Abonnemend: 70 Pfeunig monatlich. Buingerlohn 25 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Juſerate 30 (Badiſche Volkszeitung.) 8 der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreilelſte Zeilung in Aannheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Dle Netlame⸗Zelle...4 Mt Gigene Nedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Trlegramm⸗Abreſſez „eJournal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 331 Redaktinn 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 213 E 6, 2. Nr. 450. Freitag, 27. September 1907. (Abendblatt.) — Geſtern wagten ſich die Hoffnungen auf Beſſerung auf Grund der ausgegebenen Bulletins wieder weiter vor. Dieſer Fürſt hat in langem Leben zu viel Liebe wachgerufen, um dieſe Hoffnungen, die mehr Wünſche, ehrliche, menſchlich ſchöne Wünſche ſind, nicht menſchlich begreiflich erſcheinen zu laſſen. Und mancher Zeitungskorreſpondent, der auf der ſchönen Mainau weilte und dort gerne in einer lebensfrohen Natur den ſchmerzenden Gedanken an Tod und Vergehen bannte, das gerade dort unendlich weh und bitter aufſteigende Ge⸗ fühl, daß auch das Schöne ſterben muß— und dieſes Fürſten⸗ lleben hatte ſeine Schönheit, wie alles Große, Echte und Auf⸗ rechte in der Geſchichte— mancher Zeitungskorreſpondent machte aus der Hoffnung ſchon faſt eine Gewißheit und mel⸗ dete ſeinem Blatte, daß eine Geneſung eintreten werde, daß die außerordentlich kräftige Natur des Großherzogs, wie ſchon einmal auch dieſe ſchwere Kriſis überſtehen werde, er ſeinem Lande, wie demgdeiche erhalten bleibe. Zahlreiche Glückwunſch⸗ telegramme trafen im Laufe des Tages auf der Mainau ein, die ihren Urſprung hatten in der ehrfürchtigen Liebe zu dem Manne, den wir heute wohl den Patriarchen des auf Freiheit gegründeten nationalen Gedan⸗ kens nennen, den alle kommenden Geſchlechter als einen ſolchen verehren können. Die lebensvolle Stimmung, die geſtern im ſchimmernden, klaren, blauen Herbſtduft die Ufer des Bodenſees umglänzte, ſie ſprang mit froher und freudig begrüßter Gewalt auf die Menſchen über, die zur Mainau fuhren. Ein Atmen der Erleichterung wob um das fürſtliche Schloß, das ſo ſchön und glücklich über den Bodenſee leuchtet. 1* Und nun brachen heute morgen in den erſten Stunden die Hoffnungen, an denen ſich die Liebe des wieder jäh zuſammen und Recht ſcheinen die Zweffler zu be⸗ halten, die wahrhaftig nicht gerne zweifeln, aber doch nicht ſehen, wie dieſes uns allen teuredeben aus ſo ſchweremsdrank⸗ heitsanfall und bei ſo hohem Alter erhalten bleiben ſoll, trotz der rührend großen Aufopferung aller derer, die um das Krankenlager des greiſen Fürſten ſich bemühen. In ſtiller Ergebung, in tiefernſter Gefaßtheit harren wir der Nachrichten, die die nächſten Stunden von der Mainau in die Welt ſenden. 05 IJIn den erſten Nachmittagsſtunden liegt folgende Mel⸗ dung vor: * Mainau, 27. Sept. Die ganze Nacht war das Schloß in ſämtlichen Stockwerken hell erleuchtet. Der Erbgroßherzog weilte beim Großherzog. Zweimal wurde der Hofſtaat gerufen. *„ e N el Vom Krankenlager des Großherzogs. Volkes erfreute, Eine Karlsruher Korreſpondenz der meldet: Das Intereſſe, das die Bevölkerung an der Erkrankung des Landesherrn nimmt, zeigt ſich u. a. auch in der Abbeſtellung ſämt⸗ licher für die nächſte Zeit geplanten Feſtlichkeiten. So haben der Männerhilfsverein und die freiwilligen Sanitätskolonnen ihre Landesverſammlung, die nächſten Sonntag in Lahr abgehalten wer⸗ den ſollte, abgeſagt. Weiter iſt die auf den gleichen Tag angeſetzte Euthüllung des bei Emmendingen den in den Freiheitskriegen gefallenen Soldatem errichteten Denkmals verſchoben worden. Auch die politiſchen Parteien tragen der Erkrankung des Großherzogs Rechnung. Die auf nächſten' Sonntag in Wiesloch geplante Zen⸗ trumsverſammlung findet nicht ſtatt. Der engere Ausſchuß der Deutſchen Volk ausſchuß beſchloſſen, das aus Anlaß des demokratiſchen Parteitages geplante Bankett und die Volksverſammlung ausfallen zu laſſen. Zur Lage der Parteien. Der Greifswalder nationalliberale Verein „Bennigſen“ hatte am Sonntag unter Vorſitz des Herrn Juſtizrats Ollmann eine öffentliche Verſammlung einberufen, in welcher der Reichstagsabgeordnete Dr., Streſemann über die gegenwärtige Konſtellation der poli⸗ tiſchen Parteien zu einander, insbeſonders aber die Sozialdemokratie und das Zentrum ſprach. Seine Ausführungen gingen, wie wir einem ausführlichen Bericht der„Greifswalder Zeitung“ entnehmen, von der Prüfung der Frage aus: Waren die letzten Reichstagswahl⸗ ergebniſſe das Anzeichen eines ernſthaften, politiſchen Umſchwungs, oder waren ſie nur eine Epiſode, ein Rauſch? Der Redner wies auf Sachſen hin, von deſſen 23 Reichstagsmandaten bisher 22 in den Händen der Sozial⸗ demokraten waren, denen bei der letzten Wahl aber nur 13 Sitze verblieben. Im allgemeinen laſſe die letzte Wahl⸗ kampagne annehmen, daß die Sozialdemokratie ihren Höhepunkt überſchritten habe. Er er⸗ innere an die Stetlungnahme Bismarcks gegenüber der Tätig⸗ keit des jung verſtorbenen Laſſalle, zu der das ſpätere Ge⸗ haren der Sozialdemokratie infolge ihres Internationalismus in grundlegendem Widerſpruche ſtehe. Die materialiſtiſche Geſchichtsauffaſſung, die Lehre von der Alleinherrſchaft der wirtſchaftlichen Triebkräfte, welche die Sozialdemokratie ver⸗ tritt, widerlege ſchon die Durchführbarkeit der Abrüſtung und die Beſchränkung auf Miliztruppen. Der Ausbau der eng⸗ liſchen Schutzzollpolitik im Sinne der Torys auf Grundlage des greater Britain könne leicht zu einem dem Deutſchen Reiche hingeworfenen Fehdehandſchuh werden. Ebenſo ſei der ſteigende Selbſtverbrauch Amerikas an Baumwolle, ſein Be⸗ ſtreben, ſich von dem Bezug der Fertigwaren der deutſchen Textilinduſtrie, ja von der Qualitativproduktion Deutſchlands überhaupt zu emanzipieren, eine große wirtſchaftliche Gefahr für Deutſchland, deſſen Arbeiterſchaft nur bei hohem Erport ihr Brot finde. Wenn daher die Sozialdemokratie bei den letzten Wahlen zum Reichstag ſo viele Mandate verloren habe, ſei das bei ihrer verneinenden Stellungnahme zu allen Fragen unſerer Wehrkraft kein Zufall. Bebel müſſe doch die Flinte auch erſt bewilligen, ehe er ſie über den Bucke! 2 e—— „Straßb. Poſt“ spartei hat im Verein mit dem Konſtanger Orts⸗ politik zu treiben, wie das Wort unſeres Kaiſers„Nun erf nehmen könne. Auch die Mittelſtandspolit ik, deren Sozialdemokratie anheiſchig zu machen vorgebe, liege nicht in ſeh die ihrem Rahmen. Beſonders gegenüber dem neuen Mit⸗ telſtande, den qualifizierten Angeſtellten, müſſe die So⸗ zialdemokratie zu deſſen Vernichtung kommen, während die Nationalliberalen ihn zu erhalten und z u fördern beſtrebt ſeien. Das habe der Mittelſtand auech erkannt und ſeine Abkehr von der Sozialdemokratie ſei durch die letzten Reichstagswahlen in Erſcheinung getreten. Der Bauhandwerkerſchutz, das Beſtreben, einem wirtſchaftlichen Verfall der Handwerker entgegenzuarbeiten, der Schutz der Privatbeamten, die Verneinung des Mancheſterſtandpunktes durch die Sozial⸗ geſetzgebung, die durchweg gegen die Stimmen der Sozial demokratie geſchaffen wurde, das alles ſei das Wirkungsgebiet der nationalliberalen Partei. Die Sozialdemokra. tie weiſe immer auf England und Frankreich als vorbildl hin. Herr Bebel möge nur einmal verſuchen, ob es ihm, ſel im Laufe einer ganzen Reihe von Jahren, möglich ſein würde, in ſeiner geliebten, freien, franzöſiſchen Republik unſere Er⸗ rungenſchaften in der Sozialgeſetzgebung durchzuſetzen. Es ſei daran erinnert, daß zwei franzöſiſche Miniſterien über di Einführung der direkten Einkommenſteuer zwecks Verringe⸗ rung der indirekten Steuern geſtürzt ſind. Der Staat und die Induſtrie hätten großes Intereſſe an der Erhaltung des neuen Mittelſtandes, und die Reichsregierung