mer 3 tieferen Zwecke bvollere Leute würden wahrſcheinlich die Behauptung von der in„Wilhelm Meiſters Wanderjahren“ Abonnement: Gadiſche Volkszeitung) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pſg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile Auswärtige J 25 Pfg. fee 30 Nelen ee den Eigene Redaktious⸗ ⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. Unabhängige der Stadt Mannheim und Amgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreilelſte Zeilung in Alaunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Tageszeitung. (Maunheier Telegränum⸗Apfeſſer „Journal Maunheim“ — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ 78 buchhandlung. 218 E 6, 2. 1. 434. 18. September 1907. Galbendblatt.) Der„Badiſche Beobachter“ widmet dem Mannheimer General⸗Anzeiger neue Enzyklika Pius' X. als das zu kennzeichnen, was ſie iſt, ein unerhörter und empörender Verſuch, die geiſtige Freiheit der Katholiken zu unterdrücken, den katholiſchen Theologen in eine Knechtſchaft des Geiſtes abzuführen, wie die ſchlimm⸗ ſten Zeiten der Inquiſition ſie nicht ſchlimmer kannten, weil wir endlich behauptet hatten, die Enzyklika werde den Geiſt Schells nicht erſticken, ſie werde den Riß, der ganz offenkundig durch die katholiſche Welt geht, erweitern. Wofür die poli⸗ tiſche Tagesgeſchichte ſehr bald den Beweis erbringen wird. Gerade letztere Feſtſtellung iſt dem„Bad. Beobachter“ ſehr auf die Nerven gefallen, weil ſie ſo durchaus richtig iſt. Er hat ſelbſt vollkommen das Gefühl, daß der harte Druck der neuen Enzyklika auf die katholiſche Forſchung nicht einigend, ſondern trennend wirken wird, daß alle freieren Geiſter im Katholizismus den unerträglichen Druck in Glaubens⸗ und Gewiſſensſachen unmöglich auf die Dauer ertragen werden, ſendern, als treue Söhne ihrer Kirche, doch dem eigenen Gewiſſen folgen, dem Gott in ſich mehr gehorchen werden als den Menſchen. Und um dieſe Wirkung zu para⸗ lyſieren, muß wieder das ſchäbige, verbrauchte Mittel her⸗ halten, die nationalliberale Preſſe der verbiſſenen grundſätz⸗ lichen Gegnerſchaft gegen die katholiſche Kirche zu bezichtigen. Der Gedankengang iſt einfach genug. Sobald der Ruf ertönt, die Kirche iſt in Gefahr, dann ſchmiegen ſich die gut diszipli⸗ nierten Maſſen unter jedes Joch, auch unter das der neuen Enzyuklika. Man hofft die Maſſen ſo zuſammenzuhalten und durch die große Zahl der paar Geöſter dann bald Herr zu werden. Die große Menge der Katholiken wird ſich mit der neuen Enzyklika abfinden, weil ihr ſuggeriert wird, daß ſie im anderen Falle dem Liberalismus einen Freundſchafts⸗ dienſt erweiſe, da er für Aufgabe und Pflicht halte, die katho⸗ liſche Kirche zu bekämpfen und nur deshalb die Enzyklika ſo ſcharf kritiſtere. Wir verzichten darauf, aber⸗ und abermals auf die angebliche Kirchenfeindlichkeit des Liberalismus ein⸗ zugehen. Wir begnügen uns damit, die klerika[dema⸗ gogäſche Verdrehung der Wahrheit und ihre abermals feſtzuſtellen. Temperament⸗ grundſätzlichen, verbiſſenen Gegnerſchaft des Liberalismus gegen die Kirche für eine ſchamloſe und freche Lüge un d Verleumdung erklären. Was der Liberalismus fordert, einen längeren Artikel voll Zorn und Groll, weil wir uns erlaubt hatten, die kämpfen wie wir. iſt Freiheit der Perſönlichkeit, des Gewiſſens, der an die Aber will die neue W und erſticken für die katholiſchen Theologen 2 Deutſchlands und einer Gerweltl hung des Klerus nicht Abn e von da aus für das katholiſche Gei ſtesleben Deutſchlands überhaupt. Dieſe ſelbe Forderung haben zwei deutſche katho⸗ liſche Theologen, Franz Kaver Kraus und Hermann Schell erhoben, ſie erhoben ſie, nicht weil ſie verbiſſene Gegner der katholiſchen Kirche waren, ſondern ihre wärmſten Freunde, weil ſie von der Geiſtesfreiheit einen Zuwachs an ſittlich⸗religiöſem Einfluß der katholiſchen Kirche in der heu⸗ tigen Welt erhofften. Lebten ſie noch, die das Bewußtſein hatten, als treue Söhne ihrer Kirche geſtorben zu ſein, ſie würden die neue Enzyklika mit denſelben Argumenten be⸗ Wer wagt es da noch, den Liberalismus der Kirchenfeindlichkeit zu zeihen? Sobiel über das üble Manöver des„Bad. Beobachter“, über das die Freien im Katholiszismus nicht anders urteilen werden als die ob⸗ bemeldeten temperamentvollen Leute. Die wieder einmal hinaustrompetete Kirchenfeindlichkeit des Liberalismus wird nicht hindern, daß die neue Enzyklika die Scheidung der Geiſter im Katholizismus weiter und weiter treibt. Der Kampf ſoll und wird ſich innerhalb der katholiſchen Kirche vollziehen. Wir reden einer Abfallbewegung ſo wenig das Wort, daß wir ſie für direkt verkehrt halten und nicht ztweckdienlich finden würden, wie Kraus und Schell auch, die beiden ſtarken Fundamente katholiſch⸗religiöſer Renaiſſance⸗ Innerhalb der katholiſchen Kirche muß der Ruf ertönen: hie freie Geiſteskultur, die Vertiefung von Sittlichkeit und Religion bringt, nicht Ketzerei und Schlechtigkeit, hie ſeelen⸗ und gewiſſenmordender Paganismus. Und im Namen der religiöſen und ſittlichen Weiterentwicklung der Menſ ſchheit, für die gerade der Liberalismus mit ſeinen Forderungen die Bahnen frei machen will, hoffen wir, daß das erſtere Feld⸗ geſchrei den Sieg an ſeine Fahne heften wird. G. * In unſerer Beurteilung der neuen Engyklika ſtehen wir nicht allein. Gerade unſere katholiſchen Leſer wird das Ur⸗ teil der„Kreuzzeitung“ intereſſieren, die doch wahrlich frei iſt von aller Kirchenfeindlichkeit. Sie ſchreibt zu der Einrich⸗ 95 der Zenſurkollegien und Ueberwachungsausſchüſſe: Das ſind ehr einſchneidende Beſtimmungen, die der Fadende ewegunmg mz? äußerſter Härte entgegen⸗ deten. An Stelle der von den Münſterſchen Petenten und ihren 1 über das ganze Reich verbreiteten Geſinnungsgeno oſſen er⸗ betenen größeren Freiheit in der Lektüre tritt eine noch enge Geb„5 die Biſchöfe ſollen dafür ſorgen, daß Geiſt⸗ liche und Laien von der moderniſtiſchen Preſſe ferngehalten werden, d. h. ſie ſollen wohl überhaupt nicht mehr einzelne Perſonen von den Indexberboten dispenſieren. Der Index ſelbſt, der eeeee unvollſtändig iſt und bleiben muß, wird ergänzt durch die Kon⸗ Zenſorenkolkegien, die in jeder Diözeſe die katholiſchen Veröffentlichungen überwachen ſollen. Eine gewiſſe wird man der 58 8 Papſtes vor üben. wenn man die politiſche Betätigung zahlreicher Kleriker in Betracht zieht, Aber ob das Verbot an die Geiſtlichkeit, Zeitſchriften zu xedigieren und Kongreſſe abzuhalten, daran viel beſſern wird, ſcheint fraglich. Immerhin ſind dieſe Paragraphen denjenigen Parteien höchf bequem, die ſich, wie die Polen, Elſäſſer und die Zentrumspartei, bisher vielſach unter klerikale Führung begeben haben Ja ſelbſt i im Vatikan wird der„Neuen Freien Preſſe“ zufolge die Enzyklika mit ſehr geteilten Gefühlen aufgenom⸗ men. Das Wiener Blatt weiß darüber zu berichten: Ohne ihr feindlich gegenüber zu ſtehen, glauben viele Prälaten auch in der Umgebung des Papſtes, daß die Art und Weiſe, wie der hl. Stuhl der Reformbewegung im jungen Klerus entgegentreten will, die Bewegung nicht ſſondern ſoganß; das größere Uebel de offenen Auflehn ung gegen die vom Papſte neu angeordnete Ueber wachung des Klerus hervorrufen werde. Enzhklika iſt das Produkt langwieriger Erörterungen und w de von einer Anzzah“ von Theologen ausgearbeitet, welche zu dem lichen Kreis Leos XIII. gehören. Pius X legt offenbar beſon⸗ deres Gewicht darguf, daß man dieſes wiſſe, denn er beruft ſich wiederholt auf die Lehre ſeines Vorgäne gers, deſſen Werk er nur fortſetzen und abſchließen will. Der Papſt glaubte, ſein entſe dendes Wort zu dieſer Sache nicht länger vorenthalte Im Vatikan ſagt man aber, gleichſem zu f daß er nicht die Reformbewegung an ſich, ſondern nur die kalen Beſtrebungen eines Tyrrel, Loiſh, Murrh und im Auge hatte, da er und ſeine Ratgeber des Glaubens waren, dieſe Beſtrebungen bewußt oder unbewußt gur Go mindeſtens zur individualiſtiſchen Glaubens Sauffaſſung N müßten, die der Autprität der Kirche in jeder Hinſicht abträ D der Papft 170 die Tiefe Refor 55 15 i0 Iuflererbt nung 19 zum. 80em Endlich führen wir noch eine italienif ſche⸗ Stimme Die„Tribuna“ ſchreibt: Der heftige polemiſche Ton der Enzyklika dos Paß die hierin angekündigten drak hen Maßre geln gegen den nismius laſſen vorausſehen, daß das Ponkifikat P in politiſcher un d Hinſicht eime ſt ür mi ſch ſt en ſein wird Das glauben wir auch. Die klerikale P zreſſe Deulſch ds täte beſſer, in eine ſehr im Gewiſſen⸗ nommene Prüfung der ſchwebenden Frage einzutreten, ſich und ihre Gefolgſchaft mit Verleumdungen über ſchwere Kriſis hinwegzutäuſchen oder hinwegzulügen, aus es eine Errettung nur auf dem Wege Schells, nicht ab dem der neuen Enzyklika HAibt⸗ 5 Aus der Partei. Ueber die Vorträge, gehalten auf dem 15 Nl 8 Rednerkurſus der nationalliberalen Part Köln (vom 9. bis 14. September) hat der Generalſekr rheiniſchen Partei C. Peter ein kleines Schriftchen gegeben, das wir allen Parteifreunden zur anregen türe und zur Belehrung aufs empfehle kurzes Vorwort von Exzellenz D Dr. Hamm ſagt über die der Rednerkurſe:„Die Rednerkurſe ſind beſtimmt, den wuchs unſerer Partei in der Diskuſſion politiſcher d Die mit welchen die einzelnen Redeübn Buntes Feullleton. —,Goethe und Peſtalozzi. Je reicher und weiter der Umkreis in dem ſich die Intereſſen eines großen Geiſtes bewegen, deſto mannigfaltiger ſind auch die Beziehungen, die ſie mit Zeit⸗ genoſſen in den verſchiedenſten Berufsſphären eibinden Keiner aber hat alle Bezirke menſchlichen Denkens und Strebens ſo uni⸗ derſell zu umſpannen gewußt wie Goethe, dem nichts Menſch⸗ liches fremd war. Zu dieſen Menſchheitsdingen, mit denen er ſich Zeit ſeines Lebens beſchäftigt, gehört guch die Erziehungs⸗ gabe. Wir brauchen nur an die Geſpräche über die Erziehungs⸗ ſragen in den letzten Teilen von Wilhelm Meiſters Lehrjahren, die Ausführungen über weibliche Erziehung in den„Wahl⸗ wondſchaften“ und vor allem an die„pädagogiſche Provinz“ zu erinnern. iſt Wilhelm Greizenach in feiner Anſprache der„Wander⸗ labre“ darauf hin, daß auf die Ausgeſtaltung der pädagogiſchen ſein dürfte, daß Provinz das Experimert von Einfluß geweſen Fellenberg, ein Schüler Peſtalozzis und ſein Gehilfe in München⸗ damals im Hofaſyl im Kanton Bern ausgeführt hatte. Auch in Fellenbergs Anſtalt wechſelten die geiſtige und landwirt⸗ ſhaftliche Arbeit miteinander ab, ſodaß immer die eine Art der tbeit gegenüber der anderen als Erholung erſcheinen ſollte. ehen wir hier eine Beeinklußung Goethes durch einen Jünger Peſtalozzis, ſo iſt es uns gewiß noch intereſſanter, über die Be⸗ Funmaen Goethes zu Peſtalozzi ſelbſt etwas zu erfahren. unſche kommt ein Aufſatz von Karl Mutheſius, dem wir auch Büchlein„Goethe als Kinderfreund“ verdanken, im des⸗ igen Goethe⸗Jahrbuch entgegen. das wir bisher wenig wußten, wird durch einige Goethe⸗Schiller⸗Archiv beleuchtet. Das Peſtalozzi als ſiebzigjähriger Greis Gbethe ſch⸗ leb, Mit Recht Dieſem ſamer Diener Peſtalozzi.“ ſo oft getäuſchten Menſchenfreunde dieſe Zeilen geworden ſein mögen: aber auch hier wieder erxwartete ihn eine Enttäuſchung. „Goethe blieb ſumm und teilnahmslos,“ heißt es in Mutheſius“ ſchließt mit Das Verhältnis der beiden einem Mißklang, um für die Herausgabe ſeiner Schrift deſſen Förderung 5u gebn „Ein Greis,“ ſchreibt er,„der am Ende ſeiner Laufbahn noch wünſcht. die Beſtrebungen ſeines Lebens zur Erheiterung der Fundamente und Mittel der Valkserziehung ſo viel ihm mög⸗ lich, zu mehrerer Reifung zu bringen und ſich bey aller ſeiner Altersſchwäche noch fähig hält, für die Menſchheit auf dieſem Weg etwas leiſten zu können, ſucht mit der neuen Herausgabe ſeiner Schriſten die Mittel der Ruhe und häuslicher Abgeſchieden⸗ heit, die er für ſeine Zwecke dringend notwendig hat. Edler Herr! Ich habe mich in meinem ganzen Leben durch vaſt unüber⸗ ſteigliche Hemmungen fhindurchgedrängt. Alles Tun meines Lebens trägt das Gepräge dieſer Hemmungen. Ich darf ſagen, ihre Folgen haben alles das, was ich in der Welt gewollt und unter beſſeren Umſtänden gekonnt, ſo weit reduziert, daß ich weh⸗ mütig daſtehe bor meinem Geſchlecht und mich vor mir ſelber ſchäme. Aber noch heute kann ich mehr leiſten, als ich je ge⸗ leiſtet habe, wenn der Subſeriptionsplan für meine Schriften einen für die Bedürfniſſe meiner Zwecke und meiner Lage ge⸗ nügthuenden Erfolg hat. Edler Herr! Ihr Herz iſt offen für meine Wehmuth und Sie wünſchen gewiß, daß ich das Gute, daß ich zu thun mich noch fähig glaube, in meinen letzten Tagen ruhig⸗ ungekränkt und urgehemmf ver⸗ ſuchen und betreiben könne. Sie nehmen alſo die 7 Freyheit nicht ungnädig, mit der ich Sie hochachtungsvoll bitte, meinen Süpſeriptionsplan in Ihren ſo tief in die wirkliche Welt eingreifenden Verhältniſſen hie und da durch ein Wort der Empfehlung zu begünſtigen. Genehmigen Ew. Exzellenz die Aeugerung der Ehrfurcht und Bewunderung, mit der ich die Ehre habe mich zu nennen Ew. Exzellenz gehor⸗ Wir fühlen, wie ſchwer dem greiſen, Aufſatz. Das Kapitel Goethe und Peſtalozsi“ Aber 15 5 auf Hölderlins flehenden Hilferuf. — Prinz Borgheſe über ſeine Fernfahrt Peting⸗ Prinz Borgheſe ergreift jetzt in der franzöſiſchen Ze ſais taut“ ſelbſt das Wort zu einer ausführlichen S ſeiner denkwürdigen Automobilfahrt.„Ich bin immer de nung geweſen, ſo beginnt er,„daß es für einen gekoöhnlich den Fragen der Allgemeinheit beſchäftigten Geiſt von heilſ Zucht iſt, für einig? Zeit ſeine Spannkraft auf die Lö n mehr materiellen Problems zu lenken. Während i Fragen der inneren italieniſchen Politik beſchäftigt tätigen Anteil nahm an den Arbeiten der radikalen Gruppe unſerer Kammer, erſchien mir das Unternehmen Peki 0 als wohltätige Zerſtreuung und eine ſtarke Ablenkung, für einige Zeit vom Kampf der Parteien fernhalten und objektivere Stellung zu den wichtigſten Fragen gewinnen würde. Auch vom rein ſportlichen Standpunkt aus ſchien intereſſant. feſtzuſtellen, bis zu welchem Punkte ei auch auf Wegen brauchbar ſein könnte, die nicht gemacht ſind, auf große Entfernungen hin, in Gegend denen es keine Werkſtätten gibt und es demnach unmögl einen wichtigen Teil der Maſchine, einen Motor oder ſtell zu erſetzen. Bis Moskau gab es auf meinem Weg einzige Werkſtatt. Es war alſo nezwendig, eine S. 16000 Kilometern zurückzulegen, oͤhne die Möglichk größere Reparatur zu haben. Meine Meinung ging dahin, daß die e einem ho der Vollendung angelangt iſt/ ach nicht beachtet hat.“ Der Prinz beihe da bon ſamen Vorkehrungen, die er getroffen haf Stationen die nötige Eſſenz zur Hei T. Sedde Seneral⸗Anzeiger.(Abendblakt.) — 8 Mannßeim, 18. September! eingeleitet werden, wollen nicht nur wiſſenſchaftliche Erörte⸗ rungen bringen, ſondern auch in anregender Form die allge⸗ meine Anſchauung der Partei über einzelne zur Zeit beſon⸗ ders in den Vordergrund getretene Fragen klarlegen und damit einen Anhalt für deren ſachliche Beantwortung vom Standpunkte der Partei bieten. Die Hauptſache ſind aber nicht die Vorträge, ſondern die ſich an dieſe anſchließende Diskuſſion. Die Vorträge ſollen eine Anregung zur Diskuſ⸗ ſion und zugleich für dieſe ein Vorbild geben, in welcher Form derartige Fragen im politiſchen Leben zu behandeln ſind.“— Generalſekretär Peter hat in dem vorliegenden Schriftchen den Inhalt dieſer Vorträge in ausführlichen Dis⸗ poſitionen wiedergegeben. Sie haben behandelt: Geſchichte und Programm der nationalliberalen Partei(Generalſekre⸗ kär Peter⸗Köln); Deutſche Kolonial⸗ und Flottenpolitik(Prof. Moldenhauer⸗Köln); Mittelſtand und Landwirtſchaft(Gene⸗ 48 ralſekretär Peter); Deutſche Juſtizreform(Exzellenz Dr. Hamm⸗Bonn); Gewerkſchaften(Generalſekretär Zimmer⸗ mann⸗Köln); Arbeiterverſicherung(Dr. Moldenhauer); Zen⸗ trum und Ultramontanismus(E. Bau⸗Köln); Parteforgani⸗ ſation der nationalliberalen Partei(Generalſekretär Peter); die Organiſationen der übrigen Parteien(Generalſekretär Zimmermann); Die leitenden Wirtſchaftsſyſteme(Dr. Kump⸗ mann⸗Köln) und Wahlrechtsfragen(Prof. Dr. Geffcken⸗ Köln). Der Zentralvorſtand der Nationalliberalen Partei tritt am Freitag, den 4. Oktober, vormittags 10 Uhr in Wies⸗ baden in der Wartburg zu einer Sitzung zuſammen. Tagesordnung: 1. Abſchließende Vorbereitung des allgemeinen Vertreter⸗ tages. 