oenlns —— u1 eee nnnenee Ahpftene GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, 1 durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. — 8 Inſerate: 2. Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile... 1 Mark der Stadt Maunheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelſte Jeitung in Alannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktious⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“. Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 E 6, 2. Redaktion„ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 440. 776 3* Die heutige Abendausgabe umfa 20 Die badi im ganzen eiteit. 27 5 N 5 0 chen Jungliberalen und die Altersgrenze. Die Durchführung des Beſchluſſes von Kaiſerslautern in Sachen der Altersgrenze in Bayern und Baden ſtößt bedauer⸗ licherweiſe auf größere Schwierigkeiten, als anfänglich ange⸗ nommen wurde. Wir haben natürlich nichts dagegen einzu⸗ wenden, wenn in dieſer tiefgreifenden Organiſationsfrage das Für und Wider ernſthaft und gründlich erwogen wird. Aber auch wirklich ernſthaft und gründlich. Argumente z. B — 70 wie das, das Zentrum hoffe durch die definitive Einführung ber Altersgrenze den Einfluß der Jugendbewegung geſchwächt zu ſehen, ſollten von ernſthaften Leuten nicht vorgebracht und von ernſthaften Blättern nicht reproduziert werden. Geſchieht es doch, ſo kommt man zu höchſt eigentümlichen Schlüſſen über die treibenden Kräfte und die Berechtigung des Wider⸗ tandes. Man will einfach nicht, aus jenen beiden verhängnisvollen Tugenden heraus, die in der Geſchichte der keutſchen Politik eins ſo große Rolle geſpielt haben, Parti⸗ kularismus und ſteifnackiger In dividua⸗ 5 smus. Auch die deutſchen Stämme und Fürſten haben einſt um eben dieſer Eigenſchaften willen nur ſehr ſchwer den Anſchluß an einen Reichsverband gefunden, die Fadenſcheinig⸗ keit der Argumente gegen den Anſchluß hat die Geſchichte in geradezu glänzender Beweisführung dargetan. Bismarck wußte ſie davon zu überzeugen, daß der Zuſammenſchluß zum Reichsverband nicht eine Minderung an Macht und Einfluß, ſondern einen Machtzuwachs auch für jeden einzelnen Teil bedeutete. Baden und Bayern ſpielen heute im Reiche eine ondere politiſche Rolle als vor dem Anſchluß, von berech⸗ tigter Eigentümlichkit und Selbſtändigkeit haben ſie nichts eingebüßt. Die jungliberalen Vereine Bayerns und Badens werden im Anſchluß an einen Reichsverband, in der engeren Zuſammenfügung mit der unſtreitig politiſch einflußreichſten Gruppe des Liberalismus, zu der ſie programmatiſch gehören, einen weit größeren Einfluß in allen großen Fragen des Reiches und der Bundesſtaaten ausüben können, der Reichs⸗ verband bedeutet für ſie auch in ihren beſonderen bundes⸗ ſtaatlichen Verhältniſſen einen unmittelbaren poljitiſchen Machtzuwachs. Der Anſchluß an den Reichsverband ermög⸗ llicht es erſt dem ſüddeutſchen Jungliberalismus, moraliſche Eroberungen in Norddeutſchland zu machen. Die teilweiſe Anerkennung der Altersgrenze iſt nichts weiter als eine Frage möglichſter Zweckmäßigkeit der Organiſation, ſie fordert von den ſüddeutſchen Jungliberalen kein Geſinnungsopfer, kein Aufgeben ihrer liberalen Politik, die im Kern dieſelbe iſt, die des nationalliberalen Parteiprogramms. Wenn der ſüd⸗ deutſche Jungliberalismus Sitz und Stimme im Reichsver⸗ band erhält, kann er ſeine eigenen Wünſche und Forde⸗ rungen liberaler Politik vor dem ganzen Reiche ver⸗ treten. Heute vermag er den Main nicht zu überſchreiten. Dafür iſt geſorgt, daß er im Reichsverband nicht majoriſtert werden kann. Nord und Süd werden 3 2 Samstag, ——— 21. September 1907. (1. Abendblatt.) ————— ———— treten ſein. Eine Ta Reichsverbandes der nationalliberalen Jugend hat größeren politiſchen Nachdruck, wiegt in den Wagſchalen der Geſetz⸗ gebung und Verwaltung ſchwerer als eine Tagung der badi⸗ ſchen Jungliberalen. Es iſt ein überaus einfaches politiſches Naturgeſetz, daß geſammelte Energie mehr erreicht als zer⸗ ſtreute. Wie die Dinge heute ſtehen, kann der Nichtanſchluß des ſüddeutſchen Jungliberalismus an den Reichsverband zu garnichts anderem führen als zu einer neuen Lähmung der politiſchen Energie des Liberalismus als Weltanſchauung be⸗ trachtet, im Reiche wie in den Bundesſtaaten, zu einer Her⸗ abdrückung ſeiner ßolitiſchen Macht. Die Zer⸗ leißung des Bandes zwiſchen ſüddeutſchem und norddeutſchem Jungliberalismus, die daraus notwendig folgende Bedroh⸗ ung der angenehmen und freundlichen Beziehungen zwiſchen dem Reichsverbande und der nationalliberalen Partei wird nicht dazu führen können, die Blockpolitik Bülows mit mehr Liberalismus zu färben. Der Liberalismus würde als un⸗ zuverläſſiger erkannt werden, weil er ſo weſentliche Beſtand⸗ teile von großem, immer gleich dreinſchlagendem Eigenſinn, aber ohne realpolitiſchem Machtinſtinkt enthält. Wir können die Befürchtung nicht verhehlen, daß das Scheitern des Kaiſerslauterer Kompromißverſuches an partikulariſtiſchem Eigenſinn zu ernſthaften Trübungen zwiſchen großen Teilen des Liberalismus führen könnte. Wir erhalten einige liberale Gruppen mehr. Die Hoffnungen des Liberalismus auf größeren politiſchen Einfluß gründen ſich aber lediglich auf ſeine Geſchloſſenheit, auf das Wachſen realpoli⸗ tiſchen Sinnes. Nur aus dieſen zwei Gründen färbte ſich die Bülowſche Politik etwas liberaler. Wir betonen noch⸗ mals, die Anerkennung der Altersgrenze iſt nicht gleichbedeu⸗ tend mit einem Preisgeben deſſen, was unſere Freunde in Baden und Bayern unter Liberalismus verſtanden wiſſen wollen. Es wird damit nicht ein Gefinnungsopfer verlangt, keine Preisgabe grundſätzlicher Anſchauungen, das ſei aufs ſchärfſte betont. Iſt dem aber ſo, dann meinen wir, daß der Sieg bayeriſchen und badiſchen Jungliberalismus' partikula⸗ riſtiſchen Einſchlages über die Kaiſerslauterer Beſchlüſſe zu teuer erkauft ſein würde, denn die Koſten trägt der Liberalis⸗ mus als politiſcher Faktor wie als Weltanſchauung. Ein ſich ſelbſt iſolierender ſüddeutſcher Jungliberalismus wahrt ſein Pathos und ſeine große Geſte, er wird auf dieſem Wege aber zuverläſſig ſich zu politiſcher Ohnmacht verurteilen, ſeinen Einfluß auf die Politik des Reiches wie auf die der Bundesſtaaten auf ein Mindeſtmaß herunter drücken, wie es unſere Gegner nur wünſchen können. In Singen und Achern iſt die Quelle des Widerſtandes zur ungeheuren Freude der „Frankf. Ztg.“, die heute erſt wieder mit Genugtuung feſt⸗ ſtellt, daß es ſich bei dem Widerſtreben um mehrals die Altersgrenze handle. Wir verkennen die ehrliche und tüchtige liberale Geſinnung unſerer dortigen Freunde mit nichten, wir fragen aber die„Vollblutjungliberglen“, wie ſie ſich in den Acherner Badiſchen Nachrichten nennen, ob ſie wirk⸗ lich glauben, die„Alten zwingen zu können, in die Geleiſe des echten Liberalismus einzulenken“, wenn ſie nach müh⸗ ſamem Aufbau wieder den Liberalismus zerſplittern und ſich auf eine Nebenbahn ſchieben. gung des badiſchen Landesverbandes des wünſchbare Wir fragen ſie. o0 dieſes ſehr Zie! nicht weit ſicherer im Anſchluß an den Reichsverband ſich erreichen läßt, als außerhalb desſelben, zu⸗ mal dann, wenn die Anerkennung des Kaiſerslauterer Be⸗ ſchluſſes wirklich nicht zu einer Erweichung liberaler Grund⸗ ſatzfeſtigkeit führen kann und auch die ſüddeutſchen Jung⸗ lberalen wahrhaftig nicht dazu verführen ſoll, von ihrer ſo rühmenswerten liberalen Prinzipientreue abzugehen. G. Die Erkrankung des Großherzogs von Baden. (Telegramme unſeres Karlsruher Buxeaus). Karlsruhe, 21. Sept. Staatsminiſter v. Duſch hat ſeinen Urlaub abgekürzt und ſſt hier eingetroffen. Heute Mittag findet eine Sitzung des Staatsminiſteriums ſtatt. l Karlsruhe, 21. Sept. Das neueſle Bulletin über das Befinden des Großherzogs von heule Morgen 11 Uhr lautet: Im Befinden des Großherzogs iſt ſeit geſtern eine weſentliche Aenderung nicht eingetreten. Die erſte Hälfte der Nacht war unruhig, erſt um 2 Uhr trat beſſerer Schlaf ein. Die Herztätigkeit iſt wechſelnd und im allgemeinen noch nicht befriedigend. Nahrung wird mit etwas mehr Appetit und in genügender Menge aufgenommen. Ab und zu treten Kopfſchmerzen auf. Sonſt klagt aber der hohe Patient ſehr wenig. Geſtern betrug die Temperatur 37,4, heute 38,3 9 Deutſchland und der Handel Marokkos 1906. Aus Caſablanca wird der„Deutſchen Kolonialzeitung“ geſchrieben: Für eine Beurteilung von Deutſchlands Intereſſen in Marokko darf man nicht ein derartiges Mißſahr, wie das v 1906, heranziehen. Durch den außerordentlich ſchlechten Aus⸗ fall der Ernte war das Land ſogar gezwungen, einen erh lichen Teil ſeines Bedarfs an Mehl und Zerealien im Au lande, in Frankreich, zu decken. In einem normalen Jahre fällt bei der äußerſt großen Fruchtbarkeit des n längſt nicht völlig erſchloſſenen Marokkos— man darf etwa 25 Prozent des Landes als bis jetzt nutzbar gemachtes Land anſehen— die Einfuhr derartiger Artikel völlig fort, e findet im Gegenteil ein bedeutender Export in Getreide aller Art ſtatt. Die mir vorliegende Tabelle über den Handel Caſablane im Jahre 1906 dürfte einen Ueberblick über die Verhältni gewähren, da Caſablanca das Zentrum des Handels an marokkaniſchen Küſte— war. Der Totalerport Caſablanca im Jahre 1906 beläuft ſich auf 7,8 Millionen Franes(1905 8,3 Millionen Francs), der Totalimport 1906 auf 10,4 (8,7) Millionen Franes. 5 Der Export läßt Frankreich an erſter Stelle mit (8,5) Millionen Franes erſcheinen, wovon etwa 2,0(2, Häute und Felle und 1,0(0,8) auf Wolle entfallen. Es — Königin Luiſe in Memel. gur Enthüllung des Denkmals der Königin Luiſe in Memel, 21. September. Von Dr. Hans Haſſelkamp. 5 Nachdruck verboten. Die Jahre 1906 und 1907 ſind erfüllt von den Erinnerungen an die Tage der tiefſten Ernſedrigung Preußens vor einem Jahr⸗ hundert. 1806 war das Jahr des Zuſammenbruches 1807 das Jahr der Verzweiflung. Als der Neujahrstag 1807 anbrach, beſtand noch die Hoffnung, daß durch das Eingreifen der Ruſſen Preußens Schickſal gewendet werden könnte. Als diesſelbe Jahr zu Ende ging, war die Hoffnung begreaben; Preußen war zer⸗ ſchlagen und keine Hoffnung, keine Hilſe war kerig geblieben, als die Wiederaufrichtung des Staates von innen heraus. Dieſes Jahr 1807 war da Memeler Jahr der Königin Luiſe. Jetzt ſoll in Memel ein Denkmal von ihr enthüllt werden; und man mag über Denkmäler ſonſt urteilen wie man wolle: ſie hat ein Mal an dieſer Stätte wohl verdient. Der Nimbus, der die Geſtalt der Königin Luiſe umgibt, zählt nicht zu denen, die Sentimentalität oder patriotiſches Vorurteil gewoben haben. Nie⸗ mand kann ſich mit der Geſchichte dieſer Könzgin beſchäftigen, ohne den Eindruck zu gewinnen, daß ſie in Wahrheit eine unge⸗ öhnliche Perſönlichkeit war. In den Tagen ihres Glückes war ſie liebenswert, angeregt und anregend, durchaus fürſtlich und hochſinnig; aber erſt in den Tagen ihres Unglücks entwickelte ſie jene Charakterſtärke, durch die ſie wahrhaft groß ſich gezeigt hat. Wir haben dafür unwiderlegliche Zeugniſſe: ihre eigenen efe, getreue Abdrücke eines in tiefſtem Leiden ſtandhaften, n und großen Herzens. Königin Luiſe wäre dem preußiſchen d deutſchen Volke nie das geworden, was ſie ihm geworden iſt, ſamkeit. Allein da die Königin ſich entſchloſſen zeigle„lieber in Bevor wir den Verſuch machen, eine Anſchauung jener Memeler Tage zu geben, ſei vorweg bemerkt, daß der Aufent⸗ halt der Königin Luiſe in Memel in drei verſchiedene Zeitab⸗ ſchnitte zerfällt. Es war am 8. Januar 1807, daß ſie in Memel eintraf, und bis zum 4. April währte ihr Aufenthalt daſelbſt. Dann traf ſie in Kydullen mit Alexander I. zuſammen und begab ſich von da nach Königsberg. Erſt am 10. Juni kam ſie wieder in Memel an, und dort iſt ſie dann bis zum 15. Januar 1908 ge⸗ blieben. Mit einer Unterbrechung jedoch, und zwar einer höchſt denkwürdigen Unterbrechung. Das waren die Tage vom 4. bis zum 10. Juli, die Tilſiter Tage der Zuſammenkunft mit ihrem Ueberwinder und Todfeinde Napoleon. * Schon näherten ſich die ſiegreichen franzöſiſchen Scharen mehr und mehr, und ſelbſt in Königsberg war kein ſicheres Blei⸗ ben mehr für das preußiſche Königspaar. Es galt weiter zu fliehen: die fernſte Stadt des preußiſchen Staates wurde als Zufluchtsort in Ausſicht genommen. Aber unter welchen Um⸗ ſtänden mußte man dieſe Reiſe, dieſe Flucht nach Memel an⸗ treten! Seit Wochen war die Königin totkrank. Sie war unter der Wucht des Unglücks zuſammengebrochen und lag in ſchwerem Fieber. Und es war Winter, ſtrenger oſtpreußiſcher Winter. und der Weg nach Memel führte durch unwirkliche Ein⸗ die Hand Gottes, als dieſer Menſchen zu fallen“, ſo wurde das Wagnis unternommen, und es begann jene ſchlimme Fahrt über die kuriſche Nehrung, deren Bild ſich unvergeßlich dem deutſchen Volke eingeprägt hat. Die totkranke Königin bei der heftigſten Kälte, bei Sturm und Schneetreiben, auf den empörten Wellen des Meeres auf dem Eiſe, auf traurigen Landwegen unterwegs, und der Schnee hineintrieb; der treue Hufeland durfte wohl mit ihr nicht das ſchwere Memeler Jahr beſchieden geweſen. dies war die Zeit, da ſie zur Heldin emporwuchs. 