Guadiſc Abonnement:— 55 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. mongtlichz durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. 8 ed 5 E 6, 2 Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Juſerate 30 5 Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Eeleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Alaunheim und Almgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 8 Eigene Nedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. — (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 555 5 nahme v. Druckarbeiten 8414 Redaktion; 877 5 Expeditton und Verlags⸗ buchhandlungg. 2198 — E 6, 2. L eeeee 8— Die Erkrankung des Großherzogs von Baden. [Von unſerem Spezial⸗Berichterſtatter.) g. Konſtanz, 26. Sept.(12 Uhr 45.) Etwa 100—120 Perſonen weilen jetzt in dem Großh. Schloß auf der Mainau. Die in Konſtanz wohnenden Miniſter fahren täglich morgens und nachmittags zur Inſel, um nach etwa einſtündigem Aufenthalt nach Konſtanz zurückzukehren. Heute morgen wurden ſie vom Erbgroßherzoglichen Paar und der Kronprinzeſſin von Schweden an die Anlegeſtelle des Schiffes begleitet. Ein findiger Reporter würde von den Geſichtern der hohen Herrſchaften ſofort eine gewiſſe Hoffnungsfreudigkeit ableſen, wie überhaupt in der Kunſt des Fabulierens hier ſehr viel geleiſtet wird. Auch ernſte Lagen verſchont journaliſtiſche Phantaſie nicht. Mir heute morgen gewordene Mitteilungen aus der unmittelbaren Um⸗ gebung des Großherzogs auf der Mainau beſtätigen den Inhalt des heutigen Bulletins im weſentlichen. Die Darm⸗ krankheit iſt behoben, aber die Herzſchwäche behindert die Rekonvaleszenz. Das iſt jedenfalls ſehr weſentlich hervor⸗ zuheben. Es iſt niemand auf der Mainau, der nicht damit rechnet, daß Plötzlichkeiten eintreten können. Das Bulletin ſpricht daher mit Recht davon, daß der Zuſtand nach wie bvor ernſt ſei. Die ganze Art der Abfaſſung des heutigen Bulletins zeigt ſo recht deutlich die forkdauernde Ungewißheit des Zuſtandes. Die wunderbar reine Luft auf der Mainau könnte natürlich ſehr dazu bei⸗ tragen, eine etwaige Rekonvaleszenz zu fördern. Das präch⸗ tige warme und klare Herbſtwetter könnte entſchieden eine günſtige Wirkung tun. Aber die Frage, ob eine Wiedergeneſung eintreten wird, bleibt, wie geſagt, eine offene. So lange dies nicht ent⸗ ſchieden iſt, halten wir die Erörterung der nun plötzlich auf⸗ tauchenden Frage der Stellvertretung des Großherzogs durch den Erbgroßherzog für ſehr müßig. Dieſe Stellvertretung würde ja mit Seloſtverſtändlichkeit eintreten in dem Augen⸗ lick, wo irgend welche Gewißheit darüber beſteht, daß der Großherzog aus dem Zuſtande ernſter Erkrankung in den Zuſtand langſamer Geneſung übertritt, der ihn allerdings wahrſcheinlich noch auf lange hindern würde, die Staats⸗ geſchäfte zu führen. 8 tatſächlich eine kleine Aenderung zum Beſſeren eingetreten. So⸗ wohl geſtern nachmittag und in der letzten Nacht ging es dem dohen Patienten beſſer. Der Großherzog war imſtande, ſich elbſt auf ſeinem Lager aufzurichten und ſein Frühſtück mit ge⸗ ringer fremder Hilfe ſelbſt einzunehmen, ja er hat ſogar einige Momente allein aufrecht zu ſtehen vermocht. Das Bewußtſein war geſtern meiſt klar, einige Zeit ſehr gut, daß die Großher⸗ zogin es wagen konnte, das Krankenzimmer auf kurze Zeit zu verlaſſen und eine kleine Rundfahrt um die Inſel zu unterneh⸗ men, Die Veranlaſſung zu dieſer Erholung, die ja freilich der hohen Frau ſo notwendig war, ſoll gutem Vernehmen nach vom Donnerstag, 26. September 1907. E (Abendblatt.) Großherzog ausgegangen ſein, der mit rührender Dankbarkeit die bis an die Grenze des Menſchenmöglichen gehende Aufopferung der hohen Frau erkannte. Um dem Patienten abſolute Ruhe zu geben, wurden geſtern außer den allernotwendigſten Perſönlich⸗ keiten niemand in das Krankenzimmer zugelaſſen. Der Groß⸗ herzog ſchlummerte, freilich wohl auch zum großen Teil veran⸗ laßt durch die für lange Zeitintervalle eintretende beängſtigende Schwäche und Mattigkeit, fühlte ſich aber nach dem Erwachen ſtets etwas wohler. Nach ärztlichem Ausſpruch iſt lt.„Bad. Pr.“ nach dem Verlauf des geſtrigen Tages alle Hoffnung nicht auf⸗ zugeben, wenn ja auch ein Rückſchlag nicht ausgeſchloſſen iſt. Jung Türkenland. (Von unſerem Haager Korreſpondenten.) Wir haben jetzt von allen gehabt. In dem internationalen Völkergemiſch, das aus der ſtillen Reſidenz Haag einen baby⸗ loniſchen Turm machte, tauchten nach einander auf alle die da mühſelig und beladen, in der Friedenskonferenz die letzte Rettung ſahen, die ſie aus politiſcher, wirtſchaftlicher und religiöſer Bedrängnis ziehen ſollte. Erſt kamen die Koreaner und rüttelten die edlen Herren des Binnenhofs aus dem Schlaf. Sie ließen die Galgen ihrer japaniſchen Zwingherren vor unſerm geiſtigen Auge entſtehen, ſie zeigten uns ihre ver⸗ entrechteten Bürger, ihre geſchändeten Frauen, ihre Kinder, die Hungers ſtarben, weil man ihren Eltern das Brot geraubt. Aber ſie konnten nicht beweiſen, daß ihr Volk noch etwas anderes verſtände, als heilſame Pflanzen zu bauen, deren Genuß die geſchwundene Manneskraft zurückgibt, und ſo wert⸗ voll dieſe Beſchäftigung auch ſein mag, reichte ſie doch nicht hin, das Intereſſe Europas in einem Maß zu wecken, daß es den Koreanern beiſtände, ſich der neugewonnenen Mannes⸗ kraft wieder in nationaler Ruhe erfreuen zu können. Es kämen die Syrier, die Armenier, die Albanier und andere, die Geſpenſter, die als warnendes Menetekel, den Ridderzaal beunruhigten. nationalen Bruchteilen mit Sonderwünſchen geholfen werden konnte und die Gründe dafür liegen auf der Hand. Jetzt haben wir auch die Jungtürken gehört, die uns die Wünſche, die heimiſchen Wünſche eines ganzen Volkes vorzutragen hatten. Volk und Regierung mitunter ein wenig auseinander halten muß und haben uns von neuem die alte Erkenntnis beſtätigt, daß doch ein wenig Freiheit notwendig iſt um Volk und Land gedeihen zu laſſen. Herr Santos Semo, der im Auftrag des Aktionskomitees der Jungtürken Europa bereiſt, um in weiteſten Kreiſen Sympathien für die Verfaſſungswünſche des türkiſchen Volkes zu ſchaffen, illuſtrierte in plaſtiſcher Weiſe dieſe Erkenntnis. Unter dem Vorſitz William Steads hielt er im Cerele Internatiopal im Haag einen Vortrag über die Situation in ſeinem Vaterlande, wobei er mit breiten Strichen das Programm der jungtürkiſchen Partei ſkizzierte. In ſeinem Hotel, in dem ich ihn kurz darauf aufſuchte, ging er näher darauf ein. Es war natürlich ausgeſchloſſen, daß dieſen Die Ereigniſſe in Rußland haben uns gelehrt, daß man »„In Ihrem heutigen Vortrage,“ ſagte ich zu ihm,„haben Sie ſo häufig vergleichsweiſe auf die Verhältniſſe in Rußland hingewieſen, daß es mir intereſſant wäre zu erfahren, mit welcher ruſſiſche kt. Sie ver⸗ Ihre Partei Vielleicht nicht einmal ganz, dern der einzige Programm punkt, der heute bei uns feſtſteht, iſt das Verlangen einer Konſtitution und erſt wenn wir die haben, werden uns zu den politiſchen Verhältniſſen ſtellen können, wie und Gewiſſen, und Liebe zum Vaterlande es uns vorſchreibe Das iſt ein etwas dürftiges Programm, ich gebe es Ihnen zu; aber die Türkei ſteht, europäiſch geſprochen, ſogar hintet Rußland zurück und nur in der Korruption kommt es ih ziemlich nahe. Die Konſtitution muß uns erſt einmal die Möglichkeit geben zum mindeſten europäiſch auszuſehen— ohne das damit unſrer nationalen Eigenart Abbruch getan wird. Bevor wir aber die Konſtitution haben und ihre Wirkung auf unſer politiſches und ſoziales Leben beobacht können, uns zu einer gedachten Verfaſſung ſchon radikal o konſervativ zu ſtellen, wäre doch ungemein töricht.“ „So iſt alſo die jungtürkiſche Partei nicht als Fortſchrittspartei im europäiſchen Sinne anzuſprechen?“ „Im weſteuropäiſchen Sinne gewiß nicht; denn da müßten wir eben neben unſerem Kardinalwunſch noch ve ſchiedene andere radikale Forderungen aufſtellen, wie gleie allgemeines und direktes Wahlrecht, Freizügigkeit und de gleichen mehr. Das tun wir aus den oben angegebenen den— vorläufig wenigſtens— noch nicht. Können gar nicht, weil unſere Propaganda ſich unter erchwerten ſtänden vollzieht und uns gar nicht zu einheitlichen B chlüſſe⸗ kommen läßt. Dazu kommt, daß unſere— wenn S lle — partei ſich aus den heterogenſten Elementen zuſamme die nur den ungeſtümen Wunſch nach einer Konſtitutio meinſam haben. Da haben Sie den alttürkiſchen Kauft den die Geſetzloſigkeit und Unordnung im Lande ru und der doch im Herzen konſervativ iſt, da haben Sie a geklärte Verwaltungsbeamte, deren Ueberzeugung etwa deutſchen Nationalliberalismus entſpricht, Sie finden d Auslande erzogenen jungen Mann aus guter Famil gemäßigt demokratiſchen Neigungen und den armen Stud ten und Techniker, der in Paris, Genf und Zürich Soz revolutionär geworden iſt.“ „Wie kann aber eine Partei nützlich wirken und E zu erzielen haben, denn Leiter im Auslande ſitzen?? „Das iſt aber durchaus nicht der Fall; die im Auz lebenden Jungtürken, die Sie als Leiter bezeichnen, ſind nicht Leiter oder doch nur im gewiſſen Grade; man ſp nur naturgemäß mehr von ihnen. Die eigentlich ſitzen in der Türkei und in den höchſten Stellungen; Sie ſie in Scharen bei Hofe. Und wenn ich Ihnen Namen ne en wollte, dann würden Sie erſtaunt ſein, von welchem die Bewegung iſt und wie mächti 11 i 8 Buntes Feuilleton. .K. Wie Moden entſtehen. Durch welch zufällige Um⸗ tände häufig Moden hervorgerufen werden, dafür weiß ein anzöſiſches Blatt zwei amüſante Beiſpiele beizubringen. Seit nigen Jahren iſt bekanntlich die vornehmſte Form des Hände⸗ rucks diejenige, bei der der Ellbogen bis zur Höhe der Schulter emporgehoben wird. Der Grund für dieſe merkwürdige Arm⸗ berrenkung liegt in einem— Furunkel, das die Prinzeſſin von les in der Achſelhöhle bekommen hatte. Sie war trotzdem ge⸗ ungen bei einem offiziellen Empfange zu erſcheinen und ſah ſich genötigt, da ſie nicht ohne Schmerzen den Arm ſenken konnte, hre Shake⸗Hands mit hochgehobenem Ellbogen auszuteilen. Das aing natürlich den Anweſenden nicht; ſie ſahen darin eine be⸗ ondere Feinheit und ahmten ſie nach. Bald überſchritt die neue orm des Händedrucks den Kanal und noch heute reichen ſich nur ieſe Weiſe elegante Leute die Hand.„Durch eine ganz ähn⸗ ſche Veranlaſſung ſoll die Mode der hohen Krawatten in den breißiger Jahren des 19. Jahrhunderts entſtanden ſein. Ein be⸗ annter Schriftſteller, der am Halſe ein Geſchwür hatte, verbarg de daraus entſtandene Geſchwulſt durch eine möglichſt hohe Kra⸗ atte, die er ſich in eleganter Verknüpfung um den Hals legte. jie Sache erregte Aufſehen, zumal den wahren Grund niemand hnte, und ein Schauſpleler adoptierte die neue Jorm der Hals⸗ king der Köni Beſuch des Kei deutſchen Kinder b Thornyooft, das allgemeine Bewunderung fand. Plötzlich hörte der König hinter ſich ein herzzerreißendes Schluchzen. Ts war der Hauptmann, deſſen Augen voller Tränen ſtanden und der ſich endlich folgendermaßen entſchuldigte:„Verzeihung, Majeſtät. Aber dieſe Büſte iſt das vollſtändige Ebenbild einer Schweſter, die ich zärtlich liebte und die ich verlor. Sie erinnert mich an den ſchmerzlichen, aber niemals vergoſſenen Verluſt!...„Wenn dem ſo iſt,“ antwortete der Fürſt bewegt,„dann erlauben Sie mir wohl, daß ich Ihnen die Büſte zum Geſchenk anbiete.“ Und das Kunſtwerk wurde bald darauf in das Gemach des unglück⸗ lichen Bruders gebracht. Eine Zeit verſtrich. Der Hauptmann Franzoßen ausgeb vungen, ihren Sprö funcen Müdchens eine enrafikenden Werkes des Bildhallers kam wieder nach London und dort beſuchte er ganz kürzlich die teilungen eingeteilt, die eine für erwachſene Mänger, für erwachſene Frauen und die dritte für Kinder u bieten, denn Nerven und Kraßte der Kinder werden unausgeſetzte Beſchäftigung mit den Diaboloſtöcken, durch ſpannte Aufmerkſamkeit, mit der ſie das emporſchlüpfende Spi⸗ zeug wieder auffangen, ſchwer geſchädigt. Als Hauptpflege Stätte des Spiels, als das eigentliche Mekka des Diabo aber in Frankreich das kleine Städten Etam pes gelte ſen 9000 Einwohner in ganz beſonders hohem Maße vo Epidemie ergriffen ſind. Hier har nun auch am voriger tage der erſte große Diabolowettbewerb ſtattgefunden, v tet von dem„Diabolo⸗⸗Sportklub“auf dem Marktplatze de Das Turnier geſtaltete ſich zu einer ganz eigenartigen S Schon viele Tage vor dem großen Ereignis machte ſich berhafte Aufregung unter der Beyölkerung bemerkbar zog viele Meilen weit den ganzen Umkreis in Mit führten einige Sonderzüge mehrere Tauſend begeiſterter Diabo ſpieler nach dem zu ſo plötzlicher Berühmtheit gelangten chen, alle Straßen waren von einer dichten Menge die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als am Nachmi Wettkampf eröffnet wurde. Die Teilnehmer waren in Jahren. So aufgeregt waren die meiſten Kämpfe das Mittageſſen vergaßen und die Stöckchen mit den Schnur in der Hand in voller Bexreitſchaft de Anfange harrten. Und als dann das entſcheide len, da bot ſich auf dem von mehr als 1000 Diabol 1 5 4. 8 2. Seite) General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannkeim, 26. September. gehören. Aber das kann ich natürlich nicht, denn eine Publi⸗ friedigende Antwort geben zu können, müßten wir ſchon eine] und um ihr Geld beſorgt. Die Sache zerfiel ſchließlich. Nieder⸗ bei dem mißtrauiſchen zierung ſolcher Namen würde heute noch Sinne Abdul Hamids, der den Char völlig verkennt, den grauſamen Tod nach ſich ziehen.“ „Aber, wenn die Bewegung ſo weit 3 dieh en iſt, wie Sie ſagen, warum betätigen Sie ſich d „Auch darüber kann ich ni⸗ Wir ſind 558 keine Revolutionä b, die einzig mögliche n 5 herbeiz ufüh ren. grüßen, wenn der ſation der Türkei ergriffe, den nicht. Vielleicht kann un Rußland zum Ziele führen klingen mag, wir werden ſi 8 Und, wenn wir erreicht, was wir wo unſerem kaiſerlichen Herrn ſtehen. an Gewaltmittel nicht u de ſich in prekärer Lage. Die Suzeränitätsverhältnis ſtel und warten nur auf einen würden Wirren im Innern liefern Sult gar i in ei nem ohent deln und den um hr Pfunde Fleiſch aus unſerem Körper zu ſden 1 den Ge lüſten mächtiger Gkaßſtaaten gar nicht erſt zu ſprechen. Dazu tritt das Bandenunweſen, das unſere Grenzen und die allgemeine Luft liegt.“ on einem Parla⸗ diele ten und in Europa und Rlelnaſten beunruhigt Spannung, die jetzt in der ee „Aber verſpreche ſich nun w ment ſo viel in einem Lande, in dem Sprachen vertreten ſind?“ „Oeſterreich iſt ein noch vielkö ſeine Sprachenverſplitterung ja fuſt la und es geht auch. Und da das tü 0 olk im allgemeinen nicht unerzogener und unterrichteter iſt als eine Zahl von anderen Völkern, die auch ihr Parlament haben, ſo kann das Richt als unüberkommliches Hindernis bezeichnet werden. Jedenfalls ſind die Zuſtände unhaltbar geworden, und ie Sie Nat to! kaats körper und lität geworden, Unſeren aſtatiſch en Provinzen 115 mehr als in Europa, dort ken Preiſe beſtimmt einfach der Gouverneur, der keiner Kontrolle unter⸗ ſteht, was geſchehen ſoll, belegt einen Beruf, vielleicht mit ſo hohen Abgaben, daß der Export der ja vielleicht der ganze Beruf, völlig unterbunden werden, verhindert willkür⸗ lich und ohne auf die natürlichen Intereſſen der Bevölkerung Rückſicht zu nehmen, die Entwicklung einer Induſtrie, die dort möglichenfalls beſonders günſtige gehabt hätte— nur weil es ihm ſo paßt. Die mangelnde Kontrolle erleichtert es ferner, daß Unſummen verſchwinden und niemand weiß wohin, müb en Offiziere und Soldaten, Beamte und Lehrer hungern und für das Volk nichts getan wird. Es iſt dann au 0 nur natürlich, wenn die Unluſt ſo groß iſt, daß man zur Beſei itigung des Bandenunweſens und zur Wiederherſtellung geſetzmäßiger Zuſtände Fremde kommen laſſen muß, weil der Türke erſt fragen muß, wofür er ſeine Haut zum Markte trägt. Und was ſind das, ich bitte Sie, für Zuſtände; unwürdig doch eines Volkes, das erſt im griechiſchen Kriege bewieſen hat, wie mannhaft und mutig 68 iſt. 1 „Was aber den türkiſchen Staat Aſiatiſchen ſtempelt, die Stellung der ſtellt ſich die jungtürkiſche Partei dazu! Meinung, daß in einer Zeit, wo überall der Althergebrachte zu ſchwinden droht, noch irgen Epiſtiert, in dem die Frauen noch in ſcheuer E Herrn der Schöpfung aufſehen und widerſpruch Ueberlegenheit anerkennen?