daes norwegiſcht Volk in Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Rummer 5 Pfg. —— E G, 2. der Stadt Mannheim und Aumgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitetſte Jeilung in Manuheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. In ſerate: nahme v. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile... 25 Pfg. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. RedaktiooRn Auswärtige Inſerate. 30 2 2 2 2 Expedition und Verlags⸗ die nelanegele...1 mat Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. dacbanunz 18 — Mittwoch, 4. September 1907. elbendblatt.) Marinefragen. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ ſchreibt: „Ebenſo unbe⸗ quem wie dem Ze guen Zentrum die bekannte Rede des Abg. Spahn iſt, in welcher er auf die Notwendigkeit neuer Marineforde⸗ rungen hinwies und die Geneigtheit bekundete, dieſer Not⸗ wendigkeit durch Bewilligung neuer Mittel Rechnung zu tragen, ebenſo groß zeigt ſich das Erſtaunen bei den anderen Parteien, gerade Herrn Abg. Spahn als Sachwalter für die Marine auftreten zu ſehen. Man vermutete ſogar hinter dem Vorgehen Spahns eine fein ausgeſponnene Intrige, entweder um dem Admiral v. Tirpitz„ein Bein zu ſtellen“, oder das Zentrum durch ſeine Flottenpolitik wieder als Regierungs⸗ partei in den Sattel zu heben. Der Argwohn ſcheint dies⸗ mal unbegründet. Was Abg. Spahn in ſeiner Rheinbacher Rede ausſprach, iſt wohl die Ueberzeugung aller jener Par⸗ lamentarier, die ſich durch eigene Prüfung gelegentlich ihrer Informationsreiſe zur Beſichtigung unſerer Marine von deren Bedürfniſſen im Vergleich zu anderen Seemächten überzeugen konnten. Dazu befindet ſich Abg. Spahn durch die täglichen Eindrücke ſeines Wohnortes Kiel in der Lage, exaktere Daten über jene Erforderniſſe für unſere Marine zu geben, als dies nach Einſicht in die Verhältniſſe nur mit⸗ tels eines flüchtigen Beſuches ſich ermöglicht. Deutſchland muß denſelben Weg gehen, den die japaniſchen, engliſchen und anterikaniſchen Seemächte jetzt vor uns durch den Bau größe⸗ rer und ſtärkerer Panzerfahrzeuge eingeſchlagen haben. Manches, ſo die Beſchleunign ng des Flottenbaues, der eigentlich nach dem Flottengeſetze erſt 1917 zu Ende geführt werden ſollte, läßt ſich im Rahmen des Flottengeſetzes er⸗ keichen, nicht aber die Herabſetzung der Dienſt⸗ bezw. Lebens⸗ dauer der großen Schlachtſchiffe und deren Anpäaffung⸗an die Typen der engliſchen, japaniſchen und amerikaniſchen See⸗ ſchiffe. Für deren notwendigen Bau muß man mit Er⸗ höhung des Marine⸗Etats rechnen, für welche ſich aber unzweifelhafteine Mehrheit des Reichs⸗ kages findet.““ Auf einen Artikel der„Münch. Neueſt⸗ Nochr.“ in dem von den auffallend guten Beziehungen zwiſchen dem Staats⸗ ſekretär des Reichsmarineamts und dem Zentrumsführer Dr. Spahn die Rede war, entgegnet die„Köln. Volksztg.“!: Einer beſonderen Information des Abg. Dr. Spahn bedurft⸗ es kvirklich nicht, und Herr v. Tirpitz, deſſen politiſche Anſchauungen ihn, wie bekannt, weit eher mit dem Freiſinn als mit dem Zentrum in Verbindung bringen könnten, wäre gewiß der letzte, der durch ſolche„Jäden“ auf eigene Rechnung und Gefahr die Zirkel des Reichskanzlers zu ſtören geneigt wäre. Ebenſowenig iſt Herr Dr. Spahn— und wir glauben, ſeinen Standpunkt in dieſer Sache zu kennen— der Mann, Annäherungen zu ſuchen, die nicht ge⸗ ſpünſcht werden und die auch im Zontrum niemand wünſcht. Auch der Berliner Korreſpondent der„Münch. Neueſt. Nachr.“, der ſich in Verbindung mit amtlichen Stellen befin⸗ det, bezeichnet die Angaben ſeines Blattes über ein Techtel⸗ mechtel des Staatsſekretärs v. Tirpitz mit dem Zentrum als unrichtig: „Einerſeits,“ ſchreibt er,„wiſſen wir beſtimmt, daß Admiral d. Tirpitz, wie er ſich des vollſten Vertrauens des Kaiſers und des Reichskanzlers erfreut, durchaus kreu und loyal ſich in die Vom norwegiſchen Theater. Von Hlaus Hennings. Nachdruck verboten. Eine für alle Theaterfreunde überaus intereſſante Nach⸗ nicht iſt in dieſen Tagen übers Meer gekommen. Frau Johanne Dybwad, die gefeiertſte Darſtellerin des Nationaltheaters in Ehriſtiania, wird, begleitet von einigen ihrer Kunſtge⸗ foſſen, in wenigen Wochen zu einem Gaſtſpiele auf einer Ber⸗ liner Bühne erſcheinen und aller Wahrſcheinlichkeit nach von dort aus auch eine Reihe anderer deutſcher Städte beſuchen. Dieſes iſt für die deutſchen Theaterfreunde ein neues Erlebnis. ir haben engliſche und franzöſiſche, italieniſche, ruſſiſche und auch däniſche Bühnenkünſtler bei uns bereits zu Gaſte geſehen, aber das norwegiſche Theater meldet ſich mit dieſem Gaſtſpiele zum erſten Male bei uns zu Worte. Bei dem Intercſſe, das den letzten Jahrzehnten allgemein in deutſchland gefunden hat, darf dies norwegiſche Gaſtſpiel auf im ſo größeren Auteil rechnen, als die moderne norwegiſche Schauſpielkunſt durch Ociginalität und Bedeutung als hervor⸗ gend zu bezeichnen iſt. Ein paar Worte über Norwegens Theaterverhältniſſe und Bühnenkunſt dürften daher heut wohl am Platze ſein. Die eigentliche Wiege des norwegiſchen Theaters hat nicht in Ehriſtiania, ſondern in Bergen geſtanden. Hier entwickelte unter mancherlei merkwürdigen Kämpfen Norwegens erſte znationale Szene“. Hier kroten Ibſen und Björnſon mit dem Theater in Verbindung, und von hier ſtammt noch heut der eigentliche Kern der norwegiſchen Schauſpielerſchaft. Die Ber⸗ fenſer Raſſe iſt Norwegens Künſtler⸗Raſſe, und die beſten der Schauſpieler des Nationaltheaters ſtammen aus Bergen oder och aus Bergensamt. Trotzdem hatte Bergen bisher ein gerade⸗ kläögliches Theatergebände, eng, unanſehnlich, unmodern und n hohem Grade feuergefährlich. Erſt jetzt entſteht an dem bom Kaiſer gebilligte Geſamtpolitik Büloweeinfügt und himmellveit davon entfernt iſt, mit dem Zentrum gegen dieſe Politik zu„konſpirieren“. Andererſeits liegen die tatſächlichen Verhältniſſe in Marinedingen ſo klar und offen, daß ein ſo erfahrener Parlamentarier wie Spahn, der Mitglied der Budgetkommiſſion, Experte in Flottenfragen und in Kiel an der Quelle iſt, ſehr leicht auf eigene Hand zu ſeinen Angaben kommen kann.“ In ihrem heutigen Morgenblatt kann die„Köln. Volks⸗ zeitung“ beſtätigen, daß bei der Anweſenheit der Reichstags⸗ abgeordneten in Kiel ganz offen von den Abſichten der Marineverwaltung geſprochen wurde.„Die Mitteilungen, die wir darüber erhalten haben, ſtammen, wohlgemerkt nicht von dem Abg. Spahn.“ Eine Aenderung des Flottenbauplanes nach drei Richtungen iſt in den letzten Tagen von mehreren Seiten als bevorſtehend angekündigt worden. Es hieß, Staatsſekretär v. Tirpitz beabſichtige, einmal eine Herab⸗ ſetzung des Lebensalters der Schiſfe, zweitens eine Beſchleuni⸗ gung des Ausbaues der Flotte und drittens eine Ausrüſtung der Flotte mit vollwertigen Kampffaktoren. In Aus⸗ führungen, von denen wir bisher keine Notiz genommen, trat der Berliner Korreſpondent der„Frankf. Ztg.“ dieſen An⸗ kündigungen entgegen. Da die Marinefragen aber mehr und mehr in Fluß zu kommen ſcheinen, ſo iſt es zur Information gut, die Darlegungen der„Frankf. Ztg.“ kurz zu wieder⸗ holen. Eine Beſchleunigung des Ausbaues unſerer Flotte in der Weiſe, daß mehr Schiffe als bisher, gleichzeitig auf Stapel gelegt werden ſollen, werde dem Reichstag nicht zugemuſtet werden und wäre doch wohl auch aus⸗ Herr v. Tirpitz hat für den organiſchen Aufbau der Flotte, der ja nicht bloß im Bau von Schiffen beſteht, ſo lange er im Amte iſt, daran feſtgehalten, daß jährlich drei große Schiffe, ein Linfen⸗ ſchiff und zwei große Kreuzer, auf Stapel gelegt werden; er hat ſich dafür, daß das der einzig richtige und mögliche Modus iſt, ſo ſehr engagiert, daß er davon nicht los kann, er würde dafür auch keine Mehrheit im Reichstage finden, denn man könnte ihn mit ſeinen eigenen früheren Argumenten ſchlagen. Dagegen werde wahrſcheinlich die Lebensdauer der Linienſchiffe, die jetzt auf 25 Jahre feſtgeſetzt iſt, auf 20 Jahre herabgeſetzt werden, alſo auf dieſelbe Dauer, die nach dem Flottengeſetz für die großen Kreuzer bereits beſteht. Ferner werde die Geſchütz⸗ und die Torpedoausrüſtung verſtärkt und im Zuſammenhang damit das Deplazement vergrößert werden. Damit erhöhten ſich auch die Bemannung der Schiffe und die Koſten ihrer Indienſthaltung. Ferner kämen See⸗ anlagen in der Nordſee und an der Elbe dazu. Der Artikel ſchließt mit nachſtehenden Worten: Ob es richtig iſt, was Herr Spahn berechnet, daß durch das alles eine jährliche Mehrausgabe von 40 Millionen entſtehen werde, wiſſen wir nicht. Die Angabe iſt auch ungenau inſofern, als es ſich um laufende und um einmalige Ausgaben handelt. Dieſe Finanzfrage iſt aber die Hauptſache, denn dafür, daß unſere Flotte die beſten Schiffe beſitzen ſoll, wird ſich eine Mehrheit im Reichs⸗ tage finden; aber die Frage iſt, wovon man dieſe Schiffe und die höheren laufenden Koſten bezahlen ſoll. Wie denkt ſich Herr Stengel ünter dieſen Umſtänden ſeine ſogenannte Reichsfinanz⸗ 1 großen Platze, der„Engen“ heißt, ein neues ſtattliches Theater⸗ gebäude, das, ſoweit man bisher urteilen kann, in ſeiner äußeren Erſcheinung den guten Geſchmack befriedigen wird. Nicht das gleiche kann man von dem neuen Gebäude des Nationaltheaters in Chriſtiania ſagen. Es iſt ein unglückliches Schulbeiſpiel der gelehren Bauerei, die jetzt in ganz Europa graſſiert. Vor dem Theater erheben ſich auf Säulen, die aus ſteinernen Edamer Rieſenkäſen gebildet ſind, die Figuren von Ibſen und Björnſon, zwei in jeder Hinſicht unglückliche Schöpfungen des ſonſt ſo krefflichen Sinding. Glucklicher⸗ weiſe iſt das Innere des Nationaltheaters beſſer gelungen; es maächt einen geräumigen und feſtlichen Eindruck und erfreut ſich einer guten Akuſtil. An der Spitze des Nationaltheaters ſteht ſeit einer Reihe von Jahren Björn Björuſon, der Sohn des Dichters, ſelbſt ein trefflicher Darſteller und eine impulſive Künſtlerperſönlichkeit, der es gegeben iſt, große Macht über Andere auszuüben. So iſt ex ein geborener Theaterleiter, und er hat einen friſchen Zug in den Betrieb des Nationaltheaters hineingebracht. Seine Studienzeit hat er bei den Meiningern durchgemacht, wie denn überhaupt die Beziehungen zwiſchen dem norwegiſchen und dem deutſchen Theater recht vege ſind und zahlreiche deutſche Bühnen⸗ neuheiten ihren Weg auf die norwegiſchen Bretter finden. Auch iſt der norwegiſche Stagt nicht geizig mit Stipendien an junge Schriftſteller, die, um das Theater zu ſtudierza, nach Berlin gehen. Gewöhnlich ſitzen ſie dann im„ſchwarzen Ferkel“ und ſchaffen ſich Freibilletts; doch⸗ genug davon. Björnſon hat am Nationaltheater moderne Regie, moderne Dekorationskunſt ein⸗ geführt. Die Dekorationen zu„Peer Gynt“ z. B. ſind um ihres Reichtumes wie um ihres Geſchmackes billen hoch zu rühmen, und die Ausführung von Björnſons Doppeldrama „Ueber die Kraft“ war ein ſolches Meiſterſtück, daß von ihr die Anregung zu jenem Verſuche in Deutſchland ausging, der dann einkn ſo gewaltigen Erfolg ergab. Trotz ſo vorzüglicher Leiſtungen iſt indes die Lage des Nationaltheaters keineswegs des Fürſten reform? Mit der Vertröſtung, daß in der nächſten Seſſion keine meuen Steuern kommen, iſt es nicht getan. Damit ſind wir denn am empfindlichſten Punkte ange⸗ langt. Die„Freiſ. Ztg.“ findet„die letzten Sätze nicht ganz verſtändlich“. Solle damit etwa der Steuerzahler dar⸗ auf vorbereitet werden, daß ihm mit Rückſicht auf die Aende⸗ rung des Flottenbauplanes nun doch ſchon im mächſten Jahre neue Abgaben auferlegt werden müſſen? fragt ſie voller Ent⸗ rüſtung, die an ſich gut kleidet, aber doch immer nur die eine Seite der Frage im Auge hält. Die„Köln. Volksztg.“ aber reibt ſich voll Vergnügen die ebenſo frommen wie patrio⸗ tiſchen Hände. Neue Steuern ſchwellen ihre Hoffuung auf Zerfall des Blocks: Aha! Bisher iſt aber doch gerade von der Blockſeite frren wir nicht, auch von der„Frankf. Ztg.“ ſelbſt— und zwar miz offiziöſem Anſtrich, immer verſichert worden, neue Steuervorlagen ſeien einſtweilen nicht zu erwarten. Iſt der Wind Ungeſchlagen? Wir geben dieſe Ueberſicht zur Kennzeichnung der Lage, wie ſie unter dem Geſichtspunkte der neu auftauchenden Marinefragen erſcheint. Der aufmerkſame Beobachter kann nicht einen Augenblick im Zweifel ſein, welche Richtung der nationale Block einzuſchlagen haben wird. Die nationalliberale Partei wird mit gutem Beiſpiel vorangehen. Maunheim, 4. Seplember 1907. Aus dem ſozialdemokratiſchen Lager. Der„Vorwärts“ beantwortet die Stelle der kaiſerlichen Rede zu Münſter, worin es heißt: „Ich gedenke der Arbeites, die in den gewaltigen Stollen mit nerviger Fauſt ihr Weck berrichten. Die Sorge für ſie, ihren Wohlſtand und ihre Wohlfahrt habe ich als teures Erbe von meinem in Gott ruhenden Großvater überkommen und es iſt Fürſorge feſthalten an den Grundſätzen, vie in der Unvergeßlichen Botſchaft Kaiſer Wilhelms des Großen niedergelegt ſind“ mit einem leidenſchaftlichen Aufruf, den Klaſſenka mpf gegen den Kapitalismus nicht ruhen zu laſſen! Die Ver⸗ ſöhnungsrede Kaiſer Wilhelms ſtehe mit dem politiſchen und wirtſchaftlichen Tatſachen im ſchroffſten Widerſpruch!„Die Gegenſätze zwiſchen Proletariat und Bourgeoiſie laſſen ſich nimmermehr überbrücken“, ſchreibt der„Vorwärts“ an ande⸗ rer Stelle,„auch nicht durch die ſchönſte religiöſe Ideologie!