755 55 genblick brach nach den wilden Wettertagen der Reiſe die Sonn die faſt ein Jahr lang Luiſens Heimat werden ſollte Sie ſaßten der Holzhandel bildete. Leben, und beſonders waren es Schiffe unter engliſche mal große Tage gehabt, im Krimkriege; aber in der neueren Ze paſſende Unterkunft zu gewähren. älteſten Söhne begann, und ein die Königin am Memeler Klima. Furchtbare Kälte, in jammervollen Bauernhütten übernachtend, in die der Sturm und da lag Memel vor den Reiſenden, und gerade in dieſem zum erſten Male durch und warf ein mildes Licht auf die Stad Mut und Hoffnung und freuten ſich der günſtigen Vorbedeut Wohl den Menſchen, daß ſie ihre Zukunft nicht kennenl Memel war eine Kaufmannsſtadt, der die Natur einen züglichen Hafen geſchenkt hat und deren Lebensquelle von Damals, als die königliche F Memel wohnte, herrſchte in dieſem Hafen ein übera die in bedeſttender Hahl erſchienen. Später hat Memel drückte der Wettbewerb ſchwer auf die ungünſtig gelegene Sta und die Memeler klagen über den Rückgang ihrer Vate Es war vor hundert Jahren eine beſcheidene Landſtadt, n daxauf eingerichtet, fürſtlichen Perſonen mit ihrer Umgeb ng Man mußte vorlieb nehn Der König und die Königin nahmer und ſich teilen. Hauſe eines der angeſehenſten Kaufleute der Stadt, des H. rrt Conſenius, Quartier, während die älteren Kinder in dem Arge landerſchen Hauſe untergebrachk wurden. Und man ſelbſt unter den ungewöhnlichen Serhältniſſen, einen regelmäßigen Lebenslauf einzurichten. Der Unterrich jeder Tag hakte ſelne uch und ſeine Arbeit. Aber es war ein ſchweres Leben. was ſie im erſten Augenblicke verſprochen hatte⸗ Die Sonne hielt nich Schne wochenlange Regen, und die Straßen der Stadt zu ſt in einem Zuſtande, daß ſelbſt die Frauen und Peä Stiefeln über die Straßen gingen. Selbſt der Bli Recht ſagen:„So hat noch keine Königin die Not empfunden!“ Aber endlich nahm auch dieſe unglückſelige Reiſe ein Ende ſo trübe und grau war, wie hier lange brachte den Troſtbedürftigen keinen 109 er ſo 1J. Seſte) General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannkeim, 21. September. 0,8) für Häute und Felle und 0,7(0,9) für Wolle. England iſt mit etwa 1,1 Millionen Franes am Außenhandel beteiligt, während der Reſt von 1,2 Millionen Franes ſich auf die Vereinigten Staaten, Italien, Spanien und die Niederlande verteilt. Dieſe Ziffern ſind durchaus nicht als maßgebend anzunehmen, ſie geben ſogar eigenelich ein völlig falſches Bild der Ausdehnung des hieſigen Handels. So betrug der Export von Gerſte im Jahre 1906 auch nicht nur einen Sack, während in der laufenden Saiſon, d. h. bis zum Aus⸗ bruch der Unruhen, Ende Juli, alſo innerhalb zweier Ver⸗ ſchiffungsmonate, nicht nur die regulären Dampfer der Oldenburg⸗Portugieſiſchen Dampfſchiffsreederei ſogar mit Deckladung fortgingen, ſondern auch die geſamten Extra⸗ dampfer der Linie noch längſt nicht alles faſſen konnten. Man darf das allein von hier beförderte Quantum auf etwa 10 000 Tons ſchätzen, die alle ihren Weg mit deutſchen Dampfern nach Deutſchland genommen haben. Man hatte den Export nach Deutſchland, das in dieſem Jahre auch einen beſſeren Markt für Wolle als Frankreich bot, auf etwa 10 Millionen Francs geſchätzt und den Totalexport auf mindeſtens 16 Millionen. Durch die ſo plötzliche Unter⸗ brechung des friedlichen Handels iſt dieſes natürlich illuſoriſch geworden, denn die Ernte iſt noch längſt nicht ſeitens der Eingeborenen fertig geſtellt und hereingebracht. Trotzdem aber wird die Statiſtik für 1907 Deutſchland an erſter Stelle zeigen. Der Import des letzten Jahres zeigt wieder Frankreich an erſter Stelle mit 49(4,5) Millionen Francs, England mit 3,7(2,5) Millionen und Deutſchland mit 0,9(1,1) Millionen Francs. Frankreichs großes Importgeſchäft iſt der Zucker, der durch direkte Dampfer von Marſeille angebracht wird, und der drei Viertel des ganzen franzöſiſchen Imports ausmacht. Die ungenügende Ernte der letzten beiden Jahre läßt Frank⸗ reich als Importeur für Mehl und Getreide auftreten, worauf etwa 1,2(1,3) Millionen Franes entfallen. Hiermit iſt in beſſeren Jahren nicht zu rechnen, wie auch der Zuckerimport ausſchließlich in deutſchen und engliſchen Händen liegt, denn franzöſiſche Großhäuſer gibt es hier überhaupt nicht. Eng⸗ lands Handel baſtert in erſter Linie auf dem Import ſeiner Mancheſterwaren, die etwa 2,4(1,6) Millionen Franes aus⸗ machen, und tritt ferner mit 1,0(0,3) Millionen Franes als Tee⸗Importeur auf, während der direkte Import von Deutſchland ſich auf ſämtliche Waren erſtreckt hat, ohne einen beſonderen Artikel zu ſpezialiſteren. Die glänzenden Ausſichten, welche die diesjährige Ernte dem geſamten Handel, Export wie Import, bot, ſind durch die neueſten Ereigniſſe in das Gegenteil verwandelt. Es wi Jahre dauern, ehe Caſablanca ſich von dem ſchweren Schlage einer Zerſtörung wieder erholt, und Jahre, bis die eingebe relle Bevölkerung, die ihr Getreide nach hier brachte und beladen mit dem ſo unentbehrlichen Tee und Zucker und anderen Waren wieder heimzog, ihr Vertrauen zu Caſablancg wieder-⸗ gewinnt. Und es ſind deutſche und engliſche Häuſer, die Aunter jahrelangen Müben ihre Geſchäfte hier aufgebaut, ſich einen Namen geſchaffen und nun unter dieſen Verhältniſſen unendliche Verluſte zu erleiden haben. politische Uebersicht. *Maunheim, 21. September 1007. Eine deutſche Autwort. Vom techniſchen Leiter des ſozialdemokratiſchen Arbeiter⸗ turnerbundes, Herrn Koppiſch, erging an Zen Vorſitzenden der deutſchen Turnerſchaft eine Einladung zu der letzthin in Stötteritz abgehaltenen Einwohner⸗ und Turnerverſamm⸗ lung mit der Tagesordnung:„Der deutſche Turntag in Worms und ſeine Folgen“. Dr. Goetz hat die Einladung abgelehnt, Herrn Koppiſch aber folgendes Schreiben zugehen laſſen: „Indem ich mich zum Empfang Ihrer freundlichen Einladung bekenne, muß ich Ihnen mitteilen, daß von einem Kommen in die bom Arbeiterturnerbund veranſtalteten Verſammlungen meiner⸗ ſeits und üborhaupt feſtens der Deutſchen Turnerſchaft ſo lange ehrenhafter Weiſe nicht die Rede ſein kann, ſo lange das Organ des Arbeiterturnerbundes und ſein Führer, Herr Frey, gegen die Deutſche Turnerſchaft in einer Weiſe vorgeht, die mit deutſcher Sitte und männlichen Anſtand mit dem von Jahn den Turnern vorgezeichneten Weg und Ziel im grellſten Widerſpruch ſteht. Bei⸗ ſpiele brauche ich nicht anzuführen,— jedes Blatt Ihrer Zeitung, jede Rede Freys ſind der ſprechende Beweis dafür.„Wir werden nicht eher mit Hetzen und Agitieren aufhöron, bis der letzte Arbeiter bſch iFt heraus iſt,“ war eins der letzten EE Dazu das unzureichende Juartier. Die Häuſer, ſo ſchien es der Königin, waren von Papier, die Fenſter nur dazu da, um ſich darüber luſtig zu machen, und ein tötlicher Zugwind pfiff durch die beſcheidenen Gemächer. Und dennoch geſchah das Un⸗ erwartete: die ſchwerkranke Königtn genas. Ob es die Seeluft war, die ihr gut getan, ob vielleicht gerade die Notwendigkeit hoher phyſiſcher Anſtrengung wohltätig gewirkt hat— genug, ſie erholte ſich in Memel überraſchend ſchnell, und im Anfange Februar konnte ein feierlicher Dankgottesdienſt für die Geneſung der Königin abgehalten werden. Ja, die ſie kannten, meinten, ſie ſei nach der Krankheit noch ſchöner geworden, als ſie vorher geweſen war. Und endlich wurde doch auch die' furchtbare Strenge dieſes ungewöhnlichen Winters gebrochen, die Sonne zeigte ſich wieder, das Wetter wurde milde, und neue Hoffnung og in das Herz der Geneſenden ein. Wohl brauchte ſie Troſt, wohl brauchte ſie Hoffnung. Alles brach zuſammen. Trotzdem hatte Luiſe keinen Augenblick ihre Faſſung und ihre Charakterſtärke verloren. Es war damals, als Napoleon einen Sonderfrieden mit Preußen zu ſchließen verſuchte und ſeinen General Bertrand zu dieſem Zwecke nach Memel ſchickte. Bertrand machte der Königin und ihrer ganzen Umgebung einen höchſt ungeſchliffenen und plebejiſchen Eindruck, und die am unbeugſamſten gegen den Frieden und für uner⸗ ſchüttterliche Treue gegen den ruſſiſchen Bundesgenoſſen war, das war die Königin, die dem ſtets ſchwankenden König eifrig den Nücken zu ſtärken beſtrebt war. Da war ihr denn die be⸗ rühmte Zuſammenkunft mit Alerander., wo ſich die Könige erneut Freundſchaft und Treue ſchwuren, und Luiſe, wie der Genius dieſer Freundſchaft, zwiſchen ihnen ſtand, eine wahre Erhebung. Es war der letzte Lichtblick ſeit langer Zeit. Was folgte, iſt bekannt: die napoleoniſchen Waffen waren, wenn es auch den Franzoſen nicht leicht gemacht wurde, ſiegreſch. Alexander kieß ſich von Napoleon auf ſeine Seite ziehen— die Schmach von Tilſit bildete den Schluß! Was Luiſe während dieſer Zeit em⸗ ‚ Worte. Wenn einmal der Arbeiterturnerbund ein Bund wirklicher Turner, nicht ein Parteibund, geworden ſein würde, und in jedem deutſchen Turner einen Mitarbeiter an der heiligen Aufgabe. die Vollskraft für das deutſche Vaterland zu heben, anerkennen würde, — dann werden wir nie fehlen, wo es gilt, die gemeinſame deutſche Volksſache im Jahnſchen Geiſt zu fördern! Aber Ehrenhaftigkeit und deutſche Mannesſitte und Achtung vor treuer Arbeit im deutſchen Geiſte muß die Grundlage ſei!“ Die Herren werden ſich dieſe treffliche Antwort wohl nicht hinter den Spiegel ſtecken. Wirtſchaftliche und ſoziale Wochenſchau. .C. Im Gegenſatz zum Vorfjahre zeigt der Geldmarkt zurzeit ein relativ weniger beängſtigendes Gepräge, Während im Sep⸗ tember 1906 die angeſpannte Lage des Geldmarktes ſich zu⸗ ſehends weiter verſchärfte, iſt gegenwärtig ein, wenn auch ge⸗ ringes Nachlaſſen der Spannung am internationalen Markte un⸗ verkennbar. Der amerikaniſche Geldmarkt zeigt vorerſt noch keine entſchiedene Tendenz; umſomehr haben ſich dafür aber die Geldverhältniſſe in England ſeit einigen Wochen gebeſſert: auch der jüngſte Ausweis der Bank von Eugland weiſt eine deutliche Erleichtexung guf, während zur gleichen Vorjahrszeit eine Dis⸗ konterhöhung notwendig wurde. Auch in Deutſchland iſt die Lage günſtiger geworden. Wenn die Spannung am Geldmarkte auch noch ſehr ſtark iſt, ſo iſt nach dem jüngſten Reichsbankausweis doch eine kleine Beſſerung eingetreten, ſo daß die vielfach ver⸗ breitete Furcht, der Geldmarkt würde den Herbſtanſprüchen noch ungenügender als 1906 gegenüberſtehen, verblaßt. Allerdings dürfte auch der Umſtand mitſprechen, daß die Herbſtanſprüche in dieſem Jahre nicht ſo gewaltg ſein werden wie 1906. Obgleich auch im Vorjahre der Herbſt keine beſondere Belebung des Be⸗ ſchäftigungsgrades brachte, war doch damals die Tätigkeit in allen Gewerben ſchon vorher ſo flott, daß es keiner Steigerung für ein gutes Herbſtgeſchäft mehr bedurfte. Ganz ſy einheitlich glänzend wie 1906 iſt nun die Beſchäftigung in dieſem Jahre nicht mehr; immerhin würde eine Fortdauer der gegenwärtigen Tätig⸗ keit noch immer eine lebhafte Herbſtſaiſon bedeuten. Unver⸗ änderter Optimismus ſpricht ſich in dem jüngſten Bericht des Stahlwerksverbandes über die Geſchäftslage aus. Er tritt all den Behauptungen von einer Produktionseinſchränkung, Preis⸗ ermäßigungen etc., die verſchiedentlich laut werden, mit der Er⸗ klärung entgegen, daß die angeſpannte Beſchäftigung ſeiner Werke in ungeſchwächtem Maße forkdaure und auch bis Ende des Jahres mit der gleichen Beſchäftigung zu rechnen ſei. Die erſten An⸗ zeichen einer herbſtlichen Belebung weiſt die Bewegung der Ver⸗ kehrseinnahmen auf. Wie immer im Auguſt, ſo ſind auch in die⸗ ſem Jahre die Einnahmen aus dem Güterverkehr geſtiegen; war die Steigerung von Juli auf Auguſt nicht ganz ſo ſtark wie im Vorjahre, ſo rührt dies daher, daß 1906 die Getreide⸗ und Kar⸗ toffelernte früber und ſchneller erledigt wurde als in dieſem Jahr. Damals wurden die Bahnen ſchon im Auguſt durch den Verſand landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen, diesmal dürfte erft im September der Hauptverſand erfolgen oder doch zum mindeſten ſich auf beide Monate verteilen. Die wenigen warmen Tage, die die letzte Woche gebracht hatte, wurden eifrig zur Erledigung der Ernte auszunutzen geſucht; doch hat die Einbringung von Getreide und Kartoffeln in dieſem Jahre ſo lange Zeit und ſy viel Hilfskräfte beanſprucht, daß die Klagen der Landwirtſchaft über die beſonders empfindliche Leute⸗ not in dieſem Jahre wohl erklärlich ſind. Die Induſtrie da⸗ gegen, die im bergangenen Jahre ſo intenſiv unter Arbeiter⸗ mangel litt, iſt in dieſem Jahre beſſer daran, vornehmlich im Bergbau hat ſich in dieſer Beziehung die Situaton gegenüber dem letzten Jahre ſehr gebeſſert; tels aus dem Baugewerbe, teils aus anderen Induſtriezweigen hat ein Rückfluß verwend⸗ barer Arbeitskräfte ſtattgefunden. Wohl aber iſt einer vollen Tätigkeit im Bergbau die Zunahme der Streikbewegung, die ſich in letzter Zeit bemerkbar macht, etwas hinderlich. Zum offenen Kampf zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitern iſt es be⸗ reits im Niederlauſitzer Braunkohlenrevier gekommen, wo über 1400 Bergleute feiern; ziemliche Gegenſätze der deutſchen Orga⸗ niſgtionen machten ſich auf dem in Salzburg tagenden inter⸗ nationglen Bergarbeiterkongreß bemerkbar. Ein Autrag öſter⸗ reichiſcher Delegierter guf Ausſchließung der Sonderorganiſa⸗ tionen wurde von einem Teil der deutſchen Delegierten mit der Erklärung beantwortet, falls der Antrag angenommen würde, den Kongreß ſofort verlaſſen zu müſſen. 