ſei nach dem Ausfall der letzten Wahlen umſomehr bereit, weiter Sozial⸗ recht Sozialpolitik“ beweiſe. Zum Ultramontanismus übergehend, wies Red⸗ ner nach, daß unſere deutſchen Geiſtes⸗ und Kulturheroen mur möglich waren auf dem Boden proteſtantiſcher anſchauung. Um ſo betonenswerter ſei es, daß der Papz ſeiner neueſten Enzyklika das Streben nach dem nicht Rom anerkannten Wiſſen als ſündhaft bezeichnet habe, Bekämpfung des Ultramontanismus ſei noch ſchwerer, a auch noch ſchöner als diejenige der Sozialdemokratie. E wünſchenswert, daß die konſervative Fraktion des preuß Spahn noch behauptet, das Zentrum wolle die reli politiſche Autorität ſtärken. Sehr treffend habe ihm aber Reichskanzler entgegengehalten, daß das Zentrum bei letzten Wahl 12 ſozialdemokratiſche Kandidaten unterſti habe. Redner wandte ſich dann gegen die Unterhaltung de preußiſchen Geſandtſchaft beim Vatikan und gegen die Ge geſchenk⸗Politik des Zentrums, das am 13. Dezember vori Jahres darüber empört geweſen ſei, daß ihm Zer Reichskar keine Zeit zum Umfallen gelaſſen habe. Zur Bekämpfung Ultramontanismus mache er, Redner, auch dann die Blo politik mit, wenn er auch einmal ſonſt mit dem innerlich nicht ganz harmonieren würde. Es ſei bedau daß ein Berliner Freiſinnsblatt faſt täglich dem Block Sch rigkeiten in den Weg lege. Er wünſche, daß die z erreichte Einigkeit zwiſchen Freiſinn und ional Purte Peiſſtier — Die Moinau. Man ſchreibt der„Irlf. Ztg.“ von der Mainau: Das liebliche Eiland im Bodenſee, wo der greiſe Groß⸗ herzog von Baden krank darniederliegt, iſt, ſeit Großherzog Friedrich dort Hausherr iſt, für Tauſende eine Stätte frohen und freien Schauens. Es gibt dort keine Ab⸗ ſperrungen, keine ſteifen Schildwachen mit ihrer erkünſtelten Wichtigkeit, keine kalt abweiſenden Grenzmouern, ſtatt deſſen gaſtlich weit geöffnete Tore und Pforten, allenfalls zierliche Git⸗ ter, die den Eindruck des Schmuckes und der Stütze, nicht des Schutzes oder Zwanges erwecken. Gelegentlich patrouilliert ein grünberockter Zollgrenzwächter durch Park und Wälder. Dieſe Figur gehört ſo ſehr zum alltäglichen Bild rundum auf den Üfern des internationalen Sees, daß auch auf der Mainau ihre Gegenwart ſelbſtperſtändlich erſcheint und beim Begegnenden keine Vorſtellung von beſonderen Sicherheitsaufträgen herporruft. Vielleicht, daß ſich einmal am Landungsſteg der Dampfer ein Ziviliſt mit Feldherrenmiene bewegt; er imponiert trotzdem nicht. manns in Zivil“, der trotz des Bürgerkleides immer noch ſoviß⸗ Kommißatmoſphäre ausſtrahlt, daß die von ihm aufs Viſier ge⸗ nommenen Ankömmlinge die eſgentliche Art dieſes Flaneurs mit geheimen Pflichten ſchon längſt vom Dampfer her mit Vergnügen aus großer Diſtanz erkennen konnten. Es ſtört alſo nichts die Beſchaulichkeit auf dem Inſelchen. Dank dem milden, ausglei⸗ chenden Lufthauch des weiten Seeſpiegels gedeiht eine in vielem ozeaniſch und ſubtropiſch anmutende Pflanzenwelt. anlagen entſtammen teilweiſe einer heute zum Glück bereits außer Es iſt die typiſche Erſcheinung des braven deutſchen„Schutz⸗ Die Garten⸗ die durch allerhand matte den der einfachen natürlichen Schönheit in das Geſamtbild. Die früheren Eigentümer, die Deutſchherrn, haben wohl auch ſchon gewußt, wie ſchön und lieblich da zu wohnen iſt, ſei es, daß der Sce drunten grollend an die oft ſcheinbar ins Endloſe entſchwin⸗ denden Ufer ſtürmt, ſei es, daß er ſein meiſt beſtändiges und doch in jedem Moment von immer anderen Farben⸗ und Lichteffekten überſpieltes Antlitz heiter erglänzen läßt. ißt Kranz von Wahrzeichew altersgrauer und jungwachſender Kultur, ſtolzer Städte und verſchwiegener, fröhlicher Dörflein. Dort ragt die Meersburg, am trutzigſten aus ihr heraus der plumpe und doch ſtrebende Turm der Merowingerzeit, um den alles andere Bauwerk wie herum⸗ und hinaufgewachſen ſteht. Von Konſtanz klingen die Glochen herüber, auf dem See ziehen Schiffe und Schifflein bei Tag ihre Furchen; bei Nacht beleben ihre wau⸗ delnden Lichter das Dunkel, ein Illuminationsſpiel, das ſo gar keine dekorativen Abſichten hat und vielleicht deshalb ſo harmoniſch wirkt. Am Schloß ſtehen die Türflügel der großen Mittebhalle zu ebener Erde offen. Ein unartiger Beſucher könnte ungehin⸗ dert eintreten, obwohl der Schloßherr zur Zeit da iſt. Irgend ein alter Domeſtike erzählt bereitwilligſt und mit vertrauens⸗ boller Sorgloſigkeit, die gewiß iſt, keinen Vertrauensmißbrauch zu erfahren. von ſeiner Herrſchaft. Das ſind Aeußerlichkeiten, belangloſe Nebendinge, gar nicht gewollte, möglicherweiſe ſogar ait manchen Stellen ganz unerwünſchte Zufälligkeiten. Sie drän⸗ gen aber unwillkürlich Vergleiche auf mit dem Stil anderer Höfe von weniger Freimut und wenſger Konzilianz. Dann ſchließt die Welt ja überhaupt gern aus dem Stil einer Haushaltung auf So hat dieſe unbegrenzte Zugänglichkeit Teil zur Förderung der vielen ie dieſem Fürſten ſelbſt den Hausherrn ſelbſt. ſeines Beſitztums wohl auch ihr perſönlichen Sympathien beigetragen, London einem Interviewer ihr li Frau Toſelli hat einem ihrer Trauzeugen, dem Schrf Rundum grüßt der mit allen Mitteln betreiben. Der König von Sachf ch politiſchen Stand⸗ ebendes Herz ausgeſch Lequeux, die Geſchichte ihrer Liebe zu ihrem jetzigen, um 1 jüngeren Ehemann— Frau Toſelli iſt 37 Jachre alt— a traut. Sie ſah ihn, liebte ihn, engagierte ihn als Klapierle und— heiratete dieſesmal ihren Geliebten, mit dem ſie, und Frau Dubois im Londoner Norfolk⸗Hotel zuſammen hatte. Frau Foſelli beklagt ſich bitter über den ſächſiſchen Monika zu holen und ſpäter mit der ganzen Ja dauerndes Aufenthalt in England zu nehmn. Frau Toſelli hatte ſich bereits, wie jetzt feſtgeſtell dem 6. Auguſt in Lortdon aufgehalten und von dort al alle Gerüchte über ihre bevorſtehende Wiederverheira mentieren laſſen. 15 Ueber die Stimmung in Dresden meldet das„Ber! Die Freunde, die die Gräfin Montignoſo noch in Dresd ſind über ihre Wiederverheiratung ſehr verſchnupft u⸗ alle Brücken zu ihr abgebrochen. Der Hof hüllt ſich in Schweigen; er wird aber die Auslieferung der Monika, ſobald ihr Aufenthalt Surch Kriminalbeamte heute von ſeinem Jagdauſenthalte nach Dresden zurückk Eein Dresdner Telegramm der„ in der Sächſſch 9. Seite) 3 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannkeim, 27. September. Beſtand haben möge. Zum Schluſſe erinnerte Redner an die von Werner Sombart aufgeworfene Frage, warum der Ar⸗ beiter in Amerika nicht derart ſozialdemokratiſe ſei, wie der Arbeiter in Deutſchland, auf welche tete: weil er unter Be g ebenſo angeſehen ſ e Achtung vor der Perſön⸗ e aber die Sozialdemokratie von ſich ſenbewußtſeins des Arbeiters zu ſeinem Schaden und ausgeſprochenen Gegenſatz zu den übrigen Bevölkerungsſchichten. Auf nationaler Ideengrund⸗ lage ſozial zu denken, damit ſeien die Sozialdemokratie, ebenſo aber auch das Zentrum am eheſten zu bezwingen. ei wie der Reiche. Die lichkeit des Arbeiters ſte durch die Beſtärkung d 1552 2 Poliſische Uebersſcht. Manunheim, 27. September 1907. Der Würzburger Abſage der bayeriſchen Jungliberalen an den Reichsverband ſingt gaumanns„Hilfe“ ein hohes Lied. Als Verfaſſer zeichnet ein Herr Georg Hohmann aus München. Aber auch der findet ſchließlich ein Haar in der Suppe: Die verbrämte hayeriſche Abſage an den Reichsverband iſt für die baheriſche jungliberale Bewegung vielleicht im Augenblick und für die nächſte Zeit von Nutzen, indem die prinzipielle Agitation und Schulung der jungliberalen Kreiſe ungeſtört weitergehen kann. Das iſt noch ſehr nötig. Für die liberale Reichspolitik aber hat ſich der bayeriſche Jungliberalismus zunä die Möglichkeit ſtärkeren Einfluſſes mit Bedacht abgeſchnitten, vielleicht, weil er ſich noch nicht ſtark genug fühlt. Die beſtehenden Brücken ſind nicht abgebrochen