8 Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. 2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E G, 2. E 6, 2. Geleſenſte und verbreiteiſtie Zeilung in Raunheim und Amgebung. nahmev. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Redaktion 377 Auswärtige Inſerate. 30„ 2 2 7 1 Expedition und Verlags⸗ Die Retlame-gele..1 Dat Eigene Redaktions⸗Bureaus in Verlin und Karlsruhe. dachandeng.. 218 Nr. 338. Mittwoch, 24. Juli 1907. 2'e Rückblicke und Ausblicke. 5 Won unſerem Petersburger Mitarbeiter.) St. Petersburg, 20. Juli. Vorwiegend Rückſchau und Ausſchau hielt die Preſſe in der vergangenen Woche, während die Ereigniſſe des Tages als ſolche notiert wurden, ohne eingehendere Beſprechung; trotz⸗ dem konnte bei einer Umſchau der aufmerkſame Beobachter ſo manches Symptom entdecken, das über politiſche Stim⸗ mungen Aufſchluß gebend und die wirklichen Zuſtände des Staatslebens kennzeichnend, daraus Schlüſſe zu ziehen ge⸗ ſtattet, was die Zukunft uns bringen wird, oder unzweifelhaft bringen kann. Die Preſſe beſchäftigte ſich faſt ausſchließlich mit Erörte⸗ krungen darüber, wie die Volksvertretung beſchaffen ſein muß, um dem Lande die erhoffte Beruhigung zu bringen. „Die Reichsduma muß volkstümlich ſein“— heißt es in dem einen Lager der Politiker; ſie muß den wirklichen Be⸗ dürfniſſen des Volkes Rechnung tragen und ſofort(ohne theo⸗ retiſches Grübeln über die beſte Regierungsform, das beſte Wahlſyſtem, die gerechteſte Verteilung der Steuern)— die wichtigſten Reformen in Angriff nehmen. Das Theoriſieren hat die erſte und zweite Reichsduma zu Fall gebracht. „Die Reichsduma muß vor allem eine rein ruſſiſche ſein“! rufen die Slowophilen und wünſchen ſich dabei das Fern⸗ pleiben aller nicht flawiſchen Nationalitäten aus der Volks⸗ pertretung; ſie denken ſich unter dem ruſſiſchen Parlament etwas Aehnliches, wie den„Semski Sſobor“ des 17. Jahr⸗ hunderts, der zu den Vorſchlägen des abſoluten Moskowiſchen Zaren ſeine Anſicht äußern durfte. „Staatsbürgerlich“, muß die Volksvertretung ſein, lautet eine dritte Loſung. Dieſer unbeſtimmte Begriff, den der Offi⸗ zioſus der ruſſiſchen Preſſe, die„Roſſija“ als Banner auf⸗ pflanzt, um welches ſich alle konſervativen Elemente ſcharen ſollen, betont im Grunde nur die Notwendigkeit aus der Reichsduma die radikalen Elemente zu entfernen. Eine „Herrenduma“, wie die dritte Volksvertretung von weiten Kreiſen der Bevölkerung ſchon jetzt genannt wird— da durch das abgeänderte Wahlgeſetz den begüterten Klaſſen ein Ueber⸗ gewicht geſichert erſcheint, wäre ganz nach dem Sinne dieſer politiſchen Gruppe. Ob ſich darunter aber auch die Köpfe finden, denen das allgemeine Staatswohl höher ſteht, als die Standesintereſſen, die Herz und Verſtändnis für die Nöte des Bauern und Ar⸗ beiters haben, das iſt doch noch eine Frage, die der Antwort rrt. Eine Umſchau unter den jüngſten Tagesereigniſſen läßt ſo manche Symptome erblicken, aus denen ſich ein Moſaikbild der gegenwärtigen Lage zuſammenſetzt, die zugleich ein Baro⸗ meter des Kommenden iſt.— An den Ladogakanälen ſtreiken die Bauern, welche bisher durch Pferde— und Menſchenkraft das Schleppen der Frachtböte beſorgten, weil die Beſitzer der Frachtböte die primitive Beförderungsart durch die Dampf⸗ kraft erſetzen wollen. Hier handelt es ſich um rein materielle Intereſſen: auf der einen Seite der Arbeitgeber, der durch die billige Arbeitskraft reich geworden, nun auch mit der Neuzeit Schritt halten will pr icht weil ihm das größeren Gewinn ver⸗ -auf der anderen Seite der Bauer, der plötzlich Erwerb bedroht ſieht; denn der Ackerbau kann ihn in jener Gegend nicht nähren. Gleich darauf ſtreikt aber auch die Mannſchaft der Schleppdampfer in Schlüſſelburg, welche die Frachtböte hinunter zum Petersburger Ausfuhr⸗Hafen bug⸗ ſieren. Hier hat die Grundlage des Streiks ſchon eine poli⸗ tiſche Färbung, Verbeſſerung der Lage für die Bedienung der Dampfer wird freilich gefordert, aber vor allen Dingen die Freilaſſung dreier„politiſch verdächtiger“ Genoſſen. Die Sorge für den Magen und unklarer Freiheitsdrang — das ſind die beiden Hebel, welche weite Bevölkerungs⸗ ſchichten gegenwärtig in Bewegung ſetzen. Theorie und Praxis ſtoßen in den Erſcheinungen des alltäglichen Lebens hart aufeinander. Die politiſchen Morde, wie das Bomben⸗ attentat, dem der ehemalige Gouverneur von Tiflis, Alicha⸗ noff, zum Opfer fiel, die Plünderung des Dampfers„Sofia“ auf dem ſchwarzen Meere ſind Taten verblendeter Freiheits⸗ kämpfer, die durch den Terror eine Einſchüchterung der ordnungsſchützenden Staatsgewalt bezwecken, in der Hoffnung auf dieſem Wege die Gründung eines ſozialiſtiſchen Zukunfts⸗ ſtaates anzubahnen.— Der eilige Verkauf des Großgrund⸗ beſitzes an die Bauernbanken iſt nur ein Zeichen dafür, daß die Beſitzer nicht an der Scholle hängen, daß ihnen der Wohl⸗ ſtand der Bauern, den ſie zu intenſiver Bodenbearbeitung nicht anzuleiten verſtanden, weniger am Herzen liegt, als die eigene Taſche.— Die fluchtähnliche Auswanderung ruſſiſcher Bauern nach Sibirien läßt erkennen, daß das Gros der Land⸗ bevölkerung an einer erträglichen Geſtaltung ſeiner Verhält⸗ niſſe trotz Regierungsmaßnahmen und Volksvertretung ver⸗ zweifelt und ſich lieber ins Ungewiſſe ſtürzt, als eine Beſſerung abzuwarten. Das iſt die Schuld der erſten und der zweiten Reichs⸗ duma, daß ſie zuviel Theorie verhandelte und zu wenig den realen Bedürfniſſen der gegenwärtigen Lage Rechnung trug. Eine große Schuld trifft aber auch die Geſellſchaft; die Be⸗ völkerungsklaſſen, welche am parlamentariſchen und politiſchen Leben keinen Anteil nahmen. Dieſe unverzeihliche Schuld iſt — die Gleichgültigkeit. Nicht nur, daß die Anmeldungen zur Ausübung des Wahlrechts nach dem abgeänderten Geſetz äußerſt ſpärlich ein⸗ laufen— auch bedenklichen Erſcheinungen in den radikalen Bevölkerungsſchichten gegenüber verhält ſich die Intelligenz teilnahmslos. Die Geſellſchaft ſieht zu, wie die Regierung ſich abmüht, Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten. Es ſei nur ein Beiſpiel für viele angeführt: Eine ſozial⸗ revolutionäre Organiſation, der„Arbeiterverein“ errichtet in den Fabrikrayons Konſumläden, in denen die Arbeiter Lebens⸗ mittel und ſonſtige notwendige Artikel des häuslichen Bedarfs zu billigſten Preiſen erhalten können— unter der Bedingung, daß ſie zu ihrer Fahne ſchwören und ſich den Anordnungen des„Vereins“ widerſtandslos fügen. Natürlich finden dieſe Läden den regſten Zuſpruch. Warum ſind die Fabrikbeſitzer nicht ſchon früher auf einen ähnlichen Gedanken gekommen? — Nun haben die Revolutionäre ein mächtiges Agitationsſeld für ſich gewonnen. Die Regierung kann dieſe Einrichtungen nicht ohne weiteres einſchränken, ohne das Odium auf ſich zu laden, daß ſie der Arbeiterbevölkerung die Selbſthilfe hindert. Fritz Erlers„Wiesbadeuer Fresken“. (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) Selten wohl hat in Sachen der Kunſt eine kaiſerliche Aeuße⸗ rung ſo berechtigtes Aufſehen erregt, als die ablehnende Zurück⸗ weiſung, die in ungewöhnlich ſcharfer Form der Monarch einem Zyllus von Fresken hat zu teil werden laſſen, welche der junge Münchner Maler Fritz Erler im Muſchelſaale des neuen Wiesbadener Kurhauſes ausgeführt hat. Wie die Zeitungen be⸗ richten, ſoll der Kaiſer ſich in ſeiner Kritik ſogar über den ent⸗ ſchiedenen Gegenſatz geäußert haben, der zwiſchen der norddeut⸗ ſchen und der ſüddeutſchen Malerei beſtehe, und der Saal mit den Erler'ſchen Wandgemälden blieb auf ſeinen Befehl während der Eröffnungsfeierlichkeiten abgeſperrt. Es iſt hier natürlich nicht der Platz, über den künſtleriſchen Geſchmack der allerhöchſten Perſon zu ſprechen. Genügſam iſt bekannt, daß Wilhelm II. in künſtleriſchen und litterariſchen Dingen ganz nach ſeinem eige⸗ nen Willen ſich ausſpricht, daß er vorſichtig gewagten Belehr⸗ ungen ſelten Gehör ſchenkt. Das Perſönlichkeitsgefühl, das dem Kaiſer in hervorragendem Maße zu eigen iſt, bedingt auch eine perſönliche Kunſtauffaſſung und wenn ſich dieſe noch ſo abſtrakt oder reaktionär ausſpricht, ſo hat ſie ihre Berechligung. Die Schwenkung, die ſich im Laufe des letzten Jahres nach der moder⸗ nen Seite hin vollzog, als deren wichtigſtes Reſultat die Be⸗ rufung Bruno Pauls und ſeine Ernennung zum Profeſſor angeſehen wurde, darf doch wohl nicht, wie es ſonderbarerweiſe geſchieht, von den Anhängern der Moderne allzu optimiſtiſch be⸗ grüßt werden. Möglicherweiſe hat der Kaiſer die Gelegenheit, die ſich ihm in Wiesbaden bot, abſichtlich benutzt, um ſein ſtrenges Feſthalten an ſeinem alten Standpunkt zu betonen. Fritz Erler iſt noch ein junger Mann. Später als Jank und Putz trat er in München hervor. Langſam entwickelte ſich ſein Talent, aber in ſicheren, ſelbſtändigen Bahnen. Zu den Stürmern, zu den Problemkünſtlern hat er ſich nicht geſellt. Er ſchwelgte nicht mit jngendlicher Gier in farbigen Exzentri⸗ täten, und verlor ſich auch hinwiede nicht in akademiſcher allzuſtrenge: Methode. Das Wort Manier hat einen bedenk⸗ ichen Bligeſchmack bekommen. Ohne denſelben wäre es hier⸗ wohl anzuwenden. Seine Bilder kennt man ſchon auf weite Ent⸗ jernung. Eine ſubtile Behandlung und Abgrenzung der Linie, ein gut ausgebildetes mathematiſches Gefühl für die Propor⸗ tion, eine Vorliebe für gemäßigte Farbwerte treffen zuſammen. Seine„ſſe empfangen dadurch etwas Hartes und Eckiges, das vielleſcht künftighin bei einem ſtärkeren Betonen des maleriſchen ſich gufheben wird. Es ſei an die Dame in braunem Kleid mit dem Federhut erinnert, die ſich eben auf der Mannheimer Kunſt⸗ ausſtellung befindet. Zum erſtenmal als vorzüglicher dekoratiper Künſtler iſt Erler im vergangenen Sommer hervorgetreten. Für das große Münchener Schützenfeſt, das viel ſicherer als Glas⸗ palaſt und Sezeſſion den Nachweis lieferte, daß die Münchener Künſtler den alten Ruhm nicht verloren haben, gab er den Wagen der Schützengöttin an. Der allgemeine Beifall, der dieſer vorzüglichen Leiſtung zu teil wurde, durfte dem Erbauer des Wiesbadener Kurhauſes, dem bekannten Münchener Architekten Proſeſſor von Thierſch gelten als eine hocherfreuliche öffent⸗ liche Beſtätigung der künſtleriſchen Ueberzeugung, die ihn be⸗ wogen hatte. gerade Erler nach Wiesbaden zu berufen, um ihm dort eine wichtige Aufgabe anzuvertrauen. Die Kartons, welche Erler bei der Ausführung der Wies⸗ badener Fresken als Vorlage galten, ſind ſeit kurzer Zeit nach⸗ träglich der Münchener Jahreskunſtausſtellung im Glaspalaſte eingefügt worden. In dem großen quadratiſchen Saale, der meiſt für die franzöſiſchen Spätlinge bewahrt bleibt, wo einſt⸗ mals Rochegroßes vielbeſprochene„Erſtürmung Babylons“ hing, ganz außen auf dem rechten Flügel des Gebäudes, haben nun⸗ mehr vier der fünf Kartons Platz gefunden. Da Erler neben Münzer, Putz, Eichler, Georgi und Feldbauer Mitglied der freien Künſtlervereinigung„Die Scholle“ iſt, konnten ſeine Ar⸗ beiten Einlaß finden in die ehrwürdigen Glashallen. Sie ſind bpyzüglich aufgehängt, und eine Reihe von photographiſchen Auf⸗ ſeinen nahmen ermöglicht es dem Beſchauer, ſich von dem Wiesbadener (Abendblatt.) Wenn Rußland ein Rechtsſtaat werden will, ſo muß die ſlaviſche Saloppheit überwunden werden, wie ſie ſich in der gebildeten Geſellſchaft leider noch oft genug breit macht; es muß die barbariſche Wildheit aufhören, die als Erb⸗ teil tatariſchen Blutes ſich in den Ausſchreitungen der Torroriſten in ihrem Wahn und dem Byzantinis⸗ mus der„wahrhaften Ruſſen“ offenbart; es muß eine Auf⸗ klärung des Volkes durch Schulbildung ins Werk geſetzt werden, welche die Begriffe von Recht und Pflicht eines Staatsbürgers einimpft und die eigentumsfeindlichen Ge⸗ walttaten der„Expropriatoren“ als das ſtempelt, was ſie auch in Kulturſtaaten ſind— unnormale Ausnahmeerſcheinungen. „Grau teurer Freund iſt alle Theorie“ möchte man heute allen denen zurufen, die in der einen oder anderen Weiſe das künftige Schickſal Rußlands vorbereiten. Politische Uebersicht. Manubeim, 24. Juli 1907. Kammern für Haudlungsgehilfen. Die Handelskammern des Königsreichs Sachſen ſind vom Miniſterium des Innern zum Gutachten über die Errichtung von Handlungsgehilfenkammern aufgefordert worden. Die ablehnende Stellung der Kammern zu Leipzig, Dresden und Chemnitz, die bisher vorliegen, veranlaſſen das Organ des Verbandes deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig, nochmals die Notwendigkeit geſetzlicher Vertretung der Handlungs⸗ gehilfen neben oder zugleich mit den Unternehmern zu betonen und dabei über die ſoziale Frage hinaus auch eine„Anteil⸗ nahme der Angeſtellten an allgemeinen Fragen des wirtſchaft⸗ lichen Lebens“ zu verlangen. Beachtenswert iſt, was zur Begründung dieſer Forderung angeführt wird:„Wie unbe⸗ deutend und beſcheiden ſind die Forderungen der Handlungs⸗ gehilfen gegenüber dem, was der deutſche Handelsſtand gewin⸗ nen könnte, wenn die große Maſſe der organiſierten Hand⸗ lungsgehilfen— und, durch ſie angeregt und aus ihrer Gleich⸗ giltigkeit erwachend, die Hunderttauſende, welche noch außer⸗ halb der Verbände ſtehen— zuſammen mit der Prinzipalität für ein höheres Anſehen des deutſchen Kaufmannsſtandes und für eine Wirtſchaftspolitik eintreten würden, die dem Wachs⸗ tum des deutſchen Volkes Rechnung trägt, das mit Natur⸗ notwendigkeit darauf angewieſen iſt, ein handeltreibendes, induſtrielles Volk zu werden. Dem deutſchen Handel ſtehen noch Rieſenaufgaben bevor! Hier liegt eine große, umfaſſende Intereſſengemeinſchaft von Prinzipal und Handelsangeſtellten; wir wünſchten, die Handelskammern wären weitblickend genug, ſie bei Zeiten zu erkennen und— darnach zu handeln.“ Der Sauherdenton an der Totenbahre. So wie das Organ des Herrn Mehring dem Abgeordneten Richter einſt mit den Worten„Ein Strolch noch im Sterben“ einen letzten Eſelsfußtritt verſetzte, ſo läßt das wackere Blatt natürlich auch nicht die Gelegenheit ungenutzt vorüber, beim Tode des Herrn v. Kardorff alle Regiſter des Sau⸗ herdentones zu ziehen.„Ein grauer Sünder iſt in die Grube Muſchelſaale und der Ark der Anbringung der Fresken im Raum eine gans deutliche Vorſtellung zu machen. Erler hat auf ſeinen Fresken die vier Jahreszeiten dargeſtellt. Dem Frühling und dem Sommer fielen die beiden großen Flächen zu, während Herbſt und Winter ſich mit kleinen begnügen mußten. Für die noch übrige dritte freie Fläche gegen⸗ über der Fenſterwand kam ein zweites Sommerbild zur Dar⸗ ſtellung. Was den Bildern zunächſt ihre Bedeutung gibt, das iſt die Eigenart der dargeſtellten Erzählung, die ganz abſeits von den bisher gewohnten Perſoniſikationen und Allegorien der vier Jahreszeiten ein dramatiſches Moment hereinbringt. Blumen⸗ bekränzt auf lichtem Zelter, das ſelig der Sonne entgegenlachende Auge aufwärts gerichtet, reitet der Frühling, ein friſcher Jüngling mit blonden Locken und blondem Barte, über die Auen. Wo ſein Roß hintritt, ſchwindet der Schnee, Primeln und Veil⸗ chen ſtecken die Köpfe aus dem Raſenteppiche. Jünglinge geleiten ihn, in begeiſtertem Dithyrambus ſchwingen ſie Schwert und Speer. Die Kobolde des Winters fliehen. Bärtige grimmige rauhe Geſellen, Pelzmäntel, in wilde Felle geſteckt, den düſtet auflohenden Fackelbrand haltend, vor der ſieghaften Macht des Frühlings ſcheu ſich beugend, ziehen ſie von dannen. Auf ochſen⸗ beſpanntem reichgeſchmücktem Wagen ſteht als ruhmpoller Herr⸗ ſcher denr Sommer. Es iſt eine gedrungene Männergeſtalt, mit dunklem Haar und langem dunklem Barte. Die Rechte ſtützt ſich auf den langen Stab, mit majeſtätiſcher Geberde ſchaut er, in ſeiner gebietenden Attitüde vergleichbar den alten ägyp⸗ tiſchen Königsfiguren, über die jauchzende Menge, die ſeinen Wagen umgibt, und die mächtigen Tiere, die ihn ziehen, ernſt hinaus ins Weite. zur Seite, die flöteſpielend in heiterem Rhythmus einherſpringt. UHeberall Reichtum und Fülle, wogende Kornfelder, leuchtender Blütenſchmuck. Auf dem zweiten(kleinen! Sommerbilde, das ganz dekorativ aufgefaßt iſt, ſpielen Mädchen im Bade. Eine mächtige Welle erſchreckt die Leichtſinnigen. Grotesk und feier⸗ lich ſteht auf gelbem Sande ein Mohr daneben. bild, das in der Kompoſition ganz beſonders glücklich ſcheint, — gefahren“ mit dieſen vielverheißenden Worten leitet Beſonders lieblich iſt eine Mädchengeſtalt Das Her bſt. Dr — ———— L. Sulte General⸗Anzeiger.(Abendblati.) die„Leipz. Volksztg.“ ihren Nekrolog für Herrn von Kardorff ein und erhebt ſich dann bei Beſprechung ſeiner parlamentari⸗ ſchen Tatigkeit zu der frechen Unverſchämtheit:„Aber unter den ſchmutzigſten Charakteren, die ſich je auf parla⸗ mentariſchen Seſſeln herumgedrückt haben, war er auch der ſecchmutzigſten einer.“ Kardorffs Auftreten im Zoll⸗ tarifkonflikte wird zu folgendem Zerrbilde:„Dann wurde ſein, Name ein Fluchwort im Munde von Unzähligen, als unter ſeiner Leitung die zollwucheriſche Mehrheit des Reichstags im Dezember 1902 die Geſchäftsordnung in Grund und Boden trampelte und der Antrag Kardorff die geſchäftsordnungs⸗ mäßige Einzelberatung der Tarifpoſitionen in zweiter Leſung einfach forteskamotierte. Mit fanatiſcher Freude hat er die Hungerpeitſche flechten helfen, die heute den Rücken der Maſſen blutig reißt.