28 242 Badiſche Politik. Die Jungliberalen und die Altersgrenze⸗ Waldshut, 20. Sept. Der Jungliberale Verein beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Monatsverſammlung in der „Alten Poſt“ mit dem Anſchluß des jungliberalen Landes⸗ berbandes an den Reichsverband. Einſtimmig wurde folgende Reſolution gefaßt: Der jungliberale Verein Waldshut ſpricht ſich- entſchieden gegen den Eintritt des Landes⸗ verbandes in den Reichsverband aus. Er erwartet, daß auch die Vertreterverſammlung in Offenburg in dieſem Sinne ab⸗ D ſtimmt, da die Bedingungen, unter denen der Eintritt er⸗ folgen ſoll, den Grundſätzen der jungliberalen Vereine direkt widerſprechen. Anzuftreben iſt vielmehr ein ſüddeut⸗ ſcher Verband aller liberalen Vereine, der eine entſchiedene liberale, nationgle und ſoziale Politik treibt, auf dem Boden des Frankfurter Mindeſt⸗ programms. * Mannheim, 21. September 1907. eeeeeeeeeeeeeeee e eee Aussfelle RANNHeIm N N Gkisse GARTENBZaU Aussrellune ——— Programm: Sonntag, 22. September: tondellplatz vor der Auguſta⸗ 1152.—1 9 Lage: 2 Uhr vorm: Promenaden Konzert dez 80 Italien. Philharm. Blasorcheſters„Roſſini“ aus Rom.(Kapell⸗ meiſter V. Ferrava.) Hauptreſtaurant am Waſſerturm: —6 Uhr nachm.: Italien. Philharm. Blasorcheſter„Roſſini“ Rom.(Kapellmeiſter V. Ferrara.) Pavillon in den Sondergärten: —6 Uhr nachm.: Kapelle des 3. Württ. Infanterie⸗Regimenſs 121 aus Ludtwigsburg.(Muſfikdirektor Z51TLer.) Rondellplatz vor der Auguſta⸗ Anla ge: —11 Uhr abends: Kapelle des 3. Württ. Infanterie⸗Regts. 121 aus Ludwigsburg.(Muſikdirektor Z6ölLer.) Vergnügungspark: .—11 Uhr abends: Italien. Philharm. Blasorcheſter„Roſſini“ Rom(Kapellmeiſter V. Fer cara). Beleuchtung: Allgemeitie große Beleuchtung der ganzen Aus⸗ ſtellung; Flammenbögen in den Sondergärten. ½.—%1 Uhr abends: Allgemeine Konturenbeleuchtung der ganzen Ausſtellung nebſt Waſſerturm und Scheinwerfer. %10— 10 Ubhr: Leuchtfontäne. Sonder⸗Ausſtellungen: HSausinduſtrie⸗Ausſtellung für Obſt⸗ und Gemüſeverwerkung im Roſengarten(bis 29. September). Internationale Gemüſe⸗Ausſtellung(bis 24. September). Ermüßigte Eintrittspreiſe. Gartenbau⸗Ausſtellung(auch nach 6 Uhr abends): Kunſt⸗Ausſtellung: 50 Pfg.; beide Ausſtellungen zuſammen Kinder für jede der beiden Ausſtellungen 28 Pfg. *** Die Hausinduſtrie⸗Ausſtellung für Obſt⸗ und Gemüſeverwertung, die heute nachmittag um 4 Uhr im Nibelungenſaale des Roſengartens eröffnet wurde, iſt nach allgemeinem ſachverſtän⸗ digen Urteil eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges. Geradezu bewunderungswürdig iſt das Arrangement. Man merkt beim Betreten des Saales ſofort, daß künſtleriſch empfindende Perſön⸗ lichkeiten hier gewaltet haben. Den Vogel ſchießt die Kgl. Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt Geiſenheim a. RNh. ab, deren Ausſtellung faſt die Hälfte der Ellipſe des Soales einnimmt Mit wie auserleſenem Geſchmack iſt vor allem das Mittelſtück mit dem alles überragenden Aufbau zuſammtengeſtellt; wie wir⸗ kungsvoll fügen ſich hier die an ſich zu Ausſtellungszwecken nicht ſehr geeigneten verſchiedenfarbigen Konſervengläſer in das künſt⸗ leriſche Geſamtbild ein. Und ſind die Wappen und Frucht⸗ arrangements, die den Schaft des Aufbaues ſchmücken, nicht ganz entzückende Kunſtwerke? Das Waſſer muß einem im Munde zu⸗ ſammenlaufen, wenn man an die beiden Tafeln tritt, an denen uns die Einmach⸗Aepfel und Birnen der Kgl. Lehranſtalt, durch⸗ weg wahre Prachtexemplare, entgegenlächen. Sehr lehrreich iſt eine weitere Tafel, auf der demonſtriert wird welche Verände⸗ rungen die konſervierten Früchte und Gemüſe erfahren, wenn ihnen zum Zweck beſſeren Ausſehens Färbemittel beigeſetzt wer⸗ den Fürwahr, die Ausſtellung der Kgl. Lehranſtalt iſt eine Aus⸗ ſtellung für ſich! Sehr wirkungsvoll präſentieren ſich auch die Konſerven von„Wecks Friſchhaltungsgemeinde“ unter welchem Titel die bekannte Firma J. Weck, G. m. b.., Oeflingen IWAmt Säckingen) eine große Anzahl begeiſterter An⸗ hänger und Anhängerinnen vereinigt hat. Zwei große Stände nehmen die vielen hunderte von Gläſern mit den verſchiedenſten Früchten und Gemüſen, die nach der Methode Weck konſerviert wurden, ein. Sehr dekorativ wirkt ferner der Stand der aus Nr. 50 Pfg.; 75 Pfg. Fglaubte zuſammenbrechen zu a ſie koſtete alle Leiden der Angſt, der Verzweiflung, der Schmach,— und dennoch hat ſie die Herrſchaft über ſich nie verloren. Sie vermochte es in ihren Briefen an den König nach Tilſit öfters einen leichten, ja ſcherzenden Ton anzuſchlagen, um nicht auf ſeine Stimmung zu drücken, um den zur Schwarzſeherei neigenden König bei leid⸗ licher Laune zu erhalten. Feſt und königlich zeigte ſie ſich vor ihrer Umgebung, und immer war ſie bereit, ihte Pflichten zu tun, welcher Art ſie auch waren. Es gab ſchwere Momente. Welch ein Tag, dieſer 14. Januar, da der Reſt der einſt ſo herrlichen, in ganz Europa hochberühmten Garde am Könige, der die Königin am Arm führte, vorbeidefi⸗ llierte! Jämmerliche Ueberreſte ſchlechtbekleideten ſchlechtge⸗ nährter Truppen! Oder wenn große Züge verwundeter Ruſſen die Stadt paſſierten, um nach ihrer Heimat geſchafft zu werden, und den ganzen Jammer des Krieges, das Elend der Niederlage den Memeler Flüchtlingen leibhaftig vor die Augen ſtellte. Unter traurigeren Umſtänden hatte wohl Luiſe noch nie ihren Geburts⸗ tag gefeiert, als am 10. März dieſes Jahres. And doch fiel auf dieſen Geburtstag ein heller Sonnenſchein, denn an dieſem Tage konnte der wackere Hufeland melden, daß Prinz Wilhelm, der zweite Sohn des Königspaares, von dem ſchweren Nervenfieber geneſen ſei, das ihn befallen hatte. Man verſuchte, ſich in der eutlegenen Stadt ſoviel Unter⸗ haltung zu ſchaffen, als es eben möglich war. Im Winter gab es Schlittenpartien; drei Monate lang war in dieſer ſtrengen Gegend prächtige Schneebahn. Des Abends trieb man gern Muſik, und war das Wetter erträglich, ſo ging man auch wohl an den Hafen und ſah dem geſchäftigen Treiben dort zu. Schwer empfand die Königin den Mangel an Büchern, die in Memel nicht leicht aufzutreiben waren. Und gerade danach verlangte ſie aufs lebhafteſte; ihre ganze Weltanſchauung vertiefte ſich in dieſen Leidenstagen und ſie ſuchte nach Stütze und Troſt bei den ſtarken Geiſtern der Vergangenheit und der Gegenwart. End⸗ pfunden und durchgemacht hat, das zeigen ihre Briefe. Sie lich wurde es ja auch Sommer, und ſelbſt in Memel fing es an zu grünen und zu blü kleine Freude. Da waren die Hoboiſten der Garde, die alle Tage unter dem Fenſter der Königin ihr Stücklein ſpielten und ſich redlich Mühe gaben, ihr Vergnügen zu bereiten. Da waren die Geburtstage der Kinder, wo es Schokolade gab und Kuchen, und im Sommer gab es auch hübſche Ausflüge z. B. nach der „holländiſchen Mütze“, einer Anhöhe bei Memel. Als der Friede geſchloſſen war, ſah alles zunächſt ſchwarz aus. Der Sieger ſtellte die unberechtigſten, die frechſten Forde⸗ rungen. und es gab keine Hoffnung, ſeinen Klauen zu entrinnen. Damals hatte Luiſe nur einen Troſt: daß Stein wieder in ſein Amt eingetreten war. Zu ihm hatte ſie blindes Vertrauen, zu ihm blickte ſie empor, auf ihn baute ſie. Und mit wahrer Be⸗ wunderung muß man ſehen, daß ſie den Glauben an Preußens Zukunft doch bei alledem nicht einen einzigen Augenblick ver⸗ loren hat. Während der König beinahe niederbrach und nie den Mut zum Entſchluß finden konnte, war die innerlich durch Krankheit ſchon angefreſſene Königin ſtets taikräftig. Sie ſchrieb an Napoleon, ſie entwarf eine Denkſchrift, ſie war ſogar bereit, ſelbſt nach Paris zu reiſen, wenn es erforderlich würde. Gerade in dieſen Tagen zeigte ſich ihre Größe in hellſtem Lichte, Es war am 3. Oktober, als der König zum erſten Male wieder eine Revue über ſeine Truppen abhalten konnte. Da⸗ mals hatten das Bataillon Garde alles in allem genommen eine Stärke von ungefähr 650 Köpfen wieder erreicht, und dieſe Truppe war es, die er zum erſten Male wieder vor ſeinen Augen vorbei⸗ defilieren ließ. Es war das der Embryo eines künftigen Heeres, das Material, an dem er die Anfänge der Reorganiſation unſerer Armee auszuprobieren hatte. Aber es waren doch wieder preu⸗ ßiſche Truppen vor den Augen ihres preußiſchen Kriegsherrn; und was auch verloren war, die Treue der Preußen war nicht verloxen gegangen. Da erſchienen im fernen Memel Abordnungen der Berliner und dann der Schleſier, den König und der Königin ihrer tiefen Ergebenheit zu verſichern, und da erſchienen der men⸗ nonitiſche Bauer Abraham Nickel aus der Weichſelniederung bei le e e e e Maunhelm, 21. September. General⸗Anzeiger,(Abendblatt) 3. Seite. erraffinerie Mannheim, die den Produktionsgang des Zuckers vorführt und außerdem Zuckerhüte und ⸗Blöcke zu inem Aufbau vereinigt hat. Es würde zu weit ühren, wenn wir alle Ausſteller— ſehr viele ſandwirtſchaftliche, Haushalkungs⸗ und Kochſchulen ſind mit Kollektivausſtellungen vertreten— be⸗ namſen wollten. Wer die äußerſt ſehenswerte Ausſtellung be⸗ ſucht. wird finden, daß ſich jeder Ausſteller bemüht hat, im Arrangement das Beſte zu bieten. Ob die Qualität der aus⸗ geſtellten Produkte ihrem guten Ausſehen entſpricht. darüber haben die Preisrichter bereits entſchieden, die im Laufe des heu⸗ ligen Tages eifrig mit Auge und Zunge ihres Amtes walteten. Keine Hausfrau ſollte verſäumen, dieſer ungemein lehrreichen Ausſtellung einen Beſuch abzuſtatten. Wenn dadurch den immer mehr anwachſenden Friſchhaltungsgemeinden neue Anhängerinnen zugeführt werden, dann iſt ihr darnehmſter Zweck erfüllt.— Die Ausſtellung wird morgen Sonntag, 22. September, auf vielſeiti⸗ gen Wunſch auch von 6 Uhr abends ab und zwar bis 9 Uhr bei K en Beleuchtung gegen ein Eintrittsgeld von 30 Pfg. geöff⸗ net ſein. * Zugeteilt wurde Revident Friedrich Steinmann it Wiesloch dem Bezirksamt Buchen. 5 5 * Die diesjährige Landesverſammlung des Badiſchen Frauen⸗ vdereins findet am 26. u. 27. September in Donaue ſchingen ſatt. Es ſpricht Medizinalrat Dr. Stefan über die ſanitären Verhältniſſe und die Wöchnerianenfrage im Amtsbezirk Donau⸗ eſchingen, Bürgermeiſter Fiſcher über die Geſchichte und Tätig⸗ kleit des Frauenvereins Donaueſchingen. Am Abend ſind die Tieilnehmer von der Fürſtin zu Fürſtenberg zu einer Erfriſchung und geſelligen Unterhaltung in dies Muſeum eingeladen. Am 2. Tag ſpricht Generalmajor z. D. Limberger über die Aus⸗ bdildung der Helferinnen zum roten Kreuz; Obermedizinalrat Dr. Haußer⸗Karlsruhe über Kinderpflege, insbeſondere des Kinder⸗ aſyls bei Dürrheim. Zum Schluß kommen noch kleinere Vor⸗ lagen zur Beſprechung. Nach dem auf 12 Uhr mittags feſt⸗ geſetzten gemeinſamen Eſſen erfolgt gegen 2 Uhr eine Fahrt mit Sonderzug nach Dürrheim zur Beſichtigung des Kinder⸗ ſolbads. * Friedrich⸗Hilda⸗Geneſungsheim. Die von der Arbeiter⸗ penſionskaſſe für die Badiſchen Staatseiſenbahnen und Salinen bei Oberweiler⸗Badenweiler errichtete Heilſtätte für Lungenkranke, die den Ramen„Friedrich⸗Hilda⸗Geneſungs⸗ heim“ führt, wird am Donnerstag, den 26. September, nach⸗ mittags halb 3 Uhr, in feierlicher Weiſe eröffnet. * Berufsvormundſchaft. Auf der 27. Jahresverſammlung des Deutſchen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit, die am Donnerstag und Freitag in Eiſenach ſtattfand, wurde fol⸗ gende Reſolution angenommen:„1. Die bisherige Entwicklung des Vormundſchaftsweſens lehrt, daß die Form rein ehrenamt⸗ licher Einzelvormundſchaft nicht überall ausreicht, den gewollten Zweck zu erreichen. Es iſt daher geboten, die ehrenamtliche Vor⸗ mundſchaft durch ein Syſtem beruflicher Vormund⸗ ſchaft zu ergänzen. 2. Es iſt zu erſtreben, daß die Landesgeſetz⸗ gebunden von dem Vorbehalt des Art. 136 des Einführungs⸗ geſetzes zum Bürgerl. Geſetzb. in vollem Umfange unter An⸗ 19 50 an den Wortlaut dieſer geſetzlichen Beſtimmung Gebrauch machen.“ * Evangeliſcher Bund. Zu der Feſtfahrt nach Worms am kommenden Sonntag, den 29. September, mittelſt Sonderzuges, hat der Verkauf der Karten heute in der alleinigen Ver⸗ kaufsſtelle von Chr. Sillib Nachf., Buchhandlung R 3, 2a, begonnen. Die Teilnehmer werden dringend um rechtzeitige Sößſung ihrer Fahrkarten gebeten, da der Andrang der Landbe⸗ Hölkerung ein ganz gewaltiger und das vorgeſehene Quantum Karten ſchon in den erſten Tagen vergriffen ſein dürfte. Be⸗ merkt ſei ausdrücklich, daß behufs Erlangung einer genauen Ueberſicht die Arrangeure Fahrkarten nur in der oben erwähn⸗ ten Verkaufsſtelle ausgeben, daher am Bahnhof nicht erhältlich ſind. Alles Weitere beſagen die Zirkulare und Plakate. Sport. * Motorboot⸗Regatta auf dem Rhein. Von heute mittag ab war dem Publikum Gelegenheit geboten, die bis jetzt für die morgige Regatta eingetroffenen Boote beſichl'gen zu können. Von dieſer Gelegenheit wurde auch ſeitens des ſportliebenden Publikums unſerer Stadt ausgiebig Gebrauch gemacht, bildet doch eine Motor⸗ boot⸗Regatta eine neuartige Erſcheinung auf dem Rhein. Im Schleuſenkanal lagen die Boote in einer Reihe, es waren, ſo viel wir feſtſtellen konnten, 27 Jachten; darunter befanden ſich einige recht ſtattliche Fahrzeuge, wie man ſie wohl bis jetzt auf dem Rhein roch nicht zu Geſicht bekommen hat. Das größte von den Fahr⸗ geugen dürfte wohl die von Herrn Wiſhelm Iven in Blankeneſe bei Hamburg gemeldete Jacht„Hanſa“ ſei, ein ſtattliches Boot mit berdeck; auch die von Herrn D. Goodkoop jr. in Amſterdam ge⸗ meldete Jacht„Kromhout“ fällt durch ihre ſchlanken Formen an⸗ genehm auf. Sämtliche Fahrzeuge ſind alle faſt neu und prachtvoll ausgeſtattet; es ſind Vergnügungsfahrzeuge der ſchönſten Art und ſte ſtellen dem modernen Schiffbau ein glänzendes Zeugnis ſeiner Leiſtungsfähigkeit aus.