worden, aber neue will man noch aricht ſchlagen. Das iſt die Situation. Jetzt hat Baden zu ent⸗ ſcheiden, und es iſt zu wünſchen, daß es nach dem baheriſchen Be⸗ ſchluß nicht allein in die Höhle des Löwen ſich begibt, ſondern nun wartet. Was wird Wiesbaden ſagen? „Vielleicht— im Augenblick— und für die nächf — das klingt nicht ſo, als ob man von der Zweckmäßigkeit des Würzburger Beſchluſſes allzufeſt überzeugt ſei. Der Ge⸗ danke, die Badener könnten ſich„die Möglichkeit ſtärkeren Einfluſſes“ mit Bedacht nicht abſchneiden, ſcheint in München Unbehagen zu erregen. Warum nur? Auf ein Reſervatrecht mehr kommts doch auch nicht an! Naumann über den ſozialdemokratiſchen Parteitag. Auch Naumann, der immer und immer wieder ein Zu⸗ ſammengehen der bürgerlichen Linken mit der Sozialdemo⸗ kratie befürwortet und gegen perſönliche Verunglimpfungen von der ſozialdemokratiſchen Seite Unempfindlichkeit gezeigt hat, fällt über den ſozialdemokratiſchen Parteitag in Eſſen ein höchſt ungünſtiges Urteil. Er ſchreibt in der neueſten Nummer der„Hilfe“: „Die Anerkennung der Stuttgarter Beſchlüſſe(des Inter⸗ nationalen ſozialiſtiſchen Parteitags) gegen die Kolonien iſt ein direkter Beweis für den Sieg des kleinbürgerlichen über den großinduſtriellen Gedanken. Dieſe Anerlennung des Stuttgarter Beſchluſſes iſt nun außerdem eigentlich das einzige, was dieſer geiſtig dürftigſte der bisherigen Parteitage fertig gebracht Hat, denn die ganze Debatte darüber, ob Genoſſe Noske ſich im Reichstage etwas zu militärfreundlich ausgedrückt hat oder nicht, hat gar kein Ergebnis gehabt, da Noske durch Bebel gedeckt war. Noch weniger Neues konnte nach Lage der Sache die Ausſprache über die Maifeier zutage fördern, und die Einrichtung des Preß⸗ bureaus iſt vielleicht nicht unwichtig, aber keine programmatiſche Handlung.“ Aeber die Stellung der Freiſinnigen Vereinigung zur Sozialdemokratie urteilt Naumann: 2 „Ein gewiſſer Erfolg iſt die Ablehnung des Antrages, daß künftighin in Stichwahlen für keine Freiſ innigen mehr geſtimmt werden ſoll, aber auch, wenn er angenommen worden wäre, würde damit noch nichts für das wirkliche Verhalten geſagt ſein, denn im Ernſtfalle ſehen dieſe Dinge doch anders aus, als in einer Parteitagsrede. Sicher hat die Sozialdemokratie die Macht, eine Angahl von uns nicht wieder ins Parlament kommen zu laſſen, aber ſie ſelbſt gewinnt dabei gar nichts und verſchlechtert nur die Geſamtlage. Man kann ja vielleicht denken, daß dadurch die Frei⸗ finnigen erzogen werden ſollen, auch ihrerſeits künftig für den Sogialdemokraten zu ſtimmen, aber gerade wir, die wir den Stand⸗ hunkt der Gegenſeitigkeit immer vertreten haben und verkreten werben, müſſen doch bei heutiger Sachlage für Norddeutſchland es als Illuſion bezeichnen, wenn man glaubt, dieſen Erfolg durch Drohungen zu erreichen. Die Sozialdemokratie hat hier alle bür⸗ gerlichen Kreiſe in den letzten Jahren ſo hundertfach verletzt und Heſchünnpft, daß kein Menſch imſtande iſt, eine Temperatur herzu⸗ ſtellen, wie ſte in Süddeutſchland möglich iſt und vielfach vorhanden war, ehe die Sozialdemokratie für das Zentrum eintrat. Die Zeit“ aber gegen den Freiſinn iſt! Das ſchädigt uns, aber noch viel mehr ſchädigt es die Sozialdemokratie ſelber, denn dann iſt das Bündnis ſchwarz⸗ rot endgültig und— wer vom Papſte ißt, daran!“ Als Ergänzung zu dem in den letz Urteile bezüglich des Verhältniſſes von Zentrum und demokratie diene der Hinweis, daß in der klerikalen eine ernſtliche Stellungnahme gegen den Eſſener J kaum anzutreffen iſt. Wohl wird das Verhalten d gegenüber der Religion beleuchtet, aber eine ernſtliche arbeit zur Bekämpfung der dem nationalen Staate den ſozialiſtiſchen Gefahr iſt nicht zu beobachten. Eir ſelbſtloſe Arbeit zum beſten des Staates pflegt überhaupt nicht vom Zentrum geleiſtet zu werden. Umſtänden betrachtet aber das Zentrum guch als die einzige Macht, die es noch ausſpielen kann und durch deren Daſein mal in die Höhe kommen kann. Wenn mit einem Schlage von dem deutſchen Boden ver würde das wohl vom Zentrum als ein ungeheurer Strich durch die Rechnung empfunden werden! Unter den heutigen die Sozialdemokratie gegen die Regierung es vielleicht noch ein⸗ emokratie chwände Endgültig aus der ſozlaldemokratiſchen Partei ansgeſchloſſen wurde der frühere Berliner Stadtverordnete Dr. Robert Friedeberg, der Begründer des„Anarchoſozialismus“, durch ein geſtern gefälltes„Schiedsgerichtsurteil“. Das Schiedsgericht, dem u. a. die gsabgeordneten Legien und Stadthagen, Stadtverxordneter Borgmann und Karl Kautsky angehörten, nahm zung auf eine prinzipielle Erklärung Friedebergs Bezug, in der er ſich als Gegner des Parl mentarismus bekennt und für„die Propaganda der Geſetz⸗ loſigkeit, Religionsloſigkeit, der Vaterlands⸗ loſigkeit und des Antimilitarismus“ für„die direkte Aktion und den anarchoſozialiſti Be itrit Es erklärt dann wörtlich:„Die Grundſätze ſind tatſächlich die des Anarchismus. Wenn Grundſätze zu den ſeinen macht, hat er ſich damit ohne außerhalb des Rahmens der Sozialdemokratie geſtellt. So ſehr da Schiedsgericht ſeine Verdienſte um das Proletariat und ſeine perſönliche Ehrenhaftigkeit anerkennt und ſo ſehr es bedauert, das verbindende Band mit ihm zer müſſen, ſo muß es doch erklären, daß Friedeberg durch klärung aufgehört hat, Sozialdemokrat zu nicht mehr als zur Partei gehörig betrachtet werden kann.“ Der Ausſchlußantrag des ſozialdemokratiſchen vereins für den dritten Berliner Reichstagswahlkreis iſt da⸗ mit genehmigt. Ueber die angeblichen Steuerpläne der Reichs⸗ vegierung ſchreibt eine Berl. Korreſp., die mitunter gut unterrichtet iſt: Die in letzter Zeit durch die Preſſe gegangenen Meldungen über die angeblich in Ausſicht ſtehende Finanzreform, ſowie über eine Anzahl Steuerpläne ſind durchaus verfrüht und entbehren nach jeder Seite der Begründung. Ueber die Frage der Beſoldungsanfbeſſerungen der Beam⸗ ten finden zurzeit an zuſtändiger Stelle Beratungen ſtatt. Es läßt ſich noch nicht überſehen, nach welcher Seite man ſich entſcheiden wird. Völlig falſch wäre es, aus der großen Zahl der in letzter Zeit aufgetauchten Steuerpläne etwa ſchließen zu wollen, daß eine größere Finanzreform geplant iſt. Das iſt keineswegs der Fall, was ſich auch ſchon daraus ergibt, daß der abgeſchloſſene Reichshaushaltsetat in durch⸗ aus zufriedenſtellender Weiſe balanziert. Sollte die Regie⸗ rung mit neuen Steuervorſchlägen an den künftigen Reichs⸗ tag herantreten, ſo würde es ſich nur um Kleinigkeiten handeln. Reichstags gini berg dieſ Friedeberg weit Wahl⸗ —ͤñ———— Deutsehes Reich. (Den Plan einer konſervatip⸗klerikalen Regierungsmehrheit) hat der Führer der Nationallibe⸗ ralen, v. Bennigſen, in einem jetzt veröffentlichten, an Miquel unter dem 30. Auguſt 1888 gerichteten B e ein„verrücktens Projekt“ gengunt. In einem weiteren Briefe an denſelben vom 8. Februar 1890 ſchreibt er über das gleiche Thema: „Ein Regierungserperiment, geſtützt auf Kon⸗ ſervative und Zentrum, iſt für Preußen und Deutſchland lebensgefährlich, heutzutage mehr als jema hin kann der Kaiſer höchſtens nach Jahren gedrängt werden, wenn andere Kombinationen Fiasko gemacht haben oder gar keine Regierungsmehrheit weiter ergeben ſollten.“ —— öũ̃— Ausland. ka.(Die gelbe Gefahr i g der mexikaniſche hleichens d, nicht nur eine f ir zierige Sache, f 1 ziemlich kof»Unternehmen zu werden. e ilen lang, und die Japane welche einmal entſchloſſen eine außerordentliche Mar nicht hereinkommen, 3 zig oder fünfzig Meilen entfernt ſuchspunkt. Man fing zuerſt mit ung an, eine Zahl, die ſich ſehr bald als e 18 entw e an einer zren ſie weiter und verſuck — inglich und jetzt iſt ſtens zwanzig mehr, um die Geſamt auf hund bringen. Die Wächter ſind beritten, wenigſtens die Mehrz und ihre Ar gabe ſoll es ſein, die Grenze abzupatrouillie Die bisherige Grenzaufſicht hat weni g genützt. Mpaner ſind 3 Hunderten hereingekom en, ohne daß man 5 verhindern konnte, und einmal drin, find ſie nicht wieder hinaus zubekommen. —— Pfälziſche Politik. 