Zwang der Umſtände naturgemäß werden müſſen. Abonen(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ ufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. E 6, 2. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Jnſerate.. 30 Geleſeuſte und verbreilelſte Zeilung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. die detlamegele..1 Wak Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. 2 (Mannheimer Volksblatt.) Teleee „Journal Maunheim“. Telefon⸗Rummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktiann 677 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung E G, 2. 2¹8 Nr. 426. Freitag, 13. September 1907. (Abendblatt.) Das Nationalitätenproblem und die Sozialdemokratie. Gum Eſſener Kongreß.) Im Laufe der Entwicklung der fozialdemokratiſchen Bewegung haben ſich eine Reihe von Fehlern, Riſſen, Un⸗ möglichkeiten in der ſozialdemokratiſchen Theorie mit mehr oder weniger Deutlichkeit herausgeſtellt. Nachdem die Sozial⸗ demokratie zuerſt ſich mit der Verelendungstheorie, dann mit der Kataſtrophentheorie in die Enge gedrängt ſah, werden die kommenden Jahre und die Diskuſſionen der kommenden Kongreſſe von einer neuen und noch viel gefährlicheren Crux beherrſcht ſein. Es handelt ſich um die Stellung der Sozial⸗ demokratie zu dem Nationalitätenproblem. Es gehört bekanntlich zu den alten Dogmen der ſozialiſtiſchen Partei die felſenfeſte Ueberzeugung von einer internationalen Intereſſengemeinſchaft der Proletarier. Die Arbeiterbewegung wurde als eine internationale konzipiert. Proletarier aller Länder vereinigt Euch! ſo heißt es auf den Internationalen Kongreſſen. Je älter aber die ſozialdemokratiſche Bewegung wird, je mehr internationale Kongreſſe die Intereſſengemein⸗ ſchaft des internationalen Proletariats impoſant demon⸗ ſtrieren ſollen, deſto kläglicher und deſto offenkundiger tritt der angeborene Irrtum hervor, welcher der Theorie der internationalen Intereſſengemeinſchaft des Proletariats von vornherein anhaftet. Es hat ſich nämlich in allen möglichen Teilen der Welt herausgeſtellt, daß es gar keine ſchrofferen, leidenſchaftlicheren Gegenſätze gibt, als die zwiſchen den Arbeitern einer Nationalität und denen einer anderen. Dieſer Intereſſengegenſatz trat namentlich an denjenigen Stellen hervor, wo die Arbeiterſchaft einer anderen Nationali⸗ tät eingewandert war in andere Arbeitsgebiete. So ſind 3. B. japaniſche und chineſiſche Arbeiter in Kalifornjen in Konkurrenzkampf mit den amerikaniſchen Arbeitern von Colorado und Idahoe getreten, ſo ſind in Süd⸗Afrita Chineſen eingewandert und in Gegenſatz zu den dortigen weißen Arbeitern getreten. Aehnlich ſteht es in Auſtralien und gleiches, wenn auch in kleinerem Maßſtabe, erleben wir jedes Jahr auch in allen möglichen Gegenden Europas. Die natürliche Folgerung ſolcher Einwanderung iſt eine ſtrenge Frontſtellung der bisher in dem betreffenden Lande beſtehen⸗ den Organiſation der roten Internationale gegen die ein⸗ wandernde Nationalität. In San Franzisko hat ſich ein Raſſenhaß gegen die Mongolen herausgebildet und dieſer Raſſenhaß findet nirgends ſo guten Boden wie in den Kreiſen der General Miners Federation. Es tritt alſo das be⸗ merkenswerte Faktum ein, daß gerade die Anhänger der roten Internationale ſchroff nationaliſtiſchd werden und durch den Dieſes in den Einwanderungsländern auftretende Faktum iſt aber nur ein Symptom einer allgemeinen Wahrheit. Dieſe all⸗ gemeine Wahrheit iſt die, daß eben die Intereſſen der Prole⸗ tarier aller Länder nicht im geringſten identiſch, ſondern vielmehr ihrer Natur nach von vornherein entgegengeſetzt ſind. Man hat oftmals hervorgehoben, daß der Arbeiter vielmehr als der Kapitaliſt zuſammenhängt mit dem Boden, mobil, der Kapitaliſt iſt alſo viel weniger durch den Zwang der Umſtände an das Vaterland und den heimiſchen Boden gebunden, als der Arbeiter. Dieſe Tatſache nimmt mit der modernen Entwicklung noch ſtetig zu, weil es im Weſen des Kapitalismus liegt, das Kapital immer noch mehr zu mobili⸗ ſieren. Wer indeſſen glaubt, das Nationalitätengefühl rein aus dem Zwang der Umſtände heraus erklären zu wollen, würde irren und folglicherweiſe kann man aus den Tatſachen des mobilen Kapitals noch lange nicht auf die Tatſache der Anationalität des Kapitaliſten ſchließen. Ein viel erheb⸗ licherer Faktor des nationalen Gefühls als der Zwang der Umſtände iſt vielmehr die Kultur. Das nationale Gefühl beruht auf einem gewiſſen Beſitz an nationalen Kulturformen, Formen des Denkeus und Fühlens, an welche jeder einzelne bewußt oder unbewußt gebunden iſt. Dieſe Formen wird weder der Kapitaliſt noch der Arbeiter los. Wenn man ſagt, die Proletarier hätten jetzt weniger Nationalgefühl als die Angehörigen der bürgerlichen Geſellſchaft, ſo bedeutet das nur ſoviel, als daß die letzteren ſich ihres Zuſammenhanges mit den nationalen Formen bewußt ſind und die erſteren nicht; aber je mehr der Wohlſtand und die Bildung der Arbeiter ſteigt, deſto mehr entwickelt ſich in ihnen auch die Reflexion und mit der Reflexion das Nationalbewußtſein und die Kenntnis der Zuſammenhänge, welche zwiſchen dem Staatswohl und dem Wohl der Induſtrie, dem Reichtum an Arbeitsgelegenheiten uſw. beſteht. Wir ſtehen alſo hier vor einer unabänderlichen Entwicklung, welche das National⸗ gefühl überall ſteigern und welche von Jahr zu Jahr in ſchrofferen Gegenſatz zu dem Dogma der internationalen Intereſſengemeinſchaft des Proletariats treten muß. Ein neues richtiges Geſetz tritt alſo hier in Gegenſatz zu einem alten falſchen. Dieſen Gegenſatz wird die Sozial⸗ demokratie während der nächſten Jahrzehnte gewiß noch mit einer Reihe jener Reſolutionen überkleiſtern wollen, welche jüngſt mit geflickten Regenſchirmen verglichen worden ſind. Aber ſchließlich wird die Sezialdemokratie nichk anders können, als die Konſequenz der Entwicklung zu ziehen und ihr bisheriges Dogma für falſch zu erklären. L. A. Die preußiſche Wahlrechtsreform und der Aufmarſch der Parteien. Ueber den„Aufmarſch der Parteien“ wird der„Königs⸗ berger Allgemeinen Zeitung“ in einem bemerkenswerten Artikel aus Berlin— nachdem in dieſen Ausführungen die gefliſſentliche Annäherung des Zentrums an die Konſervativen dargetan worden iſt— über die Freiſinnigen, National⸗ liberalen und Freikonſervativen geſchrieben: Die Frei⸗ ſinnigen beunruhigt durch dieſe Kombinationen und Koalitionen(zwiſchen Zentrum und Konſervativen) haben ihrerſeits in der Wahlrechtsbewegung zum Teil einen Ton angeſchlagen, der mit dem Grundgedanken der Blockpolitik ebenſo unverträglich iſt, wie das konſervativ⸗klerikale Bündnis in Preußen. Zwar kann man ihren Vorſtoß im weſentlichen als geſcheitert betrachten, aber es iſt doch wohl nicht richtig, ſie ganz und gar auf die Perſönlichkeit des Pfarrers Naumann Theaterpolitik. Ueber Theaterpolitik ſchreibt E. Kalkſchmidt im zweiten Septemberheft des„Kunſtwart“, das uns ſoeben zugeht. Der Aufſatz wird hier das Intereſſe des Theaterpublikums wach⸗ rufen, da er auch auf Mannheimer Verhältniſſe exemplifiziert, wir bringen ihn daher vollſtändig zum Abdruck: Man hat ausgerechnet, daß die deutſchen Städte insgeſamt nicht viel weniger als 4½ Millionen Mark im Jahre für ihre Theater, Orcheſter und für ſonſtige muſikaliſche Zwecke aufwen⸗ den. Eine hübſche Summe. Was wird mit ihr erreicht? Die größeren Provinzbühnen, um die es ſich hier meiſt han⸗ delt, beeilen ſich, die neueſten Zugſtücke der Berliner Saiſon zu erwerben und ſie dem neugierigen Publikum möglichſt original⸗ getreu vorzuſetzen. Da zur Zeit die Reinhardt'ſchen Bühnen in Berlin das Neueſte vom Neuen bieten, ſind Wedekind, Oskar Wilde und Bernard Shaw jetzt die erklärten Theatertrümpfe von Mühlhauſen bis Memel. Ein groteskes Bild: die blutgierige Salome im Memeler Stadttheater. Am nächſten Tage aber folgt wohl der„Ehekäfig“ oder ſonſt ein Schwank, ebenſo wahl⸗ os gegeben wie aufgenommen, und befriedigt zieht auch diesmal männiglich nach Hauſe: man iſt auf dem Laufenden, geht mit der Zeit und kann mitreden, wenn's nötig iſt. Geben die Städte ihr Geld wirklich nur her, auf daß fleißig mitgeredet werden kann? Es gilt auch hier: was du verlangſt, darnach wird dir ge⸗ geben. Solange die Städte für ihr Geld den Unternehmer und ſich zu weiter nichts verpflichten, als daß von dann bis dann irgendwie Theater geſpielt werde, ſolange erhalten ſie eben die gewärmten Schüſſeln vom geſtrigen Nachtmahl aus Berlin. So⸗ bald ſie am Gedeihen ihrer Schaubühne ernſteren Anteil nähmen, könnten ſie immerhin mehr erhalten. Zum Beiſpiel: wenn ſie ihr Theater ſelber in die Hand nähmen, anſtatt es auf Gnade und Ungnade irgend einem Unternehmer auszuliefern, der ein mög⸗ auf welchem er hauſt. Das Kapital iſt in viel höherem Grade zurückzuführen und daraus, daß er ſchließlich vereinzelt ge⸗ auch die Freiſinnigen, nachdem 777ͥ ³˙ðD. ··o ſfßfoßoßßeßeoee blieben iſt, zu folgern, daß von dieſer Seite eine Gefahr nicht zu beſorgen iſt. Wenn jetzt noch einmal eine ſtaatsmänniſch kühle und klare Betrachtung der Geſamtlage die Führer der Freiſinnigen veranlaßt und befähigt hat, jener weit über jede politiſche Qualität hinausgehenden Bewegung entgegenzu⸗ treten, ſo ſteht damit noch keineswegs feſt, daß nicht bei der Fortdauer des gegenwärtigen Verhaltens der Konfervativen und der Regierung im preußiſchen Abgeordnetenhauſe dieſe oder eine ähnliche Aktion ſchließlich doch in der Partei mehr Boden findet und auch die beſonnenen Elemente mit ſich fortreißt oder über ſie hinweggeht. Daß das Unternehmen Naumanns in der Tat ſowohl für die Politik der Block⸗ parteien wie für die ſeiner eigenen Partei nur von ſchwerſtem Nachteil ſein mußte, liegt ja auf der Hand. Die Einzigen, die, wie auch immer der Erfolg ſein mochte, an ihm Freude haben konnten und Freude gehabt haben, ſind die Sozial⸗ demokraten. Denn würde Naumanns Begehren erfüllt und in Preußen das Reichstagswahlrecht eingeführt, ſo würde das keiner Partei mehr zum Vorteil gereichen, als ihnen. Scheiterte Naumann und ſprengte dadurch den Block, ſo kam das wiederum den Sozialdemokraten zu gute. Blieb er aber, wie es jetzt der Fall iſt, verlaſſen von ſeinen eigenen Partei⸗ genoſſen auf der Strecke, ſo iſt damit der Sozialdemokratie das bequemſte Mittel geliefert, mit Hohn und Sport über die Unzuverläſſigkeit und Schlappheit des Liberalismus her⸗ zufallen und den ganzen Vorgang agitatoriſch zu verwerten. Daß ſie dies bei den nächſten Landtagswahlen, an denen ſie ſich naturgemäß mit regſtem Eifer beteiligen wird, in vollſtem Maße tun wird, iſt über allen Zweifel erhaben und wird ſicherlich beim Freiſinn noch ſchmerzliche Erinnerungen an Naumanns Huſarenritt wachrufen. Die Nationalliberalen haben ſich dieſem Impromptu gegenüber von Anfang an einheitlich und ge⸗ ſchloſſen verhalten. Sie verharrten aus ſachlichen und tak⸗ tiſchen Gründen bei dem Standpunkt, den ſie bereits in den letzten Seſſionen eingenommen hatten. Es iſt zu erwarten oder vielmehr, da es eine politiſche Notwendigkeit iſt, mit Sicherheit anzunehmen, daß ſie auch in der nächſten Seſſion ihrer bisherigen Haltung treu bleiben, alſo mit derſelben Energie die Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen bekämpfen und die Neugeſtaltung des beſtehenden Wahlrechts verlangen werden. Außerdem aber werden ie dafür ſorgen, daß über der Wahlrechtsreform nicht die anderen wichtigen Fragen vergeſſen werden, die ſie ſelbſt in derletzten Seſſion angeſchnitten haben. Vor allem darf die Schulfrage weder verſumpfen, noch durch die Erledigung des Lehrerbeſol⸗ dungsgeſetzes erſchöpft werden. So wichtig das letztere iſt, viel wichtigere Intereſſen ſtehen noch im Hintergrunde und drängen nach vorwärts. Ihnen Luft und Licht zu verſchaffen, muß die Aufgabe gerade der Nationalliberalen ſein und bleiben. Daneben wird insbeſondere die Frage einer Reform unſerer inneren Verwaltung Gegenſtand ihrer politiſchen Bemühungen ſein müſſen. Auf all dieſen Gebieten können ſie auf die tatkräftige Zuſtimmung der Freiko nſerva⸗ tiven und das Zuſammenwirken mit ihnen rechnen. 155 ie in der Wahlrechtsfrage ſich hſt gutes Geſchäft machen, nicht aber die Kunſt pflegen will. Wie, wenn ſie einen Theatermann, der nicht nur geſchäftskundig, ſondern vor allem kunſtverſtändig und arbeitstüchtig iſt, für eine feſte Anſtellung zu gewinnen ſuchen? Auf Probe erſt und dann ſauf längere Zeit? Die Scheu unſerer Stadtgemeinden vor der reſoluten Selbſt⸗ berwaltung auch in Theaterſachen iſt wunderlich genug. Sind denn die Koſten ſo fürchterlich? Ich leſe, daß die Stadt Straß'⸗ burg i. E. im Jahre 1886 als erſte Gemeinde das Theater in Eigenbetrieb übernahm. Die Mehrkoeſtnu beliefen ſich im teuren erſten Jahre auf 18 800 Mark, die Stadt hat ihr Theater— ein ſehr fleißiges Theater— heute noch, und unterſtützt es jetzt mit etwa 220 000 Mark im Jahre. Der Verſuch muß ſich alſo doch gelohnt hoben. Desgleichen hat das Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim, das eigentlich eine rein ſtädtiſche Bühne mit einem von der Stadt angeſtellten Intendanten iſt, ſeinen guten Ruf eben dieſem Intendanturſyſteme zu danken, das, bis zu ge⸗ wiſſem Grade wenigſtens, die Unabhängigkeit der Leitung von den drückendſten Magenfragen der Bühne gewährleiſtet. Wie kommt es, daß dieſe Beiſpiele nicht mehr Nuchfolge wirken? Be⸗ teuern unſere Stadtpäter nicht bei jeder Gelegenheit ihr warmes Herz für die Pflege der Bildung? Warum pflegen ſie dann nicht ſihre Theater als Bildungsanſtalten, ſondern ſehen gemächlich zu, wie ſie mehr und mehr zu einträglichen Amüſteranſtalten ver⸗ wahrloſen oder aber bei ernſteren Anläufen kläglich verkrachen? Uns ſcheint: viele unſrer Leſer und Freunde könnten hier mithelfen. Sie ſollten nicht ruhen, bis in ihrer Gemeinde der Gedanke einer kommunalen Theaterpolitik Wurzel gefaßt hat. Iſt eine Gemeinde für ſich allein zu ſchwach, ſo verbünde ſie ſich mit ſihren Nachbarn und errichte eine moderne, wirtſchaftlich und künſtleriſch gefeſtigte Wanderbühne, ein Städtebundtheater, und zwar nach genagu denſelben Grundſätzen des Eigenbeſitzes und der Selbſtverwaltung. Wieviel mit ſolchen Reformen für unſre Theaterkultur gewonnen würde, haben wir hier ſchon oft darge⸗ legt. Es müßte doch ſeltſam zugehen, wenn hier die Mächte des Beharrens ſtärker wären als die eines natürlichen Fortſchrej⸗ zens. denn daß wir hier nur gegen das Geſetz der Trägheit kämpfen, beweiſen die da und dort vollendeten Tatſachen. *—— e eeee, Erinnerungen an Theodor Storm. Am 14. September ſind 90 Jahre verfoſſen, ſeit dem Advokaten Johann Kaſimir Storm in Huſum der erſte Sohn ge⸗ boren ward, der in der Taufe die Namen Hans Theodor Woldſen erhielt. Ein großer Lyriker, ein Meiſtererzähler, einer der fein. ſten und reichſten Dichter aus dem„ſilbernen Zeitalter“ unſerer Literatur, iſt aus dem Kinde geworden, das damals zum erſten⸗ ma! mit ſonnigen Augen in die ſchöne Welt, in die über alles geliebte Heimat ſchaute. Nun ſind bald zwanzig Jahre dahin, daß der Altgewordene Siebzigjährige, nicht allzuweit von ſeinem Geburtsort in dem Dorfe Hademarſchen dieſelben Augen zur ewi⸗ gen Ruhe ſchloß, und ſeitdem ſind ſeine Werke dem deutſchen Volle noch inniger auns Herz gewachſen, ſind ganz im Stillen als ein köſtliches Gut unſerer Dichtung anerkannt. Da kommt zur rech⸗ ten Zeit wieder ein Buch zu uns, das in liebevoll herzlicher 105 von dem Dichter erzählt und ſchon lange nicht mehr zu haben war. Es iſt die Storm⸗Biographie des frühverſtorbenen Paul Schütze, einſt dem Dichter zum ſiebzigſten Geburtstag aus reiner Schaffens⸗ und Herzensfreude dargebracht, die nun in neuer Ge ſtalt. durch peiches Material vermehrt und zum geſchloſſenen Le⸗ bensbilde abgerundet, von Edmund Lange vorgelegt wird. De⸗ enge Zuſammenhang, der den Dichter des„Schimmelreiters“ mi der Heimat verknüpfte, bildet das eigentliche Leſtmotiy des Bu⸗ ches, und Anfang wie Ende dieſes ſtillen, innerlich ſo reich Lebensganges ſind umklungen vom Rauſchen des Meeres, ein bettet in die träumeriſche Verſonnenheit der nordiſchen Haide Wilhelm Raabe hat einmal geſagt, daß die Juger dzeit eines jede Menſchen den Grundakkord anſchlage für ſein ganzes Daſen daß der Mann nur ausführen und geſtalten könne, was d 2. Selte⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 13. September. beſonnen haben, in allen weſentlichen Punkten zu einem Zu⸗ ſammengehen mit den Nattonalliberalen bereit ſein dürften, eröffnet ſich hiernach die Ausſicht auf eine breite Schlacht⸗ linie, die von den Freikonſervativen bis zu den Freiſinnigen gehen wird. Damit iſt allerdings in dieſem Landtage eine Majorität noch nicht erreicht, Aber es erſteht eine Minorität, die quantitativ und qualitativ von ganz außerordentlicher und insbeſondere für die Regierung nicht außer Betracht zu laſſender Bedeutung iſt. Vor allen Dingen aber iſt ſie von größtem Gewicht für die kommenden Wahlen. Hält ſie in den Forderungen des modernen Staats⸗, Verfaſſungs⸗ und Kulturlebens zuſammen, ſo trägt ſie die Gewähr in ſich, daß ſie bei den nächſten Wahlen auch den Erfolg davon⸗ tragen wird, der notwendig iſt, um ſie in der neuen Legislatur⸗ periode zu praktiſchen parlamentariſchen Ergebniſſen gelangen zu laſſen. Polftische ebersleht. Maunheim, 18. September 1907. Wie's trefft! Kaum iſt die weſt⸗ und norddeutſche Zentrumspreſſe mit ihrer geſchmackloſen und perfiden Ausſchlachtung der Münſter⸗ ſchen Kaiſerrede gegen den Fürſten Bülow zu Nande, da meldet ſich die demokratiſche füddeutſche Richtung innerhalb des Zentrums zu Wort, um nun ihrerſeits wieder aus den offiziöſen Zurückweifungen jener jeſuitiſchen Interpretationen politiſches Kapital zu ſchlagen. Der Badiſche Beoh.