— Ein zahlreiches Publikum beſichtigte mit Intereſſe die ausgeſtellten Boote. Gerichtszeitung. S Mannheim, 18. Sept. Strafkammer 1. Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher, Ver⸗ ter der Großh. Staatsbehörde: Here Aſſeſſor Heins⸗ eimer. Der 29 Jahre alte Kellner Wilhelm Loſt pflegt eine ſonder⸗ bare Betrugsſpezialität. Er erſchwindelt ich von Papierwaren⸗ jändlern unter der Angabe, irgend ein Wirt habe ihn geſchickt, Kulm mit ſeiner Frau und brachte dem Königspaar ein Ge⸗ ſchenk von 3000 Stück Friedrichsdor und ſeine Frau überreichte einen Korb mit friſcher Butter. Ach, der König und die Königin konnten im Grunde genommen das Geld recht gut brauchen, denn ſie waren eigentlich geradezu arm, und die Königin, die einem frohen Ereigniſſe entgegenſah, mußte ihren Bruder Georg bitten ihr zwei neue Nachtmützen zu ſchicken, weil ihre alten nur noch Lumpen ſeien. 8 WNach unendlichen Vorſtellungen war das Land endlich ſo⸗ weit frei geworden, daß die Ueberſiedelung nach Königsberg ins Auge gefaßt werden konnte. Am 14. Januar 1808 gaben der König und die Königin der Memeler Kaufmannſchaft und dem Quartierwirte der Prinzen, Herrn Argelander, ein Abſchiedsfeſt in Tauerlaken. Es herrſchte bei dieſem Feſte innige Bewegung; denn König und Königin hatten hier viel Treue erfahren, und die Memeler hingen an dem fürſtlichen Paare. Am nächſten Tage verließ Luiſe Memel und trat die Rückreiſe nach Königs⸗ berg an. Mit ihr die treue Schwägerin, die Prinzeß Wilhelm, und die prächtige alte Voß, ihre Oberhofmeiſterin und Freundin und unerſchütterliche Stütze in ſchweren Tagen. Auch in Memel hatte ſie ſich wieder in all ihrer Liebe und Stärke bewährt. Und ſo lagen die Memeler Tage i en Prüfung. Die Königin hat dieſe Prüfung beſtanden. Als üchtige iſt ſie nach Memel gekommen, ſie hat die Stadt gerin verlaſſen— als Siegerin über die Ungunſt der n Verhä und als Siegerin über ſich ſelbſt. „% T„ er. rhältniſſe hinter der Königin: Tage der ſchwer⸗ Spielkarten, die er dann alsbald um billiges Geld losſchlägt. Er hat deshalb ſchon wiederholt im Gefängnis geſeſſen, aber kaum auf freiem Fuß, verfällt er wieder ſeiner Leidenſchaft. So holte ese am 22. April ds. Is. wieder in einem Geſäfte der Unter⸗ ſtadt Spielkarten im Werte von 25 Mark und brachte ſie gleich darauf an den Mann. Mit Rückſicht auf die Vorſtrafen wird auf ein Jahr 6 Monate Gefängnis und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren erkannt. Ein Paar Schuhe ſtehen auf dem Gerichtstiſch. Sie waren das Verderben des Mannes, welcher auf der Anklagebank ſitzt, des 26 Jahre alten Gärtners Johann Karl Barzer aus Zie⸗ gelhaufen. In der Nacht vom 19. auf den 20. Auguſt ds. Is. ſchlich er ſich in das Haus D 5, 15, wo er früher gearbeitet hatte, und verſteckte ſich im Keller Ein kleiner Junge bemerkte etwas Verdächtiges, die Hausbewohner begaben ſich auf die Suche, entdeckten aber den Dieb nicht. Nachdem alles im Hauſe ruhig war, ſtieg der Angeklagte empor nud verſuchte mit einem Beſen⸗ ſtiel die Tür des Bureaus der Schneiderfirma Zerbe u. Kauf⸗ mann aufzuſprengen. Da ihm dies nicht gelang, ſtieg er durchs Oberlicht in die Küche des Metzgers Schramm, von wo er in den Laden gelangte. Seine Beute beſtand aus der Ladenkaſſette mit 2,50 M. Inhalt. Darauf machte er ſich aus dem Staube. Seine Schuhe ließ er im Keller zurück, und ſie führten auf ſeine Spur. Es wird auf 9 Monate Gefängnis erkannt. Sehenswürdigkeiten, wie die Rieſendame Miß Wanda und den früheren Garde⸗du⸗Corps⸗Unteroffizier Tablick, ehemals der größte Soldat der Armee, hatte der Wirt Lautenſchläger vom„Speyerer Brauhaus“ angeſtellt, um die Zugkraft ſeines Lokals zu vermehren. Taplick bekam 3 Mark täglich und ſpielte ſcheinbar den Kellner, Wanda verlegte ſich vorzugsweiſe auf den Verkauf von Anſichtspoſtkarten. Das Bezirksamt ſah in dem Engagement dieſer durch ihre Maße hervorrage⸗den Zeitgenoſſen eine unerlaubte Schauſtellung und belegte den Wirt mit 10 Mark Geldſtrafe, welche auf den Einſpruch Lautenſchlägers vom Schöf⸗ fengericht auf 3 Mark herabgeſetzt wurde. Lautenſchläger ging einen Stock höher, und ſein Verteidiger,.⸗A. Dr. Roſenfeld, be⸗ antragte die Freiſprechung. Der Mohr im Hauptreſtaurant der Ausſtellung, die koſtümierten Kellnerinnen im Rothaus, Ziller⸗ tal und im Terraſſen⸗Reſtaurant dienten dem gleichen Zweck. Das Gericht wies die Berufung als unbegründet zurück. Das Engagement der Abnormitäten als Kellnerin bezw. Kellner habe nur zur Verſchlejerung des Tatbeſtandes der öffentlichen Schau⸗ ſtellung gedient. § Mannheim, 19. Sept. ſitzender: Landgerichtsdirektor Wengler. Staatsbehörde: Staatsanwalt Morath. Nach einem Wortwechſel verſetzte der in einer Weinheimer Fabrik beſchäftigte Fabrikarbeiter Adam Lederle aus Heddes⸗ heim einem Nebenarbeiter einen Stich in die linke Schulter. Das Schöffengericht hafl den Zornnickel zu vier Wochen Gefäng⸗ nis verurteilt. Lederles Berufung bleibt ohne Erfolg. Einen üblen Empfang erhielten in der Nacht vom 15. zum 16. Juni ds. Is. die Taglöhner Heusler und Schreib in Neckarau, als ſie an die Tür ihres Hauſes kamen und ſich be⸗ merkbar machten, da ſie den Hausſchlüſſel vergeſſen hatten. Der Taglöhner Anton Spilger ärgerte ſich über den Spektakel, goß einen Nachttopf über die beiden aus und warf mit einem Backſtein nach ihnen, der den Heusler am Arm traf und verletzte. Vom Schöffengericht wurde Spilger unter Würdigung ſeiner 18 Vorſtrafen zu 3Z Wochen Gefängnis und 5 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Seine Berufung wurde als unbegründet verworfen. „Bauernfreude“ nennt der Fabrikant Guſtav Lauſer in Ravensburg ein Freßpulver für Schweine, dem er den größten Erfolg für die Schweinemaſt nachrühmt. Das Bezirksamt hat Lauſer wegen der Anpreiſung dieſes Mittels mit einer Geld⸗ ſtrafe belegt, auf ſeinen Einſpruch hin wurde jedoch Lauſer vom Schöffengericht freigeſprochen. Der Staatsanwalt legte Be⸗ rufung ein und ſtellte heute den Antrag auf Wiederherſtellung der bezirksamtlichen Strafe. Die Verteidigung erklärte, die Be⸗ ſtandteile des Pulpers ſeien nicht dem freien Verkehr entzogen. Es ſtelle kein anderes Präparat dar als etwa Maggis Suppen⸗ Strafkammer III. Vor⸗ Vertreter der Gr. würze. Viele Gerichte hätten ſchon zugunſten des Angeklagten entſchieden. Der Verteidiger,.⸗A. Muſer⸗Offenburg, führte Gutachten namhafter Chemjker an, die das Mittel für ſehr zweck⸗ mäßig halten. Die Berufung des Staatsanwalts wurde darnach zurückgewieſen. 5 Cheater, Runſt ung Wiſſenſchant. Aus Walter Scotts letzten Lebenstagen. Vor 75 Jahren, am 21. September 1832, hat Walter Scott auf ſeinem Herrenſitz Abbotsford den letzten Atemzug getan. Milde Herbſtluft wogte durch das geöffnete Fenſter aus den Gärten her, die ſeine Hand gepflanzt und angelegt, und das leiſe Rauſchen des Tweed, ſeines Heimatſtromes, klang in die letzten Todesphantaſien des großen Erzählers. Schon lange war das Ende ſichtbar, unſichtbar ihm nahe, ſeit er in dem ſchweren Schlaganfalle des April 1831„mit dem Tode die Hände ge⸗ ſchüttelt.“ Eine langſam fortſchreitende Gehirnerweichung legte trübe Schleier über den ſonſt ſo hellen nimmermüden Geiſt und hüllte ihn in Zuſtände der Lethargie, der milden hindämmernden zu immer neuem Schaffen: er fürchtete, wahnſinnig zu werden, wenn er die in dichten Scharen auf ihn einſtürmenden Gedanken und Phantaſien nicht aufſchreiben und dadurch objektivieren könne. Das Schreiben liege ihm ſo im Blute, meinte er, daß keine Salbe dagegen helfen könne. So arbeitete er heimlich trotz des dringenden Verbots der Freunde und Aerzte an ſeinem „Grafen von Paris“ weiter und vollendete dann noch eine neue Geſchichte„Das gefährliche Schloß“. Eine Reiſe nach milderen jüdlichen Gegenden war ihm dringend empfohlen worden, und ſo ſchwer er ſich von ſeinem ſchottiſchen Hochland trennte, ſo beſchloß er doch, den Winter in Italien zu verbringen. Eine müde Reſignation bemächtigte ſich ſeiner und er tröſtete ſich über die noch immer drückenden Schulden, daß ſie durch den unge⸗ heuren Abſatz ſeiner Bücher bald getilgt ſein würden. Als Gent⸗ lemen wollte er ſterben, wenn auch der Dichter ſchon vorher in ihm untergegangen ſei. Ein letztes Aufflackern ſeines Geiſtes belebte ihn in Italien. Zwar konnte ihm die Schönheit der Antike nichts bieten; er, der eingefleiſchte Schotte, ſuchte nur die Denkwürdigkeiten auf, die auf ſeine vaterländiſche Geſchichte und auf ihm bekannte Perſonen Bezug hatten, in Pompeji murmelte er vor ſich hin:„Die Stadt der Toten!“ Aber er verſuchte heimlich noch einen Roman zu ſchreiben und brachte eine kürzere Erzählung„Der Tod des Bizarro faſt zu Ende. Auch der Ge⸗ danke, Deutſchland und den hochverehrten Goethe, deſſen früheſte Werke dereinſt ſeine dichteriſchen Anfänge beflügelt hatten, zu beſuchen. Wenige Tage vor ſeinem Tode ſchrieb Goethe an den Archäologen Zahn, der in Neapel mit Scott verkehrte, wie ſehr er ſich auf den Beſuch des ſchottiſchen Dichters freue: „Sollte Herr W. Scott noch in Ihrer Nähe ſein, ſo verſichern Zie demfelben, daß er ſich bei uns durchaus einheimiſch finden. werde und nicht nur als Verfaſſer ſo vieler und bedeutender Werke, ſondern zugleich als ein Wohl⸗ und Edeldenkender, der allgemeinen Ausbildung ſich widmend.“ Da traf nicht lange darauf die Nachricht vom Tode des deutſchen Dichters ein. Scott abſteigen wollen und war fehl getreten. Erſchlaffung. Doch ſeine raſtloſe Arbeitswut trieb den Dichter Nachricht, daß ein Lederfabrikant namens Schlecht von hier Geburtstag gehabt hätte, iſt heute früh 6 Uhr von zu Hauſe for Zentralzuchtviehmarkts hier paſſiert. wurde davon aufs Tiefſte ergriffen und ſeine Sehnſucht nach der Heimat, ſeine Abneigung gegen dies fremde Land in ihm un⸗ endlich vermehrt.„Wehe um Goethe“, rief er aus,„aber er ſtarb wenigſtens zu Hauſe, laßt uns nach Abbotsford.“ Die Flamme, die ſeinem erlöſchenden Leben noch leuchtete, war der Drang nach Heimkehr, nach dem Schlummer in vaterländiſcher Erde. Teilnahmslos ließen ihn Landſchaften und Volk, teil⸗ nahmslos die Menſchen, die ſich um den weltberühmten Dichter drängten. Nur ein Zuſammentreffen mit Thorwaldſens machte Eindruck auf ihn, aber er konnte ſich mit dem Bildhauer nicht berſtändigen und begnügte ſich, ihm durch Händedrücken und ein herziges Streicheln ſeine Sympalhie auszudrücken. Man hegab ſich mit dem totgeweihten Mann auf die Rückreiſe. In dumpfem halbbewußtloſem Träumen, in unruhiger Schlöfrigkeit brütete er vor ſich hin. Die allgemeinſte Teilnahme erwartete ihn in London, aber er wollte nur nach Abbotsford. Endlich ſtiegen die von blauem Duft umhüllten Berge der Heimat auf. Er⸗ regung ergriff den Kranken., er erkannte die Gegerh und mur⸗ melte die wohlvertrauten Namen. Da ſtiegen die Türme ſeines eigenen Schloſſes auf, und er ſpringt mit einem Freudenſchrei in die Höhe. Sein treuer Diener Laidlaw trägt ihn ins Haus und ſeine Hunde ſpringen wedelnd an ihm empor. Unter Schluchzen und Lächeln, wird er zu Bett gebracht, um dann bald in einem ohnmachtähnlichen, ſich nur ſelten zu klarem Bewußt⸗ ſein erhebenden Zuſtand in die ewige Heimat hinüberzuſchlum⸗ mern *** Kunſtverein Mannheim. In der permanenten Ausſtellung ſind neu ausgeſtellt: Kollektion von Prof. Wopfner⸗ München, 2 Gemälde von Emil Schulz⸗Riga und Gemälde ſonſt ver⸗ ſchiedener Künſtler. Aus dem Grossherzogſum. * Altlußheim, 20. Sept. Geſtern abend fand hier eine vbon der Einwohnerſchaft außerordentlich zahlreich beſuchte Volksverſammlung ſtatt, welcher auch der Vorſtand des Großh. Bezirkamtes, Herr Oberamtmann Dr. Baur, anwohnte In dieſer Verſammlung wurde insbeſondere das Projekt einer Waſſerverſorgung im Anſchluß an die zu errichtende Waſſerleitung der Stadt Hockenheim eſngehend beſprochen. Hert Oberamtmann Dr. Baur hielt dabei einen mit größtem Intereſſe aufgenommenen Vortrag über Nutzen und Vorteile einer Waſſer⸗ verſorgung für Altlußheim, deren Koſten ſich in der projektierten Weiſe wohl kaum über 60 000 Mark belaufen dürfte. Allgemein ſteht man hier dem Projekt einer Waſſerleitung ſehr ſympathiſch gegenüber. Des Weiteren wurde aus der Mitte der Verſamm⸗ lung die Einrichtung eines Volksbades angeregt, ebenſo die Errichtung einer Haushaltungsſchule. Ferner war das bereits früher von uns beſprochene Bahnprojekt Brühl⸗HKetſch⸗ Altlußheim⸗Waghäuſel Gegenſtand der Beratung. Plankſtadt, 20. Sept. Von einem traurigen Ge⸗ ſchick wurde die Familie des Bahnarbeiters Friedrich Bauſt heimgeſucht. Geſtern mittag erlitt die Frau ohne vorher er⸗ krankt geweſen zu ſein, in ihrer Woßnung im Beiſein der zwei kleinen Kinder plötzlich einen Herzſchlag und war auf der Stelle tot. 19 Hohenſachſen, 20. Sept. Wie von anderer Seite früher bereits berichtet, iſt beabſichtigt, nicht nur hier, ſondernn auch in Großſachſen und Lützelſachſen die edektriſche Be⸗ leuchtung einzuführen. Dieſe moderne und ſchöne Beleuch⸗ tungsart wird im Laufe des Monats Oktober fertiggeſtellt. Die genannten Orte erhalten das Licht von einem Elektrizitätswerke in Ladenburg. Wir wollen hoffen, daß ſich die Erwartung unſerer Gemeindeverwaltung und Ortseinwohner, die ſich dem Unter⸗ nehmen anſchließen, auch wirklich erfüllen! Ohne Zweifel ſind durch die Herren Betriebsleiter in Ladenburg die nötigen Garan⸗ tien geſichert. Bei uns wird nicht nur die Straßenbeleuchtung, änderung wird bevor die erſten Verſchiffungen ſtattgefunden, Auge gefaßt. 