5 Die liberalen Arbeitervereine der Pfalz nach dem„Fränk. Cour.“ beſchloſſen, ſich zu einem pfälziſchen Verband zuſammenzuſchließen. In verſchiedenen Städten der 1 entwicklung des Pfalg ſind neue Vereine in der Gründung begriffen. Bad Dürkheim, 26. Sept. In der geſtern hier ſtatt⸗ gehabten Sitzung des engeren Ausſchuſſes der nationalliberalen rtei für den Kanton Dürkheim beſprach Dr. Biſchoff die Tages⸗ ordnung des bevorſtehenden Delegiertent in Wiesbaden im Anſchluß an die politiſche Lage und die Stellung des Liberalismus im deutſchen Reiche. Gegenüber eiwg entgegenſtehenden Meinungen ſei unbedingt am liberalen Block feſtzuhalten, um die Ginig⸗ keit ralen Gruppen im Intereſſe der freiheitlichen Fort⸗ Geſamtvaterlandes zu ſichern und nicht andernfalls die Reichsregierung wieder in die Gewalt des Zentrums ete. zu bringen. Ebenſo bleibe auch derſ engſte Zufſammenſchl 1 5 der nationalliberalen Partei mit den jungliberalen Ver⸗ ungen zur Stärkung und Feſtigung des Liberalismus und deſſen Zielen unbedingt notvendig. Was die in füngſter Zeit in⸗ 0 folge des Vertretertages des Reichsverbandes Vereine der nationalliberalen Jugend in Kaiſerslautern vielumſtrittene Frage der Altersgrenze bei dieſen Vereinen anbelange, ſo müſſe an letzterer feſtgehalten werden. Herr Dr. Biſchoff ſchkoß ſein mit allſeitiger Zuſtimmung aufgenommenes Referat mit dem Dank der nationalliberalen Partei an die Jungliberalen, welche ein ſehr wichtiges Glied in derſelben ſeien, für ihre katkräftige Wahlmit⸗ arbeit und deren erfolgreiche Tätigkeit im Intereſſe des Liberalis⸗ mus überhaupt. der Der Mord im Zirkus. sh. München, 26. Sept. Niederhofer bemerkt: Der Zeuge Meleinger muß ſich irren. Vorſ.: Was haben Sie mit dem Gelde geian, das Sie von Weiß erhielten? Angekl.: Das habe ich für mich verwendet. Borf.; Ah! Wie kommen Sie dazu? Angekl.: Ich habe durch Hendſchel Schaden genug erlitten, weil er den Apparat nicht nahm. Vorf.: Sie hatten ja den Wechſel? Angekl.: Ich bekam ja kein Geld da⸗ für, und dann mußte ich doch den Elephanten bezahlen. Vorſ.: Sie nahmen doch an, daß Hendſchel nach London gehe? Angekl.: Ja. Vorf.: Wie kommen Sie dazu, am 30. Mai 1904 von Leipzig aus eine Karte nach München an Hendſchel zu ſchicken, wenn Sie wußten, daß er in London iſt? Angekl.: Weil er in 8 bis 14 Tagen wieder zurück ſein wollte. Vorſ.: Sie äußerten hier, er werde nicht wieder kommen? Angekl.: Ich dachte er werde ein Geſchäft anſehen und mit einer Dame von Frankfurk aus eine Vergnügungsreiſe machen. Oefters ſagte er auch, er werde ſich an einer Fabrik beteiligen. Einmal muß er doch wieder kommen. — Zeuge Meitinger konſtattert, daß der Ring früher mehr wert war. Auch erinnert ſich Zeuge daran, daß Hendſchel einen wertpollen Ring kaufen wollte, aber nicht Geld genug hatte und daß Gottmann beim Kauf nicht zugegen geweſen iſt. Hendſchel bezahlte mit mehreren Hunderten, die er in der Hand hielt. Vorſ.: Wieviel Geld nahmen Sie nach Berlin mit? Angekl⸗: Etwa 200 Mark, womit ich auch die Reiſe bezahlte Vorf.: Wann haben Sie das Geld bekommen? Angekl.: Am Freitag Mitag von meiner Mutter, und abends 9 Uhr bin ich gefahren. Der Verteidiger fragt den Angeklagten, ob er durch Groß in Berlin den Ring verſetzen ließ, weil er kein Geld mehr hatte. Angekl.: Ich ließ einen Ring verſetzen, den ich um 80 Mark ge⸗ kauft hatte und erhielt dafür 50 Mark. Von München aus habe Sogzialde mokratje mag nur beſchließen, daß ſie für das Zentrum, ich den Ring wieder ausgelöſt, Zeuge Goldarbeiter Müller C ͤvvddddbbßbGbãé⁵ ͥãꝗéĩͤvvdbbdbCßꝙ0é0ä0éã0G0ꝙ0Gwͤçꝗçſꝙö—.!.!. e—PTTbVTCTGTT—TbTbTbTbTT0T'TTbTbTbTb 8„„ In der folgenden Diskuſf de duf Taliche Gräfin nicht entfernt werden, da die Florentiner Polizei ſeit war, nach langer intereſſanter Diskuſſion; der Beſchluß gefaßt Iu der nun folgenden Diskuſſion nurde auf die bör galich längerer Zeit einen Ueberwachungsdienſt eingerichtet hat. Der Könja iſt durch die Ereigniſſe ſehr erſchüttert und hat die letzten Nächte ſchlaflos verbracht. Er zeigt große innere Un⸗ ruhe. Der König liebt die Gräfin immer noch herzlich. Kürzlich ſagte er zu ſeinem Vertrauten: Man kann nur für ſie beten! Der Aufenthalt der ehemaligen Kronprinzeſſin in Lon⸗ don wird durch die deutſche Botſchaft ermittelt werden. Von Giron, mit dem die damalige Kronprinzeſſin ſeiner⸗ zeif aus Dresden entfloh, verlautet, daß er jetzt Bankkommis in Brüſſel iſt und ſich vor einigen Monaten mit der Tochter eines helgiſchen Geſchäftsmannes vermählte. — Auf ganz ungewöhnlichem Wege ſuchte füngſt, wie aus Abelaide berichtet wird, ein Heiratskandidat zu Hog Bay im ſüd⸗ lichen Auſtralien eine Frau. Der junge Mann iſt Eierhändler und berfiel, um ſein Vorhaben bekannt zu geben, auf die Idee, mittels Aufſchrift auf einigen Schock Giern mitzuteilen, daß er ſich auf der Suche nach einer Lebensgefährtin befinde. Die beſchriebenen Eier gingen als Boten nach allen Himmelsgegenden, und bald kraf eine Menge von Zuſchriften ein, in denen beſonders betont wurde, daß die Abſenderinnen ſich lebhaft für Geflügelzucht intereſſieren. Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe L 12, 18 3. Stock. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11. Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Ableilung Mannheim. H. M. Die erſte Mitgliederverſammlung nach der Sommer⸗ pauſe fand am 21. September im Hotel Natienal ſtatt. Die zwel wichtigſten Punkte der Tagesordnung waren die Berichte über die Generalverſammlung in Weimar und über den in Kaſ⸗ —55 ſel abzubaltenden Kongreß. Schon auf der Weimarer Tagung worden, einen Kongreß über die Frage der Reform der Mädchen⸗ ſchulen einzuberufen. Eine Kommiſſion wurde gebildet, die zur Hälfte aus Mitgliedern des Vereins Frauenbildung⸗Frauenſtu⸗ dium, aus den Damen Baſſermann, Steinmann, We⸗ ber. Schlodtmann, v. Käſtner, zur anderen Hälfte aus den Damen der verſchiedenſten Richtungen der Frauenbewegung beſteht, nämlich Frl. Dr. Bäumer für den Allg. Deutſchen Lehrerinnenverein, Frl. Landmann für die klatholiſchen Frauenvereine, Frl. Stöcker für die radikale Richtung der Frauenbewegung, Frl. Pauln Müller für den evangeliſchen Frauenbund und der Oberlehrerin und bekannten Schriftſtellerin Marie Martin. Jedes Referat ſoll zum Schluß in eine Reſolution zuſammengefaßt und zur Abſtimmung gebracht wer⸗ den. Auch die Minoritäten ſollen zu Worte kommen, durch Ver⸗ öffentlichung der Minoritätsbeſchlüſſe. Die Frauen Mannheims mögen ſich recht zahlreich an dem Kongreß in Kaſſel beteiligen, vor allem die dem Verein angehörigen Damen, bie ſich wohl ſchon ihre Meinung in dieſen Fragen gebildet hahen, ſowie die Lehre⸗ rinnen, die in der praktiſchen Arbeit ſtehen. Die Tagesordnung für den Kongreß lautet: Freitag, den 11. Oktober: Der innere Aufbau der höheren Frauenbildung. Vor⸗ mittaas 10 Uhr: 1. Die höhere Mädchenſchule. Ref.:Frl. Helene Lange⸗Berlin. 2. Die Vorbereitung zur Univerſität. Ref.: Frl. Paula Schlodtmann⸗Köln. Nachmittags 4 Uhr: 3. Die allge⸗ meine Fortbildung(Frauenſchulel. Ref.: Frl. Ling Hilger⸗ Hreugnach, Frl. Lydia Stöcker⸗Berlin und Fr!. Julie von Käſt⸗ ner⸗Kaſſel. Samstag, den 12. Oktober: Die äußere Organi⸗ ſation der höheren Frauenbildung. Vormittags 10 Uhr: 4. Der gemeinſame Stchulbeſuch von Knaben und Mädchen. Ref.: Frau Marianne Weber⸗Heidelberg. 