2. Die in Kaiſerslautern vom Reichsverband der Vereine der nationalliberalen Jugend gefaßten Beſchlüſſe betr. die Altersgrenze. 3. Anträge. Bei der außerordentlichen Wichtigkeit der Tagesordnung ſind die Herren Mitglieder des Zentralvorſtandes dringend ge⸗ beten, unter allen Umſtänden an der Sitzung teilzunehmen. Politische(lebersicht. Maunheim, 18 September 1907. Der Reichsverband der nationalliberalen JIngendvereine berſendet an ſeine angeſchloſſenen Vereine ein Rundſchreiben, dem wir folgendes entnehmen: Die Beſchlüſſe, durch welche in Kaiſerslautern endlich die Brücke zwiſchen uns und den jungliberalen Verbänden Süddeutſchlands geſchlagen wurde, ſind gewiß von weit⸗ ktragender Bedeutung, aber der Vorſtand des Reichsverbandes iſt einmütig der Ueberzeugung, daß mit Annahme der Be⸗ ſchlüſſe der Jugendbewegung, nicht minder aber auch der nationalliberalen Partei und dieſer ſogar in erſter Linie ein großer Dienſt geleiſtet worden iſt. Unter dem Eindruck hat unbedingt auch die Vertreter⸗ verſammlung geſtanden, ſonſt wäre der Beſchluß nicht ein⸗ ſtimmig zuſtande gekommen. Von Einſtimmigkeit darf man aber ſprechen, wenn ſelbſt die 11 Vereine, die ſich zu einer Zuſtimmung nicht zu entſchließen vermochten, auch eine Ab⸗ lehnung vermieden und ſich auf Stimmenthaltung beſchränk⸗ ten. Dieſer Einmütigkeit entſpricht es nicht, daß nunmehr von den verſchiedenſten Seiten bald ſchroff, bald minder ſchroff Stellung gegen die Beſchlüſſe genommen wird. Der Geiſt der Einheit, der jahrelang in unſerem Verbande ge⸗ herrſcht hat, dem wir ſeine Stärke und ſein Anſehen ver⸗ danken, der verlangte auch von denjenigen, die grundſätzliche Bedenken gegen die Beſchlüſſe von Kaiſerslautern hegen, daß ſie ſich jetzt auf den Boden der Beſchlüſſe ſtellen. Die Zeit zzu Angriffen auf die Beſchlüſſe war vor, iſt nicht nach Kaiſers⸗ Lautern. Wir bemerken noch, daß wir von allen Mitgliedern zim Vorſtande des Reichsverbandes die Verſicherung erhalten haben, ſie ſeien weder ſelbſt Verfaſſer des dem„Berliner Tageblatt“ von einem„bekannten Führer der Jungliberalen“ geſchriebenen Artikels, noch ſtünden ſie dem Verfaſſer nahe, noch wüßten ſie auch nur, wer der Verfaſſer ſei. Wir bitten die Vereine deshalb nochmals, auf Zurückhaltung ihrer publiziſtiſch tätigen Mitglieder hinzuwirken und der Ver⸗ Handsleitung nicht die erforderlichen Verhandlungen zu er⸗ ſchweren. eemeeedeeeeeere.—— teile waren auf dem Wege von der öſterreichiſchen Steuerbehörde Kufgehalten worden. Glücklicherweiſe hatte der Prinz eine ſolche Reperatur überhaupt nicht nötig. Pneumaties fand er in den größeren ſibiriſchen Städten, von tauſend zu tauſend Kilometern bor, ebenſo Nahrungsmittel. So war denn der mitgenommene Vorrat auf ein Minimum beſchränkt, und wir batten nur etwa 20 kleine Konſervenbüchſen mit, um für die Zeit in der Wüſte Gobi gerüſtet zu ſein.„Wenn man erwägt, daß wir ſechzig Tage nach unſerer Abreiſe in Paris ankamen, von denen nur 44 wirk⸗ lich ausgenutzt wurden. während wir die übrigen mit Warten er mit vergeblichen Verſuchen, den Baikal⸗See zu überſchrei⸗ den, verbrachten, ſo iſt die Durchſchnittszahl der auf der Reiſe zurückgelegten Kilometer etwa 400 täglich geweſen. Natürlich haben wir nicht an jedem Tage dieſe Strecke hinter uns ge⸗ bpacht, aber wir haben, nach den fünf erſten Tagen, niemals weniger als 200 Kilometer täglich gemacht und zuerſt auch nur ein Oder zwei Mal; und niemals bin ich länger als drei Stunden hintereinander durch ein Hindernis aufgehalten worden. Das Hemmnis aber, das uns mit zähem Widerſtande aufhielt, war immer dasſelbe: der Schmutz. Er ſpannte unſere Geduld aufs bchſte und erregte manchmal in uns das Gefühl, daß wir die eiſe aufgeben müßten. Einmal glaubte ich ſelbſt, daß meine Maſchine unmöglich zu retten ſei, als ich ſie vor meinen Augen kiefer und tiefer verſinken ſah.“ Die Strecke von Peking bis zur Wüſte Gobi zurückzulegen, iſt eine Akrobatenleiſtung. Hohe Berge ſind zu überwinden; der Motor iſt machtlos, man muß ihm belfen. Dabei leiſteten die chineſiſchen Kulis gute Dienſte, mit deren Hilfe man in fünf Tagen 250 Kilometer, davon 120 gllein mit dem Automobil zurücklegte. Dann kommen weite Sand⸗ ſtrecken, die bisweilen von großen Steinen unterbrochen werden, die die Maſchine aber glücklich überwand. Jedoch bald wurde der Weg immer ſchlechter, unergründliche Sümpfe, movaſtige Wege dehnten ſich hin.„Eines Tages ſanken wir mit allen vier MRödern in einen trügeriſchen Schlammpfuhl. Unſere Anſtreng⸗ uungen, den Wagen herauszubringen, waren vergeblich, und ver⸗ pweifelt hatten wir uns daran gemacht, Tee zu kochen, als eine Johannes Miquel über Bürger⸗ und Vauernſtand. Ein ungemein charakteriſtiſches, bisher noch nicht ver⸗ öffentlichtes Schreiben Miquels, der damals noch Bürger⸗ meiſter von Osnabrück war, gerichtet an einen Landwirt im Osnabrückſchen, veröffentlicht ſoeben die„Osnabrücker Ztg.“. Es hat folgenden Wortlaut: Sie haben mir eine höchſt engenehme Ueberraſchung bereitet, nicht bloß durch die vortrefflichen Feldhühner, für welche ich meinen beſten Dank ſage, ſondern vor allem durch die freundliche ung vom Lande. Während heutzutage die Reaktion auf die Trennung von Stadt und Land ſpekuliert und die in unſerer Pro⸗ vinz übrigens viel zu klugen und erfahrenen Landleute gern wieder in das Schlepptau der Junker brächte, müßten die Liberalen in Stadt und Land zuſammenhalten und würden da⸗ durch, wie in der Vergangenheit, ſo auch in der Zukunft jede junker⸗ liche Reaktion auf Koſten von Bürgern und Bauern unmöglich machen. Wie früher die vereinigten Bürger und Bauern die freiung des Bauernſtandes, Be⸗ Be⸗ in wir vereint die beſſeren preußiſchen Ablöſungsgeſetze, Provinzial⸗ fonds, die Einführung der Selbſtverwaltung, und wären Träger unſerer großen nationalen Entwickelung, welche allein durch die Mittelklaſſen möglich geworden iſt. Auf mich können Sie zählen, wenn Sie dieſes Bündnis feſt⸗ halkten, Bürger und Bauern haben wohlverſtanden dieſelben mate⸗ riellen und moraliſchen Intereſſen und Ziele, mögen beide von den Vätern lernen, daß ſie mur vereinigt ſtark ſind. Osnabrück, 16. September 1876. Mit aller Ergebenheit J. Miquel. Ultramontaner Terrorismus. Ueber das pöbelhafte und terroriſtiſche Auftreten der Ultramontanen in einer von dem liberalen Abg., katholiſchen Pfarrer Grandinger veranſtalteten Verſammlung geht einem Berliner Blatte aus Oberfranken noch ein näherer Bericht zu, aus dem zu erkennen iſt, wie dieſe„Toleranzpartei“ unter Anführung von Hetzkaplänen auf den Dörfern ficht: „Eine von ultramontaner Seite inſzenierte Verſammlungs⸗ ſprengung, in der Pfarrer Grandinger, der liberale Nordhalbener Geiſtliche, miedergeſchrien wurde, verdient bekannt zu werden. Am Sonntag ſollte im ultramontanen Kronach eine Verſammlung ſtatt⸗ finden, in der ein Verband der ſtnatlichen Forſt⸗ und Waldarbeiter für Bahern gegründet werden ſollte. Pfarrer Grandinger, der be⸗ reits eine etwa 800 Mitglieder zählende Waldarbeiterorganiſation geſchaffen und die Waldarbeiterbewegung in Bahern in Fluß ge⸗ bracht hat, war für die Verſammlung in Hronach als Redner ge⸗ wonnen worden. Trotzdem es bekannt war, daß die Verſammlung nicht öffentlich; d. h. lediglich eine Zuſammenkunft der beteiligten Arbeitergruppen ſein ſollte, hatte ſich das ultramontane Ge⸗ werkſchaftskartell unter Führung des Kaplans Möckel vollzählig eingefunden und beſetzte den Verſammlungsſaal im Gaſt⸗ hof zum Anker, ſo daß die zahlreich erſchienenen Waldarbeiter keinen Platz fanden. Vor Eröffnung der Verfammlung richtete Grandinger ie höflicher Form an ſeinen Amtsbruder und die nicht ur Verſammlung gehörender Arbeiter die Bitte, den Waldarbeitern latz zu machen. Lautes Gelächter und höhniſche Zurufe waren die Antwort auf dieſe Aufforderung. Pfarrer Grandinger forderte nun die Waldarbeiter auf, ihm in das Hotel Nagold zu folgen, das er, um die Verſammlung zu ermöglichen, unterdeſſen gemietet habe. Das war das Stichwort zu einer nicht wiederzugebenden wilſten Szene. Die Ultramontanen geberdeten ſich wie die Wilden, nannten Grandinger einen Feigling den und beſchimpften ihn mit gehäſſigen Worten. Die Zeitungsberichterſtatter wurden aus dem Saal gedrängt. Ein Ultramontaner ſchrie den Korreſpondenten der„Köln. Ztg.“ an: „Du Saubub, Dir hauen wir ein paar runter“ und drang mit geballten Fäuſten auf ihn ein. Im Nagoldſaale vollführten die Ultramontanen das gleiche Manöver. Viermal, das letzte Mal durch den Eigen⸗ tümer des Saales wurde den Skandalierenden das Lokal ver⸗ boten. Erſt als die Polizei erſchien, entfernten ſich die Radaumacher und die Verſammlung konnte dann einen be⸗ friedigenden Verlauf nehmen. Zur Lage des bad. Arbeitsmarktes im Auguft 1907. SRK. Bei den badiſchen Arbeitsnachweisanſtalten belief ſich im Auguſt die Zahl der männlichen Arbeitſuchenden auf 12 107, die der weiblichen auf 1997. Dieſe Ziffern bedeuten bei den Frauen einen geringen, dagegen bei den Männern einen erheb⸗ lichen Nachlaß ſowohl gegenüber dem allerdings ſtarken Zudrang im Vormonat Juli(—1434 gegen.3381), als auch gegen den Auguſt 1906(—1032). Auch die offenen Stellen für Männer haben abgenommen; die Verminderung beträgt gegen den Juli d. J. 436, gegen den außerordentlich günſtigen Auguſt v. J. 3540. .—————é—— Schar von Mongolen zu Pferde ſich zeigte.„Das wird 50 Rubel koſten,“ ſagte der Führer, als ich ihn bat, uns herauszuhelfen. „Abgemacht.“ Dann ſah er ſich die Maſchine von allen Seiten an, erkannte die hoffnungsloſe Lage und erklärtle:„Wenn Sie mir auch das Doppelte gäben, ſo würde es doch unmöglich ſein.“ Schließlich brachten ihn neue Verſprechungen und Bitten dazu, es doch zu wagen; es glückte, und wir hamen wieder auf beſſeren Weg.“ Nach der ſchwierigen Ueberſchreitung des Baikalſees, bei der das ganze Automobil ins Waſſer ſtürzte, begannen erſt die eigentlichen Schrecken der vom beſtändigen Regen aufgeweichten, im Schmutz verſunkenen Wege. Beſonders verzweifelt war es, wenn die Maſchine in den Torfmöoren verſank, und das paſſierte etwa dreimal täglich. Glücklicherweiſe waren dunn immer Leute aufzufinden die den Wagen mit Balken wieder herausbringen halfen. Einmal ſank der Wagen tief ein am Anfang eines Dorfes und der Schulze gab die tröſtliche Verſicherung:„Das ganze Dorf vom Anfang bis zum Ende iſt in dem gleichen Zu⸗ ſtand. Wenn Ihr hier herauskommt, verſinkt Ihr ſogleich wie⸗ der.“ Mit Pferden brachte man das Automobil hindurch. Der fortwährende Regen, der den ganzen Wagen auf das Furcht⸗ barſte durchnäßte, bot ſo das Haupthindernis der Reiſe. Der Prinz bat überall freundliche Aufnahme und liebenswürdiges Entgegenkommep gefunden; nur zweimal mußte er auf freiem Felde übernachten. Bei dieſen beiden Nachtlagern mußten auch die Konſervenbüchſen herhalten, wähvend ſonſt die Reiſenden überall mit Eſſen verſorgt wudden. Die Geſamtkoſten werden 80.000 Frs. nicht überſchreiten. Der Prinz hofft, durch dieſe Fahrt gezeigt zu haben, daß das Automobil als Transportmittel auch auf ſchlechten Wegen benutzt werden kann. Wenn die Ma⸗ ſchine bei einer ſo langwierigen und gefährlichen Reiſe keinen ernſteren Schaden erlitten hat, ſo ſſt anzunehmen, daß dem Auto⸗ mobil als Transportmittel auf allen Wegen eine große Entwick⸗ lung bevorſteht. — Der Lebensabend der Madame Humbert. Seit langem iſts wieder ſtill geworden von der„großen Thereſe“, deren Name und Taten dereinſt die ganze Welt in Spannung verſetzt haben. — Auf 100 verlangte männliche Arbeitskräfte ſamen im Berichts⸗ monat 146,4, im Juli ſogar 155,6, während das Ueberangebot von Kräften im Auguſt 1906 nur 11,3 Proz. betragen hatte. Der geringeren Inanſpruchnahme der Nachweisſtellen entſprach eine bei den Männern gegen das Vorjahr und den Vormonat abſolut bedeutend niedrigere Zahl der Einſtellungen(2462 und—584 aber relativ war wenigſtens gegen den Vormonat ihre Tätigkeit für die Arbeitſuchenden erfolgreicher(45,6 gegen 45,1 Proz. be⸗ friedigte Stellenſucher). Von den offenen Stellen für Männer konnten 1907 im ganzen 66,7, im Vormonat 70,1 und im Proz. beſetzt werden. Das Nachlaſſen der Angebote von Arbeitſuchenden ſowohl, als von offenen Stellen läßt die Folgerung zu, daß in dem Ar⸗ beitsverhältnis eine gewiſſe Ruhe und Stetigkeit Platz gegrif⸗ fen hat. Bei den weiblichen Abteilungen ſtand, wie immer, im Auguſt, einer geſteigerten Nachfrage nach Arbeitskräften ein vermindertes Angebot gegenüber; offene Stellen waren 2524, Arbeitſuchende 1997 angemeldet. Während im Vorjahr auf 100 offene Stellen noch 80,9 und im Vormonat ſogar 84,7 Arbeitnehmer kamen, ſank im letzten Auguſt dieſe Zahl auf 79,1 herab. Von den einzelnen Anſtalten wird über die Lage des Ar⸗ beitsmarktes in ihren Bezirken folgendes bemerkt: Aus Heidelberg wird gemeldet, daß das Angebot von offenen Stellen im ganzen um etwa 200 gegen das Vorjahr zu⸗ rückblieb, während die Nachfrage um 300 zugenommen hat. Nur für Bauſchloſſer, Schmiede und Glaſer war noch reichlich Ar⸗ beitsgelegenheit vorhanden. Beſonders empfindlich war in die⸗ ſenm Jahr der Mangel an Dienſtboten aller Ark. Karlsruhe erwähnt ebenfalls eine überwiegende Nach⸗ frage nach Bauhandwerkern aller Art, ſowie einen, trotz der Ur⸗ laubszeit fühlbaren Mangel an Dienſtboten. Aus Mannhe im wird von einem weiteren Sinken der Stellenangebote und einem dementſprechenden Ueberfluß an Ar⸗ beitskräften in allen Gewerbszweigen berichtet. Seit Mitte des Berichtsmonats ſind die Bauſchreiner ausändig. In Waldshut waren nur landwirtſchaftliche Diemſtknechte, ferner Schreiner und Anſtreicher geſucht. Ueberfluß herrſchte da⸗ gegen an ungelernten, gewerblichen Taglöhnern. Genau dasſelbe wurde auch von der Weinheimer Nachweisſtelle bebobachtet. Ueber den fortdauernden und noch ſtändig zunehmenden Mangel an weiblichen Dienſtboten ſprachen ſich die Anſtalten auch in dieſem Monat übereinſtimmend aus; eine Abhilfe dafür erhofft man in den nächſten Monaten von der Beendigung der Feldarbeiten. Im Ganzen wurden bei den 15 badiſchen Verbandsanſtalten im Auguſt 1907 gemeldet: im Auguſt Vorjahr 67,1 Männl Weibl. Zuf. Verlangte Arbeitskräfte(loffene Stellen] JJ)GTT( 2 524 10 793 Arbeitſuchenne 1997 14 104 Eingeſtellte Perſonen(vermittelte Stellen] 5 519 1458 60977 Es kamen ſonach auf je 100 offene Stellen für männliche und weibliche Perſonen 140,4 bzw. 79,1 Arbeitſuchende; von je 100 männlichen und weiblichen Arbeitſuchenden wurden 45,6 bzw. 78,0 eingeſtellt, und von je 100 offenen Stellen für männliche und weibliche Perſonen wurden 66,7 bzw. 57,8 durch die Verbandsan⸗ ſtalten beſetzt. Ferner wurden durch die Arbeitsnachweiseinrichtungen von 5. Bäckerinnungen(Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe Mannheim und Pforzheim], 4 Metzgerinnungen(Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim), 3 Barbier⸗, Friſeur⸗ und Perücken⸗ macherinnungen(Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim), 1 Wirteinnung(Mannheim) und 1 Schneidermeiſtervereinigung (Mannheim), ſowie durch die Vereinsherberge in Baden⸗Baden im ganzen für männliches Perſonal gemeldet: 561 offene Stellen, 675 Arbeitſuchende und 383 beſetzte Stellen. Die Stellenvermittlungseinrichtungen für weibliche Perſonen von 19 gemeinnützigen und konfeſſionellen Wohltätigkeitsanſtal⸗ ten(2 in Baden, 1 in Bruchſal, 