Abonnement Gadische Voltszeilung) 70 Pfennig monatlich. Bungerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30 6, 2. die lelanesele.aen Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. der Stadt mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreiteile Zeitung in Aannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. (Mannheimer Bolksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Redaktion 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 E 6, 2. Nr. 444. Dienstag, 24. September 1907. (elbendblatt.) Die Erkrankung des Großherzogs 5 von Baden. (Von unſerem Spezial⸗Berichterſtatter.) G. Konſtanz, 24. Sept., 12.25 Uhr. (Privattelegramm.) Soeben komme ich von einer ernſten Fahrt nach der Mainau zurück. Ein trüber Nebelſchleier liegt über der Land⸗ ſchaft. Die Sonne kämpft, aber es will ſich nicht erhellen; auch gegen Mittag nicht. Die Mainau liegt in wunderſamem Frieden, ein Fleckchen Erde, ſo ruhig und voll heiliger Stille, daß es ſchmerzt, daran zu denken: dort oben ſtirbt ein Fürſt! Ich wandre ſtill und nachdenklich durch die prachtvoll gepflegten Gärten. Alles Frieden, alles Ruhe. Man träumt und ſinnt. Wie gern möchte man hier der Ruhe pflegen. Und dort oben liegt der Fürſt des Landes auf ſchwerem Kranken⸗ lager. Die unmittelbare Umgebung des Schloſſes iſt durch dünne Kettchen abgeſperrt, aber nur ſoweit, wie es erforder⸗ lich iſt für die Ruhe des Kranken. Man gelangt ſo in ziem⸗ liche Nähe des Schloſſes. Das Fenſter freilich, hinter dem Großherzog Friedrich liegt, verbergen grüne Hecken. Es ſind wenig Menſchen auf der Inſel. Ein paar Jour⸗ naliſten von auswärts, einige Touriſten. daß ſich hier ein bedeutſames Stück deutſcher Geſchichte ab⸗ ſpielt. Der frühere Präſident des Staatsminiſteriums, Groß⸗ hofmeiſter Exz. v. Brauer, verſichert mir und einigen ande⸗ ren Journaliſten auf der Hinfahrt, wir würden auf der Mainau wenig zu ſehen und zu hören bekommen. So iſt es in der Tat. Man wandert umher, aber trifft vom Hofe niemand. Die Tragödie ſpielt ſich in den inneren Gemächern ab. Die Aerzte weichen nicht vom Lager des hohen Kranken. Die Großherzogin begnügt ſich mit einem kurzen Spaziergang, um dann wieder an das Bett des Kranken zu eilen. Dieſes Bett ſteht in ſeinem gewohnten Schlafgemach im 2. Stock zur Rechten des mittleren Saales. Eine Ruheſtätte von wunder⸗ bar rührender Einfachheit in der Ausſtattung, ſo ſchlicht, wie der Menſch ſelbſt es iſt, ſo erzählt man uns. Am Sonntag hat die Großherzogin einer ſtillenausandacht in der Schloßkapelle beigewohnt und der Chroniſt verzeichnet, daß es außer den kurzen Spaziergängen die einzige Erholung geweſen ſei, die ſie ſich in den letzten Tagen der Krankheit gegönnt habe. Die Nächte verbrachte die hohe Frau am Kronkenbett ihres Ge⸗ mahls zu und nur mühſam war ſie zu bewegen, ſich ſelbſt den nötigen Schlummer zu gönuen. Wenige Menſchen auf der Inſel, aber viele Liebe naht von Nah und Fern. Der Poſtbote eilt an mir vorüber mit einem unheimlich ſchweren Poſtſacke. Hunderte von Tele⸗ grammen laufen täglich von den Fürſtenhöfen ein, die ſich nach dem Befinden des leuchtenden Vorbildes fürſtlichen Lebens erkundigen. Was werden wird, weiß zu dieſer Stunde niemand. Aber doch überwiegt ganz entſchieden eine ernſte, wenig hoffnungs⸗ frohe Stimmung. In der nächſten Umgebung des Großher⸗ zogs, die im Schloſſe ein⸗ und ausgeht und jetzt mit uns die Mückfahrt nach Konſtanz antritt, rechnet man nicht wieder mit Buntes Feuilleton. — Tageszeitungen an Bord der Dampfer des Norddeutſchen Lloyd. Seit Juni ds. Is. wird auf den Dampfern der Nord⸗ atlantiſchen Route des Norddeutſchen Lloyd in Bremen eine Bordzeitung in deutſcher und engliſcher Sprache herausgegeben, die den Namen„Ocean⸗Zeitung“, beziehungsweiſe„Ocean⸗ Die Herausgabe dieſer Tageszeitung— an iſt dadurch ermög⸗ der Marconi⸗Ge⸗ treffenden Dampfern mittelt werden. Außer id P. di einer Wiedererlangung der Kräfte. Man ahnt kaum, Mitteilung machen. Aufſatze von Stephan 5 Man weiß, es iſt ein langſames Hinüberſchlummernin die Nacht. Aerztliche Kunſt ſucht das Leben aufzuhalten, ſo lange es geht. Das erhellt ſehr deutlich aus dem Bulletin, das heute morgen ausgegeben wurde. Aber es ſind künſtliche Mittel, die das Herz beleben und die Temperatur heruntertreiben ſollen. Eine Frage iſt es, wie lange ſie ausreichen. Jede Minute kann der Lebensfaden abgeſchnitten werden; heute ſo gut wie morgen. Es muß nicht heute ſein, aber es kann jede Minute eintreten. Auf dem Dach des Schloſſes weht noch die gelb⸗rot⸗gelbe Flagge hoch auf dem Maſt, aber jeden Augenblick kann ſie auf Halbmaſt herunter ſinken und über den Bodenſee von der Schloßkapelle aus Glockentöne hallen, um den Tod des Lan⸗ desherrn zu künden. Großherzog Friedrich ſtirbt langſam. Es war zuviel Ge⸗ ſundheit und Kraft in ihm, als daß er nicht ringen ſollte gegen den Tod. Und iſt es nicht faſt, wenn wir vom Bodenſee her in das Blühen des badiſchen Landes ſchauen, als würde es auch ſchwer, von dem geſegneten Strich Deutſchlands zu ſchei⸗ den, mit dem er ſo innig verbunden war? Heute nachmittag liegen folgende weitere Meldungen vor: Die Pflege des hohen Patienten ruht nach wie vor in erſter Linie in Händen der Großherzogin, die von der lang⸗ jährigen perſönlichen Bedienung des Großherzogs Unterſtützt wird. Eine beſondere Krankenbedienung iſt nicht zugezogen. Die hohe Fau, die das Schloß nur zu den allabendlich um 37 Uhr ſtattfindenden Gottesdienſten verläßt, i ſt durch den Ernſt der Lagetief gebeugt. In dem gütigen Antlitz haben ſchwere Sorgen und lang durchwachte Nächte deutliche Spuren hinterlaſſen. Trotzdem hält ſich die Groß⸗ herzogin mit bewundernswerter Energie aufrecht und ver⸗ läßt das Krankenlager nur auf wenige Stunden. Die Stimmung im Schloß iſt ſehr gedrückt. Verſchiebung der Eröffnung des Friedrich⸗Hilda⸗Geneſungsheims. Von dem Vorſtand der Arbeiterpenſionskaſſe für die Ba⸗ diſchen Staatseiſenbahnen und Salinen wird mitgeteilt, daß mit Rückſicht auf die ernſte Erkrankung des Großherzogs die auf 26. d. M. anberaumte Fejer zur Eröffnung des Friedrich⸗ Hilda⸗Geneſungsheims bei Oberweiler nicht ſtattfindet. N 52 Die Prinzeſſin Marie Luiſe von Baden, Gemahlin des Prinzen Max, welche in Gmunden zum Beſuche bei ihren Eltern, dem Eumberlandſchen Herzogspaar, weilte, iſt in der Nacht von dort an das Krankenlager des Großherzogs von Baden nach Mainau abgereiſt. * Der Verband Süddeutſcher Induſtrieller(Verband Süd⸗ deutſchland des Bundes der Induſtriellen) hat, wie wir ſpeben er⸗ fahren, aus Anlaß der ſchweren Erkrankung des Großherzogs von Baden eine Verdagung ſeines auf den 28., 29. u. 30. Sep⸗ tember ds. Is. anberaumten Kongreſſes eintreten laſſen. Ueber die Neuanſetzung der Tagungen werden wir ſeinerzeit rechtzeitig Gewählten gehören. Epiſoden und Aeußerungen des Großherzogs. „Mit mir können Sie ſprechen, wie mit Ihrem Bürger⸗ meiſter“, ſagte der Großherzog einmal zu einem Oberländer Bauern, der in der Audienz vor dem gütigen Landesherrn nicht die rechten Worte finden konnte. Ein anderer Bauer, der den Großherzog bei einer landwirtſchaftlichen Ausſtellung anſprach, gab in ſeiner Verwunderung, daß der Fürſt ſich mit ſo viel Teilnahme nach ſeinen perſönlichen Verhältniſſen erkundigte, auf eine Frage trenherzig die Antwort:„Jo, Herr Großherzog, ſell (das) werd Sie grad intereſſiere!“ 8 Vor einigen Jahren erſchien ein alter Gymnaſiallehrer, den der Großherzog zum„Profeſſor“ ernannt hatte, im Karlsruher Schloſſe, um den üblichen perſönlichen Dank abzuſtatten. In ſeiner Verwirrung behielt er den eigenen Zylinder auf dem Kopf und nahm einen, im Wartezimmer auf dem Stuhle liegenden zweiten Hut, der einem anderen zur Kudienz beſohlenen Herrn gehörte, in die Hand. Lächelnd empfing ihn der Großherzog 1 ſagte:„Aber, lieber Herr Profeſſor, wollen Sie nicht wenigſt einen Zylinder ableßen?“ Der Profeſſor legte den fremde Hut weg, nahm den eigenen Hut ab und bemerkte:„Königli Hoheit haben auch diesmal recht. Zwei Hüte ſind entſchiede zu viel für einen Mann, der den Kopf verloren hat!“—, Ihrigen haben Sie nun aber wiedergefunden, lieber Herr Pr feſſor, und behalten ſie ihn immer oben!“ rief der Großher und drückte ihm freundlich die Hand.— Am 22. Februar wohnte der Großherzog auf dem Karlsruher neuen Friedho der Beerdigung des Oberſten z. D. Rheingu, Ehrenmitgliedes de Verbandspräſidiums der badiſchen Militärvereine bei. der Leichenfeier wurde einer der Unteroffiziere der El ohnmächtig und mußte vom Platz getragen werden. herzog ſtellte alsbald dem Erkrankten ſeinen eigenen Wagen z Verfügung mit dem Bemerken, daß er, der Großherzog, vecht wohl zu FJuß ins Schloß zurückkehren könne. Folgen charakteriſtiſche Aeußerung des Großherzogs teilt Dagobert vo Gerhardt(Amyntor] in ſeinem„Skizzenbuche“ mit:„Man u bei Beſprechung der ſozialen Fragen auch den Reichen und B ſo wirkſamer das Verkehrte ihrer Forderungen bekämpfe! ſind Menſchen wie wir, und ſie wollen wie wir, als leben; nur die Mittel, die ſie zur Erreichung auch ihrer müſſen.“ St. Petersburger Wochenbild. —— GVon unſerem Petersburger Mitarbeiter.) 0 70 1. 8i p- St. Petersburg, 21.(.) Sept Eine Woche lang dauert ſchon in Rußland die begonn Wahlbewegung. Täglich leſen wir in den Berichten der o ziellen Telegraphen⸗Agentur, wieviel Urwähler und W. bevollmächtigte in dem einen oder anderen Kreiſe, bezw. G vernement gewählt wurden und zu welcher Parteirich Betrach man die erſten Ausbildung unter Enrico Caruſos Leitung mit beſtem Erfolge ſoeben beendet habe, in liebenswürdiger Weiſe eingetreten ſei uſw. pp. Alles iſt, wie man ſieht, wie bei uns daheim. Nur die „Kunſt⸗Kritikuſſe“ fehlen noch, aber mit der Zeit wird der Lloyd wohl auch noch dazu übergehen, Kritiker von Ruf und Bedeutung für ſeine atlantiſchen Zeitungen zu engagieren. Vielerlei andere „lokale Ereigniſſe“ finden ſodann noch Erwähnung: Wetteraus⸗ ſichten, die gewöhnlich zuverläſſiger ſind, als die am Lande, fehlen natürlich auch nicht. Intereſſant iſt auch der Anzeigeteil der „Dcean⸗Zeitung. Neben der Empfehlung einer Friſeuſe in Zim⸗ mer Nr. 151, unteres Promenadendeck, für Shamponieren, Ge⸗ ſichtsmaſſage und Nadelpflege, findet man Annoncen, in Fenen ſich ein Photograph anpreiſt mit garantiert gelungenen Auf⸗ nahmen in hochkünſtleriſcher Ausführung. Ferner findet man An⸗ kündigungen wie„Neueſte literariſche Erſcheinungen“, von der Schiffsbuchhandlung ausgehend, Hinweiſe jene Geſchenkartikel an Bord bei der Firma E. u. P. zu haben ſeien, daß ſich in Zimmer Nr. 190 eine Reparaturwerkſtatt für Schuhe befinde, die dortſelbſt preiswert und ſachgemäß wieder inſtand geſetzt würden und vielerlei andere Atizeigen, die der „Ocean⸗Zeitung“ ein Gepräge geben, als ob 5 in einer guten alten Stadt im lieben deutſchen Vaterlan würde. 0 — Richard Wagners mütterliche Vorfahren. Von den „Meiſterſingern“ hat ein ihnen habe der Meiſter„deutſcher Volksnatur und deutſchem Bür⸗ gertum für alle Zeiten ſeine Deutung gegeben und damit zugleich ſeine eigene innige Zugehörigkeit zu beiden bekundet“. Einen ſehr intereſſanten Beweis dafür, daß dieſe Zufſammengehörigkeit auch durch die Abſtammung Richard Wagners begründet iſt, er⸗ hält man, wenn man ſeine Vorfahren namentlich in mütterlicher Linie berückſichtigt. Ueher ſie iſt jetzt neues und bemerkenswer⸗ tes Material zutage gefördert worden. Man findet es in einem Kekule v. Stradonitz:„Ueber die mütter⸗ lichen Ahnen Richard Wagners“, der im Band 2 des⸗ Richard⸗ N darauf, daß dieſe und e herausgegeben Biograph Richard Wagners geſagt, in Wagner⸗Buches enthalten und ſpeben auch als Sonder ſchienen iſt. Kekule v. Stradonitz hat zunächſt auf Grund zz läſſiger Forſchungen feſtgeſtellt, daß der Name der Mutter W̃ ners bisher ſtets unrichtig wiedergegeben worden iſt. S mit ihrem Mädchennamen nicht, wie man in den Nachſchle werken und Jebensbeſchreibungen lieſt, Johanng Roſing oder Berthis, ſondern Johanng Roſing Pätz. Ge fällt in unſeren Monat, auf den 19. September. ich d naue Alter von Richard Wagners Mutter war noch nicht be Kekulé v. Stradonitz hat in den Kirchenbüchern von Wei machgeſpürt und gefunden, daß dort der 19. September der Tag der Geburt der Johanna Roſina Pätz verzeichn Tochter des Bürgers und Weißbäckermeiſters Johann Pätz und ſeiner Ehefrau Dorothee Erdmute Igliſch zu W fels. Bis zu den Urgroßvätern hinauf ließ ſich nun di kunft der Mutter des großen Meiſters verfolgen, und es ſich, daß die mütterliche Ahnenſeite Wagners nur rein d Blut aufweiſt. Und die männlichen Vorfahren Wagne ſer Seite ſind ausſchließlich Handwerksmeiſter und Bür findet unter ihnen einen Zimmermann, eine Poſamentier einen Weißgerbermeiſter, zwei Lohgerbermeiſter und z bäckermeiſter, die es als Bürger und Meiſter ſicher zu e wiſſen Wohlſtande gebracht hatten. Sehr bemerbenswe ſcheint es ferner, daß dieſe ſämtlichen Vorfahren Wagn mütterlicher Linie Weißenfelſer und Weißenfelſerinnen und des 18. Jahrhunderts waren, alſo Einwohner einer Stadt, in der die Muſik damals unter der Herrſch erſt 1746 erloſchenen Zweiges des Wettiner Fürſten hervonragende Pflegeſtätte gefunden hatte. Heinrich man den„Vater der deutſchen Muſtk“ genannt he . Setre⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 24. September. näher, ſo tritt ſofort ein charakteriſtiſches Merkmal in die Er⸗ ſcheinung— die Apathie der ruſſiſchenGGeſellſchaft. Diecßründe hierfür ſind intereſſant genug: Bei den erſten Dumawahlen haben viele linksſtehenden Kreiſe die Wahlen boykottiert, weil ſie in dem Geſetze über die Einführung einer Volksver⸗ tretung in Rußland ihre Forderung nicht erfüllt ſahen, dem Volke das gleiche allgemeine, geheime und direkte Wahlrecht zu gewähren. Als der Wahlkampf trotzdem ſehr lebhaft aus⸗ fiel und die linksſtehenden Parteien begriffen hatten, welch wichtiges Mittel die Trihüne der Duma ausmacht, um ihre Ideen in die Maſſe zu tragen, haben ſie beſchloſſen an den Wahlen zur zweiten Duma geſchloſſen teilzunehmen. Nun folgten aber die Erläuterungen des Senates, durch welche den Arbeitern eine weſentliche geringere Einflußnahme auf das Wahlreſultat zugeſtanden war. Seither haben die Wahlen viel an ihrer urſprünglichen Lebhaftigkeit verloren. Noch trüber ſieht es jetzt, zum Beginn der 3. Wahlperiode aus: das neue Wahlgeſetz vom 16.