* 5 2— Abonnement: Gadiſche Volkszeitungg 115 70 Pfennig monatlich. I1 Bringerlohn 25 Pig. monatlich, 741 durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. 6. 2. Inſerate: der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und nerbreitelſte Zeilung in Mlaunheim und Zlmgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. bf nahme v. Druckarbeiten 341 ſol. 5 Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktion 377 E uswärtige Inſerate. 30 2— 75 75 85 8 0 3 Expedition und Verlags⸗ 1 die delaneele. mat Eigene Redaktions⸗Vureaus in Berlin und Karlsruhe. dachharding 18 754 Nr. 404. Samstag, 31. Auguſt 1907.(1. Abendblatt.) 10 4% 2375 55 8 0 1 1 8 Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen es bezeichnen. Es iſt viel weniger ein Königreich, als einE B. 2 f i Galizi 50 20 Seite feudaler Kaiſerſtaat, der ganz loſe zuſammenhängt. Die Ein Bund der Deutſchen 55 Galizien. don 1905 Häuptlinge ſind alle halbfreie Vaſallen, von denen jeder tut, Erfreuliche Nachrichten vom Wiederaufleben der ſo oft. 95 1*—— e was 5150 beliebt. Selbſt der mächtigſte der Sultane hat ſie argeen 1 Lan 99 e 10 inden in Galizſen 50 nur bis zu einem gewiſſen Grade zu beherrſchen vermocht.] dringen von dorther zu uns. Dieſe Gemeinden hatten früher 8 5 0 0 25 5 5 in Don Gabriel Maura Gamazo über Und trotz des Mangels einer feſten Zentralleitung, iſt Marokko] einen guten Ruf. Der Fleiß und die Tätigkeit ihrer Be⸗ 8 — Marokko. immer eine Nuß geweſen, die ſchwer zu knacken war. Dieſes wohner machten ihren landwirtſchaftlichen Betrieb zu einem 626 Unter den jüngeren Herren der Haager Konferenz, die] Jaktum, ſagte Don Maura, iſt in der Weltgeſchichte mit[Vorbilde für ihre polniſche Umgebung. Wirtſchaftliche Ur⸗ n. Zukunftsausſichten haben muß ein Herdprragende Pldz dem großen Buchſtaben verzeichnet. Sehen Sie nur die Welt wie ſachen verbunden mit unerquicklichen politiſchen Verhältniſſen ſpaniſchen zweiten Delegierten eine rde Don ſie jetzt iſt. Wo iſt ein Land in einem der vier Weltteile, das] führten aber ſeit der Mitte des abgelaufenen Jahrhunderts ſeſGabriel 4 Gamazo Graf 9950 0 der zugleich der Ihr oder mein Land nicht ſchon erobert hätten? Die Spanier Rückgangs⸗ und Auflöſungserſcheinungen herbei, die in einer 906 ßhjüngſte Delegierte auf 885 Konferenz iſt. 5 ebae haben kriegsſüchtige Raſſen in der alten und neuen Welt unter⸗ um ſich greifenden Auswanderungsbewegung auch nach außen Rubliziſt William T Stead 9 5 ihn an e Meinßg worfen. Aber wir haben niemals Marokko erobern können, ſichtbar wurden. Es war ein Zeichen weitſichtiger und ver⸗ bl. über Marokko befragt. 75 IiI das unſer nächſter Nachbar iſt. Nach meiner Meinung wird ſtändiger nationaler Politik, wenn man von unſerer Seite zu Mir iſt der Mund verſchloſſen, ſagte Don Maura. Ich des auch niemals gelingen, weder uns, noch jemand anderem.] bemüht war den Strom dieſer deutſchen Auswanderung in — habe hier 1115 diplomatiſche Aufgabe 55 len Aiid en Der Araber hat es verſucht. Der Araber war ein Kriegs⸗ das Bett unſerer oſtmärkiſchen Anſiedlung zu leiten. Die 110 HVater iſt Premier⸗Miniſter pon Spanten Es ib n deshalb] mann erſten Ranges; er hat ſich gar zu Zeiten gegen die ganze deutſchen Galizier haben ſich dort in der Tat als ein beſonders 1 igbich guch nur ein Wort 15 außſen ne 15 icl Chriſtenheit behauptet. Aber niedergebrochen und aufs Haupt zuverläſſiges und brauchbares Anſiedlermaterial bewährt. 15— 8 9 80 F ſchlagen kehrte er zurück zokkaniſche 0 8Wenn allerdings einigen übereifrigen Agenten eine för 9018 Verſtehen und als die offizielle Meinung über die gegenwärtige geſchlagen kehrte er zurück vom marokkaniſchen Hachland. Was Wenn allerdings von einigen übereifrigen Agenten eine 5 Politik anſehen könnte.“ Ich flüſterte ſo etwas, das er als Zuſtimmung auslegen konnte, aber erlaubte mir doch ihn aufmerkſam zu machen, 55 daß er als der Autor eines Buches über Marokko doch das orl Recht habe ſeine Meinung über die fundamentalen Faktore zu ſagen, die Marokko beherrſchen. 97„Wohl,“ ſagte Maura,„das erſte, deſſen man ſich + erinnern muß, und das, wie ich bemerke, von jedem ignorier: wird, iſt, daß die Mauren keine Araber ſind, daß Marorko nicht das weſtliche Duplikat von Algier iſt, und Imn + 8 1 1 1 2 ler Vertreibung öffnete. Obwohl ſie Jahrhunderte unter uns — lebten, blieben ſie bis zum letzten Augenblick eine fremde Raſſe, mit der wir unſer Blut nicht miſchen konnten. Und ſwvenn Sie den fundamentalen Unterſchied zwiſchen Mauren nd Arabern gicht faſſen, ſo werden Sie niemals das ABe der marokkaniſchen Frage begreifen. Der zweite Punkt, deſſen Aktualität in der gegenwärtigen Situation man nicht ein⸗ 9 ſcheint, iſt, daß Marokko als Staat ebenſo ſchwierig iſt, wie die Mauren als Volk ſind. Das Land beſteht zum Teil aus Hochebenen und zum Teil aus Bergen, und dieſe cßzteren ſind die natürlichen Feſtungen der Mauren, die nie⸗ ſals unterworfen wurden, und meiner Meinung nach niemals Aftterworfen werden können.“ „Aber,“ bemerkte ich,„befindet Marokko ſich im Augen⸗ blick nicht in einem Zuſtande der Anarchie, in dem das Land leicht zur Beute des Eroberers werden könnte?“ 5 arokko,“ ſagte Don Maura,„hat ſich niemals in einem als dem uſtande der Anarchie befunden, wie Sie dem Araber nicht gelang und was wir nicht zuwege bringen auch heute nicht gelingen, ſelbſt nicht mit Hilfe der modernſten Vernichtungshilfsmittel. Frei, turbulent, unabhängig und wild iſt der Maure immer geweſen und wird er immer bleiben.“ 4 „Aber wie denken Sie über friedliche Unterhandlungen?“ „Die Politik friedlicher Unterhandlungen wurde in Algeeiras aufgegeben und an ihrer Stelle die der internatio⸗ nalen Polizeiaufſicht geſetzt. Aber die meiſten Menſchen ſcheinen nicht zu begreifen, daß der internationale Polizei⸗ agent höchſtens das Symbol der Macht darſtellt; und daß die geſamte Polizeimacht nur imſtande iſt dis Macht auszuüben, weil ein Heer hinter ihr ſteht. Nehmen wir an, daß wir die Polizei etablieren und eine Zeitlang alles gut geht. Aber eines ſchönen Tages werden die Mauren von den umſtehenden Hügeln in die Stadt eindringen, die Poliziſten ermorden, und was tun wir dann? Sie ſind ebenſo wenig zu kontrol⸗ lieren wie die Löwen der afrikaniſchen Berge.“ „Aber was würden Sie dann tun?“ „Nach meiner Meinung gibt es nur eins, das zu tun wäre,“ ſagte Don Maura. Wenn der Maure einer Eurer Poliziſten oder einen Europäer tötet, müſſen Sie für jeden getöteten Europäer 50 Mauren über die Klinge ſpringen laſſen. Das würde eine gute Lehre für ſie ſein, und ſie würden es ſich lange überlegen, ehe ſie wieder einen Europäer töten. Aber das iſt auch alles, was man tun hann. Man ſollllte doch die Fdee aufgeben, denMauren ziviliſieren oder zähmen zu können. Er kann abſolut nicht für die Kultur empfänglich gemacht werden. Er wird in der Zukunft leben, wie er heute lebt und immer gelebt hat. Man kann ebenſo gut glauben, den Atlas mit einer Dampfwalze ebnen zu können als den Mauren zu beſiegen. 5 kennten in der Glanzzeit des ſpaniſchen Kaiſerreichs, das wird „Den Mauren allein zu laſſen, und ihn nach einem ſehr einfachen Prinzip zu behandeln. liche Auswanderungspropaganda betrieben wurde, ſo war das aus höheren nationalen Geſichtspunkten nicht zu billigen, erwies ſich übrigens auch als praktiſch verfehlt. Man wird ſich nur freuen können, wenn ſich nun zeigt, daß die deutſchen Kolonien in Galizien doch noch keineswegs rettungslos ver⸗ loren ſind, daß in ihnen vielmehr noch viel geſunde Lebens⸗ energie ſchlummert, und neuerdings zu friſchem Leben er⸗ wacht. Was den Deutſch⸗Galiziern bisher ſehlte, worin ſie insbeſondere hinter ihren Landsleuten in der Bukowing weit zurückſtanden, war der engere Zuſammenhalt, die wirtſchaft⸗ liche und nationale Organiſation, wie ſie der treſfliche„Ver⸗ ein der chriſtlichen Deutſchen in der Bukowina“ den dortigen Deutſchen bietet. Um ſo lebhafter iſt es zu begrüßen, daß es mit dieſer nationalen Zerſplitterung der Deutſchen Galiziens nun, wie es ſcheint, endgültig vorbei iſt. Und zwar iſt die Anregung von einer Seite gekommen, von der man es am wenigſten erwartet hätte, von den deutſchen Ka liken in. Galizien. Längſt war man gewöhr deutſchen Kolonien Galiziens für halb oder völlig poloniſt zu halten und der Gedanke, daß gerade von dieſer Seite e gemeinſames Vorgehen aller Deutſchen zur Förderung ihr gemeinſamen wirtſchaftlichen und kulturellen Intereſſen w begünſtigt oder gar in die Wege geleitet werden, ſchien aufkommen zu können. Und nun ſind es gerade die deu Katholiken geweſen, die ihren evangeliſchen Volksgeno Bruderhand reichten und den Ruf erhoben:„Laf Förderung unſerer Gemeinden und die Erhaltung Volkstums in Schule, Sitte und Sprache!“ Dieſet Rr bei den Evangeliſchen lebhaften Widerhall gefunden. „Bund der Deutſchen in Galizien“ iſt jüngſt ins Leben treten und eine umfaſſende Agitation hat eingeſetzt ihm das geſamte Deutſchtum Galiziens— die Volkszählung von 1900 Karl Auguſt von Sachſen⸗Weſmar. 5(geboren am 3. September 1757). Zu ſeinem 150. Geburtstag von Robert Tornow. 98 Nachdruck verboten. vird heutzutage wohl nur noch Wenige geben, die eine der Bepölkerung, als ob er jetzt noch unter ihnen weilte. Und rlich, er par eine markante Perſönlichkeit, die es nicht nur 1 Freundſchaft mit Goethe verdankte, um nicht vergeſſen zu Ein Fürſt von ſeltenen Gaben des Geiſtes, voll ſtaats⸗ r Einſicht unb einer Vorurteilsloſigkeit, die ihm wäh⸗ nes Lebens zwar viele Gegner ſchuf, die aber auf den lättern der Geſchichte vollauf gewürdigt wird. Denn daß die ſeine Vorzüge richtiger einſchätzt, als es ſeine Zeit⸗ m großen und ganzen getan haben, dürfte wohl eine ſein. Karl Auguſts Regierung fiel in eine ſchwere Deutſchland und vielleicht mehr noch als alle andern Reichsfürſten hat er es nicht leicht gehabt, ſich mit und Idealen durchzuſetzee. uguſt wurde als Sohn des Herzogs Ernſt Auguſt in geboren, der bereits nach zehnjähriger Regierung e daß die Geſchichte viel von ihm zu erzählen weiß. hen Gaben hat er wohl vorzugsweiſe von ſeiner Mutter er Tochter des Herzogs von Braunſchweig⸗Wolfen⸗ t, die mit Recht als eine der hervorragendſten Frauen Bald jedoch wurde dieſe und zugleich zjährigen Krieges ſchwer litt. Ihr Einfluß machte ſich nicht nur Sohn führte ſie ſchon in ſehr zartem Alter in die Regierungs⸗ auch auf andern Gebieten große Verdienſte um das weimariſche Volk, das dazumal unter den traurigen Verhältniſſen des ſieben⸗ durch Gründung und Vervollkommnung von Volksbildungsan⸗ ſtalten, ſondern auch durch die Verbeſſerung der Finanzen und in den verſchiedenen Zweigen der Verwaltung geltend. Ihren geſchäfte ein, um ihn beizeiten die Pflichten ſeiner hohen Stellung kennen zu lehren. Es iſt oft geſagt worben, daß ge⸗ 1 5 0 ſtaatsmänniſche Bildung vorwiegend von ihr geleitet wurde. auch bedeutende Männer, unter denen beſonders der Graf Görtz, Wieland und Knebel zu nennen ſind, zur Seite. Als Karl Auguſt ſchon 1775 eigenhändig die Zügel der Regierung er⸗ griff, war er für ſein Amt ausgerüſtet, wie ſelten ein Fürſt ſeines jugendlichen Alters. In Korreſpondenzen aus jener Zeit findet man überall den Beweis, wie ernſt der fürſtliche Jüngling es mit ſeiner Aufgabe nahm und wie gut er es verſtand, ſich ſeine Ratgeber auszuwählen und ſich ihrem beſſern Wiſſen unterzu⸗ ordnen, ohne ſich jedoch ſeiner eigenen Meinung zu begeben. Es iſt ihm während ſeiner Regierung oft zum Vorwurf gemacht worden, daß er ſich zu ſehr von fremden Einflüſſen leiten ließ, ſofern die, von denen ſie ausgingen, ihm ſym pathiſch waren; aber dieſe Behauptung iſt ungerecht, da ſeine Sympathien nie auf Unwürdige fielen und er ſich ganz genau Rechenſchaft dar⸗ über ablegte, ob er jemandes Ratſchlägen folgen dürfte. Seine Mutter beſaß bis zu ihrem Tode am 10. April 1807 großen Einfluß auf ihn, viel weniger ſeine Gemahlin Luiſe, eine Prin⸗ zeſſin von Heſſen⸗Darmſtadt, die im ganzen genommen, nicht recht für ihn paßte, wenngleich ihrer beider Ehe auch nicht als Art, mit der ſie ſich und andere quälte, war nicht geeignet, ſre Hände gelegt. Trotzdem die rſtin vorwiegend auf den Ge⸗ einen lebhaften, frohſinnigen und impulſiven Mann, wie Kar bieten der Kunſt und Wiſſenſchaft lagen, erwarb ſie ſich indeſſen Indeſſen ſtanden ihr bei der Erziehung des Sohnes die Genieperiode genannt. Es mag woh direkt unglücklich zu bezeichnen iſt. Der Herzogin ſchwerblütige V reizte ihn zur Ungeduld und ver tand nich gebildet und reich beanlagt war, ihn anzurege. Mit Goethe war Karl Auguſt ſchon 1774 gelegentlich ein⸗ Reiſe nach Paris und der Schweiz, die der junge Herzog u ſein Bruder Conſtantin unter der Leitung Knevels, ihres Er t, trotzdem ſie ziehers, unternahmen, bekannt geworden. Karl Auzuſt hakt rade den Goetz geleſen und in Aubetracht des großen Eindruck' den das Werk auf ihn gemacht, den Wunſch ar ſprochen Dichter kernen zu lernen, worauf Knebel ihn ſelbſt u ſe fürſtlichen Zögling führte. Dieſe erſte Zuſammenkunft war ſcheidend für beider Leben. Goethe erkannte in dem erſt Si zehnjährigen den zwar ſehr gemiſchten, aber großartige⸗ Chrakter, zu dem er ſich ſpäter entwickeln ſollte und die ihm kor geniale Natur. Die körperliche Aehnlichkeit zwiſchen ihnen in reiferen Jahren ſo groß war, daß Lewes erzählt, er beim Anblick ihrer nebeneinander ſtehenden Büſten dadurch troffen geworden, fiel ſchon dazumal den Anweſenden Auguſts Züge waxen zwar bei weitem weniger edel als aber deſſen ungea können Am 7. November 1775 war es dann, daß Goethe, ei dringenden Einladung des Herzogs folgend, einſtweilen Beſuch nach Weimar kam, das ihm fortan zur Heima wu in die er immer wieder zurückkehrte. Die Freundſchaft zt ihnen geſtaltete ſich ſtetig inniger und wenn es dabei auch ohne Zwiſtigkejt und Verſtimmungen abging, ſo noch fünfzig Jahre, welche die beiden größtenteils neben lebten, doch nichts anderes, als ſie zu feſtſfen. Die Zeit z 1775 und 1779 wird meiſt in Bezug auf Goethe, wie arl A betwas wild he ſich fre Goeth chtet hätte er als deſſen jüngerer Bruder gel ſein am Hofe zu Weimar; die Auguſt, zu feſſeln. Er ſchätzte ſie hoch, liebte ſie auch, aber ſi General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 31. Auguſt, poliiische Uebersicht. Maunheim, 31. Auguſt 1907. „Genoſſe“ Calwer. „Zwiſchen dem Genoſſen Calwer und den Braunſchweiger ſozialdemokratiſchen Parteigenoſſen ſoll nun endgültig das Tiſchtuch zerſchnitten werden. Möglicherweiſe„fliegt“ Calwer gänzlich aus der Partei hinaus. Der vorigen Sonntag ab⸗ gehaltene Parteitag der braunſchweigiſchen Genoſſen hielt Scherbengericht über Calwer ab, wobei ihm vorgeworfen wurde, er habe ſich in der Frage des Maſſenſtreiks in völligen Gegenſatz zu der Partei geſetzt. Auch die Behauptung und Beweisführung Calwers, daß der deutſche Arbeiter trotz des Getreidezolles billigeres Brot eſſe, wie der engliſche Arbeiter bei der engliſchen Freihandelspolitik, iſt Calwer arg verübelt worden. Und ſo ſchreiben denn die braunſchweiger ſozial⸗ demokratiſchen Organe: Das Maß iſt übergelaufen es muß eine endgültige Scheidung zwiſchen Calwer und uns erfolgen. Sexuelle Pädagogik im„Zukunftsſtaat“. „Genoſſe“ Hope Bridges Adams Lehmann veröffentlicht in den„Sozial. Monatsh.“ einen Artikel über„ſexuelle Päda⸗ gogik“, in dem er folgendes hübſche Bild von der ſozialiſtiſchen Zukunftsgeſellſchaft zeichnet: „Ich glaube, die ſozialiſtiſche Geſellſchaft wird zunächſt die erſte Jugend ſo geſund ſo glücklich, ſo an⸗ regend, ſo voll Intereſſen, die dem Alter entſprechen, zu geſtalten wiſſen, daß Nervoſität und Frühreife ver⸗ ſchwinden und phyſtologiſche Anfechtungen auf ein Mini⸗ mum reduziert werden. Ich glaube, ſie wird Krankheiten durch die nötigen Maßnahmen der Iſolierung und recht⸗ zeitiger und ausreichender Behandlung ausrotten. Ich glaube, ſie wird ein gewiſſes Alter und auch gewiſſe Krank⸗ heiten beſtimmen, in denen das Zeugen und Gebären von Kindern verboten iſt, als Schutz für Minderjährige und im Intereſſe der Raſſe. Nach Ueberſchreitung dieſer Alters⸗ grenze wird ſie das Eingehen und Auflöſen von geſchlecht⸗ lichen Beziehungen dem individuellen Ermeſſen überlaſſen, ohne davon in irgendeiner Weiſe Kenntnis zu nehmen. Nur für den Fall, daß Kinder aus der Verbin⸗ dung hervorgehen, wird ſie das Paar für eine be⸗ ſtimmte Periode etwa drei bis fünf Jahre als Eheleute betrachten und ſie zur gemeinſamen Sorge für die Kinder anhalten. Nach Verlauf dieſer Zeit wird es ihnen freiſtehen, aus⸗ einander zu gehen, mit dem Recht freier Ver⸗ einbarung über die weitere Kinderverſorgung; im Fall der Uneinigkeit wird das Gericht entſcheiden. Für Kinder, die ohne Eltern verbleiben, wird die Geſellſchaft ſorgen“ uſw. Die ſächſiſchen Landtagswahlen. Zu den bevorſtehenden ſächſiſchen Landtagswahlen wird der„Nat. Lib. Korr.“ aus Sachſen geſchrieben: Die ſächſiſche Regierung hat dem Volke ihren Wahlgeſetzentwur; vorgelegt. Ueber das Wahlrecht wird der glsbald zuſammentretende Landtag zu entſcheiden haben. Es iſt eine leichtfertige Meinung, wenn man glaubt, der Regierung ſei es nicht recht ernſt mit der Sache; wenn ſie auf Widerſtand ſtoße, werde ſie ihren Geſetzentwurf gurückziehen und die Dinge gehen laſſen, wie ſie wollen. Das kann ſie nicht und darf ſie nicht. Aber es kommt allerdings darauf an, daß ſie eine Mehrheit findet, die entſchboſſen iſt, ein brauchbares, fortſchrittliches, liberales Wahlgeſetz zuſtande zu bringen. Die konſervative Partei hat bis zur Stunde keine einheitliche Stel⸗ Uung zur Sache zu nehmen vermocht, Ihre Landtagsfraktion hat den WMWahlgeſetzentwurf als zu weitgehend verworfen, Ihr Gegenvor⸗ ſſchlag, zu dem Wahlgeſetz vom Jahre 1868 zurückzulehren, aber Uunter einem erhöhten Cenſus, iſt ganz und gar zwecklos. Wie kann man heute Tauſenden von Wählern das Wahlrecht wieder ent⸗ ziehen wollen! Nicht einmal zu einem Wahlaufruf hat ſich die kon⸗ — Partei einigen können. nationalliberale Paxtei hat ſich, wie ſchon vor Jahren, in ihrem Aufruf zu einer enktſchiedenen Reform einhellig bekannt. Sie will alle Kraft daranſetzen, um aus dem Zuſtande ſchädlicher Un⸗ gewißheit heraus wieder guf einen feſten Boden zu gelangen. Sie hat ſich ar und bündig auch über die weiteren Aufgaben, insbefon⸗ dere über die dringlich gewordene Gehaltsfrage der Beamten, aus⸗ Ueberall haben ihre Kandidaten in ihren Kundgebungen re entſchloſſene, kräftige Mitarbeit berheißen. Nun hat die Wäh⸗ lerſchaft in Stadt und Land das Wort. Die Sozialdemokratie hofft, Haß Gleichgiltigkeit und Lauheit des Bürgertums ihr das Bemühen, die Reichstagswahl vergeſſen zu machen, exleichtern werden. Je ſſchwächer ſich das Bürgertum zeigt, um ſo beſſer für ſie! Dieſe Ge⸗ ————————— Zwang verhaßt machte. Goethe ſchreibt gelegentlich eines ge⸗ aueinſchaftlichen Beſuches am Braunſchweiger Hofe über ihn an einen Bekannten:„Unſer guter Herzog langweilt ſich ſchreck⸗ Aich; die abgemeſſene Haltung hier bei Hofe geniert ihn gewaltig; er muß auf ſeine liebe Tabakspfeife verzichlen und eine gütige Tee könnte ihm leinen größeren Gefallen tun, als wenn ſie dieſes Schloß in eine Köhlerhütte verwandelte.“ Trotzdem Karl Auguſt den Forderungen ſeiner Jugend über bieſe hinaus ihr Recht gab, mehr wohl, als man es billigen konnte, verſäumte er doch nie über ſeinem Amüſement ſeine Pflichten. Nicht nur förderte er Litergtur, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft in ſeinem Lande, ſondern beſchäftigte ſich auch eifrigſt mit den Regierungsgeſchäften und nahm mit Einſicht Anteil an der deutſchen Politik. Er war einer der tätigſten Gründer des Fürſtenbundes 1785 und weil er auf den preußiſchen Staat 10 Hoffnungen für eine Reform der Reichsverfaſſung und eine ledergeburt Deutſchlands ſetzte, trat er 1791 in die preußiſche Armee ein. Als Generalmajor machte er 1792 und 1793 die eldzüge gegen Frankreich mit, ward 1797 Generalleutnant und ührte 1806, nachdem er während den Entſcheidungsſchlachten im Rtober zu ſeinem großen Kummer müßig bei Ilmenau hatte ſtehen bleiben müſſen, ſein Korps über die Elbe. Erſt, als riedrich Wilhelm III. ſelbſt ihn ſeines Dienſtes entließ, kehrte er nach Weimar zurück und ſchloß ſich, um ſeine Herrſchaft zu erhalten, dem Rheinbunde an. Doch gönnte er ſich nicht lange Rube, ſondern trat nach der Schlacht bei Leipzig in ruſſiſche Dienſte, kommandierte ein gus Ruſſen, Heſſen und Sachſen ge⸗ bildetes Korps in Belgien und wurde daſelbſt auch Stalthalter. Nachbem er auf dem Wiener Kongreß eine Vergrößerung ſeines Gebietes erwirkt, kehrte er als Großherzog nach Weimar zurück. Doch auch an dem Feldzuge von 1815 beteiligte er ſich per⸗ ſönlich. Die ſchon erwähnte ungewöhnliche Vorurteilsloſigkeit und Objektivität Karl Auguſts war geradezu bewundernswert. Seine ſecht deutſche, durch und durch liberale Geſinnung iſt nie ins Wanken gekommen und ſtets hielt er ſich den Ausſpruch Dle nugtuung wird ihr berſagt bleiben, wenn überall jeder pflicht⸗ getreue baterlandsliebende Mann ſeine Schuldigkeit tut und ſeine Stimme abgibt im Sinne einer volksfreundlichen, gerechten, vor⸗ wärtsſtrebenden und dabei doch maßvollen Politik. Das Königreich Sachſen hat ſich auf geiſtigem, ſozialem und wirkſchaftlichem Gebiet frühzeitig Ruf und Anſehen erworben. Es muß gelingen, auch auf politiſchem Gebiet der Schwierigkeiten Herr zu werden und die Bahn frei zu machen für eine geſunde Entwicklung. —— Deutsches Reich. 8(Der nächſte ſozialdemokratiſche Par⸗ teitag,) der bekanntlich in der dritten Septemberwoche in Eſſen ſtattfinden wird, ſoll unter Ausſchluß der⸗ Oeffentlichkeit tagen. welche Parteiorgan für Eſſen und Dortmund iſt, teilt mit, daß nur von einigen wenigen bürgerlichen Blättern, die ſchon ausgewählt ſind, Vertreter zugelaſſen werden, teils wegen der Beſchränktheit des Raumes, teils deshalb, weil die bürger⸗ liche Preſſe die Verweigerung der privaten und kommunalen Lokalitäten für ſozialdemokratiſche Verſammlungen meiſtens gutheißt. In den bisherigen Mitteilungen der Lokal⸗ kommiſſion heißt es immer, daß- der Saal ſehr geräumig⸗ ſei, und eine große Zahl von Teilnehmern und Gäſten faſſen könne. Heer und Flotte. Die augenblickliche Lage in der Angelegenheit des lenk⸗ ba ren Kriegsluftſchiffs kennzeichnet Oberleutnant Irhr. v. Rotberg im„Mil.⸗Wochenbl.“ am Schluſſe der Beſprechung eines franzöſiſchen Werkes„La Conquete de'air“ mit folgenden Worten:„Die Nachricht von den unerwarteten Exfolgen des deutſchen Kriegsluftſchiffes hat die Franzoſen elwas unſanft aus ihren ſelbſtbewußten Träumen geriſſen. Bei aller berechtigten Freude über unſeren Erfolg muß aber davor gewarnt werden, den Vorſprung, den die Fran⸗ zoſen durch ihre anerkennenswerte und bahnbrechende Tätigkeit auf géronautiſchem Gebiet errungen hatten, nun⸗ mehr als eingeholt zu betrachten, wie dies faſt allgemein geſchieht. Vergeſſen wir doch nicht, daß dem einen, eben flügge gewordenen deutſchen Kriegsluftſchiff deren zwei franzöſiſche gegenüberſtehen, von denen jedes eine lange Reihe erfolgreicher Verſuchsfahrten auch bei ungünſtigen Verhält⸗ niſſen hinter ſich hat. Infolge des deutſchen Erfolges ſind zudem die Franzoſen, wie dies aus den letzten einſchlägigen Nachrichten unverkennbar hervorgeht, nur um ſo mehr be⸗ müht, den errungenen Vorſprung auch zu behalten. Es wird alſo bei uns der Anſtrengung aller Kräfte bedürfen, um ihn wirklich einzuholen.“ Ein bedeutſamer Schritt iſt hierzu getan, doch müſſen ihm noch viele gleichwertige folgen. Unſer neues Kriegsluftſchiff wird nicht müßig ſtehen, die Parſeval⸗ ſchen Probefahrten ſind bereits wieder aufgenommen, und im Süden rüſtet ſich der unermüdliche Graf Zeppelin zu neuen Taten. An drei Stellen regt es ſich alſo zu gleicher Zeit, ein Zeichen, daß wir ernſtlich gewillt ſind, uns an der eingeleite⸗ ten„Eroberung der Luft“ in einem unſerer Stellung würdi⸗ gen Maße zu beteiligen.“ Aus unſeren Kolonien. Pflanzungsunternehmen bei Lindi. Auf den alten und neuen Pflanzungen bei Lindi iſt, wie der „Uſambara⸗Poſt“ berichtet wird, in letzter Zeit ſehr viel ge⸗ leiſtet worden; vor allem ſind die Pflanzungsarheiten auf den Plantagen der Oſtafrika⸗Kompagnie und der Geſellſchaft Süd⸗ küſte tüchtig vorwärtsgeſchritten. Die Pflanzung der Lindi⸗ hinterland⸗Geſellſchaft erzeugt jetzt täglich eine halbe Tonne Hanf. Auf der Pflanzung Mroweka ſind bereits 42000 Kautſchukbäumchen gepflanzt und weitere 40000 Pflanzen auf Saatbeeten fertig, ebenſo 60 000 Siſalſtecklinge in Beeten zum Auspflanzen bereit. Ein holländiſcher Pflanzer hat eine neue Kautſchukpflanzung am Lutumkuſee angelegt. Feigenkuktur. In Swakopmund ſind einige vor fünf Monaten gepflanzte Feigenbäumchen ſo gut an⸗ gewachſen, daß bereits die erſten reiſen Früchte abgenommen werden konnten. Der Erfolg iſt um ſo überraſchender, als in anderen, für viel günſtiger gehaltenen Plätzen des Schutz⸗ gebiets die Anpflanzung von Feigenbäumen meiſt ergebnislos geblieben iſt. Die Dortmunder„Arb.⸗Ztg.“, Von der Karlsruher Handwerkskammer. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) SAKarlseuhe, 39. Aug. In der heutigen einſtündigen 21. Sitzung der Hand⸗ sruhe. Dem FTätigkeitsbericht iſt zu entnehmen, d inbezug auf die laut gewordenen Klagen über den handel und die Detailreiſenden beim Meiniſterium des Innern dahin vorſtellig geworden ſei, bei der Ueberwachung der⸗ ſelben ſtrengere Vorſchriften in Anwendung zu bringen. In der nächſten Zeit werden auch Konferenzen der vier Kammern ſtatt⸗ finden, in denen man ſich über die Vertreterwahl in der erſten Kammer ſchlüſſig mache. In der Debatte wird ſeitens des Vor⸗ ſitzenden des Geſellerausſchuſſes bedauert, daß derſelbe ſeit zwei Jahren zu keiner Vollſitzung eingeladen worden ſei; gerade in derFrage des Lehrlingsweſens ſellte man denſelben hören. Mit dem jetzt vorliegenden G daß der nen Befähigungsnachwei ich im großen und ganzen einverf ſei es vielleicht, noch die Beſti r ſich ein Handwerker nach das Recht, Lehrlinge gus⸗ ſollten üher die Zulaſſung von nern gehört und dies nicht allein rden überlaſſen werden. Auch in⸗ bezug auf das Beſchwerderecht ſollte den Kammern eine größere Mecchtbefugnis eingeräumt werden. Mit großer Schärfe wendef ſich Rößler⸗Baden gegen das Syſtem der„gelernten Haus⸗ knechte“, das das Pfuſchertum im Handwerk am meiſten fördere. Zur Prüfung ſollten nur diejenigen Lehrlinge zugelaſſen werden, die geſetzlichen Lehrverträge vötlegen können. Es folgte ſodann eine Beſprechung der Tagesordnung des deutſchen Handwerker⸗ und Gewerbekammertages in Straßburg vom.—11. September. Die Behandlung der Frage der Ver⸗ gebung öffentlicher Lieferungen und Arbeiten an Handwerker⸗ vereintgungen ſei vor allem zu begrüßen im Intereſſe des kleinen Handwerks. Als ſolche Vereinigungen kämen in Betrgcht die Produktiv⸗ Rohſtoff⸗ und Abſatzgenoſſenſchaften, Innungen und Abſatzvereinigungen. 