5 1 70 »Dauchingen, 20. Sept. Bei dem in voriger Woche nachts niedergegangenen ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in die hie⸗ ſige Friedhofskapelle. Erſt heute wurde dieſes Vor⸗ kommnis vom Totengräber entdeckt. Der Blitz ſchlug laut„Neckar⸗ quelle“ in den eiſernen Arm der Glocke und fuhr an der Kette, welche zum Läuten der Glocke angebracht iſt, entlang, ſchmolz deren Glieder und ſetzte das am Ende der Kette angebrachte Seil, ſowie eine Anzahl leere Zementſäcke und einige hölzerne Gegenſtände, welche in der an die Kapelle angebauten Remiſe untergebracht waren, in Brand. Glücklicherweiſe konnte das entſtandene Feuer das Gebälke des Dachſtuhls nicht erreichen, ſonſt wäre die Kapelle, die erſt vor 2 Jahren mit ziemlich bedeutenden Koſten bereits neu erſtellt wurde, ein Raub der Flammen geworden. 8525 * Pforzheim, 20. Sept. Geſtern abend fiel in Dürrmenz⸗ Mühlacker der 69 Jahre alte Heinrich Mahler von Dürrmenz beim Strohabladen in der Scheuer ſo unglücklich vom Wagen, daß er das Genick brach. Er hatte nach rückwärts von dem Wagen * Aus dem Hegau, 20. Sept. Welch verheerenden Schaden das furchtbare Gewitter verbunden mit Hagelſchlag am 29. Juni(Peter und Paul) in einzelnen Gemeinden des unteren Hegaues angerichtet hat, läßt ſich erſt jetzt überſehen. So ſind der Gemeinde Ehingen, die am ſtärkſten betroffen wurde, dieſer Tage 19 800 M. Hagelſchaden ausbezahlt worden. Einzelne Frucht ſorten mußten mit 60 bis 80, Roggen teilweiſe ſogar mit 90 Proz entſchädigt werden. Die Wichtigkeit der Hagelverſicherung für de Landwirt zeigt ſich in dieſen Ziffern zur Genüge. Auch in de Gemeinde Aach wurden noch 1256 M. für Hagelſchaden ausbezah oc. Karlsruhe, 20. Sept. Die Nähmaſchinen fabrik Karlsruhe vorm. Haid u. Neu feiert am 5 Oktober die Anfertigung der 1000000 Nähmaſchine und das 25 jährige Beſtehen der Aktiengeſellſchaft.— Die 200000. Lebensperſicherungsurkunde hat in dieſen Tagen die Karlsruher Lebensverſicherung auf Gegenſeitigkeit vorm. Allg Verſorgungsanſtalt ausgeſtellt. Intereſſant iſt, daß der Inhaben der Lebensverſicherungsurkunde Nr. 1 noch lebt. Er iſt 79 Jahre alt. oe. Villingen, 20. Sept. Durch die Blätler geht di unker Hinterlaſſung von 250000 M. Schulden flüchtig gangen ſei. Davon iſt hier nichts bekannt. Ein Fal Schlecht exiſtiert hier nicht. 3 55 oe. Waldshut, 20. Sept. Geſtern mittag wurde im Fullerloch die Leiche eines gutgekleideten jungen Mädchens ge⸗ ländet. Dieſe wurde als die 21jährige Anna Mäller, Tochter Großh. Güterverwalters, agnosziert. Frl. Müller, das morg gegangen, um vor dem Kaffee ſich noch etwas zu erholen. liegt ein Unglücksfall vor. 5 * Radolfzell, 20. Sept. Ein unliebſames B kommnis iſt einem Landwirt von Aftholderberg während de Er hatte an einen Frer den für 560 Mark eine Kalbin verkauft und vom Käu Kaufpreis erhalten. Zu ſeinem Schrecken bemerkte er kurze Zei nach Weggang des letzteren, daß er nur 4 Scheine zu 100 Mark was er während des Aufzählens überſehen hatte. Er und 60 Mark in Gold aufgezählt erhalten hatte, alſo 15 1 Seile. 1 1* SGeneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.). Mannheim, 21. September. — ſofort daran, den Käufer aufzuſuchen und ihn auf den Irrtum aufmerkſam zu machen. Es gelang ihm nicht, denſelben noch am gleichen Tage ausfindig zu machen, erſt am nächſten Tage traf er ihn wieder. Der Käufer aber— konnte ſich nicht mehr er⸗ innern, was er ausbezahlt und der Landmann hatte eben 100 Mark weniger. Machen konnte er nichts dagegen. Alſo ſtets ſo⸗ fort nachzählen. HKonſtanz, 20. Sept. Reallehrer Nepple hat die Chormeiſterſtelle des„Vodan“, die er ſeit 11 Jahren mit großen Erſolg bekleidete, gekündigt. Herr Nepple wird jedoch das 7 7 9— 1* Ar + 1 21* in Ausſicht genommene Oratorium„Judas Malabäus“ noch ein⸗ —— 11* +*— üben und dirigieren und den Chor bis zur Gewinnung eines Er⸗ 5 5 3¹ 9 0 3 1 8 ſatzes weiter leiten. Der Verwaltungsrat hat beſchloſſen, die in Erledigung kommende Dirigentenſtelle alsbald in geeigneten Fochblättern auszuſchreiben. —— + Jeſſen 10 Amg 589820 Pfalz, Heſſen und Umgebung. P. LDudwigshafen, 20. Sept. In der heutigen Sitzung des Stadtrats ſtanden die Voranſchläge des Gymna⸗ ſiums und der Oberrealſchule zur Beratung. D Gym⸗ leiſtet einen Zuſchuß von 9000 M, der Staat 670., Zuſchuß hält ſich in gleicher Höhe des Vorjahres. Die Geſamtaus⸗ gaben für die Oberrealſchule betragen 118 526 M. Der Diſtrikt leiſtet einen Zuſchuß von 6500., der Kreisfonds 59 686., die Stadtgemeinde an ſtaatlichem Zuſchuß 10 000., der Ergänzungs⸗ zuſchuß der Stadtkaſſe beträgt 32 340 M. Auch dieſer Zuſchuß iſt foſt gleich hoch wie im vorigen Jahre.— Die Mundenheimer Geiſt⸗ lichkeit proteſtiert neuerdings wieder in einem Schreiben an den Stadtrat gegen die Errichtung von Simultanſchulen auf ihrer Gemarkung. Der Bürgermeiſter bemerkte in der Diskuſſion, in der als der Zweck des Schreibens die Bezahlung des Religions⸗ unterrichts hingeſtellt wurde, es ſei keineswegs beabſichtigt, Simul⸗ tanſchulen in den Vororten zu errichten, es ſolle lediglich die Wit⸗ kelsbachſchule auf Mundenheimer Gemarkung eine Erweiterung erfahren. Str. Queba meinte, man ſolle die Vorortgemeinden ein⸗ fach abſtimmen laſſen, ob ſie die Klauſel der Beibehaltung der kon⸗ ffeſſionellen Schulen in dem Einverleibungsvertrag beibehalten wollen oder nicht. Mit dem Fortfall der konfeſſionellen Schulen twürden alle Unannehmlichkeiten beſeitigt und die Schule würde einen großen Schritt vorwärts tun. Der Bürgermeiſter warnte entſchieden vor einem Rütteln an den Eingemeindungsverträgen.— en einem Schreiben an den Stadtrat wird Beſchwerde geführt über die Störung des Verkehrs durch das willkürliche Oeffnen der mitt⸗ leren Drehbrücke am Luitpoldhafen. Die Hausbeſitzer könnten nur ſchwer ihre Wohnungen vermieten. Es ſei unbedingt erforderlich die Errichtung eines Fußgängerſteges, der in dieſelbe Trace gelegt werden könne, in der borausſichtlich die neue Rheinbrücke zu kiegen kommt().— Eine ſtarle Zumutung ſtellt der Kaſſenbote Löſch an die Stadt. Er verlangt nichts mehr Und nichts weniger, als die Wiedereinſtellung bei der Stadt und die Ausbezahlung des Reſtes ſeines Gehaltes. Löſch wurde bon der Strafkammer zu Frankenthal wegen Unterſchlagung von Geldern zum Nachteil der Stadt Ludivigshafen zu einer Freiheitsſtrafe verurteilt. Das Ge⸗ ſuch wurde natürlich ſofort abgelehnt. Der Bürgermeiſter kam Sann hierbei noch einmal auf die Berichte in den Zeitungen über die Verhandlungen in Frankenthal zu ſprechen. Er bezeichnet die⸗ ſelben auf Grund eines von einem Polizeibeamten erſtatteten Be⸗ Tichtes inbezug auf die Angriffe gegen bie Stadtverwaltung wegen ihrer laxen Kontrolle als ſtark ühertrieben. Lieber hätte ex es ge⸗ ſehen, der Verteidiger, Herr Rörich, hätte in ſeiner Eigenſchaft als Anwalt für ſtädtiſche Angelegenheiten die Verteidigung Löſchs ab⸗ gelehnt.— Der Arzt im ſtädt. Krankenhauſe, Herr Dr. Dehner, verlangte von der Stadt die Anſtellung eines Aſſiſtenzarztes, da das ſeitherige Verfahren der Verwendung einer Schweſter bei der Narkoſe zum Zwecke einer Operation ungeſetzlich ſei und verwies vabei auf ein Zweibrücker Urteil, wonach ein Arzt beſtraft wurde, tweil er keine fachtundige Perſon mit der Vornahme der Narkoſe heauftragt hatte. Der Chefarzt des Krankenhauſes berichtete nun in einem Schreibhen an den Stadtrat, daß geſetzliche Bedenken nicht entgegenſtehen, zu Operationen auch Nichtärzte heranzuziehen, in zielen Fällen würden die Schweſtern vorzugsweiſe zu Narkoſen Herangezogen aufgrund ihrer oft langjährigen Erfahrungen, der Affiſtenzarzt würde jedoch notwendig bei Inbetriebſetzung des er⸗ ppeiterten Krankenhausbaues. Frankenthal, 20. Sept. Die Wiederverhaftung des nach längerer Inhaftierung unlängſt erſt auf freien Juß geſetz⸗ ten, der Weinfälſchung beſchuldigten Weinhändlers Ludwig S e⸗ gele von Neuſtadt und die gleichzeitige Verhaftung der beiden Küfer Mahr und Poch, beide ebenfalls von Neuſtadt, wird mit einem erſt in den letzten Tagen in die Hände des Unterſuchungs⸗ richters gelangten Brieſe in Verbindung gebracht, den Siegele, während er ſich noch in Unterſuchungshaft befand, vom Unter⸗ ſuchungsgefängnis aus an eine Neuſtadter Perſönlichkeit gerichtet hat, Dieſer Brief, der, ohne daß der Unterſuchungsrichter davon Kenntuls hatte, geſchrieben worden iſt, wurde von Siegele in einem mit keiner Adreſſe verſehenen Kouvert vermutlich einem zur Entlaſſung gelangten Häftling zur Beförderung übergeben. Die⸗ ſes Schreiben wurde ſchon vor mehreren Wochen und zu einer Zeit, zu welcher der Briefſchreiber noch in Unterſuchungshaft ſaß, don einem hieſigen Geſchäftsmann, auf der Straße, wo es der mit der Beförderung Betraule vermutlich verloren hat, gefunden. Der Finder, der gerade eine Reiſe antrat, konnte den Brief, der ihm wegen ſeines Inhaltes verdächtig erſchien, erſt ſpäter und zwar kurz vor der erfſolgten Wiederverhaftung Siegeles, dem Unterſuchungsrichter übergeben. Letzterer hat dann, da in dem Schreiben für verſchiedene Perſonen Anweiſungen enthalten ge⸗ Weſen ſein ſollen, die auf die Ergebniſſe der mit der bervor⸗ ſtehenden Hauptverhandlung verbundenen Beweisaufnahme nicht phne Einfluß waren, die ſofortige Wiederverhaftung Siegeles und Der genannten Küfer angeordnet. 5 Viernheim, 20. Sept. Die heute 5 Uhr ie ſtattgefundene Gemeinderatsſitzung war erſte öffentliche. Es hatte ſich jedoch außer den Preßvertretern nulr ein Zuhörer eingefunden.— Befſremden ruft die Tatſache hervor, daß im hieſigen Krankenhauſe ſeit einiger Zeit Tuberkuloſe⸗ Franke verpflegt werden, die von der Landesverſicherungs⸗ anſtalt nach hier geſchickt werden. Da das Krankenhaus Eigen⸗ kum der katholiſchen Kirchengemeinde iſt und der Gemeinderat nicht direkt vorgehen kann, ſo ſoll der Kirchenvorſtand ange⸗ gangen werden, Schrilte zu tun, daß die Verpflegung von aus⸗ wärtigen Tuberkuloſe⸗Erkrankten im hieſigen Kran kenbauſe wieder eingeſtellt wird, da man ſich keinen Vorteil für die Ge⸗ meinde davon verſpricht. Lampertheim, 20. Sept. Zu der Verhaftung des Viehhändlers Max Hochſtädter wegen Sittlichkeitsver⸗ gehen iſt zu melden, daß die Vorunterſuchung fortgeſetzi und der Verdächtigte trotz des Angebotes einer hohen Kaution nicht gus der Haft entlaſſen worden iſt. Er wurde auch uicht auf die Anzeige eines von ſeiner FJamilie entlaſſenen Dienſtmädchens, ſondern erſt auf die Ausſagen hin, die einige von dieſem namhaft gemachte Kinder machten, feſügenommen. Wenn eine der zu verfolgenden Straftaten auch ſchon 2 Jahre e e e ci Darmſtadt, 20. Sept. Eine neue Ausgeſtal⸗ tung des Teiles des alten Paradeplatzes, der vor dem neuen Muſeum liegt, ſoll nach Plänen des Prof. Meſſel, der auch das Muſeum ſelbſt erbaut hat, demnächſt erfolgen. Der Haupt⸗ ſchmuck ſoll eine monumentale Brometheusgruppe bilden, mit der ein mächtiges Waſſerbaſſin von ca. 10 Meter Durchmeſſer ver⸗ bunden iſt. Die Ideen zu der Ausſchmückung hat der Großherzog gegeben. Die künſtleriſche Durchführung liegt in den Händen des Prof. Bildhauer Jobſt von der Künſtlerkolonie, der als Nach⸗ folger des nach Stuttgart berufenen Prof. Habicht hierherkam und der die Garantie dafür bietet, daß wirklich etwas hervor⸗ ragendes geboten wird.— Zu lebhaften Auseinander⸗ ſeßungen kam es in der geſtrigen nichtöffentlichen Stadtper⸗ ordnetenſitzung wegen des Projektes einer neuen elek⸗ triſchen Bahn von Darmſtadt nach der Bergſtraße zwiſchen dem Oberbürgermeiſter und einigen Stadtperordneten. Schon ſeit Entſtehen des Projektes vertritt der Oberbürgermeiſter die Anſchauung, daß die neue Bahn, die wohl für Darmſtadt, wie für die Bergſtraße von großem Nutzen ſein dürfte, nur im An⸗ ſchluß an die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft und nur mit Unterſtützung dieſer gebaut werden dürfe, während die große Mehrzahl der Stadtperordneten mit Rückſicht auf die mit dieſer Geſellſchaft gemachten Erfahrung anderer Anſicht iſt. Man wehrt ſich deshalb mit aller Entſchiedenheit gegen die Anſchauung des Oberbürgermeiſters. Im vorliegenden Falle unterlag er. * Darmſtadt, 20. Sept. Zum Raubmord im Oden⸗ wald bringt der„Darmſt. Tägl. Anz.