(.) Juni vermindert nicht unbeträchtlich den Kreis der wahlfähigen Bauern, Arbeiter und Kleinbürger. Aber auch der beſitzenden Klaſſe hat ſich eine gewiſſe Skepfſis bemächtigt. Die Auflöſung der 1. und der 2. Duma hat genügend bewieſen, daß die Regierung ent⸗ ſchloſſen iſt, der Volksvertretung nicht die erträumte Ueber⸗ macht einzuräumen und die träge flaviſche Natur des Ruſſen, vor ein großes Hindernis geſtellt, iſt ſchon geneigt, den Kampf aufzugeben. Daher kommt es, daß die Wahlen zu Bevoll⸗ mächtigten der Woloſty und der Arbeiter im Moskauer, ſowie im Niſchegorodsky⸗Gouvernements nur eine ſpärliche Anzahl der berechtigten Wähler heranzulocken vermochte. Die Arbei⸗ ter ſind in einer kaum nennenswerten Zahl zu dem Wahlakt erſchienen. Noch auffälliger iſt die Apathie der Wähler im beſſarabi⸗ ſchen Gouvernement. In vier Kreiſen des Gouvernements haben die kleinen Landbeſitzer die Wahlen total boykottiert; in der Stadt Bendery iſt von den 1000 Landbeſitzern, die das Wahlrecht beſitzen, nur einer im Wahllokal erſchienen. Während die Behörde des beſſargbiſchen Gouvernements dem Sinne des Geſetzes nach neue Wahltermine ausſchrieb, er⸗ geht ſich die politiſche Preſſe Rußlands in den Betrachtungen über die ſeltſame Wahlenthaltung. Die Meinungen gehen piametral auseinander. Die antikonſtitutionelle Preſſe benutzt die erſten negativen Wahlreſultate, um gegen die Duma ſelbſt und das Prinzip der Volksvertretung zu Felde zu ziehen. „Das Volk hat den Glauben an die Duma verloren!“ ſo be⸗ gleitete das Blatt„Nowoje Wremja“ ihre Notiz über den Ausfall der Wahlen in dem beſſarabiſchen Gouvernement. Dieſer epigrammatiſcher Kommentar des Blattes wird von allen liberalen und weiter links ſtehenden Blättern Peters⸗ burg aufgenommen, nur mit der Hinzufügung, daß das Volk den Glauben an eine aus dem neuen Wahlgeſetz hervorgehende Duma eingebüßt hätte. Hat doch im Frühjahr das beſſara⸗ biſche Gouvernement nur rechtsſtehende Abgeordnete in die 2. Duma geſchickt, die Herren Puriſchkewitſch, Kruſchewan und Sinadino. Das ſei nun ein Ruck nach links— folgern die liberalen Blätter— wenn die beſſarabiſchen Wähler das neue Wahlgeſetz nicht dazu ausnutzen, um eine Konkurrenz ſeitens der anderen Parteien nochmals dieſelben Herren in die Duma zu ſchicken, die Beſſarabien ſchon in der zweiten Duma ver⸗ treten haben. Selbſt die deutſchen Koloniſten Beſſarabiens, denen man revolutionäre Neigungen keineswegs vorwerfen kann, haben beſchloſſen, ihre Stimmen diesmal dem Herrn Puriſchkewitſch nicht zur Verfügung zu ſtellen. Piolitische Alebersicht. Maunheim, 24. September 1907. Erinnerungen au den Fürſten Hohenlohe veröffentlicht J. Heckler im„Türmer“, der von J. E. Frhrn. p. Grotthuß herausgegebenen Monatsſchrift, die ſoeben ihren zehnten Jahrgang beginnt(Verlag von Greiner u. Pfeiffer in Stuttgart.) Sie datieren vom Jahre 1898 und reichen bis zur Verabſchiedung des Fürſten. U. a. läßt er von der Aufhebung des Verbindungsverbots für die Vereine in Preußen den Zentrumsabgeordneten Dr. Lieber folgendes erzählen: Vor einigen Tagen(Spätherbſt 1899) ſprach ich ein ernſtes Wort mit dem Sohne des Reichskanzlers, dem Prinzen Alexander, ich ſagte ihm, der Reichstag könne mit ſeinem Vater ernſthaft nicht mehr verhandeln, wenn er ſein dem Reichs⸗ tage bei der Verabſchiedung des Bürgerlichen Geſetzbuchs ge⸗ gebenes Wort, das Verbindungsverbot in Preußen aufzuheben, ——————— Raſſemiſchung, der Abſtammung und des Blutes— ſicherlich aber bedeutſam.“ — Zur Erinnerung. In der letzten Septemberwoche 1887, alſo vor 50 Jahren, vollzog ſich in Stuttgart em wichtiges politiſches Ereignis, die erſte Begegnung und verſöhnliche Aus⸗ ſprache Napoleons III und Alexanders II. nach dem Krimkriege und der Abſchluß eines franzöſiſch⸗ruſſiſchen Bündniſ⸗ ſes. Der Zar traf mit ſeinem Ratgeber Fürſten Gortſchakow am 24. September ein, Napoleon am ſolgenden Tage. König Wil⸗ helm J. von Württemberg veranſtaltete zu Ehren ſeiner Gäſte in Stuttgart und Cannſtadt glänzende Feſtlichkeiten. Am 27. Sep⸗ tember, ſeinem Geburtstag, beſuchte er mit ihnen das Cannſtatter Volksfeſt. Auf einem arabiſchen Schimmel, ritt der 75jährige König inmitten der beiden Kaiſer, rechts Napoleon auf ſeinem prächtigen Juchs, links der Zar. Die ührigen Fürſtlichkeiten ſo⸗ wie die Hofſtgaten, Diplomgten, Generalität uſw. folgken in prunkvollem Zuge. Eine Valksmenge von etwa 70 000 Perfonen wgr guf dem Feſtplatze verſammelt. Der Zar hatte dem Kaiſer Napoleon gleich nach deſſen Ankunft den erſten Beſuch abgeſtat⸗ tet. Am 28. September fand in der Villa Berg eine vertrau⸗ liche Beſprechung der beiden Kaiſer ſtatt. Man hatte ſchon ge⸗ glaubt, die Zuſammenkunft werde ohne Ergebnis bleiben, zumal da der Zar es hatte merken laſſen, daß es ihm Ueberwindung koſte, mit dem Sieger von Sebaſtopol freundſchaftlich zu verkeh⸗ ren. Eine Stunde lang verhandelten die beiden Kaiſer ganz allein; ſchließlich unterzeichneten ſie dik von ihren Miniſtern aus⸗ gegrbeiteten Protokolle, in denen ſich die Monarchen gegenſeitige Unterſtützung ihrer Politik verſprachen. Für den Fall eines Streites zwiſchen Frankreich und Oeſterreich in der italieniſchen Angelegenheit wollte Rußland zunächſt eine wohlwollende Neu⸗ kralität bewahren; erforderlichenfalls verſprach es— jedoch ohne bindende Verpflichtung— 150000 Mann an der galiziſchen Grenze aufmarſchieren zu laſſen. Unterredung reiſte der Zar mit ſeiner Gemahlin, die in der Nacht vom 26. zum 27. September eingetroffen war, nach Darm⸗ Wenige Stunden nach der verfallen laſſe. Darauf begab ſich der Fürſt zum Kaiſer und bat um die Ermächtigung, die preußiſchen Stimmen im Bundesrat für die Aufhebung des Verbots abgeben zu dürfen. Der Kaiſer erwiderte ihm: Ja wieſo denn? Und gerade jetzt, wo mir ſoeben der Reichstag das Arbeitswilligengeſetz vor die Füße geworfen hat? Worauf Hohenlohe entgegnete: Ich habe dem Reichstage mein Wort gegeben, und mein Wort iſt Fürſtenwort, grad ſo gut wie das Eurer Majeſtät. Wenn ich die Ermächtigung nicht erhalte, gehe ich als Ex⸗ kanzler von hier fort und ſitze heute abend ſchon auf der Eiſen⸗ bahn nach Süddeutſchland. Der Kaiſer: Aber Onkel Chlod⸗ wig, das haſt Du ja ſchon oft geſagt. Hohenlohe: Eure Majeſtät können ſich überzeugen, daß bei mir zu Hauſe ſchon die Koffer gepackt ſind... Da erteilte der Kaiſer die Er⸗ mächtigung. Die Exinnerungen betreffen weiter die Entlaſſung Hohenlohes, für die bekanntlich der Chinakrieg der mittelbare Anlaß war. Fürſt Hohenlohe war damals wogen ſeiner Kur in Ragaz lange von Berlin abweſend. Heckler hatte eine Unterredung mit ihm, deren Inhalt er veröffentlichen wollte. Als er ihm aber das Schriftſtück zuſandte, wurde ihm von Herrn v. Wilmowski bedeutet, daß er damit nicht im Intereſſe des Fürſten handle, und aus den Aeußerungen über Hohen⸗ lohes Geſundheitszuſtand entnahm er, daß deſſen Sturz be⸗ ſchloſſene Sache ſei. Einige Tage ſpäter, am 10. Oktober, erklärte ihm aber Fürſt Hohenlohe, daß er nicht daran denke, ſeine Entlaſſung zu nehmen. Am 18. Oktober erfolgte dann doch die Mitteilung vom Kanzlerwechſel; als er den Fürſten aufſuchte und nach den Gründen fragte, habe dieſer es nicht wahr haben wollen, daß ſeine Beziehungen zum Kaiſer ge⸗ litten hätten. Auf eine Bemerkung über Bülow habe Hohen⸗ lohe erwidert, daß Bülow ihm ſelhſt ſagte, er hätte gewünſcht, daß Hohenlohe den Winter über im Amte gehlieben wäre. Die Memoiren Erispis. Dem„Corriere della Sera“ zufolge ſteht die Ver⸗ öffentlichung der Memoiren Crispis nahe bevor. Nur der erſte Teil, der die revolutionäre Periode um⸗ faßt, ſei von Crispi fertig redigiert, das übrige Material habe er erſt wenige Monate vor ſeinem Tode zu ordnen be⸗ gonnen, Im Juni 1901, als er noch hoffte, die Memoiren beendigen zu können, habe er beabſichtigt, ſie dem Kaiſer Wil⸗ helm zu widmen, und den Advokaten Paratore nach Berlin mit einem Brief für den Kaiſer geſandt, worin er dieſen bat, die Widmung anzunehmen. Der Kaiſer nahm die Widmung auch an, Crispi ſtarb aber vor der Vollendung der Memoiren. Die beiden nicht von Crispi druckreif hergeſtellten Bände ent⸗ halten Urkunden, Tagebuchblätter und anderes Matcrial. Erispi, deſſen Vermögensverhältniſſe völlig zerrüttet waren, hatte ſich der Arbeit mit um ſo größerem Eifer gewidmet, als er hoffen durfte, ſich durch den Ertrag ſeines Buches einen behaglichen Lebensabend zu ſichern. Als er wenige Wochen ſpäter, am 11. Auguſt 1901, ſtarb, belegte die Regierung ſeine hinterlaſſenen Papiere mit Beſchlag und beſchlagnahmte alles, was auf wichtige Staatsgeheimniſſe Bezug hatte. Die Erben Crispis ſtrengten darauf einen Prozeß gegen ſie an auf Herausgabe der beſchlagnahmten Dokumente. Vor einigen Tagen iſt es zu einer gütlichen Vereinbarung zwiſchen den beiden Parteien gekommen, Deutsches Reich. —(Internationaler Kongreß für Hygiene und Demographie.) Unter der Teilnahme der Spitzen der⸗ Reich⸗, Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden wurde heute der 14. inter⸗ nationale Kongreß füe Hygiene und Demographie eröffnet. In der Hofloge wohnte der Kronprinz der Eröffnungsfeier bei. Der Präſident des Kongreſſes, Prinz zu Schoenaich⸗Carso⸗ lath, hielt die Bewillkommnungsanſprache und ſprach den Dank der Kaiſevin aus, welche das Protektorat des Kongreſſes über⸗ nommen hat. Hierauf hielt der Staatsſekretär des Innern von Bethmann eine Anſprache, in der er dem Kongreſſe den Gruß des Kaiſers entbot. Im Vereine mit den Fürſten und Freien Städten des Reiches heiße der Kaiſer den Kongreß willkommen und hege den Wunſch, daß die Arbeiten des Kongreſſes reiche Folgen für die Fortſchritte der Menſchheit zeitigen werde. Redner führ fort, es ſei der Kultur wohl gelungen, manchen Feind der Menſch⸗ heit aus dem Felde zu ſchlagen, der in ſchweren Zeiten ungehindert elementare Verwüſtungen im Volkskörper anrichten konnte, zugleich aber habe ſie neue Feinde erſtehen laſſen, die niedergeworfen wer⸗ den müſſen. Die Kultur habe Anſpruch auf Schutz auch allen den⸗ jenigen Aermſten und Schwächſten erworben, über die das bald 2. ſtadt ab: Napeleon tra men worden. Zar Alexander fiel ſpäter einem Nihiliſtengttentat zum Opfer. Napoleon aber endete in der Verbannung, nieder⸗ geſchmettert von ſeiner Höhe, verwünſcht von ſeinem Volke. 