0 Bei der Uebertragung von ſolchen Arbeiten ſeien nach Möglichkeit die beſonderen Bedürfniſſe des Kleinhand⸗ werks dadurch zu berückſichtigen, daß a] Lieferungen und Arbeiten an freihändig vergeben werden, p] die Ternine ſo bemeſſen werden, daß die Ausführung der Lieferungen und Arbeiten in der geſchäftsſtillen, ſaiſonfreien Zeit erfolgen kann, e] bei einem Ausſtande der Arheiter oder einer Ausſperrung die Aeferungsfriſten um die Dauer des Ausſtandes bezw. der Ausſperrung verlängert werden, d) von einer Sicherheitsleiſtung abgeſehen wird; iſt dies nicht augängig, ſoll die Sicherheitsleiſtung in Geſtalt von Wechſeln mit dem Akzept einer bewährten Kreditgeſellſchaft erfolgen können, e] ſeitens der vergebenden Behörden lediglich mit den geſetz⸗ lichen bezw. ſatzungsgemäßen Vertretern der Handperkergereini⸗ gungen. nicht mit einzalnen Mitgliedern derſelben verhandelt wird. Zu der Frage der Reform der Arbeiterverſſche⸗ rungsgeſetze liegt eine Reſoplution der Handwerkskammer Augsburg vor, die ſich entſchieden gegen die Zuſammenlegung der drei Arbeiterſchutzgeſetze ausſpricht. In der Debatte hält man es für geboten, der Reſolution nicht ohne weiteres zuzuſtimmen, da eine gewiſſe Vereinfachung auf dieſem Gebiete doch recht wün⸗ ſchenswert ſei. Die Kommer tritt des weiteren für die Ausdeh⸗ nung des leberweiſungs⸗ und Scheckperkehrs jm Handwerk ein. Bei dem Punkt der Tagesordnung„Anträge und Wünſche“ wird von einem Vertreter des Bäckergewerbes gegen die neue Verordnung für das Bäckergewerbe polemiſiert, die den Betrieb zur Einſchränkung führe. Wenn man dieſe Verordnung befolgen müſſe, daun würde eine große Anzahl von Bäckereien geradezu geſchloſſen werden müſſen. Jedenfalls ſollte die Kammer die Eingabe des Bäcker⸗ verbandes unterſtützen. Handwerkervereinigungen * Berlin, 29. Aug. Die vom Verlage Alfred Pulper⸗ macher u. Co., Berlin, angekündigte Hau⸗Broſchüre des Referendars M. Lenk⸗Karlsruhe dürfte erſt Mitte nächſter Woche erſcheinen. Da ſie ſehr ſchwere Anſchuldigungen gegen das Anklageſyſtem im Prozeß Hau erhebt, ſo hat ſich der genannte Verlag vergnlaßt geſehen, das Manuſkript zu⸗ nächſt ſeinem Rechtsbeiſtand zur Durchſicht und Prüfung zu unterbreiten. Friedrichs des Großen,„der Fürſt iſt nur der erſte der Unter⸗ tanen“, bor Augen. 1816 gab er ſeinem Lande eine landſtändiſche Verfaſſung, auch hat er die Preßfreiheit, ſowie die freie Entwick⸗ lung der akademiſchen Verhältniſſe in Jeng geſchätzt, wie er nur konnte, wobei er ſich wiederholt in Gegenſatz zu den Groß⸗ mächten brachte. Den Reſt ſeines Lebens widmete er dem innern Ausbau ſeines Landes und wie er es auch in ſtürmiſchen Zeiten nie aufge⸗ hört zu tun, der Pflege von Dichkunſt und Wiſſenſchaft. Nach⸗ dem er noch 1825 unter dem Jubel der Bepölkerung ſein fünf⸗ zigjähriges Regierungsjubiläum gefeiert hatte, machte ein ſanfter Tod ſeinem reichen Leben auf einer Reiſe in Graditz bei Torggu ein Ende. TCagesneufgkeſten. — Das neueſte Kriegslied. Die„Petite Tonkinoiſe“ hat ſich mun auch in Caſablanca eingeniſtet. Während des Kampfes mit den Mauren ſpielte anfeuernd die Muſikkapelle der Franzoſen. Plötzlich kommt aus der Fenerlinje ein Ruf an den Muſikmeiſter:„Donner⸗ wetter, ſpielt uns doch was Luſtiges!“ nd während die Leute kämpften, tönten hinter ihnen die wohlbekannten Klänge der„Pe⸗ tite Tonkinoiſe“ und begeiſterten die Franzoſen zur Verdreffachung ihres Heldenmutes 0 — Elefanteu als Feuerwehr. Aus Wheeling(Weſt Virginia) wird berichtet: Unter ſeltſamen Umſtänden wurde am Dienstag der Lokomotivführer eines entgleiſten Zuges gerettet. In der Nähe von Morgantown war ein Eiſenbahnunglück geſchehen, und unter den brennenden Trümmern der Wagen lag hilflos der Maſchiniſt be⸗ graben. Rettung ſchien unmöglich. Der Zufall fügte es, daß gerade ein Zug, der einen Zirkus transportierte, die Strecke paſſierte. So⸗ fovt lud man die Eltfanten aus, und der Wächter eines rieſigen 200 Jahre alten Elefanten feuerte ſeinen Zögling an, den Unglücklichen zu retten. Ungeachtet der Flammen begann das gewaltige Tier mit ſeinem Rüſſel die brennenden Trümmer ſchließlich gelang es ihm, den Maſchiniſten am Rock zu faſſen und im hinwegzuräumen und großen Bogen durch die Luft in Sicherheit zu bringenz die alht übrigen Elefanten des Unternehmens hatten inzwiſchen eine regel⸗ rechte Feuerwehr organiſtert. Ihre Wärter trieben ſie zu einem nahen Flußlauf, dort füllten ſie ihre Rüſſel mit Waſſer und ſpritzten dann das Naß über die brennenden Wagenteile, bis das Feuer ge⸗ löſcht war. Und die Gelehrigkeit und Tüchtigkeit dieſer ſeltſamen Feuerwehr erntete verdiente Bewunderung. 5 — Rockefellers Leibwache. John Rockefeller hat, wie alle Könige, auch ſeine Leibwache und ſeine Agenten, die ihn und ſein Heim vor Einbrechern und Attentätern ſichern. Denn das elektt Alarmſyſtem, das Rockefeller in ſeinem Hauſe in Eleveland hat inſtallieren laſſen, genügte ſeinem ſorglichen Sinne nicht. Sein Schlafgemach iſt nun ſo eingerichtet, daß man eine ganze Zimmer⸗ flucht paſſieren muß, um in das Allerheiligſte zu gelangen, und in dieſen Vorgemächerſt hat Rockefeller ſeine treueſten Begmten, ſeine „Leutnants“, ſtationiert. Mit Einbruch der Dunkfelheit erleuchten große Bogenlampen die Umgebung des Hauſes und mehreve Sſcher⸗ heitswächter umkreiſen patrouillierend das Gebäude. Seine beyor⸗ zugten Leibgardiſten ſind übrigens ein Ire und ein Schweiger, und dieſe beiden weichen nie aus der Nähe des Petroleummonarchen. —.4. — Heiteres von Wannſee. noch junge, aber ſehr korpulente Dame beſonders wohl zu füh⸗ len, denn wenn es das-Wetter nur erlaubte, konnte man ſie faſt zu jeder Tageszeit in einem dunkelroten Badekoſtüm in den Fluten oder am Strande ſehen, wo piele Anweſende und namentlich Amateurphotographen ſie ſtets umringten. Dort ſtand ſie in Poſen der Venus Callipyge, ohne ſich um das Trei⸗ ben um ſie herum zu kümmern. Nun kommt ſie aber nicht mehr; zwei Witzbolde haben ſie vertrieben. Der eine rief inm Moment, wo ſie wieder einmal photographiert wurde:„Paf uff, det jibt nen Fettfleck!“; der andere ſagte ihr:„Fränleinchen, ich kenne eenen, der würde jerne 10000 Emmchen dafür jeben, wenn er Sie ſehen könnte!“—„Wirklich?“ fragte die Dame ge ſchmeichelt, worauf prompt die Antwort erfolgte:„Jawohl, denn er iſt blind!“ 85 8 Im Freibad ſchien ſich eine Aignt General⸗ nzeiger.(Abendblatf Aus Stadt und TLand. allums-AussrellUie 5 an nelm 1907 S 4 2 . INreRNATIONALE GROSSE GARTENRAu 2Kumsr-udd AdsSrelLlune Programm: Sonntag, 1. September: 5 Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: 1171%—1 Uhr vorm: Promenaden⸗Konzert des Italien. Philharm. Blasorcheſters„Roſſini“ aus Rom.(Kapell⸗ meiſter V. Ferrara.) Hauptreßaurant am Waſſerturm: —6 Uhr nachnt.: Italien. Philharm. Blasorcheſter„Roſſini“ aus Rom.(Kapellmeiſter V. Ferrara.) Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachm.: Kapelle des II. Bad. Grenadier⸗Regiments „Kaiſer Wilhelm“ Nr. 110.(Dirigent: Muſikdirektor Max Vollmer.) Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlage: —11 Uhr abends: Kapelle des II. Bad. Grenadier⸗Regiments „Kaiſer Wilhelm.“ Nr. 110.(Dirigent: Muſikdirektor Müx Vollmer.) Vergnügungspark: —11 Uhr abends: Italien. Philharm. Blasorcheſter„Ro aus Rom(Kapellmeiſter V. Ferrara). Beleuchtung: Zu Ehren des Allgemeinen Deutſchen Gärtnertages: Großes Feuerwerk. Allgemeine große Beleuchtung der ganzen Aus⸗ flellung; Flammenbögen in den Sondergärten. ½9—½1 Uhr abends: Allgemeine Konturenbeleucht ganzen Ausſtellung nebſt Waſſerturm und Steinwerfer. ½10— 10 Uhr: Leuchtfontäne. Sonder⸗Ausſtellungen: Wochen⸗Ausſtellung(bis 4. Sept.). Allgemeine große Herbſt⸗Ausſtellung(bis 9. Septembor). Eintrittspreiſe: Auch nach 7 Uhr abends: 1., Kinder 50 Pfg. Kongreſſe: Allgemeiner Deutſcher Gärtnertag(nur heute). Deutſcher Handelsgärtnertag(nur heute). Verbandstag der katholiſchen Arbeitervereine(bis 4. Sept.). Jubiläumsfeſt und Freiſchießen(bis 4. und 8. Sept.). ſſini⸗ 55 ung der 5 8 Trauenfürſorge⸗Stelle im Garten Schulze⸗Naumburg, den ganzen Tag geöffnet. ** 5 Die neue Woche I. bis 8. September) in der Mannheimer Ausſtellung iſt in delt ihrer ganzen Ausdehnung ausgefüllt von der allgemeinen großen Herbſtausſtellung, die genau wie ſeinerzeit 5e. die Frühjahrs⸗Ausſtellung nicht nur die beiden großen Hallen 85 zu Seiten des Palmenhauſes, ſondern auch die Zelthalle neben 1 5 dem Lanzſchen Pavillon und einen Teil des Roſengartens in es Anſpruch nimmt. Dieſe Ausſtellung bietet für Blumenfreunde 80 eine nie wiederkehrende Gelegenheit, Neuheiten in Herbſtpflanzen zu ſtudieren. Außerdem beginnt am Freitag, den 6. September, a, die Ausſtellung der Deulſchen Dahliengeſell⸗ ſchaft, und auch zwei Wochen⸗Ausſtellungen ſind vocgemerkt. 10 Ferner 1 5 in die erwähnte Zeit nicht weniger als fünf n 15 eleuchtungstage und zwar findet am Sonntag den en 1. September, zu Ehren des allgemeinen Deutſchen Gärtner⸗ ftages großes Feuerwerk, verbunden mit allgemeiner großer Beleuchtung der ganzen Ausſtellung ſtatt, bei der auch de die Flammenbögen in den Sondergärten brennen. Am Diens⸗ den tag, den 3. September, iſt gewöhnlicher Beleuchtungsabend, da⸗ für iſt am Freitag, den 6. September, wieder großes Feuer⸗ perk; am Samstag, den 7. September, iſt aus Anlaß der Vor⸗ Kier von Großherzogs Geburtstag große Kachel⸗Illumination des Friedrichsplatzes, und am Sonntag, den 8. Septemhber, ſteht wieder die übliche Sonntagsbeleuchtung auf dem Programm. Die diesmalige Ausſtellungswoche klingt aus in die dreitägige Feier des Geburtstages des Großherzogs. »’ß 5 1 5 5 1 5 Die allgemeine große Herbſtausſtellung ſich welche von heute bis zum 9. September ſtaltſindet iſt in der Tat das großartigſte, was bisher in unſerer Ausſteſlung geboten worden iſt. Wir haben dabei nicht nur die Maſſenheteiligung der deutſchen Gärtner im Auge, die es nötig macht⸗, daß außer ſämtlichen Hallen ſowohl der Nibelungenſaal, wie auch der ein⸗ gefriedigte Teil hinter und vor dem Roſengarten mit Beſchlag 15 belegt wurde, ſondern wir denken dabei auch an die ganz her⸗ 24 vorragende Qualität des ausgeſtellten Pflanzenmaterials und an die ungemein großzügige, künſtleriſch hochſtehende Art der Durchführung der Ausſtellung. Die Hallen von der wiſſen⸗ ges ſchaftlichen Abteilung bis zur Palmenhalle ſind allein von den . württembergiſchen Kunſt⸗ und Handelsgärtnern belegt. Beſon⸗ 25 dere Hallen ſind auch den Heidelberger und Mannheimer Gärt⸗ alle nern zugewieſen, die beweiſen, daß ſie ſich ſowohl ing Bezug auf die Güte des Materials, als auch in Bezug auf geſchmackvolle Anordnung diesmal ſelbſt übertroffen haben, Einen impoſanten Anblick gewährt wieder der Nibelungenſaal, deſſen Podium die Mainzer Handelsgärtner in entzückender Weiſe dekoriert haben. Wir werden auf die Herbſtausſtellung, die nach den Aeußer⸗ in ungen aller Fachleute unſtreitig den„Clou“ unſerer Inbiläums⸗ 1 ausſtellung bildet, noch eingehend zurückkommen. ten— 1 f ** 9 Für die Große Fiſcherei⸗Ausſtellung, die vom 10. bis zum 20. Oktober in Verbindung mit der Mann⸗ heimer Ausſtellung ſtattfindet, hat der Bayeriſche Landes⸗ fiſcherei⸗Verein München eine große ſilberne Ver⸗ ine dienſt⸗Medaille zur Verfügung geſtellt. „5„*„„„ ſie 3 Kongreſſe. Im Monat September finden folgende Kongreßver⸗ nd Aſtaltungen ſtatt: Deutſcher Handelsgärtnertag 1. Sept., ort Jubiläums⸗Feſt⸗ und Freiſchießen der Mannheimer Schützengeſell⸗ ei⸗ ſchaft—4. und 8. Sept., Verbandstag der katholiſchen Arbeiter⸗ cht vereine.—4, Sept., Verbandstag der Kleinbahn⸗ und Straßen⸗ im bahnverwaltungen.—7. Sept., Mitgliederve⸗ſammlung der if Deutſchen Dahliengeſellſchaft 7. Sept., Verein Badiſcher Tierärzte 7. und 8. Sept., Deutſcher Anwaltstag 10.—12. Sept., Zentralver⸗ ihre ſämtlichen Organiſationen, ſowie für jedes einzelne Mitglied Intereſſen zu fördern. von Ueberlingen die etatmäßige Amtsſtell an der Bürgerſchule in Pfullendorf. der 39. Diviſion in Colmar i. E. ernannt. Deutſcher Blumengeſchäftsinhaber 14.—17. Sept., Generalver⸗ ſammlung des Geſamtvereins der deutſchen Geſchichts⸗ und Alter⸗ tumsvereine 16.—21. Sept., Tag für Denkmalpflege 18.—20. September, Hauptverſammlung des Bundes Heimatſchutz, an⸗ ſchließend an die Tagung des Bundes für Denkmalpflege, 20. Sept. Verſammlung des Deutſchen Verbandes für 5 Frauenſtimmrecht 24. Sept., Sitzung des Bundes der Induſtriellen 28.—30. Sept. —— Allgemeiner Deutſcher Handelsgärtuer⸗Tag. Die„Südd. Gärtnerztg.“ widmet dem hier ſtattfindenden 1 deutſchen Handelsgärtnertag folgenden Willkomm⸗ gruß: Anter dem Zeichen der Kongreſſe und der Verbandstage ſteht dieſes Jahr die ſüdweſtdeutſche Handelsmetropole und gewaltig aufſtrebende Induſtrieſtat Mannheim. Die verſchiedenartigſten Berufszweige und Erwerbsſtände haben hier getagt, um den Bo⸗ den zu bereiten für ein weiteres nützliches Wirken ihrer Ver⸗ einigungen und Korporationen. Nunmehr verſammeln ſich auch die deutſchen ſelbſtändigen Handelsgärtner in Mannheims Mau⸗ ern, die Angehörigen desjenigen Erwerbsſtandes, deſſen tätiger und opferfreudiger Mitwirkung das glänzende Gelingen der Mannheimer Gartenbau⸗Ausſtellung in erſter Linie zu danken iſt. Nochmals wird dieſe Ausſtellung, die ſchon ſo viele Höhepunkte zu verzeichnen hatte, ihre ganze Pracht entfalten durch die in den Tagen vom 1. bis 9. September ſtattfindende Allgemeine große Herbſt⸗Ausſtellung und die nach Mannheim kommenden Gärtner werden viele Anregungen, reiche Erfalbrungen und für ſie nutz⸗ bringende Eindrücke durch die Veſichtigung der impoſanten Schau empfangen. Von tiefem Intereſſe und weitgehendſter Bedeutung werden ferner die Verhandlungen des Allgemeinen deutſchen Han⸗ delsgärtnertages für alle Teilnehmer ſein, die ſich auf Fragen erſtrecken, welche die Lebensbedingungen der Gärtner auf das empfindlichſte berühren: Hoffen wir, daß die Löfung all der zur Beratung kommenden Fragen eine glückliche und für die Zukunft der deutſchen Gärtnerei erſprießkiche ſein möge! Die Gäſte weilen in einer Stadt, die ſich innerhalb weniger Jahrzebhnte zu einem der erſten und angeſehenſten Gemeinweſen Deutſchlands emporgerungen hat Dank der unermüdlichen Schaf⸗ fensfreude und aufwärts ſtrebenden Arbeitsluſt ſeiner Bürger. Wenn auch die Bürger Mannheims ihre Kraft, ihre Kenntniſſe und Fähigkeiten in erſter Linie in den Dienſt des weltumſpannen⸗ den Handels und der reiche Güter ſchaffenden Induſtrie geſtellt haben, ſo haben ſie doch auch ſtets weitgehendes Verſtändnis und tiefe Empfänglichkeit bekundet für alle idealen Beſtrebungen, für die Werke der Kunſt und des Wiſſens, ſowie für alles, was dem Leben ein heiteres und frohgemutes Gewand verleiht. So konnte es auch nicht fehlen, daß Mannheims Bürger dem Gartenbau, der eine wichtige Miſſion in unſerer Wirtſchafis⸗ und Kultur⸗ arbeit zu erfüllen hat, warme Sympathie entgegenbringt und dieſe Sympathien ſind in hervorragender Weiſe bei der jetzigen großen Gartenbau⸗Ausſtellung zum Ausdruck gelangt, für die trotz ihrer bereits mehrmonatlichen Dauer noch ein lebhaftes Inter⸗ eſſe bei der Mannheimer Bürgerſchaft herrſcht. Wünſchen und hoffen wir, daß dieſes Intereſſe für den Gartenbau auch nach der Gartenbau⸗Ausſtellung ſich erhält und womöglich noch ver⸗ tieft, und daß es ſich dann betätigt durch weitgehendſte Unter⸗ ſtützung und Förderung aller auf die Hebung des Gartenbaues gerichteten Beſtrebungen. Aber auch noch einen anderen Wunſch möchten wir beifügen: Mannheim gilt als eine wohlhabende, ja reiche Stadt, deren Bürger große Summen aufwenden für die Annehmlichkeiten, Verfchönerung und Verfeinerung des Lebens. Den Antekhörigen des Gartenbauberufes ſind ſeider von den Früchten dieſer Vorzüge der Mannheimer Bevölkerung bis jetzt nur ein kleiner Teil zugefallen. Möge nunmehr die ihrem Schluſſe zueilende Gartenbau⸗Ausſtellung dazu beitragen, daß auch Mannheims Bepölkerung eine größere Freude und eine höhere Empfänglichkeit für die Wunder der Garteniunſt bekundet, und bei der Ausſtattung ihres Heims die Erzeugniſſe des Garten⸗ baues ſowohl wie die kundige Hand des Gärktners in erhöhtem Maße in Aaſpruch nimmt. Auf dieſe Weiſe würde allen Gärt⸗ nern, welche bei der Ausſtellung in aufopferndey Weiſe mitge⸗ wirkt, am beſten der Dank gezollt werden können. Allen Gärtnern aber, mögen ſie herbeieilen aus Süden oder Norden, aus Oſten oder Weſten unſeres deutſchen Vaterlandes, rufen wir ein herzlich „Willkommen in Mannheim“ zu. Möge es ihnen wohlgefallen in dieſer Stadt! Mögen ihnen die verſchiedenen Stunden der Erholung und des Vergnügens, welche der Ortsausſchuß für Mannheim⸗Heidelberg allen Teil⸗ nehmern zu bereiten wünſcht, recht freudige Momente ſchaffen, möge jeder gern zurückdenken an ſeinen Aufenthalt in Mannheim und möge reicher Segen aus dem Allgemeinen Deutſchen Handels⸗ gärtnertag in Mannheim für die ganze deutſche Gärtnerei, für derſelben erſtehen! *Herr Fritz Kayſer, der bisherige Leiter des Feuilletons des Mannheimer„General⸗Anzeigers“, tritt mit dem heutigen Tage aus dem Redaktionsverbande unſeres Blattes, um einem Rufe an die„Nat.⸗Ztg.“ in Berlin zu folgen. 3 Jahre hat er mit unermüdlichem Pflichteifer an unſerem Blafte gewirkt und ſein großes Können in den Dienſt des Nlattes geſtellt, als Leiter des Feuilletons, als Theaterkritiker und zeitweiſe auch als Verantwortlicher für den politiſchen Teil. Seine engeren Kollegen haben in ihm ſtets einen ſehr anregenden und äußerſt liebenswürdigen Kollegen geſchätzt, mit dem es ſich gut und freundſchaftlich und in Harmonie zuſammenarbeiten ließ. In der jungliberalen Bewegung Mannheims war er mit beſon⸗ derem Eifer und regſtem Intereſſe tätig, ſie verſiert in ihm eine begeiſterte Kraft, die ſich ihre Hebung außerordentlich an⸗ gelegen ſein ließ, auch ſonſt wußte er eine rege Wechſelbezieh⸗ ung zwiſchen der Oeffentlichkeit und ſeinem Blatte herzuſtellen und zu pflegen, wo immer ſich ihm Gelegenheit bot, deſſen Der Redaktionsverband des„General⸗ Anzeigers“ wird gerne an die Jahre zurückdenken, in denen er mit ihm arbeiten, ſtreiten und— leiden konnte, auch letzteres bleibt ja dem bielgeplagten Journaliſtenſtande nicht erſpart. Er begleitet den ſcheidenden Kollegen mit den aufrichtigſten Wünſchen, daß ihm in ſeiner journaliſtiſchen Laufbahn ein ſchöner und an Erfolgen reicher Aufſtieg beſchieder ſei. *Uebertragen wurde dem Realſchulkandidaten Karl Mer?! e eines Reallehrers * Militäriſches. Der Inſpektor der 2. Pionier⸗Inſpektion in Mainz, Generalleutnant Mudra, wurde zum Kommandeur Mit ihm erhält (die 39. Diviſion gehört zum 14. Armeekorps), der erſte Offi⸗ zier, der ſeine ganze bisherige militäriſche Laufbahn bei den Ingenieurtruppen abſolpiert hat, eine Diviſion. Er wurde 1872 Offizier im Garde⸗Pionier⸗Bataillon, 1886 Hauptmann und EChef der 1. Kompagnie desſelben und 1891 Major im Kriegs⸗ miniſterium(Feſtungs⸗Abteilung)!, Von 1894 bis 1898 kom⸗ mandierte er die 7. Pioniere in Deutz, darauf wurde er Chef nd Deutſcher Holzinduſtriellen 18. Sept., Wanderverſammlung weizer und ſüddeutſcher Zahnärzte 13.—15. Sept., Verbandstag 8 nenten dargeboten. Figaros Hochzeit, Fidelio, Salome, Luſtigen Weiber und in Montag, den 2. September in einer von Herrn Reiter beſorg Neueinſtudierung in Szene. Die Titelrolle ſpielt Frl. Hall tag, 2. Sept.(): Neu einſtudiert:„Die Jüdin von Toledo“. Dienstag, 3. Sept. Mittwoch, 4. Sept.(): Samstag, 7. Sept.(): Zum erſten Male:„Bunbury“.— So tag, 8. Sept.():„Die Meiſterſinger“. Mädel“.— Sonntag, 8. Sept.: Zum erſten Male:„Der Di Königsberg hat an der Tübinger Univerſität eine Sti dienſtiftung für weibliche Studierende der M Pionierkorps und der Feſtungen[General Freußerr v. d. Goltz und Wagner). Seit 1903 war er Inſpektor in Mainz und leitet er derzeit die große Feſtungsübung bei Ulm. * Die Beſichtigung des 2. Bad. Grenadier⸗Regiments Nr. 110, die letzten Donnerslag bei Eppingen ſtattfand, fiel ſehr gut 9 aus. Herr Brigade⸗General v. Schack ſprach dem Regiment ſeine Befriedigung aus und gratulierte dem Regimentskommandeur, Oberſt von Winterfeld. Dieſer dankte hierauf den Offizieren und Mannſchaften. * Verkehrsnotiz. Am 1. September ds. Is. wird der ſeit⸗ her nur für die Perſonenabfertigung eingerſchtete Haltepunkt Hochſtetten in ein Stationsamt für den Perſonen⸗, Gepäck⸗ Expreßgut⸗, Milch⸗, Kleinvieh⸗ und Eilſtückgutverkehr umge⸗ wandelt. * Patenterteilung. Herrn Hermann Hauer hier, 4, 8, wurde ein Schreibtiſch mit Rolladenverſchluß, deſſen Rollade als Stehpultplatte verwendbar iſt, unter Nr. 189 317 ein Patent erteilt. *„Tonbilder“, das heißt„Verbindung von lebenden Bildern mit Geſang in ganz vorzüglicher Uebereinfkimmung“, ſind gegen⸗ wärtig Spezialität des hieſigen Kinemarographen⸗ Theaters in P 6, 20. Dieſe Tonbilder, bei welchen nur die bedeutendſten Künſtler zur Darſtellung gelangen, haben ſich ſehr raſch die volle Gunſt des Publikums erworben und üben große Anziehungskraft aus, ſodaß ſich der Beſuch des Theaters von Tag zu Tag immer mehr ſteigert. Auf ein Inſerat des Theaters, welches in dieſer Nummer enthalten iſt, möchten wir an dieſer Stelle ganz beſonders aufmerkſam machen. Daraus iſt das Ton⸗ bild⸗Programm, ſowie das hochintereſſante Wochenprogramm der lebenden Bilder zu erſehen. Wer ſich einige Zeit gut und ange⸗ nehm unterhalten will, dem können wir einen Beſuch des Kine⸗ matographentheaters, P 6. 20, beſtens empfehlen. * Das dem Abbruch verfallene Häuschen am Narkeing macht zurzeit einen ganz abſcheulichen Eindruck. Man hat das Gärtchen davor entfernt und Fenſter und Türen vernagelt. Konnte man ſich früher noch in dem Gebäude ſo eine Art Knusperhäuschen vorſtellen. ſo macht es jetzt einen völlig verwahrloſten Ein⸗ druck. Jeden Tag verſchwinden ein paar Ziegel mehr von dem Dache und die Sparren kommen immer mehr zum Vorſchein. Die von Ludwigshafes kommenden Fremden betrachten ſich das letzte Ueberbleibſel von der verfloſſenen Mühlau als eine Haupt⸗ ſehenswürdigkeit der Großſtadt Mannheim. Vidleant cousules! * Ein einfaches Mittel gegen Weſpenſtich teilt uns mit Be⸗ zug auf unſere jüngſte Meldung, daß eine Frau in der Pfalz in⸗ folge eines Weſpenſtiches beinahe geſtorben ſei, ein Leſer unſeres Blattes mit. Es iſt das Ohrenſchmalz. Ich hätte, ſo heißt es in der Zuſchrift, an die Wirkung dieſes ein⸗ fachen Mittels nie geglaubt, wenn ich damals, bald nachdem ich es erfuhr, nicht in die Lage gekommen wäre, es bei einem Stich auf der Naſe ſelbſt anzuwenden und zwar mit erſtaunlichem Erfolg. 1 Sport. * 1. Herbſtrudern des Mannheimer Regattavereins. Wi wollen nicht verfehlen, nochmals auf das morgen Sonntag, de 1. September, nachmittags von 4 Uhr ab ſtattfindende 1 Herbſt⸗ rudern des Mannheimer Regattavereins im Neckar aufmerkſam zu machen. Die Intereſſenten erhalten den beſten Ueberblick über die Veranſtaltung bei einem Spaziergang auf dem Neckar⸗ damm vom Straßenbahndepot aufwärts. Abends 8 Uhr findet die Preisverteilung im Börſenſgale ſtatt; daran anſchließend zwangsloſe Unterhaltung mit kleinem Programm. Siegreiche Reiter. Die Liſte der ſiegreichen Reiter in Deutſchland zeigt nach einer Tabelle der„Sport: welt“ folgenden Stand: Herrenreiter: Herr v. Wallen⸗ berg 27 erſte und 14 zweite Plätze(bei 65 Ritten), Ser Dr. Rieſe 25: 19(79), Lt. Fürſt Wrede 28: 20(65), Herr M. Lücke 23: 14(87), Lt. v. Keller 20: 11(59), Lt. Sichs ler 18: 12(38), Lt. Braune 16: 13(54), Rittm. Schmolle 165: 11(48), Lt. Graf Einſiedel II. 12:9(35), Lt. v. Plate 12:7(57), Herr Jahrmarkt 11: 10(49), Lt. Treviran 11:8(49); Jockeysim Flachrennen: Burns 35: 2 (158), Boardman 32: 29(461), Lewis 32: 29(127), S 32 26(123), Weatherdon 31: 21(129), Cleminſon 23 (128), Korb 19:: 15(105), Schläfke 14: 10(75), Meoma 11: 14(84); Jockeys im Hin dernsrenn Martin 28: 14(67), Birghan 22: 11(63), Reith 17: (55), Zajicek 15: 7(63), Printen 13: 8(55), Brown 11: (54), Baſtian 11: 7(49). .S. C. O' Connor wird von nächſter Saiſon g wieder die Weinbergſchen Pferde reiten, auf denen er im Vorjahre beiſpielloſe Erfolge erzielt hatte. Der Vertra dem diesjährigen Skalljockey Shaw iſt von den Herren Wei berg mit Ende dieſer Saiſon gelöſt worden. Der Amerika der in Deutſchland wenig Bemerkenswertes gezeigt hat, wieder in ſeine Heimat zurückkehren, ein Entſchluß, den kaun jemand bedauern dürſte, Mit'Connor und Reiff erhalte wir im nächſten Jahre wieder zwei Jockeys allererſter Klaf Theater, Runſt ung Wiffenſchaft. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit: Die morgige Eröffnungsvorſtellung, die eine neue Inſzenierung des„Tannhäuſer“ in teilweiſer neuer Ausſtattung bringt, findet im Abonnement D ſtatt. Auch die„Meiſterſinger“ werde nunmehr in der künſtleriſchen Geſtalt der Feſtſpiele den Ab Die erſte Wiederholung, des Wagnerſche Meiſterwerkes iſt für nächſten Sonntag im Abonnement A geſeßzt. An weiteren Repertoiropern ſind zunächſt in Ausſie genommen: Die Zauberflöte, Cavalleria ruſticand.— Ba Einſtudierung„Die Königin bon Saba“,„Waffenſchmied“, —— 1 5 Fledermaus“.— Grillparzers„Jüdin von Toled König Herr Köhler. Ferner ſind in größeren Rollen beſchä tigt die Damen Brandt, Ullerich und die Herren Eckelman Möller, Putſcher.— Die für Sonntag, den 1. September it Neuen Theater im Roſengarten angekündigte Aufführung de Schwankes„Der Kilometerfreſſer“ fällt aus. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim.(Spielp Sonntag, 1. Sept.(): Neu einſtudiert:„Tannhäuſer“.— M ():„Cavalleria ruſticana“.„Bajazzo“ „Geſpenſter“.— Donnerstag, 5. Se ():„Die Zauberflöte“.— Freitag,., keine Vorſtellu Neues Theater.(Spielplan.) Mittwoch, 4. Sept.:„Da Hochſchulnachrichten. Profeſſor Dr. Walter S 1 des Stabes bei der General⸗Inſpektion des Ingenierr⸗ und und Naturwiſſenſchaften im Betrag von 10 000 Ma 8 A. Seite. 5 — General⸗Anzeiger,(Abendblatt.) Mannheim, 31. Auguſt —Profeſſor Sellheim, der Direktor der Klinik für Frauen⸗ heilkunde und Geburtshilfe an den ſtädtiſchen Krankenanſtalten und der Akademie für praktiſche Medizin zu Düſſeldor hat den Ruf als Nachfolger Döderleins an die gynäkologiſche Klinik der Univerſität Tübingen angenommen.— Die Uni⸗ perſität Grenoble hat von dem Präſidenten der Handels⸗ kammer dieſer Stadt, Herrn Brenier, eine große Beſitzung im Werte von 600 000 Franes für die Errichtung ihres Elek⸗ trotechniſchen Inſtituts zum Geſchenk erhalten, da die bisherigen Räume trotz zahlreicher Erweiterungsbauten nicht mehr ausreichen. In dem neuen Inſtitute ſollen alle techniſchen Unterrichtszweige zu einer polytechniſchen Hochſchule der indu⸗ ſtriellen Wiſſenſchaften vereinigt werden. In der Krypta der Schloßkirche zu Quedlinburg am Harz wurden im Auftrage des Miniſteriums die auf den Gewölbe⸗ flächen befindlichen Freskomalereien, welche gus dem 42 Jahrhundert ſtammen, von dem Kirchenmaler Reinhold Eberling in Hannover aufgedeckt und aufgenommen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Arbeiten von bedeutendem Wert ſind. Das Fugger⸗Muſeum in Augsburg, das beſonders auser⸗ leſene Prachtſtücke der alten Augsburger Goldſchmiedekunſt ent⸗ hält, iſt, wie gemeldet wird, nun in neue, geeignetere lichte Mäume übergeführt worden und ſoll demnächſt dem allgemeinen Beſuch geöffnet werden. „Ein in der Theatergeſchichte wohl einzig daſtehender Fall, chat ſich, nach dem„Bühnen⸗Gen.⸗Bl.“ in Marienbad (Böhmen) ereignet. Der Direktor des dortigen Stadtthegters — Julius Laska heißt der ſeltene Mann— hat folgenden An⸗ chlag erlaſſen: P. T. Da nicht nur die Stücke und das dem Theater ſo günſtige Wetter, ſondern in erſter Linie die wirklich Fünſtleriſche Hingabe und der künſtleriſche Eifer der Herr⸗ ſchaften ſchuld trägt, daß ſich das Geſchäft ſo gehoben hat, und der Monat Juli der beſte meiner nun 19jährigen Direktions⸗ führung in Marienbad genannt werden muß, ſpreche ich allen meinen Dank aus. Weil nun mein Streben dahin ging, wenn es mir gut geht, ſollen meine Mitglieder auch etwas haben, und weil die wachſende Teuerung wirklich viele empfinden, ſehe ich mich veranlaßt, guch den Solo⸗Herrſchaften, gleich den Chor⸗ herrſchaften, in den Mongten Juli und Auguſt einen Teuerungs⸗ beitrag im Betrage von 15 Kronen(13.75.] vro Kopf am 81. Auguſt zur Auszahlung zu bringen.