“, das Blatt des Zähringer Löwen, empfiehlt die Kundgebungen der„Nordd. Allg.“ und der„Südd. Reichskorreſp.“ allen jenen zur Beachtung, die da meinen, daß der Block nicht lange halten werde. „Die neue Mehrheft habe eine Stütze gn höchſter Stelle; feine politiſche Ohren hätten dies ſchon aus der Antwortdepeſche an den Katholikentag heraus⸗ gesleſen, Gewiß ſei dies keine politi ſche Veranſtaltung; aber es ſeien ſehr viele Zentrumsleute auf ihm anweſend. (Köſtlich!) Der Artikel, der übrigens in der„Sächſ. Volkszeitung“ als Eingeſandt eines„Parlamentariers“ wiederkehrt, plau⸗ dert dann weiter von den ſtets zentrumsfeind⸗ lichen Einflüſſen am Hof. Die Gründe, die zu dieſer Stellung geführt hätten, ſeien gut bekannt; ein Hohen⸗ lahe ſei hierbei nicht unbeteiligt; über den Hauptinhalt ſeiner „Denkſchrift“ einmal ſpäter.— Das iſt ganz die andeutende Meanier des noch immer in der ultramontanen Volksgunſt ſtehenden, durch die Gerichte in ſeiner„tapferen“ Eigenart 0 oft„enthüllten Enthüllers“ aus dem Kolonialſkandal⸗ ſommer des vergangenen Jahres. Im ülbrigen aber mußte dies rein demagogiſche Nachſpiel auf der ſüddeutſchen Reſerve⸗ trompete dem Sirenengeſang der norddeutſchen Taktiker vom Achriſtlichen Block“ folgen, zumal dieſe dergrt vorbeigefungen hallen Das f alte, gute liebung; mal Wadenſirümpfter, mal Sanseulotten; die Ultramontanen ſind in allem firm! Zur Börſengeſetz⸗Neſorm. Wie verlautet, hat die Novelle zum Börſengeſetz alle „Vorſtadien“ durchlaufen und wird baldigſt an den Bundes⸗ kgt gelangen. Am 8. Mai führte der preußiſche Handels⸗ miniſter aus, daß die Börſennovelle in ſeinem Reſſort um⸗ gearbeitet würde. Zwiſchen ſeinen Ausführungen und denen des Finanzminiſters vom 24. April trat hinſichtlich des Terminhandels in Getreide ein ſcharfer Gegenſatz hervor. Der Finanzminiſter äußerte ſich auf eine Anxegung des Abg. Dr. Friedherg über die Notwendigkeit der Börſen⸗ eform G: Ich halte es für ausgeſchloſſen, daß wir eine Reform vor⸗ nehmen, die irgendwie die ſchweren Schäden wieder hervorrufen könnte und würde, die früher an der Börſe eingetrelen ſind, Dazu rechne ich vor allem, daß man jemals wieder die Spekltlation in Getreide zulaſſen könnte. Ganz anders ſtehe ich zu der Frage der Wiederzulgſſung des Termingeſchäfts in Effekten, ſofern es ſich darum handelt, daß an dieſen Geſchäften nur diejenigen Kreiſe teil⸗ nehmen, die gewerbsmäßig oder berufsmäßig ſich damit befaſſen. Es iſt gar kein Grund, dieſe Perſonen, die wohl wiſſen, was ſie tun, von dieſen Geſchäften auszuſchließen, während man allerdings be⸗ müht ſein muß, unberufene und unverſtändige Elemente, die von dieſen ganzen Materien nichts verſtehen, von diefen ſehr ſchwer⸗ wiegenden, zum Teil gefährlichen Opergtionen ſernzuhalten. Aber wir ſind darin zu weit gegangen, daß man auch die berufsmäßigen und gewerbsmäßigen Kreiſe von dieſen ganzen Geſchäften im Effektenterminbandel ausgeſchloſſen hat, und iſt glaube, daß da in der Tat eine Remedur eintreten muß.“ Im Heprenhauſe heanſpruchte nun Graf v. d. Schulen⸗ burg in der Begründung ſeines Antrages guf eine authentiſche Definition der erlauhten Zeitgeſchäfte in Getreide und Mühlenfabrikaten guch für den berufsmäßigen Getreide⸗ händler dieſelbe Behandlung durch die Börſennopelle, wie ſie den berufsmäßigen Kreiſen im Effektenterminhandel Kind gefühlt, geahnt und geträumt. So ſind auch Storms Lie⸗ dex und Geſchichten ganz eingetgucht in die Stimmung ſeiner Frühzeit. haben faſt alle die Stadt„am grauen Strand, am grquen Meer“ zum Rahmen. Das alte Huſum mar noch ein Ort, in dem aus der Natur, aus den alten Häuſern und den wunder⸗ lichen Menſchen poetiſche Eindrücke in Fülle hepausblühten, ein Neines Städtchen, von Störchen und Schwalben umſchpvebt, deſ⸗ ſen enge Straßen ſich nach der weiten Ebene hin ins Unendliche Hin zu öffnen ſchienen. Wer zum erſtenmal aus den engen Mau⸗ ern hinaustrgt auf die weit ſich dehnende, im Blütenduft leuch⸗ tende, von wimmelndem Lehen bewegte Haide, der mochte wohl mit der Halligbewohnerin, von der Storm erzählt, in die platt⸗ deuſſchen Worte gusbrechen„Mein Gött, wat is de Welt doch grot; und et gifft ock noch en Holland!!“ Dec junge Theodor lernte raſch, mit dem„Kluwer Stock“ über die Grähen der rſchen ſortzuſetzen, um auf den Deichen gelagert aufs Meer mauszublicken, das Meer, das er ſpäter im dumpf eintönigen rauſen und im wilden Sturmgetoſe ſo meiſterhaft geſchildert it und das ihm ſelbſt in der Fremde wie ein heiliges Symbol der Heimat im Ohre klang. Der Dichter ſtammte aus einer alt⸗ Lingefeſſenen Schleswigſchen Patrizierfamilie; aber vom väter⸗ lichen Stamme her war in dies gemütvoll ruhige Blut der Ahnen ein feurigeres Element gekommen. Man erzählte ihm, der Ur⸗ großvgter ſei aus Polen eingewandert und dann im Kirchdorfe Holm Paſtor geworden; mit geheimem Schaudern hörte er, daß er manch exotiſche Steckenpferde, ſo ſeine beſondere Vorliebe für gebratene Froſchſchenkel gehabt habe; einmal ſeien zwei Brüder bdon ihm, polniſche Offiziere, zu Beſuch gelommen und hätten mit ungebenrem Saufen und Lärmen die Ruhe des Pfarrhauſes ge⸗ ſtört. Solch romantiſch abenteuerlicher Herkunft ſtand in der FJamilie der Mutter ehrſam ſeßhafte Behaglichkeit und altpäte⸗ vom Finanzminiſter in Ausſicht geſtellt worden war. Auf die Rede des Finanzminiſters vom 24. April Bezug nehmend, ſagte Graf Schulenburg: „Was hier von dem Effektenhandel geſagt iſt, das nehme ich — und ich glaube mit demſelben Recht— für den Getreidehandel auch in Anſpruch. Auch hier müſſen die Leute, die berufsmäßig mit dieſen Waaren handeln, eine gewiſſe Bewegungsfreiheit haben. Auch dieſe Leute wiſſen ſehr wohl, was ſie tun. Ich will den Kreis der Inter⸗ſſenten nicht vergrößern, ich will den Umfang der Geſchäfte nicht erweitern; aber ich will, daß der Händler das erhält, was er für ſein Geſchäft verlangen muß: Rechtsſicherheit! Und dazu beizu⸗ tragen, war der Zweck meines Antrages.“ Und Handelsminiſter Delbrück antwortete darauf u..: „Ich bin der Anſicht, daß der Weg, den Graf Schulenburg vor⸗ geſchlagen hat, gangbar ſein wird, ohne elwa den Kreis derjenigen, die man urſprünglich bei einem derartigen Geſchäft beteiligt wiſſen wollte, zu erweftern und ohne ſonſt etwa den Boden zu derlaſſen, den man bei der Emanation des Vörſengeſetzes ganz ſpeziell auch in bezug auf die Geſchäfte in Getreide und Mühlenfabrikgten ge⸗ glaubt hat, betreten zu müſſen. In meinem Miniſterium wird zurzeit der Entwurf einer Börſengeſetznovelle ausgegrbeitet, welche in der vom Grafen Schulenburg angedeuteten Weiſe die geſtellte Aufgabe löſen ſoll,“ Man darf nun geſpannt ſein, welchen Ausgleich die ziemlich entgegengeſetzten Anſichten des Finanzminiſters und des Handelsminiſters in betreff des Getreidetermin⸗ handels in der Börſennovelle gefunden haben. Nus Stadt und Land. * Maunheim, 13, September 1907. INTERNATIONALE KRugsr-ußdd Ggosse GgRTENSAUN Aussreltune 8 Prugra m m: Samstag, 14. September: Hauptreſtaurant am Waſſerturm: —6 Uhr nachn,: Italien. Philharm. Blasorcheſter„Roſſini“ aus Rom,(Kayellmeiſter V. Ferrarag.) Pabillon in den Sondergärten: .—11 Uhr abends: Münchener Kaim⸗Orcheſter(60 Mann).(Direktion E. Kaiſer.) Abends 8 Uhr: Auf der mit einem Podium überbauten Leucht⸗ fontäne des Friedrichsplatzes: Turneriſche Aufführungen des Mannheimer Turnvereins. Rondellplatz vor der Auguſta⸗Anlgge: %10—11 Uhr abends(nach den Aufführungen des Mann⸗ heimer Turnvereins): Kapelle des 23. Bad. Grenadier⸗Regiments Ny, 110„Kaiſer Wilhelm“.(Muſikdir. M. Vallmer.) Vergnügungspark: —11 Uhr abends: Italien. Philharm. Blasorcheſter„Roſſini“ aus Rom(Kapellmeiſter B. Ferrara). Beleuchtung: %½—%½11 Uhr abends: Konturenbeleuchtung des Waſſerturms und bér übrigen Ausſtellungsbauten des Friedrichsplatzes; Schein⸗ werfer. Sonder Ausſtellungen: Große allgemeine Bindekunſt⸗Ausſtellung im Roſengarten(bis 17. Septemher). Ausſtellung und Meſſe von Bedarfsartikeln für das Blumen⸗ geſchäft(bis 17. September). Eintrittspreiſe: Auch nach 7 Uhr abends: 1., Kinder 50 Pfg. Kongreſſe: Wanderverſammlung ſchweizeriſcher und ſüddeutſcher Zahn⸗ ärzte(bis 15. September) Verbandstag deutſcher Blumengeſchäftsinhaber(bis 17. Sept.) Frauenfürſorge⸗Stelle im Garten Schulze⸗Naumburg, den ganzen Tag geöffnet. **** Die Mannheimer Ausſtellung iſt z. Zt. wieder reich an Abwechslung aller Art. Am Samstag und Sonntag fin⸗ den guf einem über der Leuchtfontäne errſchteten Podium turneriſche Aufführungen ſtatt, die ſehr ſehenswert ſind. Nach dieſer Veranſtaltung am Sonntag iſt großes Feuer⸗ werl. und außerdem wird am Samstag die Allgemeine große Bindekunſt⸗Ausſtellung eröffnete Dieſe Ausſtellung nimmt mit alleiniger Ausnahme des Muſenſgales den ganzen Roſenggrten ein und wird die ungemein pielſeitige Verwendung der Blumenſpende im menſchlſchen Leben zeigen. Nach den Vor⸗ arbeiten zu ſchließen, wird dieſe Ausſtellung ſehr reichhaltig und intereſſant. Die Anmeldungen zählen nach hunderten, und der Ideenreichtum der Ausſteller, der Geſchmack in der Zuſammen⸗ riſch vornehme Kultur gegenüber. Die Woldſens waren ſeit ur⸗ glter Zeit Kaufherren, Sengtoren und Bürgermeſſter von Huſum geſpeſen; ein Stück merkwürdiger Vergangenheit und alter Ge⸗ ſchichte exöffnete ſich in dem geräumigen Hauſe des Großvaters, das mitten in einem weitläufigen, verſchnörkelt angelegten und hunt blübenden Garten lag.„In allen Winkeln und guf allen Dielen lagen die Schatten vergangener Dinge; von allen, die einſt darin lehten und ſtarben, war eine Spur zurügeblieben; uns, die wir ihres Blutes waren, trat ſie überall entgegen und gab uns das Gefühl des Zufammenhanges mit einer großen Sipp⸗ ſchaft; denn auch die Toten gehörten mit dazu.“ Ueberall boten ſich bier merkwürdige Dinge. Van den Stuben der Großeltern au mit ihrem Urpäterhausrat bis zu dem Duft der Gewürzſtube und dem Hausboden mit dem alten Gerümpel. Die Poeſie der heimlichen Verſtecke und der engen Unterſchlupfe ging ihm hier guf und der Klang alter Märchen verſchmolz mit den Wundern dieſer häuslichen Enge. Die Jungen kauerten ſich wohl wenn ſie genug getollt hatten, guf irgend einer Haustreppe nieder und „vbertellten Stücken“. Der beſte Erzähler war der Sohn eines armen Schuhflickers, Hans, der wegen ſeiner Kühnheft beim „Räuher⸗ und Soldaten⸗Spiel“ den Beinamen Räuber erhalten. Mit ihm zog ſich Theodor in eine große leere Tonne zurück, in der ſie ſich zuſammenkauerten, der Welt und aller Störung fern, und pom Hauskobold Nißpuk und anderen Geſtalten des Volks⸗ glaubens plauderten. Aher noch beſſer erzählen konnte Leng Wies, die„Scheherezade“ ſeiner Jugend, in deren traulichem, von Lep⸗ kojenduft und Heimchenſang erfüllten Wohnſtübchen der Knghe an dem eiſernen Beilegeroſen die ſchönſten Geſchichten hörte. Da⸗ mals lebte und webte noch die gemütstiefe Volksphantaſie und ſpann um alte Gemäuer und ſpitze Giebel Legenden und Mären. Ein ſpukbaftes Grauen lag über manchem Hauſe, wie es Storm — ſtellung, die Kunſtferiigkeit im Arrangement, kurz alles, was dazu gehört, um die Blume zur Geltung zu bringen, werden ſich ver⸗ einen, um eine Ausſtellung von großer Mannigfaltigkeit und Farbenpracht zu ſchaffen. 12. Verbandstag des Zentral⸗Verbandes von Vereinen Deutſcher Holzintereſſenten, Sitz Düſſeldorf. Geſtern Abend begann hier der zahlreich beſuchte 12. Ver. bandstag des Zentralverbandes von Vereinen deutſcher Holzintereſſenten mit einer Vorſitzung im Verſammlungsſaal des oſengartens, in welcher die allgemeine Geſchäftslage beſprochen und die Abſtimmungsverhältniſſe im Zentralverband behandelt wurden. Heute vormittag um ½10 Uhr wurden die eigentlichen Ver⸗ handlungen in Vertretung des durch Krankheit am Erſcheinen verhinderten 1. Vorſitzenden, Kommerzienrat Brugmann⸗ Dortmund durch den 2. Vorſitzenden, Fabrikant Himmels⸗ bach⸗Freiburg im Verſammlungsſaal des Roſengartens in An⸗ weſenheit von etwa 150 Herren eröffnet. Die Regierung iſt durch den Landeskommiſſär, Geh. Ober⸗Regierungsrat Pfiſterer, die Stadtverwaltung durch Stadtr. Vo gel, die Handelskammer durch Fabrikant Emmvich vertreten. Fabrikant Himmelsba ch⸗Freiburg begrüßt den Verbands⸗ tag auf das herzlichſte und wies auf die Bedeutung Mannheims als Handels⸗ und Induſtrieſtadt hin Rhein und Neckar trugen nicht nur manchen Stamm und manches Brett auf ihrem Rücken in die weite Welt, ſondern beförderten auch mächtige Holzladungen hierher. Mannheim ſei zum wichtigſten Holzhandelsplatz des Südens emporgewachſen. Redner feierte weiter Mannheims Gaſtfreundſchaft und ſchloß mit dem Wunſche, daß die Verhand⸗ 8 dem ganzen deutſchen Holzhandel zum Segen gereichen möchten. Fabrikant Janſohn⸗Mannheim heißt die Verſammlung im Namen des ſüdweſtdeutſchen Nerbandes der Holzinduſtriellen und im Namen des Vereins der Mannheimer Holzinduſtriellen und Holzhändler herzlich willkommen. Der zahlreiche Beſuch der Tagung ſei umſo höher anzuſchlagen, als die Reiſe nach Mann⸗ heim ſehr weit war. Redner ſchloß mit den beſten Wünſchen für einen gedeihlichen Verlauf der Verſammlungen. Stadtrat Vogel begrüßt die Verſammlung im Namen der Stadt, die es ſich zur Ehre anrechne, den Verbandstag hier zu beherbergen. Fabrikant Emmrich⸗Mannheim überbringt die Grüße der Mannheimer Handelskammer. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden wird die Abſendung eines Telegramms beſchloſſen, in welchem dem verdienten 1. Vor⸗ ſitzenden baldige Geneſung gewünſcht wird. Schatzmeiſter Luther Berlin erſtattet alsdann den Kaſſenbericht, der einen erfreulichen Status aufmeiſt. Dem Schatzmeiſter wird einſtimmig Entlaſtung erteilt. Der Etatfür 1908 wird ebenfalls einſtimmig genehmigt. Der Vop⸗ ſitzende ſpricht namens des Zentralperbandes dem Schatz⸗ meiſter den Dank für die vorzügliche Kaſſeuführung gus, Generalſekretär Reichstagsabg, Beume r⸗Düſſeldorf er⸗ ſtattet den Jahresbericht. Darnach iſt im erſten Semeſter dieſes Jahres die Einfuhr von Holz und Holzwaren pieder um 4 Millionen Doppelzentner gewachſen, während die Ausfuhr nach dem voxjährigen erheblichen Rückgang wieder um etwas mehr als 200 000 Dz. zugenommen hat. Das eine lßt auf eine recht leb⸗ hafte inländiſche Nachfrage, das andere auf eine Wiederbelebung des Ausfuhrhandels ſchließen. Der Paragraph 34 des Gewerhe⸗ unfallverſicherungsgeſetzes vom 5. Juli 1900, der die Beſtimmun⸗ gen über die Anſammlung eines berufsgenoſſenſchaftlichen Re⸗ ſervefonds enthält, hat den Zentralverband wie ſo piele andere induſtrielle Körperſchaften wiederholt beſchäftigt, Uhne daß es bis⸗ her gelungen wäre, die Aufhebung dieſer die Induſtrie ſchwer be⸗ laſtenden Geſetzesvorſchriſten durchzuſetzen. Die intereſſierten Kreiſe dürften keine Gelegenheit vorüber gehen laſſen, auf die Unzweckmäßigkeit des Paragraphen 34 immer und immer wieder hinzuweiſen. Gegenüber der ſtetig wachſenden Mitgliederzahl der Arbeiterorganiſationen, die es verſtänden, die Arbeſter mit allen möglichen Mitteln in die Organiſation hineinzuzwingen, habe ſich guch unter den Arbeitgebern immer mehr die Ueberzeu⸗ gung von der Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes durchgerun⸗ gen. Im Holzgewerbe, das ſich dem deutſchen Holzarbeiterver band von mehr als 150 000 Mitgliedern gegenüberſteht, tue ein ſolidariſches Zuſammengehen im ganzen Reſchsgebiet ganz be⸗ ſonders not. Wie notwendig ein allgemeſnes Zuſammen⸗ ſtehen ſei, um die Anmaßungen und überſpannten Forderungen der Arbeiterorganiſationen gebührend und mit Ausſicht auf Er⸗ ſolg zurückzuweiſen, dafür ſel der in den Winter⸗ und Frühjahrs⸗ monaten ds. Is, tobende Kampf in der Holzinduſtrie ein ekla⸗ tantes Beiſpiel geweſen. Nie und nimmer würden bie Arbeit⸗ geber das erreicht haben, was erreſcht worden ſei, penn ſie nicht einmütig vorgegangen wären. Die Abſtellung der Mißſtände der jetzigen Zollgebührenordnung müſſe durch weitere Eingaben er⸗ ſtrebt werden. In Ausführung des Beſchluſſes des vorjährigen Nürnberger Verbandstages betr, die dition in Holland, hat ſich das dem die alten Silhauetten aus der Urväkerzeit Lehen zu gewinnen Hier pard ihm noch ein g 15 mit ſeinem dichteriſchen Glanz zu erfüllen. ————— * über ſic) erereeeneee enn e 2 Fr Sicherung der Bauforderungen an den Reichstag oder an die gliedern mit ebenſo vielen Stellvertretern, aus Freunden und Mannheim, 18. Sepfembers 5 ——* — — 8, Seite. bungen zum Zuſammenſchluß auch hie und da die Holzindaſtrie ergriffen hätten, ſo ſeien doch in ihr verhöltnismäßig nur wenige Vereinigungen zuſtande gekommen, die man als Kartelle im engeren Sinne des Wortes bezeichnen künne Eitter Eingabe des Präſidiums an die preußiſche Eiſenbahnverwaltung um Friſt⸗ verlängerung für die Lieferung von Schwellen ige gegeben worden. Der Zentralverband ſeldſt hat im 5 8 jahres eine erfreuliche Zunahme an neugewonnenen Zweigver⸗ einen gefunden. Nachdem bereits auf dem Verbandstage in Nürnberg der Verein der Holzhändler für Frankfurt und Um⸗ gegend und der Verein mittelrheiniſcher Floßholzhändler, beide mit dem Sitze in Frankfurt a.., beigetreten waren, ſind im Lauſe des Geſchäftsjahres noch der Verein mecklenburgiſcher Holzimporteure in Schwerin, der Holzhändlerverein in Mün⸗ chen und der Verein der Holzinduſtriellen fiir das Harzgebiet in Braunſchweig in den Zentralverband aufgenommen worden. Geſetzentwurf betr. Sicherung der Jordernngen der Bauhand⸗ werker. Ueber dieſe wichtige Angelegenheit referiert Fabrikant Klöpfer⸗München. Ba näherem 8 ſo führte der Redner aus, müſſe man zu der Ueberzeugung gelangen daß der Baugläubiger ſo gut geſchütz? werde, daß er überhaupt nicht mehr in die Lage komme, Verluſte zu erleiden, weil durch das Geſetz die Bautätigkeit ſo beſchränkt werde, daß überhaupt nur gutſituierte Bauherren in der Lage ſeien, au bauen. Die ſpekulative Bautätigkeit werde völlig lahmgelegt. Die Folgen des Geſetzes witrden ſein eine ſtarke Verzögerung im Baubeginn, größere Zeit⸗ und Zinsverluſte bis zur Aufnahme eines feſten Hypothekenkapitals, Erſchwerung der Baugeldbeſchaf⸗ fung und eine Kette von Anfechtungen und Prozeſſen auf Grund der 88 4, 7 und 13. Die Hälfte des Geſchäfts eines jeden Holz⸗ intereſſenten ſei auf der Bautätigkeit baſiert und auf den Abſatz in Banten angewieſen. Der Zentralverband ſei alſo ſehr wohl daran intereſſiert, daß kein Droſſelungsgeſetz komme. Das Geſetz, das die Regeirung jetzt dem Reichstag vorgelegt habe, ſieht einem ſolchen äußerſt ähnlich. Es ſei nicht zu leugnen, daß beim Bau⸗ unternehmertum ſich Erſcheinungen herausgebildet hätten, die auf das ſchärfſte bekämpft werden müßten. Er glaube aber nicht, daß auf Grund eines ſolchen Geſetzes das Bauſchwindlertum aus⸗ gerottet werde. Ein ſehr geriebener Bauunternehmer von Mün⸗ chen habe ihm bereits geſagt, daß die Löcher des Geſetzes von ihm bereits gefunden ſeien.(Bewegung] Es ſeien Schäden im Baugewerbe vorhanden, aber man dürfe deshalb das Bauen nicht überhaupt unmöglich machen. In der Begründung des Geſetzes werde ſelbſt erklärt, daß ſelbſt der zuperläſſige Bauunternehmer und der Bauherr, der mit eigenem Gelde baut, in ſeiner Be⸗ wegungsfähigkeit gehemmt werde. Man müſſe ſich ſelber helfen. Der kleine Meiſter müſſe bei der Annahme pon Arbeiten vor⸗ ſichtiger werden. Redner ſchlägt zum Schluß folgende Reſo⸗ lukion vor: „Der Zentralverband von Vereinen Deutſcher Holzintereſſen⸗ ten wünſcht zwar einen angemeſſenen Schutz der Forderungen der Bauhandwerker, erblickt aber in dem vorliegenden Entwurfe eines Geſetzes über die Sicherung dieſer Forderungen eine groß e Gefahr und ſchwere Schädigung für das Baugewerbe und beauftragt die Vorſtandſchaft, in einer Eingabe an den Reichs⸗ kag darum zu petitionieren, daß dieſer Entwurf nicht Geſetzes⸗ kraft erlange.“ Korreferent Ph. Krebs⸗Frankfurt a. M. führt aus: Wir dürfen nicht allein eine Hritik üben an dem Entwurf, ſondern wir müſſen, wenn der Entwurf— wie behauptet wird— Fehler hat, etwas Beſſeres bringen oder Abänderungsvorſchläge machen. Die meiſten Gegner des Entwurfes unterlaſſen es, Vorſchläge zur Verbeſſerung zu machen und zwar deshalb, weil ſie nicht allein Gegner des Entwurfes ſind, ſondern Gegner eines Geſetzes über⸗ haupt. Sie verweiſen auf Selbſthilfe und prophezeien ein Beſſer⸗ werden auch ohne Geſetz, heute wie ſchon vor zehn Jahren. Wenn ſie den Geſetz⸗Entwurf zu Fall gebracht haben, werden ſie in ſpäteren Jahren dasſelbe predigen— dabei hoffend, dasſelbe zu erreichen wie heute, nämlich: kein Geſetz. Daß der Bauſchwindel dann inzwiſchen ruhig ſortbeſteht, iſt ihnen— wie es ſcheint— gar nicht unangenehm.(Unruhe.) Anders iſt es mit uns. Wir wollen die Verluſte nicht länger ertragen und dabei zuſehen, wie dieſe Verluſte von einzelnen als Gewinn eingeheimſt werden. Wir wollen helfen, ein Geſetz zuſtande zu bringen, welches den Bau⸗ ſchwindel beſeitigt oder wenigſtens einſchränkt. Es wird nun all⸗ ſeitig zugegeben, daß der Entwurf den Bauſchwindel wirkſam hindert, damit wird aber zugegeben, daß der Entwurf ſeinen Zweck vollſtändig erreicht. Alle anderen Bedenken fallen nämlich fort, wenn der Bauſchwindel aufhört. Daß das Bauen wegen des Geſetzes teurer wird wie heute, iſt ganz ausgeſchloſſen. Der ſolide Unternehmer kauft den Bauplatz und auch alles andere billiger wie der faule. Sein Haus wird infolgedeſſen auch billiger werden. Zinsverluſte entſtehen nur, wenn das Haus ſpäter bezogen werden kann, nicht wenn die 1. Sypothek etwas ſpäter ausbezahlt wird. Eine Eingabe an den Reichstag, welche eine Ablehnung des Ent⸗ würfes verlangt, können wir nicht befürworten. Wir glauben auch nicht, daß eine ſolche Eingabe großen Zweck hat. Ein Geſetz auf der Baſis des Entwurfes wird aller Vorausſicht nach vom Reichstag angenommen. Wir können alſo nur durch Verbeſſerungs⸗ vorſchläge Vorteile für uns herbeiführen. Sollte aber die Agitation gegen das Geſetz ihren Zweck erreichen und dasſelbe diesmal wieder nicht zuſtande kommen, dann haben wir auf viele Jahre hinaus eine Beſſerung für uns nicht zu erwarten. Ich bitte um Annahme folgender Reſolution: „Der Zentral⸗Verband von Vereinen deutſcher Holzintereſſen⸗ ten wolle von einer Eingabe gegen den Entwurf eines Geſetzes Reichstags⸗Kommiſſion abſehen, vielmehr wolle die heutige Ver⸗ ſammlung eine Kommiſſion ernennen, beſtehend aus 7 Mit⸗ Gegnern des Entwurfs. Dieſe Kommiſſion ſoll den Entwurf vor allen Dingen eingehend prüfen und mit Hülfe vorhandenen und noch zu beſchaffenden Matertals verbeſſern und ſolche Verbeſſe⸗ rungs⸗Vorſchläge dem Reichstag und zur geeigneten Zeit der betreffenden Reichstags⸗Kommiſſion unterbreiten und hbei derſel⸗ ben vertreten. Die Kommiſſion ſoll in Tätigkeit bleiben, bis eine definitive Annahme eines Geſetzes zur Sicherung der Baufor⸗ derungen erfolgt iſt.“ In der Diskuſſion ſtellt ſich Referent Klöpfer⸗München wiederholt auf den Standpunkt, daß Selßbſthilfe das beſte ſei. Man dürfe dem Bauſchwindler eben keinen Kredit geben. Die Börſe hat dieſelben Mißſtände gehabt, wie das Baugewerbe und jetzt ſchdeie alles nach der Aufhebung des Börſengeſetzes. Ebenſo werde es mit dem in Frage ſtehenden Geſetzentwurf gehen. Vogel⸗ fang⸗ Recklinghauſen iſt der Anſicht, daß der Geſetzentwurf über⸗ haupt nicht verbeſſerungsfähig ſei und vollſtändig abgelehnt werden müſſe. Luther⸗Berlin vertritt auch die Meinung, daß der Geſetzentwurf große Erſchwerungen bringen würde. Nicht bloß der Bauunternehmer könne nicht mehr bauen, ſondern auch der wohlhabende Bauherr würde nicht mehr in der Lage ſein, dispo⸗ nieren zu können Auf dem Kredit müſſe unter allen Umſtänden das Baugeſchäft baſieren und wenn der Kredit, wie es durch den Entwurf geſchehe, untergraben werde, dann ſei auch das Bau⸗ geſchäft verloren. Man ſollte die Diskuſſion ſchließen und einen Beſchluß faſſen. v. Schenck⸗Arnsberg ſpricht ſich gegen die Generalſekretär Dr. Beumer⸗ Düſſelborf ſchlägk infolge 5 Reſultates der Abſtimmung ſolgende vermittelnde Reſolution or: „Der Zenkralverband von Vereinen der deutſchen Holzin⸗ tereſſenten wünſcht lebhaft einen angemeſſenen Schutz der Bau⸗ handwerkerforderungen, hält aber den gegenwärtigen Geſetzent⸗ wurf dafür nicht geeignet. Er ſetzt eine Kommiſſion ein, die die Aufgabe hat, die Verhandlungen des Reichstages genau zu verfolgen, und letzterem ev. Vorſchläge im Einzelnen aus der Praxis des gewerblichen Lebens heraus zu machen.“ Die Reſolution wird mit allen gegen 2 Stimmen angenommen. Das Reſultat der Schlußabſtimmung iſt demnach, daß der Geſetz⸗ entwurf durch Stimmeneinheit für ungeeignet erklärt wurde. 12 Vereine haben ſich überhaupt gegen eine Regelung auf der Grund⸗ lage des Geſetzentwurfes ausgeſprochen, während die beiden Frank⸗ furter Vereine ihn als eine geeignete Grundlage anſahen, die noch verbeſſert werden könnte. Vorläufiger Entwurf eines Scheckgeſetzes mit beſonderer Berück⸗ ſichtigung der Zahlungsverhältuiſſe im Holzgewerbe. Ueber dieſes Thema ſpricht Guſtav Mayer Dinkel⸗ Mannheim. Seine intereſſanten Ausführungen gaben einen um⸗ faſſenden Ueberblick über die hiſtoriſche Entwicklung des Schecks und wie er ſich in allen Ländern bewährt hat, Nach Beleuchtung aller Vorteile des Scheckverkehrs verbreitete ſich der Redner über die Zahlungsverhältniſſe im Holzgroß⸗ und ⸗Kleinhandel, wobei er wertvolle Ratſchläge erteilte, wie namentlich die Zahlungsverhält⸗ niſſe im Kleinhandel, die noch zu wünſchen übrig laſſen, verbeſſert werden können. Mindeſtens alle 3 Monate müßte unter allen Umſtänden Rechnung erteilt werden. Ein Erleichterung für das Holzgewerbe wäre auch, wenn folgender Zahlungsmodus zur Be⸗ dingung gemach: würde: 1½ bei der Beſtellung, ½ bei der Lie⸗ ferung, 163 nach 3 Monaten. Da keine Diskuſſion über den mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommenen intereſſanten Vortrag gewünſcht wird, tritt eine Frühſtückspauſe ein. Das vom Verein von Holzintereſſenten Süd⸗ weſtdeutſchlands in Freiburg und dem Verein der Holzinduſtriellen und Holzhändler Mannheims dargebotene und im Parkghotel ein⸗ genommene Frühſtück war, wie gewohnt, exquiſit und ſand un⸗ geteilte Anerkennung. Luther⸗Verlin, der Kaſſier des Zentral⸗ Verbandes, brachte dies auch in einer liebenswürdigen Anſprache zum Ausdruck, in der er beſonders warm der Gaſtfreundſchaft des Mannheimer Arbeitsausſchuſſes mit Herrn Mayer⸗Dinkel an der Spitze gedachte und mit einem Hoch auf die Gaſtgeber ſchloß. Um ½2 Uhr wurde die Nachmittagsſitzung mit einem Referat des Herrn Heinrich Michel⸗Mannheim über„Neuere Er⸗ fahrungen in Holzſchiedsgerichten bei Arbi⸗ krage im Handel mit nordiſchen und amerikani⸗ ſchen Hölzern“ eröffnet. Redner ſchlägt die Einrichtung von Schiedsgerichten für Importeure nach d. Muſter der Mannheimer Produktenbörſe vor. Nach kurzer Diskuſſion wird auf Vorſchlag des Herrn Mayer⸗Dinkel beſchloſſen, die Angelegenheit an eine Kommiſſion zu verweiſen. Ueber„Schiedsgerichtliche Erledigung von Streitfällen im Verbonds⸗ gebiete und Aufſtellung von Holzexperten“ ver⸗ breitet ſich der Sekretär des Südweſtdeutſchen Verbandes, Hertzer⸗Freiburg. Redner ſchlägt die Schaffung einer Schieds⸗ gerichtsgemeinſchaft für Süd⸗ und Weſtdeutſchland vor. Ueber den„Entwurf eines neuen Schlußſchein⸗ formulars“ ſpricht Wilh. Gehricke⸗Schwerin. Sein An⸗ trag geht auf Einſetzung einer Kommiſſion. Der Antrag wird einſtimmig genehmigt. Ein in herzlichen Ausdrücken gehaltenes Telegramm des 1. Vorſitzenden Brügmann wird mit großem Bei⸗ fall aufgenommen. Ueber„Wegebauvorauslefſtungen“ verbreitet ſich Herr Wilh. Flockenberg⸗Lagardesmühlen bei Küſtrin. Fol⸗ gender Beſchlußantrag des Vorſtandes findet einſtimmige An⸗ nahme: Der Verbandstag nimmt mit lebhafter Genugtuung davon Kenntnis, daß durch Beſchluß des weſtfäliſchen Provinzialland⸗ tages vom 7. März 1907, linsbeſondere veranlaßt durch die fort⸗ geſetzten Anträge und die unabläſſigen Bemühungen des Nordweſt⸗ deutſchen Vereins für Holzhandel und Holzinduſtrie) die Wege⸗ bauvorausleiſtungsbeiträge vom 1. Januar 1906 ab bis auf Wei⸗ teres außer Hebung geſetzt ſind. Wie der Verbandstag über die Vorausleiſtungen und deren Wirkung ſelbſt denkt, iſt ſchon in früheren Reſolutionen zum Ausdruck gebracht. Angeſichts des in Weſtfalen erzielten Erfolges gibt der Verbandstag ſeiner Er⸗ wartung dahin Ausdruck, daß die beteiligten Kreiſe mit aller Energie auch in anderen Provinzen das zu erreichen ſuchen, was in Weſtfalen möglich war. Insbeſondere fordert er eruneuf alle Berufsgenoſſen auf, in allen Fällen, in denen Vorausleiſtungen erhoben werden, den Rechtsweg durch alle Inſtanzen zu berfolgen. Um aber das Holzgewerbe auch gleichzeitig von den ebenſü drücken⸗ den Vorausleiſtungsabgaben an die Kreiſe und Gemeinden zu befreien, erklärt der Verbandstag ausdrücklich eine Geſetzesän⸗ derung in dem Sinne für notwendig, daß für die Abfuhr des im Walde gefällten Holzes aus dem betreffenden Walde ein Bei⸗ trag überhaupt nicht erhoben werden kann, wie dies auch zweifellos im Sinne des Geſetzgebers, der den Waldbeſitzer von Vorauslei⸗ ſtungen befreit hat, gelegen haben dürfte.