19 Jahre nach jenem Beſuche Napoleons und Alexanders zog in Stuttgaxrt unter dem Jubel des Volkes ein deufſcher Kaiſer ein. — Eine deutſche Erbſchaft des franzöſiſchen Staates. Ein alter Sonderling, der aus Nürnberg ſtammte, ſeinen Lebens⸗ abend jedoch in einer ſtillen Straße in Paris verbrachte, hat, wie franzöſiſche Blätter berichten, ſein ganzes Vermögen, das auf eine Million geſchätzt wird, dem franzöſiſchen Staat zur„Amorti⸗ ſierung der in das Hauptbuch eingetragenen Schuld“ vermacht. Tuchmann— ſo hieß der alte Rentier— hatte ſich zuerſt mit dem Gedanken getragen, ſein Vermögen ſeiner Heimatſtadt zu hinter⸗ laſſen. Er hatte bereits ein Teſtament in dieſem Sinne aufge⸗ ſtellt, als er eines Tages nach Nürnberg reiſte, das er ſeit langen Jahren nicht mehr geſehen hatte. Zu ſeinem Schmerze mußte er ſehen, daß das Viertel, in dem er geboren war, eine pöllige Um⸗ wälzung erfahren hatte; moderne Mietskaſernen erhoben ſich an der Stelle der alten Häuſer, die ihm in ſeinen Kindheitstagen vertraut geweſen waren. Voll Entrüſtung über dieſen„Akt des Vandalismus“, wie er es nannte, reiſte Tuchmann ſofort wieder ab, kehrte nach Paris zurück, ließ ſich in Frankreich naturaliſie⸗ ren und ſetzte nun das neue Teſtament auf, in dem der franzö⸗ ſiſche Staat zum Erben erklärte wurde... Hätte er nun noch 20 Jahre von Paris ſern bleiben können, um es dann wieder aufzuſuchen und die alten Stätten wiederzuſehen,— wahrſchein⸗ lich hätte er ſich wieder ſchwer ärgern und nun die Franzoſen ent⸗ erben müſſen — Aufbewahrung von Steinkohlen unter Waſſer. Für die Großinduſtrie, die bedeutende Lagerbeſtände an Kohlen zu halten gezwungen iſt, iſt die Aufbewahrung der Kohle eine wichtige Menſchen zu ſtählen, indem ſie dem Krankhaften den Nährboden entzieht, die Schädlingskeime im Entſtehen vernichtet, ſie lokaliſiert und von Geſunden fernhält. Die öffentliche Geſundheitspflege ſehe ſich auf ſorgſame Beobachtung und Regiſtrierung aller Er⸗ ſcheinungen des Volkslebens angewieſen, ohne an den Grenzen der einzelnen Länder Halt machen zu können. Auch dem jetzigen Kon⸗ greſſe öffne ſich ein reiches Arbeftsfeld. Redner begrüßte ſchließlich den Kongreß im Auftrage des Reichskanzlers und namens der Reichsregierung mit dem Wunſche, daß die Arbeiten und Berat⸗ ungen des Kongreſſes der Kraft und der Geſundhe Völ als der Vorbedingung jedes menſchlichen Fortſchri dienlich ſein mögen,(Beif die bakteriolog Wiſſenſchaft und ſeiner Freude Ausdruck, daß die Sorge für die Volksgeſr an die Land n gebunden, ſondern die Freund ihre Erfolge hin Im Auftrage des K r Armee Schierni ie von der Volkskraft und der Volks auch Landes geſun e. die Beſchaffenheit und der Erſatz des Heeres abhängig ſei. Hierauf hob Präſident zu Schoenaich⸗ Carolath 17 die Aufgaben des Kongreſſes rvor, dem Menſchen wenn verloren gega ie G j wieder zu gewinnen, aber einen w zu gewähren gegen alle idheitsgeſahren und Gefährdungen. Gehe doch die Menſchen Hand in Hand mit der Arbeitskraft und 5 Es iſt eine erhebende Tatſache, aten wette auf den internationglen durch die hervorragendſten Gelehrten und Pr und ihr Beſtes keizuſteuern, um dem hohen Ziele und Geſundherkaltung der Namens des Organifati daß alle Kultur⸗ Zuſammenkünften mitzuwirken der Geſundmachung eit immer näher zu kommen. begrüß der Präſident des — Geheimrat Bum m, den Kongreß jen und würdi zerlauf wie ſeinen Vorgängern. Laut Mitteilung des Generalſekretärs des Kongreſſes, Oberſtabs Nietner, ſind 3800 Mitglieder Ingemeldet, 300 außerordentliche Teilnehmer, 217 inländiſche ändiſche Sanitätsoffiziere. Namens der permanenten mmn t Prof. Loeffler-Greifswald einen ehrenden Nach⸗ ruf für den verſtorbenen Profeſſor Brouardel⸗Paris, Weiter ent⸗ iße Profeſſor Waldeyer namens der Algdemie der Wiſſen⸗ Der Wiſſer Ge ſchaften dof⸗ſſor Kaftan namens d Wilhelms⸗Univer⸗ ſität, Profeſſar 78 Spaniens, der Vereinigten Staaken, Chings, on Griechenland und andere mehr. Der Mord im Zirkus. München, 23. Sept. Heute Morgen begaun unter großem Andrange des Publikums vor dem Schwurgericht der mit großer Spannung exwartete Prozeß Niederhofer. Den Vorſitz in der Verhandlung führt Oberlandes⸗ gerichtsrat Doſtler, die Ankrage vertritt Staatsantvalt Held 11, Verteidiger Niederhofers iſt Rechtsanwalt Dr. Kleinberger. Die Zeugen, die nach gebildeter Geſchworenenbank den Sagal betraten, füllen den großen Raum. der zwiſchen den Bänken der Zeugen und dem Richterpodinm ſich befindet, ſo vollſtändig, daß dieſer Platz nicht ausreicht und die Zeugen, es ſind über 200, nach dichtgedrängt im Saalgange ſtehen. Die als Zeugin erſchienene Thereſe Koch, die Geliebte des Niederhofer, weint heftig, als ſie den Angeklagten ſieht. Dieſer aber muſtert neugierig die Ein⸗ tretenden, einzelnen„guten Bekannten“ nickt er grüßend zu. Die Frage nach ſeinen perſönlichen Verhältniſſen beantwortet Nieder⸗ hofer mit klarer deutlicher Stimme, die keine Erregung verxät. Auch zu Anfang des Verhörs bleibt der Angeklagte, der ſeinen Platz verkaſſen und vor dem Richtertiſche ſich aufſtellen muß, gelaſſen. Nach der Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes vom 30. Juli 1907 begann das Verhör des Angeklagten, nachdem derſelke erklärt hatte, auf die Anklage ſich berantworten zu wollen. Vorſ.: Sie ſind alſo in München geboren am 31. Juli 1880. Damals haben Ihre bejden Gltern noch gelebt. Sie haben noch mehrere Geſchwiſter?— Angekl.: Noch vier. Meinen älke⸗ ren Bruder Hans, meinen Bruder Karl, dann meine Schweſter Julia, die in der Schweiz verheiratet iſt. und meinen Bruder Erwin. — Vorſ.: Nachdem Sie die Volksſchule beſuchten, kamen Sie in die Handelsſchule. Wann haben Sie dieſe abfolviert?— An⸗ gekl.: Ich bin ſchon im fünften Kurs ausgetreten, weil ich keine Luſt mehr hatte und in ein Geſchäft eintreten wollte.— BpF. Was war das für ein Geſchäft?— Angekl.: Der Brquerei⸗ verkehr von Pfleiderer in der Rumfordſtraße.— VoTr..: Wo kamen Sie dann hin?— Angekl.: Ich kam noch in ein anderes Geſchäft in der Baaderſtraße und ſchließlich wurde ich Sekretär und Kaſſier in unſerem Zirkus, ſpäter Geſchäftsführer und habe dann ſelbſtändige Zirkusunternehmen geleitet. Pächterin des Zir⸗ kusplatzes war meine Mutter. Das exſle ſelbſtändige Unternehmen leitete ich 1901, das letzte 1903 auf 1904.— Vorſ.: Inzwiſchen haben Sie auch ein anderes Geſchäft betrieben. Was war das? — Angekl.: Eine Künſtleragentur und ein Varicte,— Vorſ.: Haben Sie gute Geſchäfte gemacht?— Angekl.: Teilweiſe ja, dem Bericht des„Engeneering and Mining Journgl“ beträgt der Verluſt nach Carlyon Bellairs in Honkong bei einer ſtark bitumi⸗ nöſen Kohle mit 30 Proz. flüchtigen Kohlenſtoffen etwa 25 Proz. des Heizwertes innerhalb zwölf Monaten. Dieſer Verluſt iſt, wie der„Prometheus“ angibt, natürlich abhängig von der Koh⸗ lenſorte, vor allem von ihrem Gehalt an leicht flüchtigen Kohlen⸗ waſſerſtoffen, und ferner vom Klima. Macguly fand bei einer der oben genannten ähnlichen Sorte in England 12 Prozent, in heißeren Gegenden aber 18 bis 24 Prozent Verluſte im Jahr. Das ſind ganz bedeutende Zahlen, die die Wichtigkeit der Frage auch für kleinere Beſtände ins rechte Licht ſtellen. Auf Grund von guten Erfahrungen, die die Weſtern Eleckvie Company in Chicago vor einigen Jahren, als ſie eines drohenden Streikes wegen große Kohlenvorräte anlegen mußte, mit deren Aufbewah⸗ rung unter Waſſer gemgacht ate hat die genannte Geſellſchaft den Bau eines 95 Meter langen und 35 Meter breiten Lager⸗ raumes in Auftrag geben, in dem die Kohlen in 4% Meter tiefen, aus Beton hergeſtellten Behältern ganz unter Waſſer aufbewahrt werden ſollen, Eiſenbahngeleiſe, die zwiſchen letztern liegen, er⸗ leichtern die Zu⸗ und Abfuhr, die mit Hilfe eines fahrbaren Krans mit Greifer vollzogen wird. Die Kohlen ſollen nach der Entnahme nicht getrocknet werden, ſondern wöährend des Trans⸗ portes zu den Keſſelhäuſern nur abtropfen. Die geſämte Anlage iſt für eine Lagerung von 10000 Tonnen Steinkohle eingerichtet. —„Hamlet“ in Singapur. An den Anſchlagſäulen in Singa⸗ pur erſchien jüngſt folgende Anzeige eines dortigen Theaterdirek⸗ tors:„Ein einzigartiges Schauſpiel, billig und doch großartig, wird ſich einem ſehr ehrenwerten Publikum bieten. Das ſchönſte der engliſchen Dramen,„Hamlet“, wird mit pollſtändig neuer Ausſtattung und Inſzenierung gegeben. Es werden 100 Tänze⸗ rinnen darin auftreten. Unſere Clowns ſind die beſten der ganm⸗ zen Welt. Wer dies Schauſpiel einmal geſehen hat, wird immer wieder kommen. Es legt ſich einem hohen Publikum als ergebe⸗ ner Diener zu Füßen: Tſchau⸗Long, Direktor.“. Jrage. die in den letzten Jahren oft erörtert wurde. Gemäß 1 een — „„ 22 Mannhbeim, 24. Septemver. General⸗elnzeiger.(Abendlhlatte 38. Sette. eilweiſe nein.— Vorſ.: Es heißt, es wären Ihre Vermögens⸗ den erhältniſſe ſehr zweifelhafke geweſen.— Angekl.: Ich habe ſtert mer von meiner Multer Geld erhalten.— Vorſ.: Sie werden aber hören, daß Ihre Mutter ſelb niſſen geweſen iſt. Sie hat ſe e e, e;, 5 915 Vorbeſtraft ſind Sie nicht?— Ange.: Nein.— Vorſ.: Aber es ſind mancherlei An⸗ geigen gegen Sie erſtattet worden.— Angekl.: Gewiß, haupt⸗ ſächlich von ſeiten meines Bruders. Sie ſind aber ſämtlich ein⸗ geſtellt worden. Der Angeklagte gibt dann über die Natur der verſchiedenen Anzeigen Auskunft. So wurden zei Mefneidsanzeigen gegen ihn erſtattet. Er hatte am 27. Oktober 1902 den Offenbarungseid geleiſtet und dabei verſchtwiegen, daß er noch einen Anteil an einem der Familie gehörigen Haufe hatte. Das Verfahren wurde aber 1904 eingeſtellt, weil der Angeklagte ſeinen Anteil an ſeine Mutter abgetreten hatte, wenn auch die Abtretung nicht notariell erfolgt war. Weiter war gegen den Angeklagten ein Verfahren wegen Wechſelfälſchung eingeleitet worden. Er hatte einen auf 3000 Mark lautenden Wechſel mit dem Namen ſeiner Mutter gefälſcht. Das Verfahren wurde eingeſtellt, weil ſeine Mutter die ganze Sache auf ſich genommen hak.— Vorſ.: Es ſoll dann ein weiteres Verfahren gegen Sie geſchwebt haben wegen 5 Diebſtahls eines Opernglaſes zum Schaden der Eberling. Das ſoll im Jahre 1904 geweſen ſein. in ſchlechten Vermögensverl löſt viele Schulden gemacht. 35 W̃ alt⸗ — Angekl.: Das kann richtig ſein.— Borf.: Sie waren ſogar ur⸗ mit derſelben öffentlich verlobt.— Angekl: Ja.— B o.: Als ten die Eberling Kenntnis davon erhielt, daß Sie das Glas geſtohlen ken haben, hat Sie Ihnen mit Verhaftung gedroht und Sie haben ihr ing dann den Diebſtahl unter Tränen zugeſtanden.— Angekl.: Das en. 1 iſt richtig.— Vor.: Wie lange hatten Sie Verhältnis mit der des Eberling?— Angekl.: Das Verhältnis dauerte bis 5. Mai 1904. reß Vorſ.: Wer hat das Verhältnis gelöſt?— Angekl.: Die Eber⸗ zen ling hat es gelöſt.— Auch zu Hauſe verübte der Angeklagte mehrere es, Diebſtähle zum Schaden ſeines Bruders Erwin, wie er auch et, ſeiner Mutter Coupons geſtohlen hat, was er zugab. In einem 5 Prozeß der Eiſenwerke gegen ſeine Mutter wegen des Zooping⸗ ten Apparates hat Niederhofer unter Eid behauptet, daß ſeine ch⸗ Mutter den Wechſel ſelbſt unterzeichnet hätte, während er die durch⸗ nt⸗ gepauſte Unterſchrift darauf geſetzt hatte. ne Ueber ſeinen Verkehr mit Damen erklärte der Ange⸗ r⸗ klagte, daß das Geſchäft ſolches mit ſich bringt und ihm dies ro⸗ wenig Geld gekoſtet habe. Nur die Eberling habe Mehraufwand n veranlaßt. Den ermordeten Hendſchel kannte Niederhofer ⸗ ſeit 19035 ex lernte ihn am Artiſtentiſch des Cafs Wittelsbach ken⸗ ſt, nen und berkehrte von da an täglich in deſſen Geſellſchaft. Früher ter leugnete der Angeklagte den täglichen Verkehr. Die Vermögens⸗ nd berhältniſſe Hendſchels erfuhr er genau und war mit Hendſchel auch mehrfach auf der Bank, wußte, daß Hendſchel einmal M. 1000 erhoben und noch ein größeres Bankdepot hatte. Auf Befragen, wie die Sache mit dem Ring war, erklärte der Angeklagte: Wir waren bei Juwelier Weiß in der Herrenſtraße und ließen uns Ringe vorlegen. Hendſchel kaufte einen ſolchen für M. 690. n8 Auf die Frage, wie es mit dem Schleifenapparat war, 8 erwiderte der Angekfagte, er habe den Apparat hier im Jahre 5 1903 bauen laſſep und ſei damit auf Reiſen nach Stuttgart, Buda⸗ +, beſt, Lemberg uſw, gezogen. Der Apparat war ſein Eigentum. r. Als Pfändungen auf den Apparat erfolgten, erhob ſeine Mutter al Widerſpruch. Allein Niederhofer behauptete, daß er infolge ſchlech⸗ er ſter Geſchäfte den Apparat ſeiner Mutter gegeben habe. Hendſchel 3habe ſich ſehr für artiſtiſche Dinge intereſſiert, und deswegen habe 0, er ihm den Apparat offeriert. Es wurde vereinbart, daß er einen ne Wechſel zu Mk. 6000 dafür gebe. Niederhofer hatte Mk. 7000 18 verlangt. Der Eiſele, die im Zirkus Hausmeiſterin geweſen 25 ſei, habe er ſich als Vermittlerin bedient, und durch dieſe ſei der ie Kauf perfekt geworden. Bezüglich der Wechſelausſtellung ſetzt ſich 55 der Angeklagte in verſchiedene Widerſprüche, nur behauptete er it.feſt, daß der Wechſel die Unterſchrift des Hendſchel trage. Den zWechſel will Niederhofer vor ſeiner Abreiſe der Frau Eiſele ziber⸗ geben haben, damit dieſe ihn einkaſſiere, falls er nicht bis 1. Juli ll durückgekehrt ſei. Die Eiſele hahe den Wechſel zurückgebracht, meil ſie Hendſchel in ſeiner Wohnung nicht traf. Daß Niederhofer äußerte, Hendſchel ſei verſchwunden, ſei unwahr, ebenſo die weitere an⸗ 11 gebliche Aeußerung, daß Hendſchel nicht mehr komme. 