steigerungs⸗ Lieb⸗ haber eingeladen werden. Feudenheim(bei Mannheim), 22. Juli 1907. Der Gemeinderat: J..: Seyfried. 3446 Sanitas-Brot natürliches, bewährtes, von vielen Aerzten empfohlenes Schutz-, Heil- und Kräftigungemittel gegen Stuhlverstopfung, Verdau- ungsbeschwerden, Zuckerkrankheit, Blinddarmentzündung, Nervosität, Blutarmut u. s. W. Mauptniederlage: Kauf- u. Versandhaus„Zur Gesundheit“ 7, 18 Wilbelm Albers Heidelbergerstr. Ferner zu haben bei: N. Freff, O 3, 1. Jak. Harter, N4, 22. Jos, Knab, I, 5. Carl Kogge, C 3, 19. Louis Lochert, O i, 9. Das verbesserte Brot heisst Sanitas-Hrot. Man woelse jedes Brot zurück, wenn sich nicht auf dem Umschlag die Worte„Sanitas-Iif ot“ befnden 72670 Dem verehrten Publikum bringe ich mein großes Lager in Concordia- 15 Tfiumph-Faprrädem 255 ſowie anderen erſt⸗ klaſſigen Fabrikaten in empfehlende Erinnerung. Ferner empfehle ich: Biesolt& Locke- Nüähmaschinen, —— Wasch-, Wring- und Striekmaschinen. Ersatzteile jeden Syſtems iu großer Auswahl vorhanden. Für Wiederverkäufer beſte Bezugzauelle. 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