“ Ueber„Arbeiterverhältniſſe in der Holzin⸗ duſtrie; Erfahrungen und deren Nutzanwen⸗ dung“ verbreitet ſich Herr Bachmann⸗Freiburg. Aus den Ausführungen geht hervor, daß die Arbeitsverhältniſſe durch die mangelnde Kollegialität in den Kreiſen der Unternehmer gerade⸗ zu unhaltbar geworden ſind. Die jetzigen Verhältniſſe müßten zum Ruin eines großen Teiles der Holzinduſtriellen führen. Zur Beſſerung der jetzigen Verhältniſſe diene vor allem der An⸗ ſchluß an die Arbeitgeberverbände. Ueber„Anregung zur Zollbehandlung von Maſſengütern in Rotter⸗ dam“ ſpricht Herr B. Degginger⸗München. Redner ſchlägt die Errichtung einer deutſchen Zollabfertigungsſtelle in Rotter⸗ dam vor, damit die Güter an der Abgangsſtation verzollt werden könnten. Sollten dem Plane finanzielle Bedeuten der Reichs⸗ regierung entgegenſtehen, dann ſollte vom Zentralverband aus entſprechende Garantie geleiſtet werden. Generalſekretär Dr. Beumer verſpricht, daß das Präſidium alles tun werde, was in dieſer Frage zur Abſtellung der Mißſtände geſchehen könne. „Das Intereſſe des Holzhandels in dem öf⸗ fentlichen Wetterdienſt des Reiches“ behandelt Otto Luther⸗Berlin unter Hinweis darauf, wie wichtig für den Holzhandel eine ſichere Wettervorausſage iſt. Er erfülle einen Auftrag des Reichsamts des Innern, wenn er zum Bezug der an den Poſtämtern angeſchlagenen Wettervorausſage auffordere. Sechs weitere Gegenſtände, die ſich in der Hauptſache auf Eiſenbahnangelegenheiten beziehen, werden der vorgerückte Zeit wegen von der Tagesordnung abgefetzt. Der Vorſtand wird er⸗ mächtiat, die zurückgeſtellten Punkte im Benehmen mit den Zweigpereinen zu erledigen und dem nächſten Verbandstag dar⸗ Aer an begten. Die nächſtjährige Tagung findet in Lübech ſtatt. Um vier Uhr ſchließt der Vorſitzende mit Worten des Danzes, insbeſondere an Stadtrat Vogel, der bis zum Schluß ausgeharrt hatte. die Verſammkung. Aus der Mitte der Verſammlung wurde dem Vorſtand für die Geſchäftsführung der Dank der Delegierten botiert, Um 75 Uhr begann im Parkhotel ein Feſteſſen, dem ſich der 1 Vorſtellung der„Luſtigen Witwe“ ſin Neun Theater anſchloß. Militäriſches. Der neue Generalinſpekteur General der Inf. v. Bockund Polach iſt am 6. September 1842 in Trier geboren. Seine Erziehung erhielt er im Kadettenkorps und trat am 15. Juli 1860 als Offizier in das 55. Jufanterie⸗Regiment ein. Nach längerem Kommando zur Zentral⸗Turnanſtalt wurde er Adjutant des 1. Bataillons, zog als Regimentsadjutant in den Krieg gegen Oeſterreich und wurde am 30. Oktober 1866 unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberleutnant Adjutant bei der 40. Infanteriebrigade. Nach 2½jährigem Studium auf der Kriegsakademie wurde er dann auf kurze Zeit in das Feld⸗Art.⸗ Regiment Nr. 7 verſetzt und bei Ausbruch des deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Krieges am 18. Juli 1870 Adjutant bei der 18. Div. In Kriege murde er am 20. Oktober 1870 zum Hauptmann befördert und außerdem mit dem Eiſernen Kreuz und dem Roten Adler⸗ orden 4. Klaſſe mit Schwertern dekoriert. Aus dem Felde zurück⸗ gekehrt, wurde er unter Stellung à la ſuite des 16. Infanterie⸗ Regiments an die Kriegsſchule nach Hannover berufen. Unter Belaſſung in dieſem Kommando wurde er alsbald dem General⸗ ſtab abkommandiert und im November 1873 zum Generalſtab des 8. Armeekorps nach Koblenz verſetzt. Zwei Jahre ſpäter kam er nach Straßburg. In dieſer Garniſon ſollte er 16 Jahre blei⸗ ben. zunächſt beim Stabe der 31. Diviſion, dann, nach ſeiner am 20. September 1876 erfolgten Beförderung zum Major, beim Generalſtab des 15. Armeekorps. Am 19. Januar 1884 avan⸗ cierte er zum Oberſtleutnant und ſchon im März desſelben Jah⸗ res wurde er Chef des Generalſtabes beim 15. Armeekorps. In dieſer Stellung rückte er am 14. Mai 1887 zum Oberſt auf und, nachdem ihm im April 1889 der Rang eines Brigade⸗Komman⸗ deurs verliehen worden, am 24. März 1890 zum Generalmajor. Im nächſten Jahre wurde er als Oberquartiermeiſter nach Ber⸗ lin verſetzt ſowie gleichzeitig zum Mitglied der Ober⸗Militär⸗ Studienkommiſſion ernannt. Im Mai 1893 mit der Führung der 20. Diviſion in Hannover beauftragt, wurde er am 17. Juni Kommandeur derſelben und rückte zugleich zum Generalleutnant auf. Am 18. Auguſt 1897 wurde er zur Vertretung des komman⸗ dierenden Generals des Gardekorps kommandiert und am 11. De⸗ zember 1897 unter Beförderung zum General der Infanterie zum kommandierenden General des Gardekorps ernannt. Am 27. Januar 1902 wurde Se. Exzellenz in gleicher Eigenſchaft⸗ zum 14. Armeekarps nach Karlsruhe verſetzt, wo er ſich großer Beliebtheit erfreute. Einen ſozialen Uebelſtand bei Pfäud,ingen hat der„Deutſche Bankbeamten⸗Verein“ zum Gegenſtand einer Denkſchvift an das Reichsjuſtizamt gemacht. Es handelt ſich um die Pfän⸗ dungen gegen Privatbeamte. Nach der Zivilprozeßordnung kann das Einkommen von Angeſtellten aus Gehalts⸗ und Tan⸗ tiemeforderungen derart gepfändet werden, daß dem Verpflich⸗ teten nur ein Einkommen von 1500 Mark jährlich verbleibt. VBeſentlich anders lauten die Beſtimmungen, die ſich auf das Dienſteinkommen der Offiziere, Beamten, Geiſtlichen und Lehrer an öffentlichen Anſtalten beziehen. Ueberſteigt hier das Ein⸗ kommen, die Penſion oder die ſonſtigen Bezüge die Summe von 1500 Mark für das Jahr, ſo iſt nur der dritte Teil des Mehr⸗ betrages dem Zugriff des Gläubigers ausgeſetzt. Beträgt bei⸗ ſpielsweiſe das Einkommen eines Staatsbeamten 6000 Mark, ſo würde der pfändbare Betrag ſich auf 6000 weniger 1500, durch 3 dividiert, alſo auf M. 1500 belaufen, das übrigbleibende Ein⸗ kommen, alſo 4500 Mark betragen, welche für den Gläubiger un⸗ entaſtbar ſind. Die Eingabe des Bankbeamtenvereins ſucht nun auszuführen, daß die Bevorzugung des öffentlichen Be⸗ amten vor den Privatbeamten eine unzeitgemäße ſei, und gus einer Vergangenheit ſtamme, in der Handel und Wandel mit 1 55 Betrieben nicht die Bedeutung der mordernen Gegenwart AHen *Deutſcher Reiter⸗Verein Mannheim. Mit Stolz kann der Verein auf ſein verfloſſenes halbes Vereinsjahr zurückblicken. Am letzten Samstag wurde im Lokal, Reſtaurant Alpenjäger, U 5, 16, das Geburtsfeſt des Großherzogs feſtlich begangen. Mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnete der 1. Vorſtand, Herr Schnepf, die Veranſtaltung, feierte die Einmütigkeit der Mitglieder in kamerad⸗ ſchaftlicher und patriotiſcher Bezjehung und ſchloß mit einem Hoch auf den Landesfürſt. Die Kapelle Hammel verſchönte den Abend durch gute Vorträge. Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: Am 8. Sept. guf dem Bahnhof in Karlsruhe ein Briefumſchlag mit Freimarken im Werte von.61.; am 4. September im Zug 866 eine Geld⸗ börſe mit 10., abgeliefert in Mannheim; am 4. September im Zug 739 ein Papiertäſchchen mit 21.24., abgeliefert in Mannheim; am 5. Sept. auf dem Bahnhof in Emmendingen den Betrag von 20.90.; aun 6. September auf deim Bahnhof in Lör⸗ rach eine Geldbörſe mit.77 M. und 61 Centimes 55 *Ein Erholundshein: will der Wormſer Verein für Ge⸗ ſundheitspflege armer, kränklicher Schulkinder errichten. Die bau⸗ lichen Einrichtungen tzerden ſo getrofken, daß jährlich ekwa 600 Kinder in wechſerndem vierwöchigen Turnus Aufnahme finden kön⸗ nen. Auch die Kinder beſſer ſituierter Eltern werden gegen Be zahlung aufgenommen erden, aber auf eine Trennung— ſei es nach Ständen oder Koufeſſion uſw.— wird ſich der Verzinsvorſtand nicht einlaſſen. *. — Sport. * Fußballſport. Union J begibt ſich kommenden Sonntag, den 15.., nach Pforzheim, um dort gegen den 1. Fußballklub Pforzheim — den Inhaber der ſüddeutſchen Meiſterſchaft bro 1905/06— anzutreten. Pforzheim beginnt mit dieſem Werlſpiel ſeine dies⸗ jährige Saiſon und iſt man, da deſſen J. Team bei der Meiſter⸗ ſchafts⸗Ausfechtung ſtets ein ernſtes Wort mitredete, in Fußball⸗ kreiſen ſehr geſpaunt, wie Pforzheim beuer herauskommt. Theater, KRunſt ung iſſenſchaft. Für das neue Stodtenter ig Lußen hal der dorlige Bürger⸗ ausſchuß zur Beſchaffung eines donds 890 0½ M. bewilligt.. — Eine andere Salome. Die werzwürdige Entſtehungsge⸗ ſchichte einer franzöſiſchen Oper„Salome“ zu der der Plan be.⸗ reits lange vor dem Erſcheinen des ichard Strauß'ſchen Wer⸗ kes gefaßt war, erzähle Emile Berr im„Figarg“, Der Kompo⸗ niſt iſt ein junger Seemann, namens Mariotte, der im Jahre 1895 als Fähnrich auf dem Kreuzer„Forfajt“ eine Reiſe nach China mitmachte. Unterwegs kam ihm zufällig ein Eremplar der damals ſoeben erſchienenen franzöſiſchen Dichtung„Salome“ von Oscar Wilde in die Hände, jenes Originaldruckes, der heute ſo außerordentlich ſelten geworden iſt. Der Stoff ergriff ihn; die Worte der Dichtung klangen in der Seele des muſikbegabten See⸗ mannes wieder und formten ſich zu Melodien. So entſtand der erſte Gedanke an eine Oper nach Oscar Wilves Dichtung vor zwölf Jahren, lange bevor Strauß das Werk kennen lernke, in dem Kopf eines Fähnrichs auf den Meeron von China. Freilich dem erſten Gedanken ſolgte die Ausführung nicht auf 10 Juße. 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 18. September. Marſote beſaß nicht dſe nöligen kechnſſchen Feuntnfffe um ſeſne Oper ſogleich zu komponieren. Aber er faßte den herolſchen Ent⸗ ſchluß, vorerſt Muſik zu ſtudieren. Nach der Rückkehr nahm er ſeine Entlaſſung aus dem Seedfenſt, trat ins Pariſer Konſer⸗ vatorium ein, ſtudlerte unter Vineent'Indy und machte ſolche Fortſchritte, daß er 1902 ſelbſt zum Profeſſor nom Konſervato⸗ rium in Lvon ernannt wurde. Jetzt erſt begann er die Ausarbei⸗ tung ſeiner Oper Salome, die in ſeinem Kopfe böllig vollendet, aber erſt zur Hälfte niedergeſchrieben war, als er von dem Er⸗ folg des Strauß'ſchen Werkes bei der Premiere in Dresden er⸗ fuhr. Er ließ ſich durch dieſe Nachricht nichk entmutigen, ſon⸗ dern führte den ſolange gehegten Plan aus und ſchrſeb ſeine Oper fertig. Auch nach den großen Erfolgen der Strauß'ſchen Salome iſt er nicht entmutigt, ſondern er Fofkt, daß neben der deutſchen Salome auch noch eine franzöſiſche Solome beſtehen chönne und er wird in aller Beſcheidenbeit bel dem demnächſt ſtattfindenden Erſtaufführn ng ſeiner Oper am Lyoner Theater den Wettkampf mit dem großen deutſchen Kollegen auf⸗ nehmen. Nus dem Grossherzogtum. Meckesheim, 12. Sept. Zu den Man öy erunfä!⸗ len, die ſich am Samstag ereigneten, iſt nachzutragen, daß die marode gewordenen Soldaten ſich ausnahmslos raſch ſpieder er⸗ holten und lt.„Pf..“ ſchon am Montag wieder marſchfähig waren. Die Teilnahme an dem Mißgeſchick der wackeren 25er iſt im Elſenz⸗ und Schwarzbachtal eine allgemeine. Die Schleſier ſind als ordent⸗ liche, nüchterne Soldaten bekannt; das 25. Regiment v. Lützow hat ſich, ſeitdem es in Raſtatt garniſonjert iſt, allgemeine Shm⸗ pathien erworben. Wenn ſo manches Vorurteil, das in Baden gegen die Norddeutſchen herrſchte, geſchwunden iſt, ſo iſt das nicht zum mindeſten auf das vorzügliche Verhalten der 25er in ihrer Garni⸗ ſonsſtadt und in den Manöverquartieren zurückzuführen, Nicht un⸗ erwähnt darf bleiben, daß den Schleſtern hervorragende Kriegs⸗ tüchtigkeit nachgerühmt wird, die ſich in einer Reihe von Feldzügen und Schlachten glänzend bewährt hat. Wenn am Samstag ſo viele Leute marſchunfähig wusden, ſo iſt das zum guten Teil auch darauf zurückzufühven, daß ſich im Regiment viele erſt vor wenigen Tagen einberufene Reſerviſten befanden, die noch nicht hinreichend abge⸗ härtet waren. Die Manöverleitung trifft, wie bereits hervorgehoben wurde, keine Schuld. Die Anforderungen, die am Samstag an die Soldaten geſtellt wurden, gingen über das Maß des Zuläfſigen nicht binaus, was daraus hervorgeht, daß die 111er, die an des Tages Laſt und Mühe mindeſtens ebenſo ſtark beteiligt waren wie ihre Kameraden vom 25., am Abend nur wenige Marſchunfähige hatten. Dank und Anerlkennung verdient die Eſchelbronner Sanitätskolonne, die nach Bekanitwerden der Unfälle mit militäriſcher Raſchheit an Ort und Stelle erſchien und ſich der Ermatteten in ſachverſtändiger Weiſe annahm. oc. Karlsruhe, 12. Sept. Die langjährige Oberhof⸗ meiſterin der Erbgroßherzogin, Freifrau Emma von la Roche⸗ Starkenfels, geb. v. Hardenberg, beging heute ihren 70. Geburtstag. 8 Pfaffenrot(A. Ettklingen), 12. Sept. Hieſige Bur⸗ ſchen lauerten einem hier einquartierten Sergeanten auf und ver⸗ letzten ihn ziemlich bedeutend. Drei der Uebeltäter ſitzen bereits hinter Schloß und Riegel. oc, Raſtatt⸗ 13. Sept. Eine freie Wagner ⸗In⸗ nung für den Bezirk Raſtatt iſt nunmehr zuftande gekommen. oc. Bühl, 12. Sept. Die Winzerpyereinigung Büßhl erzielte im erſten Vereinsjahre einen Abſatz von 25 585 Liter mit einer Einnahme von 16874 M. Der Ueberſchuß betrug 1014., der jetzt als Vermögen augelegt wird, * Aus der Rheinebene, 12. Sept. Aus der Gemeinde H. wird ein ſeltſames Zuſammentreffen gemeldet, das des Humors nicht entbehrt. In dem Gaſthaus zum„Löwen“ vertrieb ſich dort kürzlich ein junger Kaminfeger bei Kartenſpiel und gemütvoller Unterhaltung den Feierabend. Hierbei kommt auch die Rede auf die baldige Rekruteneinberufung, bei der auch unſer Kaminfeger ſeinen Mann ſtellen müſſe. Trotzdem ihn da das Vater⸗ land von ſeiner einträglichen Stelle wegruft, wo er ſich ſchon das Meiſterpatent erworben, zeigt ſich der angehende Vaterlandsvertei⸗ diger in freudig gehobener Stimmung, dem Vaterland mit Herz und Hand ergeben. Auch nach der realen Seite werde er nicht zu kurz kommen. Jeden Tag 22 Pfg. Löhnung reiche für einen Schoppen Bier und einen Käſe, die täglich erübrigten 2 Pfennig würden einen anſehnlichen Grundſtock bilden, bis man von ihm ſinge: Hoch lebe der Reſervemann! Während dieſer humorgewürzten Ergüſſe war ein den beſſeren Ständen angehörender Jägersmann hinzugekom⸗ men. Das junge Blut gefiel ihm ſehr und er ſtellte ſich ſchließlich vor mit den Worten:„Geſtatten Sie, ich bin der Oberſt des belreffenden Regiments, zu dem Sie kommen, am zweiten Tage nach Ihrem Einrücken melden Sie ſich bel mir. Tabloau!“ de. Pforzheim, 12. Sept. Im erſten Halbjahr 1907 wurden 9849 Rabatt⸗OSpar⸗Bücher eingelöſt und dafür 98 490 Mark an das Publikum ausbezahlt. Schopfheim, 12. Sept. Im Säuf! wahnfſinn brachte ſich in Maulburg der 42 Jahre alte Bäcker Oskar Volz etwa 15 Stiche in den Unterleib bei, von denen aber keiner tötlich war. Der Selbſtmordkandidat wurde in das ſtädtiſche Spital ge⸗ bracht. * Schopfheim 11. Sept. Geſtern nacht zwiſchen 11 und 12 Uhr erſchoß ſich nahe beim Bahnwärterhäuschen am Fahrnauer Tunneleingang ein etwa 20jähriger Blechnergeſelle namens Friedrich Bay, der bei einem Kannſtatter Blechnermeiſter am Krafftſchen Fabrikneuban in Fahrnau beſchäftigt war. Neuſtadt i. Schiw., 12. Sept. Großes Aufſehen machke hier das plötzliche Auftauchen einer großen Zahl von Heringen in der Gutach und zwar merkwürdigerweiſe gerade an einer Stelle, wo das Bachbett faſt ausgetrocknet iſt. Man zerbrach ſich nun den Kopf, einmal darüber, wie die Heringe überhaupt in die Gutach kamen, und ferner darüber, wie es einem Salzwaſſerfiſch möglich iſt, in einem Süßwaſſerfluſſe fortgzukommen. Da man in dem Waſſer bei näherer Unterſuchung einen größeren Salzgehalt und außerdem ſonſtige Beſtandteile, die für das„Forkkommen“ der Heringe not⸗ wendig ſind, fand, kam man zu dem Schluß, daß die Fiſche von einem Heringshändler gleichzeitig mit einem Poſten verfaulter Vackſteinkäſe in den Fluß„eingeſetzt“ worden ſeien. Dieſer Auf⸗ faſſung ſchloß ſich auch die hieſige Sanitätspolizei an, welche den Mann ermittelte und wegen geſundheitswidriger Verunreinigung eines öffentlichen Gewäſſers beſtrafte und ihm außerdem noch die Unkoſten auferlegte, welche durch Wegräumen der Heringe ent⸗ ſtanden. Leider ſind nun die Neuſtadter um eine große Hoffnung ärmer geworden. Schon hatte man ſich gefreut, den Teilnehmern an den bevorſtehenden Bahneröffnungsfeierlichkeiten nach den genoſſe⸗ nen Feſtesfreuden hier an den Geſtaden der Gutach ein ſolennes Heringseſſen veranſtalten zu können! Es hat nicht ſollen ſein! Friedrichshafen, 11. Septbr. Vom Zeppelin⸗ ſchen Luftſchiff wird berichtet: Nachdem durch eine bedeu⸗ tende Verſpätung in der Lieferung des Baumaterials eine un⸗ vorhergeſehene Verzögerung in der Aufrichtung der ſchwimmen⸗ den Ballonhalle des Grafen Zeppelin entſtanden war, ſind die Arbeiten nun ſo weit gefördert, daß in nächſter Zeit mit der Ausführung der Probefahrten wird begonnen werden kön⸗ nen. Es iſt begreiflich, daß man im In⸗ und Ausland dieſen Berſuchen mit großer Spannung entgegenſieht, da das Luftſchiff des Grafen Zeppelin als einziger Vertreter des ſtarren Syſtems n das nicht ſtarre deutſche und das halbſtarre franzöſiſche Mytorluftſchiff in Weifbewerb treten wird. Die nächſten Fahr⸗ ten werden reine Uebungsfahrten ſein, die lediglich den Zweck haben, den Erbauer mit ſeinem Fahrzeug und deſſen Führung vertraut zu machen, das Perſonal einzuüben, die Motoren und einige Neuerungen zu prüfen, Geſchwindigkeiten zu meſſen, Uebungen im Auf⸗ und Abſteigen ohne Ballaſtwerfen ader Ven⸗ tilziehen vorzunehmen, die Schrauben auf die zweckmäßigkeit ihres Durchmeſſers zu prüfen uſw. Erſt nach Abſchluß dieſer Uekungsfahrten und nach der Ausführung der etwa hierbei ſich als notwendig erweiſenden Aenderungen wird Graf Zeppelin ausge⸗ dehntere Fahrten unternehmen, um ſein Fahrzeug auf weite⸗ ren Strecken zu erproben. Aus Vorſtehendem dürfte hervor⸗ gehen, daß es zweckmäßig ſein wird, mit einer Kritik der Leiſtun⸗ gen des Zeppelin'ſchen Luftſchiffes ſo lange zu warten, bis das Fahrzeug ſeine Uebungsfahrten abgeſchloſſen haben wird, da vor⸗ her in feiner Weiſe ein Urteil über die Eigenſchaft dieſes Motor⸗ luftſchiffes gewonnen werden kann. *St. Blaſien, 19. Sept. Der„B. Pr.