“ Zum Schluß verſichert das Blatt, die deutſche Arbeiterſchaft habe für Kar⸗ dorff nur einen Fluch oder einen Steinwurf. Der anſtändige Teil der deutſchen Arbeiterſchaft, in deren Namen Mehring zu ſprechen kein Recht hat, iſt mit dieſen nicht mehr zu übertreffenden Roheiten ſicher nicht einver⸗ Veutsches Reſch. ſtanden. —(Graf von Wintzingerode⸗Bodenſtein). Der Zentralvorſtand des Evangeliſchen Bundes wid⸗ met ſeinem verſtorbenen Ehrenvorſitzenden folgenden Nach⸗ ruf:„Schmerzliche Trauerkunde hat unſern Bund aufs tiefſte bewegt; unſer hochverehrter und vielgeliebter Ehren⸗ vorſttzenden D. Graf Wilko von Wintzingerode⸗Bodenſtein iſt am geſtrigen Tage nach kurzer Krankheit im 75. Jahre ſeines arbeitsreichen und reichgeſegneten Lebens aus dieſer Zeitlich⸗ keit abgerufen worden. Von ſeiner Gründung im Jahre 1886 an hat unſer Bund an ihm ſeinen freudig begeiſterten, tat⸗ kräftigen und umſichtigen Führer gehabt. Bis zuletzt iſt unſer Graf in überzeugungsvoller und hingebender Mitarbeit an den großen Aufgaben, die die Wahrung der deutſch⸗proteſtan⸗ tiſchen Intereſſen uns ſtellt, uns verbunden geblieben. Seine aufrichtige Frömmigkeit, ſein freimütiges Eintreten für unſer evangeliſches Bekenntnis und die ritterliche Liebenswürdigkeit ſeines Weſens hat ihm überall die Herzen gewontten und ſichert ihm die verehrungsvolle Dankbarkeit des Bundes über das Grab hinaus. Ein angeſehener Vertreter chriſtlichen Adels deutſcher Nation hat er aus warmer Liebe zu unſerem ganzen Volke an der Spitze unſeres Bundes in mannhafter Treue geſtanden, allen zum Vorbild. Wir blicken ihm weh⸗ mutsvoll nach und getröſten uns der ewigen Gnadenverfiche⸗ rungen unſeres Gottes, der ihn hat laſſen eingehen zu ſeinem Frieden und zu ſeiner Freude.“ Ausland. Frankreich.(Der ſtreitbare Biſchof Turinaz von Nancy) richtete an den Papfſt wegen ſeines Syllabus eine begeiſterte Zuſtimmungs⸗ und Dankeszuſchrift, die ſo ſchließt: Die Feſtigkeit Euerer Heilig⸗ keit wird die Unterwerſung herbeiführen, die Leidenſchaft der Neuerungen wird endlich beſiegt ſein, die Empörer, wenn es deren gibt, werden beſeitigt und die Einigteit wird im vollen Gehorſam hergeſtellt werden. Badiſche Politik. * Karlsruhe, 28. Juli. Das Gewerkſchafts⸗ kartell hat bis zum vorigen Jahre mit Unterſtützung des Stadtrats Arbeiterfortbildungskurſe durch⸗ geführt. Der Stadtrat hat aber ſeinen Beitrag zurückgezogen, weil ſich auf dem ſozialiſtiſchen Parteitage in Mannheim er⸗ geben habe, daß das Gewerkſchaftstartell eine ſozialdemokra⸗ tiſche, ſomit eine parteipolitiſche Organiſation darſtelle und der Stadtrat politiſche Vereine grundſätzlich nicht unterſtütze. Auf Veranlaſſung des Stadtrats hat der Volksbildungsverein dieſe Kurſe übernommen und zwar lediglich aus der Er⸗ wägung heraus, den Arbeitern die Wohltaten dieſer Kurſe auch fernerhin zu erhalten. Das Gewerkſchaftskartell erblickte darin aber eine ihm feindſelige Handlung, ſodaß der Volks⸗ bildungsverein, um allen Weiterungen gus dem Wege zu gehen, die Kurſe nur ein Jahr übernahm. Der Stadtrat wird auf Anſuchen des Volksbildungsvereins deshalb ſolche Kurſe als ſtädtiſches Unternehmen einrichten und nach den Vor⸗ ſchlägen des Volksſchulrektorats vom Oktober an durch dieſes zunächft 6 Unterrichtskurſe zu je 20 Abenden in den Räumen der allgemeinen Fortbildungsſchule veranſtalten laſſen. Als Unterrichtsfächer find Geſetzeskunde(Arbeiterverficherung und Arbeiterſchutz) in einem Kurs, Schön⸗ und Rechtſchreiben in zwei Kurſen, Buchführung und Korreſpondenz ebenfalls in zwei Kurſen und Rechnen in einem Kurs vorgeſehen. Ob auch Stenographieunterricht erteilt werden ſoll, iſt noch nicht ent⸗ ſchieden. Ultramontan, nicht katholiſch. Wenn auf ultramontaner Seite das übliche Paritäts⸗ geſchrei bei Beſetzung von Staatsämtern erhoben wird, kann man und hat es ſchon oft getan, mit Recht darauf hinweiſen, daß es der klerikalen Preſſe nicht um Beſetzung hoher Be⸗ amtenſtellen mit Katholiken, ſondern mit ausgeſprochenen Ultramontanen zu tun iſt. Das zeigt ſich jetzt auch wieder bei uns in Baden. Da iſt die Stelle des Direktors des Oberſchul⸗ rates neu beſetzt worden. Natürlich ſind die ultramontanen Blätter mit dem neuernannten Direktor nicht zufrieden, weil er politiſch liberal iſt. Sie hätten für dieſen Poſten einen anderen Kandidaten im Auge gehabt, der ihnen näher ſteht, und jammern ſehr über ſeine Zurückſetzung, die dadurch zu erklären ſei, daß er ein treuer Katholik ſei. Nun iſt aber der neuernannte Direktor E. v. Sallwürk, von dem noch dazu ultramontane Blätter zugeben müfſen, daß er politiſch noch nirgends hervorgetreten ſei, gleichfalls Kahholbik, aber eben kein Katholik nach dem Herzen der Ultramontanen, kein in deren Sinne„guter“ Katholik. Alſo auch hier ſteht man wieder, daß bei der Paritäts⸗ forderung des Zentrums es ſich nicht um die Be⸗ förderung von„Katholiken“, ſondern nur von ausgeſprochenen Ultramontanen handelt. Aus anderen Blättern. Zum Urteilim Prozeß Hau bemerkt die„Tägl. Rundſchau“: Das Urteil wird nicht nur in juriſtiſchen Kreiſen wit Befrie⸗ digung aufgenommen werden. Denn wenn der Indizienbetveis gegen den Angeklagten auch micht vollſtändig geführt werden konnte, ſo wird doch innerhalb wie außerhalb des Karlsruher Gerichtsſaales niemand geweſen ſein, der an der Schuld Hau's zweifeln mochte. Der aufgeregte Pöbel der badiſchen Hauptſtadt freilich war anderer Meinung; ſeine Sympathien gehörten der Abenteurerexiſtenz des amerikaniſechn Induſtvieritters. Und zweifellos hat Hau, wenmn er ſein Verbrechen mit dem Schimmer romantiſcher Motibe zu ver⸗ klären verſuchte, auf die Pſychologie des Volkes ſpekuliert, aus deſſen Mitte ja auch die Schwarzwälder Bauern auf der Ge⸗ ſchworenenbank ſtammten. Daß dieſe ſich durch die Manöver des Angeklagten und durch die heulende Menge auf der Straße nicht beirren ließen, ſondern ihrer durch die unmittelbaren Eindrücke der Verhandlung gewonnenen Ueberzeugung durch den Spruch auf „Schuldig“ Ausdruck gaben, iſt ein ſehr erfreulicher Be⸗ fähigungsnachweis des ſoviel angefeindeten Syſtems der Schwurgerichte. Das Urteil hat den Ange⸗ klagten dem Schickſal überwieſen, das er verdient. Etwas zögernder ſpricht die„Straßb. Poſt“ Schuldig aus: Er hat ſich in dieſer Erwartung getäuſcht. Auch manch andere Leute mögen überraſcht geweſen ſein von dem Urteil, das auf einen Imdizienbeweis hin ein Menſchenleben dem Tode überliefert. Aus der Kenntnis des Tatbeſtandes und der Perſönlichkeit des Ange⸗ klagten, ſoweit ſie aus den Berichten zu gewinnen iſt— und nur auf dieſer Grundlage ſind ja auch die vorſtehenden Ausführungen üüberhaupt gemacht— kann man dem Angeklagten die Tat zu⸗ ſchreiben. Ob man aber, wenn es ſich um die ſchreckliche Sühne handelt, auch die letzte, wenngleich noch ſo unvahrſcheinliche Zweifelsmöglichkeit ausſchakten kann, dafür muß den zu Richtern berufenen Augen⸗ und Ohrenzeugen des Prozeſſes die Entſcheidung und Verantwortung gelaſſen werden. Die Geſchworenen haben nach beſſerem, nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen ihren Spruch ge⸗ fällt, durch den die Strafe ohne weiteres beſtimmt iſt. Das„Berl. Tageblatt“ hat herausgefunden, daß das Urteil ſehr viel kritiſiert werden würde. Es begründet dieſe ſeine Meinung ſo: Wenn Karxl Hau auch gemordet hat, ſo kommt doch noch immer die Frage nach den Motiven, und es kommt die Frage: hat er nicht Olga erſchießen wollen? Er kann das Haus beobachtet haben, kann der Alten nachgeſchlichten ſein, kann bemerbt haben, daß ſie von Olga begleitet wurde.. Und kwenn er in einem Anfall von Leidenſchaft und Enttäuſchung gehandelt, wenn ſeine Kugel ſich nur verirrt, wenn er ſein Ziel falſch gewählt hat, ſo entſtehen neue, beränderte Rechtsmöglichkeiten und andere Rechtsnormen müßten in Kraft treten. Die Beziehungen zwiſchen Karl Hau und Olga Molitor ſind in der Porunterſuchung nicht geklärt worden, und dieſes Verſäumnis hat ſich im Prozeſſe gerächt. Es iſt ſchuld daran, wenn ein leiſer Zweifel beſtehen bleibt, wenn ſelbſt nüchterne Leute die völlige Klarheit vermiſſen. Es iſt ſchuld daran, wenn viele tauſend Zungen geſchäftig in Bewegung ſind und wenn die ganze Atmoſphäre von Altweibergeklatſch erfüllt iſt. das könnfe leider nicht ausgeſtellt werden und iſt daher nur nach der Photographie zu beurteilen. Zwiſchen den Trümmern einer Wachtburg ſteht ein Greis, mit langwallendem weißen Bart, eine Erſcheinung wie Tizian oder Kopernikus auf alten Hiſto⸗ rienbildern. Unter ihm breitet ſich das Meer in unendlich weiter Ausdehnung. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne laſſen es in zauberiſchem Glanze aufleuchten. Nur kurze Zeit noch, und die Nacht wird anbrechen. Es iſt ein Bild, das ſich, nach den Aufnahmen zu ſchließen, auch ſehr gut der Art des Saales und der Niſche, die es einnimmt, anpaßt. Der tiefe und doch gut verſtändliche Gedanke macht dieſe Freske faſt noch ſumpathiſcher als den Winter. Da ſtehen die heiligen drei Kö⸗ nige mit ihrem Stern und ihren Gaben, Pierrot und Columbine tänzen einen ſcherzhaften pas de deuxr. Von hoher Stange herab ſchaut ein Papagei blaſiert auf den Gegenſatz, der in Farben ſowohl wie in der Art der Bewegung zwiſchen dieſen beiden Gruppen ſich ausſpricht. Was man allen dieſen Bildern zuerſt vorwerfen kann, iſt leicht geſagt. Es ſind„lebende Bilder.“ Der Beſchauer hat die Empfindung, ſich einer mit minutiöſer theatraliſcher Sorgfalt zu⸗ jammengeſtellten und koſtümierten Gruppe gegenüber zu ſehen, die zwiſchen einem zweiten und dritten Klingelzeichen die ſorg⸗ ſam einſtudierte Gebärde beibehält. Damit iſt eine Ueberſchrei⸗ tung der künſtleriſchen Geſetze feſtgeſtellt. Aber das Fresko be⸗ darf als eines wichtigen Beſtandteils der dekorativen Note. Wir⸗ kung entſchuldigt Alles, ſelbſt leichte Fehler, welche mit Rückſicht hierauf begangen wurden, Sie entſchuldigt auch zeichneriſche Verſehen. Und dieſe Bilder wirken. Sie wirken durch die mäch⸗ tige Sicherheit der Kompoſition, ſie wirken durch die eigenartige Anwendung der Farben. Das Fresko hat nicht die Auswahl unter dem bunten Allerlei, das auf der Palette des Oelmalers die verſchiedenartigſten Miſchungen geſtattet. Es verlangt An⸗ wendung ſeiner Einzelfarben. Seinen künſtleriſchen Abſichten, die ihm bei ſeinen Oelgemälden gelten, getreu, hat Erler auch auf ſeinen Fresken die leuchtenden grellen Farben vermieden. Er bevorzugt ein lichtes Grün, ein mattes Roſa, ein ſtumpfes Dr. Di Maumheim, 24. Jult, Aus Stadt und Land. INreRNATrioNate NRufsr-dtd GnossE GaffrEMAHau HRdsSTemune 8 Programm: Donnerstag, 25. Juli. Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachm.: Kapelle des 5. Bayr. Infanterie⸗Regiments aus Bamberg.(Muſikdirigent: G. Für ſt.) Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: —11 Uhr abends: Kapelle des 5. Bayr. Infanterie⸗Regiments aus Bamberg.(Muſikdirigent: G. Für ſt.) Vergnügungspark: —11 Uhr abends: Konzert. Beleuchtung: 9νf. 0½% Uhr: Konturenbeleuchtung des Wafferturms. 10½—109%½ Uhr abends: Leuchtfontäne. Sonder⸗Ausſtellungen: Ausſtellung von Plänen, Modellen und gärtneriſchen Arbeiten (bis 31. Juli). Eintrittspreife: Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder 50 Pfg. Als beſondere Veramſteltung: Tiroler Alpenfeſt im Zillertal⸗ Operetten⸗Feſtſpiele im Gr. Hoftheater. Die luſtige Wictwe. Frauenfürſorge⸗Stelle: im Garten Schulze⸗Kaumburg, den ganzen Tag geöffnet. Ernannt wurde Güterexpeditor Albert Weiß in Weinheim zum Stationskontrolleur. Uebertragen wurde dem Realſchulkandidaten Hermann Moritz an der Bürgerſchule in Gengenbach die etatmäßige Amts⸗ ſtelle eines Reallehrers am Realproghmnaſium in Buchen. Poſtanweiſungsverkehr mit Rußland. Der Meiſtbetrag für Poſtanweiſungen lausſchließlich Finnland) wird vom 1. Aug. ab auf 300 Rubel gleich 648 M. erhöht. Die Gebühr beträgt wie bisher 20 Pf. für je 20 M. *Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtdirektionsbezirk Karls⸗ ruhe. Angenommen: als Poſtgehilfin: Emma Lorbeer in Karlsruhe; als Delegraphengehilfinnen: Wilhelmine Kühne, Ju⸗ liane Oelſchläger in Pforzheim; als Poſtagent: Karl Ziegler in Ruchſen(Amt Adersheim).— Etatmäßig angeſtelkt: als Poſtafſiſtent: der Poſtanwärter Otto Löhr in Sinsheim(Elſenz). — Verſetzt: der Oberpoſtaſſiſtent: Guſtav Dörr von Mannheim nach Pforzheim; die Poſtaſſiftenten Heinrich Flaſchendreher von Grünsfeld nach Külsheim, Wilhelm Lang von Heidelberg wach Mannheim, Philipp Lenz von Mannheim nach Leibenſtadt(Amt Adelsheim), Richard Lötterle von Pforzheim nach Unterſchwarzach, Fviedrich Stammer von Durlach nach Mannheim, Hugo Wärth von Raſtatt nach Karlsruhe, Reinhard Zörrer von Pforzheim nach Ruchſen(A. Adelsheim).— Freiwillig ausgeſchieden: die Poſtgehilfen Friedrich Fleig in Graben, Egon Henrich in Ernſt⸗ tal; die Telegraphengehilfinnen Emilie Arnold in Pforzheim und Ludwine Wachter in Mannheim. Militärdienſtnachrichten. v. Schlichting, Major und Adjutant der 28. Div., als Bats.⸗Kommandeur in das Königin Eli⸗ ſabeth Garde Gren.⸗Regt. Nr. 3 verſetzt. Frhr. v. Lersner, Hauptm. und Nomp.⸗Chef im 1. Bat. Leib⸗Gpen.⸗Regt. Nr. 109, unter Beförderung zum überzähligen Major, zum Adjutanten der 28. Div. ernannt. Zu Oberſtleutnants befördert: v. Biſchofs⸗ hauſen, beauftragt mit der Führung des 3. Bad. Feldart.⸗Regts. Nr. 50, Rieſe, Major und Abteilungs⸗Kommandeur im 3. Bad. Feldart⸗Regt. Nr. 50. Frhr. v. Rotsmann, Mafor und Adju⸗ ſant des Generalkommandos des 14. Armeekorps, als Kommandeur der reitenden Abteilung in das 4. Garde⸗Feldart.⸗Regt. verſetzt. Baron Digeon v. Monteton, Rittm. und Esbadrons⸗Chef im 1. Bad. Leib⸗Drag.⸗Regt. Nr. 20, zum Adjutanten des General⸗ kommandos des 14. Armeekorps ernannt. Zu Obexleutnants de⸗ fördert: die Lts. Frhr. v. Schönau⸗Wehr im 5. Bad. Inf. Regt. Nr. 113, v. Barton gen. v. Stedmann im 1. Bad. Leib⸗Drag.⸗Regt. Nr. 20. v. Niebecker, Lt. im Bad. Pion.⸗ Bat. Nr. 14, zum Oberlt., vorläufig ohne Patent, befördert. Kritz⸗ Ller, Hauptm. und Lehrer an der Kriegsſchule in Kaſſel, als Batt.⸗ Chef in das 4. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 66 verſetzt. Döring (Guſtav), Lt. im 3. Bad. Drag.⸗Regt. Prinz Karl Nr. 22, auf ſein Geſuch zu den Reſ.⸗Offizieren des betr. Truppenteils übergeführt. endorf, Stabs⸗ und Bats.⸗Arzt des 8. Bats. Braun⸗ Schwaärz und zeigt ſich ſehr berliebt in ein allzu gelbliches Braun, das ſich beſonders zünſtig neben Schwarz ſtellt. Manchmal wird die Schwächung der Farbe zu monoton, wie vor allem auf dem Frühlingsbilde, wo ein Kontraſt nur mehr durch die Zeichnung herausgebracht wird. Sei es, wie es ſei. Mögen die Erler'ſchen Fresken anerken⸗ nende oder abſprechende Urteile finden ſo viel ſie nur wollen. Eines iſt ſicher, wir Münchner ſind um ein neues ſtarkes, deko⸗ ratives Talent, das einer dichteriſch bildenden Phantaſie nicht ermangelt, reicher. Und das werden wir hoffentlich behalten. .B. Tagesneuigkeſten. — Eine tapfere Frau. Aus Newyork wird berichtet: Ida Lewis, die amerikaniſche Grace Darling, hat in Newport in dieſen Tagen ihr öbjähriges Dienſtjubiläum feiern können. Ein halbes Jahrhundert lang hat ſie in dem abge⸗ legenen Wächterhaus die Lune Rock⸗Leuchtfeuer unterhalten, hat 18 Menſchen vom Tode in den Weller errettet und iſt mit der Zeit eine der berühmteſten Frauen Amerikas geworden. Als ſie 15 Jahre zählte, wurde ihr Vater zum Leuchtfeuermeiſter ernannt, und alsbald bezog die Familie ihre Amtswohnung, das einſame Leuchthaus draußen im Hafen. Die kleine Ida, das älteſte Kind ihrer Eltern, wurde raſch mit dem feuchten Element vertraut; alltäglich ruderte ſie ihre Geſchwiſter hinüber zum Feſtland, und allabendlich holte ſie mit ihrem Boot die Kleinen wieder von der Stadt ab. Schnell ſollte ſie durch eine ent⸗ ſchloſſene Rettungstat bekannt werden. Vier junge Leute, Kinder angeſehener Newporter Familien, kenterten mit ihrem Boot, und ihre Verzweiflungsrufe drangen bis zum Leuchthaus. Sofort fuhr Ida Lewis mit ihrem Boot heraus und unter furchtbaren Anſtrengungen gelang es dem Mädchen, alle vier im letzten Augenblicke noch dem Tode zu entreißen. Mit 18 Jahren über⸗ nahm ſie die Wartung der Leuchtfeuer; ihr Valr war zum Krüppel geworden. 22 Jahre ſpäter belehnte ſie der Kongreß definitiw mit dem verantwortungsvollen Poſten, den ſie noch heute, als 68jährige in voller Rüſtigkeit verſteht. Im Winter 1868, während eines furchtbaren Wirbelſturmes gelang er ihr, zwei Soldaten zu retten, deren Boot in der Nähe des Leucht⸗ hauſes umgeſchlagen war. Auf der waghalſigen Fahrt fand ihr Bootsmann den Tod in den Wellen, allein das kühne Mädchen ſchreckte nicht zurück, es gelang, die Körper der Bewußtloſen ins Boot zu zerren, wieder zurückzurudern und ſchließlich wieder ins Leben zurückzurufen. Viele Medaillen und Ehrenzeichen, Diplome und Geſchenke ſchmücken heute das beſcheidene Heim dieſer Frau, die 18 Menſchenleben gerettet hat und noch heute ſtill und zu⸗ rückgezogen, mit einer ſtarken Abneigung gegen alle Ruhmes⸗ worte unentwegt ihre harte Pflicht erfüllt.