“ Alle Tatſachen der wirtſchaftlichen Hebung des Arbeiter⸗ ſtandes und der Fürſorge für ihn löſcht der„Vorwärts“ wiederum zur Täuſchung der Genoſſen aus, obwohl es ehrliche Männer genug unter ihnen gibt, die den Segen der Arbeiter⸗ verſicherungsgeſetze anerkennen und ſich bereit finden laſſen würden, mit den bürgerlichen Parteien an dem möglichen Ausbau dieſer Geſetze zuſammenzuwirken. Von neuem pre⸗ digt heute der„Vorwärts“ das Dogma der„Verelendungs⸗ theorie“, das von allen einſichtigen Genoſſen längſt als halt⸗ los aufgegeben iſt. Wie aber ſteht es im ſozialdemokratiſchen Lager ſelbſt, wenn ein Genoſſe wagt, in den unter ſozialdemo⸗ kratiſcher Leitung ſtehenden Betrieben ſich aus dem Joch und erfreulich, und es bleibt nach wie vor zweifelhaft, wie ſich die Zukunft dieſer hervorragenden Kunſtanſtalt geſtalten wird. Denn die„Luſtige Witwe“ übt eben doch auch hier bei weitem größere Anziehungskraft aus, als die gediegenſten Werke von Ibſen oder Björnſon, und es kommt vor, daß die ausgezeich⸗ netſten Vorſtellungen vor beinahe leeren Häuſern gegeben wer⸗ den. Vielleicht könnte die Oper eine Anziehungskraft gusüben, aber dieſe fehlt in dem Betriebe des Nationaltheaters ſo gut wie ganz. Björn Björnſon ſelbſt hat denn auch, ſeiner Siſyphus⸗ arbeit müde, ſchon für das nächſte Jahr ſeinen Rücktritt im Amte in Ausſicht geſtellt. Die Norweger ſind auf ihr Nationaltheater ſehr ſtolz. Das würde nun vielleicht nicht viel zu beſagen haben, denn ſie ſind wirklich auf alles ſtolz, was Jorwegiſch iſt. Allein der Wahrheit die Ehre: die norwegiſche Bühne verdient hohe Anerkennung. Will man Norwegens Schauſpielkunſt in ihrem Weſen verſtehen, ſo erinnere man ſich vor allem daran, daß ihre Ueberlieferung jung iſt. Sie hat nicht die Zeit ge⸗ funden, ſich einen großen Stil zu bilden, und ſie ſteht daher den Aufgaben dramatiſcher Stilkunſt ziemlich hilflos gegenüber. Mit Shakeſpeare oder Schiller weiß der norwegiſche Schauſpieler bisher wenig anzufangen. Bürgerlich, wie die Kultur des Landes, iſt auch ſeine Schauſpielkunſt, die darin der däniſchen verwandt iſt, von der ſie ja natürlich ſo Manches gelernt hat. Im bürgerlichen Kreiſe aber hat das Pathos keinen Platz und überdies iſt der Norweger auch ſchon aus Krktik gegen alles Pathos mißtrauiſch. So wird man pathetiſche Töne ſelten auf der vorwegiſchen Bühne zu hören bekommen. Alles voll⸗ zieht ſich mit einer gewiſſen äußeren Ruhe, alles gedämpft und ſchlicht. Dieſe Schlichtheit hat viel Anſprechendes. Es kommt dazu, daß die norwegiſchen Schauſpieler in der Regel die Kunſt der Pauſe ſehr gut verſtehen. Sie wiſſen, daß zur rechten Zeit und in der rechten Art Schweigen auf der Bühne eine ebenſo große Kunſt iſt, wie das Sprechen, und ſie verſtehen es auf dieſe Weiſe, die Rede reich und intereſſant zu orcheſtrieren, die Unter⸗ töne des Empfindens zu hörbarer Mitſchwingung zu bringen. induſtriellen Unternehmungen vor den Hochöfen und unter Tage im mein Wunſch und Wille, daß wir auf dam Gebiete der ſozialen 3. Seite, General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 4. September. der Fron ſolcher Arbeitsbedingungen zu befreien? Und unter welchem Jammerleben ſeufzen zumeiſt die„geiſtigen Fauen der Genoſſen? Redakteur Sahender r, der ſchon zu den f Genoſſen gehörte, die von der Stadthagen⸗Luxemburg⸗Rich⸗ tung aus dem„Vorwärts“ in dge wurden, ſingt da⸗ von ein erbauliches Lied in den„Sozialiſtiſchen Monats⸗ heften“. Es geht aus dieſer Schilderung des Jammerlebens eines ſozialdemokratiſchen Redakteurs genugſam hervor, in welchem Grade die geiſtige 5 des Genoſſen ausgebeutet und wie ihm durch den ſteten Hampf mit der Preßkommiſſion „das Leben zur Hölle“ gemacht wird. Streik im Niederlauſitzer Kohlenrevier. (K..) Schon vor Jahren wurde ziemlich deutlich für die Arbeitgeber darauf hingewieſen, daß die Arbeitsver⸗ hältniſſe im Braunkoh Aenbergbau der Niederlauſitz ſehr viel zu wünſchen übrig ließen. Es war eine durch⸗ aus falſche Politik, die Dinge ihren Gang gehen zu laſſen, ohne daran zu denken, daß angeſichts der niedrigen Löhne über kurz oder lang ein ernſter Konflikt unausbleiblich ſein müſſe. Das niedrige Lohnniveau hatte allerdings zur Folge, daß in keinem einzigen Braunkohlenrevier Deutſchlands die Geſtehungstoſten ſo tief ſtanden wie im Braunkohlenbergbau der Provinz Brandenburg. Aus dieſer Feſtſtellung allein ergab ſich aber ſchon die Notwendigkeit, der Bewegung der Döhne größere Aufmerkſamkeit zu ſchenken, als dies durch die Wer ksverwaltungen geſchehen iſt. Wenn darauf hinge⸗ wieſen wird, daß in den letzten Jahren die Löhne um 18 Pro⸗ Zent geſtiegen ſeien, ſo hilft dies nicht darüber hinweg, daß im Vergleich zu den Löhnen in anderen Gebieten des Braun⸗ kohlenbergbaues die Löhne in der Provinz Brandenburg und hier wieder im Niederlauſitzer Revier an ſich viel zu niedrig ſtanden und ſtehen. Die Werksverwaltungen haben nur eine Entſchuldigung für ihr geringes Intereſſe, das ſie der Beſſerung der VC ſchenkten, nämlich den Hinweis auf die eigenartige Verfaſſung des Arbeitsmarktes ain ihrem Bezirk. Die Bergarbeiter blieben nie ſehr lange auf ihren ſondern wanderten im Hinblick auf die niedrigen Löhne ſehr bald weſtwärts ab. Die Folge war aber nicht etwa Arbeitermangel auf den Gruben, ſondern ein äußerſt ſtarker Zufluß überaus anſpruchsloſer und billig⸗ 55 Arbeitskräfte aus dem Oſten, aber aus Brandenburg elbſt. Aus dem landwirtſchaftlichen Teile der Mark, Schle⸗ ſiens und Poſens kamen haufenweiſe die Arbeiter, um Gruben⸗ oder Jabrikarbeit zu verrichten. Daneben werden aber auch noch Polen in großer Zahl angeworben, ſo daß vor einigen Jahren die Polen in einer Reihe von Bezirken das deutſche Element zurückgedrängt hatten. Auf dieſer Ligenartigen Geſtaltung des Arbeiterangebotes beruhte die Möglichkeit, das Lohnniveau fortgeſetzt ſo niedrig wie möglich zu halten, bis jetzt endlich unter der Arbeiterſchaft das Maß er Unzufriedenheit übergelaufen iſt. Sie haben den Werken ihre Bedingungen eingereicht, aber noch nicht einmal eine Antwort erhalten. Vermutlich rechnen die Werksverwal⸗ ktungen damit, daß bei der beſonderen Zuſammenſetzung der Arbeiterſchaft ein geſchloſſenes Vorgehen der Arbeiter nicht zu erzielen ſei, daß außerdem der Zuzug fremder Arbeits⸗ kräfte ſie vor größeren Verlegenheiten bewahre. Bis zu einem gewiſſen Grade verwirklicht ſich auch ſchon dieſe Ver⸗ mutung, da nämlich die polniſchen Arbeiter die Lohnbewegung nicht mitmachen wollen. Zunächſt hat ein ſehr großer Teil der Bergleute die Kündigung eingereicht, ob aber nicht ſchon vor Ablauf der Kündigungsfriſt die Arbeit niedergelegt werden wird, iſt bei der ganzen Art der Bergarbeiterſchaft in der Provinz Brandenburg ſchwer zu verneinen. So wie die Dinge liegen, handelt es ſich um einen Konflikt, der durch die abhwehrende Haltung der Werksverwaltungen und ihre Gleich⸗ giltigkeit gegen die berechtigten Anſprüche der Arbeiterſchaft notwendig geworden iſt. Wenn geſagt wird, daß bisher eine rſprießliche Zuſammenarbeit zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in der Niederlauſitz beſtanden habe, ſo kann das Zuſammenarbeiten nur darin gefunden werden, daß die Arbeiter ſich ſtillſchweigend in Verhältniſſe gefügt haben, gegen die ſie wegen des fluktuierenden Charakters der Ar⸗ beiterbevölkerung, wegen der mangelhaften Organiſation und wegen der ziemlichen Uneinigkeit nichts ausrichten konnten. Aus dieſem paſſiven Verhalten der Arbeiterſchaft kann aber keineswegs geſchloſſen werden, daß ſie ihre Lage nicht als un⸗ befriedigend ſchon läugſt empfunden hätten. Ein konfeſſionelles Jdyll aus Oberbayern. Aus Ba heyn ſchreibt man der„Tägl. Rundſch.“: Eben haben wir die Berichte vom Würzburger atbolikentag⸗ Zur ſechs eneeee Seite gelegt, wo in ſo wunderſamen Worten die Rede war vom„Zuſammenarbeiten mit den gläubigen Proteſtanten“, von der gemeinſamen„Urkonfeſſion“, vom Geiſte der„Liebe“ und der Moral der Bergpredigt“, von dem„Hochgebirge Himalaya“, dem die katholiſche Religion vergleichbar ſei; da ſehen wir uns wieder in die Tiefen der kraſſen Wirklichkeit verſetzt, und der Ruf entringt ſich unſerer Bruſt:„Grau, teurer Freund, iſt alle Theorie!“ Ein köſtliches Bild aus Oberbayern tritt uns vor die Augen in ein n charakteriſti⸗ ſchen Brief aus Oberhaching an den proteſtantiſchen Geiſt⸗ lichen in Perlach, abgedruckt im„Evangeliſchen Gemeinde⸗ blatt“ von Feldkirchen und Perlach. Der Sachverhalt, den wir zur Orientierung vorausſchicken, iſt folgender: Ein eben konfirmierter proteftaniſchen Knabe aus 1 Ver Lach wurde von ſeinen Eltern in einem Orte oberhalb Obe rga 8 in Dienſt gegeben. Nach Mitteilung des dortigen katho en Lokalſchulinſpektors an den zuſtändigen evangeliſchen Geiſtli en den Reiſeprediger von München, erging von letzterem die— ſelbſt⸗ verſtändliche— Aufforderung, der Knabe habe mindeſtens einmab monatlich die Chriſtenlehre Wolfratshauſen, wohin er zuſtänd.g iſt, zu beſuchen. Vom katholiſchen Lokalſchulinſpektor erhielt er hierzu Dispens. fbeſonderen Wunſch der Mutter wurde zwiſchen den beteiligten Behörden vereinbart, daß der Knabe allmonatlich A einmal die Sonntagsſchule und Schriftenlehre in Perlach— ſtatt Wolfratshauſen— beſuchen könne. Nuu erhielt der Pfarrvikar in Perlach unter dem 23. Juli 1907„an Wolgeboren Herrn Pfarrer einen Brief, aus deſſen Inhalt folgendes mitgeteilt ei: Oberhaching, den 225 Juli 1907. Wehrter Herr Pfarrer! Indem daß ſie den Buben im Dinſt keine ruhe laſſen wegen den Glauben vieleiht werd er ſich auch noch ſein Leben nehmen,(wenn) ſie ihm keine Ruhe laſſen Dann geben noch 5 im das eſſen wenn ſie ſich ſo viel kimmern um in. Den die Bauern mögen keine Proteſtanten, wen ſie glau⸗ ben, daß der Bube wegen unſerem Glauben in die Höll b fart er mit äuhrem Glauben zuerſtun die Hölle. Die Bauern möchten haben, das die Kinder in die(kathol.) Kirche gehen. Du ſchäpt (ſchämt) euch, das ir dem armen Buben das Geld abſtelſt und mach Wolfratshauſen fahren Den der Bauer braucht die Leute zu arbeiten nicht zum viranarenhalten( Für Narren 8 f 17 15 2 N N halten), ihr wollt ſonſt nihſt, als den Buben von Platz bringen und nach Perlach geht er nicht... wenn ſie noch einmal eine Jeder anriren(= anrühren) und laſſen den Buben keine Ruh, dan fahr ich ſelber auf Altnöting(= nach Altötting) und Hic unfere liebe Frau 55 lang, 1985 ſte ihnen(= Ihnen) Hände weg⸗ „Es grü fallen(läßt) grüß Uns ſcheint dieſe wackere Oberhachingerin onlfeened zu ſein in der Auffaſſung der Lehre über die„Häreſie“, als Herr Meyenberg auf dem Würzburger„K atholikentag“. Auch flür die von der Generalverſammlung als dringend notwendig beantragten„Volks Shildungdeſtreruneen dürfte die treff⸗ liche Briefſchreiberin ein beſonderes reifes Objekt ſein. Deutsches Reſch. — ür den 7. allgemeinen Parteitag der freiſinnigen Volkspartei) in Berlin iſt nunmehr fol⸗ gendes definitive Programm aufgeſtellt worden: Donnerstag, den 12. September, abends 9 Uhr: Begrüßung der Delegierten im großen Aenger ſaal der Philharmonie⸗ Freitag, den 13. Sep⸗ dember abends 8 Uhr: Jeſtkommers im großen Konzertſagl der Pbilbenone Sonntag, den 15. September, mittags 1194„Uhr: Große freiſinnige Volksverſammlung im Zirkus Buſch.— Sonn⸗ tag, den 15. September,⸗nachmittags 5 Uhr: Feſtmahl im Haupt⸗ reſtaurant der großen Berliner Kunſtausſtellung. Montag, den 16. September, vormittags: Gemeinſamer Ausflug mit Damen nach Potsdam. Die Beratungen des Parteitags, die am Freitag, ind nicht ö Samstag und Sonntag ſdaktfinden, ſind ntli ch. In der Volksverſammlung im Zirkus Buſch ſprechen die eordneten Caſſel, Fiſchbeck, Kämpf, Kopſch, Dr. Müller-Meir gen, Dr. Müller⸗ Sagan, Träger und Wiemer ſowie Stadtrat Dr. Weill⸗ Karlsruhe. Nusland. * Oeſterreich.(Jrauenwahlrecht). Unter den Frauen Wiens hat ſich eine lebhafte Bewegung zur Er⸗ langung des Frauenmahlrechts geltend gemacht. Den An⸗ laß gab die im Parlament eingebrachte Geſetzesvorlage betr. Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten Wahlrechts für Männer. Von den bürgerlichen Frauen wurden große Ver⸗ ſammlungen abgehalten und dem Parlament mehrere Peti⸗ tionen um Gewährung des Frauenwahlrechts überreicht. Außerdem wurde verſucht, einen Stimmrechtsverein zur Pro⸗ rü den, trotzdem der 8 30 des öſterreichiſchen Vereinsgeſetzes nicht geſtattet, daß die Frauen an politiſchen Vereinen teilnehmen. Dieſe Vereinsgründung wurde daher von der niederöſterreichiſchen Statthalterei kraft des Vereinsgef ſetzes unterſagt. Gegen dieſe Entſcheidung der Statthalterei iſt Berufung beim Miniſterium des Innern eingelegt worden. Infolge derſelben haben mehrere Ab⸗ geordnete Antrag auf Vereinsgeſetzes zu Gunſten der Frauen geſtellt Aus den Kolonien. Entweichen N hat brderne des Das in der eng⸗ Preſſe einen lebhaften Meinungs⸗ eeee bezeichnen die Haltung als eine große Nachläſſigkeit und nn.⸗ h die„Sati Re⸗ unachtſam gehandelt liſchen und 35 Letz 5 7 ſtreit entfacht. der Kappolize einen ver view“ gibt zu, habe. geb handel an der Spitze der ern unznögl glich 8 75. 2 88 0 2 Ergebniſſe der Volkszähl Ergebniſſe 5 0 306 0 en in dem dritten Reichs 3“ 1907 Nachm peif br der Bebpölkerung des Dezember b des AtSan ge⸗ veröffent⸗ licht. 9019407 warxen von den 606412 8 ortsanweſenden Per⸗ ſonen 5 shörige 6 b..) Reichs⸗ 0 er, und ˖ 429 240 weibliche ſowie 2256 Panſonen deren Staatsang brigbeit nicht ermittelt iſt. Der Anteil der Ausländer an der g geſ iſt ſeit dem Jahre 1900 von 13,81 v. T. auf 16,9 geſtiegen, alſo durchſchnittlich jährlich um 42 v.., 4255 92 v. H. Zeitraum 1895 bis 1900. Das größte Kontingent der Fremden ſtellt Oeſterreich⸗ Ungarn, denn 51/12 v. H. aller Reichsausländer, alſo mehr als die Hälfte, ſtammen aus dieſem Nachbarreiche. Erſt im weiten Abſtand ee Rußland mit 10,37 v.., die Niederlande mit 9,82 b.., Italien mit 9,54 v. H. und die Schweiz mit 6,12 p. H. Dieſe fünf 9 0 liefern zuſammen 78 der geſamten Zahl der Reichsausländer. Im letzten Jahrfünz wieſen von allen Aus⸗ ländern die Ruſſen verhältnismäßig die ſtärkſte Zunahme auf. Ihre Zahl iſt von 46 971 auf 106 639, alſo um 59 668 oser 127 v. H. gewachſen. Erheblich wax auch die Zunahme der Ange⸗ hövigen Oeſterreich⸗Ungarns, deren Zahl von 390 914 auf 525 821, d. h. um 184 907 oder 34½ v. H. wuchs, ſpwie die Zunahme der Italiener, deren Zahl ſich von 69 760 auf 98 165, d. h. um 28405 oder 41 v. H. erhöhte. Von den Staaten und Landesteilen haben im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl die meiſten Aus⸗ länder: Elf-Lothz 49 481 oder 43,77 v. T. Königreich 34 od 85„ Bremen 8772 89, 3 N 26 Berlin 48 879(23,96 v), Rhein⸗ „00 Holſtein 30 863(20,52 v. +. 113 802(20,15 v..). In demſelben Hefte befinden ſich auch Nachweiſe über die Religionsbekeuntni Bevölkerung Deutſchlands am 1. Dezember 1905, ferner über die Verteilung der Bevölkerung auf die größeren und kleineren Verwaltungsbezirke, auf die Ober⸗ lanpesg 0 und auf die Reichstagswahlkreiſe. Aus Stadt und Tand. * Maunheiit, 4. September 1907. 11. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Straf ßenbahn⸗ und Kleinbahn⸗ Verwaltungen. 