Abonnemenk: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pig. monatlich⸗ durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M../2 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: E 6, 2. der Stadt Maunheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 E G, 2. Die Colonel⸗Zeile... 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktion 3577 Auswärtige Inſerate 30„ 3 3 4 2 2 2 Expedition und Verlags⸗ Die detlame⸗gele...1 Warr Eigene Nedaktions⸗Burcaus in Berlin und Karlsruhe. dbucbandung.. 218 Nr. 374. Mittwoch, 14. Auguſt 1907.(Abendblatt.) Politische Uebersicht. Maunheim, 14 Auguſt 1907. Die Zahl der Richter betrug im Deutſchen Reich am 1. Januar 1907 9409 gegen 8814 am 1. Januar 1905, 8511 am 1. Januar 1903 und 7736 am 1. Januar 1887. In zwei Jahren hat alſo eine Zunahme um 595 oder 6,8 v. H. und in zehn Jahren eine ſolche um 1637 oder 21,6 v. H. ſtattgefunden. Da die Be⸗ völkerung des Reiches ſich in den letzten zehn Jahren um etwa 15,% v. H. vermehrt hat, iſt die Zahl der Richter ſtärker geſtiegen als die der Bevölkerung. Rechtsan⸗ wälte waren am 1. Januar d. J. im Deutſchen Reiche 8608 vorhanden gegen 7835 am 1. Januar 1905, 7245 am 1. Januar 1903 und 6166 am 1. Januar 1897. Für ſie ergibt ſich alſo in zehn Jahren eine Zunahme um 2442 oder 89,6 v.., Die Zahl der Rechtsanwälte hat ſich mithin ver⸗ hältnismäßig faſt noch einmal ſo ſtark vermehrt als die der Richter. 55 Zur preußiſchen Wahlrechtsreform. Im Mittelpunkte des ſozialdemokratiſchen Preu ßentages wird die Wahlrechtsfrage ſtehen, für die eine großartige Propaganda in Szene geſetzt werden ſoll. Die Hauptſachen hat der Obergenoſſe Singer bereits in einer Rede, die er am Sonntag hielt, verraten. Nach dieſer offt⸗ ztöſen“ Erklärung denkt der Parteivorſtand ſich die Sache etwa folgendermaßen:„Infolge der Neueinteilung der Wahl⸗ kreiſe wird es uns vielleicht gelingen, bei der nächſten Land⸗ tagswahl einige Sozialdemokraten ifdäs“ preußiſche Ab⸗ geordnetenhaus zu bringen. Die größere Aufgabe unſerer Partei aber iſt die Beſeitigung des Dreiklaſſenparlaments, welches keine Vertretung des Volkes, ſondern eine ſolche des Geldſacks iſt. Der Parteivorſtand iſt ſich ſeiner Aufgabe in dieſer Beziehung voll bewußt. Es beſchäftigt ſich damit, eine wirkungsvolle Demonſtration für die Umgeſtaltung des preu⸗ ßiſchen Wahlrechts einzuleiten. Die geſamte Partei, ihre Preſſe und Organiſation muß dabei mitwirken.“ Auch unter ſeinen engeren Parteifreunden ſcheint Herr Naumann nur ſehr ſporadiſch auf Zuſtimmung zu ſtoßen. Jedenfalls ſchreibt die„Lib. Korr.“, das Organ der frei⸗ ſinnigen Vereinigung: Die freiſinnigen Parteien bedürfen in der Wahlrechtsfrage wirklich keiner„Rückenſtärkung“ von ſogenannten Bundesgenzſſen, deren Zuverläſſigkeit entweder eine ſehr problematiſche iſt, oder die durch eine Agitation im Sauherdenton und durch revolutionäre Drohungen mit dem Maſſenſtreik auch eine gute Sache nur diskredi⸗ 9 können. Sie werden allerdings ebenſowenig den offiziöſen Sirenenrufen folgen, die ihnen nahelegen, zugunſten des Block⸗ gedankens von ihrer grundſätzlichen Forderung des Reichstagswahl⸗ zechts einiges abhandeln zu laſſen. Für jeden ehrlichen Liberalen ſſt die Einführung des Reichstagsſpahlrechts auch für die Wahlen ur preußiſchen Landesvertretung eine politiſche Kardinalforderung festen Ranges, aber kein Handelsobjekt, und wir geben die Hoff⸗ Rung noch nicht auf, daß euch die Nationalliberalen in Preußen, nachdem ihre Parteigenoſſen in Baden, Bahern und Württemberg felber an der Einführung dieſes Wahlſyſtems für ihre partikularen Parlamente kräftig mitgearbeitet haben, und nachdem unmittel⸗ bar unter dem Eindruck der letzten Reichstagswahlen ſelbſt der Kaiſer und der Reichskanzler anerkannt haben, daß das Reichs⸗ tagswahlrecht ſich bewährt hat, ſich in nicht allzu ferner Zeit der freiſinnigen Programm⸗Forderung anſchließen werden. Dieſe Hoffnung will ja auch kein Menſch den Liberalen nehmen. Das Einzige, was von ihnen verlangt wird, iſt doch nur, daß ſie eine Wahlreform, auch wenn ſie nicht auf dem Boden des Reichstagswahlrechts ſteht, aber mit dem jetzigen unhaltbaren Dreiklaſſenwahlrecht bricht, als Fort⸗ ſchritt anerkennen und für ſie eintreten. Das Zentrum und die Flotte. Der Abg. Spahn hat in Rheinbach über die auswärtige itiſ Aus dieſer Rede geben wir nach der„Köln. Volksztg.“ die Ausführungen über die Entwicklung unſeres Heeres und unſerer Flotte wieder: In der Ausgeſtaltung unſerer Verteidigungsmittel ſtille zu ſtehen, iſt uns leider nicht ermöglicht. Was nun dieſe betrifft, ſo ſteht die Organiſation unſeres Heeres feſt, es ſteht nur ihr Ausbau in Einzelheiten, die Bewaffnung der Truppen, die. Uniformierung und die Verſtärkung unſerer Befeſtigungen in Frgge. Der Mehr⸗ aufwand für das Heer wird für 1908 auf 25 Millionen Mark ge⸗ ſehätzt. Der Mehraufwand für die Flotte wird höher einzuſchätzen ſein, wenn wir die Entwicklung der Auslandsflotten berückſichtigen und ſie für unſere Flotte verwerten. Unſer Flottenbauplan iſt allerdings geſetzlich feſtgelegt. Das kann aber nicht verhindern, daß unter Beibehaltung der Zahl der Schiffe in der Art des Baues der einzelnen Schiffe und in der Berechnung ihres Lebensdauer auf Grund der bei den anderen Staaten gemachten Erfahrungen Aenderungen vorgenommen perden. Wir dürfen die Augen nicht berſchließen vor der Gefechtsſtärke, die anders Staaten ihren Schif⸗ fen geben. Man konnte eine Zeitlang zweifelhaft ſein, was für, die Taktik in der Seeſchlacht wichtiger ſei, die größere Geſchwindigkeit der Schiffe oder ihre größere Gefechtsſtärkef Bei danſchernigen Wirk⸗ ungen der Artillerie hat das an Gefechtsſtärke dem gegneriſchen Schiff nachſtehende Linſenſchiff für die Schlacht ſelbſt dann vermin⸗ derten Wert, wenn es ihm an Geſchwindigkeit überlegen iſt; denn es wird zuſammengeſchoſſen, bevor es an den Feind herankommt, Die Gefechtsſtärte der Schiffe erfordert ein großſes Devlacement, weil nur dadurch die Tragfähigkeit der ſchweren Geſchütze und die Ruhe ihrer Bedienung gewährleiſtet wird. Nun hat Nordamerika Schiffe mit einem Tonnengehalt von 22 000 bis 23.000 Tonnen in Bau gegeben, bie mit ihrer Ausrüſtung mit Geſchützen gegen 46 Millionen Mark koſten. Wir werden dieſem Vorgange bei unſeren, Neubauten folgen müſſen. Unſer Flottenbauplan beruht zwar darauf, daß die zu einem Geſchwader gehörenden Schiffe an Größe, Ge⸗ fechtsſtärke und Geſchwindigkeit annähernd gleich ſeien, einem gleichen Typ angehörten. Wir dürfen aber daran nicht feſthalten, Für die neuen Schiffe muß ein Deplacement von über 20 090 Tonnen und eine Armierung mit den ſchwerſten Schiffskanonen geswählt werden. Das vergrößerte Deplacement erfordert dann eine Erhöhung der Zahl der Schiffsbeſatzung, die allerdings nicht er⸗ heblich ſein wird. Folgen wir den Vorgängen der anderen Staaten, ſo müſſen wir auch die Lebensdauer der Linienſchiffe von 25 auf 20 Jahre herabſetzen, dvas zu einer Beſchleunigung der Erſatzbauten und dadurch zu einer wefteren Erhöhung der Koſten führt. Auch erhühen ſich die Koſten der Indienſthaltung der Flotte in den näch⸗ ſten Jahren dadurch, daß die Schulſchiffe bald nur noch Tampfer und nicht mehr Segelſchiffe ſind. Tritt unſere Flotte in Aktion, ſo iſt das Aktionsgebiet nicht die Oſtſee, ſondern die Nordſee. Daraus ergibt ſich die Notwendigkeit zur Erweiterung unſerer Seeanlagen in der Nordſee und in der Elbe. Alles in Allem wird keine Ueber⸗ ſchätzung in der Annahme liegen, daß unſere Flotte eine jährliche Mehrausgabe von 40 Millionen Mark erfordert. Das Zentrum will alſo mitmachen, juſt als ſei es drauf und dran, korporatives Mitglied des deutſchen Flottenvereins zu werden. Nehmen wir zu ſeinem Beſten an, es wolle zu deß Lieberſchen Traditionen zurückkehren. Nicht unwahrſcheinlich aber auch iſt, daß das Zentrum mit ſeiner Flottenbegeiſterung höhere Ziele verfolgt. Es ſchwindet ihm ja die Hoffnung nicht, daß der Block zerfalle und daß dann ſeine Stunden wieder kommen. Kommen ſie aber wieder, dann muß un⸗ bedingt der Befähigungsnachweis als nationale Partei er⸗ bracht werden. Leider aber wollen die Freiſinnigen dem Zentrum gar nicht denGefallen tun, denBlock zu zerſchmettern, Serrn Spahns Flottenbegeiſterung hängt wohl ziemlich mit den Vorgängen in Preußen zuſammen. Und ſo muß das durch Herrn Spahn feſtgelegte Zentrum für das Vaterland arbeiten, wo er hoffte, mit ſeinem neu und ungeſtüm er⸗ wachten nationalen Bewilligungseifer dem Ultramontanis⸗ mus vorarbeiten zu können. Deutsches Reſich. —(Der Verein füt Sozialpoltich erlaß ſeine Einladung zur Generalverſamlung auf Montag, den 80. September bis Mittwoch, den 2. Oktober 1907 in Mag⸗ deburg im Saal der Johannes⸗Loge Ferdinand zur Glück⸗ ſeligkeit, Neueweg 6/7. Auf der Tagesordnung ſtehen; Die berufsmäßige Vorbildung der volkswirtſchaftlichen Beam⸗ ten. Roferenten: Geheimer Hofrat Profeſſor Dr. Karl Bücher, Leipzig, und Handelskammerſyndikus Or. Behrend, Magdeburg. Verfaſſung und Verwaltungsorganiſation der Städte. Reſerenten: Geheimer Juſtizrat Prof. Dr. Loening, Halle a. S. Mit zwei weiteren Referenten find die Ver⸗ handlungen noch nicht abgeſchloſſen. Ihre Namen werden nach endgültiger Vereinbarung mitgeteilt werden. (Ruhſtrat.) Der aus früheren Spielerprozeſſen her bekannte oldenburgiſche Juſtizminiſter Ruhſtrat iſt vom Großherzog von Oldenburg aus beſonderem Vertrauen zum Kammerherrn ernannt und mit der Leitung der Miniſterial⸗ abteilung des großherzoglichen Hauſes beauftragt worden, —(Die vierte Generalverſammlung der Deutſchen Mittelſtands⸗Vereinigung) finder am., 8. und 9. September d. J. in Straßburg i. E. ſtatt. In der am 8. September ſtattfindenden Hauptver⸗ ſammlung wird Obermeiſter Rahardt über das Thema; „Was haben wir erreicht und was müſſen wir erreichen?“ Abg. Hammer über das Thema:„Wie iſt die Preußen⸗ kammer für den Mittelſtand nutzbar zu machen?“ Kaufmanng Beyhthieu über das Thema:„Empfehlenswerte Selbſt⸗ hilfe,“ und Dr. Wegener über:„Parteiprogramme und praktiſche, politiſche Arbeit“ ſprechen. Ausland. * Oeſterreich.(Vom Kampfe gegen das Deutſchtum in Ungarn.) In den letzten Jahren hatte das ungariſche Kultusminiſterium eine ganze Reihg Ueber Geſangskunſt. Von Max Traun.*) Mehr als die Schönheit ſelbſt bezaubert die liebliche Stimme, Jene zieret den Leib, ſie iſt der Seele Gewalt. Herder⸗ Was von der Kunſt im allgemeinen gilt, daß ſie nämlich ſchön und natürlich ſein muß, findet ganz beſonders Anwendung guf die Geſangskunſt. Der ſchöne Tom von einer ſchönen Stimme leicht und ungezwungen hervorgerufen, iſt aller Ge⸗ n Endziel. Und wenn Lehrer und Schüler bei aller hründlichkeit ihres Studiums dieſem Ziele nachſtreben, nur dann kann von einer wahren und guten Ausbildung der menſchlichen Stimme die Rede ſein. Dieſe iſt ein Geſchenk der Natur und darf nicht durch übertriebene Schulung zu einem Inſtrument herabgewürdigt werden. Ein guter Geſangsunterricht iſt ſo zu eſtalten, daß dem Sänger die natürlichen ſtimmlichen Funktionen 55 als möglich erhalten bleiben, daß daneben der Geſchmack des Schülers veredelt und ſein ſelbſtändiges Urteil geweckt wer⸗ den muß, um ihm wahrhaft künſtleriſche Qualtfikationen zu ver⸗ mittelg, iſt ſelbſtperſtändlich. Wie erhält man ſich aber ſeine Sinaſtimme? Nun, vor allem dädurch, daß man mit ſeinen ſanglichen Leiſtungen den von den Fähigkeiten geſetzten Rahmen nicht überſchreitet. Jede mit einem Zuhochhinauswollen ver⸗ bundene Ueberanſtrengung iſt ein ſchneller und ſicherer Verderb der Singſtimme; und ſchon mancher iſt allzu früh vor die trau⸗ rige Tatſache geſtellt worden,„keine Stimme mehr zu haben“. *) Wir entnehmen dieſen Artikel aus der Feder des ehe⸗ maligen beliebten, lyriſchen Tenors des Mannheimer Hoftheaters, Herrn Max Traun, den„Bremer Nachrichten“. Herr Traun kröffnet am 15. Auguſt in Bremen ein Konſervatorium für Ge⸗ ſang, Klavier, Mufiktheorie, dramatiſchen Unterricht, Orgel und Harfe. 5 Dieſer Zuſtand des Unvermögens iſt aber ebenſo häufig die Folge einer Ver bildung der Stimmittel, und der Sängerinnen und Sänger gibt es wahrlich nicht wenige, die mit Grauſen an ihre Lernjahre zurückdenken und die den ſchädlichen Folgen einer Verbildung ihrer Stimme und Stimmorgane nur dadurch aus dem Wege gegangen ſind, daß ſie ſchließlich ihre eigenen Wege gingen und ihre individuelle Veranlagung zu kreier Entfaltung zu bringen wußten. Und wie iſt in den letzten fünfzig Jahren mit ſchulmeiſterlicher Engherzigkelt und Spitzfindigkeit geſündigt worden! Die Lungen durften nicht mehr natürlich atmen; ſie wurden zu„kunſtgerechten Funktionen“ gezwungen. Mit Hilfe des Kehlkopfſpiegels wurde dann auch die Tätigkeit des Kehlkopfes inſpiziert und auch dieſer in natürliche Funktionen gedrängt. Auch genügten die bisher üblichen Kiefer⸗ bewegungen nicht; auch ſie mußten bei allerlei ſchmerzhaften Nebungen durch neue erſetzt und ergänzt werden. Sogar den Lippen wurden die beim Sprechen üblichen natürlichen Bewe⸗ gungen unterſagt, auch ſie wurden erſt durch geeignete Verren⸗ kungen zur Kunſtgerechtheit erzogen. In der Vergewaltigung der Sprechorgane ging man ſchließlich gar ſo weit, daß man vor operativen Eingriffen nicht zurückſcheute und allerlei Inſtrumente (Zungenhalter, Löffelſtiel) erfand, mit denen man„nach aller⸗ neueſter Methode“ Geſangsunterricht erteilte. E. Seiler ſchreibt dazu:„Uns Deutſchen ſagt man nach, daß wir der Wiſ⸗ ſenſchaft zu große Rechte einräumen und uns durch zu vieles Forſchen und Denken oft die einfachſten und natürlichſten Dinge erſchweren. Auch im Geſangsunterricht hat bis jetzt die Be⸗ rückſichtigung halbverſtandener wiſſenſchaftlicher Vorausſetzungen mehr geſchadet als genützt; und däher mag es wohl kommen, daß gerade die vorzüglichſten Künſtler und Lehrer, ſowie diejenigen, welche für Geſang ein richtiges Verſtändnis haben, alle wiſſen⸗ ſchaftlichen Forſchungen auf dieſem Gebiete für nutzlos halten“. Intereſſant iſt, daß ſich ſogar der Erfinder des Kehlkopf⸗ ſpiegels ſelbſt in ähnlichem Sinne ausſpricht und außer ihm eine Reihe der berühmteſten Geſangslehrer und Aerzle; es ſeien hier, nur die berühmten Kehlkopfärzte Makenzie und Profeſſor Störk genannt, die ſich mit ſcharfen Worten gegen das neuerdings ſ0 beliebte übermäßige Hineinziehen der Phyſiologie in den Ge⸗ ſangsunterricht wenden. Was nun die nachteiligen Jolgen die⸗ ſer Geſangsmethode anlangt, ſo hat wohl Merkel das richtige ge⸗ troffen, wenn er ſchreibt:„Sehen wir nach, was für Früchte die „Arbeiten für diejenige Praxis, die von Rechtswegen den meiſten Nutzen daraus ziehen ſollte, d. h. für die Geſangdidaktik getragen haben, ſo muß man leider bekennen: Faule! Ja man muß ge⸗ radezu ſagen, daß ſeit der Zeit, wo den Geſanglehrern wiſſen⸗ ſchaftliche Hilfsmittel für Vervollkommnung der Lehrmethode z Gebote geſtellt wurden, der Geſangsunterricht inmer mehr ins Arge geraten iſt. Man ſchuf ſich auf Grund halbverdauter wif⸗ ſenſchaftlicher Brocken Truggebilde, die man für wiſſenſchaftliche Syſteme hielt.