—4. — Die Jutelligenz der Affen. Eine mediziniſche Fachzeit⸗ ſchrift, die alte„Gazette Medicale de Paris“, berichtet in einer ihrer letzten Nummern:„Gewiſſe Affen in Guyana, die Brüll⸗ affen, ſind vielleicht die intelligenteſten und ſonderbarſten unter allen Affen. Sie ſind nicht nur unermüdliche Redner und aus⸗ gezeichnete Sänger, dieſe„Tenöre der Wälder“ ſind auch hervor⸗ ragende Chirurgen. Wenn ein Brüllaffe verwundet iſt, ſo eilen alle ſeine kleinen Kameraden zu ihm, umringen ihn, bedauern ihn lebhaft und was noch wichtiger iſt, ſie helfen ihm auch. Die einen führen ihre Finger in die Wunde ein, als wollten ſie deren Tiefe ſondieren, die andern machen ſich auf und ſuchen heilende Kräuter, die ſie auf die Wunde legen, um ſo eine ſchnelle Heilung herbei zu führen.“ Dieſer Bericht, der zunächſt etwas unwahr⸗ ſcheinlich klingt, dürfte doch den Reiſenden, die Gelegenheit gehabt haben, Affen aus der Nähe zu beobachten, durchaus glaubhaft erſcheinen. Und um ihn zu bekräftigen, führt Henri de Par⸗ ville in den„Annales“ aus ſeinen eigenen Erfahrungen einige nicht minder merkwürdige Beweiſe von der Intelligenz der Affen an. Der berühmte Schimpanſe Edgar, den die Pariſer im Jardin des Plantes viel bewundert haben, ſammelte in einer alten Kaſſerolle allerhand Gegenſtände, die für ihn nützlich waren, vor allem einige Kieſelſteine, die er zum Aufknacken von Kernen brauchte, ein Stück Flaſche und ein Stück ſchwarzes R ninrrer eee e ee ene eeeee n ere e eeee beeeeen „ We und legte die Blätter auf die Wunde. 9 SGeneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) „ͤĩùͤö ò 6.————— 2* ſſchweigiſchen Inf⸗Regt. Nr. 92, zum Regts⸗Arzt unter Beförderung gzum Oberſtabsarzt bei dem 5. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 76 ernanmt. Dr. Vogelsberger, Aſſiſt.⸗Arzt beim 9. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 170, zum 4. Lothr. Feldart.⸗Regt. Nr. 70 verſetzt. Dr. Thomas, Oberſtabs⸗ und Regts.⸗Arzt des 5. Bad. Feldart.⸗Regts. Nr. 76, mit der Erlaubnis zum Tragen ſeiner bisherigen Uniform der Ab⸗ chied mit der geſetzlichen Penſion bewilligt. Dr. Theilemann (Freiburg), Dr. Oppenheim(Freiburg), Unterärzte der Reſ., gzu Aſſiſt.⸗Aerzten befördert. Brehmer, Militärgerichtsſchreiber auf Probe deim Stabe der 39. Div., zum etatmäßigen Militär⸗ gerichtsſchreiber deim Stabe eines Div.⸗Kommandeurs uſw. ernannt. Die Errichtung einer Handelshochſchule ſtrebt auch Stutt⸗ gart an. Die dortige Handelskam mer hat zu der wichtigen Frage folgende Reſolution beſchloſſen: Die Handelskammer hält die Errichtung einer Handelshochſchule in Stuttgart für ver⸗ früßht, dagegen erachtet ſie es als geboten, die alsbaldige Ein⸗ richtung ſelbſtändiger Hochſchulkurſe in Anregung zu bringen. Dieſe Kurſe wären vom Staat, von der Gemeinde und den Handels⸗ kammern mit kaufmänniſchen Vereinigungen gemeinſchaftlich zu unterhalten. * Sängerbeſuch. Am Montag, den 29. Juli, morgens %½10 Uhr, trifft die Bonner Liedertafel, welche ſich auf einer Sängerreiſe befindet und bereits in Kreuznach und Wiesbaden konzertierte, hier ein. Der über 100 Mann ſtarke Verein derknüpft damit zugleich einen Gegenbeſuch, den er der mit ihm eng befreundeten hieſigen„Liederhalle“ auf deren Pfingſtreiſe 1905 macht. Mittags 1 Uhr gemeinſames Mittags⸗ mahl im„Eichbaum“. Am Abend desſelben Tages findet in der Ausſtellung auf der Terraſſe vor dem Palmenhaus, welche für die Sänger reſerviert iſt, gemeinſchaftliches Geſangs⸗ Konzert ſtatt, an welches ſich ein Bankett im Saale der „Kaiſerhütte“ anſchließt. Dienstag, 30. Juli, vormittags 10 Uhr, iſt große Dampferfahrt auf dem Rhein zur Be⸗ ſichtigung der Hafenanlagen. Den Schluß der Veranſtaltungen bildet mittags ein Ausflug nach Heidelberg mit Abſchieds⸗ ſchoppen im„Perkeo“. Eine ſchlichte würdige Feier fand am vergangenen Sonntag auf dem neuen Friedhofe zu Neckarau ſtatt. Der Turnverein Mannheim hat ſeinem vor 4 Jahren in ſchönſtem Mannes⸗ alter verſtorbenen eifrigen Vorſtandsmitglied Georg Roos ein -würdiges Grabdenkmal errichten laſſen, welches am Sonn⸗ tag ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Eine große Anzahl Turner, darunter faſt vollzählig die Sängerriege des Turnver⸗ eins, fand ſich um 10 Uhr morgens an der Grabſtätte ein. Die Sängerriege trug unter der Leitung ihres Dirigenten, Herrn Muſikdirektor W. Sieder, den ergreifenden Trauerchor „Stumm ſchläft der Sänger“ vor, worauf der 1. Vorſitzende des Turnvereins, Herr Prokuriſt P. Kermas, im Namen des Vorſtandes des Turnvereins Mannheim dem nur zu frühe ent⸗ ſchlafenen treuen Turngenoſſen einen erhebenden Nachruf wid⸗ mete und das Denkmal der Familie Roos übergab. Herr C. Rück dankte hiefür im Namen der Hinterbliebenen. Sodann ſprach noch Turner Roſt als Vertreter der Sängerriege, der der Verſtorbene als eines der eifrigſten Mitglieder angehört hatte. Er wies auf die Verdienſte hin, die der Verblichene ſich um die ihm ans Herz gewachſene Sängerriege erworben hatte, wie er in ernſten und heiteren Stunden ſtets in uneigennützigſter Weiſe ſeine herrliche Tenorſtimme in den Dienſt der Sache ſtellte und ermahnte die jungen Sänger, ſich hieran ein Beiſpiel zu nehmen. Nach dem weiteren Geſangsvortrag„Ueber den Sternen“ endigte die den Verſtorbenen und ſeine Turnfreunde in gleicher Weiſe ehrende, allen Beteiligten unvergeßliche Feier, die wiederum be⸗ wieſen hat, daß die Turner ihre Führer auch im Tode nicht vergeſſen, daß ſie deren Andenken hoch zu halten wiſſen. * Botaniſch⸗wiſſenſchaftliche Vereinigung für Baden, Elſaß ulld die Pfalz. Nachdem die Linnéfeier guf dem Donnersberg im Juni ds. Is. einen ſo erhebenden Verlauf genommen und ſich einer recht ſtarken Beteiligung zu erfreuen gehabt hat, ſo wurde guf den letzten Sonntag eine botaniſch⸗wiſſenſchaft⸗ liche Exkurſinn in das ſo hochintereſſante Gebiet der Wei⸗ ßenburger Sumpfflora unternommen. Die Beteiligung war wie⸗ derum eine ſehr ſtarke und es iſt erfreulich, konſtatieren zu kön⸗ nen, daß das Intereſſe für die Seienta amabitis in ſtetigem Wachstum begriffen iſt. Aus der Pfalz waren die Herren Dr. Poeverlein⸗Ludwigshafen, Profeſſor Dr. Groß⸗Neuſtadt d.., Regierungsrat GEigner⸗Speyer, Aſſeſſor Dr. Keiler⸗ Germersheim erſchienen. Aus Straßburg beteiligte ſich Dr. Ludwig und aus dem noch ferneren Kolmar Herr Ißler. Baden war vertreten durch die Herren Friedrich Zimmer⸗ mann-⸗Mannheim und Andreas Kneucker⸗Karlsruhe. Außer⸗ dem hatten ſich noch einige Freunde der Botanik eingefunden, welche herzlich willkommen waren. Die Zuſammenkunft fand morgens 8 Uhr im Bahnhof von Weißenburg ſtatt; raſch wurde der Feldzugsplan feſtgeſtellt und nun ging es beim ſchönſten Sonnenſchein direkt in den großen Sumpf, welcher ſich neben Zeug. Was wollte er aber mit dem Stück Glas und dem Zeuge anfangen? Er tat das Zeug hinter das Glas und ſtellte ſich ſo einen Spiegel her, in dem er mit dem Ausdruck größter Befriedigung immer wieder ſein Geſicht betrachtete. Dieſer Zug iſt um ſo bemerkenswerter, als die Tiere gewöhnlich ſehr ſelten irgend welches Erſtaunen zeigen, wenn ſie ihr Geſicht in einem Spiegel erſcheinen ſehen; die Hunde z. B. wenden vor einem Glasſchrank meiſt den Kopf ab und gehen fort, ohne ihren Doppelgänger zu beachten. Die Erfindung des Spiegels durch einen Menſchenaſſen iſt eine Tatſache, die eine ganz anders entwickelte Intelligenz anzeigt, als ſie die Affen von Guyana durch die Hilfeleiſtung an Verwundeten beweiſen. Uebrigens kommt es nur bei den Affen und dem Hunde vor, daß die verwundeten Tiere ſich gegenſeitig beiſtehen. Merk⸗ würdig iſt in dem vorerwähnten Fall, daß die Affen auch den Blutverluſt zu ſtillen wiſſen und daß ſie die heilkräftigen Kräuter kennen. Parville erzählt einen Fall, den er ſelbſt erlebt hat und der alles Bekannte übertrifft. Das Abenteuer begegnete ihm in Mitlelamerika, am Rande eines mächtigen Urwaldes. Er hatte einen kleinen Menſchenaffen gefangen und gab ihm die Freiheit erſt nach einigen Monaten wieder, nachdem er ſich ge⸗ wöhnt hatte, in einer Hütte an der Seite des Menſchen zu leben. Es war ein ausgezeichneter Gefährte, der ſich ſehr ſchnell ziviliſierte und ſehr anhänglich war. Oft ging er den ganzen Tag über fort, aber pünktlich am Abend ſtellte er ſich immer wieder ein. Er ſprang dann ſeinem Herrn auf die Schulter und überhäufte ihn mit Liebkoſungen. Eines Tages brachte ſich ſein Herr infolge einer Ungeſchicklichkeit eine tiefe Schnitt⸗ wunde mit einem Meſſer am Finger bei, als er von einem Baume einen Zweig abſchneiden wollte. Als der Affe das Blut in Strömen fließen ſah, verſchwand er plötzlich. Parville hatte bereits den Finger mit einem Taſchentuch umwickelt, als einige Minuten ſpäter der Affe wieder bei ihm erſchien, mit einem Pack Blätter in der Hand. Ich verſtand, was er wollte, Pedro— ſo hieß der Affe— bezeugte ſeine Befriedigung darüber durch zahlloſe Luft⸗ rünge. War dies nun Zufall? Oder war es eine Art der Ueberlegung? Es ſcheint mir ſchwierig“, ſchreibt Parville, an einen Zufall zu glauben. Das Tier ſchien zu befriedigt Zu„daß ich ſeine Blätter benutzt hatte, als daß glauben müßte, daß es i e, der Anſſtalt ſtatt. des vor 5 Jahre alter Verſicherungsbeamter aus Rappenau ſie in der Abſicht, meine dem großen Exerzierplatz hinzieht. Die Flora dieſes Gebietes iſt ganz einzig. Es finden ſich hier Gewächſe, die in ganz Deutſch⸗ land nicht wieder auftreten. Es hängt dies damit zuſammen, daß die weſteuropäiſche Flora von Frankreich aus in ſtetiger Ausdehnung nach dem Weſten begriffen iſt und einige Arten haben den Rhein bereits erreicht. Hier ſetzt ihrer weiteren Oſt⸗ manderung der breite Rheinſtrom eine Grenze und aus dieſem Grunde ſind bei Weißenburg mehrere Pflanzen zu finden, die alle von Weſten her eingewandert ſind. Es iſt vor allem die prächtige Doldenpflanze, Carum verticillatum Koch, welche in jedem Jahre viele Botaniker nach Weißenburg lockt. Es iſt eine Pflanze aus der Gattung des Kümmels und unterſcheidet ſich von unſeren deutſchen Arten durch die wirbelförmig geſtellten Fiederchen der Blätter. Es iſt eine der zierlichſten Pflanzen der ganzen deutſchen Flora. Sie ſteht auf einer ſumpfigen Torfwieſe und bedeckt eine große Fläche in reicher Menge. Schon aus weiter Ferne leuchten die blendend weißen Dolder hervor und über⸗ ragen ihre Begleitpflanzen ganz bedeutend. Sie findet ſich in ganz Deutſchland nur noch bei Aachen und hat das rechte Rhein⸗ ufer noch an keiner Stelle erreicht. Am gleichen Standorte ſteht dann noch eine ſeltenere Pflanze: Wahlenbergia hederacea Reichenb. Es iſt eine winzig kleine Glockenblume und gehört in die Familie der Campanulaceen. Sie iſt ſehr ſchwer zu finden, da ſie in den dichten Spagnumpolſtern herumkriecht und nur in der Blütezeit verrät ſie ihren Standort durch das kleine, blaß⸗ blaue Glöckchen, das nach oben gerichtet iſt. Die Wurzeln ſtecken nicht in der Erde, ſondern nur in dem feuchten Moos und wer ſie nicht kennt, wird ruhig über ſie hinwegſchreiten, ohne ſie zu finden. Es iſt ebenfalls eine weſteuropäiſche Pflanze und be⸗ wohnt größtenteils nur das linksrheiniſche Deutſchland. Es iſt ein zierliches Gewächs, das aber ſeiner großen Seltenheit wegen nur wenig bekannt iſt. Den Namen Wahlenbergia hat ſie zu Ehren des berühmten ſchwediſchen Naturforſchers Wahlenberg erhalten, der ſich um die Erforſchung der europäiſchen Flora ſehr verdient gemacht hat. Als weitere Merkwürdigkeit wären dann noch die verſchiedenen Sonnentauarten(Droſera) zu er⸗ tzähnen. Es ſind ebenfalls Moorpflanzen, die auch in dem feuchten Mooſe leben. Da aber der gegenwärtige Standort auf dem Exerzierplatz vollſtändig ausgetrocknet iſt, ſo hat ſich die wunderbar ſchöne Pflanze raſch an ihre neuen Lebensverhältniſſe gewöhnt. Wir haben nie eine ſo intereſſante Anpaſſungsfähig⸗ keit beobachtet, wie bei dieſer Pflanze. Auch der Sumpfbärlapp bal ſich an den trockenen Standort gewöhnen müſſen. Wir glauben aber nicht, daß ſich dieſe ſpezifiſchen Sumpfgewächſe auf die Dauer werden erhalten können und wenn nicht der frühere Waſſerſtand wieder eintritt, ſo werden ſie mit der Zeit verſchwin⸗ den. Es ſind noch manche botaniſche Seltenheiten zu finden, wir wollen aber hier ſchließen, weil wir ſonſt zu viel Raum en An⸗ ſpruch nehmen müßten. Der Tag verlief in der angenehmſten Weiſe und alle Teilnehmer kehrten mit reicher Ausbeute hoch⸗ befriedigt nach Hauſe zurück. Die nächſte botaniſch⸗geologiſche Exkurſion findet anfangs Auguſt in die Vogeſen ſtatt und Freunde der Naturwiſſenſchaften ſind freundlich zur Teilnahme eingeladen. * Nach dem 38. Jahresbericht des Groſſh. Realgymnaſiums beſtand im Schuljahr 1906/07 das Kollegium aus 19 etatmäßigen Lehrern, 10 nicht etatmäßigen Lehrern und 6 Religionslehrern. Die ſchriftliche Reifeprüfung des Schuljahres 1905/06 wurde vom 18.—21. Juni 1906 abgehalten. Es beteiligten ſich daran 31 Oberprimaner und 10 Extraneer. 26 Oberprimaner und 5 Extra⸗ neer erhielten das Zeugnis der Reife. 2 Extraneer legten eine Ergänzungsprüfung im Lateiniſchen ab. Eine außerordentliche Reifeprüfung wurde im März 1907 abgehalten. Es beteiligten ſich daran 5 Oberprimaner und 1 Extraneer. Sämtliche Prüflinge wurden für beſtanden erklärt. 1 Extraneer unterzog ſich einer Er⸗ gänzungsprüfung im Lateiniſchen. Der Geſundheitszuſtand von Lehrern und Schülern war befriedigend. Am Ende des Schuljahres 1905/06 wurden 26 Oberprimaner mit dem Reifezeugnis entlaſſen. Sie beabſichtigen ſich folgenden Berufen zu widmen: je 4 Medizin und neuerer Philologie, 3 der Chemie, je 2 Architektur, Offiziers⸗ laufbahn, Jurisprudenz, Finanzfach und Kaufmannſchaft, je 1 Bankfach, Muſik, Mathematik, und Mathematik und Naturwiſſen⸗ ſchaften. An Oſtern 1907 wurden 5 Abiturienten mit folgender Berufsbeſtimmung entlaſſen: 2 Finanzfach und je 1 Pharmazie, Ingenieurwiſſenſchaft und Zahnheilkunde. Am Anfang des Schul⸗ jahres wurden vom vorigen Schuljahr 513 Schüler übernommen. Im Laufe des Schuljahres traten 128 Schüler ein, ſodaß die Geſamtzahl 641 betrug. 617 Knaben und 24 Mädchen. Aus⸗ getreten ſind während des Schuljahres 47, ſodaß der Stand am Ende des Schuljahres 594 iſt. Davon ſind 200 katholiſch, 379 evan⸗ geliſch, 7 altkatholiſch, 50 israelitiſch und 5 freireligiös. 475 ſind Badener, 159 ſonſtige Reichsangehörige und 7 Reichsausländer. Am Schulort haben dauernden Wohnſitz 481, von auswärts ſind in Verpflegung gegeben 46, von auswärts beſuchen täglich die Schule 114. Im volksſchulpflichtigen Alter ſtehen 284. Der Schru ß⸗ akt findet Dienstag den 30. Juli, vormittags 9 Ühr, in der Aula Das neue Schuljahr nimmt ſeinen Anfang am Donnerstag den 12. September. Freitag den 13. September wer⸗ den von vormittags 8 Uhr an die Aufnahmeprüfungen vorge⸗ nommen. Samstag den 14. September verſammeln ſich um 9 Uhr ſämtliche Schüler im Turnſaal. Nach Verleſung der Schulgeſetze und Konſtitujerung der Klaſſen beginnt um zehn Uhr der regel⸗ mäßige Unterricht. Aus dem Großherzogtum. §S Oftersheim, 23. Juli. Auf Vorſchlag der Oppoſitton wurde Zimmermann Michael Pfiſter zum Gemein derat einſtimmig gewählt. Pfiſter iſt nun das neue 7. Mitglied des hie⸗ ſigen Gemeinderats. Aus Intereſſe für die Gemeindeverwaltung hatte die Oppoſition ſeinerzeit 8 Mitglieder beantragt. Auf een⸗ gelegte Reviſion wurden vom Miniſterium ſämtliche Ratſchreiberver⸗ träge ungiltig erklärt. oc. Heidelberg, 23. Juli. Heute Nacht erhängte ſich der 30 Jahre alte Maurer Friedrich Straub. Der Selbſt⸗ mörder., der ſeinen Tod einige Stunden vorher im Kreiſe von Zechgenoſſen vorherſagte, hinterläßt eine Witwe und vier un⸗ verſorate Kinder. * Pforzheim, 23. Juli. Geſtern abend verſammelten ſich Mitglieder des Turnvereins des Schwarzwaldvereins am Grabe 25 Jahren verſtorbenen Schwarzwalddichters Auerbach. Herr G. Wanner erinnerte in beredten Worten an die Zeit, da Auerbach als gereifter Mann ſeine ſchönen poetiſchen Verherrlichungen der heimatlichen Berge und Täler unſeres Schwarzwaldes hinterließ. Herr Th. Bornett widmete dem An⸗ denken des Schwarzwaldſängers im Namen des Badiſchen Schwarzwaldvereins ebenfalls einen Kranz und erinnerte daran, wie gerade Auerbach mit ſeinen herrlichen Liedern die Liebe zum Wandern in den Herzen geweckt und ſo die Sache des Schwarz⸗ waldvereins gefördert hat. Sein Lied erfreue und begeiſtere heute noch den Wanderer. Die Angehörigen des längſt Entſchlafenen waren ſichtlich gerührt ob all der Liebe, mit welcher des teuren Dahingeſchiedenen gedacht wurde. * Kaulsruhe, 21 Juli. Unter den bei den letzten Straßenkrawalle Verhafteten beſinden ſich lt.„B. Pr.“ ein 27 Jahre alter Maſchinenſchloſſer von hier, ein 20 Jahre alter Maſchineriegehilfe aus Rotenfels, ein 25 alter Kutſcher aus Lauf, ein 28 Jahre al nbein, hres ein 32 J ſtellung ſchon vormittags 10 Uhr beginnt, aufſteigen. Karlsruhe, 24. Juli. In der Nacht vom 22. auf 23. ds. Mts. zwiſchen 11 und 12 Uhr ſtürzte ein Kanonier der 5. Batterie des Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 50 aus einem Fenſter der Kaſerne Gottesau(Reiterkaſerne) vom 4. Stock auf den gepflaſterten Kaſernenhof. Der Unglückliche iſt ſeinen ſchweren Verletzungen, ohne zum Bewußtſein zu kommen, nach 20 Minuten erlegen. Selbſtmord iſt ausgeſchloſſen, da der Kanonier beabſichtigte, zu kapitulieren. Er diente im zweiten Jahre. Anſcheinend iſt er in einem krankhaften Anfalle aus dem Fenſter geſtürzt. * Lahr, 23. Juli. Die Beteiligung an den geſtern abend von—8 Uhr vorgenommenen Wahlen zum Gewerbe⸗ gericht war von ſeiten der Arbeitgeber eine äußerſt ſchwache; dagegen beteiligten ſich die Arbeitnehmer weit ſtärker als in früheren Jahren. Zum erſtenmal traten die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften dem Gewerkſchaftskartell mit einer eigenen Kandidatenliſte entgegen. Die Kandidaten des letzteren erhielten eine Mehrheit von etwa zwei Drittel. Die chriſtlichen Gewerkſchaften beabſichtigen, auf die Einführung der Verhältniswahlen zum Gewerbegericht hin, zutvirken. 