“ Dieſes menſchen⸗ freundliche Vorgehen kann zu weiterer Nachahmung nur an⸗ gelegentlichſt empfohlen werden. Balzae⸗Reliquien. Aus Paris wird berichtet: Die Bibliothel Spoelberg de Lovenoul, die jetzt dem Inſtitut de France zufällt, ählt zu den wertvollſten Schätzen, die je Sammlerfleiß zuſammen⸗ getragen hat. Balzae nimmt in der Bibliothek eine hervorragende Stelle ein; mit Ausnahme von drei oder vier ſind die Manufkripte ler Balzacromane vorhanden. Sie ſind teils geheftet, teils einfach inter einem Umſchlag zuſammengefaßt, einige' in muſterhaftem guftand, andere ſchl'mm zugerichtet, aber alle mit Kaffeeflecken be⸗ Heckt. Bei den meiſten befinden ſich Druckproben mit Korrekturen und Verbeſſerungen Faſt überall hat Balzac, der ſtets in Geldnöten chwebte, Zahlen hingeworfen und Berechnungen aufgeſtellt. Auch der berühmte Spazierſtock, die Pläne zu ſeinem Hauſe und das Band, das er Mme de Bernhy ſchenkte, befinden ſich unter den Reli⸗ guien. Der Gautierſchrank enthält alle Werke des Dichters, nur gzwei Artikel aus dem Jahre 1836 fehlen. 800 Briefe, Zeichnungen, Aqugrelle und Andenken ergänzen dieſes Material. In dem Fache St. Beuve liegen 3000 Briefe, das unveröffentlichte Manuſkript des„Arthur“, Hefte, in denen Eindrücke feſtgehalten ſind, ein Eremplar der Memoires'Outre⸗Tombe mit Randbemerkungen. Ein großes Briefmaterial, zwanzig Romanmanufkripte, ein ge⸗ heimes Tagebuch unvollendeter Entwürfe vertreten George Sand. Darunter befindet ſich auch ein Billett Dudevandts; er bewirbt ſich um das Band der Ehrenlegion mit der etwas ſertſamen Begrün⸗ dung, daß er„Gakte einer der größten Schriftſtellerinnen des Jahr⸗ hunderts“ geweſen.—1. Aus dem Grossberzogium. Karlsruhe, 30. Aug. Als heute morgen die im 4. Stock des Hauſes Herrenſtraße 33 wohnende Frau Schaaf zur Beſorgung ihres Monatsdienſtes ausgegangen war, öffnete ihr 6. Jahre alter Knabe das Fenſter und ſtürzte in den Hof hinunter, Gleich nach Ueberführung in das Vinzentiushaus iſt der arme Junge, der ſchon längere Zeit leidend war, ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Freiburg, 30. Auguft. Geſtern nachmitag nach 3 Uhr füllte ſich der Hauptbahnhof mit einer großen Menſchenmenge, die gekommen war, um den bereits 68 Jahre alten Könſg Carol von Rumänien und ſeine 4 Jahre jüngere Ge⸗ mahlin Eliſabeth aus nächſter Nähe ſehen und begrüßen zu können. Im Empfangsſalon harrten lt.„Freib. Ztg.“ Frei⸗ frau von Gailing, ſowie die Herren Großh. Amtsvorſtand, Geh. Negierungsrat Muth, Hoflammerdirektor Löw aus Sigmaringen, Geh. Kabinettsſekretär L. Boſſet und der Vorſtand der hieſigen Station, Bahnhofinſpektor Stoll, der Ankunft der hohen Gäſte. Um 2 Uhr 49, mit 20 Minuten Verſpätung, fuhr der Schnellzug von Baſel mit dem rumäniſchen Königspäar in einem Salon⸗ wagen ein. Herr Geh. Regierungsrat Muth begrüßte am Eiſen⸗ bahnwaggon zunächſt den König und dann die Königin; dieſe ſeilte hierauf auf Freifrau von Gatling, mit der das rumäniſche Königshaus ſchon ſeit langer Zeit die freundlichſten Beziehungen anterhält, zu, ſie ſehr herzlich begrüßend und den von dieſer dar⸗ gebrachten hübſchen Blumenſtrauß entgegennehmend. Sodann begaben ſich alle in den reichen Blumen⸗ und Blattpflanzenſchmuck ktragenden Fürſtenſalon, in dem ſie längere Zeit verweilten. In⸗ zwiſchen war in der unteren Ausfahrt die Menſchenmenge immer mehr angewachſen; beſonders war dahei das zarte Geſchlecht ſehr tark vertreten. Vielfach konnſe man freudige Aeußerungen über das vortreffliche Ausſehen des Königspgares hören; die lange, be⸗ ſchwerliche Reiſe ſchien bei ihnen keine nachteiligen Spuren hin⸗ erlaſſen zu haben. Nach Ablauf von reichlich einer Viertelſtunde kamen beide abermals zum Vorſchein, beſtiegen das für ſie bereft⸗ geſtellte Automobil und ſetzten um 4 Uhr 10 Min. ihre Reiſe nach Schlaß Umkirch fort. Verlief ihr Empfang am Bahnhof ußerſt ruhig, ſo war ihre Weiterfahrt von lebhaften Hochrufen begleitet, für die ſie lächelnd dankten.— In Umkirch trafen die Herrſchaften etwa 4 Uhr 20 Min, ein. Am Eingange des Schloſſes hatte ſich eine größere Menſchenmenge gus dem Orte und den umliegenden Dörſern poſtiert, um den hohen Gäſten einen warmen Empfang zu bereiten. Mit Hochrufen, Glocken⸗ geläute und Böllerſalven hieß man ſie hier auf ihrem Herrenſitz willkommen. Eingangs des Dorſes ſowohl als auch des Schloſſes prangten zwei herrlich geſchmückte Ehrenpforten; das ganze Dorf Hatte ſich feſtlich geputzt. zum Empfange waren erſchienen: Herr Domänenrat Fiſcher als Vertreter der Verwaltung, Herr Pfar⸗ ſrer Schäfer, Herr Bürgermeiſter Kirner, Herr Hauptlehrer Pforz, das Gemeinderatskollegium und der Militärvetein mit der von der hochſeligen Fürſtin⸗Mutter Joſefine geſtifteten Fahne. Herr Pfarrer Schäfer hielt eine kernige Anſprizehe, worauf der Nönig einige herzliche Dankesworte an die Gemeinde Umkirch ichtete. Das Königspaar unterhielt ſich längere Zeit in leut⸗ ſeligſter Weiſe mit den Anweſenden; es gedenkt kis 10. Septem⸗ ber in Umkivch zu verbleiben und während dieſer Zeit kleinere und arößere nach der Umgebung Freiburgs zu Aernehmen, 5 5 9 8 5 Pfalz, Heſſen und Umgebung. r. Neuſtadt a.., 30. Auguſt. Geſtürzt infolge eines Fahrrad⸗Bruches iſt heute Abend gegen 8 Uhr der 22jährige Kaufmann Ernſt Schneider, Sohn der Wwe. Lorenz Schnei⸗ der, Inhaberin einer Bäckerei in der Hauptſtraße hier, Auf einer Spazierfahrt brach die Lenkſtange oberhalb der Gabel durch und Schneider wurde mit ſolcher Wucht zu Boden geſchleudert, daß er bewußtlos liegen blieb und mittels Droſchke nach Hauſe geſchafft wurde. Schwere Kopfverletzungen und eine Gehirn⸗ erſchütterung hat er ſich zugezogen. Sport. Baden⸗Badener Renn 5. Tag,.— 31. Auguſt. 1. Kurverwaltungspreis 5000 Mark, gegeben von der Stadt Baden⸗Baden. Dem zweiten Pferde werden bis 800 Mark, dem dritten Pferde bis 400 Mark aus den Einf, garan⸗ tiert, Diſtanz ea. 1800 Meter, 1. Herrn Weinberg's.⸗St.„Inira“. .⸗H.„Horigont“, liſator; 1810. 2. Großer Preis von Baden, Gold⸗Pokal, gegeben von dem Großherzog von Baden und garantierter Preis Mark 60 000. Hiervon der Gold⸗Pokal und 50000 Mark dem Sieger, 5000 Mark dem zweiten, 3000 Mann dem dritten, 2000 dem vierten Pferde. Diſtanz cg. 2400 Meter. 1. Geſtüt Graditz's„Hamurabi“(Reiter G. Stern). 2. Monſ. A. Aumont's.⸗H.„Pernod“. 3. Monſ. Jegn Stern's .⸗H.„Mont Menale“.— Tot.: 182103 12, 13:10. 2. Geſtüt Graditz's 38. Herrn Pakheiſer's.⸗St.„Kaba“.— Tota⸗ Von Tag zu Tag. — Rückſichtsloſe Automobiliſten. Aus Duis⸗ burg wird gemeldet: Ein von Altſtaaden heranſauſendes Auto⸗ mobil fuhr vorgeſtern in eine Gruppe Bergleute hinein, die plaudernd am Wege ſtanden. Ein Bergmann wurde überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er geſtern abend verſtarb. Die Inſaſſen des Kraftwagens kümmerten ſich nicht um den Schwer⸗ verletzten und entkamen laut„Frkf. Ztg.“ leider unerkannt. — Verhafteter Räuber. Wiener Blätter zufolge iſt Th. Proſch, der mit Herzka zuſammen am 6. Auguſt einen Raubmordverſuch auf den Automobilhändler Kraus verſuchte, in Genua verhaftet worden. — Zum Brand des Urſulinerinnenkloſters in Breslau meldet die„Schleſiſche Volkszeitung“ noch folgen⸗ des: Der ganze Dachſtuhl der Kirche iſt verbrannt und der Turm im Innern böllig ausgekohlt. Der Dachſtuhl über dem Haupt⸗ portal iſt eingeſtürzt, ebenſo iſt die Hälfte des Daches in der Ver⸗ längerung nach der Burgſtraße hin vernichtet. Die Kirche iſt er⸗ halten geblieben, ebenſo das Oberlandesgericht ſowie die Kon⸗ ventss und Penſionsgebände, die ſämtlich gefährdet waren. Die Penſionärinnen wurden ſofort bei dem Ausbruch des Brandes unter ſicherem Schutz nach dem Kloſter Karleeitz lund nicht Tarno⸗ witz, wie zuerſt gemeldet) gebracht. Die Urſache des Feuers iſt völlig unaufgeklärt. Letzte Vachrichten und Telegramme. * Stuttgart, 31. Aug. Der„Staatsanzeiger“ weiſt in ſeiner heutigen Nummer darauf hin, daß die ſogen, Landes⸗ karten der Eiſenbahnverwaltungen letztmals am 16. September ausgegeben werden. Seit Einführung der vierten Wagenklaſſe beſtehe für dieſe Karten kein dringendes Verkehrsbedürfnis mehr, da ihr Rückgang gegenüber dem Vorjahre in den erſten ſechs Monaten ds. Is. 8 Prozent, im Juli gar 18 Prozent betrage. * Stuttgart, 31. Aug. Wie der„Staatsanz.“ berichtet, hat der König dem wegen leidender Geſundheit gus dem Dienſte ſcheidenden Dr. v. Schall in Anerkennung ſeiner langjährigen ausgezeichneten Dienſte einen höheren württembergiſchen Orden verliehen. K Jena, 31. Aug. Die„Jenaiſche Zeitung“ meldet: Für das Pylogenetiſche Muſeum, zu dem in dieſer Woche der Grundſtein gelegt worden iſt, haben u. g. geſpen⸗ det: der Herzog von Sachſen⸗Meiningen 20000 Mark, die Karl Zeiß⸗Stiftung 30000., Dr. H. Meyer in Leipsig 10000.; Ernſt Häckel ſelbſt ſtiftete 20 000 M. von dem Honorar, das ihm ſeine„Welträtſel“ eingetragen haben. Das Baugrundſtück, ſoweit es ſich im ſtädtiſchen Beſitz befindet, iſt bekanntlich von der Stadtgemeinde unentgeltlich zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. * Breſt, 31. Aug. Der Brand auf der„Caledonien“ wurde gelöſcht. Menſchen ſind nicht zu ſchaden gekommen. Der Sachſchaden iſt ziemlich unbedeutend. * Marſeille, 31. Aug. Der Sultan von Sanſi⸗ bar mit zahlreichem Gefolge iſt heute früh mit dem deutſchen Dampfer„Prinzeſſin“ hier eingetroffen.— Auf den geſtern abend hier eingetroffenen Transportdampfer„Mytho“ wurde ein z. Zt. für Caſablanca beſtimmter Luftballon verladen. Der Dampfer nimmt außerdem Luftſchiffer und eine Pionjerabtei⸗ lung mit Material an Bord. Er ſoll bis Sonntag früh nach Oran abgehen, um dort noch andere für Caſablanea beſtimmte Truppen an Bord zu nehmen. * Haag, 31. Aug. Botſchafter Nelidow fſandte namens der Friedenskonferenz der im Schloß Loo weflenden Königin anläßlich ihres Geburtstages eine Glück⸗ wunſchdepeſche. * Chriſtjiana, 31. Aug. Die Kaiſerinwitwe von Rußland iſt heute mittag 12½ Uhr hier eingetroffen. Sie wurde von den Mitgliedern des Königshauſes, der Königin von England und Prinzeſſin Viktorig empfangen. Von einer großen Menſchenmenge begrüßt, fuhren die Herrſchaften nach dem Schloß Bygdoe, wo ſie Wohnung nahmen. Zur Arbeiterbewegung. * Hochſpeyer, 31. Auguſt. Ein ungünſtiges Ende nahm der Streik in der hieſigen Chemiſchen Fabrik für die Arbeiter. In großer Zahl melden ſich noch täglich Arbeits⸗ willige, ſo daß der ganze Betrieb im genannten Werke ſeit geſtern wieder aufgenommen. Von den Streikenden iſt bis jetzt keiner zur Arbeit zugelaſſen, es dürfte deren Zahl, bis auf einige, welche ſonſtige Arbeit gefunden haben, noch 30 ſein. 2 Der Kaiſer in Tecklenburg. Tecklenburg, 31. Aug. Das Bergſtädkchen hat ſich zu Ehren der Ankunft des Kaiſers mit Fahnen und Ehren⸗ Auf der Chauſſee, welche den Berg Wetter iſt ſehr ſchön. Der Kaiſer, begleitet von dem Kron⸗ prinzen, den Prinzen Eitel Friedrich und Oskar in kleiner Generalsuniform traf im Automobil über Greven, Ladbergen und Cengerich um 11 Uhr vormittags vor dem Kreishauſe ein, Gemeindevorſteher Lode begrüßte den Kaiſer. Die Ehrenjungfrauen der Grafſchaft überreichten Blumen. Auf dem Marktplatz ſtanden die Kriegervereine der Grafſchaft. Am erſten Portal der Schloßruine wurden der Kaſſer von Landrat Geh. Rat Belli empfangen und auf den erſten Schloß⸗ platz geleitet, wo die Kreisdeputierten und die Depu⸗ tierten der Grafſchaft aufgeſtellt waren, Hierauf be⸗ gann auf dem zweiten Burghof die Huldigungsfeier, nachdem der Kaiſer unter das Ehrenzelt getreten war. Anweſend waren die Oberpräſidenten Dr. Freiherr von der Recke und von der Horſt, der kommandierende General Freiherr von Bieſing, ſowie die Spitzen der Behörden der Provinz. Die Feier eröffnete der Choral„Nun danket alle Gott“ von einem Poſaunenchor begleitet. Dann ſprach Pfarrer von der Recke das Dankgebet. Hierauf hielt Landrat Belli eine Anſprache an den Kaiſer, in der er ausführte, die Bewohner der Graf⸗ ſchaft ſprechen ihren Dank aus und entböten dem Kaiſer bei ſeinem Erſcheinen den Willkommengruß. Der Landrat ſchloß mit der Bitte um Annahme eines Ehrentrunkes und mit einem Hoch auf den Kaiſer. Der Kaiſer ergriff den ſilhernen Pokal, hielt eine Anſprache und trank auf die Grafſchaft, wor⸗ auf der Landrat ein Hoch ausbrachte. Der Kaiſer erfreute ſich ſpäter an der wundervollen Ausſicht von der Ruine übe; Berg und Wald und trat ſodann die Rückfahrt nach Münſter über Brochterbeck, Doerenthe, Saerbeck, Greven an. Ueberall wurde der Kaiſer wie auf der Herfahrt von der Einwohner⸗ ſchaft auf das herzlichſte begrüßt, u. a. auch von etwa 900 Bergleuten aus der Georgs Marienhütte in Ibbenbgeren. »Tecklenburg, 31. Aug. Die Anſprache des Kaiſers bei dem Ehrentrunk lautete: Sie haben ſoeben im Namen der Grafſchaft Tecklenburg die Gefühle der Treue und Dankbarkeit für das Haus, unter dem Sie 200 Jahre ſtehen, ausgeſprochen. Ich meinerſeits ſpreche Ihnen am heutigen Tage meinen Glückwunſch aus. In dieſer Feier und mit Ihnen zuſammen danke ich Gott, daß er es alſo gefügt bat, daß wir die Feier in Frieden mit frohem Herzen miteinander be⸗ gehen können. In Gedanken weilt heute auch meine Gemahlin, die Kaiſerin, hier, die ſchmerzlich bewegt iſt, am heutigen Tage nicht auch hier unter Ihnen weilen zu können. Als der hochſelige König Friedrich Wilhelm IV. hier oben war und ſeine ſchönen, begeiſterten Worte an die Tecklenburger richtete, ſpar das Vaterland noch in ſeiner Entwickelung begriffen, Der große Wunſch, den Sje vor hin in ſo poeſievoller Weiſe geſchildert haben, bewegt noch die Herzen aller Deutſchen. Am heutigen Tage ſtehen wir vor vollendeten Tatſachen. Das Kaiſerliche Banner iſt in den deutſchen Landen wieder aufgerichtet und der germaniſche Aar ſchwebt über dem Reiche, ſeine Flügel ausbreitend. Zu ihm rufen die Germanen: sub umbra alarum tuarum protege nos. Die hier verſammelten Vereine, Kriegervereine und Vetergnen, das ſind die Männer ge⸗ weſen, die in der heißen Zeit des Jahres 1870 die neue Krone aus dem Feuer der Schlachtfelder gewonnen haben und die mit dem großen Kaiſer zuſammen das Deutſche Reich wieder zuſammen⸗ geſchmiedet haben. An Ihnen iſt es, die Eindrücke der großen Zelt zu bewahren, die Sie mit meinem Großvater erlebt haben, ſie auf, die jüngere Generation zu übertragen, in Dörfern und Städten, wo Sie ſich auch befinden, die Königstreue und das Andenken an die Vergangenheit zu ſtärken, vorbildlich der Jugend zu ſein und als ihr Vorbild zu wirken. Den Pokal, gefüllt' mit deutſchem Wein, trinke ich auf das Wohl der Grafſchaft Tecklenburg, mit dem Wunſche, daß Gottes Segen ſie behüton möge, daß er mir Kraft verleihen möge, auch fernerhin den Frieden zu beſpahren, damit ſie ungeſtört ihren Geſchäften nachgehen könne, und mit dem Wunſche, den König Friedrich Wilhelm IV. gusgeſprochen, daß ihre Reinheit, Treue und hingebende Liebe auch fernerhin den Tecklenburgern bewahrt kleiben möge bis in glle Ewigkeit. Die antimilitariſtiſche Propagandg. * Paqris, 31. Aug. Die Zeitung„Eri de Parjs“ erhielt von einem Ungenannten 15 000 Franes, die dem Sozigliſten Hervé zur Verfügung ſtehen ſollten, wenn er einpillige, ein Jahr lang in Deutſchland antimilitäriſche Pro⸗ paganda zu betreiben. Die Vorgänge in Marolko. * Paris, 31. Aug. In dem heute in Rambouſtet abgehal⸗ tenen Miniſterrat machten die Miniſter Pichon, Piequart und Thomſen Mitteilung über die aus Tanger, Caſablggea, Fez und anderen Orten vorliegenden Depeſchen. Der Miniſterrat war in allen Fragen vollſtändig einer Meinung. Es murde unver⸗ züglich ein Telegramm, worin die Anſicht der Regierung dar⸗ gelegt wird, an den General Drude abgeſchickt Tanger, 31. Aug. Raiſul! iſt nach dem Marabut Sidi⸗Abd⸗el⸗Salem zurückgekehrt Eine Verſammlung von angeſehenen Männern dreier Stämme beſchloß, ihm die nötigen Truppen zur Verfügung zu ſtellen, um Bouchtg Ben⸗ Bagdadi zu vertreiben. Dieſer will indeſſen den Angriff Rai⸗ lulis nicht abwarten, ſondern ſich nach Tetuan zuriſckziehen. Raiſuli wird dann durch nichts mehr gehindert ſein nach Zinat und von dort nach Tanger zurückzukehren, da die Garniſon augenblicklich ſehr ſchwach iſt. Ryoſevelt und die mittelamerikaniſchen Republiken. * Waſhington, 31. Aug. Die vorbehaltsloſe Annahme der Rooſeveltvorſchläge iſt nunmehr ſejtens der Präſidenten aller mittelamerikaniſchen Republiken erfolgt. Ueber den Erfolg der Anregung beſteht kein Zweifel mehr. Mexiko und die Ver⸗ einigten Staaten werden nun wahrſcheinlich eine gemeinſame Note an die Republiken richten mit der Aufforderung über den geeigneten Zeitpunkt der Abhaltung einer gemeinſamen Konferenz ſich zu äußern. Dis Konferenz Hürfte wahrſcheinlich zu Beginn des nächſten Jahres in Mexiko oder Waſhinzton zbgehalten werden. VBerliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 31. Aug. Aus London wird gemeldet: Die „Daſſy Mail“ erfährt von gut unterrichteter Seite, daß inner⸗ halb 14 Tagen ein britiſches lenkbares Militär⸗ Luftſchiff einen Aufſtieg unternehmen werde. Das Schiff wird dem Modell der franzöſiſchen„Patrie“ ähnlich ſern. Regierung und Katholikentag. [JBerlin, 31. Aug. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt in ihrem Rückblick auf den Katholikentag u..: Der Zwiſt im eigenen Lager blieb Dank der allſeitigen Zurückhaltung unter der Oberfläche des Katholikentages. Man dürfte ſich fürder auf geiſtige Waffengänge beſchränken. Man werde die Idee in der Stille ausreifen laſſen. Die Stellung des Papſttums im deutſchen Katholizismus werden ſie nicht erſchüttern. Stärker iſt dem Papſttum unſerer Erinnerung nach nie gehul⸗ diat worden, als auf dieſem Katholikentage. „Mannheim, 81. Auguſt. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) . Seite Volkswirtschaft. Leder. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“,) Das Geſchäft liegt ruhig; die ſchriftlichen Ordres gehen ſpärlich ein. Chevreaux bilden den Hauptartikel. Box⸗Calf und Lackleder waren weniger begehrt. Die Preiſe ſind feſt. Helz; (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“.) Der Rundholzmarkt zeigte in letzter Woche eine ſeſtere Tendenz. Die vor Wochen angebotenen großen Poften ſind nicht mehr vorhanden, und ſo be⸗ ſteht kein Druck mehr auf die Preiſe, Die neuen Zufuhren ſind nur von geringem Umfang. Am bieſigen Markte ließ der Verkehr viel zu wünſchen übrig; es konnten nur geringe Um⸗ ſize in Meßholz erzielt werden, wofür Preiſe bon 26.50 bis 26.75 M. per Feſtmeter angelegt wurden. Die freien Be⸗ ſtände ſind ſchwach vertreten. Beſſer war das Geſchäft in den benachbarten Märkten. Die Verhältniſſe am rettermarkte haben ſich für die Produzenten gebeſſert. Die Groſſiſten haben ein weniger günſtiges Geſchäft, weil ſie weniger Lieferungsver⸗ käufe getätigt haben. Eine Erzielung angemeſſener Preiſe iſt gegenwärtig nicht möglich und ſo hören die lagen nicht auf. Die Nachfrage nach geſchnittenen Kanthölzern iſt nicht mehr um⸗ fangreich genug. Die Aufträge gehen langſam ein, weshalb die Werke nur geringe Beſchäftigung haben. Allgemein neigt man zu der Anſicht, daß die Preiſe wefter zurückgehen, wenig⸗ ſtens machen die Schwarzwälder Sägewerke Preiskonzeſſionen, damit größere Ordres in geſchnittenen Kanthölzern eingehen. Auch die Nachfrage nach Hobelholz hat ſich vermindert, nur die notwendigſten Eindeckungen werden vorgenommen. *** Reichsbank. Ueber die geſteige Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank iſt noch zu berichten, daß der Vorſitzende im Anſchluß an den letzten Ausweis die Lage der Bank nach wie vor als ange⸗ ſpannt bezeichnete. Die Geſamtanlage ſei infolge der erheblichen Verminderung des Beſtandes an Schatzanwefſungen gegen die Vor, woche freilich um 67 Millionen zurückgegangen und nur noch um 64 Millionen höher als im Vorjahre. Die Wechſelanlage überſteige aber mit 1034 Millionen trotz des höhern Zinsfußes die des Vor⸗ jahrs um 18 Millionen. Der Metallvorrat beziffere ſich um 18, der Goldbeſtand um 10 Millionen niedriger als im Vorjahr der Notenumlauf um 72 Millionen höher. Der ſteuerfreje Notenbeſtand dan 172 Millionen bleibe um 38 Millionen hinter dem des Vor⸗ jahrs zurück, Die metalliſche Deckung der Noten ſtelle ſich auf 68,9 Prozent, gegen 1906 um 4,9 Praz., gegen 1905 um 10,5 Proz. ſchlechter. Der Stand der fremden Weeeſt ſei ungünſtig, wenn⸗ gleich Gold noch nicht ins Ausland abfließe. Eine Diskontermäßig⸗ ung könnte unter dieſen Umſtänden nicht in Frage kommen. Scheck⸗ und Ueberweiſungsverkehr. Während die leitenden Stellen der Regierung im wohlverſtandenen Intereſſe der Allge⸗ meinheit den Scheck⸗ und Ueberweiſungsverkehr zu fördern bemüht ünd, beſteht bei den Behörden offenbar nur wenig Verſtändnis für den Nutzen dieſes Verkehrs. Der„V. Ztg.“ liegt hierüber ein in⸗ lereſſantes Beiſpiel vor. Eine Berliner Firma hatte bei der kgl. Ge⸗ richtskaſſe in Charlottenburg eine Koſtenrechnung durch einen Scheck auf die Deutſch⸗ Bank begleichen wollen. Die Kaſſe verweigerte jedoch die Angahme und erklärte:„Die Einzahlung durch Scheck kann nur durch Anſpeiſung auf die Reichsbank erfolgen. Im übrigen dürfen wir nur Reichsmünze in Empfang nehmen.“— Bei einem ſolchen Widerſtand gegen die Zahlung in Schecks kann ſich der Scheckverkehr natürlich nicht einbürgern. Neue Aproz. Freiburger Stadtanleihe. In Bezug auf die Rückzahlungsmodalftäten dieſer Anleihe, die am 4. September zum Kurſe von 97,85 Prozent zur Zeichnung aufgelegt wird, iſt zu be⸗ merken, daß die Stadt für nicht rechtzeitig zur Einlöfung gebrachte Schuldverſchreibungen 2 Prozent Depoſitalzinſen p.., beginnend vom Ablauf eines Vierteljahres ſeit Fälligkeit, zahlt. Damit wird einem Mißſtande ahgeholfen, der von der Kapitallſtenwelt recht ſchwer empfunden wurde. 5 Mechaniſche Baamwollzwirnerei Kempten vyrm. Gehr. Denzler. Nach M. 30 614(. V. M. 40 091) Abſchreibungen ergibt ſich für 1906/07 ein Reingewinn von M. 97840(M. 88 959), woraus auf das Aktienkapital von M. 400 000 eine Divfdende von 20 Proz. (. V. 18 Proz.) rerteilt wird. Die Maſchinenfabrik Deutſchland in Dortmund erzielte einen Reingewinn von 368 730., waraus 18 Prozent Dividende(12 Prozent i..) zur Verteflung gelangen ſollen. Der vorhandene Nuftragsbeſtand ſichert, wie die Verwaltung mitteilt, auch für das laufende Geſchäftsjahr gute Beſchäftigung, Die Ver. Gummiwarenfabriken Harburg⸗Wien werden laut „B..⸗C.“ möglicherweiſe gar keine oder nur eine ſehr geringe Dipidende(i. V. Proz.) verteilen können, da ſehr koſtſpielige Verſuche ertraglos geblieben ſind. Eine nene Anleihe der Stadt Buenps Aires. Die argentiniſche Regierung hat der Deputjertenkammer einen Geſetzentwurf vor⸗ gelegt, der die Stadtperwaltung von Buenos Aires zur Aufnahme einer auswärzigen oder inländiſchen Anleihe im Betrage von 18 Millionen Dollar Gold ermächtigt. Der Zins dieſer Anleihe darf 5 Prozent und die Amortiſation 1 Prozent p. 3. nicht überſchreiten. Zahlungseinſtellungen. Die Baufirma Schmid u. Weimar in Charlottenburg hat ſich Berliner Börſenblättern zufolge an ihre Gläubiger gewendet und um eine Stundung nachgeſucht. Es ſollen % Mill. Mark Schulden vorhanden ſein. Die Firma ſtreht einen Vergleich auf der Grundlage von 50 bis 60 Proz. an. Die Bank⸗ verbindung der Firma hat nur Wertpapiere mit einem geringen Betrage beliehen, iſt aber ganz unbeteiligt.— Ueber das Vermögen des Maurermeiſters und Bauunternehmers Deorg Buſchmann in Frankfurt wurde It.„Frkf. Ztg.“ Konkurs verhängt. Wie pverlautet ſtellen ſich die Paſſiven einſchließlich Hypothelkenſchulden auf eiwa M. 950 000, denen ungefähr M. 800 000 Aktiven unter Einſchluß der Häuſer gegenüberſtehen. Scheidet man Hypotheken⸗ ſchulden und Häuſer aus, dann belaufen ſich die Paſſtven auf etwa M. 180 000, die Aftiven auf etwa M. 30 000.— Die Spezialfabri! von Knabenwaſchanzügen Georg Leubuſcher, Berlin. be⸗ findet ſich, wie die„Deutſche Konfektion“ meldet, in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten. Die Paſſiva dürfte bedeutend ſein, da die Firma einen großen Umſatz erzielte. Berliner Groſſiſten ſind mit Summen 4 bis zu 28 000 M. beteiligt. 14 Erhöhung der Kohlenpreiſe in den Vereinigten Stagten. Die Kohlenpreiſe, die vor etwa Monatsfriſt von 2,75 Doll. auf.65 Diollar pro Tonne herabgegangen waren, ſind an der geſtrigen Newhorker Börſe wieder auf 2,80 Doll. hinaufgeſetzt worden. Der Aufſichtsrat des Kaliſyndikats wird nach dem„B..⸗C.“ in der erſten Hälfte des September wieder zuſammentreten. Neben inneren organiſatoriſchen Angelegenheiten werden die Aufnahme⸗ verhandlungen mit neuen Werken, zunächſt mit Heldrungen und Günthershall, auf der Tagesordnung ſtehen. Der Vorſtand des Stahlwerksverbandes beruft die nächſte r Hauptverſammlung auf 10. September nach Düſſeldorf ein Au r der Tagesordnung ſteht außer der üblichen Erſtattung über die „Marktlage die Freigabe des Verkaufs für FJormeiſen für das vierte Quarkal, welche nach Lage der Verhältniſſe zu unveränderten Pe⸗ ngungen erfolgen dürfte. Weiter werden einige innere Verbands⸗ gelegenheiten verhandelt.— * Ch. Fbr. Griesheim Allg. E⸗G. Stemens 161.— 160.60 Telegraphiſche Handelsberichte. Franfurter Börſe. Von Montag, den 2. Sept. ab gelangt die Iproz. neue Anleihe der Stadt Wiesbaden vom Jahre 1903 tilgbar ab 1907, zur Notierung. * Frankfurt, 31. Aug. Unter der Jirma Taunns⸗ Automobilgeſellſchaft m. b. H. in Frankfurt wurde ein neues Unternehmen mit 100 000 M. Kapital gegründet, das ſeine Erzeugniſſe unter dem Namen„Taunuswagen“ auf den Markt bringen wird, * Berlin, 31. Aug. Bei der Bankfirma Wittenberge u. Moritz in Goslar iſt aus alten Verbindungen die Deutſche Bank mit einem mäßigen Effektenvorſchuß beteiligt. Sie be⸗ trachtet ſich aber nach der Frkf. Ztg. als weitaus gedeckt. * Brgunſchwei g, 31. Aug. Die Generalgerſammlung des Elſenwerks Braunſchweig vorm. Harnowitzer be⸗ ſchloß die Auszahlung einer Liquidgtjionsquote von 14 Prozent. * Berlin, 31. Aug. Hier wird angenommen, hei der Ruf⸗ ſiſchen Bank für auswärtigen Handel werde Blzepräſtdent Poli⸗ ſchajew den Poſten des Präſidenten des Konſeils erhalten. Die Schaffung eines Generaldirektorpoſtens komme nicht in Frage, Berliner Effeltenbörſe. Berlin, 31. Auguſt.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216.70 216.40 Lomparden 30.30 30.50 g% Puſſ. Anſ. 1902 74.10 7410 Fangda Paeſfſe 162 40465 46 4½% Neichsann. 92.50 92.60 Hamburg. Vacke, 127 20 126.50 30% Reichsanleihe 82.30 82.30 Pordd. Llond 111.50 111.60 30% VBad. St.⸗Anl.—.——.—[ Dynamit Fruſt 151 10 152.75 31½% B. St. Obl. 1900.— 91.10 Licht⸗ u. Kraftanl. 117.50 117.70 4½9% Bayern 91.50 91 50 Vochumer 205 90 208.70 %% Heſſen 91.— 9160 Lonſoltdatſon———— 30% Heſſen 80.10 80 20 Dortmunder 64.70 66 20 go Sachſen 82.40 82·80] Felſenfirchner 188.— 190 90 4% Pfbr. N6. W. B. 97.70 97 00 Sarpener 191.90 194 20 50%(hineſen 100.— 99.90 Hihernia 3 4% Itgliener 103.——[Sörder Bergwerke—— 4½ Javaner(neu) 89.20 89.30 baurahütte 218.70 220.60 1860er Loſe 148.0 148 40 Pßßnir 171.90 176— 4% Baadad⸗Anl. 85.10 86 20 Mibeck⸗PMontan 189.50 189.50 Kreditaktien 198.70 199 70 Murm Revier—— 138— Anflin Treptow 376 80 377.— Braunk.⸗Brik. 153.— 153.70 D. Steinzeugwerke 241— 241.— Düſſeldorfer Wag. 266.20 268.— Berk.⸗Märk. Banf 154.20 154.10 Berl. Handels⸗Geſ. 150.40 151.75 Darmſtädter Bank 124.90 123 30 Deutſch⸗Aſiat. Bank 140.20 140.40 Deutſche Bank(alt) 222.20 224. Klberf. Farben(alt) 598.— 600— 2„ lig.)———.— Peſtereg. Alkaliw. 200.20 201.— Disc.-Rommandit 167.40 16925 Mollkämmerei⸗Akt. 14——.