“ Nach allem, was über die Verkünſtelung des Geſanges in theoretiſchen Abhandlungen und dickleibigen Spe⸗ zialwerken geſchrieben iſt, möchte man jetzt rufen: retournons a la nature! Die Befähigung, einen guten Geſangsunterricht zu erteilen, kann daher nur Demjenigen zugeſprochen werden, der durch lang⸗ jährige Tätigkeit als Geſangslehrer und Sänger zugleich erſahren und gelernt hat, das für die individuelle Veranlagung des Schü⸗ lers Notwendige von allem unnützen didaktiſchen Beiwert ſtreng zu ſcheiden. Nicht zu reden von dem Kleben an einer gerade in Mode ſtehenden Tabulator.„Wollt ihr nach Regeln meſſen, was nicht nach eurer Regeln Lauf, der eig'nen Spux vergeſſen, ſucht davon erſt die Regeln auf!“—„Jawohl, ich merk,'s iſt ein anden Ding, ob ſalſch man, oder richtig ſing'““ Doch damit das niemand falſch verſteht: bei gller Ablehnung des unnötigen und in Wirklichkeit hindernden Beiwerks in der Geſangsmethode bleibt für Lehrer und Schüler noch ein großes Stück Arbeit zu leiſten übrig. Die Methode ſelbſt hat ſich nach den für das Verſtändnis notwendigen einleitenden Beſprechungen in erſter Linie mit der Tonbildung zu befaſſen. Alles, was dieſen wichtigſten. Teil des Unterrichts ausmacht, als Atmung. J. Seite General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannkeim, 14. Auguſt. fremdſprachiger, namentlich auch deutſcher Schulbücher, Land⸗ karten und anderer Lehrmittel für die ungariſchen Schulen verboten, ohne daß eine Begründung dafür erſichtlich geweſen wäre. Einige Andenutungen über die Grundſätze von denen ſich das unggriſche Kultusminiſterjum bei derartigen Ver⸗ poten leiten läßt, finden ſich in der Ausführungsverordnung zu dem neuen Volksſchulgeſetz.§ 17 dieſes Geſetzes perbietet Lehrmittel, die„auf fremde Geſchichte und Geographie Be⸗ ziehung haben“. Nach der Ausführungsverordnung des Mi⸗ Riſters iſt die„fremde Beziehung“ ſo zu verſtehen,„daß die Embleme, Vilder und Lehrmittel nichts derartiges enthalten dürfen, was die territorigle Unverletztheit Ungarns berührt, ſeine ſtgatliche Selbſtändigkeit verdunkelt oder dazu geeignet iſt, den Schülern zu einem fremden Staat oder einer frem⸗ den Nation in eine engere, entweder eingebilbete ſtaatsrecht⸗ liche oder ſeeliſche Verhindung zu bringen und ſo das Gefühl der gusſchließlichen Zugehörigkeit zum ungariſchen Staat in ihm zu ſchwächen.“ Danach iſt das ungariſche Kultusmini⸗ ſterfüm auch in Zukunft gewillt und befugt, Schulhücher, Landkarten und andere Lehrbücher in fremder, zunächſt in deutſcher Sprache für die ungariſchen Schulen zu verbieten, wenn ſie nach ſeiner Aufaſſung nicht in ausſchließlich magya⸗ riſchem Geiſt gehalten ſind. * Rüußland.(Die gegen iie Unterzeichner des Wiborger Mani⸗ feſtes) iſt, nachdem die Vorunterſuchung ein volles Jahr gedauert hat, endlich fertiggeſtellt, Sie enthält außer den Tert des Manifeſtes und den Unterſchriften darunter nur Ausſagen einzelner weniger Abgeordneter über die Motipe ihrer Handlungsweiſe, während die überwiegende Mehrheit jede Fusſage dem Unterſuchungsrichter verpeigert und erklärt dat, weitere Aufklärung nur vor Gericht geben zu wollen, Die Anklage richtet ſich gegen 169 Abgeordnete der erſten Duma. Anklageſchrift Es wird ihnen zur Laſt gelegt, nach vor⸗ bergegangenre Uebereinkunft zwecks Verbreitung einen Auf⸗ Tuf unterzeichnet zu haben, um die Beyölkerung zur Gehor⸗ ſamsverweigerung und zum Widerſtand gegen die Geſetze zu beranlaſſen. Der direkten Verbreitung des Manifeſtes wer⸗ den nur 13 Abgeordnete angeſchuldigt, doch hat die Anklage⸗ behörde gegen ſie keine beſondere Anklage erhoben. Die Ge⸗ kichtsverhandlung wird im Nopember ſtattfinden. Die Enthüllung des Bennigſen⸗ Denkmals. Wie ſchon erwähnt, wird bei der Einweihung des Mennigſen⸗Denkmals in Hannover am 3. Oktaber d. I. der Wirkliche Geh. Rat Dr. Bürklin(Karlsruhe), ein lang⸗ ſähriger Freund Rudolf v. Bennigſens, die Einweihungsrede halten, Für den Feſtkommers am Abend des 3. Oktober bhat der Reichstagsabgeordnete Baſſermann die Feſtrede Uhernommen. Der hannoverſche Männergeſangverein hat ſo⸗ wohl für die Feier am Denkmal als auch für den Kommers ſeine Mitwirkung zugeſagt. Der Nationalliberale Verein Hannover bereitet die Feierlichkeiten im einzelnen vor. Caſablauca. Ein Gaug durch die zerſtörte Stadt. Von der Verwüſtung Caſablancas und dem furchtbaren Blutbad, das ſowohl durch die Geſchoſſe der Franzoſen als durch die Blutgier der plündernden Araber gngerichtet wurde, zibt der bekannte engliſche Korreſpondent Charles E. Hands eine erſchütternde Schilderung. „Ich durchwanderte heute(Sonnabend) die Stadt und die Umgebung. Selbſt San Franeisco nach dem Erdbeben hot nicht ein ſolches Bild des Schreckens; denn dort war bei der Vernichtung allen Eigentums doch nicht jener furchtbare Eindruck von menſchlichen Leiden, Armut, Tod und Mord eh wie in dieſer unglücklichen mauriſchen Stadt. Mich begleitete ein franzöſiſcher Marine⸗Offizier, der während des großen Ausbruches des Wont Pelse in Martinique gewe⸗ ſen war. Auch er mußte geſtehen, daß Caſablanca un⸗ endlichgräßlicher geweſen. Mit Ausnahme des klei⸗ nen Diſtriktes, der innerhalb der Schutzzone der kämpfenden Konſulate lag, iſt die Stadt zwar nicht völlig zerſtört, aber ausgeplündert, ausgeraubt und ausgemordet. Keine Wut entfeſſelter Elemente, keine Exploſion, kein Lawaaus⸗ bruch, kein Erdben kann ſolche Verheerung anrichten, wie hter die Menſchen. Denn während die Geſchoſſe der Schiffe auf die Stadt niederhagelten, plünderte Raubgeſindel die wehrloſe Bevölkerung, und die wilden Araber mordeten und raubten, was ihnen in den Wag kam. Voll Entſetzen floh die Menge vor den einſchlagenden Granaten, aber die in die Stadt eindringenden Araber ſetzten der Flucht eine unüberwindliche Schranke. Wieder zurück eilte die faſſungs⸗ laſe Menge und geriet dann in den Feuerbereich der fvaniſchen Freiwilligen. Wieder fortſtürzend wurden ſie von anderen Flüchtlingen gedrängt, ſtürzten und wurden von der Maſſe totgetreten. In der ganzen Stadt bin ich umhergegangen, aber außerhalb der von ſchwachen, am Montag gelandeten Druppen beſchützten Teile fand ich kein einziges Haus, keinen Laden, keine Wohnung, weder bei Mauren noch bei Juden, weder hei Reich noch bei Arm, die nicht völlig verwüſtet wären. In Trümmern liegt alles Hausgerät, Töpfe und Teller, Stühle und Spiegel bunt durcheinander. Es ſcheint, daß bei den Arabern Plündexrungsluſt und Zerſtärungswut um den Vorrang ſtritten. Durch die Häuſer wälzten ſie ſich, alles vernichtend und überall Beute witternd. Man ſieht, wie ſie allerlei Gegenſtände mitſchleppten und ſie dann mieder fort⸗ warfen, weil irgend etwas anderes wertvolleres ſie anlockte. In mehreren Straßen rieſelt das Blut leiſe dahin, in den Treppenhäuſern ſieht man es unheimlich herabtröpfeln und Lachen bilden. In den hinteren Stadtteilen gaben die fran⸗ zöſiſchen Grgnaten weniger Verheerung angerichtet, gls die Kugeln der Araber und die Meſſer der Mörder. In den Körpern, die leblos und blutüberſtrömt in den Gaſſen um⸗ herliegen, ſtecken noch die Meſſer. Mit Aexten ſind Schädel zerſchmettert worden, pulvorgeſchwärzte Leichen mit großen runden Schußwunden, an den Händen verbrannt und ver⸗ ſongt, bezeichnen die Arbeit der arabiſchen Waffen. Viele der Getöteten ſind ſelbſt Araber, große, ſohnige, braune Rio⸗ ſen. Untereinander begannen die Plünderer zu wüten, einer mordele den anderen um der reicheren Beute willen, und als die franzöſiſchen Verſtärkungen landeten, entſtand unter den Flüchtlingen ein furchtöares Gemetzel, ein jeder ſtach den Vor⸗ dermann nieder) um ſchneller flüchten zu können. Im jüdi⸗ ſchen Viertel mußte ich erſchütternde Dinge hören. Tauſende von Juden waren ſchon am Morgen ins Land hinaus geflohen. Was für Entbehrungen ſie auch erduldet haben, ſie ſind die Glücklicheren geweſen. Furchtbar wüteten die Räuber unter den Zurückgebliebenen. In einem Hauſe in der Mellah, dem Judenviertel, wurde eine zahlreiche Familie, einer nach dem andern hingeſchlachtet, nur zwei Angehörige blieben am Leben. Araber waren eingedrungen und verlangten zu wiſſen, wo das Geld verborgen ſei. Der alte Jude erklärte, er beſäße keines. Das Haus wurde durchſtöbert, ein wenig Geld gefunden und dem Alten daraufhin mit einem Tor⸗ ſchlüſſel der Schädel zerſchmettert. Dann packten ſie die wei⸗ nende Frau; ſie beteuerte, nicht zu wiſſen, wo das Geld ver⸗ borgen ſei. Man durchſuchte ſie, fand in ihr Kleid eingenäht eine kleine Summe Geldes und ſchlitzte ihr nun den Leib auf. Alle Angehörigen wurden ſo hingemordet. Nur ein Säugling und ein fünfzehnjähriges Mädchen, das ohnmächtig geworden war, blieben verſchont. Ueberall in der Mellah klingt einem das gleiche Jammern entgegen. Schmutzige alte Männer zerreißen ihre langem Gewäpder, heulende Weiber mißhandeln verzweifelt ſich ſelbſt und ſchreien klagend das Weh um die hingemordeten Angehörigen über die Straße. Die meiſten Einwohner haben tagelang gehungert; und jetzt erſt wagen ſie ſich aus ihren Schlupfwinkeln, ſtehlen ſich herängſtigt im Schatten der Mauern dahin und ſuchen in den Trümmern verwüſteter Läden nach einigen kümmerlichen Biſſen Nahrung. Aber der ſchrecklichſte Anblick erwartet einen an dem Haupttor der ſogenannten neuen Umwallung. Hier ſind bereits hohe maſſive Mauern errichtet, aber Häuſer ſind noch nicht erſtanden. Hierher ſcheinen die Araber ihre Beute zunächſt geſchleppt zu haben. Als die Flotte ankam und das ſchwere Bombardement der äußeren Stadt begaänn, begann eine wilde, zügelloſe Flucht. Aber der Weg hingus ins Land führte nur durch ein einziges Tor an der Südſeite, und gerade hierhin richtete eines der Schiſfe einen furchtbaren Granat⸗ regen. Förmlich zu Hügeln häufen ſich hier die Leichen und überall bedecken die weißen Burnuſſe der Toten den blutgetränkten Boden. Allein an dieſer Stelle wurden mehr Menſchen getötet, als im ganzen Stadtinnern. Ueber Haufen von Waren, Zucker, Seide, Wolle und Ge⸗ wändern ausgeſtreckt liegen hier die Toten mit gerzerrten Geſichtern und verglaſten Augen. Nicht alle ſind als Opſer der Schrapnells am Platze geblieben; eine große Anzahl von ihnen wurde in der Panik totgetreten oder in der wilden Crregung niedergeſchlagen. Juden umſchleichen geſchäftig und ſchweigſam dieſe Stätte und durchſuchen die Leichen nach Wertgegenſtänden. Zwei engliſche Damen, die arabiſch ſprechen, haben auf Verlangen der franzöſiſchen Behörden die Häuſer der angeſehenſten mauriſchen Familien beſucht, um ſich nach der Sicherheit der Frauen zu erkundigen. Was ſie erfahren haben, iſt nicht näher bekannt geworden; aber die vornehmen Marokkanerinnen brachen in Tränen aus, lüßten die Füße der Beſucherinnen und flehten verzweifelt um Schutz. Die Damen kamen bleich und zitternd von ihrem Gang zurück und wallen die entſetzlichen Geſchichten, die ſie hören mußten, nicht wiederholen; die zerſetzten, blutigen Ohren, die ſie dort ſahen, wo die Araber, die Hetligkeit des Frauengemaches ſchändend, eingedrungen waren, un Schmuck und Wertſachen zu rauben, gehören noch zu den mildeſten, In der neuen Umwallung ſah ich ſelbſt die Leichen von einer Anzahl junger, ſchöner, mauriſchen Frauen umherliegen, die alle durch ein einziges Schrapnell fielen. Es iſt nicht mög⸗ lich, den Wert des zerſtörten Eigentums abzuſchätzen; zehn Millionen ſind eine minimale Schätzung. Sollen älle die zerſtörten Häuſer wieder aufgerichtet werden, ſo mögen viele Jahre darüber hingehen, wenn Caſablanea ſihorhgupt ſo wieder erſteht.“ 29. Hauptverſammlung des Zeutralverbaudes Deutſcher Kaufleute und Gewerbetreibender. sh. Cafſe!, 18. Auguſt. Zweiter Tag. „Die heutige zweite und letzte Hauptverſammlung des Zentral⸗ verbandstages deutſcher Kaufleute und Gewerbetreibender war zunächſt der Vereinigung des Zentralverbandes deutſcher Kaufleute und Gewerbetreibender mit dem deutſchen Bunde für Haudel und Geuerbe gewidmet, die nach kurzer Debatte mit großer Begeiſterung be⸗ ſchloſſen wurde, da mit dieſer Zuſammenfaſfung die langerſtrebte Zentralfation der dentſchen Mittelſtapds⸗ bewegu nig um einen bedeukſamen Schritt vorwärts gebracht worden jſt. Außerdem ſind dadurch die Beziehungen zwiſchen den nord⸗ und füddeutſchen Vereinigungen des kaufmänniſcken uttd Gewerbeſtanes feſter gelnüpft ſcorden. Die neue Organifation führt den Namen„Deutſcher Zentral⸗Verband für Handel und Hbewerbe, e.“ und hat ſeinen Sitz in Leipzig. Er ſoll in das Beveinsregiſter eingetragen werden. Als Zweck des Verbamdes wurde bezeichnet: Die Hehung des Handels und Gewerbes ſowie die Wahrnehmung der rechtlichen und wirtſchaitlichen Intereſſen der Handel⸗ und Gewerbetveibenben. Dies foll geſchehen durch: 1. Förderung und Verbreitung von Fachkenntniſſen; 3. Abwehr der den ſelbſtändigen Mittelſtand im Handel und Gewerbe ge⸗ fährdenden mißbräuchlichen Ausdehnung der graßkapitaliſtiſchen Betriebsformen und der unberechtigten wirtſchaftlichen und ge⸗ Werbetreibenden Konſumentengenoſſenſchaften; 3. Bekämpfung der Mißſtände im Handel und Gewerbe, insbeſondeve des un⸗ lauteren Wettbewerbes; 4. Beteiligung an den Vorbereftungen zur Verbeſſerung beſtehender und Schaffung neuer, Handel und Gewerbe förderlicher Geſetze; J. Unterſtützung der guf Selbſthilfe gerichteten Maßnahmen des Handels und des Geworbes, Die Mitgliedſchaft können im Deutſchen Reiche wohnhafte jetzige oder ehemglige Inhaher von Handelsgeſchäften und Ge⸗ werbebetrieben und Geſchäffsführer ſolcher Geſchäfte ſowie deutſche kaufmänniſche und gewerbkiche Vereimgungen erwerben. Die vom Vorſtande vorgelegten Satzungen würden nach kur⸗ zer Debatte angenommen. Im weiteren Verlauf der Tagung begründete Redakteur Eichler⸗Saarbrücken folgenden Antrag des Schutzbeveins für Handel und Gewerde im Kreiſe Saarbrücken:„Die Generalber⸗ ſammlung wolle beſchließen, eine Kommiſſton in Sachen der Regelung des Ausverkanfsweſens einzuſetzen und ſie zu beauftragen, im Hinblick auf die zu er⸗ martende geſetzliche Regelnung des Ausverkaufsweſens geeignete Schritte zu tun, um die Intereſſen des Kaufmauns⸗ und Ge⸗ werbeſtandes nach der Richtung zu wahren, dac ein wirkjamer Schutz gegen die Auswüchſe gauf dem Gebiete des Ausberkaufs ge⸗ boten wird. Insbeſondere ſoll die Kammiſſion ſofgyt nach Be⸗ kanntwerden des in Vorbereitung befindlichen Geſetzentwurfes ſich mit dieſem befaſſen und eine zweckdienliche Stellung dazu nehmen.“ In der Debatte, au der ſich Lanstagsabgeordneter Strof⸗ ſer, Syndikus Dr. Rocke⸗Hannover, Lahows ky⸗Berljn, Eberhard⸗München, Kaiſer⸗Breslau, Baumgarten⸗ Braunſchweig und Vogel-Breslau beteiligten, wurden die ver⸗ ſchiedenen Regierungsentwürfe in Sachen des Ausverkaufs⸗ weſens eingehend beſprochen und namentlich einer ſchärfeven Faſ⸗ ſung der Beſtimutungen gegen Fen unlauteren Wettbswerb das Wort geredet. Es gelangte ſchließlich folgender Antrag Berg⸗ man n⸗Berlim zur Annahme:„Dem Verbandsvorſtande wird aulgegeben, nuch Bekauntgabe der Geſetzentwürfe gegen Ausver⸗ Halsmuskeltätigkeit, Kehlkopfftellung, Bruft⸗ und Kopfreſonanz, Anſatz und Anfatzrohr uſw. hier ausführlich zu boſchreiben, über⸗ ſchreitet den Rahmen einer kurzen Darlegung. Dazu kommt daumn der rein muſikaliſche Teil des Unterrichts, der ſich auf Hand in Hand mit der Tonbildung gehende Arpeggien und Solfeggien itulteniſcher, franzöſiſcher und deutſcher Meiſter erſtreckt u. außer⸗ dem dus Studium der Liederperlen, der älteren u. neueren Opern⸗ literutur und der bedentenden Chorwerke und Oratorien umfaßk. Micht zuletzt hat ein gründlicher Geſangsunterricht auch die beim Borttuge der ſtudiennen Werke notwendige äſthetiſche Darſtel⸗ kungsfbum und Voptrugsweiſe zu berückfichtigen. Bann fehlt Allerdings immer noch für diejenigen Schüler, die ſich der Büh⸗ Wenlünfbuhn widmen wollen, der zu pölliger Bühnenreife not⸗ uie drumatiſche Unterricht, der an ſich aber wieder ein ge⸗ fonbertes Gebiet in dem Studlum der Gefangskunſt bildel. Das Hlles iſt nutt ein kurzer Ueberblick über das Arbeitsfeld, kuf dem ſich jeder mit der ſchönen Gabe des Geſanges Bedachte nach ſei⸗ den Beranlagungen und Zieten zu betätſgen Gelegenheit findet. Mun, und die Ingend ſcheut ja auch gerade in der Gefangskunſt nichl vor ansdauernder, ernſtet Arheit zurück und ſteckt ſich auf Neſem Gebiete nicht ſelten die höchſten Ziele und das nicht zum Schaden der hehren Kunſt ſelbſt. Mit Bezug darauf ſagt Robert Schmtmann:„Der Jugend ſieht man mänchmal gern ein Zuviel Keach; aber das Beſchneiden der Flügel macht Philiſter, man muß den unſicheren Flug nur zu lenken verſtehen.