55 FPA. Villingen, 24. Juli. Der Beſuch der Ausſtel⸗ lung iſt geradezu großartig zu nennen. Heute wird der Löſer der 25 000. Tageskarte erwartet, dem eine von der Firma Carl Straub, Holzwarenfabrik, Vöhrenbach, geſtiftete ſehr hübſche Etagere übereicht wird. Auf nächſten Sonntag den 28. ds. Mts. hat die Ausſtellungsleitung ein großartiges Programm zuſam⸗ mengeſtellt, das ſeine Anziehungskraft nicht verſagen wird. Nach⸗ mittags 5 Uhr wird der Luftſchiffer Spiegel von Er⸗ furt mit einem Freiballon, deſſen Füllung auf der Aus. ell Einige hieſige Herven haben ſich bereit erklärt, die Fahrt in die Lüfte mitzumachen. Abends nach Einbruch der Dunkelheit findet groß⸗ artige Konturenbeleuchtung aller Ausſtellungsgebäude ſtatt, die Lichtſontänen werden ſpringen und als Erſatz für die letzten Sonntag nicht ganz gegliückten Lichtbilder wird von berufener fachmänniſcher Seite eine große Serie von Lichtbildern, nament⸗ lich Partien aus dem Schwarzwalde, gebracht. oe, Konſtanz, 23. Juli. Der Bürgerausſchuß be⸗ ſchloß in ſeiner letzten Sitzung, den Einlagezinsfuß der Städt Sparkaſſe von 3½ auf 334 Proz. zu erhöhen. Der Hypotheken⸗Darlehens⸗Zinsfuß ſoll auf 4½ Proz. feſtgeſetzt werden. Baden⸗Baden, 23. Juli. Am Samstag, den 20. d.., wurde die Eingemeindung Jichtentals, ſowie die Einführung der elektriſchen Bahn von Badenſcheuern bis Lich⸗ tental in der Kommiſſionsſitzung mit großer Stimmenzahl an⸗ genommen. Die Gegner der elektriſchen Bahn, zum großen Teil hieſige Hoteliers, ſind unterlegen. Von der Eingemeindung Oos' mußte der großen Forderungen wegen abgeſehen werden, die Le⸗ gung der elektriſchen Bahn nach Oos muß daher bis auf weitere ruhen. Der Bürgerausſchuß wird ſich in nächſter Zeit mit d ſen Fragen zu beſchäftigen haben. * Vom Oberrhein, 23. Juli. Ein aufregen der Vorfall wird der„Bad. Preſſe“ vom Rheinfall gemel⸗ det. Ein junger Burſche beſtellte ſeine Geliebte zu einem Stell⸗ dichein auf die den Strom oberhalb des Falles überſetzende Brücke. Dem Mädchen kam die Sache aus irgend einem Grunde nicht geheuer vor und es erſchien deshalb mit einer Freundin. Zwiſchen dem Liebespaar entſpannen ſich bald heftige Ausein⸗ anderſetzungen, die damit endeten, daß der Burſche verſuchte, das ihn abweiſende Mädchen über das Geländer in den Stro zu ſtürzen. Infolge des lebhaften Widerſtandes des ſich am Boden anklammernden und von der Freundin kräftig unterſtütz ten Mädchens blieb der Verſuch des Burſchen erfolglos. Al derſelbe nun ſah, daß alle ſeine Anſtrengungen vergebli⸗ ſtürzte er ſich plötzlich vor den Augen der entſetzten Mä chen in den Strom, wo er alsbald zwiſchen den Wellen Felſen verſank. Die Leiche wurde noch nicht aufgefunden. Donaueſchingen, 22. Juli. Samstag abend ereigt ſich in Hüfingen ein ſchrecklicher Unglücksfall. Lehrlinge des Kaufmanns Fritſchi holten aus dem Pulpermaga zin ihres Herrn Pulver für eine benachbarte Gemeinde, w ohne daß ſie es merkten, eine kleine Menge auf den Boden Dieſes eignete ſich der 22 Jahre alte Sohn Karl des dortige Bäckermeiſters Schneidenberger an, um es auf dem Felde anzu zünden. Sein jüngerer Bruder, der ſich auch davon etwas P ver angegeignet hatte, ſetzte ſeines zuerſt in Brand. Plötz entzündete ſich das Pulver in den Taſchen des Karl, deſſen Klei der im Nu hell aufbrannten, ſo daß er einer brennenden Feue ſäule glich. Seine Umgebung riß ihm raſch die Kleidungsſtü vom Leibe. Lebensgefährlich verletzt wurde er ſeinen ahnungsloſen Eltern geführt, die ihn ſchon ſchlafe glaubten. 5 Pfalz, Heſſen und Umgebung. St. Ingbert, 23. Juli. Der von hier flüchtig gegan⸗ gene Rechtsanwalt Hans Gries iſt in München verha worden. * Frankfurt a.., 23. Juli. Eine Anzahl kaufmän niſcher und techniſcher Beamten von Frankfurt und Neu⸗Iſen. burg beabſichtigt eine Baugenoſſenſchaft zu gründen bei Neu⸗Iſenburg einfache, ſolide und wohnliche Ein⸗ und familienhäuſer zu billigen Preiſen zu erbauen. Das dafür Ausſicht genommene Gelände befindet ſich im Walde, ſüdlich v dem Verbindungsweg von Neu⸗Iſenburg nach der Staatsbahn ſtation. Die Regierung in Darmſtadt, mit der die einleitend Verhandlungen bereits abgeſchloſſen ſind, kommt dem Unt nehmen in allen Stücken entgegen und hat einen größeren Ko plex in dem Walddiſtrikt zu vorteilhaftem Preis zur Verfü geſtellt. Darmſtadt, 21. Juli. Die wichtige Frage, die Handlungsweiſe eines Wirtes, d. h. die Ueberreichung Getränken an einen Gaſt in ſo ſtarkem Maß, daß deren nuß den direkten Tod herbeiführte, als Vergehen gegen Gewerbeordnung zu betrachten iſt und demnach die Entziehung der Wiriſchafts⸗Konzeſſion zur Folge haben kann, wurde ge von dem Propinzial⸗Ausſchuß der Provinz Starkenbu verneinendem Sinne entſchieden. Dem Urteil lieg gender Tatbeſtand zu Grunde: Im Juli zechten einige Burſchen n Rehbach i. O. in der Wirtſchaft von Seio ſelbſt, wobei zwei derſelben in gegenſeitiger Großtuerei ſammen 5 halbe Schoppen Branntwein tranken, infolgedeſſen eine, ein gewiſſer Ehrhardt, noch in der Nacht an Alkoholve tung ſtar b. Das Kreisamt Erbach ſtellte deshalb den der Inhaberin der Wirtſchaft, Frau Scior, einer ſonſt ach Frau, die Konzeſſien zu entziehen, da durch dieſes Gebahr Völlerei Vorſchub geleiſtet werden. Nach den Ausführur Verteidigers hatten aber an dem fraglichen Tage der alten Frau und deren Ehemann den Branntwein eute 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim. 24. Juli. Gerichtszeitung. Mannheim, 28. Juli.[Jerienſtrafkammer.) Vorf,; Landgerichtsrat Dr. Hummel. Vertreier der Großh. Staatsbehörde; Aſſeſſor Ullrich. Der Hausburſche Guſtav Zimmermann aus Nordhalben, der wegen verſchiedener Diebſtähle angeklagt iſt, hat ſeinerzeit ein teilweiſes Geſtändnis abgelegt, ſpäter aber dieſes widerrufen. In dem Abzahlungs⸗ geſchäft von Ollendorf, wo Zimmermann beſchäftigt war, be⸗ merkte man im letzten Winter wiederholt den Abgang kleiner Geldbeträge. Der Verdacht lenkte ſich auf Zuimmermann, es wurde bei einer gewiſſen Weichſel, der Geliebten des Hausbur⸗ ſchen, Hausſuchung gehalten, welche ein kleines Warenlager an Kleibungsſtücken und Bettſtücken und dergl. zutage förderte. Zim⸗ mermann geſtand anfangs die Entwendung der Kleider zu, be⸗ ſtritt aber den Diebſtahl der anderen Gegenſtände. Später zog er auch ſein Geſtändnis bezüglich der Kleidungsſtücke zurück und behauptete, er habe dieſe von einer gewiſſen Eliſe Friedinger erhalten, die ihm 150 M. ſchuldig geweſen ſei. Die Pakete hrachte er ſeiner Geliebten gewöhnlich Sonntags, denn an die⸗ ſem Tage pflegte er mit einem Schlüſſel, den er ſich für dieſen Zweck hatte anfertigen laſſen, das Ollendorfſche Maggzin aufzu⸗ ſuchen und dann Muſterung nach paſſenden Kleidungsſtücken zu halten. Seiner Geliebten ſagte er, er habe die Sachen gekauft, ſie ſolle aber nicht weiter fragen. Einmal iſt der Angeklagte auch Sonntags in dem Hauſe, in dem ſich das Ollendorfſche Geſchäft be⸗ findet, mit einem Paket beobachtet worden. Gegenüber der Laſt der Indizien hat das Leugnen Zimmermanns nur den Erfolg, daß ihm von den 2 Monaten Unterſuchungshaft, die er hinter ſich hat, auch nicht ein Tag auf das halbe Jahr angrechnet wird, auf welches das Gericht erkennt. Vert.: Aſſeſſor Dr. Bachert. Gelegentlich des letzten Gipſerſtreiks fand am 25. Oktober v. J. im„Hohenſtaufen“ eine Verſammlung ſtatt, in welcher der freiorganiſierte Gipſer Georg Kraft erklärte, die chriſtlichen Gipſer hätten im Grunde genommen Recht. Er wurde deshalb ſtark angefeindet und auf dem Heimweg ſagte der Gipſer Georg Jof. Schlüter zu ihm:„Wenn ich Dich unter vier Augen hätte, täte ich Dich abmurkſen!“ und Tags darauf, als er Kraft in der Viktoriaſtraße begegnete, rief er mit einer bezeichnenden Bewegung mit einer Schippe, die er gerade in der Hand hatte: „Wenn Du arbeiteſt, ſpalte ich Dir den Kopf damit!“ Vom Schöf⸗ fengericht iſt Schlüter wegen Nötigung und Vergehens gegen Paragraphen 152 und 153.⸗O. zu 6 Wochen Gefängnis ver⸗ Urteilt worden. Die Berufung Schlüters, welche ſich auf das Strafmaß beſchränkt, iſt von Erfolg begleitet. Die Strafe wird mit Rückſicht auf das bisherige ſtrafloſe Vorleben auf die Hälfte ermäßigt. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Frank. Der Maurermeiſtersſohn Julius Gehrig hatte ſich auf den Namen ſeines zahlungsfähigen Vaters von dem Baumate⸗ Tialienhändler Krebs einen Block Blei und von einem Mieter ſeines Vaters den fälligen Zins erſchwindelt und dieſen ſamt den Erlös aus dem Blei mit einigen ihm bei dem Streich be⸗ hilflich geweſenen Kumpanen durchgebracht. Die Beteiligten ſind bis auf den Maurer Karl Klein, der damals nicht er⸗ ſchienen war, vor kurzem abgeurteilt worden. Heute erhält auch Klein ſein Fett. Das Urteil lautet auf 3 Wochen Gefängnis. 7 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchulnachrichten. Aus Tübingen wird berichtet: Füt altteſtamentliche Theologie habilitiert ſich hier der evangeliſche Stadtpfarrer Lic. Volz lin Leonberg).— Dr. Otto Zietzſch⸗ mann, bisher außerordentlicher Profeſſor in der veterinär⸗ mediziniſchen Jakultät der Univerſität Zürich, iſt zum Or⸗ dinarius ernannt worden. 16 Vom Dresdener Schillerdenkmal. Zum Zwecke der Ex⸗ langung von geeigneten Entwürfen für ein Schillerdenkmal in Dresden, das ſeinen Platz vor dem Schauſpielhauſe in Dresden⸗ Neuſtadt erhalten ſoll, wird ein Preisausſchreiben ver⸗ anſtaltet. Die Denkmalskoſten ſollen 50 000 Mark nicht über⸗ ſchreiten. Für Preiſe ſtehen 3500 Mark zur Verfügung. Ent⸗ würfe ſind bis zum 2. März 1908 einzureichen. Münchener Künſtler⸗Thegter. Zwiſchen der königl. General⸗ intendanz und dem Verein Münchener Künſtler⸗Theater wurde vorbehaltlich der Allerhöchſten Genehmigung vereinbart, daß die Aufführungen in dem Thegter der Ausſtellung„München 1908 als Sonderaufführungen des Kgl. Hof⸗ und Nationaltheaters unter der Mitwirkung des künſtleriſchen Beirates des Vereins Münchener Künſtler⸗Thegter veranſtaltet werden. Geheimrat Dr. Rochus Freiherr v. Lilieneron, der die Herausgabe der„Allgemeinen deutſchen Bio⸗ graphie“ ſeit ihrer Begründung im Jahre 1872 bis zum Ende des 53 Bandes überwacht hat, tritt wegen ſeines hohen Alters — er iſt 87 Jahre alt— von der Redaktion dieſes nationalen Unternehmens zurück. Der greiſe Gelehrte hat auch die im Auftrage des Kaiſers veranſtaltete hiſtoriſch⸗kritiſche Herausgabe deutſcher Volkslieder geleitet. An ſeiner Stelle hat die hiſtoriſche Kommiſſion der bayeriſchen Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften den Wiener Literarhiſtoriker Dr. Anton Bettel⸗ heim mit der Weiterführung der Redaktion der Allgemeinen deutſchen Biographie betraut. Dr. Bettelheim iſt Herausgeber des„Biographiſchen Jahrbuches und deutſchen Nekrologs“ und hat ſich auf ſeinem Gebiete vielfache Verdienſte erworben. Eine unbekannte Verdi⸗Oper iſt, wie aus Mailand berichtet wird, dort angeblich entdeckt worden. Es ſoll ein Werk aus des Meiſters erſter Schaffensperiode ſein, das er jedoch, wie es ſcheint, nicht zur Veröffentlichung beſtimmt hatte. Die Oper fand ſich in der Villa Verdi zu Santa Agata in einer Kiſte, über die Verdi einſt beſtimmt hatte, daß ſie nach ſeinem Tode verbrannt werde. Dieſem Wunſch des Meiſters iſt man mun anſcheinend nicht nachgekommen, denn man konnte die Kiſte fetzt, viele Jahre nach ſeinem Tode öffnen und entdeckte nun das koſtbare Manuſkript, das für die Muſikwelt dann auch noch von Intereſſe ſein wird, wenn dieſes Werk pielleicht ſeinen Meiſter nicht in demſelben Maße lobt, wie es ungezählte andere Verdi⸗ Opern tun. Sport. * Oberleutnant v. Bercken hat unter Verleihung des Charakters als Rittmeiſter ſeinen Abſchied erhalten. Oberleutnant v. Bercken, früher einer der erfolgreichſten unter unſeren Herrenreitern, hat im Jahre 1904 das Unglück gehabt, beim Pfingſt⸗Meeting in Borſtel im Eppendorfer Jagd⸗Rennen mit„Steuermann“ einen überaus ſchweren Sturz zu tun, an deſſen Folgen er lange zu leiden hatte, und der auch die Urſache iſt, daß Herr v. Bercken jetzt aus dem Dienſt ſcheidet. AS0C. Segelſport. Die deutſche Jacht„Navahoe“, im Beſitze von Konſul Wätjens⸗Bremen, gewann das internationale Handicap bei den Oſtender Regatten. Der deutſche Schoner ließ eine Anzahl guter engliſcher Jachten hinter ſich. AsSOC. Lawn⸗Tennis. Der Davis⸗Pokal, eine der wert⸗ Hollſten engliſchen Lan⸗Tennis⸗Trophäen, ſcheint das Schickſal der engliſchen Meiſterſchaft zu teilen, die in dieſem Jahre nach Auſtra⸗ lien und Amerika wanderte. Nachdem die beiden hervorragenden auſtraliſchen Spieler Brookes und Wilding die Amerikaner Vehr und Wright aus dem Zelde geſchlagen, haben ſie nur noch das! engliſche Team(Gore, Ritchie, Gaves und Barrett), die Vertei⸗ diger der engliſchen Farben, als Gegner. Die erſten beiden Spiele ergaben überlegene Siege der Auſtralier, von denen Brookes gegen Gore mit 715,:1,:5 und Wilding gegen Barrett mit 116, 674, 715 ſiegten. Der endgültige Sieg der Auſtralier in der klaſ⸗ ſiſchen Konkurrenz ſteht außer Frage. Von Tag zu Tag. — Internationale Taſchendiebe. Im Schnell⸗ zugsverkehr München⸗Lindau⸗Schweiz treiben in den lezten Tagen, wie das„Lindauer Tagblatt“ meldet, internatio⸗ nale Taſchendiebe ihr Weſen. Zwei Reiſenden wurden ihre Brieftaſchen mit 400 bezw. 600 Mark Inhalt geſtohlen und dem Amerikaner Rockfellow eine Brieftaſche mit 20000 Pfund Ster⸗ ling in Kreditbriefen, lautend auf den Namen Murobe u. Comp.⸗ Paris, entwendet. Die Kreditbriefe ſind geſperrt. — Wegen Mißhandlung Untergebener in 10 Fällen, vorſchriftswidriger Behandlung Untergebener 7 Fällen wurde ein Unteroffizier vom Ulanenregiment 14 in St. Avold zu 3 Wochen mittleren Arreſtes verurteilt. — Ein Raubmordverſuch wurde heute vormittag in Sagan in der Heidelbergerſtraße an der 8sjährigen Witwe Senker verübt. Die Frau wurde ſchwer verletzt nach dem Kran⸗ lenhaus überführt. Der mutmaßliche Mörder wurde in der Perſon eines Steinſetzers verhaftet. Letzte Nachrichten und Telegramme. Frankfurt, 24. Juli. Die Frankfurter Rück⸗ verſicherungs⸗Geſellſchaft blickt in dieſem Jahr auf ein 50jähriges Beſtehen zurück, * Stuttgart, 24. Juli. Die Erſte Kammer hat ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, beim Bundesrat für die Prägung von 5 Markſtücken in handlicher Form einzutreten. Der Finanzminiſter erklärte, die Angelegen⸗ heit ſei in Fluß. Württemberg ſelbſt habe ein Modell angefertigt, kleiner und etwas dicker als das bisherige 5 Mark⸗ ſtück ſei. * Stuttgart, 24. Juli. Der König hat dem Prä⸗ ſidenten des Großherzoglichen badiſchen Miniſteriums, Staats⸗ miniſter Dr. Freiherr v. Duſch, Miniſter der Juſtiz, des Kultus und des Unterrichts, das Großkreuz des Ordens der Württembergiſchen Krone verliehen. * Straßburg, 24. Juli. Die„Deutſchen Nachrichten“ bezeichnen es als vollkommen unrichtig, wenn behauptet werde, Prinz Alexander von Hohenlohe habe vdon dem In⸗ halte der Hohenloheſchen Memoiren nichts gewußt. Er habe vielmehr die ganzen Auszüge zweimal eigenhändig korri⸗ giert, den letzten Teil ſogar noch ein drittesmal. Präſident Cur⸗ tins habe dem Prinzen mehrfach geſagt, er, der Prinz, ſei voll und ganz für den Inhalt berantwortlich, Curtius nur für die literariſche Form. Dazu ſchreibt die„Straßb. Ztg“ welche Präſident Curtius mehrfach zum Sprachrohr ſeiner Mitteilun⸗ gen machte, folgendes: Wir können dieſe Nachricht beſtätigen und fügen hinzu, daß alle andern Darſtellungen, die Herrn Eurtius einen weitergehen⸗ den Anteil an den Memoiren zuſchreiben, unrichtig ſind. Herr Dr. Curtius ſcheidet demnach für die politiſche Beurteilung des Memoirenwerkes gänzlich aus, und alle auf anderer Grundlage aufgebauten Urteile— alſo auch die ſ. Zt. in unſerem Blatte abgegebenen— werden demnach hinfällig. *Straßburg, 24. Juli. Der Ritt des 14. bad. Armee⸗ korps um den Kaiſerpreis, an dem Offiziere der Garniſon Colmar, Mülhauſen und Bruchſal teilnahmen, endete in Sccarburg. Infolge der Strapazen und Hitze ſind 5 Offizierspferde verendet. * München, 24. Juli. Eine Bekanntmachung des Juſtiz⸗ miniſters trifft ausführliche Anorderungen für eine mildere Handhabung der Anterſuchungshaft. Eine weitere Bekanntmachung beſchäftigt ſich mit einer Erweiterung und Verbeſſerung der Anwendung der bedingten Begnadi⸗ gung. Der Juſtizminiſter gibt nun entſprechende Vorſchriften, u. a. heißt es: In allen Fällen, in denen der Beweggrund der ſtrafbaren Handlung, oder die Umſtände, unter denen ſie be⸗ gangen wurden, eine mildere Beurteilung zulaſſen, iſt die Stellung des Antrags auf Bewilligung einer Bewährungsfriſt in Erwägung zu ziehen, insbeſondere hat dies dann zu ge⸗ ſchehen, wenn die Vollſtreckung der Freiheitsſtrafe die wirtſchaft⸗ liche Exiſtenz des Verurteilten und ſeine Familie gefährden, oder die Möglichkeit für ſein ſpäteres Fortkommen in Frage ſtellt. Dabei iſt im Auge zu behalten, daß die geltenden Vor⸗ ſchriften keineswegs ausſchließen, Bewährungsfriſten auch ſolchen Verurteilten zu bewilligen, die bei Begehung der ſtrafbaren Handlung das 18. Lebensjahr vollendet hatten, oder ſchon eine Freiheitsſtrafe verbüßt haben, ſerner daß die Dauer der er⸗ kannten Freiheitsſtrafe die Bewährung der bedingten Be⸗ gnadigung nicht grundſätzlich ausſchließt. *Leipzig, 24. Juli. Das ſächſiſche Meteorologiſche In⸗ ſtitut ſtellt feſt, daß in Sachſen in der Zeit vom 11. bis 20. Juli Regengüſſe niedergingen, die alle bisher in den wiſ⸗ ſenſchaftlichen Beobachtungen gewonnenen Meſſungen überſteigen. In ſämtlichen Flußgebieten Sachſens waren lt.