1I. 5 In Anweſenheit von etwa 200 Perſonen wurde 1 vor⸗ mittag um 10.15 Uhr im Verſammlungsſaale des Roſengartens die 11. Nand onmn des Vereins Deut⸗ ch e v un d Fleinbahnenverwaltungen in CFFFFFFFFPb u 41 228(20,60 v..), Schleswig⸗ und Bayern rechts des Rheins = 2 Straße r Bei alledem aber haben ſie, und ganz beſonders die unter ihnen, die aus der Bergenſer Gegend ſtammen, echtes Theaterblut in ihren Adern Es fehlt nicht an Leidenſchaft, nur daß die Leiden⸗ ſchaft verhalten iſt und wie Feuer unter einer deckenden Schicht brennt und glimmt. Die norwegiſchen Schauſpieler nehmen Ibſen etwas anders, als unſere deutſchen es in der Regel tun. Unſere Künſtler halten ſich vielleicht oft u ſehr an den ſymboliſchen Gehalt der Ge⸗ ſtalten Ibſens. Der Norweser nimmt ſie unbefangener; ſind ſie ihm doch einfach Landsleute, für deren Weſen er doch in vielen Punkten ein natürliches Verſtändnis hat. So iſt die Ibſen⸗ darſtellung der norwegiſchen Bühne, ich möchte ſagen, naiver, unmittelbarer, menſchlicher; die innere Verwandtſchaft der dich⸗ teriſchen Geſtalten und der Darſteller wird fühlbar. Wenn die Dybwad als Hilde in das Haus des Baumeiſters Solneß ein⸗ kritt, dann iſt ſie nichts, als der Uebermut, als die Jugend, das meue Leben. Und äußerlich bleibt ſie immer nur die zu Gaſte zäm Hauſe weilende junge Dame. Aber in ihren liegt eiwas Flimmerndes, in ihrem ſchlanken Leibe etwas Begehrliches, und wenn ſie ihn dem Baumeiſter entgegen beugt und mit den Pinenn auf den Tich klopfend, ihr„Königreich auf den Tiſch“ erlangt, dann fühlt man, nein— dann ſieht man, daß hinter fund unter den Worten, die geſprochen werden, noch etwas anderes liegt, etwas Ungeſprochenes, das mächtiger iſt, als das Ausge⸗ ſprochene, und aus den blauen Augen zuckt eine wilde Flamme, die den andern verſengen muß. Ihre Darſtellung gerade dieſer Molle ſteigert ſich dann unausgeſetzt, bis ſie zum Schluſſe, halb irr die Arme emporwerfend, ihr„Mein— mein Baumeiſter!“ ausruft. Wie bekannt, hat das Nationaltheater bor kurzem eine ſen⸗Björnſonwoche veranſtaltet, in der es einmal ſein ge⸗ mmeltes Können vorführen wollte. Die Leiſtungen ſind von bverſchiedenen Seiten verſchieden beurteilt worden. Für mein Teil will ich bei aller Anerkennung der Trefflichkeit der Vor⸗ Itellungen und der Vorzüge der norwegiſchen Schauſpielkunſt dem Urteile eines feinſinnigen däniſchen Kritikers beipflichten. Dieſer kam nämlich zu dem Ergebniſſe, daß die Behauptung der Norweger, ihre Schauſpielkunſt ſei ſpeziell in der Darſtellung Ibſens unerreichbar, nicht als berechtigt anzuerkennen ſei. In Deutſchland wie in Dänemark ſtehe die Darſtellung Ibſenſcher Werke auf nicht geringerer Höhe. Ich halte dies für richtig. In gewiſſen Dingen iſt eine norwegiſche Ibſen⸗Darſtellung natürlich unerreichbar. Sie hat die allerechteſte Stimmung, das allernationalſte Gepräge. Aber Ibſen iſt eben nicht nur national. Auf der däniſchen Bühne erhalten ſeine Werke und Geſtalten einen Zug von Weichheit und Wehmut, der ihre Herbe wohltuend mildert, und der gedankliche Gehalt ſeiner Stücke wird doch nirgends ſo vollkommen herausgearbeitet, wie bei den beſten deutſchen Ibſen⸗Vorſtellungen. Eine Leiſtung wie z. B. Reichers Rosmer, wird auch in Norwegen keineswegs übertroffen. So dürfen wir Deutſchen mit lebendigem Anteil dem norwegiſchen Gaſtſpiele entgegenſehen und dabei doch deſſen mit Genugtuung und Freude gedenken, was unſere eigene Bühne leiſtet. Tagesneuigkelten. — Ueber Schauſpieleraberglauben erzählt Max Grube aller⸗ lei Amüſantes im„Berl. Tabl.“. Auch die Lenker der Theater⸗ ſchickſale ſind nicht immer frei von dem faſt allen Schauſpielern anhaftenden Aberglauben. Einer der abergläubiſchſten Menſchen war zum Beiſpiel der große Handelsmann im Norden, der ſonſt ſo klar blickende und kühl abwägende Pollini. Einer ſeiner Vertrauteſten erzählte Grube einmal, Pollini ſei in geradezu ſchäumende Wut geraten, als ihm bei ſeiner Heimkehr von der Sommerreiſe gemeldet wurde, der Pföriner des Hamburger Theaters— oder war es der ſeiner Wohnung— habe ſich er⸗ hängt. Nicht der traurige Vorfall hatte ihn in ſolche Erregung geſetzt, ſondern der Umſtand, daß keiner ſeiner Angeſtellten daran 1gedacht hatte, 5 den Strick des Gehängten ee ne be⸗ kanntlich ein Glückstalisman, dem an Kraft kein anderer gleich kemmt.„Er war ſo aufgebracht,“ erzählte Grube ſeinem Ge⸗ währsmann,„daß ich ihm endlich einen Strick brachte und ihm ſagte, es wäre mir gelungen, den Strick des Gehängten doch noch herbeizuſchaffen. Er hat mir aufs Wort geglaubt und der Strick liegt noch heute in der Schublade ſeines Schreibtiſches!“„Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf,“ ſagte Grube hierauf, „ſo hüten Sie ſich wohl, einmal die Wahrheit zu geſtehen, Sie wären dann wohl am längſten in Pollinis Dienſten geweſen!“ Der„falſche“ Strick hat denn auch bis zum Tode des Bühnen⸗ gewaltigen in ſeinem Schreibtiſch gelegen, hat ihn aber, da er eben nicht echt war, nicht vor großem Unglück vewahrt, dus ihn, wie man ſagt auf anderen geſchäftlichen Gebieten, kurz vor ſeinem Tode betroffen haben ſoll. — Marokkaniſche Prophezeiungen. Die Marabuts, wie die Heiligen des Islam in Nordafrika genannt werden, ſind auch große Propheten vor dem Herrn. Zu den bekannteſten„Meddahs“ oder Prophezeiungen in Marokko gehören die des Sidi⸗el⸗Kahl, der vor etwa 180 Jahren lebte und behauptete, er wäre hinaufgeſtiegen über die ſieben Himmel und habe geleſen, was auf der heiligen Tafel über die Geſchicke der Menſchen und der Nationen geſchrieren war. Und unter ſeinen Prophezeiungen lieſt man auch die fol⸗ gende:„Der Berg Kahr lein Berg in der Nähe von Mers⸗el⸗ Kebir) wird einen Schwarm von zahlloſen Soldaten ausmarſchieren ſehen; ſie werden ſich von Tlemcen bis zu dem Hügel im Süden bon Jes ausdehnen; ihre werden beim Angriff auf die Verſchanzungen alles in Staub vorwandeln; ſchwarze Schiffe werden am Ufer erſcheinen; erſte Tag, an dem die Kämpfe be⸗ ginnen werden, wird ein Sonnſag ſein. Zähle die Zahl deiner Finger, das iſt die Zahl von Jahren, die der Krieg dauern wird!“ Dies ſind die eigenen Worte des Sidi⸗ elKahl. Zehn Jahre eine ſchöne Ausſicht für die Franzoſen. Die Prophezeiung war in Marokko wie in der Provinz Orem ſo allgemein bekannt, daß ſich auch Abd⸗el⸗Kader beunruhigt durch ſie fühlte. So verſicherten wenigſtens Eingeborene, die den Emir gekannt haben, dem Mit⸗ arbeiter eines franzöſiſchen Blattes. 5 e e D Ale Mannheim, 4. September. General⸗ nzeiger.(Abendblatt) burch den Vorſizenden, Herrn Minſſterialdſrektor a. D. Dr. Micke⸗Berlin eröffnet. Vertreten iſt das Großh. badiſche Miniſterium durch Herrn Oberrechnungsrat Gaitzſch, die Skadtverwaltung durch Herrn Bürgermeiſter Ritter, die Stadträte Köchler und Mainzer und Stadtverordneten⸗ vorſtand Magenau, der Landeskommiſſär durch Herrn Ober⸗ amtmann Levinger, der preußiſche Miniſter der öefentlichen Arberten durch Herrn Geh. Regierungsrat Reichart, die heſ⸗ ſiſche Regierung durch Herrn Geh. Oberfinanzrat Dr. Rohde, die Direktion der Pfälziſchen Eiſenbahnen durch Herrn Eiſen⸗ hahndirektor Geyer, der Internationale Straßenbahnverein durch den Vizepräſidenten, Herrn Regierungsrat Dr. Hö h⸗ le-Berlin und der Verband öſterreichiſcher Lokalbahnen durch den Direktor der Wiener Straßenbahnen, Spängler. Der Vor⸗ ſitzende hieß die Verſammlung herzlich willkommen, insbe⸗ ſondere die vorgenannten Perſönlichkeiten Herr Oberregierungsrat Gaitzſch⸗Karlsruhe begrüßte die Verſammlung im Namen des Großh. Bad. Mini⸗ ſteriums des Innern, des Großh Hauſes und der Auswärtigen Angelegenheiten mit einer längeren Anſprache. Das Großh Miniſterium habe ſeinerzeit mit Genugtuung vernommen, daß eine bodiſche Stadt als Ort der diesjährigen Verſammlung gewählt worden ſei. Sie gebe ihrer Freude darüber Ausdruck, daß eine ſo große Zahl ausgezeichneter Vertreter des Verfehrs⸗ weſens ſich hier zuſammenfinden. Die deutſchen Straßen⸗ und Kleinbahnen hätten ſich gus kleinen Anfängen heraus in kurzer Zeit eine große Bedeutung zu erringen gewußt. Ueberall, wo man un deutſchen Gauen Umſchau holte, finde man ſichtbare Zeichen des Unternehmungsgeiſtes und regſamſter Tätigkeit. Da, wo der„große Bruder“, die Vollbahn, nicht einzudringen bermöge, oder wo ſie kein hinreichendes Feld für ihre Betätigung zu finden glaube, da ſei das eigentliche Gebiet der Vereins⸗ regungen. Es habe auch Zeiten gegeben, wo der„große Bruder“ in dem ſpätgeborenen„kleinen Bruder“ einen aufgezwungenen, überflüſſigen Konkurrenten ſah. Dieſe Zeiten mangelnder Er⸗ kenntnis ſeien glücklicherweiſe vorüber. Die Regierungen ſeien ſich jetzt einig in der Ueberzeugung, daß die nächſte Zukunft den Straßen⸗ und Kleinbahnen gehört und daß auf ihrer geſunden Weiterentwickelung die Proſperität eines wichtigen Teils un⸗ ſeres Volkswirtſchaftsledens auch in der Folge beruht. Aber nicht allein wirtſchaftliche Aufgaben hätten die Straßen⸗ und Kleinbahnen erfüllt, ſondern auch den großen nationalen Ge⸗ danken eines einheitlichen Deytſchlands gefördert. Möchten die Verſammelten eingedenk bleiben des Wertes und der Bedeutung ihrer Unternehmungen und nicht erlahmen in der weiteren Schaffensfreudigkeit. Des Dankes der Regierung, der verant⸗ wortlichen Hterin der Valkswohlfahrt und des Dankes des Va⸗ terlandes dürfe man verſichert ſein. In dieſem Sinne wünſche er den Verhandlungen einen erſprießlichen Erfolg. Herr Bürgermeiſter Ritter ſtellte in ſeiner Begrüßungsanſprache feſt, daß nicht zur die Fachleute, ſondern auch die Allgemeinheit, vor Allem Stadtver⸗ waltung, den Verhandlungen regſte Aufmerkſamkeit zuwenden. In Vertretung des Oberbürgermeiſters entbiete er der illuſtren Verſammlung den herzlichſten Willkommgruß. Die rapide Entwickelung der deutſchen Städte ſchwerſten Aufgaben geſtellt. Doch ſeien dieſe dank der Er⸗ findungsgabe und der Tatkraft der deutſchen Ingenieure gerade in den Großſtädten zumteil glänzend gelöſt worden. Die Stadt Mannheim, die augenblicklich vor der unmittelbaren Verwirk⸗ Uchung größerer Vorortbahnprojekte ſtehe, bringe deshals all den Fragen, die die Organiſation, die Verwaltung und den ganzen inneren Dienſt der Klein⸗ und Straßenbahnen betreffen, das größte Intereſſe entgegen. Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß die diesmaligen Verhemdlungen von beſtem Erfolg begleitet ſein möchten.(Lebhafter Beifäll.) Herr Geh. Regierungsrat Reichart, der Vertreter der preußiſchen Regierung, wies in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache auf die Wichtigkeit hin, die die preußiſche Regierung jederzeit den Beſtrebungen und Beſchlüſſen des Ver⸗ eins beigelegt hat. Sein Herr Chef ſei der Meinung, daß die Arbeiten des Vereins, die den Beteitigten ſicher zur Freude ge⸗ reicht hätten, auch fernerhin erſprießlich ſein würden, wenn ſie von der gegenſeitigen Auffaſſung getragen würden, daß das Ver⸗ trauen, das von der anderen Seite entgegengehracht werde, er⸗ widert werde. Im Namen ſeines Chefs ſpreche er den Wunſch aus, daß die Verhandlungen von den beſten Erfolgen begleitet ſein möchten. Der Vorſitzende dankte für die Begrüßungen und wies darauf hin, daß man freudig in die Zukunft blicken könne, wenn der Verein ſich wie bisher weiter entwickle. Sodann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Aenderung der Satzungen. Der erſte Punkt der Tagesordnung betraf eine Reihe Satzungsänderungen. Die Aenderungen bezwecken in erſter Linie, für jede der beiden Gattungen von Kleinbahnen, der nebenbahnähnlichen und der Straßenbahnen, die Wahrung ihrer Intereſſen gleichmäßig ſicher zu ſtellen, ſodann die Befugniſſe der Ausſchüſſe zu erweitern, den Babnen mit geringer bahn⸗ kilometriſcher Einnahme eine höhere Stimmenzahl als bisher zu gewähren, Unklarheiten der alten Faſſung zu beſeitigen, die ſich im Laufe der Zeit herausgeſtellt hatten, Vereinfachungen und Verbeſſerungen im Geſchäftsbetriebe herbeizuführen und die Möglichkeit der Vertretung einer Verwaltung bei Abſtimmung in der Vereinsverſammlung zu ſchaffen. Für den Fall der Ang nähme der Satzungsänderung durch die Vereinsverſammlung haben vorläufig 19, bisher außerhalb des Vereins ſtehende, nebenbahnähnliche Kleinbahnen ihren Beitritt erklärt. Die Statutenänderungen wurden en bloc einſtimmig ange⸗ nommen. Rechmungslegung für die Kalenderjahre 1905/06. Im Jahre 1905 betrugen die Einnahmen 36 112,52., die Ausgaben 33 351,15 M. Es wurde alſo ein Vermögen von 2761,37 M. in das Kalenderjahr 1906 übernommen. Ein⸗ ſchließlich dieſer Summe betrugen 1906 die Einnahmen 36 478,42., die Ausgaben 28 595,31 M. Das Vermögen be⸗ zifferte ſich Ende 1906 auf 9 883,12 M. Der Kaſſenbericht wurde ohne Debakte genehmigt und dem Vorſtande Decharge erteilt. Allgemeiner Bericht über die Tätigkeit der Ausſchüſſe ſeit der letzten Vereinsverſammlung. Aus dem gedruckt vorliegenden Bericht entnehmen wir fol⸗ gendes: Die Vereinstätigkeit iſt in den Jahren 1906/07 eine ausgedehnte geweſen, insbeſondere war die von den Ausſchüſſen entfaltete Tätigkeit eine ſehr rege und erſtreckte ſich über das ganze Gebiet des deutſchen Straßen⸗ und Kleinbahnweſens. Der ö Landbusbelriebes, nämlich da, wwa ſte 80 5is 85 Pfg, für das Umfang der Arbeis erforderte in mehreren Fällen die Schaffung von Unterausſchüſſen für beſtimmte Gebiete. Der Ausſchuß K vderhandelte in 4 Sitzungen über die deutſche Kleinbahn⸗ geſetzgebung, Aenderung der Vereinsſatzungen, Maßnahmen gegen Ausdehnung der Haftpflicht, Beſteuerung der Fahrtaus⸗ weiſe, Statiſtik gleisloſer Bahnen und über das Ver⸗ hältnis des Vereins zu den beiedn freien Vereinigungen der Straßenbahnbetriebsleiter im Weſten und Oſten des Reich⸗s. Dank dem Entgegenkommen aller Beteiligten, eine Form gefunden worden, in der alle drei habe die Technik vor die koſten einer in Bau und Betrieb auf einfache Verhältniſſe an⸗ meinſame Arbeit leiſten können. der folgende: A. Straßenbahnen: 160 Verwaltungen mit 214 liche Kleinbahnen: 127. Verwaltungen mit 238 Betrieben und 7789 Kilometer Betriebslänge. Der Ausſchuß C behandelte in 2 Sitzungen den elektriſchen Teil der neuen preußiſchen Bau⸗ und Kleinbahnen, die gemeinſam mit dem Verbande Deutſcher Elektro⸗ techniker vorzunehmende Beteiligung an den Erdſtrommeſſungen des Deutſchen Verbandes der Gas⸗ und Waſſertachmänner, Be⸗ währung und Unterhaltung von Oberleitungs⸗Syflemen und Materialien, Feſtſtellung von Kurzſchlüſſen auf der Strecke nach Art. Ort und Umfang, Hochſpannungsvorſchriften des Verbandes Deutſcher Eletrotechniker. Mit Rückſicht auf den dem Reichstage im Jahre 1905 vorgelegten Entwurf eines Automobilhaft⸗ pflichtgeſetzes hatte die geſchäftsführende Verwaltung es zur Wahrung der Intereſſen der Klein⸗ und Straßenbahnen für erforderlich erachtet, eine Petition an den Reichstag zu richten, die auf eine Aenderung des Entwurfs nach zwei Richtungen ab⸗ zielte. Dadurch, daß dem Reichstage nach ſeiner Neuwahl der Entwurf bisher nicht wieder vörgelegt wurde, iſt die Petition bis auf weiteres gegenſtandslos geworden; es bleibt apzuwarten, ob und in welcher Geſtalt der Entwurf in der Folge dem Reichstage wiederum zugehen wird. In der Diskuſſion, die ſich an den Tätigkeitsbericht knüpfte, wurde vornehmlich die Arbeit des Ausſchuſſes S beſprochen. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden wurde beſchloſſen, dem Verband Deutſcher Elektrotechniker gegenüber der Beſorgnis Ausdruck zu geben, daß die Einigkeit zwiſchen dem Verein Deutſcher Straßen⸗ bahn⸗ und Kleinbahnverwaltungen, dem Verband Deutſcher Elek⸗ trotechniker und dem Deutſchen Verein von Gas⸗ und Waſſerfach⸗ männern durch das einſeitige Vorgehen der Elektrizitätswerke ge⸗ fährdet werde. Hierauf begannen die Vorträge. Düſſeldorf ſprach zunächſt über Automobil⸗Omnibusbetrieb. Die Frage, ob trotz des hochentwickelten Stroßen⸗ und Klein⸗ bahnweſens weitere Verkehrsarten, insbeſondere Automobil⸗ Fahrzeuge wentbehrlich ſind, iſt, ſo führte der Redner aus, ſchwer⸗ lich zu verneinen. In kleinen Städten, und auf dem Lande nach kleinen Orten, die auf andere Verkehrsverbindungen dauernd verzichten müſſen, ſind die Auto⸗Ort nibuſſe geeignet, einzugreifen. Aber auch in Großſtädten kann die Belebung des Verkehrs durch Einführung neuer Fahrzeuge nur gewinnen. Ungeachtet der bis⸗ her faſt beiſpielloſen, bis in die Neuzeit anhaltenden Entwicklung⸗ der Automobil⸗Induſtrie iſt, abgeſehen von den Sport⸗ und Luxuswagen, die Auto⸗Omnibusfrage noch nicht aus dem Ver⸗ ſuchsſtadium heraus. Ueber die wirtſchaftlichen Ergebniſſe ſind trotz der ſchon ziemlich ausgedehnten Verwendungsgebiete der Auto-Omnibuſſe nur wenige Jahlen veröffentlicht. Die ſeitens der Fabrikanten gegebenen Daten ließen ſich im Dauerbetriebe nicht aufrecht erhalten, und die ſonſtigen bisher gemachten Mit⸗ teilungen haben die Verhältniſſe nicht genügend zu klären ver⸗ mocht. Deshalb, und wegen des allſeitigen Intereſſes, welches dem Auto⸗Omnibusbetriebe entgegengebracht wird, gab der Vor⸗ tragende ein kurzes, aber möglichſt klares Bild von dem augen⸗ blicklichen Stande des Automobilbaues für öffentliche Verkehrs⸗ zwecke und kam ſchließlich zu folgenden Schlußfolgerun⸗ gen: Das wichtigſte Organ an dem ganzen Auto, der Motor, läßt immer noch erhebliche Verbeſſerungen in den Einzelheiten vermiſſen. Der geringſte Defekt an einem Lager bedingt eine unerhörte Vergeudung von Zeit und Geld, da der Motor voll⸗ ſtändig demontiert werden muß. Der unbedingt zu fordernde Schutz ſämtlicher Konſtruktionsteile gegen Verunreinigung, durch Einbau in geſchloſſene Gehäuſe, iſt immer noch nicht überall durchgeführt. Die konſtruktive Entwicklung des maſchincllen Teils hat ſich bis jetzt einſeitig, und ohne Verwertung der praktiſchen Erfahrungen mit anderen Verkehrsmitteln, beſonders der Stra⸗ ßenbahnen, vollzogen. Es muß gefordert werden, daß der ganze Mechanismus weſentlich vereinfacht, und die beweglichen Teile auf ein Minimum beſchränkt werden. Zu dietem Zwecke iſt zu prüfen, ob nicht der gänzliche Fortfall des Diffe⸗ rentialgetriebes, ſowie der direkte Achſenan⸗ trieb ermöglicht werden könnte. Bei der„Bereifung“ würde jedenfalls eine bedeutende Herabſetzung der Koſten eintreten, wenn die Gummibereifung an den Hinterrädern fortfiele, und in Verbindung mit der bereits erwähnten doppelten Federung, ſchalldämpfende, alſo möglichſt geräuſchloſe Räder eingeführt wür⸗ den. Für Landſtraßen⸗Omnibuſſe wäre auch der Eiſenreifen an⸗ wendbar. Läßt man die Tatſachen an ſich borüberziehen, ſo kommt man zu folgenden Schlußfolgerungeßs: 1. Der Autoomnibus iſt in ſeiner jetzigen Konſtruktion weder in techniſcher noch in wirtſchaftlicher Beziehung den beſtehenden Vertehrsmitteln über⸗ legen. 2. Infolge der ſehr hohen Ausgaben iſt von dem Auto⸗ omnibus eine„Verbilligung des Reiſens“ nicht zu erhoffen. 3. Nur durch größere konſtruktive Aenderungen und durch geſchickte Verwertung der Erfahrungen mit anderen Verkehrsmitteln— insbeſondere der Straßen⸗ und Kleinbahnen— kann ſich der Autoomnibus zu einem einwandfreien Verkehrsmittel heraus⸗ bilden. Der Korreferent, Herr Generalſekretär Vellguth⸗Verlin, kam zu folgenden Schlußfolgerungen: In ſtädtiſchen Be⸗ trieben jeder Art findet der Autbus keine Gelegenheit zur Exiſtenz, weil, einerlei ob mit oder ohne Konkurrenz von Straßen⸗ bahnen, die Einnahmen nur ſelten die Hälfte, in den meiſten Fällen nur ein Drittel oder weniger einbringen, als die Koſten betragen. Bei ländlichen Betrieben beſteht, ſofern Konkurrenz von Bahnen jeder Art ausgeſchloſſen iſt, unter beſonderen Umſtänden die Möglichkeit, den Ausgaben mit den Einnahmen nahe zu kommen, ſodaß dann unter Zuhilfenahme eines Zuſchuſſes der Gemeinden uſw. die Koſten gedeckt werden können. Zu dieſen beſonderen Um⸗ ſtänden gehört die Möglichkeit hoher Tarffierung(8 Pfg. für das Perſonenkilometer und höher), Einnahmen aus Poſt⸗ und Gepäck⸗ beförderung, vielleicht auch Touriſtenverkehr. Im Saiſon⸗ und Touriſtenverkehr kann unter günſtigen Umſtänden eind Verzinſung ohne Zuhilfenahme eines Zuſchuſſes erzielt werden Schlechte Straßen ſchließen den Autbusbetrieb in jedem Falle, auch bei dem ſonſt günſtigſten Falle des Touriſtenverkehrs, aus, weil die Ausgaben für Gummireifen und Erhaltung des Wagenbeſtandes bis zu einem Vielfachen der normalen Koſten anwachſen, ſowie weil das Fahren auf ſolchen Straßen unerträglich wird. Die Betriebs⸗ Herr Direktor Stahl⸗ gemeſſen zugeſchnittenen Straßenbahn erreichen erſt bei mehr als dreiſtündiger Wagenfolge die Koſten eines einfachen Wagenkilometer überſteigen. Die Koſten des Autbusbetriebes werden unfraglich künftig geringer werden, jedoch nicht in ſolchenn Maße, um eine elektriſche Straßenbahn in ihrem Gebiete ernſtlich gefährden zu können. Die Koſtenverbillfigung dürfte in erſter Linie beim Brennſtoff eintreten; demnächſt beim Gummi, ſobald ein ge⸗ eigneter Erſatz dafür gefunden wird, und bei der Wagenunterhal⸗ tung. Der von den Straßen⸗ und Kleinbahnen dem Autbusweſen gegenüber einzunehmende Standpunkt iſt demnach wie folgt: Es empfiehlt ſich ſeine Förderung nach jeder Richtung hin, weil in ab⸗ ſehbarer Zeit ſeine Verwendung in dem jeweiligen Wirkungsbereich Vereine, ſich einander ergänzend, in Zukunft früchtbringende ge. Der Mitgliederſtand iſt Betrieben und 3439 Kilometer Belriebslänge. 8. Nebenbahnähn⸗ Betriebsvorſchriften für Straßenbahnen und ſtraßenbahnähnliche daſelbſt zu ſorgen. leuchtete noch einmal auf in Betrachtung all der Sehensſpü zählen und in herzlicher Dankbarkeit an denjenigen denk es auch auf dieſem Wege geſchehen. des größten Teils expropriierten Geländes(127,41 ha der Straßenbahn wegen der hohen Betrſebskoſten ausgeſchloſſen iſt, während ein an die Ausläufer ihrer Linien anknüpfender Autbus, betrieb in der Hand Dritter nach dem bewährten Grundſatz:„Vey⸗ kehr bringt Verkehr“ nur Nittzen oringen kann. Lieſerungsbedingungen für Oberban. Ueber dieſes Thema ſprach namens des Ausſchuſſes b Herr Wolf⸗Darmſtadt, Direktor der Süddeutſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft. Nach längerer Diskuſſion wurde die Angelegenheit zur nochmaligen Behandlung dem Ausſchuß überwieſen. Vereinheitlichung der Schienenprofile ſür Straßenbahnen und ſtraßenbahnähnliche Kleinbahuen. Berichterſtatter zu dieſem Punkt war Herr Oberingenieur Culin von den Hamburger Straßenbahnen. Die Debatte wber dieſen ebenfalls ſtreng chwiſſenſchaftlichen Vortrag gupfelte gleichfalls in der Zurückweiſung zur nochmaligen Behandlung an die Kommiſſion. Damit wäre eigentlich die Tagesordnung erſchöpft geweſen. Man hatte aber bis zum Frühſtück noch eine reichliche halbe Stunde zur Verfügung u. ſo wurde noch ein Punkt der morgigen Tagesordnung: 2 Riffelbildung im Straßenbahnweſen wichtige Frage ſprach ebenfalls Herr Oberingenieur Culin⸗Hamburg. Um ½3 Uhr fand in der Wandelhalle und in der Reſtau⸗ ration des„Roſengartens“ ein Frühſtück ſtatt, an das ſich eine von der Stadt dargebotene Hafenrundfahrt ſchoß. Heute Abend wird die Aufführung der Operette„Das ſüße Mädel“ im Neuen Theater beſucht. Freie Zuſammenkunft im Hauptreſtaurant der Ausſtellung beſchließt den Tag. Der Kongreß träge durchaus internationales Gepräge, Oeſterreich⸗Ungarn ſowohl wie Frankreich, England, die Schweiz, Holland, Belgien und Italien ſind vertreten. JHAUms-Aussfeluge 1 erledigt. Ueber dieſe GRosse GSRrenaau N AussTelLVUNG S ——— INreRRNATIONALE A Kugsr-udd Programm: Donnerstag, 5. September: Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachnt.: Italien. Philharm. Blasorcheſter„Roſſini“ aus Rom.(Kavellmeiſter V. Fevrara.) Rondeollplatz vor der Auguſta Anlage:ñx. —11 Uhr abends: Italien. Philharm. Blasorcheſter„Roſſinzs aus Rom(Kapellmeiſter V. Ferrara). Beleuchtung: 729—10 Uhr abends: Konturenbeleuchtung des Wa und Scheinwerfer. —10 Uhr abends: Zu Ehren des Verbandes der Kleinbah und Straßenbahn⸗Verwaltungen: Konturenbeleuchtung ſämtlicher Ausſtellungsbauten. 35 10—10% Uhr abends: Leuchtfontäne. Sonder⸗Ausſtellungen: Allgemeine große Herbſt⸗Ausſtellung(bis 9. September). Eintrittspreiſe: Bei Tage 1., nach 7 Uhr abends 50 Pfg., Kinder 50 Ffg, Kongreſſe: Verband der, Kleinbahn⸗ und Straßenbahnverwaltungen(b. 7. September). 15 ſſerturms 5 Frauenfürſorge⸗Stelle im Garten Schulze⸗Naumburg. den ganzen Tag geöffnet. es ermöglicht wurde, daß ein großer Teil der von der Stadt u ſtützten Armen die Ausſtellung beſuchen und daſelbſt bewirtet werdt konnte. Dieſe Beſuche haben nun abteilungsweiſe geſtern und geſtern ſtattgefunden und hatten ſich verſchiedene Herren Damen, welche in der Armenpflege tätig ſind, an der Spitze Bürgermeiſter v. Hollander, der Mühe unterzogen, die al Leute in der Ausſtellung herumzuführen und für ihre Bewirt Von einer der Beſucherinnen, einer hi Witwe, geht uns nun folgendes Schreiben zu, welches wir gern hier veröffentlichen: Von der Ausſtellung zurückgelehrt in's dürftige Heim, erlaube ich mir, für die eben verlebten Stunden, welche wir einem edeln Wohltäter zu danken haben Namen Aller, welchen es vergonnt war, dort zu ſein, ein herzli „Vergelt es Gott“ zu ſagen. Wohl ſeit der Zuſtellung der Einladung waren für einige Stunden die Sorgen verſcheucht, jedes war erfreut und ſah in ſpannender Erwartung dem Feſte entgegen, alles andere darüber vergeſſend. Und nu— Eintritt in die prachtvollen Hallen, bei all den großen, ſch Dingen, da erhellte ſich manch müdes, abgehärmtes Geſ ſtrahlte vor Freude, und manches Auge, das der Kummer keiten, und ich denke, wenn der edle gute Herr, der uns dies all⸗ bot, die freudig erregten Geſichter— ein Abglanz des dankbarez Herzens— ſelbſt geſehen hätte, er wäre für ſeine Güte entſchäd und er hätte gefühlt, daß„Geben ſeliger iſt als Nehmen“. 80 falls aber ſoll er die Gewißheit haben, daß ſeine große Güte die ſchönen Stunden jedem unvergeßlich ſind. Und wenn jetz langen trüben Winterabende kommen, wo wir beim ſpärli Feuer und dürftigen Lampenlicht ſitzen, dies eine liebe Erinne ſein wird, von der wir den andern immer und immer wiede vieles und großes getan. Da ich beim Verlaſſen der Auz keine Gelegenheit batte, den Herren und Damen, welche d hatten, die Führung zu übernehmen, meinen Danz zu ſage Adelh. Schuhma Witwe.„„ Die Urteilsausfertigung in dem„Rheininſel lionen⸗Prozeß“, die der Gemeinde Oppau unlängſt vo⸗ Verkreter der Stadtgemeinde Mannheim zugeſtellt worde⸗ faßt nicht weniger als 132 Oktavſeiten. Das Urteil wi bis dahin dagegen nicht Verufung eingelegt worden iſt, September rechtskräftig. Die der Gemeinde Oppau als ſprochene Entſchädigungsſumme boeträgt 1 081 607 M. 8 Zu dieſer Summe kommen noch die Zinſen des auszuza Kapitals, die mit Rückſicht darauf, daß der Prozeß jahrelan dauert hat, einen ſtattlichen Betrag repräſentieren werden. Luytterie⸗Genehmigung. Der Großherzog erteilte dem Landesverein vom Roten Kreuz zum Zwecke der Durch ſeiner Beſtrebungen auf dem Gebiete der Krankenpflege di migung, nach Maßgabe des vorgelegten Verloſungsplane Geldlotterie zu veranſtalten, wobei in dr. i jeweils 120 000 Loſe zum Preis von je 1 Mark zur zur Auszahlung gelangen ſollen. und jeweils 3888 Geldgewinne im Geſamtbetrage von 4 1 SGeneral⸗Anfeiser,(bendblatt). Mannheim, 4. September. Die Jubfläums-Kaninchen⸗ und Geflügel⸗Ausſtellung findet, wie hiermit richtig geſtellt werden ſoll, in der Zeit vom 29. September bis 1. Oktober in den Sälen der Kaiſershütte ſtatt. * Ein ganz vorzügliches, erſtklaſſiges, vollſtändig neues Wochenprogramm gelangt ſeit geſtern im hieſigen Kinemato⸗ graphen⸗Theater in kf 6, 20, vis⸗a⸗vis vom„Hotel Vik⸗ toria“, zur Vorführung, worauf wir ganz beſonders aufmerkſam machen möchten. Noch ſelten iſt ein ſolch ſchönes Programm gezeigt worden und garantieren die Bilder, wovon jedes ein Schlager iſt, für einen ganz beſonders befriedigenden Beſuch. Speziell hervor⸗ heben wollen wir die hochintereſſanten Tableaus„Auf nach der Schweiz“, eine prachtvolle Naturaufnahme von ungemeiner Schärfe fund Klarheit, ferner„Stapellauf eines Kriegsſchiffes“ und„Die Braut des Freiwilligen“, eine Epiſode aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg 1870/71. Das reichhaltige Programm enthält ferner einige Tableaus, geſpickt mit dem köſtlichſten Humor, ſowie 4 ganz erſt⸗ klaſſige Tonbilder, die gleichfalls aus dem Inſerat zu erſehen ſind. Wie können einen Beſuch beſtens empfehlen. * Zu dem ſchweren Schiffsunglück bei Grimmlinghanſen wer⸗ den uns von unſerem Korreſpondenten noch folgende Einzelheiten mitgeteilt: Ein Stinnes⸗Schleppdampfer und der Schleppdampfer „Diana“ der Speditionsfirma Lauble in Bingen ſtießen zuſammen und zwar fuhr der Stinnes⸗Dampfer dem anderen Dampfer in den vorderen Teil, ſodaß das ſchwer zugerichtete Boot ſofort unter⸗ ging. Die Frau des Kapitäns Waldbart und die Frau des Maſchiniſten Frank ſaßen mit den 4 Kindern der letzteren und 2 Kindern von einer Schweſter der Frau Waldbart aus Köln im borderen Raume beim Kaffeetrinken, als der Zuſammenſtoß er⸗ folgte. Sie ſind ſämtlichertrunken. Der Kapitän und der Maſchiniſt wurden gerettet. * Aus Ludwigshafen. Geſtern vormittag 10½ Uhr wurde der 10 Jahre alte Otto Burkert von Frieſenheim, der mit einem Handkarren durch die Frieſenheimer Straße fuhr, durch ein ihm entgegenkommendes Fuhrwerk umgefahren, das über ihn hinweg⸗ ging. Er erlitt hierbei einen linken Armbruch. Er wurde in die elterliche Wohnung gebracht.