5 li Wiie Hendſchel ums Leben gekommen, wiſſe n ernicht. Bei ſeiner Verhaftung habe man ihm geſagt, er hätte e⸗ ihn vergiftet. Jetzt höre er, Hendſchel ſei erſchoſſen worden. Darüber, er wwie die Leiche in den Zirkus kam, könne er keinen Aufſchluß geben. u. Es müſſe ſich jemand in den Zirkus, in den erſt am 1. Juli Ler RN Hausmeiſter Vogelſang einzog, eingeſchlichen haßhen. Als er nach Hamburg reiſte, ſei der Zirkus unbewohnt geweſen. Die Grube, die Mayer grub, ſei wieder angefüllt worden, weil der Raum zur Unterbringung eines Elefanten nicht geeignet war. Vorſ.: Was i. haben Sie darauf zu ſagen, daß man zwei Schüſſe im Zirkus fallen hörte? Der Angeklagte ſchweigt. Vorſ.: Bei Ihnen fand man auch Gegenſtände, die Hendſchel gehörten! Angekl.: Die Ahr, die ich hatte, war nicht von Hendſchel. Den kleineren Ring habe ich ihm um 80 Mk. abgekauft. Die anderen beiden Ringe übergab er mir zum Verkaufe. Vorſ.: Auf den einen Ring ſoll Hendſchel viel gehalten haben, da er ihn von ſeiner Mutter bekam, als er großjährig wurde. Es iſt doch nicht anzunehmen, daß er dieſen Ring verkauft hat. Freude mehr. Den zweiten Ring habe ich an die Firma Weiß u. Co. verkauft, den vierten habe ich der Eberling gegeben. Befragt, warum er angegeben, daß Hendſchel nach London oder Hamburg berreiſt war, erklärte der Angeklagte, Hendſchel habe dieſe Abſicht uch geäußert, ja ſogar von Amerika geſprochen. Damit war das erhör des Angeklagten geſchloſſen. Nun wurde zur Beweisaufnahmm eſchritten. Landgerichtsrat Prof. Dr. Hofmann hat die aus⸗ egrabenen Körperüberreſte unterſucht. Sie lagen in einer Kiſte urcheinander und waren voll Erde und Schmutz und mußten erſt ereinigt werden. Außer den Kopfknochen waren ſämtliche Knochen ntakt. Bis auf weniges kannte das ganze menſchliche Skelett ſammengeſtellt werden. Das Skelett war 180 Zentimeter lang, vährend der Ermordete 173 Zentimeter gemeſſen Haben ſoll. Dieſe fferenz dürfte ſich aus der ungenauen Zuſammenfügung er⸗ ren. Der Schädel war aus den Fugen gedrängt und beſtand gus mehreren Stücken. Im Hinterkopf wurde ein keines Blei⸗ ſtück gefunden, das einer etwas deformierten Revolverkugel ähnlich ah. Die Schädeldecke zeigte mehrere Sprünge. Ein großes Stück abon war ganz herausgeſprungen. Am Unterkiefer fand ſich eine öllige Durchteilung vor. Es war ſchwer feſtzuſtellen, ob es ſich im einen Nah⸗ oder Fernſchuß handelt, weil keine Hautteile mehr vorhanden waren und auch kein Schußkanal mehr zu entdecken bar. Das Gehirn war ſchon verweſt. Nach aller Wahrſcheinlichkeit I dar der Schuß von vorn abgegeben und blieb das Projektil in der Ihinteren Schädeldecke ſtecken. Die Zertrümmerungen des Schädels n 85 1 55 rr öNeee rumente her. Von Verletzungen der Knochen bei der Aus⸗ rabung dürfte keine Rede ſein. Die Verletzungen ſind durchweg lteren Datums. Die Verweſung hat deswegen ſo ſchnelle Jort⸗ chritte gemacht, weil die Leiche in keiner Umhüllung war und nur Geſchäft erſchienen, was ſehr auffiel. Angekl.: Er hatte an dem Ring keine nd Kiefers rühren von Schlägen mit einem ſtumpfen In⸗ Er bekundet, daß ſein Bruder Bernhard noch am 28. Mai 1904, alſe drei Tage vor ſeinem Verſchwinden bei ihm geweſen ſei. Am 26. Mai habe Bernhard noch an ſeine Mutter geſchrieben und zwar folgenden Brief:„Ich möchte mir doch nicht verſagen, Euch die angenehme Mitteilung zu machen, daß Onkel Fritz und Paula und Tante Sophie zur Zeit hier ſind. Alſo Attention. Mit herz⸗ lichen Grüßen Euer Bernhard.“— Am 28. Mai, einem Sams ag, teilte die Frau des Sozius der Mutter, der verwitweten Frau Kommerzienrat Hendſchel mit, daß Bernhard ſeit Donnerstag vor⸗ mittag nicht mehr im Geſchäft geweſen ſei.— Vorſ.: Welche Mittel ſtanden Ihrem Bruder zur Verfügung?— Zeuge: Er hatte ein Vaterteil von 5060 000 Mark.— Vorſ.: Hatte Ihr Bruder eine Vorliebe für Schmuckſachen?— Zeuge: Ja, er ſagte einmal, ſeine größte Freude ſei, wenn er ſich mit Brillanten behängen könne. Als er die Induſtrieſchule abſolviert hatte, er⸗ hielt er von der Mutter einen ſchon lange vorher verſprochenen Brillantring, den er immer trug. Am Pfingſtſonntag, kurz vor ſeinem Verſchwinden, hat er dieſen Ring auch noch getragen. Daß er gerade dieſen Ring, den er beſonders ſchätzte, verkauft haben ſollte, alaube ich nicht. Der Zeuge ſchildert dann ſeinen Bruder Bernhard als einen ſehr gutmütigen Menſchen, der wohl ſehr lebensluſtig war, aber nicht gerade leichtſinnig, wenn er auch ein⸗ mal über die Stränge ſchlug.— Vert.: Verkehrte Ihr Bruder viel mit dem weiblichen Geſchlecht?— Zeuge: Nein, durchaus nicht.— Der Zeuge gibt weiter an, daß ſein Bruder Bernhard ſolid lebte, weil er herzleidend war⸗ Darauf wird der andere Bruder des Ermokdeten, Robert Hendſchel, als Zeuge vernommen. Als er erfuhr, daß Bern⸗ hard verſchwunden war, glaubte er zuerſt, er ſei verunglückt. Ob⸗ gleich er ſicher glaubte, daß Bernhard nicht nach London gegangen ſei, um Artiſt zu werden, habe er doch einen Bekannten dorthin geſchickt, der Nachforſchungen anſtellte. Auch dieſer Zeuge glaubt nicht, daß der Ring, der bei Niederhofer gefunden wurde und der ein Erbſtück der Familie ſei, voi dem Ermordeten verſchenkt oder verkauft worden ſei. Sein Bruder Bernhard ſei lebensluſtig, aber keineswegs leichtſinnig geweſen.— Darauf wird die unver⸗ hiratete Schweſter des Ermordeten, Julie Hendſchel, vernom⸗ men. Sie hat ihren Bruder noch am zweiten Pfingſtfeiertag, am 23. Mai 1904, geſprochen. Er habe ſtets mehr Geld verbraucht, als er eigentlich durfte. Er ſei aber immer in den richtigen Schranken geblieben. Sein Schaden war der, daß er zu früh ſelbſtändig geworden war. Vorſ.: Sie meinen, daß er zu früh eigenes Geld in die Hand bekam? Zeugin: Ja. Vorſ.: Was glaubten Sie nach ſeinem Verſchwinden, was mit ihm geſchehen ſei? Zeugin: Wir waren natürlich furchtbar beſtürzt und kopn⸗ ten uns ſein Verſchwinden garnſcht erklären. Wir glaubten, er wäre nach dem Ausland gereiſt. Es war uns aber bald ſehr auf⸗ fällig, daß er garnichts mitgenommen hatte und uns durchaus nichts von ſeiner Reiſe mitgeteilt hatte. Wir glaubten aber, er wolle ſich neu equipieren und hofften, daß er ſich zu Weihnacht n einfinden würde, weil er am Weihnachtsabend immer bei uns zu Hauſe war. Aber er kam nicht, und unſere Hoffnung wurde nun mehr herabgedrückt. Bernhard hatte zwei Uhren im Beſitze. Eine goldene und eine ſtählerne. Die ſtählerne kaufte er ſich ein⸗ mal in Regensburg, als er die goldene verſetzt hatte. Zur Zeit ſeines Verſchwindens war die goldene Uhr beim Uhrmacher. Sie ging daher nicht verloren und befindet ſich jetzt im Beſitz der Familik. Der Schneidermeiſter Hendſchel's bekundel, daß die bei dem Skelett gefundenen Kleiderreſte von Kleidungsſtücken herrührten, die er dem Hendſchel geliefert hatte.— Darauf wurde Frau Hermiene Stumpf, die Ehefrau des früheren Sozius des Hendſchel, als Zeugin vernommen. Sie gibt an, daß Hendſchel für das Geſchäft nicht viel Intereſſe zeigte, er zeigte wenig Eifer, beſonders, wenn ihr Mann berreiſt war. Am Mittwoch, den 25. Mai, ſei er außerordentlich früh, nämlich ſchon um 9 Uhr, in dem Nach kurzer Zeit ſah er nach der Uhr und ſagte:„Ich muß heute noch wohin, ich be⸗ omme was geſchenkt.“ Um 1410 Uhr ging er dann weg. Am Nachmittag und am nächſten Tage kam er dann nicht wieder; auth am Freitag nicht. Die Zeugin dachte, er ſei vielleicht krank geworden, weil er immer Naſenbluten hatte. Als ſie aber einen Kellner auf der Straße traf, der in einem Lokal angeſtellt war, in dem Hendſchel viel verkehrte, hörte ſie, daß er auch dort nicht geſehen worden war. Sie wurde nun von großer Sorge erfüllt und forſchte weiter bei dem Kellner, der erzählte, daß Hendſchel geſagt habe, das Geſchäft freue ihn nicht mehr und er wolle mit einer Dame nach London gehen. Die Zeugin war überraſcht, daß er verreiſen wollte, während ihr Mann abweſend war und begab ſich zu Hendſchels Wirtin, von der ſie erfuhr, daß ſich Hendſchel zu ſeiner angeblichen Reiſe abſolut nichts mitgenommen babe. Die Zeugin fragte dann Niederhofer, ob er nichts von Hendſchel wiſſe. Dieſer erklärte, er habe Hendſchel auch ſchon einige Tage nicht geſehen. 85 Hendſchel ſei weg und komme nicht wieder. Am 25. Mai ſei Hendſchel noch im Beſitz des alten Ringes und der ſtählernen Uhr geweſen. Es ſei kein Grund einzuſehen, warum er den Ring verkaufen ſollte, da er ſtets Geld hatte und ſich auch welches aus der Ladenkaſſe nehmen kannte. Hendſchel ſei ein ſehr lebensluſtiger junger Mann geweſen. Ein Beiſitzer fragt den Angeklagten, wie er dazu ge⸗ kommen ſei, der Zeugin zu erklären, daß Hendſchel weg ſei und nicht mehr wieder kommen werde. Der Angeklagte be⸗ hauptet, Hendſchel habe ihm geſägt, er wolle nach London gehen. Der Beiſitzer: Wie kommt es, daß Sie nicht von Hendſchel die Bezahlung Ihres Wechſels über 6000 Mark verlangt haben und warum haben Sie ihn nicht gefragt, wohin Sie das Geld für die berlkauften Ringe ſchicken ſollen? Und haben Sie ihn auch nicht gefragt, wohin Sie den Schleifenapparat ſenden ſollen, den er von Ihnen gekauft hat, wenn er ſagte, er wolle nach London oder Amerika gehen? Der Angeklagte anwortet auf all dieſe Fragen, daß er Hendſchel nicht danach gefragt habe(Be⸗ wegung).— Der Beiſitzer: Ich habe keine Frage mehr an dieſen Angeklagten(Erneute Bewegung). Darauf wurde der Ehemann der Vorzeugin, der frühere Sozius des Hendſchel, Kaufſmann Stumpf, vernommen, der auch bezeugt, daß Hendſchel ein lehensluſtiger, ober nicht leicht⸗ ſinniger junger Mann war. Darauf wurden die Verhandlungen Aus Stadt und Tand. Maunheim, 24. September 1907. Das Feuerwerk,, das für Freitag, 27. September, angeſetzt war, wird vorerſt verſchoben. Es wird noch bekannt gegeben werden, an welchem Tage es ſtattfinden ſoll. * Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat den nach⸗ genannten Königlich Preußiſchen Offizieren folgende Ordensaus⸗ zeichnungen verliehen: den Stern zum Hausorden der Treue in Brillanten: dem General⸗Inſpektor der III. Armee⸗Inſpekttion auf Dienskag vertagt. U *1 1 * 7 8 kreuz des Ordens Berthold.: dem kommandierenden General des XV. Armeekors General der Infanterie Ritter Hentſchel bon Gilgenheimb; das Großkveuz mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringec Löwen: dem kommandierenden General d Armeekorps General der Infanterie von ttitz un d Gaffron; das Kommandeurkreuz II. Klaſſe desſelben Ordens: dem Chef des Generalſtebs des XIV. Armeek ſtleutnant bon Böckmann, dem Chef des Generalſtab XV. Armee⸗ korps Oberſten von Pappritz und dem Chef des Generalſtabs des XVI. Armeekorps Oberſtleutnant von Falken hahn; das Ritterkreuz des Ordens Berthold.: dem Major Freiheryun von Beaulieu Marconnah, aggregiert dem Generalſlab der Armee, kommandiert zur Dienſtleiſtung bei der V. Armee⸗In⸗ ſpektion. Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karlsruhe. Angenommen als Poſtgehilfen: Wilhelm An⸗ dres, Karl Förſter, Alfred Maier, Hans Pleſch in Karlsruhe; als Telegraphengehilfin: Elpira Flörke in Pforzheim.— Er⸗ nannt zum Ober⸗Poſtaſſiſtenten: der Poſtaſſiſtent Max Hof⸗ mann in Mannheim; zu Poſtaſſiſtenten: die Poſtanwärter Albert Egloff in Bruchſal, Hermann Endres in Hockenheim, Ankon Krawutſchke in Karlsruhe.— Verſeßzt die Poſtaſſiſtenten: Ge⸗ org Bühler von Weiſenbach nach Karlsruhe, Otto Dörr von Griesbach nach Karlsruhe, Franz Eckert von Wittighauſen nach Eubigheim, Kar! Eichhorn von Karlsruhe nach Feudenheim, Wil⸗ helm Lang von Walldürn nach Pforzheim, Richard Lötterle von Neufreiſtett nach Steinbach[K. Baden]; der Telegr⸗Hhenaſſiſtent Johann Walz von Karlsruhe nach Weinheim(Bergſtraße),. * Aenderung des Telephontarifes. Im nächſten Monat finden zwiſchen der Reichspoſtverwaltung, der bayeriſchen und der württembergiſchen Poſtverwaltung Verhandlungen ſtatt, die eine Aenderung des Telephontaxifs herbeiführen ſollen. In den Be⸗ ratungen ſoll hauptſächlich eine Verbilligung der Telephonge⸗ bühren angeregt werden. Die Reichspoſtverwaltung plant die allgemeine Einführung eines Geſprächsgebührentarißs mit Ra⸗ battſätzen am Einzelgeſpräch, wenn der Teilnehmer beſtimmte Geſprächszahlen überſchreitet. Es ſoll vorgeſchlagen werden, eine nach betriebstechniſchen Erfahrungen berechnete Geſprächsgebühr von drei Pfennig in Anſatz zu bringen; bei einer noch feſtzu⸗ ſetzenden Anzahl von Geſprächen ſoll dieſe Gebühr auf zwei, vielleicht ſogar auf 1½ Pfennig für jedes Geſpräch ermäßigt werden. Die Pauſchalgebühr kommt in Fortfall. *Verband badiſcher Hafnermeiſter. In einer zahlreich beſuchten Verſemmlung badiſcher Hafnermeiſter, die am Sonn⸗ tag in Karlsruhe ſtattfand, wurde beſchloſſen, einen Verband badiſcher Hafnermeiſter ins Leben zu ruſen. * Von der Freiwilligen Feuerwehr. Ueber das 20. Skif tungsfeſt der 4. Kompagnie(Neckarſtadt) iſt in Er⸗ gänzung unſeres geſtrigen Berichtes noch mitzuteilen, daß als Ehrengäſte dem Feſte der Kommandant der Geſamtfeuerwehr, Herr Molitor, der Kompagnie⸗Arzt, Herr Dr. G ien ſowie zahlreiche Mitglieder des Verwaltungsrates beiwohnten. Herr Bouquet, der Vater der Kompagnie, ſandte, da er zu ſeinem großen Bedauern am Erſcheinen verhindert war, ein herz⸗ liches Glückwunſchtelegramm: Glückwunſchſchreiben liefen von Herrn Bürgermeiſter Martin, Stadtrat Mainzer und Ehrenadjutant Nauen ein.— Der Feuerwehrball findet am 18. Januar im Friedrichsparkſaale ſtatt.— Die Steiger der drei Kompagnien der Innenſtadt werden demnächſt mit beſonders ſtarken, mit Patentkarabinern verſehenen Leder⸗ gürteln ausgerüſtet, wodurch eine namhafte Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit und Sicherheit dieſer wichtigen Feuerwehrab⸗ teilung herbeigeführt wird. 5 Von der jüngſt abgebrannten Kluſterkirche in St. Märgen ſind in der Kunſthandlung K. F. Heckel hier einige Photograph zur allgemeinen Beſichtigung ausgeſtellt. Ein größerer Fleiſchdiebſtahlsprozeß käm heute vor Strafkammer zur Verhandlung. In der letzten Zeit war im Schlachthof ungemein frech geſtohlen worden. Ganze Ochſenvie⸗ te und Kälber verſchwanden aus den Kühlzellen. Als der Hauptdieb wurde der Metzgergeſelle Rudolf Haug aus Darmsheim erwiſcht als er mit dem Metzger Auguſt Maunz gerade wieder einma ein Kalb geholt hatte. Ferner wurden als Diebe ermittelt die Gehilfen Karl Haberle und Karl Feichter. Die Hehler waren die Metzgermeiſter Guſtav Stutz und Gottlob Schel Nach langer Verhandlung wurden verurteilt: Stutz zu 1% Jahren, Schelle zu 1 Jahr Zuchthaus; Haug zu 1½ Jahren, Maunz 3 1 Jahre, Haberle und Feichter zu je 3 Monaten Gefängnis. Di beiden Erſtgenannten außerdem zu 3 Jahren Ehrverluſt.(B folgt.) * Ein aufregender Vorfall. Mit Bezug auf die in unſeren Mittagsblatt enthaltene Notiz wird uns über den Vorgang noch folgendes mitgeteilt: Der Achter der Ludwigshafener Rud geſellſchaft, weſcher bei der Arnheiterſchen Ueberfahrt plötzl ſank, hatte tatſächlich am Bugſpriet, dem ſog.