„Frkf. Ztg.“ die Niederſchläge doppelt bis viermal ſo groß als in normglen Zeiten. *Klagenfurt, 24. Juli. Infolge der Haltung der aus⸗ ſtändigen Tunnelarbeiter nach der Verhaftung einiger ihrer Anführer und der Wegnahme von Fahnen iſt eine Kompagnie Infanterie aus Laibach hier eingetroffen. Es herrſcht Ruhe. * Kaſan, 24. Juli. Prinz Borgheſe iſt mit ſeinem Automobil geſtern Abend hier eingetroffen. Sonnenberg, 24. Juli. Der langjährige freiſinnige Landtagsabgeordnete und Handelskammer⸗Senior, Spielwaren⸗ fabrikant Geh. Kommerzienrat Otto Dieſall iſt lt.„Frkf. Atg.“ heute morgen geſtorben. * Konſtantinopel, 24. folge, meuterten 1600 Soldaten der Stadt Ruheſtörungen. * Tokio, 24. Juli. Wie verlautet, hat ſich der Rat der älteren Staatsmänner geſtern in der Hauptſache mit der ruſſiſch⸗zapaniſchen Entente beſchäftigt, die nunmehr eine greifbare Form angenommen hat. Vermutlich wird die Veröffentlichung bald erfolgen und zwar unmittelbar vor Ver⸗ öffentlichung des Handelsvertrages. Die Tagung des Evangeliſchen Bundes. *Worms, 24. Juli. Falſch beraten iſt die„Frankfurter Zeitung“, die zu melden weiß, daß die Hauptverſammlung des Evang. Bundes nicht in Worms, ſondern in Mannheim ſtattfinde. Die„Wormſer Zeitung“ ſtellt feſt, daß an eine Verlegung der Tagung nicht einen Augenblick gedacht worden iſt, und daß ſie auf alle Fälle in Worms abgehalten wird. Richtig iſt allerdings, daß die Lokalfrage einige Schwierigkeiten bereitet, doch zweifeln wir keinen Augenblick, daß die Stadtverordneten einem ihnen voraus⸗ ſichtlich bald zugehenden Antrage auf Ueberlaſſung des Theater⸗ ſaales des ſtädt. Spiel⸗ und Feſthauſes mindeſtens für den Be⸗ grüßungsabend bereitwillig zuſtimmen werden. Es würde der Gipfel Juli. Konſularnachrichten zu⸗ in Hadeidas und verühten in der Krähwinkelei ſein, wollte man ſich an einer Beſtimmumg ſtoßen Schulung und Aufklärung der die zu Gunſten anderer Konfeſſtonen bereits durchbrochen worden iſt. Die Stadt hat die Verpflichtung, die große Zahl angeſehener Gäſte, die zum Bundestage hier eintreffen, mindeſtens ebenſo wohl⸗ wollend zu begrüßen und freundlich aufzunehmen, wie dies bet Kongreſſen anderer Art der Fall war. Die Lokalfrage wird auch dann noch Schwierigkeiten bereiten, da vorläufig nicht zu erkennen iſt, wie die Volksverſammlungen untergebracht werden ſollen. Aber eins ſteht unbedingt feſt: Die Hauptverſammlung des evangeliſchen Bundes wird in Worms ſtattfinden! Kaiſer Wilhelm und König Ednard. Berlin, 23. Juli. Anſcheinend offiziös wird geſchrieben: Es gilt als feſtſtehend, daß Kaiſer Wilhelm und König Eduard vom 14. bis 16. Auguſt zuſammentreffen werden. Ver⸗ mutlich wird die Begegnung in Wilhelmshöhe ſtattfinden. Die Ein. ladung König Eduards an Kaiſer Wilhelm zum Beſuche des Kaiſers in England lautet nicht, wie angegeben wurde, auf die zweite Hälfte des November, ſondern auf die erſte Hälfte dieſes Monats. Der Beſuch wird vorausſichtlich in dieſer Zeit ſtattfinden. Wahrſcheinlich wird die Kaiſerin den Kaiſer begleiten, doch ſteht dies noch nicht feſt. Wenn übrigens behauptet wurde, daß die Kaiſerin ſeit 16 Jahren nicht in England geiweſen ſei, ſo beruht dies auf einem Irrium. Die Kaiſerin traf im Jahre 1899 mit dem Kaiſer in Be⸗ gleitung des damaligen Staatsſekretärs von Bülow, des jetzigen Reichskanzlers, zum Beſuch der Königin Viktorig in England ein. Die ſozialdemokratiſchen Jugendorganiſationen. * Berlin, 24. Juli. Die„Nat.-Lib. Korreſp.“ ſchreibt: Des Lebens ungemiſchte Freude wird bekanntlich nur wenigen zuteil, die für die Sozialdemokratie an irgend einer exponierten Stelle tätig ſind und deren Wirkſamkeit daher von den zur Kri⸗ tik oft vecht geneigten Parteigenoſſen beobachtet werden kann. Auch in den ſozfaldemokratiſchen Jugendorganiſationen herrſchen Meinungsverſchiedenheiten. Auf der Konferenz der ſoz ialdemo⸗ kratiſchen Jugendorganiſationen Badens und Württembergs, die unlängſt in Pforzheim ſtattfand, brachte der Delegierte Lüpnitz bon Stuttgart Anklagen vor. Er verlangte, daß in bezug auf 1 nd Jugend viel mehr geſchehe, und erklärte, daß die Jugendorganiſation viel höhere Ziele verfolge, als ſie der Redakteur des Verbandsorgans der jungen Arbeiter und Arbeiterinnen Deutſchlands, der„Jungen Garde“, Dr. Frank in Mannheim, ausgedrückt habe. Die Heimarbeit, der Achtſtundentag und der Lehrlingsſchutz dürften nicht die letzten Ziele ſein. Der alſo angegriffene Dr. Frank verwahrt ſich in der neueſten Nummer der„Jungen Garde“ entſchieden gegen die„Unterſtellung“, als ob die genannten drei Forderungen ſeine letzten Ziele ſeien; er glaube bielmehr der Bewegung ein brauchbares Programm vorgezeichnet zu haben. Durch die Forderungen:„Schutz den jungen Händen gegen die Ausbeutuna, Schutz den jungen Köpfen gegen die Verdummung.“ Dieſe Forderungen kann man ſo und ſo auffaſſen. Wir unſerer⸗ ſeits meinen, daß man dem modernen Staate nicht abſprechen kann, daß er durch ſein Unterrichtsweſen und ſeine Arbeiter⸗ ſchutzgeſetzgebung auch etwas tut, um der Verdummung und der Ausbeutung der Jugend vorzubeugen. Aber wir fürchten, daß der Herausgeber der„Jungen Garde“ dieſe Tätigkeit des Staa⸗ tes wenig in Rechnung ſtellt. Deshalb bleibt ſie freilich glück⸗ licher Weiſe doch beſtehen! Gegen die„anmaßenden Profeſſoren“. 1 Berlin, 23. Juli. Von hervorragender Vatſkanſeite wird dem Mailänder„Corriere“ die Nachricht über eine bevorſtehende Maßregelung der katholiſchen Theologen beſtätigt. Die Kurie plane die Disziplinierung aller irgend des Modernismus ver⸗ dächtigen Profeſſoren der katholiſchen Fakultäten aller Länder, namentlich Deutſchlands. Was Wien betreffe, ſo hoffe man, daß der Brief an Commer ſeine Schuldigkeit tun werde. Man werde von den Fakultäten Unterwerfungsadreſſenn verlangen, verbunden mit einem alljährlich zu wiederholenden Glanbens⸗ zeugnis der Profeſſoren. Ein engliſch⸗ruſſiſches Abkommen. London, 23. Juli. Der britiſche Botſchafter in Peters⸗ burg iſt zu einem Beſuche von mehreren Tagen heute hier ein⸗ getroffen. Dem Reuterſchen Bureau zufolge ſteht der Beſuch in Zuſammenhang mit den gegenwärtigen Verhandlungen zwiſchen Großbritannien und Rußland. Die Unterhandlungen machen zwar gute Fortſchritte, aber über gewiſſe Fragen wird nochmals diskutiert. Der Abſchluß des engliſch⸗ruſſiſchen Uebereinkommens kann früheſtens in einigen Wochen erſvar⸗ tet werden. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 24. Juli. Eine neue Verordnung des Kaiſers gegen den Luxus im Offizierkorps iſt der Offizier⸗ reitſchule in Hannover zugegangen. 5 Berlin, 24. Juli. Der Fürſtbiſchof, Kardinal Dr. Georg von Kopp vollendet morgen ſein 70. Lebensjahr. Berlin, 24. Juli. Aus Toheran wird dem„Berl. Lokalanz.“ gemeldet: Das Orientbankabkommen iſt unter⸗ zeichnet worden, nachdem der Schah und das Parlament die Be⸗ dingungen des Herrn Direktors Gutmann anerkannt haben. Der Erfolg iſt überraſchend und vielen umangenehm. ſ) Berlii, 24. Juli. Gegen die jüngſte Erklärung des Herrn Dr. Schellenberg richtet ſich eine Zuſchrift, die der „Nordd. Allg. Ztg.“ von einem Arzt in Wiesbaden zugeht. Der Verfaſſer ſchreibt darin: Am 29. Mai 1907 hat Dr. Schellenberg in einer Verſammlung öffentlich erklärt, daß er in der Stich⸗ wahl zwiſchen einem Sozialdemokraten und einem Nationallibe⸗ ralen für den Sozialdemokraten geſtimmt habe. Es treffe ferner nicht zu, daß ſämtliche Aerzte Wiesbadens das Vorgehen des Herrn Dr. Schellenberg billigten. Berlin, 24. Julk. Der bekannte Verteidiger in Straf⸗ ſgchen, Juſtigrat Dr. Wamroth⸗Breslau, hält die Möglichkeit einer erfolgreichen Reviſion im Progzeß Han für nicht ſehr groß. Aus dem Grossherzogtum. * Karlsruhe, 17. Juli. Zwiſchen Klein⸗ und Groß⸗ Rüppurr und dem in der Nähe gelegenen Wald beabſichtigt die Gartenſtadt⸗Geſellſchaft auf einem 72 Hektar großen, bis⸗ her der Domänenverwaltung gehörigen Gelände eine Gartenſtadt, wie ſie in England und Amerika ſchon längſt beſtehen, zu errichten. Es wird geplant, Landhaus⸗ viertel und Kleinwohnungsviertel anzulegen und dadurch den Wohnungsbedürfniſſen der verſchiedenen Beyölkerungsſchichten Rechnung zu tragen. Die Herren Prof. Stürzenacker und Läuger(ebenſo der leider zu früh verſtorbene Friedr. Ratzel) haben ihre künſtleriſche Mitarbeit zugeſagt. Die Gartenſtadt Karlsruhe begegnet in hieſigen Bevölkerungskreiſen einem lebhaften Intereſſe; das iſt ſehr erfreulich, gilt es doch, auch hier wieder ein ſoziales Problem, nämlich das der in großen 1 Stadten berrſchenden Wohnungsnot. azu löſen. Abſchaffung der . . 7 1 AK n d deon deſſante Mitteilungen: ſo zum Beiſpiel ſeien au an Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Uolkswirtschalt. Ueber die Lage in Südafrika hat ſich der bekannte Teilhaber der Firma Wernher Beit u. Co., Mr. Lionel Phälipps auf der Generalverſammlung der Vil⸗ lage Main Reef in intereſſanter Weiſe ausgelaſſen. Er betonte insbeſondere, daß die Eutwertung aller Transvaal⸗ Aktien, die in Europa ſo ſchmerzlich empfunden werde, eine noch viel ſchlimmere Nachwirkung in Transvaal ſelbſt gehabt habe, inſofern die allgemeine Depreſſion einen erſchrecken⸗ den Umfang angenommen hätte. Er betont ferner, daß ſehr zu bedauern ſei, wenn die einzige nennenswerte Induſtrie in Transvaal, die Mineninduſtrie, der Tummelplatz der poli⸗ tiſchen Parteien geworden iſt; es ſei ſicher, daß colitiſche Streite⸗ veien die Löſung der ſchwierigen induſtriellen Frage jedenfalls nicht förderten. Was die Rückſendung der Chineſen betreffe, ſo habe man ſich mit der vollendeten Tatſache abgefunden, wenngleich ſich nicht leugnen laſſe, daß deren Rückſendung zunächſt einen ungünſtigen Einfluß ausüben müſſe. Das anlageſuchende Ka⸗ pital ſei eben der Meinung und, wie ihm ſcheine, mit Recht, daß die Chineſen zu einer vollen Entwickelung der Induſtrie notwendig ſein. Der Verſuch mit der Chineſen⸗Arbeit ſei jeden⸗ falls außerordentlich erfolgreich geweſen, da ſich die Kulis als vollſtändig gleichwertige, wenn nicht beſſere Arbeiter als die Schwarzen erwieſen hätten. Vom volkswirtſchaftlichen Stand⸗ punkte aus fei ihre Beſchäftigung ebenfalls in großer Vorteil geweſen weil ſie ihren Verdienſt zum größten Teil wieder in Transvaal zum Nutzen des dortigen Handels ausgegeben hätten. Er[Mr. Lionel Phillips] teile den übertriebenen Peſſimismus hinſichtlich der Rückſendung der chineſiſchen Arbeiter nicht, da er auf Grund eingehendſter Informationen, die er an Ort und Stelle geſammelt habe, der Ueberzeugung ſei, daß die Leute, in deren Hand das Geſchick des Landes gelegt ſei, mit größter Energie an der materiellen Wohlfahrt arbeiteten. Dieſe ſei natürlich zweifellos abhängig von dem Gedeihen der Minen⸗ induſtrie, die wiederum ihrerſeits ohne genügende Arbeiterver⸗ ſorgung unmöglich würde. Mr. Lionel Phillips erklärte dann ferner, daß er von der zwingenden Notwendigkeit der Chineſenarbeit überzeugt wäre und daß er ſich nicht wundere, wenn eines Tages die Regie⸗ rung zur Einſicht komme, wie notwendig es wäre, ſich nach Ar⸗ beitsquellen außerhalb Südafrikas umzuſehen. Zur Zeit ſei fraglos ein Ueberſchuß an Arbeitskräften vorhan⸗ den, da eben alle öffentliche Arbeiten wegen der ungünſtigen finanziellen Lage in Südafrika eingeſchränkt worden wären und ſich mehr Schwarze zu der Arbeit in den Minen gedrängt hätten. Immerhin ſei die Zahl der beſchäftigten Schwarzen arken Schwankungen unterworfen geweſen: ſo zum Beiſpiel waren im April 1905 108000 Schwarze in Arbeit, im Juli 1906 nur noch 90 000, während im April 1907 wiederum 114000 beſchäftigt waren. Ange⸗ ſichts der früheren Schwankungen ſei es ſehr wohl möglich, daß die Zufuhr wieder zurückgehe und die letzten Monatsausweiſe ſcheinen dies auch zu beſtätigen. Der Mai habe einen Ausfall von 155 und der Juni einen ſolchen von 1800 Mann er⸗ geben. Die meiſten Sachverſtändigen ſeien der Anſicht, daß es nicht möglich wäre, eine dauernde Steigerung der Arbeiterzufuhr ohne Anwendung von Zwangsmaßregeln zu erreichen, wenn nicht gerade dazu übergegangen würde, Leute aus den Tropengegenden oder ſonſtigen ungeeigneten Plätzen hinzuzunehmen. Was die heutige Lage betreffe, ſo glaube er nicht, daß die gegenwärtige Lage der Induſtrie durch den Verluſt der bis Ende dieſes Jahres in ihre Heimat zurückkehrenden 16 000 Chi⸗ neſen eine nennenswerte Aenderung erfahrn dürfte. Da jedoch außer den gegenwärtig in Betrieb ſtehenden Minen auch noch geue Minen aufgeſchloſſen werden müßten und Erſatz für die mit der Zeit der Erſchöpfung entgegengehenden Ausbißminen geſchaffen werden müſſe, ſo ſei es unerläßlich, daß für eine veich⸗ liche Arbeiterzufuhr geſorgt werde. Ganz Südafrika leide zur Zeit unter den vernichtenden Folgen, die die Mineninduſtrie in den letzten Jahren bedroht hätten und wenn Südafrika für ſeine kommerzielle Wohlfahrt auf die Mineninduſtrie unbedingt ange⸗ wieſen ſei, ſo könne doch auch die übrige Welt nicht mit Gleich⸗ gültigkeit dem gegenüberſtehen, denn ſhre finanzlelle Stabilität kinge doch auch von der Aufrechterhaltung, wenn nicht gar Ver⸗ größerung der gegenwärtigen Goldproduktion ab. Wenn viel⸗ ſach die Politiker das Schlagwort„don den Arbeiter er⸗ ſparenden Maſchinen“ gebraucht hätte, ſo könne er ver⸗ ſichern, daß es ſchon von jeher die Aufgabe der Induſtrie ge⸗ weſen wäre, durch vermehrte Anwendung des maſchinellen Be⸗ kwiebes menſchliche Arbeitskräfte zu erſetzen; die Fortſchritte in dieſer Beziehung ſeien jedoch nur laugſam, denn ſie hängen von neuen Erfindungen ab. Ein zweites Schlagwort ſei der Erſatz der Eingeborenen durch weiße Arbeiter. Die Ver⸗ wendung der weißen Arbeiter habe ſich in der Vergangenheit als ein abſoluter Fehlſchlag erwieſen, 4 indes ſei in den wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen ein Umſchwung eingetreten, der mit der Zeit ſehr weitgehende Folgen haben müſſe. Allerdings ließe ſich nicht leugnen, daß dann der ſtrenge Unterſchied zwiſchen„Wei⸗ en“ und Schwarzen“ ſich wohl kaum aufrecht erhalten laſſen Herde. Es wäre möglich, daß die Löhne, die Koſten des Lebenv⸗ unterhal'es und die ganze Lebenshalkung ſelbſt ſo weit herunter⸗ gehen würden, daß das gegenwärtige Syſtem, wonach der weiße Arbeiter eine Art induſtrieller Ariſtokrak ſei, verſchoben werde. Für die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Syſtems ſei es Vorausſetzung, daß der weiße Arbeiter für ſeinen hohen Lohn auch ſein Beſtes hergebe, was bisher indes nicht der Fall ge⸗ weſen ſei.. 5 Auch binſichtlich des Streiks macht Mr. Phillips einige inte⸗ 2 der Knights Deep u. Simmer Caſt die Zöhne für die weißen Ar⸗ beiter faſt 2½% Tſtr. gleich M. 50 pro Tag geweſen, einige arbeiter hätten ſogar tatſächlich 1500 Lſtrg. gleich faſt M. 30 000 im Jahr verdient. alſo in einzelnen Fällen mehr als die Minenleiter und Ingenleure ſelbſt. Wenn ſich nun die Leitung der beiden Minen entſchloſſen hatte, die anormalen Löhne zu ermäßigen, aber gleichzeitig den Leuten fpeiſtellte, in Zukunft ſtatt 2 Maſchinen 3 zu bedienen, die Leute aber hierauf nicht eingegangen ſeien, ſo ſei das Verhalten der Minenleiter mit Rückſicht auf die Weigerung bder Arbeiter und des an und für ſich geringen Grades ihrer Arbeitsleiſtung, un⸗ bedingt berechtigt geweſen. Der mittelbare Erfolg des Streikes, gegen den übrigens die Mehrzahl dr weiſen Arbeiter geweſn ſei, wäre ein ſtarkes Zuſtrömen der in Afrika geborenen Weißen in die Minen geweſen. Der Streik hätte den abſoluten Beweis er⸗ bracht, daß ſie nur Aufſeher und nicht wirkliche Bergarbeiter wären, denn krotzdem während des Streiks die weiße Belegſchaft unter Tage bis auf ein Minimum zuſammenſchmolz, ſei die Ar⸗ beit in den Minen ruhig vor ſich gegangen. Schließlich ſprach ſich noch Mr. Phillips über die Zukunft der weißen Arbeiterſchaft aus und meinte, daß, wenn es möglich ſei, die Arbeitskoſten allgemein auf 16 Sh. per Tonne herunter⸗ zubringen, dann 100 Millionen Tonnen Erze verar⸗ beitet werden könnten, die jetzt als unzahlbar in den Minen ſtehen bleiben müßten und dieſes Quantum bezöge ſich allein auf den mittleren Teil des Witwaters Rand Die Minen⸗ induſtrie werde noch auf Jahre hinaus der Rückhalt des Landes bleiben müſſen, erſt durch ſie werde es möglich ſein, daß auch andere Induſtrien ſich im Lande bildeten, die nach Erſchöpfung der Minen an die Stelle der Mineninduſtrie treten können. Er ſei ſich wohl bewußt, wie wenig befriedigend die heutige Lage noch wäre, trotzdem ſei er voll der beſten Hoffnungen für die Zu⸗ kunft, weil die Lage nicht ſo wäre, daß ſie ſich nicht wieder beſſern könne. Der Witwatersrand enthalte eine Goldablagerung, wie ſie bisher in der ganzen Welt nicht bekannt geweſen ſei, die Ver⸗ teilung des Edelmetalles über die ganze Ausdehnung ſei wunder⸗ bar gleichmäßig, wenn