“ geht folgendes Bulletin über das Vefinden des Großherzogs von Luxemburg zu:„Eine vor wenfgen Tagen durch mehrere Zei⸗ tungen gegangene Notſz ſucht den Eindruck zu erspecken, als ob im Befinden S. K. H. des Großherzogs von Luxemburg eine Verſchlim⸗ merung eingetreten ſei. Das iſt durchaus unrichtig; im Gegenteil, es hat ſich während der nunmehr faſt achtwöchentlichen Behandlung in St. Blaſien der Zuſtand des hohen Patienten nicht unerheblich gebeſſert. S. K. H. der Großherzog iſt friſcher als vorher und etwas leiſtungsfähiger; ſein Ausſehen iſt viel beſſer. Ausfahrten und Spaziergänge werden zäglich gemacht und ebenſo werden gern die Bäder genommen.— In einigen Tagen verläßt S. K. H. der Großherzog St, Blaſien, um eine klimgtiſche Nachkur auf Schloß Hohenburg vorzunehmen. Später iſt die Rückkehr nach Luxemburg vorgeſehen. geg. Dr. Determann.“ oc. Emmendingen, 12. Sept. Die Rechnungen der Stadt pro 1906 ſchließen in Einnghmen mit 466 194,85 Mark, in Ausgaben mit 441 44,78 Mark ab. Das Geſamtver⸗ mügen der Stadt beträgt 1843 228,24., denen 876 078,53 M. Schulden gegenüberſtehen. Reines Vermögen verbleibt ſomit 667 144,71 Mark. * Vom Feldberg, 11. Sept. Geſtern iſt Herr Wülff vom Hauſe Rütgers u. Co. in Aachen, von Menzenſchwand kom⸗ mend, mit ſeinem Auto(25/26 S. Braſter), das von fünf Perſonen beſetzt war, vom Feldberger Hof auf dem von den Mahnerſchen Geſpannen benützten Weg glatt nach dem Feldberg⸗ Turm gefahren. Gewiß eine gußergewöhnliche Leiſtung, die in Sportskreiſen ſicher großes Intereſſe erregen wird. Pfalz, Heſſen und Unmgebung. Heuchelheim, 12. Sept. Der geſtern ſtattgehabte Selbſtmord des in den ſechziger Jahren ſtehenden, ſehr gut ſituierten Gutsbeſitzers Chriſtian Raſp II von hier wird darauf zurückgeführt, daß gegen ihn von der Gendarmerie in Freinsheim Anzeige wegen verſuchter Beamtenbeſtechung erſtattek werden ſollte. Raſp, der beſchuldigt war, von dem Freinsheimer Obſt⸗ markt einige geringwertige Obſtkörbe auf ſeinen Wagen geladen zu haben, ſoll verſucht haben, die Gendarmerie durch Darbietung eines Geldgeſchenkes zur Unterlaſſung einer Stpgfanzeige zu ver⸗ anlaſſen. * Aus der Pfalz, 12. Sevt. Die Enthüllung eines Denkmals für Eduard Joſt, den Dichter des„Pfälzer Natio⸗ nalliedes“—„O Pfälzer Land, wie ſchön biſt du“, iſt, wie pfälzer Blätter berichten, ver boten worden. Wie der Korreſpondent der„Frankf. Ztg.“ erfährt, iſt das Verbot von der Kreisregie⸗ rung ausgegangen, obſchon ſich hochgeſtellte Perſönlichkeiten für das Denkmal intereſſierten, und die Beſtrebungen des Pfälzer Waldvereins, von dem die Idee und die Förderung der Denk⸗ malsſache ausging, tatkräftig unterſtützten. Das Denkmal ſollte auf er Kloſterruine Limburg bei Dürkheim zur Aufſtellung kom⸗ men und als„Joſt⸗Denkmal“ gelten, unter Aubringung eines Bildniſſes des Dichters im Medaillon⸗Relief. Das Verbot wird auf einen Konflikt zurückgeführt, den Joſt mit dem Strafgeſetz hatte. Vor ungefähr dreißig Jahren lebte Joſt als Schriftſteller und Buchhändler in Landau. In ſeinem Buchhandel hatte er moehrfache, finanzielle Verluſte und geriet deshalb in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten. Um ſich daraus zu retten, verinchte er es mit Wechſeln und kam dabei in die Maſchen des Strafgeſetzes. Joſt gehörte zu jenen Tauſenden, deren Ideale in umgekehrtem Ver⸗ hältnis zu ihren irdiſchen Gütern ſtehen. Nachdem aber ſeit jenem Konflikt ein Menſchenalter verfloſſen iſt und es in unſe⸗ rem Strafgeſetz übrigens einen Verjährungsparagraphen gibt, ſollte man erwarten dürfen, daß über den veralteten Fall der Schleier der Vergeſſenheit gezogen werde. Die Regierung will zwar das„Joſtdenkmal“ geſtatten, jedoch ohne„Joſt“, Name und Bild ſollen wegbleiben, dagegen ſoll der Denkſtein dem„Pfäl⸗ zer Lied“ gewidmet werden dürfen. ————— Von Tag zu Tag. — Im Manöbvererſchoſſen. Im Manövergelände bei Merzweiler wurde, wie die„Frkft. Ztg.“ aus Straßburg meldet, der Einjährige Dubois vom Infanterieregiment Nr. 148, der Sohn des Bürgermeiſters u. Fabrikdirektors Dubois von Greßweiler erſchoſſen. Wie das Unglück geſchah, iſt noch nicht feſtgeſtellt. — Weinfälſchung. Die Strafkammer Landau verurteilte wegen Weinfälſchung den Winzer Braun in Mai⸗ kammer zu 1 Monat Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe. 10,000 Liter Wein wurden beſchlagnahmt. Der Straußwirt Becker in Birkweiler wurde zu 14 Tagen Gefängnis und einer Geldſtrafe von 500 Mark verurteilt. — Abgebrannt. Aus Freiburg i. Br. wird ge⸗ meldet: In dem Kurork St. Merken iſt infolge Blitzſchlags die alte Kloſterkirche und der angrenzende Kloſterkeil nebſt Bib⸗ liothek und 4 Häuſer abgebrannt.(Frkft. Ztg.) — Eiſenbahnunfall. Geſtern abend um 10 Uhr erfolgte auf der Station Portonaccio bei Rom ein Zuſammen⸗ ſtoß zweier Eiſenbahnzüge. Ein Reiſender wurde ſchwer ber⸗ letzt. Mehrere andere, darunter einige Soldaten, die aus den großen Manövern kamen, erlitten leichte Verletzungen. — Ein vielverſprechender junger Mann. Die„Schleſiſche Zeitung“ meldet aus Schreiberhau: Als die Inhaberin der Penſion„Villa Waldpark“ ihren Haushälter ablehnte und ihm die Entlaſſungspapiere über⸗ gab, ſchloß dieſer plötzlich die Türe ab und erpreßte unter Drohungen die ganze Barſchaft der Herrin. Nachdem er das Geld auf einer Gebirgstour verjubelt hatte, ſchrieb er einen Drohbrief. Der anweſende Bruder der Penſions⸗ inhaberin übergab den Brief der Polizei, der es gelang, den frechen 28jährigen Burſchen auf der Joſephinenhütte feſtzu⸗ nehmen. Bei der Verhaftung ſuchte er ſich durch Revolver⸗ ſchüſſe zu töten, ſodaß er ſchwer verletzt dem Krankenhauſe zugeführt werden mußte. — Heftige Gewitter. Aus zahlreichen Gegenden Frankreichs werden von geſtern Unfälle infolge von heftigen Gewittern gemeldet. Auf einer Wieſe bei Remire⸗ mont wurde ein 17jähriger junger Mann durch Blitzſchlag getötet. In einem Gehöft bei St. Etienne ſiel ein vierjähri⸗ ges Mädchen gleichfalls einem Blitzſchlag zum Opfer. In der Nähe voß Beziers ſuchte eine Gruppe mit der Weinleſe beſchäftigter Männer und Frauen bei Ausbruch eines Gewit⸗ ters in einer Hütte Zuflucht. Der Blitz tötete eine 62jährige Frau; mehrere Kinder wurden lebensgefährlich verletzt. Aus l e werden erhebliche Gewitterſchäden ge⸗ meldet. Letzle Bachrichten und Telegramme. Köln, 13. Sept. Wie die„Kölniſche Zeitung“ aus Remſcheſd meldet, ſchenkte die Weiwe des Kommerzienrates Moritz Hoſenelever dem Vaterländiſchen Frauen⸗ borein 10000 Mark. Wilhelmshöhe, 13. Sept. Heute morgen unter⸗ nahm der Kaiſer mit der Prinzeſſin Viktoria Luiſe, welche heute ihren Geburtstag feiert, einen Spazierritt durch den Habichtswald. * Dresden, 13. Sept. Die Mitglieder der kürzlich vom Kaiſer empfangenen abeſſyniſchen Mi ſſion treffen auf der Reiſe nach Wien zu kurzem Aufenthalt hier ein. Dieſer trägt zwar keinen offigiellen Charakter, die Herren werden aber von Seiten des Miniſteriums des Aeußern begrüßt. * Berlin, 13. Sept. Da der Beſuch der Deutſchen Armee⸗ und Kolonialausſtellung durch die un⸗ günſtige Witterung ſehr beeinträchtigt worden iſt, hat der Miniſter des Innern genehmigt, daß die Ziehung der Aus⸗ ſtellungslotterie vom 16. September und den folgenden Tagen auf den 5. und 6. Dezember verlegt werde. * Drontheim, 13. Sept. Wie die Tromſoer Zeitung „Tagpoſten“ meldet, iſt Wellmann mit dem Dampfer„Frid⸗ joff“ in der letzten Nacht von Spitzbergen dort angekommen. Well⸗ mann ſtieg mit dem Ballon am 2. September auf; ſtark nordweſt⸗ licher Wind führte indeſſen den Ballon füdwärts über Land. Schließlich wurde der Ballon abgeſchnitten und im Stich gelaſſen. Die übrigen Teile wurden nach 2tägiger Arbeit geborgen. London, 13. Sept. Blättermeldungen zufolge haben die Militärbehörden in den Athele⸗Bergen in Schottland eine Station errichtet, auf welcher in aller Stille Verſuche mit neuen lenkbaren Luftſchiffe angeſtellt de m werden. Die bevorſtehende Parlamentsſeſſion. * Berlin, 13. Sept. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Die Beſprechungen mit dem Reichskanzler, zu denen die Miniſter v. Bethmann Hollweg und von Moltke ſich nach Norderney begaben, bezogen ſich auf die Aufgaben der bevorſtehenden parlamentariſchen Seſſion. Die Miniſter wurden alsbald nach der Ankunft vom Reichskanz⸗ ler zu einer mehrſtündigen Unterredung em⸗ pfangen. Der Vertretertag der freiſinnigen Volkspartei. *Berlin, 138. Sept. Volkspartei wurde heute vormittag von dem Abg. Schmidt⸗ Elberfeld eröffnet. Ohne Debatte werden die Beſchlüſſe der Vor⸗ beſprechung über Anträge betr. Oeffentlichkeit der Verhandlungen beſtätiat. Der Vorſitzende befürwortet den Antrag, den geſchäfts⸗ führenden Ausſchuß durch 11 Mitglieder zu perſtärken. Nach kurzer Debatte erklärte ſich die Verſammlung hiermit einver⸗ ſtanden. Neue Enthüllungen von Dr. Peters. * Hamburg, 13. Sept. In einer neuen Erklärung, die Dr. Karl Peters in den„Hamburger Nachrichten“ veröffentlicht, behauptet er folgendes: Legationsrat Hellwig habe 1895 in Gegenwart des Geh. Rats Schwartzkoppen den Vorſchlag gemacht, Peters ſolle ein formelles Abſchiedsgeſuch einreichen, dann werde das Disziplinarverfahren eingeſtellt. Freiherr von Richthofen habe ſpäter den Vorſchlag wiederholt. Später habe er auch fein Ab⸗ ſchiedsgeſuch fertiggeſtellt, aber nur durch das Drängen von Dr. Kayſer, der ſich der Vermittlung Arendt's bediente, ſich verleiten laſſen, das Abſchiedsgeſuch in ein Geſuch um Stellung zur Dispo⸗ ſition umzuwandeln. Den von Dr. Kayſer diktierten Entwurf dieſes Geſuchs habe er jetzt in Händen und er wiſſe heute, daß Dr. Kayſer ihn einfach übertölpelt habe. Der neue Kurs im preußiſchen Kultusminiſterium. Gelſenkirchen, 13. Sept. Der Kultusminiſter lehnte die von Franziskanerinnen nachgeſuchte Gründung einer katholiſchen höheren Privat⸗Töchterſchule ab. Die Vorgänge in Marokko. *Paris, 13. Sept. „Petit Pariſien“ berichtet, daß während der vorgeſtrigen Aktion gegen Taddert eine Abteilung der Kabylen, Reiter und Fußvolk, Drudes Lager von mehreren Seiten an⸗ griff. Die Kabylen wurden jedoch durch die im Lager zurück⸗ gebliebenen Truppen leicht zurückgewieſen. Der Raſſeukampf zwiſchen Gelb und Weiß. London, 13. Sept. Blättermeldungen zufolge wur⸗ den ſämtlich in Rellingham wohnenden Japaner und Chine⸗ ſen aufgefordert, die Stadt unverzüglich zu verlaſſen. Die Japaner, die ſich bewaffnet haben, erklären, ſie wollen etwai⸗ gen Verſuchen, ſie zu vertreiben, Widerſtand entgegenſetzen. — In der Stadt Seattle, wo die aſiatenfeindlichen Elemente eine internationale Kundgebung veranſtalten wollen, bewaff⸗ neten ſich die Japaned und Chineſen. Der Unfall der Kaiſeryacht„Standart“. * Petersburg, 13. Sept. Die Petersburger Tele⸗ graphen⸗Agentur meldet heute aus Helſingfors, daß die Lage der Kaiſerjacht„Standart“ unverändert bleibt. Die Taucher begannen die Jacht auszuladen. Die Lucken werden verſtopft. 10 Pumpen der Rettungsdampfer entfernen das Waſſer aus dem Maſchinenraum. Der Stoß im Augenblick des Auflaufens der Jacht war ſehr ſtark, daß ihre Keſſel von der Stelle gerlickt wurden. Die Majeſtäten begaben ſich bom an Bord der Jacht„Alexandria“. Das Wetter iſt tuhig. * Der Parteitag der Freiſinnigen Aus Caſablanca wird dem e eee 3 1 Mannheim, 13. September. Beueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 5, Seite. — Volkswirtschaft. Vom ſüdafrikauiſchen Minenmarkt, Im Anſchluß an die geſtern von uns veröffentlichten Pro⸗ duktionsziffern für den Monat Auguſt ds. Is. können wir nun⸗ mehr auch über die Arbeiterſtatiſtik für den gleichen Monat be⸗ richten: Nach den bei dem Londoner Sekretär der Transvaal⸗ minenkammer eingegangenen Kabelnachrichten wurden den Minen im Auguſt von der Witwatersrand Natione Labner⸗ Aſſociation zugeteilt 10 283„Boys“, es gingen dagegen ab 7962„Bohs“, ſodaß ein Zuwachs von 2321„Boys“ ver⸗ leibt. Im Ganzen waren im Auguſt 91914 Schwarze(aus⸗ ſchließlich der Robinſongruppe mit ca. 8000 Schwarzen) in den Minen beſchäftigt. Die Juliziffern ſtellten ſich wie folgt: Den Minen zuge⸗ teilt wurden 7952 Schwarze, abgingen 8146 Schwarze, ſodaß mithin 194 mehr abgingen als neu eintraten. Insgeſamt waren bis Ende Juli 89 593 Schwarze in den Minen beſchäftigt. Die Zahl der im Auguſt repatriierten Chineſen beläuft ſich auf 2300. Es war vorauszuſehen, daß angeſichts der ſehr befriedi⸗ genden Auguſtausbeute auch die Arbeiterſtatiſtik einen entſpre⸗ chenden Zuwachs an Schwarzen aufweiſen würde. Jedenfalls machen die Minenmagnaten die größten An⸗ ſtrengungen, mit allen nur möglichen Mitteln die Zufuhr ſchwarzer Arbeiter zu ſteigern und ſo, wenn auch nur allmählich, Erſatz für die bis Jahresende zu repatriierenden ca. 16 000 Chineſen zu ſchaffen. Im Minenmarkt ſelbſt fanden an der geſtrigen Londoner Börſe auf den günſtigen Arbeiterausweis größere Käufe, ſpeziell in Dividenden zahlenden Werten ſtatt, wie denn überhaupt angeſichts der konſtanten Fortſchritte, die die Mineninduſtrie macht, das Intereſſe für das lange vernachläſſigte Gebiet im Wachſen iſt. X. „ Vom Metallmarkt. — 5 Der Rückgang des Kupferpreiſes hat ſich in Newyork geſtern fortgeſetzt und einen neuen niedrigen Rekord für Stan⸗ dard⸗Kupfer geſchaffen; das Pfund Kupfer notiert jetzt nur noch 16—16½ Cents gegen 28 vor wenigen Monaten. Die Lon⸗ doner Notiz ſtellte ſich am Schluß geſtern für Kaſſaware auf Pfd. Sterl. 66½, für 3 Monatslieferung auf 66½. Hand in Hand damit ſind Kupferwerte an der Newyorker Börſe ſtark gewichen und zwar wurden insbeſondere Amalyamated ſhares von 64% auf 61¼ geworfen, auf die Nachricht, daß die Geſell⸗ ſchaft die Belegſchaft in den Kupfergruben von Montana um 25 Prozent reduziert habe und binnen kurzem den Betrieb auf —3 Monate einſtellen wolle. Motiviert wurde dieſe Maß⸗ regel damit, daß man der Arbeiterwirren am beſten durch die Stillegung der Werke Herr werden könne; man könne ſich hierzu umſo leichter entſchließen, als durch die außerordentlich große Zurückhaltung des Konſums die Vorräte ſtark ange⸗ wachſen ſeien. Dies iſt jedenfalls eine Beſtätigung dafür, daß die Situa⸗ tion auf dem Kupfermarkt nach wie vor unklar bleibt, obwohl nicht zu verkennen iſt, daß der Kupferpreis endlich wieder auf einem Niveau angelangt iſt, das für die Konſumenten doch immerhin die Frage einer baldigen Eindeckung ihres Bedarfes nahe legen könnte.. Vom Hopfenmarkt. Aus Schwetzingen wird berichtet: Wie zu erwarten war, iſt nun das Geſchäft ein recht flottes ge⸗ worden. Geſtern allein gingen 90 Ballen über die ſtädt. Wage; die Preiſe waren die gleichen wie bisher 70, 75 und 80 Mk. für J8. Ware. Infolge der dreitägigen Pauſe durch die jüdiſchen Feiertage haben ſich auf den Hauptmarktplätzen große Zufuhren angeſammelt, weshalb dort jetzt ein großes Angebot weniger großer Nachfrage gegenüberſteht. Erſt wenn dieſe groze Anſamm⸗ lungen in den nächſten Tagen geräumt ſind, iſt und zwar mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten, daß die Preiſe noch etwas anziehen. Von überall her wird gemeldet, daß der Ertrag der diesfährigen Ernte gegenüber den früheren Schäzungen nicht er⸗ reſcht wird. Oberrheiniſche Elektrizitätswerke in Wiesloch.