“ noch folgende Mitteilungen: Das Befinden der im ſtädtiſchen Krankenhaus zu Darmſtadt lie⸗ genden Frau Neuroth iſt leidlich gut. Lebensgefahr iſt aber immer noch nicht ausgeſchloſſen. Die Verletzungen der Frau ſind außer⸗ ordentlich ſchwar; ſie hat allein fünf ſchwere Wunden am Kopfe, darunter eine ſo weit auseinanderklaffend, daß man eine Hand hineinlegen konnte. Das eine Ohr war faſt ganz abgehackt. Neu⸗ roth ſtände, wenn ſeine Frau gleichfalls ſterben müßte, ganz ohne Familie da. Der Raubmörder gab ſich in den wenigen Tagen ſeines dortigen Dienſtes alle erdenkliche Mühe, ſeine Herrſchaft ver⸗ trauensſelig zu machen und in Sicherheit einzuwiegen. Mit Sorg⸗ falt verrichtete er ſeine Arbeiten, dem ermordeten 4jährigen Sohn riet er tags zuvor fürſorglich zu, als ſich dieſer dem Fuhrwerk zu ſehr näherte:„Gib acht, Ludwig, gehe etwas zurück, daß Dir nichts paſſiert“. Vor der Ausführung der Bluttat ging er an den Küchenſchrank, wo er ſich an dem Reſt einer Flaſche Branntwein, etwa einen halben Schoppen, Mut antrank, um ſeine Grauſam⸗ keiten beſſer ausüben zu können. Wie groß die Anteilnahme iſt, beweiſt die Tatſache, daß die Mordſtelle in den letzten drei Tagen von mehr als 2000 Menſchen aufgeſucht worden iſt. Vom Theater. Das Sonntag, 22. Sept., im Neuen Theater zur Erſtaufführung gelangende Schauſpiel„Der Helfer“ von Felix Philippi iſt in den Hauptrollen mit den Herren Puiſcher, Möller, Tietſch, Gckelmann, Machold, Kökert, Trautſchold und Kallenberger, ſowie den Damen v. Rothenberg, Wittels und Hall beſetzt. Die Regie führt Herr Reiter. Die Erkrankung unſeres Landesfürſten. * Karlsruhe, 21. Sept. Zur Erkrankung des Groß⸗ herzogs ſchreibt die„Konſt. Ztg.“: Am Sonntag früh noch wohne der Großherzog in voller geiſtiger und körperlicher Friſche der Kirchen⸗Einweihung in Litzelſtetten und unmittelbar nachher dem evangeliſchen Gottesdienſt in der Schloßkapelle auf Mainau an. Er unterhielt ſich nach dem Gottesdienſt noch in ſeiner herzgewin⸗ nenden Weiſe mit verſchiedenen Perſönlichkeiten, ohne daß irgend ein Anzeichen weniger guten Befindens zu bemerken geweſen wäre. Bei der Tafel aber fehlte der Großherzog, und man vernahm, daß er unpäßlich geworden ſei und ſich zu Bett gelegt habe. Auf ein vom Oberbürgermeiſter von Konſtanz, Dr. Weber, an das Großherzogspaar anläßlich eines zum 51. Hochzeitstage geſtern abgeſandtes Glückwunſchtelegramm ging am Nachmittag ein Antworttelegramm Ihrer Kgl. Hoheit der Großherzogin von der Mainau ein, in dem die hohe Frau der Stadt Konſtanz Dank aus⸗ ſpricht und gleichzeitig mitteilt, daß im Befinden des Großherzogs am Vormittag Gott ſei Dank eine Wendung zum Beſſern einge⸗ treten ſei. Neueſtes Bulletin über das Beſinden des Großherzogs. * Von der Mainau, 21. Sept., 4 Uhr nachmittags. In dem Befinden des Großherzogs iſt heute ke ine Beſſe⸗ rung zu verzeichnen. Der hohe Patient iſt matt und ſchlummertviel. In den Funktionen des Körpers machen ſich die Folgen der u nzureichenden Herz⸗ tätigkeit bemerkbar. Das liberale Volksfeſt in Weinheim. Zur Teilnahme an dem liberalen Volksfeſt, das morgen auf Burg Windeck in Weinheim ſtattfindet, erläßt nunmehr auch der nationalliberale Verein wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, an ſeine Mitglieder eine ebenſo herzliche wie dringende Einladung. Wir machen nochmals beſonders darauf aufmerkſam, daß das Feſt bei jeder Witterung ſtattfindet. Und nun auf nach Weinheim, ihr Parteifreunde aus Stadt und Land mit euren Angehörigen zum liberalen Volksfeſt. Letzie Nachrichten und Telegramme. * Landau(Pfalz), 21. Sept. Wegen der Ermordung des in der Nacht auf der Heimfahrt von der Knittelsheimer Kirch⸗ weihe bei Ottersheim erſchoſſenen Buchhalters Hatzenbüh⸗ ler wurden die Ackerer Häuſel und Trauth von Knittelsheim verhaftet. Sie geſtanden die Tat ein, welche ſie als einen Zufall darſtellen. Homburg, 21. Sept. Die heutige Weihe des Chu⸗ lalongkornbrunnens im Homburger Kurpark begann pünktlich um 12 Uhr mit der Anfahrt des Königs von Siam und der Prinzen, welche, vom Publikum lebhaft begrüßt, den Fürſten⸗ pavillon betraten, worauf der Blumenthalſche Männerchor mit der Motette„Die Himmel rühmen des ewigen Ehre“ unter Be⸗ der Kurbapelle die Feier e ürger⸗ een meiſter von Homburg, Lübke, hielt ſodann eine Anſprache, auf die der König mit einigen Worten dankte, indem er dem Bürger⸗ meiſter die Hand reichte. Hierauf trat der König an den Quel⸗ lenſchacht, welchen er ſich vom Kurdirektor Freiherrn v. Malt⸗ zahn eingehend erklären ließ und koſtete dann aus ſilberner Schale die neue Quelle. Der Homburger Stad'verordneten⸗Vor⸗ ſteher Dr. Rüdiger brachte ſodann in engliſcher Sprache ein Hoch auf den König von Siam und das Königliche Haus aus. Nach⸗ dem der König dann noch im Fürſtenfeld die Geſteinſchicht der neuen Quelle angeſehen hatte, wofür er ſich ſehr intereſſierte, fuhr er, vom Publikum lebhaft begrüßt, vom Jeſtplatz nach der Stadt zurück. * Köln, 21. Sept. Der Kölniſchen Zeitung wird aus Düren telegraphiſch berichtet: In Unter⸗Maubach und Um⸗ gegend wurden geſtern abend gegen 7 Uhr zwei kurz aufein⸗ anderfolgende ſtarke Erdſtöße verſpürt. Trier, 21. Sept. Der Lokomotivführer Ueberbrück an der Moſeltalbahn hat ſeit Monaten zahlreiche ſchwere Dieb⸗ ſtähle an Frachtgütern in verſchloſſenen Güterwagen ausgeführt. Die polizeiliche Hausſuchung lieferte den Schuld⸗ beweis. Der flüchtige Verbrecher wurde in Köln verhaftet. * Weimar, 21. Sept. Staatsminiſter von Wurmb, Departementschef der Abteilung des Innern und des Aeußern iſt heute morgen geſtorben. Leipzig, 21. Sept. Der Redakteur M. Müller von der„Leipziger Volkszeitung“ wurze heute wegen Beleidigung des früheren eRichskommiſſars Dr. Peters vom Schöffengericht zu 300 Mark Geldſtrafe oder 60 Tage Gefängnis verurteilt. B Er kin, 21. Sept. Nach telegraphiſcher Meldung aus Sũ d w eſt⸗Afrika wird beabſichtigt, im Oktober mit den Heimſendungstransporten in dem Maße wieder zu beginnen, daß Ende November die Schutztruppen den etatsmäßigen Stand von 4000 Mann erreicht haben. Hongkong, 21. Sept. 2000 Aufſtändiſche haben die Stadt Lin⸗Tſckang beſtürmt, wurden aber beim Beſteigen der Stadtmauer zurückgeſchlagen. Ein Hauptmann der kaiſerlichen Truppe iſt gefallen. Die Mißſtimmung im Diſtrikte von Kauh⸗Tſchan nimmt größere Ausdehnung an. Prozeß Roeren⸗Schmidt. Köln, 21. Sept. Zu Beginn der heutigen Sitzung fragte der Vorſitzende beide Parteien, ob ſie ſich auf einen Vergleich einlaſſen wollten. Schmidt war dazu geneigt. Der Abgeordnete Roeren aber ſagte, er könne ſich auf einen Vergleich abſolut nicht einlaſſen, weil die Sache nun ſchon ein Jahr die Oeffentlichkeit beſchäftige und er über ein Jahr ſchon verfolgt werde. Roeren hält dann nochmals alle Be⸗ hauptungen ſeiner Rede vom 3. September über die Ver⸗ haftung der Miſſionare voll und ganz aufrecht. Hierauf beginnen die Plaidoyers. Der Kaiſer in Poſen. * Poſen, 21. Sept. Nach Beendigung der Feſtungs⸗ kriegsübung begab ſich der Kaiſer am Vormittag mittelſt Automobil zur Beſichtigung des Neubaues des könig⸗ lichen Schloſſes und traf daſelbſt um 10 Uhr 20 ein, wo er vom Oberhofmarſchall Grafen Eulenburg, dem Poltzeipräſi⸗ denten von Hellmann, dem Geh. Baurat Profeſſor Schwechten, Baumeiſter Duhm und den Herren der Bauleitung empfangen wurde. Unter der Führung dieſer Herren erfolgte eine ein⸗ gehende Beſichtigung des Schloſſes. Der Kaiſer ſprach ſich ſehr befriedigt über die Ausführung und die Fortſchritte des Neubaues aus. Der äußere Eindruck des impoſanten Bau⸗ werkes wurde durch das prächtige Wetter ſehr begünſtigt. Nach dem äußeren Rundgange wurden auch die Innenräume an Hand der von Geh. Baurat Profeſſor Schwechten erläuterten Zeichnungen und Modelle eingehend in Augenſchein genom⸗ men. Beim Abſchied wurden dem Kaiſer photographiſche Auf⸗ nahmen von der Bauausführung überrsicht. Um 11 Uhr 35 erfolgte die Abfahrt vom Schloſſe. Beim Einſteigen in das Autotnobil nahm der Kaiſer von zwei Schulkindern Blumen⸗ ſträuße entgegen und fuhr von der Volksmenge begeiſtert begrüßt, zum Hauptbahnhof, wo um 11 Uhr 40 die Abfahrt nach Königsberg erfolgte. Deutſchland und Eugland. *Berlin, 21. Sept. Der Reichskanzler Fürſt von Bülow hat auf die Ueberſendung des vom Vorbereitungsausſchuß für den Gegenbeſuch der engliſchen Journaliſten veranlaßten Buches„Deutſchland in engliſcher Beleuchtung“ aus Norderney mit einem Schreiben an den Verfaſſer Dr. Grunwald geantwortet, worin es u. a. heißt:„Ich habe die Arbeit nicht durchſehen können, ohne mich dankbar der Verdienſte zu er⸗ innern, die Sie mit den Herren des Ausſchuſſes ſich um das Ge⸗ lingen der Reiſe der engliſchen Preſſevertreter nach Deutſchland erworben haben. Die Auffaſſung, daß die damals aufgetauchten Eindrücke in der öffentlichen Meinung beider Länder günſtig nachwirken, kann ich aus eigener Erfahrung beſtätigen.“ Der Brief ſchlieses mit dem Wunſche, daß die deutſche Preſſe auch ferner an der ſchönen und ernſten Aufgabe eines beſſeren Einverſtändniſſes zwiſchen dem deutſchen und engliſchen Volke tätig mitwirke. Zur Arbeiterbewegung. * Paris, 21. Sept. Zum allgemeinen Ausſtand in Raon⸗ (Etappe und Umgebung wird gemeldet, daß dort und im Nach⸗ barorte Etivai ein ſtarkes Militäraufgebot zur Herſtellung der Ordnung erforderlich geworden iſt. Die aus Epinal verlangten zwei Jägerbataillone Nr. 17 und Nr. 20, ſowie zwei Schwadronen Dragoner ſind an Ort und Stelle eingetroffen. Das Militär iſt gegenwärtig bemüht, die von den Ausſtändigen zerſtörten Tele ⸗ graphen⸗ und Telephonverbindungen wiederherzuſtellen. Das Repiment des Zaren. *Petersburg, 21. Sept. Vor einiger Zeit verlangten hochkonſervative Blätter, es ſolle etwas wie ein Janitſcharen⸗ Regiment gebildet werden. Man hat nicht gezögert, den Rat zu befolgen, denn es iſt ein kombiniertes Regiment(Swodny Polk) geſchaffen worden. In dieſes Regiment des Zaren werden nur ſolche Mannſchaften aufgenommen, die von ihren Porgeſetzten perſönlich empfohlen ſind, wobei der empfehlende Chef für die Führung eines jeden Mannes haftbar iſt, Die Chefs und die Mannſchaften des Swoduy Polk, die eventl. zu ihren Regimen⸗ tern, aus denen ſie zum kombinierten Regiment herausgezogen worden ſind, zurückkehren können, genießen gans beſandere Lor⸗ 25 FF—— 3— 2 —3 — General⸗Anzeiger.(UTbendölatt.) i Seite „mmhenn, 2I. Sepfenbe: Volkswirtschaft. Finanzielle Wochenüberſicht. (Driginalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Die den Börſen durch die Erſchütterungen der letzten Monate geſchlagenen Wunden ſcheinen über Etwarten ſchnell zu vernar⸗ ben. Denn wenn auch in der heute ablaufenden Woche die Um⸗ weitere Befeſtigung der Grundtendenz eingetreten. Die paſſive 1 Reſiſtenz des Publikums gegen alle Dividendenpapiere ſcheint im 3 Abnehmen zu ſein und man geht wohl in der Annahme nicht fehl, daß auch in dieſer Woche wieder der größte Teil der ſpeziell auf dem Kaſſainduſtriemarkt getätigten Anlagekäufe dem Ein⸗ greifen des Publikums zuzuſchreiben iſt. Auch die ſpekulativen Kreiſe ſcheinen, wenn auch nur allmählich, das Mißtrauen ab⸗ zulegen und ſich einer etwas optimiſtiſcheren Auffaſſung der Lage zuzuneigen. Maßgebend mag hierfür wohl in erſter Linie die Wahrnehmung ſein, daß die oft wiederholten Warnungen hin⸗ ſichtlich der eventuell zu erwartenden Herbſtanſpannung auf dem heimiſchen Geldmarkte auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Tägliches Geld iſt überreichlich angeboten und auch Ultimogeld ̃ hinauszugehen. Des Weiteren gab der Reichsbankausweis für die 2. September Dekade den beſten Beweis dafür, daß man ſich in der Tat allerorten mit Erfolg bemüht hat, mit den vorhan⸗ denen Mitteln hauszuhalten und weiſe Selbſtbeſchränkung zu 1 üben. Zum erſten Male in dieſem an Geldſorgen überreichen 8 Jahre iſt es der Bank gelungen, eine Erhöhung ihrer ſteuer ** freien Notenreſerve zu erzielen. Wie wir bereits bei der Be⸗ 1 ſprechung des Bankausweiſes bemerkt haben, gibt ein Vergleich mit den Vorjahrsziffern deshalb nicht ein genaues Bild, weil 3 damals angeſichts der bevorſtehenden Diskonterhöhung das Wechſelportefeuille eine außergewöhnliche Zunahme aufzuweiſen 8 hatte. Dementſprechend iſt die Wechſelzunahme dieſesmal nur mäßig geweſen und ſo iſt es denn der Bank ermöglicht worden, mit ihrer geſamten Anlage ſich der vorjährigen bis auf einen 13 mäßigen Betrag zu nähern. Wenn auch der diesjährige Aus⸗ 175 weis, da per 14. September aufgeſtellt, nicht mehr die Medio⸗ anſprüche widerſpiegeln konnte, ſo darf man doch nach offizibſen Verlautbarungen, die betonen, daß ſich auch gegenwärtig trog des herannahenden Ultimo das Wechſelangebot in mäßigen Grenzen halte, den Ausweiſen für die dritte und vierte Dekade mit einem gewiſſen Vertrauen entgegenſehen. Dies umſomehr, als auch die Lage des internationalen Geldmarktes, ſpeziell die des Londoner Zentrums, anhaltend eine über Erwarten befrie⸗ digende bleibt; der letzte Ausweis der Bank von England ergibt gegenüber der korreſpondierenden Periode des Vorjahres eben⸗ falls einen bemerkenswerten Fortſchritt.