„Taff“ ein Loch welches von einem Hunde hineingetreten war und da die Wellen darüber hinwegſpülten, faßte das Boot Waſſer und kam dem Sinken nahe. Die Ruderer ſprangen ins Waſſer, während die Dame noch am Boot feſthielt. Der Schiffer Johann Bapti Höflich von Biebrich und der frühere Schiffer und jetzige Magazinier Heinrich Zimmermann, welche den Vorfall anſahen, machten ſofort einen Nachen des im Ludwigshafe Hafen liegenden Botes„Wacht am Rhein“ los und fuhren im Waſſer Schwimmenben nach. Es gelang ihnen, ſämtliche ſonen in den Nachen aufzunehmen und nach dem Winterhafen zi berbringen, wo ſie dann an Land gehen konnten. Der noch nicht ganz geſunkene Achter wurde ſpäter durch zwei Ruderer nach dem Bootshaus gefahren. 5 Thealer, Runſt und Wiſſenſchaf Vermächtnis. Prof. Kuno Fiſcher hat leßztwillig ver⸗ fügt, daß dem Leſeſaal der Heidelberger ruſſiſchen Kolonie ein⸗ größere Anzahl Bucher aus ſeiner geſammelten ruſſiſchen Bi 2 liothek und antere ruſſiſche Werke hervorragender Schriftſtellen zur Benſthung übergeben werden. Sport. Mytorbootwettfahrt auf dem Rhein. Nach der endgiltigen ſtellung der Weitfahrt Mannheim⸗Mainz wurden die Pr wie folgt verteilt: Den Ehrenpreis der Stadt Maunheim Boot Argus II(Jeanin⸗Berlin), den 2. Preis (Vogel⸗Berlin), den Preis General der Infanterie von Bock und Polachz das Groß⸗ . Seltere * 1 4 i, Genueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 8 Mannheim, 24. September. Sleipner(Neudeck⸗Kiel), den 2. Preis Boot Tea Toolß⸗ Phi ſradcl. phia). Klaſſe 2. Kajütboote. Den Ehrenpreis der Stadt Wies⸗ baden gewann Boot Kromhout(Goodkoop⸗Amſterdam), den 2. Preis Boot Stuttgart ee den 3. Preis Boot Seeſtern Raſch⸗Wannſee), den 4. Preis Boot Vagabund(Kühnert⸗Verlin), den 5. Preis Boot Bremen(Lürſſen⸗Vegeſack, den 6. Preis Boot Frankfurt(Ce: w⸗Frankfurt). Die„Zariza“ hatte zu der Renn⸗ ſſtrecke von 78 Klm. 4 Stunde 20 Min. gebraucht, die anderen Boote zwiſchen 2 und 3 Stunden. Allmählich kamen in mehr oder weniger großen Abſtänden die Tourenboote heran, als 1 die „Crevette“ mit etwa 5 Stunden Fahrzeit. **X& 25 Wie aus Wiesbaden berichtet wird, erhielt den erſten Pveis bei der Schönheitskonkurrenz die Jacht „Sophie Eliſabeth“(L. Biermann⸗Bremen). Zweite Preiſe erhielten die Boote(G. Branbeck⸗Berlin), „Erica“(Kommerzienrat Howald⸗Kiel),„Seeſtern“(Eugen Bvaſch⸗Wannſee) und„Hexe“(Fritz Held⸗Mannheim). Den Extrapreis als originellſtes Boot der Körking'ſche„Sleip⸗ ner“[G. Neudeck⸗Kiel).— Für den Lanzpreis kommen, in Betracht„Argus II“(Argus, Motoren⸗Geſellſchaft) und „Dürkopp!“(Willy Vogel). * Zu der Tourenfahrt von Biebrich nach Koblenz, die der Motorjachtklub Berlin veranſtaltet, ſtarteten heute morgen um meun Uhr 28 Boote mit einer Geſamtbemannung von 40—50 Per⸗ onen. Infolge des dichten Nebels mußte die Abfahrt um eine Stunde verſchoben werden, ſodaß die Boote erſt gegen 3 Uhr nach⸗ mittags in Koblenz eintrafen. Gerichtszeitung. * Landau, 23. Sept. Die Strafkammer verurteilte den 40 Jahre alten Weinhändler und Weinkommiſſionär Johann Engel von Hainfeld wegen Weinfälſchung zu 2 Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe. Der bei Engel be⸗ ſchlagnahmte Wein— 42000 Liter— gelangt zum Einzug. Engel ſhatte ſeinem Wein mindeſtens 40 Prozent wäſſerige Zuckerlöfung, 95 8 noch Chemikalien(Glyzerin und Milchſäure) zuge⸗ ſetzt. U Die Erkraukung unſeres Landesfürſten. Karlsruhe, 24. Sept. Nach der Rückkehr des Miniſterialpräſidenten von Marſchall, die geſtern abend er⸗ folgte, fand eine kturze Beſprechung der Mitglieder (der Miniſterien ſtatt G. Von der Maznau, 24. Sept., 5 Uhr nachmittags. (Privattelegramm unſeres Spezialkorreſpondenten). Der Kr äftezuſtand des Großherzogs ſcheint ſich im Laufe des Nachmittags etwas zu heben. gez.: Dr. Fleiner. gez.: Dr Dreßler. . Konſtauz, 24. Sept.(Privattelegramm unſeres Spe⸗ zialkorreſpondenten.) Bis halb 5 Uhr war keine Veränder⸗ ung in dem Zuſtand des Großherzogs eingetreten, Von Tag zu Tag. — Mor d. In der Nacht zum Sountag wurde zwiſchen Jens⸗ dorf und Hiunten ein 24jähriger Mann ermordet. Als der Tat verdächtig wurden zwei Brüder namens Arndt verhaftet; der Mord iſt mit einem Zaunpfahl ausgeführt worden. — Doppelſelbſtmord. Die„Oſtdeutſche Preſſe“ mel⸗ det aus Liſſa: Militärkrankenwärter Schmidt und Maurer Turkowskti verübten in der letzten Nacht Doppelſelbſtmord durch — aus Furcht vor Srafe wegen eines Straßenüber⸗ falles — Der Winter nahtl Aus verſchiedenen Gegenden des ruſſiſchen Reiches wurde heute Schneefalk und Froſt ge⸗ meldet. ö— g wei Kinder verbranntl Bei einem Brande in ſeiner Kellerwohnung in der Lübeckerſtraße in Berlin ſind heute mittag 2 Kinder verbrannt. Sie hatten mit Streichhölzern geſpielt, wobei ihre Kleidung Feuer fing. Tetzte Nachrichten und Celegramme. Darmſtadt, 24. Sept. Der Großherzog hat ſich der „Darmſt. Z1g.“ zufolge heute mit dem Maretſcha bon Bikamir zur Hirſchjagd nach Viernheim begeben. [Die Herrſchaften werden im dortigen Jagdhauſe übernachten und nach der Morgenpirſch nach Schloß Wolfsgarten zurück⸗ kehren. * Darmſtadt, 24. Sept, Heute vormittag wurde unter Vorſitz von Prof. Dr. Strzygowski aus Grag der 8. Inter⸗ nmationale Kunſthiſtoriſche Kongreß eröffnet. „Bingen, 24. Sept. Ueber den ganzen Mittelrhein lag heute vormittag ein dichter Nebel. Die Schiffahrt ruht vollſtändig. Auch die Trajektſchiffe haben lt.„Irkf. Ztg.“ ihren Verkehr eingeſtellt. Die Verbindung mit den Rheingau konnte nur mittelſt Kähnen erſolgen. Der Waſſerſtand des Rheins iſt guf 1,22 Meter gefallen. * Magdeburg, 24. Sept. Heute vormittag wurde hier in Gegenwart der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden das auf dem Platze vor der alten Hauptwache errichtete Denkmal Otte von Guerickes, des Erfinders der Juftpumpe, ent⸗ hüllt. * Altong, 24. Sept. Die erſte Strafkammer des hieſigen Landgerichts verurteilte den Redakteur Simonſen vom„Flensburger Avis“, nachtem das Reichsgericht ſeinerzeit das Urteil der Flensburger Strafkammer, welches auf 9 Monate Gefängnis lautete, aufgehoben und die Sache an das Altonaer Landgericht verwieſen hatte, wegen Beleidigung der Offiziere der ehemaligen Schleswig⸗Holſtein'ſchen Armee, die Simonſen als eidbrüchig bezeichnet hatte, u 4 Monaten Gefängnis. Simonſen will auch gegen dieſes Urteil Berufung einlegen. Zur Landtagserſatzwahl in Lörrach. In der am letzten Sonntag in Karlsruhe ſtattgefunde⸗ nen Sitzung des engeren Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei Badens wurden natürlich auch die Vorgänge in Lörrach⸗Land, wyo infolge der Beförderung des ſeitherigen Abgeordneten, Herrn Obkircher zum Landgerichtsdirektor eine Neuwahl vorgenom⸗ men werden muß, eingehend erörtert. Die Verhandlungen und Beſchlüſſe dieſer Angelegenheit ſollten geheim bleiben. Aber wie bies immer ſo geht: je gebeimnisvoller etwas behandelt wird, deſto raſcher kommt die Sache in die Oeffentlichkeit. So auch hier. Die Parieiblätter ſchwiegen, dagegen war die„Frankfurter Zeitung“ in der Lage, eingehend über die Verhandlungen be⸗ richten zu können. Und den Parteiblättern bleibt jetzt nichts anderes übrig, als nachzuhinken. Die Sachlage iſt jetzt folgende: Die freiſinnige Partei in Lörrach⸗Land hatte ſich bereit erklärt, diesmal Herrn Landgerichtsdirektor Obkircher mochmals zu wählen, weun ſich die nationalliberale Partei verpflichtet, bei den Neuwahlen in zwei Jahren auf die Aufſtellung eines national⸗ liberalen Bewerbers zu verzichten und einem Freiſinnigen die Stimme zu geben. Der engere Ausſchuß der natlib. Partei wies ein ſolches merkwürdiges Anſinnen zurück, da er es unter ſeiner Würde hält, ſich jetzt ſchon zu binden. Auch lag die Gefahr vor, daß Herr Obkircher es abgelehnt haben würde, ein ihm unter ſolchen Umſtänden angetragenes Mandat anzunehmen. Selbſt⸗ verſtändlich iſt davon keine Rede, daß bei den Neuwahlen nicht eine entſprechende Berückſichtigung der freiſinnigen Wünſche und Anſprüche erfolgen wird, ſei es in dieſer oder jener Weiſe. Wie wir hören, hat ſich die natlib. Parteileitung nochmals an die maßgebenden Herren der freiſinnigen Parteileitung gewandt, um dieſe auf den Ernſt der Lage aufmerkſam zu machen und ihnen vor Augen zu führen, daß die natlib. Partei unmöglich im Stande ſei, dem Begehren der Freiſinnigen zu willfahren. Man darf auf den weiteren Verlauf der Sache geſpannt ſein. Die Konſtanzer Jungliberalen. * Konſtanz, 24. Sept. Die Konſtanzer Jungliberalen be⸗ ſchloſſen lt.„Frkf. Ztg.“ in ihrer geſtrigen Verſammlung, dem Reichsverband der natlib. Jugend nicht beizutreten. Der Kampf um das„blaue Band des Ozeans“. *Köln, 24. Sept. Wie die„Köln. meldet, hat nach einer drahtloſen Depeſche des Kapitäns des Lloyd⸗ dampfers„Kaiſer Wilhelm II.“ der Dampfer geſtern 14 Stunden lang über 24 Knoben in der Stunde gemacht und hätte ſicher, wenn nicht Nebel eingetreten wäre, einen neuen Rekord für die Fahrt Cherbourg—Newyork aufgeſtellt. Die„Luſitania“ hat auf ihrer Rückreiſe bis jetzt durchſchnittlich 22 Knoten ſtündlich gemacht. Die Enthüllung des Natioualdenkmals in Memel. * Memel, 24. Sept. Bei dem Ehrentrunk im Rat⸗ hauſe hielt der Kaiſer geſtern abend folgende Rede: Mein lieber Herr Oberbürgermeiſter! Ich bin Ihnen ſehr dankbar für die Einladung, die Sie an mich haben ergehen laſſen und ſpreche Ihnen meine vollſte Anerkennung aus für die würdige, ſchöne und zu Herzen gehende Feier, mit der Sie das Andenken meiner erlauchten Urgroßeltern geehrt haben. Ich danke der Bürgerſchaft für den ſchönen, warmen Empfang und die Ausſchmückung der Stadt. Das Jahr 1807 lehrt uns, daß die Erhebung des Volkes ihren Grund und ihreQuelle fand, als das Volk ſich auf ſich ſelbſt beſann. Als die ſchweren Schickſals⸗ ſchläge es trafen, hat es nicht, wie dies ſonſt wohl in der Ge⸗ ſchichte der Völker geſchieht, ſich emporgebäumt in Undankbar⸗ keit gegen das Herrſcherhaus, ſondern es hat ſich, dem Bei⸗ ſpiel des hohen Königspaares folgend, unterworfen und hat in ſeiner Ergebung anerkannt, daß die ſtrafende Hand Gottes ihm eine Prüfung auferlegt hat. Dieſe Erkenntnis hat das Volk zur Einkehr geführt und dieſe hat zur Folge gehabt, daß es ſich auf das Wort Gottes beſann, mit einem Worte, daß es zur Religion zurückkehrte. Unſere Vorväter haben Gottes Wort gelauſcht, ſie haben ihm gehorcht und haben ihm vertraut und er hat ſie dafür nicht im Stich ge⸗ laſſen. 5 Das iſt im kurzen die Lehre, die wir aus dem Jahre 1807 zu ziehen haben. Das gemeinſame feſte Gottvertrauen des Königshauſes und ſeines Volkes. Das Erkennen des gött⸗ lichen Willens in der ſchwerſten Zeit hat uns wieder empor⸗ geführt und nun denke ich: Wie ſteht das Jahr 1907 dazu? Luiſens herrlichem Sohne, dem großen Kaiſer, iſt es inzwiſchen durch göttliche Gnade vergönnt worden, das Werk zu Ende zu führen, zu dem in ſchwerer Zeit in herr⸗ lichen Kämpfen die Vorfahren den Grundſtein gelegt haben. Wie ſie freudig zum Schwert gegriffen haben, um ihre hei⸗ lige Mutter Erde wieder frei zu kämpfen, ſo hat er dem Wunſche der damaligen Zeit endlich entſprechen können und unſer großes deutſches Vaterland geeint. Memel iſt nicht mehr die Grenzſtadt Preußens, ſondern des deutſchen Reiches. Der Grundſtein, der in ſchwerer Zeit zuſammengehämmert wurde, wurde durch göttliche Gnade auch zum Grundſtein des deutſchen Reiches. Wenn nun das Jahr 1907 und ſeine Zeit dem Jahre 1807 gegenüber wohl friedlicher geworden iſt, ſo können wir doch mit Beſtimmtheit ſagen, daß auch wir in einer großen Zeit leben. Die kräftige, überraſchende und faſt unbeſtändig ſchnellen Fortſchritte unſeres neuen ge⸗ einten Vaterlandes, auf allen Gebieten, die erſtaunliche Ent⸗ wicklung in unſerem Handel und Verkehr, die großartigen Erfindungen auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft und der Tech⸗ nik, ſind eine Folge der Wiedervereinigung der deutſchen Stämme zum gemeinſamen Vaterlande. Sollen wir nun im Stolze— um nicht zu ſagen im Uebermute— über dieſe un⸗ begrenzte Entwicklungsfähigkeit unſeres Volkes anfangen, der Urquelle der Stärke zu vergeſſen? Ich meine: Nein! Je mehr wir in der Lage ſind, eine hervorragende Stelle auf allenGebieten in der Welt zu erringen, umſomehr ſoll unſer Volk in allen Ständen und Gewerben ſich daran er⸗ innern, daß auch hierin das Walten der göttlichen Vorſehung zu erkennen iſt. Wenn unſer Herrgott unſerm Volk einſt noch größere Auf⸗ gaben geſtellt hätte, dann würde er ihm auch einſt noch herr⸗ lichere Fähigkeiten verliehen haben. Wir wollen alſo im Hinblick auf dieſe Entwicklung unſeres Volkes zum Himmel emporblicken, dankbar für die Gnade, die er uns erweiſt und für die Fürſorge, die er für gut hält uns zuteil werden zu laſſen. Wir wollen aus alledem lernen, daß auch heute in dieſer großen Blütezeit wir an dem alten Quell feſtzuhalten haben. Auch heute gilt es, wie vor hundert Jahren, erſt den Blick nach Oben empor zu richten in dem Verſtehen, daß alles, was uns blüht und uns ge⸗ lingt, durch eine Fügung von Oben erwirkt iſt. Und ſo wollen wir im Erkennen der göttlichen Fügung entſchloſſen wirken, ſo lauge es Tag iſt. Dann kann jeder an ſeine Beſchäftigung gehen, 5 dvom Schweizer Ufer herüber nach Friedrichshafen. Ztg.