auch auf kleinen Strecken naturgemäß Schwankungen des Gehalts vorkämen. Es handle ſich nur um gute Verwaltung der Minen und wohlwollende Behandlung ſei⸗ tens der Regierung, und es würde dann in ganz kurzer Zeit die Induſtrie in höchſter Blüte und das Kapital voll Vertrauen ſein. Er glaube feſt daran, daß die jetzige Transvgalregierung den ernſtlichen Wunſch habe, dieſe Blüte der Induſtrie wieder her⸗ beizuführen; die gegenwärtige unbefriedigende Lage ſei durch künſtliſch geſchaffene ungünſtige Einflüſſe hervorgerufen worden, das Land ſelbſt ſei ausgeſogen und wenn politiſche Einflüſſe fern blieben und die Mineninduſtriellen friedlich mit der Regierung zuſammenarbeiten könnten, dann würden auch in abſehbarer Zeit die Wolken, die jetzt noch über Transvaal hängen, ver⸗ flogen ſein. *** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft). Dortmund, 23. Juli. „Die feſte Grundſtimmung am Kohlenkuyrenmarkte erlitt in der abgelaufenen Woche trotz der durchaus günſtigen Mitteilungen aus der Eiſeninduſtrie eine merkliche Einbuße, da die Baiſſepartei an den großen Börſen mit Erfolg Vorſtöße gegen den Kursſtand der Montanwerte vornahm. Es zeigte ſich, daß die Veranlagung unſerer großen Börſen infolge der un⸗ günſtigen Verfaſſung des Geldmarktes noch immer eine ſchlechte iſt und daß ſelbſt ſachliche Meldungen von Bedeutung nicht in der Lage ſind, einen Umſchwung dieſer ungünſtigen Stimmung herbeizuführen. Die Anſicht, daß ein beginnender Rückgang in der Induſtrie weitere Verkäufer an den Markt führen muß, dringt in größere Kreiſe und allein hierauf ſind die Glattſtel⸗ lungen zurückzuführen, zu denen die Unternehmung nunmehr in verſtärktem Maße übergeht. Von ſchweren Werten waren zu⸗ nächſt Auguſte Viktoria bei M. 14 100 und Dorſtfeld bei M. 13 800 gut behauptet, mußten aber, entſprechend der Allgemein⸗ tendenz ſchließlich wieder um Kleinigkeiten nachgeben. Zu unge⸗ fähren Preiſen bleiben Mont Cenis bei M. 17600 und König Ludwig bei M. 28 400 gefragt, dagegen lagen Lothringen bei M. 31500 und Graf Schwerin bei 9 200 ſehr ſchwach, ohne daß für dieſen auffallenden Rückgang Gründe angeführt wurden. Von mittleren Papieren mußten Annelieſe und Freie Vogel und Un⸗ verhofft nach anfänglichen Käufen bis M. 3400 wieder nachgeben und bleiben bei Berichtsſchluß bei M. 3250 bezw. M. 3300 ange⸗ boten. Einen weſentlichen Rückgang erlitten Trier, die nach einem Kurſe von M. 4750 bei M. 4450 ausgeboten wurden. Be⸗ gründet wurde dieſer Rückgang mit der ungünſtigen Lage der Dorſtener Schächte. Sonſt waren Alte Haaſe, Oeſpel Heinrich, Braſſert und Trappe zu behaupteten Pveiſen im Verkehr. Leicht abgeſchwächt waren Trenonia bei M. 3150, in denen gute Seiten Glattſtellungen vornahmen. Die ſchwache Haltung des Braunkohlenmarktes t in der abgelaufenen Woche eher zugenommen. Gut be⸗ uptet waren nur Schallmauer bei M. 3425, in denen ein ver⸗ einzelter Beſitzwechſel ſtattfand. Humboldt lagen weiter im An⸗ gebot und büßten die inzwiſchen fällig gewordene Zubußerate von M. 2000 gänzlich ein. Leicht befeſtigt waren Regiſer, die auf Deckungen ungefähr M. 150 gewannen; aus denfelben Grün⸗ den zogen Lucherberg bis M. 2050 an. Inamburg führten ſpeku⸗ lative Käufe zu einer Befeſtigung des Kurſes bis M. 975, dem aber ſofort ein Rückgang bis M. 850 auf forcierte Verkäufe ſolgte. In ſchweren Werten bemerkten wir nur Angebot. Na⸗ mentlich waren Brühl um etwa M. 500 billiger erhältlich, ohne daß ſich Käufer einſtellten.„„ Am Kalimarkte war die Stimmung äußerſt luſtlos. Von Ausbeutewerten konnten Wilhelmshall ſich nach einem bezahlten Kurſe von M. 12.400 ungefähr behaupten, alle übrigen Werte litten deutliche Rückgänge. So wurden Beienrode bei Mark 4850, Alexandershall bei M. 7600, Carlsfund bei M. 6800, Kai⸗ ſeroda bei M. 7400, Hohenfels bei M. 7800 und Wintershall bei M. 11200 angeboten, ohne Aufnahme zu finden. Im weſteren Verlaufe verſtimmte der Halbjahrsbericht der Gewerkſchaft Hohenzollern, deren Kuxe einem Rückgang von M. 600 ausgeſetzt waren. Beſonders matt lagen die Anteile der ſchachtbauenden Unternehmungen, in denen ſich ein außergewöhnliches Verkaufs⸗ bedürfnis herausſtellte. Siegfried 1 fielen bis.1500, Hel⸗ drungen bis M. 1025, Sachſen⸗Weimar bis 775 und Immenrode bis M. 1450. Dieſer Rückgang hatte auch eine Verflaunung des übrigen Marktes zur Folge, ſodaß bei Berichtsſchluß Günthers ⸗ melten Erfahrungen rechnet man bei M. 1 500 000 Verſicherungs⸗ Gladbach. den letzten Jahren nicht gehalten, ſie unterhielt aber hall bei M. 3800 und Deutſchland bei M. 3900 vergeblich ange⸗ boten wurden. Dagegen verloren Hanſa Silberberg nur M. 75 im Zuſammenhang mit zahlreichen Deckungskäufen der Unter⸗ nehmung. Auffallend war die Mattigkeit der Werte des Süd⸗ harzkonzerns, von denen Deutſche Kaliwerke bei geringem Ange⸗ bot unter 90 Prozent fielen. Die übrigen Werte des Marktes ſind im allgemeinen behauptet, Juſtus⸗Aktien auf Zeitungs⸗ nachrichten von einer Unterwertung des Preiſes um einige Pro⸗ zent höher. 8 Der Erzkuxenmarkt iſt faſt geſchäftslos. Gefragt ſind Peterszeche bei M. 225, ferner wurden Femie bei etwa M. 4 und Apfelbaumerzug bei etwa M. 950 mehrfach umgeſetzt. Aprozentige Anleihe der Stadt Mannheim von 1907. Der Stadtgemeinde Mannheim iſt die Genehmigung zur Ausgabe von zu 4 Prozent verzinslichen, auf den Inhaber lautenden Schuldverſchreibungen im Nennwert von 4000 000 M. ſowie der zugehörigen Zins⸗ und Erneuerungsſcheine erteilt worden. Es gelangen Stücke mit einem Nennwert von A 5000 Mark, B. 2000., C. 1000., D. 500., E. 100 M. zur Ausgabe. Die Zinſen ſind halbjährlich, auf 1. Januar und 1. Juli, erſtmals auf 1. Januar 1908 fällig. Die planmäßige Heimzahlung des von ſeiten der Gläubiger unkündbaren An⸗ lehens geſchieht innerhalb der Jahre 1917 bis mit 1952. Vom 1. Juli 1912 an iſt die Stadtgemeinde berechtigt, auch größere, als die durch den Tilgungsplan beſtimmten Kapitalbeträge oder das ganze Anlehen nach dreimonatiger Kündigung zurückzu⸗ bezahlen. Errichtung einer Kreditverſicherung in Verbindung mit einer Auskunftei. Ein Komitee, beſtehend aus den Herren Dr⸗ Roſen⸗ feld, Rechtsanwalt in Mannheim, Ludwig Neumüller, Bank⸗ vorſtand in Zweibrücken, Sigmund Kern, Landesproduktenhand⸗ lung in Zweibrücken, Carl Mai, i, F. Oltſch u. Co., Waſſer⸗ leitungsgeſchäft in Zweibrücken, Philipp Henrich, Direktor des Kalkwerks Blickweiler.⸗G. in Blickweiler(Pfalz) und Adolf E ich⸗ bott, Direktor der Auskunftei„Deutſchland“, G. m. b. H. im Frankfurt a.., macht uns die Mitteilung, daß in vorfichtigſter und ſolideſter Weiſe eine Kreditverſicherung errichtet werden ſoll. Der Grundgedanke der Verſicherungsgeſellſchaft iſt folgender: 1. Die Geſellſchaft verſichert gegen Verluſte, welche an Außenſtänden entſtehen, gleichgültig, auf welchen Umſtand der Verluſt zurückzu⸗ führen iſt. 2. Es wird eine Generalpolice oder Einzelpolice aus⸗ geſtellt, wobei die Namen der Kunden und die Höhe der Kredik⸗ fummen genannt ſind. Verſichert werden aber nur ſolche Ausſtände, bezüglich deren eine Spezialauskunft eingeholt iſt. Pauſchalber⸗ ſicherung(wobei die Kunden nicht genannt ſind) iſt vollſtändig ausgeſchloſſen. 3. Die Verſicherungsgeſellſchaft erſtreckt ihre Tätig⸗ keit nur auf das Deutſche Reich, ſodaß nur Kunden verſichert wer⸗ den können, die innerhalb Deutſchlands wohnen. 4. Die Koſten werden für die Intereſſenten nach den bisherigen Erfahrungen dahin normiert, daß für eine Spezial⸗Auskunft Nichtabonnenten der Geſellſchaft M. 5, Abonnenten M. 4 berechnet wird. Die Ver⸗ ſicherungsprämie beträgt monatlich von der durch Verſicherung ge⸗ deckten Summe ½ Praozent, berechnet nach dem Zahlungsgiele. 5. Uebernommen werden von den Riſiken höchſtens 75 Prozent, ſe nach der Vereinbarung. Mit mindeſtens 25 Prozent muß der Verſicherungsnehmer ſelbſt das Rifiko tragen. 6. Endlich ſei be⸗ merkt, daß nur Warenforderungen verſicherk werden und daß eventuell auch die Gi von A. baren Auslagen durch die Geſellſchaft beſorgt wird. Das Kapital der Geſellſchaft iſt vorerſt nur auf M. 1 500 000 fixiert mit 25 Prozent Einzahlung. An der Hand der von dem Komitee geſam⸗ Kapital mit einer Rente von 20 Prozent. Ein Betrag von Martd 600 000 iſt von befreundeter Seite bereits zugeſagt; die Konſti⸗ tuierung der Geſellſchaft wird erfolgen, ſobald der Reſtbetrag gleich⸗ falls gedeckt iſt. Der Ausbau in großen Zügen ſoll ſpäter an der Hand der alsdann geſammelten Erfahrungen betätigt werden. Die Geſellſchaft wird geſchäftliche Auskünfte mit und ohne Kreditver⸗ ſicherung erteilen, ſodaß das Auskunftsweſen ſo behandelt wird, wie es für die Geſchäftswelt dienlich iſt und zwar auch in den Fällen wo eine Verſicherung nicht genommen werden foll. Die Bankverbin⸗ dung iſt die Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft in Frankfurt a. M. Vom Tabakmarkt. Nach einem der„Südd. Tabakzeitung“ aus dem badiſchen Oberland zugekommenen Berichte dürfte die neue Ernte trotz eines etwas größeren Anbaues eine kleine werden, da infolge des naßkalten Wetters die Pflanzen ſehr zu⸗ rückgeblieben ſind. Eine Straßburger Firma kaufte ca. 400 Zentner 1906er farbigen Tabak aus Viernheim und Lorſch zu Anfang der 5her Mark. Von einem Spekulationslager wurden ca. 200 Zentner 1906er rheinbayeriſcher Originaltabak zu Aus⸗ gang der 4ber M. unverpackt an einen Händler begeben. Rippen ohne Geſchäft bei vielſeitigem Angebot. Die Nordhäuſer Aktien⸗Spritfabrik vorm. Leißner u. Co. in Nordhauſen beruft auf den 12, Auguſt eine Generalverſamm⸗ lung, welche über die Fuſion mit der Breslauer Spritfab in Gemäßheit des in der Generalverſammlung vom 28. Dezb⸗ 1904 gefaßten Beſchluſſes beraten ſoll. 5 Gladbacher Wollinduſtrie,.⸗G., vorm. L. Joſten in.⸗ Der Aufſichtsrat beſchloß, der am 28. September d8. Is. ſtattfindenden Hauptverſammlung die Verteilung einer Dividende von 14 Prozent für das Geſchäftsjahr 1906/0 vorzuſchlagen lwie im Vorfahre). 5 Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Trügerhändler⸗Vereinigung. Die in Düf⸗ ſeldorf wegen der Verlängerung dieſer Vereinigung geführten Verhandlungen haben zu keinem Ergebnis geführt. Sie wurden den 26. d. Mts, bertagt. Die Hauplſchwierigkeiten betreffs der 175 neuerung der Trägerhändlervereinigung beſtehen darin, daß ein zelne Werke für gewiſſe kleinere Händler eine Beteiligung langen, die über deren bisherigen Abſatz weit hinausgeht Vom Kupferrohrverband. Infolge der fortgeſetzten Ermäßt ung der Preiſe für Kupfer wurden auch die Preiſe für Kupferr um wejtere 8 M. herabgeſetzt, ſo daß der fetzige Preis M. 2 für den Doppelzentner beträgt. Die Porzellanfabrik Lorenz Hutſchenreuter in Selb ſchlägt wie⸗ der 20 Prozent Dividende vor. Die Porzellanfabrik Königszelt in Königszelt in Schleſ. ſchlägt für 1906/07 eine Dividende von 11 Proz.(i. V. 12½) vor. Neue Aktiengeſellſchaft. Die Garnfirma Ziegler u. Co. in Neftenbach, Kanton Zürich, iſt in eine Aktiengeſellſchaft mit 1 300 000 Fr. Grundkapital umgewandelt worden. Die Nederlandſch Duitſche Petroleum Maatſchappij erzielte 1906 fl. 153 658 Bruttogewinn. Es verbleibt nach Abzug von Abe ſchreibungen ein Verluſtſaldo von fl. 5911, wodurch d ſamtverluſt auf fl. 54 257 ſteigt. Erhöhung der Preiſe für engliſches Roheiſen in Deutſchla Wie aus Ruhrort unter dem 28. d. M. mi wird, haben Preiſe für engliſches Roheiſen wiederum eine Erhöhun —2 M. die Tonne je nach Abſchlußmenge erfahren. Die Not ſteht frei Hafen auf M. 78. Die Umſätze ſind jedoch gering. Zahlungseinſtellung. Die Nutzholzfirma Cohn in Berlin, die in Weſtpreußen Zweiggeſchäfte iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und gezwungen, f Gläubiger zu wenden. Für ſtark wurde die Poſition 20 0 gagements. Es wird ſeitens der Gläubiger Firma beabſichtigt. Mannheim, 24. Jull. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) + Seite Mannheimer Effektenborſe vom 24. Juli. (Off izieller Bericht.) An der heutigen Börſe kam nur ein Abſchluß in Oberrhein. Verſ.⸗Aktien zu ſtande und zwar zum Courſe von 465 Mark pro Stück. Uebrigens ohne beſondere Veränderungen. Obligatlonen. Pfandbrieſe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 33 2„**„* 352 1** 3 75 unl. Kommunal 1902 M. 1904 98.15 b: 91.60 b: 91.60 b. 93.— b· Städte⸗Aulehen. 31½% Freiburg i. B. 3½% Heidelbg. v. J. 30% Karlsruhe v. J. 3½0/% Lahr v. J. 1902 3% Ludwigshafen 40% 75 V. 3¹ 200 8 4% Mannh. Oblig. 400 3½9% Pirmaſens unk. 3½% Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligat — — 1 ** 2 8*** * 92.—b· 92.—bz· 87.— G 92.— b· 1903 1896 100.50 G 1906 100.50 B 92.— bz 99.40 bꝛ 92.10 G 92.10 G 92.10 G 92.10 G 92.10 G 91.— G 99.40 bz 92.— bz 1901 1885 1888 1895 1898 1904 1905 1906 1905 1905 ion. 4½ 9% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rück. 105% — Banken. Pfälziſche Bank Gewrbk. Speyer 50% E Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp.⸗ u. Kdb. Land. Rhein Kreditbank MRhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank GEiſenbahnen. Pfälz. Ludwigsbahn „ Maxbabn „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr. Bad.Anil.⸗u. Sodafbr. Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabrtken Verein D. Oelfabriten Weſt. A,⸗W. Stamm 15„ Vorzug Brauereien. Bad. Brauerei Sumzer Aktienbierbr. url. Hof vm. Hagen chbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br. Freiba. Kleinlen Heidelberg Meſſerſchmitt Budwigsh. Brauerei Mannh. Aktienbr. Pfalzbr Geiſel, Mohr Brauerei Sinner Br. Schroedl, Heidlbg. „Schwartz, Speyer „Ritter, Schwetz. S. Weltz, Speyer 103.—G Akt Brief Geld 1588. 0 —. 18t.— 140.— 118.— 112. 222.— 189.— 132.— 77— —.— —.— 75.— .——— 177 322.— —— 126,25 Cmaillirfbr. Kirrweil. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 99.50 B 41½%e% Bad. Anflin⸗.Sodaf. 103.— 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 3% Bürg. Braubaus, Bonn 101.—6 4% Herrenmühle Genz 98.—B 4½%% Mannkb. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſell ſchaft 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ werke, Karlsruhe 4½0½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerf,.⸗G. Eiſenb. 102.75 B 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in Lipland 4½%% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 98.— G 4½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 B 4½% Südd. Draßtinduſtr. 101.— G 4½% Tonw, Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 98.50 G 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 101.75 G 99.— bz 00.—G 90.—B 101.—6 1 Brief Geld Br. z. Storch. Speyer 100— „ Werger, Worms—.— Normſ. Br. v. Oertge—.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 136.—. Transport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr.— Mannh. Dampfſchl. 60.— „ Lagerhaus— 97.— Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 545— „ Aſſercurran: 1430— Continental. Verſ.—.— Mannh. Verſicherung—. Oberrb. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verſ. 670.— Jnduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 144——. Dingler'ſche Mſchfbr. 125——.— —.— 23 50—.— Emaillw. Maikammer—.——.— 105.50—.— Ettlinger Spinnerei 106— Hüttenh. Spinnerei 90.—— — 107 5OKarlsr. Maſchinenbau 200.——.— —.—— Mähmfbr. Haid u. Neu 26250—.— 289 50ſKoſth. Cell. u. Papferf.—.— 241— —.— 140-[Mannh. Gum. u. Asb. 144.——.— 99 50 98 500Maſchinenf. Badenia 199.——.— 108.——Oberrh. Elektrizität—.— 30.— —.— 198.—[Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 129 50 — 65.— Portl.⸗Zement Holbg.—.— 151.50 243.—— Südd. Draht⸗Ind.—— 1386.50 —— 141 50Südd. Kabelwerke 132.——-. ——— —+ 2386 — 211.— —.— 125.— —.— * 82.— Verein Freib. Ziegelw. 160——.— „ Sperr: 49.50—.— Würzmühle Neuſtadt—— 134.— Zellſtofffabr. Waldhof 325.— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 114— Zuckerraff. Mann.. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. er Packet 131.20 131.30 Nordd, Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb, 139.40 139.40 116.— 116.4 Wechſel. 28. 24. 28. 24 Amſterdam turz 169.62 109.62 Baris kurz 81.82 81.30 Belgten„ 81.116 81.10[ Schweiz. Plätze„ 81.285 81.2 5 Italien„ 81.816 81.816 Wien 84.913 84.90 ondon„ 20.447 20.44 Napoleonsd'or 16.326 16.82 5 lang—.—.— Privat⸗Diskont 47 Staatsvapiere. A. Deutſche. 2 24 28. 24 32½ Dſch.Reichsanl 92.95 92 70 Tamanlipaß 98.50 98.50 3 83.15 82.80 Bulgaren 98.20—.— Siſepr. konſ. St⸗Anl 92.85 92.9514% Griechen 180—.——.— 8„„„ 33.10 88.— 5 ſtalien. Rente—.— 108.20 bad. St.⸗A.„ 100.65 100.50[4½ Oeſt. Stlberr.— 97 50 81/ bad.St.⸗Obl. f1—.— 9480 4½„ Papierr.—.——. 3/ 5 5 M. 92.75 92.75 Oeſterr. Goldr. 97.65 97.40 8% 00, 92.70 92.35 ſ6 Portg. Serie l.40 66 40 bayer..⸗B.⸗A. 101.25 101.30 dto. III 67.40 67.50 315 do, u. Allg.⸗A. 92.80 92.75%½ neuegtuſſen 1905 91.50 91 40 4„„„. 8280 4 Ruſſen von 1880 3 3) 73.40 Heſſen 100.89 100.10 4 ſpan. ausl. Rente 93.50 98.50 Heſſen 80.90 80.75[4 Türken v. 19083 87.75 87.75 Sachſen 83.— 82.85 4 Türken unif. 94.20 94.20 g½ Mh. Stadt⸗Ao5 9115 91.25 4 Ungar. Goldrente 92.85 92.70 4„ Kronenrente 92.80 92.50 5Ag..Gold⸗A. 1887——. %, Gdtneſen 1898 96.35 96.20 Lerzinsl. Loſe. 1Egypter uniſizirte—.——.—] Oeſt. Loſe v. 1860 151.30 151.60 Meritaner äuß. 97.20 97.20] Türkiſche Loſe 141.80 141.— 4% inn. 62.10 62.— Alktien deutſcher und ausländiſcher Transpork⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bepbacher 219.