“ „Ach,“ antwortete Herr Santos Semo, mit! humori ſtiſchem getadezu zu einem türtiſchen Frau, wie Sind Sie etwa der Glaube an das o ein Land hrfurcht zum 3ſeine Seufzer,„auch wir haben erkennen müſſen, daß die Frau eine Seele hat und als wir ſo weit waren, da ſahen wir auch, daß ihre Seele recht kompliziert iſt und der Che⸗ nachdem er ſich des 8 Al bends etwas verplaudert, auf mann, der, 8 0 hinaufſchleicht, iſt nicht nur eine den Strümpfen die weſteuropäiſche Erſcheinung! Aber im Ernſt geſprochen, die kürkiſche Frau muß natürlich aus einer Stituation befreit werden, die zwar weniger entwürdigend als Sie meinen, aber jedenfolls unangemeſſen und zwecklos iſt, in unſerer modernen Zeit. Aber das rührt an die Wurz zeln nicht nur unſerer natio⸗ Ralen Eigenart und Tradition, das geht auch unſere religiöſen Ueberzeugungen ſehs nahe an. Wie ſchwierig iſt es nicht allein ſchon, über die Frauen zu reden und wie hoffnungslos wird Frau um Rat fragen— und ich bin allein hier!“ Deutsches Reich. — Der Vorſtand des nationalliberalen ſächf ſiſchen Landesverein; 8) hielt in Dresden 40 eine Sitzun g ab, zu der auch 0 nationalliberale 1on 9 5 mmer und die 155 didaten erſchienen waren, der⸗ geſtchert iſt. Es 9 18 Landta abgeordnete 11 eit Die Fraktion 1 9 ogr ammatiſchen Antrag gur Regelut ng der 1d die Mog* Beg: oldung einbrin gen Roef form neue verlangen. Weitere Antr zielle Behandlung der Eiſenbahnen, 10 hulweſens und die Förderung der 0 der Handwerkerausbildung bezſehen.— Auf itag i Wiesbäden wird der ſächſiſche national⸗ nberale Landesve rein durch ca. 50 Miet glieder vertret ſein. —(Der Reichsverband der nationalliberalen )erläßt ein Rundſchreiben an ſeine Mi er, das im ck auf die Vorgänge der letzten Tage zu E Dis⸗ ziplin mahnt. „Der Geiſt der Einheit, ſo heißt es darin, unſerem Verband geherrſcht hat, dem wir ſeine Auſehen verdanken, der verlangte Bedenken gegen die Peſchrüſſe ſich eb auf den Bo der der Stärke auch von den jahrelang in und ſein grund⸗ b bon 1 bor, ſſe war n Kaiſer noch, daß wir von allen Mitgliedern m 71 N52 57 9* 14 8 + eſtand des! die Verſicherung erhalten haben, ſie n weder ſel des dem„Berliner Tageblatt“ von Jungliberalen“ geſchriebenen Artl⸗ tem„bekannten Führer der i ſti iden ſie dem Verfaſſer nahe, noch wer der Verfaſſer ſei. Wir bitten die Vereine auf Zurü 55 hrer publiziſtiſch aihen Mitglieder hin⸗ a und der Verbandsleitung nicht die erforderlichen Verhandlungen zu erſchweren.“ Bei der ſelbſtſüchtigen Schadenfreude, mit der alle ſolche inneren Zwiſte von den Politikern rechts und links verfolgt und tendenziös werden, iſt dieſe Mahnung durch am Platze und wird hoffentlich ihre Wirkung nicht verfehlen. 1242 Badiſche Politik. Aus der konſervativen Partei. * Karlsruhe, 26. Sept. aus einem Bericht der „Bad. Poſt“ über eine kürzlich einberufene Vertrauensmännerver⸗ ſammlung der konſervativen Partei im Wahlkreis Mosbach geht, haben die Konſervativen einen neuen Parteiſekretär angeſtellt: Herrn W. Schmidt⸗Heidelberg⸗Neuenheim. Derſelbe führte ſich bei beſagter Verſammlung durch einen Vortrag über „Die politiſche Lage in Baden und die Aufgaben der konſervatiben 17 ei“ ein, der allgemeine Zuſtimmung fand. Außerdem ſprachen toch Prof. Richter und Frhr. b. La Roche. An die Anſprachen ſchloß ſich eine Diskuſſion. Unter den Erſchienenen war auch Herr Ahg. Bausbach.— Es wäre intereſſant, zu erfahren, welchen In⸗ halts die Ausführungen des Parteiſekretärs waren. Das General⸗ ſtabsquartier der konſervativen Partei ſcheint ſich nunmehr in Heidelberg zu befinden. Für Einführung der 4. ſürach ſich eine Innun Handwerker⸗Innung a aber den Wagen 3. Wi Wite 1 in Baden daberſanemlung er Pforzheimer allgemeinen e Wagen 4. Klaſſe dürften Klaſſe in der Ausſtattung nicht nachſtehen. Der Mord im Zirkus. Von unſerem Korreſpondenten sh. München, 25. Nachmittagsſitzung. Obwohl bereits etwa 50 Zeugen vernommen ſind und auf eine Reihe von Zeugen, die nur unweſentliches bekunden ſollten, verzichtet werden konnte, harren noch etwa 100 Perſonen, zum Teil aus Berlin, Wien uſw. der Vernehmung. Der Zeuge Malermeiſter Schöngold, der mit der Familie Niederhofer wegen der gemeinſamen Gründung einar Zirkusgeſellſchaft ver⸗ Sept. handelte, bekundete, daß es bei dieſen Beſprechungen zu einem großen Skandal kam, weil Karl Niederhofer über ſeinen Bruder David, den Angeklagten, ſehr erboſt war und ſagte:„Es wipd genau ſo werden, wie es in Stuttgart war, Du bringſt das Geld durch und die Mutter muß es dann wie eder aufbringen.“ Es ſei dann zu einer großen Keilerei gekommen, bei der es duch Ohrfeigen gab. Der Zeuge weiß aber nicht, wer die Ohr⸗ hofer habe bei der Abrechnung aus der Kaſſe 1500 Mark zenommen und dann nur 1000 March davon zurück e geideſen ind habe rhaupt nichts ge Frach und ei dem Niede 100 gegeben. boy⸗ Ze Ugee 1 500 Mark nur erhaupt nichts geben ſollen, da er doch Er deint heute, er r hätte ihm ülk 8 berpulpert habe. Zeug rſi Dertel wor näher ermordeten Bernhard hekannt. Dieſer ſei ein ruhiger Menſch geweſen. E e artiſtif Ne und ſich mit Pent Plane getragen, ſe 2 weil er und ſchlank Der Zeuge hat abe Aeußer nicht daß der e — abon, habe, der geweſen, er ei ein eigener auf und une Wert Toilette und echte N Menſchen. r hat ſehr viel a beſaß, verkauft lten hatte, ter Zeuge wird der A thmer⸗Frankfurt en, mit dem Heud kusnummer machen hel hatte an der Rummer des zeugen, der muſika⸗ iſt, große Freude erk lärte oft ſeine Abſicht, Nummer bekeiligen 31 zollen. Er har von Frank⸗ ſach an He ben. er aber dann al eine Karte erhielt, führt und würd de zur ließ er es, he Zeuge war lantring eß, er hätte Hendſchel ver g ge zogen werden, da unter⸗ Nachricht zukommen zu laſſen. Der el bei einem Juwelier einen Bril⸗ bar bezahlte. Auch als Hend⸗ er erwarb war der Zeuge daufte E 10 mit 700 N ſchel die Stahluhr bei einem zugegen. Die Stahluhr, die bel Niederhofer gefunden wurde, wird dem Zeugen vorgezeigt. Er glaubt in ihr die Uhr Hendſchels wiederzuerkennen, nur das Monogramm Niedethefers auf dem Deckel kommt ihm unbekannt vor. Der Verxteidiger bemüht ſich nun, von dem Zeugen herauszubekommen, in welchem Geſchäfte wohl Hendſchel die Stahluhr gekauft haben möge. Alle Bemühun⸗ heitern aber an der Ortsünkenntnis des Zeugen. Nach den igen Ermittelungen ſoll Hendſchel die Uhr bei dem Uhr⸗ macher Huber gekauft haben. Der Zeuge bekundet weiter, daß daß Hendſchel Bezichungen zu Frauen gehabt habe. Verh lung drehte ſich wieder um die Feſtſtellun⸗ Stahluhr dieſelbe Uhr iſt, die einſt Hendſchel getragen er nicht wiſſe, Die weitere gen, ob die hat oder nicht. Sch hließl lich wurde beſch oſſen, daß dem Zeugen gufgegeben werden ſoll, in München nach dem Geſcheft zu ſuchen, wo Bernbard 11 ſeinerzeit die Stahluhr kaufte. Falls zu ermitteln, ſo ſollen weitere Der Zeuge es ihm nicht gelinge, dies Geſchäft; Ermittelungen vom Gerichtsbofe eingeleltet werden. begibt ſich dann auf die Suche. Dann wird die Hauswirtin des Bernhard Hendſchel, Frau Mander, bernommen. Sie gibt an, Hendſchel habe oft die Abſicht geäußert, nach England zu reiſen. Die Zeugin weiß auch davon, daß Hendſchel dem Angeklagten einen Knopf mit Mono⸗ gramm zum Andenken geſchenkt hat. Er habe immer die Abſicht gehabt, einmal nach Frankfurt zu gehen. Zu dieſem Zwecke ließ er ſich im Frühjahr dieſes Jahrẽes neue Anzüge und neue Stiefel machen, denn er wollte dort in feiner Toilette auftreten. Seiner Familie wollte er von dem ganzen Plane ſagen; er wollte es ihr erſt mitteilen, wenn er fort wäre. Verteidiger Rechts⸗ anwalt rger: Stand Hendſchel in Beziehungen zu Ihrer Schweſter? Zeugin: Davon weiß ich nichts. Verk.? Sie ſoll guter Hoffnung 55 ihm geweſen ſein. Zeugin(weinend): Das weiß ich nicht. Vert.: Ich muß nun beantragen, daß die Briefe verleſen werden, die die Schweſter der Zeugin, die mit Bernhard Hendſchel intim verkeyrt hat, an dieſen gerichtet hat. Vorſitzender: Ich weiß nicht, ob das nötig iſt. Verteldi⸗ ger: Wenn der Lebenslauf des Angeklagten hier nach jeder Richtung durchleuchtet wird, ſo muß ich auch verlangen, daß der Lebenslauf des ermordeten Hendſchel einer genauen Prüfung unterzogen wird. Vorſ.: Ich kann die Verlefung der Briefe nicht hindern, betone aber nochmals, daß ich ſie für unnötig halte. — Der Verteidiger bleibt bei ſeinem Anteage 5 Verleſung beſtehen.— Die Briefe werden alſo verleſen. In einem Briefe vom 25. Mai 1904 heißt es:„Du haſt teine Ahnung, wie lieb ich Dich habe, aber Du haſt mich nicht mehr lieb. Du biſt ein großer Schauſpieler; ich kenne meine Pappenheimer.“ — In einem anderen Briefe vom 25. Februar 1904 iſt von dem Zuſtande des Mädchens die Rebher Es heißt dort:„Es iſt eine große Gemeinheit von Dir, daß Du behaupteſt, ich hätte mich mit es nicht geradezu wenn man die Frauenfrage mit der feigen bekommen hat.(Heiterkeit. Nach dieſen Vorfällen wur⸗einem anderen eingelaſſen. Eine ſolche Gemeinheit iſt Dir aber Neligion derault ſieht. 2840 eine ein zen be⸗ den di e ſten, 85 zum 85 ſchon et waren, eeeee zuzutrauen. ſie railt lich an die anderen Gemeinbeiten ab So ging es wohl awei Stunden 950 eine unaushörliche Bewe⸗ 8 einem b Me tsluſtigen Verkalfer eines der mit Niſchen ubersöt, Zunächſt wollten die ihren gung, ein emſiges Gewimmel, überall mit zäher Hartnäckigkeit] Hauſes in Wilmersdorf ſtattfand. Das Schreiben der miets⸗ Augen nicht krauen, dann dachten ſie, daß der Teufel mit ihnen Spielende, von noch aufgeregteren Zuſchauern beobachtet. Zuerſt luſtigen Dame lautete:„Ante er Bezugnahme auf Ihre Annonce ſein Spiel treibe. Schließlich entſchloſſen ſie ſich doch, ihre Fiſche waren es die weiblichen Wettbewerber, die nach einiger Zeit er⸗ er⸗ müdet das Spiel aufgaben, ganz erſchöpft eine Zeit lang pauſi den und dayn um ſo eifriger von neuem Vagannen um die v lorene Zeit möglichſt wieder einzuholen. Die beſten und geſ teſten Diaboloſpieler ſanden ſich zweiſellos unter den Ki Und der glückliche Sieger war dann auch ein Knabe von zwölf Jahren, mit Namen Marcel Meunier der Sohn des Standes⸗ beamten vor Etampes. Er brachte das Meiſterſtück zuſtande. die Spule nicht weniger als 3358 mal hintereinander in die Luft zu ſchleudern und immer wieder mit ſeiner Schnur aufzufangen, ohne daß ein einzigesmal der„Diabolo“ heruntergef fallen oder abgeglitten wäre. Dieſe vorzügliche Leiſtung vollbrachte er in noch nicht ganz zwei Stunden. Um die Palme rang mit ihm der Sohn des ſtädtiſchen Steuerxeinnehmers Alfred Nebton, ein Burſche von elf Jahren, der ſich aber ſchl ießlich mit dem zwei⸗ begnügen mußte. Ihm gel ang es, in 134 Stunden 5811 mal ſeine Geſchicklichkeit zu beweiſen, Mit der Ent⸗ ſcheſdung des Wettkampfes war aber die Aufregung unter den Spielern noch nicht beſänftigt. Dutzende von ihnen waren ſo eifrig dabei, daß ſie noch immer nicht aufhören wollten und von der kindlichen, dabei doch ſo faszinierenden Beſchäftigung nicht abließen. Ja, als bereits die Nacht hereingebrochen war, und der ——5 ſich allmählich lehrte, ſtanden noch immer Spieler herum And ſchnellten die Kreiſel empor. Um elf Uhr mußten endlich Mitalieder des Sportkomitees einſchreiten, um ein letztes noch immer ſpielendes Paar, einen jungen Mann und ein junges Mäd⸗ chen, gewaltſaan zum Nufhören zu zwingen, da die beiden deut⸗ 5 Spuren eines eintretenden Spielwahnſinnes erkennen leßen.— — Ein eigenartiger Briefwechſel zwiſchen Mieter und Ver⸗ mieter. Eine neuartige Idee liegt einem Birefwechſel dug inde umgehende nähere Mitteilung über die von Ihnen Grundriß derſelben mit e gabe erwünſcht. Sommerſeite? Vis⸗a⸗pis? Ruhiges Haus? Wer wohnt unter und über dieſer Wohnung? Zwei Aufgänge? Ge⸗ naueſter Mietspreis? Wre lange Vertrag? Wo liegt Nr. 6 und wo der künftige Stadtpark? Stabfußboden? Dappeltüren? Dop⸗ pelfenſter? Gas in Zimmern und auch in Küche zum Koche en 2 Iſt das Haus neu gebaut und wer hat bisher en der Wohnung gewohnt? In letzterem Falle iſt die Wohnung renoviert? Wann kann ich die Wohnung beſichtigen? Können Sie mir dort einen Spediteur empfehlen?“ Die darauf erfolgte Antwort lautete: „Sehr geehrte Frau! Bezugnehmend auf Ihr Geehrtes vom 19. September teile ich Ihnen mit, daß ich ſehr gern bereit bin, Ihnen die aswünſchte Auskunft zu geben. Da aber die Woh⸗ nuna in einem palaisartigen Hauſe liegt, ſo bitt: ich Sie unter⸗ täniaſt um Beantwortung folgender Fragen: Wie lange hat Ihr jéetziger Wirt die Gnade, Sie zu ſeinen Mietern zu zählen? Wie viel Hunde und Katzen haben Sie? Haben Sie einen Vogel oder mehrere? Huſten Sie viel des Nachts? Knarrt Ihre Bettſtelle? 2 Wie oft waren Sie verheiratet? Haben Sie heiratsfähige Töch⸗ ter? An welcher Krankheit iſt Ik r letzter Mann geſtorben? oder woran wird er ſterben? Sehen Sie oft zum Fenſter hinaus? Wie alt iſt Ihr Dienſtmädchen? In e Hochachtung(Un⸗ terſchriſt].“ — Ein Regen von Fiſchen. Wie dem Echo de Paris“ aus Saloniki(Türkei) gedrahtet wird, hat dort ein zunächſt faſt un⸗ begreifliches Naturereignis die Bevölkerung von Zarowa, einem 30 Kilometer von Saloniki entfernten Dorfe, inmitten von großen Wäldern gelegen, in Aufregung geſetzt. Nach einem Re⸗ gen von außergewöhnlicher Heftigkeit, der faſt eine Stunde ge⸗ erhitte gefl. zu vermietende Wohnung. währt hatte, fanden die Einwohner plötzlich die Wege und Jel⸗ zu ſammeln und dieſer Fiſchfang auf dem Trockenen— die meiſten Fiſche waren 55 lebend— war höchſt ergiebig: man 1 zirka 120000 Kilogramm Fiſche zuſammen, die zwiſchen 50 Gramm und 16 Kil ogramm wogen und von der Einwohnerſchaft geräuchert und gebraten in der Umgegend verkauft wurden. Die Erklärung dieſes ſonderbaren Ereigniſſes dürfte darin zu finden ſein, daß, wie man annimmt, eine Trombe den großen See von Bechik durcheilt und das Waſſer und die Fiſche in ihrer Waſſer⸗ ſäule nach oben gezogen und ſie im Sturm 20 Kilometer über Land nach Zarowa getragen, wo ſie ſich auflöſte — Mehr Reklame. Wir haben immer noch viel zu wenig Reklame in den Straßen unſerer Städte! Fahrbahnen und Bür⸗ gerſteige liefern höchſtens zu Wahlzeiten Leſeſtoff, es gibt Tore, die immer noch keine Transparente tragen, und es gibt Häuſer, die mit keinem einzigen Schild hen geſchmückt ſind. iſt man jetzt endlich zur Elfſe Det gekommen, daß viele Reklame⸗ möglichkeiten noch unausgenſſägt ſind, und eine dieſer Möglich⸗ keiten ſoll in Zukunft dem Stadtſäckel nutzbar gemacht werden. Aber nicht die Fahrbahnen und Bürgerſteige, nicht das Branden⸗ burger Tor, nicht die Häuſerfaſſaden ſind es, die dieſem Zwecke dienen ſollen, ſondern die Laternenpfähle. Der Berliner Magiſtrat hat mit einer Geſellſchaft einen Vertrag abgeſchloſſen, wongch an den Kandelabern der öffentlichen Straßenlaternen Emailleſchilder, und zwar immer nur je zwei an einem Kande⸗ laber, angebracht werden ſollen. Die Unternehmer verpflichten ſich, einen Mindeſtbetrag von 150 000 bis 200000 M. zu zahlen. Unabwendbar iſt leboch die neue Belebung des Berliner Straßen⸗ bildes noch nicht, denn der Vertrag bedarf der Zuſtimmung der Stadtperordneten. Hoffentlich findet ſich im Gemeindekollegium ein Mitalied, das die Reklametafeln unterm Laternenlicht ins richige Licht ſetzt. — In Berlin. Mannheim, 28, Sebtember. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt Inzwiſchen iſt der Zeuge Artiſt Gothemer von ſeiner For⸗ ſchungstour zurückgekehrt und gibt an, daß er glaube, in dem Uhrengeſchäft von Huber das Geſchäft entdeckt zu haben in dem die Stahluhr von Hendſchel gekäuft wurde.