“ aus Newyork der Gelehrte an ſeine Bücher, der Schmied an ſeinen Ambos, der Bauer an ſeinen Pflug, der Soldat an ſein Schwert und ſein Gewerbe ſo treiben und ſo führen, wie es einem braven und Deutſchen geziemt. Dann werden wir Männer der Tat ſein, ein entſchloſſenes Volk, den Blick nach oben gerichtet und vor⸗ wärts ſtreben mit dem Bewußtſein, daß eine große Pflicht und uns zugeteilt iſt. Die hieſige Stadt, der es durch des Himmels Fügung be⸗ ſchieden geweſen iſt, ſo große Momente zu erleben und die, wie ich mit Freuden konſtatieren kann, mit warmer Hingabe und warmem Patriotismus das Andenken jener Tage heilig hält, möge blühen und gedeihen, ſie möge auch, was an ihr liegt, dazu tun, daß ihre Bürger und Kinder in dieſen Grundſätzen leben und erzogen werden. Dann wird es auch mit der Zukunft in Memel gut beſtellt ſein, dem ich Gottes Segen von ganzen Herzen wünſche! Aufſtieg des geppeliuſchen Luftſchiffes. Friedrichshafen a. 24. Sept. Kurz vor 12 Uhr erfolgte der Aufſtieg des Zeppelin ſchen Luft⸗ ſchiffes. Aus der Halle geſchleift, ſtieg es raſch empor, beſchrieb eine große Wendung, fuhr langſam vorwärts und verſchwand dann im Nebelmeer. Die Luft war lt.„Frkf. Ztg.“ leicht bewegt. *Stuttgart, 24. Sept. Der„Schwäbiſche Merkur“ meldet aus Friedrichshafen: Graf Zeppelin hat heute einen vorzüglich gelungenen Aufſtieg mit ſeinem Luftſchiff unternommen. Um 11.45 Uhr fuhr das Luftſchiff von Manzell aus direkt nach Konſtanz und dann am Schweizer Ufer entlang. Eine Zeit lang verſchwand es im Nebel, tauchte dann in Friedrichshafen um.45 Uhr wieder auf und fuhr Dann nahm es die Richtung gegen das Kurhaus und das Kgl. Schloß. Das begeiſterte Winken der Zuſchauer wurde vom Luftſchiff lebhaft erwidert. Die Fahrt war ſehr ſicher und elegant. Die Drehungen und Wendungen wurden gut geſteuert. Das Luft⸗ ſchiff ſteuerte ſchließlich nach Manzell zurück, wo es ſicher lan⸗ dete. Um.45 Uhr flog es in einer großen t 9 Lindau dahin. 94 Meuchelmord. Batum, Sept.(Petersb. Tel.⸗Ag.)] Aus Peters⸗ burg wird gemeldet: Der Vali von Wan, Ali⸗Bey, der hier auf der Reiſe nach Konſtantinopel eingetroffen iſt, iſt ge⸗ ſtern abend in der Nähe ſeines Hotels überfallen und töt⸗ lich verwundet worden. Die Täter entkamen. Zur Arbeiterbewegung. * Budapeſt, 24. Sept. Die Arbeiter faſt aller Städte Ungarns ſowie faſt aller Arbeitervereinigungen der Hauptſtadt nud des Landes haben lt.„Frkft. Ztg.“ bisher ſchon der all⸗ gemeinen Arbeitseinſtellung am 10. Oktober z u⸗ g e ſt immt. 24. Die Agrarbewegung in Italien. * Mailand, 24. Sept. Die Agrarſtreikbewegung in Apulien wächſt in bedrohlicher Weiſe an. Die Landleute in der Umgebung der Städte Trani und Molfeta haben ſich ihr angeſchloſſen. In weiteren Städten wurden von ſtreikenden Feld⸗ arbeitern arge Ausſchreitungen verübt. Die intervenie⸗ renden Truppen wurden mit Steinen beworfen. Es fanden laut Frkf. Ztg. 100 Verhaftungen ſtatt. Für heute werden etwa 1000 Mann Infanterie und 120 Kavalleriſten erwartet, die Wazi beſtimtm ſind, das Streikgebiet militäriſch zu beſetzen. Die Vorgänge in Marokko. *Paris, 24. Sept. Wie der„Matin“ berichtet, wird General Drude den Angriffskrieg gegen die unbot⸗ mäßigen Stämme katkräftig fortſetzen. Er ſei wegen der wet⸗ ten Entfernung des Wohnſitzes dieſer Stämme ermächtigt worden, Expeditionen auch über die Dauer eines Tages 15 aus vorzunehmen. Die Afrikareiſe Dernburgs. DTanga, 24. Sept. Staatsſekretär Dernburg iſt am 23. Sept., abend, aus Mombaſſa wohlbehalten hier eingetroffen. Er unternimmt heute eine Fahrt über die Ge⸗ ſamtſtrecke der Uſambarabahn, an die ſich in den nächſten Tagen ein Beſuch der Pflanzungen und des Verſuchsgartens in Amani anſchließen ſoll. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) JBerlin, 24. Sept. Aus Tangeir wird gemeldet: Abdul Aſis iſt geſtern in Nabat eingetroffen. Berlin, 24. Sept. Fürſt v. Bülow gedenkt An⸗ fang Oktober wieder in Berlin einzutreffen. Berlin, 24. Sept. Generalleutnant Stöſſel, der „Held“ von Port Arthur, weilt gegenwärtig in Begleitung ſeiner Tochter in Berlin. Er iſt im Hotel Friedrichshof abgeſtiegen und ſucht hier Heilung von einem und Herzleiden. „IBerlin, 24. Sept. Ein Mitarbeiter des„Lok.⸗Anz.“ hat den ſächſiſchen Staafsminiſter von Metzſch über die Gerüchte betreffs der Gräfin Montignoſo gefragt. Herr v. Metzſch erklärte, auch die Prinzeſfin Monika befinde ſich nach wie vor am Lago Maggiore. Falls die Gräfin Montignoſo ihre Heiratspläne ausführen ſollte, würde die kleine Prinzeſſin ihrer Obhut ent⸗ zogen werden. ndssig 25 Preis.— Erstklassig in Neziehunm. Annähernd 25000 im Gebrauch. Reterenzen, Kataloge und Vorführung auf Wunsch kostenlos durch d, Generalvertret.: Haus Schmitt, CO 4, I. Telephon 605. — — .%§———» nen Zubuße von M. 500 per Kux in wenigen Tagen um 2300 darf, weitere erhebliche Käufe vorgenommen werden, die deſſen Mannhelm, 24. Septenber: General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite. Volkswirtschaft. 8 Zur Lage des Roheiſenmarkts. Während bisher ſowohl von ſeiten des Roheiſenſyndikats Düſſeldorf, als auch don ſeiten der Luxemburg⸗Lothringiſchen und der Siegerländer Roheiſengruppen immer und immer wieder neue außerordentlich ſtarke Nachfrage, die trotz Abſchwächung einiger Fertigfabrikate(Stabeiſen, Bleche) uneingeſchränkt an⸗ halten, konſtatiert wurde, läßt der Verlauf der Generalperſamm⸗ lung der Aplerbecker Hütte die wahre Situation in etwas an⸗ derem Lichte erſcheinen. Der Vorſitzende äußerte ſich bezüglich der Lage des Eiſenmarktes dahin, daß die Hochkonjunktur vorüber ſei. Die Beſteller zögerten mit Aufträgen auch bei Roheiſen. Er glaube, die Lage ver⸗ ſchlechtere ſich nochl Auch hieraus geht zur Evidenz hervor, daß alle Ver⸗ tuſchungsverſuche nicht vermocht haben, den Rückgang in der Konjunktur aufzuhalten. Den Wünſchen der Induſtriellen, daß es ſich auch diesmal nur um eine Wellenbewegung ohne nach⸗ teilige Folgen handeln möge, kann man gewiß nur beipflichten. *** Gewerkſchaften Trier—III. Die Kuxe dieſer 3 je 1000teiligen Gewerkſchaften machen zum zweiten Male in dieſem Jahr durch ihre unvermittelte alles bisher Dageweſene in den Schatten ſtellende Hauſſe von ſich reden. Der Preis der Kuxe, der noch vor einigen Wochen 3800 Mark pro Kux notierte, ſomit die 3 Unternehmen mit ca. 114 Mill. M. ohne Einrechnung der Obligationenſchulden bewerten ließ, iſt unter Abrechnung der am 15. September fällig geweſe⸗ Mark auf 6800 Mark geſtiegen. Bekanntlich waren die Kuxe zu Beginn des Jahres ſchon einmal auf ca. 6400 Mark getrieben worden, auf Gerüchte, der Preuß. Staat plane die Uebernahme der 3 Gewerkſchaften zum Preiſe von je M. 7000 pro Kux. Später hieß es, die Ilſeder Hütte ſei ernſtlicher Reflektant, welches Gerücht ſich indes ebenſo wie auch das bezüglich der Verſtaatlichung als unbegründet herausſtellte. Auch diesmal wird wieder ein großes(füdd.] Hüttenwerk, daneben aber auch ein oberſchleſiſcher Magnat als Reflektanten für Trier genannt. Und es hat nach unſeren Informationen den Anſchein, als ob für den genannten Magnaten, als den man wohl den Fürſten Henckel v. Donnersmark vermuten ſchon anſehnlichen Beſitz angeblich ſchon der Dreiviertel Majori⸗ tät nahegebracht haben ſollen. Es wäre dringend zu wünſchen, daß die Verwaltung baldigſt aus ihrer Reſerve träte und über event, ſchwebende Verhandlungen berichte.** —— 5 Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof. Aufgrund des im Inſeratenteil abgedruckten Proſpektes ſind auf Antrag M. 3 000 000 neue In⸗ haberaktien(2000 Stück über je M. 1000, Nr. 12001—15000) zum Handel und zur Notiz an der Mannbeimer Börſe zugelaſſen worden Die neuen Aktien, deren Vollzahlung bis zum 1. Dez⸗ 1907 zu erfolgen hat und bis dahin täglich geſchehen kann, ſind ſämtlich gemäß dem Beſchluſſe der Generalverſammlung von einigen Großaktionären zum Kurſe von 200 Prozent mit der Ver⸗ pflichtung übernommen worden, ſie den alten Aktivnären nach Verhältnis ihres Aktienbeſitzes zum gleichen Kurſe zum Bezuge anzubieten. Dieſes Angebot iſt zur Ausübung des Bezugsrechts in der Zeit rom 8. Mai bis 24. Mai 1907 erfolgt. Die jungen Aktien zind von den Aktionären bis auf einen Betrag von nom. 13000 M. bezogen worden. Das Grundkapital beträgt demnach nunmehr 15 Mill. M.— Die Ergebniſſe des laufenden Geſchäfts⸗ jahres werden in dem Proſpekt als zufriedenſtellend bezeichnet. Die Großeinkaufsvereinigung der Kolontalwarenhändler Mannheims hielt geſtern ihre 4. ordentliche Generalverſammlung ab, welche von den Mitgliedern ſtark beſucht war. der Tagesordnung ſtehenden Punkte kamen ſchlank zur Erledigung, wie auch die Bilanz unter Entlaſtung von Vorſtaub und Aufſichts⸗ kat, einſtimmig angenommen wurde. Der Gewinn belief ſich pro 4906/07 auf M. 15 671,92; nach Abzug ſämtlicher Unkoſten und Abſchreibung der Utenſilien auf netto M. 5743,/52. In der Ver⸗ ſammlung wurde eine Ausſchüttung von 7 pEt. Dividende auf die einbezahlten Anteile beſchloſſen, der Reſerbe M. 3900 zugeführt und außerdem M. 700 Tantiemen bewilligt.— Demnach kann die Genoſſenſchaft auf einen außerordentlich günſtigen Abſchluß zurück⸗ blicken. Auch in Zukunft wird ſich das Geſchäft in der bereits betretenen Bahn weiterentwickeln, da einerſeits für das neue Ge⸗ ſchäftsjahr ſehr vorteilhafte Berichte vorliegen, andererſeits ſich oie Genoſſenſchaft einer außerordentlich tüchtigen und umſichtigen Lei⸗ tung erfreut. Ritterbrauerei.⸗G., Schwetzingen. Im Betriebsjahre 1906/07 bezifferte ſich das Erträgnis aus Bier einſchließlich Malztreber guf 416 428 M.(i. V. 418 891.), aus eigenen Häuſern auf 1187 M.(500.). Die Unkoſten erforderten 888 090 M. (3888 430.), die Abſchreibungen 32 116 M.(38 208.). ergibt ſich ein Fehlbetrag von 2639 M.(i. V. 2758 M. Ueber⸗ ſchuß), um den ſich der aus dem Vorjahre übernommene Ver⸗ luſtſaldo von 94.149 M. auf 96 789 M. erhöht. Der Geſchäfts⸗ bericht führt das unbefriedigende Reſultat auf die hohen Roh⸗ materialpreiſe zurück, trotzdem weitere Einſparungen im Betriebe gemacht werden konnten. Nach der Bilanz ſtehen den Kreditoren von 300 926 M.(i. V. 339 048.) an liquiden Mitteln wenige 999 M.(1782.) Kaſſe gegenüber. Bei Debitoren(einſchließlich ausgeliehener Darlehen) ſtanden 162935 M.(129 196.) aus. Die Biervorräte ſind mit 60 372 M.(62 088.) bewertet. Die A. Horch u. Cie Motorwagenwerke Akt.⸗Geſ. in Zwickau i. S. ſchlägt eine Erhöhung des Aktienkapitals um M. 175 000 auf M. 700 000 vor. 5 Die Vogt u. Wolf Akt.⸗Geſ. in Gütersloh ſchlägt aus M. 194 438(i. B. 179 072) Reingewinn 12 pet.(11 Pet.) Dwi⸗ dende vor. Süchſiſche Maſchinenfabrik vorm. Richard Hartmann, Akt.⸗Geſ. in Chemnitz i. S. Der Abſchluß für 1906/07 weiſt einſchließlich des Vortrages einen Bruttogewinn von M. 1778 007 aus. Nach Abſetzung der Abſchreibungen von M. 609 189(i. V. M. 664 556) bleibt ein Reingewinn von M 1 163 818(M. 904674). ſollen M. 150 000 zu weiteren Abſchreibungen, fahrtszwecken verwendet, ferner nach Abf etzung Tantiemen eine Dividende von 7 pCt.(5 pCt.) verteilt werden. Der Reſt wird vorgetrogen. Dieie vereinigten Tabakſteuer und Tabakinduſtrie. Die foetgeſetzt alarmierenden Nachrichten über eine demnächſt kommende Tabakſteuer oder einen neuen bereits fertiggeſtellten Entwurf haben die Tabakinduſtrie ernſtlich beunruhigt. Wie vor zwei Jahren, ſo ſchreibt man der„T. kommen rüſſe. 81 000(31 000) Vortrag. .“, beginnt man große Vorräte aufzuſpeichern, die durch einen normalen Geſchäftsgang nicht bedingt ſind. die Tabakpreiſe heute gußerordentlich hohe. richten unkauteren ſpekulatibden Inkereſſen dienü⸗ bar gemacht werden, iſt ohne weiteres anzunehmen. in maßgebenden Kreſſen wirklich die Frage der Höherbeſteuerung des Tabaks berührt haben ſollte, ſo beſagen ſolche Erwägungen doch durchaus noch nicht, daß nun eine neue Tabakſteuer unbediggt Dazu berechtigt auch die Tatſache nicht, daß die Zigarettenſteuer die an ſie geſtellten Erwartungen übertroffen hat. Die Albrecht und Meiſter Ehromolithographiſche Kunſtanſtalten Akt.⸗Geſ. in Berlin ſchlägt aus etwa M. 386 000 Gewinn nach ettwa 280 000 M. Abſchreibungen 4 pCt. Dividende(0) vor, bei M. Daß dieſe Dabei ſind Alarmnach⸗ Wenn man Sämtliche auf Es Davon M. 86 000 zu Wohl⸗ der vertragsmäßigen ſächſiſchen Wäſchefabrikanten beſchloſſen, die Zahlungs⸗Einſtellungen. Die Getreidefirma Leop. Katzen⸗ ellenbogen in Poſen befindet ſich in Zahlungsſchwierig⸗ keiten. Die Firma hat Wechſelverbindlichleiten im Beirage von 1% Mill. M. bei den Banken des Oſtens und bei der Reichsbapk. Letztere ſoll mit 200 000—300 000 M. beteiligt ſein. Die Banken haben eine kurze Stundung gewährt. Es ſei zu erwarten, daß eine allmähliche Abwicklung ohne Fehlbetrag abſchließen werde.— Die kleine Getreidefirma J. Roſendorf in Berlin befindet ſich nach der„K. Ztg.