2 in Freiburg, 2 in Heidelberg, 5 in Karlsruhe, 1 in Konſtanz, 5 in Mannheim und 1 in Pforz⸗ heim] verzeichneten im Auguft insgeſamt 2856 offene Stellen, 1480 Arbeitſuchende und 775 Stellenbeſetzungen. Schließlich wurden von 27 Filialen des Arbeitsamts Kon⸗ ſtanz(Naturalverpflegungsſtationen! im Auguſt notiert: 4318 Arbeitſuchende(Wanderer! und 570 offene Stellen; von den letz⸗ teren konnten 419 beſetzt werden. Nus Stadt und Land. * Mannheim, 18. September 1907. * Alllgemeine Meldeſtelle geſchloſſen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Allgemeine Meldeſtelle, das Paß⸗ und Aus⸗ kunftsbureaus, ſowie das Sekreatariat für Arbeiterverſicherung am Zuerſt hielten ſie die ſchweigenden Mauern des Gefängniſfes der Neugierde verborgen, dann noch ein Bericht von ihrer Entlaſſung und damit ſchien ihr kurzer Ruhm auf immer verſchollen. Doch die Findigkeit und Neugierde franzöſiſcher Journaliſten ruht und raſtet nicht. Sie haben den ſtillen Zufluchtsort, in dem Mme Hubert ihren Lebensabend verbringt, aufgeſpürt und ihre Ent⸗ deckung ſchonungslos der Oeffentlichkeit preisgegeben. In Aſniéres, in einer einſamen Straße liegt das kleine Haus, ver⸗ ſteckt und friedlich und die kleinen Fenſter, die hinter dichten Vor⸗ hängen zu ſchlafen ſcheinen, laſſen nicht die Gehamniſſe erraten, die ſich hinter ihnen verbergen. Die Familie Humbert, die durch den Urteilsſpruch auseinandergeſprengt wurde, hat ſich hier wie⸗ der zuſammengefunden. Fredéric iſt zu ſeiner Gattin zurückge⸗ behrt und hat ſeine Malſtudien wieder aufgenommen, denen er ſich mit ganzer Konzentration hingibt. Auch Romain Daurignac wohnt wieder mit ihnen zuſammen und unternimmt nicht ſelten Ausflüge nach Paris. Mme. Hubert aber leitet das Haus und geht nur ſelten ſpazieren. Sie will nun in völliger Zurückge⸗ zogenheit, fern von allem Lärm und aller Unxraſt des Lebens, ihre Tage verbringen. Allabendlich verſammeln ſich die Mit⸗ glieder der Familie in dem großen Wohnzimmer, nachdem ſie den Tag über ihren Beſchäftigungen nachgegangen ſind. Die Humberts ſind feſt entſchloſſen, ſich dieſes Idyll nicht durch Neu⸗ gierige zerſtören zu laſſen. Sie haben daher einen Sicherheits⸗ dienſt an der kleinen Haustür eingeführt, wie wenn ſie ſich im Belagerungszuſtande befänden. Kein Verdächtiger wird herein⸗ gelaſſen. und nur die Intimen, die ihnen nach allen Bechſel⸗ fällen in nicht geringer Anzahl kreu geblieben ſind, haben Zutritt. Und die Journaliſten mußten daher, nachdem ſie mehrere Tage das Haus umſpäht und vergebliche Verſuche des Eindringens unternommen hatten, mit ungeſtillter Neugierde, noch viele brennende Fragen auf dem Herzen, wieder abziehen und konnten nur berichten, daß die„große Thereſe“ ſehr gealtert iſt, einfache ſchwarze Kleidung trägt und aus ihrem ganzen Weſen eine ſcheue Zurückhaltung ſpricht. — — PPP F»»K Maenmedenn die Arbeit in den Abteilungsſitzungen erſtattet wurde. Mannheim gehalten. liegen. und in Vertretung des Stadtrats Mannheim Ihnen nochma FTTT (Abendblate) General⸗Anzeiger. amstag, den 2l. Sept. wegen vorzunehmender Reinſgun gelchloſfſen bleben. 5 Allgemeine Bindekunſt⸗Ausſtellung. Wir werden darauf aufmerkſam gemacht, daß nicht, wie im Morgenblatt bexrichtet, die Firma Gebr. Reis Söhne, ſondern die Firma Joſef Reis Söhne(Neckarſtraße) das Speiſezimmer, das Zimmer des Opernſängers und eine Veranda ausgeſtellt hatte⸗ * Verein für Volksbildung. Die Beſucher des letztjährigen Lehrgangs über Philoſophie von Univerſitätsprofeſſor Dr. El⸗ ſenhans⸗Heidelberg werden ſich freuen, im kommenden Winter wieder Gelegenheit zu haben, von dem beliebten Redner in dem umfangreichen Gebäude dieſer Wiſſenſchaft weiter geführt zu wer⸗ den. Wie er damals die Weltanſchauungen der großen Denker des Altertums in ſo klarer und lebendiger Weiſe dargelegt hat, ſo ſoll diesmal die Fortſetzung gemacht werden mit den„Welt⸗ anſchauungen der großen Denker der Neuzeit bis Kant“, Nach einer kurzen Einleitung über das Zeitalter der Renaiſſance und über die Begründung des engliſchen Im⸗ perialismus werden dieHörer mit denPhiloſophen Bacon, Ho b⸗ bes, Deskartes, Spinoza, Leibniz und vor allem mit dem großen Kant und ſeiner genialen Lehre bekannt gemacht werden. Wir ſind überzeugt, daß zu den zahlreichen Hörern des erſten Kurſes viele neue kommen werden, zumal Mitglieder und ſolche der angeſchloſſenen Vereine für elle acht Vorträge nur 1 Mark, Nichtmitglieder nur 2 M. Einſchreibgebühren zu ent⸗ richten haben. Da die Vorleſungen bereits am 25. September beginnen, mögen ſich die Teilnehmer raſch mit Karten verſehen, denn die Hörerzahl iſt nur eine beſchränkte. Karten und Pro⸗ gramme ſind bei G. Hnodel, U 4, 14, und am Zeitungskiosk beim Waſſerturm erhältlich. * Im hieſigen Union⸗Theater, P 6, 20, vis⸗A⸗vis Hotel Vik⸗ toria, gelangt ſeit geſtern ein vollſtändig neues, hochintereſſantes Wochenprogramm lebender Bilder zur Vorführung. Bezüglich der einzelnen Bilder verweiſen wir auf das Inſerat in der heutigen Mittagsnummer. Ein Beſuch des Theaters wird wie immer zu Jedermanns vollſter Zufriedenheit ausfallen, weshalb wir einen ſolchen beſtens empfehlen können. Polizeibericht vom 18. September. Unfälle: Als am 17. ds. Mts. morgens 8½ Uhr ein verh. Packträger von hier auf dem hieſigen Hauptbahnhof mit einem beladenen Wagen kurz vor einem aus Fronffurt einfahren⸗ den Schnellzug das Gleis überſchreiten wollte, wurde ſein Hand⸗ wagen von der Maſchine erfaßt und zur Seite geſchleudert, wo⸗ bei auch er zu Boden geworfen und am Bein herletzt wurde. Ein Dalmatinerhund, etwa 50 Zentimeter hoch, männlichen Geſchlechts, ziemlich alt, weiß⸗ und ſchwarzgefleckt, wurde am 16. d. M. in der Nähe des Schloſſes von unbekanntem Täter entwendet. Im ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 14 Preſonen, darunter ein Kranen⸗ führer aus Rohrbach wegen Diebſtahls, ein von der Staatsan⸗ waltſchaft hier wegen Körperverletzung ſteckbrieflich verfolgter Taglöhner aus Neckarhauſen, ein Arbeiter aus Hörde wegen Zuhälterei ſowie ein augeblicher Redakteur von Neuſtadt a. H. wegen Zechbetrugs. Hauptverſammlung des Geſamtvereind der deutſchen Geſchichts⸗ und Altertums⸗Vereine. 5 WX. Heute vormittag fand im Muſenſaale die vierte und letzte allgemeine Verſammlung ſtatt, in der hauptſächlich Bericht über Ueber die Arbeiten der I. und II. Abteilung, die zugleich die Verbands⸗ ſitzung der weſt⸗ und ſüddeutſchen Vereine für römiſch⸗germaniſche Altertumsforſchung in Heidelberg abhielt, berichtete Geh. Hofrat Prof. Dr. Haug. Die Vorträge in dieſer Abteilung, über die wir bereits berichteten, wurden teils in Heidelberg, teils in In der V. Abteilung, über deren Arbeiten Prof. Dr. Brenner⸗Würzburg berichtete, ſprach u. a. Dr. Becker⸗Ludwigshafen über„Frühlingsfeiern in der Pfalz“, wo⸗ bei der Sommertagszug und die übrigen Feiern in der bayeriſchen Pfalz und in den angrenzenden Gebieten beſprochen wurde. Im Anſchluß an dieſen Vortrag war in der Aula des Gym⸗ naſiums eine Ausſtellung von Sommertagsſtecken und volkskund⸗ licher Literatur arrangiert. Nach Entgegennahme der Abteilungsberichte wurde be⸗ ſchloſſen, die nächſte Hauptverſammlung in der zweiten Hälfte des September in Lübeck abzuhalten. Durch ſtatutenmäßigen Austritt von drei Herren waren Ergänzungswahlen erforder⸗ lich. Gewählt wurden Konſervator Prof. Dr. Gradmann⸗ Stuttgart, Muſeumsdirektor Prof. Dr. Schumacher⸗Mainz und Geh. Hofrat Dr. v. Bezol d. Weiter iſt beſchloſſen worden, einen Verſuch zu machen zur Begründung eines Fonds zur Unter⸗ ſtützung allgemeiner wiſſenſchaftlicher Publikationen. An die ein⸗ zelnen Vereine ſollen Schreiben gerichtet werden mit der Auf⸗ forderung zur Zeichnung von Jahresbeiträgen auf eine Reihe von Jahren. Aus dem Fonds ſoll die in Wien beſchloſſene Feſt⸗ ſtellung meteorologiſcher Ereigniſſe unterſtützt werden. Um 5411 Uhr wurde die Sitzung durch den Vorſitzenden Geh. Archivrat Dr. Bailleu mit dem Rufe: Auf Wiederſehen in Lübeckl ge⸗ ſchloſſen. Um ½12 Uhr begann im Reſtaurant Weber in der Aus⸗ ſtellung ein von der Stadt dargebotenes f Frühſtück, F„ das dulch verſchiedene Toaſte gewürzt wurde. Der 2. Vorſitzende des Geſamtvereins, Generalmajor z. D. Dr. v. Pfiſter⸗Stutt⸗ gart, trank auf Kaiſer und Großherzog. Von den 15 Tagungen ſeien 3 auf neubadiſchem Gebiet abgehalten worden und zwar die erſte vor 10 Jahren in Konſtanz, die zweite in Freiburg und die dritte dieſes Jahr in Mannheim. Aus einem der gehaltvollen Vorträge der letzten Tage ſei man belehrt worden, daß es weſent⸗ lich die Perſönlichkeit Karl Friedrichs war, deſſen verſöhnende Natur den Uebergang der Stadt Mannheim aus einer prunk⸗ haften Reſidenz in eine badiſche Provinzialſtadt vermittelte. Eine ſolche verſöhnende, von großen Geſichtspunkten ausgehende Per⸗ ſönlichkeit ſei auch Großherzog Friedrich, der zu allererſt den deutſchen nationalen Sinn in der Südweſtecke Deutſchlands wach⸗ gerufen habe. Er glaube, man könne dieſe Abſchiedsſitzung in der gaſtfreundlichen Stadt Mannheim nicht beſſer einleiten, als wenn man des Schirmherrn des deutſchen Reiches und des Fürſten gedenke, unter deſſen Schutz in dieſem ſchönen Lande man lebe. Die warmen patriotiſchen Worte fanden freudigen Wider⸗ hall. Reichstagsabgeordneter Eruſt Baſſermann brachte fol⸗ genden mit großem Beifall aufgenommenen Trinkſpruch aus: Meine ſehr verehrten Damen und Herren: Nur noch wenige Stunden und der eilende Zug wird Sie aus Mannheim entführen und die Tage, von denen wir hoffen, daß ſie auch für Sie ſchöne geweſen ſind, werden hinter Ihnen Bei dieſem Abſchiedsmahle geſtatten Sie mir az den Dank auszuſprechen, daß Sie Ihre Tagung hier in Mann⸗ Win ſtattfinden ließen; daß Sic uns die Freude Ihres Erſchei⸗ n bder in unſerer Stadt gemacht haben und ich verbinde da⸗ ſchaft, daß auch der hohe Protektor, Erbgroßherzog Friedrich von Baden, dieſe Tagung durch ſeine Gegenwart verſchönert hat. (Beifall.)] Sie ſind hier eingezogen in ein modernes Gemein⸗ weſen, in eine Stadt, die zum Teil in manchen Jahren gerade⸗ zu amerikaniſche Entwicklung in ihrer Bevölkerungszahl aufweiſt, die alle Spuren aufweiſt dieſer großartigen induſtriellen Entwick⸗ lung, die ſich in Deutſchland ſeit den 7oer Jahren vollzieht, in eine Stadt, in der der harte wirtſchuftliche Kampf, der politiſche Kampf und ſoziale Kampf ſich abſpielt. Wie in allen derartigen deutſchen Gemeinween ein hartes wirtſchaftliches Ringen der Gemeinden untereinander den Rheinſtrom aufwärts und ab⸗ wätrs, ſo vollzieht ſich auch hier das Ringen nach neuen Abſatz⸗ wegen und nach Verbeſſerung der Produktionsbedingungen und wie im Leben des Einzelnen der Kampf um Ellenbogenraum, die Notwendigkeit, die ganze Kraft einzuſetzen, um oben zu bleiben, im wirtſchaftlichen Kampf, um vorwärts zu ſommen. Das iſt der Typ dieſer Städte, das finden Sie überall. Sie finden den harten politiſchen Kampf gegen neu auftauchende revolutio⸗ näre Parteigeſtaltungen und Sie finden in allen Teilen des kommunalen Lebens auch den Kampf um große moderne ſoziale Probleme, die überall erwachſen durch das Zuſammendrängen dieſer Tauſende und Abertauſende von Menſchen in Induſtrie⸗ zentren. In einer ſolchen Atmoſphäre begrüßen es die Bürger doppelt dankbar, wenn die Männer der Wiſſenſchaft, die Män⸗ ner der Geſchichte, die Männer, die die alten Erinnerungen pfle⸗ gen und die Errungenſchaften des Altertums, das, was unſere Vorfahren gedacht und geſchaffen, uns überliefern und näher bringen: wenn ſie einkehren in unſerem Kreis. Wir begrüßen es doppelt dankbar, wenn ſie uns hinaufführen aus dem harten Kampf des Alltagslebens auf die reinen Höhen der Geſchichtsbe⸗ trachtunga und wenn wir aus Ihren Vorträgen und Diskuſ⸗ ſionen entnehmen, daß die Weltgeſchichte durchdrungen iſt von dem einen Zug des ewigen Irrens des Menſchen, des Menſchen, der da ſtrebt und auf der anderen Seite der Fortſchritt der Völ⸗ ker und Nationen, der durch das emſige Streben und die rege Tätiakeit der einzelnen Völker, Gemeinden und Staaten erzeugt wird und der heute in allon deutſchen Gauen ſich darbeut. Als Sie hier einzogen, haben Sie nicht hohe Türme und ragende Zinnen, gotiſche Dome und Hallenkirchen, kein ſtolzes Rat⸗ haus aus mittelalterlicher Städteblüte begrüßt, keine Gilden⸗ und Zunfthäuſer haben auf Sie herabgeſchaut. Das können wir nicht aufweiſen, auch nicht das, was Sie geſehen in Freiburg und Kon⸗ ſtang. Was wir Ihnen zeigen können an Baudenkmälern, rührt her aus der abſolutiſtiſchen Periode des 18. Jahrhunderts. Und doch ſind wir den Fürſten, die dieſe Baudenkmäler gezeugt, dankbar dafür, und wir ſind bemüht, ſie zu erhalten, vor dem Verfall zu bewahren als das, was wir aufzuweiſen haben aus vergangenen Jahrhunderten. Es iſt eine moderne Stadt, die ſich Ihnen in ihrem heutigen Gewande zeigt. Ein weichender Handel— wir ſuchen es gut zu machen dadurch, daß wir die Induſtrie beleben, und ſo ſehen wir rheinab, rheinauf Häfen entſtehen, die der Induſtrie Ge⸗ legenheit bieteit zu ihrer Entfaltung. Das iſt das neue Mannheim! Und dieſes neue Geſchlecht, das aufwächſt in Wohlſtand, der ſich aus dieſer aufblühenden Induſtrie ergibt, iſt in der Lage, neue Gebilde zu ſchaffen. Sie ſehen den Roſengarten, in dem Sie getagt, Sie ſehen ein neues Rathaus erſtehen, Sie ſehen die Jeſuitenkirche neu ausgeſtaltet, Sie ſehen neue Denk⸗ mäler aus alter Zeit, vor dem Schloſſe diejenigen des Wiederher⸗ ſtellers der Pfalz und des Gründers der badiſchen Verfaſſung, und vor der Jeſuitenkirche die beiden Denkmäler des Baugründers und Vollenders. So verbindet ſich hier das rege Vorwärtsſtreben des induſtriellen Bürgers mit dem Wiedererwachen des hiſtoriſchen Sinnes zu einer neuen Renaiſſance in unſerem Denken und Empfinden. Was die erſten zwei Drittel des hinter uns liegenden Jahrhunderts verſäumt, das machte das letzte Drittel des ver⸗ gangenen Jahrhunderts wieder gut. Und weil alle dieſe Zuſammen⸗ hänge vorhanden ſind, weil der moderne Menſch, der in ſeinem All⸗ tagsleben vorwärts muß, wenn er oben bleiben will, erfüllt iſt von dem Sehnen und Drängen und Zurückdenken an die alte Zeit, Mannheim eingekehrt ſind. Wir werden dieſe Tage nicht vergeſſen. Wir werden in unſerer Stadtgeſchichte und in unſeren perſönlichen Erinnerungen Ihrer ſtets dankbar gedenken. Dem möchte ich Aus⸗ druck geben, indem ich Sie bitte, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Der Geſamtverein der deutſchen Geſchichts⸗ und Altertums⸗ bereine lebe hoch! hoch! hoch! 5 Der 1. Vorſitzende des Geſamtpereins, Geh. Archivrat Dr. Bailleu, feierte Mannheim. Es ſei ihm ein perſönliches Be⸗ dürfnis, für die erwieſene Gaſtfreundſchaft zu danken, weil ſeine Vorfahren zu jenem Geſchelcht fleißiger Koloniſten des 17. Jahr⸗ hunderts gehört hätten, die den erſten Grund zu der Blüte unſerer Stadt gelegt hätten, zu der walloniſchen Kolonie, die ſich im 7. Jahrhundert in Magdeburg anſiedelte. Er erinnere ſich aus ſeiner Kindheit noch ſehr wohl, daß in der Magdeburger walloniſchen Gemeinde Mitglieder mit einem gewiſſen Stolz die Aeußerung taten:„Wir ſind Mannheimer!“ Es ſei charakteriſtiſch, daß die Induftrieſtadt Mannheim ihr Jubiläum nicht mit einer Induſtrieausſtellung, ſondern mit einer Kunſt⸗Ausſtellung feiere. Das ſei ein Programm für die Zukunft, das dazu verpflichte, Kunſt und Wiſſenſchaft ihren gebührenden Platz einzuräumen. Wenn man irgend einen Wunſch habe, ſo wäre es der, daß es den Mannheimern gelinge, nach all dem glänzenden, was in Handel und Induſtrie geleiſtet worden iſt, auch für Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft ein neues Kulturzentrum ſchaffen zu können. Nicht „Mannem hinne!“ ſondern„Mannheim vorwärts!