⸗G. Das Unternehmen ſchließt das letzte Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 17 000 Mark, wodurch ſich der Geſamtderluſt auf 138 000 M. Ein wenig günſtiges Bild entwirſt der ſosben erſchienene Jahresbericht des Aſchaffenburger Bezirksgremi⸗ ums für Handel und Gewerbe von wirtſchaftlichen Verhältniſſen in der Mainſchiffahrt. Dieſelben haben ſich im Jahre 1906 weiter auf dem niedrigſten Niveau bewegt und das Gedeihen jeg⸗ lichen nutzbringendes Geſchäftes verhindert. Die Konkurrenz ſo⸗ wohl der Schiffahrt und Speditionsgeſellſchaften untereinander, e de wenicgen noch freien Schiffer hat Frachtſätze im Bergver⸗ kehr geſchaffen, wie man ſie vor Jahren für unmöglich hielt. Aber auch die Talfrachtſätze konnten ſich ſelbſt bei ſtarkem Güterandrang im Herbſt nicht auf einem angemeſſenen Stand behaupten. Ueber die Einführung von Schiffahrtsabgaben äußert ſich der Bericht dahin, daß die Kanaliſterung des Mains unter Erhebung mäßiger Abgaben auf d jetzigen Zuſtandes vorzuziehen iſt. Wenn außerdem für die ein⸗ zelnen Stromgebiete, wie in Ausſicht genommen, Zweckverbände gebildet werden und in die Kaſſen dieſer Verbände die Schiff⸗ fahrtsabgaben fließen, wenn ferner den Intereſſenten ein hin⸗ reichendet Einfluß bezüglich der Tarifierung der Güter und der Verwendung der Einnahmen geſichert wird, ſo würden die Vor⸗ teile, die mit einer Verbeſſerung der Rhein⸗Main⸗Wafferſtraße ſind, die Nachteile der Abgabenerhebung reichlich auf⸗ en. Dividende wird laut B. T. vorausſichtlich mit 3 Prozent lim Vorjabre 2 Prozent) beantr. Braunſchweigiſche M. bauanſtalt. em Rhein und Main der Aufrechterhaltung des Berliner Werkzeugmaſchinenfabrik vorm. L. Sentker. Die flußt worden. Da überdies die Fabrikation nicht den erhofften Ertrag lieferte, ſo ſchließt das Jahr mit einem Verluſt von 146 257 Mark li. V. 11127 M. Kewinn), der aus der Reſerve gedeckt wird. Neue Aktiengeſellſchaft. Unter der Firma Deutſche Me⸗ tallwaren⸗Aktiengeſellſcheft, Hüſten, wurde eine neue Geſellſchaf in das Handelsregiſter zu Neheim eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Erwerb, Pachtung, Betrieb und Verwertung von im Inlande und Auslande gelegenen Me⸗ tallwarenfabriken, ſowie der Betrieb aller mit diesen Zwecken mittelbar oder unmittelbar in Verbindung ſtehenden Hilfs⸗ und Nebengeſchäfte. Das Grundkapital beträgt 1600 000 Merk. Neue Aktienneſellſchaft in der Schweiz. Der„Schuhmarkt“ kerichtet, daß die bekannte Schuhfabrik⸗Firma C. F. Bally Söhne in Schoenenward(Schweiz] zu Anfang Oktober ds. Is. in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt wird. Das Aktien⸗ kapital wird auf Franes 8 Millionen bemeſſen, wozu noch Franes 4 Millionen Obligationen kommen. Die Firma beſteht ſeit dem Jahre 1851 und betreibt außer der Schuhfabrikation auch die Meberei von Gummizügen für Schuhwaren, ſowie die Fabrika⸗ tion von Leiſten, Celluloid⸗Abſätzen und anderen Bedarfsartikeln für die Schuhfabrikation. Das Hauptwerk befindet ſich in Schoenenwerd, Filialen beſtehen in Gösgen, Aarau, Schöftland, Gränichen, Reitnau und Kulm. Ferner unterhält die Firma Zweigniederlaget in Montevideo, Buenos Aires, Paris, London, und Berlin. Es werden insgeſamt etwa 3500 Arbeiter beſchäf⸗ tigt. Zahlungseinſtellung. Aus Davrmſtadt wird geſchrieben: Im Konkurſe über das Vermögen des Bauunternehmers Gg. Schäfer in Firma P. fand heute die Prüfung der Forderungen ſtatt. Die Ausſichten der Konkursgläubiger geſtalten ſich recht trübe, da beſtensfalls 7 Prozent in der Maſſe liegen. Der Stahlwerksverband gibt folgendes bekannt: Die Zei⸗ zungsmeldung über eine demnächſtige Verringerung der Betei⸗ ligung der Produkte B iſt unzutreffend. Die Beteilgungsziffern ſind vertragsgemäß feſtgelegt. Die Erzeugung reguliert ſich nach der Nachfrage, die zurzeit keinen Anlaß zu einer Produktions⸗ einſchränkung bietet. Ruſſiſcher Ernteertrag. Laut Bericht des Zentralſtatiſti⸗ ſchen Komitees wurde der zu erwartende Ernte⸗Ertrag am 1. Auguſt alten Stils für 72 Gouvernements Rußlands geſchätzt i Millionen Pud für Winterroggen 124133, Winterweizen 29,415, Frühjahrsroggen 2535, Frühjahrsweizen 55 099, Gerſte 40 054, Buchweizen 4855, Hirſe 11699, Mais 7962, Hafer 78 086. Kongreß der amerikaniſchen Baumwollfabrikanten. Im nächſten Mongat wird in Boſton ein Kongreß der amerika⸗ niſchen Baumwollfabrikanten ſtattfinden. tereſſe für die europäiſche Textilinduſtrie iſt, daß der Kongreß ſich auch mit der Frage der Schiffstransporte nach Europa be⸗ ſchäftigen wird. Daraus iſt zu entnehmen, daß die amerikaniſchen Baumwollfabrikanten ernſtlich die Ausfuhr ihrer Artikel in Er⸗ wägung ziehen. Die Frage der unmittelbaren Handelsbeziehungen zwiſchen Baumwollpflanzern und Spinnern ſowie die Reorgani⸗ ſation der Newyorker Baumwollbörſe wird den Kongreß gleichfalls beſchäftigen. Zellſtoffabrik Tilſit. Die Dividende der Geſell⸗ ſchaft pro 1906—07 wird, wie wir erfahren, 20 Prozent betragen, Für 1905-06 wurden ebenfalls 20 Prozent, für 1904—05 13% Prozent Dividende verteilt, wobei zu berückſichtigen iſt, daß das Geſchäftsjahr 1904—05 nur 9 Monate umfaßte. Auf ein volles Jahr berechnet, belief ſich die Dividende pro 1904—05 mithin auf 18 Prozent. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſind, wie die Verwaltung weiter mitteilt, günſtig. Rückgang der Getreidepreiſe. Nachdem bereits vorgeſtern die Notierungen an der Berliner Börſe für Weizen um ca. 4 Mark, für Roggen um ca. 3 Mark zurückgegangen waren, konnte geſtern eine Ermäßigung des Preisniveaus um 5,50 bezw. 4 Mark konſtatiert werden. Die Veranlaſſung bierfür iſt in der plötzlichen Aenderung des Wetters zu ſuchen. Infolge der jetzigen warmen und trockenen Temperatur kann noch ern großer Teil des Rückſtandes der Kartoffelfelder eingeholt werden. Auch kommt hinzu, daß das Angebot von inländiſcher Ware ſich nicht un⸗ weſentlich vermehrt hat. Die von Nordrußland vorliegenden Anſtellungen von Getreide ſtellen ſich vorläufig noch zu hoch, um nach hier Rendement zu bieten. Tapeten⸗Induſtrie⸗Aktiengeſellſchaft. Er⸗ gänzend wird gemeldet, daß ſich noch die Itzehoer Tapeten⸗ fabrik Heeſch u. Co., Itzehoe, zum Anſchluß gemeldet und verpflichtet hat, ſodaß jetzt insgeſamt 22 Fabrilen zur Bildung der Aktiengeſellſchaft notariell feſtgelegt ſind. Wie uns weiter berichtet wird— als Quelle gilt die Fachzeitſchrift„Die Tapete“ — konnten Beitrittserklärungen nur noch bis zum 7. September abgegeben werden und dieſe kurz bemeſſene Friſt war der Anlaß, daß ſich in letzter Stunde noch 18 Fabriken zum Zuſammenſchluß meldeten, die Angebote dieſer Werke werden zur Zeit vom Ar⸗ beitsausſchuß geprüft. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Süddeutſche Lederwerke, St. Ingbert, Die Generalverſammlung beſchloß die Verteilung der beantragten Dividende von 4 Proz.(wie im Vorjahr). Eſchweiler Bergwerksperein„Eſchweiler Pumpe“. Der Aufſichtsrat beſchloß die Verteilung einer Dividende von 14 Proz.(wie im Vorjahr). Dividendenſchätzungen. Bei der Aktienbrauerei Wulle in Stuttgart wird die Dividende wieder mit 7 Proz. (wie i..) beantragt werden. Der Bierabſatz war ein guter. — Bei der Aktienbrauerei Rettenmehyer in Stuttgart wird die Dividende(wie i..) 8 Proz. betragen. B. Frankfurter Börſe. Das Bankhaus Baß u. Herz und die Frankfurter Filiale der Deutſchen Bank bean⸗ tragen die Zulaſſung von 1½ Millionen Mark neuer Aktien der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kaltwerke Dornot. Für die Aproz. konverſterte unificierte türkiſche Staatsanleihe von 1903 und 1906 wird der Umſatzkurs für die am 13. ds. Mts. fälligen Koupons auf 81,40 feſtgeſetzt.— Vom 14. d. Mits. an gelangen die Vorzugsaktien mit Dividendenberechnung vom 1. April 1907 der Continentalen Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen in Nürnberg vom J. April 1907 zur Notierung. Die Lieferung erfolgt per Kafſe in definitiven Stücken mit Zinsberechnung à 4 Proz. vom 1. April 1907. 5 B. Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung von 3800 000 Aproz. Anleihe der Stadt Heidelberg von 1907 und von M. 5000 000 Aproz. Anleihe der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Karlsruhe von 1907 zur Notierung im öffentlichen Börſen⸗ kursblatt wurde genehmigt. 5 * Gleiwitz, 13. Sept. We der Bismarckhütte ſchweben s und Verhandlungen wegen des Beitritts zur Oberſchleſiſchen Skahl⸗ B erwarten. 31% Freiburg f. B. Simmermacher Nachfolger Von beſonderm In⸗ Weſt,.⸗W. Stamm 12. 18 13 Weizen per Sept, 218 25 222.25 Mais per Sept. 146.50 „Okt. 218— 220 75„Dez. VVVUVCVC 4 e Roggen per Sept, 201— 204,50 Rüböl per Septbr. 8110 „„ Oktbr. 81.80 8 „ Dez. 192 25 194.—„ Dez..— Haſer per Sept. 170.— 171.— Spiritus 70er loeo 2 „ Dez. 166 50 168.50 Weizenmehl „ Mai. 168,50 Roggenmehl 4% Ruſſ. Anl. 1902 75.20 75,80] Fanada WPaelfie 34½% Reichsanl. 93.80 93.75 Hamburg. Packet 30% Reichsanleihe 83.30 84.40 Nordd. Lloyd 5„(—— Dise⸗Komnundif 38855 170.20 * Berlin, 18. Sept. Das Gerücht, zwiſchen Zell⸗ ſtofffabrik Waldhof und der Zellſtofffabrik Tilſit ſchwebten Vorbeſprechungen wegen Verſchmelzung, iſt hieſigem Vernehmen nach weel darauf zurückzuführen, daß Waldhof zunächſt die Erbauun einer eigenen Fabrik in Tilſit wegen der dortigen Holzgelegenheiten ins Auge faßt und wegen Erwerbs eines Grundſtücks in Tilſit verhandelt. *Berlin, 13. Sept. Dem Gerüchte, wonach „Phönix“ gegenwärtig eine Kapitalsvermehrung plane, wird nach der„Frkft. Zig.“ beſtimmt widerſprochen. 2 Mannheimer Effeftenhörſe nom 13. September.(Oſfizieller Bericht) Im Verkehr ſtanden heute: Aktien des Vereins chem Fabriken zu 319 Prozent und Mannheimer Dampfſchlepoſchiffahrtsaktien zu 63,50 Prozent. Außerdem waren von Induſtrie⸗Aktien noch ge⸗ ſucht: Koſtheimer Zelluloſe zu 248 Prozent, Portland⸗Zomentwerke Heidelberg zu 160 Prozent, Südd. Kabelwerfe⸗Aktien zu 127 Proz. 1 und Zellſtoffabrik Waldhof zu 336 Prozent. Obligatſonen. Pfandbriefe. 4½% Bad..⸗G. f. Rhſchiſſ⸗ 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 98.—:] u. Seetransvort 99.50 B 3½%„„„„. M. 990.25 bz4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 101.— G 3%„„„ unk, 1904 90.25 54% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 3½„„ Kommunal 91.75%% Hürg. Braußaus, Bonn 101.— G 4% Herrenmühle Genz 98.— 92.— be%½ e% Mannßb. Damuf⸗ 92.— be ſchleypſchiffahrts⸗Geſ. 87.— Bf%% Mannh. Lagerhaus⸗ Städte⸗Anulehen. 3½% Heidelbg. v. F. 1903 99.— bz 30% Karlsruhe v. J. 1896 3½0ʃ% Lahr v. F. 1902 92.— b] Geſellſchafk 100.— 30½ Ludwigshafen 100.50 G4½½ d% Oberrb. Elektrizitäts⸗ 40% 5 v. 1906 100.50 K werke, Farlsruhe—.— 3/0ʃ0 90.— GfAt%% Pfälz. Chamotte u. 4% Mannb⸗ Oblig. 1901 98.80[. Tonwerk,.(. Eiſenb. 102.75 B „ 188ß5 92.10 C½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. „ 1888 92.10 C] Waldhof bei Pernau in 51„ 1895 92.10 C. Kipland 01.—0 5„ 18g8 95.10 G4% Speyrer Brauhaus „ 1904 92.10][.⸗G. in Speyer 98.—G „ 1905 90.50 B4½ Speprer Ziegelwerke 101.40 B 900„ 1906 99.25 be%% Südd. Draßtinduſtr. 100.25 G 81½% Pirmaſens unk. 1905 92.— bzſ4%% Tonm. Offſtein.⸗G. 3½%% Wiesloch v. J. 1905—— Dr. H. Leſſen, Wormd 98.—8 Induſtrie⸗Obligation. 4½ Zellſtoffabrir Waldhof 101.75 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 6% 103. G Abtien. 5 Banken. Brief Geld Brief Geld — 186.—[Br. z. Storch. Speyer 100——.. „ Werger, Worms—.— 100. wormf. Br. v. Oertge—.— 86.: bf. Preßh. ⸗u. Sptfabr.—.— 187.— Trausport 187—u. Verſicherung. 185.— B..⸗G. Nhſch. Badiſche Bank Gewrbk. Speyer 80% E.— Pfälz. Bank 100.25 100.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 184. Pf. Sp.⸗ u. Kdb. Land.—— 138.— Rhein Kreditbank Rhein. Hyn.⸗Bank —.— 83— Süidd. Bonk 112·— 111.—[fannb. Damypſſchl.—.— 9580 Giſenbahnen..„ Hagerbaus—.— 9e Pfälz. Ludwigsbahn 219.——.8 Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 525.—— „ Marbahn 13550—.—]„ Aſſereurran:—.— 1385 3½ Nordbahn; 131. Continentol. Verf.—.— 400. Heilbr. Straßenbahn 77,.— 756 Mannh. Verſtcherung 470 Ghem. Induſtrie. Oberrh. Berſich.⸗ef.—.— 480⸗ .⸗G..chem. Induſtr..———Württ. Transp.⸗Verſ. 670.——. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 493.— Induſtrie. Chem. Jab. Goldenbhg.—„— 177.G. f. Seilinduſtrie 140 Verein chem Fabrtken—.— 310— Dingler'ſche Mſchfbr Verein D. Oelfabriken„ Firrwelf 355 50Emaillirfbr. Kürrweil.— . 208.—[Cmaillw.Maikammer—— „„Vorzug 105.50—.— Ettlinger Spinneret 106.— Brauereien. Hüttenh. Spinnerei 90. Bad. Brauerei 108.50—.— Karlsr. Maſchinenbau 200- Vinger Aktienbierbr.——— Nähmfbr. Haid u. Neu 262 50 Durl. Hof vm. Hagen—.— 269 500Foſth. Cell.u. Papferf.—.— 2 EichbaunBrauere!—.— 141 Mannß. Gum u. Asb. 148.50 Elefbr. Rühl, Worms— 97—Maſchinenf. Badenia 199.— Ganters Br. Freibg.—.„108,5“ Oberrh. Elektrizität—. 3 Kleinlen Heidelberga—.— 193.—Bf. Nähm.u. Fahrradf. 130.50 Homb. Meſſerſchmiit 64——.—Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 16 Ludwigsh. Brauerei 240.——— Südd. Draht⸗Ind. 163.—— Mannb. Aktienblr.—.— 141 50 Südd. Kabelwerktfe—. Pfalzbr Geiſel, Mohr——. Verein Freib. Ziegelw. 160.— Brauerei Sinner—— 248„ Speyr 45.— Br. Schroedl, Heidlbg.—— 211.—Würzmühle Neuſtadt—. „Schwartz, Speyer 125.——.— Zellſtofffabr. Waldhof—.— „Nitter, Schwetz.—.— Zuckerfbr. Waghäuſel—— S. Weltz, Speyer 82.——. Zuckerraff. Mannh. Berſiner Produktenbörſe. Berlin, 18. Septbr.(Telegramm.)(Produkten Preiſe in Mart pro 100 kg, frei Berlin netto Kaſſe, 55 Berliner Effektenbörſe. VBerlin, 13. Septbr.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216.45 216.47 gombarden 40% Bad. St.⸗Anl.—— Dynamit Truſt 34½ B. St. Obl. 1900 91.50 91.60 Licht⸗ u. Kraftanl. 1 3½% Bayern 92.— 92.20] Vochnmer 2 40% Heſſen 91.75 92.— Fonſolidation 30% Heſſen 81.50 81.60[ Dorſmunder 30% Sachſen 83.60 83.60] Gelſenktrchner 4% Pfbr. Rh. W. B. 97.40 97.40 Harpener 50% Chineſen 100.40 100.40] Hibernia 40% Italtener 4½ Japaner(neu) 90.50 91.10 ——— Hörder Bergwerke Laurahütte 1860er Loſe 150.25 150.— Phönir 4% Bagdad⸗Anl. 85.25 85.40 Nibeck⸗Montan Kreditakttien 209.70 200.50[ Wurm Revier Berk.⸗Märk. Bant 155.20 155.50 Anilin Treptow Berl. Handels⸗Geſ. 153.— 154.— Braunk.⸗Brik, Darmſtädter Bank 125.90 1268 70 D. Deutſch⸗Aſtat. Bank 139.80 140.20 Deutſche Bank(alt) 225.50 225.90 8. Seite, Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 18 September — W. Berlin, 13 Septbr.(Telegr.) Nachbörſe. 9 Gottbardbahn——, Disconto⸗omwandit 1705 Laur Fredit⸗Aktien 200 70 200 50 Staatsbahn 142.10 141 70 eeee Gelſenkirchen 197.40., Darmſtädter 1265 Hand ieneſe cha 5 Diskonto Komm. 170 40 170 40J Lombarden—.— 30 70 Bad. Zuckerfabrik 119.90 120.— ner Tundtſeide 282——.— 53.75. Dresdener Bank 139.— Deutſche Bant 226.20, Bochumer 2 50 Privat⸗Dis 0 Sſidd. Immob. 83.— 8 8d Inabert 69⸗ 69.— 7 dendernz feſt⸗ Privat⸗Discont 5 70 sichbaum Mannh. 141.— 14 N 122 50 122.50 Hbörſe. Nreditaktten 290.50, Staatsbahn 142.50 onbarden 5 Mh. Akt.⸗Brauere. 141.— 141.—] Walzmühle Ludw 163.— 164. 30 80, Disconto⸗Comn ondit 170.20 Londoner Effektenbörſe.*** Weltz z. S. Sp———— 5 inenf. Hilbert 83.5 83.5 London, 13. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbör ſe. Senen ed d delb⸗ 159— 160.20 c e 114.— 5 2 J gechanteihe e 159%(Scuthern Paeſſe 80½ 80½] Henenif garſadt 12 4 109.—ç gaaſchinenf, Baden. 108.— 100.5o Marx& Goldschmidt, Mannheim Chineſen 102% 102, Chicago Milwaukee 124.— 123— 18 5 5 Anflinfabrik 9490 3— Dürrkopp 5 368 85 363 8 Telectamm⸗Adreſſe. 9 1⁰ Fetſifprecher: Nr. 50 d 1637 4% Chineſen 95¾ 95%¼] Denver Pr. 69— 69— Ch.Kbr. Griesheim 230.— 232.— Maſchinf. Gritzner 214 80 214.50] Telegramm-⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1637. 35J%% Conſols 811 82ů/ Atchiſon Pr. 93— 93— Höchſter Farbwerk 43— 437.2 Pfälz. Nähmaſch. 130.— J30.— 13 September 1907. Proviſtonsfrei 2 9% Italiener 101— 101¼ Louisv. u. Nafhv. 11111 Jereinchem. Facrik 318.— 319.— Röhrenkeſſelfabrik 2 7— 4 0% Griechen 47½½ 47 Union Pacifie 134˙%½ 181% Them.Werk E Albert 397.— 399. vorm. Dürr& Co. 40.30 40.39 Ver- an 2% Portugieſen 51— 67— Unit. St. Steel com. 32è 505% Drahtinduſtrie 151.— 131. Schnellprf. Irkth'. 188.50 188.50 Wir ſind als Selbſtkontrahenten taufe Srante 94. 34% br. breſ. 9n, 96. necnneſe Bdngen.— 103 5, Selfabeit⸗uttien 1820 137.— unter Vorbehaltt 335 FTürken 94— 9½%½ Eriebahn 21½ 21¼ ec. ſe, Berlin— 68.30 Schubfab. Herz Frkf. 122.— 122.— 8 0 1 4% Argentinier 88% 84¼] Tend.: beh. Allg. Elk⸗Geſellſch. 187.— 193.20 Seilinduſtrie Wolff 136 50 136.50—— 55 5 9% Mexikaner 31% 318/] Debeers 22 Südd. Kabelwerke 12.90 127.— Lampertsmühl 80.— 80.— 7 4 85 Japaner 83¾ 84— Chartered 1R4 140 Lahmeyer 114.90 118.—Kammg. Kaiſersl. 181.— 181.—.⸗G. für Müßlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. F „Tend.;: ſtill. Goldftelds 3% 30% Elktr. Geſ. Schuckert 100.40 103.90 Zellſtoff Waldhof 340.50 842— Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen 310 25 rd Taen 111 115 5% Allg..⸗G. Siemens 170.— 174.— 125 0 ke, 195„., 0 90 15 2 717 aſtrand 37 37% 1 73 Benz& Co dein. Gasmotoren, Mannheim Braſilianer 81/ 82½] Tend:: ſtill. 5 Vergwerfs. Aktien. Brauereiacſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 21 öfi Bochumer 208.70 211—[Harvener 197.— 197.50] Rrüuchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 95 2 Buderus 115.20 115 50 Hibernia—.——— Rüraerbräu, Ludwiashbafen—— 280 Frankfurter Effektenbörſe Concordia 334.— 344— Weſterr. Alkali⸗A. 204.— 203.— Cbemiſche Fabrik Heubruch 58 zfr 0 Deutſch. Luxembg. 152.50 158— Oberſchl. Eiſenakt. 100.50 101.88 Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A 230 5 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Friedrichsh. Bergb. 160.70 160.50 Ver. Königs⸗Laura 221.50 221.50 5 Lit. B 68 öfr 5 5 Gelſenkirchner 196.40 198.90.] Roßleben 9425 9425 Fabr Gehr., Akt.⸗Geſ. Virmaſens 14⁴ 185 Schluß-Kurſe. Filterfabrik Eneinger, Worms 244 55 Reichsbank⸗Diskont 57½ Prozenk. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligakionen. Tlink, Eiſen⸗ und Nroncegießerei, Mannheim 90 92. Gfdb. 98 30 98.30 40% Pr. Bfdb. unt. 15 98 40 98.10 Tran kenthaler Keſſelſchmiede— 1575 Wechſel, eerden een dein eee e ee e 95.10 95.10[ Fuhs Maggonſabrif, Heidelberg 153 4% F. K..Pfdbr.05 98.30 28.30 10„„„ 91. 92 5 Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg 116 Amſterdam ku 58 5 7 Pari 195 8 10 0 Hyped 1155 99 90 99 70 5 1 93.— 3— Lindes Eismaſchinen 55— Belgien 925 37 5 169.37 Paris„kurz 81.883 81.866 940 f. Dvp B. Pfdb. 90.5 91 0 5 25 Linoleumfabril, Maximiliansau 123 8 en.40 81.10 Schweiz. Plätze„ 81.25 81.283 16 5 91.50 95 2 Pr.N dbr.⸗Bk. 15 96 Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 98 15. ee ee 55 85.— 4ſ Au Bod⸗er. 00 20 00.[.„Klend. ö 04 86.—.— Kurſche Induſtetewerke,.-G, Oudwigshafen 1¹2 85 ondon 20.442 20.445 Napoleousd or 16.26 16.— 4% Etr. Bd. Pfd.vgo 97.30 97.30 3155 Pr. Pföobr.⸗Bk.⸗ Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning——— 830 ang 20.440—.— Privat⸗Diskont 5½/ 40% 0 Hyp.⸗ Pfd.⸗ Kom.⸗ Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97 25 0 unk. 00 97.70 97.70 Obl. unkündb. 12 92.30 92 30] Reckarſulmer Fahrrad 167 88 Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 4%„ Pfdbr..01„% Pr. Pfdbrf.⸗B. Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 120 12 13 12. 13 8 unk. 10 97.70 97.70] Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 98.— 985— Pheinau Terrain⸗Geſellſchaſt— 109zfr 88 4%„ Pfdbr..0g%%h. H. B. Pfb. 02 5855 98.— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G, Mannheim 136 5 Dſch. Reichsanl.70 93 80 Famaulivaß 97.35 97.35 unk. 12 98.40 98.40 4%„ 5997 98,50 98 50 deral. vollbezahlte funge 133 65 2.83-30 83.50 Bulgaren 98.20 98.10 6½%½„ Pfdbr..86 10% 99.0 95 55 Nheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 265 M. 250 26pr.konſ.St.⸗Anl 93.80.90%% Griechen 1890—.——.— 89 u, 94 90.30 90.304%„„„ 1917 90.25 90.25 Aheiniſche Schuckert Geſellſchaſt, Mannheim 112 8 8„ 86.30 88.355 italien. Rente 102.95—.—6½ Pfd. 98/06 90.30 90.20 3/„„ alte 6525.55] Nheinmühlenwerke, Mannheim— 150 4 bad. St.⸗Al.„ 100.70 100 70 4½ Oeſt. Silberr. 97.95 98.10] 4%„Com.⸗Obl. 3%„„1904 9 90.25] RNheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 11⁴ 3½ bad. St.⸗Obl. fl 95 94 85 4˙5 Papierr.—.——.— v. 01,unk 10 98 90 98 90 1914 915 Nombacher Portland⸗Cementwerke 124 975 7295„ M. 92.95 92.10 Deſterr. Goldr. 98.35 98.25 3½%„ Com.⸗Obl. 31½ Fih..⸗B. C. O A 195 7 Stahlwerk Mannheim 116 81%½%„„00, v. I891 92.— 92.— 4eh h. W. B. C..10 99 9% 7% Süddeutſche Jute⸗Induſtrie. Mannheim 91 5 0N..⸗M. 101.25 101—43 dto. III 66.50—.—3½„ Com.⸗Obl.%, Pf. B. Pr.⸗Obl. 99 25 39—5 Süddeutſche kabel, Naunbeim, Genußſcheine—.10⁰ 81%½% do. u. Allg.⸗A. 92.10 92.25 4½ neueguſſen 1905 91.10 91.40 v. 96/06 92.— 92.— ½% Pf..Pr.⸗O. 92 20 92.— Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 134 3„„ S81.80 82.15½4 Ruſſen von 1880 73.— 73.80 4% Pr. Pfdb. unk. 09 97.60 97.60 ½¼1 Ftäl.ſttl..E. B. 68 70—.— Unionbrauerei Karlsruhe 66 4 Heſſen 99.80 99.604 ſpan. ausl. Rente———— 4%„„ 12 98.20 88.20—— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſe, Mannheim—.s 20 8 Sacht 9 0 5 10 4 Türken v. 1908 88.70 87.20 4%„„„ 14 98.20 98.201 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 470.— 470.— 19 108 75 öiſ achſen 88.30 83.40 4 Türken unif. 93.40 98.50; aldhof Bahngeſellſchaft— A Ag Stadt⸗A.05 90.25 90.30 4 Ungar. Goldrente 92.60 92.60 Bank- und Verſicherungs. Aktien. Immobiliengeſellſchaft— eef 7 .Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 92.25 92.50 Badiſche Bank 135.30 136.. Oeſterr.⸗Ung. Bank 128.40 127,80 Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 90 zfr—8 e 180. erzinsl. Loſe. Berg u. Metallb. 124.40 124.70] Oeſt. Länderhank 107.— 107.— Zuckerſabrik Frankenthal 365 5 46 1 5 95.30 19980 1890 8 50 Berl. Jandels⸗Gel. 152.80 154 50„Kredit⸗Anſtalt 201.20 201.— Ner 5 550 auß 9799 eſt. Loſe v. 1860 149.90 149.50 Comerſ. u. Disk.⸗B. 1183.— 114.— Pfälziſche Bank 100.80 100-- TTTT...,, uß. 97.60 97.90 Türkiſche Loſe 140.20142.— Darmſtädter Bank 126.— 127.30 Pfälz. Hyp.⸗Bank 18420 184.20 Verantwortlich: 5„inn. 61.80 62.10 Deutſche Bank 225.20 226 40] Preuß. Hypothenb. 111.75 112.10 A Deutſchaſtat. Bank 140— 140.— Deutſche Reichsbk. 154.25 154.20 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. tien deulſcher und ausländiſcher Transpork⸗Anſtalten. D. Effekten⸗Bank 108 50 108.70 Rhein. Kreditbank 137.20 137.20 Für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: i..: Dr. F. Gaddu Ludwh.⸗Berbacher 218.— 218.10 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 31.10 30.70 Plsconto⸗Comm. 169.60 140.40 Aheln. Hyp. B. M. 184.90 184.70 für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder, Pfälz. Maxbahn 185.— 135.— Oeſterr. Nordweſtb.—.— 109.50 Dresdener Bank 138.2) 139 60 Schaaffh. Bankver. 135.135.90 Volks den üb edaktionellen Teil: Karl 4 do. Nord bahn 180. 180.— Lit. B 19 Frankf. Hyp.⸗Bank 200.— 199 50 Südd. Bank Mhm. 13280 111.— für 0 Swirtſchaft U. den u rigen r 0 1 en Teil: Kar Apf Bolt 7—— FPrkf. Hyp.⸗Creditv. 151.70 151,70 J Wiener Bankver..80 133.50 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 114.20 114 80 Gotthardbahn.5 0 Bank Ott 36 5 Hamburger Packet 129.— 129.10 Fech Abtenber.„— 5 1 118.80 an 5 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Nordd. L.60 113.10 Meridionalbahn 133.45 133.— Fraukfurt a.., September. Kreditaktien 201.— aats⸗ N; 8 Oeſt. 112 10 Valtim. Obio 92.55 92.30 J bahn 142.20, Lombarden 31.——.—, 4% ung. Goldrente G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 142.50 en e e Lagen per Soforf und Später 0 nun en zu vermieten durch die 78788 25 9 2 0. Laden, Bureaux, Sücddeutsche Immobilien-Gesellschaft, m. b. H. 1/ 1I. Telephon 1814. Planken. Bekanntmachung. Leſeholzſammeln betr. Nr. 38457 J. Das Sammeln Doſt Leſeholz im Stadtwald Diſtrikt Käferthalerwald und in den Domänen⸗ und Kollektur⸗ waldungen bei Waldhof iſt jeweils in der Zeit vom 1. Mai bis 1. Oktober unterſagt und vom 1. Oktober bis 1. Mai nur ſolchen Perſonen geſtattet, welche ſich im Beſitze eines Leſeholzſcheines befinden. Die im Oktober 1906 aus⸗ geſtellten Leſeholzſcheine haben auch für die Zeit vom 1. Ok⸗ tober 1907 bis 1. Mai 1908 Gültigkeit. Diejenigen Per⸗ ſonen, welche keinen Leſeholz⸗ ſchein beſitzen, aber glauben zur Erlangung eines ſolchen berechtigt zu ſein, haben ſich innerhalb 14 Tagen vom Er⸗ ſcheinen dieſer Bekannmachung an gerechnet, unter Angabe von Name, Stand, Wohnung, Tag und Jahr der Geburt beim Gemeindeſekretariat Käferthal Mannheim, 3. Sept. 1907. Kommiſſton für Fuhr⸗ und Gutsverwaltung Der Vorſitzende: Ritter. 30743 Andauf in in guter Geſchäftslage be⸗ findliches Haus mit Koloniol⸗ warengeſchäft gegen hohe Anzah⸗ Iung zu kaufen geſucht. 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Sept. 1907. Bürgermeiſteramt: Ritter. 3735 Schieß. Bekanntmachung. Das Fliegenlaſſen der Tauben betr. o. 34486 I. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß als Anfang der dies⸗ jähti igen Herbſtſaatzeit der 15. September und als Schluß der 15. Oktober 1907 beſtimmt worden iſt. Nach§ 40 der Feldpolizeſ⸗ ordnung für den Amtsbezirk Mannheim vom 15. Mai 1895 wird mit Geld bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 40 Tagen be⸗ ſtraft, wer das Einſperren der Tauben während der Herbſt⸗ ſaatzeit unterläßt. Mannheim, d. 4. Septbr. 1907. Das Bürgermeiſteramt Ritter. Submiſſion. Von dem auf unſeren Gas⸗ werken Lindenhof und Luzen⸗ berg in der Zeit vom Oktober 1907 bis März 1908 ſich er⸗ gebenden Quantum Steinkohlenteer ſoll der freibleibende Teil— ca. 400 Tonnen— ganz oder geteilt im Submiſſionswege vergeben werden. Offerten wollen verſchloſſen mit der Aufſchrift„Teerlieſe⸗ rung“ verſehen bis Dienstag, 24. Septbr. 1907, vormittags 11 Uhr auf unſerem Direktionsbureau K 7, 2, Zimmer Nr. 19, ein⸗ gereicht werden. 30728 Exemplare der Lieferungs⸗ bedingun en können von unter⸗ fertigter Stelle bezogen werden. Mannheim, 6. Septbr. 1907. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas- und Elektrizitätswerke: Pich ler. Zwangsverſteigerung. Samstag, 14. Septbr. 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau vor dem alten Gemeindehauſe gegen 9998 Zahlung im Vollſtreckungsweg Iffentlich verſteigern: 11738 Gerüſtſtangen, Bretter und Hebel und Verſchiedenes. Maunheim, 13. Septbr. 1907. Günther, Gerichtsvollzieher. 7 Verloren am 12 September abends Goldenes Ketten Armband gegen Belohnung abzngeben. 78s Hotel Kaiſerhof. Termschtes Triſeuſe ümmt noch einige Da⸗ 60 men an auch für Kopfwaſchen. Gefl. Offerten unt.„Friieuſe“ Nr. 11780 an die Erped. ds. Bl. Tüchlige Halls⸗Schlieiderin uimmt noch beſſere Kunden an. Offert. unt. Nr. 11782 g. d. Exped. nteronk. 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Die Einführung des Achtuhrladenſchluſſes in der Stadt Mann⸗ heim betreffend. Aus Anlaß der bevorſtehen⸗ ben Oktobermeſſe weiſen wir hiermit darauf hin, daß gemäß § 139 Abſatz 4 Gew.⸗Ordg. der Verkauf von Waren, die in den dem Achtuhrladen⸗ ſchluß unterliegenden offenen Verkaufsſtellen hieſtger Stadt feilgehalten werden, auch in den auf der Meſſe be⸗ udlichen Verkaufsſtellen Meßbuden) Werktags nach 8 Uhr abends verboten iſt, und Zuwiderhandlungen erichtliche Beſtrafung gemäß 9440a Gew.⸗O. zu gewärtigen haben. Ausnahmen finden ſtatt: 1 85 Samstagen, an welchen die Verkaufsſtellen bis neun Uhr geöffnet bleiben dürfen; b) ferner vor dem 1. Oktober⸗ ſonntag, an welchem Tage das Offenhalten der Verkaufsſtellen bis 10 Uhr geſtattet iſt. Mannheim, 4. Septbr. 1907. Großh. Bezirksamt, Abteilung IV. J..: Vogel. 11181 Hekanutmachung. Straßenſperre betr. Nr. 104513 II. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, a5 behufs Vornahme von Straßenbauarbeiten in der Straße vor D 5 zwiſchen D 5 und kleinen Planken die Abſperrung dieſer Straße vom 16. September 1907 ab bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitrgumes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamtenſyuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden 6 366 3, 10.⸗Str.⸗ „B. und§ 121 Pol.⸗St.⸗ Geſ.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 11183 Mannheim, 11. Sept. 1907. Gr. Bezirksamt, Abt. IVa. Polizeidirektion, Dr. Bechtold. Bekauntmachung. Straßenſperre betr. No. 1045 18 II. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbauarbeiten in der Marien⸗ und Lauerſtraße zwi⸗ ſchen N 6, N 7 und M 7, die Abſperrung dieſer Straße vom 14. Sepf. 1907 ab bis auf Wefteres nötig fällt. Mährend dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerks⸗ verkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden 1 7§ 366 Z. 10.⸗Str.⸗ „B. u,§ 121.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 11182 Mannbeim, 11. Sept. 1907. Großh. Bezirksamt Abt. IV. 8 K. izeidirektion: Hekanntmachung. Das Eilljangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. 11180 Eingeſangen und im kath. Geſellenhaus K 1, 17 hier unler⸗ gebracht ein herrenloſer Hund. Beſchreibung: Naſſe; Dackel; Farbe! ſchwarz, 5 gefleckt; Geſchlecht: mäun⸗ Mannbeim, den 11. Sept. 1907. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Stkauntmachung. Am Dienstag, den 24. Sepiember 1907, nach⸗ — 7— 2% Uhr verſteigern Straßenbahndepot hier eine Anzahl Holzeiſten an den Meiſtbietenden gegen Bar⸗ zahlung, 30742 Mannheim 12. Septbr. 1907. Städt. Bawine s pferdeverkauf, vaege le, dre 8*—455 ießzen oſleawede 2 Pferde. Bad. PferdeVerſicherungs 8 55 Sala, 11260 Bekauntmachung. Nr. 6422. Nachſtehend wird die Verordnung des Gr. Miniſteri⸗ ums der Finanzen vom 2. d.., zdie Hafenpoltzeiordnung für Mannheim betreffend“ zur öffent⸗ lichen Kenutnis gebracht. 78732 Mannheim, 10. Septbr. 1907. Or. Hauptzollamt. Verordnung vom 2. September 1907 die Hafen⸗ polizeiordnuung für Mannheim hetrefſend. Im Einverſtändniſſe mit den beteiligten Großherzoglichen Mi⸗ niſterien wird die Verordnung obigen Beireffs vom 1. Mal 1901 Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 357) geändert wie folgt: 1. Der 8 48 Abſatz Ferhält fol⸗ genden Zuſatz: „Die Hafenverwaltung kann jedoch auf Auſuchen geſtatten, daß die Abfuhr der ausgela⸗ denen Güter erſt an dem auf die Ausladung ſolgenden Tage bewerkſtelligt wird, wenn der Waſſerſtand und die Wetter⸗ lage dies unbedenklich erſchei⸗ neli laſſen.“ 2. Der§ 46 erhält, nachdem der Punkt am Schluſſe geſtrichen worben iſt, folgenden Zuſatz: „mit der Verſicherung, daß ein Dampfboot zum Abſchleppen nach den Floßmarktplatze be⸗ ſtellt iſt(8 55).“ 8. Der 8 47 Abſatz 2 erhält folgende Fung „Wenn die Einfahrt geſtattet iſt, wird an dem Eingang zur Schleuſe eine bis zur Fried⸗ richsbrücke für die Schiffs⸗ und Floßführer ſichtbare Flagge mit ſechszehn rot und ſchwarz ab⸗ wechſelnden Feldern aufgehißt.“ 4. Der letzte Satz des§ 50 wird geſtrichen. 