“ n 4 Tagesneuigkeſten. Wie das Telephon erfunden wurde— elgentlich auf Grund erzählt rtaham Bell, der den erſten bräuchbaren Apparat konſtruiert Nat, in einem Geſpräch, das er mit einem Mikarbeiter der Zeik⸗ Heift„Great Thoughts“ hatte. Getade bor 60 Jahren, 1877, 68, als das Teleß hon zuerſt aus dem Reich der Experimenke zur Liner mangelhaften Kenntnis der Elektrizität— das lusſprache, Sprechübungen, Phonetik, überhaupt die Lehre vom begonnen, ſich mit der Uebertragung von Stimmenſchwingungen auf eine Metallplatte zu befchäftigen.„Unmittelbar vor der Erfin⸗ dung des Telephons beſchäftigte ich mieh mit zwei anderen, davon Unabhängigen Forſchungsproblemen: die eine betraf die Ueber⸗ tragung von Mufikſignalen zu dem Zweck mehrfacher Telegraphie; die anderen Experimente beſchäftigten ſich mit der manometriſchen Kapfel von König und mit dem Phsnautogtaphen von Leon Scott, ziwei bekannten wpiſſenſchuftlichen Aßparaten, die itn ſichlbarer Form die Schwingungen des Sprechens verdeutlichen, Mein Gedanke dabei war, die verſchiedenen Vibrationen der einzelnen Vokals und Kon⸗ ſenanten zu fludiexon, denn ich heifte, daß es möglich ſein würde, tgube Kinder an ſoſchen Apparaten zuin Aßleſen der geſprochenen Worte zu erziehen. Jch benutzte dabef, deim Rat des berbörragelden Boſtoner Ohrenärztes Dr. Cläxenes. Blake fölgend, als Phönauts⸗ gtäph auch ein mellſchliches Ohr, das ich einem Loten enkitähn, Und erziekte damft ältf geſchwärzkem Glas ſehr ſchölte Spuken det Sbrächvibriatfbnen. Die Unterfüchungen iit diefem Oht aäls Phon⸗ cükögrabh brachten mich auf den Gedanken des ekſteſt Teleßhens Ich käm auf die Idee, daß wellenförmige Skrömungen erzeugt wer⸗ den köunken durch die Vibrnktionen eines Aßßarates, den man bör einem Elektromagnsten anbringt, wenn dieſe Vibrationnen den Luft⸗ ſchwingungen bei Lauten entſprechend gemacht derden könnten.“ 1874, während eines Aufenthalts im Häuſe ſeines Vaters bei Bränford in Onkario fand Graham Bell danß ein Mittel, Schwing⸗ ungen eines eiſertſen Apparates hervorzurufen, indem er ihn an eine geſvannte Membran brachte und ein Jahr ſpäter war die theo⸗ rekiſche Folgetung in die Wirklichkeit übergeführt. 1876 wurde dis Erfindung angenommen und wiederüm ein Jahr ſpäter bemächtigte ſich bereits der Handelsverkehr des neuen Kommunfkationsmittels. Im Auguſt 1876 wurden die erſten prakkiſchen Verſuche auf große Entfernungen unternömmen. Zwiſchen Boſton ünd Cambridge, Maſſachuſets, dann zſpiſhen Newyork und Boſton konnten die erſten Ferngeſßräche geführt werden; und jetzt konnte Bell bereits auf eine Enkfernung don 1500 engliſchen Meilen, zwiſchen Wäfhing⸗ prärtſſchen Verwendbarkeft Aberkrat; ſchon 187J hatteé Graham Bell ton und Mädſſon, telephonieren. Aber auch heute nioch ſtehk, ſo meint Graham Vell, das Telephon noch in ſeinen Kinderjahren. Ob⸗ 4 gleſch ſeit der Erfindung des Fernſprechers bereits ein Menſchen⸗ alter verfloſſen, ſteht das Tolephon noch genau auf der gleichen techniſchen Stufe, wie damals, als Graham Bell ſeine Erfindung der Welt übergab. Die angefügten Verbeſſerungen haben mit dem Syſtem an ſich nichts zu tun chraham glaubt an einen Fortſchrite in Richtung zunehmender Vereinfachung und bezeichnet das draht⸗ loſe, Telephon als eine Frage weniger Jahre. Und zum Schluß be⸗ richtigt der Gelehrte die öffentliche Meinung mit einem ſeltſamen Päräderon„Die Leute“, ſo ſagt Grahant Belt,„berkachten mich als sinen Elelteiler, aber in Wirklichket erfänd ich das Telephen durch mieine elektrotechniſche Untwlſſenheit Kein Elelteſler 105 fenals bon den Vopfuchen getrütemt, die ich ünternahm Die Idee, dülrch die Lufkſchwingungen der menſchlichen Stiminle sinten kleitr⸗ Strom zu eszielen) wäde jedem pruktiſchett Glektriker kächerlich erſchienen. Niemand, der nur halswegs Elekleiker ſſth bätte das Telephon erfunden: Saizn gehöpte eine erprobts Kenhitnis böm Weſen der Laute und vom Sprachmechanismus, und das war ſſtir don flein auf gegeben. Ja, mein Intereſſe mag ererbt ſein, denn mein Water Alexader Melville Bell war Deklamätionslehrer in Edinturgh und bsſeitigte Sbrachfshler. Sein Vater wiederum, mein Groß⸗ bäler, üble in London ſchon den gleichen Beruf dus. dDie„Tevöhbäten“. Aus Newhork ſwird berichtet! Das Ars teil üder die Teddebären iſt gefäll!: ſie find verdauemt und müſſen aus den Vereinigten Staaten berſchwinden. Die Teddiſbären ſind ztwär keine menſchenfreffenden Raubktiere, ſie bernichten keine Pieh⸗ hekden und bedröhen kein Pferd, über gefährlich, unfägbar gefähs⸗ lich ſind ſie döch. Eiſe Anzähl bon amekikäniſchen Lehrern führk den bertichtenden Nächſbeis, daß ſie ein ſchißekes Unglück für die Jügend bedeuken. Män ſteht es den ßutzigen Brauß öder Schidarz⸗ pelgeſt garfnicht an, welche ſchlimmen Inſtinkte in ihrent Innerſten ſchlummern; ſtill und brav auf allen Vieren oder aufrecht auf den Hinterbeinen ſtehen ſie in allen amerikaniſchen Kinderſtuben dck und ſind ſeit einem Jahr die érklärten Lieblinge der atzierikaniſchen Jugend. Als Rooſebelt von ſeinem letzten Jagbzug aus den Ver⸗ gen heimkehrte, kauchten die kleinen Ungehener plötzlich in den Skädten auf, überſchwemmten ſchnell das ganze Länd, Zingen ſogar über den Ozean und wurden auch von der Jugend des alten Konſe dem Bedürfnis der einzelnen Hannover, 5 We5 eeKöln, Hofbuchhändler Hel d⸗Bernburg, Stadtverord⸗ Mannheint, 14. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 8. Seite. käufe und unlauteren Wettbewerb Stellung zu nehmen und dieſe dem Verbande bekannt zu geben.“ Der folgende Punkt der Tagesordnung betraf einen Antrag des Provinzialverbavdes der Vereine zum Schutze des Handels und Gewerbes für Schleſien:„Der Zentralvervand wolle bis zum Ende des Jahres 1907 das die Einführung einer kommunalen Sonderbeſteuerung der Filialen betreffende Material zuſammenſtellen, inſonderheit die in Be⸗ tracht kommenden Veranlagungsmaßſtäbe einer eingehenden Prü⸗ fung, auch im Hinblick, auf den dieſe Steuer betreffenden Erlaß der preußiſchen Miniſter des Innern und der Finanzen, unter⸗ ziehen. Der Bexrichterſtatter Franz Vogel⸗Bresiau brachte eine Reihe von Fällen zur Sprache, in denen die jetzige Beſteuerung der Filialen einen negotiven Erfolg gehabt hat. Janßen⸗Barmen bemängelte es, daß auch die Warenhaus⸗ ſteuer ein Torſo geblieben ſei, da ſie von den„intelligenten Kauf⸗ leuten“ täglich umgangen werde. Abg. Stroſſer verſprach namens ſeiner politiſchen Freunde, die hier gegebenen Anregun⸗ gen bei der parlamentariſchen Behandlung des Filialweſens be⸗ rückſichtigen zu wollen. Die Mißſtände auf dieſem Gebiete, ſpe⸗ ziell in Berlin forderten entſchieden eine Abhilfe.(Lebh. Bei⸗ fall.] Darauf wurde der vorgelegte Antrag einſtimmig ange⸗ nommen, ebenſo ein ſolcher desſelben Vereins:„Der Zentralver⸗ band wolle Proteſt gegen das Kartell der Seidenſtoff⸗Großhändler erheben“, durch das ſich die Kleinhändler ſehr geſchädigt fühlen. Körner⸗Magdeburg begründete ſodann folgenden An⸗ trag des Verbandes der Kaufleute der Provinz Sachſen, der Herzogtümer Anhalt und Bräunſchweig:„Der Zentralverband wolle für eine Aenderung der Gewerbeordnung in dem Sinne eintreten, daß der ſofortige Genuß von Branntwein und geiſtigen Getränken in offenen Verkaufs⸗ ſtellen, z. B. in Kolonialwarenhandlungen, nicht als Schank⸗ gewerbe zu betrachten iſt, wenn er dem Verbote der Verkaufs⸗ ſtelleninhaber zuwider erfolgt. Als Verbot des ſofortigen Ge⸗ nuſſes ſoll auch das Aushängen von Plakaten mit entſprechendem Inhalte angeſehen werden, wenn dieſe an einer für das kaufende Publikum ſichtbaren Stelle angebracht ſind. In die Gewerbe⸗ ordnung ſoll ferner eine Strafbeſtimmung aufgenommen werden, durch die der Käufer, der gegen den Willen des Verkäufers gei⸗ ſtige Getränke in der offenen Verkaufsſtelle genießt, mit Strafe bedroht wird.“ In der Debatte machte Rößler⸗Ehemnitz von dem Vor⸗ gehen der Chemnitzer Behörden gegen die dortigen Branntwein⸗ kleinhändler Mitteilung, denen durch Polizeichikanen der Aus⸗ ſchank von geiſtigen Getränken unmöglich gemacht werde. In ganz Chemnitz exiſtiert nicht eine Deſtillation mit vollem Aus⸗ ſchank, angeblich weil kein Bedürfnis dafür vorhanden ſei.(Hei⸗ terkeit.) Mit derſelben Begründung verbiete man den Klein⸗ händlern die Abgabe von Branntwein zum ſofortigen Genuß. Sandquiſt⸗Magdeburg terlte mit, daß in Magdeburg nach dem für den gemeinſamen bürgerlichen Kandidaten ſiegreichen Ausfall der letzten Reichstagswahlen die Sozialdemokraten an dem Mittelſtand dadurch Rache zu nehmen verſucht hatten, daß ſie die beſtehenden polizeilichen Beſtimmungen über den Brannt⸗ weittausſchank ausnutzten, um durch Spitzel die Kolonialwaren⸗ händler zum Branntweinausſchank zu veranlaſſen. Dann ſei ſo⸗ fort Anzeige erfolgt und nur die Ertenntnis, daß es ſich um einen ſozialdemokratiſchen Racheakt handelte, habe die Kaufleute vor empfindlicher Beſtrafung ge⸗ ſchützt. Deshalb ſei es notwendig, die Abänderung der Gewerbe⸗ ordnung nach der angedeuteten Richtung hin abzuändern.(Bei⸗ fall] Der vorgelegte Antrag wurde darauf einſtimmig ange⸗ nommen, ferner ein ſolcher des Detailliſten⸗Verbandes für Heſ⸗ ſen und Waldeck gegen die Schädigung des Handels durch Wan⸗ derlager mit folgendem Wortlaut: „Der Zentralverbandstag der Kaufleute und Gewerbetrei⸗ benden beauftragt ſeinen Vorſtond, an maßgebender Stelle vor⸗ ſtellia zu werden, daß in der Gewerbeordnung eine Beſtim⸗ mung aufgenommen wird, wonach 80 die Wanderlager⸗Bekriebe pon einer Erlaubnis der Verwaltungsbehörden und vom Vorhan⸗ denſein eines Bedürfniſſes abhängig gemacht werden.“ Schließ⸗ lich ſtimmte die Verſammlung noch einem Ankrage des„Ver⸗ vandes der Provinz Hannover und der angrenzenden Länder auf Beſeitigung der falſchen Zuckertara und einem ſolchen des Verbandes der Provinz Hannover und der angrenzenden Länder wegen erneuten Vorgehens zur Einführung eines Halb⸗ und eines Vierlel⸗Pfundſtückes ſowie eines Achtel⸗ und eines Sech⸗ ehntel⸗Litermaßes zu. 5 8 5 Außerhalb 155 Tagesordnung brachte der Vertreter der bayeriſchen Vereine Eberlen-Tittmoning noch einen längeren An⸗ trug ein, nach welchem gefordert wird, daß der Hauſierhandel, das Detailweſen und das Halten von Wanderlagern im Grenzbezirk nur auf Grund beſonderer, von der Landesregierung und nach Gemeinden erteilten Erlaubnis unter Beachtung der zum Zwecke des Zollſchutzes von der oberſten Landesfinanzbehörde angeordneten Transport⸗Kontrollporſchrif⸗ ſen betrieben werden. Diejenigen Waren, welche im Grens⸗ bezirk zum Hauſieren etc. verboten ſind, ſollen von Hauſierern und Wanderlagern im Grenzbezirk nicht mitgeführt werden dürfen. Zum Verbandspräſidium wurde wieder der frühere Stadtver⸗ te Gee ſt⸗Leipzig, zu Beiſitzern die Herren Wolters⸗ Fabrikant Eberhard⸗München, Kaufmann N ordne eter Hei eipzi f orf⸗Dresden neter Heinze⸗Leipzig, Kaufmann 8 unkersdorf Dres Stadtverordneter Reinhardt⸗Leipzig, Rechtsanwalt Klotz⸗ Dresden, Stadtverordneter Seifert Leipzig, Sandquiſt⸗ 230 deutſche Städte verbreitet, die den Zweck verfolgt, Magdeburg, Klucen⸗Münſter i. W. und Froberius⸗Stutt⸗ gart gewählt. Zum Tagungsort für die nächſtjährige Hauptver⸗ ſammlung des Zentralverbandes wurde Bremen beſtimmt. Mit Beſichtigungen, Ausflügen uſw. ſchloſſen die Verhandlungen am Nachmittage ab. Hus Stadt und Tand. * Maunheim, 14. Auguſt 1907. Zum Prozeß Hau. Der Aufruf des Staatsanwalts, welchen dieſer in der Preſſe erläßt, lautet folgendermaßen: Freiherr Karl v. Lin⸗ denau, zuletzt in Mannheim reſpektive Karlsruhe wohnhaft, zur Zeit wegen verſuchter Erpreſſung, Beleidigung und Be⸗ günſtigung in Unterſuchungshaft, behauptet, am 6. November 1906, dem Tage der Ermordung der Frau Geheimrätin Molitor, nachmittags in Baden⸗Baden geweſen zu ſein. Da er nicht in der Lage iſt, Zeugen für ſeinen Aufenthalt in Baden⸗Baden zu nennen oder die von ihm zur Hin⸗ beziehungsweiſe Rückfahrt benutzten Züge anzugeben, werden Perſonen, die über ſeinen Aufenthalt am 6. November Aus⸗ kunft erteilen können, aufgefordert, ihre Adreſſen der Staats⸗ anwaltſchaft in Baden⸗Baden mitzuteilen. Wie ſchon gemeldet, hatte ein Korreſpondent der„N. Fr. Pr.“ in Pontreſina zufällig Gelegenheit, mit Olga Molitor und deren Schwager, dem Oberſtleutnant Bachelin, ein längeres Geſpräch zu führen, in deſſen Verlauf ſich Olga Molitor auf das entſchiedenſte gegen die Vorwürfe Lindenaus ſowie gegen die Anſchuldigungen, die die Verteidiger Haus erhoben haben, zur Wehr ſetzte. Im Laufe des langen Geſpräches gewinnt der Korreſpondent die Ueberzeugung von der gänzlichen Unſchuld Olgas. Er telegraphiert darüber folgendes: Wer könnte dieſer heiteren, naiven, lebensluſtigen, 26fährigen Dame anſehen, daß ſie unter der fürchterlichen Anſchuldigung des Mutter⸗ mordes ſteht? Dieſes Mädchen weiß gar nicht, in welcher entſetzlichen Lage ſie ſich befindet. Es iſt rührend anzuſehen, wie ſie über die Behauptung lächelt, daß ſie ſtets einen Revol⸗ ver bei ſich getragen haben ſoll, ſie, die im Leben noch nie eine Waffe in der Hand gehabt hat. Mit welcher leichten Soelbſt⸗ verſtändlichkeit widerlegt ſie den gegen ſie geſchleuderten Vor⸗ wurf, indem ſie darauf hinweiſt, daß ihre Mutter ſie von einem Tee abgeholt habe, als ſie den verhängnisvollen Weg zu den Lindenſtaffeln antrat. Die Anſchuldigung, es habe zwiſchen Mutter und Tochter ein getrübtes Verhältnis beſtan⸗ den, widerlegt Oberſtleutnant Bachelin aufs entſchiedenſte. Im Gegenteil, Olga ſei der Liebling und Augapfel der Mutter geweſen. Ueber das angebliche Tragen des Revolvers gab Olga folgenden Aufſchluß.„Ich habe nie einen Revolver beſeſſen und hatte ſtets vor jeder Schußwaffe Angſt.“ Sie findet es unbegreiflich, daß man glauben könne, ſie ſei mit einem Revolver zum Kaffee in ein benachbartes Familien⸗ haus gegangen. Den Verdacht der Intimität mit Hau lehnt ſie entſchieden ab.„Wir nannten uns,“ ſo erklärte ſie,„Miſter Hau und Fräulein Molitor und redeten uns niemals anders als mit„Sie“ an. Auch meine Mutter ſagte„Sie“ und „Miſter Hau“. 