— Zum Schluß Her Verhandlungen erklärt der Skaatsanwalt noch, daß es gleichgültig ſei, ob feſtgeſtellt werde, daß ein Hund im Zirkus er⸗ ſchoſſen worden ſei oder nicht. Es genüge, daß der Schädel des Ermordeten eine Schußwunde zeige. Er lege auch keinen Wert darauf, daß feſtgeſtellt werde, daß Niederhofer einen Revolver ge⸗ tragen habe oder nicht. Verteibiger Rechtsanwalt Kleinber⸗ ger: Wenn der Staatsanwalt mir verſpricht, daß er nicht mehr darauf zurückkommen wird, daß Niederhofer beim Looping the Loop einen Revolver gehabt haben ſoll, ſo will ich auf dieſe Feſt⸗ ſtellungen verzichten. Sodann wurden die Donnerstag früh vertagt, Verhandlungen 8½ Uhr abends auf ANMuus Stadt und Tand. Mannheim, 28. September 1907. Mit der Eingemeindung Seckenheim und Rheinau ſcheint es, ſo wird uns geſchrieben, ernſt werden zu wollen. Wie verſichert wird, werden demnächſt die Verhandlungen mit der Stadt⸗ gemeinde Marmheim beginnen. Bei dem Gang der Verhandlungen heißt es nun ſeitens der Bürger⸗ und Einwohnerſchaft Secken⸗ heims— Maßhalten in den Forderungen und keine überſpannten Forderungen ſtellen. In der Nr. 75 des„Seckenheimer Anzeigers“ vom 18. September ds. Js. verſucht„Ein Bürger“ die Ein⸗ gemeindungsſache dadurch zu ſchädigen, daß er den Seckenheimer Bürgern einen Wauwau vormacht, indem er auf die Eingemein⸗ dung Beiertheim-—Karlsruhe hinweiſt und dabei die Tatſache mit⸗ teilt, daß die Bürger Beiertheims je eine Abfindungsſumme von ca. 5000 Mk. erhalten. Der Artikelſchreiber unterläßt aber gleich⸗ geitig mitzuteilen, für was die Beiertheimer Bürger dieſe Ent ſchädigung erhalten. Richtig iſt an der Sache nur, daß die Beiertheimer Bürger in den erſten 10 Jahren ihres Bürgertums— eine jährliche Rente von 40 Mk. und von dieſem Zeitpunkte an eine ſolche von 270 Mk. erhalten, und zwar als Aequivalent für den entgangenen Bürgernutzen, der in Beiertheim ſehr groß war. Wir glauben übrigens, daß ſich die Seckenheimer Bürger auf ſolche Quertreibereien, deren ſie jetzt überdrüſſig ſind, nicht ein⸗ laſſen und ihre vernünftigen Forderungen ſtellen werden. Als ſolche werden bezeichnet: Elektriſche Bahnverbindung, Waſſer⸗ und Gas⸗ leitung, Belaſſung ihrer Freiheiten inbezug auf die Felderbeſtellung, Beibehaltung des Bürgernutzens, der Holzgaben und der Streu⸗ nutzung bis zu einem ſo ſpät als möglich zu verlegenden Zeitpunkt, Einrichtung eines Gemeindeſekretarjats und nicht zuletzt auch einer anderen Poſtanſtalt. Bezüglich dieſes letzteren Punktes muß es endlich einmal offen ausgeſprochen werden, daß die ſeit Jahrzehnten von der Geſchäfts⸗ welt in Seckenheim geduldeten Zuſtände eines gründlichen Wandels bedürfen. Seit Jahrzehnten ſchenkt die Gemeinde Seckenheim der Reichspoſtverwaltung einen nicht unerheblichen Betrag, indem ſie ſich mit einer Poſtagentur begnügt. Die Poſtagentur befindet ſich in einem der Gemeinde gehörigen Gebäude, wofür die Inhaberin der Poſtagentur einſchließlich der aus weiteren vier Röumlichkeiren beſtehenden Wohnung eine ganz mäßige jährliche Miete bezahlt. So lange die hieſige Gemeinde eine niedere Umlage hatte, war 1⁴ an und für ſich nichts gegen eine derartige Zuwendung zuſagen. Jetzt aber, wo Seckenheim eine Umlage von 44 Pfg. bat, welche vorausſichtlich ſich noch ſteigern wird, dürfte doch die Gemeinde Grund genug haben, der Reichspoſtverwaltung keine Geſchenke mehr zu machen. Soviel man hört, hat die derzeitige Inhaberin der Poſtagentur ihren Dienſt gekündigt, aber man hörte bis jetzt gat nichts davon, wie die Sache ſich weiter geſtalten ſoll. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Stadtverwalkung Mannheim auch bier das Richtige treffen und veranlaſſen wird. Ernannt wurden die Betriebsaſſiſtenten: Alb. Me her in Immendingen, Kondrad Lutz in Pforzheim, Heinrich Wieß 810 in Durlach, May Grimm in Karlsruhe, Max Oehmke in Wag⸗ häuſel, und Friedrich Kocher in Konſtang zu Betriebsſekretären und die Eiſenbahnaſſiſtenten: Ernſt Offenburger in a ruhe, Karl Dürr in Karlsruhe, Wilhelm Edinger in Dun⸗ lach, Karl Kammerer in Herbolzheim, Karl Hammear n Baſel, und Theodor Hermſtädter in Pforzherm mit der Amts⸗ bezeichnung„Betriebsaſſiſtent“ zu Expeditionsaſſiſtenten. * Ein neuer Telephontarif. Zu der angeblich beabſichtigken Abänderung des Telephontarifs bemerkt die„Berliner Morgen⸗ poſt“:„Es erſcheint notwendig, das Publikum vor dieſem Plane — zu warnen! Um es gleich rundheraus zu ſagen: es Handelt ſich um eine Einſchränkung des heute in Deutſchland blühen⸗ den und mächtig anwachſenden Telephonverkehrs. Man will vor allem der Paucchalgebühr zu Leibe, und das Gerede von einer Ver⸗ billigung der Tarifſätze iſt nichts anderes als eine ſchöne Maske, die man einer rückſchrittlichen Abſicht vorbindet. Die Kompli⸗ kationen der Abreehnung(ber werden, wenn die Pauſchalgebühr beſeitigt wird, ins Ungeheuerliche wachſen. Die Pauſchalgebühr iſt im Telephonverkehr etwas ähnliches, wie die Einheitsmarkte um Briefporto. Dorr kann man ſoweit ſchreiben wie man weill, hier iſt es freigeſtellt, Telephongeſpräche in beliebiger Zahl Zu führen. Der Einheitspreis, die Pauſchalzahlung mit ihrer ungeheuren Er⸗ leichterung der Abrechnung, iſt ein wichtiger volkswirtſchaftlicher Fortſchritt und hat ſich desbalb auch im Telethonweſen eingebürgerk und bewährt. Die Reichspoſtverwaltung hat aber ganz andere Wünſche als das Publikum und der Geiſt des wirtſchaftlichen Fort⸗ ſchritts. Sie iſt zur Ueberzeugung gekommen, daß infolge der Pau⸗ ſchalzahlung im neuen Deutſchen Reich zuvi el telephon jert wird. Das Geſpenſt des preußiſchen Eiſenbahnminiſters b. um. Tal doch dieſer große Volkswirt den denkwürdigen Ausſpruch: Es wird zuviel gereiſt in Deutſchland! Alſo der alte Kambf des heiligen Bureaukratismus gegen den mächtigen Flug der Zeit. Nicht Gerechtigkeitsgefühl und eine menſchliche Regung, zu ver⸗ billigen, iſt der wahre Grund der geplanten Attentate auf das Telephon, ſondern— die Angt, dor der Entwicklung. honteilnehmer ſollen zur möglichten Sparſamkeit im Telephonieren gezwungen werden durch das Damoklesſchwert der bei jedem Ge⸗ ſpräch fälligen Gebühr. Dieſe wirtſchaftsfeindliche Tendenz, dle der ganzen kommenden Aktion der Poſtberwaltungen innewohnt, auftudecken, iſt Pflicht der Preſſe.“ Spaniſche Schatzſchwindler. Von der Großh. Staatsanwalt⸗ ſchaft Konſtanz wird den„Singener Nachr.“ geſchrieben:„In letzter ſeit haben wieder verſchiedene Perſonen Brieſe aus Spanien er⸗ alten, in denen verſucht wird, die Briefemofänger mit größeren eldfummen nach Madrid oder in eine ſonſtige ſpaniſche Stadt zu ocken. Der Inhalt der Schreiben iſt etwa folgender:„Der an⸗ Lic ankerotts in Madrid verhaftete Schreiber der Brieſe, n Anfangs ben unterzeichnet ſind, behauptet, Thielen geht Die Tele⸗ er habe auf einem Bahnhofe einen Koffer mit 800 000 Franren liegen, und bittet, ihm zur Einlöſung dieſes Koffers behilflich zu ſein. Zu dieſem Zweck müſſe aber der Empfänger des Briefes ſelbſt nach der angegebenen Stadt kemmen, und durch Bezahlung der Prozeßkoſten beim Gericht das mit Beſchlag belegte Handgepäck iefſenders eindöſen; in einem geheimen Fache dieſes Hand⸗ gepäcks befinde ſich der Gepäckſchein, der erforderlich ſei zur Ein⸗ löſung des auf dem betr. Bahnhof befindlichen Koffers. Als Boe⸗ lohnung wird der dritte Teil der Summe in Ausſicht geſtellt.“ Es handelt ſich hier um ſog. ſpaniſche Schatzſchwindler, die ſchon ſeit vielen Jahren ihr Unweſen in Deutſchland in obenbezeichneter Weiſe treiben. Es kann nicht genug davor gewarnt werden, ſich beim Empfang eines ſolchen Schreibens auf irgend ekwas einzulaſſen. Jugendfürſorge. Ein nachahmenswertes Beiſpiel gibt die Kaiſerliche Werft in Wilhelmshaven ab 1. Oktober, indem ſie für die Lehrlinge, 400 bis 500 an der Zahl, den obligatoriſchen Turnunterricht mit wöchentlich zwei Stunden einführt. Die Lehrverträge ſind dementſprechend abgefaßt. Den Unter⸗ richt leiten die Turnwarte des dortigen Männerturnvereins. Belkanntlich bleibt unſere Jugend hinſichtlich der körperlichen Ausbildung nach der Schule ſich ſelbſt überlaſſen. Und doch iſt gerade dieſe Zeit auch körperlich von größter Bedeutung für die Entwicklung des Menſchen. Noch ſind Leib und Glieder bildſam und formbar, gleichſam weiches Wachs in der Hand eines tüch⸗ tigen Erziehers. Jeder Menſch iſt nicht nur ſeines Glückes Schmied, ſondern innerhalb ſehr weiter Grenzen auch Selbſt⸗ bildner des eigenen Körpers. Dazu gehört aber mehr Willens⸗ kraft, als ſie unſere ſchulentlaſſene, vielen äußeren Einflüſſen ausgeſetzte Jugend enkfalten kann; ſie braucht fortgeſetzt Anre⸗ gung und dauernd ſichere Führung durch ältere, vorbildliche Leute. Hier ſetzen nun die Turnvereine mit Jugendabtei⸗ lungen in ſegensreicher Weiſe ein. Aeltere Vorturner, oft Femilienväter, nehmen ſich dieſer Jungen in liebevoller Weiſe an. Regelmäßige, an das Schulturnen ſich anſchließende Turn⸗ übungen, ſtraffe, wohlgeleitete Ordnungsübungen, Geſang vater⸗ ländiſcher und Volkslieder, Turnfahrten und Turnſpiele, kleine Wettkämpfe im Freien, alles das iſt geeignet, die erwachende Ju⸗ gendkraft in die rechten Wege zu leiten. Deshalb ſollten Eltern, Erzieher und Lehrherren ihre Kinder und Pflegebefohlenen viel mehr, als dies geſchieht, ſolchen Jugendabteilungen von Vereinen der Deutſchen Turnerſchaft zuführen. Ueber ein Armeekorps entſendet alljährlich die Deutſche Turnerſchaft zum Heer. Wäve es nicht des Schweißes wir es dahin brächten, Turner wäre? * Zäbhigkeit der Weſpenbrut. In letzter Zeit wurden in faſt allen Zeitungen Ratſchläge zur Vertilgung der in dieſem Jahre ſo zahlreich auftretenden Weſpen erteilt. Wie ſchwer es jedoch iſt, die Brut in den Neſtern zu vertilgen, beweiſt folgendes Bei⸗ ſpiel: Dem Schreiber dieſes wurden zwei große mit Schwefel ausgeräucherte Neſter gebracht, die für den Schulunterricht her⸗ gerichtet werden ſollten. Um auch ſicher zu ſein, daß ſämtliche Brut in den Neſtern zerſtört war, wurden die beiden Neſter in eine große, hermetiſch ſchließende Blechkapſel gebracht, die For⸗ malin enthielt. Nach zirka 6 Tagen, als die Kapſel geöffnet wurde, war trotz der ſcharfen Gaſe die Brut nicht nur nicht zer⸗ ſtört, ſondern ſogar ausgeſchlüpft, fertig gebildete Weſpen beweg⸗ ten ſich auf den Waben umher und erſt dieſen ausgeſchlüpften Weſpen brachte das giftige Gas den Tod. Die junge Brut war alſo weder von dem Schwefeldampf noch von dem Formalin an der Entwicklung gehindert worden. Um alſo das Neſt vollſtän⸗ dig unſchädlich zu machen, iſt nach dem Ausrävchern unbedingt ein Ausgraben und Verbrennen des Neſtes erforder⸗ lich, da ſonſt nur die ausgeſchlupften Weſpen, nicht aber die zu Tauſenden zählende Brut zerſtört wird. *„Noch nicht dageweſen“— oder das Automobil als Ge⸗ burtshelfer. Im„Bad. Beob.“ iſt zu leſen: Wurde da dieſer Tage Herr Doktor W. im nahen Str. nach Oberſcheiden⸗ tal gerufen zu einer ſchweren Geburt. In ſeinem prächtigen Auto war er wie gewöhnlich im Nu zur Stelle. Sofort lautete das daß jeder Rekrut ein gewandter, ſtarker Urteil: Raſch mit dem nächſten Schnellzuge über Eberbach nach Heidelbera in die Klinik. Die kranke Frau wurde ins Automobil gebracht, ihr Mann ſtieg auch raſch auf und unter der ſteuer⸗ ſicheren Hand des Herrn Doktor fliegt das Auto mit ſeinen drei Inſaſſen mit Achtzigkilometer⸗Geſchwindigkeit durch Oberſcheiden⸗ tal Eberbach zu. Doch ſchon nach fünf Minuten fährt die Geſell⸗ ſchaft zu viert, in ihrer Mitte eine neue, kräftige, lächelnde Welt⸗ bürgerin, mit Jubel von der Nachbarſchaft begrüßt, wieder in gemütlichem Tempo zum Dorfe zurück. Das heißt doch:„Im Sturm ins Leben!“ Wie wird die Kleine ſpäter einmal ſtaunen, daß ſie Vater und Mutter ſamt dem Herrn Doklor ſo in Galopp geſetzt hat. Sonſt hahen ſchon Hunderte den Hals gebrochen in dieſem Teufelswagen und ſind noch mehr unter ſeine Räder ge⸗ kommen, jetzt hat doch auch einmal das Auto einem Menſchenkinde zum raſcheren Eintritt ins Leben verholfen. Wohl noch nie dage⸗ weſen! Konkurs. Ueber das Vermögen des Bukter⸗ und Käſehänd⸗ lers Nikolaus Freff, Q 3, 1, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt Kaufmann Friedrich Bünhler hier. Forderungen ſind bis 10. Oktober anzumelden. Prüfungstermin: 19. Oktober. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Künſtlerkonzert. Am 3. Oktober gibt Frl. van der Vijber in Gemeinſchaft mit Heyrn Hofmuſikus Philipp(Cello) und Herrn Pianiſt Albert Menn im Caſinoſaal ein Konzert, auf das wir heute ſchon hinweiſen möchten. Herr Menn ſteht von ſeinem Auftreten vor 3 Jahren hier noch in beſter Erinnerung. Auch von auswärts liegen uns eine große Anzahl Preßäußerungen vor, die über das Können des Künſtlers viel ſchmeichelhaftes zu ſagen wiſſen. Neue Opern. Raoul Koczalsky, der bekannte Pia⸗ niſt, hat eine Oper: Sühne geſchrieben. Buſſoni arbeitet an einer Oper Die Brautwahl, nach einer Novelle E. T. A. Hoffmanns. Eine neue Grillparzer⸗Ausgabe. Der Wiener Gemeinderat hat für eine kritiſche Geſamtausgabe der Werke Franz Grill⸗ parzers eine Summe von 80 000 Mark als Subvention be⸗ willigt. Profeſſor Sauer iſt mit der Herausgabe beauftragt, Es ſollen 25 Bände à 6 Kronen erſcheinen. Hagener Schauſpielhaus. Wie aus Hagen i. W. gemeldet wird, wurde das ſtädtiſche Schauſpielhaus unter der Leitung des neugewählten Direktors Dr. phil. Kaiſer aus Köln(früher Hofſchauſpieler in Mannheim) mit Goethes„Vorſpiel auf dem Theater“ und Paul Heyſes hiſtoriſchem Schauſpiel„Kol⸗ berg“ eröffnet. Jean Louis Nicodeis abendfüllende Symphonie„Glorial Ein Sturm und Sonnenlied“ gelangt im erſten Konzert der neugegründeten„Geſellſchaft für Muſikfreunde zu Berlin“ (Dirigent Oskar Fried) am 11. Oktober in der Philharmonie unter Mitwirkung des Philharmonſſchen Orcheſters und des Berliner Lehrerinnengeſangvereins uſw. zur erſten vollſtändigen Aufführung, nachdem die Uraufführung des Rieſenwerkes unter Nicodé's eigener Leitung in Frankfurt a. M. 1904 vorangegangen war und dort eberſo ſtarke Begeiſterung, wie heftigen Wider⸗ ſpruch hervorrief. Einige Tage vor der Aufführung wird Heirr 5 und Unterſtützung der Edlen wert, wenn Nicods im Klindwort)⸗Scharpenkaſchen und Stern ſchen Kon⸗ ſervatorium zur Einführung in ſein Werk Vorträge am Klavier mit mündlichen Erläuterungen halten. Ein Wunder der Ausſtattungskunſt. Das neueſte Ausſtat⸗ tungsſtück, das das Londoner„Hippodrome“ vorführt, kann, wie von dort berichtet wird, als ein Meiſterſtück in der Überwindung ſzeniſcher Schwierigkeiton gelten.„Die Lawine“, wie der Titel des Stückes lautet, ſpielt in dem Milieu der Hochalpen und be⸗ handelt die Geſchichre zweier Führer, die beide dasſelbe Mäd⸗ chen lieben und von denen der Verſchmähte dem glücklichen Nebenbuhler Rache ſchwört. Bei dem Aufſtieg auf das Makter⸗ horn, den die Führer mit amerikaniſchen Touriſten unternehmen, trachtet der eine dem andern nach dem Leben, als plötzlich eine Lawine herniederſauſt und den Führer an ſeiner verbrecheriſchen Tat hindert. Natürlich werden die Liebenden vereint und alles endet glücklich. Aber der Haupteffekt iſt auch nicht die vechte magere Handlung, ſondern eben der Niedergang einer Lawine, der mit dem höchſten Realismus ausgeführt wird. Ein ganzes Dorf wird unter den niederſauſenden Maſſen begraben, eine Flut von 1200 Hektoliter Waſſer toſt herab und alles vereinigt ſich zu einem ebenſo grandioſen wie grauſigen Schauſpiel. 5 C. K. Eine neue Oper von Puceini. Masſtro Puceini wird jetzt einen Plan ausführen, von dem ſchon öfter die Rede ge⸗ weſen iſt, und eine große Oper mit einem amerikaniſchen Sujet ſchreiben. Er hat, wie aus Newyork berichtet wird, einen Kon⸗ trakt unterzeichnet, durch den er ſich verpflichtet hat, mit mög⸗ lichſter Beſchleunigung die Muſik zu einem Libretto zu kom⸗ ponieren, das nach dem Drama von David Belasceo„Das Mäd⸗ chen des goldenen Weſtens“ geſchrieben iſt. Die Handlung dieſes Dramas wird in einer kaliforniſchen Goldmine ſpielen. Schon die erfolgreiche„Madame Butterfly“ geht auf einen Roman Be⸗ lascos zurück. Gerichtszeitung. Mannheim, 25. Sept. Strafkammer II. Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Waltz: Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Heinsheimer. Am 24. Juli ds. Is. hatte der auf dem Lindenhof wohnende Taglöhner Guſtav Kauffmann einen Schulranzen gekauft. Im Anſchluß an dieſes Geſchäft geriet er auf eine Wein⸗ und Bierreiſe und es war nachts 2 Uhr, als er mit ſeinem Ranzen und einem zünftigen Affen über den Bahnhofplatz ſchwankte. Plötzlich ſah er ſich in Händel mit dem Hausknecht des Hotels „Kronprinz“ verwickelt; er ſchlug mit dem Hausſchlüſſel zu und verletzte ſeinen Gegner— er heißt Friedrich Koch— an linken Hand, er ſelbſt aber empfing einen Tritt, der eine ſeh gefährliche und ſchmerzhafte Verletzung der Genktalien herbe führte. Er begab ſich zur Polizeiwache und verlangte ärztli Hilfe. Als die Polizei hörte, wie er zu der ſchweren Verletzung gekommen ſei, ſchritt ſie alsbald zu Kochs Verhaftung, ohne von ſeinem Proteſt wegen der Wunde an ſeiner Hand Notiz zu nehmen. Als nun Koch am Abend des nächſten Tages wieder auf freien Fuß geſetzt wurde, war an der verletzten Hand bereits Blutvergiftung eingetreten und ein Finger mußte ihm abgenommen werden. Sowohl Koch als auch Kauffman waren längere Zeit arbeitsunfähig. Das Schöffengericht hie nicht für aufgeklärt, wer zuerſt zugeſchlagen oder getreten und ſprach beide Angeklagte frei. Die Berufung der Staatsan⸗ waltſchaft gegen die Freiſprechung Kauffmanns wird heute als unbegründet zurückgewieſen. Aus einem Neubau in der Schifferſtraße, in den ſie abends eindrangen, entwendeten die Schloſſer Georg Schwefel, Frd Krafft und Wilhelm Peil ein Quantum Zinkabfall und an deres. Urteil: Krafft 4 Monate, die beiden anderen je 4 Wochen Gefängnis. S Mannheim, 25. Sept. Strafkam merl. Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Obkircher; Vertreter der Gi Staatsbehörde: Aſſeſſor Müller. Der in der Eiſenhandlung von Joſ. Nauen ſen, beſchäftig geweſene Magazinarbeiter Heinrich Ritzinger verſteckte gn 5. Auguſt hinter dem Hoftor einen Bleiblock von 50 Kilo wicht. Alsdann ging er in eine Wirtſchaft, trank ſich Mu und abends ſchleppten er und der Taglöhner Joſef Schar den ſchweren Block zu einem Althändler, der aber dem W nicht traute und die beiden Metalldiebe verriet. Die Angeklag! behaupteten heute, ſie ſeien ſterngranatenvoll geweſen, aber das Gericht ſchüttelt den Kopf und ſpricht gegen Ritzinger eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Monaten 3 Wochen, gegen Scharff eine ſo von 4 Wochen aus. „Der Maurer Georg Herbold ſoll, als er bei Maurer meiſter Sturm arbeitete, auf einem Lohnzettel den verrechnete Vorſchuß mit 2 Mork wegradiert haben, ſodaß er ſtatt.40 N. .40 M. einſtrich. Der Palier behauptet, den Vorſchuß verme zu haben, der Maurer beſtreitet es. Auf dem Lohnzettel a iſt von einer Raſur nicht die Spur zu entdecken; es bleibt ſo nichts übrig als Freiſpruch. 1 Aus dem Friedländerſchen Lagerplatz am Neckar ſchleppt die Taglöhner Anton Maier, Joh. Georg Boyberge Valt. Mayerhöfer ca. 2 Zentner altes Metall weg, d um 2 Mark an den Mann brachten. Es werden verurtei Maier zu 5, Boxberger zu 4, Mayerhöfer zu 8 Wochen fängnis. 91250. Der 19 Jahre alte Knecht Ernſt Hermann hat ſich Kindern ſeines Dienſtherrn, eines Flaſchenbierhändlers, gangen, mit denen er in einem Zimmer ſchlief. lautete auf 6 Monate Gefängnis. 150 Mark Geldſtrafe ſollte nach einem Strafmudat de zirksamts der Milchhändler Johann Magin aus Schauer heim bezahlen, weil er Milch eingeführt hatte, deren Feltgehal nicht die ortspolizeiliche feſtgeſetzte untere Grenze erreichte, Au⸗ Magins Einſpruch hob das Schöffengericht die Strafe ſubjektiven Gründen auf. Die Berufung der Staatsanwaltſchaf bleibt ohne Eindruck. Das Gericht hielt nicht einmal eine§ läſſigkeit des Angeklagten für nachgewieſen. * Heidelberg, 25. Sept. Vor der Strafkammer wurde geſtern der Handlanger Ludwig Heller aus Eſchelbe zwegen fahrläſſiger Tötung zu 4 Monaten fängnis verurteilt. Heller hatte in der Nacht vom 1 19. Auguſt ds. Is. auf der Landſtraße zwiſchen Döhren Eſchelbach mit ſeinem Fahrrad den Ratſchreiber Martin Wi hard von Döhren angefahren, wodurch dieſer zu Boden ſtür; und noch in der gleichen Nacht den erlittenen Verletzungen 1 15 der Strafe des Heller gehen 4 Wochen Unterſuck aft ab. * Karlsruhe 25. Sept. Das hieſige Schöff richt beſchäftigte ſich heute in einer längeren Sitzung Straßentumult, der in der Nacht vom 22. auf 3 d8. Is. während der Verhandlungen des Hauprozeſſes ſtattfand. Die Anklagebehörde hatte gegen 10 Angeklagt klage zumeiſt wegen Widerſtandes und Beleidigung gege ſchaften der bewaffneten Macht erhoben, gegen einen Ang auch wegen erſchwerter Körperverletzung, begangen dur Kutſcher) und machen brüdern. Die eie , General⸗Anzeiger.(Abendblatt.)d — Mannheim, 26. September. gemeinfamer Verhandlung verbunden. Es waren ca. 40 Zeugen, zumeiſt Militärs, darunter auch die in jener Nacht komman⸗ pierten Offiziere, geladen. Die umfangreiche Beweisaufnahme ſergab, daß die zumeiſt unbeſtraften Angeklagten aus Neugierde zund nicht aus Krawalluſt ſich vor dem Landgericht eingefunden batten, und daß dieſe Konflikte mit den Organen der Behörde, abgeſehen von zwei Fällen, verhältnismäßig nicht allzu ſchwerer Natur waren. Man hatte den Eindruck, und dies wurde auch von den Verteidigern hervorgehoben, als ob die eigentlichen Radaumacher ſich der Juſtiz entzogen hätten. 5 Es wurden folgende Strafen ausgeſprochen: Schloſſer Kie⸗ fer 30 M. Geldſtrafe, Möbelpacker Weißbecher 10 Tage Haft, Kutſcher Stahler 5 Wochen Haft, Hausburſche Kuhn 3 Wochen Haft, Kaufmann Schaub 10 Tage Haft, Friſeur Stadel⸗ auer 1 Woche Gefängnis und 1 W Haft, Kellner Beeh 10 Mark Geldſtrafe, Händler Wolf 3 Wochen Gefängnis. Zwei weiteré Angeklagte wurden freigeſprochen. Der Militär⸗ kommandantur wird die Befugnis der Veröffentlichung der wegen Beleidigung ergangenen Urteile zugeſprochen. In der Begründung des Urteils wies kt.„B. Pr.“ der Vorſitzende darauf hin, daß die Angeklagten ſich nicht in erheblichem Maße an dem Straßentumult beteiligten, wenn denſelben andererſeits auch klar ſein mußte, daß derartige Widerſtände oft unabſehbare Folgen für die Beteiligten ſelbſt wie für die befehligten Soldaten nach ſich ziehen konnten. Bedauerlich ſei, daß die Haupttäter zund insbeſondere die Haupträdelsführer, die ſich an den Steintpürfen beteiligten, nicht ermittelt werden konnten. Bei der Strafausmeſſung ſei zugunſten der Angeklagten die leidenſchaftliche Erregung der Maſſen in jenen Tagen zu berückſichtigen. Beim Angeklagten Kiefer ſei der Steinwurf gegen den Grenadier Rehnig nicht mit Sicherheit nachgewieſen. Der Kutſcher Stahler cabe ſich ganz ungehörig benommen, als er trotz Geſtattung der Durchfahrt mit der Peitſche auf die abſperrenden Mannſchaften ſchlug. Die den Angeklagten Schaub und Stadelbauer nachgewie⸗ ſenen Beleidigungen ſeien bei der geſellſchaftlichen Stellung der Angeklagten nicht zu diedrig einzuſchätzen. Bezüglich der Ange⸗ klagten Damm und Becker habe die Beweisaufnahme keine Anhalts⸗ punkte für eine Beteiligung ergeben. 5 2 Jahrer alte ledige Aus⸗ auf dem Raſt⸗ hauſe des Schauinslands zugetragen. Kam da anfangs Juli ein fremder Herr, Mitte der zwanziger Jahre, auf das Raſthaus in Peuſion: er nannte ſich Erzberger und gab ſich als Bruder des hekannten Reichstagsabgeordneten E. aus. Ferner gab er an, PRedakteur eines großen rheiniſchen Zentrumsblattes zu ſein. Durch ſein ſcheinbar leutſeliges Weſen erwarb er ſich die Gunſt und das Verkrauen aller Raſthausbewohner; dem„feinen Herrn“ ere man in der Bedienung die größte Aufmerkſamkeit. Als der Katholikentag in Würzburg herankam, verabſchiedete ſich der Herr angeblich, um als Berichterſtatter für ſeine Zeitung dort anweſend zu ſein, vergaß aber ſeine Rechnung für drei Wochen zu begleichen und iſt auch bis jetzt noch nicht wieder nach dem Maſthauſe zurückgekehrt. Vor einigen Tagen nun ließ er ſich auf dem eine Stunde vom Raſthaus entfernten Gießhübel wieder ſehen. Am Mittwoch, abends%8 Uhr, wollte ein Dienſtmädchen bom Raſthaus den zum Nachteſſen nötigen Wein holen. 8 ſie in den Hausgang kam, ſchlich ßlötzlich eine vermummte Geſlalt blitzſchnell an ihr vorüber und verſchwand im Dunkel der Nacht. Davon in Kenntnis geſetzt, ſah die Wirtin nach ihrem Geldſchranke fur oberen Stockwerke: alle Kaſſen waren leer und einige hundert Mark waren ſpurlos verſchwunden. Am Donnerstag mittag perhaffete man in Todtnau den obenbezeichneten„Penſionär“ it der ganzen Kaſſe vom Naſthaus; er war eben im Begriff, mit dem Basler Zuge nach der Schweiz zu fahren. Kleine Mitteilungen aus Baden. Sonn⸗ tag abend hat ſich im Amtsgefängnis zu Eppingen der 54 Jahre alte Taglöhner Grau aus Steinberg, .⸗A. Warznang, in ſeiner Zelle krhänat. Er war wegen Körperverletzung eingeliefert worden und ſollte außerdem noch eeine Arbeitshausſtrafe verbüßen. Ende letzter Woche iſt der 62 Jahre alte Bäckermeiſter Johannes Langenbacher in VDe nnenbronn beim Birnenbrechen von einem Baum geſtürzt und hat ſich dadurch eine Gehirnerſchütterung zu⸗ gezogen, an deren Folgen er geſtorben iſt. 88 25 5 Von Tag zu Tag. —Dreiſter Einbruch In Deſſau wuͤrde letzte Nacht die in dem Regierungsgebäude befindliche Landeshaupt⸗ kaſſe eingebrochen. Die Spitzbuben durchßrachen die Decke wiſchen der erſten Etage und dem Erdgeſchoß, ſtiegen mittelſt Strickleitern in den Kaſſenraum hinab, öffneten den Kaſfen⸗ ſchrank und ſtahlen daraus 15000 Mark in Scheinen und Mün⸗ den, dann verſuchten ſie in den Haupttreſor einzudringen, muß⸗ ten es aber doch aufgeben, vermutlich, weil es zultagen begann. — 0000 Mk. Steuergelder unkerſchlagen. Der Amtsdiener Steudermsjer vom Straßburger Hauptſteuer⸗ amt iſt geſtern nachmittag mit 60000 M. Steuergeldern flüch⸗ dig gegangen. Seinen Verletzungen erkegen iſt der Redakteur Oſtertag vom„Neuen Albboten“ in Ebingen, der vorgeſtern gbend in der Nähe von Sigmaringen bei der Reparatur ſeines Au⸗ des Benzins ſchwere Brand⸗ 2 Arbefterſchaft, beteiligen ſich nicht an der Bewegung. Friedrichshafen, 26. Seßkt. Graf Zepßpelin unternahm heute nachmittag 1 Uhr vom Seehaus aus einen — Tötlicher Unglücksfall in den Pergen. „Landshuter Zeitung“ zuſolge iſt der Kreisarchipſekretär Walze aus Landshut vom Langkogl abgeſtürzt und ſofort geblieben. — Erſchoſſen hat ſich in Landau der frühere Jang⸗ ährige Bahnhofswirt und jetzige Hotelier Köhnlex. Das Motlb zu der Tat iſt unbekannt, 88 85 15 Der Dr. tot K ——— Die Erkrankung unſeres Landesfürſten. *Konſtanz, 26. Sept. Morgen abend trifft der Hronprinz von Schweden auf der Mainau ein. Die Lage iſt unverändert. 5 Pforzheim, 26. Sept. Der hieſige Stadtrat hat in einem Telegramm an die Frau Großherzogin der Teil⸗ nahme der Bewohnerſchaft Pforzheims an der ſchweren Erkran⸗ kung des Großherzogs Ausdruck verliehen. Es traf darauf fol⸗ gendes Antwort⸗Telegramm ein: 5 8 8 98„Mainau, 25. Sept. 1907. Die Großherzogin beauftragt mich, für das aufrichtige Mitempfinden und die treuen Wünſche des Stadtrats der »Stadt Pforzheim auf Geneſung des Großherzogs ihren aller⸗ wärmſten Dank zu übermitteln, dem wir alle unſern aufrichtig anſchließen. gez.: Friedrich, Erbgroßherzog. Vonder Mainau, 26. Sept. Machmittags 5 Uhr.) cach der ruhigen Nacht iſt der heutige Tag bei dem Groß⸗ herzog bis jetzt ohne weitere Störung und tm ganzen befriedigend verlaufen 5 gez.: Dr. Fleiner. gez.: Dr, Dreßler, 2 Letzte Nachrichten und Telegramme. * Baden⸗Baden, 25. Sept. Das„Badener Tageblatt“⸗ ſchreibt: Herr Rentner Martin Marck, der Vorſitzende des hie⸗ ſigen!„Demokratiſchen Vereins“, wird dieſer Tage aus Familien⸗ rückſichten ſeinen Wohnſitz hier aufgeben, um wiederum nach Mannheim zurückzukehren. Bei ſeinem Scheiden gedenken wir gern der tatkräftigen Förderung, die er der Sache des Ge⸗ ſamtliberalismus durch energiſches Eintreten für ein taktiſches —4 Zuſammenwirken der liberalen Parteien zuteil werden ließ und geben der Hoffnung Ausdruck, daß ſein Fernſein von Baden⸗ Baden ein vorübergehendes ſein wird. ee * Darmſtadt, 286. Sept. Der Großherzog und die Großherzogin haben ſich heute nachmittag vom Schloß Wolfsgarten nach Viernheim begeben, wo ſie im dortigen Jägerhaus bis Samstag früh zu verweilen gedenken. Frankfurt a. d. Oder, 26. Sept. Der Wirkliche Geh. Obekregierungsrat Dr. Metz, Präſident der Generalkommiſſion für die Provinzen Brandenburg und Pommern in Frankfurt a. d. Oder, wurde zum Präſidenten des Oberlandeskultur⸗Gerichtes in Berlin ernannt. 817 V, ele Ae 5 N e * Eſſen⸗Ruhr, 26. Sept. Vom Kaiſer iſt auf das Hul⸗ digungstelegramm, welches der 34. Kongreß für innere Mifſion in Eſſen abſandte, folgende Antwort eingegangen: „Für die treuen Grüße von Herzen dankend, verfolge ich die Arbeiten der inneren Miſſion, von deren erſprießlichem Wirken⸗ ich voll durchdrungen bin, mit meinem lebhaften Infereſſe und wünſche Ihnen Gottes reichſten Segen. W..“ * Wien, 26. Sept. Der König von Rumänien empfing heute den Chef des Generalſtabes, Feldmarſchalleutnant Konrad von Hötzendor.„ ·˙¾X( * Bern, 26. Seßt. Heute vormittag kraf der italieniſche Miniſter des Auswärtigen, Tittoni, hier ein und ſtattete dem Bundespräſidenten Müller einen Beſuch ab. Zu Ehren des Miniſters wird vom Bundesrat ein Feſtmahl ver⸗ anſtaltet. Der Miniſter gedenkt am Freitag nach Deſir, ſeinem gegenwärtigen Ferienaufenthalt zurückzukehren. Es wird ge⸗ glaubt, daß der Beſuch in Bern keinen politiſchen Charakter trägt, ſondern vor allem ein Akt der Höflichkeit bedeutet. Nach italieniſchen Zeitungen wäre das Konferenzthema der Rücck⸗ kauf der Gotthardbahn. z Newyork, 26. Sept. Profeſſor Schofleld aus Cambridge, der an der Harvard⸗Univerſität über verglei⸗ chende Sprachwiſſenſchaft lieſt, kegab ſich nach Berlin, um an der Univerſität Vorleſungen zu halten. Er lüberbringt dem Kaiſer ein Schreiben des Präſidenten Rooſevelt⸗ zznaur Arbeiterbewegung. N * Gefurt, 26. Sept. Der„Erfurter Allg. Anzeiger“ meldet aus Eiſenberg: Nunmehr haben ſämtliche organiſterten Ar⸗ beiter und Arbeiterinnen der Gtuisbranche ihre Kündigung eingereicht. Gegen 400 Perſonen werden in den Ausſtand treten. Die nichtorganiſierten Arbeiter, etwa ein Drittel der Dritter Aufſtieg des Zeppelin'ſchen Luftſchiffes. dritten und, ſoweit es ſich bisher beurteilen läßt, wiederum recht erfolgreichen Aufſtieg. Das Wetter iſt herrlich, Die Fahrt kann mit bloßem Auge weithin verfolgt werden. Das Luftſchiff ſteuerte zuerſt dem Schweiger Ufer zu, ging über Lindau und Bregenz hinweg und iſt bis zum Abgang dieſer Meldung (4 Uhr nachmittags) noch nicht gelandet. N 55 eeee Ziçr Demiſſion Althoffs. 5 Berlin, 8. Sept. Miniſterialdirektor Alkhoff, dem der erbetene Abſchied bewilligt worden iſt, iſt außerdem zum Kronſyndikus ernannt worden. Die Amtsgeſchäfte Althoffs wer⸗ den verteilt; unter den Unterſtaatsſekretär Weyher und die bortragenden Räte, Geheimräte Naumann und Schmidt. Geheimrat Naumann iſt gleichzeitig zum Miniſterial⸗ direktor ernannt worden. ee Berlin, 26. Sept. Das Abſchiedsgeſuch des Miniſterial⸗ direktors Dr. Althoff wurde unter dem 23. Sept. genehmigt. Gleichzeitig wurde ſeiner Verdienſte in einem beſonderen Hand⸗ ſchreiben des Kaiſers gedacht. Das Handſchreiben hat folgenden Worklaut: Mein lieber Wirklicher Geheimrat Dr. Althoff! Nachdem ich Ihr Abſchiedsgeſuch mit Rückſicht auf Ihre Geſundheit zu meinem Bedauern genehmigen muß, drängt es tamobils infolge Entzündung ——2 S ich, mein lnerkennung und meinem Dank für Ihre mir 1 „ — und dem Vaterlande geleiſteten langjährigen und erfolgreichen Dienſte erneut Ausdruck zu geben. Um Ihre wertvolle Kraft noch ferner dem öffentlichen Wohle nutzbar zu machen, habe ich Sie auf Lebenszeit ins Herrenhaus berufen und Sie zum KHronſyndikus ernannt. Ihr wohlgeneigter und dankbarer Wilhelm T. R. Memel, 23. Sept. 1907. An den Wirklichen Geheimrat Dr. Althoff.“ Der Abgang Dr. Althoffs hat zu folgenden Aenderungen in den Abteilungen des Mi⸗ niſteriums Anlaß gegeben: Der zum Miniſterialdirektor ernannte Wirkl. Geh. Ober⸗ regierungs⸗NRat Naumann Abteilung für Univerſität und techt Dr. übernimmt die Leitung der he Hochſchulen und die da⸗ mit in Verbindung ſtehenden Anſtalten. Die allgemeinen wiſſen⸗ ſchaftlichen Angelegenheiten und die Abteilungen der Kunſt ſind ckl. Geh. Oberreg.⸗Rat Dr. Schmidt als Direktor Die Direktorialgeſchäfte für das höhere Unterrichts⸗ weſen ſind dem Unterſtaatsſekretär Dr. Wever übertragen. Die Vorgänge in Marokko. * Paris, 28. Sept. Wie die„Agence Havas“ aus Me⸗ lilla meldet, hat zwiſchen den Aufſtändiſchen und den Truppen des Sultans von Marokko ein Kam pf ſtattgefunden. Die Letz⸗ teren wurden nach 1½tägigem Kampfe beſiegt und ausgeplün⸗ dert. Die Rebellen, deren Zahl ſich auf 3000 belief, ſchnitten 38 Soldaten die Köpfe ab und nahmen 209 Mann gefangen, die nach Selma gebracht wurden. * Tanger, 26. Sept. Der deutſche Geſandte Dr. von Noſen und der franzöſiſche Kommiſſar in Udjda ſind hier eingetroffen. 