— 192 70 192.70 182 132 136.90 188.25 137.20 137.— Dresdner Bank Chemiſche Chgrlot. Rhein. Kreditbank Tonwaren Wiesloch Schaaffh. Bankv. 18290 133.70 Zellſtoff Waldhof 321.50 324 20 Lübeck⸗Büchener———.—][Eelluloſe Koſtheim 236— 237.— Staatsbahn 139.50 140.50] Rüttgerswerken 136.— 136.50 Privat⸗Discont 4½ 9% Londoner Effektenbörſe. London, 31. Aug.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 0% ReichsanleihjFe 81½ 81½] Southern Pacifie 85˙% ↄ 86ʃ8 5 e% Chineſen 102/ 102/[ Chicago Milwaukee 193— 124 4½% Chineſen 97). 97— Denver Pr. 68— 68— 35%% Conſols 825 82½¼6 Atchiſon Pr. 93— 93— 2% Italiener 101½% 101½ Louisv. u. Nafſhv. 109— 110ʃ½ 4% Griechen 46%½ 46½ Union Pgeiſie 130 131 3 oſ Portugieſen 67— 67— Unit. St. Steel com. 81— 32ʃ0 Spanier 90% g0% ͤ᷑kf;f Türkenn 93 ½ 93¼ Eriebahn 20½ 20— 4% Argentinier 82/ 82½ Tend.: ſtill. 3 o% Mexikaner 31— 314¼ Debeers 2% 4 oſ% Japaner 82% 82% Chartered e Tend.; beh. Goldftelds 3⁴ 30ſ Ottomanbank 17½ 17— Randmines Rio Tinto 74— 74% Caſtrand 5% 8½ Braſilianer 80½ 80¼] Tend.: beh. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechfel. 30. 31 5 80 81 Aunßerdam kurz 169.37 169.37] aris kurz 81.425 81 45 Belzzen„ 81.120 81.175 Schweiz. Pläte„ 81.325 81.35 Jalien„ 81.50 81.825 Wien„ 385.075 85.05 London„ 20.480.450 Napoleansd'or 16,27 16 27 lang 20.465 20.465 Privat⸗Diskont 4õ— Staatsvapiere. A. Deutſche. 7 80. 31. 31½ Dſch. Reichsanl 92 20 92.45] Famaulipaß 97.30 97.30 8„„ 82.15 82.30 Bulgaren 98.25 98.25 31ſ pr. konſ.St. Anl 92.65 92.95 1% Griechen 1890 46.70. 47.— 3ͤ„„„ 82.15 82,39[f italien, Rente 103.10 103.10 4 bad. St.⸗A.„ 190.10—.— Oeſt. Silberr. 98.06—.— 1% bad. St.⸗Obl. fi 95— 95.—4i½,„ Pgpierr.—— 2. 3%„„ M. 9150—.— Oeſterr. Goldr. 98.65 98.10 65.75 66.70 90.90 3¹0⁰¹ 75 oo, 1 4 bayer..⸗B.⸗A. 3½ do, u. Allg.⸗A. 3 8N.—3 Portg. Serie I 100.80 100.70% bto. 11I 91.55 91.65, 4½ neueRuſſen 1905 „„„ 36150 81.504 Ruſſen von 1880 4 Heſſen..tſpan, ausl. Rente 3 Seſſen 80.20 Türken v. 1903 3 Sachſen 82.20 Türken unif. 31½% Mh. Stadt⸗A.o5—.——. 1Ungar. Goldrente 93.— 15 4„ Kronenrente 92.95 5Ag. i. Gold⸗A.1887—.—— %½ Chineſen 1898 94.80 Verzinsl. Loſe. 4 Egypter uniſizirte—.— 8 Mexikaner äuß. 97.— 97.90 %„ inn 6060 e 5 25 Aktien induſtrieller Untennehmungen 84.80 93.30 0 Türkiſche Loſe 141.— 141.40 —.— 309. Uad. Zuckerfabrit 122.95 25.—' Ner. Kunftſeide Südd. Immob. 91.45 91.50 Lederw. St. Ingbert 69.— 69— Eiehbaum Mannh. 142.— 142.— Zpicharz 120.50 120 50 Mh. Akt.⸗Brauere! Parkakt. Zweibr. Weltz z. S. Speyer Cementm, Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Muilinfabrit 141.— 141.— Walzmüble Ludw. 166.—163. 102.— 102.— Fahrradw. Kleyer 288.— 292.— 75.50 75.50 Maſchinenf. Hilbert— 152.20 15225 Maſch. Arm, Klein 114.— 114.— 124— 124,50 waſchinenf. Baden. 197.— 197.— 481.50 480 25 Pürrkopy 257.50 239.— haſchinf. 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Königs⸗Laurg 218.50 220.— Gelſenkirchner 158.70 190.—]Roßleben—— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transvort⸗Anſtaſten. Ludwh.⸗Berbacher 218. 218.—] Deſterr. Süd⸗Lomb. 30.30 30.50 Pfälz. Maxbahn 135.— 135.—[Oeſterr. Nordweſtb.———.— do. Nordbahn 130.— 130.—„F——— Züdd. Eiſenb.⸗Geſ, 118 40 118.—] otthardbahn—— 8 Ital. Mittelmeerb, Nordd, Lloyd 111.70 111.50% Meridionalbahn 129.— 129.—5 Oeſt.⸗Ung, Staatsb 139.50 140.251 Baltim. Ohio 91.— 91.50 Frankfurt g.., 31. Auguſt. Kreditaktien 199.40, Staats⸗ bahn 140.—, Lombarden 30.30 Egypter—.—, 4 0% ung. Goldrente 93.— Gottbardbahn——, Disconto⸗Fommandit 168.30, Laura —.—. Gelſenkirchen 189.—, Daymſtädter 125.—, Handelsgeſellſchaft 151.40, Dresdener Bank 137.70. Deutſche Bank 223.—, Bochumer 296,75 Northern—.—. Jendenz; feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 199.80, Staatsbahn 140.25, Lombarden 30.70, Disconto⸗Commandit 169.10 **** Marx& Goldschmidt, Mannheim Feruſprecher: Nr. 56 und 1637. Proviſtonsfrei! 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Für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder, für Volkswiriſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Hags'ſchen Buchdruckeret, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. I. Manuheimer Verſich, gegen Ungezieſer Vertiſgung v. Ungezieſer j. Art billigſt u. Garan: Gberh. Meyer, konzeſſ. Kammerjäger, Mannheim, Colliniſtr. 10, 2. St. Tel. 2918 * Nanen Arr— Sn Kissen —— Deutsches Reichspatent, wirksamstes und angenellmstes Bad, Beschädigung der Wannen, mit Selbmassage leidender K pert von herporragenden Kerzten verordnet. In Apetheken, Progeri erhältlich. Fabrik Max ib, G. m. b.., Hresden, 8 2 eeeeeee Ellelmann Sal dwain 2 NUn 8 2 27 fFlüssige Sigell-Jpmalose lenstose mit Fiseb ia orhanitebef Oisdusg! wird desondets für Bleichsüchtige Irilich empfobles. 70 Hervorragend appetſtanyegend und 0 nervenstärkend. 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Wockenprogramm der lebenden Zilder: I) Das Herz stärker als die Pflicht(hochdramatisches Tableau) 2) VNakuumreiniger(humoristisch) 3) Eine Wanderung durch den Spreewald(hochinteressante 4) Originelles Testament(zum Potlachen) 5) Die einsamen Trapper im wilden Westen(sehr interessant) 6) Taubenfarm in Los Angelos(Californien),(aktuell und belehrend) 7) Das verhexte Hotelzimmer(sensationell). 2 Naturaufnahme) JCCTTTVTTVTTVCTVTVTTTVTTTVTTTTTTTTTTT Arche Noah E. 2 0 Welnrestaurant u. Weinhandlung. inn. Ofto Frankg. 9 SSS SSSS= 9 Ausschank 00 offener Weine im Glas, sowie Flaschenweine ꝙ 8 erster Firmen. 9 9* 75FC.* * 2 55 9 Vorzügliohe Küche. 3 G Diners&& Soupers. 9 Abend-Spezialgerichte= 05 für die laufende Woche. 2 Sonntag: foastbeef, garnlert. 75 Pfg. Montag: Gef. Kalbsroulade u. Rahmkartoffel 75„ ſenstag: Plokelstelnerftelschk.. 75„ C Mittwoch: Schwelnsrücken mit Bohnen 75„ Donnerstag: Kalbskaxel mit gemischtem Salat 75„ J kreſtag: Hellbutt Sa. 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Geſchwiſter des Erblaſſers a de 928 ah 555 ohne Brauntwein im Haufe Abends 7 Uhr: Glockengeläute und Böllerſchteßen. Von G. 4. 5 und bezw. Abkömmlinge ſolcher 8. Igb.⸗Nr. 96128 5 im Maßgehalte von 00 e abendß 8 ühr ab feſtliche Beleuchtüng Schlußtermin ſind nicht vorh ande 31⁴ Anſchl 1 58 Wk pro ge 15 8. Desgl. der Maria Schrank der Hauptſtraßen 1% in. FVV am Anſchlag es Mk pro g. erhee gte pe eſt 18 25 In dem Konküusveifahren über] Zur Erbſchaft am Nachlaſſe Die weiteren Stegerungsbedingungen konnen im Geſchäftszimmer 4 eit des dch iimann 5 aupffeier: das Vermögen des Siukatenrs des Erblaſſers ſind Klagft, Neie ee Notauals oder beim Bürgermeiſteramt W 85 hier im Hauſe Riedieidſtr. 50. den 9. Septewl 1007 1100 I n A der 0 17100 85 In 5 21. Auguſt d. J. iſt 5. Geſuch des Georg Friedrich dontag, den 9, September Mnne dee derweſe, Die Ahmmizge der Groß⸗ eigernſigsenen den t ngeſt 20 Schnnedlun, Seckeuhei ⸗Nheinau 97: Feſtgottesdienſt in der Trinitatis⸗ Cchron doe Nbdeneltern des Erblaſſers väter⸗ aufgehoben. 10 Sb 0 e ee Aaſlern⸗ Schloßtirche und Synagoge. en ud Schlug e licher⸗ und milktertcherſele Maunheim, den 14. Auguſt 107. — Schankwirtſchaft mitezranntwern⸗ e jickſich! Di be Fr 72 5 ſchank„zunt alten Relaishaus“. Nachmitt. 2 uhr: Feſteſſen im Friedrichspark. del der Verteuung zu becüdſich mdi a f Großzh. Notariat PI. bier Desgl. Wieprecht Abends 7 Uhr: Feſtvorſtellung im Großh. Hof⸗ und be e e 595 Gre Nacllaſfe des J..: Eſſelborn. n ier im Hauje M 3, 9. 5 5 853 8 91 8 7N N uchti fleißi 0 7. Geſüch der Thereſe Klee Wwe. V Nationaltheater(Figaras Hochzeit). Sams tag, 155 1 Erblaſſers unter Vorlage von 20 85 en d ih, um Erlaubms zum Velrieb der“ Vorſtehendes Feſtprogramm bringen wir zur öffentlichen inn bberſelun] Standesbuchs⸗Auszügen— 1 85 1 5280 d. Realgaſtwirtſchaft z.„Sternen“ Kenntnis und beehren uns, die Einwohner Mannheims zur Sloc Zim ug Stammbuch— bei unterfer⸗ 13 1, 2 0b, Laden. in Ladenburg. 85 5 Teilnahme an dieſer Feier ganz ergebenſt einzuladen. Damit W ihei en Nüͤg. 1007 tigtem Notariat als Nachlaß⸗ ee diſ ei i 75 8. Geſuch des Joſe Weßner verbinden wir das Erſuchen, am Feſttage die Häuſer zuf er Gerichtsſchreider gericht alsbald geltend zu 17 d eine A a hier um Erlandpis zur Verlegung beflaggen 825 des 89 i 1795 ui machen 78819 Wanee r ſeiner Schankwiriſchaft ohne 80 10 Sliften für das Feſteffen(450 Mk mit Muſtk es Großh. mtsger ſch 5—991 N Triet iſ geſucht 15 Branntweinſchank vom Hauſe CHVFw ß Großh. 3 utarſat TI1 als Aunongen, Annaptme füd ale 7el., e c e cht Mittelſir. 25 nach Jungbuſchſtr.25. ohne Wein) liegen auf dem Bezirksamt, dein Rathaus und Bekannt 2 Nachlaßgericht. 9 jun en u. deſ,schyiſte 0 1 8 1 7 0 E Seee 5 9. Geſuch des Joh. Schumacher m Friedrichspark auf. 11121 un zamung.: Mannheim, 15. Aug. 1907. 11 12 PeN e e 10 15 biler Söhn de h Mannheim, den 1. September 1907. de der Eien 5 annneim.30 Culer, Mheindammftt. 0³ Wrauntweinſchank vont Hauſe Der Gr. Amtsvorſtand Der Oberbürgermeiſter W 5 Abf 4 gae 75 110 7 9 5 Nen 7 nach Wald⸗ J. V. FJ. V. Hes Sfitonihtenſteſter⸗ Annekannmacunt. 5* Möbl. ſnnef, r 2 7 5 8„fb 2 Fr 0 88. in 719 Halu des Perez chem⸗ Levinger, Oberamtmann. Martin. 5 1 Peichsſchagamet 11 0 0 Jalp— den 60 13 100 ST/ möbl. Jium v. iſcher Fabriten um Erlaubnis 4 Mach dem oben angeführten Sinnede 120 1 10 1 1e einer Schweſel⸗ Pferde⸗, Waägen⸗ 11. Geſchirr⸗ Geſetzes⸗Paragr. i Jeder⸗ l e e der Lebensbranche einer alten. 9—— 15 8 äurekonzentraſitionsanlage auf 5 mann, der in ei S mdielenig ab als ideutſchen gut eingeführten f 5. St. ſchon obl. 9 Wohlgelegen. ö + 2 5 Verſteigerung. + 2 5 Aiichit faſſene ph be dn Arbeiterfahrkarten von der Geſellſcaft, aain g. ög Iukaſſe M 95 10 Wohn⸗ u. Sch 1 e eeee 9 2 ſeine Steuerpflicht geruht hat, Fienſpefenienig hafpezſein, 0 zan ernen u den beſſeren Amimer——2 —. Geſuh 5 1 5 Moutag, 2. September 1907, Eellmals wieder ein ſteuer⸗ 31 an beſ im Sinne en dede eee 5 5 N— 8 Gg. Faborisky, F[der Zuſatzbeſtimmung III zueden Herrn zu vergeben. Hohe TE E gar 8 um— 55 e 15 en e nach mittags 2 Uhr Neteit 1 1 Dienſtteſfang dez 5 ll der Eiſenbahnverkehrs⸗ ſilhung ber ge eagiſten 0 A Nabe ausländiſch ⸗ polniſcher verſteigere im Auftrag des Herrn Kutſcherei⸗ zieht, ſofern das Einkommen F ſolleſe Neh werden zugeſſchenk dagegen bebfauchsmuster u⸗ Akbeiter. 5 15 F 5 nicht aus ei S Skaſte* Alkt arten werd Hebung d. Neugeſchäftes f 5 beſitzers Herm. Bühn, 2, 5, folgendes an den ſleßt Peipſtichteh ſoche Berſone ene en zur Bediugung gemacht. Off. Wafenzeieheß 590 ämtliche auf die Tages⸗ il überzühlig: 8 Beginn der ſolche Perſonen ſtempelfrei ab⸗ unt. b. 2967 au Haaſenſtein 55 2::: Aller Länder: 9e urdnung bezüglichen Akten eeeee wee e— 7 Fanglichen Tätigkeit bei in gegeben werden, die außer⸗ Aogl.⸗G. Aae 5 ie 1 518 erbeien. 3551 f 1 ng 8 Pferdt, 2 Landauer, 1 Viktoria⸗ eee od. 1155 ece 5—— Hans Hünerberg 15 Ferten Beziksläte auf diesſeit 1 in. 1, ändlich die erforderliche Er⸗ Fg bei ſchäftigt! iwilelngenieurse4 05 atele aise ee wagen, verſchiedene Ein⸗ und Zwei⸗ Asrang aodbaehene; ſen de bepah vee. e Maunheim, 31. Auguſt 1907. 7 ierauf werden die Steuer⸗ beiter oder Arbeiterinnen 87 5 25 Großh. Bezirksamt pännet⸗Geſl Ikkk klt. 783476pflichtigen mit dem Anfügen inn engeren Sinne gelten Bollinistr. 8. Tel. 3629 5 Dr. Ror 7 aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗] Die Abgabe von Mibeller, Mittelgroßer deſauntmacn Fritz Beſt, Auklinntor, Munbein. foe da eeeeee 1 1 10 Dis Leiſtung 5 6 E 3, 4. Telenhon 2705. F 5, 426 des Einkommenſteuerge⸗ 15 an ſulch Ueſen 145 3 Hen 0 Die Le des Ge⸗ 2 ſetzes ausgeſprochenen Strafen faſeenen, 2 0 Wmde grereFeffen. Jiangs⸗Vexſteigerung.“ Sekauntmachung. teahndet werdn. 40471(lge nntbetken feſcct rren. Näne Paradepfatz b. Nr 11028 An äämtliche Moutag, 2. 55 Büe b n Schie Mannheim, 1. Aug. 190.find. Jufolge Neueinteilung unſere ſr een 05 Vürgermeiſterämter des Amts⸗ werde 100 ul e G%,5 die Genehmigung zur Erkich⸗ Der Großh. Steuerkommiſſär 8 An alle übrigen Porſonen Reiſetouren ſuchen wir für die frei⸗ üiber Preis und Anirtse 55 gerichtsbezirks: hier im Vollſtrecküngswege gegen] wung eſſtes W** rbgegen, die für die Abgabe werdende Rundſchaft Kaufleute u. unter Nr. 52198 an die Eyp. 8 Gemäß der landesherrlichen hare Zahlung öſſenklich del, 9 ieengef Eiche r den Bezirk Mannheim⸗Stadt. vor Arbeiterkarten i Betkacht Wicte in Würkte uberg, Baden il. d. Blattes erben. Verordnung vom 14. Juni feigern aaſen a gc 1 8 He Ae e Bergſtraße ein. routinterten Herrn Wegen Trauertalls I8t kür 7 15 die Leiſtung des Ge⸗ Möbel verſchiedener Art. Schrtesheint beautragt.— Oie! Jagd⸗Herpachtung. ceee dolerſ 96l hohe Proviſion ſpäter das Winterbalbjahr ein Sperz⸗ worenen⸗u. Schöffendienſtes] Mannheim, 31. Aug. 1907. Eniſ über das Geſuch Wie nep,„ 1716 50 utA betreffend(Geſ. 1 1 8 1 Gelichtzvolldeber. aene Niee de Die untenbeſchriebene Ge⸗ ſchließlich Fahrkartenſteuer Mk. Gehalt und Speſen. Es wird nur sitzplatz im Abennee 1 S. 325) in der Faſſung der 75 zulgſſigen Stauböbe, wird durt] meindejagd wird.05, beträgt. ein Herr berückftchtigt, weich. ſchon8. Reihe abangeben. u er⸗ 5 Verordnung vom 1. Iptbr. Zwangs⸗Verſteigerung. deuBezirksratHanngeimerſolgen] Mittwoch, 11. Sept. d. Is.. Schließlich wird noch darauf in Zigarren reiſt und über eigene, kragen N 0 15 1881(Geſ. u. Verord Hlatt 3 1 ber 1907 Wir bringen dies zur öſhelt nachmittags 34 Uhr aufmerkfam gemacht, daß die zahlungsſäh, Kundſchaft verfügt. II. Stoc 205 985 1 S. 351) werden die Bürger⸗ Meniag ittags 2 kihr liibe Renntuis 0 905 aſie in hieſtgem Ratszimmer füf für die Ausſtellung pon Ar- Oſſerten mit Angabe des bis- cnen. und „„ 18 nachmi orderung etwaigeleinwendungen meiteren z craßn, ee 0 in Betr A. n 0 mäſterämter aufgefordert, im werde ich in G d, 5 hier gegen] hei dem Neatt n weitere 6 Jahre. 1. Febrfiar end in Betracht kom⸗ ecdgen ſaen ee Suche 35 Laufe des Monaks September bare Zahlung iin Vollſtreck⸗ oder den Gememderat Surkes⸗ 1908 bis 1914, in Verſteiger⸗ Ga 10 en Mt 0 vdonm] zirkes unter P. 200 F. M. an Nied. für meinen Sohn, der die Hau⸗ r die Urliſten zu ferligen und ungswegebffentlich verſteigern: heim biunen vierzebn Tagen] ung uffentlich verpa tet Hierzu Mart 1500. ee e Moſſe, Mannheim 6656 delsable kung der Oberrealſchule esene auf dem Ge⸗ 1 Drehbank, 1 Motor, vom Wne des 1890 100 511 9 die ee z 1 50 500.— a5610 Meo! 15 aafalpier 0 meindehauſe nach vorheriger röbel u. ſonſtiges, 52879 vorzubringen, an welchen daß dem Anfügen eingeladen, daß 306 2n 15 . Behnnkmachung des Beginng Mannhei, 31. Aug. 1907. mieſeBetanutnachungenbaltendeſdie Pachtbedingungen zur Mannheim 16. Aug. 190, 191 15 1 ver⸗ Lehrlingstelle desſelben anzuordnen. 11118 Hingler, Gerichtsvollzieher. e e ſgenſe a Einſicht auf dem Ratszim⸗ Städt, Straßenbahnamt. 150 10 5 15 Zen peiz l.eſigen Geſchedt.. t Nach Ablauf der Einſpruchs 6⸗5 ſt kunn ſlcht auf privatrechtiſchen Titelu. Mer aufliegen und daß als. fügen, finden als Mitarbeiter⸗ 5 re 0 feiſt und bis ſpäteſtens zum Zwalgs⸗ Luſteige beruhenden Emwendüngen gls Bieter nur ſolche Perſonen Martin. iulleweſſtes ſolꝛden Unterneh ens— 19 15. Hktober ds. Is. ſind die Montag, 2. September 1907 perſäumt gellen. zugelaſſen werden, welche ſich 7 angenehmne u. lohnende Beſchäf⸗ +J Zahle die höch⸗ 2 Urliſten mit den erſorderlichen vormittags 10 Uhr Die Beſchreihungen und Pläne im Beſitze eines Jagdpaſſes Bekauutmachung. Ung. 5 Beurkundungen verſehen, an⸗ werde ich im hieſigen Schlacht⸗ ſiegen während der Einſprachs: befinden, oder durch ſchrift⸗ Au. ere al Rudolf Moſſe, Maun⸗ J geirag. Herreu⸗ her vorzulegen hole gegen bare ablung en friſ auf den Kanzleien des Be.liches Zeugnis der zuſtändigenf Auf dem ſtädt Clektrizitäts⸗ beim. 6855und Damenkleider. Komme auf 0 M* im. d. 22.9„Vollſireckungswege öffentlich vereſ zrksamts Maunheim und des Behörde nachweiſen, daß gegen werk im Induſtriehafen lagern Wunſch ius Haus. Pofſlkarte ge⸗ antbem d. 2 Aug1907, ſteigern: 52876 Hürgermeiſterantts Schrieshein Erteil ibe 5 10 5 migt. Feiweles, 1 2. 8. Großherzogl. Amtsgericht e 11422] Erteilung eines Jagdpaſſes g 250 ebm K0 1 lacken 55 5— Maunheir an Kile Schteinefeiſet ee e e ein Bedenken nicht obwaltet..* Ein Mebenzimmer datd Sde Abteilung 18 Mannheim, den 31. Auguſt 1907 Ge rre i. Der Jagdbezirk umfaßt die] die bis auf Weiteres von Lleb⸗ ante innmer gebd, ten 0 Dr. Krug, Gerichtsvollzieher. Durr.[Gemarkung Grenzhof nebſt babern unentgeltlich abgebolt ſar 900 Perſteigerun 2 ha Genoſſenſchaftswald auf werden können. 30608 Stkacltreisender 4 A. 2, Badiſch⸗Hofbrän. Sekauntmachung.„aan Uplengeh, Jagdverpachtung. Seckenbeimer Gemarkung Das] Mannheim 27. Aug. 190. gegen Firaan und Speſen ſo hel e ne See ö Fund ber. Wennaßhmſſeags üh ah Flächenmaß des Jagdbeziks Die Pieertienn ſehen ansdd rn ds.. Anes deelene Gefunden u. auf dem Fund⸗ derde ich im Pfaudlokal, Q4,5 0 e iſt 446 ha(darunter 100 ha der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. 14. an bie-Eru. bs. E. emmer Wa en Lnifeutr bier gegen Pabe Zeigen achnu 01 Raee e Ache 73472 Hausburſche Harmoniums. e. 0 Aufbe⸗ Nollſt öffentlich; 8 8 958 renzhof, 28. Auguſt ichler.— 7 W wahrung abgegeben wurde: figg jagd(800 Morgen) ant weitere 5 Shat af 19901 ehklich, verheiratet, ſolld, welcherf IINNE Wollene Decke, 6 Dauer⸗ w gtavier, 2 Abbiegmaſch., 6, Jahre rerpachtet. Die D 8 hmd 8 fue fe eene 59900— 1 11 7 karten, Broſche, 2 Brillen, INundmaſchine,(Lachſtanze, Ba e e een K. Reinle, Ratſchr. 8 ehm gMass 25 Badlische ung Scheere, 2 Portemonnaies 1 Schlagſcheere, 2 Spielauto⸗ Rathause hier often. Das— von den kirchenär. Wieſen, Ge.] Frfedrich Dröll, 0 2, J. 3 mit Inhalt, Herrenuhr, maten, 2 Ballen Futter, 5 Jagdgebiet liegt 20 Minuten 01 per f markung Hockenheim, im Maße] Gegen Gehalt u. Provision internatſonale f hares Geld, Handtäſchchen, neue 7 Iine 2 5 von Bahnstation Neckargerach Jt rung. von ca. 217 ba wird am wird ein 11¹2² Schlüſſel, Peitſche, Pfand⸗ e hma. entternt. 73507 Dienstag, 3. Septbr. 1907, Montag, den., Dienstag, gewandter 7 05 ö ſcheine, gold. Halskettchen, 0 auſchließend eg. um Reichenbuch, d. 30. Aug. 1907 nachinittags 3 lhr den 3. u. Miftwoch, den 4. 155 errenring, Dachlatten, 4 Uhr au Oit und Stelle, Zu⸗ Amt Mosbach 5 verſteigern wir auf der früheren Sept. 1907, jeweils vorm. Verkäufer a0 PIE 5 Zwicker. 11120ſambenkun t bei Vad. Brauerel; e Gemarkung Neckgrau an dat Ne e zum Besuche von Priyatkund-⸗ ‚ Falls ſich ein Empfangs⸗ 2 Grabdenkmale. Lxlein. und Stelle das Obſt(Aepfel, oengich veiſiegel und zwar schaft, dem gegen Fleine 18 3 ,, Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Nr. 166. Sams tag, den 31. Auguſt 777 117. Jahrgang. Drogramm Das Ohmdgras Erbel⸗Auforderung. Perſteigerung fädtiſcher Bauplätze Donnerſtag, 5. Sent. 1907 vormittags 9 Uhr ſtattfindenden 8 Bezirksrats⸗Sitzung. 1. In Sachen des Tagners Michael Acker von Ludwigshafen gegen 1. die Lagereiberuisgenoſſen⸗ ſchaft Sektion VII in Mannghefm, 2. die Ortskrankenkaſſe Mann⸗ berechtigter nicht rechtzeitig meldet, geht das Eigentum an der gefundenen Sache binnen Jahresfriſt auf den Finder oder die Gemeinde über. Mannheim, 29. Aug. 1907. Großh. Bezirksam: zolizeidirektion. 519 57 Inn jung. Wolfshund 9 Woch. zur Feier des Geburtsfeſtes Sr. Aönigl. Boheit des Großherzogs Vorfeier: Sanistag, den 7. September 1907 Abends 3 Uhr: Großes Monſtrekonzert unter Mitwirkung der vereinigten Geſangvereine von Mannheim, den 31. Ang. 1907 Zollinger, Gerichtsvollzieher. Faſſel⸗Verſeigerung⸗ Die Gemeinde verſteigert am Mittwoch, 4. Sept. d. Is. vormittags 11 Uhr im Faſſelhof im Ortsteil Schagrhof einen Farren zum Schlachten⸗ 73502 TJermischtes 7 w. ſof, 160 perm. Dam, Heirat a Sade gn 8 big —— Bertin 8 42. e ann 2 J 4% v 9 ged Mil⸗ Jl. Mann N. fti. Bürbard verkr⸗ von den kirchenärariſchen Wiefen in den Gemarkungen Brühl mit Rohrhof, Edingen, Schwet⸗ zingen und Seckenheim in Maße von zirka 49 ha wird Samstag, den 7. Sept. 1907, vormittags 10 Uhr im Tanz⸗ ſaal des Gaſthauſes zum Pflug in Brühl losweiſe öffentlich verſleigert. Auslunſt erieflen Wieſenguf⸗ Birnen ünd Zwetſchgen) am Waldweg, Kiesteichweg, Schindtkautweg, Schindtkaäut⸗ wieſe u. Schwetzingerlandſtraße uſammenkunft beim Nieder⸗ brückel in Neckarau. 30700 Mannheim, 29. Aug. 1907. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Jüngsres Mädehen am 2. von den oberen Bach⸗ Am 11. Juli 1907 ſtarb zu Mannheim der Brunnenmacher und Witwer Heinrich Rohn, geboreu zu Oftersheim am 15. September 1889, wohn⸗ haft geweſen in Manfheim⸗ Neckarau. Del Verſtorbene war der eheliche Sohn des Rudolf Rohn, Zimmiermann und deſſen Ehe⸗ ſwieſen, den Allmend⸗ und Bühlerwieſen und deir Wieſen im Herrenteich, Altwaſſer und in der Wurfläche; am 3. in der Keiſ au die Loſe Nr 1 bis hit 164; am 4. allda die Loſe Nr,. 165 bis wit 3086. 3554 Auskunit erteilen Güterguſſeher Seßler in Hockenhei it. Wleſen⸗ aufſe ſer Junger in Keiſch. iin großen Rathausſag Nolatiat nachbeſchriebene ſtädtiſch verſteigert: Haydyſtraße Nr. 2 an der Seckenheimerſtraße bei der Mallſchule. Auf Antrag der Stadigemeinde Raunheim werden am Mittwoch, den 4. September 1907, nachinittags 3 Uhr, in Mannheim dülrch das unterfektigte e Baupfätze öſſentlich zu Eigenntüm 1. Lgb.⸗Nr. 9811 Szckenſel im Maßgehalte erikaße Ne 40 Kaution das Inkasso mitüber⸗ tragen werden kann, für hie- sigen Platz zu engagieren gésucht. Offerten mit Angabhe des Alters unter Nr. 11122 an die Exp. ds. Bl. erbeten. Füchtige 1. Rockarseiterin Hilie ür Schneiderarbeſtſof, geſult. G. 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EE Eigentümer: Katholiſches Bürgerhoſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr. H Hadsſche Buchdruckerel pone otse 385 am Amteele ut sowie für private Angelegenheiten. zur Bildung von Klassen Pik bEflf Sfbl 105 l. e am 15 eeee U15 ubes Wozu lnteressentenfreund- — lichst eingeladen werden, L I, 5 Cambrnuspale Mannheim bambrinushaue L I, 5 Bedleutendes Einrichtungs-Haus Figenes Zeichen-Atelier. 300 Zimmer-Elnrichtungen In allen Preislagen stets lleferfertig vorrätig. Wir empfenſen aus unserem enorm relchhaltigen Lager zu folgenden ausnahmswelse billigen Preisen: lomplete Einrichtungen lacklert. 2 Betten Waschtisch 2 Machttische 2tür. Kleſderschrank 2 Betten Waschtisch 2 Nachttische 2ür. Kleiderschrank Handtuchhalter Schlalzimmer Schlafzimmer Fehlatzimmer Schlafzimmer nussbaum oder satin moderne Form, nuss- moderne Fagon, satin mod. aparte Fagon farbig lackiert. baum od. satin farbig od. nussbaum poliert. elche od. nussbaum. 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Le⸗ bensfahres, Volksſchulbildung, mindeſtens eine einjährige praktiſche Täligkeit an einem Dampfkeſſel, Nachweis guter Führung. Bisherige Erfolge gut. 30682 Auskunft erteilt und Anmeldungen nimmt entgegen Das Reklorat der Gemerheſchule. Frauenverein Mannheim. Frauenarbeitsſchule. Dienstag, den 3. September d. Is. beginnt ein neuer Unterrichtsturs in fämtlichen Zweigen weiblicher Handardeit eilnichließlich Putzmachen. Anmeldungen nimmt von jenein Tag au die erſte Lehrerin, Frln. Eliſe May, während der Schulſtunden in uuſerm Schulhaus M 3, 1 eutgegen. Ebenſo lönnen Schülerin⸗ uen jetzt ſchon bet Frau Eiunebach. in M3, 1 vorgemerkt werden. Der Lehrplau wird unenigeltlich abgegeben 73273 Ehe aligen Schülerinnen des Kleidermach⸗Unterrichts iſt ge⸗ ſtattet, ſalls ſie zum Zweck weiterer Uebung oder der Aufertigung voll Kleidungsſtücken für einige Zeit den Kurs wieder beſuchen wollen, jederzelt einzutreten Für 1aiägige Teilnahme ſind M..—, iür 1 Monat M..— an die Auſtalt zu entrichten, die Nähma⸗ ſchinen ſtellt koſtenlos die Schule. An neldung bei der erſten Lehrerin. Auguſt 1907. Mannheim, den 14. Der Vorſtand. Real⸗Lehrinſtitut Frankenthal(Pfalz) . 6 Klaſſen Realſchule mit Penſionat Das neue S ulj. beg. ant 18. Sept. Die Abgangszeugn. berecht. 3. einj freiw. Militärdienſin. 3. Eintr. in d. 7. Klaffe ein. Oberrealſchule. Veſte Unterrichiserſolge. may, Penſtonspr. geioiſſenh. Beautſicht. d. Zoglenge. Proſpekt, Je ahreskerichtu. Neſerenz. durch die Oireltion. Trautmann. 3476 Wehrle. % Kasse-Rabatt. U. 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Mit der Ferienkolonie in der Sommerfriſche. Im vorigen Jahre zog ich, als es ſich darum Sünmerfeie ausfindig zu machen, das Büchlein zu Rate, das der„Verein zur Er e von Sommerurlaub“ heraus⸗ gegeben hat. Und ich bin ſehr gut dabei gefahren. Es iſt des⸗ halb ſelbſtverſtändlich, daß ich mich in dieſem Jahre des gleichen „Leitfadens“ bediente. Auch diesmal klappte es. Damit ſoll zugleich der überaus braktiſchen Einrichtung, die der genennte Verein getroffen hat, ein volles Lob geſpendet werden. Man kann ſich wirklich für denjenigen, der nicht in der Lage iſt, ſich auf andere Weiſe mit gutemAdreſſenmaterial zu verſorgen, nic beſſeres denken, als dieſes kleine Heftchen, das zudem dieſes Jahr noch mit dem ſo verheißungsvollen grünen Umſchlag ver⸗ ſehen iſt. Nur ein Wunſch bleibt übrig und der geht dahin, daß die Adreſſen der in den letzten Jahren erſchienenen Nach⸗ ſchlagebüchlein in einem Heft vereinigt werden möchten. Nach dieſer kleinen, 8 notwendigen Abſchweifung zur Sach Die Wahl fiel diesmal auf das reizend am Neckar, eine halbe Stunde vor Eberbach gelegene Pleute rSbach. Zwar hatte ich an⸗ fänglich einige Bedenken, als der Herbergsvater ſchrieb, die Fe⸗ rienkolonie von Mannheim ſei auch da, denn ich überlegte mit Sckrecken, wieviel Lungenkraft ſo zwei Dutzend„Mannemer Buwe“ beſitzen. Aber bald mußten dieſe Bedenken vor dem Drang das Feld räumen, einmal ſo eine Ferienkolonie in ihrem Tun und Treiben an Ort und Stelle zu beobachten. Bisher war es mir nur vergönnt geweſen, dabei zu ſein, wenn die Buwe und Mädle rotbackig und ſonnengebräunt, friſch und munter wieder hier anlangten. So wurde denn das Angebot des Pleutersbacher Löwen⸗ wirts akzeptiert 7 an einem lachenden Morgen entführte mich das Dampfroß mit Weib und Kind ins Neckarkal. Pleutersbach, das Reiſeziel, iſt ein Ort von nicht weit mehr als 300 Einwoh⸗ nern. Wer kurz bor Eberbach zum Waggonfenſter vinausſchaut, ſieht, wie die wenigen Häufer, zwiſchen Obſtbäumen verſteckt, am gegenüberliegenden Ufer die ziemlich ſteil anſteigende Ber lehne, die nach einigen Minuten in Hochwald übergeht, hinauf⸗ handelte, die — klettern. Der„Löwen“, der Ferienkolonie und mein Stand⸗ quartier, liegt mit am höchſten und wird nur von wenigen Häuſern, u. a. dem für einen 1ſo kleinen O lichen Schulhaus überragt. Der Löwenwirt, Herr Ratſchreiber Rupp, iſt übrigens, wie bier gleich erwähnt ſei, in der Lage, im nächſten Jahre ein ſchönes Jubiläum zu feiern. Zum 25. Male beherbergt er 1908 die Ferienkoloniſten. Schan Almal haben Mannheimer Kinder bei ihm herrliche, unbergeßliche drer Wochen verlebt. Hoffentlich erinnert man ſich im nä hſten Jahr dieſes Jubiläums, das eher wie ſo manches andere gefeiert zu werden verdient. Es iſt naheliegend, daß bei der erſten Rekognoszierung auch dem Tanzſaale ein Beſuch abgeſtattet wurde, wo die Buben— diesmal waren es 26 unter der wirklich väterlichen Aufſicht des Herrn Hauptlehrers Widmann und der überaus fürſorglichen Aſſiſtenz ſeiner Gattin— im„Maſſenquartier“ lagen. Lager⸗ ſtatt reihte ſich an Lagerſtatt. Alles ein dach aber praktiſch und Ueberall peinliche, militäriſche Ordnung. Der warm⸗ herzigen Fürſorge zweier hieſiger Damen iſt es zu verdanken, daß den Kindern diesmal zwei wollene Decken zum Zudecken mitgegeben werden konnten. Die kühlen Nächte, die je nach der Witterung manchmal während des ganzen Ferienaufenthaltes andauern, machen die Mitnahme zweier Decken zu einer dringen⸗ den Notwendigkeit. Zu Füßen von jeder Lagerſtatt ſtanden die Köfferchen, die die Habe der Koloniſten bargen, daneben in Reih und Glied die blankgeputzten Schuhe. 