“ müſſe die Loſung ſein. Hofrat Dr. Mirus⸗Leisnig toaſtete in humoriſtiſcher Form auf die Damen. Küche und Keller des Reſtaurants Weber fanden allgemeine Anerkennung. Um 342 Uhr entführte das Dampfroß die Teilnehmer nach Bruchſal, wo unter Führung des Geh. Hof⸗ rats Profeſſor Dr. Wille⸗Heidelberg und Bauinſpektor Dr. Hir ſch⸗Bruchſal die Beſichtigurg des fürſtbiſchöflichen Schloſſes erfolgte. Heute abend vereinigt man ſich zu einem Abſchieds⸗ ſchoppen im Saale des Friedrichsparkes, wo zugleich der Be⸗ grüßungsabend des Tages für Denkmalspflege ſtattfindet. Stimmen aus dem Publikum. Profeſſor Bruno Paul als Raum- und Möbelkünſtler. Der wohl vielen unſever Leſer durch ſeine künſtleriſchen Lei⸗ ſtunaen im„Simpliciſſimus“ bekannte Herr Bruno Paul läetzt Direktor an der Berliner Kunſtgewerbeſchule), iſt auf der Berliner Kunſtausſtellung mit zehn„Interieurs“ ver⸗ treten. Bedeutende Möbeldichter haben viele Zeitungen und Journale mit ausführlichen Berichten darüber verſorgt. Wie auf Kommando überboten ſie ſich in Lobeserhebungen über dieſe neue Raumkunſt. Sonderbar, wenn aus ſonſt als ſcharf bekannten Federn plötzlich Honigſeim ließt. Auch dieſe neue Raumkunſt iſt komponiert nach dem bekann⸗ ten Rezept: Die Decke ſei immer weiß, die Möbel dürfen keine Geſimſe haben und müſſen feſt auf dem Boden ſtehen, wie Mauerwerk auf dem in der Form und mauerwerksartig gebaut, die mit auch den Ausdruck großer Freude der Mannheimer Bürger⸗ destwegen begrüßen wir es mit Freuden, daß Sie gerade hier in Schöffengericht nicht das Richtige getroffen habe. ſtrafe erkannte. Fundament, Polſtermöbel ſind groß und ſteif Stühle beſtehen aus glatten Leiſten. Bizarrerien ſind nicht nur erlaubt, ſondern erwünſcht,„Strileriunerun⸗ gen“ ſtreng verboten. Was hat nun der Herr Profeſſor Bruno Paul nach dieſem Rezept geſchaffen? Im Eßzimmer und auch im Wohnzimmer find einige Rah⸗ men der Möbel gekehlt. t Hier und dort ſind liſeneartige Flächen mit den bekannten welligen ſogenannten Rokokoleiſten verzlert. Und dort ſteht dreiſt der altehrwürdige Großvaterſtuhl mit den„Schlummer⸗ backen“ an ſeiner Lehne! Ei ei, wie kann man nur ſolche„Stil⸗ erinnerungen“ haben! In anderen Zimmern treten dieſe noch ſchärfer in die Erſcheinung. grauen Kacheln, vor dem manchen alten ehemaligen Dorfbewoh⸗ ner ſicherlich Kindheitsträume anwandeln werden, und ſtieht er dann die Bänke und Seſſel, wie ſie einſt im Garten und vor der Tür ſeines Elternhauſes ſtanden, ſo werden ihn die Erinnerungen überwältigen. Wahrlich: echte Dorfſtimmung! Da ſind ſogar die blaukarrierten Kattungewebe auf den Sitzen, die einſt auf Dörfern ſo beliebt waren. Auch ſonſt ſcheut ſich Herr Bruno Paul nicht vor alten Vorbildern. In einigen Zimmern ſind unter der Decke breite, durchaus nicht„ornamentreine“ Stuck⸗ frieſe, die einem ſogar die Wände durch eine große karniesför⸗ mige Stuckleiſte in die⸗Decke übergeleitet. Dann erſt der Parkett⸗ Ganz hübſch; allerdings rezeptwidrig! wahrhaftig Im Gorraum iſt ein Kamin aus boden in dem Empfangsraum. In der Mitte ein großes und ſehr lebhaft ornamentiertes Oval, von dem aus nach allen Rich⸗ tungen zickzackartige Felder ausſtrahlen. Hier hat ſogar der Freund des Ornaments Bedenken, ob der Boden nicht zu bunt ſei und man auf ihm noch das Gefüht haben könne, daß man ſich auf einer Ebene bewegt. An„Stil⸗ erinnerungen“ fehlt's in keinem Raum. Sproſſen⸗ teilungen und Stuhllehnen erinnern an Barock und Biedermeier, das Veſtibül aus Marmor ſogar an egyptiſche Kunſt. Da hängen an zahllos vielen Schnüren elektriſche Lampen von der Decke. „Wat,“ ſagte ein behäbiger Berliner,„Se nen⸗ nen det Lampen? Männeken, det heeßt ein mo⸗ derner Menſch Beleuchtungskörper. Un det ſieht doch nett aus— nich? Irade wie Strippen mit de Weißbierkruken dran! Was bedeutet nun dieſe Raumkunſt des Herrn Brund Paul für das Kunſtgewerbe im allgemeinen und für die Möbelinduſtrie im beſonderen? 85 Wie man ſich die Dichtkunſt nicht ohne Reim oder Rhythmus denken kann, ſo fühlt unſer Herr Profeſſor offenbar, daß dass Ornament und Profilierung ein Unding iſt. Kunſtgewerbe ohne Wenn auch zunächſt etwas ſchüchtern, ſo wendet er doch beides an Auch weiß er ſich glücklicherweiſe frei zu halten von Verzerrungen, wie man ſie z. B. an den krüppelartigen Stühlen des berühmten Profeſſors Vandervelde ſieht. Brund Paul hat zweifellos noch Sinn für die hiſtoriſch gewordenen Kunſtformen. „In Berliner kunſtverſtändigen Kreiſen geht denn auch die Meinung bereits dahin, daß die ganz modernen an ihm noch„was erleben“ können, er ſich in nicht zu ferner Zeit von den ſonderbaren Aeſtheten befreien wird, die das alte Kunſt⸗ gewerbe umſtürzen möchten, und ſtatt künſtleriſcher Taten bisher doch nichts weiter als allerlei ſchwulſtige Redensarten zu bieten vermochten. So iſt denn zu hoffen, daß er im allgemeinen bele⸗ bend auf das moderne Kunſtgewerbe einwirken wird. Für 8 Möbelinduſtrie im beſonderen bedentet er ſchon heute als Meiſter der Farbe und Dekoration viel. Seine Möbel ſind freilich krotz der vorzüalichen tiſchleriſchen Ausführung in der Form noch ſehr 5 inen aber ſie ſind ſo wenig wohnlich, es gerrſcht darin ein ſo unheimlicher zimmermannsartig. Stimmung iſt in ſeinen Räumen; myſtiſch⸗geſpenſtiſcher Ton, daß er es darin wohl ſelbſt nicht lang aushalten könnte. 1 Herr Profeſſor Brund Paul läßt alſo hoffen;„E tut mir kang' ſchon weh,—daß kich dich in der G ſellſchaft ſeh!“ 8 Gerichtszeitung. Mannheim 17 Sept. Strafkamme 1 ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Wolh. Vertreker 96 5 Staatsbehörde: Herr Aſſeſſor Mutſchler. Ein Maſchiniſt war von einem Nebenarbeiter beſchun worden, daß er am Neubau der Reformſchule und der Kun zirka 20 Sack Zement, ferner Rahmenſchenkel, Verſchalbretter u Draht geſtohlen habe Eine umfangreiche Bewefserhebung wut deshalb in der heutigen Verhandlung geprüft, aber nicht Spur von Beweis ergab ſich, und am Ende war jeder Zu erſtaunt, daß die Anklage überhaupt hatte erhoben werden könne Der Angeklaate wurde natürlich freigeſprochen. Der 28 Jahre alte Küfer Max Buſch aus Grünſtadt hier eine Weinhandlung angefangen, aber da er nichts davo verſtand keine Bücher geführt. So arbeitete er ſeinem Ruin e gegen, und geriet in Konkurs. Die Paſſiven betragen 14 31 Mark. Die Gläubiger erhalten 30 Prozent. Der Angek 5555 15 17155 5 entſchuldigen 1 er nur Kommiſſionä geweſen ſei, wurde wegen einfachen Bankerotts zu ei Ge ſtrafe von 100 Mark verurteilt. 5 Redakteur Emil Maier hatte während des Ausſtandes Hafenarbeiter im letzten Winter in der„Volksſtimme“ den lichen Gewerkſchaftsſekretäer Tremmel einen„Str brecheragente n“ genannt. Auf die Klage Tremmels wur Maier vom Schöffengericht zu 1 Woche Haft verurteilt. M legte Berufung ein. In der heukiten Verhandlung war Ma durch Rechtsanwalt Dr. Frank, Tremmel durch Rechtsa Mürb vertreten. Maier erklärte, daß Tremmel nach f Verhalten bei dem Streik keine andere Bezeichnung ve⸗ habe. Der Privatkläger ſagte, daß es ſich bei dem Streik w. ige um die Erzielung beſſerer Arbeitsbedingungen gehand als darum, die chriſtlichen Arbeiter brotlos zu mache habe der Führer der freien Gewerkſchaftler, Seidel, auch offe erklärt. Die freie Gewerkſchaft habe den Arbeitsnachwei ſich reißen wollen, und damit hätten ſich die chriſtlichen G ſchaften nicht einverſtanden erklären können. Rechtsanwalt Frank führte aus, daß objektiv die Tätigkeit Tremmels anders bezeichnet werden könne, als es der Angeklagte getan Wenn 350 freie Gewerkſchaftler in den Ausſtand träten, könnten 7 oder 8 Chriſtliche, die mittun, nicht verlangen, in Leitung vertreten zu ſein. Es gebe einen Punkt, wo di Billigkeit das größte Unrecht ſei. Die formale Wendung vielleicht beleidigend, aber es ſei zu prüfen, ob ein Wort durch Freiheitsſtrafe zu ahnden ſei. Er glaube, daß Mürb, der Vertreter des Privatklägers, ſagte, er ſtelle g lich die Strafe ius Ermeſſen des Gerichts. Nachdem ab Gegner ſeine Behauptung aufrechterhalte, ſei er der Anſic das Schöffengericht recht gehabt habe, als es guf eine Fre Ein Vergleichsvorſchlag des Vorſitze terte. Die Berufurig Mafers wurde als unbegründet zurückge⸗ wieſen. Das Zirkular, das Tremmel verſchickte, ie! allerdings Veranlaſſung geben können, die Sache ſo e wie er es getan, allein der Ausdruck Streikbrecherag im gewöhnlichen Gebrauch eine ſo ſchwere Beleipigung, da Freiheitsſtrafe als entſprechend angeſehen werde 175 7775 Kunſtgewerbler mit ihm gewiſſermaßen den Bock zum Gärtner geſetzt haben und ſchei. — 7 neral⸗Auzeiger,(Abendbfat.)) Menbeſm, 16. Scptenber⸗ . Seite. FRRF Chealer, Kunſt una Uifſenſchat retzte Hachrichten und Telegramme. ſollan. eſke Wsbungen 5be ee Vebeſe gege Thegter⸗Notiz. In der für Donnerstag angekündigten Auf⸗ führung„Cavalleria ruſticana“ wird Frau Rocke⸗Heindl die „Santuzza“ ſingen. Das Stadttheater Eſſen, welches im Laufe dieſes Sommers mit einem Koſtenaufwande von nahezu einer Viertelmillion Mark bedeutend vergrößert und mit allen techniſchen Neuerungen verſehen wurde, begann ſeine Opernſpielzeit mit einer glänzenden Neu⸗ inſgenierung von R. Wagners„Tannhäuſer in der ſogenannten Dresdener Bearbeitung. Dieſem, aus dem Jahre 1845 ſtammenden Szenarium gemäß erſcheint nämlich in der Schlußſsene der Oper Eliſabeths Leiche nicht mehr auf der Bühne. Von der Höhe der Wartburg herab erſchallt die Totenklage und während Tannpäuſer in Wolframs Armen ſterbend zuſammenhricht ſammelt ſich der Zug der jüngeren Pilger mit dem neu ere auten Stabe, die Er⸗ löſung des Sünders und ſomit den verſöhnenden Abſchluß der dra⸗ matiſchen Legende hekundend.(Die Regie der Eſſener Oper führt das langjährige Mitglied unſeres Mannheimer Hoftheaters, Emik Vanderſtetten.) Ein Weltkongreß der Muſiker wird in der ziweiten Hälfte des Monats April im nächſten Jahre bei Gelegenheit der Hunderkjahr⸗ feier des Konſervatoriums in Mailand zuſammentreten. Wie der Méneſtrel mitteilt, hat ſich ein Komitee gebildet, dem u. a. der Direktor des Konſervatoriums, Giuſeppe Gallignani, Arrigo Boito, Umberto Giordano, Giacomo Puceini, Giulio Ricordi und Edoardo Sonzogno angehören. Dieſes hat an die wichtigſten Muftkinſtitute Italiens und des Auslandes ein Zirkular geſandt, in dem ſie aufge⸗ fordert werden, in den verſchiedenen Muſtkzentren Einzelkomitees aut organiſieren. Während des Kongreſſes wird das Konſervatorium mit Unterſtützung der anderen Mailänder Muſikinſtitute in einer Reihe bon Aufführungen und Konzerten ſeine Geſchichte von ſeiner Gründung bis zur Gegenwart vorführen. Man hofft, auf dieſem Kongreß die größten muſikaliſchen Berühmkheiten der ganzen Welt zuſammenführen zu können. Die diesjührigen Salzburger Hochſchul⸗Ferialkurſe ſind am letzten Samstag mit einem Abſchiedsabend geſchlof ſen worden. Der Obmann des Ortsausſchuſſes, Dr. Pobinelli, betonte, daß die Kurſe nun ſchon zum fünften Male abgehalten worden ſind und die Salzburger Sommer⸗Univerſität ſomft eine ſtändige Einrich⸗ tung zu werden verſpreche. Im Namen der Profeſſoren ſtattete Hofrat Profeſſor Dr. Schipper⸗Wien den Dank ab. Es wirken, ſagt ex, bier Faktoren mit, wenn ſich die Kurſe auch in Zukunft erhalten. Erſtens das Bewußtſein, daß der Gedanke an eine freie Hochſchule in Salzburg nicht mehr verſchwinden darf, zweitens die große Zahl der deutſchen Hochſchulprofeſſoren, die dem weiteren Ausſchuß der Kurſe angehören, die verſtändige Bevölkerung Salzburgs und endlich die freiheitlich geſinnte akademiſche Jugend aus dem Reiche und Deutſch⸗Oeſterreich. Unter großem Beifall ſprach Prof. Buſch⸗Tübhingen. Von Stunde zu Stunde habe er in ſeinen Vorleſungen erfahren, daß hier in Salzburg dieſelben Men⸗ ſſchen fühlen wie in ſeiner Heimat. Was zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich geſchehen, das müſſen wir vergeſſen, denn von Jahr zu Jahr werden die Klammern feſter, die das Reich mit Deutſch⸗Oeſter⸗ reich verbinden. Das mächtige Deutſche Reich gibt ja auch den Deutſch⸗Oeſterreichern einen ſtärkeren Rückhalt, als es der Nord⸗ deutſche Bund vermochte. Mit Recht ſagen die Dautſch⸗Oeſter⸗ keicher: Unſeren Kampf im engeren Vaterlande kämpfen ſpir allein. Wir twünſchen nur, daß die Herzen der Deutſchen im Reiche uns zugetan ſind und daß ſie uns beim letzten Kampfe ihre Unter⸗ ftützung nicht verſagen. Wenn es einmal doch dazu kommen ſollbe: dann die Enterbrücken herunter auf beiden Seiten. Wir gehören zueinander in Not und Tod, in Glück und Gefahren. * Von Tag zu Tag. — Die Geheimniſſe der Liſſaboner Kata⸗ komben. Die Liſſaboner Polizei entdeckte in einer Vorſtadt kleine Katalkomben in der Nähe dex alten römiſchen Waſſerleitung, in denen ſich die verweſten Körper von acht Perſonen neben großen Haufen menſchlicher Gebeine befanden. Der ſchauerliche Fund löſt das Rätſel des Verſchwindens zahlreicher Be⸗ wohner Liſſabons, das die Polizei mehrere Jahre hindurch in Atem Hielt. Die Polizei hat Beweſſe dafür, daß die Katakomben das Hauptquartier einer örderbande bildeten, die ihre ausgeplünderten Opfer umbrachte und die Leichen in den unter⸗ irdiſchen Verſtecken verbarg. Nach einem erbitterten Kampfe gelang es der Polizei, eine Anzahl von Deſperados zu überwältigen und in Gespahrſam zu bringen. Das mit den Verhafteten angeſtellte Ver⸗ hör erbrachte, wie erwartet worden war, den Nachweis, daß es ſich um einen der ſchwerſten Kriminalfälle der Gegemvart handelt. — Brennende Schiffe. Der Dampfer Tafumaru der Niſhen⸗Kiſen⸗Kaiſha⸗Linie iſt, wie Reuter aus Shanghai meldet, 3 Meilen von Chingkiang in Flammen auf⸗ gegangen. 100 Perſonen ſollen den Tod gefunden haben. 8 Aus Bremen wird gemeldet: Der Reichspoſtdampfer „Seydlitz“ des Norddeutſchen Lloyd begegnete am 11. Auguſt auf 5 Grad 28 Minuten ſüdlicher Breite, 90 Grad 35 Min. öſtlicher Länge einem in Flammen ſtehenden Dampfer und zwar„Fortunatus“ aus Melbourne. Da das brennende Schiff, das von der Mannſchaft verlaſſen war, im Dampferweg Zeylon—Fremantle trieb, iſt das Wrack laut Bericht des Kapitäns des„Seydlitz“ der Schiffahrt gefährlich. — Die Fälſcher der Reichskaſſenſcheine von 20 Mark, die in letzter Zeit in Straßburg und in anderen deutſchen Städten kurſierten, wurden entdeckt. Ein Geſchäfts⸗ mann in Straßburg bemerkte den Schwindel ſo rechtzeitig, daß der Verausgeber, ein Kaufmann Walter Strauß aus Poſen, ver⸗ haftet werden konnte. Der Bruder des Strauß wurde in Poſen feſtgenommen. — Spurlos verſchwunden. Der 17 Jahre alte Gold⸗ ſchmiedslehrling Karl Becker in Hanau iſt lt.„Frk. Ztg.“ ſeit einigen Tagen ſpurlos von dort verſchwunden. Der Junge hat mit einem anderen Arbeiter Streit gehabt und iſt ſeitdem nicht wieder geſehen worden. — Von der Lokomotwe zerriſſen. Der Per⸗ ſonenzug Nr. 486 Hannoper⸗Soltau⸗Hamburg überfuhr Dienstag nachmitteg kurz vor 5 Uhr zwiſchen Schwarſpedt und Eikeloh ein Geſpann des Gemeindevorſtehers Wichmann Die beiden Pferde wurden von der Maſchine zerriſſen und die Kadaver weit fortgeſchleudert. Der 15jährige Sohn des Wichmann, der das Geſpann führte und die mutigen Pferde nicht früh genug anhalten konnte, wurde vom Wagen geſchleudert und kam neben die Ma⸗ ſchine zu liegen, blieb aber unperletzt. e Geſtändnis eines Mörders. Heute früh ſtellte ſich der 44jährige Arbeiler Friedrich Auguſt Gebauer bei der Frankfurter Kriminalpolizei und gab an, im Jahre 1894 die Proſtituierte Anna Winkler in Berlin ermordet zu haben. Ge⸗ Fauer, der früher ſehr vermögende Sohn eines Gutsbeſitzers, war ſeinerzeit ſchon in Frankfurt a. M. verhaftet worden unter dem Verdachte der Täterſchaft, mußte jedoch aus Mangel an Beweiſen wieder freigelaſſen werden. Heute hat er geſtanden, er habe die Winkler in ihrer Wehnung erwürgt. ——— ——— * Montreux, 18. Sept. Zwei Männer, die heute vormittag gegen 9 Uhr 15 Minuten in der Filiale der Bank von Montreux in der Avenue du Kurſaal erſchienen und Banknoten wechſeln ließen, töteten den damit beſchäftigten Kaſſier durch einen Revolverſchuß in den Kopf und raubten alsdann den Kaſſenſchrank aus. Auf der Flucht verletzten ſie durch Schüſſe noch vier Perſonen, die ihre Verfolgung aufgenommen hatten. Die Verbrecher wurden nach wilder Jagd feſtgenommen; die entwendeten Wertpapiere und Barbeſtände wurden faſt vollſtändig zurückerlangt. Die Täter ſind vermutlich Ruſſen. Einer der Verletzten be⸗ findet ſich in hoffnungsloſem Zuſtande. Mailand, 18. Sept. In mehreren Orten Apuliens artet die Bewegung der Bauern für beſſere Lahnbeding⸗ ungen zu Tumulten aus. Geſtern morgen verſperrten ſtarke Scharen den Zugang zur Stadt Ruo und verhinderten den Wagen⸗ verkehr. Sie wollten das Rathaus und die Paläſte der Ariſtokraten ſtürmen, wobei mehrere Perſonen durch Schüſſe verwundet wurden. Die Läden wurden geſchloſſen und die Stadt militäriſch beſetzt.