1 1 8 Das ruſſiſch⸗engliſche Abkommen. Lo don, 25. Sept. Wie Reuter erfährt, iſt die 5 erſiſche Golf⸗Frage zwiſchen den Regierungen Großbritanniens und Rußlands in erſchöpfender Weiſe er⸗ örtert worden. Das Buregu iſt in der Lage, zu erklären, daß wenn auch die bei dieſen Verhandlungen gewonnenen Ergeb⸗ niſſe keine Aufnahme in den Text des neuen Vertrages ge⸗ funden hätten, die britiſche Regferung doch die vollſte Mn⸗ erkennung der britiſchen S nderſtellung im perſiſchen Golf von Rußland erreicht habe. Paris, 26. Sept. Die Blätter äußern ſich in günſti⸗ gem Sinne über das ruſſiſch⸗en gliſche Abkommen vom allgemeinen Geſichtspunkte aus, weil es dazu beitrage, den Frieden zu feſtigen und vom franzöſiſgſen Standpunkte weil es die verbündete Nation für lange Zeit von jeder Be⸗ ſorgnis bezüglich der aſtatiſchen Verhältniſſe befreie und ihm dadurch geſtatte, ſich tätiger ſeiner traditionellen Politik in Europa zu widmen. 5 Havarſe eines franzöſiſchen Unterſeebootes. Cherbourg. 26. Sept. Tauchbogt Farwa“ erlitt ſtarke Beſchädig ungen an dem erunterhängenden Tauwerk, das in die Arme der Veranke⸗ ulng einer ſchwimmenden Batterie verwickelt wurde. Eutdecküng einer revolutionären Verſchwörung in Havanna. Newyork, 26. Sept. 5. Das N Ein Telegramm aus Ha⸗ vanna meldet, daß man dort einer revolntionären Verſchwörung auf die Spur gekommen iſt. Der Gou⸗ berneur ließ die verdächtigen Perſonen überwachen. Es herrſche die Meinung,„daß die Bewegung von Kapitaliſten aus Newyork geſchürt iſt. 1 3 ̃ + ———— Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) E Berlin, 26. Sept. Reichskanzler Fürſt von Bü lo w hat an den ſcheidenden Miniſterial Direktor Dr. Althoff ebenfalls ein warmes Dankſchreiben ge⸗ kichtet. in Die Neuregelung der Beamtenbeſoldung. Berlin, 26. Sept. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: „In der Preſſe finde ſich vielfach der Wunſch ausgedrückt, über den Stand der Neuregelung der Beamtenbeſold⸗ ung in Preußen unterrichtet zu werden. In dieſer Be⸗ ziehung darf zunächſt daran erinnert werden, daß ſeitens des zu⸗ nächſt beteiligten Finanzminiſteriums die umfangreichen Vorar⸗ beiten bereits ſeit geraumer Zeit bewirkt worden ſind und daraufhin der Finanzminiſter ſchon im Mai in der Budgetkom⸗ miſſion und ſpäter im Plenum des Abgeordnetenhauſes die Grundzüge des einſtweiligen Beſoldungsplanes dargelegt hat. Aufgrund der wertvollen Anregungen, welche dieſe Verhand⸗ lungen boten, wurde der Beſoldungsplan im Finanzminiſterium durchgeſehen, umgearbeitet und anfangs Juli den einzelnen Reſ⸗ ſorts mitgeteilt. Nach Eingang der Gegenäußerungen finden, wie wir hören, zurzeit die mündlichen Erörterungen über die zahlreichen Einzelfragen ſtatt. Die meiſte Zeit beanſprucht aber nicht ſo ſehr die Aufſtellung einer neuen Beſoldungsord⸗ nung, als die Neuregelung des Wohnungsgeldzu⸗ ſchuſſes. 5 Wiederholt haben die parlaſtentariſchen Körperſchaften ge⸗ wünſcht, man möge verſuchen, die bisherige Einteflung der Orte nach der Serbisklaſſe auf anderer Grundlage aufzubauen. Mit dem 1. April 1908 verliert die bisherige Einteilung ihre Geltung. Der Perſonalſervis der Offiziere iſt im weſentlichen be⸗ ſeitigt. Umfangreiche Ermittelungen über den tatſächlichen Wohnungsaufwand eines jeden Beamten in jedem Orte der Monarchie ſind ſchon vor langer Zeit angeſtellt. Aber die Aus⸗ arbeitung des weitſichtigen Materials hat wegen zu vieler Rück⸗ fragen bei den Unterbehörden mehr Zeit, als vorauszuſehen war, beanſprucht. Andererſeits iſt es wiederum für die vorzunehmende Erhöhung der Gehälter von großer Wichtigkeit, zu wiſſen, welche finanzielle Wirkung die Neugeſtaltung des Wohnungsgeldzuſchuſſes haben wird. Vei dieſer Sachlage kann auch über die verſchiedenen wichtigen Einzelfragen, wie z. B. über die Frage der Gleichſtellung der Oberlehrer mit den Richtern, noch keine Entſcheidung getroffen werden. Die ganze Angelegenheit wird aber ſo gefördert werden, daß trotz der geſchilderten Schwierigkeiten die Vorlage zeitig genug VV NV an die parlamentariſchen Körperſchaften gelangen wird. — J — 75 DDNe Ferreerreeeeeee — 2 FF»»‚—— ͥͤmiüm Bß wennnherm, 2v. Septemver; Generalunzeiger. Otbendplatt.) Volkswirtschalt. Aufwärtsbewegung der Aktien der chemiſchen Großinduſtrie. Im Anſchluß an unſere Meldung im Mittagsblatt über die Kapitalserhöhung der Badiſchen Anil in⸗ und Soda⸗ —— fabrik und der Elberfelder Farbenfabriken wird uns aus Frankfurt telegraphiert, daß die Aktien der Ba⸗ — bdiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik heute in Frankfurt 519%ù oder er⸗ 17% Prozent höber als an der geſtrigen Abendbörſe und zwar Ibei einem Umſatz von zirka 25000 M. notierten. Auch die Aktien 1 der Elberfelder Farbenfabriken waren heute außerordentlich ſtark 185 begehrt und ſollten urſprünglich 100 Prozent höher als geſtern, nd d. h. 745 Prozent werden. Da aber eine Einigung über dieſe 1 Kursnotiz nicht zuſtande kommen konnte, wurde der Kurs ſchließ⸗ lich geſtrichen. Die Aktien der Aktiengeſellſchaft für Anilin⸗ fabrikation, das dritte Unternehmen des Konzerns, notierten heute 405 oder 10 Prozent höher. Die ſtarke Steigerung der beiden erſteren Werke iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, e⸗ daß die bekannt gegebenen Modalitäten der Kapitalserhöhung für ben die alten Aktionäre außerordentlich günſtig ſind und das Be⸗ ez⸗ diugsrecht einen ſehr großen Wert hat.* f N⸗ 1 8 148*** e 33 Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. ach] VBbBericht von Gebrüder Stern, Vantgeſchäft. Dortmund, 24. Sept. 2 3 Die günſtige Stimmung, die in der letzten Berichtswoche auf ter dem Kohlenkuxenmarkte herrſchte, erfuhr in der abge⸗ laufenen Woche durch Verkaufsgerüchte, die über verſchiedene jüngere Unternehmungen im Umlauf waren, eine weitere Stei⸗ gerung. Von ſchweren Werten waren beſonders Mont Cenis gebeſſert, die ihren Kurs um ca. M. 500 aufbeſſern konnten. Ferner wurden mehrfach Lothringen, König Ludwig und Graf Schwerin geſucht, doch kamen bei der Zurückhaltung des Pub⸗ likums keine größere Umſätze zuſtande. Das Hauptintereſſe nahmen die Mittelwerte und von dieſen insbeſondere Trier in Anſpruch, die unter großen Umſätzen ihren Kurs abermals um M. 1800 erhöhen konnten und bei M. 7000 gefragt blieben. Ferner wurden Kaiſer Friedrich bis M. 3850, Tremonia bis M. 3550, Hermann Kohle bis M. 3100, Annelieſe bis M. 3850, Alte Haaſe und Oeſpel bis M. 1850 vielfach geſucht und umgeſetzt. ti⸗ Weſtphalen, die in der letzten Zeit gänzlich vernachläſſigt waren, n ſtanden bei ca. M. 6400 in Nachfrage. Von kleinen Werten ſe, wurden Charlotte bis M. 675 bezahlt. Glückauf Aachen wurden kte bei M. 1400, RheiniſchesBohranteile bei M. 1550 und Rudolph 155 bei 925 550 geſucht, ohne daß Umſätze in dieſen Papieren ſtatt⸗ fanden. 1 Am Braunkohlenmarkte herrſchte auch wieder größere Lebhaftigkeit, und zogen hauptſächlich Bruckdorf Niet⸗ leben an, die unter großen Umſätzen ihren Kurs um ca. M. 800 erhöhen konnten und bei einem Kurſe von M. 5500 geſucht blieben. 11 Ferner wurden Bellerhammer zu einem um M. 400, Lucherberg und Humboldt zu einem um ca. 150 M. höheren Preiſe aus 5 dem Markte genommen. Donatus ſind bei M. 11 600 und Brühl e„ bei M. 8900 geſucht. Der Kalikuxenmarkt lag ſehr ruhig und kamen nur ganz vereinzelte Umſätze zuſtande. Die Kurſe für Ausbeute⸗ werte waren meiſtens etwas feſter. Haupfſächlich wurden a Alexandershall bei M. 7400, Beienrode bei M. 6000, Burbach bei n M. 10 500, Carlsfund bei M. 7000, Wilhelmshall bei M. 11 700, l. Wintershall bei M. 10800 geſucht. Von mittleren Werten waren 8 nur Siegfried IT bei M. 2200 höber, für Hanſa Silberberg be⸗ m. ſteht Kaufintereſſe bei M. 1650, für Deutſchland bei M. 2600, SGünthershall bei M. 3800. Heldrungen büßten von ihrer vor⸗ wäöchentlichen Steigerung M. 100 ein und wurden am Wochen⸗ ſchluß mit M. 725 umgeſetzt. Immenxrode lagen auf bevor⸗ ſtehende Zubußeausſchreibungen ſehr matt, fanden jedoch nach einer vorübergehenden Abſchwächung bis M. 1175 bei M. 1250 willige Aufnahme. Am Aktienmarkte ſind Deutſche Kaliwerke n um 1 Prozent gebeſſert, Hattorf, Juſtus und Krügershall Aktien bu letzten Preiſen im Verkehr. Am Erzkuxenmarkte beſtand rege Nachfrage für Eeiſerner Union bis M. 750, während Neue Hoffnung und Lan⸗ deskrone und Peterszeche billiger angeboten wurden. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am hieſigen Markte bleibt äußerſt feſt und ſpeziell für disponible oder rhein⸗ Mſchwimemnde Ware iſt die Nachfrage eine ſehr gute. Die “Dfferten von Rußland und Rumänien ſind unverändert, während bdie Forderungen für nordamerikanſſche Weizen etwas reduziert „wurden. 8 — Vom Auslande werden angeboten die Tonne, per Kaſſe, eif Rotter⸗ dam: Weizen, Ulka 9 Pud 15/20 ſchwimmend M. 181.50, 9 Pud 35 ſchwimmend M. 185.—, do. Azima Auguſt nach Muſter von M. 179 bis 186, Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗Barletta ſem. Francaiſe ſchwim. 80 Kg. zu M. 187.50, Laplata⸗Bahia⸗Blanca⸗Barletta oder Ruſſo 80 Kg. per Febr.⸗ März M. 180.50, Roſario or Santa Fe 80 Kg. ſchwimm. M. 180.—, Kanſas 2 per Auguſt⸗September M. 180.—, Rumänier 78/79 Kg. nach Muſter ſchwimmend M. 184.50 Roggen 9 Pud 10/15 p. prompt M. 168.50, do.9 Pud 15/20 per prompt M. 169.50, do. Bulgar.⸗Rumän 71/72 Kg. per September⸗Oktober M.—; Gerſte ruſſ. 59/60 Kg. per Auguſt⸗September M. 137.—, Donaugerſte 59760 Kg, je nach Qualität von M— Hafer ruſſ. Libau 46/47 Kg. Februar⸗März M. 129.—, Laplata⸗Hafer f. g. q. 46½7 Kg. per Februar⸗März M. 128.—; Mais Laplata rye terms per ſchwimmend in Säcken M. 122.—, weißer Laplata⸗Mais per Mai⸗ 15 M—, Mixed⸗Mais per Mai⸗Junt M.—, Donau⸗Mats rye terms uguſt⸗September M. 119 und kale quale M. 109, Odeſſa⸗Mais per Auguſt⸗Septemher M. 119.— Diskontogeſellſchaft Berlin. In der Aufſichtsratsſitzung wurde über den Geſchäftsgang im 1. Semeſter des laufenden Jahres berich⸗ det. Es wurde feſtgeſtellt, daß das Unternehmen ſelbſt wie alle di! ihm naheſtehenden Banken durchaus befriedigend gearbeitet haben. Verluſte auf Effektenkonto ſeien ja nicht zu vermeiden geweſen, doch habe man dafür reichliche ſtille Reſerven. Die allgemeine Ge⸗ ſchäftslage wurde ziemlich zuverſichtlich beurteilt. In der Kohlen⸗ und Siſeninduſtrie ſehe es nach den Berichten der leitenden Ge⸗ ſellſchaften nicht ſchlecht aus, und auch am Geldmarkte, beſonders in London und Paris, ſei eine Beſſerung zu konſtatieren. Preiserhöhungen in der Wäſcheinduſtrie. Aus der Biere⸗ felder Wäſcheinduſtrie wird mitgeteilt, daß weitere Preis⸗ erhöhungen geplant ſind, ſofern die heutigen hohen Preiſe für Let⸗ tengewebe andauern ſollten. Die letzte Preiserhöhung hat gegen Mitte dieſes Jahres ſtattgefunden und betrug 3 bis 8 pCt. Preisermüßigung für Jutegewebe. Die vereinigten öſterrer⸗ chiſch⸗ungariſchen Jute⸗Induſtriellen beſchloſſen heute, die Preiſe Für Gewebe und Säcke um 5 pCt. und die Garnpreiſe um 3 bis pCt. zu ermäßigen. 8 Verband deutſcher Meſſingwerke. Nachdem erſt vor kurzem der Preis für Meſſing auf 158 M. herabgeſetzt worden war, erfolgte geſtern wieder eine Ermäßigung um 5., ſodaß ſich der Prels t auf 158 M. der Doppelzentner ſtellt. 1 1 Südd. Giſenb.⸗Geſ. 115.— 115.— Verein deutſcher Werkzeugmaſchinenfabriken in Düſſeldorf. In einer am 24. September abgehaltenen Ausſchußſitzung des Ver⸗ eins wurde bei dem üblichen Meinungsaustauſch über die Ge⸗ ſchäftslage feſtgeſtellt, daß im allgemeinen die Fabriken dieſes Ge⸗ ſchäftszweiges ſehr gut, ja manche bis zur Grenze ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit noch für eine längere Zeit beſchäftigt ſind. Die heute erztelten Preiſe wurden auskömmlich, der Nutzen aber ats beſcheiden bezeichnet, da die hohen Materialpreiſe, die ſtetig ge⸗ ſtiegenen Arbeitslöhne, die bei dem allgemeinen wirtſchaftlichen Aufſchwung Anbbachſenden Geſchäfts⸗ und Betriebsunkoſten und der große Wettoewerb ihn ſehr hetabdrücken. Vorläufig laufen An⸗ fragen vom In⸗ und Auslande trotz der Anzeichen für die Erreichung des Höhepunktes des wirtſchaftlichen Aufſchwunges noch viel ern, ſo daß für die nächſte Zeit wohl noch genügend Beſchäftigung zu erwarten iſt, wenn nicht der internationale hohe Geldſtand die Geſchäfte im allgemeinen ungünſtig beeinflußt. Kohlenmarkt. Aus Sſſen wird gemeldet Die Nachfrage nach allen Sorten iſt ſehr rege. Die Zuckerfabrik Kruſchwitz ſcklägt, für 1906/07 22 pCt. Divi⸗ dende gegen 12 pEt. im Vorjahre bor. Die bisherige Dividenden⸗ ſchätzung lautete auf höchſtens 20 pt. Mechaniſche Woll⸗ und Seidenweberei A. Kiener u. Co., Kom⸗ manditgeſellſchaft auf Aktien zu Colmar i. E. Die Jahresrechnung für 1906/07 perzeichnet einen Rohgewinn von 268 328 M. (260 145.), wovon nach 113 380 M.(120 670.) Abſchrei⸗ bungen 8 pCt.(wie i..) Dividende 80 000 M. verteilt und 69 948 M.(59 474.) dem Verfügungsbeſtande überwieſen werden. Deutſch⸗Amerikaniſche Lack⸗ und Firniß⸗Werke Degenhardt u. Knoche, Akt.⸗Geſ. in Hamm i. W. Der Aufſichtsrat ſchlägt der am 20. Oktober ſtattfindenden Hauptverſammlung 5 pCt.(0 pEt.) Dividende vor. 8 Aus der Nüraberger Brauinduſtrie. Die Verſammlung der Anteilſcheinzeichner für Errichtung einer Gaſtwirtegenoſſenſchafts⸗ brauerei beſchloß, bon der Errichtung einer neuen Brauerei abzu⸗ ſehen. Dagegen wurde dem Gründungskomitee Vollmacht erteilt zu Verhandlungen wegen Ankaufes einer alten Brauerei. Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer u. Co., Elberfeld. Der Aufſichtsrat beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit ver⸗ ſelben Vorlage, wie die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, betreffs Uebernahme der Zeche Auguſte Victoria. Außerdem wurde aus der Mitte des Aufſichtsrates angeregt und beſchloſſen, um eine Beſeiti⸗ gung der zwiſchen den Farbenfabriken und der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik noch beſtehenden Ungleichheiten in den Vermögens⸗ verhältniſſen anzubahnen, der ordentlichen Hauptverſammlung im Mai nächſten Jahres vorzuſchlagen, aus der Rücklage 2 den Betrag von 4,2 Mill. Mark auszuſchütten, ſodaß neben der ordentlichen Dividende für das laufende Geſchäftsjahr noch eine außeror⸗ dentliche Dividende von 20 pEt. zur Verteilung kommen würde. Zahlungseinſtellung. Die angeſehene Firma Th. u. A. Mar⸗ kus, Herren⸗ und Knabengarderoben en gros in Leipzig, iſt nach der„Frkf. Ztg.“ in Konkurs geraten, ein Status liegt noch nicht vor. Intereſſengemeinſchaft in der Automobil⸗Induſtrie. Die Auto⸗ mobilfabrik Gebr. Stöwer, Stettin, die vorzugsweiſe Automo⸗ bilomnibuſſe, laſtwagen und größere Luxuswagen ſowie Droſchken fabriziert, hat mit der Deutſchen Motorfahrzeugfabrik G. m. b.., Berlin. Direktion Heinr. Brückmann, die als Liefe⸗ rantin der dentſchen Armee ſich ſeit Beſtehen mit der Herſtellung von Kriegsfahrzeugen(Motorziveirädern„Bergfex“) und neuer⸗ dings mit der Fabrikation von billigen Wagen, ſogenannten Volks⸗ automobilen befaßt, zu einer Intereſſengemeinſchaft zuſammen⸗ geſchloſſen. Die Leiter beider Firmen haben in der Vorausſicht, daß die Nachfrage nach Perſonen⸗ und Laſtautomobilen in volks⸗ tümlicher Preislage immer ſtärker wird, beſchloſſen, deren Fabri⸗ kation in großem Maßſtabe aufzunehmen. Die Firma Gebrüder Stöwer übernimmt die Fabrikation der nach dem Syſtem der Deut⸗ ſchen Motorfahrzeugfabrik zum Verkauf gelangenden Auto⸗Gnom⸗ Automobile. Die Fabrikanten von Bluſen, Koſtümen und konfektioniertem Weißwaren treten laut„Manufakturiſt“ am 30. September zu einer Beſprechung zuſammen zwecks Anbahnung einer Konvention. Vorher findet eine Verſammlung der Fabrikanten dieſer Branche mit den Delegierten des Verbandes deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche ſtatt. Hypothekenkündigungen. Man ſchreibt der„T..“„Woßhl noch niemals ſind ſoviel Hypotheken gekündigt worden, wie in den letzten Tagen, darunter eſonders zahlreiche und große Hypotheken von Stiftungen, Kommaen, Banken, Privaten und Sparkaſſen. In der Hauptſache ſind es Hypotheken, die weniger als 4 pCt. Zin⸗ ſen bringen. Hypothekengelder ſind jetzt mit Leichtigkeit zu 4½ bis 5 pCt. ſicher unterzubringen. Die Geldgeber verlangen dafür 6 pCt. und 8 pCt. Abſchlußproviſion.