— Bei zwei Bäckern wurden geſtern wieder ca. 100 Laibe Brot auf dem Wochenmarkte wegen argewichts beſchlagnahmt. Sport. * Der Sieg von Hammurabi. Kaiſer Wilhel m, der ſofort nach der Entſcheidung des Großen Preiſes von Baden durch ein Telegramm von dem Erfolg Hammurabis in Kenntnis geſetzt wor⸗ den war, depeſchierte noch am gleichen Abend dem oberſten Leiter der preußiſchen Geſtüts⸗Berwaltung, Grafen Lehndorff, zurück, er habe ſich ſehr über den Sieg gefreut, einen Sieg, der nur der„hohen Einſicht und raſtloſen Tätigkeit“ des Grafen zu danlen ſei. Die Depeſche ſchloß mit den Worten:„Möge das Glück auch ferner ſuit unſeren Farben ſein!“ Cheater, Nunſt und Wiſſenſchant. Der Komponiſt Richard Grieg iſt heute früh geſtor ben.— Grieg wohnte in den letzten Tagen im Hotel Norge in Bergen. Er wollte geſtern Abend nach Chriſtiania reiſen, fühlte ſich aber geſtern Mittag nicht wohl und wurde ins Krankenhaus gebracht. Frau Grieg war die ganze Nacht bei ihm. Er entſchlief um halb 4 Uhr Rachts ganz ſtill und ruhig. Ein neuer Roman Hermann Sudermanns. Wie das„Berl. Tagebl.“ erfährt, hat Hermann Sudermann einen neuen Roman geſchrieben. Er führt den Titel„Das hohe Lied“ und behandelt ohne ausgeſprochene Problemſtellung die verſchiedenen Phaſen eines Frauenſchickſals. Das Werk ſoll nach der Anſicht des Autors nicht vor Oſtern nächſten Jahres im Verlage der J. G. Cotta'ſchen Buch⸗ Handlung in Stuttgart erſcheinen. Böcklin und Wagner. Die Zuſammenkünfte zwiſchen berühm⸗ ſten Männern verlaufen nicht immer ſo großartig, wie man ſich dies vorzuſtellen pflegt. Böcklin und Wagner trafen ſich einmal in einem nahe bei Neapel gelegenen Orte. Was haben ſich der große Komponiſt und der große Maler geſagt? Man ſpanne ſeine Er⸗ wartungen möglichſt tief herab. Der„Meneſtrel“, die bekannte franzöſiſche Muſikzeitſchrift, ſchildert jene Begegnung in folgender Weiſe: Es war ſehr warm, und dem armen Böcklin lief der Schweiß ſin dicken Tropfen von der Stirn; außerdem hatte er einen gewal⸗ tigen Hunger und einen noch weit gewaltigeren Durſt. In ſolcher Lage kann ſich das Fehlen eines guten Glaſes Bier oder Wein zu einer wahren Höllenqual geſtalten. Als der Künſtler in Wagners Wohnung eintrat, ließ man ihn in einem Vorzimmer warten, während im Nebenzimmer Wagner ein angefangenes Muſikſtück ruhig zu Ende ſpielte. Was kümmerte es ihn, daß draußen einer ſſtand, der vor Durſt ſchier vergehen wollte?! Schließlich nimmt aber auch das längſte Klavierſtück ein Ende. Als Wagner endlich erſchien, war das erſte, was er fragte, wie denn dem Herrn Böcklin die ſoeben gehörte Muſik gefallen habe. Der Herr Böcklin ließ ſich uber auf muſikaliſche Diskuſſionen nicht ein, ſondern erwiderte ge⸗ ceigt:„Sehen Sie denn nicht, daß ich vor Durſt umkomme?“„Ach ſo!“ ſagte Wagner kühl,„Sie verſtehen nichts von Muſik?“— „Mindeſtens ebenſoviel wie Sie von der Malerei,“ erklärte Böcklin Dann nahm er raſch ſeinen Hut, ſtürmte hinaus und ging ſchleunigſt in die nächſte Kneipe, wo er vis zum ſpäten Abend, am Fenſter fitzend und die herrliche Landſchaft bewundernd, ſeinen Verdruß mit Bier hinunterſpülte. Von einer zweiten Begegnung zwiſchen Böcklin und Wagner war nie mehr die Rede. Eine Volksoper in Petersburg. In nächſter Zeit wird ſich in Petersburg eine Idee verwirklichen, die ſchon Rubinſtein lange an⸗ trehte, die Gründung einer Volksoper. Es hat ſich eine Gruppe von Künſtlern gebildet, die die Veranſtaltung von möglichſt ſorg⸗ jältigen Aufführungen bei niedrigen Eintrittspreiſen beabſichtigt; abei ſoll zugleich jungen Sängern die Möglichkeit geboten werden, gum erſten Male vor dem Publikum zu erſcheinen, ohne ſich den harten Bedingungen mancher Agenturen unterwerfen zu mütſen. Das Programm der erſten Spielzeit iſt bereits zuſammengeſtellt; es enthält eine Reihe von Werken, die bisher noch dem Peters⸗ burger Publikum unbekannt ſind, darunter Opern von Korſakow arnd Saint⸗Sasns, ferner Richavd Wagners„Fliegenden Hollän⸗ der“, die„Königin von Saba“ von Goldmark, den„Dämon“ und „Nero“ von Rubinſtein und den„Schwarzen Domino“ von Auber. Die Verletzungen von Kunſtwerken im Lonvre. Der Unter⸗ ſtaatsſekretär der ſchönen Künſte, Dujardin Beaumetz, berief, veranlaßt durch die ſich häufenden Fälle von Verletzungen von Hunſtwerken im Loupre, die Vorſtände aller großen Pariſer Muſeen, um über wirkſame Mittel zur beſſeren Ueberwachung der Kunſtſchätze zu beraten. Dujardin Beaumetz denkt daran, bporläufig die kleineren Säle gänzlich zu ſperren, um die größeren geſſer überwachen zu können. Hus dem Grossberzogfum. Ubſtadt, 2. Sept. Am Samstag abend kam es zu einem Rencontre zwiſchen einem Soldaten und einem Unteroffizier der 142er, die hier einguartiert ſind. Der Soldat, der ſeiner Herz⸗ allerliebſten einen Beſuch abgeſtattet hatte, wurde vom Unteroffizier in dem Augenblick betroffen, als er um die mitternächtige Stunde ſein Quartier aufſuchte. Im Unmut darüber ließ er ſich dazu fort⸗ keißen, dem Unteroffizier ins Geſicht zu ſchlagen, wobei er ihn 5 tich erheblich verletzte. Der Soldat wurde alsbald ver⸗ härſtet. * Bruchſal, 3. Sept. In der Chemiſchen Fabrik Bruchſal in der Talſtraße brach in der bergangenen Nacht halb 12 Uhr auf ksher noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, das ſehr raſch um lich griff. Das Feuer war in der Reparaturwerkſtatt en. die völlig eingeäſchert wurde. Ferner wurde das Keſſelhaus be⸗ ſchädigt. Das vor der Fahrik ſtehende Wohnhaus, in dem ſich außer dem Kontor noch die Wohnung des Werkmeiſters Reinhard befindet, brannte vollſtändig aus. Die kaufmänniſchen Bücher konnten ge⸗ rettet werden. Der Werkmeiſter, der ausgegangen war, kehrte erſt gegen 12 Uhr in ſeine Wohnung zurück. Seine Frau ſchweödte in Lebensgefahr und konnte nur mit Mühe gerettet werden. Als ein Glück iſt es zu hezeichnen, daß die hinter der Fabrik liegenden großen Benzinbehälter nicht vomFeuer ergriffen wurden, ſonſt wäre eine heftige Exploſton erfolgt. Lagern doch z. B. in dem einen Gebäude 25 000 Liter Benzin, in einem andern 16 000 Liter. Ein Mann, der ſich freiwillig an den Rettungsarbeiten beteiligte, wurde durch eine einſtürzende Bretterwand verletzt. Da die Maſchinen intakt geblieben ſind, kann der Betrieb in—3 Tagen wieder in vollem Umfang aufgenommen werden. Karlsxuhe, 2. Sept. Das Leib Dragoner⸗ Regiment Nr. 20 iſt aus dem Manövergelände hierher zurück⸗ gekehrt, weil mehrere Pferde an Bruſtſeuche erkrankt ſind. Man glaubt aber nicht, daß ein Pferd eingehen werde, und hofft, daß in einigen Wochen die erkrankten Pferde wieder geſund ſein werden. oe. Baden⸗Baden, 3. Sept. Zum Juwelendieb⸗ ſtahl im Hotel Stefanie wird gemeldet: Die wertvollſten abhanden gekommenen Schmuckſtücke ſind ein Diadem mit 36 Steinen, von denen 5 fehlen⸗ Wert 44 000., dann eine Diamantkette⸗ Wert 20 000 M. und eine Diamantbroſche im Werte von 6000 M. Die anderen Schmuckſtücke, etwa 30 an der Zahl, haben den Geſamt⸗ wert von 30 000 M. § St. Blia ien, 3. Sept. Die Motorwagen⸗Geſell⸗ ſchaft St. Blaſien, G. m. b.., hatte die Ehre, den Groß⸗ herzog und die Großherzogin von Baden mit einem ihrer Motorwagen zu befördern. Bei dem eintätigen Veſuch, den das Großherzogspaar dieſes Jahr dem Kurorte St. Blaſien machte und der wohl inſonderheit dem Großherzog und der Großherzogin von Luxemburg galt, hätten die Wagenfahrten die meiſte Zeit vorweg genommen und ſo entſchloſſen ſich die Allerhöchſten Herr⸗ ſchaften, auch einmal das moderne Fahrzeug, das Auto, zu benützen. In letzter Stunde wurde dem Geſchäftsführer der Motorwagen⸗ Geſellſchaft, Herrn Kaufmann Grumbach, der Auftrag übermittelt. einen Omnibus dieſer Geſellſchaft zur Abreiſe nach Waldshut bereit zu halten, und ſo beſtieg zu aller Verwunderung und Freude das Großherzogliche Paar, das ſich noch nie im Leben des Autos be⸗ dienk hatte, den Wagen Nr. 1(Führer Hodel) und fuhr in Beglei⸗ tung der Damen Freiin von Rotberg, Frau von Babo und den Herren des Gefolges, Excellenz Graf Andlaw, Oberſthofmarſchall, Excellenz Dr. von Babo, Generalmajor Dürr und Geh. Hofrat Dr. Dreßler um 3/6 Uhr unter Glockengeläute und den jubelnden Zu⸗ rufen der Einheimiſchen und Fremden üder Höchenſchwand nach Waldshut. Die Fahrt ging bis Waldshut glatt von ſtatten, wo die hohen Herrſchaften, von der dicht geſcharten Bevölkerung jubelnd begrüßt, um 7 Uhr eintrafen. Hier erkundigten ſie ſich bei dem Geſchäftsführer ausführlich nach der Einrichtung des Betriebes, nahmen mit Befriedigung Kenntnis davon, daß die hübſchen W 8 einheimiſches Induſtrie⸗Erzeugnis— Süddeutſche Automobilfabrik Gaggenau— ſeien und entließen Herrn Grumbach huldvollſt mit der Verſicherung, daß die gemachte Fahrt ihnen ein großes Ver⸗ gnügen bereitet habe, und mit dem Auftrage, dem Wagenführer ihre volle Anerkennung für gutes Fahren auszuſprechen. Pfalz, Feſſen und Umgebung. * Speyer, 2. Seßt. Ackerer Eiſenfleck, wohnhaft in der Webergaſſe, gerſet mit 2 Nachbarsfrauen, Weiler und Funiller in Streit. Beide Frauen verteidigten ſich in einer Weiſe, daß der 7jährige Mann nicht weniger als 25 Kopfverletzungen dabontrug. Lebensgefahr iſt nicht ausgeſchloſſen. * Pirmaſens, 3. Sept. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag gegen 1 Uhr kam es an der Ecke der Landauer⸗ und Frieshofſtraße zu einer ſchweren Bluttat. Der 24 Jahre alte nerh. Gerbertagner Kaſßar Ankener von Pirmaſens ſchoß dort nach vorausgegangenem kurzem Wortwechſel dem 21jährigen Fabrikarbeiter Georg Ehrhardt mit einem Revolver eine Kugel in den Hals, ſe daß der Verletzte nach 10 Minuten ſeinen Geiſt dufgab. Ehrhardt hatte mit einem gewiſſen Stabel den Ankever verfrägt, aus Rache darüber, daß Ankener in einer Wirtſchaft, wo ſie mit einem anderen Gaſte in Streit geraten warcn, Partei gegen ſie ergriff. An der Ecke der Friedhof⸗ u. Lan⸗ dauerſtraße holten ſie den Ankener ein und traktierten ihn mit Fußtretten und Schlägen. Ankener hat ſich wahrſcheinlich be⸗ droht gefühlt und dann kurzer Hand von ſeinem Revolver Ge⸗ brauch gemacht. ———— Von Tag zu Tag. — Erdbeben. Aus Konſtantine wird gemel⸗ det: In Porte Beni Irmane wurden mehrere Gebäude daxunter zwei Moſcheen, durch Erdbeben zerſtört. Ein junges Mädchen wurde tot aus den Trüm⸗ mern hervorgeholt. 5 — Selbſtmord. Aus dem Genfer See wurde die Leiche des 38jährigen franzöſiſchen Marineoffiziers Emile Roux herausgezogen. Es iſt feſtgeſtellt, daß Roux Selbſtmord begangen hat. — Die Cholera nimmt bdeutend zu. Aus Nowgorod wird gemeldet, daß dort dreizehn neue Fälle gaufgetreten ſind. Den Petersburger Hausbeſitzern wird ſtrengſte Kontrolle zur Pflicht gemacht. — Schneefall. Aus dem Oberharz, Darfhaus und Um⸗ gebung wird heute andauernd ſtarker Schneeſall gemeldet. — Der Eiſenbahnunfall bei Berlin. Auf die Ergreifung des Urhebers des heutigen Eiſenbahnunfalles ſind von amtlicher Seite 3000 Mark Belohnung ausgeſetzt worden. Die notwendige Unterſuchung wurde ſofort eröffnet. In Straus⸗ berg, wo ſich die Unglücksſtelle befindet, laufen Gerüchte um, es handle ſich um mehrere Täter, die einen anarchiſtiſchen Anſchlag auf hochſtehende ruſſiſche Reiſende be⸗ abſichtigten, doch enthielt der Zug ſolche Reiſende nicht. Auch fehlen poſitive Anhaltspunkte für dieſe Gerüchte. Die Täter ſcheinen mit Eiſenbahnarbeiten gut vertraut zu ſein. Die gelockerten Schienen zeigten, daß auf etwa 15 Meter der Strecke ſämtliche Schienenſchrauben aus dem Bahnkörper ge⸗ zogen waren. Der Speiſewagen des Zuges iſt vollſtändig ver⸗ brannt, ebenſo der Wagen 2. Klaſſe hinter dem Speiſewagen. Wunderbar iſt es bei der Größe des Unfalles, daß niemand ſchwer verletzt worden iſt. Sämtliche Verletzte ſind in Berlin und Umgebung wohnhaft. Letzte Nachrichten und Telegramme. „Darmſtadt, 4. Spt. Der Großherzog ernannte der „Darmſtädter Zeitung“ zufolge den ordentlichen Profeſſor an der Univerſität Königsberg i. Preußen Dr. Felir Bachfahl zum ordentlichen Profeſſor an der philoſophiſchen Fakultät der Lan⸗ desuniverſität Gießen und zwar für das Fach der Geſchichte. * Ro m, 4. Sept. Dem„Meſſagero“ zufolge ſtieß ein Be⸗ 1 runkener an einem Straßenbabnwagen im Caſbel⸗Gandolfe 1 lafſen. Beleidigungen gegen den Kardinal⸗Staatsſekretär Merry del Val aus, der gerade zu Wagen vorüber fuhr. Die Polizei verhaftete den Betrunkenen. Die Einwohner von Caſtel⸗Gandolfe veranſtalteten darauf zu Ehren Merry del 2 eine herzliche Kundgebung vor dem Fenſter des Päpſtlichen Schloſſes, wo der Kardinal⸗Staatsſekretär wohnt. *Conſtantinopel richt iſt am 1. Sept. anläßli des Sultans der in dieſem Jahre Mekka⸗Giſenbahn feierlich eröffnet worden. * Konſtantinopel, 4. Sept.(Wiener Corr.⸗Bur.) Der Generalinſpekteur von Mazedonien, Hilmj Paſcha, ge⸗ langte infolge einer beim Metropoliten von Drama vor⸗ genommenen Hausſuchung in den Beſitz eines Kopierbuches, durch das der Metroplit ſchwer kompromitiert und ſeine rege Verbindung mit dem griechiſchen Konſul in Lerras feſt⸗ geſtellt iſt. Simla, 3. Sept. In Rajamundrug, einer Stadt im In⸗ nern des ſüdlichen Indiens, wurde geſtern der Polizei⸗ inſpektor Bell von einem ſeiner eing eborenen Sol⸗ daten ermordet; er wurde vorſätzlich mit einem Gewehr von außerhalb bei offenem Fenſter durch die Bruſt geſchoſſen, als er am Schreibtiſche ſaß, und iſt heute ſeiner Verletzung erlegen. Der Polizeiſoldat hat ſich nachher ſelbſt erſchoſſen. Der einge⸗ borene Pöbel nahm die geſtrige Beerdigung des Mörders zum Anlaß einer ungeziemenden Kundgebung, indem er den Leichen⸗ zug mit Muſikbanden begleitete und Geheul anſtimmte, bis er durch obrigkeitliche Beamte zerſtreut wurde. Das Verbrechen iſt offenbar ein Ausfluß des gewöhnlichen Fanatismus, aber durch das beſtändige Eifern gegen die Europäer, welches im ganzen Lande in der Zunahme begriffen iſt, werden ſolche Gewalttätig⸗ keiten begünſtigt. 