“ in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Verbind⸗ lichkeiten ſollen nicht bedeutend ſein. Der Verband deutſcher Luxuspapierwaren⸗Fahrikanten beſchloß auf ſeinem Verbandstage in Dresden, künftig Muſter und Muſterbücher zu berechnen und ſetzte Konventionalſtrafen feſt, um die Einhaltung der Verpflichtung zur Muſterberechnung zu ſichern. Der Norddeutſche Lloyd gibt die Ermäßigung der Kajütsraten im Verkehr mit Nordamerika bekannt. Danach betragen die Mini⸗ malraten in der 1. Klaſſe für Schnelldampfer von bezw. nach Bremen 280., für Barbaroſſadampfer 200 M. in erſter und 180 M. in der zweiten Klaſſe. Newyork—Bremen ſofort Giltigkeit, nach Newyork ab 1. November. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Phönix,.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrſebe. Der Phönix läßt auf ſeinem Hörder Bergwerke eine große Radſetz⸗ Werkſtatt errichten, nach deren Fertigſtellung die Werkſtatt auf dem Phönirbergwerke in Eſchweiler ſtillgelegt werden ſoll. Die dortigen Arbeiter, insbeſondere die Dreher werden nach Hörde überſiedeln. Zahlungseinſtellung. Wie aus Stuttgart gemeldet wird, befindet ſich die Firma V. Reiß u. Sohn, Hadern⸗ u. Baum⸗ wollabfallgeſchäft in Heilbronn nach der„FIrkf. Ztg.“ in Zah⸗ lungsſchwierigkeit. Die Firma iſt mit der Ausarbeitung eines Status beſchäftigt und es ſind Verhandlungen eingeleitet, um ein Arrangement herbeizuführen. Nach den vorläufigen Auf⸗ ſtellungen dürfte die Ueberſchuldung über 300 00% M. betragen. B. Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der M. 3 000 000 neue Inhaberaltien Nr. 12001—15000 der Zellſtoffabrik Waldhof zu Mannheim, ſoweit vollgezahlt, zur Notierung im öffentlichen Börſenkursblatt wurde genehmigt. * Berlin, 24. Sept. In der Auſſichtsratsſitzung der Gel⸗ ſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft läuft die An⸗ gabe um, Generaldirektor Kirdorff habe die Lage des deut⸗ ſchen Kohlenmarktes für abſehbare Zeit als günſtig bezeichnet. * Berlin, 24. Sept. Bei der Firma Leopold Katen⸗ ellenbogen in Poſen wird außergerichtliche Regelung ange⸗ ſtrebt, in Rückſicht auf die Gutsbeſitzer und mit Unterſtützung der beteiligten Banken, darunter vornehmlich die Reichsbank, die Norddeutſche Kreditanſtalt und die Oſtbank für Handel und Ge⸗ werbe. Die Firma ſoll ſchon einmal vor einem Arrangement geſtanden haben und wird jetzt durch Kreditreſtriktionen der Reichsbank, die ſeit dem Marienburger Bankkrach zahlreich im Oſten zu beobachten ſind, zur Erklärung gedrängt worden ſein. Mannheimer Effektenbörſe vom 24. September.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief in feſter Haltung. Höher waren: Anilin⸗Aktien 496 G.(. 3 pet.), Aktien der Akt.⸗ Geſellſchaft für Seflinduſtrie 142 G.( 2 pt.), Aktien der Portland⸗Zementwerke, Heidelberg 162 G.(+ 1 pCt.), Zell⸗ ſtoffabrik Waldhof⸗Aktien notierten 337 G. 388 B. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 123.75 G. Badiſche⸗ Aſſe kuranz⸗Aktien gingen zu 1355 Mark pro Stück um. 75—-[Mannb. Nerſicherung 470——— Hellbr. Straßenbahn 77.— Oberrb. Verſich.⸗Heſ.—.— 480.— Chem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induflr..— Bad. Antl.⸗u. Sodafbr.—.— 496.— Chem. Fab. Goldenba.—.— 177— Verein chem. Fabrtlken—.— 326.— Vereln D. Oelfabrifen—— 13454 Weſt..⸗W. Stamm—.— 203.— Vorzug 105.50—.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchfſbr. Emaillirfhr. Kirrweil.—— Emaillw. Maikammer 91 5⁰0 Fttlinger Spinnerei 106— E —.— .* Branereien. Pßüttend. Spinnerej 90.——.— Bad. Brauerei 108.50 Karlsr. Maſchinenbau.— 206.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu 262.50—.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 209 50Foſth. Cell. u. Papierf.—— 249— Eichbaum⸗Brauerei—.— 141— Mannb. Gum. u. Asb. 143.50—.— Elefbr. Rüßhl, Worms—. 97—Naſchinenf. Badenig 199.——.— Pfalzbr. Getſel, Mohr —— Verein Freib. Ziegelw. 160.——.— 4. „ Ritter, Schwetz. —— Dieſe Raten haben für die Richtung 4 Heſſen Aktlen. Banken. Brief Geld 55 Brief Geld ank 136.—Br. Storch, Speyer 100——. Neneeee ghen———3 Weroer, Worms—— 100. Pfälz. Bank 100., Kormſ. Br. v Oerkge— 9 Pfälz. Hyp⸗Bank—.—184.75 Pf. Preßß.⸗u. Splfabr.—.— 188.— Pf. Sp.⸗ u, Kdb. Land.—.— 138.— Transport Nhein Kreditbank— 10/—u. Berſicherung. Fhein. Iur Gak 112.— 111.— ec Nöſck. Sear.— 88— Eiſenbahnen.„ Pagerßann— Ne, Pfälz. Ludwigsbahn 219.——.— Bad. Nüſck⸗u. Mitverſ. 525.—— „ Maxbahn 135 50—.—]„ Aſſercurran:—.— 1355 Nordbahn 131.——— Fontinenſal. Nerſf.—— 400.— ——[Württ. Transp.⸗Verſ. 670.—— Ganters Br. Freſba.— 108.510Oberrh. Elektrizität—.— 80.— Kleinlein Heidelberg—.— 193.— Pf.Nähm. u. Fabrradf.—— 18— 12— Meſſerſchmitt 64——.— Fortl.⸗Zement ödibg.—.— 162.— udwigsh. Brauerei—— 240Südd. Draht⸗Ind. 183.——. Mannh. Aktienbr.—= 14½ 5Südd. Kabelwerke—.— 127.25 Brauerei Sinner—— 250[½, Speyr. Br. Schroedl, Heidlög.—.— 211.— Wilrzmüßle Neuftadt—.— 184— „Schwartz, Speyer—.— 125.— Zellſtofffabr. Waldbof 388— 337— uckerfbör. Waghäuſel—.— 12375 „(ig. Disc.⸗Kommandit Dresdner Bank Rhein. Kreditbank 136.70 137.— Schaaffh. Bankv. Lübeck⸗Büchener Staatsbahn % Rente Aaltener Spanier Türken unif. 5 9ſ% Chineſen 4%% Chineſen 33%% Conſols 2 c% Italiener 4% Griechen 3 c% Portugieſen Spanier D Türken 4% Argenttnier 3 dd% Mexikaner 4% Japaner Tend.: ſiill. Ottomanbank Mio Tinto Braſtlianer Welzen per Dez. 3%pr,konf. St. Ant.a0 4 bad, St.⸗A. 3˙75 90 Heſſen Sachſen 3½ Mh. Stadt⸗A.05 B. Aus länd iſche. 0 4 50. e n 5 Sſüdd. Immob. Lahmeher 19 i, 92 77 6 zuckerraff. Mannb. 82. „ Paris, 24. Septbr. März * Mats per Dept, eee 93.50 31%, bad..Obl. M 97.— M. 99.90 4 baßer,..⸗A. 101.10 91 do. u. Allg.⸗A. 5g..Gold⸗A. 1887 %½% Chineſen 1898 4 gypter uniftzirte Mexikaner äuß. inn Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabril Glchbaum Maunb. Mh. Akt.⸗Brauere! Parkakt. Zweibr. Weltz z. S. Speyer—.— Cementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Ch.br. Griesheim Hoͤchſter Farbwerk Vereinchem. Faßrit Chem. Werke Albert Draßtinduſtrie Aecumul.⸗F. Hagen Aee. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Südd. Kabelwerke Filtr. Geſ. 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St. Obl. 1900 3½ o% Bayern 4% Heſſen 30% Höſſen go Sachſen 40% Mför. Nh. W. B. 50%(hineſen 4% Italieſter 4½ Fananer(nen) 90.80—.— 1860er Loſe 4% Bagdad⸗Anl. Fredſtaktien Berk.⸗Märk. Ban! 155.50 135.50 Berl. Handels⸗Geſ. 154.90 154.90 Darmſtädter Bank 126 20 120,10 Deutſch⸗Aſtat. Bank 139.50 139.60 Deutſche Bank(alt) 228.20 228 6) 20.80 30.— 164.10 168.70 12910 128.70 112.40 120 184,50 15525 41870 118.70 20.— 208 90 436 20—.— 64.10 6490 6— 204.99 209.— 182 60 190.30 191.— ———— 390 50 160 20 404 50 161.78 241 50 279.80 624.— 203.70 144.90 198 50 132.20 337.70 259— 140.50 338.— 140.20 Privat⸗Discont 5¼ 9% W. Berlin, 24 Septbr.(Telegr.) Nachbörſe. ſtredit⸗Aktien Diskontio Komm. Staatsbahn Lombarden Börſe. sfurſe. Türk. Looſe 140.20 140.50 29 90 30.50 ** 8 Banque Ottomane 691.— 692— Nio Tinto Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Gontinental⸗Telegraphen⸗Compagnfe. Schluß⸗Kurſe. n 70 86,80 93.80 88.20 100 60 96 75 92.90 101.95 92.90 82.85 92.— 83 75 90.40 88.75 88.80 109.70 91.80 63.— 82.80 90.75 81.75 83.50 90.40 95.80 95.40 97.00 62.20 97.58 62.40 128.— 124.— 95.— 985.— 141.— 141.— 141.— 141.— 102.— 102.— 163.— 184.50 499— 231.50 162.50 133.80 495.— 281.50 445— 448.— 326.25 326.5 406.— 411.50 151.— 1381.— 194.50 194.50 68.— 68.— 195.— 196.50 127.30 127.30 102.60 102.25 120.— 126 40 Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Tantauliwaß Mulgaren 5 ktalien. ente 1455 Deſteyr. Goldr. 5 dto. 4 Tiſrken unff. Türkiſche Loſe Ber. Kunſtſeide Zyſcharz Dürrkopy Oelſabrik Lampertsmühl Zellſto Zellfofß — %0 Griechen 1890 41½% Oelf, Slberr. „ Papfeer, Portg. Gerie 1 111 A% neueRaſſen 1908 1 Ruſſen von 1880 1ſpan. ausl. Rente 4 Tlrken v. 1908 Ungar. Goldrente 4„ Kronenrente Berzinsl. Loſe. Oeſt. Loſe v. 180 Lederw, St. Ingbert 1 Walzmähle Ludw. 163.— 1 Tahrradw. Kleyer 314.20 318.40 Maſchinenf. Hilbert 84.— Maſch. Arm. Klein 128.— 124 Waſchinenf. Baden. 20⁰0 Schubfab. 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N. 28 97.90 95 40 48.50 51 —.— 253 50 69— 22 50 4 Maſchinf, Hritzney 215. Bfälz. Nähmaſch. 137. Röhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 40.— Schnellprſ. Frkthl, 181.50 1 „Aktlen 134.— 1 0 atſersl. 18 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendolgtt.) Mannheim, 24. Septeuber. Vergwerks⸗Aktien. 154.75, Dresdener Bank 189.80 VBeutſche Bank 228.—, VBochumer 208.— 92 üar Bochumer 207.— 05 60 Harpener 205.— 208— Northern—.—. Jendenz: behauptet. Verantwortlich: Puderits 116.20 117— Sberde Nachbörſe. Kreditaktien 200.—, Staatsbahn 140.—, Lombarden Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. Concordia 351.— 358—Weſterr. Alkali⸗A. 203.— 203— 30 30, Disconto⸗Commondit 171.30. Für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: i..: Dr. F. Goldenbaum, Deutſch. Luxembg. 151.— 149.50 Oberſchl. Eiſenakt, 101.50 101.10 1 5 4 N* NK ür Lokales, Provinzielles ind Gerichtszeitung: Rich. Schönfelde Friedrichsh. Bergb. 158.— 157 50 Ver. Königs⸗Laura 222— 223.— f0 Volkswi 5 1 11 8 88 15 5 50 5 N. Gelſenkirchner 208.30 204 30 Roßleben 9500 9500 Marx L2 Goldschmicdt, Mannheim für 5 kswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Telelkammhreſſe: Margold Flrnptecher: Nr. 56 und 1637 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. 5* 218.— 218.—Oeſterr. Süd⸗Lomb. 29.90 29.90 eate nereſle: 55 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Fudwh.⸗Berbacher u 5 05 24 September 1907. Proviſionsfreil! Pfälz. Marhahn 135.— 135.——— G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. do. Nordbahn 131.50 131.50 4 Lit. B.—.——.——85 7 5—.—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 115.— 115.— Gotthardbahn„[[Ber⸗ räufer 55W5— Hamburger Packet 130.10 128.00 Ital. Mittelmeerb“!—.——.— Wir ſind als Selbſtrontrahenten käufer 158 N 1. bee 0 5 Messaline„Henneberg Oordd. Lloyd 112.80 111.95„ Meridionalbahn 132.— 132.— unter Vorbehalt:% Radi Seide“ v. Mk. Neſt.⸗Ung. Staatsb 140.— 140.— Baltim. 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PFFPFTT ee fen-Conssrwanglasgeselschaff, Homburg v. U. M. ffff. ͤ 2 5 In zu verzelchnen, indem derselben bei der grossen Spezial⸗ 11 C 3 8 9 EAusstellung für die Verwertung von Obst u. Gemũse im 81 JSVVVF 5 S Haushalte 73912 0 sehduster Hage Ceree. 70 ui 5 5 8 FEECcccrr 2 1 0 die höchste Auszeichnung, 0 e 55— 8 7 05 + Fil die silbervergoldete Medaille zuerkannt wurde. 1 +* Slossg Geld-Verlosung d. Staatselsenhahn-Lose ce. J Josef Blum, Mannheim, D 5 18 Machste Ziehung am l. Oktober or. Ss 2 77 05 8—5 8— Ff Haus und Küchenger äte. 480 000 Sπ]/SO OOO 8* S E e e eeeeeee N— 4 4 Alleiniger Vertreter und Depot: August Koegel& 8 a Otto Hess f, ff, Adt E Wmmmsseses e SHNNSTOFEFE 8 TROENSNU Filjale: C 1, 5, en-gros und en-detail. 8 0·0· O· · 5˙0. o·.o· o· o· o·· · · o · o·. 5 Dalbergstr. 7— lungbusch— Telephon 3561 empfiehlt alle Sorten 72946 Kohlen, Koks, Briketts und Brennholz. adsdseeseses 2 aller Art, ftets vorrtig in der Frachtb Tleke Dr. B. Bagsde Buchdruckerel. — * 7 nicht innerhalb vier Jahren ſeit Ende des Jahres, in welchem ſie fällſg geworden ſind, erhoben ſind, verfallen Mannheim, den 24. Seprember 1997, Ceneral: Anzetgerz(Abendorart) ROS .000.000 M. neue Inhaber-Aktien(200 Istoffkabrik 7 7 * der Die Zellſtofffabrik Waldhof iſt als Aktiengeſellſchaft durch Geſellſchaſtsvertrag vom 26. Juni 1884 errichtet und am 10. Juli 1884 in das Handelsregiſter zu Mannheim eingetragen worden. Der Sitz der Geſellſchaft befindet ſich zu Mannheim. Die Dauer der Geſellſchaft iſt auf eine beſtimmte Zeit nicht beſchränkt. Der Gegenſtand des Unternehmens iſt die Erzeugung und der Verkauf von Holzzellſtoff, von ſonſligen Papierhalbſtoffen und von Papier jeglicher Art. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, Filialen oder ſonſtige Zweigniederaſſungen an anderen Orten zu errichten, bei induſtriellen Anlagen ähnlicher Art ſich zu beteiligen oder ſolche zu erwerben. Das Grundkapital der Geſellſchaft, welches urſprünglich 750000 M. betragen hat, iſt im Laufe der Jahre mehrfach, zuletzt im Jahre 1905 um 2000 000 M. auf 12 000 000 M. erhöht worden. Die or⸗ dentliche Generalverſammlung vom 0, April 1907 hat dann beſchloſſen, das Grundkapital zwecks Ver⸗ ſtärkung der Betriebsmittel, zu Umbauten und Erweiterung des Waldbeſitzes von 12 000 000 Mk. auf 15000 000 M. um 3000 000 M. durch Ausgabe von 3000 Stücck neuen, auf den Inhaber und über je 1000 M. lautenden und vom 1. Januar 1907 gleich den alten Aktien dividendenberechtigten Aktien aber⸗ mals zu erhöhen. Die neuen Aktien, deren Vollzahlung bis zum 1. Dezember 1907 zu erfolgen hat und 0 9 bis dahin täglich geſchehen kann, ſind ſämtlich gemüß dem Beſchluſſe der Generalverſammlung von einigen Großgktionären zum Kurſe von 200% mit der Verpflichtung übernommen worden, ſie den alten Aktionären nach Verhältnis ihres Aktienbeſitzes zum gleichen Kurſe zum Bezuge anzubieten. Das Angebot an die alten Aktionäre iſt zur Ausübung des Bezugsrechts in der Zeit vom 8. Mai bis 24. Mai 1907 erfolgt. Die jungen Aktien ſind von den Aktionären bis auf einen Betrag von nom. 13 000 M. bezogen worden. Der Beſchluß und die erfolgte Durchführung der Kapitalserhöhung ſind am 6. Mai 1907 in das Handelsregiſter eingetragen worden. Von dem Aufgeld ſind 3 J% für die Uebernehmer der neuen Aktien ſomie für die Ein⸗ führung der neuen Aktien in Berlin, Frankfurt g. M. und Mannheim vorgeſehen. Die Koſten des Reichs⸗ ſtempels, der Drucklegung, der Schlußnoten und ſonſtige Auslagen lrägt die Geſellſchaft. Das Aufgeld wird nach Abzug der vokerwähnten Koſten dem geſetzlichen Reſexvefonds zugeführt werden. Das Grund⸗ kapital beträgt demnach nunmehr 15.000.000., eingeteilt in 15,000 auf den Inhaber lautende Aktien üüber je 1000 M. mit Nr. 115000. Die Aktien tragen die fakſimilierte Unterſchrift eines Mitgliedes des Aufſichtsrats und des Vorſtandes. Auf Verlangen eines Akfionärs können ſeine Aktien auf den Namen geſtellt und ebenſo wiederum auf Antrag in Inhaber⸗Aktien umgewandelt werden. Die Umſchreibung kann in Berlin koſtenfrei erfolgen. Die Bekaunntmachengen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Neichsanzeiger. Die Geſellſchaft wird ihre ſämtlichen Bekanntmachungen außerdem noch in zwei in Berlin erſcheinenden Tages⸗ zeitungen einrücken. Der Vorſtaud beſteht aus mindeſtens zwei vom Aufſichtsrat in öffentlicher Urkunde zu wählen⸗ den Perſonen. Zurzeit bilden ihn die Herren Geheimer Kommerzienrat Carl Haas zu Mannheim und Dr. Hans Clemm zu Waldhof. 