28 ein Nachteil, wenn er 26 fröhl liche, muntere Buben zu Nach⸗ barn hat. Sie jagen ihn aus dem Bett, ſelbſt wenn er den Kopf tief in die Kiſſen vergräbt. Schon in der ſiebenten Morgenſtunde wurde es lebendig. Nach der vollzogenen Toilette ging es in die Wirtsſtube, wo ſchon Milch und Weck des Vertilgens harrten. Bei ſchönem Wetter wurde dann im Hofe in Reih und Glied angetreten, die„Montur“ nachgeſehen und wenn nichts zu tadeln war, dann ſetzte ſich der Trupp in Bewegung. Wenn keine beſtimmte Tour 1 war, wurde gewöhnlich der nahe⸗ gelegene herrliche Laubwald aufgeſucht, in dem ſich bald eine Nachbildung des Abeſſinierdorfes in der Ausſtellung erhob. Selbſt ein Kaſperletheater fehl te nicht. Manche ſchaurige Moritat mit ſelbſtverfaßten Text konnte man da zu hören bekommen. Miittags gabs dann von der Bewegung in der würzigen Waldesluft ſtaunenswerten Appetit. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen geſehen hätte, ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß die Buben ſo koloſſale Quantitäten vertilgen könnten. Der Tel⸗ ler konnte gefüllt ſein, daß nichts mehr hineinging, es blieb doch rt ausnehmend ſtatt⸗ nichts übrig. Wie wird ſich heute ſchon mancher nach dieſen ſtattlichen Mahlzeiten zurückſehnen. Mehr wie einer war da⸗ runter, bei dem zu Hauſe kein warmes Mittagseſſen auf den Tiſch kam. Hier konnten ſie ſich wenigſtens tüchtig 125 teſſen. E8 gab jeden Tag kräftige Fleiſchſuppe und Gemüſe 5 Fleiſch. Jeder konnte ſich hergusnehmen, ſoviel er wollte 0 Nach dem Mittag⸗ eſſen wurde Mittagsruhe gehalten. Dann gabs das Beſperbrot, kräftiges, nahrhaftes, ſelbſtgebackenes Kornbrot, und am Abend wieder Suppe und einen Gang. Nach dem Abeudbrot hieß es die Stiefeln für den nächſten Tag wichſen, wobei mancher kam und mit Stolz zeigte, wie gut er ſein Schuhwwerk z zu behandeln verſtand, dann wurde noch etwas herumgstollt und wenn das Abendglöck⸗ 55 lein vom nahegelegenen Rathaus ertönte, dann wuürde der Stroh⸗ Für den Langſchläfer iſt⸗ Samstag, 31. Auguſt ſ0 aufgeſucht auf dem ſich⸗ wie auf Eiderdaunen 701 ders gern trat die muntere Schar zum Baden an. Das 1 5 dann ein ausgelaſſenes Gepatſche und Getummel in den klaren Flüten des Neckars. 5 Beſonders ſympathiſch berührte es mich, als eines Schularzt, Herr Dr. Stephani, die Kolonie aufſuchte. Tages unſer Er kam an einem heißen Tag um die Mittagszeit zu Fuß mit dem Ruckſack guf dem Rücken von Schönbrunn, wo ſich eine Mädchenkolonie be⸗ fand und hatte ſchon eine ſchöne Strecke Wegs hinter ſichh ee szum Mittageſſen da blieb, hatte er vollauf Gelegenheit, zu beob⸗ achten, daß bie Kolonie und die Penſionäre— durchweg Mann⸗ heimer— bei Vater Rupp gut aufgehoben waren. In der gleichen Woche überzengte ſich auch der verdienſtvolle Leiter unſeres Volks⸗ ſchulweſens, Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger, in Gemein⸗ ſchaft mit Herrn Oberlehrer Schmidt von dem Wohlbefinden 5 Kinder. Auch dieſe beiden Herren ließen ſich die Mühe nicht ve drießen und pilgerten von einer Kolonie zur annde So bergingen bei öfteren tsflüg und ſveitere Umgebung die drei Woch Acht T b woch vor Berge. Die Stecker wurden g dann kam die ſtattliche Am Mekt⸗ tzten Mal in die mit Haidekraut ge⸗ 1 und ſchmückt und Bretzel noch dazu, die von der autler jedes Jahr geſtiftet wird. Am nächſten Tage hieß es Abſchied nehmen. Vorher gab's noch großen Appell. Die Stroh⸗ ſäcke wurden Inhalts entleert mit den Decken und den übrigen Utenſilien in große Kiſt Zum letzten Male wurde angetreten und dann gings r Geſ hinunter zur e und weiter gen Gberbach, wo der So ig noch vier Kolonien aufnahm. Es fehlte Allen etwas, e munteren Kerlchen ee waren. Man hatte jeden selnen ſieb⸗ gewonnen, weil keiner darunter war, 15 ſich des Vorzugs, Ferienkoloniſt zu ſein, unwürdig gezeigt hätte, Und man dieſer Gelegbſheit auch ein begeiſterter Anheger dieſer, f Juun Ausgleichung der ſozialen Gegenfätze in ſo bortrefflicher Rit beiteggerer Einrichtung geworden. Nächſtes Jahr ziehe ich wieder mik der Ferienkolonie in die Sommerfriſche! ihres R. Sch. 8** Aus Bädern und Sommerfriſchen. Bad Auch die Zeit der Sommerferien hot unſerem Bad wieder einen großen Juſprus h gebracht, zumal ſich die Witterung der zweiten Auguſthälfte in erfreulichſter Weiſe günſtig gezeigt hat. Reges Leben herrſcht daher auch jetzt noch in den der Stadt, beſonders in den weiten Anlagen des Schloßparks und des Kurgartens. Der treffliche Ruf der Karlsquelle ſt, wie ein Blick auf die umfangreiche Kur⸗ liſte zeigt, weit über die Grenzen unſeres engeren Heimatlandes hingusgedrungen.(In London wurde das Me ügentheimer Waſ⸗ ſer kürzlich mit einer goldenen Medaille ausgezeichnet.) Die rührige Kurberwaltung ſorgk beſtens für allerlei Kurzweil. Die Anlagen ſind zu ſchönſtem Spätſommerflor gediehen ſodaß überall ſattes Blastgrün mit dem Vielerlei der Blütenfarben ab⸗ weckſelt. Die neuen Tannenkulturen hinter dem Kurhaus ſowie an dem neuen Weg zur Allgäuer Milchkuranſtaft des Bades und zum Luftkurhaus„Waldeck“ finden die Ane lennung aller Gäſte. Die Künſtler⸗Konzerte dieſes Sommers, zu der die Kurverwaltung bedeutende Solokräf rangezogen hat, waren von hervorragendem Erfola; der ſchmucke Kurſgal war ſtels dicht beſetzt. Das glänzende Parkkeſt mik veneti aniſcher Be⸗ leuchtung von Bad⸗Gebäuden und Anlagen, das kürzlich u. g. von der Kurdirektion veranſtaltet wurde, erfreute fi ſonderen Gunſt von Freinden und Einheimiſche Ueberraſchung ſteht ein Lieder a Laura Wolzogen bevor. * Wid bd Nichts wirkt erfriſchender und kräftigender auf die er ſchlafft en Großſtadtnerven als ein Luftbad ſet dem von der Natur ſo reich begünſtigten Wildbad, deſſen ſeit Jahrhunder⸗ ten renommierte Thermalbäder auch heuer eine große Anzie⸗ hungskraft ausüben. Unter den bis zum 22. Aaguſt gemeldeten 13222 Kurfremden iſt Baden mit 1208 vertreten.— darunter Mannheim mit 280, Karlsruhe mit 203, Pforzheim mit 98 und Heidelberg mit 77. Unter den 1208 Ausländern befinden 105 277 Amexrikaner, 202 Ruſſen, 185 änder, 116 Franzoſen, Schweizer, 120 Niederländer, 25 Oeſterreicher, 47 Italiener, 95 Schede, 15 Afrikaner, 7 Auf tra lier, 3 Aſtaten, 1 Dänen, 4 Rumänier. An Unte rhaltüngen wird fortwährend Vorzügliches und Neues gehoten. f 5 15 Als weitere bdend der beliebten Sängerin *.*** Aus den Touriſten⸗ und Fremdenverkehrs⸗ Vereinen. kann ein geblogiſcher und hier Pfälzerwald⸗Verein. Wohl in keinem Jande Wanderer ſoſch abſvechslungsreiche Szenerien in Beßiehung voy Augen bekommen, als in der Pfalz hauptſächlich in der Südpfalz, der ſogs⸗vannlen Pfälziſchen Schweiz. Sind auch die romantiſchen Felspartien und die ſonlſtigen Naturſchönheiten der Südpfalz in weitepen Kreiſen nicht mehr ganz unbekannt, ſo kann man bei näherer Vetrachtung immer noch weitere ſchöne Punkte darin kenußn kernen. Der⸗ jenige, der nun dieſe ee zum erſte Argat durchwandert, betrachtet mit unverhoßlener Bewunderung die grotesken Effekle, mi; denen die Meiſterin Natur bier ſicherſich nicht zurück gehal⸗ ten hat. Gigankiſch ſtreben die ſagenumwobenen Felſenneſter in weit abwechſelnden Formen und Nufbauten wirken erquickend auf das Auge und ſtimmungsvoll wechſeln mit Burgen. Der Pfälzerwald⸗V ſprechenden von Hauenſtein aus bald die 0 wanderung immer in ſchattigen Laub⸗ ſchließt. Buſenberg geht es wieder weiter über das trotzige tückiſche Raub⸗ ritterneſt bauten marſch Lage Verein n Annehmli chkeiden; tiſche vom kannte geſetzt. Die Mitglieder und Gönner wechslungsreichen laden. . verkehrs hält Kin Uuter ten zur herzogtum tigen, des Fremdenverkeh Seltion Wolfgch des Badiſchen Schwarzwaldvereins bhat es ſich nicht nehmen laſſen, den Teilnehmern an der Fauptverſammlung 8 auch Genüſſe verſchiedener Art zu bereiten. ſtellte Programm ſieht für den Vorabend eine Unterhaltung mit nevergnügen im Badgarten, kenzert, gemeinſames Mittageſſen im„Hotel Salmen“, luſtiaung auf dem den folgenden Tag und daran anſchließend eine Wanderung nach dem Kniebis und nach Oppenau vor ſammlung— es iſt jedermann dazu freundlichſt eingeladen— ſind bis zum 7. September an den Rechner der W Sek⸗ T — tion des Schwarzwaldvereins, Herrn Renkner Adolf Vivell, zunu richten. 55 ——— L 2 überhängenden Felſen an, die oft einzuſtürzen drohen. zigtal ſeine der Tagesordnung ſtehen eine Reihe wichtiger Gegenſtände. anderm FwWerden, selbst bel Patienten, dle schon alle möglichen 5 Die Berge mit Tälern und Felſen Bekrachtung dieſer herrlichen Gegend will der derein am 8. September wiederum einen vielver⸗ Wander rtag widmen. Unter geringer Steigung wird 4 Höhe gewonnen, wo ſich eine Höhen⸗ und Nadelwäldern an⸗ eingeſchloſſen liegenden Dorfe Von dem im Talkeſſel vor einigon Jahren ausge⸗ Burg Berwartſtein. Von hier aus nehmen wir den Ab⸗ n dem Luftkurort Bergzabern, das durch ſeine roman⸗ der ganzen Tour einen wür digen Abſchluß gibt. Die wieder erwirkten Sonderzüge bieten die ſchon be⸗ denn die Abfahrt iſt guf.20 Uhr feſt⸗ fahrt kfurz vor 9 Uhr angetreten wird. obigen Vereins ſind zu dieſer ab⸗ und dankbaren Wanderung kreundlichſt einge⸗ Wald⸗Heil Drachenfels nach der erſt zährend die Ri **** Werkehrsweſen. Aude verband zur He bung des Fremden⸗ Sept. d.., in Wolfach im Hauptverſammlung ab. Der Badiſche am Sonntag, den 15. erſte ordentliche den Stand der Borarbei⸗ Werkes über das Groß⸗ wird as uch Herausgohe des Bericht üher illuſtrierten Baden erſtattet, ſowie über die derzertigen und künf⸗ bon dem Verbande ausgehenden Maßnahmen zur Hebüng yrs im Hadiſchen Lande verhaudelt werden, Die Das hierfür gufge⸗ für den Haupltag Frühſchoppen⸗ Volksbe⸗ Marktplatz, Feſtbeleuchtung und Bankett, für einen Automobilausflug na⸗h Bad Rippoldsau Anmeldungen zur Teilnahme an der Ver⸗ — Dr. Ruimlertsche Spozial Heilanstalt Silvana, alf für Neurasthenfe(Jexrenschwäche) der Münner(und zwar allsemelne— des Gehirns und Rückenmarks— sowie be⸗ sehräpkto, auk bestimmte Organe, wWie Herz, Magen-Darm-, Sesnal⸗ Svstem ele. konzentrierte). Einzige, moderust ein⸗ Terleltete, mit dleu vielseitigsten Hellfaktoren ausgestattete Austalt, welche sich so aumsschllesslieh diesen Leiden Widmet' und in langjübriger Erfahrung eigenartige, besonders MiIrksame Ileilmethoden hierfür geschaffen hat. 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Annie mußte ihr Rad aufpumpen. Da kam er vorbei und fragte, ob er helfen könnte. Und Annie, die ſich über alles amüſiert, war natürlich gleich dabei. Und ſie erzählte ihm, wohin wir wollten. Und dann ſagte er, daß der Weg bald ſteil über einen Berg geht und fragte, ob er uns helfen wollte, die Räder zu führen. Annie willigte ſofort ein. Sie iſt etwas frei, wiſſen Sie. Ich bemerkte wohl, daß ihm das nicht ſo recht gefiel, denn er ſchaute mich unausgeſetzt an.“ „Und?“ Margot fand die Geſchichte nun doch etwas banal. „Nun— und dann tranken wir zuſammen Tee in einem Reſtaurant. Annie hatte die Einladung angenommen, bevor ich danken konnte. Er empfahl uns ein Logis, wo wir billig übernachten konnten, denn er iſt in der Gegend gut bekannt, da ſein Onkel dort in der Nähe wohnt.“ Margot blickte auf.„So? Wo wohnte der Onkel, und wie hieß er?“ „Das habe ich vergeſſen. Aber er iſt ein vornehmer, reicher Mann.“ „UAnd weiter“ Am nächſten Tage fuhren wir weiter und blieben bier Tage zuſammen. O, wie glücklich war ich da! Als Annie merkte, daß er um meinetwillen jeden Nachmittag mit uns ausfuhr, wurde ſie ungezogen, und dadurch zeigte er ſich gegen mich um ſo liebenswürdiger.“ „Wollen Sie mir ſeinen Namen nicht nennen?“ „Rein. Den ſage ich Ihnen nicht. Er hat einen außer⸗ gewöhnlichen Nan Margot pre erſtarren ſchi „Aber das iſt länger her als ein Jahr, nicht wahr?“ Vor einem Jahre kannte ſie Theobald nämlich nach nicht.„Haben Sie ihn ſpäter noch geſohen?“ „Geſehen? Das war erſt der Anſang! Wir ſind monate⸗ lang jeden Samstag und Sonntag ausgeweſen. Er ver⸗ ſprach mir, h zu heiraten, und ich weiß, daß er mich liebte. Er ſch h an mich und ſandte mir allerlei hübſche Sachen. Ich war ſo gut wie berlobt mit Hans Marks, dem Sohn unſeres Buchhalters, aber ich gab ihn auf um Theo“ „Theo?“ Margots Herz ſtand ſtill, obgleich ſie die Wahr⸗ heit längſt vermutet hatte. Di „ euch der Verzweiflung ſchlug ſie die Hände icht. „Weite 1. Margot fröſtelnd. „In April wurde er anders. Er ſagke, daß er ins Aus⸗ Familie dageg i. Er müſſe eine reiche Dame heiraten, die ſich in ihn verliebt habe.“ „Und was te er von der Dame?“ „Er ſagte, ßſie acht Jahre älter ſei, als ich. Acht Jahre! Solch al! O, er kann ſie unmöglich lieben! Ich„ daß er nur mich liebt! Und nach acht Tagen ſchrieb er mir, daß ich ihn vergeſſen müſſe, und daß er in dieſer Woche getraut werde. O, ich überlebe das nicht! Ich habe meine Arbeit im Stich gelaſſen und glaubte, wahn⸗ ſinnig zu werden! Wenn ich ihn nur einmal ſprechen könnte, würde alles wieder gut werden. O, ich kann es nicht er⸗ tragen, ich kann nicht!“ Sie ſprang verzweifelt auf. „Sie werden ihn wiederſehen,“ ſagte Margot. „Und wenn er Sie mehr liebt als mich, dann wird er heiraten. Ja, ich bin die andere. Kommen Sie mit mir, ſollen ihn ſehen.“ „Sie— Sie 2 „Theobald Meerſcheid iſt ſein Name, nicht wahr?“ „Ia.“ Das Mädchen war wie verſteinerk. „Kommen Sie, ſetzen Sie Ihren Hut auf.“ Das Mädchen gehorchte mechaniſch. Schweigend, wie in einem Traum gingen ſie durch den Park. Vor der Tür blieb Gertrud ſtehen. „Iſt es morgen?“ fragte ſie verwirrt. „Ja, es wäre morgen geweſen.“ Der Diener an der Tür ſah ſonderbar beſtürzt aus und blickte Margot an, als ob er ihre Bläſſe wohl begreife. Das Haus lag totenſtill. »»Fritz“ ſagte Margot,„ich habe ein Telegramm zu be⸗ forgen.“ „Ja, gnädiges Fräulein,“ antwortete er,„Ihr Herr Vater iſt zu Frau Meerſcheid gegangen.“ Margot verſtand nicht, was dieſe Mitteilung zu bedeuten hatte. Dann ging ſie mit Gertrud hinauf in ihr Zimmer, wies ihr einen Platz am Kamin an und drehte das Licht auf. „Sie können inzwiſchen die Zeitung durchſehen, wenn Sie wollen.“ Während ſie ſelbſt ein paar Telegramme durchlas, dir ſich auf ihre Brautgeſchenke bezogen, öffnete ſie zerſtreut ein drittes, das lautete:„Vorfall aller Wahrſcheinlichkeit nach verhängnisvoll.“ Sie begriff das nicht und klingelte daher. In demſelben Augenblicke ertönte ein Schrei von Gertruds Lippen. „Er iſt tot!“— Hier, hier!“ rief ſie und warf das Blatt auf den Tiſch. Margot ging auf ſie zu und las:„Ein Unglücksfall im Stadtpark.— Ein Kind wurde von einem Wagen erfaßt. Ein vorübergehender Herr konnte es noch retten, wurde jedoch ſelbſt ſo ſchwer verletzt, daß er in das Viktoria⸗Krankenhaus überführt werden mußte.— Der verunglückte Retter iſt, wie wir vernehmen, Herr Theobald Meerſcheid.“ Der Diener erſchien an der Tür. „Fritz“ ſagte Margot mit fremder Stimme,„haben Sie gewußt?“ „Ja, gnädiges Fräulein.“ „Weshalb haben Sie es mir denm nicht geſagte“ „Ich glaubte, daß gnädiges Fräulein es bereits wußten, nach dem Ausſehen zu urteilen. Ihr Herr Vater dachte Sie noch bei Frau Meerſcheid zu finden, deshalb iſt er hin⸗ gegangen.“ 5 Und dann fügte er zögernd hinzu: „Es iſt ſchon zu Ende— vor einer halben Stunde um⸗ Hr. Die beiden Frauen ſtarrten ihn an wie gelähmt. „Zu Ende?... Und ich war nicht dabei?“ * Mechaniſch winkte ſie dem Diener, daß er gehe, Gertrud rang verzweiflungsvoll die Hände und ſchrie: „O Theo, Theol mich haſt Du geliebt!“ Kalt und zyniſch ſchaute Margot ſie an. Sie wußte es beſſer. Sie erinnerte ſich ſeiner Betenerungen, ſeiner Stimme, ſeiner Augen.„Mich liebte er,“ dachte ſie.„Wie kann das Kind glauben, daß er es ernſt mit ihm gemeint? Mich allein liebte er— er war mein!“ and nun war er tot?? Sie konnte es ſich noch nicht vorſtellen. Es vérſwirrke, es lähmte ſie. Das bittere Leid wird erſt morgen, erſt ſpäter über ſie hereinbrechen. Augenblicklich empfand ſie noch nichts als—einen Schimmer der Erleichterung, der Dankbarkeit. Das war eine Erlöſung.— Sie wußte, daß ſie ſelbſt und das Kind, das da weinend im Stuhl lag, in der Zukunft dieſer heroiſchen Tat gedenken und ihn deswegen verehren werden. Und jede von ihnen wird glauben, daß er ſie geliebt hat ſie und nicht die andere. Wenn er am Leben geblieben wäre. Eine Amliehr. Stkizze von Eliſabeth Goedicke(Schöneberg). [Nachdruck verboten!. 2 Er hatte ſich einen Revolber für ein paar Mark gekauf: und eilte fetzt ſcheu durch die Straßen, um ins Freie zu ge⸗ langen. Fort, nur fort aus der Stadt, aus den engen Mauern, einziger Gedanke. 35 willkürlich ſuchte er einen Halt und zog bie Zügel feſter. Das anſtrengung war für einen Rekonvaleszenten zu Pferd bäumte ſich und wandte ſich ſeitwärts. Die Verzöge⸗ rung genügte, um einen Küraſſier die Toate nehmen zu laſſen. Hohenwart ſtrich mit der Hand über die Augen.„Du mußt ſiegen. Du mußt Dein Verſprechen halten. Sie verläßt ſich darauf,“ klang es ihm im Ohr. Er richtete ſich ſtraff im Sattel auf, um das Pferd feſt an dir Zügel zu nehmen und mit einem Peitſchenhieb zur richtigen Gangart anzutreiben. Metear machte einen mächtigen Satz, eilte dann aber raſch torwärts und nahm Gurt um Gurt mit dem Schimmel des Küraſſiers den Waſſergraben. Mit geipannter Aufmerkſamkeit folgte das Publikum den Vorgängen, vor allem Erikaz von Nordmann.„Er macht's entſchieden. Günter, er macht's, habe keine Sorge,“ flüſterte ſie dem neben ihr ſtehenden Bruder zu. „„Wenn Deine Hoffnung Dich nur nicht betrügt,“ gab dieſer leiſe zurück.„Ich habe Hohenwart lange nicht ſo ſchlecht reiten fehen wie heute. Sonſt hielt er zuerſt immer zurück und ging erſt im letzten entſcheidenden Augenblick vor. Wirk⸗ lich, Erita, er ritt ſonſt beſſer.“ „Das iſt ganz gleich,“ bemerkte ſie ungeduldig,„wenn er nur ſiegt. Das Wie gilt doch gleich.“ „Wüßte ich nur, wodurch Du ihn bewogen, zu reiten. Keiner von den Kameraden wollte es glauben, da er tatſäch⸗ lich noch rieſig elend iſt.“ Erika zuckte mit den Achſeln.„Er iſt aber ein zu paſſto⸗ nierter Reizer und da er durch mich erfuhr, daß Eichkamp nicht ritt. Sie ſprach nicht weiter. Ihre Augen verfolgten die Pferde, die eben um eine Biegung kamen, Hohenwarts Rappe war noch immer der Erſte⸗ „Soll ich Hohenwart, wenn er ſiegt, heute abend mit⸗ bringen?“ Sie ſchüttelte den Kopf.„Das iſt nicht nötig. Er wird auch wohl mit den anderen zuſammenbleiben wollen, den Sieg zu feiern. Aber, Du ſcheinſt recht zu haben. Er liegt ja vornüber, faſt auf dem Hals des Pferdes. Auch braucht er ſchon wieder Peitſche und Sporn. Wie ungeſchickt!“ Aerger⸗ lich krampfte ſie die Hände zuſammen. „Wenn er nun ſicher den Wall nimmt“ entgegnete der Bruder, ſeinerſeits ebenfalls kein Auge von Hohenwart wendend. Wie der Blitz ſtürmten die mutigen Renner dahin. Zwei blieben ſchließlich zurück. Die anderen ſetzten ſchnell nach⸗ einander zum Sprunge an und flogen hinüber. „Bravo, Hohenwart, bravo.“— Eine einzige Sekunde früher ereichte“ Meteor den Pfoſten. Dümon hatte es ihm ſehr ſchwer gemacht, aber— Hohenwart hatte geſiegt. „Bringe mich zum Wagen, ſchnell, ſchnell, ehe der Trubel zu groß wird.“ Erika war aufgeſtanden und ergriff den Arm ihres Bruders.„Ich habe meine Gründe, Hohenwart nicht gleich zu begegnern“ Ihr war plötzlich der Gedanke nahe getreten, daß er ihren Worten neulich eine ernſtere Bedeutung beflegen könne, und ſie wünſch h doch ein anderes Leben als das an der Seite eines unbemtttelten Offiziers. r Herſtand die Schweſter nicht ganz, willfahrte aber ihrem Wunſche und geleitete ſie auf dem kürzeſten Weg zum Wagen. Dem Geſchwiſterpaar entging es deshalb, daß ſich plötzlich auf dem Sattelplatze eine unruhige Bewegung kund tat. Ein Jubelruf hatte den Sieg Meteors beſtätigt. Hohen⸗ wart hatte ihn koum vernommen. Mit Aufbietung aller Kräfte hatte er allerdings den Ritt zu Ende geführt, dann aber war er mit dem Worte„Erika“ vom Pfoerd geſunken. ini keys fingen ihn in ihren Armen auf. Die Mütte a Einige Jockey war ihm entfallen. Eng klebte das feuchte Haar an ſeinem aſchfahlen Geſicht Die Sanjitätskolonne mit Aerzten und Trägern war zur Stelle. Man hob ihn auf und brachte ihn in einen nahegelegenen kühlen Raum. Raſtlos bemühten ſich die Aerzte um ihn. In bangem Schweigen ſtanden die Anweſenden dabei.. „Es iſt umſonſt,“ ſagte der Arzt endlich ſein tiefernſtes 1 Geſicht auf die Kameraden Hohenwarts richtend.»„Die Ueber⸗ geht zu Ende.“ Er beugte ſich wieder über den Sterbenden, da er leiſe Bewegung ſeines Armes verſpürte. die Augen. Unruhig frrten ſie von einem zum andern. Se Lippen formten ſich zu der Frage:„Geſiegt?“ Der A nickte. Es war ihm unmöglich zu ſprechen bei dem Anbli des jugendlichen Geſichtes, der ſchönen dunklen Augen, die ſich ſo bald im Todeskampfe ſchließen ſollten. Ein befriedigtes Lächeln glitt über Hohenwarts Züge. Dann wurde der Blick langſam ſtarr und leer, die Atemzüge leiſer und leiſer, nur das befriedigte Lächeln lag noch auf ſeinen Zügen, als ſei er mit einer frohen Zuverſicht von dannen geſthieden. Herbſtbäder. Plauderei von Bafa Balten. (Nachdruck verbote Wer die einſchlägigen Verhältniſſe kennt, der wird wiſſe daß vor etwa zwei bis drei Jahrzehnten ein geradezu bedenk⸗ licher Nihilismus in der Behandlungsweiſe der Kranken Platz gegriffen hatte. Der Grund hierfür lag darin, daß die v wiegend medikamentöſe Behandlung, wie ſie ehedem üblich geweſen, ſich überlebt hatte. Die Aerzte erkannten, daß man mit Arzneimitteln allein kein Leiden zu heilen vermo und wie jede ſolche Erkenntnis eine übertriebene Regkkion zu Folge hat, ſo geſchah es auch in dieſem Fall. Viele füngere Aerzte wandten Medikamente faſt nur an, um momemtan Schmerzen zu lindern oder örtliche und rein mechaniſche Wirkungen zu erzielen, an Speeifika glaubten ſie ſchon gar nicht. Erfahrene und einſichtsvolle Aerzte ſind freilich nie ſo weit gegangen. Inzwiſchen hat die Wiſſenſchaft ſich jedoch neue Bahnen geſucht und der erwähnte Nihilismus hat ein ebenſo energiſchen, als erfolgreichen Behandlungsweiſe Platz gemacht, indem man den Wert der diätetiſchen und phyfi⸗ knliſch⸗mechaniſchen Therapie erkannte und ſich fernerhin auch klar machte, daß dieſelbe der Unterſtützung durch Arzneimittel nur ſelten entraten kann. Die Folge davon war, daß Heil⸗ anſtalten und Bäder wie Pilze aus der Erde wuchſen, den daheim nicht möglich iſt. Daß dabei nur chroniſche Krar heiten in Frage kommen können, iſt ſelbſtverſtändlich un zwar ſpielen unter ihnen veraltete Leiden, wie ſolche Fälle, bei denen es ſich weniger um eine eigentliche Krankheit, a um eine Erſchöpfung des geſamten Organismus und e Ueberreizung des Nervenſyſtems handelt, eine große Rol Wer es ſich leiſten kann, geht alljährlich ſelbſt bei leichten Verſtimmungen in geſundheitlicher Beziehung, einige Wochen in ein Bad ader Sanatorium, um dann wieder mit geſchwächter Kraft ſeine gewohnten Pflichten auf ſich nehmen zu können. Bekanntlich werden die Bäder am meiſten im Frühjahr und Frühſommer, das heißt während der erſten Saif n, be⸗ ſucht. Das geſchieht ſchon deshalb, weil man nach den An⸗ ſtrengungen des Berufs und den gefſellſchaftlichen Strapazen des Winters am ſtärkſten das Bedürfnis nach Erholung har. Der Zuſtrom der Badegäſte in der erſten Saiſon zeitigt aber hegreiflicherweiſe eine erhebliche Preiserhöhung in den Bädern im Vergleich zur zweiten, was denn auch Viele ver⸗ anlaßt, ihre Kur erſt in vorgerückterer Jahreszeit zu ge⸗ brauchen. Nach Beendigung der zweiten Saiſon tritt jedoch dort, wo der Betrieb nicht mit Ablauf des Sommers ge⸗ ſchloſſen wird, noch eine weitere Verbilligung ein; zunehmend hänfiger ſuchen daher Leute, die zu ſparen genötigt find, Bäder und Sanatorien⸗ im Herbſt auf, und wer es einmal ge⸗ tan und die günſtig ezuegte unk gun zünzz ane ppucgich el zupz qun uszd25 eee uedun ie eeee wee e we ee ai 1 Si1 b e mit e— fn dee eee e eeee eeen eee e e et 0⸗ eeeen ae us anu hono a0 ͤe da dee bun e eh h uen e pat 39) e ie gun meec ne ees i boe Acdec usg C negee eenen ee e ee wce usbnzz uezunvſli⸗ u uchr be den ene e ingeg unu qun usqgertpl ne aa ben i ee den ee e e eemehen ee eeeeeee eeneeeeueeene cee een gun uane ed 5 aen eeeneung J kuvd us) usbogz n ee eene e dun ne e e ue unn gun cen wren ee eeee wee iee eheeeeee e eee eh dee e ee mn e n eheuncce eeet e apen i avcg 8 ugt ur neceee agur wane dede de e ane ne u wat ung eeeee ee beet iee ee eg e 48 of unn gun ee eeee ee eeet eee eee pau 19 gog Lcegen leeee eh e Feunnie uvs Acset à abh ushg Saig dagn gun aignun necde de ec inend e ee e 4005 c43 uig go cun uszun quvch ech eeeeeeen nee ipbaog uabza ne Svane neee ee eee wed e bonfigick pil 81d eeeee e weee en ee ebee weee üi e ene me eee eee e ee eeeen e e eene e i n ben e cee ee ih be hen ecdbet sog uvm uus cbb ind a it ze gog guvf qun uch Inv ean ace zwa 10 ur sod ued e e ben ee e en beeeepoc 77 755 qui deee e ee eceheen be ie eee“ :gofdogz sog znv usgoftcpngz usbnlobun aene e we eeet eceg gun eeen i ee e ai dun weee cden ecdrehn den e e ee neg agubdateg 16% musqfenc ne uv bunl 1 gun snvurg unu 91¹ Hind elie kiose gun pnieh ur Ouggrc angvaſt zclec) sseudb zr den eee en ee e ee e pce 5 uigas agz anvig dig aeunhd el gun usbogz ueg up jvuuse opou padenvulc an ah daf vee ae e e beun pee c „ ee e er e le e“ blacd zvog Inv goꝛar qun 2 dt„ueee ee ene r il 218 uuegz“ Sehb Sog urc een den ee eene nen ecgz uech e e eengeg gun e edbene eechneee eiete aun uee eee eet ee eeee eh ee ee ufdabbnegg uanvig ueuedoesbaag uwa Aenn e en aens gun Pog ie eeeeeehn ee eeeeen ee bee eee e ee een weneec ene eeee dun ac nee enee ne ee eenne eene eenec eeen ee lee e un e a we enenneh ieeneeedeeeeeen eee e Sopnpaeb eenhde dun ee eg une e ee ccee eg InN „ Aeleee ee r und %Aptu e eegig. e“ uue ecuged dur oi ade eee echr e e iee eeee ee g e „use eet ee ceee e Wen leen e e n chee ee e ee e i uten, Aien ee ee eeeee“ eehe ee e ee; nee ae eeegz ee e un wacbcß pne ule Jgaaf Aut i ieene üeg ee e een en e eheene an wi en eee ee“ e ee ee uaeneee ee“ Inc usg bat qun usbozag gvaſe unn zne be ben e wa h e e eneete ee e we eeeeee e ee acn enh edg dun weeeee wee ee een leen ee nn“ ee beeen enc ee cht ee ihe if a siv gun zaeede du ee e an eee eeee eie zaeeng eeue eung e ee ie uee eeee e ee dg cnguneal 5vf 8 Ahpienz⸗ utpl oa uscsnpc so 1 ang Svalfs uin ustpuezg deee bee e ee ee e ed „ eee ee en weeee de ee FF dee leen lneee ee ee euee eg a aeneg did Meee e eez eeeee eee le ee e ͤec ee Ae e beeeeece eee een een en e 6 2 0 eeee wenbeee be e eeee ee een eee waee wiece e e 8 ae ſne Seceu dg anu d uun anee ange eneen icht eee eee e epnn: Seee eeeee ce Tee e e ie heee eeeee eeee meee e e eee eee eec dun ege! zuupzeg agancr 30 „ecenee ee e uzeß ſtpoaun ee ween eeeee ee ee be een eeene weec ſetz ancpc useut ee le eeee e i ee ee ce e e e ehe eee ee“ usuugz uetef b ge ne Invavc uspo ee ee eun ge! 