5. Der Lehrkörper der höheren Mädchenſchule. Ref.: Frl. Dr. Bäumer⸗Berlin. Nachmittags 4 Uhr: 6. Die Eingliederung der höheren Mädchenſchule in das geſamte Unterrichtsweſen. Ref.? Frl. Marie Martin⸗Berlin. Einrichtung des Leſezimmers in Weimar aufmerkſam gemacht. Die Vorſitzende bedauert, daß in Mannheim ſo wenig Intereſſe hierfür vorhanden, ſo daß das Leſezimmer des Vereins kaum be⸗ ſucht wird. Es folgten einige Beſprechungen von Vereinsange⸗ legenheiten. Die Vereinsmitteilungen ſollen jetzt regelmäßig an alle Mitglieder verteilt werden, ſo daß jedes derſelben einen Einblick bekomme in das, was im Verein vorgeht. Es wurde gebeten, bei etwaigen Wohnungsänderungen die neue Adreſſe angeben zu wollen. Auf eine vom Verein Frauenbildung⸗Frauen⸗ ſtudium veranlaßte Einrichtung in der hieſigen Frauenarbeits⸗ ſchule wird erneut aufmerkſam gemacht. Es ſt dort ein be⸗ ſonderer Unterricht eingerichtet worden, in dem diejenigen Mäd⸗ chen, welche die Knabenſchulen beſuchen, in Handarbeiten, be⸗ ſonders nähen, ſoviel erlernen können, als ſie ſpäter im prak⸗ tiſchendeben gebrauchen werden, nicht in langandauernden Kurſen, ſondern nur zwei Stunden wöchentlich; Mittwochs von—5 Uhr. — In das bevorſtehende Winterprogramm des Vereins werden die Diskutiermittage wieder aufgenommen. Der Verein war in dieſem Jahre nicht in der Lage, ſeine Vorträge früher bekannt zu geben, da er von der neuerrichteten Mannheimer Handelshoch⸗ ſchule in ſeinen Maßnahmen abhängig war. Der Verein, der in der Kommiſſion der Handelshochſchule vertreien iſt, will nicht in Konkurrenz mit dieſem großen Unternehmen das er ſelbſt fördern will, treten. Der Vorſtand hat daher beſchloſſen, nur noch Vorträge halten zu laſſen, die auf ganz anderem Gebiete wie die der Handelshochſchule liegen. Es ſind bisher in Aus⸗ ſicht genommen: Lilly Braun über Hausgenoſſen⸗ ſchaft und Marianne Weber über Das Problem der Ehe. Sobald das Programm der Vorträge an der Han⸗ delsſchule feſtſteht, wird es den Vereinsmitgliedern zugehen. Durch den Verein bezogene Hörerkarten zu den Vorleſungen koſten, falls ſich eine genügend große Zahl von Vereinsmitgliedern meldet, M. 3 ſtatt M. 5 pro Zyklus. 4 7ꝙ)TFTV%VT)VVTTCfT7T7T0TéT00T''000 — —— — — S e: ne — ——2 — eeece . 7 SK.. ——— 11 Mannheim, 27. September. General⸗Anzeiger.(Abendblatt) ——————— eeneeeee at für Niederhofer einen kleinen Ring weiter gemacht Das war im Mai 1904. Die Reparatur war eilig; der Ring wurde durch einen Dienſtmann ins Café„Deutſches Theater“ zu Niederhoſer gebracht, der mit einem Hunderter bezahlte. Ich machte einen ). Abzug von 29 Mark für einen Schuldreſt. Nach einiger Zeit kam ng der Dienſtmann wieder und wollte den Abzug zurück haben, was 5 ich verweigerte. Tarauf kam Tiederhofer ſelbſt und behauptete, 185 das Geld gehöre der Einſele. Da ich es nicht herausgab, drohte 765 Niederhofer mit einer Anzeige. Die Reſtaurationsinhaberin 1 Genovefa Einſele erklärt, daß ſie nichts Böſes gegen Nieder⸗ hofer habe. Sie bittet, nicht unterbrochen zu werden, da ſie ihre Ausſage in vier Teile eingerichtet habe. Sie erzählt: Die Fa⸗ milie Niederhofer kenne ich ſeit 1847 und verkehrte mit der Frau ſtiederhofer von 1889 bis 1890. und ſaate: Gehen Sie mit, ſie müſſen mir etwas verſetzen. trug ein Etui mit Schmuckſachen in das Pfandhaus. Als ich ihr das Geld und den Zettel brachte, behauptete ſie, daß ſie mir 13 und nicht 12 Gegenſtände gegeben hätte. Dies ärgerte mich und ich ſah ſie lange nicht mehr. Erſt 1903 bei einer Begegnung war ſie ſehr liebenswürdig mit mir und ich kam wieder zu ihr. 1904 übernahm ich die Hausmeiſterſtelle im Zirkus. Während der Dult⸗Woche kam der Angeklagte öfters, weil er ſelbſt einen Schlüſſel hatte Einmal hat Niederhofer mich eines Diebſtahls an ſeiner Mutter beſchuldigt, was Frau Niederhoſer aber nicht glaubte. Einmal ſah ich den Niederhofer einen Brunnen aus⸗ meſſen. Frau Niederhofer hat mich vor ihrem Sohn gewarnt. Der Angeklagte hat mir geſagt, daß er ein Programm mit einem Elefanten, einem Pferd und einem Hund zufammenſtellen wollte. Als ich ſagte: Aber Buberl, haſt Du denn auch Geld dazu?, hat er in gemeinen Ausdrücken über ſeine Mutter geſchimpft, die ihm überall hinderlich ſei. Im Deutſchen Theater erzählte mir Nie⸗ derhofer von dem Verkauf ſeines Loopingsapparates an Hendſchel, and auch ſpäter kam ich mit Hendſchel und Niederhofer zuſammen 32 5 und hörte von deren Abmachungen. Einmal, vor ſeiner Abreiſe 115 nach Berlin, händigte mir der Angeklagte einen Wechſel ein, an 5 dem mir auffiel, daß er zurückdatiert war. Dieſen Wechſel zeigte 85 ich ſeinem Bruder Karl, der ihn ſofort als gefälſcht bezeichnete. m Als ich in den Zirkus kam, war alles neu hergerichtet, die Ma⸗ nege neu aufgefüllt, obwohl alles von mir aus in tadelloſem Zu⸗ ſtande gehalten war. Im Vureau ſah ich in einer Schublade einen kleinen Revolpver. Am 1. Juni kam ich in die Wohnung des 1 — 7 U eb⸗ Hendſchel und erfuhr, daß dieſer ſeit 25. Mai verſchwunden war. 18 Auf der Bank wurde mir mitgeteilt, daß kein Auftrag zur Ein⸗ 31 löſung des Wechſels gekommen ſei. Niederhofer ſagte mir: Hend⸗ 5 ſchel ſei nach London, vielleicht auch nach Prag oder Budapeſt ge⸗ *5 veiſt, weil es dort ſchöne Weiber gebe. Sodann bemühte ich mich 1 wegen des Wechſels und kam auch zu Groß, der über Niederhofer ſchimpfte.(Die Zeugin, die in früheren Prozeſſen ſchon über Ge⸗ 8 bühr ſich vordrängte, ſagte unter ſtürmiſcher Heiterkeit des Publi⸗ ge kums: Und damit ſchließe ich meinen zweiten Teil.) Mit dem 5 dritten Teil begann ſie: Verſchiedene Leute behaupten, dem Hend⸗ „ſchel habe man den Kragen umgedreht, was ich natürlich von den „„ Niiederhoferſchen nicht glaube. Die Frau Niederhofer ſagte mir 1. ewar, Rat Dillmann habe ihr geſagt: Wir müſſen Ihrem Sohn 3„ Eeinbalt tun, ſonſt ſchreitet die Polizei ein. Frau Karl Nieder⸗ phofer erſuchte mich, zum Schutzmann Kneipp zu kommen. Ich bat dieſen, vo⸗ſichtig vorzugehen, denn wenn Hendſchel noch etwa zum Vorſchein komme, wären wir blamiert. Auf Anraten ging ich auch zum Kommiſſär Hein, der mir aber nicht gefiel, weil er mir nicht glaubte. Mit Karl Niederhofer lam ich ſodann zu Herrn Erämer, dem Herausgeber der„Kritik“ und bat ihn, ſich der Sache anzunehmen und die Polizei aufzuwecken. Darauf habe ich eine Karte des Inhalts erhalten:„Bitte, unternehmen Sie nichts weiter, es iſt fruchtlos.“ Meinen Verdacht teilte ich gauch Herrn Rat Dillmann mit und bat den Schutzmann Kneipp, endlich doch den Niederhofer zu verhaften. Dieſer ſagte: Der Wachtmeiſter und der Kommiſſär wollen nicht daran. Auf die Frage des Präſidenten, was er dgrauf zu erwidern habe, ſagte Niederhofer: Soweit ſich die Ausſagen mit meinen Angaben der Vorunterſuchung decken, habe ich nichts zu erwidern. Das an⸗ dere überlaſſe ich meinem Verteidiger. Mit Beginn der Nachmittagsſitzung gab der Staats⸗ anwalt das von der Behörde in Gera eingelaufene Telegramm Jfolgenden Inhalts bekannt: Geßt, Otto, Walter, Wilhelm, Paul, Hausdiener von Erfurt, geboren am 25. Februar 1885, groß, kräftige Geſtalt, verbüßt 15 Jahre Zuchthaus wegen Mordes. Außerdem iſt gegen denſelben eine weitere Unterſuchung wegen Mordes vom Staatsanwalt in Verden eingeleitet. Von einem weiteren neuerdings eingeſtandenen Mord iſt hier nichts be⸗ kannt.