8 85 Der ſchwarze und der graue Baut zweier Männer die am Mordtage in Baden⸗Baden geſehen wurden, ſpielen, wie er⸗ innerlich, in dem Hau⸗Prozeß eine bedeutſamegtolle. Eine recht phantaſtiſche Kombination, die das Erſcheinen der beiden Männer zu erklären verſucht, gibt jetzt ein Zeuge, der bei der„Allgemeinen Fleiſcherzeitung“ angeſtellt iſt. Der Zeuge namens M. Brum m, der ſich etwas reichlich ſpät meldet, ſagt unter anderem aus: Am 6. November v. J. fuhr ich von Wertheim a. M. über Karlsruhe nach Appenweier. In dem Zuge bemerkte ich noch vor Karlsruhe einen jungen Mann, deſſen Bart augenſcheinlich falſch ſein mußte. Ich erinnere mich ganz genau, daß der Mann mit dem falſchen Barte auf einer größeren Station— wahrſcheinlich Karls⸗ ruhe— an die Tür des Wagens ging und anſcheinend jeman⸗ den erwartete. Dann ſtieg ein Mann mit grauem Varte ein, mit dem der andere ſich begrüßte, und beide Männer gingen in das Innere des Wagens. In Oos ſtiegen beide aus. Der lange Menſch mit dem falſchen Barte ging noch ſchnell in ein dem Bahnhof gegenüberliegendes Haus, das ich für ein Poſt⸗ amt hielt. Die Sache ſchien mir recht auffällig, und ich äußerte zu einem Mitreiſenden:„Es iſt doch nicht Faſching, und drinnen ſitzt ein Menſch mit einem falſchen Barte!“ Als ich die beiden in Oos den Zug verlaſſen ſah, ſagte ich zu einem anderen neben mir am Fenſter ſtehenden jungen Manne, der, enn ich nicht irre, nach der Schweiz fuhr:„Wenn ich Zeit hätte, würde ich den Leuten nachgehen.“ em, beobachtet habe, folgere ich: Der Mann mit dem falſchen Barte war Hau, der graubärtige war Lindenau. Hau hat Lindenau heriger Verabredung in Karlsruhe, fuhr mit ihm über Oos nach Baden⸗Baden, lockte durch Telephon ſeine Schwieger⸗ mutter auf die Straße, bezeichnete ſeinem Helſershelfer ſein Opfer und eilte dann davon. So kann es richtig ſein, daß Hau von Fräulein Eiſele geſehen wurde, als er in die Droſchke ſtieg, worauf dann der Schuß fiel, durch den Lindenau Frau Molitor tötete. Das damals Geſehene beſchäftigte meine Ge⸗ danken nur wenige Tage, und ſpäter dachte ich nicht mehr daran; erſt einige Tage vor Beendigung des Hauprozeſſes las ich, daß ein Mann mit falſchem Barte in der Mord⸗ affäre eine Rolle ſpielte. Da fiel es mir ein, daß ich den auch geſehen hatte. Zuerſt erinnernte ich mich nur dunkel daran, nach und nach kamen jedoch alle Begleitumſtäönde mir immer klarer ins Gedächtnis, und jetzt bin ich meiner Sache ſicher. 9 7 sruhe, 14. Aug. Der auf heute abend im„Mono⸗ pol“ anberaumte zweite Vort rag Karl Waßmanns Uber den Fall Hau wurde auf Grund des§ 63.St.G. B. polizeilich ver⸗ boten und dies im Hinblick auf die durchaus unzuläſſige Weiſe, in der Waßmann in ſeinem jüngſten Vortrag über einen noch nicht rechtskräftig entſchiedenen Strafprozeß geſprochen hat. * Garantiegemeinſchaft deutſch⸗y Uhrmacher. In Leißpzig hat ſich unter dieſem Namen eine Vereinigung gebildet und 5 525 ie dem Käufer einer Uhr geleiſtete Garantic gemeinſchaftlich zu überneh⸗ men, wenn der letztere währerd der Dauer der Garantie ſeinen Wohnort wechſelt. In dieſem Falle braucht alſo der Käufer ſeine Uhr nicht an den Verkäufer zurückzuſenden, ſondern kann für die Erfüllung der Garantie jeden beliebigen Uhrpacher ſeines neuen Wohnortes, der Mitglied der Gemeinſchaft iſt, toſtenlos An⸗ gerufen wurde und einen Da capo⸗Vers zulegen mußte. Die übri gerecht, das gilt in erſter Reihe von dem hartköpfigen Waldw Aus dem, was ich der Heimatkunde bedeutet! gedungen, Frau Molitor zu ermorden, traf ihn nach vorK⸗ Biebrich und Koblenz—Düſſeldorf, als auch für die Geſamkle bieten Conrieds, i ſpruch nehmen. Dies iſt ein Vorteil, den beſonders Beamte, die oft verſetzt werden, ſehr willkommen heißen, denn er erſpart ihnen Geld und Mühe. Die Mitglieder ſind durch Plakate in den Schau⸗ fenſtern kenntlich und als tͤchtige Uhrmacher erprobt, da Nicht⸗ fachleute von der Mitgliedſchaft ausgeſchloſſen ſind. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: am 4. Auguſt im Zug 11 eine CEeldbörſe mit 22 M. 04 Pfg., abgeliefert in Heidelberg; am 4. Auguſt im Zug 951 eine Geldbörſe mit 3 M. 51 Pfg., abgeliefert in Heidelberg; am 5. Auguſt auf dem Bahnhof in Geiſingen der Zetrag von 10.; am 6. Auguſt im Zug 375 der Betrag von 10., abgeltefert in Oſterburken. * Wirteverſammlung. In der Walldorfer Schloßbrauerei fand dieſer Tage eine Wirteverſammlung ſtatt, in welcher über den geplanten Preisaufſchlag von 20—30 Prozent für Speiſen und Getränke Beſchluß gefaßt werden ſollte. Dabei kam es zu Differen⸗ zen zwiſchen einem„Aufſchlagwollenden“ und einem„Nichtauf⸗ lende“ von dem„Nichtwollenden“ den„Aufſchlag“ ſofort ſo kräftig zu fühlen bekam, daß ſich die Wirkung des„Aufſchlages“ noch längere Zeit bemerkbar machen wird. Die Beratungen hatten durch dieſen„ſchlagenden“ Beweis ihr Ende erreicht. * Der deutſche Bund der Vereine für Geſundheitspflege und Naturheilkunde in Berlin, dem über 900 Vereine mit ca. 140 000 Mitgliedern angehören, erwarb ein 40 Morgen großes Waldgrund⸗ ſtück in Mahlow bei Berlin, um darauf ein großes Krankenhaus zu erbauen, in dem die phyſikaliſch⸗diätetiſchen Heilmethoden ange⸗ wandt werden ſollen. * Vergehen gegen das Arbeiterſchutzgeſetz. Die Kleidermacherin Emilie Sailer aus Heilbronn beſchäftigte in ihrer Werkſtätee hierſelbſt an einer Reihe von Samstagen drei Arbeiterinnen über die geſetzlich erlaubte Zeit, von—8 Uhr abends, ferner beſchäf⸗ tigte ſie von 1. Mai an täglich ein erſt 13½ Jahre altes Mädchen über die geſetzlich erlaubte Zeit von 6 Stunden. Ein Verzeichnis der jugendlichen Arbeiterinnen war nicht vorhanden. Das Schöffen⸗ gericht ſprach gegen die Angeklagte eine Geldſtrafe von zuſammen 28 M. aus.— Die gleichen drei Vergehen ließ ſich die Kleider⸗ macherin Emma Wiedemann bis zum 13. Juli d. J. zu ſchul⸗ den kommen, die ebenfalls drei über 16 Jahre alte Mädchen und ein noch nicht 14 Jahre altes Mädchen beſchäftigte. Das Urteil lautet auf 19 M. Geldſtrafe.— Der wiederholt wegen gewerbepolizeilicher Vergehen beſtrafte Wäſchereibeſitzer Max Wenzell ließ am Fron⸗ leichnamstage arbeiten, ohne daß er bezirksamtliche Erlaubnis be⸗ ſaß. Er wird zu einer Geldſtrafe von 25 M. verurteilt. Das betzirks⸗ amtliche Strafmandat lautete auf 50 M. *Apollotheater. Die ſeit einiger Zeit in obigem Etabliſſement ſtattfindenden Gaſtſpiele des Original⸗Tegernſee'r Bauerntheaters erfreuen ſich fortgeſetzt rezer Teilnahme des Publikums und finden die Leiſtungen des Enſembles allabendlich lebhafte Anerkennung. Dies war auch geſtern Abend wieder der Fall, wo die Oberbayeriſche Bauernpoſſe„Bergfex'n“ von Fr. Hilpert zur Darſtellung ge⸗ langte. Das Stück iſt ſo recht aus dem Leben der Gebirgsbewuhner gegriffen, es ſchildert deren Leiden und Freuden, nur will es uns ſcheinen, als ob die Bezeichnung„Poſſe“ nicht ganz zutreffend dürfte und„Schauſpiel“ hierfür viel richtiger ausgedrückt 9 denn die meiſten Szenen dieſer„Poſſe“ ſind durchaus ernſter Natur, wenn auch die luſtige Perſon, die hier durch den Fremdenführer „Lamperl“ in die Erſcheinung triet, vieles Heitere in das Stü bringt. Die Darſtellung war eine durchaus gute und ging von ſtatten. Kunſtpauſen gibt es bei den Tegernſee'rn nicht. Hauptrolle hatte Seppl Schmid als Fremdenführer Lamperk inne, der eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot and mit ſeine Couplet die Zuhörer zu ſolchem Beifall hinriß, daß er mehrfach Darſteller wurden ihren verſchiedenen Rollen nach jeder Seite hin bauer(Heini Sachs), dem„Loderer“(Wolf Hubauer) dem Flori(Hans Hanus); auch die mitwirkenden Damen Kathl VBader, Marie Vollnhals, Vabett Kramer und W. Müller ſind mit Anerkennung zu nennen. Die Zwiſchenpau werden, wie dies bei den Bauern⸗Enſemble's üblich, jeweils Zither⸗ und Geſangsvorträge ausgefüllt und die Tegernſee'r ſitzen in Heinrich Marchelti eigen Univerſalkünſtler dieſer der ſich als Zitherbirtuos, Sünger und Schauſpieler gefkern Ab ganz beſonders hervorragend auszeichnete. Die geſtrige 1 war hauptſächlich für das Militär beſtimmt, indem etwa! daten des hieſigen Regiments derſelben beiwohnten und lichem Inteveſſe der Vorſtellung folgten; mancher derſ wohl auch gern das Tanzbein geſchwungen haben, bei d Schubplattlern der Tegernſee'r. * Hafenfreifahrten für Kinder und Heimalkunde. Wer ſegenheit hat, an einer der gegenwärtig zweimal täglich ſtattf denden Rhein⸗, Neckar⸗ und Hafen⸗Rund⸗Fahrten teilzuneh⸗ en flot den großartigen Waſſer⸗ und Hafenanlagen Mannheims Am allerwenigſten weiß das Gros des Publikums etwa dem Betrieb in den Hafenonlagen und auf den Schiffen. N dem nun die Firma Arnheiters Erben durch die tägliche ten und die an den Nachmittagen eingeräumte Vergünſtig ein Kind bis zu 12 Jahren frei aufs Schiff mitnehmen zu fen, ſpeziell dieſes Jahr ſo reichlich Gelegenheit zur Beſichti dieſer Sehenswürdigkeiten bietet, ſollten die Eltern nicht ſäumen, ihren Kindern Einblick in das Leben und Treiben den Mannheimer Gewäſſern zu gewähren, zumal es ſo für Erwachſene, wie für die Jugend von Wert iſt, hierü lerrichtet und belehrt zu ſein, was mit anderen Worten Sport, * Zu der Motorboot⸗Regatta auf dem Rhein wird noch gendes mitgeteilt: Die Fahrt wird von Mannheim bis gehen, doch iſt für ſpäterhin eine Ausdehnung bis Amſterda Auge gefaßt. Es iſt beaßſichtigt, die Regatta alljährlich kehren zu laſſen und ſie in ähnlicher Weiſe, wie es die Kieler für den Seeſport iſt, für den Sport auf dem Rheinſtrom zu Rhein⸗Woche auszugeſtalten. Von Mannheim bis B wird die Fahrt als eigentliche Wettfahrt' von ſtatten ge Strecke von Biebrich bis Koblenz werden die Motorbo Koblenz⸗Düſſeldorf wieder zur Wetkfahrt übergehen. P den ausgeſetzt ſowohl für die Einzelwettfahrten Mannheim⸗ während der ganzen Veranſtaltung. Die Städte Wi Koblenz und Düſſeldorf werden ebenſo wie die Stadt Man die Regatta durch die Stiftung von Ehrenpreiſen unterſtütze Theater, Runſt ung Wiſſenſcha „Die Sprudelfee“, eine dreiaktige Operette bon hardt, iſt vom Direktor Ferenczi für das Berliner 8 theater erworben worden. Hofkapellmeiſter Dr. Muck hat mit der willigt worden, während deſſen er wiederum die K Boſtoner Symphonie⸗Orcheſters leiten wird, um d gültig zu ſeinem Berliner Poſten zurückzukehren. Richard Strauß und Conried. Ri Strauß in der näckſten Saiſon in d General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. Aüguſt ſeine Geſundheit abgelehnt. Strauß will in Zukunft mehr Rühe und Muße zum Schaffen und zum Leben haben. Römiſch⸗germaniſches Muſeum. Aus Haltern(Weſtfalen) wird geſchrieben: Unter zahlreicher Beteiligung iſt hier das rcömiſch⸗ germgniſche Muſeum feierlich eröffnet worden. Der Ge⸗ neralſekretär Conze aus Berlin, den die Stadt zum Ehrenbürger ernannte, nahm die Eröffnung vor. Elf Herren, die ſich um die usgrabungen und das Muſeum beſonders verdient gemacht haben, wurden zu Ehrenmilgliedern des Altertumsvereins Haltern k⸗ nannt, Der Miniſter als Dramatiker. Nach der„Vie Pariſienne“ Arbeitet der franzöſiſche Unterrichtsminiſter Briand an einem dreiaktigen Drama, das aber erſt nach dem„Hingang“ des Ver⸗ faſſers— gemeint iſt der politiſche Sturz, der ja früher oder ſpöter ſicher eintreten wird— das Licht der Oeffentlichkeit erblicken ſoll. Das Drama ſoll einen Stoff aus dem Advokatenleben behandeln. Ludovie Halsvy, der bekannte franzöſiſche Bühnendichter, Mit⸗ glied der Akademie, iſt in ſeinem Landhauſe Haute maiſon in Such en Brie ſchwer erkrankt. „Nathan der Weiſe“ nicht mehr„zeitgemüß“, Wie Kiewer Blätter melden, ſollte dort vorige Woche Leſſings„Nathan der Weiſe zur Aufführung gelangen. In letzter Stunde mußfte aber von der Aufführung abgeſehen werden, weil die dortige Theater⸗ zenſur dieſes Stück— nicht mehr zeitgemäß gefunden hak.(!) 1 Don Lorenzo Peroſt, der Freigebige. Wie dem„Berl..“ be⸗ richtet wird, hat der päpſtliche Kapellmeiſter Abbs Peroſi, der in den letzten Tagen der Gegenſtand ſo vieler Anfälle durch Rowdi'es war, ſich für die Liebenswürdigkeiten des ſpuveränen Mobs in ebler Weiſe gerächt. Er hat nämlich 120,00 0 Lire, die er von einet amerikaniſchen Grammobphongeſellſchaft erhielt, für ein Wohltätigkeitsinſtitut geopfert. Welcher Art das Wohl⸗ Aätigkeitsinſtitut iſt, wird freilich nicht geſagt. Die zentralaſtatiſche Expeditiun, die Prinz Arnulf von Bahern und Profeſſor Dr. Merzbacher unternommen haben, iſt Mitte bvorigen Monats vom Gebiete des oberen Kok⸗ſu im öſtlichen Thien⸗ſchan ſich wieder weſtlich gegen die chineſiſch⸗ruſſiſche Grenze wendend— in die Nähe des Khan⸗Tengri im mittleren Thien⸗ ſchan gegangen und befindet ſich zur Zeit im Quellgebiet des Narhn. Die Teilnehmer an der Expedition befinden ſich ſehr wohl und ſind mit den fofſſenſchafklichen und jagdlichen Ergebniſſen ſehr zufrieden. „Die Rückkehr des Prinzen nach München ſwird vorausfichtlich Ende Novpember erfolgen. Hus dem Krossperzogtum. Heidelberg⸗Handſchuhsheim, 13. Aug. In etwas angeheiterter Stimmung nahmen heute abend 6 Uhr 2 Schreinergeſellen in einem ſog. Neckarweiher in unmittelbarer Nähe des Neckars ein Bad. Der von Heidelberg gebürtige Ge⸗ ſelle Hönig ertrank hierbei, ohne daß ihn ſein Freund Schäuſele retten konnte. Die Leiche des Erkrunkenen iſt noch nicht geländet. Karlsruhe, 14. Aug. Die Milchzentrale, die ſeinerzeit mit großen Hoffnungen der Beteiligten ins Leben gerufen kwurde und der auch das Milch konſumterende Publikum berechkigte Herichtet, den Konkurs angemeldet. Es ſoll eine Schuldenlaſt von ungefähr 40 000 M. vorhanden ſein. Die Teilnehmer an der Zentrale, faſt durchgängig minderbemittelte Leute, ſind erheblich geſchädigt, da ſte einen Geſchäftsanteil von 300 M. und einen Haft⸗ anteir in der gleichen Höhe, alſo insgeſamt 600., dem verkrachten Unternehmen zur Verfügung zu ſtellen haben. Die Zentrale hat ungefähr ein Jahr beſtanden. Stadtrats betr. Pläne für das zu errichtende Krematorium wa⸗ ren eine größere Anzahl Entwürſe eingegangen. Den 1. und 3. reis erhielt der hieſige Architekt Emil Ritzinger. Den 2. Entwurf Ritzinger's präſentiert ſich als ein vornehmes, in grie⸗ chiſchem Stil gehaltenes Kunſtgebäude voll edler Linienführung. Baden⸗Baden, 13. Auguſt. Nach Stadtratsbeſchluß erhält jeder etatsmäßiger ſtädt. Beamter eine einmalige außer⸗ ordentliche Zuwendung von 100., wovon die Hälfte jetzt und die zweite Hälfte mit der regelmäßigen Gehaltsauszahlung im Monat Dezember d. J. ausbezahlt wird. Zur Reviſton des Ge⸗ haltstarifs iſt eine gemiſchte Kommiſſion eingeſetzt worden, die mit ihren Arbeiten bereits begonnen hat. Der neue Gehalts⸗ tarif ſoll am 1. Januar 1908 in Wirkſamkeit treten. »Staad, 13. Aug. Die Felchenfiſcherei iſt die⸗ ſen Sommer im allgemeinen wenig lohnend, es ſind faſt aus⸗ ſchließlich ſog. Glücksfänge,„Züge“ genannt, welche dem einen oder anderen Fiſcher zuteil werden. So hat heute der Fiſcher Leo Renker von hier in einem Zuge 302 Stück Blau⸗ elchen gefangen, eine Zahl, die kaum je erreicht worden iſt! Hierbei ſollen noch etwa 60 Stück außerdem entkommen ſein. .6. Waldshut, 12. Aug. Hoch klingt das Lied vom braven Mann. Geſtern Nachmittag war die Frau des Herrn ntsdieners Zorn unterhalb der Mühlegaſſe mit Waſchen ſeſchäftigt und hatte ihr zweijähriges Kind in einem Kin⸗ erwagen bei ſich. Plötzlich rollte der Wagen mit dem Kinde den Rhein. Die Mutter, einen furchtbaren Schrei aus⸗ ſewßen aber infolge der ſtarken Strömung den Boden und beide en rheinabwärts. Im Augenblick der höchſten Not und Gefahr, eilte Herr Fiſchermeiſter Brudſche herbei, ſprang Waſſer und mit großer Mühe gelang es ihm, Mutter und d dem ſicheren Tode zu entreißen und auf das rektende Land zu bringen. Man wundert ſich hier allgemein, ſo ſchreibt unſer Korreſpondent, daß Brudſche, der ſchon mindeſtens 15 erſonen vom Tode des Ertrinkens rettete, noch nie eine szeichnung(Rettungsmedgille) erhielt. doe. Billingen, 13. Aug. Geſtern zwiſchen 345 und 5 Uhr paſſierte der 100 000fte Beſucher unter Glockengeläute und l. Tuſch die Ausſtellung. Der glückliche Empfänger des zon der Firma Kohler in Neuftadt geſtifteten prächiſgen Negu⸗ eurs[Wert 100 Markj iſt der ledige Reſerveheizer Aug. Beut⸗ ller aus Freiburg. Singen, 14. Aug. Eine ſehr zweckmäßige Neuerung td kt,„Sing. Nachr.