“ Saatenſtand in Württemberg. Nach dem amtlichen Bericht war von Mitte Auguſt bis Mitte September die Temperatur vorwiegend warm und trocken bis auf die letzten Tage, wo Abkühlung mit ver⸗ einzelten Niederſchlägen eintrat. Für das Erntegeſchäft war die trockene Witterung außerordentlich günſtig. Sämtliche Früchte, beſonders Hafer und Oehm d, konnten meiſt glücklich unter Dach gebracht werden. Letzterer hat aber ebenſo wie der zweite Schnitt Klee und der dritte Schnitt Luzerne unter der Trockenheit und dem Mäuſefraß ſtark gelitten, ſodaß der Ertrag quantitativ nur wenig befriedigte. um ſo ſchöner ſind nach Menge und Güte die Kar⸗ toffehn geraten, deren Einerntung zum Teil ſchon im Gange iſt. Die Hopfenernte fiel im allgemeinen gut aus. In etn⸗ zelnen Orten beeinträchtigte der Kupferbrand und die rote Spinne den Ertrag. Die Obſt⸗Ausſichten haben ſich gegenüber dem Vor⸗ monat ſehr gebeſſert. Infolge der Trockenheit fällt aber viel Obſt ab. Einen ſehr geſunden Stand zeigen die Weinberge, beſon⸗ ders im Neckartal von Eßlingen abwärts und im Remstal. Sie ſind in der Reife ſchon ſtark vorgeſchritten und noch dicht belaubt. Der Landesertrag wird freilich über„Mittel“ nicht hinausgehen. Eine Durchfeuchtung des Bodens wird allerorts ſehnlichſt gewünſchk. Der Stand der Früchte wird im einzelnen wie folgt angegeben: Kartoffeln 1,9, Hopfen 2,7, Klee 3,3, Luzerne 3,1, Weizen 3,0— 3,7, Aepfel 4,3, Birnen 4,1, Weinberge im Neckarkreis 2,7, im Landesdurchſchnitt 3,1. f—9 Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnſe. 18 AlS Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 73 28 26„5„ Amſterdam kurz 169.47 169.47 Baris kurz 81.35 81.833 Belgten 81.075 81.088 Schweiz. Plätze„ 81.30 81.35 Italten 81.45.475 Wien 85.05 85 05 London„ 20.442 20.445 Napoleonsd'or 16.27 16,27 5 lang—.— Privat⸗Diskonf 5½ Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bepbacher 218.39 218.30 Qeſterr. Sild⸗Lomb. 30.8) Pfälz. Marbahn 135.50 185.50 do. Nordbahn 131.10 181.60 39.50 Woctbardeahn Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn 132.— Baltim. Ohio ——— Hamburger Packet 129.80 130.10 Oordd. Lloyd 112.20 112.80 Neſt.⸗Ung. Staatsb, 140.70 141.30 Oeſterr. Nordweſtb.———.— 8 a Reichsanleihe 88˙/ 832/½ Southern Pgciſte 8 5 ohe Chineſen 103½ 103]Chieago Milwaukee 12. 4½9% Chineſen 96/ 96¾ Denver Pr. 36%% Conſols 82/¾ 825/1) Atchiſon Pr. 2 0% Italiener 101¼ 101J Louisv. u. Naſhy. 4 9% Grtechen 48% 48ʃ˙% Union Paeifie 131 3% Portugieſen 67— 671½ Unit. St. Steel com.„ Spanſer 92˙% 92%„„ pref., 5 Türken 92% 92%¾ Eriebahn 217% 4% Argentinier 85— 85% Tend.; ſtill. 3 0% Mexikaner 81% 31% Debeers 4 d% Japaner 84% 84½ Chartered Tend.: ſiill. 5 Golbftelds Ottomanbank 17%½ 175½ Randmines Rio Tinto 171/ 71% Caſtrand 1382˙50 93.20 93.90 Braſilianern Staatspapiere. A. Deutſche. 25. 26 3½ Dſch. Reichsanl 93.60 95355 Famaulipaß 97.80 97.95 3„„„ 88.85 88.80 Bulgaren 98.30 98.45 34½pr.konf.St.⸗Anl 93.70 98.801% Griechen 1890 48.50 48.50 10 88.80 83.60[Fitalien. Rente—.— 102.830 4bad. St.⸗A.„—.— 100.45 4½ Oeſt. Silberr. 98.15 88.15 31½ bad. St.⸗Obl. fl 96.368——4½%„ Papierr.—.— 9805 3iſf„„ M. 92.90 92.80 Oeſterr. Goldr. 98.05 98.05 3½„„ 00,—.— 82.—f Portg. Serie 1 68.50 65.80 bayer..⸗B.⸗A. 101.25 101.153 dto. 111 66.80 66.50 3ſ do. u. Allg.⸗A. 92.90 92.85 4% neueRaſſen 1905 92.20 92.30 3„ 68290 82.904 Ruſſen von 1880 75.40 75.50 4 Heſſen 99.80 99.60 4ſpan. ausl. Rente—.—-.— Heſſen 87.— 87.654 Tärken v. 1908 87.— 87.— Sachſen 83.60 88 50 4 Türken unif. 98.05 93.10 3½ Mh. Stadt⸗A.05 90.60—.—4 Ungar. Goldrente 92.75 92.9 B. Aus ländiſche. 4„K Kronenrente 92.65 92.65 5Ag..Gold⸗A. 1887—.——.—]Kerzi 8 4½% Chineſen 1898 95.00 95.50] Verzinsl. Loſe. 4 Sgypter unifizirte—.——.—Oeſt. Loſe v. 1860 150.— 149.90 Mexikaner äuß. 97.30 97.40 Türkiſche Loſe 144.80 146,40 4%„ inn, 62.80 62.90 nn Aktien induſtrieller Unternehmungen. 128.90 122.90 289.— 242.— Bad. Zuckerfabrit Ver. Nunſtſeide Südd. Immob. 95.— 95.— Lederw. St. Ingbert 69- 69.— Sichbaum Mannb. 141.— 141.25 Syſcharz 122 80 122,50 Mh. Akt.⸗Brauere! 141.— 141.— Walzmſihle LZudw. 166.— 166.— Tahrradw. Kleuer 315.50 304.10 Maſchinenf. Hilbert 84.50 85.!— Maſch. Arm. Klein 124.— 124.— Maſchinenf. Baden. 200.— 200.— Dürrkopp 376.— 376.— Maſchinf. Gritznex 217.—217.— Pfälz. Nähmaſch. 137.50 135.50 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 40.— 40.— Schnellprf. Frkthl. 181.50 181.50 Oelfabrik⸗Aktien 134.— 134.20 Schuhfab. HerzfFrkf. 128.— 128.— Seilinduſtrie Wolff 142,— 141.80 Lampertsmühl 81.— 882 Rammg. Kaiſersl. 181.50 182.— Zellſtoff Waldhof 838.10 838.50 Parkakk. Zweibr. Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fahrik Them. Werke Albert Drahtinduſtrie Aeeumul.⸗F. Hagen Aee. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Südd. Kabelwerke Lahmeyer 102.— 102.— 164.20 168.80 135.— 135.90 500.— 519 50 284.— 235.50 452— 451.— 327.— 333.25 410.— 415.— 131.— 181.— 194.50 194.50 70.— 72.— 199.75 199.— 129.10 132.— 121.— 122 75 Elktr. Geſ. Schuckert 103 75 105.25 Allg..⸗G. Slemens 171.— 171.— NNe Bergwerks⸗Aktien. 210.40 216 50 117.70 120 50 358.— 862.— 154.20 159.50 e 1 810 0 55 8 Harpener 208.60 210.— Hibernia——— Weſterr. Alkali⸗A. 203.60 205— Oberſchl. Eiſenakt. 101.50 108.— 158.— 159 80 Ver. Königs⸗Laura 228.— 230.— 206.— 207.50 Roßleben 9500 9550 pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. ll, 40% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 98.10 4% Pr. Pfdb. unk. 18 98.10 4%.K. B. Pfdbr.05 98.30 48/ 14 94.90 4%„ 1910 98.90J32½ 91.— 40% Pf. Pyp B. Pfob. 99.40] liſ.„„ 12 98.— 310½0 3 5 91.505 1 Pr. Pfdhr.⸗Bk.⸗ 31½% Pr. Bod.⸗Fr. 90 20 80.20 Kleinb. b 04 4% Etr. Bd. Pfd. voo 97.80 97.80 3½ Pr.Rfdhr.⸗Bk., 4%„ Oyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk, 09 97.60 97.60] Obl, unkündb. 12 „ Pfdbr..01 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. unk. 10 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 „ Pfdpbr..g 40% Mh. H. B. Pfb. 03 unk. 12 98.50 4%„ 1907 „ Pfdbr..86 . 1t. 94 Pfd. 96/06 „ Com.⸗Opbl. b. L,un 10 17 Com.⸗Obl, v. 1601 92.— 92.— ge 99.— 92 ⸗B breg v. 7 aee 2—„ Pr.⸗ 2 49 br Pfdb.i9g 8 85 68 2% Ktabfttl...B. VVVVVV—— Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 470.— 470. Bochumer Buderus Concordia Deutſch. Luxembg. Friedrichsh. Bergb. Gelſenkirchner 98 20 98.30 98.90 99.50 91.80 *** 0 96.— 92.30 400% 55 99.— 98.— 98.— 95 98.50 6 99.50 90.15 91.— 91.75 97.50 99,.20 93.— ——— 97.80 97 80 4 1. 98.30 90.30 99.30 98 90 *—* 37 4090 3 3 7 90.30 90.501 — —2 2 2 2 2* 2* — 98 901* 4%„„„ 14 98.— 98.— eeeee Vauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. e Badiſche Bank 135.70 135.70 Berg u. Metallb. 123.— 123.25 Berl. Handels⸗Geſ. 156.— 158— Comerſ. u. Disk.⸗B. 118— 113 40 Darmſtädter Bank 126.40 127.70 Deutſche Bank 229 60 232 75 Deutſchaſiat. Bank 140— 140.80 D. Effelten⸗HBank 102 90 108.— Disconto⸗Comm. 172.10 174.90 Dresdener Bank 144.90 143 40 Frankf. Hyp.⸗Bank 198.— 198— Frkf. Hyp.⸗Creditv. 151.70 151.80] Wiener Bankver. 133.20 138.20 Nationalbank 119.90 120.50 Bant Ottomane 138.40 138.50 Fraukfurt a.., 6. September. Kreditaktien 201.—, Staats bahn 140.50, Lombarden 30.40 Egypter——, 4% ung. Woldrente 92.80, e——[, Disconto⸗Commandit 174.10, Laurg —.—, Gelſenktrchen 206.590, Darmſtädter 127.50, Handelsgeſell 157.—, Dresbener Bank 142.50, Deutſche Bant 261.10, Bochumer? Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 202.30, Staatsbahn 141.30, Lombarden 30.30, Disconto⸗Commandit 174.50. fälz. Hyp.⸗Bant 166.50 Preuß. Hypothenb, 110.7 Deutſche Reichsbk. 154. Ahein. Krebltbant 187. MRheln. Hyp. B. M. 184.4 Schaaffh. Bankver. 139 80 14 Südd. Bank Mhm. 111.— 111. ae. Pariſer Börſe. Pari 8, 26. Seplember. Auſangskurſe. 3% Rente 94.12 9410] Cürk. Looſe 169 50 17 .— 60 Italiener——— Banque Ottomane 695. Spanter 93.10 93,30 Nio Tinto 180 Türken unif. 92.90 92 75 Londoner Eſſettenbötſe. London, 26. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe der Effekt 83—] Tend.; ſtill ———— 1 Nuſſennoten 4% Heſſen 30% Heſſen 30% Sachſen 40% Pfbr. Rh. 4½ Javpaner 1860er Loſe Kreditaktien Berl. Handel Darmſtädter Deutſch⸗Aſtat Dresbner Ba Staatsbahn Kredit⸗Aktien iskonlo Kon Preiſe in M 9 ruſſiſch Pfandbriefe. 4½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 98.—bi[ u. Seetransvort 99.50 B 3„„„„ M. 90.15 bz4½% Bad. Anilin⸗it. Sodaf. 101.— 8„„„ unk. 1904 90.15 b4%8 Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 3„„ Kommunal 91.75 b35% Bürg. Braubaus, Bonn 101.—6 Städte⸗Aulehen. 95 mühle Ha 98.— 81½ Freiburg ſ. B. 91.—04½%“e Mannb. Dampf⸗ 15 Aebedede v. J. 1903 91.—6 ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 99.— b 0ſ%0 Karlsruhe v. J. 1896 87.— 84½% Mannh. Lagerhaus⸗ ½0% Labhr p. J. 1902 90.—.Geſelſchaft„100.—G geſe Ludwigshafen 99.— G4½½ d% Oberrh. Elektrizitäts ⸗ 4990„ v. 1906 100.50 B/ werke, Karlsruhe.— ½0% 90.— G4½%½ Pfälz. Chamotte u⸗ e Mannh“ Oblig. 1901 98.80 C Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.75 B 55„ 1885 90.— C 4½0% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 1888 90.— E] Waldhof bei Pernau in 36 0 1895 90.— G Livland 101.G „ 1898 90.— G4% Speyrer Brauhaus . 1904 90. G.⸗G. in Speyer 97.50 G 1905 90.— B4%½ Speyrer Ziegelwerke 101.40 5 1„15906 99.25 b304½% Südd. Srahtinduftr. 100.25 G 40%0 5„ 1907 99.25 Gf% Tonw. Offſtein.⸗G. 37%% Pirmaſens unk. 1905 90.— E Dr..Loſſen, Worms 11 %% Wiesloch v. J. 1905—.— 4½ Zellſtoffabrit Waldhof 101.75. duſtrie⸗Obligation. 4½%e Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗„„„ 105% 103.— G ſtrie rückz. 4% Ruſſ. Anl. 1902 3½% Neichsanl. 30% Reichsanleihe 40% Bad. St.⸗Anl. 31/ B. St. Obl. 1900 3½% Bayern. 5% Chineſen 4% Italiener 40% Bagdad⸗Anl. (ig⸗ Dise⸗Rommandif Schaaffh. Bankv. Lübeck⸗Büchener Berlin, 26. Septbr. Die Notierungen ſind in Weizen bierländ. „Rheingauer—.— „ norddeutſcher—.. am. Winter 8. Sel ite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. Septeutber. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 26. Septbr.(Schlußkurſe.) 216.35 216 7 Lombarden 30.50 30.50 77.70 77.70] Fanada Pacifte 164.70 164 4 23.70 93.70[ Hamburg. Packe! 129— 129 50 88.80 84.— Nordd. Llord 11220 113 D TDynamit Truſt 156.— 160 60 91.90 91.90 Licht⸗ 1. Kraftanl. 118.70 119.20 92.90 92.90[ Bochumer 213 90 215— 92.10 32.50 Konſolidatfon— 42.— 15 90 950 Dortmunder 065 69 50 60 83.75] Gelſenkirchner 206 20 206.90 W. B. 97.40 97.40 208 60 209.20 100.40 100.50 Hißernia—.——— D.Hörder Bergwerke———.— (neu) 90.80 90.90 Laurahütte 220 229 10 150.— 149 90 Phönir 187 70 189.50 9 10 30170 Aben denen 198.— 195.— 201.10 201. W i—— Herke⸗hürk. Baur 155.50 155.50] Ain Lrepow 408.— 442— 3⸗Geſ. 155.90 157.— Braunk.⸗Brik. 166— 169.70 Bank 126 50 127.70] D. Steinzeugwerke 241.20 242— Bank 139.10 139.70 Düſſeldorfer Wag. 281.— 278.50 Deutſche Bank(alt) 280.10 231.50 Elberf. Farben(alt) 645——.— =I Weſtereg. Alkaliw. 203,50 206.50 11 30 142 30 146.— 147.20 n 2 emiſche Charlot. 198 70 200— Rhein. ftreditbank 137.— 137.— Tonwaren Wiesloch 132.20 182.20 139.—. 140.50 Zellſtoff Waldhof 337 50 339.— —.———[Celluloſe Koſtheim 245.20 254 70 140.70 140.70] Rüttgerswerken 140.50 142.20 Privat⸗Discont 5¼ 9% W. Berlin, 26 Septbr.(Telegr.) Nachbörſe. 200.70 200.20 Staatsbahn 140.60 141.20 nm. 178.25 174.70] Lombarden 30.60 30.20 Berliner Produktenbörſe. (Telegramm.)(Produktenbörſe.) ark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 25, 206. 5 28 Weizen per Sept. 223.25 220.— Hafer per Mal 177.— 175.50 „ Okt. 222 75 219.75 Mais per Sept. 151.50 153.25 „ Dez. 225.25 222.50„ Dez. 155.50 155.— „ Mai 225.25 222.50 Rüböl per Septbr.—.——.— Roggen per Sept. 207.50 204 85„ Oktbr. 82,20—.— „Okt. 206.75 202.25„ Dez. 78.10 8040 „ Dez. 203.— 200.—„ Mai 73.40 76.50 „ Mai 200.— 199.. Spiritus 70er loeo—.—. Hafer per Sept. 174.75 172.— Weizenmehl 32.— 32.— Dez. 173.— 170,75 Roggenmehl 28.20 28.— SLViverpool, 26. Septbr.(Anfangskurſe.) 25. 5 26. Weizen per Dez..— feſt.11½ ſtetig „%„ März.015%.01½ Mais pßer Sept..08˙% ruhig.09— ruhig Okt. e.03/* 5004½ Rursblatt der Mannheimer produftenbörſe vom 26. September. Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. 23.50—.— , —.— ruſſ. Azima 24.75—25.25 62 Aulka 24.7525.— „ Theodoſia 25.25—25 50 6% Taganrog 24.75—.25.— —9 Saxonska—.——— „rumäniſcher 24.75.—25.25 24.50—.— Manitoba-.———.— 7. Walla Walla—.——.— „ Kanſas 24.75—.— „ Auſtralier——— „ La Plata 24 75.— 25.25 Kernen 200 Roggea, pfälzer neu 21.25——.— er rumäniſcher.—— Rufſ. Futtergerſte 16.——.— Hafer, bad. 19.25—19.50 Hafer, nordd. 19.50—19.75 Hafer ruſſiſcher 19.50—20.— „amerik. weißer.—. Maisamer. Mixed——.—. „Donau 16.25—.— „La Plata 16.25—— Kohlreps, d. neuer 36——2. Wicken 17.80—.— Kleeſamendeutſch.!!——— 5„5 11——— „Luzerne „ Provene. 5 „Eſparſette————- gelnbl mit Faß 51.——.— Rüböl in Faß Backrüböl Spiritus, Ia. verſt. 100% 133.— 84.—.— 86.——.— Getreide unverändert. 1 Mannheimer vom 286. September.(Offizieller Bericht) A. An der heutigen Börſe bekundeten Induſtrie⸗Aktien ſehr feſte Haltung. Anilin 518., Verein chem. Fabriken 332., Weſteregeln 205., Süddeutſche Kabelwerke 132 G. und Zellſtoffabrik Waldhof 337.50 G. 338.50 B. Begehrt blieben noch Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien zu 65 PCt. Obliga „norddeutſcher-——.—„ 70er unverſt. 63.— „ amerik.—.—— eer 48.50 Gerſte, hierl. 20.25.—20,50 roh 70er unverſt. 85/2% 61.— „ Pfälzer 20.25—20.75„ 90er„ 85,/2% 45.50 Gerſte, ungariſche. Nr. 00 0 111ä3 2. eht 1 34.25 38.25 32.25 31.50 30.75 28.75 Roggenmehl Nr. 0) 81.75 1) 29.75. 50255 eſene tionen. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—. 136. Br. 3. Storch. Speyer 100——. Gewrbk. Speyer 50%—.———½„ Werger, Warms—.— 100. Pfälz. Bank—.— 100.—[Vormſ. Br. v. Oertge—.— 83.— 51 85 Hyp.⸗Bank. 184.75 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 138.— . Sp.⸗ u. Kdb. Land.—.— 138.— Nhein Kredithank„„ Nhein. Hyv.⸗Bank 184.50 184.28½f.9.„, 8 Südd. Bank 112 111. ec Kſch.Seeir.—. Mannh. Damvpfſchl.—.— 65.— Eiſenbahnen. Lagerßaus—.— 97.— Pfälz. Ludwigsbahn 219.——.—Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 525.——— „ Marbaßn 13550—.—[„ Aſſercurran?:—.— 1335 „, Nordbahn 131.—— Continenfal. Verſ.—.— 400.— Heilbr. Straßenbahn 77.— 75.— Nannb. Nerſicherung 470——.— Chem. Induſtrie. Oberrh. Verſich.⸗Her.—.— 480.— .⸗G.fechem. Induſfr..——.—[Württ. Transp.⸗Verſ. 670.——.— Bad. Anfl.en. Sodafbr. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 177.— —.— 578— Jnduſtrie. 4 .⸗G. f. Seilinduſtrre—.— 142.— Verein chem. Fabrtken—.— 332.— 0 ee e Weſt..⸗W. Nud 5 5 205.— Emaillw. Maikammer—.— 91.50 uß 55 Fttlinger Spinnerei 106.— Brauereien. züttenh. Spinnerei 90.——.— Jad. Brauerei 108.50—— Farlsr. Maſchinenhau—— 206.— Vinger Aktienbierbr.—.——.— Nähmfhr. Hafd u. Neu 262 50—.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 269.50,Foſth. Cell. u. Papferf.—.— 249.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 141 Mannh. Gum. u. Asb. 143.50—.— Elefbr. Rühl, Worms—..— 97 Maſchinenf. Badenia 199.——.— Ganters Br. Freiba.—. 108.500Oberrh. Elektrizität—.— 30.— Kleinlein Heidelbera—.— 193.— bf. Nähm.u. Fahrradf. 136.——.— Homb. Meſſerſchmitt 64— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 163.— Ludwigsh. Brauerei—.— 240—Sſidd. Draht⸗Ind. 133.——.— Mannh. Aktienklr.—— 141 500Südd. Kabelwerke—.— 132.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr Braueret Sinner ———.— —— 250.— Verein Freib. Ziegelw. 160.——.— Speyr. 44.——.— Br. Schroedl, Heidlbg.—.— 211.—[Würzmüßle Neufadt 134——.— „Schwartz, Speyer—.— 125.— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 337.50 „Nitter, Schwetz.—— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 123 75 „S. Weltz, Speyer 82.——.— Zuckerraff. Mannh..— „ Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 23. Septbr. 1907. (Mill. Mk.) Aktiva 60 che⸗ 15 orwoche. Metall Beſtand.. 674 631000 + 14 705 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine„eneg 92 337 000 401 000 Noten anderer Banken.6. 