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Aut urgrhler aagguv z00 uteu„szugnoza um ſchpru gob ad osboa; inunaogz“ „uoho! Aeeceg eeeeee ee ee ht eg bez og“ Aotlog ee wen heeeme ene gg buepenceee le ach“ uohufanhpt ne jonſog udg ur cpil un uocgcvite uorunogqpog Svaſſo uog ne bil ad gpgog guopfund ne ezoceg boſe une gaolſtz utoſpuvur uathf gun oihhpe Aeeeenen eeeeg neg ne ee uepoachlogz 49⁰ „ det e eſe e eeeee eee Mangvg uunz uvze Ichru cun n ollvlog Tuubc uloztz“ „Tteheg bnv die gung“ „ eeeen ben egnedun e eeee ue;z uoſdatob e lenene eet e ei eücn n aauoghoc Piguebnzz Aeee eene le ee een Incateb naone so oſſog cmozhönc unnne aenecue e eat enn e ag uneec“ „„eececehen ee ee e ee eeeee „eee e“ zdnd foen jnocß) udppogz“ „uellunog ou cou ucht svg pne U10 Inn de eeee n, ebe e lee chr deee e „ideee eee dee zagang Lubg mel Ae e e e oizleg aövgz 910 uggoe ad dueeneg aenbinch uounvag uoue Ind gun quocpioa ognag uune qudc asg uaſuuvgeg reupet uteue Koglogsang Aohunl uie ee ,eeen ae eöcenuchec ae oc uiesz“ eeeneeen eee eneenee epenee -Huvr aig deee leeee eeeen e ben bee g a00 weet ut on nelnſgz mobigavſrung Saepo S a00 01 ugradbsg iu gun anv ecpnoggegulgz Lie eene wee beee Bugeeugeec eee e, (uszagreg pnaqcpppg) re e u0g 99138 3801 eegnbeg iice un elieg ecpiend ur uvut I000 Jeau cene een en unach auoqieplog a20 ae Jonoebend zepiilocpohngg 1090 eee weeeeeeen e en eeeene uaßfſc uafonlobufe nepoagſpang am gaoßl ol ohv sfofezotz aun gopod ihaone dun eeeeee eee eeee e eeeen eeee aect ahunf Jegaetgzeag gun gog uvun agnl v genphlober eeeee nende ehce eceen ee eeen eg! eeceueeh eeeeee enhe e walte gcbu abale Cun dunn vepbac ae un zen eei beebeegn ud a ee een ie eer eeee woutavat uz Manniad ogsess aeeeee ee be egeg un eenez; Abuiag Bunhekß cß ane uaad ohuvcol oplanch ondu guss 5 0 Uog annt eie-Bunzuvcdg rehſgavipog goco mn udgloc sno Jaguvee meuie nerun pen ol zecier ol auuog aoleig udueg uv ene mie ee becapladg plpvacß obung oleng 1 Aelchlgo dcee ee e dun geureuogice une uvz Uoeg ene Secdeder beanch uog u Sonvfg uid epnt onboz ne oid ahen eendeeeee eeeeeeeeneeeh den euen eee ee ee ee eeee egheeceee obvag eie neg Ind necuequoung uenvjg usbruse um Hafludgiche Seeduezoe znn ainjc dduse u guvflog aoz orc usoganat usgungtog logce snv Me⸗ene eeag eeueh OT meue dun eech⸗euuueſog leg weeeeeee e i beee ene eet ſeene Seubze erenes Uoploag FF ⸗znv gieſß ur kit ucunjuogzegs uonvfggvg zno Cuvflog opß „Cee eeebeeen eeeeeee eeen ben eeeee Uie, eeſeeeeine ceee! Aegckckoſlobgo nepunch eecd er ee eeeee e en ene dun * + eided wiollnag end chpil gog Hegueaaeg aetuee ute 111 uennt ne dgvng dig ant zuchsnz udg um bof Anspgo opeac zum zc aezenvlob end flozanpuaoch uſe cpil uog logg Fenee ee e eheheeeee eceegee dun gpſulch Jaoleod drat ugog gun feusabeg gpfusepoccckgz meunes un ecene udg un ohropuelnjgz gaqudzoa; Jezanbuapzos ugudgset uog ur die aeeue enbg uinsbun usgo ah poz gocß uodgudalaog Hanbehiag aauohoanundg aogo acuohoat aehpnagog dangaogz widcfenge ut uis dang ace Gnv neog pid far 8 Aentahlungz ustloaß usg gun moz uouaprucples znd lan a00 Inv aheee bun encee eeeeen guvztz ugusopplogqv dquezgusgoe vlon nut udgegun utog CCCCCCCC eee eegeten ue unaohvac dog gungtomung oig udg ind uolliged vlon zu ur aqndlee e eee re eu eet! eantplgubg aahrcgabt e e eee, ⸗udutuvine ganchingd reſplra aoblpar gun ogicte oienaz, weaeh e eeeee neneeet eeee ee öneeeee g etddugteeeee bun eeee ee eeeeuenh meeeneen end gartroapeckckac Tferquauubene leeeeen een; 8 nlabuemmolng ggic aun maßplur⸗souuepueſog, aun euv dic recpleen crce ne beneeeeee eeeee eee ee, ebr eneee een utuc utounvag enn uolteanlgnvs gun ogice zuv undgupgq mur wat bunleg, neagp? Modatun ur nvacg dusg ant svg giougch souongeß 5 euvd urd e ehet en, ceeeehen neeeeeeß 711 Er ſah wieder auf das Kind. So klein war er auch mal geweſen, ſo klein und dumm und unverſtändig, aber auch ſo rein und unſchuldig und unbefleckt!— Und nune Er hörte plötzlich auf zu atmen und ſah ganz ſtarr vor ſich hin. Jag nune „Sie haben mich belogen und betrogen und in meinem Geſchäft geſchädigt,“ hatte der Chef zu ihm geſagt und ihm die Tür gewieſen, und ſeine Kameraden hatten ihm die Hand verweigert, weil er unredlich geweſen war. So weit war es mit ihm gekommen, das war aus ihm geworden! Und anſtatt ſich zu ſchämen, hatte er in kindiſchem Trotz die Schuld auf ſeine Mitmenſchen geſchoben und wollte mit einem häßlichen Rachegedanken aus der Welt gehen, nicht weil ſein Unrecht ihn drückte, ſondern weil er ſich zu gut vor⸗ kam für dieſe Welt. So war er geworden— ſo— ſo— und war auch einmal einer Mutter Glück und Stolz geweſen. Und plötzlich ſank ſein Kopf ſchwer herab auf den Rand des Kinderwagens, und er weinte— weinte wie ein Kind, das den Kopf in den Schoß der Mutter gelegt hat, weinte heiße, bittere Tränen der Reue. IIX. So fand die Frau ihn, als ſie wieder eintrat. „Herrjeh, was iſt denn? Was iſt denn?“ ſchrie ſie er⸗ ſchrocken auf und ſtürzte auf den Wagen zu. Als ſie ihr Kind ruhig und unverſehrt da liegen ſah, wurde ſie ruhiger.„Was iſt Ihnen denn?“ fragte ſie jetzt teilnehmend,„warum weinen Sie denn?“ Er hob den Kopf, aber die Augen blieben geſenkt.„Weil ich ein ſo ſchlechter Menſch bin,“ ſagte er. Sie ſah ihn einen Augenblick ſtill an.„Wenn einer noch ſo darüber weinen känn, dann iſt es nicht ſo ſchkimm,“ meinte ſie endlich herzlich. Er ſtand auf, trat an den Tiſch und nahm den Zettel, riß ihn immer und immer wieder durch und ſteckte die Schnitzel n die Taſche zu dem Revolver. Dabei erzählte er ihr mit 2 iner Schuld. Und dann griff 2 en, abgeriſſenen Worten von ſe 2 — — nach ſeinem Hut und reichte ihr die Hand. „Ich will jetzt gehen und danke Ihnen ſchön.“ „Adieu“ ſagte ſie zögernd, aber als er einen Schritt zur Tür machte, folgte ſie ihm und hielt ihn zurück.„Wo wollen Sie hin? Was wollen Sie tun?“ fragte ſie ängſtlich. Er antwortete nicht, weil er es ſelbſt nicht wußte Ja, wo wollte er hin, was wollte er tun, er— brotlos, arbeits⸗ los und ſchuldbeladen. Wo auf der ganzen Welt gab es einen Fleck für einen ſolchen Menſchen! Unwilltürlich griff er i die Taſche nach ſeinem Revolver— war er nicht doch die einzige Zuflucht für ſolch einen Menſchen wie er mar? Die Frau hatte ſeine Bewegung geſehen und packte ihn erſchrocken am Arm.„Ich laſſe Sie nicht fort, nicht ſo,“ rieſ ſie haſtig,„wo wollen Sie hin?“ „Wo ſoll ich denn hinwollen, ſo'n Menſch wie ich einer bin,“ ſtieß er zwiſchen den Zähnen hervor.„Da gibt's doch 4 2 11 N Nein, das iſt ja Unſinn,“ rief ſie,„was Sie tun wollen, Sünde. Was Sie getan haben, iſt nicht ſo ſchliſam, das kunn man wieder gut machen. Sie müſſen fleißig ſein und— und ehrlich. Sie ſind noch jung— Sie können noch riel ſchaffen— Gutes—“ „Ich? So'n Menſch wie ie machen? Mich nimmt doch keiner Er wollte an ihr vorbei zur vor den Ausgang. „Nein, ich laſſe Sie nicht, Sie dürfen jetzt nicht fort. War⸗ ten Sie, bis mein Mann kommt, der wird Ihnen das alles beſſer ſagen können wie ich. Verſprechen Sie mir, daß Sie heut noch nicht—— ſchlafen Sie erſt eine Nacht— ja?“ Sie ſprach haſtig und erregt, und dabei flog ihr Blick immer wieder zu der kleinen Uhr, die auf der Kommode ſtand. Es war ſchon ein Viertel nach zwölf, und um zwölf hatte ſie tigentlich an den Tannenſchonungen ſein ſollen, um ihrem Manne das Eſſen zu bringen. Der wartete nun dort auf ſie und mußte bald wieder fort, weil der Oberförſter ihn zu ſich beſtellt hatte, und hier ſtand ein Mann, der ſich bielleicht ein Leid antun würde, wenn ſie ihn aus den Augen ließ. Was ſollte ſie tun? ch? Wie ſoll ich denn das „aber ſie ſtellte ſich breit Nun fing auch der Kleine noch an zu ſchreien, ſo daß ſie ihn aus dem Wagen nehmen mußte, um ihn zu beruhigen. Und als ſie dies kleine, ſchutzbedürftige Leben in den Armen hielt, kam ihr plötzlich ein Gedanke. Sie kämpfte noch einen kurzen Kampf, aber dann war ſie entſchloſſen. Sie kannte ja den Mann und wußte, daß er nicht ſchlecht war. Deshalb reichte ſie ihm das Kind. „Da,“ ſagte ſie und legte es ihm auf die Arme, die er ganz mechaniſch ausgeſtreckt hatte,„ich muß jetzt eben mal meinem Mann das Eſſen bringen. Nicht wahr, Sie ſind ſo gut und paſſen ſo lange auf das Kind auf. Ich bin immer in Unruhe, wenn ich es allein im Hauſe laſſen muß, es iſt ja doch mein höchſtes Gut.“ So lange er das Kind auf dem Arm hat, kann er ſich nichts Böſes antun, dachte ſie. Dann nahm ſie ſchitell draußen ihren Eſſenkorb und eilte wie gejagt dabon.— Mitten in dem kleinen, ſonnigen Zimmer aber ſtand der Mann und ſah auf das Kind in ſeinem Arm njeder. Wie hatte die Frau doch geſagt?„Nicht wahr, Sie paſſen auf das Kind auf. Es iſt ja doch mein höchſtes Gut!“ Und dann hatte ſie es ihm überlaſſen—— ihm ganz allein? In ſeinen Schutz gegeben? Das war ja ein Verkrauen— ein ſo grenzenloſes Vertrauen—!! Und ihm das— ihm, der gedacht hatte, kein Menſch würde ihn mehr anſehen! Er fühlte eine Schwäche in den Füßen, ſo daß er ſich auf den nächſten Stuhl ſetzen mußte. Das Kind hielt er ſorgſam feſt, nicht um die Welt hätte er es von ſich gelaſſen. Eirne jähe Freude überkam ihn, und darin erſtarkte etwas, was vor⸗ her ganz zerbrochen geweſen war— der Mut zum Leben, der Wille zum Leben. Er beugte ſich über den Kleinen. Der fuchtelte mit den chen herum, fuhr ihm ins Geſicht damit und griff endlich n ſeinen Schnurrbart hinein. Es tat ordentlich weh, aber ußte doch lachen; und der Kleine zerrte tüchtig und fing ſtrampeln, und auf einmal krähte er auf vor lauter Ver⸗ So brachten ſie ihre Zeit hin mit Lachen und Krähen und areraufen. Und als die Frau wiederkam, atemlos, erhitzt, mit keuchender Bruſt, da lehnte ſie ſich gegen den Türpfoſten, als ſie es ſah, und lachte mit, obgleich ihr etwas Naſſes in die Augen ſtieg. Er ſtand jetzt auf und reichte ihr das Kind, und dabei ſahen ſie ſich an. In ihrem Blick lag eine Frage. Sprechen konnte ſie noch nicht, ſie war zu ſehr gelaufen. Da griff er in die Taſche und legte den Revolber auf den Tiſch. „Ich tu es nicht,“ ſagte er,„ganz gewiß, ich tu es nicht.“ Dann ging er fort, und als er ſich noch einmal umwandte, da ſtand die Frau mit dem Kind auf dem Arm in der Tür des ſonnenbeſchienenen Häuschen und ſah ihm nach. Jür unſere FJrauen. Modeplauderei von Mota v. Dallgow. [(Nachdruck verboten). Der Hochſommer mit ſeinen Reunions und Kurhaus⸗ bällen, eleganten Konzerten und Gartenfeſten macht oft noch ſtarke Anforderungen an die Toilette, welche ſchließlich zu Neuanſchafungen führen. Dieſe wird eine ökonomiſche Frau ſtets ſo einrichten, daß ſie damit zugleich den erſten Bedarf für die kleineren Geſelligkeiten des Winters beſtreiten kann und daher beſonders bei der Stoffwahl das allzu„Sommer⸗ liche“ vermeiden. Leichter Taffet, vor allem aber die reiz⸗ vollen, durchſcheinenden, wollenen und halbſeidenen Voiles, Marquiſottes u. ſ.., ſeien hier an erſter Stelle empfohlen. Junge Mädchen aber können ſich mit Voile, Linon, geſticktem Batiſt, Valenciennes⸗Spitzenſtoff, bei beſcheidenen Anſprüchen auch mit den feinen glatten und gemuſterten Baumwollen⸗ krepps nach beiden Seiten hin verſorgen. Zu vermeiden iſt das„Koſtüm“, welche für den Doppelzweck untauglich iſt, da im Salon das einheitlich gearbeitete Kleid ſtets dem nur aus Rock und abſtechender Bluſe beſtehenden Anzug vorgezogen wird. 83 5 Abb. 1 veranſchaulicht eine bei großer Schlichtheit doch elegant wirkende Toilette aus durchweg ſchräg genommener, blau und weiß geſtreifter Voils, welcher ebenſo gut aus all den andern oben genannten Geweben angefertigt werden kann. Der ſchleppende Rock in der bekannten Glockenform, mit Naht in der vorderen und hinteren Mitte, umſpannt die Hüften glatt und iſt am unteren Rande zweimal abgeſteppt. Die Kimono⸗ Ueberbluſe erſcheint vorn und hinten gleich⸗ mäßig in tiefe, über die Schultern laufende Falten geordnet und am vorderen ſowie den Aermelrändern mit weißen Taffetblenden verziert, auf denen blaue Seidenſoutache ein dichtes Muſter bilden. Zwei große Knöpfe aus dunkel⸗ blauem Sammet mit Metallrand ſchließen die Bluſe, die in einem zur Hälfte aus Sammet, zur Hälfte aus Voile ge⸗ formten, ſchnebbigen Gürtel tritt. Blauer Sammet ergibt die Aermelbändchen und einen Vorſtoß am Stehkragen der ergänzenden weißen Spitzenbluſe. Im ähnlichen Stile ſehen wir ein braunes, mit gleich⸗ farbigen breiten Seitenſtreifen gemuſtertes Kleid. Für den ſtock war der Stoff abwechſelnd lang und quer genommen 0 —˖Y und in Pliſſefalten geordnet. Die Taille bildete eine Art Mieder mit Achſelbändern, um die ſich ein Faltengürtel aus braunem Sammet legte. Das Arrangement vervollſtändigte ein ſchmales Stofffichu mit braunem Franzenanſatz, welches, über der Bruſt gekreuzt, in den Falten der ergänzenden weißen Spitzenbluſe verſchwand. Erdbeerfarbene Voile zeigt der Rock in abgeſtufte Süäume abgenäht, zwiſchen denen auf gleichfarbenem Taffet mit Soutache geſtickte Borduren aufſteigen. Die Kimonobluſe über der üblichen Spitzenbluſe wiederholt die gleiche An ordnung von Querſäumen aus gerade aufſteigenden Taffet⸗ bordüren und hatte, zur Erzeugung des tiefen Ausſchnittes, eine aus gleichfarbigem Glanzgarn hergeſtellte Spitzen⸗ verzierung. Es iſt dies ein ganz neues Ausſtattungs⸗Moktiv, durch das man ſich ſehr elegante Garniturteile ſelbſt mit wenig Mühe anfertigen kann. Auch an Bluſen ſehen wir Paſſen und Aermelbändchen in ganz feiner, ſpitzenartiger Häkelarbeit bald weiß, bald farbig ausgeführt. Champagnerfarbener oder gelb gefärbter Filetſtoff, 5— arbeit oder deren Initigkive zeigt, läßt ſich wie es Abh. 2 darſtellt, mit Spachtelornamenten benäht, zu eleganken Toiletten verwenden; er iſt aber ſo klar durchſcheinend, daß er auf jeden Fall eines ſeidenen Unterkleides bedarf; wir ſahen ihn ſogar über einem großblumigen Shalkleide verwendet⸗ Ar der Vorlage iſt das Unterkleid, die gleichfarbigen Beſatz⸗ ſtreifen und der Gürtel des Oberkleids, aus pfauenblauem Liberty⸗Atlas gewählt. Zwiſchen den unteren Rockſtreifen iſt ein gleichbreiter Spachteleinſatz einge An der Taille bildet Filetſtoff die breiten, hinten ebenfalls in den Gürtel tretenden Fichuteile, zwiſchen denen ſich eine Paſſe aus feinſter Spachtelſpitze und Faltenteile aus champagnerfarbenem Chiffon bemerkbar machen. Chiffon mit ſchmalen überein⸗ ſtimmenden Seidenblenden beſetzt, ergibt den halblangen, in ein Spitzenbündchen tretenden Ballonärmel. Auch champagnerfarbene Voile mit breiten, gleich⸗ farbigen Einſätzen aus Filet⸗antique ergeben eine vornehme Zuſammenſtellung. Unſer Modellkleid ungefähr 20 Centimeter hohe Filet⸗Bordure, welche aus einem N gewebten Filetſtoff geſchnitten wurde, zu beiden Seiken von je 10 Centimeter breiter, im Färbenton Übereinſtimmenden Liberty⸗Atlas⸗Streifen begrenzt erſcheint; der oberſte deN Schrägſtreifen war als Blende angeordnet, welche mit dem unteren loſen Rand über den Fileteinſatz fiel. Darüber zeigte der Stoff je neben der Vorderbahn beginnend, eingeffägte Filet⸗Carreaus. Ueber die durch balblange Puffärmel und einen Chemiſetteil aus Valenciennes⸗Spitzenſtoff ergänzte, mit Rückenſchluß eingerichtete Taille legt ſich, ähnlich aate in Abb. 2, der an beiden Längsrändern mit Seidenſtoff ein⸗ gefaßte Filetſtoff vorn in ziemlich breiter⸗ Fichuform. hinten in ſchmal zuſammengefalteten Teilchen als Faltengürtel aus dem Seidenſtoff. Das non plus ultra ſommerlicher Eleganz bilden die 1 wundervollen Spitkenkleider, meiſtens kräftige Guipureſpitze, nach iriſchen Muſtern, mit eingeiegten Leinenteilen, die mit erhabener Weißftitkerei bedeckt erſcheinen. Sie ſind anſtelle der letzteren mit Taffeteinlagen berzuſtellen welche mit Platk⸗ — 22 2 2 2. ſtichſtickerei aus weißer oder att getönter Seide geftickt werden. Beliebig läßt ſich dieſe Stickerei auch ganz diskret imittiert einen Doppelrock dadurch, daß die den unteren Rand abſchließende, Mannheim, den 31. Auguſt 1907. 2 General⸗Anzeiger. Abendblatt.) 8. Seite. e eee Anlässlich der Beisezeit empfehlen wir unsere ein- Grösste Taufmännische MAGSDEBURG- bruchs- feuersichere Stellon-Fermittiun L. 8 OKAU Bisher über 120000 590 fahrbare Uu. feststehende Sattdampf̃. u. Patent· besetzt 70001% Heissdampf- kostenlos für Lokomobilen bis zu 500 Pferdestärken. f Aipale und W. Ftl t 1 2 2 be abeneeherte eed Meczel. ſeeflontpeder. Verein für Randlungs- Lelehte Wartung. 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Augantenst, 37, gegr. 1675. fügung ſtehen, wollen ſich behufs näherer Auskunft an den unterzeichneten Generalvertreter wenden. A. F. Hartwig in Düsseldort-Grafenberg, 7 llefert Ichnell und billig Dr. S. Sdusihe RRchtruckerei G. m. b. 5. — 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendb'latt.) Mannheim, 31. Auguſt 1907. Gr. Hof⸗ u. Nalional⸗Theater Kirchen⸗Anſagen. Seeeeeeeeee annbeim. Evangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde. Sonntag, den 1. September 1907. 1. Vorstellung im Abonnement D. Neu einſtudiert: Tannhäuser und Der Hängerkrieg auf der Wartburg. Romantiſche Oper in 3 Akten von Richard Waguer. In Szeue geſetzt von Eugen Gebrath. Dirigent: Leopold Reichwein. Perſonen: Hermann, Landgraf von Thüringen Wilhelm Fenten. Tannhäuſer Guſtap Bergman. Wolfram von Eſchenbach, Ritter Joachim Kroſmer. Walther von der Vogelweide, und Fritz Vogelſtrom. Biterolf, 9 Hugo Voiſin. Heinrich der Schreiber, Sänger Alfred Sieder. Reinmar von Zweter, Faase, Nichte des Landgrafen Benus 1 8 9 5 Johannes Föunß. Ellen Röwino. Signe von Rappe⸗ Ein juͤnger Hirte Mg. Beling Schäſer. Erſter Töereſe Weidmann. Zweiler) Lulſe Wagner. Dritter Ella Lobertz. Vierter Luiſe Striebe. Thüringiſche Grafen, Ritter und Edelleute. Edelfrauen. 5 Aeltere und jüngere Pilger. Grazien. Sirenen Nymphen. Bachantinnen. Faune. Erſter Aufzug: Das Innere des Hörſelberges bei Eiſenach? ein Tal vor der Wartburg. Zweiter Aufzug: Auf der Wartburg. Dritter Aufzug: Tal vor der Wartburg. Zeit: Im Anfang des 13. Jahrhunderts. Im 1. Akt Bachanale, einſludiert von Marietta Lorenz⸗Gobini. Die neue Dekoration der Vennsgrofte wurde nach einem Entwurf des Direktors Oscar Auer im Atelier des Hoftyegters ange ertigt. Kaſſeneröffn. 5½ Uhr. Anfang 6 Uhr. Ende 9¾ Uhr. Beginn des zweiten Aktes? uhr 20 Minuten. Beginn des dritten Aktes 3 uhr 50 Minuten. Erhöhte Eintrittspreiſe. Edelknabe„ 5 Im Großh. Voftheater. Montag, den 2. Sept 1907. 1. Vorſt. im Abonnem. B Neu einſtudiert: Die Jüdin von Toledo. Anfang 7 Uhr. 255 Generaldirektion: J. Lassmann. Hente Sonntag 5 nachmittags 4 Uhr bei bedeutend ermässigten Preisen, abends 8 Uhr volle Preise! 2 glosse Elöffnungs-Vorstalungen 2 mit einem erstklassigen 8 arietee- Frogramm Abends 8¼ Uhr Debhbut SAHARET! u, die ührigen erstklass. Spezialitäten. Tageskarten sind nur zu haben bei Leopold Levi, P 2, 1 und im Saalbau-Bureau, 74515 6 Nach der Vorstellung im vorderen Restaurationssaal „Saharet Vorstellung“.— „ Friedrichspark Sonntag, 1. Septbr., nachm. 3½—6, abends—11 Uhr Konzerte des Kaim-Orehesters. Leitung: E. Kaiſer. 30094 Eintrittspreis 50 Pfg, Kinder 20 Pfg., Abonnenten ſrei. Nüchſte Konzerte: Mittwoch, nachm.—6 Uhr. Donnerstag, abends—11 Uhr: Naim⸗Oreheſter. Spiessbratereil eseee Ausstellung Mannbheim Es versüume keinhesucher der Ausstellung das originellste Bratsystem der Neuzelt zu besichtigen. 71794 Speslalität: HKrattnatursaftbraten zu jeder Tageszeit. — Akoastbeef u. Hühner nur vom Spiess. Portion M. O, 75 und 1,20, ½ Hühner M. 1,40. Hnel Bürger-Bräu. Alltäglich Konzert. Neu ausgestellt! Belagerung von Paris. Sturm auf Champigny. 65980 — Tüäslich geöflnet!— Antritt 50 Pf., Militär u. Kinder 30 Pf. Uuisen'Institut. Cehrplan der Höher en Mädchenschule) 10 Nlassen. Anmeldungen zur Aufnahme in unsere Anstalt werden zWischen.—5. September, nachmittugs, in L 3, 4 ent⸗ gegengenommen. Forzulegen sind Geburtsschein, Impf⸗ gbchein und bei Schülerinnen, welche von einer anderen Sehule kommen, das letzte Schulzeugnis. 30694 Der Vorstand. Von der 9 Reise zurück Sountag, den 1. September 1907. Trinitatiskirche. Morgens ½9 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ vikar Hofer. Morgeus 10 Uhr Predigk, Herr Stadivikar Zettelmaun. Concordienkirche. Morgens 10 Uhr Piedigt, Herr Stadt⸗ pfarrer Ahles. Nachmitkags⸗2 Uhr Chriſtenlehre, Herr Stadtpfafrer Ahles. Abends 6 Uhr Piedigt, Herr Stadtvikar Zettelmann. E Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtvikar Duhm. Friedenskirche. Morgens ½9 Uhr Chriſtenlehre, Herr Stadt⸗ pfarrer von Schöͤpffer. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ pfarter von Schöpffer. Morgens 11 Uhr Chriſtenlehre, Herr Siadt⸗ pfarrer von Schopffer. Johanniskirche Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtoikar Kraſtet. „Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Predigt, Heur Pfarrer Kühlewein. Abends 8 Uhr Feier des hl. Abendmahls mit borausgehender Vorbereitung, Herr Pfarrer Kühlewein. Ebang. Münner⸗ u. Jünglingsverein. E. J. U 3, 23. Wochenprogramm vom 1. bis 7. September 1907. Sonntag, 1. Septbr. Vormittags ½9 Uhr Verſammlung des Bundes vom weßen Kreuz in U 3, 23. Aeftere Abteilung: Nachmittags ½ Uhr, Waldfeſt am alten Kugelfang bei Waldhof. Abends 8 Uhr, Beteiligung an der Gebels unde in K 2, 10. Jugend-Abteilung: Nachmittags ¼4 Uhr, Beteiligung am Waldſeſt am alten Kugelſang bei Waldhof, Abmarſch ¾2 Uhr. Montag, 2. Septbr., abends ½9 Uhr, Vibelſtunde der älteren Abteilung über Jeſ. 57, 15—21 von Herrn Sekretär Matter. Die uskag, 3. Septbr., abends 9 Uhr, Probe des Männerchors. Mittwoch, 4. Septbr., abends ½9 Uhr, Turnen im Gr. Gym⸗ naſium, Probe des Poſaunenchors. Donnerstag, 5. Septbr., abends ½9 Uhr, Spiel⸗ und Leſe⸗ Abend der Jugendabteilung. Freitag, 6. Sept., abends ½9 Uhr, Bibelſtunde der Jugend⸗ Abteilung, über 2. Samnel 7. Samstag, 7. Septbr., abends ½9 Uhr, Verſammſung der Jugendabteilung Schwetzingerſtadt, Tiaitteürſtr. Nr. 21. Abends ½9 Ubr Ge etsverenigung in U s, 23. Jever chriſtlich geſiunte Maun und Jüngling iſt zum Beſuch der Verſammluugen herzlich eingeladen. Nähere Auskuuft er⸗ teillen der 1. Vorſitzende, Bauführer Klos, Eliſabethſtr. 3. Der Sekretär, Stadimiſſionar Mattel, U 3, 23. Stadtmiſſion. Evang. Vereinshaus K 2, J0. Sonntag, 11 Uhr: Sountagsſchule. ungsſtunde, Stadtmiſſionar Mühlematter. verein„Tabea“(Bibel⸗ u. Geſangſtunde). Vereinigung. Montag,—5 Uhr: Frauenverein(Arbeitsſtunde). Mittwoch, ½9 Uhr: Allg. Bibelſtunde, Stademiſſ. Krämer Donnerskag, s Uhr: Jungſrauenverein„Tabeg“(Arbeits⸗ ſtunde). 8 Freitag, ½9. Uhr: Probe des Geſangvereins„Zion“. Samstag,—2 Uhr: Pfennigſparkaſſe d. Sonntagsſchule. ½9 Uhr Vorbereitung zur Sountagsſchule. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sounkag nachm. 1 Uhr: Sountagsſchule. Abends ½9 Uhr allgemeine Bibelnunde, Stadimiſſionar Mühlematter. Monfrag ½9 Ubr: Gemiſchter Chor. Dienstag ½9 Uhr: Jugendabteiſung. Miltwoch, 8 Ühr: Allgemeine Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Mühlematter. 9 Uhr Jungfrauenverein. Samstag, ½9 Uhr: Aeltere Abteilung: Vereinsſtunde. Neckarſtadt, Gärtnerſtraße 17. Sonntag, J1 Uhr: Sountagsſchule. Dienstag, ½9 Uhr: Allg. Bibelſtunde, Stadtmiſſ. Matter. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag, 1 Uhr: Sonntagsſchule. Freitag ½9 Uhr: allgemeine Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Mühlemalter. Neckarſpitze. Sonuntag, 11 Uhr: Sonntagsſchule für Knaben, ½2 Uhr für Mädehen. 995 grag, ½9 Uhr: Allgemeine Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Matter. Zu den allgem. Bibelſtunden der Stadtmiſſion iſt jedermann freundlich eingeladen. Mpoſtoliſche Gemeinde hier, Holzflt. I1, Sths., 2. Stock. Gottesdienſt: Sountag nachmittag 4 Uhr. Donnerstag abend 8½ Uhr. Blau⸗Kreuz⸗Jerein(E..), Fraitteurſtraße 19. Dannerstag, 5. Septbr. 1907, abends 8½ Uhr: Vereins⸗Ver⸗ ſammlung für Jedermann. Geſchältsſtelle: Chrinian Mühlematter, Traitteurſtr. 21. Evangel. Gemeinſchaft. P 6, 5, Hths. Sonntag, d. 1. Sept., nachm. ½4 u. abends s Uhr, Predigt. Donnerstag, d. 5. Sept., abends 8¼ Uhr, Bibel⸗ u. Betſtunde. Freitag, d. 6. Sept., abends 8¼ Uhr, Singſtunde. Jedermann i herzlich willkommen. Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26 (Methodiſten⸗Gemeinde). Sonntag vormittags ½10 Uhr u. nachmittags ½4 Uhr Predigt. Sonntag nachmittags ½2 Uhr Kindergottesdienſt. Dienstag abend ½9 Uhr: Bibelſtunde. Freitag abend 9 Uhr: Jünglingsverein. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Katholiſche Gemeinde. 3 Uhr allgem. Erbau⸗ 5 Uhr Jungfrauen⸗ 8 Uhr allgem. Gebets⸗ Jeſuitenkirche. Sonntag, 1. Septbr. 6 Uhr Früh⸗ meſſe. 7 Uhr heilige Meſſe. 8 Uhr Amt. 10 Uhr Predigt und Amt, 11 Uhr heil. Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre ½3 Uhr Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaſtsandacht mit Segen. engelfeſt. 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt. 9½10 Uhr Predigt, nachher Prozeſſion, levit. Hochamt und Segen. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½83 Uhr Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht. ½8 Uhr Ver⸗ ſammlung der Marian, Jungfrauenkongregation mit Vortrag, Andacht und Segen. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonnlag, 1. Septbr. ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 4 Uhr Nachmittagsandacht. Die Schüler der Mittelſchulen beſuchen während der Ferien den Gottesdienſt in den Pfarrkirchen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. Sonntag, J. Sept. Schutzengelfeſt. Beichtgelegenheit von morgens 6 Uhr an. %7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Siugmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr heilige Meſſe. ½3 Uhr Corp.⸗Chliſti⸗Bruderſchaft. Wohlgelegen. Sonntag, 1. Sept. 8 Uhr hl. Meſſe. Hl. Geiſt⸗Kirche. Sonntag, 1. Sept. Schutzengelfeſt. Kommunionſonntag für die männliche Jugend. 6 Uhr Früh⸗ meſſe. Beſcht. 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Homilie. 3210 Uhr Predigt und Amt. 11 Uhr heil. Meſſe. %3 Uhr ſakrament. Bruderſchaft mit Segen. NBB, Heil. Meſſe iſt dieſe Woche um 6 und ½8 Uhr⸗ Liebfrauenkirche. Sonntag, 1. Septbr. Von 6 Uhr Beichtgelegenheit. 7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe m. Predigt. Gleneral⸗Kommunion der Jungfrauenkongregation. ½10 Uhr Preci t u. Amt. 11 Uhr heil. Meſſe. ½3 Uhr Bruderſchaft. /½ 4 Uhr Verſammlung des Mütter⸗ vereins. St. Joſefsturatie. Lindenhof. Sonntag, I. Sept hn-dekullnar 77— 78 ½ 7 Uhr ſakrament. Bruder chaftsand acht. Untere kath. Pfarrei. Sonntag, 1. Septbr. Schutz⸗ g 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 2 Uhr Neu eröff Dem geehrten Theaterpublikum zur ich ab J. September das Restaurant heater ebenso sämtliche Foyers in den Rängen leh wWerde bestrebt sein, das Etabſissem Weise zu führen. Hochachtu Pritz Inhaber SEEEEEEe Zum Ausschank gelangt: Münchner Augustiner u. Fürstenberg-Bräu vom Fass. Während der Pausen fertige Abendplatten zum sofortigen Servieren. 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Septbr. neröffnen wir neue Hurſe, Herren an Damen erhalten in kurzer Zeit eine ſchöne „ 0 5 + dn. 15.) oder Ausbildung in der —. — miem Abſchl.) Stenografle, Maschinenschr. je M. 10— Mle —e Drrrr 1 Vertiefung des Rheins aufgeholfen werden kann, iſt nicht ſo Verkehr in induſtriellen Maſſengütern iſt ſchon heute auf auf dem Rhein wohl kaum in Frage kommt. Bei Verwendung kleinerer Seefahrzeuge, die für den Rhein wohl geeignet wären, kommt aber ſofort wieder die Konkurrenz der großen Dampfer auf See in Betracht. Heranziehung der Seeſchiffahrt in das Binnenland keines⸗ jener an der Vertiefung des Niederrheins. ein weſentliches Intereſſe an einer tieferen Fahrrinne auf der Strecke unterhalb Kölns. Es handelt ſich nur um das 0 22 Hbonnement ö für den»General⸗Hinzeiger- inkl. Bellagen: 70 pf. monatl, Bringerlohn 25 pf, monatl., durch die poſt bezogen inkkl. Poſt⸗flufſchlag Inlk..42 pro Quartal. Einzelnummer 3 pf. Beilage des gandels⸗ und Induſtrie-Zeitung Nnzeiger der Stadt ſnlannheim und Umgebung ..