“ am hieſigen Bahnhof eingeführt. An Bahnſteig wird an einem Pfoſten eine Klingelanlage an⸗ icht, durch die Fahrkartenſchalter und Zugführer in Verbin⸗ ng en können. Sobald der Zug zum Abfahren fertig iſt, elt es am Fahrkartenſchalter, wo dann weitere Fahrkarten r ausgegeben werden. Umgekehrt kann auch der Zug⸗ giere mehr zu erwarten ſind. oe, Konſtanz, 13. Aug. Der Kaufpreis für das Jnſel⸗ nitteilt 830 000 Mark. 97 en ßherzogspaar am 16. ds. Mits abende 6 Uhr von Moritz auf der Maſnau zu längerem Aufenthalt eintreffen. oe. Vom Bodenſee, 13. Ang. Das Lafiſchiff des Gra⸗ e ppe 5 werden die Motoren probiert. In einigen ne neue Probefahrt ſtattfinden. An der Fertigſtellung der ehernen Ballonhalle wird eifrig gearbeitet. 7 Sympathie entgegenbrachte, hat vor acht Tagen, wie ſchon kurz! oe. Baden⸗Baden, 13. Aug. Auf das Ausſchreiben des⸗ errang die Fiema Billing u. Vitalli in Karlsruhe. Der d, ſprang dem Kind ſofort in den Fluten nach, verlor hrer ont Schakter aus benachrichtigt werden, daß keine Paſſa⸗ 1beträgt wie die„Thendgtg.“ anderen Nachrichten gegenüber Dieſelbe er⸗ 1 oe. Konſtanz, 13. Aug. Wie wir erſahren, wird das lün liect in der alten Halle zum Nufftieg bereit. Wochen hält in der Hauptſache die Form der alten Halle, wird aber länger und höher äls dieſe. Infolge ihrer Beweglichkelt bermag ſich die Halle der Windrichtung anzupaſſen, ſosaß die Aus⸗ und Einfahrt des Ballons erheblich erleichtert iſt.— Die Boden⸗ ſeefloktille erfährt einen neuen Zuwachs. Die württem⸗ bergiſche Kammer hat den Bau eines weiteren Salondampfers beſchloſſen. Pfalz. heſſen und Umgebung. „BViernheim, 13. Aug Vor etwa 3 Wochen fanden ſich die hieſigen 4 Dreſchmaſchinenheſizer zuſämmen ünd beſchloſſen den Dreſchlohn von 60 auf 70 Pfg. pro Haufen zu erhöhen. Das Bekanntwerden dieſes Beſchluſſes wirbelke unter der Einwohner⸗ ſchaft. ſoweit dieſe dabei intereſſiert wär, biel Staub auf. In einer vor 14 Tagen ſtattgefunbenen Verſammlung der in dieſem Frühfjahr gegründeten landwirtſchaftlichen Konſum⸗ und Ab⸗ ſatzgenoſſenſchaft kam die Angelegenheit gleichfalls zur Sprache und führte zu dem Beſchluſſe, eine neue eigene Dreſchmaſchine anzuſchaffen. Heute iſt nun dieſelbe hier eingetroffen und hat ſogleich Aufſtellung gefunden, da man ſie bereits morgen in Be⸗ trieb ſetzen will. Die genannte Genoſſenſchaft beabſichtigt, nur einen Dreſchlohn von 45 Pfg. pro Haufen zu verlangen. Man iſt nun geſpannt, was jetzt die Dreſchmaſchinenbeſttzer lun werden, ob ſie an ihtem Beſchluſſe feſthalten oder mit dem Preiſe herabgehen werden. »Aus Heſſen, 13. Aug. In der berfloſſenen Nacht ſuchte der 40 Jahre alte Möbeltransporteur Ludwig Traſer in Darmſtadt infolge ehelicher Zwiſtigkeiten ſeine 30 Jahre ulte Ehefrau durch einen Revolverſchuß und Schläge mit der Mordwafſe auf den Kopf zu töten. Sie dürfte kaum mit dem Leben dabonkommen. Der rohe Täter wurde verhaftet— In Jugenheim ſtürzte der dortige 17 Jahre alte Ackersburſche F. Steinfuhrt vom hochbelädenen Erntewagen und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtarb.— Im Ockſtädter Walde wurde die Leiche eines ca. 40 Jahre alten Mannes ge⸗ funden, die offenbar ſchon längere Zelt im Walde gelegen hat, Selbſtmord erſcheint ausgeſchloſſen. * Frankfurt, 13. Aug. Ein liebevoller Gatte iſt der Schneider Richard Lehmann. Er gerfet geſtern Ahend mit ſeiner Frau in Wortwechſel und alterierte ſich dabei ſo, daß er ſchließlich eine brennende Lampe nahm und ſie ſeiner Frau an den Kopf warf. Zum Glück erloſch die Lampe bei dieſem Wurſe, unb die Frau trug nur eine klaffende Wunde am Kopfe davon, ſodaß die Rektungswache die Verletzte ins Krankenhaus bringen mußte, während die Polizei den liebens⸗ würdigen Gatten einſtweilen ſiſtiette. * Straßburg, 14. Aug. Laut„Bürgerztg.“ fuhren ver⸗ gungene Nacht ein Ueberführungszug ſopie ein Raängierzug bei Hausbergen aufefnander. Mehrere Wagen entgleiſten, drei Per⸗ ſonen ſind leicht berletzt worden. eeeeeeeee, Von Tag zu Tag. — Die Feuersbrunſt in Herbſteen dauert, wie uns aus Hanau gemeldet wird, fort. Bis jetzt(Mittags 12 Uhr) ſind über 60 Häuſer, guch 2 Kirchen, abgebrannt.— Der Brand begann geſtern abend 6 Uhr in einer Bäckerei. Die Entſtehungsurſache iſt nicht bekannt, Es brannten 65 Ge⸗ bäude ab, darunter 34 Wohnhäuſer, das katholiſche Pfarrhaus nebſt 2 Schulhäuſern, 3 Bäckereien und 2 Wirtſchaften. 2 Kir⸗ chen waren in Gefahr, konnten aber noch gerettet werden, Per⸗ ſonen ſind nicht umgekommen, aber viel Vieh iſt verbrannt. Die Löſcharbeiten wurden burch Waſſermangel erſchwert. Das Amtsgericht wurde teilweiſe gerettet. Verſichert ſoll faſt die Hälfte nicht ſein, da es ſich meiſt um kleine Leute handelt. Die Nationalliberalen und die preußiſche Wahlreform. In der neuen Nummer der„Hilfe“(vor Erſcheinen der „Hilfe“ abgedruckt in Nr. 406 des„Berl. Tagebl.“) ſtellt der Abg. Naumann in Verfolg ſeiner Wahlrechtsaktion eine Frage, die nicht ohne Antwort bleiben ſoll. Er fragt: „Ob die nationalliberale Partei imſtande ſein wird, das Auf⸗ ſteigen der Wahlrechtsbewegung zu hemmen, nachdem einmal die Regierung ihren Willen einer Reform kundgetan hat.“ Darauf antwortet die„Nat. Lib. Korreſp.“: Die nationalliberale Partei denktgarnicht daran, das Aufſteigen der Wahlbewegung zu hemmen. Wo in äller Welt iſt auf nationalliberaler Seite ausgeſprochen worden, daß man ſich einer Wahlrechtsreform in Preußen hemmend in den Weg ſtellen wolle? Die natfonalliberale Fraktion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes hat zu wiederholten Malen redneriſch und durch Anträge bezeugt, für wie dringend ver⸗ beſſerungsbedürftig ſie das preußiſche Wahlrecht hält, Der Reichstagsabgeordnete Naumann möge doch nur nachleſen, was der nationalliberale Abgeordnete Dr. Krauſe am 23. März 1906 im preußiſchen Abgeordnetenhauſe geſagt hat. Er erklärte damals mit Bezug auf die zur Beratung ſtehenden Geſetzentwürſe der Regierung über Unerhebliche Aenderungen der Zahl der Abgeordneten und des Wahlverfahrens die vom damaligen Miniſter des Innern v. Bethmann⸗Hollweg iit der wohl noch in Erinnerung befindlichen„philoſophiſchen Rede“ befürwortet wurden: „Ich lege das Haupigewicht darauf, hier von vornherein namens meiner ſämtlichen politiſchen Freunde zu erklären, daß wit in dem uns borgelegten Geſetz auch nicht den kleinſten Anfang einer Wahlreform erblicken, ſondern.. ein Flickwerk, ein Flick⸗ geſetz allergeringſten Grades.“ Der Abg. Krauſe ſagte ferner:„Wir ſtehen nach wie vor auf dem Standvunkt, daß eine wirklich gründli ch e Reviſion und Reform des Wahlgeſetzes er⸗ forderlich ſei.“ e en und Telegramme. Letzle Dachricht 5 Konſt antinopel, 14. Aug.(W..⸗B.) In der letzten Zeit hat die Pforte die Befeſtigungen am Bosporus durch Neu⸗ bauten und andere Verteidigungsmittel ſyſtematiſch verſtärkt. Die Erſatzwahl in Lörrach. * Lörrach, 13. Aug. Die Sozialdemokkraten be⸗ ſchloſſen, am Wahlkampf für die nächſte Erſatzwahl zum Landtag, bei der bekänntlich wieder Landgerichtsdirek⸗ töt Obkirchek aufgsſtellt iſt, nicht teilzufehmen, Ankunft des Königs Eduntd in Wilhelmshöhe. Wilhelmshöhe, 14. Aug. Der Zug traf um.15 Uhr im Bahnhof Wilhelmshöhe ein, alſo dreiviertel Stunde vor der am Vormittag bekannt gegebenen Friſt. Der Kaiſer kam einige Minuten vorher im Automobil vom Schloß zum Bähnhof, lebhaft begrüßt von den Spalier bildenden Menſthen längs der Wilhelmshöher Allee. Reichskanzler Fü rſt Vülow befand ſich in ſeiner Begleitung. Das Welter war berrlich. Am Bahnhof war nur eine ſehr geringe Zahl von. Teilnehmern, ſo nur wenige Spitzen der Behörden und die Ehrenkompagnie. Als der Zug einlief, ließ man die Fall⸗ treppe herunter. Der König ſtieg aus dem Wagen, beaiſer Wilhelm reichte ihm die Hand und unterſtützte ihn beim Ausſteigen. Dann umarmiten ſte ſich, küßten ſich auf beide Wangen und ſchüttelten ſich feſt die Hände. Der Kaffſer ſtellte nun zunächſt ſeine Begleitung dem König bor, ebenſg wurde das engliſche Geſolge dem Fürſten Bülow, dem Generäl⸗ oberſt von Lindequift und den anderen deutſchen Begleitern des Kaiſers vorgeſtellt. Dann lud der Kaiſer den König, der die Uniform ſeines breußiſchen Dragoönerregiments teug, durch eine Hand⸗ bewegung ein, ihm zu der Front der Ehrenkompagnie zu felgen, Der Kaiſer, in der Uniſorm der engliſchen Admirale mit rotem Rock und dem Schiffshut, ſchritt zur linken Seite des Königs die Front der Ehrenkompagnie des 83. Infan⸗ terieregiments ab. Sodann zog die Kompagnie mit klingen⸗ dem Spiel und fliegender Fahne im Parademarſch an den boiden Monarchen vorüber. König Eduard grfüffte die Fahne mit militäriſchem Honneur nach deutſcher Sitte. Als der Vorbeimarſch beendet war, fuhr eine mit vier Roſſen be⸗ ſpannte Staatskaroſſe mit Jockey vor. Der König und der Kafſer nahmen Platz und unter dem Hurra der verſammelten Menſchenmenge fuhr der Wagen nach dem Schloſſe. Am Ausgange des Bahnhofs fügte ſich eine Eskorte, beſtehend aus einer Schwadron des 14. Hufgrenregiments, dem Wagen an⸗ Im zweiten Wagen ſaßen Sir Charles Hardinge, der Unter⸗ ſtaatsſekretär des engliſchen auswärtigen Amtes, der die über und über mit goldenen Palmen beſetzte ſchwarze Uniform der enaliſchen Diplomaten trug und zu ſeiner Linken Fürſt von Bülow in der Oberſtuniform der Bonner Königshuſaren. Im nächſten Wagen ſaßen der engliſche General Sir Stanley Elarke und der Generaloberſt von Lindequiſt⸗Hannober. Hieran ſchloß ſich das übrige Gefolge. Die Begrüßung der Kaiſerin wird erſt auf Schloß Wilhelmshöhe erfolgen, weil in der Beoleitung König Eduards ebenfalls keine Damen ſind. Das ganze Programm wird nun lt.„Frkf, Zte“ natürlich eine Ver⸗ ſchiebung erfahren und ſich nach den Wünſchen des Königs rich⸗ ten. Man weiß noch nicht, oß die beabſichtigte Parade ausfällt. Zur Arbeiterbeſoegung. * Troppau, 14. Aug Die Zahl der ausſtändigen Textilarbeiter der Bielitz⸗Bialaer Induſtriegebiete beträgt etwa 2400. 22 Unternehmungen ſind von dem Ausſtand betroffen. Intereſſante Nachrichten bon der engliſchen Flotte. *London, 14. Aug. Nach einer Meldung des„Dailh Tele⸗ graph“ ſoll in nächſter Zeit mit dem Bau von drei weiteren [Schiffen des„Dreadnought“⸗Typs begonnen werden. Die Schiffe ſollen noch größer und bedeutend ſtärker als die „Dreadnought“ ſelbſt ſein. London, 14. Aug. Nach amklicher Bekanntgabe kreten 32 Schiffe der heimiſchen Flokte zur Knanalflotte über. Caſablanea. * Tanger, 13. Aug. In den brieflichen Schilderungen von Augenzeugen aus Caſablanca wird die Anſchuldigung wie⸗ derholt, daß es den Fremdenlegionären an Manns⸗ zucht fehle und daß ſie wüſte Ausſchreitungen be⸗ gangen hätten, namenklich Vergewaltigungen mauri⸗ ſcher und füdiſcher Frauen und Mädchen, auch minderjähriger. 55 Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) JVBerlin, 14. Aug. Aus Dresden wirb gemeldet, daß der Direktor des grünen Gewölbes blötzlich aus unbekannten Gründen ſeine Entlaſſung eingereicht habe. Dieſer Entſchluß er⸗ regt in Dresden großes Auffehen. EBerlin, 14. Aug. Es hat den Anſchein, als ob im Baugewerbe eine neue Bewegung bevorſtünde und ein hartnäckiger Kleinkrieg beginnen ſöllte. Jeden⸗ falls wird im Berliner Baugewerbe eine nene 8 Stundenbeweg⸗ ung bereits am 1. Oktober einkreten. Berlin, 14. Ang. Dem Salzwerk in Hohen⸗ ſalza droht eine ernſte Gefahr durch den vor einigen Tagen er⸗ fölgten Waſſereinbruch. Berlin, 14. Aug. Der Herzogregent vön Braunſchweig hat dem König von Siam bei ſeiner Abreiſe einen ſilbernen Elefanten zum Geſchenk gemacht, der auf einem Sockel von mecklenburgiſchem Granit ruht. 7 JBerlin, 14. Aug. Aus Marſeille kommt die Mel. dung, daß ſich Goold in ſeiner Zelle er hängt habe. Er hat vorher ein volles Geſtändnis abgelegt. Berlin, 14. Aug. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ widmet dem Fürſten Ferdinand von Bulgarfen, der morgen 20 Jahre Fürſt von Bulgarien iſt, einen ſehr ſym⸗ pathiſch gehaltenen Artikel an der Spitze ihres Blattes. Der Artikel ſchließt: Wir knüpfen an das morgige Jubkläum den Wunſch, daß es dem Fürſten vorgönnt ſein möge, ſein Volk auch fernerhin mit Erfolg dem Wege zu ſteigender Wohlfahrt zu leiten und im bulgariſchen Staalsweſen einen werkvellen tſchreitender Entwicklung auf der Balkan · ruhig for zu erk ÿñ Mannheim, 14. Auguſt. 2222 General⸗Anzeiger. Clbendblatt) 5. Seite. Staatsrat Karl Brunner. Zu ſeinem 50. Todestag 14. Auguſt 1857 rat Brunner von der tückiſchen Febris pernicioſa hinweggerafft; Sein Vater war der dortige Hauptzoller Brunner. Felix Karl beſuchte zwerſt das Gymnaſtum in Wertheim und ſpäter in Heidelberg. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums ſtudierte der junge Brunner von 1821—1823 in Heidelberg und Würzburg die Rechtswiſſenſchaften. Schon 1824 alſo mit 21 Jahren— wurde Brunner nach rühmlich beſtan⸗ dener Prüfung unter die Zahl der Rechtsproktikanten aufge⸗ nommen. Er wählte zunächſt den Beruf des Anwalts, der übrigens nach der damaligen badiſchen Geſetzgebung als Vorbe⸗ kreitung zum richterlichen und ſtaatsrechtlichen Dienſte vorgeſchrie⸗ bhen war, Mit 26 Jahren wurde er Hofgerichtsadvokat in Mannheim, im Jahre darauf Oberhofgerichtsrat und Pro⸗ kurator, als welcher er das Vertrauen zahlreicher Klienten genoß und ſich auch die Achtung der Gerichtshöſe zu erringen wußte. Wohl in Anerkennung dieſer Tätigkeit, meint v. Weech in ſeinen „Badiſchen Biographien“, wurde Brunner in den Staatsdienſt berufen, im Jahr 1835 zum Hofgerichtsaſſeſſor, 1836 zum Hof⸗ gerichtsrat ernannt; auch die Staatsverwaltung im engeren Sinn ſuchte ſeine Dienſte, ſo daß er ſchen 1837 zum Miniſterialrat im Miniſterium des Innern ernannt wurde, bei welcher Gelegen⸗ heit ihn die Stadt Mannheirm, in welcher er bisher ge⸗ wirkt hatte, mit dem Ehrenbürgerrecht bekleidete. Im Jahre 1841 kehrte Brunner als Oberhofgerichtsrat nach Mann⸗ heim und zu der Rechtspflege zurück. Gleichwohl und nachdem Brunner noch 1845 zum Hofgerichtsdirektor in Mannheim er⸗ nannt worden war, wurde er bei einem Wechſel des Miniſte⸗ riums, unter dem Einfluß perſönlicher Beziehungen, in bewegter Zeit(1846) als Direktor des Miniſteriums des Innern wieder zu der Stagatsverwaltung berufen und im März 1848 zum Stagtsrat und Präſidenten des Juſtizminiſteriums ernannt⸗ Dieſe ehrenvolle Ernennung, die in verhängnisvoller Kriſe erfolgt war, mußte Brunner wegen leidender Geſundheit ablehnen, wes⸗ alb dieſelbe, unter Belaſſung des Charakters und Rangs als Stagatsrat, zurückgenommen und Brunner im darauffolgenden Jahre zum Direktor des katholiſchen Oberkirchenrats mit alter⸗ nierender Leitung des Oberſtudienrats berufen wurde. Aber alte Liebe roſtet nicht— Staatsrat Brunner wurde 1851 auf ſeinen Wunſch zum Kanzler des Oberhofgerichts ernannt und da⸗ mit dem Beruf der Rechtspflege in oberſter Inſtanz zurückge⸗ geben. In dieſer Stellung bewültigte Brunner mit eiſernem Fleiße und ſicherem Blick die Laſt der Geſchäfte, während er durch berſchiedene Abhandlungen, insbeſondere in den Jahr⸗ büchern des Oberhofgerichts, ſein reges Intereſſe an der Fort⸗ hildung der Wiſſenſchaft mit Erfolg betätigte. Dieſe Tätigkeit ſollte wieder unterbrochen werden und bald auf immer erlöſchen. Kirche in Frage geſtellt und ſollte ſchließlich durch Vereinbarun⸗ gen mit der römiſchen Curie geordnet werden, nachdem der Streit durch Verhaftung des Erzdiſchofs von Freiburg, Exkom⸗ munikation des katholiſchen Oberkirchenrats und andere Vor⸗ kommniſſe eine bedenkliche Höhe erreicht hatte. Als die Ab⸗ ſendung eines Bevollmächtigten der Regierung nach Rom exfolg⸗ los geblieben war, wurde Staatsvat Brunner zu dieſer Aufgabe erſehen. Stagtsrat Brunner unterzag ſich dem Auftrag im Jahr 1854, erwirkte in Rom den Abſchluß eines„Interim“ als medus bivendi, währenddeſſen alle weiteren einſeitigen Schritte beider Teile beruhen und ſofort Verhandlungen über eine definitlve Vereinbarung gepflogen werden ſollten. Nachdem Brunner noch im April 1856 zum Präſidenten des Hofgerichts des Unterrhein⸗ kreiſes ernannt worden war, brach er in der Mitte des Jahres noch einmal nach Ront auf. Langwierige und andauernde Ver⸗ handlungen und Nachforſchungen über die Einzelheiten von Pfründen, Patronaten und Stiftungen dauerten nun bis in den Spätſommer von 1857 und machten eine Entfernung des Be⸗ pollmächtigten aus der Stadt unmöglich, während eine ſolche wegen der klimatiſchen Gefahren der Jahreszett— beſonders für den Nordländer— dringend geboten war. Brunner hielt in Rom aus, während die Cholera täglich zaählreiche Opfer for⸗ derte. Da erfaßte ihn am 12. Auguſt 1857 das klimatiſche Fieber, dem er nach 15ſtündigem bewußtloſem Kampfe unterlag. Das Ziel ſeiner Sendung nach Rom hatte er nicht vollſtändig erreicht, och wäre die Verſtändigung wahrſcheinlich erfolgt, wenn Staats⸗ kat Brunner die Verhandlungen hätte weiterfüyhren können. Er bar wie in einem Nachruf der„Augsb. Allg. Ztg.