— In Canaſſa ſtürzten die Bauern die Wagen mit Waſſerzufuhren um und die Polizei, die dies verhindern wollte, wurde mit einem Steinhagek empfangen.— In Santeramso in Colle bemäch⸗ tigten ſich die Bauern zweier Höfe, welche Staatseigentum ſeien und ſie erklärten, andere Güter am 20. September, dem National⸗ feſt, beſetzen zu wollen.(Irkf. Atg.) Arbeiterbewegung. Frankfurka.., 18. Sept. Ueber den Ausſtand im Niederlauſitzer Braunkohlengebiet meldet die „Frankf. Oder⸗Zeitung“, daß die Zahl der Ausſtändigen von geſtern bis heute mittag auf 140 6 geſtiegen iſt. Auf einigen Werken iſt ein Rückgang des Ausſtandes zu verzeichnen. Prozeß Roeren⸗Schmidt. Köln, 18. Sept.(Schluß des erſten Verhandlungstages.) Zeuge Kammergerichtsrat Wilke hat die Akten eingeſehen, die bezüglich der Vorkommniſſe in Togo vorhanden ſind. Er iſt zu der Anſicht gekommen, daß der Avete⸗Fall kein Anlaß ſei, gegen den Angeklagten Schmidt disziplinariſch oder ſtrafrechtlich vor⸗ zugehen. Er habe die Berechtigung gehabt, die Leute vorzufüh⸗ ren und zu züchtigen. Daß eine Züchtigung ſtattge⸗ funden habe, habe ſich nicht ergeben, auch nicht, woher die Leute die ſchweren Wunden gehabt hätten, die ſie ſpäter gezeigt haben. Vier der gezüchtigten Leute ſeien in dem Beleidigungsprozeß Schmidt gegen Pater Müller vernommen worden, welch' letzterer behauptet hatte, die Leute ſeien geſchlagen worden, daß ihnen die Fetzen heruntergehangen hätten. Kolonialdirektor Dernburg habe drei preußiſche Richter mit der Unterſuchung der Sache Schmidt beauftragt. Zeuge habe auch der Kommiſſion angehört, die Einſicht genommen habe in alle Akten, ſelbſt in die geheimſten. Die Kommiſſion ſei ſich darüber ſchlüſſig geworden, daß der Avete, Fall noch nicht zu Ende geführt ſei, well ein Novum in die Sache kam, nämlich der hier vorliegende dicke Stock. Auf Be⸗ fragen ſagt der Zeuge weiter, wenn ein ſolcher Stock gebraucht worden wäre und der Beſchuldigte davon Kenntnis gehabt hätte, ſo könnte darin eine Ueberſchreitung des Züchtigungsrechtes er⸗ blickt merden. Heuge Rechtsanwalt Dr. CTourt war ſeinerzeit in Togo und hat als Verteidiger der Gerichtsverhandlung gegen Pater Müller beigewohnt. Schmidt war als Nebenkläger zugelaſſen. Ein ſchwarzer Soldat bekundete, er habe bei Gelegenheit des Avete⸗Falles die Führung der Patrouille gehabt. Den vorgeführ⸗ ten Leuten ſeien 5 bis 20 Hiebe mit Stöcken ausgeteilt worden. Der Stock ſei ſo dick wie ein ſtarker Negerdaumen geweſen. Es ſei ein Stock geweſen nach Art deſſen, der dort auf dem Tiſche liege.(Bewegung im Publikum). Der Schwarze habe mehrere Leute geſehen, die Wunden davongetragen hätten von der Größe einer Handfläche ohne Finger,. Es ſeien vier Stöcke gebraucht worden und drei davon auf den Leuten entzwei geſchlagen worden. Die Stöcke ſeien aus friſchem Holze geſchnitten geweſen. Es ſeien auch vier Leute vernommen worden, die Wunden davonge⸗ tragen hat en. Einer hatte eine große Wunde auf der Sitzfläche, die etwa 2½% Jahre alt war und eine beträchkliche Narbe hin⸗ terlaſſen hatte. Die Wunde mußte eine Hand breit groß ge⸗ weſen ſein. Der Gefreite habe beſtätigt, daß es einer der Leute geweſen ſei die blutig geſchlagen worden ſeien. Der Geſchlagene ſagte, er ſei drei Monate krank geweſen und hätte mit der Wunde noch acht Tage arbeiten müſſen. Der Richter fragte, weshalb der Mann die Wunde nicht ausgewaſchen habe. Zeuge Court erklärte, das habe er nicht gekonnt, weil er ſofort nach Atakpane abgeführt wurde und dort arbeiten mußte. Der Ge⸗ ſchlagene habe noch bekundet, die Wunde ſei ſehr tief geweſen. Ein weiterer Geſchlagener ſagte, er habe vier kleine Wunden ge⸗ habt. Das wurde auch feſtgeſtellt. Gleich ſei gus den Wunden Blut gefloſſen und am folgenden Tage Waſſer und Blut. An dem nächſtfolgenden Tage habe er die Wunde erſt auswaſchen können. Der Dritte zeigte auch eine große Narbe vor. Die Hei⸗ lung, ſagte er habe drei Monate gedaucct. Er habe eine Woche nach dem Schlagen noch im Gefängnis geſeſſen. Der Vierte hatte auch eine Wunde am Geſäß, die geeitert batte. Am Tage nachher hätte er kein Waſſer gehabt, um die Wunde auszuwaſchen. Erſt an einem folgenden Tage ſei dies möglich geweſen. Der Ge⸗ freite beſtätigte, daß alle bieſe Leute blutig geſchlagen worden ſeien. Die Strafe, ſo bekundet Rechtsanwakt Court, machte auf mich einen ſehr traurigen Eindruck und auch die Richter waren, das merkte man ihnen an, entrüſtet.[Hört! Hört!) Ich habe die Wde mit ihren Narben photographieren laſſen; hier ſind die Bilder. Rechtsanwalt Brederik fragt, ob der Zeuge Court den Schwarzen mehr geglaubt habe els dem Herrn Hunneshagen, der doch auch vernommen wurde. Zeuge Court ontwortet ich und keiner der Anweſenden hatten Anlaß, an den Ausſagen der Schwarzen zu zweifeln, da ſie durch einen kaiſerlichen Soldaten bekräftſgt wurden. Darauf wurde die Verhandlung auf Mitt⸗ woch vertagt. Köln, 18. Sept. In der heutigen Verhandlung wird mit der Zeugenvernehmung betreffend die Beſtrafung der Einge⸗ borenen fortgefahren. Rechtsanwalt Brederik erklärt, daß aller⸗ dings ſchwarze Zeugen vernommen wurden, die zugunſten des Beklagten ausgeſagt hätten. Zeuge Oberleutnant Paul: Lorenz Sment, der der Gerichtsverhandlung am 24. Januar 1906 gegen den Pater Müller beigewohnt hat, erklärt der Dolmetſcher, der Avete⸗Häuptling und der Avete⸗Poliziſt hätten zugunſten Schmidts ausgeſagt. Er und die überwiegende Anzahl der Zeu⸗ gen hätten den Eindruck gehabt, daß Herr Schmidt bei der Be⸗ ſtrafung der Leute nicht über das erlaubte Maß hinausgegangen ſei. Er ſelbſt habe den Eindruck gehabt, daß Pater Müller hätte Dr. Oskar Maper, Oberrichter in Togo, kennt den Fall nur aus den Akten; er habe den Eindruck, daß Schmidt über das erlauhte Maß der Züchtigung nicht hinausgegeagen ſei. Zeuge Pater Friedrich Adolf Müller will drei oder vier Leute mit Wunden an der Sitzfläche geſehen haben, welche die Größe einer Hand⸗ tellerfläche ßatten und einen friſchen Eindruck machten. Der Bruder Damaſſus habe die Leute mit ihren Wunden am Wege arbeiten ſehen. Den Ausdruck, den Leuten hätten die Fetzen vom Leibe gehangen, habe er getan. Nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch würde er auch behaupten, daß das der Fall ge⸗ weſen ſei. Der ſozialdemokratiſche Parteitag. Eſſen, 17. Sept. In der Nachmittagsſitzung dauerten die ſcharfen Auseinanderſetzungen über den Militarismus fort. Abg. b. Vollmar iſt heute mittag erſt eingetroffen. Er beteiligte ſich alsbald an den Berhandlungen. Auch Bebel griff nun ein. Sehr erhebend werden es die Genoſſen nicht gefunden haben, wie von der Meinungsfabrik, die nur die„Leipz. Volksgig.“ vermiktelt, die Kuliſſen weggezogen wurden. Nach Mehrings Pfeife tanzt der „Vorwärts“ und mit ihm die Gruppe der Prinzipienwächter und Ketzerrichter, Alle dieſe tapferen Genoſſen haben ihre feſte Mei⸗ nung, nur muß die„Leipz. Volksztg.“ bei ihnen rechtzeitig ein⸗ getroffen ſein. So wurde auch gegen Noske das Keſſeltreihen ein⸗ geſtellt, ſobald von Leipzig das Signal gegeben war. Vor Bebel aber machte man vorſichtig Halt. Dr. David hat in dieſes Neſt einmal gründlich hineingeleuchtet, und als heute nachmittag Bebel ſelbſt die Hetze zurückwies, wichen die Angreifer ſeiklich aus. Mit wilder Maßloſigkeit hielt Frau Zetkin eine gellende anti⸗ militariſtiſche Hetzrede. Bebel machte kein Hehl daraus, daß dieſes Theater für die Galerie nicht nach ſeinem Geſchmack war. Schonungslos zerpflückte Voklmar die Leiſtung, ſowie die von ihm als höchſt gefährlich und verwerflich gekennzeichneten Liebknechk⸗ ſchen Agitationen. Kautsky führte aus, die Entſcheſdung über das Verhalten der Sozialdemokratie im Kriegsfall müſſe eintreten⸗ den Falles international erfolgen. Auch auf den Angriffskrieg könne ſich die deutſche Sozialdemokratie nicht feſtlegen. Beßel ant⸗ wortete ironiſch, hoffentlich werde Kautsky ihm nötigenfalls auf den richtigen Weg helfen. Der Parteitag lehnte ein Mißtrauensvotum gegen Noske ab. Berliuer Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 18. Sept. Kolonjaldirektor Dernburg iſt geſtern von Tabora zurückkehrend wieder in Mnunza ein⸗ getroffen. Berlin, 18. Sept. Das ſpaniſche Königs⸗ paar wird im November ds. Is. nach England reſſen und einige Tage im Schloſſe zu Sandringham zubringen. Vor dieſem Beſuch wird der König auch dem Kaiſer von Oeſter⸗ reich einen Beſuch abſtatten. AHus dem Grossberzogium. * Reflingen, 17. Sept. Zur Anzeige gebracht wurde ein hieſiger Mann, der ſeinen eigenen Sohn ſortgeſeßt in roheſter und brutalſter Weiſe mißhandelte. *Hockenheim, 17. Sept. Die roben Geſellen, welche die Fenſterſcheiben an der neuen evangel. Kirche demolierten, wurden geſtern in der Perſon des Steinhauers Friedrich Antritter und des Wickelmachers Heinrich Schambach ver haftet und ins Amtsgefängnis Schwetzingen eingelieferk. ⸗Karlsruhe, 17. Sevt. Am 15. d, morgens 5 Uhr kam eine 34 Jahre alte, geſchiedene Büglerin und Aushllfskellnerin aus Rintheim in hochſchwangerem Zuſtande ins ſtädt. Franken⸗ haus, woſelbſt ſie ſchon nach einigen Stunden unter Vergif⸗ tungserſcheinungen ſtarb. Ob ein Verbrechen vorkfegt, wird die eingeleitete gerichtliche Unterſuchung ergeben.— Hier wird Mitte Nop. d. J eine Fachſchule für Blechner und In⸗ ſtallateure eröffnet. Sie wird vom Staat, von der Stadt und der Handwerkskammer und Inſtallateuren ſubventioniert. * Todtmoos., 17. Sept. Sonntag Morgen gegen 3 Uhr fiel der Portier des Hotels Bellevue vom 4. Stock auf das Trot⸗ toir herunter und zog ſich dabei ſchwere Verletzungen zu. Man brachte ihn ſofort in das Krankenhaus nach Wehr, wo er Nach⸗ mittags ſeinen Verletzungen erlag. Schluchſee(A. St. Blaſten), 17. Sept. Sonntag früß iſt in dem benachbarten Faulenfür ſt der dem Großh. Aerar gehörige Hof, der von Fabian Kiefer bewohnt wird, vollſtändig niedergebrannt. Als der Brand bemerkt wurde, ſtand das ganze Anweſen bereits in Flammen. Ein Teil der Bewohner konnke nur noch durch die Fenſter gerettet werden. Mehrere Schweine und Ziegen und das ganze Inventar wurden ein Raub der Flammen. Der Geſchädigte iſt nicht hoch verſichert. Pfalz, Feſſen und Umgebung. Einöd, 17. Sept. Das Vefinden der aus Undorſichtigkeit don dem Ackerer Hafner von Einöd verletzten Hochzeitsgäſte iſt be⸗ friedigend und dürfte Lebensgefahr gusgeſchloſſen ſein. Mörlheim, 16. Sept. Samstag nacht fand hier gele⸗ gentlich des Kirchweihfeſtes eine wüſte Schlägerei ſtatt, in der auch Meſſer und Revolver eine Rolle ſpielten. Verſchie⸗ dene Burſchen ſind ſchwer, einige lebensgefährlich ver⸗ letzt. Die Gendarmerie Landau verhaftete in Queichheim die in den ꝛber Jahren ſtehenden Brüder Karl und Joſef Roth. Viernheim, 17. Sept. Unter den Schweinen iſt vor einiger Zeit der Rotlauf ausgebrochen, dem ſchon eine ziem⸗ liche Anzahl Tiere zum Opfer gefallen ſind. Geſtern allein ver⸗ endeten 10 Tiere an der Seuche. Mörlenbach, 17. Sept. Geſtern morgen brannte die dicht danebenſtehenden Gebäulichkeiten nicht auch ein Naub Flammen wurden. der Mannheimer Effektenbörſe vom 18. September.(Offizieller Bericht) Die Börſe verkehrte in feſter Haltung. Umſätze fanden ſtatt in Pfälz. Bank⸗Aktien zu 100 pCt. und Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien zu 339 pCt. Es notierten ferner Sinner Brauerei⸗Aktien 250., Schwartz Brauerei⸗Aktien 125., Gutjahr⸗Aktien 84., Bad. Aſſecuranz⸗Aktien 1345 bez.., Koſtheimer Celluloſe⸗Aktien 247., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ 0 beſtraft werden müſſen, wenn nicht Rechtsanwalt Court einen Serde een Aktien 184., Zementwerk Heidelberg⸗Aktien 163., Südd. Aabelverke,Attzen 1276.„ das Wohnhaus des Landwirtes Joh. Alter gänzlich nieder. Nur dem ſchnellen Eingreifen unſerer Feuerwehr iſt es zu danken, daß — 4 . 1 pbphne Punkt ausgeht. 5 5 5 init 8 Mannſchaften, und Gaumeiſter der betr. Abteilung wird der⸗ General⸗Auzeiger.(Ubendblatt⸗) 5. Selte Naunheim, 18. Scpternber— Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Germersheim, 17. Sept. Der Eiſenbahn⸗ unfall, der ſich auf dem hieſigen Bahnhofe geſtern abend er⸗ keignete, iſt nicht ſo bedeutend, als die erſten Meldungen vermuten ließen, Der Materialſchaden iſt gering; es wurden lediglich einige Kohlenwagen beſchädigt. Bis heute früh war das Verkehrshinder⸗ nis wieder vollſtändig beſeitigt. Darmſtadt, 17. Sept. Der heute vormittag in Frank⸗ furt g. M. feſtgenommene Raubmörder Martin pwurde beute nachmittag.41 Uhr mit dem.Zug hier in Begleitung zweier Frankfurter Kriminalbegmten ſtark geie⸗ tehracht und in einer offenen Droſchke, in der noch der L„emsezſter Platz genommen hatte, nach dem Unterſuchungs: gnuis ge⸗ bracht. Viele Hunderte von Neugierigen hatten ſich auf dem Hahnhofplatz ſchon lange vor der Ankunft des Zuges eingefunden und empfingen den Uebeltäter mit heftigen Schimpfworten. Nur der energiſchen Abwehr der Begleiter hatte es M. zu verdanken, daß er nicht gelyncht wurde. Er iſt ein ſchmächtiger Burſche mit ſchlappem Gang, der alles cyniſch hinuahm. Der Oberſtaats⸗ anwalt und der Unterſuchungsrichter nahmen alsbald ſeine Ver⸗ mehmung vor. Er legte, wie auch in Frankfurt bei ſeiner heutigen erſten Vernehmung ein volles Geſtändnis ab, macht aber über ſeine Motive vollſtändig widerſprechende Angaben. Er gibt lletzt an, daß er am Sonntag nachmittag auf der Kirchweihe in Asbach einen früheren Bekannten getroffen habe, der auf einem benachbarten Gut diene und Hannes heiße. Dieſer Hannes habe hn vor den Eheleuten Neuroth gewarnt. Er(Hannes) habe üher dort gedient, aber ſchlechtes Eſſen und keinen Lohn erhal⸗ en. Am beſten ſchlage er dort einmal alles kaput. Er habe dies uch ſeinem Freund verſprochen, aber beim Nachhauſekommen ſich vorgenommen, ſich lieber zu hängen. Zweimal habe er ies auch im Stall verſucht, doch jedes mal ſef der Strick ge⸗ rochen! In ſeiner Aufregung habe er dann ein Beil genommen, 1 in die Wohnung und habe alles zuſammen⸗ und totgeſchlagen. * uerſt die Frau und als die Kinder ſchrieen, auch dieſe. An as Stehlen des Geldes, das er aber auf Befragen angibt, bei der Anwefenheit eines Kaufmanns geſehen zu haben, dachte er angeblich zuerſt nicht. Erſt als er alles tot glaubte und dann im Hof einmal Waſſer krank, ſei ihm der Gedanke gekommen, er könne doch auch das Geld mitnehmen. Er ſei dann nochmals u die Stube, wo die Frau und Kinder lagen— angeblich haben ie noch gewimmert— und hahe das Geld an ſich genommen. Seine Angaben hierüber machen einen ſehr unglaubhaften Ein⸗ ruck. Die Vorgänge in der Nacht gibt er dann ſo zu, wie ſie chon veröffentlicht wurden. Er fuhr morgens nach Darmſtadt, ufte ſich dann ein neues Hemd. Stümpfe, Portemonnaie und ei Jakob ein Paar Schnürſchuhe, die alten zurücklaſſend. Auf dem Louiſenplatz nahm er eine Droſchke nach Frankfurt. Er gab dabei dem Kutſcher an, daß er Mälzer ſei, zu ſeiner Braut nach Frankfurt wolle und Geld genug habe. Unterwegs wurde ver⸗ ſchiedentlich, aber an den Enden der Ortſchaften, Raſt gemacht, damit es nicht ſo auffalle. Auf der Galluswarte in Frankfurt tieg M. aus. Der Kutſcher bekam 25 Mark Trinkgeld. Die ahrt hatte pon vormittags 9 bis nachmittags 4 Uhr gedauert. ls der Kutſcher heute früh auf ſeinem Stand⸗ latz die Mordtat hörte, meldete er ſich ſofort bei der Polizei. —— f Sport. *Die ganze Fußballgemeinde Deutſchlands mit faſt 50 000 itgliedern wird zuſammengefaßt in dem deutſchen Fußballbund, er bekanntlich zu Pfingſten in hieſiger Stadt tagte. Ihm unter⸗ geordnet ſind eine Reihe von Verbänden, unter denen unſer ſüd⸗ deutſcher Verband mit nahezu 15 000 Mitgliedern in 180 Vereinen der ſtärkſte iſt. Dieſer Verband zerfällt wieder in 4 Kreiſe. Von deſonderem Intereſſe für uns iſt der Nordkreis, der die Städte annheim, Frankfurt, Wiesbaden, Hanau und deren Umgebung und in 4 Gaue eingeteflt iſt. Die Vereine unſerer ſtadt, ſowie die von Schwetzingen, Ladenburg, Feudenheim, Sand⸗ befen und Seclenheim bilden den Neckargau. Geſpielt wird in drei Klaſſen. A große Stadtvereine, B und Ckleinere Stadtvereine und Landvereine. Der K⸗Klaſſe dieſes Gaues gehören die fünf größten Mannheimer Vereine an, die ſich gegenſeitig je 2 Spiele liefern haben. Für ein gewonnenes Spiel werden 2 Punkte berechnet, für 1 unentſchiedenes 1 Punkt, während der Geſchlagene In dieſer Weiſe ſpielt die hieſige A⸗Klaſſe enige, der die höchſte Punktzahl erreichtt Die Gaumeiſter eines eden Kreiſes ſpielen dann in gleicher Weiſe um die Kreismeiſter⸗ ettere iſt von Freiburg zu verteidigen. Meiſter de s Neckargaues der A⸗Klaſſe wurden in der letzten Saiſon in der 1. Abteflung: Mannheimer Fußballgeſellſchaft 1893, 2. Abteilung: Mannheimer Fußballgeſellſchaft Union, 3. Abteilung: Mannheimer Fußballgeſell⸗ ſchaft 1896. Ueber den Verlauf der Spiele, die bereits am näch⸗ len Sonntag beginnen, werden wir berichten. ———— „ Daolkswirtschakt. Annweiler Emaillirwerke vorm. Franz Ullrich Söhne, Annweiler(Pfalz). 