— Neben der günſtigeren Beurteilung des heimiſchen Geldmarktes war es aber vor allen Dingen auch dem hoffnungsvollen Auguſtbericht des Stahl⸗ werksverbandes zuzuſchreiben, daß man hinſichtlich der Weiterentwicklung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu einer zuverſichtlicheren Auffaſſung gelangte. Man war geradezu über⸗ raſcht, daß der Verband im Monat Auguſt, in dem bekanntlich ſchon ſtarke Klagen aus der Induſtrie über geringeren Eingang an neuen Ordres laut wurden, einen Rekordverſand in„A“ Produkten zu verzeichnen hat. Obwohl man ſich mit Recht ſagte, daß angeſichts der Verſchlechterung der Marktlage für„B“ Produkte, insbeſondere für Stabeiſen und Bleche, die großen gemiſchten Werte die Produktion in den lohnenderen„“⸗Pro⸗ dukten mehr foreierten, ſo war man doch von dem ſtarken Ver⸗ ſand von Formeiſen(186 106 Tonnen gegen 179 701 Tonnen im Juli d. J. und 183 199 Tonnen im Auguſt v. Jahres) umſo mehr befriedigt, als man ſich ſagte, daß dieſe Erſcheinung an⸗ geſichts der durch die Geldteuerung in der Bautätigkeit unſtreitig hervorgerufenen Einſchränkung doppelt bemerkenswert ſei. Daß der Verſand des Stahlwerksverbandes an Halbzeug von 121 474 Tonnen im Juli auf 139 645 Tonnen im Auguſt und bezw. von Eiſenbahnmaterial von 187 851 Tonnen 195 718 Tonnen im Auguſt geſtriegen iſt, fand man angeſichts der oben geſchilderten Verſchiebung in der Produktionstätigkeit der Ge⸗ miſchtbetriebe für nicht weiter auffallend. So günſtig ſich auch der Verſandbericht des Stahlwerksverbandes lieſt, ſo wenig ver⸗ krauenerweckend ſind jedoch ſeine Hinweiſe auf die zunehmende Erhöhung der Geſtehungskoſten infolge der Steigerung der Ar⸗ beitslöhne und der anhaltend teueren Rohmaterialien. Die Börſe ſetzte ſich indes über dieſes weniger günſtige Momenk leicht hin⸗ — weg, da ſie zur Zeit nicht geneigt iſt, ſich peſſimiſtiſchen Betrach⸗ tungen hinzugeben. Sie hat dieſe Abſicht am deutlichſten zu er⸗ kenn gegeben anläßlich der aus Amerika gemeldeten panik⸗ artigen Fläue für Kupfer und Kupferwerte und der angekün⸗ digten großen Betriebseinſchränkungen der Kupferproduzenten. Die Börſe konnte ſich mit umſo größerem Erfolge von den Zuckun⸗ gen der Newyorker Börſe emanzipieren, als ſie gerade aus dem ſtarken Preisfall des Kupfers einen großen volkswirtſchaftlichen Vorteil für unſere Kupfer verbrauchende Induſtrie herleitete. Wenn man berückſichtigt, daß bei einer Weltproduktion von zirka 750 000 Tonnen Deutſchland als Konſument von zirka 150 000 Tonnen an zweiter Stelle figuriert und mit zirka 130 9000 T. als Importland in Frage kommt, dann kann man auch die ſinanzielle Tragweite des Kupferpreisrückganges von Lſtrg. 109 auf ca. Lſtrg. 65 einigermaßen ermeſſen. Ueberigens ſcheinen nach vorliegenden Meldungen nach langem Hader mit den Produzenten auch drüben die Konſumenten ſucceſſive mit der Eindeckung ihres künſtlich zurückgehaltenen Bedarfes zu beginnen und ſo wäte denn die Reinigung auf dem Kupfermarkte im Intereſſe ſeiner Geſun⸗ dung ſehr zu begrüßen. Eine weſentliche Anregung empfing die Börſe ferner von dem außerordentlich umfangreichen Geſchäft in 3 und 3% proz. deutſchen Staatspapieren, das zu weiteren Kursſteigerungen führte. Wenn auch gegen Wochenende auf Gerüchte bezüglich einer neuen Reichsanleiheemiſſion eine mäßige Abſchwächung ceeintrat, ſo bleibt die Grundſtimmung doch anhaltend für dieſes JEFVVVCCC ee ſätze noch relativ mäßige waren, ſo iſt doch unverkennbar eine ſcheint über den vorjährigen Satz von 6½ Prozent zirka nicht Größeres Geſchäft fand namentlich gegen Wochenende auch in Bankaktien ſtatt, da man die Erträgniſſe des Jahres 1907, obwohl uns noch eine Reihe von Monaten von ſeinem Ende trennen, trotz größerer Verluſte an den Effektenbeſtänden und der in einigen Fällen notwendig werdenden Rückſtellungen auf Debitoren zuverſichtlich beurteilt. Das Hauptintereſſe zogen indes NMontanwerte und von dieſen beſonders Kohlenaktien auf ſich. Hatte ſchon der Be⸗ richt des Kohlenſyndikats für den Monat Auguſt mit einer För⸗ derung von über 90 Prozent der geſamten Beteiligung günſtige Rückſchlüſſe auf die Auguſtergebniſſe der großen Zechen zuge⸗ laſſen, ſo gaben doch ganz beſonders große Pariſer Käufe in unſeren leitenden Kohlenpapieren Anlaß zu prozentweiſen Kursſteigerungen. Man wollte wieder einmal von der bevor⸗ ſtehenden Einführung der Gelſenkirchener Altien an der Pariſer Börſe wiſſen; der wahre Grund für die Pariſer Käufe dürfte u. E. wohl darin zu ſuchen ſein, daß man in maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen die Chancen unſerer In⸗ duſtrie recht zuverſichtlich beurteilt und vor allem aber die Kurſe der führenden Werte aufgrund der verteilten und noch zu er⸗ wartenden Dividenden für preiswürdig zu halten ſcheint. An⸗ geſichts des Geldüberfluſſes in Paris und der dort bei faſt allen Induſtriewerten zu erzielenden geringeren Durchſchnittsrenten kann man den franzöſiſchen Argumentationen eine gewiſſe Be⸗ rechtigung nicht abſprechen. Abgeſehen vom rein finanziellen Standpunkt haben ſie aber für die Börſe noch eine weit wichtigere Bedeutung: ſie liefern den Beweis, daß die Annäherung Frank⸗ reichs an Deutſchland zunächſt auf finanziellem Gebiet in der Tat ſich allmählich zu vollziehen ſcheint. Unterſtützt wurde die große Feſtigkeit auf dem Montanmarkte noch vor allem durch die Er⸗ wartung einer baldigen Wiedereinführung des Terminhandels in Bergwerksaktien. Wenngleich das Organ der Agrarier, die „Kreuzzeitung“ ſich wieder einmal in den ſchärfſten Ausfällen über den„Giftbaum“ Börſe ergangen hat, ſo iſt doch zu hoffen, daß es der Regierung gelingt, die Novelle in ihrer jetzigen Faſſung(die ja leider als Konzeſſion an die„Extremen“ die Bei⸗ behaltung des Terminverbotes für Getreide vorſieht) im Reichs⸗ tag durchzubringen. Das Geſchäft würde jedenfalls dann wieder in reguläre Bahnen geleitet und mit der Abſchaffung des Konto⸗ handels ein auf unſeren Geldmarkt höchſt ungünſtig einwirken⸗ der Factor beſeitigt.— Waren ſomit für die Börſe Anregungen in Hülle und Fülle borhanden, ſo waren ihr aber auch Wermutstropfen nicht er⸗ ſpart; in der Tat nur„Tropfen“, denn die Scheiterung des öſterreichiſchen⸗ungariſchen Ausgleichs vermochte die Stimmung nur ganz vorübergehend zu beeinfluſſen, da man ſich ſagte, daß die gerade nach Deutſchland gelegten großen öſterr. Kaufordres in ungar. Renten mehr gls alle hochoffiziöſen Auslaſſungen be⸗ ſagen und eine baldige Einigung der beiden Reichshälften in nahe Ausſicht nehmen laſſen würden. Hoffentlich bleibt die Börſe trotz aller günſtigen Momente beſonnen und vergißt nicht, daß zwiſchen„Lipp“ und„Kelches⸗ rand“ noch ein weiter Weg iſt. Beſonnenheit tut umſomehr not, als die Schwierigkeiten auf dem Geldmarkte keineswegs end⸗ gültig beſeitigt ſind und hier noch manche unangenehme Ueber⸗ raſchung eintreten kann. ö** *** Deutſche Colonial⸗Geſellſchaft für Südweſt⸗ Afrika— Berlin. Der Bericht für das mit dem 31. März ds. Is. beendigte Geſchäftsjahr konſtatiert zunächſt ein wiederum befriedigendes Reſultat. Der Erfolg des Berichtsjahres iſt, wie in den letzten Jahren, der wenn auch nicht dem Vorjahre gleichkom⸗ menden Entwicklung des Handelsgeſchäftes, der Zweiniederlaſſung in Swakopmund zum Teil zuzuſchrei⸗ ben. Inm jetzt laufenden Geſchäftsjahr mache ſich ein weiteres Nachlaſſen des Warengeſchäftes bemerkbar, in⸗ dem das Zurückziehen eines großen Teiles der Schutztruppe aus Deutſch⸗Südweſtafrika einen bedeutenden Ausfall an Konſumenten zur Folge hatte: ein gleiches war der Fall durch Beendigung des Baues der Bahnſtrecke Swakopmund— Tſu⸗ meb. Das Geländegeſchäft in den Plätzen Swakop⸗ mund und Lüderitzbucht habe mehr und mehr nachgelaſſen, hingegen ſei in letzter Zeit etwas regere Nachfrage nach Farm⸗ land geweſen. Der auf Beteiligungskonto gebuchte Anteil an der Litderitzbucht⸗Geſellſchaft L. Scholz u. Co. m. b. H. habe ein zufriedenſtellendes Ergebnis gezeitigt. Auf genanntem Konto ſeien ferner auch die Beteiligungen an der Siedelungs⸗Geſellſchaft für Deutſch⸗Südweſt⸗Afrika ſowie an der Kakao⸗Land und Minen⸗Geſellſchaft verbucht. Die Er⸗ trägniſſe der Bergwerksgerechtſame ſeien zwar keine bedeutenden geweſen, indeſſen habe ſich ſeit einiger Zeit ein lebhaftes Intereſſe für die Schürftätigkeit gezeigt, ſodaß die Ausſichten für die Zukunft als keine ungünſtigen erſcheinen. Alle derartigen Unternehmungen entwickelten ſich zumal in den Kolonien infolge der zeitraubenden Vorunter⸗ ſuchungen nur ſehr allmählich. Nach der vorliegenden Gewinn und Verluſt⸗Rechnung erbrachte das Landverkaufs⸗Konto M. 446 936, Landfracht⸗ Konto M. 21 197(i. V. Landbeſitz⸗Ertragskonto M. 583 491), Bergwerks⸗Konto M. 28 216(i. V. M. 26 702), Zinſenkonto zuzüglich Hypotheken⸗ und Reſtkaufgelder⸗Zinſenkonto Mark 94 405(i. V. M. 56 349), Zweigniederlaſſung Swakopmund M. 198 987(ti. V. M. 259 055), Beteiligungskonto Mark 96 000(wie i..). Ferner iſt dieſesmal ein Teil der durch Rückzahlungen freigewordene Hypotheken⸗ und Reſtkaufgelder⸗ Reſerve mit M. 67 425 unter den Einnahmen aufgeführt. Es erforderten dagegen Unkoſten und Ausgaben„Afrika“ Mark 136 862(i. V. 142 311), Abſchreibungen auf Inventare „Berlin“ M. 108(i. V. M. 889). Dotferung der Beteili⸗ gungs⸗Reſerve M. 20 671(i. V. 146 379), Abſchreibungen auf Effekten M. 6500(i. V. 1722), ſodaß ſich ausſchließlich des vorjährigen Vortrages von M. 329 328(der bekanntlich mit M. 300 000 der neugebildeten Kapitalreſerve und mit M. 29 328 der Veteiligungsreſere überwieſen wurde) ein Reingewinn von M. 789 475(gegen M. 801 475 einſchließ⸗ lich M. 48 803 Vortrag) ergibt. Die Verwaltung ſchlägt vor hiervon M. 400 000 d. j. 20 Prozent Dividende(wie i..) zu verteilen M. 70 947(i. V. einen erheblichen Betrag in dieſem Vau beſtliege teils durch Arbeitergusſtände eingetretene, übrigens de 72 147) als Tantiemen zu verwenden und M. 318 528 auf neue Rechnung vorzutragen. Den großen Vortrag motiviert die Verwaltung mit der Verſtärkung der Betriebsmittel, da nach Niederwerfung des Aufſtandes der Geſellſchaft bei aus⸗ reichendem polizeilichem und militäriſchem Schutz in der Kolonie Gelegenheit geboten ſei, an die Aufſchließung ihres Farmgebietes in größerem Maße heranzutreten.— Die Bi⸗ lanz ſelbſt weiſt einen ſehr liguiden Status des Unter⸗ nehmens aus. Außer der Sparkaſſe Swakopmung, die Mark 251821(i. V. M. 356 122) zu fordern hatte, ſind Kreditoren (i. V. M. 2600) nicht vorhanden. Dagegen betrugen das Bankguthaben M. 1 707 561(i. V. M. 1 664714). Der Effektenbeſitz(Staatspapiere) M. 320 585(i. V. 336 885), Kaſſe M. 1609(i, V. M. 2209). Die Zweigniederlaſſung Swakopmund ſteht mit Mark 674 106(i. V. M. 617 316), das Beteiligungskonto mit Mark 309 800(i. V. M. 240 000), das Hypotheken⸗ und Reſtkauf⸗ gelder⸗Konto mit M. 357 850(i. V. M. 492 701) zu Buch. An Debitoren ſtanden M. 450(i. V. 4808) aus. Die ferner unter den Aktiven figurierenden M. 96 000 ſtellen die er⸗ klärte, aber erſt im Sommer 1907 bezahlte Dividende auf die Anteile der Lüderitzbucht G. m. b. H. dar. Aehnlich verhält es ſich mit den unter den Aktiven aufgeführten M. 21714k. Zinſen, die noch in das alte Geſchäftsjahr hinein gehören, je⸗ doch erſt im neuen Geſchäftsjahr verrechnet wurden. Bei 2 Millionen Mark Grundkapital enthalten die Kapital⸗Re⸗ ſerve M. 300 000, die Hppotheken⸗ und Reſtkaufgelderreſerve M. 178 925 und die Beteiligungs⸗Reſerve M. 50 0000. Bezüglich der Zukunftsausſichten betont der Bericht auch dieſes Mal wieder, daß auf eine Stabilität der Divi⸗ dende nicht zu rechnen ſei, da die Ertragsfähigkeit der Ge⸗ ſellſchaft in allererſter Liie von den Ergebniſſen der Land⸗ verkäufe, Bergwerksgerechtſame, Verwaltung und dem Han⸗ delsgeſchäft abhänge. Dieſe Geſchäfte ſeien indes wieder von den jewei⸗ ligen Konjunkturen abhängig und ſomit mehr oder minder großen Schwankungen unterworfen. Es ſei ſogar nicht un⸗ wahrſcheinlich, daß die Farmverkäufe des Unter⸗ nehmens durch den umfaſſenden Beſitz der Regierung an fruchtbarem gutgelegenen Farmland, in den dieſelbe jetzt in⸗ folge des Eingeborenen⸗Aufſtandes gelangt ſei, nachteilig beeinflußt werden könnten. Es iſt nicht un⸗ intereſſant darauf hinzuweiſen, daß die Anteile der Geſell⸗ ſchaft in den letzten Monaten auf die Erwartung einer wieder 20proz. Dividende eine fſaſt 30proz. Steigerung er⸗ fahren haben und jetzt mit ea. 208 pEt. bewertet werden. Die Red.) 5 . Südfrüchte. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeiger) Dampfäpfel: Der Markt iſt ruhig und feſt, eine Ver⸗ anderung wird bevor die erſten Verſchiffungen ſtattgefunden, nicht eintreten, indem der vorläufige Bedarf gedeckt und Käufer auf Termine zurückhalten. Aprikoſen: Unverändert; Früchteſorte ſcheint ausgeſchloſſen. Pfirſiche: Liegen feſt aber unbeachtet. Cal. Pflaumen: Unverändert; der Abſatz leidet unter Drucke der großen inländiſchen Zwetſchen⸗ rnte. 5 Haſelnußker we: Für die erſterwarteten Ankünfte ſind die Forderungen ſehr hoch, auf ſpätere Termine iſt ein Deport von M. 4 bis 5 per 100 Kilo zu verzeichnen. Roſinen: f ** ein Preisrückgang in dieſer Die vorliegenden Muſter der neuen Ernte repräſentieren durchweg beſſere Qualitäten als voriges Jahr, die Preiſe bewegen ſich von M. 18 bis M. 50 je nach Sorte. Corinthen: Die Nachfrage hat wieder nachgelaſſen, doch ſind die Forderungen Griechenlands unverändert. 1 Birnenſchnitze: Von der Türkei lauten die Berichte günſtig, Preiſe ſind noch nicht normiert. In Italiener fanden kleine Abſchlüſſe bereits ſtatt. 8 Salzwerk Heilbronn. Der Aufſichtsrat wird 12 Proz. Divi⸗ dende(wie i..) vorſchlagen.— Tapeten⸗Induſtrie⸗Aktien⸗Geſellſchaft. Seit dem 18. Septbr. iſt der Arbeitsausſchuß des„Verbandes Tapeten⸗Induſtrie“, der ſatzungsgemäß die Akkiengeſellſchaft bilden bezw. vorbereiten ſoll, wieder in Berlin verſammelt. Das mag wahrſcheinlich auch die Veranlaſſung gegeben haben, daß anſchließend die Entſcheidungen von noch einigen Fabriken gefallen ſind. Wie wir erfahren, ſind nun auch die Firmen: Sächſiſche Tapetenfabrik G. m. b.., Dres⸗ den, Tapetenfabrik Coswig G. m. b.., Coswig ti. Sa., Tapeten⸗ fabrik Askanig G. m. b.., Deſſau und Münchener Tapeten⸗ und Buntpapierfabrik Friedr. Fiſcher G. m. b.., Rieſenfeld bei München, durch notarielle Unterſchrift zum Anſchluß gebunden ſodaß die Zahl der Fabriken, die die große Aktiengeſellſchaft bilden werden, bereits auf 2 6 geſtiegen iſt. Marienburger Pripntbank. In der Gläubiger⸗Verſammlung teilte der Konkursverwalter mit, daß für die nicht bevorrechtigten Forderungen eine Dividende von 20 Proz. zu erwarten ſei. Falls die gegen den früheren Aufſichtsrat angeſtrengte Klage auf Schaden⸗ erſatz in der Höhe von 1 Million Mark Erfolg habe, werde di Dividende ſich jedoch beträchtlich erhöhen. Nach dem Prüfung bericht der Treuhandgeſellſchaft betrugen die Forderungen der Konkursgläubiger am Tage der Konkurseröffnung 9 909 847 M. tra und die Vermögenswerte 3 150 755., ſo daß ſich ein Fehl von 6758571 M. ergibt. Durch die Beteiligung der Konkur maſſe an dem drohenden Zuſammenbruch der Marienburger At ziegelei ſei eine weitere Verminderung der Vermögenswerte 180.000—200 000 M. zu erwarten. Weſtfäliſche Drahtwerke in Langendreer. Der Aufſichtsre beſchloß aus einem Reingewinn von M. 1411336(i. V. 1104 nach M. 131.822(M. 143 226) Abſchreibungen eine Divide von 28 Proz.(wie i..) zu verteilen. Zu Tantiemen und fkationen werden M. 172 519 verwendet und M. 196 988 62 849) vorgetragen. 85 Die Akk.⸗Geſ. für Bauausführungen in Berlin erklärt infolge der ſchon ſeit längerer Zeit andauernden ungün hältniſſe auf dem Bau⸗ und Geldmarkt ſeien einige Aufkra nicht in der Lage, ihre Verpflichtungen prompt zu Namentlich ſei die Finanzierung des Hebbel⸗Theaters noch der wünſchenswerten Weiſe durchgeführt, ſodaß die Geft Habe. ſchaft keineswegs zur Laſt gelegte Verzögerung in der Fertigſtellu der Bauten für die Aſchinger Akt.⸗Geſ.(Fürſtenhof und Rhei; gold) bringt es mit ſich, daß einerſeits die Fälligkeitstermine die ſeitens dieſer Geſellſchaft zu leiſtenden Zahlungen weſent hinausgerückt werden, andererſeits habe dieſer Umſtand die geſellſchaft bewogen, der Aſchinger⸗Geſellſchaft auch für u lierung der aus dem Rheingold noch geſchuldeten Beträge entgegen⸗ zukommen. ngang Intvieweit der Baugeſellſchaft infolge der Ein erwähnten Umſtände Verluſte erwachſen werden, laſſe ſich i 8 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.)) Mannheim. 21. September. ſchlägt f Tor. Salle, * Poſen, Amſferdam Belaien Italien 5 London 8 3 E ſch. Reichsanl %r. konſ. St.⸗Anl 3 4 bad. St. A. 32½% bad. St.-Obl. Al 105„ N 1 00, 4 bayer..⸗B.-N. 31½% do. u. Allg.⸗A. 3 4 Heſſen 3 Heſſen 3Sachſen 31½ Mh. Stadt⸗A.05 B. Aus ländiſche. 5Ag. i. Gold⸗A.1887 44½ Chineſen 1898 4 Egypter uniftzirte Mexikaner äuß. 715 8 0 inn Bad. Zuckerfabrit Siidd. Immob. Eichbaum Mannb. Mb. Akt.⸗Brauere! Perbakt. Zwelbr. Weltz z. S. Speyer Cementm. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik ECh.Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fabrik Them. Werke Albert Draßtinduſtrie Aceumul.⸗F. Hagen Ace. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Südd. Kabelwerke Lahmeyer Elktr.Geſ. Schuckert Allg..⸗G. Slemens Bochumer Huderus onecordig 0 Luxembg. 5 enkirchner 21 2¹ 20. Sept, ſchen Malzfabrik 1906/07 9 pCt. Dividende 00 Vorjahr 8 PpCt.) vor. * Nürnberg, 21. Kugelfabrik Aktiengeſellſchaft in Liquid. ſchliet 1906/07 mit M. 1631 Verluſt, wodurch ſich die Unterbilanz auf 310 783 M. er⸗ höht, bei 800 000 Mark Sept. R Sept. 2 Telegraphiſche Handelsberichte. Eiſenwerk Nürnberg vormals J. Tafel u. Co. ür 1906/07 eine Dividende von 10 Proz.(i. V. Der Aufſichtsrat 6 Proz.) Aufſichtsrat der Halle⸗ icke u. Co. ſchlägt für Die Nürnberger Gußſtahl⸗ und Grundkapital. Der tägliche Waſſereinfluß im Salzhergwerk Hohenſalza beträgt 13000 Kubikmeter. folgedeſſen wurde das Bergwerk nunmehr gänzlich geſchloſſen. Frankfurter crffektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. In⸗ Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 8½ Prozenk. Wechſel. 21. kurz 169.40 169.40 81.033 81.082 81.433.425 20.435 20.442 200. 93.60 83.90 93.95 84.10 100.50 96.75 92.40 91.70 101.20 92.80 82.75 94.70 81.85 83.70 90 40 95.35 97.40 62.10 121.80 95.— 141.— 141.— 102.— 165— 138 70 492.75 281.— 443— 325.25 400.— 181.— 197.— 68.— 194.10 127.30 118.50 102.55 169.— Staatspapiere. 101 25 93.— 82.90 826.25 402,50 181.— 193 50 68.— 194.40 127.30 119,25 102.55 169.50 20. 2¹ 81.388 81.333 81.25 81.283 85.05 85.075 16.26 16,26 55J19 aris kurz Schweiz. Plätze„ Mien Napoleongb'or Nrivat⸗Diskont A. Deutſche. 20. 97.90 98 40 43.50 98.15 .05 65.80 66.50 91.90 75.20 21. 97.90 98.40 48.57 98.10 damaulipaß Bulgaren 12½ Griechen 1890 5italien. Rente 1½ Oeſt. Silberr. 1115 Papierr. Deſterr. Goldr. 3 Portg. Serie 1 3 dto. 1II 4½ neueqtuſſen 1905 1 Ruſſen von 1880 1 ſpan. ausl. Rente Tſirken v. 1903 Tſſrken unif. Ungar. Goldrente 4„Kronenrente Verzinsl. Loſe. 3 Oeſt. Loſe v. 1860 149.60 Türkiſche Loſe 143.20 97.90 65.60 66.40 92.10 76.05 86.70 87.— 93.70 93.70 92.85 92.80 92.75 92.65 150.10 143.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. 253.50 69— 122.50 166.— 312.50 84.— 122.7 200.— 215.50 137.50 zer. Kunſtſeide 253— Lederw. St. Ingbert 69 Snicharz 122 50 Walzmühle Ludw. 163.— Tahrradw. Kleuyer 312.— Maſchinenf. Hilbert 84.— Maſch. Arm. Klein 121.— Maſchinenf. Baden. 200.— Dürrkopp 75.— Maſchinf. Gritzner 215.— Pfälz. Nähmaſch. 136.— Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 40.— Schnellprf. Frkthl, 182.50 Oelfabrik⸗Aktien 134.20 Schußfab. Herz Frkf. 123.— Seklinduſtrie Wolff 136.80 Lampertsmühl 81.— Kammg. Kaiſersl. 181.— Zellſtoff Waldbof 337.50 40.— 181.50 134.20 128.— 138.20 81.— 181.80 839— Bergwerks⸗Aktien. 208.70 2908— 114.40 114.— 341.— 849.— 149.— 199.30 150.— e Bergb. 159.35 159.— 201.30 202 30 200.40 203.— 101.15 221.— 9500 Harpener Hibernia Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt. Ver. Königs⸗Laura Roßleben 203.— 101.10 222.75 95— ent Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 5 4%.K. V. Pfobr.O5 „1910 0 8. HypB. Pfdb. 34,%0 Pr. Vod.⸗Fr. 4% Ctr. Bd. Pfd. vgo 98 unk. 09 7 s bVtunk. 10 4„Pfdbr..Og 5 unk. 12 3+.„Pfdbr..g6 89 u. 94 4% „Com.⸗Obl. 17.(L, unk 10 F 5 Com.⸗Obl. . 1891 70 435 unk. 09 12 *.— 14 98.10 98.30 98.90 99.50 91.80 90.20 97.50 97 60 97.80 98.30 90.30 fd. 96003, 90.30 98.90 92.— 92.— 97.60 98.— 98.— 98.20 98.30 98 99.50 91. 0 90.20 97.50 97.60 97.80 98.30 90.30 90.80 98.90 92.— 92.— 97.60 98.— 98.— 98.10 94.90 91.— 93.— 98.10 94.90 93.— 4% Pr.Pfdb. unk. 15 1 3—⁵ hr. P Adbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Pfobrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 4% Kh⸗ B. Pfg. 95 96.— 96.— 92.30 92.30 99.— 98.— 99.— 98.— 98.— 98.50 99.50 90.15 90.15 91.— 2 90 510 ſttl.g. E. 8. Mane Nestee.. 70— 470— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Berbache Pfälz. Maxbahn do. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Gef. Hamburger Packet Oordd. Lloyd r218.10 135.— 130.— 115.— 129.— 111.90 Neſt.⸗Ung. Staatsb 140.60 Badiſche Bant Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗(Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyv.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Credit Nationalbank Fraukfurt a. Bank⸗ u 135.70 123.25 154.30 112 80 126.80 227 10 139 30 103— 170.60 139.40 199.— 151.70 118.50 U. bahn 140.40, Lombarden 92.90, Gottbardbahn 218.30 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 30.80 135.—Oeſterr. Nordweſtb. 109.60 131.— Lit. B.—— 115.—[Potthardbahn—.— 129.30[ Ital. Mittelmeerb,—.— 112.60„ Meridionalbahn 132.— 140.40 1 Baltim. Ohio 93.10 nd Verſicherungs⸗Aktien. 135.70 123.50 155 20 112 80 127.— 227 20 10 102 80 174.20 139 80 199— 151.70 118.60 Deſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypothenb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. Bank Ottomane 107 200.20 100.—— 185.— 110.50 154.25 137.20 185.— 135.40 111.— 133.— 137.50 30.30 Egypter—.—, 4% ung. Go Disconto⸗Commandit 171.30, 30.25 182.— 93.10 128.20 128.10 107.— 200.40 100.— 185— 110 80 153.90 137.20 185.— 136.30 111.— 133.50 138 20 be, 21. September. Kreditaktien 200.40, Staats⸗ Idrente Laura —.—, Gelſenkirchen 200. 70. Darmſtädter 127.——, Handelsgeſellſchaft 155.), Dresdener Bank 139.70, Deutſche Bank 228.—, Bochumer 208.— Northern—.—. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 201.—, Staatsbahn 140.60, Lombarden 30.90, Disconto⸗Commondit 171.10. Berliner Effektenbörſe. Ber 111 17 21.(Schlußkurſe.) Nuſſennoten 216.25 21635[ Komßharden 30.70 40ʃ Ruſſ. Anl. 1902 77. 50 77.90 Fanada Paclffe 164.70 31½% Meichsanl. 93.60 93.60 Samßura. Packef 128.90 3% Reichsanſeibe 83.80 88.90 Pordd. Lloyd.90 40% Rad. St.⸗Anl.—.——.— Pynamit Fruſt 154.90 34%½% B. St. Obl. 1900 91.90—.— Licht⸗ u. Kraftanl. 118.— 3½½% Bayern 92.80 93.62 Rochumer 208.— 4% Heſſen 92.50 92.40 Fonſolidatfon—.— 3% Heſſen 81.90—., Dorimunder 65 40 goß Sachſen 83.75 83.70 chelſenkirchner 200— 4oh Pfhr. Rh. W. B.—— 97.40 Harpener 200— 50% Ehineſen 100.50 100.50 Hißernia— 4% Italtener———— Hörder Bergwerke—.— 4½ Javaner(neu) 91.10 91.— Lauraßbülkte—.— 1860er Loſe—.——.—Pfpönir 183.— 4% Baadad⸗Anl. 85.600 85,40] Ribeck⸗Montan 190.20 Kreditaktien 200— 200.— Murm Revier—.— Berk.Märk. Bant 155.70 185.70 Ifnilin Treptow 387.— Berl. Handels⸗Geſ. 154.40 155.— Braunk.⸗Brik. 162.— Darmſtädter Bank 126 70 12.40 T. Steinzeugwerke 241.50 Deutſch⸗Aſtat. Bank 139.50 139.50] Diüſſeldorfer Wag. 275.50 Deutſche Bank(alt) 227.90 227.40] Elberf. Farßen(alt) 625— „(ia.)—.——.—] Meſtereg. Alkaliw. 202.— Disc.-Nommandit 170.90 170.20 Mollkämmerei⸗Akt. 143.80 Dresdner Bank 139.40 139.90 Chemiſche Charlot. 192.20 Rhein. ftreditbank 137.— 137.— Tonwaren MWiesloch 182.20 Schaaffh. Bankv. 135.70 136.— Zellſtoff Waldhof 338 20 übeck⸗Büchener—.— Celluloſe Koſtheim 247.50 Staatsbabhn 140.80 140 70 Nüttgerswerken! 139.70 Privat⸗Dis cont 5½ 9% W. Berlin, 21. Septbr.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 200.,70 200,20] Staatsbahn 141.— Diskonto Komm. 171.20 171 40 Lombarden 30 70 Pariſer Börſe. Paris, 21 Septbr. Anfangskurſe. 3% Rente 94.20 94.12J Cürk. Looſe—.— Italiener—.—— Banque Ottomane 691.— Spanier 93.50 93 40 Nio Tinto 1844 Türken unif. 93 85 93 30 Londoner Effektenbörſe. 30.20. 164.20 129.30 112.40 15412 118.70 208.— 65 60 201.— 202.4 222.20 188.30 191.— 388— 170.— 241 50 276.70 624.50 203.80 144.— 195— 132.20 387.20 246 50 140.— 140.75 80.25 694.— 1841 Budapeſt, 21. Septbr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 20. 21. ver 50 kg. ver 50 ke. Weizen per Okt. 1128 11 27 willig 1141 11 52 feſt . April 1183 1184 1196 1197 Noggen per Ikt. 9 4 9 55 willfg 976 9 77 ſtramm 5 April 10 05 10 06 10 26 10 27 Hafer per Okt. 800 801 willig 806 857 feſt „% Appil 86 83 843 8 47 Mais per Sept. 684 685 willig 680 680 feſt „„ Mai 778 674 682 688 Kohlraps p. Aug.—— Wetter: Schön. Liverpool, 21. Septbr.(Anfangskur ſe.) 20. 21. Weizen per Dez. 38.—g ſtramm.—75 ſtetig 55 Mäcz.01¼.02 ¼ Mats per Sevt..078/ ruhig.09— ſtetig 2 t⸗.03/.04— ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. 21. September 1907. Feruſprecher: Nr. 5 6 und 1637. Proviſionsfrei! 55 Fäu fer Ber⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten ſättfer unter Norbehalt: 3 M. G. füir Mfßlenßetrieß, MPeftſt rat. d. 85 120 Atſas⸗Lebensverf.⸗Gef., Ludepia ßaſen 0 Badiſche Jiegelwerke,.sGG., Prühl 5 Nen:& Co., Räein. Gasmotoren, Mannſeim 1 205 Mrauereigeſeflſchaft vorm. Karcker, Emmendingen— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 95 Gitrgerbrän⸗ Ludwfashafen Chemiſche Fabrik Heubruch—5 Dafmler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. Lit. 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