“ vom 15. Auguſt 1857 geſagt wird, für dieſe Unternehmung, mit der ihn ſein Landesherr betraut hatte, gerade der rechte, geeignetſte Mann; er genoß beim Papſte hohes Vertrauen und beſondere Huld und war in den Kreiſen hoher Geſellſchaft eine ebenſo be⸗ llebte als würdevolle Erſcheinung. Das Weſentliche, Prinzipielle ſo ſchließt der Artikel— iſt längſt ins Reine gebracht, auch der Rückſtand materieller Arbeiten, wie die Sichtung und Sonderung bder Patronatsrechte iſt der Erledigung nahe gerückt. Der Hekrr Staatsvat Brunner hat demnach ſeine Aufgabe ſo viel als gelöſt, ſein Rame wird in der Geſchichte Badens nicht mehr erlöſchen. Ees war Brunner nicht vergönnt, zu hohen Jahren zu kom⸗ bren, in der Heimat, im Kreiſe der Seinen vom Leben zu ſchei⸗ den; er ſtarb in der Heimat großer Erinnerungen, in der Kraft * des männlichen Alters, ein Opfer der Pflicht und des Mütes uünd bat ein edles Leben würdig beſchloſſen. Von den Geſchwiſtern Brunners iſt heute nur noch eine Schweſter, Frau Rechtsanwalt Hörſt Witwe in Freiburg, am Leben. 25 Stimmen aus dem Publikum. Mannheimer Straßenbild. „Seamstag abend 6 Uhr fuhr ein Wagen durch die Straßen 8 5 bis G 6, H 5 bis II 6, ſodann durch die ſchiefe Straße wiſchen J und zulezt an K 2 vorbei zur Neckarbrücke. Es iſt unglaublich, welchen Upſug der Fuhrmann auf dem ganzen Wege durch Peitſchenknall verurſacht hat; unaufhörlich wurde Peitſche geſchwungen und wie hat der Kerl geknallt. Dabei chte es ihm augenſcheinlich ein beſonderes Vergnügen, den dem Gehweg befindlichen Perſonen recht gründlich die r ollzuknallen. Nach beiden Seiten ſpendete er ſeinen ies übrigens nicht der einsige Fall dieſer Art, in Infolge der allgemeinen politiſchen Bewegungen des Jahres 1848 Und der folgenden, ward auch das Verhältnis zwiſchen Staat und hall waren ſo zahlreiche Abgeber ſondern wir haben in letzter Zeit wiederholt beobachtet und auch bon anderer Seite ſchon Klagen darüber gehört, daß es ge⸗ wiſſe Fuhrleute in der Gewohnheit haben, den Paſſanten auf dem Gehweg hoch oben vom Wagen herab abfichtlich in die Ohren zu knallen. Auf unſeren Reiſen haben wir ſchon eine ganze Reihe deutſcher Großſtädte beſucht und beſonders auch hin⸗ ſichtlich des Straßenverkehrs unſere Beobachtungen gemacht; eber das können wir vor aller Oeffentlichkeit behaupten, einen derartig fkändalöſen Unfug, wie den oben geſchilderten, haben wir fioch nirgends wahrgenonen. Wird man wohl in den Straßen der Groß⸗, Jubiläums⸗ und Fremdenſtadt Maännheim ühch lange dem rückſichtsloſen Treiben einer Anzahl roher Menſchen ſchutzlos preisgegeben ſein, oder wird die zu erwär⸗ tende neue Straßenpolizeiordnung durch Aufnahmé einer ge⸗ eigneten Beſtimmung dafür ſorgen, daß derart unhaltbare Zu⸗ ſtände im hieſigen Straßenverkehr ein Ende nehmen? Wir wollen's hoffen. 195 Volkswirtschaft. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 13. Aug. Die weitere Verflauung der großen Börſen, eine Folge der Unerquicklichen Verhältniſſe an den amerikaniſchen Märkten, hat in der abgeläufenen Woche den Kohlenkugeſ m arkt nicht mehr in Mitleidenſchaft zu ziehen vermocht. Die wieder zuverſichtlicher lautenden Nachrichten aus der Eiſeninduſtrie And die fortgeſetzt gute Beſchäftigung der Kohlenzechen führte zu einzelnen Meinungskäufen in ſchweren Werten. Deren Kuürs⸗ ſtand konnte ſich im allgemeinen gut behaupten, nachdem die un⸗ günſtige Börſenlage in den nicht unerheblichen Rückgängen der letzten Monate in genügendem Maße zum Ausdruck gekommen iſt. Die Käufe erſtreckten ſich beſonders auf König Ludwig und Dorſtfeld, in denen bei Berichtsſchluß Material bei M. 27 400 bezw. M. 3800 vergeblich gefragt bleibt. Auch für Helene und Amalie und Königin Eliſabeth traten zu etwa um M. 300 er⸗ mäßigtem Preiſe Käufer auf, wohingegen Lothringen und Graf Schwerin weiter unter Glattſtellungen zu leiden haben. Die erſteren fielen bis M. 28 500, letztere bis M. 8400, ohne daß ſich das Angebot erſchöpfte. Niedriger ſind auch Mont Cenis bei M. 17200 und Friedrich der Große bei M. 27000. Von mitt⸗ leren und leichten Papieren ſtanden Trier im Vordergrunde. Die Verkäufe aus ſpekulativen Kreiſen nahmen zunächſt bis M. 3900 ihren Fortgang, worauf infolge der beruhigenden Mit⸗ teilungen der Verwaltung eine Erholung bis M. 4250 eintrat, der allerdings wieder eine Abſchwächung um M. 150 folgte. Sonſt waren die Umſätze auf dieſem Gebiete wenig zahlreich, ſie er⸗ ſtreckten ſich in der Hauptſache auf Tremonia, Gottesſegen, Alte Haaſe, Eintracht Tiefbau und Freie Vogel und Unverhofft. Die Preiſe bewegten ſich aber alle unter dem vorwöchentlichen Stande. Am Braunkohlenmarkte bleibt die Stimmung ſchwach. Der Verkehr beſchränkte ſich auf einige Umſätze in Schallmauer bei M. 3400, deren Kurs allein behauptet iſt. Für Lucherberg wurden M. 2250, für Humboldt M. 1000 und für⸗ Hamburg M. 775 bewilligt. In Brühl und Donatus überwiegt das Angebot, und namentlich die letzteren bleiben zu um einen gegen die Vörwoche um M. 600 ermüßigten Preiſe angeboten. Der Kalimärkt teilt das Schickſal der anderen Wert⸗ papiermärkte. Der Peſſimismus iſt ſo tiefgehend, daß ſel ſo günſtige Nachricht wie ſie die bedeutende Erhöhung des Ab⸗ ſatzes für den Monat Juli darſtellt, eindruckslos bleibt. Viel⸗ mehr mußten die meiſten Kurſe bei geringem Angebot weiter nachgeben. Die Einigung der Gewerkſchaft Heldrungen mit dem Kaliſyndikat veranlaßte zwar die Unternehmung zu vorüber⸗ gehenden Käufen in Ausbeutewerten, die im Verein mit einigen Deckungen dem Markte an ein oder zwei Tagen der Woche ein etwas feſteres Gepräge verlieh. Die Schlußpreiſe bewegen ſich indes fämtlich unter dem dorwöchentlichen Stande. Umgeſetzt wurden Alexandershall, Beienrode, Carlsfund, Hohenfels, Wil⸗ helmshall und Wintershall. Für Hohenzollern fehlte die Nach⸗ frage vollſtändig, und erſt bei M. 3000 ſtellten ſich wieder Käufer ein, die das dargebotene Material aufnahmen. Vor ſchachk⸗ bhauenden Werten konnten Siegfried I. Hermann II u. Immen⸗ kode ihre Kurſe gut behaupten. Für Deutſchland und Günthers⸗ heider Kuxe bis M. 3300 fiel. Während für den Preisfall bei Günthershall nur Poſitionslöſungen geltend gemacht wurden, drückte auf Deutſchland die Befürchtung eines in abſehbarer Zeit wieder hervortretenden Geldbedarfs. Der umfangreichſte Verkehr entwickelte ſich in Heldrungen, die nach Bekanntwerden ihres Abſchluſſes mit dem Syndikat bis M. 1050 anzogen, unter Be⸗ rückſichtigung einer inzwiſchen fällig geweſenen Zubuße bon M. 250 wiederum M. 200 nachgeben mußten. Am Aktienmarkte war das Geſchäft ſehr gering. Einige Umſätze in Deutſche Kali⸗ werke, Bismarckshall, Adler Kaliwerke und Hattorf Aktien boll⸗ zogen ſich auf vorwöchentlichem Stande. Am Erzkuxenmarkte ſetzten Peterszeche ihre Stei⸗ gerung bis M. 425 fort, während Neue Hoffnung und Landes⸗ krone auf erneute Glattſtellungen bei M. 150 angeboten waren, Apfelbaumerzug wurden mit M. 1175, Wildberg mit M. 100 und Bautenberg mit M. 1600 vereinzelt umgeſetzt. »Vom badiſchen Hopfenmarkt. Aus Reilingen wird be⸗ richtet: Die anhaltende Trockenheit vernichtet viele Hoffnungen der Hopfenbauern. Standen die Hopfen bisher ſehr ſchön, ſo bewirkte die andauernde Hitze nunmehr eine Frühreife bei er⸗ heblichem Mindergewicht. Die Blätter fallen bereits ab und die Dolden ſind im allgemeinen klein gebliehen. In der nächſten Woche wird die Pflücke beginnen.— In einer Walldorf obgehaltenen Verſammlung bildete ſich eine Ver⸗ einigung der am badiſchen Hopfeneinkauf beteiligten Kommiſſio⸗ gäre und Händler. Die Vereinigung erhielt den Namen„Ver⸗ einigung badiſcher Hopfenkommiſſipnäre und Händler, e.., in Walldorf“. Zum Vorſtand wurde Herr B. Krammer jr. gewählt. Die Ge⸗ am Markte, daß der Kurs kürzlich in bei Vorlage der Clqufdations⸗Eröffnungsbilanz Mifteil ig Aktienkapitals) machen. ertrag von 29 580 394 M. eine Verzinfung von 6,79 Prozent; und, wenn man dem Reinertrag noch den Anteil der Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe an den Ueberſchüſſen der Reichspoſt und Telegraphenverwaltung mit 800 000 M. hinzurechnet, eine ſolche don 6,91 Prozent. Die Eiſenbahnrente iſt mit dem Fallen des Betriebskoeffizienten gegenüber dem Vorjahr wieder ge⸗ ſtiegen. Das Ergebnis des Eiſenbahnbetriebs für 1906 muß als ein kecht erfreuliches bezeichnet werden. Weſtfäliſche Bankkommandite Ohm, Hernekamp u. ECb., Komntanditgeſellſchaft auf Aktien in Dortmund. Die Baänf er⸗ zielte im erſten Hälbjahr 1907 bei erheblich geſtiegenen Umſätzen einen Gewinn, der nach Mitteilung der Verwaltung dent des erſten Halbjah 1906 bedeutend überſteigt. Der Rückgang des Wertpapiergeſ s ſei durch die erhebliche Ausdehnung der übrigen Geſchäftszweige reichlich ausgeglichen worden, ſo daß, wenn nicht unvorhergeſehene Ereigniff eintreten, auf eine Di⸗ bidende von 7 Prozent lwie im Vorjahre) gerechnet werden könne. Reichsbank. Der Rückfluß iſt in den letzten Tagen nicht be⸗ friedigend geweſen, er iſt gegenüber der entſprechenden Vorfahrs⸗ peridde zurückgeblieben. Angeſichts der überall hervortreten⸗ den Bemühungen, ſich über den Herbſttermin möglichſt zeitig zu Deutſchland ungünſtigen Bewegung, die die küſten, und der für fremden Wechſelkurſe neuerdings eingeſchlagen haben, muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Reichsbank diesmal früher als im VBorjahre zu einer Diskoter⸗ höhung ſchreiten wird. Im Vorjahre erhöhte die Reichsbank am 18. September ihren Diskontſatz von 4½ Proz. auf 5 Proz. Ungefähr einen Monät darauf(am 10. Okt.] erfolgte eine Dis⸗ konterhöhung bon 8 auf 6 Prozent, am 18. Dezember 1006 wurde der Reichsbankdiskontſatz von 7 Prozent hinaufgeſetzt. 6 auf 7 Bei der Entſcheidung darüber, wann die Herbſtdiskonterhöhung über deren Notwendigkeit nirgends ein Zbbeifel beſteht, vorzu⸗ nehmen iſt, dürften die Entwickelung der Dinge am ämerika⸗ niſchen und engliſchen Geldmarkte ſowie der Umfang der An⸗ ſprüche der deulſchen agrariſchen Bevölkerung die Hauptrolle ſpielen. Berliner Lloyd.⸗G. in Berlin. Auf der Tagesordnung einer auf den 3. September ds. Is, einberufenen außerordent⸗ lichen Generalberſammlung ſteht der Antrag auf Erhöhung des Grundkapitals um 600 000 M. auf 1600 000 Mark unter Auf⸗ hebung des geſetzlichen Bezugsrechtes der alten Aktionäre, ſo⸗ wie Abänderung des Paragraph 3 der Statuten. 5 „Deutſche Zoelly⸗Schiffsturbinen⸗Geſellſchaft m. b. H. Unten dieſer Firma wurde mit dem Sitz in Berlin eine Geſellſchaft errichtet, welche den Zweck verfolgt, die Einführung der Zoelly⸗ Dampfturbine für die Kriegs⸗ und Handelsmarine in Deutſch⸗ land zu fördern. Die Geſellſchaft wird keine Erwerbsgeſellſchaft ſein, ſondern Studien⸗ und Propagandazwecken dienen. Gegrün⸗ det wurde die Geſellſchaft von Fried. Krupp Aktiengeſellſchaft Germaniawerfl, Kiel, Howaldtswerke, Kiel, Norddeutſche Ma⸗ ſchinen⸗ und Armaturen⸗Fabrik G. m. b. H.(Norddeutſcher Lloyd), Bremen, Aktiengeſellſchaft der Maſchinenfabrfken dvon Eſcher, Wyß n. Cie. Zürich und Ravensburg. Als Geſchäfts⸗ zührer wurde Herr Ingenſeur L. Galland gewählt, das Bureau der Geſellſchaft befindet ſich Verlin, W. 57, Bülowſtr. 10. Die Zoelly⸗Dampfturbine, eine Aktionsturbine, hat in der kürzen Zeit ihres Beſtehens bereits eine ausgedehnte Anwendung ge⸗ funden, es ſind an ca. 350 000 Pferdeſtärken in Betrieb und im Bau. Für Landzwecke wird ſie zurzeit von dem bekannten Zoelly⸗Dampfturbinen⸗Syndikat und deſſen Lizenzuehmern her⸗ geſtellt und vertrieben, dem auch noch die Siemens⸗Schuckert⸗ Werke, Berlin und die Vereinigten Maſchinenfabriken Nürn⸗ berg und Augsburg angehören. Deutſche Samoa⸗Geſellſchaft, Berlin. In der Hauptve⸗ ſammlung wurde der Abſchluß genehmigt, nach welchem ſich de Die de Fehlbetrag von 43845 M. auf 55 874 M. ekhöht. tung führte auf eine Anregung aus der Verſammlung h daß das Warengeſchäft nicht ganz aufgegeben werden könne, ſolle aber nach Möglichkeit eingeſchränkt werden. Auf dem Arbeitsmarkt iſt im Juli ein merklicher Um⸗ ſchwung eingetreten. Während im Juni auf 100 offene Skell nür 94,5 Arbeilſuchende kamen, iſt im Juli die Zahl auf 11 geſtiegen. Der Juli bringt in der Regel eine Zunaßme dez Angebots, aber diesmal iſt ſie beſonders ſtark. Im Vorjabte kamen im Juli auf 100 offene Stellen nur 105,4 Angebote, wäh⸗ rend ſie im Juni v. Is. 102.3 betrugen. Die Verſchiebung iſt in der Hauptſache durch die geringere Bautätigkeit bexunlaßt. Im Bergbau ſind die Arbeitskräfte noch immer ungenügend ebenſo im Textilgewerbe. Alkohol⸗Erzeugung. Im deulſchen Steuergebiete wurden Juli 49 gec Hektoliter(i. V. 52 161 Hektoliter) Alkohol er und im ganzen 89 032 Hektoliter(93 360 Hektoliter) zur ſreien. Verwendung abgelaſſen, wovon 49 425 Hektoliter Hektoliter) vollſtändig denaturiert waren. Am Schluſſe des N. nats befanden ſich 1064 664 Hektoliter(1 290 483 Hektolit unter der Aufſicht der Steuerbehörde, u. nach der Verſteuerung wurden 192 006 Hektoliter(181 950 Hektoliter) in den freien Verkehr geſetzt. Mit Anſpruch auf Steuerfreiheit wurd 18,082 Hektoliter an rohem und gereinigtem Branntwein 955 Hektoliter Branntweinerzeugniſfe ausgeführt. Die der teren gehört die Deutſche Bank mit einem Kredit von 500 000, Der Inhaber der Firma Pfingſt u. Co., Herr E iſt ein Bruder des Herrn Guſtav Cohn, deſſen Holzhan kürzlich mit 4 Millionen Wechſelobligo und ſonſtigen V lichkeiten in Konkurs geriet und verſchiedene kleinere Fallime nachzog. Norddeutſche Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Geſellſchaft Hamburg. Wie der Nordiſche Lloyd, ſo wird die Geſellſch nach Paragraph 240.