“ Der Staatsanwalt fügt dem bei: Aus den Akten gebe ich bekannt, daß der vom Zeugen Wimmer erwähnte Geiſt Joſeph heißt und dieſer am 23. April 1878 zu München geboren iſt. Daher erſcheint es ausgeſchloſſen, daß dieſe zwei Perſonen iden⸗ tiſch ſind. Der Verteidiger ſtimmt dem bei. Zeugin Einſele, wieder vorgerufen, erklärt: Ich nehme von dem Geſagten nichts zurück. Der Angeklagte erwidert: Die mir von der Zeugin über meine Mutter in den Mund gelegten Aeußerungen ſind durchaus unwahr oder doch übertrieben. Der Verteidiger ſtellt an die Zeugin Einſele die Frage: Wann haben Sie zum erſten Mal nach Hendſchel geforſcht Zeugin: Im No⸗ vember 1906. Verteidiger: Und da erinnerten Sie ſich noch an die einzelnen Daten aus dem Jahre 1904? Zeugin: Die Sache iging mir im Kopfe herum. Verteidiger: Das ſtimt mit Ihren erſten Vermutungen über Hendſchels Verſchwinden nicht überein. Zeugin: Ich dachte damals noch an kein Verbrechen. Verteidiger: Nun haben wir es ja. Es war auch unſchön, daß Sie die Sache mit Müller mitgemacht haben. Zeugin: Ich habe dies nicht überlegt und ſage es jetzt auf die Gefahr hin, daß ich eingeſperrt werde. Verteidiger: Aus welchem Anlaß haben Sie nach Hendſchel geforſcht? Zeugin: Groß ſagte, als der Wechſel Izu 2500 Mk. bezahlt wurde, zu mir: Dieſer Schuft hat mir eine königliche Belohnung verſprochen und nun hat er mir bloß 100 Mark gegeben. Wenn ich will, verſchwindet Niederhofer in drei Stunden vom Erdboden. Der Verteidiger macht die Zeugin auf weitere Widerſprüche aufmerkſam. Verteidiger? Wazu hat ſich (Niederhofer an dem Brunnen zu ſchaffen gemacht? Zeugin: Er wird einen Platz geſucht haben, wo er den armen Kerl hinſchmeĩ⸗ ßen konnte. In der weiteren Unterhaltung zwiſchen dem Ver⸗ teidiger und der Zeugin geraten beide ſo aneinander und drängt die Zeugin ſo lebhaft auf den Verteidiger ein, daß der Vorſitzende dieſem zu Hilfe kommen muß, indem er die Zeugin an den Zeu⸗ „ * ι nfr co bank zurück und von dieſem neutralen Boden aus werden nun die weiteren Verhandlungen geführt. Die Zeugin gibt weiter an, daß ihr der Angeklagte einmal erzählt habe, ſein Sport ſei:„Ein Weib. ein Pferd und ein Beutel Geld“. Er habe immer renom⸗ miert, ſein„Weib“ koſte ihm täglich 20 Mark. Die Zeugin hat angegeben habe, bn 8 8 er in Hamburg war, ſei der Zirkus aufgeräumt worden, und dabei ſei ſeine Mutter außerordentlich aufgeregt geweſen.— Die Heuer im Mai kam ſie zu mir Ich gentiſch zurückweiſt. Der Verteidiger zieht ſich auch zur Anklage⸗ Zeugin verteidigt ſich mit einem ungeheuren Wortſchwall gegen dieſe Behauptung. Verteidiger Rechtsanwalt Kleinberger(zur Zeugin Einſelle): Es ſteht feſt, daß ſie geſagt haben, Frau Niederhofer ſei ſehr auf⸗ gereat geweſen, als im Mai 1904 nach der Mordtat der Zirkus aufgeräumt wurde. Wollen Sie darauf ſchließen, daß Frau Nie⸗ derbofer an dem Morde beteiligt iſt? Zeugin: Mein Gewiſſen ſagt mir ja.(Große Unruhe im Zuhörerraum.) Verteidiger: Haben Sie nicht einmal die Abſicht gehabt, in Gemeinſchaft mit dem Angeklagten einen Bilderhandel anzufangen? Zeugin: Das war ſpäter.— Zu dem Wechſel über 6000 Mark gibt der Ange⸗ klagte an, daß er das Giro des Groß unter den Wechſel nur deshalb haben wollte, weil er ſelbſt verſchuldet war und nicht wollte, daß der Wechſel von einem ſeiner vielen Gläubiger ge⸗ pfändet werde. Zeugin Frau Leneur gibt an, daß im Jahre 1902 ein Ar⸗ liſt bei ihr wohnte, den Hendſthel öfter beſucht habe. Von dem Verſchwinden Hendſchel habe ſie auch ſchon frühzeitig erfahren. Später ſei Frau Einſelle zu ihr gekommen und habe ſich mit ihr über den Fall Hendſchel unterhalten. Verteidiger: Sie ſollen zu Frau Einſelle geſagt haben, Ihr damaliger Zimmerherr Perzl habe erklärt, Hendſchel ſei verreckt, ihm ſei der Kragen umgedreht woörden. Zeugin: Das iſt eine große Lüge. Herr Perzl würde nie ſo etwas geſagt haben.— Zeugin Frau Einſelle erregt: Das hat ſie doch zu mir geſagt. Wie kann ſie das jetzt abſtreiten? Sie haben geſagt Herr Perzl habe Ihnen erzählt, Hendſchel ſei ver⸗ reckt, man habe ihn in die Grube geſchmiſſen. Wenn Sie es jetzt nicht mehr wiſſen, ſo haben Sie es vergeſſen. Zeuge Schutzmann Kneip hat Nachforſchungen auf der Thereſienwieſe angeſtellt.— Frau Einſelle erklärt dazu: Ja, Sie hätte ihn beim Oktoberfeſt dort geſehen.(Heiterkeit.)— Zeuge Brandhuber war Oberkellner im Deutſchen Theater bis zum 18. März 1904. Er hat dort den Angeklagten Niederhofer, wie auch den Ermorde⸗ ten, Hendſchel, und den Kaufmann Groß kennen gelernt. Hend⸗ ſchel war täglich dreimal im Reſtaurant, mittags zum Eſſen, dann unter Abends und ſchließlich nach dem Theater. Er ſaß immer allein. Der Zeuge hatte auch Ringe in Kommiſſion und hat einmal dem Hendſchel einen Ring mit einem Saphir und vier Brillanten für 330 Mark verkauft. Hendſchel habe große Freude daran gehabt, denn er liebte Schmuckſachen ſehr. Zeuge Wiesmüller war im Mai 1904 als Kellner im Deutſchen Theater angeſtellt. Niederhofer hat auch ihm den Loo⸗ ping the Loop⸗Apparat zum Kaufe angeboten, er hahe ihn aber abgelehnt. Niederhofer ſei häufig die Zeche ſchuldig geblieben und habe ſich noch ein bis zwei Mark vom Zeugen geliehen. Er habe aber das Geld ſtets wieder zurück bezahlt.— Zeuge Kine⸗ matographenapparateur Probſt kennt Niederhofer ſeit ſechs Jahren. Er war auch bei der Anſchaffung des Apparates dabei und machte auch die Reiſe nach Bukareſt mit. Nach ſeiner An⸗ ſicht gehörte der Apparat der Mutter Niederhofers.— Als letzter Zeuge wurde Rechtsanwalt Fries vernommen. Er äußerte ſich zur Wechſelklage. Dem Zeugen fiel es auf, daß der Wechſel über 6000 Mark mit der Unterſchrift Hendſchels erſt zwei Tage nach der Rückſprache mit ihm präſentiert worden ſei, während man ſolche Wechſel ſonſt ſofort vorlege.— Im Anſchluß daran macht die Zeuain Einſelle zu dieſer Sache verſchiedene abweichende Bekundungen. Sie bekundet mit aller Energie, ſie hätte Recht und nicht der andere Zeuge. Als dieſer widerſpricht, erklärt ſſe energiſch: Es ſind noch Zeugen da, die bringe ich morgen.(Große Heiterkeit.) Darauf wurden die Verhandlungen auf Freitag vertagt. ——— Nus Stadt und Tan. * Maunheim, 27. September 1907. eeee AUssrelIUg 30, —5. 15 GROSSE GARRTENAAu AuSSTeLLUnG + Das Feuerwerk, das für gewöhnlich am Freitag in Abwechslung mit einer Gar⸗ tenillumination abgebrannt wird, iſt diesmal auf Sonntag, 29. September, verlegt. Da jetzt die Dunkelheit zeitiger anbricht, iſt es möglich, das Feuerwerk ſchon um 8 Uhr beginnen zu laſſen und dadurch auch den auswärtigen Beſuchern, die abends wieder mit der Bahn zurückreiſen müſſen, den Anblick zu ermöglichen. Die auf der Mannheimer Ausſtellung abgebrannten Feuerwerke übertreffen alle Veranſtaltungen ähnlicher Art, die bisher in dieſer Gegend gezeigt worden ſind. Im Zillerthal übt das Komikerpaar Baumer und Sohn aus München fortwährend eine ſehr große Anziehungskraft aus, weshalb auch das auf nur einige Tage berechnete Gaſtſpiel verlängert werden mußte. Es iſt daher immer noch Gelegenheit geboten, dieſes wirklich eigen⸗ artige Künſtlerenſemble zu hören und zu ſehen, wie der kaum fünfjährige Baumer junior an der Seite ſeines gerade doppelt ſo großen Herrn Papas wetteifert, um den Beſuchern des Zillerthales echte Münchener Komik zu bieten. Das Auftreten erfolgt ſtünd⸗ lich; auch das übrige oberbayriſche Sänger⸗ und Schuhplattler⸗ perſonal nebſt der unverwüſtlichen Tiroler Kapelle ſorgt ununter⸗ brochen für ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Eein Beſuch der Abeſſimier im Ausſtellungs⸗Kinematograph. Geſtern Abend nach der letzten Vorſtellung machten die männ⸗ lichen Bewohner des Abeſſinierdorfes einen kurzen Rundgang durch den Vergnügungspark und ſtatteten dann dem Kinematograph einen Beſuch ab. Der Rundgang war von Hunderten von Ausſtellungs⸗ beſuchern begleitet, und man konnte den Kulturfortſchritt unſerer ſchwarzen Brüder bewundern, swelchen dieſelben ſeit ihrem Hierſein gemacht haben, indem dieſelben ſtatt ihrer gefährlichen Wurfſpieße mit ganz nouen Spazierſtöcken ausgerüſtet waren. Im Kinemato⸗ graphen ſaßen dieſelben ſehr ſittſam neben den übrigen zahlreichen Zuſchauern auf ihren Plätzen, nur bei einzelnen komiſchen Num⸗ mern des Programms konnte man ihr lautes Beifallsgelächter, untermiſcht mit ihrem gegenſeitigen Meinungsaustauſch, vernehmen. InS * Ordensverleihung. Der Großherzog hat dem Vorſitzenden des Vorſtandes der Arbeiterpenſionskaſſe der badiſchen Staatseiſen⸗ bahnen und Salinen Kaſſeninſpektor Franz Zimmermann in Karlsruhe und dem Architekten Leopold Hengſt in Baden das Ritterkreuz II. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. *. Die penſionierten Staatsbeamten und der neue Gehaltstarif. Man ſchreibt uns: Unter den vielen, die ſich eine Aufbeſſerung ihrer Bezüge durch den neuen Gehaltstarif verſprechen, befinden ſich auch die penſionierten Staatsbeamten. Und mit Recht— denn die Teuerung bat vor ihrer Türe nicht Halt gemacht. Ein ſorgen⸗ Er redete ſich ganz ſchön heraus, indem er ſagt, die Kanne habe wertig gewordene Milch nicht verkaufen.— Eine Wallſtädter Milch⸗ dvom Schöffengericht zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten ve freies Alter ſoll ihnen die Penſion gewähren; ſie erfüllt ihr Debi⸗! 5 fum(Debüt) alſo dann nicht mehr, wenn die Teuerung mik ihren Mehraufwendungen nicht durch entſprechende Zulagen(Teuerungs⸗ zulagen) aufgewogen wird. Den Penſionären zu gewähren, was recht und billig, iſt erſte Dankespflicht des Staates und der Pietät. Recht und billig iſt es aber, daß der Staat ſeine verdienteſten Männer— das ſind die Penſionäre— gegen die allgemeine Teue⸗ rung ſchützt. Noch hat man nichts darüber vernommen, ob und wieweit der kommende neue Gehaltstaxif den gerechten Anſprüchen der Penſionäre Rechnung trägt. Es iſt daher ein Zuſammenſchluß ſämtlicher Penſionäre im Lande mil einer Oberleitung in der Reſi⸗ denz zu empfehlen, bevor es zu ſpät iſt. Auch iſt zu hoffen, daß wirklich liberale Parteien die Forderungen der Penſionäre nach einer Teuerungszulage in ihr Programm aufnehmen werden. Möge den verdienten alten Männern Glück in ihrem Unternehmen be⸗ ſchieden ſein! * Der ſtändig zurückgehende Waſſerſtand übt ſeit einiger Zeit, ſwie uns aus Bingen geſchrieben wird, ſeine Wirkung auf die Rheinſchiffahrt aus. Die Schleppkähne liegen allenthalben auf den kleineren Hafenplätzen im Gebirge bei St. Goar, Oberweſel, Kaub, Lordh, Keſtert uſw. und werden, ſofern der Tiefgang zu groß, ge⸗ leichtert. Das Fallen des Waſſerſtandes iſt langſam, aber ſtetig. Auch die jeden Vormittag bis gegen 9 Uhr auf dem ganzen mittel⸗ rheiniſchen Gebiete liegenden Herbſtnebel bedeuten ein erhebliches Hindernis für den Schiffahrtsverkehr, der erſt nach Steigen des Nebels einſetzen kann, dann allerdings in den Stunden des Nach⸗ mittags ſehr lebhaft iſt. *Programm der Parademuſik am Sonntag, 29. September. 1. Ouverture„Der Freiſchütz“ von C. M. v. Weber. 2.„Wiener Mad'ln“, Walzer von Ziehrer. 3. Fantaſte aus„Die Meiſterſinger von Nürnberg“ von Wagner, 4.„Gruß an Mannheim“, Marſch von H. Steinbeck. 1 5 * Dürkheimer Wurſtmarkt. Um während des vom 29. Septem⸗ ber, 1. Oktober und am 6. Oktober in Bad Dürkheim ſtattfindendenn Wurſt⸗ und Nachmarktes möglichſt pünktliche Zugabfertigung zu er⸗ möglichen und um allzugroßem Gedränge an den Fahrkartenſchaltern daſelbſt bei den Abendzügen vorzubeugen, werden von der Direktion der Pfälziſchen Eiſenbahnen an den Schaltern verſchiedener pfälzi⸗ ſcher Stationen Doppelfahrkarten 3. und 4. Klaſſe nach Bad Dürk⸗ heim, d. i. Karten, die„zur Hin⸗ und Rückfahrt“ berechtigen, auf; gelegt; für Kinder liegen beſondere Dopvelfahrkarten nach Bad Dürkheim auf. Es wird im Intereſſe der Beſucher des Wurſt⸗ marktes gelegen ſein, ſich dieſer Fahrkarten zu bedienen. Soweit Doppelfahrkarten nicht aufliegen, wird es ſich empfehlen, bereits bei Antritt der Hinreiſe eine Fahrkarte für die Rückfahrt zu löſen; die für die Rückfahrt giltigen Fahrkarten tragen neben dem Aus⸗ gabedatum den Aufdruck„Rückf. und berechtigen zur Rückfahrt a Löſungstage oder dem nächſtfolgenden Tage. *Kaiſerpanorama B 1, ra. Vom nächſten Sonntag ab begin⸗ nen im Kaiſerpanorama wieder die Vorführungen der wöchentlich wechſelnden Reiſen. Die Sommerferien benützt die Direktion dieſes Kunſtinſtituts alljährlich zur Anſchaffung neuer landſchaftlicher Schönheiten reichen ſtereoplaſtiſchen Rundreiſen und ſo werden dieſes Jahr wieder eine große Anzahl neuer Serien zur Aus⸗ ſtellung gelangen. Von Sonntag ab beſuchen wir auf der erſten Reiſe den Garda⸗See, um an ſeinen herrlichen Geſtaden die ſchönſten Punkte aufzuſuchen. Dieſe Serie iſt ganz neu und enk⸗ hält durchweg prachtvolle Anſichten. Das verehrliche Publikum ſet noch darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich das Kaiſerpanorama wie⸗ der in B 1, 7a befindet. Möge der Beſuch auch in dieſer Saiſon ein recht reger werden.. * Aus dem Schöffengericht. Nicht weniger als vier Milch⸗ fälſchungen ſtanden auf den Tagesordnungen der geſtrigen Schöffengerichtsſitzungen. Der Milchhändler Jakob Schätze!l aus Guntersblum lieferte am 7. Mat Milch hierher, die nach der Analyſe des ſtädtiſchen Unterſuchungsamtes zu 8 pCt. verwäſſert war. Das Bezirksamt ſprach gegen ihn eine Geldſtrafe von 30 M. wegen Außerachtlaſſung genügender Sorgfalt beim Verkaufe d Milch aus. Auf ſeinen Einſpruch reduzierte das Gericht die Strafe auf 10 Mark, indem es das Urteil auf den§ 2 der ortspoltzeiliche; Beſtimmungen ſtützte, nach dem Milch ohne den vorgeſchriebenen Fettgehalt nicht in Mannheim eingeführt werden darf. D ſchon erheblich wegen Milchfälſchung vorbeſtrafte Milchhändle Lorenz Metz lieferte am 14. und 15. Mai mit Waſſer verdünnte Milch hierher, die nur 2,89 pCt. Fettgehalt aufwies, während di Minimalgrenze für Mannheim 3 pEt. iſt. Auf Grund des NMG. erkannte das Gericht auf Beibehaltung der bezirksamtlichen Strafe in Höhe von 60 M.— Der Milchhändler Adam Kade! von hier wurde am 23. Mai in der Langſtraße von dem Milch⸗ offizianten Effelsberg dabei betreten, als er eine faſt ganz ent rahmte Milch verkaufte. Die Analyſe ergab 40 pCt. Entrahmung. einen Stoß bekommen und der Rahm ſei infolgedeſſen herau geſpritzt. Derartige althergebrachte Verteidigungen verfehken jedoch bei dem Gerichte ihre Wirkungen. Kadel wird zu 30 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt, denn ſelbſt wenn der Vorgang ſich ſo, wie von dem Angeklagten geſchildert, zugetragen hätte, durfte er die min berlängerungskünſtlerin, die Marie Becker Ehefrau, lieferte 3. Abpril an den Bäckermeiſter Meyerhöfer in Wallſtadt Mil ebenfalls ſtark verwäſſert war. 5 die zur Hälfte gewäſſert war. Die Ehefrau Becker wird auf Grund des 8 10 des NMG. zu einer Geldſtrafe von 20 Mk. perurt die letztgenannte Angeklagte freigeſprochen, weil ihr ein Verſchulde nicht nachgewieſen werden konnte. Beim Verlaſſen des Gerichts⸗ gebäudes ſchimpfte die Verurteilte wütend auf ihren etwa 8 Jungen, weil er mehr geſagt hatte, als ihr angenehm war. * Eine Meſſerſtecherei führte die Taglöhner Joſef Bohn Jakob Ehret von Wallſtadt geſtern vor das Schöffengericht. B gerieten mit einem gewiſſen Eder in Streit, der nicht wenige 5 Meſſerſtiche zum Teil, erheblicher Natur aufwies. Eder war 2 Wochen arbeitsunfähig. Der Haupttäter war Bohn, er wurde zurteilt, während ſein Mitſtreiter 4 Wochen Gefängnis erhält * Maſſenbetrügereien beging die 24 Jahre alte Dienſtma Katharine Roos von hier. Unter der unwahren Angabe, in der Lederhandlung von Mehr als Dienſtmagd in Stellu habe von ihrer Herrſchaft noch 25 Mk. Lohn zu bekommen ſchwindelte ſie von dem Taglöhner Paul Niedworok von hier vollſtändige Frauenkleidung und Schmuckſachen, bei dem Kaufmann Fritz holte ſie ſich drei Paar Stiefel im Geſamtwert von 25 M unter der unwahren Angabe, ſie ſei von einer Frau Kaufr geſchickt. Die gleiche Angabe machte ſie im Laden der 0 Diehm und der Metzgerei Ackermann, um ſich Nahrungsmittel erſchwindeln. Den Schuhmacher Johann Dammer pxellte ſie Koſt und Logis im Betrage von 18 Mk. und als ſie ſich auf f zöſiſch empfahl, nahm ſie noch den Hausſchlüſſel mit. Bodenheimer ließ ſie ſich unter falſchen Angaben als Dien anmelden. Ferner unterſchlug ſie ein pagr Damenknopfſtiefe zwelche ihr eine Frau Franz zum vorübergehenden Gebrauch über laſſen hatte, ebenſo 2 Mk. bar Geld und eine Schürze, di Frau Bodenheimer erhalten hatte. Die Angeklagte wurde Gefängnisſtrafe von 35 Tagen und zu einer Haftſtrafe von 3 Ta verurteilt. ö Serk Viktoria⸗Sportplatz bei den Rennwieſen. Komm tag, den 29. September, findet auf dem Viktoria⸗Sportplatz hochintereſſantes Fußballwettſpiel ſtatt. Stehen ſich doch die Rivalen Mannheimer Fußball⸗Geſellſchaft 1896 und Mannk Fußball⸗Club„Viktorig 1897 Wettſpi + 4. Selte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.7 Mannheim, 27. September. unter einem dieſer Vereine der diesjährige Gaumeiſter zu ſuchen. Das Spiel beginnt um 3 Uhr.