7* Wie bereits in der Mittagsnummer mitgeteilt, hat die Geſellſchaft für das mit dem 30. Juni ds. Is. abgeſchloſſene Geſchäſtsjahr 1906/07 ein recht befriedigendes Reſultat er⸗ zielt.(Infolge eines bedauerlichen Druckfehlers iſt in der Mitiagsnummer von einem Mehraufwand ſtatt richtig don einem Mehrverſand in Höhe von M. 434 167 ge⸗ ſchrieben worden.) Das Unternehmen war gleichmäßig gut und konnte es ermöglichen, die Verkaufspreiſe beſonders in der zweiten Hälfte des ſetriebsjahres, den Preiſen der Rohmaterialien einigermaßen anzupaſſen. Das ſo herbeigeführte günſtigere Verhälknis iſchen Verkaufspreiſen und Geſtehungskoſten habe dazu igetragen, daß das Werk trotz weſentlich höherer Arbeits⸗ Jöhne, Geſchäftsunkoſten ete, ein etwas beſſeres Gewinn⸗ rgebnis als im Vorjahr zu verzeichnen habe. Nach der vor⸗ kiegenden Bilanz betrugen bei einem Aktienkapital von 1/6 Millionen Mark und einer Obligationsſchuld von M. 940 000 die Warenverbindlichkeiten M. 10 541, wogegen in Kaſſe M. 4795 an Wechſeln M. 22 753, an Debitoren M. 581478 Vorſchüſſen(wohl an Arbeiter?) ſtanden M. 805 aus: die rräte an fertigen und halbfertigen Waren und Roh⸗ zaterkalien werden mit M. 651 503 ausgewieſen. Maſchinen d Werkzeuge ſtehen mit M. 364831, Geräte und Fuhr⸗ ark mit je M. 1, elektriſche Kraft und Beleuchtungsanlage t; die daraus hervorgehenden Kreismeiſter um die Verbands⸗ meiſterſchaft und die Verbandsmeiſter um die deutſche Meiſterſchaft. und an Bankguthaben M. 26 414 vorhanden waren. An früchte iſt bereits beendet. Winterweizen hat einen mittelguten, mit M. 22634, Fabrikgrundſtücke mit M. 144 548, Fabrik⸗ gebäude mit M. 884.819, Arbeiterwohnungen⸗Grundſtücke mit M. 23 287, Arbeiterwohnungen mit M. 210 451, die Zweigeiſenbahnanlagen und Oefen mit je M. 1 zu Buch. Der Reſervefonds beträgt M. 35 148, die Spezialreſerven M. 72 000, der Unterſtützungsfonds für Beamte und Arbeiter M. 10000. Der Geſchäftsgang im laufenden Fahre iſt, wie bereits erwähnt, zufriedenſtellend.* Vom Tabaksmarkt. Die Empfangnahme der neuen Grumpen geht mit ziemlich großen Animo vonſtatten und fällt die Ware durchweg blattig und geſund. Immerhin ſind die in den Gundi⸗ orten dafür angelegten Preiſe reichlich hoch zu nennen, da für friſche Ware direkt dvom Feld 15—16 Pfg. inkl. Steuer bezahlt werden, ſich alſo die fabrikationsreife Ware auf 57—60 M. ver⸗ ſteuert ſtellt. In dieſen Preiſen kamen auch bereits einige Ab⸗ ſchlüſſe an auswärtige Fabrikanten zuſtande. Die Hardtgrumpen ſind ſeit Wochen bereits alle„beſtellt“, ein Preis iſt dafür aber noch nicht gemacht, da die Pflanzer dort ganz unerſchwingliche Preiſe fordern. Die Hälfte der neuen Ernte dürfte jetzt wohl eingeheimſt ſein. Da es heute durchaus ſicher iſt, daß wir es mit einer kräftigen Ernte zu tun haben, von der ein kleiner Teil für die Zigarenfabrikation brauchbar ſein bezw. werden kann, wenn er ſehr lang am Nagel hängen bleiht und durch Froſt tüchtig ausgelaugt wird, ſo laufen täglich mehr Nachfragen nach 1906er Tabaken ein, denen jedoch heute nicht im entfernteſten mehr genügt werden kann, da die verfügbaren Beſtände dieſer Tabake nur noch ganz minimale ſind. Das Geſchäft in Rippen liegt ſtill und kamen nur einige größere Abſchlüſſe in Pfälzer Rippen zu ſeitherigen Preiſen zuſtande. Die Bank für Handel und Induſtrie zeigt nunmehr die Er⸗ öffnung ihrer aus der Benkfirma Eduard Loeb u. Co, hervorge⸗ gangenen Filialen in Neuſtadt(Haardt) und Landau(Pfalz]) an. Die Leitung in Neuſtadt übernehmen die Herren Otto Deutſch und Ernſt Tritſchler, in Landau Herr Hans Treber. Reinhard Müller.⸗G., Gutach(Amt Wolfach). Die mit M. 600 000 Grundkapital ausgeſtattete Buntweberei erzielte in 1906⸗07 nach M. 13 572(li. V. 11 684) Abſchreibungen einen Reingewinn von M. 64 000(M. 90 000), woraus M. 10 000 der Reſerve überwieſen werden. Die Verwendung des Reſtes iſt aus der Bilanzveröffentlichung nicht erſichtlich. Im Vorjahr wurden.5 Prozent Dividende berteilt. Straßburger Druckerei und Verlagsanſtalt(vormals R. Schultz u. Cv.) in Straßburg i. E. Nach dem Geſchäftsbericht für 1906⸗07 ſtellte ſich der Rohgewinn nach Abſchreibung der Tilgun⸗ gen einſchließlich des Vortrags ſowie der Nebeneinnahmen auf 240 507(245 680.), wovon nach Abzug der Unkoſten von 90 892 Mark(86 421.] ein Reingewiun von 159 952 M.(159 259.) zu folgender Verwendung verblieb: Sonderrücklage 10 000(w. i. .), 7,5 Prozent(w. i..) Dipidende gleich 105 000 M.(w. i..), Gewinnanteile 24584 M.(23 919.) und Vortrag 10 868 M. (10 340.]. Die einzelnen Abteilungen haben ſich weiter gut entwickelt; beſondere Aufmerkſamkeit habe die Zweigſtelle Kolmar in Anſpruch genommen. Das Tochterunternehmen, die Saar⸗ druckerei in St. Johann, ſchlägt wieder 8,5 Prozent(w. i..) Dividende bor. Portlandzementfabrik Karlſtadt a.., vorm. Ludwig Roth, .⸗G. in Karlſtadt a. M. Die Geſellſchaft iſt andauernd ſehr gut beſchäftigt, ſo daß für das lauſende Geſchäftsjahr ein ebenſo befriedigendes Ergebnis wie für 1906, wo 9 Prozent Dividende verteilt wurden, zu erwarten ſein wird. Mechaniſche Baumwollſpinnerei und Weberei in Bamberg. In Geſchäftskreiſen wird angenommen, daß für das Jahr 1907 mindeſtens die gleiche Dividende wie im Vorjahre(20 Prozent) zur Verteilung kommen werde. Maſchinenfabrik Baum.⸗G. in Herne. Der Aufſichtsrat beſchloß die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent li. B. 8 Prozent) vorzuſchlagen. Der Vorſtand bezeichnete die Aus⸗ ſichten für das neue Geſchäftsjahr als günſtig, da ſchon jetzt ein Auftragsbeſtand vorliege, der die Verſandziffern des abgelaufenen Geſchäftsjahres überſteigt. Für die Hamburger Aktienbrauereien werden die folgenden Schätzungen veröffentlicht: Aktienbierbrauerei St. Pauli 20—22 Prozent(gegen 23 Prozent i..), Barmbecker Brauerei—6 0 (6 Prozent), Bill Brauerei.⸗G.—9 Prozent(9 Prozent), Brauerei Bahrenfeld 0 Prozent für Stamm⸗ wie Vorrechtsaktien (0 Prozent), Brauhaus Hammonia 5,5—6 Prozent(6,5 Prozent), Bürgerliches Brauhaus in Hamburg 7 Prozent(7 Prozent), Elbſchloßbrauerei Nienſtedten—10 Prozent(10 Prozent), Ex⸗ portbrauerei Teufelsbrücke—5 Prozent(6 Prozent), Germanig⸗ brauerei 4,5—5 Prozent(5 Prozent), Hanſabrauerei—10 Proz. (10 Prozent), Löwenbrauerei—4,5 Prozent(6 Prozent), Marien⸗ thaler Bierbrauerei 8,5—9,5 Prozent(10 Prozent), Vereins⸗ brauerei der Hamburg⸗Altonger Gaſtwirte—8,5 Prozent(8,5 Prozent), Winterhuder Bierbrauerei 8 Proz.(8 Prozent), Malz⸗ fabrik—8,5 Prozent(8 Prozent). Preiserhöhungen in der Textilinduſtrie. Die deutſche Preſi⸗ dentkonpention beſchloß in ihrer jüngſten Sitzung, unter Freigabe von weiteren 10 Prozent des Kontingents zum Verkaufe, die Preiſe für Preſidentfabrikate(Kunſtwolle) um durchſchnittlich 5 Prozent zu erhöhen. Begründet wird der Preisaufſchlag mit den erneuert geſtiegenen Herſtellungskoſten.— Auch in der Wäſcheinduſtrie ſteht demnächſt eine weitere Preiserhöhung bevor, nachdem erſt jüngſt die Preiſe einen mehrprozentigen Aufſchlag erfahren haben. Die Anregung hierzu geht von Bielefeld aus, wo man bereits vereinzelt höhere Preiſe fordert: Berlin und die ſächſiſchen Wäſcheinduſtriellen werden ſich dem Vorgehen an⸗ ſchließen. Der Verband der Deutſchen Damen⸗ und Mädchenmäntel⸗ fabrikanten beſchloß nach eingehender Diskuſſion in Gemeinſchaft mit dem Verband Deutſcher Detailgeſchäfte der Textilinduſtrie nach dem„Conf.“ für deſſen Mitglieder folgende Zahlungs⸗Be⸗ dingungen: Bei Zahlung innerhalb 30 Tagen 4 Proz. Diskonto, 405 Tagen 3 Prozent, 90 Tagen 2 Prozent, 120 Tagen Kaſſe ohne 1 zug. 2 g Bei den deutſchen Lebensverſtcherungsgeſellſchaften wurde nach einer Veröffentlichung des kaiſerl. Aufſichtsamts für Privatver⸗ ſicherung im Jahre 1906 neu abgeſchloſſen 1179 703 Policen mit einer Verſicherungsſumme von 1087 924000 M. Der Verſicher⸗ ungsbeſtand am Schluſſe genannten Jahres war folgender: 8 427 794 Policen und 10 664 958000 M. Verſicherungsfumme. Im Durchſchnitt iſt alſo faſt jede ſiebente Perſon im deutſchen Reiche in irgend einer Form bei einer der privaten Lebensver⸗ ſicherungsgeſellſchaften verſichert, während die durchſchnittliche Verſicherungsſumme einer Police 12 700 M. beträgt. Die egyptiſche Baumwollernte iſt ausgezeichnet ausgefallen. Sie wird auf mehr als 7 Millionen Cantaras geſchätzt, ihr Wert auf 30 Millionen Pfund Sterling. 5 Saatenſtandsbericht des öſterreichiſchen Ackerbauminiſterinms nach dem Stand von Mitte September: Die Witterung war ſeit der letzten Berichtsperiode unbeſtändig; die Ernte der Winter⸗ 8% Reichsanleihe 831/. 83½] Southern Paciſte 86— 87½ 5 c% Chineſen 1034½ 103—Chicago Milwaukee 123— 124 4½% Chineſen 96/½ 96— Denver Pr. 69— 6945 35%% Conſols 82 /ö4% 82Atchiſon Pr. 98— 93— 2% Italiener 101/ 101¼ Loufsv. u. Naſhv. 111½ 111½ 4 e% Griechen 48¼ 48¼ Union Paeifie 132— 183/ 3% Portugieſen 67— 67— Unit. St. Steel com. 28¾ 29% Spanier„ pref. 98½ 94 D Türken 925/ 925%/% Eriebahn 21/ 4% Argentinier 84¼ 84— Tend:.: ſtill. 3 e% Mepikaner 31%½ 312/,J Debeers 2 8 4 9% Japaner 84%/% 84¼ Chartered 4115 Tend.; ſtill. Goldfields 37 Ottomanbank 17½/ 17¼[Randmines 5½ Rio Tinto 71¼ 73—Gaſtrand 8/. Braſilianer 82¼% 82½ Tend:: ſtill. Winterroggen einen weniger als mittelguten Ertrag abgeworfen. Die Ernte des Sommerweizens und des Sommerroggens iſt noch im Gang: der Hafer iſt zum größten Teil aut eingebracht. Die Entwicklung des Mais wurde teilweiſe durch das ungünſtige Wetter beeinflußt. Der Stand der Kartoffeln iſt ſehr gut. Der Ertrag an Hirſe, Buchweizen, Erbſen, Wicke und Linſen iſt vorausſichtlich ein mittelgnter; der Ertrag an Hanf iſt ein guter. Zuckerrüben und Futterrüben ſteden gut und dürften bei günſtigem Wetter einen beſſeren Ertrag, als man erwartet, liefern. Die Ausſichten der Weinleſe ſind die beſten: die Obſternte dürfte dagegen ein ungünſtiges Reſultat er⸗ geben. ** 1.* Telegraphiſche Handelsberichte. * Dividendenſchötzung. Die Bayeriſche Bierbrauerei Karlsberg vorm. Chriſtian Weber in Homburg(Pfalg) wird borgusſichtlich 7½% Proz. Dividende verteilen. B. Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der M. 4 000 000 Aproz. Anleihe der Hauptſtadt Mannheim von 1907 zur Notferung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. Gußſtahlwerk Witten. Die Bilanz für 1906/07 weiſt einen Rohgewinn von M. 2 033 901(gegen M. 1 730 790 i. VB.) auf; es werden wieder 20 Prozent Dividende auf das um 1 Mill. erhöhte Aktienkapftal verteilt. Aktiengeſellſchaft Neuhofen, Hamburg. Wie die„Frkf. Ztg.“ erfährt, wurde in der geſtrigen Generalverſammlung der Geſfell⸗ ſchaft Generaldirektor Ballin in den Auffſichtsvat gewählt. *Stettin, 18. Sept. Der Auffichterat der Stettiner Elektrizitätswerke beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, der am 18. Oktober ſtattfindenden Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 6½ Proz, vorzuſchlagen. Die Abſchreibungen ſind nach den bisherigen Grundſätzen erfolgt. Der Vorſtand teilte mit, daß auch im laufenden Geſchäftsjahre zahlreiche neue Ab⸗ ſchlüſſe bevorſtehen und daß deshalb eine neue, zur Zeit im Bau befindliche 1500 PS. Turbodynamo⸗Maſchine, um das Warimum der Stromlieferung decken zu können, zum Betriehe herangezogen werden muß. * Berlin, 18. Sept. Die Herrenkonfektionsfirma Karl Jenſen u. A. Freund in Kopenhagen iſt nach dem„Konf.“ mit 350 000 Kronen inſolvent. Deutſchland iſt beteiligt. Wien, 18. Sept. Die Vereinigte Elektrizitäts⸗Geſellſchaft in Wien verteilt für 1906/07 eine Dividende von 5 Progent. ?ExE i˖ Berliner Effenenböͤrſe. Berlin, 18. Septbr.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 216.15 216.25 Lomharden 30.70 31.10 4% fuff. Anl. 1902 10,70 76.70 Canada Paeiſte 164 80 10550 ziſgeß Reſchsanl. 33.75 93.80 Hamburg. Packet 128 90 128.60 30½% Reichsanleihe 84.— 84.20 Nordd. Hloyd 112.20 112.— 40% Bad. St.⸗Anl.—.——.— Dynamit Truſt 15410—.— 3½ B. St. Obl. 1900 91.70 91.80 Kicht⸗ u. Kraftanl. 117.70 119,%0 3½0% Bayern 92.60 92.60] Mochumer 205 90 208.60 4% Heſſen 92.— 92.25 Konſoltdation„ 30% Sachſen 84.— 84.10 Gelſenkirchner 196.— 197 10 40% Pfbr. Rh. W. B. 97.40 97 40 Harpener 197.90 198. 80 5% Ehineſen 100.25 100.40 Htbernia 40% Italfener 02.75—.— Hörder Bergwerke—.——. %½ Japaner(neu) 90.50 90.50 Laurabütte 21870— 1860er Loſe 150.——.— Pöbönir 181.60 183.5 40% Bagdad⸗Anl. 85.40 85.40 Nibeck⸗Montan 190.70 190.70 Kreditaktien 201.20 201.—] Wurm Revier— Berk.⸗Märk. Bank 158.— 156.— Anilin Trepſow 389. 70 Berl. Handels⸗Geſ. 153.70 154.20 Braunk.⸗Brik. Darmſtädter Bank 123.20 120 50 D. Steinzengwerke 241.— 241.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 188.70 139.10 Düſſeldorfer Wag. 273.— 278.80 Deutſche Bank(alt) 226.10 226.40 Elberf. Farben(alt) 630.— 624— 7„(ig.)..——. Peſtereg. Alkaliw. 202.90 208.— Disc.⸗Kommandit 170.40 170.50 Wollkämmerel⸗Akt. 144.— 143. Dresdner Bank 139.— 139.20 Chemiſche Eharlot. 190 70 191. Rhein. Kreditbank 135.70 137.— Tonwaren Wiesloch 132.20 182.2 Schaaffh. Bankv. 187.— 135.20 Zellſtoff Waldhof 388.— 338.7. Lübeck⸗Büchener—+ 183.—Eelluloſe Koſtheim 246— 249.— Slaatsbahn 141.20—.— J Rüttgerswerken 140.20 188,9 Privat⸗Discont 5¼ W. Berlin, 18 Septbr.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktten 201 70 201.,10 J Staatsbahn Diskonlo Komm. 170 40 170.50 Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 18 Septbr. Anfanaskurſe. b d Rente—.— 94.15 Türk. Looſe—— Nalienetr———.—] Banque Ottomane 688.— 688.— Spanter 92.80 92.80 Nio Tinto 1779 1885 Türken unif. 95.30 95.05 Londoner Effektenbörſe. London, 18. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 18. Septbr.(Telegramm.)(Produktenbörſe Preiſe in Mart pro 100 ke, frei Berlin netto Kaſſe. 15 47. 18. 17, 18 Weizen per Sept. 22475—.— Mais per Sept. 148.— 147.7 „Okt. 225.—.—„ Dez. 182 50 159. „Dez. 225——.— 5——— Roggen ver Sept. 206— 205.75 Rübzl per Septbr. 