—für Südweſtdeutſchland—— Telephons Hummern: Direktion und Buchhaltung 14a0 Druckerel-Bureab(Hnnahme — bon Druckarbeltenn„. 3344 Redaktilorn„ 37 peiien EIA erſcheint jeden Samstag abend 2 inſerate Die Kolonelzelle 28 pf. Ruswärtige inſerate 30 Die Reklamezellos 100 Lelegramm⸗fHdreſſe: Journal annheim- 2 Hachdruck der Orlginalartixel des»IHlannheimer Seneral.finzeigerse wird nut mut Senehmigung des derlages erlaub- Samstag, 31. uguſt 1007 Die Dertiefung des Nheins. D. V. C. Der kühle Sommer dieſes Jahres hat ofſenbar auch für eine Abkühlung der Gemüter geſorgt in einer Frage, die im vergangenen Winter mit leidenſchaftlichen und hitzigen Argumenten behandelt wurde: wir meinen die Frage der Schiffahrtsabgaben. Erſt in den letzten Tagen iſt durch eine Zeitungspolemik die Aufmerkſamkeit wieder auf dieſe wi tige und ganz außerordentlich intereſſante Frage gerichtet worden. Dieſe Polemik betraf zwar in erſter Linie des Ver⸗ tiefung des Rheins bis Köln, und dieſe letzte Frage ſoll uns auch hier noch ausführlicher beſchäftigen, Dieſe hängt aber tatſächlich und urſprünglich zuſammen mit der Frage der Schiffahrtsabgaben auf dem Rhein. Denn die durch die Ein⸗ führung von Rheinſchiffahrtsabgaben gewonnenen Mittel ſollen dem weiteren Ausbau der Rheinwaſſerſtraße dienen. Gerade die Handelskammer Köln, deren Syndikus vor einigen Tagen wieder den Ausbau des Rheins und ſeine Vertiefung guf 4,——5 Meter bis Köln in einem rheiniſchen Blatt ver⸗ trat, hat ſich in Rückſicht auf die erhoffte Verkehrsverbeſſerung mit der Einführung von Schiffahrtsabgaben abgefunden. Es iſt aber verſtändlich, wenn von anderer Seite der Verſuch ge⸗ macht wird, den Gründen für dieſe Stellungnahme den Boden zu entziehen und den Nachweis zu erbringen, daß die Ver⸗ tiefung des Rheins entweder nur ein einſeitiges Kölniſches Intereſſe iſt oder überhaupt nur geringe Ausſicht auf Durch⸗ führung und Erfolg hat. Köln wünſcht die Vertiefung namentlich um der weiteren Förderung der Rheinſeeſchiffahrt willen. Die moderne Rhein⸗ ſeeſchiffahrt, die ſeit 1890 betrieben wird, iſt in den letzten Jahren mehr oder weniger zum Stillſtand gelangt. Jeden⸗ falls kann ſie auf einen namhaften Fortſchritt ihres Verkehrs nicht hinweiſen. Der Rheinſeeverkehr von heute iſt ein Spezialverkehr, der gewiſſermaßen neue Beziehungen hervor⸗ gerufen hat. Er iſt aber bis jetzt noch nicht das, was wohl vielen bei dem Gedanken eines direkten rheiniſch⸗überſeeiſchen Verkehrs vorgeſchwebt haben mag: eine Fortſetzung des reinen Seeverkehrs über Rotterdam hinaus in das Rheinland bis Köln. Dieſem Ziele näher zu kommen, dazu ſtreben gerade die Kölner nach einer weiteren Vertiefung des Niederrheins. Es müßte, will man dies Ziel erreichen, vor allem herbei⸗ geführt werden können, daß der Induſtrieverkehr des Rheins ſich der Rheinſeeſchiffahrt, nicht nur auf Dampfern, ſondern auch auf Leichtern, bedient, mit anderen Worten, daß man einen Rheinſeeverkehr in ganzen Schiffsladungen bekommt, wie er heute nur ſehr ausnahmsweiſe in die Erſcheinung tritt. Unſer heutiger Rheinſeeverkehr iſt denn auch tatſächlich in der Hauptſache Stückgutverkehr, abgeſehen von kleineren Eiſen⸗ ſendungen(Schienen, Röhren, Draht), die unverpackt als Teilladungen auf das Rheinſeeſchiff übergehen. Unter ſolchen Umſtänden wird es begreiflich, daß die Rheinſeeſchiffahrt bis jetzt keine imponierende Entwicklung gelommen hat. Von dem Geſamtverkehr, der ſich 1906 über die deutſch⸗nieder⸗ ländiſche Grenze in beiden Stromrichtungen bewegte, und der ſich auf 21 509 604 Tonnen belief, waren nur 357 200 T. =1,66 PCt.) Rheinſeeverkehr. 7 05 Die Frage, ob dieſem beſcheidenen Verkehr mit einer leicht zu beantworten. Selbſt wenn die Seeſchiffe eine ge⸗ nügende Fahrtiefe bis Ruhrort oder Köln erhalten, ſo bleibt doch noch immer die Frage der Rentabilität. Gerade der außerordentliche Seerieſen übergegangen, deren Verwendung Wie man ſieht, liegt die wegs ſo einfach. Daß eine Vertiefung des Rheins den Rhein⸗ ſeeverkehr verdoppeln oder gar verdreifachen würde, kann man freilich ohne allzu große Bedenken erwarten. Aber damit wäre bei der Geringfügigkeit des heutigen Verkehrs nicht viel gewonnen. Vor allem aber würde ein ſolcher Gewinn zumteil auf Koſten der Rheinſchiffahrt ſelbſt erfolgen, und damit kommen wir zu dem zweiten Punkt: der Stellung der Rheinſchiffahrt zur Rheinſeeſchiffahrt und dem Intereſſe Selbſtverſtändlich hat auch die eigentliche Rheinſchiffahrt Maß. Auf der holländiſchen Strecke ſind die Tiefenverhält⸗ niſſe bekanntlich am ungünſtigſten, und ein Gewinn von Meter Tiefgang— nebenbei bemerkt ſchon eine ganz außer⸗ ordentliche Aufgabe auf ſolcher Strecke wäre für die Rhein⸗ ſchiffahrt von größter Bedeutung. Eine ſo weitgehende Ver⸗ tiefung, wie ſie von Köln aus propagiert wird, dürfte zu⸗ nächſt in ihrem Erfolg noch nicht ganz ſicher ſein. Denn es kommt ſchließlich nicht allein auf die Stromtiefe, ſondern auch auf das vorhandene Waſſer an. Je tiefer das Bett gegraben wird, um ſo mehr wird man auch das vorhandene Waſſer in die Fahrrinne ſelbſt hineinführen müſſen, um ſo ſchwieriger und umfangreicher ſind die Uferbauten, um ſo größer die Koſten. Da dieſe letzteren durch Abgaben auf⸗ gebracht werden ſollen, hat die Rheinſchifſahrt auch ein ſehr weſentliches Intereſſe daran, daß die porzunehmenden Strombauten nicht das Maß des für ſie zunächſt Nutzbaren überſchreiten. Von dieſem Geſichtspunkte aus hat die Rhein⸗ ſchiffahrt die Kölner Wünſche in erſter Linie zu betrachten. Die Rheinſchiffahrt hat alſo kurz geſagt kein Intereſſe, ſoviel zu fordern, wie die Rheinſoeſchiffahrt braucht. Sie hat i iſcher Beziehung dazu keine Urſache, denn, und iſt bis jetzt wohl nur ſehr wenig hekannt, die Rhein⸗ ſchiffsführer ſind den großen Rheinſeedampfrn mit ihren großen Schrauben und ihrer nicht gerade hervorragenden Lenkbarkeit wenig gewogen. Insbeſondere behauptet man in dieſen Kreiſen, daß die Sohle des Rheins durch die Rhein⸗ ſeeſchiffahrt erheblich leidet, zur geringen Freude der eigent⸗ lichen Rheinſchiffahrttreibenden. Hierzu kommt, daß in gewiſſer Beziehung die Rheinſeeſchiffahrt, wie oben ſchon hervorgehoben, Konkurrentin der Rheinſchiffahrt iſt und der letzteren ohne Zweifel Transporte entziehen kann. Immer⸗ hin fällt dieſer Umſtand nicht ſo ſehr ins Gewicht, denn die Rheinſeeſchiffahrt iſt ein einheitlicher deutſcher Teil der Rheinſchiffahrt und als ſorcher wohl der Unterſtützung wert. Die Durchführung der Vertiefung des Rheins hängt aber guch noch von der Frage ab, wie ſich Holland als Beſitzer der wichtigſten Strecks dazu ſtellt. Eine alte Erfahrung lehrt, daß der näher an der Mündung des Stromes gelegene Ort der Gegner aller Förderung des weiter ſtromauf gelegenen geweſen iſt. So kämpfte Köln gegen Mainz, Mainz gegen Mannheim und dieſes gegen die Oberrheinregulierung zu Gunſten Straßbhurgs. So wird auch Rotterdam und Holland mit Händen und Füßen ſich dagegen ſträuben, in eine Strom⸗ verbeſſerung zu willigen, die berufen iſt, einen Teil der heute in Rotterdam ladenden und löſchenden Seeſchiffahrt an dieſem Hafen vorbeizuführen. Aber wenn eine Vebtiefung des Niederrheins zu erreichen iſt, ſo wird ſie es vorläufig wohl nicht in dem von Köln geforderten Umfange ſein. Auch ein Weniger wäre ſchon ein großer Fortſchritt angeſichts der wenig guten Fahrwaſſerverhältniſſe auf der holländiſchen Strecke. Wenn die preußiſche Regierung hier bald zu einem Erfolg käme, ſo wäre das ein doppelter Erfolg. +* Wie man wirkſame Offerten macht. (Nachdruck verboten. (8z) Jeder moderne Kaufmann iſt ſich wohl darüber klar, daß er ſich in ſeinem Geſchäft nicht darauf beſchränken darf, die ihm ſozuſagen von ſelbſt zugehenden Aufträge zu erledigen; er wird vielmehr oiſrig danach ſtreben, ſeinen Kundenkreis und ſein Abſatzgebiet zu erweitern und ſeinen Umſatz zu vergrößern.—„Stillſtand iſt Rückgang“. Die Bedeutung dieſer Sentenz macht ſich auf keinem andern Ge⸗ biete ſo, wie im Geſchäftsleben füblbar, und es gibt auch wohl nur noch wenige Fabrikanten oder Groſſiſten, die in ihren Geſchäfton nicht mehr oder minder zweckmäßige Einrichtungen getroffen hätten, welche auf die Heranziehung neuer Kunden abzielen Viele begnügen ſich aber ſchon damit, daß ſie alle Jahre mal einen Reiſenden, oder eine Anzahl gedruckter Preisliſten hinausſenden, wobei die Auswahl der Kunden bezw. Adreſſen für ziemlich nebenſächlich angeſehen und in nicht ſelſenen Fällen als Lehrlingsarbeit betrachtet wird; viele Angeſtellte, denen es an Intexeſſe und Verſtändnis fehlt, halten es für unvereinbar mit ihrer Würde, ſich mit dem Kundenregiſter, den Adreßbüchern und den Fachzeitungen ete. abzugeben. Geſchieht das aber doch, ſo kann man in neun unter zehn Fällen ſicher ſein, daß das Offertenweſen nur ſo nebenbei— wenn gerade Zeit iſt— eines näheren Intereſſes gewürdigt wird.. In zahlreichen Häuſern wird; B. die den müßten, iſt natürlich beſondere Sorgfalt um ſich durch Offerten, Preisliſten oder Annoncen wieder einmal bemerkbar zu machen. Solange die Aufträge in zufriedenſtellender Weiſe eingingen, dachte man gar nicht daran, auch noch Propaganda zu machen, was doch„Geld koſtet!“ Daß das Geld aber gerade im erſteren Falle, in der„ſtillen Zeit“, oft ganz unnütz weggeworfen iſt, ſollte jedem denkenden Kaufmann eigentlich ohne weiteres klar ſein. Der Mangel an Kaufluſt zieht ſich doch meiſt durch die ganze Branche, und der Empfänger der Offerten leidet ebenſo darunter, wie der Anbietende! Oder geſchieht die Bearbei⸗ tung der Kundſchaft, wie oben gedacht, während der toten Saiſon, wirklich zum Zeitvertreib, um ſich Über das flaue Geſchäft mit Anſtand hinwegzutäuſchen? Es iſt jedenfalls eine auffallende Erſcheinung(svielleicht ein Anzeichen für ganz brillanten Geſchäftsgang?), daß auf dem genannten Gebiete, abgeſehen von einer kleinen Anzahl hervorragender Firmen, im allgemeinen eine gewiſſe Sorg⸗ loſigkeit, ſogar Gleichgültigkeit herrſcht. Es ſollen daher hiermit einige Anregungen zu erfolgrei cher Propa⸗ ganda gegeben werden. Zunächſt ſpielt der Zeitpunkt der Offertenabgabe, wenn es ſich nicht um ſtändige Inſerate handelt, eine ganz wichtige Rolle. Man ſagt ſich zwar: gerade in der ſtillen Zeit hat der Konfument(wie der Lieferant) die beſte Muße zur Ertei⸗ lung ſeiner Aufträge. Richtig— und doch falſch! Seutzutage hat ſelten jemand Vorteil von Abſchlüſſen zur ſpäteren Liefe⸗ rung; in vielen Branchen iſt es gar nicht möglich, lange vorher, ehe der Bedarf eintritt, feſte Beſtellungen zu machen. Selbſt Spekulationskäufe erfolgen nur bei günſtiger Kon⸗ junktur. Für den kleineren, mit beſchränkteren Geldmitteln arbeitenden Geſchäftsmann iſt der Einkauf zudem in erſter Reihe eine pekuniäre Frage, an die er am liebſten erſt dann herantritt, wenn der unmittelbare Bedarf vorliegt und Aus⸗ ſicht beſteht, die gekaufte Ware bis zum Ablauf des von dem Lieferanten gewährten Zieles umzuſetzen. Es wird ſich alſo darum handeln, den ri chtigen Zeitpunkt für den Beginn einer Propaganda nach Maßgabe der beſonderen Verhältniſſe jeder Branche und jedes Ge⸗ ſchäftes zu ermitteln. Für manche Betriebe mit vielſeitigen Warengattungen werden die Zeitpunkte für die Offerten⸗ abgabe natürlich auch verſchieden ſein. Schon hierbei werden leicht Fehler gemacht, die ſich aber ebenſo leicht vermeiden laſſen, wenn man die betreffenden Artikel zu den geeigneten Zeiten auf dem Abreißkalender oder dergleichen vor⸗ notiert, z. B. im März„Offerten für Syphonringe“, im Auguſt„Offerten für Gasſchläuche“ ete. Selbſtredend werden dieſe Termine ſich wieder je nach dem Abſatzgebiete ver⸗ ſchieben; derſelbe Artikel wird in Kleinaſien nicht zu der gleichen Zeit abſatzfähig ſein, wie in Norddeutſchland und Dänemark. An wen richtet man nun die Offerten? Zunächſt an die Allgemeinheit oder an die Angehörigen einer beſtimmten Branche durch geſchickt abgefaßte, typographiſch gut aus⸗ geſtattete mit einem Worte auffallende Annoncen in Tageszeitungen oder Fachblättern. Dieſe Ankündigungen ſind für den modernen Kaufmann quaſt das Aushängeſchild; 5 ſie wirken für ihn, auch wenn er der Ruhe pflegt. Ueber die richtige und wirkſame Anwendung dieſer Art Reklame laſſen ſich ganze Bücher ſchreiben. Das Annoncieren und beſonders die Auswahl der paſſonden Publikationsorgane iſt keine einfache Sache, und wir behalten uns vor, dieſem Gegenſtande ſpäöter ein beſonderes Kapitel zu widmen. Hier ſei zunächſt nur darauf hingewieſen, daß die An⸗ fragen, welche infolge der Inſertion einlaufen, eine genaue Prüfung und ſorgfältige Erledigung erfordern, die natürlich nur von intelligenten, im Geſchäft gut eingearbeiteten Kräf⸗ ten zu erwarten iſt. Es wird ſeſtzuſtellen ſein, durch welche Ankündigung die Anfrage veranlaßt wurde, welcher Art und welchen Umfanges das Geſchäft des Anfragenden ſein könnte, was ſich durch Adreßbücher und ähnliche Nachſchlagewerke, meiſt auch ſchon aus Form und Inhalt der Anfrage, er⸗ mitteln und vermuten läßt. Dann erſt kann man ungefähr beurteilen, welche Artikel, Preiſe, Bedingungen, Muſter eke. für den Betreffenden geeignet ſind. Auf die Auswahl der Muſter und Pröben, die in jedem geordneten Geſchäft ſür Korreſpondenten ſtets greiſbar zur Hand ſein zit legen. Es hängt nämlich ſehr viel, wenn nicht alles davon ab, daß die Anfrage ſofort erlodigt und von den Probhen begleitet ſogenannte„ſtille Zeit“, die Saiſon morte, dazu benutzt, wird. Iſt das in Ausnahmefällen nicht zu ermöglichen, f Tendenz ſich fühlbar machte, geht der Artikel muß der Kunde jedenfalls ſofort benachrichtigt und ge⸗ gebeten werden, die morgen oder übermorgen folgende Offerte abzuwarten und ſeine Beſtellung nicht eher zu ver⸗ geben. Man kann ſtets damit rechnen, daß der Intereſſent auch anderweitig angefragt hat und daß die Konkurrenz ſchneller iſt. Ueberhaupt ſollte man es ſich zum Prinzip machen, jede Anfrage prompt zu beantworten und zwar ſelbſt dann, wenn es aus irgend einem Grunde in ablehnendem Sinne geſchehen muß. Bekommt der Kunde, wie leider aus Be⸗ quemlichkeit in vielen Häuſern üblich, gar keine Antwort, ſo wird er ſich in künftigen Fällen nie mehr an die unhöfliche Firma wenden, ſelöſt wenn er in anderen, für dieſe geeigneten Artikel Bedarf hat. vom Waren⸗ und Produltenmaeft. (Von unſerem Korreſpondenten.) In der nunmehr abgelaufenen Berichtswoche nahmen unſere Weizenmärkte einen recht lebhaften Verlauf und ſpeziell anfangs der Woche erfuhren die Preiſe auf höheres Amerika und auf un⸗ günſtige Witterungs⸗ und Ernteberichte hin eine weitere recht be⸗ deutende Aufbeſſerung. In den letzten Tagen indes trat wieder ein Umſchwung ein und die Preiſe büßten einen Teil ihrer an⸗ fänglich erzielten Kursgewinne bbieder ein. In der Hauptſache waren es größere Zufuhren und beſſere Witterungsberichte, die zu Gewinuregliſierungen Anlaß gaben und dadurch einen Druck auf die Preiſe ausübten. Rußland und Rumänten zeigte etwas mehr Nachgiebigkeit, was gleichfalls zur Abſchwächung beitrug. Nahe Ware bleibt indes gut gefragt, während für ſpätere Ab⸗ ladungen der Konſum ſich etwas mehr Zurückhaltung auferlegt. Roggen liegt andauernd unverändert feſt; doch kamen in aus⸗ ländiſchen Sorten keine nennenswerten Abſchlüſſe zuſtande, da das inländiſche Angebot eher Rechnung läßt. Die Qualität des neulen Roggens iſt relativ gut und hat ein hohes Naturalgewicht. Futtergerſte verkehrt in matter Haltung. Die Preiſe er⸗ litten für dieſen Artikel eine Einbuße von—3 Mark per Tonne. Die Unternehmungsluſt darin wär aber nicht beſonders groß, weil der Konſum auf eine weitere Preisreduzierung rechnet. Braugerſte iſt im Preiſe ziemlich unverändert geblieben, doch kann die Stimmung eher als feſter bezeichnet werden. Ungünſtig lautende Nachrichten aus Rumänien und Ungarn wirkten auf die Unternehmungsluſt ſtimulierend; indes blieben die Umſätze noch derhältnismäßig klein, da das Hauptgeſchäft ſich noch nicht vollauf entwickelt hat. In Mais blieben die Umfätze allgemein be⸗ ſchränkt, weil die Forderungen für ſpätere Abladungen nicht ver⸗ lockend ſind. Hafer bleibt für nahe Ware ſehr gut gefragt und konnten die Preiſe infolgedeſſen eine weitere Aufbeſſerung erfah⸗ ren. Auch auf Lieferung für ſpätere Monate kamen einige Ab⸗ ſchlüſſe zuſtande. Auf dem Frachtenmarkte war die Stim⸗ mung feſt, der Waſſerſtand günſtig, die Anfuhr groß und die Nachfrage ziemlich ſtark. Die Getreidefrachten von Rotterdam nach Mainz⸗Mannheim⸗Ludwigshafen ſind unvecändert, M..50 und nach Frankfurt a. M. 10 Mark per Laſt. Auf dem Weizenweltmarkte war die Stimmung allenthalben feſt und obwohl in den letzten Tageg eine ſchwächere im Vergleich zur vorhergegangenen Woche mit einer anſehnlichen Preisſteigerung aus der Woche hervor. Aus Ruß land und Ru män ien wer⸗ den ſchlechte Ernteergebniſſe berichtet und auch die Zufuhren in dieſen Ländern blieben hinter den Erwartungen zurück. Ueber den Stand der Felder in Auſtralien verlauten bisher Be⸗ richte, die zu den beſten Hoffnungen berechtigen, doch ſind wir noch zu weit entfernt, als daß dieſe Berichte auf den Markt einen Einfluß ausüben könnten. Auch aus Argenktluten liegen befriedigende Nachrichten üther den Felderſtand vor; doch darf auch hier nicht überſehen werden, daß erſt im Jauuar dortſelbſt die Einernte vorgenommen wird und daß bis dahin noch manche unvorhergeſehenen Ereigniſſe eintreten könnten. Zum Export ge⸗ langten von Argentinien in dieſer Woche an Weizen für nach Großbritannien 0 gegen 32000 Qrs. in der Vorwoche(i. V. 39 00( bezw. 69 000 Qrs.) und nach dem Kontinent 23 000 gegen 14 000 Ors. in der Vorwoche(i. Vorj. 51009 bezw. 28 000 Qrs.). Der Preis in Buenos Aires ſtellt ſich bordfrei Bahia⸗Blanca auf Dollar.75 gegen.65 in der Vorwoche. Die Weizenbeſtände in den Laplataſtaaten beziffern ſich auf 30 000 Tonnen wie in der Vorwoche. In den Vereiniglen anfangs der Woche ihre Feſtigkeit Staaten konnten die Preiſe nicht nur vollauf behaupten, ſondern erfuhren auf ungünſtige Ernte⸗ und Witterungsberichte eine namhafte Steigerung. In den letzten Tagen bewirkte indes die Zunahme der Beſtände, die, nach Bradſtreet in den letzten 8 Tagen ſich von 64823 000 auf 67 229000 buſhels vermehrten, eine Abſchwächung, zumal daraufhin an den amerikaniſchen Bör⸗ ſen umfangreiche Realiſierungen vorgenommen wurden. Die amerikaniſchen Notierungen im Vergleich zur Vorwoche ſind wie folat: New⸗Nork 228. 20.½8. Diff. Chicago 22.8. 208. Diff. Septr. f, 89,% 0% 88/ 89% +1½ Dezbr. 101½ 103%8 2% 93%,' 957½% 2% Mai 105¼ 108˙/% 43 99¼ 102½8.2½ * in den letzten 8 Tagen von 9 121 600 gegangen ſind, wirkle ſtimulierend. Laplataſtaaten der Vorwoche(i, V. 87 000 New⸗Mort 22./8. 29.)8. Diff. Mais verkehrte vorwiegend in Uebereinſtimmung ntit Wei⸗ zen. Auch die weitere Abnahme der Vorräte, die nach Bradſtreet auf 8 797000 Buſhels zurück⸗ Die Verſchiffungen von den nach Großbritannien (i. B. 252 000 bezw. gegen 18 000 Qrs. in bezw. 78 000 Qrs.). Die Preiſe bord⸗ frei Buenos Aires ſind von Doll..50 auf Doll..55 geſtiegen. Die Notierungen an den amerikaniſchen Börſen find: Chicago 22.8. betragen dieſe Woche 166 000 gegen 162 000 Qrs. in der Vorwoche 242000 QArs.] und nach dem Kontinent 9000 29.08. Diff. Septbr. 65 68 73%½ 59%%½ Dezbr. 64%% 8% 54% 58½ 4 Mai 63 66¾8, 43/ 55¼ 59½ 4+3½ Kafſeſe hatte einen ſehr ruhigen Verlauf und unter nur geringfügigen Schwankungen ſind die Preiſe ziemlich unverändert Der Umſtand, daß September⸗Verbindlichkeiten viel⸗ geblieben. wurden, wirkte befeſtigend. ſach auf ſpätere Mongte verſchoben Auch die kleinen braſilianiſchen Zufuhren ſtimulierten, doch be⸗ ſtand trotzdem keine große Unternehmungsluſt, weil die Speku⸗ den Markt keinen Einfluß ausüben konnten. lation immer noch glaubt, daß dies auf Manipulationen der Re⸗ gierung zurückzuführen iſt. Ueber die Ausſichten der laufenden Ernte ſind ſo widerſprechende Meldungen eingelaufen, daß ſie auf Die Umſätze blie⸗ ben infolgedeſſen gering und es wurde nur das Notwendigſte ge⸗ kauft. Die Zufuhren belaufen ſich in der letzten Woche von Rio de Janeiro auf 69 000 Sack gegen vorwöchige 66 000 Sack und die in Santos auf 214000 gegen 168 000 Sack in der Vorwoche. Die Vorräte in Rio de Janeiro ſchätzt man dieſe Woche auf 522 000 gegen vorwöchige 555 000 Sack und die in Santos auf 1270000 gegen 1 237 000 Sack in der den Vereinigten Staaten betragen einſchließlich der ſchwimmen⸗ den Ladungen 3 990 000(a 993 000) Sack. Newpork notiert Vorwoche. Die Vorräte in Rio No. 7 loko Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. 22. Auguſt%%.55.60.65 5 70.75 29. Auguſt 6%.60.60.65.70 8 75 Diff.— 5 55 255— Die Zuckermärkte nahm günſtige, kalte Witterungsberi beiden Statiſtiker Licht, die Rückſtand der feſten Verl en anfangs der Woche auf un⸗ ſowie auf die Auslaſſungen der einen erheblichen Ernte gegenüber dem Vorjahre feſtſtellen, einen auf und die Auf! ig machte weitere, bedeu⸗ tende For räge zu⸗ eihr geführt mal die inländiſch geneigt zeigten. Die fluß auf 5 tretene A für öſterreichiſ abſatz zurückzuführen. Raffinerien Tagen infolgedeſſen mehr Zurü tung. richt von F. O. Licht haben ſich die Rüben meiſt wickelt, doch hat die Gewichtszunahme in verſchi 1 nicht den Erwartungen entſprochen. In Frantreich ſehlt es an Durchfruchtung. Auch aus Oeſterreich iſt der Stand gegenüber dem Vorjahre zurückgebieben. Rußland dagegen bezeichnet den Rübenſtand als befriedigend. Die Hamburger Lagerporräte zei⸗ gen bei einem Beſtand von 607 100 Doppelzentner(i. V. 901 300 Dz.] eine Geſamtabnahme von 111300 Dz. gegen 96 000 De. Ab⸗ nahme im Vorjahre. Die Vorräte in den Vereinigten Staaten ſind in den letzten acht Tagen von 279000 Tonnen auf 284 000 Tonnen geſtiegen. Der Wochenumſatz an der Magdeburger Börſe beläuft ſich in den letzten acht Tagen auf 332 00 gegen 376 000 Zentner in der Vorwoche. Magbeburg notiert: je Tendenz gewinnen. Die Die zeigten in Nach dem letzten Be⸗ hefriedigend ent⸗ Aug, Sept. Okt. Okt⸗Dez. Jan.⸗März Mai 23. Auguſt 20.20 20.15 19.90 19.65 1985 20.15 30. Auguſt 19.95 19.95 19.80 19.65 19.90 20.20 Diff.— 25—20 10 1 +5 +5 —— Rechtspflege. (S2z.) Folgen der unpünktlichen Einlöſung einer Verſicherungs police. Ein Tiſchler war ſeit mehreren Jahren in der Schweitze Unfallverſicherungsgeſellſchaft zu Winterthur gegen Unfälle der⸗ ſichert. Im Sommer 1908 äußerte er den Wunſch auf Erhöhung der Verſicherung und ordnete die Geſellſchaft deshalb an, daß de⸗ Erhöhung mit bem September 1903 beginnen ſollte. Da die Pestate ſtels vorher zu zahlen war, hätte ſie rechtsmäßig bis zum 1. Sep⸗ tember gezahlt ſein müſſen, der Verfall der Verſicherungsſumm? ſollte nach vierzehntägiger Verfällzeit eintreten. Der Verſicherungs⸗ zehmer, der die Police der neuen Verſicherung bis zum 15. Sep⸗ tember 1903 nicht eingelöſt hatte, obſchon ihm von der Ver⸗ ſicherung im Auguſt Beſcheid über das Vorliegen der neuen Polic: zugekommen war, ſchnitt ſich an dieſem Tage an einer Säge ſämt⸗ liche Finger der rechten Hand ab, mit Ausnahme des Daumens Am 22. September löſte er dann die neue Police ein. Die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft verweigerte nun auf Grund ihrer Statuten die Auszahlung jeder Unterſtützung, und der Verſicherungsnehmer beſchritt den Klageweg, indem er behauptete, daß er vom Momen: des Unfalles ab wegen zu großen Blutperluſtes behindert war, vor dem 22. September die Police einzulöſen, und daß er ſich vorhe; in dem Glauben befunden habe, der Agent würde die Police über⸗ bringen, und daß ihm bis dahin geſtundet würde, wie es vordem ſeitens der Geſellſchaft öfters geübt worden ſei. Landgericht und Oberlandesgericht erkannten auf Abweifung des Klägers. Un) zwar legt das Oberlandesgericht hierzu dar, es ſei hier zu be⸗ rückſichtigen, daß der Kläger den neuen Verſicherungsantrag mit der erhöhten Prämie unterſchrieben und dem Agenten, der ihm mit⸗ teilte, daß die Police da wäre, erklärt habe, daß er ſich die Sache, die bis zum September Zeit hatte, noch bis Er habe alſo gewußt, daß die neue Verſicherung erſt mit der Police⸗ einlöfung in Kraft krete; er habe daher jetzt ſelbſt die Initiative ergreifen müſſen und hätte nicht auf die Schritte der Geſellſchaft warten dürfen. Darauf, daß in früheren Jahren die Prämien mit Nachnahmen eingefordert wurden, durfte er ſich nicht verlaſſen, da es ſich jetzt um die rechtzeitige Einlöſung der neuen Police ge⸗ handelt habe. Dazu käme noch die Außerachtlaſſung der Nach⸗ friſt. Denn ſelbſt bis zum 15. September, nachmittags 5 Uhr— dem letzten Friſttage, dem 1. September als Zahltag gerechnet= habe er die Einlöſung ohne jede Behinderung nicht bewirkt, trotzdem aber von einem Geſchäftsmann, der an Pünkklichkeit gewöhnt iſt, die rechtzeitige Zahlung um ſo eher zu erwarten war. Auch habe Kläger nicht behauptet, daß er noch am 15. September habe be⸗ zahlen wollen. Und müſſe die Verſicherung ſomit als verfallen an⸗ geſehen werden.— Die gegen das Berufungsurteil beim Reichs⸗ gericht eingelegte Repfſion wurde zurückgewieſen. Allgemeines. Amerikaniſche Penſtonsempfänger im Ausland. Von der in den meiſten Ländern geltenden Regel, daß die Empfänger von Staatspenſionen dieſe in dem betreffenden Staatsgebiete ſelbſt zu verzehren haben, ſcheint in Amerika kein allzuſtrenger Gebrauch gemacht zu werden. Es haben nämlich, wie die „North American Repiew“ mitteilt, von den Penſionsempfängern der Vereinigten Staaten nicht weniger als 5268 ihren dauernden Aufenthalt im Auslande. Von ihnen leben 2657 in Kanada, 600 in Deutſchland, 439 in Irland, 391 in England und 27 in Schottland. Selbſt die kleine Schweiz beherbergt 70 amerika⸗ niſche Penſionsempfänger, und die gleiche Anzahl findet ſich in Schireden. Außerdem leben in faſt jedem anderen europäiſchen Stgat, ünd ſogar in China und Japan, einige wenige Perſonen, die eine jährliche Penſion von den Vereinigten Staaten be⸗ ziehen. Immerhin iſt der ganze Betrag, den ſo die Vereinigten Staaten ins Ausland bezahlen, im Verhältnis zum geſamten Ruhegehälterbetrag der Vereinigten Staaten nicht ſehr erheb⸗ lich, da jene Summe im ganzen nur 750 000 Dollars, der geſamte Betrag aber, den Amerika jährlich für Penſionen bezahlt, nahezu 150 Millionen Dollars beträgt. Der künſtliche Indigo iſt einer der wichtigſten Export⸗ artikel der deutſchen chemiſchen Großinduftrie. Die Ausfuhr hat ſich in den letzten Jahren außerordentlich raſch entwickelt. halte im Jahre 1898 einen Wert von 756 Millionen., 1900 von 9,4 Millionen Mark, 1902 von 18,5 Millionen Mark, 1903 von 20.7 Millionen Mark, 1904 von 21/ Millionen Mark, 1905 von 25.7 Millionen Mark, 1906 von 31½ Millionen Mark. Der beſte Abnehmer deutſchen Indigos war im abgelaufenen Jahre Japan mit 6,9 Millionen Mark, ein Zeichen für den mächtigen Aufſchwung der japaniſchen Textilinduſtrie und des gewerblichen Lebens: an zweiter Stelle folgt Ehing mit 5,3 Millionen Mark, dann die Vexeinigten Staaten von Amerika mit 45 Millionen Mark, Rußland mit.0 Millionen Mark, Oeſterreich⸗Ungarn mit 2,7 Millionen Mark, Großbritannien mit 2,6 Millionen Mark, ferner die Niederlande, Italien, Frankreich und eine ganze Anzahl anderer Länder. Dem Werte nack iſt die Ausfuhr in den letzten zehn Jahren um das Kfache gewachſen, der Menge nach dagegen um 14jache. Der ſtarke Preisrückgang des Ar⸗ Sie tikels geht am beſten aus der Tatſache hervor, daß im Jahre'' denken, dahin überlegen wolle⸗ 1898 die zur Ausfuhr gelangte Tonne Indigo toch eine Durch⸗ ſchnittswert von zira 830 M. hatte, 1906 dagegen nur noch einen ſolchen von zirka 250 M. Der Preis zeigt gegen das Jahr 1905 wieder eine kleine Aufbeſſerung, die auf die Intereſſengemein⸗ ſchaften in der chemiſchen Großinduſtrie zurückzuführen ſein dürfte. In demſelben Verhältnis wie die Ausſuhr künſtlichen Judigos zugenommen hat, iſt die Einfuhr des natürlichen In⸗ digos zurückge Wert von 8,3 1902 von 1904 von 1806 nur ngen. Sie hatte im Jahre 1898 noch einen ſcillionen Mark, 1900 von 4, Millionen Mark, 3,) Millionen Mark, 1903 von 1,8 Millionen Mark, 14 Millionen Mark, 1905 von 1½2 Milltonen Mark, noch von 0,8 Millionen Mark. In wenigen Jahren bürfte ſie gänzlich aufgehört haben. Im Jahre 1895 wurden noch fü illionen Mark Indigo eingeführt. Die Entwick⸗ lung unſeres Außenhandels in Indigo bietet ein ähnliches Bild wie die Entwicklung unſeres Außenhandels in Zucker in den letz⸗ ten Jahrzehnten. 