5. Wer§ 55 erhält folgende Faſſung: „Der Schleppzwang(8 10) gilt auch für die Bewegung der Schiffe im Induſtrie⸗ und Floßhafen und für die Flöße bei der Einfahrt durch die Strecke A ſowie bei der Aus⸗ fahrt aus Strecke O nach dem Mhein.“ Kärlsruhe, 2. Septenber 1907. Großherzogl. Miniſterium der Finanzen. Honſell. Schueider, Bekauntmacung. Aenderung der Plan⸗ legung einer Seitenſtraße auf der Südſeite der Neckarauerſtraße betr. Nr. 33700 V. Der Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim hat die Ahänderung der Bau⸗ und Straßenflucht der mit Beſcheid vom 23. Oktober 1902 feſtge⸗ ſtellten Straßeneinmündung bei Grundſtück L..⸗No. 16801 auf der Südſeite der Neckaxauer⸗ ſtraße beantragt. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwend⸗ ungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekannt⸗ machung enthaltende Amtsver⸗ kündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf pripatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Ein⸗ ſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts— Zimmer No. 38— und des Stadtrats zur Einſicht offen. 5 Mannheim, 5. Sept. 1907. Gr. Bezirksamt, Abt, 1 gez. Levinger. Nr. 344891. Dies wird hiermit mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß der Plan vom 14. Sep⸗ tember 1907 ab, während 14 Tagen im Kaufhaus dahier, III. Stock, Zimmer No. 110 zur Einſicht offen liegt. Mannheim, 11. Sept. 1907. Bürgermeiſteramt: Martin. 30744 Offene Stelle. —Bei der Verwaltung des all⸗ gemeinen Krankenbguſes hier iſt die Stelle eines Bürogehilfen zu beſetzen. 30746 — welcheſ oninähnſichen Auſtalten geweſen, erhalten den Vorzug. Bewerbungen unter Angabe der Gehaltsanſprüche bis zum 17. Seplenber l. J. erbeten. Maunheim, 2. Septbr. 1907. Krankenhaus⸗Kommiſſion: von Hollander. Seldſtändig arbeitende Gehilfen Bekanntmachung. Nr. 1033. Die Neuwahl der Beiſitzer des Kauf⸗ mannsgerichts Mannheim betr. 155 Termin zur Vornahme der Wahlen der Beiſitzer des Kaufmannsgerichts Mannheim iſt auf: Mittwoch, den 23. Oktober 1907 von 12—3 Uhr nachmittags und von—9 Uhr abends anbergumt. Die Stadt Mannheim iſt in 4 Wahlbezirke eingeteilt: I. Bezirk: Altſtadt Mannheim. II. Bezirk: Stadtteil Käferthal. III. Bezirk: Stadtteil Waldhof nebſt Induſtriehafen⸗ Gaen IV. Bezirk: Stadtteil Neckarau. III. Die Wahlen ſinden in folgenden Lokalen ſtatt: Bezirk für Kaufleute für Handlungsgehilfen I. altes Rathaus, E 1, 5, altes Rathaus, F 1,5, II. St., II. St., Zimmer Nr. 16 großer Rathausſaal 7 II. Rathaus in Käferthal, Rathaus in Käferthal, großer Saal großer Saal III. Schulhaus in Waldhof, Schulhaus in Waldhof, Zimmer Nr. 15 Zimmer No. 15 IV. Razeu in Neckarau, Rathaus in Neckarau, immer Nr. 14 Zimmer Nr. 14. 8 IV. Es ſind je 24 Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute und der Handlungsgehilfen zu wählen. Die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute werden mittelſt Wahl der Kauf⸗ leute, die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen mittelſt Wahl der Letzteren auf die Dauer von 3 Jahren beſtelll. Eine Wiederwahl iſt zuläſſig. V. Zum Beiſitzer ſoll nur berufen werden, wer das dreißigſte Lebensjahr vollendet und in dem der Wahl vorangegangenen Jahre für ſich oder ſeine Familie Armen⸗ unterſtützung aus öffentlichen Mitteln nicht empfangen oder die empfangene Armenunterſtützung zurückerſtattet hat und in dem Bezirke des Gerichts ſeit mindeſtens zwei Jahren ſeine Handelsniederlaſſung hat oder beſchäftigt iſt. Zum Beiſitzer eines Kaufmaunsgerichts können nicht berufen werden: 1. Perſonen weiblichen Geſchlechts; 2. Ausländer; 5 3. Perſonen, welche die Fähigkeit zur Bekleidung öffent⸗ licher Aemter infolge ſtrafgerichtlicher Verurteilung verloren haben; 4. Perſonen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens oder Vergehens eröffnet iſt, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge be kann; 5. Perſonen, welche infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beſchränkt ſind. VI. Wahlberechtigt iſt nur, wer in die Wählerliſten ein⸗ getragen iſt. VII. Die Wahl der Beiſitzer erfolgt unter Leitung von Wahl⸗ gusſchüſſen in den einzelnen Wahlbezirken geſondert, und zwar in der Weiſe, daß in jedem der 4 Wahlbezirke von jedem Wahl berechtigten die ſämtlichen 24 Beiſitzer, welche neu zu beſtellen ſind, gewählt werden. Die Kaufleute haben ihr Wahlrecht in demjenigen Wahl⸗ bezirke auszuſiben, in dem ſie eine Handelsniederlaſſung haben, die Handlungsgehilfen in demjenigen Wahlbezirk, in dem ſie beſchäftigt ſind. er ſeit dem Tage der Eintragung in die Wählerliſten in einem anderen Wahlbezirk in Beſchäftigung getreten iſt, hat in demjenigen Wahlbezirk zu wählen, zu welchem er in die Liſten eingetragen iſt. VIII. Die Wahl der Beiſitzer iſt unmittelbar und geheim. Sie findet nach den Grundſätzen der Verhältniswahl ſtatt. IX. Die in der Stadt Mannheim einſchließlich der Vororte Käferthal, Waldhof und Neckarau wahlhe⸗ rechtigten Kaufleute und Handlungsgehilfen werden hiermit aufgefordert, bis längſtens Dienstag, den 1. Oktober 1907 einſchließlich getreunte Wahl⸗ vorſchlagsliſten für die von ihnen zu wählenden 24 Beiſitzer beim Kaufmannsgericht dahier einzu⸗ reichen. Jede Vorſchlagsliſte muß 24 Namen ent⸗ halten und muß von mindeſtens 20 wahlberechtigten Kaufleuten bezw. Handlungsgehilfen unterzeichnet ſein. Unterzeichnete derſelbe Wähler mehr als eine Vorſchlagsliſte, ſo wird ſein Name auf keiner der von ihm unterſchriebenen Liſten mitgezählt. Die Liſten müſſen in einer Aufſchrift genau die⸗ jenige Wählergruppe bezeichnen, von welcher ſie aus⸗ gehen. Sie müſſen auf weißem Papier(in Akten⸗ format) gedruckt oder geſchrieben ſein. Liſten, welche den vorbezeichneten Erforderniſſen nicht eutſprechen, ſind ungiltig. 5 —0 Das Wahlrecht iſt nur in Perſon und durch Stimmzettel auszuüben, welche handſchriftlich oder im Wege der Verviel⸗ fältigung herzuſtellen ſind und nicht mehr als 24 Namen enthalten dürfen. Die Stimmzettel müſſen aus gewöhnlichem weißem Papier gefertigt ſein und dürfen zuſammengefaltet die Größe eines Quartblattes nicht überſchreiten. Derarlige Stimmzettel dürfen in dem untenbezeichneten Raume, in welchem der Wähler ſeinen Stiimmzeitel in den Umſchlag zu ſtecken hat, aufgelegt werden. tecken hat, ar Nur ſolche Stimmzettel haben Eigentümer; Katholiſches Bürgerhoſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Giltigkeit, die in der Aufſchrift einer der vorher eingereichten Vorſchlagsliſten entſprechen, Die Namen der vorgeſchlagenen Kandidaten dürfen jedoch durch andere Namen erſetzt oder geſtrichen werden. Die Wahlberechtigten müſſen ſich auf Verlangen des Wahlausſchuſſes über ihre Perſon ausweiſen. Darüber, ob der erbrachte Ausweis genügt, entſcheidet der Wahlausſchuß. Zur Aufnahme der Stimmzettel iſt für Kaufleute und Hand⸗ lungsgehilfen je eine beſondere Wahlurne aufgeſtellt, in welcher die gls ſtimmberechtigt Anerkannten ihre Stimmzettel ohne Unterſchrift, verdeckt, durch die Hand des Vorſitzenden hineinlegen. Der Wähler, welcher ſeine Stimme abgeben will, tritt zunächſt an den Tiſch, an welchem ſich der Wahl⸗ ausſchuß befindet, nennt ſeinen Namen und erhält hier einen abgeſtempelten Umſchtag; er begibt ſich ſodann in einen der Beobachtung unzugänglichen, mit dem Wahllokal in unmittel⸗ barer Verbindung ſtehenden Raum, in welchem er ſeinen Stimmzettel ohne Beiſein Anderer in den Umſchlag ſteckt. Den ſo verdeckten Stimmzettel legt er ſodann, ſobald der Protokollführer ſeinen Namen in der Wählerliſte aufgefunden hat, in die Wahlurne. Wähler, welche durch körperliche Gebrechen behindert ſind, ihren Stimmzettel eigenhändig in den Umſchlag oder in die Urne zu legen, dürfen ſich der Beihilfe einer Ver⸗ trauensperſon bedienen. Stimmze tel, welche die Wähler nicht in den amtlich abgeſtempelten Umſchlägen abgeben wollen, ebenſo die Stimmzettel ſolcher Wähler, welchen den oben⸗ erwähnten, der Beobachtung unzugänglichen Raum noch nicht betreten haben, werden zurückgewieſen. Iſt mehr als 1 Stimmzettel in einem Umſchlage, ſo iſt die Stimmabgabe ungiltig, wenn die Stimmzettel verſchieden ſind. Haben ſie den gleichen Wortlaut, ſo werden ſie als eine Stimme gezählt. 5 XI. Die wahlberechtigten Kaufleute und Handlungsgehilfen werden hiermit zur Ausübung ihres Wahlrechts eingeladen. Mannheim, den 31. Auguſt 1907. Aaufmannsgericht: Dr. Erdel. Bekanntmachung. Die Veranlagung der Brennereien zum Kontingent für die Zelt vom 1. Oktober 1908 bis dahin 1913 betr. Die Alkoholmengen, die von einer Brennerei in je einem Betriebsjahre zum niedrigern Verbrauchsabgabenſatze herge⸗ ſtellt werden dürfen(als ſogenanntes Kontingent), werden jetzt neu berechnet und genehmigt und zwar für die fünf Jahre vom 1. Oktober 1908 bis 30. September 1913. Maß⸗ gebend für dieſes Geſchäft ift die vom Bundesrat am 18. September 1902 genehmigte Kontingentierungsordnung(K..). Danach wird das Kontingent einer bisher ſchon kontin⸗ gentierten Brennerei ohne Zutun des Eigentümers oder Be⸗ ſitzers von der Steuerbehörde berechnet und zwar im allge⸗ meinen auf der Grundlage des der Brennerei zuletzt zuge⸗ wieſenen Kontingents. Wünſcht dagegen ein Eigentümer oder Beſitzer einer Brennerei, daß ihm ein Kontingent erſtmals zugewieſen oder daß das bisherige Kontingent neu berechnet wird, ſo muß er dies vor dem 1. Oktober ds. Js. beantragen; der Antrag kann beim Hauptſtener⸗(Finanz⸗ Amt oder bei der Steuereinnehmerei, in deren Bezirk die Brennerei liegt, ſchriftlich eingereicht oder zu Protokoll erklärt werden. Der Antrag auf Kontingentier⸗ ung einer Abfindungsbrennerei kann auch bei einem Steuer⸗ aufſichtsbeamten zu Protokoll erklärt werden. Zuläſſig iſt die Neuveranlagung nur: a) für die in den letzten fünf Betriebsfahren neu entſtan⸗ denen und bis zum Beginne des Kontingentierungsjahrs betriebsfähig hergerichteten landwirtſchaftlichen Bren⸗ nereien und Materialbrennereien, die als ſolche ein be⸗ ſonderes Kontingent bisher nicht beſaßen; b) für die bisher am Kontingente beteiligten landwirtſchaft⸗ lichen Brennereien, deren wirtſchaftliche Lage durch Verringerung oder Vergrößerung der regelmäßig be⸗ ackerten oder ſonſt landwirtſchaftlich genutzten Fläche während der letz en fünf Betriebsjahre eine weſentliche Veränderung erfahren hat; c) für die landwirtſchaftlichen Brennerefen, welche als dick⸗ maiſchende Getreide⸗ oder als Hefenbrennereien am Kontingente beteiligt waren und im Laufe der letzten fünf Jahre dauernd und vollſändig entweder zur Ver⸗ arbeitung von Kartoffeln übergegangen ſind oder die Hefengewinnung aufgegeben haben; d) für die bisher am Kontingenie beteiligten landwirt⸗ ſchaftlichen Brennereien, bezüglich deren bei einer frü⸗ heren Neukontingentierung weſentliche Veränderungen des Grundbeſitzes unberückſichtigt geblieben ſind. Laudwirtſchaftliche Brennereten dürfen, einerlet wel⸗ chen Umfang der Betrieb hat, in jedem Betriebsjahre bis zu 10 Hektoliter Alkohol zum Verbrauchsabgabenſatze von 50 Pfg. herſtellen; die Zuweiſung eines Kontingents iſt dazu nicht nötig. Materialbrennereien, denen ein Kontingent über⸗ haupt nicht oder nur in Höhe von 10 Hektoliter zugewieſen wird, dürfen innerhalb der Zeit vom 1. Oktober 1908 bis 30. September 1913 zufſammen bis zu 50 Hektoliter Alkohol zum Verbrauchsabgabenfatze von 50 Pf. herſtellen; die Wahl der Brennzeit ſteht ihnen völlig frei, Materialbrennereien, die erſt während jener fünf Jahre entſtehen, dürfen anſtatt der 50 Hektoliter nur ſogielmal 10 Hektoliter Alkohol zum Satze von 50 Pf. herſtellen, als mit Einſchluß des Jahtes ihrer Errichtung Betriebsjahre in jenen Zeitabſchnitt fallen. Materialbeſitzer, die ſelbſt die Betriebserklärung abgeben, dürfen in einer fremden Brennerei ohne Rückſicht auf die Höhe ihler Geſamterzeugung in je dem Betriebsjahre bis zu einem Hektoliter Alkohol zum Verbrauchsabgabenſatze von 50 Pf, herſtellen. Mannheim, den 11. September 1907. Großh. Hauptſteueramt Heſch. 1 brcss Hachl..Stetten f2b. 80715 73737 Srösstes Lager am Platze in fertigen Flaggen u. Dekorationsstoffen 15 7067 volt N. 2. Vergehung. Die Ausſührung der Eiſen⸗ trägerlieferunz für den Er⸗ weiterungsbau des Elek⸗ trizitätswerkes im Indu“ ſtriehafen ſoll im Wege der Submiſſton vergeben werden. Die Unterlagen zur Ver⸗ ebung können in unſerem ureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und—6 Uhr eingeſehen reſp. bezogen werden. eiſtungsfähig. Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe er⸗ bringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Donnerstag, 19. Sept. 1907 vormittags 11 Uhr verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen. Mannheim, 6. Sept. 1907. Die Direktion der ſtädt, Waſſer⸗, Gas⸗ u, Glektri⸗ zitätswerke: Pichler. Jugenieurſtelle. Beim unterzeichneten Amte ſoll demnächſt die Seelle eines mit praktiſchen Erfahrungen in Brückenkonſtruktionen und im Eiſenbahnbau ausgerüſteten ſelbſtändig arbeitenden In⸗ genieurs beſetzt. werden. Die Stelle iſt eine dauernde mit ſpäterer etatmäßig. Anſtellung. Bewerber, von welchen in Brückenbauanſtalten und der⸗ gleichen längere Zeit Beſchaf⸗ ktigte den Vorzug erhalten, wollen ihre Anerbleten unſer Angabe der Vorbildung und bisherigen Beſchäftigung, ſo⸗ wie eltendmachung ihrer Gehaltsanſprüche bis längftens 1. Oktober l. Is, beim unterzeichneten Amt einreichen. Mannheim, 7. Septbr. 1907. Tiefbauamt: Eiſenlohr. 30784 Schweighard. Zwangs⸗Betſteigerng. Nr. 6857. Im Wege der Zwangsbollſtrecküng ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsverſuerkes auf den Nauſen der Ehriſtine geb. Ritter, Ghe⸗ frau des Müllers Karl Ludwig Wilhelm Stuhlfauth in Speher eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grund⸗ ſtück am Dienstag, 17. Septor. 1907, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichuete Notariat in deſſen Dienſträumen in Mannheim B 4, 8 perſleigen 8idh ſ 5 1 ff er Verſteigerungsvermerk z am 11. Mai 1907 in das Grund⸗ buch eingeiragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Geundbüchaimts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der iſt jeder⸗ mann geſtattet. 725698 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoſdeit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks gus dem Grundbn nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſleigerungstermine vor det Aufforderüng zur Abgabe von Geboten auzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den üßrigen Mechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Verſteigerung ge 30727 Recht haben, werden aufgeforderk, vor der Erteilung des Zuſchl die Aufhebung oder einſtweillge Einſtellung des Verfahrens h beizuführen, widrigenfalls 15 das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes trilt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 9, Heft 25, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lgb.⸗Nr. 168, Faaene 3 au 61 qm Hofraike iin Oris⸗ etter, Neckargärten, Mittelſir 119 und Puſipwerkſtraße Nr. 14. Hierauf ſteht ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit ſeller, geſchätzt zu M. 74 000—. Hierzu Zaenun im Werte 26.—. Maunhbeim, den 24. Jnni 190r. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsg Elſaller. Vertrieb: Dr. H. Haas ſche Buchdruckerei, G. m. b. H. General⸗Anzeiger.(Abendblatt) 8. Seite. erlangen Sie überallſ ee e e 5 Kd⸗ + S s S Waürcse * 17 Galll n a0 bis z. Taxpreiſen auf Möbel u. Waren, welche mir zum Verſteigern übergeb. werden. Auch kaufe jed. Poſlen Möbel, Piandſcheine u. Ware gegen 7188 Pbar. M. Arnold, Auktionator 3, 11. Telefon 2285. Detailpreise: Flascheà 100 fr 250 fr 0,5 kg U. 1 łg 22 Aerhilligste u: daeeN Hussigz eee! 20'f, 35 Pf, 60 Pf, N 1 In allen einschläg. Geschäft. z. hab. 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