⸗G.⸗B.(Verluſt bon mehr als des halbe⸗ Ein ſchwediſcher Zuckertruſt. Sämtliche ſchwediſchen Zucke fabriken, die bereits ſeit mehreren Jahren Hand in Haß gängen ſind, beſchloſſen, wie gemeldet wird, ſich zu eine⸗ geſellſchaft mit dem Namen Sbenskü Sockerf Aktiebolaget mit einem Kapital bon Millionen zu bereinigen. Das Kapital iſt bereits voll gezeichnet. ie zellſchaft wird ihren Sitz in Stockholm hahen, ſie beabſi Anleihe von 20 Millionen Kr. aufzunehmen. Erhöhung der engliſchen Bankrate. Die Frag des Diskonts der Bank vo ieweit das Ausland den L 8. Seite. Keneralkslnzelger!(bendblatt. Munngeim, 14, Aügüſt. bilden nicht zu unterſchätzende Gefahren. Weiter kommt in Be⸗ tracht der Umfang der Inanſpruchnahme der Bank von England durch Diskonten, welcher geſtern infolge des weiteren Anziehens des Privatdiskontes bereits beträchtlich war. Telegraphiſche Handelsberichte. * Frankfurt a.., 14. Aug. Die vor kurzem zu 98,90 Prozent zur Zeichnung aufgelegten 8 Millionen 4proz. Anleihe der Stadt Kiel ſind nunmehr auf Antrag der Dresdner Bank und des Bankhauſes L. E. Wertheimber zur hieſigen Börſe zugelaſſen worden. 5 Berlin, 14. Aug. Es war beabſichtigt, ous dem Waren⸗ haus Fr. Pfingſt u. Co. in Berlin eine Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung zu gründen. Mehrere Gläubiger verweigerten aber ihren Beitritt und ſtellten nunmehr nach dem„Confektionär“ Anträge auf Konkurseröffnung, wodurch die Sanierung gefährdet Erſcheint. Die Paſſiven betragen 1½ Mill. Mark an Waren⸗, Ban'⸗ und Kapitalſchulden, indeſſen ohne die Hypothekenſchulden, denen Aktiven angeblich in gleicher Höhe gegenüberſtehen. 600 Gläubiger ſind vorhanden. Hauptbeteiligte ſind hieſige und aus⸗ wärtige Baumwoll⸗ und Kleiderſtoffirmen. HBerlin, 14. Aug. Bei der inſolventen Schuhwaren⸗ firma Hermann und Sally Cohn wird ein Vergleich auf der Baſis von 70 Proz., bei der Schuhwarenfirnma Amandus Abraham ein Vergleich auf Baſis von 50 Prozent angeſtrebt. * London, 14. Aug. Nach einer Meldung des„Standard“ zus Newyork hatte Staatsſekretär Root bei Morgan eine Be⸗ ſprechung mit den führenden Bankiers über die Störung in der Lage des Geldmarktes. .*** Mannheimer Effektenbörſe vom 14. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ſehr ſtill und ſind nur wenige Veränderungen zu verzeichnen. Elefantenbräu vorm. Rühl Aktien gingen wieder zu 99 Prozent um. 7 Ate. Banken. Brief Geld 55 5 8 Brief Geld Pfälziſche Bank 186 Br.. Storch, Spever 100——.— Gewrbk. Speyer 50%—.——— Wercer, Worms—.— 100.— Pfälz. Bank—.— 100.—[Fermſ. Br. v. Oertae—.— 84.— Mfälz. Hyp.⸗Bank—— 180.—Pf. Preßb.⸗u. Spifabr. 136.——.— Pf. Sp.eu Kob. Land.—.— 138.—- Fransport dnt.— 100 fe u Berſicherung. .— 10% öegn..⸗G. Möſch. Seetrr.—— 83— Suüldd. Bank 112.— 111.76[Mannk. Dampſſchl. 60.——.— Eiſenbahnen.„ Hagerbaus—— 97.— Pfälz. Ludwigsbahn 222.——.— Bad. Rick⸗ u. Mitverſ. 525——— „Marbaunn 139——.—.. Aſſercurran⸗ 1400 1370 4% Nordbabn 132——.— Contſnentol. Verſ.—.— 400.— Heilbr. Straßenbahn 77.— 75[Mannb. Verſicherung—.— 70— Oberrs. Verſich.⸗Geſ.—.— 480.— Württ. Transp.⸗Verſ. 670.——.— Fhem. Induſtrie. G..chem. Induſfr..——.— Rad. Anil.u. Sodafbr.—.— 467.— Induſtrie. Chbem. Fab. Goldenba.—.— 177—.G. f. Seilinduſtrie 140——. Verein chem. Fabrtſen—.— 319=Dingler'ſche Mſchfbr.—.——.— Verein D. Oelfabrifen—— 129.—[Cmaillirſbr. Kirrweil.———.— Weſt..⸗W. Stamm 200——.—Emaillw. Maikammer—.——.— 5„ Vorzug 105.50—.— Branereien. 9885 Fttlinger Spinnerei Hüttenh. Spinnerei gad. Brauerei„[Farlsr. Maſchinenbau 200——.— Binger Aktienbierbr. Näßmfbr. Haid u. Neu 262 50 Purl. Hof vm. Hagen—.— 269 FoſKoſth. Cell. u. Papierf. 230— 90.— Fichbaum⸗Brauerei—.— 140 5,%/ Mannh. Gum. u. Asb. 143.59—.— Flefbr. Rühl, Worms—.— 99—[Maſchinenf. Badenia 199.——.— Ganters Br. Freibo. 108..—-—.—Oberrh. Elektrizitt—.— 30.— Kleinlen Heidelberg—.— 198.—Pf. Nähm.eu.Fahrradf.—.— 133.— Homb. Meſſerſchmitt—.— 65 Portl.⸗Zement Hdlbg. 151.——. Ludwigsh. Brauerei 240.—— Südd. Draht⸗Ind. 135.——.— Mannh. Aktienbr.— 141 50Südd. Kabelwerrʒfe—.— 130.— HBrauerei Sinner—— 236„ Spehr Br. Schroedl, Heidlbg.—.— 211.— Würzmühle Neuſtadt „Schwartz, Speyer—.— 125.— Zellſtofffabr. Waldhof 32075—.— Ritter, Schwetz.—.— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 114.— „S. Weltz, Speyer 82.——.— Zuckerraff. Mannhg. Berliner Effeftenbörſe. Berlin, 14. Auguſt.(Schlußkurſe.) 8 Geiſel, Mohr—.——. Verein Freib. Ziegelw. 160.— 45.— —.— 1 ——.— Noacemeten 215.75 215,80 Lombarden 29— 29.50 55% Ruff. Anl. 1902 74.20 74.20J Fanada Pacifte 102.20 163.80 54½2% Neichsanl. d2 5) 92.50 Hamburg. Packet 128.10 12877 4d% Reichsanleihe 82.75 81.75 Nordd. Lloyd 113 10 114.10 %e Bad...⸗Anl.—.——.— Dynamit Truſt 149.90 151 40 . B... OSbl. 1900 1 80 61.75 Licht⸗ u: Kraſtanl. 113 50 113.— 55 Bayern 92.— 91 80 Vochumer 203— 203 90 d% Heſſen 91.20 90.90 Konſolidation 410 20 414.— 887 Heſſen 79 90 80.— Dortmunder 65— 65.20 35% Sachſen 81.80 81.80 Gelſenkirchner 187— 188 60 4˙ Pfbr. Nh. W. B. 98— 98.— Harpener 188 40 190— % Ehineſen 100 20 100.10 Hibernia—60—.— Aaliener—— Hoöͤrder Bergwerſee— ½% Javaner(neu) 87.80 88.— Laurahütte 216— 218.— 1860er Loſe—— 149.50 Phönir 17170 171.50 4% Vagrad⸗Anl. 84 80 85.— Pibeck⸗Monkan 192 70 192.70 Kreditaktien 200 40 198.50 Murm Revier 15855 erk.⸗Märk. Ban 154.80 15450 Anilin Treptow 366.— 368.— herl. Handels⸗Geſ. 149 70 149.70 Braunk.⸗Brik. 153 70 154 70 Darmſtädter Bank 125 50 125.70[ D. Steinzeugwerle 240.— 240— Deutſch⸗Aſtat. Bank 141.20 142— Diſſeldorfer Wag. 255.— 263.70 Deutſche Bank 6105 221.40 221.50 Elberf. Farben(alt) 585 50 585.— „(.). Weſtereg. Alkaliw. 195— 194.— Diec.⸗Kommandit 166 70 106 60 Mollkämmerei⸗Akt. 140.— 140.— Presdner Bank 1836.10 136 40 Chemiſche Charlot. 191.— 190 70 Nhein. Kreditbank 137.50 137.—[ Tonwaren Wlesloch 132.— 131.50 Schaaffh. Bankv. 132.70 182.90J Zellſtoff Waldhof 320— 321.70 gübeck⸗Büchener—.———Celluloſe Koſtheim 226.— 227— Sigatsbabn 138 20 138.— J Nüttgerswerken 185.— 185.— Privat⸗Discont 4¼% W. Berlin, 14 Augut.(Telegr.) Nachbörſe. Hedit⸗Aktlen 200.20 193.— Staatsbahn 188.20 187.70 Biskonto Komm. 166.60 166.20 Lombarden 29 40 29.50 Londoner Effektenbörſe. London, 14 Aug.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 0% Reichsanleihe 5% Chineſen 4½% Chineſen 38½% Conſols 2 0% Ftaliener 4 9% Griechen 3% Portugiefen Spanier D Türken 4% Argentinier 3% Mexikaner 4»% Japaner Tend.: ſeſt. Ottomanbank Rio Tinto Braſilianer 8101. 101 1 965 81701% 101˙% 46½ 67— 91. 94 80.— 33.— 80.f. 811. 1 965/ 8211 101˙½ 46˙¼½ 67— 905/ 94— 80½ 32— 81N9 Southern Pacific Chicago Milwaukee Denver Pr. Atchiſon Pr. Louisv. u. Naſhv. Union Pageifie Unit. St. Steel com. M Eriebahn Tend.: feſt. Debeers Chartered Goldfields Randmines Gaſtrand Tend.: feſt. 171 735/ 79101 78% 7857 Berliner Produüktenbörſe. Berlin, 14. Auguſt. Preiſe in Mart pro 100 kœ. frei Weizen per Sept. „Det. „Dez. Roggen per Sept. „Okt. „Dez. per Sept. „Dez. Bud apeſt, Hafer Weizen per Okt. „ April per Okt. Hafer per Okt. Mats per Auauſt 75 Se 0„ Men Kohlraps p. Aug. Roggen Liverpool, 1 Weizen per Sept. D * ez. Mais per Sept. Dez. * Frankfurter Effektenbörſe. (Telegramm.) Berlin netto Kaſſe. Weiter: Heiß, Feucht. 4. Auguſt.(Anfangskurſe.) 12. .11¼ willig 6 .01⁰0 .11% ruhig 4. .11¼½ 4. 83% 86ʃ/ 124— 125% 71— 71— 93— 93¼% 106%½% 109. 123 1383½ 807⁰s 38ʃ0. 98— 109— 21%8 225J% 221, 22˙ 1355 1403 305 3˙15 5¹ 5¹/ 3˙% 37¼ (Produktenbörſe. 18. 14. 13 14 200.75 20125 Mais per Sept. 139.50 139— 200.75 200 75—.—— 200.75 200 50 185.25 185.— Rüböl per Auguſt 78 30 75 40 183.25 183 25„Oktbr. 75.— 75.10 180— 180.50„Dez.—.——.— 166.25 167.— Spiritus 70er loco—.—-— 162.50 164.—Weizenmehl 28.75 28.75 —.——.—[Roggenmehl 27.50 27.40 13. Auguſt.(Telegramm.) Getreidemarkt. 18 14. per 50 kg. ver 50 ke. 1134 11 35 willig 1150 1151 feſt 1164 11 65 1179 1180 908 90g ſtetig 923 9 24 feſt 823 8 24 willig 825 826 feſt ———— wilg 680 680 feſt —— 687 687 675 676 682 686 1775 17 85 träce 1775 17 85 träge 13. 118/ ſterig 70— 11½ ruhig 117. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. Ainſierdam kurz Belaien 6 Italten 5 London 5 4 lang 31½ Oſch. Reichsanl 3 Il 31/epr. konſ. St.⸗Anl 3 4 bad. St.⸗A. 31½ bad. St.⸗Obl. fl VV 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen Heſſen 3 Sachſen %½ Mh. Stadt⸗A.05 B. Aus ländiſche. 5 Ag.l. Gold⸗A.1887 4½ Chineſen 1898 4Egypter unifizirte Mexikaner äuß. 15 inn. Bad. Zuckerfabrit Südd. Immob. Eichbaum Mannh. Mh. Akt.⸗Brauere! Parkakt. Zweibr. Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Ch.Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fabrik Them. Werke Albert Drahtinduſtrie Aecumul.⸗F. Hagen Aec. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Südd. Kabelwerke Lahmeiyer Elktr. Geſ. Schuckert Allg..⸗G. Slemens Bochumer Buderus Concordia Deutſch. Luxembg. Friedrichsh. Bergb. Gelſenkirchner Ludwh.⸗Beybacher Pfälz. Mapbahn do, Nordbahn Schluß⸗Kurſe. RNeichsbank⸗Diskont 5¼½ Prozent. Wechſel. 13 14 13 14 169.60 169.42] Varis kurz 81 40 81.45 81.163 81.175 Schweiz. Plätze„ 81 35 81.325 81.425 81.45] Wien 85.10 85 10 20.465 20.475 Napoleonsd'or 16.30 16.80 —.——.— Privat⸗Diskont 47 Skaalspapiere. X Deuiſche⸗ 13. 14 13 14. 92.25 92 35 Famaulivaß 98 50 98.50 81.80 81.80 Bulgaren 99.20 99.10 92.40 92.601e% Griechen 1890 48.— 48.— 82.— 81.80[5 italien. Rente—.— 103.25 99.80 100— ½ Oeſt. Silberr. 97.—— 94.80 94 804ſ,„ Papierr. 97.— 96.30 92.15 92.30 Deſterr. Goldr. 96.80 96.75 —.——.— s Portg. Serie 66.40 66 40 101.— 101 253 dto. 1I1 67.10 57.25 91.60 91.60 4½ neueRuſſen 1905 91.— 91.20 81.40 81.30 1 Ruſſen von 1880 72.50 72.50 99.90 99.90 4 ſpan. ausl. Rente—. 80.— 79.65 Türken v. 1903 87.40 87.80 82.25 81.904 Türken unif. 9420 94 20 —.——.— ungar. Goldrente 91.65 9155 „ Kronenrente 91.35 91.20 94.40 94 40 Verzinsl. Loſe. ——ů—.— Oeſt. Loſe v. 1860 148.— 1418.90 97.40 97.20 Türkiſche Loſe 141.40 142.— 61.80 61.60 Aktien induſtrieller Unternehmungen 114.40 114.60 Ver. Kunſtſeide 223. 328.— 94.— 93 90 Lederw. St. Ingbert 71— 71.— 142.— 142.— Spicharz 118 50 118.50 141.— 141.— Walzmühle Ludw. 163.— 166.— 102.50 102.50 Fahrradw. Kleyer 278.— 293.80 80.— 80.—Maſchinenf. Hilbert—.——.— 150.— 150.—[Maſch. Arm. Klein 116.— 116.— 125.— 125— Paſchinenf. Baden. 197.— 197.— 470.— 467.— Dürrkopp 364— 364.— 281.9) 231.90 Maſchinf, Gritzner 212 50 211 50 433— 480.—Pfälz. Nähmaſch. 132.50 132.50 318.— 318.—Rößrenkeſſelfabrik 372.20 372.20 vorm. Dürr K Co. 38.— 38.— 185.— 184.— Schnellprſ. Frkthl. 182.— 182.— —.——.— Delfabrit⸗Aktien 130.20 130.20 —.——— Schubfab. Herz rkf. 122.— 122.— 183.75 184.75 Seilinduſtrie Wolff 139.80 140.— 129.— 129.— Lampertsmühl 988 114.50 114.90 Kammg. Kaiſersl. 179.— 173.— 100.25 100 20 Zellſtoff Waldhof 319.— 321.— 160.— 160.— *Bergwerks-⸗Aktien. 209.50 204— Harpener 188 25 189.10 111.— 11185 Hibernia—— —.—— Weſterr. Alkali⸗A. 200.— 198— 145.25 147.50 Oberſchl. Eiſenakt. 98.30 98.30 154.20 155.90 Ver. Königs⸗Laura 215.— 218.20 187.30 138.70 Roßleben 9700 9700 Akkien dentſcher und ausläudiſcher Transpork⸗Anſtalten. 218.— 218.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 29.10 29.80 136.50 186.50 Oeſterr. Nordweſtb.—.——.— 131.— 131.— it. B.—.——.— 120.10 120 10 Gotthardbahn—.——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Nand Packet Nordd. Lloyd 128.70 129.30 114.50 114.40 Oeſt.⸗Ung. Staatsb, 138.— 188.50 Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn 131.— —.— Baltim. Ohio 89.50 130.50 90.30 Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 40 Irk. Huv.⸗Pfoß. 98890 48 80 35¼ Pr. Pfdb. unt. 15 98 75 98.5 4% F. K. V. Pfdbr.os 98 8) 98.80%„ 5 i 4%„„ 10 e ee ee 80/ Bf. yp Bpfdb. do 7) d9 70,„12 93.— 38 A 92 59 g2.50% 3½ Pr. Pfder.⸗Bk.⸗ 31½0% Pr. Bod.⸗Fr.„110 910 Kleinb. b 01 96.— 96.— 4% Ctr, Bd. Pfd.vogo 9775 9775 3½ Pr.efdbr.⸗Bk.⸗ 4%„ 5 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk. 00 98— 9795] Obl. unkündß. 12 93.— 93— 4%„ Pfdbr..1 4% Pr. Pfdbrf.⸗B unk. 10 98.— 98—] Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 99.— 99.— 4%„ Pfdbr..03 4% heh. F. B. Pfb. e 98 15 98. unk. 12 98.40 98.40 4%„„„ 1907 98 15 3½„ Pfdbr. v. 86%bßꝗ6«&ç. 89 it. 94 91.— 90 50 10% 1917 100.— 61½%„ Pfd. 93/3 91.— 90.50 3½„„„ aſte 4125 4%„ Com.⸗Obl. 31„ 5 2 1904 9125 v..unk 10 99 10 98 90 ½„„„ 1914 92.50 6%„ Com.⸗Obl. 31½% Rh..⸗B. C. O 92. 0 v. 1891 92.— 92—%% R W. B. C..10 98 1 3%„ Com.⸗Obl. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 99.50 8 v. 96/06 92.— 92—31/½% Pf..Pr.⸗O.—— 90.75 40% Pr. Pfdb. unk. 09 98.30 98.0 24% StalnttenE.—.——— e ee ee— 3%,„„ 14 98.75 98.50] Mannh. Verl.⸗G.⸗A. 435.— 485.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktfen. Badiſche Bank 136.— 136.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 123.— 128.— Berg u. Metallb. 127.60 126.50 Oeſt. Länderbank 107.— 106.50 Berl. Handels⸗Geſ. 149.50 150—„Kredit⸗Anſtalt 200.10 199.30 Comerſ. u. Disk.⸗B. 113— 113— Pfälziſche Bank 100.— 100.— Darmſtädter Bank 125.10 125.40 Pfälz. Hyp.⸗Bank 188.50 188 20 Deutſche Bank 221 25 22180 Preuß. Hypotheab. 109.40 109.40 Deutſchaſiat. Bank 142— 141.20 Deutſche Reichsbk. 152.50 152.45 D. Effekten⸗Bank 104)9 104 50 Rhein. Kreditbank 137.25 137.25 Disconto⸗Comm. 166.60 167.— Rhein. Hyp. B. M. 190 50 190.80 Dresdener VBank 136.10 136 50 Schaaffh. Bankver. 132.80 132.80 Frankf. Hyp.⸗Bank 200.— 200.— Südd. Bank Mhm. 111 80 111.80 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 153.30 153.30 Wiener Bankver. 132.70 132.50 Nationalbank 117.70 117 50 Bank Ottomane 136.80 186.50 Fraukfurt a.., 14. Auguſt. Kreditaktien 200.), Staats⸗ bahn 139.25, Lombarden 30.20 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 91.60, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 167.10, Laura —.—, Gelſenkirchen 189.10, Darmſtädter 125.40, Handelsgeſellſchaft 150.—, Dresdener Bank 136.50, Deutſche Bank 222.40, Bochumer 204.50 Nortbern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 198.10, Staatsbahn 138.50, Lombarden 29 50, Disconto⸗Commondit 166.20, * ER„ Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1632. 14. Auguſt 1907. Proviſionsfreil Ver⸗ Räu ſer Wir ſind als Selbſtkontrahenten täufet unter Vorbehalt:%% ———— eer—— .⸗G. für Müßlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 126— Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen 310— Radiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 48— Ben& Co., Rbein. Gasmotoren, Mannheim 218— Brauereſgeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 21 zfr Bruchſaler Braueref⸗Geſellſchaft 95— Bfirgerbräu, Ludwiashafen 20 Chemiſche Fahrik Heubruch— 58 zfr Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. 