5 Der Pflanzenſtand läßt durch⸗ Soweit F Ernte kommt, führt der Ungarn insgeſamt ungefähr 343000 Ztr. Das deutſche Reich erwartet gleichfalls eine in jeder Beziehung gute Ernte u. ſchätzt die Hallertau 25000 Ztr., das Spalter Gebiet 25000 Ztr., Markt⸗ und Gebirgshopfen⸗Lagen 90000 Ztr., der Aiſchgrund 29000 Ztr., Oberfranken 15000 Ztr., Kinding und andere bayeriſche Nebenlage 8000 Ztr., Württemberg 65000 Ztr., Baden 35000 Ztr., Elſaß und D. Lothringen 100 000 Ztr., Preußen 30000 Ztr., alſo Geſamtſchätzung Deutſchlands 513 000 Zentner. Frankreich erwartet 55 000 Ztr., Belgien 48 000 Ztr., Rußland laus importierten edlen Pflanzen] 37 000 Ztr., Eng⸗ land 400000 Ztr. Amerika hat etwas weniger als im Vor⸗ jahre, immerhin aber eine ſehr große Ernte zu erhoffen, inge⸗ ſamt ungefähr 570000 Zkr. Es ergibt ſonach dis Geſamt⸗Welt⸗ ernte 1 966 000 Ztr., welcher Ziffer(nach„Gambrinus“) ein Weltperbrauch von 2227000 Str. gegenüberſtebt. Zieht man aber in Betracht, daß im Jahre 1906 die Welthopfenernte nur ungefähr 1 163 000 Ztr. betrug und dennoch hente nicht unbe⸗ trächtliche Reſte vorfähriger Ware in den verſchiedenen Anbau⸗ Gebieten, namenteſch in Amerika, unverkauft lagern, ſo ergibt ſich, daß, zuſammen mik den Vorräten in Brauerei⸗Händen, die diesjährige Ernte über Bedarf groß iſt und nur durch billige Preiſe Ausſicht auf Unterbringung hat. Handelsberichte. Börſenwochen⸗Bericht. (Driginalbericht des„Mannheimer Generalzel gers“.) Frankfurt a.., 30. Auguſt. Die ernſten Sorgen, die zu Beginn dieſes Monats herrſchten und dann durch die Erhöhung der Londoner Bankrate eine Be⸗ ſtätigung gefunden zu haben ſchienen, ſind am Schluſſe des Monates und der Börſenwoche geſchwunden. Exfreulich iſt es, wenn man nach den mißlichen Verhältniſſen, welche nicht nur am hieſigen Platze, ſondern ganz beſonders an den auswärtigen Börſen vorherrſchten, endlich in der Lage iſt, von einer beſſeren Stimmung melden zu können. Die Spannung an den inter⸗ nationalen Geldmärkten hat in bemerkenswerter Weiſe nächge⸗ laſſen und dieſe erfreuliche Tatſache hat den Anſtoß gegeben, daß das Vertrauen des Publikums zur Börſe zurückzukehren beginnt. Die Lage des Geldmarktes hat ſich entſchieden gebeſſert. Ueber den Verlauf der Ultimoliquidation läßt ſich melden, daß ſelbe günſtig ausgefallen iſt. Die teilweiſen größeren Käufe, welche in den letzten Tagen auf dem Montan⸗ und Induſtriemarkte vorgenommen wurde, haben die Geldflüſſigkeit nicht beeinflußt. Der Privatdiskont wurde ermäßigt. Die Erleichterung, die der Status der Reichsbank in der dritten Auguſtwoche brachte, machte guten Eindruck. Der Effektenbeſtand der Bank zeigte einen ganz ungewöhnlich ſtarken Rückgang, indem er ſich um nicht weniger als 71 Millionen Mark erleichterte. Das verſchob den Status der Bank entſcheidend nach der günſtigen Seite. Die eigen⸗ artigen Verhältniſſe auf dem Geldmarkte, die zeitweiſe die Be⸗ ſorgnis aufkommen ließen, daß die Reichsbank durch ein et⸗ waiges weiteres Vorgehen der Bank von England ſchon jetzt zu einer Diskonterhöhung gedrängt werden könnte, hat ſich nicht erfüllt, zumal die Anforderungen an die Bank dieswal nicht über die vorjährige Höhe hinausgehen konnten. Ebenſo hofft man, daß bei dem gegenwärtigen Status der Bank voraus⸗ ſichtlich ein Ueberſchreiten der Notengrenze vermieden werden kann. Vom internationalen Geldmarkte läßt ſich ebenfalls Günſtigeres melden. Das vor 14 Tagen durch Erhößung des Diskonkſatzes um ½ Prozent ſeitens der Bank von England gegebene Warnungsſignal hat ſeine Wirkung getan. Die Be⸗ fürchtung einer weiteren Erhöhung iſt ausgeblieben, da die dies⸗ malige Berichtswoche eine weſentliche Erleichterung des Geld⸗ marktes in London zeigt. Dieſes wird ſpezlell auf die New⸗ horker Ankündigung, daß auf Verfügung des Schatzſekretärs der Schatzbank zwecks Unterſtützung des Geldmarktes bei einigen Nationalbanken Hinterlegungen in größeren Beträgen erfolgt ſind, zurückgeführt. Der Ausweis der Bank von England konnte ſich etwas kräftigen. Leichtere Anſpannung weiſt die Banf von Frankreich auf. Die Wechſelbeſtände ſind um 105,67 Millionen angewachſen, während der Lombard um 557 Millionen Franes zurückging. Die Nokendeckung ermäßigte ſich von 32,22 Prozent auf 81,76 lim V. von 90,25 auf 88,23 Prozent Die Newyorker Börſe hat ſich ebenfalls etwas gebeſſert. Es fehlte im Laufe dieſer Woche an den ſchon gewöhnten Hiobsbotſchaften. Die amerikäniſche Regierung iſt nach Kräften beſtrebt, der mißlichen Lage des dortigen Geldmarktes zu Hilfe zu kommen. Un⸗ ſtreitig ſind dieſe Bemühungen nicht ohne Erfolg. Dieſe zuber⸗ ſichtliche Beurteilung der amerikaniſchen Verhältniſſe machte auch auf den hieſigen Platz einen guten Eindruck. Der Am'sri⸗ kaner Markt, welcher andauernd die Börſe beeinflußte, hat duech die, wenn auch mäßige Beſſerung, einen entſchieden guten Ein⸗ drück hinterlaſſen. Die Wendung, welche ſich in den amerika⸗ niſchen Verhältniſſen bemerkhar machte, hat auf die diesmalie Berichtswoche guten Eindruck gemacht. ſo bor allem mit der Deponierung ſchiedenen Maßnahmen der Zolleingänge bei den Banken— zu Gunſten des amerikg⸗ niſchen Geldmarktes hervorgetreten iſt, eben in dieſen Tagen eine neue bemerkenswerte Ankündigung erlaſſen hat. Dieſe Ankündigung iſt zur Ausführung gelangt und es beſteht die Hoffnung, daß die Knappheit des dortigen Geldmarktes ſich weſentlich beſſert, und die Kalamität am Newyorker Markt einer günſtigeren Auffaſſung Platz macht. Es wäre unange⸗ nehm, namentlich für unſere Geſchäftswelt und Börſen, wenn weitere Geldvertenerung eintreten würde, welches zu einer kritiſchen Zuſpitzung zum Jahresſchluß führen würde. Eine ſolche Hoffnung wäre wohl begründet geweſen, wenn die Geldverhült⸗ niſſe, welche am Anfang des Monats nichts weniger als günſtig waren, ſich weiter entwickelt hätten. Für das amerikaniſche Wirtſchaftsleben brancht man weniger an eine Tafaftrophe uu da gerade das Entgegenkommen der Regierung de 1 755 Es wär ja lein Zu⸗ fall, daß der amerikaniſche Schatzſekretär, der ſchon mit ver⸗ Die Umſätze waren zeitweilig ſehr bedeutend. nicht unbedeutenden Rückſtand der Rübenernte meinen günſtiger geworden. große Dienſte leiſtet und dem Kapital gute Unterſtütung bringt. Dieie freundliche Beurteilung der Geldverhältniſſe und zwar im Beſonderen die beſtimmte Erwartung, daß keine Diskonter⸗ höhung von ſeiten Londons kommen würde, hat eine weſentlich⸗ Befeſtigung am hieſigen Markte gebracht. Das weitere An⸗ ziehen des Konſolskurſes in London wird auf Käufe auf Ameri⸗ kaner Rechnung angeführt. Vielfach bemerkte man Deckungs⸗ beditrfnis im Hinblick auf die Nähe des Ultimos. Infolge des glatten Verlaufes der Ultimoliquidation und der Ausführüngen des Vizepräſidenten der deutſchen Reichsbant machten ſichtlich guten Eindruck. Die Erleichterung des Geldmarktes hat ſich auch bei der Reichsbank geltend gemacht. Es iſt jetzt klar, daß bei den hohen Geldanſprüchen von einer Herabſetzung des Dis⸗ konts keine Rede ſein kann. Zu den weniger günſtigen Momenten gehören vor allen Dingen das weitere Steigen der Getreidepreiſe. Die Sagtenſtandsberichte zeigen im ganzen deutſchen Reiche, das größtenteils die ungünſtige Witterung der diesjährigen Ernie geſchadet hat. Infolgedeſſen ſind die Beſorgniſſe wegen dem noch noch auf dem Felde befindlichen Getreide groß. Beunruhigung brachte die ſchon ſo oft erwähnte Marokkofrage. Die Rück⸗ ſicht auf die allgemeine politiſche Lage bleibt jedenfalls ein wich⸗ tiger Faktor, der für die weitere Entwicklung der Dinge in Marokko für alle intereſſierenden Staaten eine beſonnene Mäßigung erheiſcht. Was die einzelnen Börſengehiete betrifft, ſo zeigte der Montanmarkt infolge von Deckungskäufe günſtige Tendenz. Die Abſchlüſſe der rheiniſchen Stablwerke, ſowie verſchiedener anderer Montanaktien haben gezeigt, daß di⸗ Geſchäftslage eine günſtige und für die Spekulation, ſowie für das Pribatpublikum die beſten Chaneen bietet. Reges Geſchäft entwickelte ſich ſpeziell für Eiſenwerte. Auch Kohlen. aktien ſchloſſen ſich der günſtigen Strömung an. Leider gingen dieſe Kursbeſſerungen gegen Schluß der Woche wieder verloren auf die zweifelhaften Berichte, welche von ſeiten des amerikaniſchen Eiſenmarktes eingetroffen ſind, in welchen ganz beſonders betont wird, daß die Ausſichten auf eine Beſſerung kaum zu erwarten ſind und vorausſichtlich die Preiſe eine größere Ermäßigung erfahren werden. Von Seite des Heimat⸗ landes wird nach wie vor mitgeteilt, daß die Geſchäftsloage eine durchaas geſunde und unſere ſämtlichen Werke vollauf beſchäf⸗ tigt ſind und bei guten Preiſen verkaufen. Auch der Bankaktienmarkt ließ günſtige Tendenz erblicken. Zeſonders lebhaft wurden Oeſterreichiſche Banken, hauptfächlich Creditanſtalt gehandelt. Nach langer Zeit kehrte auch an der Wiener Börſe mehr Zuverſicht ein. Von übrigen Bankaktien waren Deutſche Bank, auch Diskonkogeſellſchaft be⸗ liebt. Berliner Handelsgeſellſchaft bevorzugter. portwerten nahmen beſonders Schiffahrtsaktien die Börſe in Anſpruch. Wiederum wurden die Herabfetzungen im Raten⸗ kampf gegen die konkurrierenden Linien als Motiv angeführt, welche zur ſtärkeren Ermattung dieſer Werte beitrugen. Gegen Schluß der Woche wurden ſelbe auf Rückkäufe beſſer bezahlt. Oeſterreichiſche Staatsbahn lebhaft und höher. Lombarden ruhig, amerikaniſche Bahnen laſſen feſtere Tendenz im An⸗ ſchluß an Newyork erblicken. In welchem Maße ſich die Stimmung ber Börſe im Laufe dieſer Woche gebeſſert hat, trat deutlich am Induſtrie⸗ markte hervor, wo fortgeſetzt Käufe aus Kapitaliſtenkreiſen ein recht lebhaftes Geſchäft und zu gleicher Zeit anſehnliche Kurs⸗ ſteigerungen zur Folge hatten, die ſich auf die verſchieden⸗ axtigſten Kategorien der Induſtriewerte erſtreckten. Die Käufe des Publikums am hieſigen Platze, ſowie von Seite der Provinz haben endlich einen beträchtlicheren Umfang ange⸗ nommen, ſodaß ſie der Börſentendenz einen Rückhalt gewähren konnten. Die günſtige Dispoſition dehnte ſich vor allem auf chemiſche Werte aus. Bevorzugt waren u.., chemiſche⸗Albert, welche 395 ſchloſſen. Anilin mußten von ihrer Steigerung nach⸗ geben. Für badiſche Zuckerfabrik war infolge der Mitkleilung, daß dieſe Geſellſchaft eine höhere Dividende, im Vorjahre 7 Prozent, bezahlen werde, größere Nachfrage bei ſteigenden Kurſen. Unter anderen Induſtriewerten lagen Maſchinen⸗ fabrikaktien feſt, ebenſo Elektriſche feſter. Eine erfreuliche Nachricht iſt es, daß unſere deutſchen Anleihen ſich, wenn auch nur beſcheiden, beſſerten. Zprozentige Papiere lagen mäßig feſter. Für öſterreichiſche und ungariſche Renten trat lebhaf⸗ teres Geſchäft hervor im Anſchluß an die Wiener Börſe. Von ausländiſchen konnten ſich Ruſſen voll behaupten, während Por⸗ tugieſen und Mexicaner eher ſchwächere Tendenz zeigten. Ja⸗ paner nach ſchwacher Tendenz ſchließlich feſter. Prioritäten und Pfandbriefe lagen ruhig. Von Loſen kürkiſche auf Paris höher. Verſicherungsaktien ruhig. Nachdem mit der Erledigung des Ultimos das Deckungs⸗ bedürfnis der Spekulation aufgehört hat, war das Geſchäft am Schluſſe der Woche weſentlich ruhiger geworden. Die tonan⸗ gebenden Effekten zeigten größtenteils behauptete Tendenz. Montan mußte ſich mit ſchwächerer Tendenz begnügen, beſon⸗ ders ſchwach lagen Deutſch⸗Luxemburger und Phönix⸗Bergbau. die Meldung bezüglich des Ankaufs der Gewerkſchaft Auguſte Viktoria machte nicht mehr den Eindruck, den dieſe Nachricht eigentlich bringen ſollte. Die Tendenz für Kohlenwerte war krotz dieſer Meldung, daß derartige Erwerbungen von Kohlen⸗ zechen eventl. auch bon anderen Seiten ins Auge gefaßt werden könnten, ohne Einfluß. Die Börſenwoche ſchloß trotz der ſchwachen Haltung und des ſtarken Rückgangs von Rio Tinto und des Kupferpreiſes in London auf den meiſten Gebieten gut behauptet. Der Privbatdiskont notierte am Schluſſe der Woche 48½4 Prozent. Hamburger Zuckermarkt. [Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“]) In der erſten Hälfte der verfloſſenen Berichtswoche gingen die Kurſe an unſerem Zuckermarkte ſprungweiſe in die Höhe. Große Quanten wurden von den Raffinerien aufgenommen, und außerdem trat ein ſpekulatives Kaufintereſſe zu Tage, angeregt durch den Um⸗ ſtand, daß noch immer nicht von allgemein günſtigem Wetter die Rede ſein kann, was in den letzten Unterſuchungszahlen det beiden Statiſtiker Licht klar zu Tage getreten iſt, die beide einen dem Vorfahre gegenüber konſtatteren und dringend den Eintritt warmer trocke⸗ ner Witterung wünſchen. Ueber die Kolonien iſt nur zu berich⸗ 5 ten, daß laut einem uns zugegangenen Kabel der Herren Willett u. Grah auf Kuba wieder Trockenheit herrſcht und Regen dringend erwünſcht iſt. Das Ham⸗ burger Lager hat in der letzten Woche um 111000 Sack abge⸗ nommen gegen eine Abnahme von 96000 Sack in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Witterung iſt ſeit Montag im allge⸗ nei Die Nächte waren zwar vereinzelt Angewöhnlich kühl und es wurden Temperaturen von 6 bis 8 Grad ſowohl aus einigen Gegenden Frankreichs wie aus Deutſch⸗ land gemeldek. Die Tagestemperaturen haben ſich indeſſen durchſchnittlich etwas gehoben, wenn auch von einer ſommer⸗ lichen Wärme noch nicht die Rede ſein kann. Der Markt ha: auf das günſtigere Wetter mit einem Rückſchlag von ca. 20 Pf. engiert, und eine weitere Abbröckelung der Preiſe ſteht bei r Witterung für die allernächſte Zeit wohl zu erwarten. Von Trans⸗ ir indeſſen die Gefahr günſtigeren Sgetiers für die J ff Entwickelung des Marktes einſchätzen, haben wir in unſerem letzten Wochenbericht klarzulegen verſucht. Unſerer Anſicht nach ſtehen wir vor folgenden beiden Möglichkeiten: Kommt eine Periode außerordentlich günſtiger Witterung, dann ſteht eine Reaktion zu erwarten, die angeſichts der geſunden Lage des Artikels keinen großen Umfang annehmen kann; eiht ſich aber der Herbſt mit ſeinem Wetter würdig dem Sommer an, dann wird eine Preisſteigerung eintreten, wie ſie heute niemand zu erhoffen wagt. April Aug. Okk. Dez. Aft. Mär: Mat 28. Auguft:—.— 20.05 19.600 19.85 20.20 21. Auguſt:—.— 19.75 19.40⁰ 19.60 19.90 Hamburger Kaffeemarkt. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“.) In der abgelaufenen Berichtswoche ſtand die September⸗ Liquidakion im Vordergrunde des Inkereſſes. Abgeſehen von einigen Tagen iſt jedoch der Druck, den ſie bringen ſollte, ausge⸗ blieben, Preiſe haben ſich im Gegenteil prö Saldo Pfennig erholen können. Die Gründe für dieſe ſchlanke Abwickelung paren in der Hauptſache Manipulationen des Konſortiums Nachdem bekanntlich vor ca. drei Wochen für Rechnung des Konſortiums ſtark realiſiert und September bis auf ca. 28 Pfg. herabgedrückt war, ſcheint man in dieſer Woche plötzlich anderen Sinnes geworden zu ſein und geht nunmehr damit um, die Sep⸗ tember⸗Andienungen aufzunehmen. Man ſchätzt das Quantum, das eptl. hier in Hamburg aufgenommen werden wird, auf 100 000 Sack. Ob das Einſperren weiterer 100 000 Sack den Erfolg haben wird, daß Preiſe plötzlich ſteigen, glauben wir nicht, immerhin erhellt jedoch aus dieſer neuen Transaktion, daß die Sao⸗Paulo⸗Regierung reſp. das ſog. Konſortium immer wieder neue Geldmittel bekommt. Ueber die laufende Ernte ſind in dieſer Woche recht peſſimiſtiſche Nachrichten veröffent⸗ licht worden, denen allerdings auch Berichte gegenüber ſtehen, die die jetzige Ernte in Sao Paulo auf 10 Millionen ſchätzen Nach den Einen ſoll das bisherige Rendiment ſo ſchlecht ge⸗ weſen ſein, daß kaum ein Zehntel einer Mittelernte erwartet werden könnte, die Andern führen die immer noch ſehr kleinen Zufuhren auf Manipulationen der Regierung zurück, die angeb⸗ lich Vorkehrungen getroffen haben ſoll, daß die Tageszufuhren in Santos nicht größer als 30—40.000 Sack werden. Wir für unſern Teil geben zwar zu, daß die bisherigen Zufuhren, auch wenn die Regierung ihre Hand dabei im Spiel hat, große Schätz⸗ nungen nicht mehr rechtfertigen, dagegen dürften auch die fleinen Schätzungen mit Vorſicht aufgenommen werden. Ohne Zweifel hat mancher Pflanzer in der vorigen Saiſon ſehr gut verdient und deshalb jetzt keine Eile, ſeinen Kafſee in Geld umzuſetzen, umſoweniger, als die momentanen Reispreiſe in Santos ziemlich niedrig ſind. Betreffs der nächſten Ernte wird berichtet, daß infolge der häufigen Regen die Bäume ſo ins Laub geſchoſſen ſeien, daß der Fruchtanſatz nur ſpärlich ſein könne, und in der Tat lag geſtern ein Kabel der Herren Prado Chaves u. Co., Santos, vor, womit dieſe Annahme beſtätigt wird. Ob der üppige Blattanſatz für eine normale Blüte wirklich ſo hinderlich iſt, möchten wir bezweifeln, denn gerade durch die reichliche Blattbildung wird bewieſen, daß die Bäume in recht guter Kon⸗ dition ſein müſſen und für den Fruchtanſatz kann dieſer Um⸗ ſtand doch auch nur von Vorteil ſein. Wir empfehlen unſeren Freunden bei der eingeſchlagenen Taktik zu bleiben, nämlich flaue Märkte zu Käufen und feſte Märkte zu Verkäufen zu benutzen. Aug. Septbr. Dezbr. Mär; Mai 28. Auguſt: 30.25 30.50 31.— 81.50 82.— 21. Auguſt: 30.— 80.— 30.75 31.25 31.50 Marktbericht. Wochenvericht von Jonas Hoffmann. Neuß, 30. Aug. Die feſte Stimmung auf dem Getreide⸗ markte machte im Laufe dieſer Woche weitere Fortſchritte, Die Ankünfte von Weizen und beſonders don Roggen werden zu erhöhten Preiſen gerne gekauft. Hafer, Gerſte und Mais ſind ebenfalls feſt und teurer. Die Bedarfsfrage für Weizenmehl und Roggenmehl iſt ſehr befriedigend. Angebote wiederum höher bezahlt. Tagespreiſe: Neuer Weizen bis M. 308, neuer Roggen bis M. 189, Hafer bis M. 196 die 1000 Ko. Weizenmehl No. 000 ohne Sack bis M. 27,75, Roggenmehl ohne Sack bis M. 28,50 die 100 Ko. Weizenkleie mit Sack his M. 5,90 die 50 Ko. In Rübölſaaten liegt das Geſchäft unverändert ſtill, Während die erſte Hand auf ihren hohen Forderungen beſteht, iſt die zweite Hand beſonders für ſchwimmende Ware zu Preisnachläſſen bereit. Für Leinſaaten und Leinöl trat zu Anfang der Berichtsperiode eine lebhafte Frage ein, die aber nur zu weſentlich höheren Preiſen befriedigt werden konnte. Der Schluß iſt indeſſen wieder ſchwächer. Rüböl bleibt ſeſt. Beſtände fehlen gänzlich. Oelkuchen ruhig⸗ Tagespreiſe bei Abnahme von Poſten: Rüböl ohne Faß bis M. J77 ab Neuß, Leinöl ohne Faß bis M. 44 die 100 Kilo, Fracht⸗Parktät Geldern. 8 Baumwolle (Vochendericht von Horndy, Hemelryt& Co., Baumwollmäkler in Liverpool.) Der Markt war während der letzten paar Tage recht leb⸗ haft und Preiſe gingen ſcharf hinauf. In Texas herrſcht noch immer Dürre und auch in den übrigen Teilen der Zone ſoll, vielen eintreffenden Kabeln zufolge, eine Verſchlechte⸗ rung eingetreten ſein. Es wird immer augenſcheinlicher, daß die Ernte recht verſpätet iſt und es lagen viele Kaufordres ſeitens kontinentaler als auch amerikaniſcher Spinner vor. Der Süden erzielt für ſeine Lokoware enorm hohe Preiſe. Das Angebot von Baumwolle iſt ein kleines und jeder Ballen hereinkommender neuer Ernte findet ſchlank einen Käufet. Es heißt, daß Wall Street bedeutende Poſten à la Baiſſe offen hat. Der weitere Preisgang wird zum großen Teile von dem Verhalten der Spinner abhängen. Werden ſelbe als ſtarke Käufer auftreten und die Witterung weiter un⸗ günſtig bleiben, dann wird man ſich vielleicht noch auf höher⸗ Preiſe gefaßt machen müſſen, dies wenigſtens zeitweilig. Große Zufuhren in der nächſten Zeit würden hingegen den Markt wiederum drücken, ebenſo eine Aendorung in der Witterung zum beſſern. Ruſſiſcher Getreidemarktbericht. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“.) Odeſſa, 14½7. Auguſt. Getlreide, Wir haben ſehr feſte Märkte für alle Artikel gehabt und die höchſten Preiſe wer⸗ ber bon den kontinentalen Märkten bezahlt, welche an einem Tage in der Mitte der bergangenen Woche alle Offerten von Gerſle und Mais akzeptierten und an den letzten Tagen der Woche hohe 1 für Weizen boten. Vorräte in allen Artikeln ſind ſehr ein und feſt gehakten. Die Preiſe haben weiter angezogen. Weizenkleie wird bei knappem Ergebnis der nächſten Zeit meiſtens ſchon abgegeben haben. Weizenkleie M. 12,25, grobe Weizenkleie M. J2,80, Roggenkleie trieb an Ereß Weizen. Wie bereits geſagt, wurde bas Hauptgeſchä nach dem Kontinent gemacht, Baler Mk. 162 für 15 1 7 zahlte; zu dieſem Preiſe ſind auch noch mehr Käufer da, wogegen unſere Verkäufer auf noch höhere Preiſe halten and Mk. 165 für 9 30/35 Gewicht verlangen oder Rbs. 1,15 pro Pud bordo.— Hull war auch ein guter Käufer für mittlere Qualitäten zu 36 ſh. 6 pence ⸗ Rhl. 1,14 bordo. Heute verlangen anſere Verſchiffer für niedrige Weizenſorten 9,5 M. 160 netto Gaſſe für 9,15 un⸗ gefähr M. 105 und für mittlere Qualitäten nach England 37/8 Nöbl. 118 borde. Gerſte. Die Ankünfte in den Verſchiffungsbäfen bleiben ſehr mößig und die Verkäufer halten ſich zuriſk.— Der Konti⸗ nent war der beſte Käufer für Gerſte und ftiegen die Preiſe um—6 Mk. Für ſchwimmende Gerſte wurde Mk. 124 bezahlt z 84 Kop. bordo und Auguſt⸗Verſchiffung wurde mil Mk. 119 =80 Kop. bordo bezahlt,— Als man ſah, daß große Poſten akzeptiert wurden, erhöhten die Verkäufer ihre Forderungen und erlangen jetzt—2 Kob. mehr. Für ſpätere Termine wie Oktober⸗ November ſind keine Verkäufer da und für September⸗Abladung berlangen die billigſten Abgeber Mk. 121 82 Kob. bordo.— Enaland bietet 22 ſh. für Gerſte= 81½ Kop. bordo, bietet alſo weniger wie der Köntinent und dann kauft England mit Briſtol Clauſel, das iſt 3 Proz. Beimiſchung, wogegen nach dem Konti⸗ nent für keine Beimiſchung garantfert wird, und wohin Durch⸗ ſchnitts⸗Qualität mit—6 Proz. verſchifft wird. Mais war derjenige Artikel, welcher feſte Haltung zeigte. England gina für Mais 1 fh. per Quarter höher unß die deut⸗ ſchen Märkte ſtiegen M. 7 per Tonne. Die Zufuhren in Mais ſind ſehr gering und eine weitere Steigerung iſt möglich.— Platzpreiſe ſind 75 Kop. bordo und 25 fh. 6 pence elf. England 99 M. 114 eif. Kontinent, ſind heute Verkäufer 75% 6 Kop. ordo. Roggen. Die Preiſe ſteigen weiter und Deutſchland bie⸗ tet ſchon Mk. 157 108 Kop. bordo, man forvert noch 3 Kop. inſolge der ſchlechten Ernt⸗ können nur ſehr kleine Zufuhren er⸗ wartet werden.— Man erzählt, daß Dänemark und andere nörd⸗ liche Länder ſehr ſtarke Ankäufe zu machen haben werden.— Man wartet auf einen Umſchlag, der aber ſicher ausbleiben wird und die Märkte werder ohne Zweifel dieſer bohen Preisſteige⸗ krung folgen müſſen. Maunheimer Handels⸗ und Marktberichte. Getreide. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“] AJn der erſten Hälfte des Monats war die Tendenz im Getreidegeſchäft ziemlich ruhig, da ſowohl von Nordamerika als auch von Rußland und Rumänien billigere Offerten vor⸗ lagen. Gegen die zweite Hälfte wurde das Geſchäft lebhafter, da Ameriea weſentlich höhere Börſen⸗Kurſe ſandte.— In⸗ folgedeſſen wurden die Forderungen von Amerika, Rußland und Rumänien um 75 Pfg. bis 1 M. erhöht und fanden zu den erhöhten Forderungen größere Umſätze ſtatt, da die Vor⸗ räte in alter Ware klein ſind. Von Argentinien wurde noch etwas alter Weizen ber⸗ kauft, doch ſind die Beſtände daſelbſt ſehr klein. Roggen iſt von Rußland ſehr teuer. Es wird fjetzt ſchon neuer Landroggen verkauft. Gerſte. Auch dieſer Artikel zog im Einklang mit Weizen weſentlich im Preiſe an, ſowohl Futtorgerſte als Braugerſte. Hafer iſt auch weſentlich im Preiſe geſtiegen und wird auf Lieferung hauptſächlich voff Rußland offertert. 5 Mais iſt für ſchwimmende Partien nicht ſo feſt, de⸗ gegen ſind die Preiſe auf Abladung weſentlich geſtiegen. Wir notieren Ende Auguſt 1907: Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗ Weizen M. 22.75.—23, ruſſiſcher Weizen M. 22.50—.23.75, rumäniſcher Weizen M. 22,25.23.75, ruſſiſcher Roggen M. 2050—21, Landroggen M. 20, Futtergerſte M. 14.50, ruſſiſcher Hafer M. 19.50—20.50, rumäniſcher Hafer M. 19.23.—20.50, Laplata⸗Mais M. 15.75(per 100 Ko. Brutto m. S. Donau⸗Mais M. 15.75(per 100 Ko. Brutto im..). Sonſt alles per 100 Ko. ohne Sack, bahnfrei Mann⸗ heim. Mühlenfabrikate. ODriginalbericht des„Mannheimer General-Anzeiger“) E. Mannheim, 30. Aug. Die abgelaufene Woche brachte ein ſehr reges Mehlgeſchäft. Nachdem das Robprodukt, Weizen wie Roagen, an den ausſchlaggebenden Börſen, ſowohl deutſchen wie ausländiſchen, höhere Notierungen erzielte, blieben auch die Mühlenfabrikate nicht zurück. Weizenmehl wurde ſehr ſtark gekauft, hauptſächlich zwar noch für die nächſte Zeit bezieh⸗ bar; es wurden aber guch nicht unbedentende Abſchlüſſe für ſpä⸗ kere Lieferungen betätigt. Die Abrufungen waren ehenfalls ſehr zahlreich und deshalb die Weizenmühlen die ganze Woche nuch allen Richtungen hin vollauf beſchäfligt. Die Nachfrage nach Roggenmehl war nicht minder lebhaft Nicht allein hie⸗ ſige, ſondern, auch auswärkige Mühlen und Händler deckten ihren Bedarf für die nächſten Wochen an unſerem Platze Das Fabrſkät aus hieſigem Nrcgen iſt aber auch in dieſem Jahre dem der Kreszenzen anderer Gegenden weit überlegen und wird von den Häckern ſelbſt bei höheren Preiſen bevorzugt, wogegen na⸗ mentlich die norddeutſchen Sorten viel zu wünſchen übrig kaſſen. Fukttéerartikel wurden genommen wie ſte offeriert wurden, jebdoch iſt vorläufig wenig käuflich, da die Müblen ihr ganzes Heute werden notiert: Weizenmehl Nr. 0 M. 30,50, desgleiche Nr. 1 M. 29, desgleichen Nr. 3 M. 27, desgleichen Nr. 4 M. 25. Regenmehl Baſis Nr. 0/1 M. 28,75 Weizenfuttermehf M. 15, Gerſtenfuttermehl M. 15,50 Roggenfuttermehl M. 16,75, feine M 18. Alles per 100 Kilo brutto mit Sack, ab Mühle, zu den Konditionen der„Vereinigung Süddeutſcher Handelsmühlen“. Wochenmarktbericht über den Viehverkehr borm 26. 5is 20, Auguſt. Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger“) Der Rindermarkt war miktelmäßig beſucht. Der Auf ieh bekrug 1185 Stück. Der Handel war mittelmäßig. Preiſe pro 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen M. 76—85, Bullen(Farren) M. 6674, Rinder M. 58 bis 84, Kühe M. 54—80. 25 — 1 Sate. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 31. Auguſt 1907. dasmotoren- Fabriſ.-G. Koln-Fhrenfeld no. Seuin Automatisehe Kohlenbeschickung Veber Cvormals C. Schmitz). D. B(6se 5 05 40 00 0 Saliggasmoloranlagen ee für Anthrazit-, Braunkohlenbriketts, Koks usw. 1907. Staats-Medaille PS. in Betrieb. Präzisionsmotore fär Gas. Benzin, Spiritus USW. und viele andere Auszeichnungen. —————. c————————ñ—— feahnum a Norms a fpn 6 n r Ph. Fuehs& Priest für allgem. Maschinenbau— Staatl. Aufsicht% ries br, Ingenieure 8 beginnt am 1. Okt. seinen 22. 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