2 0 Nach einer amtlichen Nach⸗ restages der Thronbeſteigung 5 El Ala fertiggeſtellte Teil der 5 Zur Arbeiterbewegung. * Ludwigshafen, 4. Sept. Zur Lohnbewegung in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik fand am Montag wiederum eine längere Beſprechung zwiſchen dem Vorſitzenden des Fabrikarbeiterverbandes, Genoſſe Regner, und dem Vorſitzenden des Gewerbegerichts, Herrn Rechtsrat Dr. Mäller ſtatt. Die Lohnſtatiſtik, die von der Fabrikleitung aus⸗ gearbeitet wurde, iſt nunmehr von den Vertrauensleuten durch⸗ geſehen. »Antwerpen, 4. Sept. Die Unruhen in der Um⸗ gebung des Hafens dauerten den geſtrigen Abend hindurch fort. Die Polizei ging mehrmals gegen die Menge vor, wobei einige Perſonen verwundet wurden. Die Sſt Gebäude der Nordeorpetation und der Ausla porkgeſellſchaft in Brand zu ſtecken. Die Polizei ging fünfmal mit der Waffe vor. Mehrere Perſonen wurden verletzt; etwa g Verhaftungen wurden vorgenommen Um 10 Uhr mußte die Feuerwehr einen heftigen Brand eines Holzlagers löſchen, welches die Ausſtändigen in Brand geſteckt hatten, indem ſie das aufge⸗ ſchichtete Holz mit Petroleum begoſſen; mehrere, mit Baumwoll⸗ ballen beladene Laſtwagen waren ebenfalls in Brand geſteckt 16 8— Die Bürgerwehr wurde um 10 Uhr 30 Minuten ent⸗ aſſen. Die Rückfahrkarten. * Berlin, 3. Sept. Nach einer hieſigen Korreſpondenz ſoll die Wiedereinführung der Rückfahrkarten bereits beſchloſſene Sache ſein. Die Beſtimmungen für die neuen Rückfahrkarten ſol⸗ len den Grundſätzen der alten Retourkarten faſt genau ent⸗ ſprechen. Dieſe Meldung, ſchreibt die„N. P.§.“ auf Grund maßgebender Informationen, beruht auf reiner Erfindung. Marokko. Paris, 4. Sept.„Petit Pariſien“ meldet aus Madrid: Miniſterpräſident Maura habe in einem Interview erklärt, die franzöſiſch⸗ſpaniſchen Beziehungen würden zwei⸗ fellos die herzlichſten bleiben, welchen Lauf auch die Er⸗ eigniſſe in Marokko nehmen möchten; die Gletchmäßigkeit des Vorgehens ſei nicht unumgänglich. Die beiden Regierungen hätten gemeinſame Abſichten, die ſich durch gegen⸗ ſeitiges Entgegenkommen kundgäben. Die beiden Nationen wür⸗ den auf dem durch die Algeetrasakte vorgezeichneten Wege ver⸗ harren, welche Ereigniſſe auch eintreten mögen. Die Maßnah⸗ men, die getroffen würden, müßten dem Geiſte dieſes Ueberein⸗ kommens getreu entſprechen. * Paris, 4. Sept. Wie der„Matin aus Caſablanca meldet, war der letzte Kampf dort nicht von den Marok⸗ kanern beabſichtigt, ſondern von franzöſiſcher Seite herbeigeführt worden. „Libre Parole“ verſichert, der vorgeſtrige Miniſterrat habe ſich verſammelt, um den Vorſchlag Mulay Hafids zu prüfen, der dem General Drude das Anerbieten gemacht habe, die Ordnung wieder herzuſtellen, wenn die Mächte ihn als Sul⸗ tan anerkennten. Wenn dies nicht geſchehe, werde er den heiligen Krieg verkünden. Der Miniſterrat faßte den Beſchluß, die Mächte zu Rate zu ziehen und Drude namhafte Verſtärkungen zu ſchicken, damit er für den Eintritt eines jeden Ereigniſſes gerüſtet ſei. „Petit Journal“ meldet über den Kampf vom 1. Sept. in Caſablanca, daß die Artillerie dabei die Hauptrolle geſpielt habe; zwei Batterien hätten insgeſamt 573 Schüſſe abgegeben. Der Feind habe ſich erſt nachts zurückgezogen. * Paris. 4. Sept.(Agence Havas.) Bei den Kämpfen am 28. Auauſt und 1. September ſollen die Maroxkaner 800 Mann berloren haben. Tanger, 3. Sept. Der Stamm der Bent Taſ⸗ ſen, der zwiſchen Fez und Rahat ſeinen Wohnſitz hat, erklärte ſich für Mulay Hafid. Die Stammangehörigen wollen keinem Beamten gehorchen, der nicht von ihm iſt. Sie drohen Larraſch anzugreifen und zu plündern, wenn der Proklamation Mulay Hafids dort nicht zugeſtimmt wird. *London, 4. Sept.„Daily Telegraph“ meldet aus Caſa⸗ bIanca dbom 2. Sept.: Briefe aus Fez bringen die Meldung, daß die Brüder Tazzi, der Miniſter des Auswärtigen Abdelkrim ben Sliman und der zweite Vertreter des Sultans in Tanger, Ganam, ermordet wurden. Caſablanca, 4. Sept. Eine geſtern nachmittag außerhalb der Vorpoſten unternommene Rekognoszierung führte zu einem heftigen Kampf mit den in der Um⸗ gebung der Stadt lagernden Stämmen. Dieſe hatten große Verluſte. Auf franzöſiſchen Gebieten betrugen die Verluſte § Tate und 17 Verwundete. Unter den Toten befindet ſich der Major Prevoſt vom 1. Regiment der Fremdenlegion und ein Leutnant von den Schützen. Die Friedenskonferenz. Haag, 4. Sept. Infolge der geſtrigen Annahme des amerikaniſchen Antrages über die vertragsmäßige Staatsſchuld, der nunmehr in die nächſten Plenarſitzung gelangt, hat der Prä⸗ Venezuela, wie die„Frkf. Ztg.“ hört, der 41 2 2 enezbe aniſchen Delegation en. Anftrag ertei Oaag 9. K ber⸗ —— Mannheim, 4. September⸗ General⸗Auzeiger. Abendblatt.) in Uolkswirtschaft. Vom Tabaksmarkt. Die ſüdd. Fobrikanten zeigen immer noch ſehr lebhaftes Intereſſe für die Reſtbeſtände der 1906er Ernte und infolgedeſſen kamen recht belangreiche Abſchlüſſe zu⸗ ſtande, auch geringere Tabake der 1906er Ernte, die früher gar keine Beachtung ſanden, werden jetzt willig und zu weſentlich höheren Preiſen ſeitens der Fabrikation genommen. So wur⸗ den lt. S..⸗Z. in den letzten Tagen zirka 1500 Zentner ge⸗ wöhrbiche rheinbayeriſche, zumteil mangelhaft brennende Tabake aus den Spekulationslägern zu Mitte der 40 M. unverpackt netto Kaſſe an Fabrikanten verkauft. Für gute Umblattabake aus»nommierten Ortſchaften iſt ebenfalls regſte Frage, ohne daß dieſelbe maagels Angebot befriedigt werden konnte. Feine Drig„altabake wurden mit 57—64 M. je nach Herkunf: gerne genommen. Fuſton der Brauereien zum Zähringer Löwen und Ritter⸗ bpraunei.⸗G., Schwetzingen. Wie bereits gemeldet, ſoll die demgächſt ſtattfindende Generalverſammlung der Brauerei zum Zährenger Löwen über die Umwandlung der M. 100 000 Stamm⸗ aktien in Vorzugsaktien durch Zuzahlung von 35 Prozent, ferner die Uebernahme der Ritterbrauerei, ſowie die Ausgabe von Mark 375 000 Vorzugsaktien beſchließen. Die in 1888 gegrün⸗ dete Brauerei zum Zähringer Löwen arbeitet mit einem Kapital von M. 100000 Stammaktien und M. 400 000 Priorilätsaktien, die ein Vorzugsrecht auf 5 Prozent Diridende beſitzen. Dieſe wurde in den drei letzten Jahren auf die Prio⸗ ritätsaltien vertellt, während für eine Reihe vorangegangener Jahre je 7 Prozent, einmal 8 Prozent ausgeſchüttet wurden. Auf die Stammaktien entfielen für die drei letzten Jahre je 2 Prozent Dividende, für 1902⸗03 4 Prozent, für 1901⸗02 5 Proz. und für die viec vorangegangenen Jahre je 4 Prozent Divi⸗ dende, Der Blievabſatz beträgt ungefähr 25 000 Hektoliter im Jahr. Die hypothekariſche Belaſtung beziffert ſich auf M. 350 000 Die 1881 gegründete Ritterbrauerei.⸗G. hat einen. zährkchen Bierabſatz von ungefähr 27 000 Hektoliter und iſt mit einem Kapital von M. 300000 Stammaktien und M. 500 000 Gprog. Vorzugsartien ausgeſtattet. Erſtere blieben ſeit 6 Jah⸗ ren, letztere ſeit“ Jahren ertragslos; vorher wurden 5 reſp. 6 Prozent Dividende verteilt. Neben dem Aktienkapital iſt eine Sproz. Obligationcnſchuld von urſprünglich M. 500 000 vorhan⸗ den. Von den mit 05 Prozent rückzahlbaren Schuldvperſchreih⸗ ungen waren Ende Auguſt 1906 noch M. 76000 in Umlauf. Die hypothekariſche Velaſtung der Wirtſchaftsanweſen beträgt Mark 0,55 Mill. Aproz. Anleihe der Stadt Heilbronn. Auf den Reſt einer Aproz. 3 Mill..⸗Anleihe der Stadt Heilbronn im Betrage von 593000 M. boten die Heilbrönner Filfale der Württembergiſchen Vereinsbank, die Bankhäuſer Stahl u. Federer.⸗G. und Rü⸗ melin u. Co. je 96,5 Prozent. Aktiengeſellſchfat der Dillinger Hüttenwerke, Dillingen. Die Geſellichaft bietet nunmehr aufgrund des Generalverſammlungs⸗ beſcheuſſes vom 19. Auguſt 1907, wonach das Aktienkapital von 9 Mill. M. auf M. 11 250 000 erhöh: werden ſoll, den alten Aktionären das Bezugsrecht auf die jungen Aktien in der Weiſe an, daß auf je k alte Aktien 1 junge à M. 15 000 Nennwert zum Kurſe von N. 24000 mit halber Dividendenberechtigung pro 907⸗08 entfaulen. Die jungen Aktien müſſen bis ſpäteſtens J. Januar 1908 vollbezahlt werden. Für früher eingezahlte Be⸗ träge werden 4 Prozent Zinſen bis 31. Dezember 1907 vergütet. GEtwa nicht bezogene Aktien ſollen am 1. Dezember 1907 unter die'tionäre, die darauf reflektieren, zur Verloſung gelangen. Die Geſellſchaft, die bei einem Kapita! von 9 Mill. M. über Reſerren von zirka 9,5 Mill. M. verfügt, verteilte für das letzte Geſchäftsjahr 18 Prozent Dividende. Die Bleiſtiftfabrik vormals Johaun Faber.⸗G., Nürnberg ſchließt in 1906⸗07 mit M. 873 027(i. B. M. 806 197) Rohgewinn, denen M. 57 682 Vortrag hinzutreten. Nach Abſchreibungen von M. 159 720(M. 176 879) bleibt ein Reingewinn von Mark 666 487(M. 619 743), wovon wieder 15 Proz.(w. i..) Dividende perteilt werden bei M. 64399 Vortrag. In das neue Geſchäfts⸗ jahr wurden zahlreiche Aufträge hinübergenommen und auch der Einlauf neuer Beſtellungen ſei durchaus befriedigend. Stroßburger Druckerei und Verlagsanſtalt vorm. R. Schultz u. Co.,.⸗G., Straßburg. Auf der Tagesordnung der dem⸗ mächſt ſtattfindenden Generalverſammlung ſteht u. a. auch der Antrag, den Kauf eines Terrains in Colmar i. Elſ. zu geneh⸗ migen. Die Arnsdorſer Papierfabrik Heinrich Richter ſchließt laut B..⸗C. im Gegenſatz zu andern Papierfabriken das am 30. d. M. ablaufende Geſchäftsjahr ungünſtig ab, ſo daß mit einem weiteren Rückgang der Dividende gerechnet werden muß. Die Dipidende für 105⸗06 betrug 5 Prozent gegen 6 Prozent im Jahr 1904⸗05. 5 Die Mansfeldiſche Kupferſchiefer bauende Gewerkſchaft er⸗ kielte im erſten Halbjahr 1907 einen Rohgewinn von 10 750 000 ark; die Kupferproduktion iſt für das dritte und zum aller⸗ größten Teile auch für das vierte Vierteljahr bereits zu ſehr guten Preiſen verkauft. Es iſt demnach auch für die zweite Hälfte des Jahres ein günſtiger Abſchluß zu erwarten. Die Premier Chele Company in Coventry mit Zweigſtellen in Nürnberg und Eger erztelte 34 111 Doll.(i. V. 34 420 Doll.) Reingewinn, wozu 22018 Doll. Gewinntvortrag treten. Hieraus erhalten die Vorzugsaktien 2176 Prozent(11½ Prozent) und die gewöhnlichen Aktien 5 Prozent[o Prozent) Dividende. 25 000 Dollar werden zur Bildung einer Rücklage verwendet und 4507 Doll. vorgetragen. Die Vorzugsaktien erhielten nunmehr die rückſtändigen Dipidenden, ſo daß auf die gewöhnlichen Aktien in Zukunft beſſere Dividenden zu erwarten ſind. D. Titels Kunſttöpferei.⸗G. in Berlin. Die Verwaltung beruft eine außerordentliche Generalverſammlung auf den 6. Sepl. in der über Fortführung der Avflöſung und Liquidation der Geſellſchaft beſchloſſen und einer oder mehrere Liquidatoren gewählt werden ſollen. Die Dipidende der Türkiſchen Tabakregiegeſellſchaft dürfte kaut N. Fr. Pr., obwohl die Bilanz noch nicht abgeſchloſſen iſt, mit 24 Fr. gezen 22 Fr. im Vorjahre bemeſſen werden. Die Bangque de Metz verwendet aus M. 124 000(M. 151 000) Reingewinn M. 47 200(M. 74 000) für die Stärkung der bisher M. 861 000 betragenden Reſerven und verteilt M. 76 800 gleich 2 Prozent(w. i..] Dividende auf die M. 320 000, die als Ein⸗ zahlung auf nom. M. 1 280 000 in der Bilanz figurieren. Zahlungseinſtellungen. Bei der Lederfabrik Emanuel Meyer in Berlin betragen die Forderungen der M. 850 000, die des A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins ark 350 000. Die dagegen haftenden Hypotheken ruhen für jede der beiden Banken auf beſonderen Grund. Bei der falliten Bankfirma Wittenberg u. Moritz in Goslar ſtehen Mark 1817000 Aktiven M. 1 110 000 Paſſiven gegenüber. Die heutige Gläubigerverſammlung beſchloß die außergerichtliche Liquidation in die Wege zu leiten. 5 5 et Lloyd gibt bezüglich der Newyorker ⸗ und Baltimore⸗ — Retonrbillette im transatlantiſchen Dampferverkehr. Errichtung großer Lagerhäuſer, Retourbillette bekannt, daß die Vereinbarung, laut welcher die verſchiedenen transatlantiſchen Dampfergeſellſchaften ſich ver⸗ pflichteten, ihre Kajüteretourbillette gegenſeitig zu honorieren, mit dem 1. Sept. d. J. außer Kraft trat. Von dieſem Termin ab werden Reourbillette mit der Berechtigung zur Benützung einer anderen Linie für die Rückreiſe nicht mehr gusgegeben. Retourbillette des Lloyd berechtigen alſo für die Folge nur zur Rückfahrt mit einem Dampfer des Norddeutſchen Lloyd, doch können Retourbillette des nördlichen Dienſtes auf den Mittel⸗ meerdienſt übertragen werden und umgekehrt. Diejenigen Re⸗ tourbillette, die vor dem 1. Sept. d. J. zur Ausgabe gelangten, alſo noch zu den früheren Bedingungen verkauft worden ſind, bleiben für die Dauer eines Jahres auf die anderen inbetracht kommenden Linien übertragbar. Die Rohproduktengroßhändler Mitfteldeutſchlands nahmen in einer in Leipzig abgehaltenen Verſammlung Stellung zur Schaf⸗ fung einer Ein⸗ und Verkaufszentralſtelle für Rohprodukte. Die Abhaltung monatlicher Auk⸗ tionen hierſelbſt und eine allgemeine Preisxregelung iſt vorge⸗ ſehen. Die Verſammlung ſprach ſich prinzipiell für die vorge⸗ ſchlagene Zentraliſierung aus und vertagte die endgiltige Be⸗ ſchlußfaſfung. d.** Telegraphiſche Handelsberichte. Die Aktiengeſellſchaft für Metallinduſtrie vorm. Guſtav Richter, Pforzheim, verteilt eine Dividende von 10 Prozent wie im Vorjahre. Der Reingewinn beträgt M. 76 925 lim Vorjahr M. 83 466). B. Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der M. 31 122 000 Vorzugsaktien der Continentalen Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen in Nürnberg zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. Die Zulaſſung 1 Million Mark Aktien der Chemiſchen Fabrik vormals Weiler ter Meer in Uerdingen am Rhein zur Notierung wurde durch die Dresdner Bank eingereicht. * Berlin, 4. Sept. Die Konfektionsfirma Luiſe Blüth in Berlin mit Tuchfabrik in Spremberg ſtrebt einen Vergleich an. In der Maſſe ſollen etwa 70 PCt. liegen. Engliſche Garnhändler ſollen ſich für die Fortführung der Geſchäfte intereſſieren. Beteiligt ſind 4 Großbanken mit kleinen Wechſelſummen. Die Firma wies am 1. Januar noch ein Vermögen von über M. 600 000 auf. * Berlin, 4. Sept. Die Bilanzſitzung des„Phönix“ findet am 14. September ſtatt. Es ſollen katſächlich in dem viel⸗ köpfigen Aufſichtsrat verſchiedene Meinungen bezüglich des Divi⸗ dendenvorſchlages beſtehen. * Aus Paris, 3. Sept. wird der„Frkf. Ztg.