252— 115 1 Lit. B 70 ffff— Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 145— Filterfabrik En inger, Worms 240 Flink, Eſſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim Frankenthaler Keſſelſchmiede— daffr Fuchs Waggonfabrif, Heidelberg 15111 Herrenmühle vorm. Gen; Heidelberg 118— Lindes Eismaſchinen 185— Linoleumfabril, Maximilfansau 123 Lothringer Baugeſellſchaft. Metz 98— Lur'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwiashafen 110 55 Maſchinenfahrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 330 Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97— Neckarſulmer Fahrrad 17⁰ Ffälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 120 Pheinan Terrain⸗Geſellſchaſt 115¹f1— Rheiniſche Aukomobil⸗Geſellſchaft.⸗G, Mannhein 138— dergl. vollbezahlte junge 165 Nheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine N 235 M. 280 Rheiniſche Schuckert Geſellſchaft, Mannheim 112 55 Rheinmühlenwerke. Mannbeim— 150 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 114 Nombacher Portland⸗Cementwerke 124 85 Stahlwerk Mannheim 115 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie. Marnheim 103—5 Sitddeutſche Kabel. Marnheim, Genußſcheine— M. 100 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 134 Unionbrauerei Karlsruhe— 68 Vitg Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim Waggonfabrik Raſtatt 108 87 Waldhof Bahngeſellſchaft 75 fr 55 Immobiliengeſellſchaft 70 zfr Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe—8 Zuckerfabrik Frankenſhal— ———— Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichken. New⸗York, 12. Aug.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Line Rotterdam. Der Dampfer„Stadendam“, am 3. Aug. von Rotter⸗ dam ab, iſt heute hier angekommen. New⸗Pork, 12. Aug.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Zeeland“, am 3. Auguſt von Antwerpen ab, iſt heute hier angekomwen. Autwerpen, 22. Auguſt. Antwerpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 3. Aug. von New⸗Norl ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr., direkt am Hauptbahnhof. 1 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. Für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: J..: K. Apfel. für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kkircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: J..: Inlius Weber. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line in — 5 6.3 Breitestr. EI. 3. Abonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl, Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile. 25 Pfg, Auswärtige Inſerate 30„ Die Neklame⸗Zeile.. 1 Mark Expedition Nr. 218. Nr. 152. Mittwoch, den 14. Auguſt 1907. 117. Jahrgang. 28 Aufforderung. Freiherr Kael von Lin⸗ denan zuletzt wohnhaft in Mannheim und Karlsruhe, zur Zeit wegen Erpreſfungsver⸗ ſuchs, Beleidſgung und Begün⸗ ſtigung in Unterſ uchungshaft, behg uptet am 6. Nopbr. 1906, dem Tage der Erme rdung der Molitor, Nachmittags in Baden⸗Baden geweſen zu 73266 Da er nicht in der Lage iſt, Zeugen für ſeinen Aufenthalt in Baden zu benuennen oder die von ihm zur Hinfahrt bezw. Rllckfahrt benützlen Züge anzu⸗ gahen, werden Perſonen, welche Uber ſeinen Aufenthalt am 6. Nopember 1906 Auskunft erteilen können, gebeten, ihre Adreſſe der Staatsanwallſchaft gefälligſt umgehend mitzuteilen. Karlsruhe, 12. Aug. 1907. Der Gr. Stgatsauwalt: Dr. Bleicher. Bekannt nachung. Die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchteu für die Angek⸗ u. Schwetzingerland⸗ ſtraße im Stadtteit Meckarau betr. Nr. 299251. Der Bezirksrat Maunberm bal in der Sitzung U. N7. Juni 1907 Nr. 23572 J fol⸗ genden rechtskräftig gewordenen Beſcheid erlaſſin. 11038 Die teilweſſe Aenderung der Baufluchs der öf ſlichen Seile der Augeiſtraße. die der Baufluchten der Schwetzt ugerlaudſttaße RNur⸗ ſchen den Enmündung des Secken⸗ heimerkreiswegs und dem Bahn⸗ e ſaue die Abſchrägung cke an der Frtedrieh ſtraße und der Schwesutgekkandſtraßſe un Siadtteil Neikarau werden ügch Mafigabe des vour Sladtrat der Hauntſtadt Maunteim vor⸗ Facee Planes vom 14. Jehrugr 1907 Nr. 41671 für feſtgeſtellt er Git. Die Koſlen des Veriahrens hat dis Studigemeinde Maunheim zu tragen. Witebringen dies gemäß Ark. 2 Zeſf 6 des Ortsſtrapengeſetzes zur Allge weiſſen Renntnis mnit dem Ayügen, daß der genehnugte Plan duf dem Nathaufe dahier während 14 Tagen zur Einſicht offen liegt. Mauuddrd. den 6. Auguſt1907. Großh. Bezirksamt Abt. V. Levinger. Ladung. Nr. 8393. Eiſenbahuarbeiter Johgun Baptiſt Fre euden⸗ Gr der on Hüningen 15 alſt 28. Februar 1881, zu etzt wohnhaft in Maunhelut, z. Zt. uhdekgunt wo, wund e daß er als beurkaudter Reſerviſt ohne Erlaubnis ausgewanderk Af. Sae Nen 8 360 Iff. 8.-Str.⸗G eldlhe w erd Vi Auoldnung des Gvoßh. Amntsgerichts— Ab⸗ teilunig 12— hierſelbſt auf: Donnerstag, 26. Fant 1907, vormiſtags 9 Uhr, vot das Großh. Schölfengericht lade zur Laukteeanla 1 aden. Bei unentſchuldigtem 95 blelbeſ wird derſethe auf Grund der nach§ 472 Abſ. 3 Str.⸗ .Ord. von deut egl. Ve⸗ zirkskommando Maunhein aus⸗ Heielten Erklärung vom 30. Juli 19 veturteikt werden. Manubeim, den 7. Auguſt 1907. Der Gerichtsſchreier Gr. Abt. 12. N 0 l — 2— Ander e Fpräm. Hethode. Auszelechnungen: 49. Aug. eröffnen wir neue Aurſe. erren und Damen (Et. 18.) eder Ausbildung in der 12m AſeStenderage, Tages⸗ u. Abd.⸗Kurſe, Proſp. grat. Einzel⸗Unterr, Aufnahme täglich. Gebhudlen Gander Mannheim —— Maschinensenr je M 10— Dellannlmachung. Nr. 93573 II. Die Polizeiſtunde betr. Wir bringen hiermit die neue, am 1. Okkober Ifd. Is. in Kraft tretende Verordnung über die Polizeiſtunde vom 24. Juli l. Js.(Geſ.⸗ und.⸗O.⸗Bl. No. XXIV. Seite 303) zur öffentlichen Kenntnis. 11037 Mannheim, den 12. Auguſt 1907. Großherzogliches Bezirksamt Polizeidireftion: Korn. Verordnung vom 24. Juli 1907. Die Polizeiſtunde betr. Zum Vollzug des§ 3635 des Reichsſtrafgefetzbuchs wird verordnet, wie folgt: 28 Die nächtliche Palteiſugd. wird auf 11 Uhr feſtgeſetzt. 8 2 Durch ortspolizeiliche Vorſchrift kann die Polizeiſtunde auf eine frügere oder auf eine ſpätere Stunde, jedoch nicht über 2 Uhr, feſtgeſetzt werden. Das Bezirksamt kann diejenigen Aeſchanen ganz oder teilweiſe von der Polizeiſtunde befreien, bei welchen Verhält⸗ —!niſſe beſonderer Art eine ſolche Befreiung als Bedürfnis er⸗ ſcheinen laſſen. Die Ortspoktzeibehörde kann an einzelnen Togen bei be⸗ ſonderen Anläſſen für alle oder für einzelne Wirtſchaften einer Gemeinde eine Verlängerung der nach§ 1 feſtgeſetzten Polizeiſtunde geſtalten. Bei Tanzbeluſtigungen ſteht dies nur dem Bezirksamt zu. 98. Eine Abkürzung der Polizeiſtunde kann das Bezirksamt bei dringenden außerordentlichen Veranlaſſungen für alle Wirtſchaften einer Gemeinde oder für die Wirtſchaften eines beſtimmten Ortsteils vorübergehend anordnen. Die gleiche Befugnis ſtehl dem Bezirksamt auch einzelnen Wirſſchaften gegenüber zu, ſofern durch den Wirtſchaftsbetrieb die öffentliche Ordnung, Ruhe oder Sicherheit fortgeſetzt in erheblicher Weiſe belecig 1 Die Wirte oder 19% Siehvertretel haben den Eintritt der Polizeiſtunde eine Fertelſtunde vorher anzukündigen. Nach Eintritt der Polizeiſtunde haben ſie das Wirtſchaften ſofort einzuſtellen und ihre Gäſte an Entfernung zu mahnen. 9 5. Dieſe Verordnung findet leine Anwendung: 1. auf Fremde, welche in Gaſthäuſern übernachten oder auß der Durchreiſe in ſolchen anhalten; guf Veranſtaltungen von Vereinen und geſchloſſenen . e in Schankſinben und öffentlichen Ver⸗ gnlügungsorten, ſoforn hierzu nur Mitglieder und per⸗ ſönlich eingeladene Gäſte Zütrm haben. 9 4 Dieſe Verordnung tritt nült dem 1. Oktober 1907 in Wirkſamkeit. Mit dieſem Tage tritt die Verordnung vom 22. Oklsber 1864, die Polizeiſtunde betreffend,(Regierungsblatt Seile 765) außer Kraft. Karlsruhe, den 24. Juli 1907. Großherzogl. Miniſterium des Junern gez. von Bodmann. Dr. Herrmann. Süddeutsche Disconto-Gesellschaſt 4. 6. in Mannheim, D 3, 15. Zwelggledertassungeg in keldelberg, Freiburg., Lahr UB. und Fforzuelm. Commandite: E. Ladenburg in Frankfurt a, N. AAtienkapttal Mk. 35,000,000.— Evöffnung von laufenden Rechnungen mit oder ohne Kredit gewährung. Provisionsfreie Scheck-Rechnungen und An- nahme verzinslicher Bardepositen. 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Der Stadtrat hat vorbehalt⸗ lich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes in Ausſicht genommen, die Blumenſtraße im Stadtteil Neckarau von der Schmiedgaſſe bis zur Werderſtraße herſtellen zu laſſen, ſowie die Angrenzer zur Tragung der Herſtellungs⸗ koſten nach Maßgabe der dom Bürgerausſchuß auf Grund des Ortsſtraßengeſetzes be⸗ ziehungsweiſe der Vollzugs⸗ berordnung hierzu gufgeſtellten „Allgemeinen Grundſätze“ und nach Maßgabe des Vor⸗ anſchlags ſowie der Liſte der beitragspflichtigen Angrebzer beizuziehen. Cs werden daher die in den §8 3 und 4 der Vollzugs⸗ verordnung vom 4. Auguſt 1890, betreffend die Leiſtung der Anſtößer bei Heiſtellung von Ortsftraßen, vorgeſchrie⸗ benen Vorarbeiten, nämlich: g) der detaillierte Ueber⸗ ſchlag des Aufwandes, zu deſſen Beſtreitung die Grundbeſiser beigezogen werden ſollen, ſowie die Liſte der beitragspflich⸗ tigen Grundbeſitzer, b) der Strgßenplay, aus welchem die Lage der ein⸗ Taalsgigen Grundſtücke zu ebſehen iſt. während 14 Tagen non Molftag, delr 19, Auguſt 1907 im Kaufhauſe— Stadt⸗ ratsvregiſtiatur, 3. Stock Zim⸗ mer Nr. 110— fur Einſicht öffentlich gufgelegl, Wir bringen dies mik dem Anfig geue gür Iffenklichen Kennt⸗ niß, dgß eegig Einſprächen während d hen lAtägegen Fuſſt bei Ausſchl ußvermelden diesſeits geltend zu machen ſind. Mannheim, 8. Auguſt 1907. Bürgermeiſteramt von Hollander. gle 30662 Squter. heag Verſehreng Nr. 11060% Am Dieuſtag, den 20. Augztſt I. Is. vormittags 10 Uhr, perſteigenn weaufh Miebn Burean I. 2, 9 Fimmer id und 20 deſt Elwachs au Oh eigras aus ſigch⸗ bengunten ſtadtiſchen Parks und Aniagen öſfentlich au die Meiſſt⸗ bleteuden 30660 Vom Rheindamm, von dei N heingewann, vom Hinterſchle⸗ g, voim Park guf der allen Fohlenweide, vor deu Friedho⸗⸗ porfal und den Rabgtten vom alten Kugeligug. 5 Manngeim, den 10, Auguſt 1907, Tiofbauamt. Verſteigerung ſüdt. Banplätze an her Seckeh⸗ eimerſaßs hei der Molſchule Auf Aſttrag der Stadt⸗ gemekftdepꝛannheim werden am Mittwoch, 21. Aug. 1907 Rüchmittags 3 Uhr im großen Rathausſaal in Manftheim dulrch das ufner⸗ fertigte Nolatiat nachbeſchrie⸗ bene ſtädtiſche Bauplätze zu Eigentünt verſteigert: bch. Nr. 9311 Sapdukae Ne. 2 im Mäß⸗ Setkenhelfflerftt. 4) gehalt vot 844 gin. Auſchlag 58 Mk⸗ pro Hid. 2. Ogbch. Nk. 93116 Haydnſtraße Nr. 4 im Maß⸗ Brahmsſtraße Nr. 2 gehalt. von 401 gh. Anſchlag 98 Mk. pro qm. 3. Lgbch. Nr. 95186 Brah veſte. Nr. 14 im Maß⸗ Weberſtraße Nr. 7 gehält von 314 qm. Auſchlag 58 Mk: pro ꝗqm. Die weiteren Steigerun 18.• edingunden köſiten im ſchäftszimmer des Unterfertig⸗ ten Nolaxiats oder beim Bülrgermeiſteramt in Mann⸗ heim eingeſehen werden. 73805 Mannheim, 5. Auguſt 1907. Großh. Notariat PI. 55 2 Fentenſee verin Fiipte⸗ U 8 Lb. 4%. 3 St. 1550 Eigentümer: Ratholtſches Bürg gerhofß Tral. — Veräantwortlſcher Nedatteur⸗ Fianz 1 Brieſtauhben, welche der Militär⸗ Wingenrott, Soherr& 60. Tel. 287 u. OAR MANNEIM—. 4 Provisionsfreier Scheck-Verkcehr. Jederzeit ohne Kündigung rückzahlbare E en werden zu gutem Satze proxisionstrei verzinst. Die Schecks werden hier und an allen grösseren Plätzen Deutschlands RKostenfrei eingelöst. darrt Provisionsfreie Depositengelder Werden je nach Kündigungsfrist zu höheren Sätzen verainst. Laufende Rechnungen mit u. ohne Gewährung von Bank! eredit unter günstig. Bedingungen. Kauf und Verkauf von N ertpapieren zu billigsten Sätzen. Abteilung für nieht notierte Werte gewölde mit Sates zur Aufbewahrung von W. 1 den. SBelianntmachung. Den Schutz der Brieftanben und den rieftaubenverkehr im Kriege betr. Nr. 107679 J. Hiermit bringen wir nachſtehend das Reichsgeſetz, betr. den Schutz der Brieftauben und den Brief⸗ talbenerkehr im Kriege, vom 28. Mai 1894(R..⸗Bl. S. 463) wiederholt zur öffentlichen Keuntnis. Die Bülrgermeiſterämter werden beau ftagt, nachſtehendes Geſetz in ortsüblicher Weiſe öffentlich bekannt zu machen und den Vollzug hierher anzuzeigen. Mannheim, deßt 1. Auguſt 1907. Großh. Bezirtsamt, Abt, II. Dürr⸗ 8 1. Die Voyſchriften der Lindes„nach welchen das Necht, Tauben zu halten, beſchräuk und nach welchen im Freien betrofföne Tauben der freien Zueignung oder der Töfung unterliegen, finden auf Milſtarbrieftauben keſne Anwandung. Dasſelbe gilt von landesgeſe Vorſchriften. nach welchen Wade die in ein fremid dem Eigeninner dos letzteren gehören. 9 2. Inſoweit auf Axund landesgeſ⸗ Beſtiiulithitzen Sperr⸗ zeiten für den Taubenflug beſtehen, flüden dieſelben auf die Reiſeflüge der Mitlitärbrieſtg keflle Anifbendüng. Dle Sperkzeiten dürfe n für Militärbrieftauben ur einen zufämmen⸗ hängenden Zeitraum von höchſteſrs 10 Tagen iin Frühiahr und Herbſt mfaſſen. Sind längere als eöntägſge Sperr⸗ zeiten eingeführt, ſo gelten fülr Miliiärbrieftauben iimmer nur die erſten 10 Tage. zubenhaus übergehen, 21 8. Als Militärbrieftauben in inne Aieles Geſetzes gelten Iine); Verwe altun 18 gebören oder de ſelben gemäß den von ihr ezlaſſenen Vorſchpif en zur Verfügung und welche mit denn vorgeſchriebenen Stemvel verſehen ſind. Privatperſonen gehörende Miſtärbieftauben 55 eßen den Schutz dieſes Geſetzes erſt dann, wenn in ortsüblicher Weiſe bekannt gemächt worden iſt, daß der Züchter ſeine Tauben der Militärverwaltung zur Verfügung geſtellt Ugt, § 4. Für den Fall eines Krieges kann durch Kaiferliche Ver⸗ didmig beſtimmt we den, daß atle geſetzlichen V Vorſeh ellten, woelche das Tölon und Einfaugen fremder Tauben geſtatten, für das Reichsgebtet oder eiuzelne Teile desſelben außer Kraft kreten, ſowie daß die Ve: wendung von Tauhen zur Bef örderung pon Nachrichten ohne Geneym ligung der Militär⸗ bahürds mif Gefängnis bis zu dreis Nongten zu beſtraſen iſt. Urkundlich unter Unſerer Höchſt igenhändigen Unterſchrift⸗ und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſtegel. 10997 Gegeben Neues Palais, den 28. Mgi 1894. L. 8. gez, Wilhelm. gez. Graf v. Caprivi. Bekauntmachung. Die Jutaber der jetzt verfallenen Verpachtung der Mamheimer 60 Mi, verkäuflich. 1894 Be⸗ 1 4*** N 74 9 Wiuterſchafweide prol9c0. Die 190 der ſtädtiſſen Schafweide für den Winter 1907 bis, 190f, weiche ſich auf ca. 3900 Morgen Ackexland und 400 Mor⸗ Mii Wieſen 20 20.1 wird aen ittwoch, den 28 1 ormittags 11 Uhr, auf unſerem Butenn Ue, 5 in drei Aviellungen verpachtet. Die Mcotgeenguugen liegen nomm 26. dſs. Mts. an auf unſerem Bureau zur Eimſicht aut, 30664 Maaundet, A, den is Aug. 1907. Skädt. Giigbes wallüng, Rrebs dehnenEerfeggede Das Oehnidgras von nach⸗ benatnten ſtädk. Wieſen wird aüf dem Rathaus, Zitnmet Nr. 28 öffentlich an den Meiſt⸗ verſteigert und zwar: Molſitag, 10. Magüſt 1907, vormittags 10 Uhr die Fahrbach, Neckgrdamm, Große Neuwieſe. ſog Rennplatz. Donnerstäg, 22. Aug. 1907, vormittags 10 Uhr die Hohenwieſen Inſel am weißen Sand, Pfeifferswörth und Gänſewieſe. 60663 „Mannheim, 13. Aug. 1957. Städt. Geee Fermiscltes. angeſeheſter Kaufmanu in Poſilioſt ubernintntt Veiwallung vog Häfſerg, Jukaſo der Mieten i. Angebole uiſter Nr. 10410 an die Exped. d. Bl. exbelen —=Druck und Vetkrieb: Dr. Haas ſche Buchdruckerei, G. m. zu Hauptbaanhof verloren ge⸗ gängen.— Abzugeben& 3, 5 be Nanee: Pfandſcheine vom Wonat Juli 1906 uder Goldpfänder(rote Achnne Lit. K Nr. 60903 bis mit Nr. 64209 über Kleider u. 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