— 219.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 28.60 29.10 Pfälz. Maxbahn 137— 187.— Oeſterr. Nordweſtb.—.— do. Nordbahn 131— 181.— 2—.——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 128.50 12650 Botthardbahn—.——.— Ital. Mittelmeerd.—.—— „Meridionalbahn 132.— 131.50 Baltim. Obio 95.40 96.10 Bergwerls. Aktien. Bochumer 209 20 210—Sarpener 193 90 194.— Buderus 113.30 114 50 Hibernia———.— Concordia——— Weſterr. Alkali⸗A. 209.— 208— Deutſch. Luxembg. 160.——— Oberſchl. Eiſenakt. 103.— 102.10 Friedrichsh. Bergb. 108.20 161,15 Ver Königs⸗Laura 217.— 217.20 Gelſentirchner 189.60 190.—Roßleben 9700 9700 Aktien induſtrieller Unternehmungen 113.50 113.50 95.20 95.20 140.— 140.— 141.— 141.— 101.— 101.— 98.50 98.50 151.80 152.— 125.50 125 50 468.— 468.— 2867.—.— 438— 487.— 320.— 320.— 380.70 381.— 136 186. 199.10 199.10 186.75 186.50 131.— 131.— 114.80 115.— 108.40 108 50 167.50 169.— Bad. Zuckerfabrit Südd. Immob. Eichbaum Mannh. Mh. Akt.⸗Brauere! Parkakt. Zweibr. Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelbd. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Ch.fFbr. Griesheim Höchfſter Farbwerk Vereinchem.frahrit Fhem. Werke Albert Drahtinduſtrie Uecumul.⸗F. Hagen Aee. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Südd. Kabolwerke Lahmeyer Elktr. Geſ. Schuckert Allg..⸗G. Slemens 385.— 73 122 Ver. Kunſtſeide Lederw. St. Ingbert Spichar; 22 50 Walzmüdle Ludw 166.— rahrradw. Kleyer 305.50 Maſchinenf. Hilbert 88.80 Maſch. Arm. Klein 118.— maſchinenf. Baden. 197.— Dürrkopp 374— Maſchinf. Gritzner 215.70 Pfälz. Näbmaſch. 190.— Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 41.75 Schnellprf. Frkthl, 184.— Helfabrik⸗Aktien 126.70 Schuhfab. Herz Frkf. 123.— Setlinduſtrie Wolff 143 50 Lampertsmühl 86.— Kammg. Kaiſersl. 179.— Zellſtoff Waldhof 322.25 —— Pfandbriefe, Prieritäts⸗Obligationen. 98 60 98.60 91.50 99.70 93.10 91.50 98.10 988 60 98.60 91.50 99.70 88.10 4e% Frk. Oyv.⸗Pfob. 40%.K. V. Pfdbr.03 „ 10 40% Pf. HypB. Pfob. 61 9„* 5 31½% Pr. Bod.⸗Cr. 4% Etr. Bd. Pfd. voo unk. 09 „Pfdbr..0l unk. 10 „ Pfdbr..0g unk. 12 „Pfdbr..86 89 u. 94 Pfd. 96/06 „ Com.⸗Obl. v. ,unk 10 „ Com.⸗Obl. v. 1891 „ Com.⸗Obl. v. 96/06 4% Pr. Pfdb. unk. 09 4%„ 12 98 10 98.30 98 30 40% 98.60 98 60 4⁰⁰ 98.60 98 60 3 0 327 4% 8 5 80. 91.50 91.50 915% 99 40 99 30 92 60 92 60 92.60 98.10 99.— 92.60 98 10 98 80 ** 91.501 40% Pr. Pfdb. unk. 14 15 14 2 0³ 8 12 Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 3½ Nr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 4% Rh. H. B. Pfb. 02 00 1 1907 1912 1917 alte 1904 5„ 1914 92.50 31½ ih..⸗B. C. O 1e% R. W. B. C. B. 10 1% Pf. B. Pr.⸗Obl. 1½% Pf..Pr.⸗O. 92 25 4½ Ital. ſttl. g. E. B. ** 21· Mannh. Berſ.⸗G.⸗A.—.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 186.— 135.75 Berg u. Metallb. 129.— 129.10 Berl. Handels⸗Geſ. 151 10 151 40 Comerſ. u. Disk.⸗B. 115 20 115 20 Darmſtädter Bank 127.90 127.90 Deutſche Bank 228.— 222 80 Deutſchaſtat. Bank 144— 144.— D. Eſfekten⸗Bank 105 40 105.30 Disconto⸗Comm. 168.— 168.10 Dresdener Bank 136 75 187— Frankf. Hyp.⸗Bank 200.70 200 70 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 153 80 15370 Nationalbank 119.75 119 50 Frankfurt a.., 24. Juli. Oeſlerr.⸗Ung. Bank 128 50 Oeſt. Länderbank 108.— „Kredit⸗Anſtalt 202.60 Pfälziſche Bank 100.— Pfälz. Oop-Bank 188.50 Preuß. Hypothenb. 110.30 Deutſche Reichsbk. 154.60 Rhein. Rreditbank 138.— Rhein. Hyp. B. M. 190.60 Schaaffh. Bankper. 188.50 Südd. Bant Mhm. 111 80 Wiener Bankver. 134.— [Bank Ottomane 136.80 Kreditaktien 202 690, 835.— 72.— 122.. 166.— 305.50 88.80 118.— 197.— 374.— 215.— 29.75 41.50 184.— 126.70 123.— 143.50 8⁵ 179.— 322.— 128.50 108.— 202.60 100.— 188 75 110.50 154.50 188.— 190.50 135.25 111.80 134.— 136 80 Staats⸗ bahn 139 70, Lombarden 28.70, Egypter—.—, 4% 92.90, Gotthardbahn —.—, Disconto⸗Commandit 168. „Gelſenkirchen 190.—, Darmſtädter 128.—, Handelsgeſellſchaft 0, Laura 151.25, Dresdener Bank 137.—, Deutſche Bant 222.80, Bochumer 209.75 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 202.60, Staatsbahn 189.40. Jombarden 29.20, Disconto⸗Commondit 168.10 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 24. Juli. Ruſſennoten 215.40 215 30 30% Ruff. Anl. 1902 75,25 75.50 31½% Neichsant.—.— 92.70 3% Reichsanleihe 83.— 83.20 40% Bad. St.⸗Anf..—.——.— 31½ B. St. Obl. 1900 92 25 92.20 3½ e% Bayern 92.90 92 75 3%% Heſſen 90.)0—.— 30% Heſſen 30% Sachſen 88.10 83,10 4% Pfbr. Rh. W. B. 98— 88.— 5% Chineſen 100.75 100.75 4% Italiener———.— 4½ Japaner(neu) 90.20 90.10 1860er Loſe 151.151.— 4% Bagdad⸗Anl. 86 10 86.10 Kredttaktten 202 50 202.60 Berk.⸗Märk. Ban! 154.80 154.70 Berl. Handels⸗Geſ. 151.10 151.60 Darmſtädter Bank 12770—.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 143.20 143.30 Deutſche Bank 515 223.20 223.90 5 Disc.⸗Kommandit Dresdner Bank Nhein. Kreditbank Schaaffh. Bankv. Lübeck⸗Büchener 16810 168.20 187.— 137.60 137.70 137.70 184.50 184.50 139.40 139,20 (Schlußkurſe.) Staatsbabn W. Berlin, 24 Juli.(Telegr.) Nachbörſe. 202.70 202 90 168.— 168 40 Kredit⸗Aktien Diskonio Komm. Pariſer Börſe. Paris, 24 Jult. 8% Rente 95.07 95.— Italtener———.— Spanier 92.30 92.10 Türken unif. 95.05 94 97 Anfangskurſe. Londoner Effektenbörſe. London, 24. Juli.(Telegr.) 3 o% Reichsanleigßhe 83— 82ʃ½ 5 ee Chineſen 1025/% 102½ 4½% Chineſen 98 1½% 98ʃ½ 33½% Conſols 8816 83“, 2% Italiener 101½ 101½% 4% Griechen 48— 48½ 3 d% Portugieſen 367%/ Spanier— 92— D Türken— 94 /½ 4% Argentinier 88½% 883 3 0% Mexpikaner 32— 52— 4% Japaner 84/ 83% Tend.; ſtill, Ottomanbant e Rio Tinto 81¼ 81/ Braſilianer 80/ 80— Lombarden 28.70 29 10 Fanada Paeifte 173 40 178 90 Hamburg. Packe! 181 40 131.70 Nordd. Lloyd 116.— 1186 10 Dynamit Truſt 158 25 152.90 Licht⸗ u. Kraftanl. 116.50 116.30 Bochumer 209.60 210.70 Nonſolidatton—.——— Dortmunder 69.— 69 50 Gelſenkirchner 189.60 191— Harvener 193 70 194 50 59 8. 8———— Hörder Bergwerjñte—.— Heru uln⸗ 217.— 218.70 Phönir 181.90 182 20 Ribeck⸗Montan 191.20 191.50 Wurm Revier 970 8 Aniltn Treptow 370.— 371.— Braunk.⸗Belt. 157.— 158.50 D. Steinzeugwerke 238— 239.— Düſseldorſer Wag. 262.— 260.80 Elberf. Farben(alt) 566.— 566 50 Weſtereg. Alkaliw. 207.20 207.50 Wollkämmerel⸗Akt. 141.70 141.70 Chemiſche Charlot. 193— 198.— Tonwaren Wiesloch 131.— 131.— Zellſtoff Waldhof 323— 32 80 70 Koſtheim 288.70 238.70 Rilttgerswerken 187.70 138.— Privat⸗Discont 4½ 7˙ Staatsbahn 139 40 139.20 Vombarden 28.70 29.20 Türk. Looſe—— 166 50 Banque Ottomane 684.— 685.— Rio Tinto 2049 2045 Anfangskurſe der Effektenbörſe. Southern Paeiſie 87¼ 88½ Chicago Milwaukee 188% 138— Denver Pr. 74— 74— Atchiſon Pr. Louisv. u. Naſhvo. 120½% 119“% Union Paeiſie 147˙% 148— Unit. St. Steel com. 36/ 37¼ 753 pref. 102/ 102/ Ertebahn 25.— 25%/ Tend.: ſtill. Debeers 28— 23% Chartered 5 Goldftelds 8½% 31/ Randmines 5eſ%, 55 Gaſtrand 3 38% Tend.: ſtill. Berliner Produltenbörſe. Berlin, 24. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörſe⸗) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. „„„ 23. 24. Weizen per Juli—.— 299 25 Mais 8. 187.50 186.25 „Sept. 201.75 202 25„Sept. 140.— 189.50 „ Dez. 202.— 202.—„ Dez.—.——.— Roggen per 209.50 209 75 Rüböl per Juli 74 80 74.40 5 pt. 182.25 183.25„ Oktbr. 73.90 74.10 „ Dez. 179 50 179.75„Dez. 71 70 72 80 Hafer per Juli 198— 197— Spiritus 70er loes—e „Sept. 162.25 162 75 Weizenmehl 28.25 28.25 „Dez.———— IRoggenmehl 27.50 27.50 Liverpool, 24. Juli.(Aufangskurſe.) 28. 94. Weizen per Juli.02— ruhig.01 ½ träge „ Sept..03¼.08•/ Mais per Juli nom. ruhig nom. ruhig 5„Sept..09½½.10— *** Telegraphiſche Handelsberichte. Frankfurter Börſe. Von morgen Donnerstag an gelangen die 4proz. Hypotheken⸗Pfandbriefe der Preußiſchen Pfandbriefbank zu Verlin, Emiſſion 28, unkünddar bis 1917, zur Notierung. Berlin, 24. Juli. Die Braunſchweigiſche Aktien⸗ Geſellſchaft für Jute⸗ und Flachsinduſtrie ver⸗ teilt It.„Frankf. Zig.“ wieder 12 Proz. Dividende wie i. V. London, 24. Juli. Wie der Newyorker Korreſpondent dez „Daily Telegraph“ erfährt, iſt lt.„Frkf. Ztg.“ das amerikaniſche Schatzamt bereit, genügend Geld bei der Nationalbank zu depo⸗ nieren, um die Herbſtkampagne zu finanzieren. Regierungsbeamte nennen Doll. 40—50 Mill. **.* Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637, 24 Juli 1907 Proviſionsfrei! Wir ſind als Selbſtrontrahenten Käu ſer unter Vorbehalt: 0% 0 N 6* ebeereene eenbene eene .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 125 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen 310 8 Badiſche Ziegelwerke,.-., Brühl 48 5 Benz& Co., Rhein. Gasmotoren, Mannheim 2²⁰— Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 21 zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 9⁵5 888 Bürgerbräu, Ludwigshafen 255 280 Chemiſche Fabrik Heubruch— 58 zfr Dafimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A 252 22 8 5 Lit. B 70 ffr— Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 14⁵ Filterfabrik En ⸗inger, Worms 248 246 Aink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 90 8855 Frankenthaler Keſſelſchmiede 5 oanfr Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg 15⁵ Herrenmühle vorm. Gen; Heidelberg 116 11² Lindes Eismaſchinen 184 182 Linoleumfabril, Maximiliansau 128 7 Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 98 Lux'iſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 112 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel K Henning— 830 Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97 85 Neckarſulmer Fahrrad 170 755 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 120 Rheinau Terrain⸗Geſellſchaſt 1155fff Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim 141 5658 dergl. vollbezahlte junge 1 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſchelne M. 265 M. 250 Rheiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim 113 5285 Rheinmühlenwerke, Mannheim— 1⁰ Rheinſchfff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11⁴ Rombacher Portland⸗Cementwerke 124*5 Stahlwerk Mannheim 115 8375 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, au nheim 104 Süddeutſche Kadel. Maunheim,— M. 100 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Eiurichtungen— 184 Unionbrauerei Karlsruhe 5— 3588 Vita icherungs⸗Geſ., Mannheim—.820 Waggonfa aſtatt 108 8 Waldhof Bahngeſellſchaft 5— J8f Immodbiliengeſellſchaft— 70 zſr Weſſendbau⸗Geſellſchaft in Karlsrube 92 ff— Zuckerfabrik Frankenthal 365 5 Geſchäftliches. * Die Ziehung der Pfälzerloſe ſindet beſtimmt am 16. Auauſt ſtatt. Die Loſe ſind noch bei allen Loſeverkaufsſtellen 4à M. 1 zu haben. * Schnelldampfer„Kronprinzeſſin Cecilie“. Für den Speiſeſaal dieſes neueſten und ſtattlichſten Schiffes des „Norddeutſchen Lloyd“, Bremen, wurde der Hof⸗Piano⸗ fortefabrik Gebr. Perzina der ehrenvolle Auftrag, ein ge⸗ nau der ſtilgerechten Einrichtung des Saales angepaßtes Pignino zu liefern. Das Inſtrument, in dunkel amerikaner Nußbaum angefertigt, iſt mit reichen aparten Schnitzereren verſehen und bereits nach Stettin, woſelbſt der Dampfer auf der Werft„Vul⸗ kan“ zur Ausrüſtung bereit liegt, abgeliefert worden. Am hie⸗ ſigen Platz iſt die obengenannte Hof⸗Pianofortefabrik vertreten durch die bekannte Pianofortehandlung von Ferd. Köhler, Mannheim, A 2, 4. 5 * Die Pflanzen enthalten bekanntlich alle Nährſtoffe, die zum Leben nötig ſind. Dieſe Nährſtoffe ſind aber im natürlichen Zu⸗ ſtande nicht vollſtändig verdaulich. Unterwirft man ſie jedoch einem Auſſchließungsverfahren, wie dies z. B. KHnour tut, ſo gewinnen die iane Nahrungsmittel denſelben Wert, wie Fleiſch. Knorr's ſämtliche präparzerte Mehle aus Hafer, Erb⸗ ſen. Reis, Grünkern ſind deshalb leicht verdaulich und werden vom Organismus vollſtändig ausgenützt. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. Für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: i..: Richard Schönfelder: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret. G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Munndenn 24. Jun 1907. . — Senerarnngeger. Aerrenrurt) 7. Seite. em dus den Standes⸗Kegiſter für die 12. Bäker Wild Söß e. S. Karl Leopold. 14 Bäcker Chriſtian Maier e. T. Una Julte. Iladt Manmhein. 17. Strechena rbeiter Gg. Rath e. T. Iraa Elife. 12. Kutſcher Theodor Acker e. S. Joſef. Iuli, Geb 12. Schaffner Aug. Imanuel Seckel e. T. Anng Eliſe. 14. Schmied Gregor Klein e. S. Anton. MHi, eborene. 12. Garderobe-Inſp. Leop. Theod. Schneider e S. Karl Nudolf. 14. Wirt Karl Joſ. 3 e eeee eee 75 b e 14. Wirt Karl Joſ. Mebus e. S. Ernſt. 14. 81 KFranenführer nard Seb. Blaß e. T. Anna Eliſe. 18. Hoboiſt Martin Colmorgen e. S. Okto Martin Johannes. Dagobert Wahlburg e. T. Auguſte Charlotte 15 Philinp 35 5 S. Hans Karl. 12. Dreher Hch. Emmerich e. S. Anton Otto rmgard. J. Friſeur Herm. Wenkel e. S. Theodor Karl Hermann. enführer Otto Leib e. T. Ottilie i 14. Paitſchafner Ppal. Oettinger e. T. Lueie Mathilde. 17. Brauereiarb. Joh. Affred Weinhart e T. Auguſte Eliſahet. 19. 11. Kranenführer Irans Blohmann e. T. Johauna Katharing. 18. Tal. Friedr. Büttner e. T. Frida Helene. 20. Schiffer Walter Adrianus Veiſchen T. Katharing Anm. 15.4 Schuhmacher Otto Konmſtantin Scheuermann e. S. Hans. 18. Ingenieur Otto Volker e. T. Eva Dora Helene. 15. Hilfsſchaffner Andregs Kürcher 2.* Margarete 15. Gefängnisaufſeher Rupert Baron e. S. Friedrich. 12. Sattler Wilh. Jul, Schmidt e. T. Dinga Klara 14. Werkmſtr Gg Paul Kellenben e. S 00 l Friedrich J ſef 14. Geſchäftsvertreter Wilh. Müller e. T. Gertrud Johanng] 12. Bäcker Johannes Eiſele e. S. Ludwig. 13. Hauptlehrer Adolf Schultheiß e T. Anna Eliſabet Maria. 16. Maler Herm. Wilh. Hoppe e. T. Eliſabet. 19. Sattler Kanrad Körner e. S. Georg Heinrict. 13. Tal. Wilhelm Maper e. S. Wilhelm Karl Erwin. 16. Bäckevmſtr. Wilh. Schrenk e. T. Emilie Anna. 16. Handelslehrer Vinzenz Stock e S 0Mar Emil Vinze 18. Schlolſer Emil Otto Nuber e. T. Eliſabet Johanna. 12. Bildhauer Johann Jakob Zuber e. T. Margareta Katharina] 16. Lokomotipheizer Adolf Juſt Hilda Anna. 11. Kfm. Karl Kembter e. S. Friedrich Karl. 15. 10. Wirt Georg Jünger e. 10. Kellner Joſef Handl e. Eiſendreher Friedr. Sacre e. T. Elſa Ma rin. T. Roſa Julie. S. Hans Joſef. 11. Hilfsſchaffner Jakob Wülk e. T. Emma Maria. 11. 12. Schloſſer Herm. Natzel 18. Maſchinentech. Julius Vater e. S. Kurt 18, Friſeur Herm. Schneider e. T. Lydic Tal. Johannes Stadler e. S. Johann Joſef. e. S. Hermann Rudolf. 18.Schaffner Peter Kilthan e. T. Anng Glifabeth 18. Sortiermſtr. Herburg e. S. Friedrich Heindich 15. Schreiner Franz Mohr e. S. Frauz Alois. 11. Fabmkarb. Konrad Hufnagel e. S. Hams. 17. Tgl. Wilh. Gottf. Feilmezger e. T. Anma. 16. Schreiner Joſef Beck e. 5 S. Franz Michagel. Heinrich Julius. Emilie. Telephon No. 1303. 12. Kfm. Joh. Ludw. Appel e. S. Karl Otto Hellmut. 1 12. Kellner Gg. Ludw. Stöcklin e. S. Alfred Guſtav. 21 14. Bahnarb. Otto Thomas e. S. Friedrich. 16 17. Kem. Ehrenfried Scheid e. S. Erich Auguſt Ernſt. 21 16. Heizer Joſ. Dittel e. T. Emma. 19 15 Schmied Ed. Otto Kitze e. T. Anna Ama. 12 17, Betriebswerkführer Karl Jak. Krämer e. S. Friedr. Wilh. 18 17. Former Joſ. Heilmann e. T. Maria Luiſe. 21 17. Fabrikarb. Joſ. Müller e. S. Joſef. 21 17. Agent Joſ. Kawalt e... 16 18. Hauptlehrer Peter Sauer e. S. Heinrich Adam. 19 15. Kfm. Karl Schmid e. S. Karl Rudolf Friedrich. 20 15. Metzger Karl Adolf Braun e. S. Ludwig Eugen, 12 ranziska Maria. Schüffer Eduard Adams e. T. Eliſabet F ZButz& Leitz Messchinen- und Waaggenfabrik Mannheim— Post RBheinau Bureau und Fabrik: Rheinauhafen. TLaragꝗahhrige SpPezgigalitatemn. Brücken-Waagen und Hebezeuge qed.S Srösse unmnd. Tragkraft. Bitte Achtung auf Firma u. Telephonnummer 1303. 22 68641 1 Zur Lieferung empfehlen sich Telephon 631. Maurer Thomas Lehner e. „Eiſendreher Chriſtian Deuſch e. T. Irma Hildegard Fabrikarb. Tal. Gg. Mich. Reinthaler e. T. Lwife. „Betriebsleiter Gg. Jakob Seib e. „Fabrikarb. Wilh. Pfeifer e. S. Wendelin. Anton Hoppe e. 