“ ge⸗ ſchrieben: Die Inhabex der hieſigen Bankfirma Gallet u. Co. (Rue Drouot] haben ſich großen Vertrauensmißbrauchs ſchuldig gemacht. Einer der Teilhaber Maurice Gallet wurde verhaftet, der zweite Inhaber Caro, der auch mehreren franzöſiſchen Aktien⸗Geſellſchaften als Verwaltungsrat angehörte, entzog ſich dem gleichen Schickſal durch die Flucht. Die Firma ſoll ſchon ſeit 5 Jahren mit Unterbilanz gearbeitet haben. Die Paſſiva wird auf 8 Millionen Franes geſchätzt, denen angeblich gar keine Aktiva gegenüber ſtehen ſollen. An einem Minenunternehmen ſoll die Firma 2 Millionen Franes verloren haben. Mannheimer Effektenbörſe vom 4. September.(Offizieller Bericht.) Obligatfionen. 4½ Bad. A.(F. f. Rhſchiff. 98.— b u. Seefransvort 99.50 B 90.25 ö704½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 101.— 6. 90.25 b4% Br, Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 91.75 biſao Bürg. Brauhaus, Bonn 101.— 40% Herrenmühle Genz 98.—B 4%% Mannb. Dampf⸗ ſchleypſchiffahrts⸗Peſ. 87.— Bſ4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 92.— bz] Geſellſchaft 200 100.50 G½ 9% Oberrh.Elektrizitäts⸗ v. 1906 100.50 5] werke, Farlsruhe 3½00% 5 90.— G 5 1 5 1 0 0. unh. Oblig. 1901 98.80 b. onwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.75 5 1885 92 10 604½ o Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 1888 92.10 Waldhof bei Pernau in 1895 92.10 K Lipland 101.— 1898 92.10 604½% Speyrer Brauhaus 1904 92.10 G G. in Speyer 98.—G 1905 90.50 B4½ Speyrer Ziegefwerke 101.40 B eee 1906 99.25 be4½% Süſdd. Draßtinduſtr. 100.25 G 31½% o% Pirmaſens unk. 1905 92.— bi 44½% Tonm. Offſtein.⸗G. 3½% WMiesloch v. J. 1905—.— Dr. H. Loſſen, Worms 98.— 5 Induſtrie⸗Obligation. 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 101.75 G 44% 9% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ Wfandbriefe. 40% Röh. Hyp.⸗B. unk. 1902 * E33 37% 5 0„ unk. 1904 3½%„„ Kommunal Städte⸗Aulehen. 31½% Freiburg. B. 3½ o% Heldelbg. v. J. 1903 30½% Katlsruhe v. J. 1896 3½0% Lahr v. J. 1902 30% Ludwigshafen 4⁰⁰⁰* 99.— b⸗ 92.—b: 99.— bz * 2 2 8 1 2 2 2 2 X 1 1* ſtrie rückt. 105 0% 103.— G Aktilen. Banken. Brief Geld Brief, Geld 100 500Br. 3. Storch, Speyer 100—-— „ Werder, Worms—.— 10 Mormf. Br. v. Oertae—.— 86— Pf. Preßh.⸗u. Spifabr.—.— 187 Transport it. Verſicherung. Pfälziſche Bank Gewrbk. Speyer 50% E——— Pfälz. Bank—. 100.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 184.75—.— Pf. Sp.⸗ u. Kdb. Land.—.— 138.— Rhein Kredithank—.— 137.— Räein. Hyv.⸗Bank 185.——.—..⸗G. Nhſe— 83— Sibd. San 112— 117,—Phant. Banel..——.— GEiſenbahnen.„ Vagerbaus—.— 97.— Pfälz. Ludwigsbahn 219.——.— Bad. Rſſck⸗u. Mitoerſ. 525.——8 „ Marbaßn 13550—.—„ Aſſercurran:—.— 1335 Nordbahn 131.——— Continentol. Verſ.—.— 400.— Mannß. Nerſicherung—— 70— Oberrb. Verſich.⸗Geſ.—.— 480.— Artt. Transy.⸗Verſ. 670.——.— Induſrie. Heilbr. Straßenbahn 77.— 75 Chem. Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induflr. e e 490.— 1 8 Them. Fab. Goldenba.— 177—.G. f. Seflin Verein chem. Fahrtken 318.—— a—.— Verein D. Oelfabriken—.— 132 50Fmailliribr. Kirrwefl.—— —— —— * Weſt..⸗W. Stamm—.— 202.— Cmaillw.Maikammer—.— 91 50 „ Vorzug 105.50—.(cttlinger Spinnerei 106.— Branereien. Hüttenh. Spinnere! 90.— Bad. Brauerei + 108.50lKarlsr. Maſchinenbau 200.——— Binger Aktienbierbr.—.——— Nähmfbr. Haid u. Neu 26250—.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 269 50 Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 233— Eichbaum⸗Brauerei—.— 140 50Mannh. Gum. u. Asb. 148.50—.— Elefbr. Rühl, Worms—. 97— Maſchinenf. Badenja 199.——.— Ganters Br. Freibd.— 108.50Oberrh. Elektrizität—.— 30.— Kleinlen Heidelbera—.— 193. Pf.Nähm.u. Fahrradf. 132.— 181.— Homb. Meſſerſchmitt 64 50—.—Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 154 Ludwigsh. Brauerei 240.——— Südd. Draht⸗Ind. 133.——.— Mannb. Aktienbr.— 141 50 Südd. Kabelwerjñfe—.— 130.— Pfalzbr Geiſel, MWohr———. Verein Freib. Ziegelw. 160——.— Brauerei Sinner—— 248 55 peyr.„ 45..— Br. Schroedl, Heidlbg.—.— 211. Würzmühle Neuſtadt—.— 134.· „Schwartz, Speyer 125.——.— Zellſtofffabr. Waldhof—— 335— „Ritter, Schwetz.——— Zuckerför. Waghäuſel 118.—.— „S. Weltz, Speyer 82.——.— Zuckerraff. Mannh. 2 von 2 140—. Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 140.80 14¼40] Baltim. Obto 92.70 Die heutige Börſe war ziemliſch ſtill. Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien lagen ſehr feſt, deren Notiz ſtellte ſich auf 335 Geld(+. 10 pCt.). Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien waren 1 pCt. niedriger, 118., ebenſo Rhein. Hypotheken⸗ bank⸗Aktien 185 B. und Pfälz. Marbahn⸗Aktien 135.50 B. Berliner Effeltenbörſe. Berlin, 4. Septbr.(Schlußkurſe,) Nißenngten 216.15 916 lö[Homparden 30 70 81.20 30% Nuſ. Nnl. 1902 7510 7540 Fanoda Paciſe 135 10 167 40 4½% Neichsanl. 92.90 83.—] Hamburo. Packe. 127.70 128 70 3oh Reichsanleihe 82.40 82 40 Pordd. Lloyd 111.70 112 20 30½% Bad..⸗Anl..,.e Dnnamit Fruſt 159.60 158 10 31½% B. St. Obl. 1900 91.10 9129 bicht⸗ u. Kraftank. 117.70 117.70 4½ o% Bayern 92— 91.75 Rochumer 206 60 207 20 30% Heſſeit 91.— 91.— Fontolidalon 30½% Heſſen 80 50 80.40 Fortmunder 65 70 66.50 3oh Sachſen 84.— 83.— ſhelſenkirchner 189 50 190.20 4% Pfbr. Nb. W. B. 97.90 97.70 Harvener 194.10 195.50 50%0 Ehineſen 100.— 100.— Sißernig„ 4% Ifaliener———Förder Bergcerke—.— 4½ Japaner(neu) 89.40 89.30 Haurabütte 219.— 219.— 1860er Loſe 149 90 150.— ßönir 176.80 181.— 4% Baagdad⸗Anl. 86 40 86.— Pibeck⸗Montgn 191.— 19.— reditaktien 199.60 199.10 Mirm Repvier—̃—ͤ— Rerk.⸗Märk. Banf 154.50 154 50 Anſlin Treptow 379.— 383— Berl. Handels⸗Geſ. 151.40 151.50 Nraunk.⸗Brik. 154.70 186— Darmſtädter Banl 126 10 126.40 P. Steinzeugwerke 241.— 241— Deutſch⸗Aſtat. Bank 140.50 140.50] Diſſeldorfer Wag. 268.50 266.30 Deutſche Bank(alt) 229.70 228 60 Elberf. Farbon kalt) 610— 611.— 5„ lig.)——— Veſtereg. Alkaliw. 204— 208.20 Disc.⸗Kommandit 168 50 168.40] Mollkämmerei⸗Akt. 145.— 145.20 Dresdner Bank 137.20 137.70 Chemiſche Charlot. 192.— 193 20 Rhein. Kreditbank 137.— 137.— Tonwaren Wiesloch 132.— 138.— Schaaffh. Bankv. 134.70 135.— Zellſtoff Waldhof 325— 388.50 Lübeck⸗Büchener—.———Eelluloſe Koſtheim 240.— 240— Staatsbabhn 140.60 140,10 Rüttgerswerken 136.20 136.20 Privat⸗Discont 4% 9 W. Berlin, 4 Septbr.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 199.60 199.50 Staatsbahn 140.60 140.20 Diskonto Komm. 168.60 168 50 Lombarden 30.50 81.20 Pariſer Börfſe. Paris, 4. Septbr. Anfanaskfurſe. 3% Nente 94 57 9455 Fürk. Looſe 165.——.— Aaliener—.——.[Banque Ottomane 685.— 685.— Spanier 91.70 91.90] Nio Tinto 1856 1869 Türken unif. 9475 94 85 Tondoner Effektenbörſe. London, 4. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe, 3%o Reichsanleihe 811/ 81½ Southern Pacifie 86½ 88⁰. 5 d% Ehineſen 102 ½% 102%[Chicago Milwaukee 125— 126 4½% Chineſen 95% 95½% Denver Pr. 68½j⁹ 68ʃ8 38% Conſols 81/ͤ 81½¼ Atchiſon Pr. 93. 94 2 0% Italiener 101½¼ 101/] Loutsv. u. Naſhv. 110½ 111— 4 9% Griechen 46— 46— Union Pgeiſte 132½ 183— 3 ſ% Portugieſen 67— 67— Unit. St. Steel com. 32% 339/ Spanſer Git pre.... D Türken 94— 94—Griebahn 21— 22ʃ½ 4 n% Argentinier 825/% 82/ Tend.: feſt. 3 0% Mepikaner 31/ 8317/J Debeers„ 4% Japaner 88½% 831/ Chartered 1 Tend.; feſt, Goldfields 8% 310 Ottomanbank 17½ 17½¼[Randmines 5 51½ Rio Tinto 74— 74—Caſtrand 8% 3% Braſilianer 80½%ʒ 81—1 Tend.: feſt.„„ Berliner Produftenbörſe. Berlin, 4. Septbr.(Telegramm.)(Produktenbörſſe. Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe., Weizen per Sept. 223.50 229— Mais per Sept. 141.25 142.50 „ Okt. 221.— 226.—„Dez.—.——. „ Dez. 220.— 224 75 2—.——— Roggen per Sept. 203.25 204 50] Rüböl per Septbr. 79 90 81.90 „Okt. 198.25 200.—„Oktbr. 79.60 76.80 „ Dez. 198 25 195.25„Dez. 7580—.— Hafer per Sept. 173.50 176.75 Spiritus Joer loo—— „Dez. 167.50 168.50 Weizenmehl 31.— 31.75 „ Mat———.—[Roggenmehl 27.60 27.90 Budapeſt, 4 Seplbr.(Telegramm:) Getreidemarkt. 8. 4. ver 50 kg. per 50 keg Weizen per Okt. 1147 11 43 ſtetig 1144 11 45 ruhig „„ April 1197 1192 1194 Roggen per Okt. 9 77 9 78 ſtetig 980 951 ſtetig „„ April 10 12 10 13 40 8 Hafer per Ort. 813 814 ſtetig 808 800 rußhig „„ April 848 8 49 Mais per Sept. 687 E8s ſtetig 680 681 ruhig „„ N 693 94 687 688 Koßlraps p. Aug.———— Wetter: Aufgeklärt nach Regen. Liverpool, 4. Septbr.(Anfangskur ſe.) 8. Weizen per Dez..09½ ſtetig.10 „„%.107%.11/ Mais per Sept..04 ½ ſtetig.04 ½ ſte .05 ½.05% Frankfurter Effeltenbörſe. Telegramme der Continental-Telegraphen-⸗Compagnie Schluß⸗Kurſe. 85 Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. 3. 1 5 kurz 169.40 169.30 Faris Amſterdam kurz 81.45 81.42 Belgien„ 81.475 81.116 Schweiz. Plätze„ 81.30 81.30 Halien„ 81.175 81.45 Wien 85.066 85.05 Vondon„.47 20.47 Napoleonsd'or 16.27 16.27 lang 20.46—.— Privat⸗Diskont 4 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. gudwh.⸗Berbacher 218.— 218. Oeſterr. Süd⸗Lomb. 30. Pfälz. Marbahn 135.— 135.— Oeſterr. Nordweſtb. d. Nordbahn 180.— 130.— 8 it. B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 118.— 118.—] Jotthardbahnn ü Packet 127.10 128.90] Ital. Mittelmeerb.——— Nordd. Lloyd 111.20 111.70„ Meridionalbahn 180.— —.— —— —. 6. Sefte. 7 281 90* 1— 0 eneral⸗Anzeiger.(Abendblatt. Mannheim. 4 September Stogtepabiere. A. Deutſche. 7 55 Nfandbrieſe, Rrfioritäts-Obli 1 81 881d 1 1 „„ 1525 kianrbrtefe. Krforitäts.Obligationen. Merx& Goidschmidt, Mannheim 30%½ Dſch. Reichsanl 92.95 7 1* Ners 97 25 o erer Kan! 08 1 1% A= e 8 50 37 77***— 8 72.25 ee e e e 2 2 1%..dpr.0 PS UYane 4 5 10 3— 7· f 3½ pr.fonf.St.⸗Anl 93 3leie Griechen 1890 4719 37 75 1505 1410 gg 5% g3.50 110 18 81.— 11 5 39.45 82.30 ſtalien. Rente e eee e e ee,, 19 8 908. 535 3J3 bad. St.⸗A.„ 1 0— 1 01 Oen, Silberr. 97.90 98.— 10 91 8 91. 1 Nr d ede.⸗Wk. 5 zäu 1 0 5 f 1 8 8 2 ne Nk. W̃᷑ ru 1[danfer 105 95. 5 5 balen 5 Vap err 4%% Rr. Bod.Fr. 050 90.50 een ee e tr ſind als Seleſtkontrahenten käufer 3* 1 91)ene n! 4 30 98.1 0* 5 5 eel, 9 8 „0. 92.89 94.25 f Nortg. Serte! 66.— 60.— 0 6tr. Bd. fd.vac 97 30 97.30] zee krellder nt⸗„„„ baner C. B. ſon8d( 9 c% Syp.⸗MPfd.⸗Kom.⸗ 8 FS——— 880 1 5 85 85 1 77 15 1 9190 unk 0 97 70 97 7 pl unkändp 92.30 92 30 %%%„ 19⁰⁷ 4%„ Pfdhr..0 4% Mr Pfdürf.⸗B.(C. kür Müflenbetrieh. Peſrſt g. d. 5 5 3 8 5 Iß Ruſſen von 1880 73 40 784 5 5 93 99„G. für Mſiplenbetrieb. Peuſtadt g. d. H. 126 4 Heſſen 99,% 99.“] ſpan ausl. Rente 17 0 33 5 97.70 9770 Hyy ⸗Pid unt. 1917 98— 98.— Atlas⸗Lebensperſ.⸗Geſ., Ludwigbafen 78 310 855 3 Heſſen.50 80 50l Türten v. 1903 87.0 85 35„5„ 55 55 588 Bodiſche Liegelwerke..⸗G., Brithl 18— — 9 8¹ 35•8 12887 5 nt. 12 986 98.0%% 90 7ͤĩ² oeint,(Gasmotor Maunhbei 20 e. 95%„ bfdbr, p. ag 90 1a Brrf e eee 21 % Mih. Stadt⸗A.05———.—] Ungar. Holdrente 92.85 928 92»•44 ranereigeſelſſchaft vorm. Karcher, Emmendingen—!u zfr B. Aus ländiſche. 1„ Kronenrente.½70 92.6 370 Wfd 05 91 55 905 1„„.„ 1917 MAfuchſgler Brauerei⸗Geſellſchaft BAg.t. Gold⸗A. 1882 32 f 15 Cpß„„„„ Nürgerbrän Ludmwfasbafen 28⁰ 4½ Chineſen 1898 9490 99 erzinsl. Loſe. 35 55 143„„„4904 Chemiſche Fabrik Heubruch— 583;fr Acguypfer unifizirte—.— Oeſt. voſe v. 1860 149.40 14½4%„5 daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkhefm, Lit. A 2 fff.. ZFBV 2% Ith..⸗B. C. O 8 Lit. B 68 zfr— 8 5 5 v. I81 92.— 92—e% N A. B C. B. 10 36 475— inn 61.%0 61.5 31 Com.⸗Obl Br.-Obl Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens „„Com.⸗Obl., Nf. B. Pr.⸗Obl. Filtertabrik Eneinger. N. 18 2 3— Aktien indyſtrteler Unternehn 36/06 99.— 99 0 B Ru 22JJCCCCCCCCCTCTCCC0b0C00 244 5 e 40 Pr ipb. ee ee e 5 Tünk, Eiſen⸗ und Broncegießerei. Mannheim 90 5 ad. Zuckerfabrit 138 0 1 6. Ner., Juvdfeid 305— 20.—%„ al!g. G. B. FTrankenthg Fefſels t05 f Ba„Zuckerfabrit„Aur eide⸗ 3 4 55 8 0 5 11 tt.g. F. B Frankenthaler Keſſelſchmiede— 94zfr Südd. Immob. eerr nhen,, 97 380 Fuchs Maggonfabrik, Heidelberg 158— Eſchbaum Mapnp. 12.— 142. vicharꝛ 120 50 120„„ I gs s aenner e e Herrenmäbſe vorm. Gen; Heidelberg 1188 Mh. Akt.⸗Brauere: 141— 142.—]balzmühle Ludw 188 50 Fraukfurt a.., 4 September. Kreditaktien 200.—, Staats: irdes Eismaſchinen— 18275 arkakt. Zwelbr. 102.— 102.—[abrradw. Kleyer 296.80 295.— bahn 140 Lom 5 le Linoleumfabrik, Marimilians 5 Parkakt.; rradw. Kleyer 296.80 2 bn 140.70. Lombarden 31.40 Egopter—.—, 4% ung. Goldrenle] Linoſcumfabrik, Marfmiliansan 123 WMeltz z. S. Spener———— aſchinenf. Hilbert—— 83.— 9280. Hottdarddabn——, Disconto⸗Sommandit 16880, Laura otbringer Naugeſelfſchan. Metz 98— Heideld.„aſch. Arm. Klein 114.— 154.[, Gelſenknchen 190.—. Darmſtädter 126.—, Handelsgeſellſchart] Lurſſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwiashafen 110 77 Hementf Karlſtadt 158 70 f28 70 haſchinenf. Baden. 197— 197 50 121.80, Dresdener Bant 138.—. Deutſche Bank 224.—, Bochumer 207.60[ Maſchivenkabrik Pruchſal, Schnabel& Henning 855 330 9 75 1 8 Aan deur 5 5725 50 9 5 bonttern—.—. Tendenz: kuhbig..osbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97 885 „h.„Grſesheim 237. 295—] MNaſchinf. Gritzner 29 50 2 9 50 3 N 3 Neckarſulmer 7— H8 ſt 0 0 4ů2 0 136.2 1 8 985 Nachbörſe. Kreditattien 199.25 Staatsbabn 140.40. Lombarden aecereulmer Fabrrad 171 Höchſter Narbwer 5 0 e2Pfäbz. Päbmaſch. 131.— 31.— 1 20 Disconto⸗Commondit 108 50 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 120 10 85 999 3 Möprenkeſſelfabrit 0 Pheineu Terrain⸗Geſellſchaft 1103fr—— Them. Werke Alber— 399 30] vorm. Dürrc& Co. 40.50 40.5*** Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G, Mannheim 13g Drabtinduſtrie 151.— 131.—[Scchnellpri. erkthl. 183.— 183.80 Ueb 5 305 92 deral. vollhezuhlte junge 5 5 133 5 Aceumul.⸗F. Hogen 194.— 104.—elfabrit⸗Aktten 133.— 133.— eberſeeiſche SchiffahrtsNachrichten. Nheiniſche Metalſwarenfabrik, Genußſcheine M. 265 M. 250 Aec. Böſe, Berlin 65.