80 40— „Okt. 203 28 203.75 br. 78.80 „ Dez. 198— 198 50 4 Hafer per Sept. 174.— 174.— Spiritus 70er loeo „ Dez. 172 25 172.— Weizenmehl „Mai 174.25—.—[Roggenmehl Liverpool, 18. Septbr.(Anfangskurſe.) 17. Weizen per Dez..102% ſtetig.111%½ * Mäcz.11¾ Mais per Sept..067/ ruhig .06% 5 * 2* 8. Seite, General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 18 Septeutber.. Frankfurte Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Disfont 5½ Prozent. Wechſel. 17 18 17 18 Amſferdam kurz 169.35 169.40 Karis kurz 81.333 81.325 Belgten„ 81.066 80.766 Schweiz. Plätze„ 81 225 81.85 Italien„ 81.425 3J.40 Wien 85.033 85.075 London„ 20.43 20435 Napoleonsd'or 16.26 16.26 lana—.—— Privat⸗Diskont 5¾86 Staatsvapiere. A. Deutſche. 18 18 31½ Dſch. Reichsanl 93.70 93 7 damaulipaß 97 40 97.60 3 83.95 84 20 Hulaaren 98.40 81/pr. konf.St.⸗Ap; 9410 94.feſ Griechen 1890 48 50 48.50 2 85.95 84.15ftalien. Rente 5 4 bad. St.⸗A.„ 100.60 100.60 4½ Oeit. Silberr. 98 20 98.20 37/ bad. St.⸗Obl. fl 9490—— 1175 Papfer.— „ M. 92.39 99 25 Deſterr. Goldr. 98.05 97.90 810%„„00, 91.80—.—[3 Portg. Serie 66.— 65.90 4 bayer..⸗B.⸗A.—.— dto. III 63.55 66.55 3½ do. u. Allg.⸗A. 92.8) 50 4% neueRuſſen 1905 92.— 91.75 8 2 4 5 82.50 5 MNuſſen von 1880 74.90 74.50 4 Heſſen 99.70 99.90 ſpan. ausl. Rente———. 3 Heſſen 82.— 82.10 Türken v. 1903 87.40 87.40 3 Sachſen 84.— 84 10] Türken unif. 3½% Mh. Stadt⸗A.05 90 25—.— Ungar. Goldrente 92.90 9295 8. Aus ländiſche. 1„ Kronenrente 92.85 92.80 5 Ag. i. Gold⸗A. 1887———.— %½ Chineſen 1898 95.50 95.50 Verzinsl. Loſe. 4 Egypter untfizirte— 3 Oeſt. Loſe v. 1860 149.40—-.— Mexikaner äuß. 97.35 Türkiſche Loſe 142.— 142.50 —¹„faß 61.90 Aktien induſtrieller Unternehmungen Bad. Zuckerfabril 120.75 121.50] Ver. Kunſtſeide 260.——.— Südd. Immob. 93.— 93.—[Lederw. St. Ingbert 69⸗- 69.— Eichbaum Mannb. 141.— 141— Spſcharz 122 50 122.50 Mh. Akt.⸗Brauere! 14.— 41 Walzmſihle Ludw 163.— 166.— Parkakt. Zweibr. 102.— 102.— Fabrradw. Klener 310.— 314.,50 Weltz z. S. Spener———— Maſchinenf. Hilbert 83 50 83.50 Tementw. Heidelb. 162— 168.— Maſch. Arm. Klein 118.— 119.70 Cementf. Karlſtadt 131.75 131.75 Waſchinenf. Baden. 200.— 200.— Bad. Anilinfabrik 492 75 493 50 Dürrkoyy 367— 372.— Ch. Fbr. Griesheim 231.— 231.— Maſchinf. Gritzner 212.50 212.50 Höchſter Farbwerk 441 50 441.2 Pfälz. Nähmaſch. 133.— 134.— Vereinchem. Fabrik 322.— 322.— Rößbrenkeſſelfabrik Them. Werke Albert 400.80 399.— vorm. Dürr& Co. 40.30 40.30 Drahtinduſtrie 151.— 131.—Schnellprf. Frkthl. 183.50 183.50 Aceumul.⸗F. Hagen 197.— 197.— Oelfabrik⸗Aktien 134.— 134.— Ace. Böſe, Berlin 68.50 67.50 Schuhfab. Herz Frkf. 122.50 122.50 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 192.50 192.50 Seilinduſtrie Wolff 136.50 186.50 Südd. Kabelwerke 12 10 127.3 Lampertsmühl 80.— 80.— Lahmeyer 119.— 118 80 Kammg. Kaiſersl. 181.— 181 60 Elktr. Geſ. Schuckert 103.50 103.—gellſtoff Waldhof 339.— 340 50 Allg..⸗G. Siemens 171.— 171.— Bergwerks⸗Altien. Bochumer 207.— 207 40 Harvener 197 80 198.30 Buderus 115.— 114 50 Hibernta——— Concordia 339.— 339— Weſterr. Alkali⸗A. 204.— 203 50 Deutſch. Luxembg. 149.— 150.— Sberſchl. Eiſenakt 101.— 101.— Frledrichsh, Bergb. 159.— 158 50 Ver. Königs⸗Laura 220.50 220.60 Belſentirchner 196.— 107.50 Roßleben 95— 95— Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Verbacher 218.30 218.30] Oeſterr. Süd⸗Lomb. 30.90 31.10 Pfälz. Maxbahn 135.— 135.— Oeſterr. Nordweſtb.—.— 110.— do. Nordbahn 180.— 130.— Lit. B.—.— 109— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 114.8) 114 80 Gotthardbahn—.——— Hamburger Packet 129.10 128.20 Ital. Mittelmeerb.—.— 79— Oordd. Lloyd 113 10 112.—]„ Meridionalbabn 132—— Neſt.⸗Ung Staatab 14 30 41.39[eſti bte GSegründet 1857 Diplom 1882 Prämlirt 1896 Patent 1902 11 05 (Maſchinenſchreiben) Bekanntmachung Großh. Domänenamt Maunheim wird am Diens⸗ tag, den 24. September D8. Is., vormittags Huhr, die domänenärariſchen Grund⸗ ſtücke in der Mittel⸗ und Unter⸗ gewann der Untermühlau auf Gemarkung Mannheim im Flächenmaß von 32 ha in 60 Loſen auf eine weitere Periode von 12 Jahren, von Martini ds. Js. ab tei s aus der Hand, teils in öffentlicher Steigerung im Ballhaus dahier ver⸗ pachten. 78816 Diejenigen Pächter, welche ſich durch Unterſchrift bereit erklärt haben, ihre bisherigen Loſe um den Anſchlag zu be⸗ halten, haben bei der Tagfahrt zur Unterzeichnung des Hand⸗ verpachtungsprotokolls mit einem Bürgen zu erſcheinen. Offene Stelle. Bei der Verwaltung des all⸗ emeinen Krankenhauſes hier iſt e Stelle eines Bürogehilfen zu 51 30746 Selbſtändig arbeitende Gehilſen welchefhoninähnttchen Anſtalten geweſen, erhalten den Vorzug. Bewerbungen unter Angabe der Gehaltsanſprüche bis zun 30. September l. J. erbeten. Maunheim, 2. Septbr. 1907. Kraunkenhaus⸗Kommiſſion: von Hollauder. Kanarieu⸗Nogel eieflogen Abzugeben geg Veiohn. Mheindammſtr 15,2.St. 53076 Gander Methode Gebr. Gander. r Effektenbörſe. Pfandbriefe, Prioritäis⸗Obligationen. 4 4½ Frk. Oyv.⸗Pfdß. 98 30 30 4ee Pr. Pfdb. unt. 15 88 10 98.10 4% F. K. V. Pfdbr.05 98.30 ͤꝓ“B 4 5%„ 1910 08 91.— 91.— 50% Af. up B. Pfdb. FF„ 4½% Pr..fdür.⸗Bk.⸗ 4½ 0% Pr. Bod.⸗Fr. 90 20 g0180 Kleinb. b 04 96.— 96.— 4% Ctr. Bd. Pfd.vgo 97.30 97.603½ Pr.Mfdbr.⸗Bk.⸗ „ 89 Fyp.⸗fd.⸗Kom.⸗ unk. 0a 97.70 97.6 Obl. unkündüy 12 92.30 92 30 4%„ Pfdbr..91 40% Pr. Pföbrf.⸗B unk. 0 98— 9770 Hyy„Pfd.unk. 1917 99.— 99.— 4%„ Pfdbr..0g 10% Nh. H. B. Pfh. 8 98.— 98.— unk. 12 98.10 98.30 4%„„ 1907 98.— 98— 63½„Pfdbr..86 1919 88 50 850 80 4. 94 90.30 90.30%„„ 1917 99.50 99 50 310 Pfd. H3%04 90.30 90.0 ½,„„Nalte 90.15 90.15 %ö„ Com.⸗Lbl. 1904%.15 90.15 v. ILunk 10 98 90 98 90] ½„„„ 1914 81„ %„ Com.⸗Oll. uſ, th..⸗B. C. O 9175 91.75 v. 1891 92.— 92—e% R W. B. C..10 97.7 97 70 8„Com.⸗Obt. e% Mf.. Pr.⸗Oel.. 10 v. 96/06 99.— 92.—50 Pf. B. Pr.⸗O.—.— 22 60 4% Pr. Pfdb. unt. 09 97.60 97.80%% Ital ſttl.a. G. B. 68 65 68.65 e 4%,„„ la4 98. 98.— Nannb. Bery.⸗G.⸗A. 470.— 470— Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 135.70 135.70 Oeſterr.⸗Ung. Bank 128 40 128.50 Berg u. Metallb. Berl. andels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Efſelten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank 123.75 123.75 158.80 158.20 113 30 113 30 126 60 127 10 22660 226 50 141— 141.— 105 40 1035 40 170.80 170.75 137½8 139 40 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bant Preuß. Fypothenb. Deutſche Reichsbk. Ahein. Kreditbank Rhein. Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. 199.50 199.50] Südd. Bank Mhm. ſerkf. Hyp.⸗Creditv. 151.70 151.70 Wiener Bankver, 133.50 133.40 Nationalbant 118.90 118.70 Bant Ottomane 137 20 137.20 Fraukfurt a.., 18. September. Kreditaktien 201.20, Staats⸗ bahn 141.40, Lombarden 30.90 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 93 90, Golthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 170.70, Laura —.—, Gelſenkirchen 196.70, Darmſtädter 126.50, Handelsgeſellſchant 153.80, Dresdener Bant 139.40, Deutſche Bank 226.70, Bochumer 207.40 Northern—.—. Zendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 201.20, Staatsbahn 141.30, Lombarden 31.10, Disconto⸗Commondit 170.75 ** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. [Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 17. Sept. Die günſtige Veranlagung, deren ſich die großen Wertpapier⸗ 107.— 107.— 201.10 201.20 100.— 100.— 184.75 18475 111.50—.— 154.20 154.80 137.20 137.— 185.— 185.— 135 50 136.— 115.— 111.— märkte ſeit einiger Zeit erfreuen, tritt auch am Kohlen⸗ kuxenmarkte durch eine lebhaftere Beteiligung des Privat⸗ publikums in die Erſcheinung. Die in der abgelaufenen Woche bekannt gewordenen Jahresabrechnungen einzelner Montanunter⸗ nehmungen boten in Verbindung mit der zunehmenden Flüſſigkeit am Geldmarkte eine kräftige Anrxegung für die Unternehmung, die daraufhin größere Meinungskäufe vornahm. Zwar waren ſchwere Werte gegen die Vorwoche vernachläſſigt, und die Preiſe weiſen in keinem Falle eine)ung auf. Immerhin bleibt die rege Nachfrage für Dorſtfeld bei M. 15 900 beſtehen, auch für Lothringen, Mont Cenis und Königin ſabeth waren zu letzten Notizen Käufer am Markte. Der hauptſächlichſte Verkehr aber entwickelte ſich, wie ſchon en erwähnt, in mittleren Papieren, von denen Johann Deimel bis M. 5350, Freie Vogel und Unverhofft bis M. 4000 und Kaiſer Friedrich bis M. 3600 in Poſten gekauft wurden. Für die beiden l en Werte wurde aus unterrichteten Kreiſen die günſtige Entwickelung der Anlagen hervorgehoben, von denen man ſchon in nächſter Zeit gute Ueberſchüſſe erwartet. Schließlich iſt die lebhafte Kaufluſt für Oeſpel, zu erwähnen, die nach mehrfachen Schwankungen bis M. 1750 anzogen. Ob es gelingen wird, ge⸗ Proſelt gratis. Ei 225 Nächten Wonteg 2 Wingenroth, 8 Tel. 237 u. 2042. MANNHEIM Provisionsfreier Scheck-Verkehr. Jederzeit ohne Kündigung rückzahlbare Einlagen Werden zu gutem Satze provisjonstrei verzinst. Die Scheeks allen grösseren Plätzen Deutschlands kostenfrei zahlbar. 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Am Aktienmarkte von M. nen ſcharfen Ri if Gerüchte hi zen herangezogen wü Siegfried I b zu erheblichen Zubu ſind Deutſche Kaliwerke bei geringer Nachfrage und 1 Prog. ge⸗ beſſert. Am Erzkuxenmarkte konnten Neue Hoffnung und Landeskrone bei fehlend Angebot bis M. 350 anziehen, mußten aber auf Glattſtellungen wieder M. 75 nachgeben. ** Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart, 9. September 1907. Nachdem die ſtürmiſche Aufwärtsbewegung der Vorwoche den Gipfelpunlkt erreſcht zu haben ſcheint, hat ſich an allen maßgebenden Getreidehandelsplätzen eine ruhigere Auffaſſung der Dinge geltend gemacht und teilweiſe auch mäßige Abſchwächungen der Preiſe durch⸗ geführt Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität u. 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Oktober jeweils nachmittags von—4 Uhr, im Impflokal M 4, 13, zweiter Stock(über dem Arbeitsngchweisbureau) durch den Großh. Herrn Bezirksaſſiſtenzarzt Dr. Nitka vorgenommen. Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten wie Scharlach, Maſern, Diphterie, Croup, Keuchhuſten, Fleck⸗ typhus, roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge nicht zum Termine gebracht werden. 5 Die Kinder müſſen zum Impftermine mit rein ge⸗ waſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Die geimpften Kindern müſſen bei Strafvermeiden zu der vom Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Kinder, welche in dieſem Jahre 1907 ſchon geimpft wurden, werden in dieſer Spätjahrsimpfung nicht geimpft. „Mannheim, den 28. Auguſt 1907. 11147 Großzh. Bezirksamt Abt. III: Dr. V. Pfaff. Bekanntmachung. Nr. 1033. Die Nenwahl der Beiſitzer des Kauf⸗ mannsgerichts Mannheim betr. + Termin zur Vornahme der Wahlen der Beiſitzer des Kaufmannsgerichts Mannheim iſt auf: Mittwoch, den 23. Oktober 1907 von 12—3 Uhr nachmittags und von—9 Uhr abend anberaumt. II. Die Stadt Mannheim iſt in 4 Wahlbezirke eingeteilt: I. Bezirk: Altſtadt Mannheim. II. Bezirk: Stadtteil Käferthal. III. Bezirk: Stadtteil Waldhof nebſt Induſtriehafen⸗ gebiet. IV. Bezirk: Stadtteil Neckarau. III Die Wahlen ſinden in folgenden Lokalen ſtatt: 22 ³˙·q1. Bezirk für Kaufleute für Handlungsgehilfen altes Rathaus, P 1,5,II. St, J. altes Rathaus, F 1, 5, großer Rathausſaal II. St., Zimmer Nr. 16 II. Rathaus in Käferthal, Rathaus in Käferthal, großer Saal großer Saall III. Schulhaus in Waldhof, Schulhaus in Waldhof, Zimmer Nr. 15 Zimmer No. 15 IV. Rathaus in Neckarau, Rathaus in Neckarau, immer Nr. 14 Zimmer Nr. 14. IV. Es ſind je 24 Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute und der Handlungsgehilfen zu wählen. Die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute werden mittelſt Wahl der Kauf⸗ leute, die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen mittelſt Wahl der Letzteren auf die Dauer von 3 Jahren beſtellt. Eine Wiederwahl iſt zuläſſig. 4 Zum Beiſitzer ſoll nur beruſen werden, wer das dreißigſte Lebensjahr vollendet und in dem der Wahl vorangegangenen Jahre für ſich oder ſeine Familie Armen⸗ unterſtützung aus öffentlichen Mitteln nicht empfangen oder die empfangene Armenunterſtützung zurückerſtattet hat und in dem Bezirke des Gerichts ſeit mindeſtens zwei Jahren ſeine Handelsniederlaſſung hat oder beſchäftigt iſt. Zum Beiſitzer eines Kaufmannsgerichts können nicht berufen werden: 1. Perſonen weiblichen Geſchlechts; 2. Ausländer; 3. Perſonen, welche die Fähigkeit zur Bekleidung öffent⸗ licher Aemter infolge ſtrafgerichtlicher Verurteilung verloren haben; 4. Perſonen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens oder Vergehens eröffnet iſt, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Hegige zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge haben kann; 5. Perſonen, welche krfolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beſchränkt ſind. VI. Wahlberechtigt iſt nur, wer in die Wählerliſten ein⸗ getragen iſt. 171 Die Wahl der Beiſitzer erfolgt unter Leitung von Wahl⸗ ausſchüſſen in den einzelnen Wahlbezirken geſondert, und zwar in der Weiſe, daß in jedem der 4 Wahlbezirke von jedem Wahl berechtigten die ſämtlichen 24 Beiſitzer, welche neu zu beſtellen ſind, gewählt werden. Die Kaufleute haben ihr Wahlrecht in demjenigen Wahl⸗ bezirke auszuüben, in dem ſie eine Handelsniederlaſſung haben, die Handlungsgehilfen in demjenigen Wahlbezirk, in dem ſie behcgenie ſer er ſei dem Tage der Eintragung in die Wählerliſten in einem anderen Wahlbezirk in Beſchäftigung getreten iſt, hat in demjenigen Wahlbezirk zu wählen, zu welchem er in die Liſten eingetragen iſt. VIII. Die Wahl der Beiſitzer iſt unmittelbar und geheim. Sie findet nach den Grundſätzen der Verhältniswahl ſtatt. IX. Die in der Stadt Mannheim einſchließlich der Vororte Käferthal, Waldhof und Neckarau wahlbe⸗ rechtigten Kaufleute und Handlungsgehilfen werden hiermit aufgefordert, bis längſtens Dienstag, den vorſchlagsliſten für die von ihnen zu wählenden 24 Beiſitzer beim Kaufmannsgericht dahier einzu⸗ reichen. Jede Vorſchlagsliſte muß 24 Namen ent⸗ halten und muß von mindeſtens 20 wahlberechtig ten Kaufleuten bezw. Handlungsgehilfen unterzeichnet ſein. Unterzeichnete derſelbe Wähler mehr als eine Vorſchlagsliſte, ſo wird ſein Name auf keiner der von ihm unterſchriebenen Liſten mitgezählt. Die Liſten müſſen in einer Aufſchrift genau die⸗ jenige Wählergruppe bezeichnen, von welcher ſie aus⸗ gehen. Sie müſſen auf weißem Papier(in Akten⸗ format) gedruckt oder geſchrieben ſein. Liſten, welche den vorbezeichneten Erforderniſſen nicht eutſprechen, ſind ungiltig. X. Das Wahlrecht iſt nur in Perſon und durch Stimmzettel auszuüben, welche handſchriftlich oder im Wege der Vervlel⸗ fältigung herzuſtellen ſind und nicht mehr als 24 Namen enthalten dürfen. Die Stimmzettel müſſen aus gewöhnlichem weißem Papier gefertigt ſein und dürfen zuſammengefaltet die Größe eines Quartblattes nicht überſchreiten. Derarlige Stimmzettel dürfen in dem untenbezeichneten Raume, in welchem der Wähler ſeinen Stimmzeitel in den Umſchlag zu ſtecken hat, aufgelegt werden. Nur ſolche Stimmzettel haben Giltigkeit, die in der Aufſchrift einer der vorher eingereichten Vorſchlagsliſten entſprechen, Die Namen der vorgeſchlagenen Kandidaten dürfen jedoch durch andere Namen erſetzt oder geſtrichen werden. Die Wahlberechtigten müſſen ſich auf Verlangen des Wahlausſchuſſes über ihre Perſon ausweiſen. Darüber, ob der erbrachte Ausweis genügt, entſcheidet der Wahlausſchuß. Zur Aufnahme der Stimmzettel iſt für Kaufleute und Hand⸗ lungsgehilfen je eine beſondere Wahlurne aufgeſtellt, in welcher die als ſtimmberechtigt Anerkannten ihre Stimmzettel ohne Unterſchrift, verdeckt, durch die Hand des Vorſitzenden hineinlegen. Der Wähler, welcher