28777 000 7951 000 Wechſelbeſland 8 1142 876 000 6 Lombardoarlehen 000 5 76 750 000— 5 600 000 Effektenbeſtand 63 228 000 3916 000 Sonſtige Aktivg ſ 103 090 00— 9 106 000 Grundkapital,„ 180 000 00⁰0 unverändert Reſervefonds„ 64 814 000 unverändert Notenumlauf 1 429 565 0090 +. 23 269 000 Depoſtten 653811000 + 58 787 000 Sonſtige Paſſiva.. 505 529000 1989 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie N reſerve von Mk. 41039 000, gegen eine ſolche von Mk. 41¹ 221000 am 14. Septbr. er. und gegen eine ſolche von Mk., 4 29 22. September 1908. 5 * Berlin, 26. Sept. In der heutigen Zenkralaus⸗ ſchußſitzunng der Reichsbank führte Präſident KHoch aus, daß der heute veröffentlichte Bankausweis gegen den beun⸗ ruhigenden Stand vom 31. Auguüſt eine Beſſerung von 61 Mill. aufweiſe. Die Einnahmen ſeien kleiner als im vorigen Jahre, was allerdings der Minderanlage in Reichsſchatzſcheinen zuzu⸗ ſchreiben ſei. Der Metallvorrat, namentlich das Gold, ſei größer als im vorigen Jahre. Die ſteuerfreie Notenreſerve ſei um 36 Millionen größer als in der gleichen Periode des Vor⸗ jahres. Beſorgniſſe hinſichtlich des Goldausganges nach dem Auslande ſeien angeſichts des Standes der Bechſelkurſe nicht vorhanden. An dem internationalen Geldmarkt hätten ſich die Verhältniſſe gleichfalls gebeſſert, namentlich die Bank von Eng⸗ land habe eine ſtarke Kräftigung erfahren, daher könne man jetzt von einer Erhöhung des Diskonts abſehen und die Entwicklung der Verhältniſſe im Oktober abwarten. B. Frankfurt, 26. Sept. Die Bank für Handel und In⸗ duſtrie(Darmſtädter Bank) beubſichtigt, am 1. Oktober ds. Is. in Freiburg i. B. eine Zweigniederlaſſung unter der Firma „Bank für Handel und Induſtrie, Zweigniederlaſſung Freiburg“ zu errichten. Die Leitung ſoll den Herren Emil Schmolk aus Freiburg und Peter Büttel aus Darmſtadt übertragen werden. . Köln a. Rh., 26. Sept. Der Abſchluß der Inter⸗ nationalen Bohrgeſellſchaft in Erkelenz für das Geſchäftsjahr 1906—07 weiſt nach M. 1 906 477,11 Abſchreibungen einſchließlich des Vortrages einen Reingewinn auf bon Mark 9057 853,84, der wie folgt verwendet werden ſoll: 300 Prozent ſofort zahlbare Dividende gleich 5 Mill. Mark; M. 388 217,2 Tantiemen und M. 200000 Gratifikationen an die Beamten, wonach ein Vortrag von Mark 3469 636,12 verbleibt. ꝗKöln 26. Sept. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Schwelmer Eiſenwerke Müller uw Co., Akt.⸗Geſ. in Schwelm wurde beſchloſſen, der Generalberſammlung für 1906—07 die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent vorzu⸗ ſchlagen. * Leipzig, 26. Sept. Die Leipziger Spitzenfabrik Barth u. Co. ſchlägt wieder 12 Prozent Dividende vor, wie im Vorjahre. — Die Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann 9 Prozent(im Vorjahre 10 Prozent). * Nürnberg, 26. Sepk. In der heutigen Generalver⸗ ſammlung der Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber, Aktiengeſellſchaft in Nürnberg wurde in Ergänzung des Ge⸗ ſchäftsberichts mitgeteilt, daß im abgelaufenen Jahre eine nſcht unweſentliche Mehrproduktion erzielt und rund 750000 Gros Bleiſtifte ahgeliefert worden ſind. Die Fabrik ſei forkgeſetzk gut beſchäftigt, ſodaß, wenn keine Störungen des Betriebes eintreten, wieder ein günſtiges Reſultat zu erwarten iſt. 8 * Nürnberg, 26. Sept. In der heutigen Generalver⸗ ſammlung der Freiherrl. v. Tucherſchen Brauerei wurde mitgeteilt, daß im neuen Geſchäft Gerſte weſentlich teuerer, Hopfen aber billiger ſei als im vorigen Jahre. Im Bierverkauf habe ſich das Verſandtgeſchäft bisher günſtig entwickelt. Die Direktion erwartet, lt.„F..“, daß man ein gleich günſtiges Reſultat wie im vorigen Jahre erwarten könne, * Berlin, 26. Sept. Die„Frankfurter Zeitung“ erfährt, daß die Verhandlungen zwiſchen dem Eiſenbahnminiſterium und dem Stahlwerksverband wegen des Staatsbahnbedarfs an Ober⸗ baumaterial, namentlich in Schienen und Schwellen für die 15 7 F 7 1 5 ſind, als die früheren und darum einen anſehnlichen Bruchteil der Prodnktionsfähiakeit der betreffenden Werke decken. Preiſe ſind gleichfalls höher als die letzten. * Vondon, 26. Sept. Ausgabe einer neuen ch i n 40 Vle 0 *Bu dapeſt, 26. Sept. Der Getr Möller hat nach der„Frkf. Ztg.“ ſeine Inſo ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Feruſprecher: Nr. 86 und 1637 26 Seyptember 1907. Proviſtonsfreit 3 55 85 Wir ſind als Serbſirontraheuten e unter Vorbehalt: 85 85 ——— .⸗G. für Mithlenbetrieb, Penſtadt g. d. H. 120 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigshafen.310— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Briihl 48 Benz& Co., Rßein. Gasmotoren, Mannheim 205— Branerefgeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen dt Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 55 Bitraerbräu, Ludwfashafen 280 Chemiſche Fahrfk Heubruch 58 öfr Dafmler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. 1 23⁰0 7 8 Lit. B 68 zfr 655fr Faßr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 1⁴⁴ Filterfabrik Eneinger, Worms 85 235 Flink, Eiſen⸗ und Pronoegießerei, Mannheim 9 Frankenthaler Keſſelſchmiede 55 Hafr Tuchs Waagonfabrik, Heidelberg 165 162 Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg 116 Lindes Eismaſchinen 55 189 Linoleumfabhrfr, Maximilfansau 125 Lothringer Baugeſellſchaft. Metz 98— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwiashbafen 110 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 8⁴⁰ 285 Mosbacher Akffenbrauerei vorm. Hübner 91 Neckarſulmer Fahrrad 165— Pfälziſche Müßlenwerke, Schifferſtadt 8 122 Pheinan Terrain⸗Geſelſſchaſt 855 109 fr Rheiniſche Automohil⸗Geſellſchaft.⸗G, Mannheim 134 dergl. vollbezahlte funge Rheinſſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 270 M. 260 Rheiniſche Schuckert Geſellſchaſt, Mannheim 11⁰0 Rheinmühlenwerke, Mannheim 150 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 2 11⁴ Rombacher Portland⸗Cementwerke 124 Stahlwerk Mannheim 116 2 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheim 91 Sitddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—[.105 Unfonwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 134 Unionbraueret Karlsruhe 66 8 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſe Mannheim—[M. 820 Waggonfabrik Raſtatt 108 72 Waldhof Bahngeſellſchaft— J5;fr „Immobilfengeſellſchaft eiß Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsrue 90 öft 8 Zuckerfabrik Frankenthal 85 365— 2 New⸗York, 23. Septbr.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Batavia“ iſt am 23. Sept, nachmittags 4 Uhr wohlbehalten hier angekommen. New⸗Nork, 24. Sept.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Preſident Grant“ iſt am 24. Septemder abends 10 Uhr, wohlbehalten in New⸗York angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther& v. Recow, Mannheim, L 14 No. 19. DDr—————————————————————.88— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: i..: Dr. F. Goldenbaum; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m, b..: Direktor: Ernſt Müller. BB.... Lonservierungskurs von Früchten und Gemüsen, sowie alKchoffreien Oetränken im Haushalt nach dem neuen, höchst einfachen 8ystem von Emil Stahel, Waldshut, Grossherzogtum Baden. fabfikatEmallfabrik vorm. Gebr. Ulrich Maikammer piatz. Fföltag, den 27. September, nachmittags 2 Uhr im Saale fler Restauration Karl Theodor, 0 6, 3, Besitzer Herr Lutz in Mannheim. Anmeldungen werden am Kurs selbst gemacht. Es ist nichts mitzubringen. Kursgeld Mk. 1. 20. Kursdauer —2% Stunden. Kein Bruch mehr. 50—70% Zeit- und Materialersparnis. Sehr leichtes Arbeiten. Keine besondern Apparate und Kochtöpfe mehr. Jede Besucherin erhält gratis Broschüren über beide Systeme. Jede Besucherin erhält für den Kursbetrag Ouittungen und ist der Eintritt bei den nächstjährigen Wiederholungs-Kursen gegen Vor⸗ weisung derselben gratis.— Büchsen ete, können in jedem grösseren Haushaltungsgeschäft bezogen werden. 12418 Von der Reise zurück Nervenarzt Dr.Fritz Kaufmann L I14, 15(am Kaiserring) Tel. 3510 D 5, 11 Stadt Aachen B 5, 1 Morgen Freitag, 27. Oktober Ofosses Schlachffest Rudolf Meder- Daselbst ist ein schönes Nebenzimmer mit Klavier zu wozu freundlichst einladet nächſten drei Jahre zu feſten Preiſen vorgeſtern zum brinzipiellen Abſchluß kamen. Es handelt ſich um Auftragsmengen, die größer vergeben. 75 12421 v— Manuheim, den 26. September 1907. Gerichtszeuung. * Konſtand, 24. Sept. Ein überaus trauriges Sittenbild hatte im Juli d. J. ſchon die Verhandlung gegen den verheirateten Müller Friedrich Rimmele von Eigeltingen entrollt, der wegen Sittlichkeitsverbrechens an minderfährigen bei ihm bedienſteten Mädchen angeklagt war und zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. Dieſer Tage hatte er ſich wegen Verleitung zum Meineid zu verant⸗ worten. Vor jener Verhandlung hatte Rimmele verſucht, eine Zeugin, die uner Eid ausſagen mußte, zu falſchen, ihm günſtigen Ausſagen zu berleiten und zu zwingen. Unter Einrechnung der früheren Strafe erhielt Rimmele eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten wovon 4 Wochen verbüßt ſind; die Ehrperluſtſtrafe bleibt beſtehen. VFrankenthal, 23. Sept. Wegen unberechtig⸗ er Jagdausübung hatten ſich vor der Strafkammer es hieſigen Landgerichts heute 1 bhie der 28 Jahre alte Johann chattner und der 21 Jahre alte Auguſt Kaiſer, beide von iſt von dem Jagoberechtigten Becker im Banne Eiſen⸗ berg durch ein Fernrohr beobachtet, wie ſie zuſammengelegte Ge⸗ wehre aus ihren Kleidern herauszogen, zufammenſchraubten und ſchußbereit machten. Bei der Annäherung Beckers warf Schatt⸗ ner ſein Gewehr in einen Buſch, während Kaiſer ſein Gewehr ſchnell in einen Spazierſtock verwandelte. Es ließ ſich das be⸗ werkſtelligen, da der Lauf des Gewehres mit Bambus überzogen, der Abzug in einem ſeitwärts ſtehenden Horngriff derborgen und die Mündung mit einem Korkſtopfen verſehen war. Das Gericht erachtet beide Angeklagte für ſchuldig und erkennt gegen ſie auf 2 bezw. 3 Monate Gefängnis. Frankenthal, 25. Sept. Mit dem größten Raffi⸗ nement ſuchte der ſeit 15 Monaten in Unterſuchungshaft befind⸗ liche 25 Jahre alte Kaufmann Georg Hufnagel aus Rimbach, der ſich dbor der hieſigen Strafkammer heute wegen mehr⸗ facher Fahrraddiebſtähle, Betrug und Urkundenfälſchung zu ver⸗ antworten hatte, fortgeſetzt das Gericht zu täuſchen. Es haben gegen ihn bereits drei Verhandlungstermine angeſtanden, doch konnte bisher keine Verhandlung zu Ende geführt werden, weil Hufnagel durch allerlei Einreden und Vorwände immer wieder eine neue Tertagung der Sache herbeizufüwren wußte. Als gegen ihn zum letzten Male vor etwa drei Monaten verhandelt werden ſollte, kehrte er ein Auftreten heraus, das Zweifel an ſeiner geiſtigen Zurechnungsfähigkeit aufkommen ließ, ſodaß er in der Kreisirrenanſtalt Klingenmünſter 6 Wochen lang auf ſeinen Geiſteszuſtand beobachtet werden mußte. Nachdem die ſtattgehabte Beabachtung ergeben hat, daß der Angeklagte geiſtig zurechnungsfähig iſt, konnte das eingeleitet Strafverfahren end⸗ lich heute zum Abſchluß gebracht werden. Wie früher ſo ſuchte Hufnagel die Behauptungen der Anklage zwar wieder durch die ungeheuerlichſten Vorſpiegelungen zu entkräften, auch erhob er gegen das Gericht und den Unterſuchungsrichter wieder ebenſo lächerliche als freche Vorſpiegelungen, doch war all ſein Mühen vergeblich. Die Strafkammer erkannte gegen den Angeklagten auf 2 Jahre 6 Monate Gefängnis abzüglich 9 Monate Unterſuchungshaft. * Zweibrücken, 25. Sept. Geſtern vormittag 8 Uhr fand vor dem Schwurgericht der Pfalz die Verhand⸗ hung gegen den 32 Jahr, alten Fabrikarbeiter Stefan Lojet 2. von Mardorf wegen Körperyerletzung mit Todesfolge ſtatt. Nach allgemeinem Ortsgeſpräch ſtand der nun verlebte Fuhrmann Stefan Defaa, ein Vetter des Angeklagten, mit ſeiner Dienſtherrin, der Mutter des letzteren, in intimen Beziehungen. Defaa und Lojet waren deshalb nicht gut aufeinander zu ſprechen. Am 26. Mai 1907 war Kriegerfeſt in Mutterſtadt. Auf dem Rückwege kehrte man noch bei Wirt Kopp in Mardorf ein. Unter den Gäſten waren auch Defaa und Lojet. Letzterer bekam mit dem Fuhr⸗ mann Reis Disput. Um ein halb 11 Uhr verließ Lojet die Wirtſchaft, kam jedoch ſofort wieder zurück und ſetzte ſich Defag gegenüber, offenbar um mit ihm onzubäteln. Der Wirt, welcher der Sache mißtraute, hieß ſie auf die Straße gehen. Sofort ſtanden beide auf. Defag wollte nach dem Angeklagten ſtoßen, während dieſer ſeinen Stock erhob. Der Wirt öffnete die Türe und ſtieß ſie hinaus. Defaa wollte wieder zurück⸗ Auf den Zuruf des Angeklagten:„Roter Spitzbub, Stromer, komme raus, ich ſchlag Dich tot“, ging Defaa wieder hinaus. Kaum hatte er aber die Türe hinter ſich zugemacht, als er auch ſchon von dem Angeklagten einen derart wuchtigen Hieb mittelſt Stock über den Kopf erhielt, daß er zu Boden ſtürzte und regungslos liegen blieb. Nun ſchlug Angeklagter noch⸗ mals auf den in der Straßenrinne liegenden Defaa ein, was Zeugen zu der Bemerkung veranlaßte, er habe ihn ſchandmäßig verſchlagen. Lojet ging daraufhin weiter, kehrte aber wieder um und krat dem noch immer regungslos da⸗ liegenden Defaa mit den Füßen auf Bruſt und Hals. Lojet ließ mit ſeinen Roheiten erſt nach, als ihm von Zeugen zu⸗ gerufen wurde:„Laß doch nach, Du machſt ihn ja kaput“. Jetzt entfernte ſich der Angeklagte mit den Worten:„biſt Du jetzt kaput, biſt Du noch nicht Lald verr... Du roter Gaſt! Später äußerte er noch:„wenn ich ihn nochmals erwiſche, mache ich ihn ganz kaput.“ Am 2. Juni ſtarb Defag. Nach ärztlichem Befunde hatte eine ausgedehnte Zertrümme rung des Gehirns, insbeſondere des linken Stirnlappens mit ausgedehnter Zerſplitterung des Schädeldaches den Tod herbeigeführt. Angeklagter gibt die Tat zu, er will aber in Notwehr gehandelt haben. Das Urteil lautete auf 3 Jahre Gefängnis unter Anrechnung von 3 Monaten Unter⸗ ſuchungshaft. * Darmſtadt, 24. Sept. Unter ſtarkem Andrang des Publikums begann heute früh vor dem Schwurgericht der Prozeß gegen den Spenglergeſellen Johann Karl Görlach aus Offenbach, der der verſuchten, vorſätzlichen und mit Ueberlegung inſzenierten Tötung ſeiner Braut, der Eliſabetha Hof⸗ mann, angeklagt iſt. Görlach hatte ſei einigen Jahren ein Ver⸗ hältnis mit der Hofmann unterhalten, das jedoch um die Pfingſt⸗ zeit von der Letzteren aufgehoben worden war, weil Görlach über ſeine Vermögensverhältniſſe falſche Angaben gemacht hatte, In⸗ folge deſſen reifte in Görlach der Entſchluß, das Mädchen ſowohl, wie ſich ſelbſt zu töten, denn er habe es, wie er verſichere, ſo lieb gewonnen, daß er den Verluſt nicht ertragen könne. Am Abend des 15. Juli wan ihm nun mitgeteilt worden, daß ſich die Hof⸗ mann in abfälliger Weiſe über ihn geäußert habe. In ſeiner Er⸗ regung darüber ſchlich er ſich in das Haus der Hofmann und als dieſe vom Tor in den Hausflur trat, packte er ſie von hinten am Rock, griff dann vorn an den Hals und verſuchte ihr mit dem Refermeſſer die Kehle durchzuſchneiden. Es war nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, vielleicht dem ſofortigen Auffchrei des Mädchens und der Kopfbewegung, daß der Schnitt mit dem Meſſer ein wenig zu hoch ausgeführt wurde, ſodaß er nicht direkt den Hals traf, ſondern über den Mund und die Zähne ging und eine gefährliche Schlittwunde im Geſicht verurſachte. Der Schnitt war mit ſolcher Kraft ausgeführt worden, daß ein Stück fallenen eilten ſofort die Angehörigen, Vater, Mutter Schweſter, herbei, worauf Görläch von ſeinem Opferd abließ und davonlief. Das Urteil lautete wegen Mordverſuch au ra Jahren Zuchthaus abzüglich 2 Monate Unterſuchüngshaft * Eſſen, 25. Sept. Aus dem Mordprozeß, der, wis bereits gemeldet, mit der Freiſprechung des Angeklagten Lan d endete, iſt noch folgende Epiſode mitteilenswert: Verteidiger Hol⸗ termann: Mir iſt heute auf dem Flur des Gerichtsſaales von dem Zeugen Ziegler folgendes mitgetoilt worden: Ziegler und Land ſeien Mitglieder des Guttempler⸗Ordens geweſen. Des damalige Vorfitzende dieſes Vereins, ein Herr Stein, der ſich mik Suggeſtion befaßte, ſoll nun den Angeklagten Lanp in ſeiner Gewalt gehabt haben, und Stein habe dens Angeklagten auch ein Notguchtsverbrechen ſuggerieren wollen. Ferner ſoll Stein mit der Drohung, er würde ihn ins Zuchthaus bringen, auf Land eingewirkt haben Ziegler erklärt dazu, er ſei nichk Mitglied des Guttempler⸗Ordens geweſen. Borſ.: Sie wollen wiſſen, daß Stein hypnotiſieren kann? Zeuge: Ich halte ihn dazu für fähig. Vorſ.: Wiſſen Sie, daß er hypnotiſiert hat? Zeuge: Ich ſtand unter einem gewiſſen Druck, wenn er mich anſah, und ich glaube auch, daß er einen gewiſſen Einfluß auf mich ausgeübt hat. Nach meiner Meinung ſtanden alle Mitglieder unker ſeinem Einfluß. Land haßte er und drohte ihm, daß er ihn aus ſeiner Stellung bringen werde. Vorf.: Der Angeklagte Land iſt ſchon im Mai aus dem Verein ausgetreten. Meinen Sie, daß Stein noch im Oktober einen Einfluß auf ihn ausgellbt hat? Zeuge: Das kann ich nicht ſagen. Nach meiner feſten Heberzeugung hat Stein ein Nokzuchtsber⸗ brechen ſuggerieren wollen. Auf die Frage des Vor⸗ ſitzenden an den Argeklagten, ob er glaube, daß Stein einen Ein⸗ fluß auf ihn ausgeübt habe, ertwortet Land: Ich fühlte mich immer in ſeiner Gewalt, und bin auch ſeinetwegen ausgetreten. Daß er von Mai bis Oktober noch auf mich eingewirkt hat, kann ich nicht ſagen. Ansjug aus dem Slandesamts⸗Regiſter für den Skadtteil Käferkal⸗Waldhof. September Verkündete: 18. Jakob Reuter, Tagl. und Eva Schön. 