— 65—[ Schubfab. Herz Frkf. 122.— 122 Autwerpen, 1. Septbr. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line in] Rheiniſche Schuckerk Geſellſchat, Mannheim 112 75 Allg. Elt.⸗Geſellſch. 187.7 183.0 Seilinduſtrie Wolſſ 136 50 138.50 Antwerpen. Ler Dampfer„Finland“, am 24. Auguſt von New⸗Hor!] Rheinmühlenwerke. Mannbeim— 150 Südd. Kabelwerte 127.30 127.25 ampertsmühl 85— 85.—[ab, iſt heute hier angekommen. Rheinſchiff.⸗A.⸗G. porm. Fendel, Mannheim— 11⁴ ee UCC Rew⸗ort, 2. Sept.(Drabtbericht der Rid Star Line. Ant⸗]Lombacher Bortland⸗Cementwerke 124 Al 6 0 10 050 Zellſtoff Waldyof 327.25 360 25 werpen. Der Dampfer„Kroonland?, am 24. Auguſt von Antwerpen Ttablwerk Mannheinmm 5 115— ..G. Stemens 161.— 61.— ab, iſt heute hier angekommen. Süddeutſche Jute⸗Induftrie. Mernbeim 9¹.100 — f Süd de Kad Maunbeim, Genußſchei 42 BernwertsAktten. RNew⸗Nork, 2. Sept.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗vine Nüe e en 134 Bochumen 217.20 208—][ arpener 19450 193— Rotterdam). Der Dampfer„Potsdam“, am 24. Aug. von Rotter⸗ Untönbraneret Narcnbhe 9 9 585 Buderus 113.50 11480] ubernta———— dam ab, iſt heute hier angekommen. 14 775 66 M. ie fer 33 8 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim 820 7 356.— 33— enerr. 190„A. 253.— 203— Southampton, 3. Sept.(Drahtbericht der White Star Line]Waggonfabrik Raſtatt 108— d eee ee e 101.85 100.75[Southampton) Ler Schnelldampfer„Oceane“ am 28. Auguſt von Waldhof Vahngeſellſchaft— 75 fft 6, 15 5 örben 219— 219.— New⸗Nork ab, iſt heute um.30 Uhr vormittags hier angekommen. 1 Immobiliengeſellſchaft— 70 zfr elſentirchner 190.— 189.64 oßleben 9300 930 Weitgeteilt burch das Puſſage⸗ und melſe⸗Vureuu Hune Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 90 zfr— Vant. und encherumts.Aktien. dach& Bärentlau Nachf. n Mannheim, Bahnhofplaß Nr. Zuckerfabrik Frankenthal 365 Badiſche Bank 135.50 135.75 Oeſterr.-Uno. Bent 127.70 127.10[trett am Hauptbabnbot.—————— Berg u. Metallb. 124.50 124.25 Oeſt. Länderbunk 1067.— 107.————— 5 5 3eeee Berl. andela-⸗Heſ. 151.30151 ö0 Kredit⸗Anſalt 199.70 190.25 5 858 Verantwortlich: 2 Comerſ. u. Dst.⸗B. 113 50/ 18 50 wfälziſche Bank 190.50 100.20 555 0 0 Darmfädter Bant 125.— 126.0 biälz. H9p.⸗Lant 185— 185.— Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. 10 8 10 2= 2 öbe Deutſche Bint 224 20 2239[ Preuß. ypothenb. 109——.—Für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: i..: Dr. F. Goldenb kauten keine Piurichtung ehne vorher das grosse Muster- Deutſchaſiat. Bant 141— 140.50 Seutſche 579 155 154.80 154.30 5 85 10 797 5 15 5 8 5 85 Gol 8 Hauptausstellungshaus der Darmstädter Mébeffabrik, Heidel- O. Efſelten-Bant 103 50 103.40 Abern. Kreditbant 137.10 137 2lär getales. Provinzielles und Gerichtszeung: Nich. Schonzelder.bergoerstrasse, welches als Sclhenswürdigkeit ersten Ranges Disconto⸗CLomm. 166 30 168.10 hein. Hyp. B. we. 185.80 186—für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, und bedeutendstes Haus seiner Art bekannt ist, besichtigt zu Dresdener Bant 138.10 1775 Schaaffh. Bankver. 184.25 134.75 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. 75 eeee ee eeen,(Ferspektis- Frankf. Oyp.⸗Bant 200.— 200— Sudd. Bant Mhm. 111.— 111— Druck d Verlag der Dr. H. Daas ſchen Buchbruckerel 5 Autna men von kompletten Zimmern). 10jährige Garantie, freie Frkf. 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Seßtember 1907 Abends 3 Uhr: Großes Monſtrekonzert unter Mitwirkung der vereinigten Geſangvereine von Mannheim und Ludwigshafen in der Ausſtellung. Sountag, den 3. September 1997 Abends 7 Uhr: Glockengeläute und Böllerſchießen. Von abends 8 Uhr ab feſtliche Beleuchtung der Hauptſtraßen. Haupftfeier: Montag, den 9. September 1907 Morg. 9% Uhr: Feſtgottesdienſt in der Trinitatis⸗, Jeſuiten⸗, Schloßkirche und Synagoge. Nachmitt. 2 Uhr: Feſteſſen im Friedrichspark. Abends 7 Uhr; Feſtvorſtellung im Großh. Hof⸗ und ationaltheater(Figaros Hochzeit). Vorſtehendes Feſtprogramm bringen wir zur öffentlichen Kenntnis und beehren uns, die Einwohner Mannheim's zur Teilnahme an dieſer Feier ganz ergebenſt einzuladen. Damit verbinden wir das Erſuchen, am Fefttage die Häuſer zu beflaggen. Einzeichnungsliſten für das Feſteſſen(.50 Mk. mit Muſik ohne Wein) liegen auf dem Bezirksamt, dem Rathaus und m Friedrichspark auf. 11121 Mannheim, den 1. September 1907. Der Gr. Amtsvorſtand Der Oberbürgermeiſter J. V. J. V. Levinger, Oberamtmann. Martin. Bekanntmachung. Die Einführung des Achtuhrladen⸗ ſchluſſes in Mannheim betr. Nr. 1170751. Der Bezirksrat hat in ſeiner heutigen Sitzung in Abänderung des Beſcheids vom 8. Januar 1903 ein der Faſſung des Beſcheids vom 7. Dezember 1904) für die Stadt Mannheim einſchließlich der Vororte angeordnet, daß auch die offenen Verkaufsſtellen a) der Brot⸗ und Feinbäckereien; b) der Kolonialwaren⸗, Delikateſſen⸗ und Viktualien⸗ handlungen, einſchließlich der Spezialgeſchäfte für Konſerpen, Südfrüchte, Geflügel, Wild, 1 Tee, Hülſenfrüchte, Eier, Butter, Käſe, Kartoffeln, Zwiebeln, Obſt, Mehl, Eierteigwaren, Nudeln und Milch; o) der Detaildrogerien während des ganzen Jahres auch in der Zeit zwiſchen 8 und 9 Uéhr abends für den geſchäftlichen Verkehr ge⸗ ſchloſſen ſein müſſen. on dieſer Beſtimmung gelten für die unter—0 ge⸗ nannten Geſchäftszweige vorläufig die gleichen Ausnahmen, wie für diejenigen Geſchäftszweige, hinſichtlich deren der Achtuhrladenſchluß durch den eingangs erwähnten Beſcheid eingeführt worden iſt. Danach ſind alſo insbeſondere ſämtliche Samstage ausgenommen. Eine anderweite Regelung der übrigen Ausnahmetage wird vorbehalten. Kaft. Beſtimmungen treten am 1. September l. Is. aft. Mannheim, den 22. Auguſt 1907. Großzh. Badiſches Bezirksamt, Abteilung IV: gez. Eppelsheimer. 30711 Nr. 33343J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 31. Auguſt 1907. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Sfdltsche Fandeisfortbitgungsschale Umterrichtsbeginn- Der regelmäßige Unterricht der ſchon in die Amſtalt gufgenommenen Schüler beginnt Donnerstag, den 5. September, morgens 7 Uhr. Die verehrl. Firmen werden höflichſt gebeten, den betr. Pflichtigen das letzte Schulzeugnis unterſchrieben zur Abgabe an den Klaſſenlehrer mitzugeben. Mannheim, den 29. Auguſt 1907. Sauer Der. Bernhard Weben. 78702 JCCCCCC Jubiläums-Ausstellung Mannheim. Hilſenhain Gd. Lam⸗ penhain betr. 11149 Nr. 120894 J. In der Ge⸗ meinde Lampenhain⸗Hilſenhain Amtsbezirk Heidelberg, iſt die Rotlaufkrankheit unter den Schweinen wieder erloſchen. Mannheim, 31. Aug. 1907. Gr. Bezirksaͤmt, Abt. III. J..: Schindele. Bekanntmachung. Den Rotlauf unter den Schweinen in Heidelberg betr. Nr. 118900 J. In der Stadt Heidelberg tſt die Rotlauf⸗ krankheit unter den Schweinen ausgebrochen. 11150 Mannheim, 28. Aug. 1907. Großh. Bezirksamt III. J.: Schindele. Fefannkmachung. Den Roilauf unter den Schweinen in Wilhelmsfe d betr. Nr. 120895. In der Ge⸗ meinde Wilhelmsfeld, Amts⸗ bezirk Heidelberg, iſt die Rotlaufkrankheit unter den Schweinen ausgebrochen. Mannheim, 31. Aug. 1907. Großherzogl. Bezirksamt Abtellung III. 11151 J..: Schindele. Bekaunntmachung. Rotlauf unter den Schweinen in Secken⸗ heim betr. Nr. 1168581I. Unter dem Schweinebeſtand des Georg Lochbühler und Philipp Gärt⸗ ner in Seckenheim iſt der Rot⸗ lauf ausgebrochen. Sperre iſt verhängt. 11152 Mannheim, 23. Aug. 19/7. Großherzogl. Bezirksamt Abteilung II. J..: Schindele. Bekanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 101442 TI. Wir bringen hiermit zur öffenklichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Sielbau⸗Arbeiten indem Grenz⸗ wege die Abſperrung des Ram⸗ penweges am Neckarauer Ueber⸗ gang zwiſchen Grenzweg und dem gr. Windſtückenweg vom 4. September bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamten Fuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und§ 121 Pol.⸗St.⸗ Geſ.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 11153 Mannheim, 3. Septbr. 1907. Gr. Bezirksamt, Abt. VIa. Polizeidirektion. J..: Dr. Caſtenholz. Oeffeutliche Bekanntmachung. Nr. 11197. Ueber das Ver⸗ mögen des am 10. Juni 1907 zu Mannheim verſtorbenen Kaufmanns Iſidor Kalter wurde mit Beſchluß vom 30. Auguſt 1907 No. 11097 gemäß § 1981, Abſatz 1,..B. die Nachlaßverwaltung angeordnet. Als Nachlaßverwalter iſt Pr. Th. Frantz in Mannheim beſtellt. Mannheim, 2. Sept. 1907. Großh. Amtsgericht VII. unſerer Gemeindeverrechnung Schneidergeſellen Johan⸗ nes Stanikowski aus Breslau, zuletzt in der Krankenanſtalt Bethanien in Kreuzburg.⸗S., welcher flüchtig iſt, iſt die Unterſuch⸗ ungshaft wegen Diebſtahls im Rückfalle verhängt. Es wird erſucht, denſelben zu verhaften und in das nächſte Gerichtsgefängnis abzuliefern, ſowie zu den hieſigen Akten 3 J. 641/07 ſofort Mitteilung zu machen. Oels, den 28. Auguſt 1907. Der Kgl. Erſte Staatsauwalt Beſchreibung: Alter: 23 Jahre. Statur: mittel. Größe: 1 m 60 em. aare: blond. Kinn: rund. Stirn: niedrig. Augen: blau. Mund: gewöhnlich. Geſicht: oval. Sprache: deutſch und polniſch. Zähne: defekt. Augen⸗ brauen: blond. Naſe: ſtumpf. Bart: blonder Schnurrbart. Geſichtsfarbe: geſund. Beſondere Kennzeichen: an Armen und Beinen zahlreiche rote Pünktchen. Kleidung: Krankenhauskleidung, beſtehend aus: Hoſe, Jacke, blau⸗weiß⸗ geſtreiftes Hemd, gezeichnet: Bt.⸗K., Filzſchuhe. 11154 Zahlungsgufforderung. Diejenigen firchenſteuerpflich⸗ tigen, welche mit der Zahlung der allgemeinen und örtlichen evangeliſchen Kirchenſteuer für 1307 noch im Rückſiaude ſind, werden hiermit aufge ordert, hinnen 8 Tagen bei Mahn⸗ vermeiden Zählung zu leiſten. Mannheim, den 2. Sept. 1807. Evang. Kirchenſteuer⸗ Erhebungsſtelle, 5571 R 3, No. 3. Bekanntmachung Bei der heute ſtattgehabten Verloſung wurden von dem 1900erAulehennachſtehende Schuldverſchleibungen, der iſraelitiſchen Gemeinde zur Heimzahlung auf 31. De⸗ zember 1907 b ſtimmt: Litera 4 Nr. 42 u. 101 zu je 500 Mk. Mit dem genannten Termin endigt die Verzinſung der be⸗ zeichneten Stücke. Die Einlöſung erfolgt bei F 1, 2 gegen Rückgabe der betreffenden Titel und der nicht verfallenen Zinsſcheine nebſt Erneuerungsſchein. 75566 Mannheim, 3. Sept. 1907 Der Synagogenrat: Max Stockheim. Ton der Haszurtek Dln A. Hanser:s ing 38, part. Kaiserri Baugewerk- un d Maschinenbau-:: Schul Frankenthal(pfalz) geg. d. Unterr. I. Olt. 1907. Prospekts u. Anmeſdesch, umsonst. „„ 2 „„%,0eſl5 „% „ gemeinde Mannheim die Summe von 100000 Mark Hunderttauſend Mark— geſchenkt, welche als Dr. C. Weyl'ſche Schenkung zur Förbe⸗ rung der mittleren gewerbetechniſchen Ausbildung verwaltet wird. 30712 Zweck der Schenkung iſt die Förderung der mittleren gewerbetechniſchen Ausbildung durch Verleihen von Stipendien an befähigte Söhne bedürftſger und minderbemittelter hie⸗ ſiger Einwohner, welche nach Entlaſſung aus der 8 Klaſſe der Volks⸗ oder Bürgerſchule eine der Mannheimer mittleren techniſchen Fachſchulen— 3. Zt. Werkführer⸗ und Monteur⸗ ſchule, Ingenieurſchule, ſpäterhin Baugewerkſchule, Kunſt⸗ gewerbeſchule und ähnliche Anſtalten— beſuchen. Inſoweit und inſolange Unterrichtsanſtalten der genannten oder gleich⸗ wertiger Art in Mannheim noch nicht beſtehen, können auch Schüler der Baugewerkeſchule in Karlsruhe und ausnahms⸗ weiſe der Kunſtgewerbeſchule daſelbſt berückſichtigt werden. Die Stipendien ſollen in der Höhe bemeſſen werden, daß ſie die Mittel bieten zur teilweiſen oder völligen Be⸗ ſtreitung der Schul⸗Eintrittsgelder und dergl. ſowie zur Be⸗ ſchaffüng der Lehrmittel, wodurch Zahl und Umfang der an den betreffenden Anſtalten ohnehin beſtehenden Schulgeld⸗ befreiungen indeſſen nicht vermindert werden ſoll. Daneben kann den durch Fleiß, Fortſchritt und gutes Belragen her⸗ vorragendſten Stipendiaten, welche vermögensloſe Waiſen oder Söhne noch lebender aber verarmter Eltern ſind, ein Unterhaltsbeitrag bis zu je 125 Mark pro Semeſterhalbjahr, im Falle des Beſuches auswärtiger Annalten bis zu je 250 Mark für das Semeſterhalbjahr gewährt werden. Die zu berücckſichtigenden Schüler müſſen, abgeſehen von den an der betreffenden Unterrichtsanſtalt ſonſt zu erfüllenden Vorbedingungen die deutſche Reichsangehörigkeit beſitzen, mindeſtens 3 Jahre in Mannheim wohnhaft ſein, ferner im Entlaſſungszeugniſſe der Volks⸗ oder Bürgerſchule und tun⸗ lichſt auch im letzten Schulzeugniſſe vor der Bewerbung die Geſamtnote„gut“ erlangt haben, gut beleumundet und un⸗ bemittelt ſein. 85 Im Falle andauernder Bedürfligkeit und des Vorhanden⸗ ſeins der ſonſtigen Vorausſetzungen ſollen die einmnal Be⸗ dachten tunlichſt ſolauge weizer berückſichtigt werden, bis ſie die oberſte Klaſſe der betreffenden L hranſtalt zu Ende be⸗ ſucht haben, wobei auch hier nur ausnahmsweiſe auf den Nachweis der Geſamtnote„gut“ im letzten Schulzeugniſſe verzichtet werden ſoll. Die Stipendien werden alljährlich zweimal vor Beginn der Unterrichtsſemeſter verliehen. Hierzu findet jeweils der geſamte Zinſenreinertrag Verwendung. Die infolge mangeln⸗ der Bewerbungen etwa nicht zur Verteilung kommenden Er⸗ trägniſſe ſind in den folgenden Jahren zu verteilen. Vorſtehendes bringe ich mit der Aufforderung zur öffent⸗ lichen Kenninis, daß Bewerbungen um Stipendien für das Winteiſemeſter innerhalb 14 Tagen beim Bürgermeiſteramt einzureſchen ſind. Gberbürgermeiſter: von Hollander. Mingenrotn, Soherr& C0. Tel. 237 u. 204 2. WANNHEINM—-N 3, 4. Provisionsfreier Scheck-Verkehr. Jederzeit ohne Kündigung rückzahlbare Einlagen wWerden zu gutem Satze provisionstrei verzinst. Die Schecks sind hier und an allen grösseren Plätzen Deutschlands kostenfrei zahlbar. Provisionsfreie Depositengelder Werden je nach Kündigungsfrist zu höheren Sätzen verzinst. Laufende Rechnungen mit Gewährung von Bankkredit unter günstigen Beding ungen. Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu billigsten Sätzen. Abteilung für nicht notierte Werte. Panzer⸗ gewölbe mit Sakes zur Aufbewahrung von Wertgegenständen Oehmdgrasverſteigerung. 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U. 11824 Eigentümer: Katholiſches Bürgerho ſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei, G. m. b. H. Mannheim, den 4. September. 0—2— 1 5 3 10— 2 25 : Heff Kilometer Dure Jeriretung: Rheinische