ſeine Stimme abgeben will, tritt zunächſt an den Tiſch, an welchem ſich der Wahl⸗ ausſchuß befindet, nennt ſeinen Namen und erhält hier einen abgeſtempelten Umſchlag; er begibt ſich ſodann in einen der Beobachtung unzugänglichen, mit dem Wahllokal in unmittel⸗ barer Verbindung ſtehenden Raum, in welchem er ſeinen Stimmzettel ohne Beiſein Anderer in den Umſchlag ſteckt. Den ſo verdeckten Stimmzettel legt er ſodann, ſobald der Protokollführer ſeinen Namen in der Wählerliſte aufgefunden hat, in die Wahlurne. Wähler, welche durch körperliche Gebrechen behindert ſind, ihren Stimnizettel eigenhändig in den Umſchlag oder in die Urne zu legen, dürfen ſich der Beihilfe einer Ver⸗ trauensperſon bedienen. Stimmze tel, welche die Wähler nicht in den amtlich abgeſtempelten Umſchlägen abgeben wollen, ebenſo die Stimmzettel ſolcher Wähler, welchen den oben⸗ erwähnten, der Beobachtung unzugänglichen Raum noch nicht betreten haben, werden zurückgewieſen. Iſt mehr als 1 Stimmzettel in einem Unſchlage, ſo iſt die Stimmgbgabe ungiltig, wenn die Stimmzettel verſchieden ſind. Haben ſie den gleichen Wortlaut, ſo werden ſie als eine Stimme gezählt. Die wahlberechtigten Kaufleute und Handlungsgehilfen werden hiermit zur Ausübung ihres Wahlrechts eingeladen. Mannheim, den 31. Auguſt 1907. Aaufmannsgericht: Dr. Erdel. Bekanntmachung. Die Veranlagung der Brennereien zum Kontingent für die Zeit vom 1. Oktober 1908 bis dahin 1913 betr. Die Alkoholmengen, die von einer Brennerei in je einem Betriebsjahre zum niedrigern Verbrauchsabgabenſatze herge⸗ ſtellt werden dürfen(als ſogenanntes Kontingent), werden jetzt neu berechnet und genehmigt und zwar für die fünf Jahre vom 1. Oktober 1908 bis 30. September 1913. Maß⸗ gebend für dieſes Geſchäft iſt die vom Bundesrat am 18. Seplember 1902 genehmigte Kontingentierungsordnung(K..). Danach wird das Kontingent einer bisher ſchon kontin⸗ gentierten Brennerei ohne Zutun des Eigentümers oder Be⸗ ſitzers von der Steuerbehörde berechnet und zwar im allge⸗ meinen auf der Grundlage des der Brennerei zuletzt zuge⸗ wieſenen Kontingents. Wünſcht dagegen ein Eigentümer oder Beſitzer einer Brennerei, daß ihm ein Kontingent erſtmals zugewieſen oder daß das bisherige Kontingent neu berechnet wird, ſo muß er dies vor dem 1. Oktober ds. Is. beantragen; der Antrag kann beim Hauptſteuer⸗(Finanz⸗ Amt oder bei der Steuereinnehmerei, in deren Bezirk die Brennerei liegt, ſchriftlich eingereicht oder zu Protokoll erklärt werden. Der Antrag auf Kontengentier⸗ ung einer Abfindungsbrennerei kann auch bei einem Steuer⸗ aufſichtsbeamten zu Protokoll erklärt werden. Zuläſſig iſt die Neuveranlagung nur: a) für die in den letzten fünf Betriebsfahren neu entſtan⸗ denen und bis zum Beginne des Kontingentierungsjahrs betriebsfähig hergerichteten landwirtſchaftlichen Bren⸗ nereien und Matertalbrennereien, die als ſolche ein be⸗ ſonderes Kontingent bisher nicht beſaßen; b) für die bisher am Kontingente beleiligten landwirtſchaft⸗ lichen Brennereien, deren wirtſchaftliche Lage durch Verringerung oder Vergrößerung der regelmäßig be⸗ ackerten oder ſonſt landwirtſchaftlich genutzten Fläche während der letz en fünf Betriebsjahre eine weſentliche Veränderung erfahren hat; e) für die landwirtſchaſtlichen Brennereien, welche als dick⸗ maiſchende Getreide⸗ oder als Hefenbrennereien am Kontingente beteiligt waren und im Laufe der letzten fünf Jahre dauernd und voll ändig entweder zur Ver⸗ arbeitung von Kartoffeln übergegangen ſind oder die Hefengewinnung aufgegeben haben; d) für die bisher am Kontingenſe beteiligten landwirt⸗ ſchaftlichen Brennereien, bezüglich deren bei einer frü⸗ heren Neukontingentierung weſentliche Veränderungen des Grundbeſitzes unberückſich igt geblieben ſind. Landwirtſchaftliche Brennereien dürfen, einerlei wel⸗ chen Umfang der Betrieb hat, in jedem Belrtebsjahre bis zu 10 Hektolner Alkohol zum Verbrauchsabgabenſatze von 30 Pfg. herſtellen; die Zuweiſung eines Kontingents iſt dazu nicht nötig. e ie e denen ein Kontingent über⸗ haupt nicht oder nur in Höhe von 10 Hektoliter zugewieſen wird, dürfen innerhalb der Zeit vom 1. Oktober 1908 bis 30. September 1913 zuſammen bis zu 50 Hektoliter Alkohol 80715⁵ zum Verbrauchsabgabenſatze von 50 Pf. herſtellen; die Wahl der Brennzeit ſteht ihnen völlig frei, Materialbrennereien, die erſt während jener fünf J der Materialbeſitzer, die felhſt ahre entſtehen, dürfen anſtatt 50 Hekloliſer nur ſobielmal 10 Hektoliter Alkohol zum Satze von 50 Pf. herſtellen, als mit Einſchluß des ihrer Errichtung Betriebsjahre n ö 58055 in jenen Zeitabſchnitt fallen. die Betriebserklärung abgeben, dürfen in einer fremden Brennerei ohne Rückſicht auf die Höhe ihier Geſamterzeugung in jedem Betriersjahre bis zu einem Hekfoliter Alkohol zum 50 Pf. herſtellen. Mannheim, den 11. Septe Verbrauchsabgabenſatze von mber 1907. Großh. Hauptſteueramt Heſch. 73787 Bekanutmachung. Die allgemeine Melde⸗ ſtelle, das Paß⸗ und Auskunftsbureau, ſowie das Sekretariat für Arbeiterverſicherung betr. Nr. 49970 Ila. Die Allge⸗ meine Meldeſtelle, das Paß⸗ und Auskunftsbureau, ſowie das Sekretarigt für Arbeiter⸗ verſicherung bleiben am Samstag, 21. Septbr. 1907 wegen vorzunehmender Reinig⸗ ung geſchloſſen. Wegen Ausſtellung dringen⸗ der Ausweispapiere wolle man ſich an den Beamten im Zimmer 20 der Polizeidirektion wenden. 11207 Mannheim, 17. Sept. 1907. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion: Dr. Korn. ekauntmachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Eingefangen und bei Gott⸗ lob Würth in Neckarau, Bis⸗ marckſtr. 25, untergebracht ein herrenloſer Hund. 11206 Beſchreibung: Race: Schottiſcher Schäferhund Farbe: gelb⸗rot. Geſchlecht; weiblich. Mannheim, 16. Sept. 1907. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Bekauntmachung. Die Vornahme der heriodiſchen Deich⸗ ſchau aut Rheine betr. No. 126921J. Die gemäß 8 1 f. der Verordnung Großh. Miniſte⸗ rlums des Innern, die Gewäſſer⸗ und Oeichſchauordnung betr. vom 8. Dezelnber 1899 in Ausſicht genommenediesjährige Deichſchau an Rhein findet an den lach⸗ ſolgend bezeichneten Tagen ſtatt: Dienstag, 3. Oktober ds. Is: am Damm XXXIX auf der Ge⸗ markung Manunheim, Beginn vormittags 91“ Uhr au der Halte⸗ ſielle Rheinauhafen(Stengelhoſ). Freitag, 11. Oktober ds. Is: am Damm XXXIX auf der Ge⸗ markung Seckenhelm, Feudenheim und Maunheim, Damim XL und Damm auf der Frieſenheſmer Inſel, Beginn vornittags 9 Uhr bet der Seckenheimer Fähre. Dienstag, 18. Oktober ds. Is: Damm XUI und XLII auf den Gentarkungen Sandhofen und Kirſchgartshauſen. Beginn vor⸗ mittags ½0 Uhr bei der Kirſch⸗ gartshauſer Schleuſe an der Lan⸗ desgrenze. Mannheim, 14. Septbr. 1907. Großh. eee Abt II: ürr. 11204 Nr. 3112. Das Großherzog⸗ liche Amtsgericht hat folgendes Aufgebot erlaſſen: Die Congregation der Töchter des göttlichen Erlöſers in Würz⸗ burg, vertreten durch ihren Direktor den Domkapitular Dr. Emmerich in Würzburg, dieſer vertreten durch Rechts⸗ anwalt Juſtizrat Dr. Thaler in Würzburg, hat das Auf⸗ gebot der Pfandbrieſe der Rheiniſchen Hypothekenbank in Mannheim: Serie 96 B 4503 und „ 99 B 3131 über je 1000 Mk. beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Mittwoch, 3. April 1908, vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Sitzungsfaal 3, Zimmer Nr. 112, anberaumten Auf⸗ gebolstermine ſeine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Krafkloserklärung der Urkunden erſolgen wird. 11209 Mannheim, 13. Sept. 1907. Der Gerichtsſchreiber des Gr. Amtsgerichts I. Maotſch. Zwangsinnung welche ähnliche Arbetten Bekauntmachung. Den Ortsbauplan von Sandhofen betr. Nr. 1276541. Der Ge⸗ meinderat Sandhofen hat die Abänderung der beſtehenden Baufluchten an der Sophien⸗ und Moltkeſtraße in Sandhofen beantragt. 11203 Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwen⸗ dungen bei dem Bezirksamte oder dem Gemeinderat Sand⸗ hofen bei Ausſchlußvermeiden binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekannt⸗ machung enthaltende Amts⸗ verkündigungsblatt ausgegeben wurde. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Ein⸗ ſprachsfriſt auf dem Rathaus in Sandhofen zur Einſicht offen. Mannheim, 14. Sept. 1907. Gr., Bezirksamt, Abt. IV. J..: Vogel. gekanntmachung. Die Benennung der Verbindungsſtraße durch den Schloßgar⸗ tenin Mannheim betr. No. 356221. Der Stadkrat hat mit Zuſtimmung Großh Bezirksamts und der Großh. Ci⸗ villine beſchloſſen, die Straße durch den Schloßgarten zwiſchen Aimts⸗ gericht und Rheinbrückenauffahrt Schloßgartendamm zu benennen. 5 Wir bringen dies hiermit zur allgemeinen Kenutuis. Mannheun, 18. Septbr. 1907. Bürgermeiſteramt: Martru. 30760 Bekauntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 10606[I. Wir bringen hiermit zur ffentlichen Kennk⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbauarbeiten in den Straßen 85—8 6,—6 und G—0 die Abſperrung dieſer Straßen vom 18. Sepebr. d. Js. bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamtenuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 3. 10.⸗Str.⸗ .⸗B. und§ 121 Pol.⸗St.⸗ Geſ.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 11208 Mannheim, 14. Sept. 1907. Gr. Bezirksamt, Abt, 1Va. Polizeidirektion. Dr. Korn. No. 3111. Das Großh. Nints⸗ gericht Maunheim hat unterm 13. September J. Js. folgendes Aufgebot erlgſſen: 11210 Der Dienſtknecht Georg Troſt in Furtwangen, vertreten durch Rechtsauwall Or. Hartmann hier, hat das aufgebot der folgenden Pfandbriefe der Rheiniſchen Hy⸗ pothekenbank in Maunheim be⸗ antragt: J. Ser. 54 ENr. 115 Uüb. M. 100 2. Ser. 52 P Nr. 1425 Ulb.„ 200 9. Ser. 76 B Nr. 2714 Ub.„ 1000 4. Ser. 62 E Nr. 13829 lb.„ 100 5. Ser. 80 ENr. 14389 üd.„ 100 6. Ser. 80 D Nr. 11071 üh.„ 200 7. Ser. 80 C Nr. 8242 Ub.„ 500 8. Ser. 85 0 Nr. 5874 Uüb.„ 500 9. Ser. 85 0 Nr. 6185 Ub.„ 500 Der Inhaber der Urkunden wird aufgeſordert, ſpäteſlens in dem auf Mittwoch, 3. ril 1908, vormittags 9 Uhr, nor dem unterzeichneten Gerichle — Sitzungsſagl B, Zimmer No. 112— aunberaumten Aufgebots⸗ lermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenſalls die Kraſtloserklär⸗ ung der Urkunden Slane wird Mannheim, 14. Sentbr. 1907. Großh. Amtsgericht 1. Der Gerichtsſchreiber Motſche Bekaunkmachung. Die Errichtung einer Zwangsinnung für das Zimmerhand⸗ werk im Amtsbezirk Mannheim betr. Nr. 335651. Durch rechts⸗ kräftigen Beſcheid des Bezirks⸗ rats Mannheim vom 18. April 1907 wurde angeordnet, daß innerhalb des Amtsbezirks Mannheim ſämtliche Gewerbe⸗ treibende, welche das Zimmer⸗ handwerk ausüben, der nu zu errichtenden Innung(Zwangs⸗ innung) anzugehören haben Seitens der Antragſteller iſt nunmehr der Entwurf des Statuis für die Innung vor⸗ gelegt worden. Zur Beſchlußfaſſung über dieſen Entwurf wird gemäß § 24 Abſ. 3 der Vollzugs⸗Ver⸗ ordnung zur Gewerbeordnung Termin auf: Dienstag, 1. Okthr. l.., nachmittags 4 Uhr im Nathaus dahier, F 1, 5, 2, Stock, Zimmer Nr. 16 an⸗ beraumt, wozu alle Handwerker des Amtsbezirks, welche der für das Zimmerhandwerk anzugehören haben, eingeladen werden. Mannheim, 11. Sept. 1907. Bürgermeiſteramt. von Hollander. 30761 Sauter. Vergebung. Die Ausführung der Zimmer⸗ arbeiten ür den Erwelterungs⸗ bau des fläduſchen Elektrizitäts⸗ werkes im Induſtriehafen ſoll tin Wege der Suhmiſſion vergehen werden. 90752 Die Unterlagen zur Vergebung könven in unſerm Bureau K 7, Zimmer Nr. 11, während der Dienſtſtunden von—12 und —6 Uhr eingeſehen reſp. bezo⸗ gen werden. Leinungsfähige Unternehmer, ſchon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Angebote eis ſpäteſſens Montag, den 23. Sept. 1907, vormittags 11 Uhr, verſchloſſen mit entſpren ender Auſſchrift bei uns, Zimmer Nr. 4, einteichen. Maunbeim, 15. Sept. 1907. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ u. Elektrizitätswerke: Pichler. 77 I Gtundſtäcks⸗Verſtrigerung Auf Ankrag der Erben des Landwirts Georg Oelſchläger in Maunheim⸗Neckarau und der Johann Ehriſtian Orth Wwe Kathauig geb. Muller in Mann⸗ heim-Neckarau werden durch das Unterfertigte Notariat am Samstag, 5. Oktober 1907, vormittags ½2 Uhr, im Rathauſe zu Neckarau nach⸗ beſchriebene Gkundſtücke der Ge⸗ arkung Maunheim⸗Neckaray öffentlich zu Egentun verſteſgert, wobet der Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis erreicht wird. 1. Lagerbuch Nr. 10640 8 60 qm Hofraite, 8 am Hausgart. zuſammen&a 48 am im Stadt⸗ teil Neckarau, Kalſer Wilhelut⸗ ſtraße Nr. 53. 73900 Auf der Hofraite ſleht: a. ein eiſtſtöckiges Wohnhaus mit Balkenkeller und angebautem Backofen, b. eine einſtöckige Scheuer mit Stall, Schopf und Schwerneſtall, geſchätzt zu 15000 9 2. Lagerbuch⸗Nr. 12018, 11 4 23 qm Ackerland im Miederfeld Zahnig, geſchätzt zu s M. pio qm. 3. Lagerbuch⸗Nr. 12240, 8 4 82 qm Ackerland im Auſfeld, J. Gewaun, geſchätzt zu 2,0 M. pro qm. 4. Lagerhuch⸗Nr. 14956, 10 58 àm Ackerland im Kloppen⸗ heinterfeld, Fuchſenanwänder, geſchätzt zu 70 Pig. pio 5. Lagerbuch⸗Nr. 12485, 9 a 86 qm Ackerland 2 am Grasrain, zuſammen 10 4 78 àm im Aufeld bei den Rheingärten, geſchätzt zu 2 5 1 6. Lagerbn 12012, 10 4 24 aqm Ackerlaud im Miberſelß Zahutg, geſchätzt zu g M. pro am 7. Lagerbun ⸗Nr. 122773, 11 4 6s qm Ackerland em Aufeld, II, Gewann, geſchätzt zu 2, 20 M. pro qm. 3. Lagerbuch⸗Nr. 18759, 18 4 49 qm Ackerland im Caſterfeld Herrengewann, geſchätzt zu 2,80 M. pro qm. Die wefteren S. bedingungen Be, ſchätszintmer des Notariats ein⸗ geſehen werden. Manußhein, 11. Sept. 190. Großh. Notartat M. Mager⸗ Pferdeverſteigernng Montag, den 23. S 8. J80, gucheatseg Ne werden auf dem Hof der Schloß⸗ kaſerne in Durlach etwa 12 zählige Dienſtpferde meiſthieten 1. Oktober 1907 einſchließlich getrennte Wahl⸗ 5 Eigentümer: Katholiſches Bürgerhoſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei, 5 veres 9981 Bad. eae-gt2n B8 G. m. b. H. DMSOGNVSF FUR — 5 5— DIE Ich möchte Sie durch Ihre eigenen Versuche von den wunderbaren Resultaten überzeugen, die man durch Anwendung des belebenden galvanischen Stromes, auf gleich welchen geschwächten oder entkräfteten Körperteil, erreicht. Damit Sie sich eine Idee machen können, welche Gesundheit und welches meines Apparates entspringt und bin ich befeit Ihnen besten und interessantesten Abhandlungen Über Sohrelben Sie heute noch al Dr. L. Glück der Anwendung damit Sie ihn Ihren Freunden empfehlen können, einen solchen GRATIS zu PRORE während 60 TAUEN zu Überlassen. Ich bin derart sicher von der Heilkraft des Dr SANDEN'S ELEK TRISchHEN GüRTEL's mit ELEKTRISGHEM SUSPENSORIUM fur MANNER dass ich das ganze Risiko auf mich nehme und einem Jeden, der an Nervenschwäche, Gedächtnisschwäche Energielosigkeit, Rücken- u. 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Sept. 1907, ormittags 11 Uhr veiſgnoſſen nut entſprechender Aufſchrift bei uns, Zimmer N. 4 elnkeeichen. 30751 Mannheim, 14. Sept. 1907. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ . Elektrizitätswerke: Plchler. Wer sioh für Vvorteilhaftesten Bezug guter, solider Wagenu. Pierdedecken aller Arten in garan- tlerten Qualitäten interesslert, ver- lange Offert. von Heidelberger Sachfabrik Sehaeler& Ziegler Deckenfabrik Heidelberg Fahrrad 5 jedde K 1 2 Brikets Näbmazchine dei 20 Ctr. u. mehr M. 1. 10— bei mindestens 10 Ctr. M..15 jede 5 bel weniger..M..20 Striekmaschine per Centner frei Keller.— einrich Gloclt G. m. b. I. jede Hafeustr. 15. 82822 Tel. 1155 Sehreibmaschine pll eld! wird tadellos und ſchnellſtens 1 Sofort 1 repariert. 44801 Du 8 Gebe Vorſchuß bis z. Taxpreiſen 190 Fieber auf Möbeleu. Waren, welche nur zum Verfleigern übergeb. werdez. Auch kaufe jed. Poſten Möbel, MWerohlamiker Plaudſcheine n. Ware gegen 7168 bar. Neckarnu: i. fecht 1* Rathausstr. 2J. Tel. 3492. M. 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