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Die Herbſtprüfung zur Gr⸗ fangung der Berechtigung zum einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt wird im Lauſe des Monats September d. J. Hattfinden. Anmeldungen, in welchen das Geſuch um Zulaſſung zur Prü⸗ fung auszuſprechen iſt, ſind ſpä⸗ teſtens bis zum 1. Auguſt D. Is. anher einzureichen und ſind denſelben anzuſchließen: a. ein von der zuſtändigen Behörde ausgeſtelltes Geburts⸗ zeugnis; 5 b. die nach Muſter 17n erteilte Einwilligung des geſetzlichen Vertreters mit der Erklärung, Daß für die Dauer des einjähr:gen Dienſtes die Koſten des Uuker⸗ halts mit Einſchluß der Koſten der Ausrüſlung, Bekleidung und Wohnung von dem Bewerber getragen werden ſollen; ftalt Fieſer Erklärung genügt die Er⸗ Härung des geſetzlichen Vertreters Gder eines Drilten, daß er ſich ben Bewerber gegenüber zur Tragung der bezeichneten Koſten Verpflichte und daß, ſoweit vie Koſten von der Militärverwal⸗ zung beſiritten werden, er ſich dieſer gegenüber für die Erſatz⸗ pflicht des Bewerbers als Selbſt⸗ 05 verbürge. Die Unter⸗ ſchrift des geſetzlichen Vertreters Auld des Dritten, ſowie die Fähig ⸗ keit des Bewerbers, des geſeb⸗ lichen Vertreters oder des Dritten zul Beſtrettung der Koſten iſt ebrigteitlich zu beſcheinigen. Uebeintumt der geſetzliche Ver⸗ ktreier oder der Dritte die in dem Vorſehenden bezeichneten Ver⸗ indlichkeiten, ſo bedarf ſeine Erklärung, ſofern er nicht ſchon Raft Geſetzes zur Gewährung des Unterpalts verpflichtet iſt, der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung; e. Unbeſcholteuheltszeugniſſe Do 14. Lebensjahr au. Sämtliche Papiere ſind im Original einzurelchen. Alh hat der Prüfling einen bon ihm ſelbſt geſchriebenen Le⸗ Feuslauf belzufügen und in der Meldung anzugeben, in welchen zwei fremden Sprachen(lateiniſch, Zriechiſch, franzöſiſch und engliſch öder flatt des letzteren ruſſiſch) er geprüft zu werben wünſcht. Bezüglich der Wiederhoklung der Prüfung beſtehen ſolgende Grundſätze: Beſteht ein Bewerber die Prll⸗ fung vor der Prüfungskommif⸗ ſion nicht, ſo iſt eine einmalige Wlederholung zutäſſig. Iſt auch dieſe erfolgſos, ſo darf der Bewerber von der Erſatz⸗ behörde druter Inſtanz nur in Baliz beſonderen Ausnahmefällen zuut dritften Male zur Ablegung der Prüfung zugelaſſen werden. In dem Geſuch um Zulaſ⸗ ſung zur Prüfung iſt daher auch anzugeben, ob, wie oft und wo ſich der Bewerbder einer Prüfung vor einer Prüfungstommiſſion bereits Anterzogen hat. 10890 Karlsruhe, den 2. Juli 1907. Prüfungstommiſſion für Einjährig⸗Freiwillige. Der Vorſitzende: Föhren bach. Vorſtehendes bringen wir hier⸗ mit zur öfſentlichen Renntnis Mannheim, 16. Juli 1907. Sroßh. Bezirksamt, Abt. II. Dr. Bechtold. Stkanulmachung. Die weltliche Feier der Sonn- u. Feier⸗ tage betr. Nr. 92859 l. An die Bürger⸗ meiſter⸗ und Stabhalterämtier des Amtsbezirks. Nach 8s 1 und 5 der Lh.V⸗ DO. vont 18. Juni 1892, die welt⸗ liche Feier der Sonn⸗ und Feſt⸗ iage betreffend, iſt es verbolen, on den Sountagen und den ge⸗ lenen Feſttagen in der Land Wirtſchaft öffentlich zu arbeiten. Nur die in Folge der Witter⸗ Angsverhältniſſe unverſchieb⸗ lichen Arbeiten der Ernte fallen nicht unter dieſes Verbot und ſind ohne weiteres zuläſſig. Sonſtige unverſchiebliche Arbeilten in der Landwirtſchalt können ausnahmsweiſe von der Ortspolizeibehörde ge⸗ Rattet werden. Nachdem in letzter Zeit im Amtsvezirk wiederholt beobachtet wurde, daß dieſe Beſtimmungen nicht durchweg eingehalien werden, bringen wir dieſelben hiermtt in Erinnerung. Die Bürgermeiſſerämter und Stabhalterämter des Bezirks Wrrben veraulaßt, Vorſtehendes en ortsüblicher Welſe bekannt zu machen und die Beobachtung der fraglichen Vorſchruten durch das Boltzerperſonal üderwachen zu laſſen. Mannheim, den 11. Inli 1907 Großh. Bezirksamt Bekanntmachnung. aere du de o. Larl Brenner meinde Kirchheim iſt die 5 Rotlaufkrankheit unterden 2, 4/ Schweinen ausgebrochen⸗ Herren⸗ Ind Damen⸗ riſeur Mannheim, 19. Jult 1907 Großh. Bezirksamt 10813 Dr. B. Pfaff. Betanntmachung. Die Ausführung der Gewerbeordnung hier der§8 107 ff.(Arbeitsbücher) der .⸗O. betreffend. Nr. 92 1791. Denjenigen Perſonen, welche minder⸗ jährige Arbeiter beſchäftigen, bringen wir folgende Be⸗ ſtimmungen der Reichsgewerbeordnung in Erinnerung. Die Vorſtände der Innungen und gewerblichen und kaufmänniſchen Ver inigungen erſuchen wir, in ihren Kreiſen darauf hinzu⸗ wirken, daß die Vorſchriften über Albeitsbücher eingehalien werden. Die Gewerbeordnung lautet in 8 107. Minderjährige Perſonen dürfen, ſoweit reichsgeſetzlich nicht ein Anderes zugelaſſen iſt, als Arbeiter nur beſchäftigt werden, wenn ſte mit einem Arbeits⸗ buche verſehen ſind. Bei der Annahme ſolcher Arbeiter bat der Arbeitgeber das Arbeitsbuch einzufordern. Er iſt verpflichtet, dasſelbe zu verwahren, auf amtliches Ver⸗ langen vorzulegen und nach rechtmäßiger Löſung des Ar⸗ beitsverhältniſſes wieder auszuhändigen.“) Die Aus⸗ händigung erfolgt an den geſetzlichen Vertreter, ſofern dieſer es verlangt, oder der Arbeiter das 16. Le ensjahr noch nicht vollendet hat, andernfalls an den Arbeſter ſelbſt. Mit Ge⸗ nehmigung der Gemeindebehörde des im§ 108 beze chueten Ortes, kann die Aushändigung des Arbeitsbuches auch an die zur geſetzlichen Vertretung nicht berechtigte Mutter oder einen ſonſtigen Angehörigen oder unmiltelbar an den Arbeiter erfolgen. Auf Kinder, welche zum Beſuche der Volksſchule ver⸗ pflichtet ſind, finden vorſtehende Beſtimmungen keine An⸗ wendung.* § 103. Das Arbeitsbuch wird dem Arbeiter durch die Polizeibehörde desjenigen Ortes, an welchem er zuletzt ſeinen dauernden Aufenthalt gehabt hat, wenn aber ein ſolcher im Gebiete des Deutſchen Reſches nicht ſtatt⸗ gefunden hat, von der Polizeibehörde des von ihm zuerſt ge⸗ wählten deutſchen Arbeitsorts koſten⸗ und ſtempelfrei ausgeſtellt. Die Ausſtellung eifolgt auf Antrag oder mit Zuſtimmung des geſetzlichen Vertretets. Iſt die Erklärung des geſetzlichen Vertreters nicht zu beſchaffen oder verweigert dieſer die Zuſtimmung ohne genügenden Grund und zum Nachteile des Arbeiters, ſo kann die Gemeindebehörde die Zuſtimmung ergänzen. Vor der Ausſtellung iſt nachzuweiſen, daß der Arbeiter zum Beſuche der Volksſchule nicht mehr verpflichtet iſt, und glaubhaft zu machen, daß bisher ein Arbeitsbuch für ihn noch nicht ausgeſtellt war. §.109, Abſatz 1. Wenn das Arbeitsbuch vollſtändig ausgefüllt oder nicht mehr brauchbar, oder wenn es verloren gegangen oder vernichtet iſt, ſo wird an Stelle desſelben ein neues Arbeitsbuch ausgeſtellt. Die Ausſtellung erfolgt durch die Polizeibehörde desjenigen Ortes, an welchem der Inhaber des Arbeitsbuches zuletzt ſeinen dauernden Aufenthalt gehabt hat. Das ausgefüllte oder nicht mehr brauchbare Arbeitsbuch iſt durch einen amtlichen Vermerk zu ſchließen. 8 111. Bei dem Eintritte des Arbeiters in das Arbeitsverhältnis hat der Arbeitgeber an der dafür beſtimmten Stelle des Arbeitsbuchs die Zeit des Eintritts und die Art der Beſchäftigung, am Ende des Arbeitsverhält⸗ niſſes die Zeit des Austritts und, wenn die Beſchäftigung Aenderungen erfahren hat, die Art der letzten Beſchäftigung des Arbeiters einzutragen. Die Eintragungen ſind mit Tinte zu bewirken und von dem Arbeitgeber oder dem dazu bevollmächtigten Betriebs⸗ leiter zu unterzeichnen. Die Eintragungen dürfen nicht mit einem Merkmal ver⸗ ſehen ſein, welches den Inhaber des Arbeitsbuches günſtig oder nachteilig zu kennzeichnen bezweckt. Die Eintragung eines Urteils über die Führung oder die Leiſtungen des Arbeiters und ſonſtige durch dieſes Geſetz nicht vorgeſehene Eintragungen oder Vermerke in oder an dem Arbeitsbuche ſind unzuläſſig. § 112. Iſt das Arbeitsbuch bei dem Arbeitgeber un⸗ brauchbar geworden, verloren gegangen oder vernichtet, oder ſind von dem Arbeitgeber unzuläſſige Merkmale, Ein⸗ tragungen oder Vermerke in oder an dem Arbeitsbuche ge⸗ macht, oder wird von dem Arbeitgeber ohne rechtmäßigen Grund die Aushändigung des Arbeilsbuches verweigert, ſo kann die Ausſtellung eines neuen Arbeilsbuches auf Koſten des Arbeitgebers beanſprucht werden. Ein Arbeitgeber, welcher das Arbeitsbuch ſeiner geſetz⸗ lichen Verpflichtung zuwider nicht rechtzeitig ausgehändigt oder die vorſchriftsmäßigen Eintragungen zu machen unter⸗ laſſen oder unzuläſſige Mertmale, Eintragungen oder Ver⸗ merke gemacht hat, iſt dem Arbeiter entſchädigungspflichtig. Der Anſpruch auf Entſchädigung erliſcht, wenn er nicht inner⸗ halb vier Wochen nach ſeiner Entſtehung im Wege der Klage oder Einrede geltend gemacht iſt. § 113. Beim Abgange lönnen die Arbeiter ein Zeugnis über die Art und Dauer ihrer Beſchäftigung fordern. Dieſes Zeugnis iſt auf Verlangen der Arbeiter auch auf ihre Führung und ihre Leiſtungen auszudehnen. Den Arbeltgebern iſt unterſagt, die Zeugniſſe mit Merk⸗ male zu verſehen, welche den Zweck haben den Arbefter in einer aus dem Wortlaute des Zeugniſſes nicht erſichtlichen Weiſe zu kennzeichnen. Iſt der Arbeiter minderjährig, ſo kann das Leugnis von dem geſetzlichen Vertreter gefordert werden. Dieſer tann ver⸗ langen, daß das Zeugnis an ihn, nicht an den Minder⸗ jährigen ausgehändigt werde. Mit Genehmigung der Gemeinde⸗ behörde des im§ 08 bezeichneten Orles kann auch gegen den Willen des geſetzlichen Vertreters die Aushändigung un⸗ mittelbar an den Arbeiter erfolgen. § 114. Auf Antrag des Arbeiters hat die Ortspolizei⸗ behörde die Eintragungen in das Arbeitsbuch und das dem Arbeiter etwa ausgeſtellte Zeugnis koſten⸗ und ſtempelfrei zu beglaubigen. 1 Anfertigung sämtlicher Haararbeiten. 48457 ) Falls der Arbeiter kontraktwidrig gegen den Willen des Arbeitgebers den Dienſt verlägt, kann letzterer das Verfehlungen gegen dieſe Beſtimmungen werden je nach Lage des Einzelfalles mit Geldurafe bis zu 2000., im Unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu 6 Monaten 688 111 Abſ. 3. 113 Abſ. 3) oder mit Geldſtrafe bis zu 20 Mk. im Unvermögensfalle Haft bis zu drei Tagen(Inarbeitnahme eines Minderjährigen entgegen den Beſtimmungen der§s 07—112, ſonſtige leichtere Verfehlungen gegen die Vor⸗ ſchriften über Arbeitsbücher, Unbrauchbarmachüng und Ver⸗ nichtung des eigenen Arbeitsbuches) geahndet. Mannheim, den 16. Juli 1907. Großh. Bezirksamt Abt. IV: Eppelsheimer. Bekauntmachung. Medizinalſtatiſtik betr. Nr. 1386. Im 2. Vierteljahr 1907 ſtarben in der Alt⸗ ſtadt Mannheim 613 Perſonen, darunter 188 Kinder unter einem Jahre und 151 im Alter von—15 Jahren. Auf 1000 Einwohner und das Jahr berechnet ergiebt ſich eine Sterblichkeit von 17,6 gegen 19,3 im J. Viertelfahr 1907 und 16,4 im II. Vierteljahr 1906. An auſteckenden Krankheiten ſind geſtorben: 10917 An Blattern 1 gegen 0 im J. Vierteljahr. „ Maſern 50 ⁹% 22 5 Keuchhuſten 17 7 39„„ 7 „ Typhus G „ Rachendiphterie eee„ „ Kehlkopfkroup 15 „ Scharlach„ „ Wochenbettfieber„„%ͤĩᷣ ò„ „ Lungenſchwindſucht 81„ 89„„. 1 „Verdanungsſtörungen der Untereinjährigen 28 „ Influenza 5 „ Milzbrand 5 Der Todesfall an Milzbrand ſtammte aus Neckarau⸗ Maſern, Scharlach und Diphterie zeigten ſtarke Verbreitung, während der Keuchhuſten und die Influenza zurückgingen. Die Blatternepidemie, welche nur 9 Erkrankungen mit 1 Todes⸗ fall aufwies, iſt ſeit ca. 2 Wochen völlig Mannheim, den 23. Juli 1907. Der Großh. Bezirksarzt 1: Med.⸗Rat Dr. Kugler. Bekauntmachung. Die Sommerferken der Volksſchule betr. „ Nr. 18156. Den Eltern und Fürſorgern von Volks⸗ ſchülern wird hiermit bekannt gegeben, daß die diesjährigen Sommerferien der Volksſchule für die Zeit vom 1. Auguſt bis 5. September feſtgeſetzt ſind. Erſter Ferientag: Donnerſtag, 1. Auguſt, erſter Schultag nach den Ferten: Donnerſtag, 5. September. Mannheim, den 3. Juli 1907. Das Volksſchulrekterat: Dr. Sickinger. 77 20 6* 10 5 3* 22 7 1 erloſchen. 6920 30587 in MANNHEIMN (A44ale in WorrmS A. RIAH) Telegramm-Adresse: Süddeutsche. Telephon No. 250, 541 u. 1964. Zesorgung aller bankmässigen deschäfte Besondere Abteilung für den An- und Verkauf von sämtliehen Werten ohne Börsennotiz. 8 Annahme von 72733 Baar-Denositen zu näher zu vereinbarenden Zinssätzen. 7 7 2 9* Das Geheimnis der guten Köchin! In dieſen Tagen wird ſtraßenwelſe in allen Haushaltungen M. Schmeißers Saueen⸗Würfel gratis verkellt, um alle Haus. 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Juli7 1907 wuüͤrde das Konkursverfahren über das Vermögen des Sp zereiwaren⸗ bändlers Georg Mattheis in Mannherm nach Abgaltung des Schlußtermins aufgehoben und angeordnet, daß der auf die Gläubigertn Firma Compania Mereanfil Hispano Aleniana, G. in. b. H. in Magdeburg eni⸗ ſallende Betrag von 164 Mk. 97 bel Gr. Verwaltungshof Karls⸗ ruhe zu hinterlegen ſel. 10918 Mannherm, den 18. Juli 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts XIV. Gleſer. Zwangs⸗erſteigerung Nr. 7858. Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das Iin. Mannheim belegene, im Grundbuche von Manſtheint zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ lleigerungsvermerkes aut das Geſamtgut der Errungenſchatts⸗ gezſteinſchaft zwiſchen Karl Wil. helm Reiſemann, Dampfſäge⸗ werksbveſitzer in Buchen und deſſen Ehefrau Marie Angeline deb. Breunig daſelbſt einge⸗ kragene, nachſtehend beſchriebene Gründſtück au Freitag, den 4. Oktob. 1907, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notaria in deſſen Denſträumen in Mann⸗ heten B 4, 3, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt aln 48. Junt 1907 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. 72962 Die Einſicht der Mitteflungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſück be⸗ treffenden Nachweiſungen ins⸗ beſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtatiet. Es ergeht die Aufforderung, Mechte, ſoweit ſie zur Zeit der Etufragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſtchtlich waren, ſpateſtens im Verſtelgerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, weunn der Gläubiger widelſpricht, glaubhaft zu machen widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejeuigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesRecht baben, werden aufgeſordelt, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtwellige Ein⸗ llellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden 10 Grundſtückes: Giundbuch von Mannheinn, Baud 462, Heft 38, Beſtandsver⸗ zeichnis 1. Lagerbuch⸗Nr. 5251n, Flächen⸗ inhali 2 ar 77 am Hotratte, Nhein⸗ häuſerſtr. Nu. 100. Hierauf ſteht ein unterkelleites vierſtöcklges vorderes Wohnhaus I. u. II. Teil. S kätzung M 48 000.— Mannbeim, den 16. Juli 1907. Großherzogl. Notariat III als Vollſtreckungsgericht, Dr. Elſalſer. Verkauf von Kohlenſchlacken. Die jährlich in den Mann⸗ heimer Bahnhöfen aufkommen⸗ den Kohlenſchlacken ſollen öffentlich verkauft werden. Die Verkaufsbedingungen ſind auf unſerer Kanzlei(Zim⸗ mer Nr. 61) einzuſehen. Angebote auf die ganze Jahresmenge oder einen Teil 10919 11 2Davon ſind bis zum 1. Auguſt d. Is., vorm. 10 Uhr, porto⸗ frei an uns einzuſenden. 2572 Zuſchlagsfriſt vier Wochen. Männheim, 20. Juli 1907. Gr. Bahnbauinſpektion. Anferligung d. Schte ona⸗ Vekaunkmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſteil, folgende Pfaudſcheine des Slädt. Leihamts Maunheintt 30615 Lit. A Nr. 18501, voni 24. Mai 1907, Lit. B Nr. 76025, 8 vont 29 Mal 1907, Lit. E Nr. 77998, vom 10. Jun 1907, Lit. Nr. 76376, vo u. Junt 86z, Lit. R Nr. 764i1ß, vont 8. Juli 1897, welche angeblich abhauden ge⸗ kommen ſind, nach§ 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungiltig zu er⸗ klären. Die Inhaber dieſer Pfand⸗ ſckeine werden hierſnit aufge⸗ ordert, ihre An prüche unter Vorlage der Pfandſcheine iuner⸗ alb 4 Wochen bom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekauntmachung an gerechnet beim Städt. Leih⸗ amt, Lit. C 5, 1 geltend zu machen, wwrigenfalls die Kraſt⸗ loserklärung oben genannter Pfaudſcheine erfolgen wird. Mannheim, den 28. Juli 1907. Städt. Leihamt. Hofmann. Iwaugs⸗Verſteigernug. Nr. 9090. Im Wegeder Zwangs⸗ vollureckung ſollen die in Feuden. heiin belegenen, im Grundbuche von Feudenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Naien der Linus Kopp Ehefrau Mar⸗ garete geb. Hahn in Mannheim eingetragenen, nachſtehend be⸗ ſchriebenen Grundſtücke ann Dienstag, 10. Septbr. 1907, vormittags 10 uhr, durch das unterzeichneie Notariat im Rathauſe zu Feubenheim ver⸗ ſteigert werden. er Verſteigerungsvermerk iſt am 11. Juni 1807 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittellungen des Grundbuchamts ſowie der ibrigen die Gründſtücke betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schäßungsürtunde iſ gebeer⸗ mann geſtattet. 35 Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit Elutragung des Verſſeigeru vermerks aus dem Gründpüch nicht exfichtlich waren, ſpäteſtens im Verfleigerungstermine vor der Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ baft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſiſtellung des getingſten Gebots nicht berückſich igt und bei der Verteilung des Vekſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Nechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilſge Einſtellung des Veriahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſleigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes krilt Beſchreibung der zu verſtelgernden Grundſtücke: 1 Grundbuch von Feudenheilm, Band 11, Heft 21, Beſtands⸗ verzeichnis I. Ordn.⸗Zahl 1. Lauſende Nr. der Grundſücke im 5 TL,. Lagelb.⸗Nr. 1889. Flächen⸗In⸗ halt 6 ar, 71 qm Ackerland int Unterjeld. Schätzung M. 3385.—. Ordn.⸗Zahl 2. Laufende Nr. der Grundſtücke im 8W I. 2. Lagerb.Nr. 1990. Flächen⸗In. halt s ar, 7s am Ackerland im Unterfeld. Schätzung M. 3365.— Mannheim, 18. Juli 1907. Großh. Notariat I& als Bollſtreckungsgericht:; Breuunig. 72868 Hemaen jeden Standes ver⸗ mittelt unt. Diskr. Offert. unter Nr. do840 an die Exped. brAm. Methede Auszelchaung Herren aas Damen erhalten in kurzer Felt eine ſchöne Guf. 18.) oder Ausbildntig in det 2— 7 4 m. 12 m. Nb chl.) Sheng.f 40 Maschinenschr. je M. 10 CTages⸗ u. Abd.⸗NKurſe. Proſp. grat. Einzel⸗Unterr. Aufnaßzme lglich. gebruder Gundler 2 5 ler Hrt, kels vorrafig in der 8 9 FEI. 3. Breitestr. E I. 8 Abtellung 1N Arbeitsduch bis nach erfolgter Genugtuung zurückbehalten. e in Deutſch u. Engl. preis⸗ 3. 13. Frachtbriefe p. S. Suasler Buchcrückerel. d 15 Eigentümer: Katholiſches Bürgerhofpftal.— Verantwortlicher Nedatleult: Franz Kircher.— Druck und Verkrieb: Dr. P. Haas ſche Buchdruckerei, G. m. b. H.