5 Der Aufſichtsrat beſteht aus mindeſtens drei, höchſtens acht von der Generalverſammlung zu wählenden Mitgliedern und ſetzt ſich gegenwärtig gus folgenden Herren zuſammen: Geheimer Kommerzienrat Carl Laden burg zu Mannheim, Vorfitzender, Kommerztenrat r. Adolf Clemm zu Maynheim, Privat⸗ mann Ernſt Lämmert zu Mannheim, Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Haas zu Mannheim. Die Generalverſammlungen der Geſellſchaſt in welchen jede Aktie eine Stimme gewährt, werden vom Aufſichtsrate unter Wahrung einer 17tägigen Friſt durch öffemtliche Bekanntmachung berufen. Das Geſchäftsjahr der Geſellſchaft fällt mit dem Kalenderjahr zuſammen. Die Bilauz iſt nach den geſetzlichen Vorſchriften aufzuſtellen. An Grundſtücken, Baulichkeiten. Maſchinen und ſonſtigen Einrichtungen ſind fährlich mindeſtens fünf vom Hundert des Inventarwertes abzuſchreiben; jedoch muß auf Antrag des Aufſichtsrats dieſe Abſchreibhungsqudte bis auf 18 vom Hundert erhöht werden. Halbfabrikate, Warenvorräte, Materialjen und dergleichen ſind nur zum Selbſtkoſtenpreiſe, oder wenn der laufende Wert geringer iſt, zu dieſem aufzunehmen. Von dem Reingewinn werden zunächſt fünf vom Hundert zur Auſammlung des geſetzlichen Reſerve⸗ fonds zurückgelegt, bis dieſer den zehnten Teil des Alkienkapitals erreicht bezw. wieder erkeſcht hat. Von dem alsdann verbleibenden Reingewinn ſind bis zu 15 vom Hundert einem zur Verfügung der General⸗ verſammlung ſtehenden Spezialreſervefonds zufuweiſen, bis dieſer zwei Drfttel des eingezahlten Aktienkapitals beträgt. Hierauf werden vier vom Hundert des eingezahlten Aktſenkapitals als Gewinnanteil an die Aktionäre verteilt. Ueber die Verwendung des reſtlichen Reingewinns beſchließt auf Antrag des Aufſichtsrats die Generalverſammlung, welche den Reingewinn unter Ausſcheidung der dem Vorſtand und dem Aufſichtsrat zuſtehenden Tantiemen ganz oder teilweiſe zur Verteilung von Gewinnanteilen an die Alkionäre oder zu Rückſtellungen duech Schaffung befonderer Reſerven, zum Vortrag auf neue Rechnung oder in irgend einer anderen Form verwenden kann. Die Tantieme des Aufſichtsrats, über deren Verteilung unter ſeine Mit⸗ glieder er ſelbſt beſtimmt, beträgt zehn vom Hundert. Die Auszahlung der Gewinnanteile, welche alljährlich ſpäteſtens am 1. Juli zu geſchehen hat, die Aushändigung neuer Gewinnanteilſcheinbogen, den etwaigen Bezug neuer Aktien und die Hinterlegung von Aktien behufs Teilnahme an den Generalverſammlungen ſowie alle die Aktlenurkunden hetreffenden Maß⸗ nahmen, welche durch die Generalverſammlung, beſchloſſen worden find, verpflichtet ſich die Geſellſchaſt außer an er Geſellſchaftskaſſe an den Stellen in Maunheim, Frankfurt a. M und Berlin, welche der Aufſichtsrat jeweilig öffentlich bekanntmachen wird, koſtenfref erfolgen zu laſſen, Gewinnanteile, welche zum Vorteile der Geſellſchaft. An Gewinnanteilen hat die Geſellſchaft in den Jahren 1902 und 1903 auf ein Aktienkapital von 9 000 900 M. je 150%, im FJahre 1904 auf ein Akſenkapftal von 10 000 000 M. ebenfalls 15%, im Jahre 1905 auf ein Akttenkapital von 12 000 000 M. 20% und im Jahre 1906 auf ein Aktien⸗ kapital von 12 000 000 M. 25 9% ausgeſchüttet. Die Bilauz und die Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung für das Geſchäftsjahr 190 ſtellen ſich wie folgt: N 2 1 ee— Stülek über je 1000 M. Nr. 12001—15 000) zu Mannheim. Soll. Gewiun⸗ und Ver luſt⸗Konka prs 1906. Haben. 1906** 108 2 Dezember 31 An Unkoſten, vertrags⸗ und Janugr 1 Per Vortrag aus 1905].388.54684 ſtatutenmäßige Tantismen.457.967,96 M. Dezember 31][„ Reberſchuß auf 1„Steuern, Umlag. u. Nachtrag 238.862831.696.880 84 Waren⸗Konto und 6„„ Gratiftkationen an Beamte, Ertrag aus Eſſelten].102.880 05 Werkführer und Arbeiter 89.510,— M. „„J„ Arbeiter⸗Krankenkaſſe⸗ 1 N „]„ Ardbeiter⸗Unfallverſtcherungs⸗ Teeee 52.024,80„ 5„ Arbeiter⸗Unterſtützungen 7,284,54„ 11„ſen Arboiter⸗Juval.⸗ u. Alters⸗ Berſ.⸗Befkrag. 1„J„ Arbeiter⸗Speiſe⸗ und Bade⸗ anſtalts⸗Veitrag 29,620.17„ 221.482 94 „„Gewinn⸗Saldo pro 1903.—.083 12 .486.396.90.486.396 90 — Der Grundbeſitz der Geſellſchaſt umfaßt einen Flächenraum von 45 ha 04 a 91 qm. Die Zell⸗ ſtofffabrik arbeitet nach dem Biſulfitverfahren mit eigenen Verbeſſerungen. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 68 Dauupfmaſchinen mit einer Geſamtleiſtung von 8960 Pferdekräften geliefert. An Dampfkeſſeln ind 63 Stück mit 7618 qm Se vorhanden. Im Bekriebe beſinden ſich 27 Kocher und 11 Lang⸗ ſiebmaſchinen. Die erforderliche Menge reinſteu Waſſers liefert ein weiſverzweigtes Netz von 30 einzelnen Rohrörunnen, Fünf Damofmaſchinen in einer Stärke von ungefähr 700 Pferdekräften ſind zu dieſem Zweck aufgeſtellt und liefern in der Mihute 50 000 Liter. Die Fabrik beſitzt eine eigene Metallgfeßerei ſowie eine große Repargturwerkſtätte. Das 3142244 am große Fabrikgrundſtück, von den 66 868 qm bebaut ſind, wird von einem 10 km langen Schienengeleiſe und einem, km langen Schmalſpurgeleſſe durchzogen. Die Geſellſchaft beſitzt außerdem 1855 ha Fichtenwaldungen. Die Geſamtzahl der Beamten und Arbeiter beträgt gegenwärtig 1848. Die letzte Jahresproduktion der Fabrik hat 54399 t trockenen gebleichten und unge⸗ bleichten Zellſtoffs betragen. 8 Von den Debitoren ſind 5825662,85 M. Warenfordexungen, 288 984,0 M. Guthaben bei Banken, 438772%0 M. Guthaben bei dem von uns ins Leben gerufenen ruſſiſchen Unternehmen in Perngu, welches die gleiche Fabrikation wie wir betreibt, der Reſt Reſtkaufſchillinge, Hypotheken, Bauvorſchüfſſe und ſonſtige Forderungen. 8 Das Konto Effekten im Betrage von 15410269,90 M. beſteht außer 117179,80 M. Kautions⸗ Effekten ſaſt ausſchließlich aus Aktien der Ruſſiſchen Aktiengeſellſchaft Zellſtöfffabrik Waldhof z. Perngun in Livland(Rußland); ferner iſt die Zellſtofffabrik Waldhof engagiert in Pernau; durch die Garantie der unten 20 Anleihe der Ruſſiſchen Geſellſchaft und durch vorſtehendes Guthaben bei der letzteren von 487726,90 M. 755 Die Bilanz und die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Ruſſiſchen Aktlengeſellſchaft Zellſtofffabrik Waldhof bei Pernau in Livland für das Geſchäftsjahr 1906 ſtellen ſich wie folgt: 8 Aktiva. Bilanz per 31. Dezember 1906 a, St. Paſſiva. —— Rubel(Cap. Rubes kKop. Gemdſſrtrtrt 220.284½90 Aktien⸗Kavitalll.000.000 Eiſenbahn, Hochbahn⸗ und Krahn⸗ Reſeve Hapital!! 169.5120%06 Alahefefe, 438.01612 Amortiſations⸗Kapithl!l.700.000— Gebäude, Maſchinen, Apparate und Unterſtützungs⸗Kapitalalklk.660ʃ92 Geräle.ddd.784.98856Spezial⸗Reſervefönd⸗Konto 100.000— Fertige Fabrikate 368.55101 Obligatſonen 42.582,407½40 In Fabrikation befindliche Stoffe 16.46115 Nicht erhobene Obligations⸗Zinſen. 29.05208 Sonſtige Rohſtoffe u. Brennmaterial 538.120,43 Kreierngngng.268.969% Holzworrat inkl. geka ſte Waldungen 966,24190 Reingewinn vor Abſchreibungen 55 Erſatz⸗ und Reparaturmaterialien 697.72885 von R. 350.000.—: 2 Kaſſenbeſtände und laufende RechgH Reſt v. Jahre 1905„ 35.191,71 nungen in Bankeeeeens 85.17500 Reingewinn pro 1906„ 830.420,11 865.611/82 Debiieerere 204666801 Vorausbezahlte Unfall⸗ und Feuer⸗ verſich. Präm. und Steuen 47.85469 Wechſelbeſfüne.585.07150 Kautions⸗Effekten.057 50 14.719.21480 14.719.21480 ) Hiervon Gebäude 2319 622,54 Rubel, Maſchinen 287388397 Ruhel, Apparate und Geräte 259148205 Rubel. Soll. Haben. 7nn0fCCßfãã ͤ— ů ů ů ů—ů 1900%0 lobe. lep. 1906 ſe. März 31] An Ergänzungsſteuer vom Jan. 1i Vorirag vom Jahre 1905 39.44398 5 Gewinn pro 1994.252 25 DVez. 31 Per Waren⸗Konto.271.06858 Dez zi, eiegger,.. 305,49180 3 1 5 %, See 72.444— „ 31/„ Unfall⸗ und Feuer⸗ verſicherungs⸗Prämien 62.71267 „ 31]„ Reingewinn pro 1906 865.611ʃ/82 .310.51254.810.51254 Die Anlagen der Goſellſchaft ſind ſeit Dezember 1900 im Betriebe. Die Produktion des Jahres Alrtiva. Bilanz am 31. Nezember 1906. Paſſtiva. . 795 Legenſchaften 217255 Aktien⸗Kapfta J12.000.000 Fabrikgrundſtücke, Eiſenbahn⸗ und Oblfgationen„.245.0000— Ougianlage f564.1416 Obligations⸗Dilgungskputo 14.280— Gebäude, Maſchinen, Apparate und Kapffal⸗Reſervenrnn...260.68585 Utenſilienn.256,228ſp Spezjal⸗Reſerve.300.000— Fertige Fabrikate(inkl. Winterlager enſtonsfondss 300.900— 422.07338 Salafr und Lohn pro 1908 rückſtändig.90781 In Fabrikation befindliche Stoffe 95.02 20 Kreditoren 46.021.590 33 Rohſtoffe und Brennmaterigl 129,18606 Nicht erhobene Divldende.250— Holzvorrat inkl. gekaufte Waldungen.539.857 29 Obligationszinfen pr. II. Semeſter 1906 163.91250 Erſatz und Reparaturmaterigl.. 821.820½1 Nicht erhobene Obligatiouszinſen 225.— bikoren J1.448.1324 Im Jahre 1907 fällig werdeſde Hol⸗⸗ Vorausbezahlte Unfall⸗ und Feuer⸗ kaülfſchillinge und Frachten 207.89238 verſicherungs⸗Prämfren.328 64 Delkredere⸗Köntgdg 10.000— fen und Kaſſenbeſtände. 412.042.0 Aſſekuranz⸗a meta⸗Konto 27.588ʃf8 Effekten 5,410.269/90 Dr. Carl Elemm⸗Stiftung Beſtand 31. Dezember 1905 113.640,13 M. Zinſen 5ſ0...720,12„ 119.360,5 M. 5 Unterſtützungen.783,50„ 116.576%75 Verteilung des Gewinnes: nach Abſchreibungen(5% auf Fabrikgrundſtücke, Eiſenbahn⸗ und Quatanlage, 12%8 auf Ge⸗ * bäude, Maſchinen, Apparate und Utenſilſen) 746,041% M. und nach Zu⸗ teilung zur Spe⸗ zial⸗Reſerve 200.000,—„ 25%— Dividende auf 12.000.000, M..000.000% M..000.000— Vortrag.572.042,05 M..572.04205 89,309,15045 J66.809.150 45, 1906 hat 56 992 t trockenen, gebleichten und ungebleichten Zellſtoffs betragen. Die Ruſſiſche Geſellſcha beſitzt 7380 ha eigene Waldflöchen, Die Geſellſchaft hat für das Geſchäftsfahr 1902 eine Dipſdende pon z auf ein Aktienkapikal von 3 000 000 Rubel und für das Geſchüftsjahr 1903 und 1504 eine Dlpidende von 2/ 0% auf ein Aktienkapital von 6000 000 Rubel verteilt; das Aktienkapital iſt Ende 1004 um 1 000 000 Rubel welche die Zellſtofffabrik Walphof ebenfalls übernammen bat, auf 7 000 000 Rubel erhöht worden; hierau ſind für 1905 2½., für 1906 5% Dividende verteilt worden.„„ Die Zellſtofffabrik Waldhof hat im Jahre 1 bare, nach feſtem Plan inierh bungen üb 14930 Har Jahre 190, Talſchumveß Waldhof bei Mannheim. im Zuli 1907, Z3lellſtofffabrik Waldhof. Aufgrund wueden pohe ſu alf nnen Antrag 5 5 3000 000 A. nene Znhaber⸗Aklien(3000 Stück über je 1000 f Ar. 12001—4000) der Jelſfaffabriß Walphof zu Mannheim zum Handel und zur Notiz an der Mannheimer Börſe zugelgſſen worden. 8 ASubdentſche discouto Geſelſchaft al⸗ G Manunheim im September 1907. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, 24. September 19075 . ö Die Mode bevorzugt japanische Art. E I. 314. Eiugetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht. 188 in bekannt reichhaltigsten Sortimenten ferner Fràuen-Paletots Blousen, Kinder-Kleider und Paletots roßemnkaufe⸗Verennigung ſu dereeee Nuniheln. 8 l. reinwollenen in Plüsch und leichten Eskimo, ale Telef. 880. 8 Louisenning 81 5 Aktiva. 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Gewinn⸗ und Verluſt-Conte Haben. TATR 1. Fe al —ññ— 7 7—— 1 175 7 f An Handlungs⸗Unkoſten⸗Conto: Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto: agenehmes, mies Abführmittel Allgemeine Unkoſten und Ge⸗[Gewinn⸗Vortrag 1906. 11294 55 von Zuverlässiger Wirkung. ee 5 9 564%6 Intereſſen⸗ Conto: Von ersten Aratihenen Autor itäten 5 Conth: aſẽee 27276 andlungen. 6865 9 ſo bunnggs 54 Waren⸗Conto: 5 Generul-Vertrieb: 5 An Gewinn⸗ u. Verluſt⸗Conto: Brutogewinn 156719 20(K. Wilhelm Müller, Mannheim. 25 eee ,, 112 85 ein idoe 5 630058 IOeſfeutliche Verſteigerung.— i] Am Freitag, den 27., d.., 1605762vormittags 10 uhr werden i falten Sparkaſſenlokal Lit. 7 1 1, 11 verſchied. gebrauchte 2 e der Mitglieder a am 30. Juni 1906 90 Bureair Eingich uutsgegen 5 Neit eingettete ttt 5 ſtände, darunter: 1 klecetes ſind alle Hautunreinigkeiten 5 35 Sopha, Regale, Stühle, 1 Akten⸗ u. Hautausſchläge, wie Miteſſer, * 55 5 ſchrank, Gäslüſtres ünd Wand⸗] Geſichtspickel, Puſteln, Finnen, Haut⸗ 2 ausgeſchloſſen, 2 abgemeldet auf 30. 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