19. Chriſtian Körner,.⸗A. und Maria Katharina Hörner. 20. Chriſtof Jakob Kirſch, Hauptlehr. u. Margareta Schwind. September Giehorenene?s 17. d..⸗A. Friedrich Heckmann e. S. Adam. 5 Hilfsarbeiter Jakob Bauder e. S. Ludwig Heinrich. 18.8 17. d. Schiffer Johann Philipp Treviſany e. T. Marie. 19. d. Tüncher Franz aver Kraus, e. T. Lydia. 7. d. Modellſchreiner Karl Eichhorn e. S. Ludwig. 18. d. Schloſſer Leonhard Schäfer e. S. Ludwig. Landwirt Martin Waſſer e. S. Georg Peter. 5 19. d. Landwirt Johann Philipp Müller, e. S. Oskar⸗ 21. d. Vorarbeiter Jakob Geifinger e. T. Margareta. 22. d. Keſſelwärter Karl Luſchnig e. S. Karl. 23. Spengler Karl Hermann Zepf e. S. Friedrich. 20. d..⸗A. Karl Braun e. T. Irma. September Geſtorbene:„„ 18. Johann Friedrich, S. d. Tünchermeiſters Johann Löll⸗ 21. Robert Paul, S. d. Werkmeiſters Franz Joſef Dechant, 7 M. 21., Karoling, T. d..⸗A. Karl Friedrich Egner, 28 T. 21. Friedrich, S. d. Friſeurs Friedrich Schenzel, M von der Meſſerklinge abſprang. Inſolge der Hilferufe der leber⸗ 22. Suſanna Reuter geb. Zöller, 43 J. 1i Mm 22. Helene, T. d. Heizers Peter Sch — ͤũͤ2SN¼8...... ̃᷑——— ——— geschaffen, welcher diese Bezeichnung mit Menge, dass eine Waschung mit Ray- Seife eeeeee eee Hlaben Sie sich noch nicht Leine der bisher gebräucklichen Seifen konnte man als ideales Haꝛutpflegemittel bezeichnen. Erst mit der Erfindung der Ray- Seife (Deutsches Reichspatent No. 112 456 und 122 354) ist eine Seife Seife enthält nämlich die für die Hautpflege so ungemein wichtigen und nützlichen Stoffe: Eiweiss und Dotter, und zwar in so grosser übt wie eine Waschung mit frischem Hühnerei. die enorme Wichtigkeit dieser Tatsache! Trotzdem gibt es Personen, die sich aus Bequemlichkeit noch nit die e, Recht gebührt. Ray⸗ Der Intelligente nicht probiert haben, 80 dieselbe Wirkung aus- Man bedenke Sie deren wohltätige Wirke Trotz ſhrer wertvo 50 Pfennig pro Stück, Ser besten — 4 1 35 aller Toilette-Seifen gewaschen? immer mit minderwertigen Seifen waschen. Die Oewohnheit ist eben eine Macht, von der sich viele zum eigenen Nachteile fort- gesetzt beeinflussen lassen. Orundsatz: Probieren geht über Studieren. Solſten Sie Ray-Seife noch such zu machen. Ray- Seifſe wird Ihnen unentbehrlich sein, sobald en freilich handelt anders. Für ihn gilt de 2 8 4 empfehlen wir Ihnen dringend, einen Ver⸗ ung am eigenen Körper bennen gelernt habe llen Eigenschaften kostet Ray- Seife n lange ausreichend.— Ueberall ka Abd anement: 50 Pfernnig monatlich. Inſevate: 1 Nonel-Zei 238 55 Trägerlohn 10 Pfennig.. e Beile Auswärkige Inſerate, 30„ Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ Die Neklame⸗Zeile.. 1 Mark aufſchlag M..91 pro Quartal.* „Redaktion N 2 233 Expedition Nr. 218. ) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Nr. 185. Dounerstag, den 26. September 1907. 117. Jahrgang. Bekanntmachung. Den Vollzug der Gewerbeordnung hier die Statiſtik der gewerblichen Be⸗ triebe im Jahre 1907 betr. Nr. 130 531T. Zum Zwecke der Fortführung der Statiſtik der gewerblichen Betriebe werden Ende ds. Mts. für die Stadt Mannheim von den Revieren, die Bürgermeiſterämter an die für die Landgemeinden durch Betriebsinhaber Fragekarten A(weiß) und ſoweit erforderlich Fragekarten B(grün) ver⸗ teilt, welche von den Inhabern nach dem Stand vom 1. Ok⸗ tober J. Js. ſorgfältig auszufüllen ſind. Die weißen Fragekarten A ſind für folgende Betriebe auszufüllen: 1. Für ſämtliche fabrikrmäßig betriebene Anlagen lein⸗ ſchließlich der Meiereien⸗, Molkereien- und Betriebe zur Steriliſierung von Milch, welche im Beſitze von einge⸗ tragenen Genoſſenſchaften ſind). 2. Für ſämtliche Werkſtätten, in welchen durch elementare Kraft bewegte Umtriebsmaſchinen(Motoren) regelmäßig, wenn auch nur in gewiſſen Zeiten des Jahres, zur Ver⸗ wendung kommen leinſchließlich der Meiereſen⸗„Molkereien⸗ und Anlagen zur Sterkliſtierung von Milch⸗ und Motor⸗ betrieb, ſowie einſchließlich ſämtlicher Dreſchmaſchinen mit Motorbetrieb, ſoweit ſie bei der Eiſen⸗ und Stahl⸗ berufsgenoſſenſchaft verſicherungspflichtig ſind; 8. für ſämtliche Werften, ſowie eingefriedigten Zimmerplätze und andere Bauhöfe; 4. für Ziegeleien, welche ſtändig oder in größerem Umfange betrieben werden; 5. für ſämtliche Bergwerke, Hüttenwerke, Salinen, Aufbe⸗ reitungsanſtalten und unterirdiſch betriebenen Brüche und Gruben(Gräbereien); für die oberirdiſchen Brüche und Gruben, Gräbereien, auch Torfgräbereien, welche ſtändig oder in größerem Umfange betrieben werden,(ſiehe aber auch Ziffer 10); 7, für folgende Werkſtätten Induſtrie: der Kleider⸗ und Wäſche⸗ a) für ſämtliche Werkſtätten für Frauen⸗ und Kinder⸗ kleidung, d) für ſämtliche Putzgeſchäfte(Werkſtätte, in denen Frauen⸗ und Kinderhüte beſetzt— garniert— werden), e) von den Werkſtätten, welche Männer⸗ und Knaben⸗ kleidung herſtellen, für diejenigen, welche auf Lager (im Großen) arbeiten, d) von den Werkſtätten der Wäſche⸗Induſtrie für die⸗ jenigen, welche weiße und bunſe Wäſche im Großen (auf Lager) anfertigen oder bearbeiten; 8. für ſämtliche Werkſtätten der Tabakinvuſirie (Werkſtätten, in denen zur Herſtellung von Elgarren, Cigaretten, Rauch⸗, erforderliche Verrichtungen Kau⸗ oder Schnupftabak vorgenommen oder fertige Ta bakware ſortiert werden. II. Unter die Erhebung fallende Anlagen, auch wenn ſie nicht fabrikmäßig und ohne Motoren betrieben werden. (Gewerbliche Betriebe, für welche auf Grund des§ 120e der Gew.⸗Ordg., beſondere Bundesratsvorſchriften erlaſſen ſind). 9. Für ſämtliche Bleihütten; 10. für die oberirdiſchen Brüche, welche bloß vorübergehend oder in geringem Umfange Biffer); 11. für ſämtliche 17 2. 1„ 1 Glashütten, betrieben werden(ſiehe auch Steinhauereien(Steinmetzbetriebe); Glasſchleifereien und Glas⸗ beizereien, ſowie Sandbläjereien; Anlagen zur Herſtellung elekir. Akkumula⸗ toren aus Blei oder Bleiverbindungen; Herſtellung von Bleifarben Anlage zur Herſtellung von Alkall⸗Chromaten; Anlagen, in denen Thomasſchlacke gemahlen oder Thomasſchlackenmehl gelagert wird; Roßhaarſpinnereien, Haar⸗ und Borſtenzu⸗ richtungen, Bürſten⸗ und Pinſelmachereien; Anlagen zur Vulkaniſierung von Gummi⸗ Buchdruckereten und Schriftgießereien; 15 14.„ 7 Anlagen zur und anderen Bleiprodukten; 14 16.„ 5 9 * waren; „ Baäckereien und Konditoreien; 20.„ 75 Getreidemühlen; 5 29. 5955 Betriebe, in denen Maler⸗, Anſtreicher⸗, „Tüncher⸗, Weißbinder⸗ oder Lackierarbeiten ausgeführt werden. Die Fragekarte Biſt neben der Fragekarte A für folgende Betriebe auszufüllen: Hechelräume, Räume, in welchen Maſchinen zum Oeffnen, Lockern, Zerkleinern, Eutſtäuben, Anfetten oder Mengen von rohen oder abgenutzten aſerſtoſſen, von Tierhaaren, von Abfällen oder umpen im Betriebe ſind, ſowie weiter, Räume, in welchen Tierhgare durch Handarbeit entſtäubt dder gelockert(gefacht) werden. Die Erhebungen erfolgen lediglich für die Zwecke der Statiſtit und der Gewerbeaufſicht, nicht für ſteuerliche Zwecke. Wir erſuchen die Betriebsinhaber bezw. deren Stellver⸗ kreter das Erhebungswerk durch größte Pünktlichkeit und Bereithaltung der Erhebungsbogen für die abholenden Schutz⸗ leute, bezw. Gemeindediener am 2. Oktober zu unterſtützen. Mannheim, den 24. September 1907. Großh. Bezirksamt J..: Vogel. — Abteilung IV: 11260 Preußiſche Pfandbrief⸗Banl. „Die am 1. Oktober 1907 fälligen Zinsſcheine unſerer ypotheken⸗Pfandbriefe, ummunal⸗Obligationen und Kleinbahnen⸗Obligationen werden vom 15. September ab an unſerer Kaſſe und bei der Mehrzahl der deutſchen Banken und Bankfirmen koſtenfrei ein⸗ gelöſt. Daſelbſt ſind obige Papiere zur Kapitalsanlage Aud ausführliche Proſpekte zur Information erhältlich. 74671 Preußiſche Pfandbrief⸗Bank. Zwaugs⸗Derſteigerung Freitag, den 27. Sept. 1907 vormittags 10 Uhr, werde ich in Käferthal vor dem Nathaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öſſentlich ver⸗ ſleigern. 53391 Möbel aller Art und Verſchiedenes. Mannheim, 28. Sept. 1907. Götz, Gerichtsvollzieher. Schleidige junge Leute geſucht für den brieflichen Kurſus der] „Amerikau. Detektivſchule“ Berlin, Wilhelmlr. 69. 32609 Bekauntmachung. Die Spätjahrs⸗ meſſe 1907 betr. Nr. 107512JII. Die dies⸗ jährige Spätjahrsmeſſe be⸗ ginnt am Sonntag, den 29. September 1907 und endet am Samstag, den 12. Oktober 1907, was mit dem Anfügen hekannt gemacht wird, daß an den Sonntagen die Verkaufsbuden erſt um 11 Uuhr vormittags, die Schaubuden erſt um 3 Uhr nachmittags geöffnet werden dürfen. 11253 Orgelſpieler und Perſonen, welche Vorſtellungen auf der Straße und öffentlichen Plätzen eben wollen, erhalten hierzu eine Exlaubnis mehr. Muſikgeſellſchaften erhalten nur Erlaubnis für Sonntag, den 29. September, Montag, den 30. September und Diens⸗ tag, den 1. Oktober, jedoch nur für Wirtſchaften mit Aus⸗ nahme derjenigen an der breiten Straße und am Marktplatz. Anatomiſche Muſeen, Rieſendamen, Kraft⸗ meſſer, Schlagmaſchinen, Illuſionen, Preisſchießen Glücksſpiele jeder Art, wie Würfel⸗, Kugel⸗, Ring⸗ u. Plattenwurfs⸗ ſpiele und dergl. ſowie die ſogen. Nebenkabinets werden überhaupt nicht zugelaſſen. Mannheim, 19. Sept. 1907. Bezirksamt. olizeidirektion: Dr. Korn. Bekauntmacung. Den Bau der Fußweg⸗ unterführung am Karl Theodor⸗Straßenüber⸗ gang im Bahnhof Schwetzingen betr. Nr. 39873. Auf Antrag der Großh. Bahnbauinſpektion II in Heidelberg wird vom 26. ds. Mits. von morgens 6 Uhr ab bis zum 29. ds. Mts., abends 7 uhr wegen Unterfangung der Be⸗ triebsgeleiſe für den Bau der Fußweg⸗Unterführung der Bahnübergang der FKarl Theodorſtraße in Schwetzingen für den Fuhrwerksverkehr ge⸗ ſperrt. Fuhrwerke haben während dieſer Zeit den Bahnübergang der Heidelbergerſtraße bezw. den Röhlichwegübergang zu benützen. Zuwiderhandlungen werden nach§8 121.⸗Str.⸗G.⸗B. be⸗ ſtraft. Die Bürgermeiſterämter haben dies in der Gemeinde ortsüblich bekannt zu geben. Schwetzingen, 19.Sept. 1907. Großh. Bezirksamt: gez.: Dr. Baur. Nr. 109484 JI. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichenKenntnis Mannheim, 23. Sept. 1907. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Dr. Korn. 11255 Nr. 9386. Das Großh. Amts⸗ gericht Mannheim, Abt. 8 hat unterm 17. September 1907 folgendes 11256 Aufgebot erlaſſen. Der Taglöhner Leonhard Alter von Seckenheim, z. Zt. in Maunheim, 6 5, 5 wohnhart hat das Aufgebot des Hypothe⸗ kenbrieſs über die zu Gunſten der Landesverſicherungsanſtalt Baden in Karlsruhe im Grund⸗ buche von Seckenheim. Band d, Heft 8, Abteilung III, No. 3 eingetragenen Hyvothek über 8780 Mek. laſtend auf Lagereuch No. 628g der Gemarkung Secken⸗ heim leantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgetordert, ſpäteſtens in dem auf Dienstag, den 28. April 1908, vor⸗ mittags 10 Uhr vor denunter⸗ zeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzümelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenſaus die Kraftloserklärung der Urkunde erſolgen wird. Manubeim, 23. Sept. 1907. Der Gerichtsſchreiber: Frenmüller. eee Empfehle mich in allen Vunt⸗ u. Goloſtickereien ſowie im Aufzetchnen der⸗ ſelben in moderußer Aus- führung(eigene Original⸗ Eutwllrfe). 53081 Hochachtungsvollſt Frau Johanng Seebacher n dn n. — Dieſelben müſſen von guter Schutztruppe verpflichten. 1201 Konkurs. No. 3266 Das Konkursver⸗ fahren üher das Vermögen der Joſef Diedrich Ehefrau in Mrannheim Pauline geborene Weber wurde nach Abhaltung des Schlußtermins und Vornaſe der Schlußvertetlung am 23. ds. Mts. aufgeho ben. 11257 Maunheim, den 23. Sept. 1907. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Motſch. Konkurg⸗Jerfahren. Ueber das Vermögen des Butter⸗ und Käſehändlers Nikolaus Freff hier, G 3, 1, wurde am 2 September 1907, nachmittags 6 Uhr das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Kaufmann Friedrich Bühler, hier. Konkursforde⸗ rungen ſind bis zum 10. Oktober 1907 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wurde zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubiger⸗ ausſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 132 der nr nun bezeichneten Gegenſtände ſowie zur Prüf⸗ ung der angemeldeten Forde⸗ rungen auf Samstag, 19. Oktober 1907, vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abt. III, 1. Obergeſchoß Saal A, Zimmer Nr. 111, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchul⸗ dig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuld⸗ ner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedi⸗ gung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 10. Oktober 1907 Anzeige zu machen. Mannheim, 26. Sept. 1907. Gr. Amtsgericht, Abt. III. Der Gerichtsſchreiber: Fleck. 11258 Berichtigung. In Nr. 183 des„General⸗ Anzeigers“ vom 26. September 1907 muß es bei Bekanntmach⸗ ung der Handelsregiſtereintrag⸗ ungen zu Z. 5, Firma:„Carl Jung“ in Mannbeim heißen, daß das Geſchäft mit Firma auf „Adolf“ Jung übergegangen iſt, nicht auf„Nudolj“ Jung. Maunheim, 25. Septbr. 1907. Gr. Amtsgericht I. 1289 Frkiilige Gerichtsbarkei Bekanntmachung. Nr. 12373. Ueber das Ver⸗ mögen der am 27. März 1907 zu Mannheim verſtorbenen, ebenda wohnhaft geweſenen Karl Friedrich Eberlein Witwe, Albertine geborene Jäger, wurde heute auf An⸗ trag der Erben die Nachlaß⸗ verwaltung gemäߧ 1981 B..B. von Großh. Amts⸗ gericht, Abteilung VII hier angeordnet. Als Nachlaßverwalter iſt Rechtsanwalt Dr. Albert Dührenheimer in Mann⸗ heim beſtellt. 11262 Mannheim, 25. Sept. 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtgerichts VII. Maier. Bekauntmachung. Mannſchaften des Beur⸗ laubtenſtandes der Reſerve im Landwehrbezirk Mannheim, welche gewillt ſind, in die Südweſt⸗Afrikaniſche Schutz⸗ truppe einzutreten, auch die⸗ jenigen, welche derſelben ſchon angehört baben und zu ihr wieder zurücktreten wollen, werden aufgefordert, ſich ſo⸗ fort, ſpäteſtens jedoch bis 15. Okt. 1907 beim Haupt⸗ meldeamt Mannheim mündlich mit ihrem Militärpaß in den Vormittagsſtunden zu melden. Führung ſein und ſich auf 3% Jahre zum Dienſt in der Mannheim, 23. Sept. 1907. Kgl. Preuß. Bezicrks⸗ kommando. Kaufmann wünſcht Nebenbeſchäſtigung. Off⸗ u. Nr. 12887 an die Exy. d. Ni. Stott. zirka 200 Wert am Stück bis 10 Mk. Diese Reste sind Abendmäntel, Hermanm Seltene Oterte. Juch- 140 bis 150 otm breit darunter vom klarsten weiss durch rosa, Iila, ciel bisquit, champagner, bis zum tiefsten schwarz. 1. Rest p. Mtr. EHAST KRA D 3, 7 Planken D 3, Jubilaums-Aussteflung. Freitag, den 27. d. Mts., nachmittags 3 Uhr findet im Rosengarten(Zelthalle) PARTt-HShHSE VorfUHRumng von SelbstKoch-Apparaten zeste —— —— ———— Farben 75 geeignet für Blusen et. 7. Loriſetung der Cuch⸗ u. Burkin⸗ Verſteigerung. Freitag, 27. Septbr. 1907, vormittags 9 Uhr und nachmittags 2 Uhr D 4, 6(Fruchtmarkt) verſteigert wird noch gegen bar: ein großes Lager von Tuch u. Buxkin, prima Qualitäten; Stoffe zu: Paletots, Herrenanzüge, Hoſen, Weſten, Damen⸗ koſtüme ꝛc., ein Zarmiger Lüſter und Sonſtiges. 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