— Bei den am vergangenen Sonn⸗ tag in Baden⸗Baden abgehaltenen internationalen olhmpiſchen Sbielen konnte ſich Herr Lubſvpig Klein vom Fußballklub„Viktoria“ Mannheim bei ſehr ſtarker Beteiligung im 800 Mtr. Laufen den 2 Ehrenpreis und im 400 Mtr. Laufen den 4. Preis ſichern. 85 Motorbootwettfahrt auf dem Rhein. Den Lanz⸗Preis erhielt„S 71 eipnerx!(G. Ner ideck⸗Kiel). Erſte Preiſe in der Zu⸗ vexläſſigkeitsfahrt erhi.Berlin),„Ar⸗ gus III“(Direktor Jeanni in Berlin).„Kromhout“ (Goodkoop jr.⸗ Amſterdam), weitere Preiſe(Fr. Held⸗ Mannheim),„Zariza“ Philad delphig),„Seeſtern“(Braſch⸗Wannſee). Der Extrapreis des Fürſten Hohenlohe für das befte Boot Koblenz üſſeldorf wurde „Sleipner“ zuerkannt. * Der Gauverband V üdes Deutſchen Radfahrer⸗Bundes ver⸗ anſtaltet ant kommenden Sonntag ſeinen letzten diesjährigen Kon⸗ trolltag. erſte Strecke flür je Nord⸗ und Weſtbewohner des Gaues geht für lasse A(unter 35 Jahren:) Mannheim—Eggen⸗ „Sle „Hexe“ (G. Howaldt⸗Kiel),„Thea“(Wolf jr.⸗ ſein— Nannzeim, 115 Km.; 9 ſſe B(bis inkl. 44 Jahren): Mannheim— Linkenheim Mannheim, 106 Km.; Klaſſe O(45 Jahre und darüber): Manunbeim—Sinkenhe im.—Schwetzingen Heidelberg, 93,3 Km. Die zweite Strecke für Süd⸗ und Weſt⸗ bewohner geht ab Karlsruhe bis Stengelhof und zurück und wird gleichfalls in 3 Klaſſen gefahren. Dieſe Fahrten ſind keine ge⸗ ſchloſſenen Straßenrennen, was ſich ſchon daraus ergibt, daß die Zeit, in welcher die angeführten Kilometer zurückzulegen ſind, auf 6 Stunden normiert iſt. Bei dieſer Feſtſetzung iſt jedem Tourenfahrer des Gaues Gelegenheit gegeben, ſich den ſchönen Gau⸗ becher zu erringen. Aber auch denjenigen Fahrern, deren Ziel höher geht, iſt Rechnung getragen, indem die Höchſtleiſtungen von 6⸗ und 11 aereern mit wertpvollen Ehrenpreiſen bedacht werden. Bis jetzt ſind die Höchſtleiſtungen für die 6ſtündige Tour Klaſſe K: 129 Km., Klaſſe B: 115 Km., Klaſſe G: 106 Km.; doch werden ſolche am Sonntag zweifellos noch bedeutend überboten werden. Start und Ziel befindet ſich am Neckarauer Uebergang, „Gaſthaus zur Hoffnung“. Die erfolgt morgens 6 Uhr; die Rückkunft z zwiſchen 11— 12 Uhr mittags, ———— Von Tag zu Tag. Aſtrologe. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Auf Antrag der Eſſener Staatsanwaltſchaft ver⸗ haftete die Polizei wegen Betruges den Aſtrologen Friedrich Thiemann, der dort unter großem Zulaufe aus dem Stand der Sterne die Zukunft prophezeite. — Selbſtmord. Heute vormittag gegen 10 Uhr erſchoß ſich in Frankfurt a. M. in einer Droſchke, die den Aufktrag hatte, nach dem zu fahren, ein gutgekleideter älterer Herr durch einen Revolberſchuß in die Schläfe. Der Mann war ſofort tok Die Leiche wurde nach dem Frankfurter Friedhofe überführt. Mehrere vorgefundene Viſitenkarten trugen die Aufſchrift„Kam⸗ merherr von Joeden, Mainz“. — Ueberſchwemmung auf Malaga. Der Regen dauert noch an. Bis geſtern abend 9 Uhr war der Fluß Guadal Medina um einen Meter höher geſtiegen. Wenn das 1— Gin d Waſſer noch um einen halben Meter weiter ſteigt, wird ſich eine ne ereignen. ereee— Tetzte nachri ſchten und celegramme. München, 27. Sept. Unter Verleihung des Titels und Ranges eines Staatsrates im außerordentlichen Dienſt iſt der zum Miniſterreſidenten in Bern berufene Ritter von Boehm von den Funktionen eines Reichsheroldes und Vorſtau⸗ des des Geheimen Hausarchives enthohen worden; ihm iſt die Allerhöchſte Anerkennung ausgeſprochen worden. Die Funk⸗ tion des Vorſtandes des Geheimen Hausarchives iſt dem Mini⸗ ſſterialrat Freiherrn v. Hirſchberg und die Funktion des Reichsheroldes dem Legationsrat Dr. e tragen worden. Hanau, 27. Sept. Vom 300jährigen Jubiläum des igl. Gymnaſiums wird gemeldet: Nach dem Feſtakt begaben ſich die Teilnehmer zum Den mal von Philipp Ludwig, des Stifters des Gymnaſiums, woſelbſt von Oberlehrer Prof. Wackmann eine zün⸗ dende Anſprache gehalten wurde. * Berlin, 27. Sept. der Sektion)Y des internationalen Kongreſſes für Hygiene und Demographie wurde mitgeteilt, daß für das Jahr 1909 ein internationaler Kongveß für VBolksbäder in Berlin in Ausſicht genommen iſt. *Berlin, 27. Sept. In der Pripatklageſache des Grafen Kuno Moltke gegen Maximilian Harden iſt, wie die Ber⸗ liner Zeitung am Mittag erfährt, das Hauptverfahren eröffnet worden. Der Termin iſt auf den 23. Oktober anberaumt. Berlin, 27. Sept. Der Schauſpieler Edmund Han no iſt geſtern, 66 Jahre alt, nach langem Leiden geſtorben. Potsdam, 27. Sept. Prinz Karl Guſtab von Thurn und Taxis, Leutnant im erſten Garderegiment zu Fuß, erlitt geſtern abend im Offizierskaſino infolge Stur⸗ zes auf der Treppe einen****V ch, der in kurzer Zeit den Tod herbeiführte. Garniſonslagzarett überführt. *Rathenow, 27. Sept. Auf der CThauſſee Berlin⸗Ham⸗ burg wurde bei dem Dorfe Peſſyn im Kreis Weſthavelland durch einen Gendarmeriewachtmeiſter der 24 Jahre akte Schloſſergeſelle Bretall feſtgenommen, der nach ſeinem Aeußern als Haupt⸗ täter bei dem Eiſenbahnunglück Strausberg in Betracht kommt. Der Verhafete wurde ins hleſige Gefängnis eingeliefert. Sämtliche in dem Sbeckbrief angegebene Merkmale ſind bei dem Verhafteten vorhanden. *Wien, 27. Sept. Der König von Rumänfen hatte geſtern eine 1h½ſtündige Beſprechung mit dem Miniſter Freiherr von Aehrenthal. Heute früh reiſte der König, mit der Kö⸗ nigin Eliſabeth, die kurz vorher hier war, 1 8 K Kareſt. Queen ſtocon, 27. Sept, Der N er„ufi⸗ tanfa“ iſt eingelaufen; er legte die Reiſe hierher oſtwärts in 5 Tagen 4 Stunden und 19 Minuten zurück und hat da⸗ mit den Rekkord des Dampfers„Lucania“ geſchlagen. Nebel hielt die Fahrt der„Luſitania“ auf; die Whcſchntrchee Geſchwindigkeit betrug 2296 Knoten. *Newyork, 27. Sept. Die Anklagebehörde in San erhob 1⁴0 5 gegen die Pacifie Bahn ——— Wane In der heutigen Vormittagsſitzung Die Leiche wird nach 15 Die Eröffnung des bayeriſchen Landtags. München, 27. Sept. Aus der Thronrede, mit der heute der bayeriſche Landtag durch den Prinzregenten feierlich eröffnet wurde, geht hervor, daß das Budget dank der günſtigeren Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ohne Erhöhung der direkten Steuern mit einer Reſerve abſchließt, welche eine durch⸗ greifende Aufbeſſerung der Gehälter der ſtaatlichen Beamten und Bedienſteten in Ausſicht zu nehmen geſtattet. Es wird die verſichtliche Hoffnung ausgeſprochen, daß dieſe für das geſamte Staatsweſen bedeutungsvolle Frage in der kommenden Finanz⸗ periode glücklich gelöſt werden wird. Die Thronrede kündigt an eine Reform der Steuergeſetzgebung, die Einführung der all⸗ gemeinen Cinlommenſteuer, die Neuregelung der Gemeinde⸗ umlagen, ferner die Einführung einer Pauſchalentſchädigung für die Landtagsabgeordneten, ſowie den Entwurf gemeindeordnung, mehrere Entwürfe für die Landwirtſchaft und die kleinen Gewerbe, darunter ein neues Fiſchereigeſetz, ſowie ein Geſetz, das für den Staat einen Anteil an den unterirdiſchen Bodenſchätzen ſichert. Für mannigfache ſtaatliche Ausgaben ſind er⸗ höhte Forderungen vorgeſehen. Bei der Verkehrsverwaltung läßt ſich infolge des wirtſchaftlichen Aufſchwunges eine befriedigende Rein⸗ einnahme erwarten. Die Thronrede kündigt Denkſchriften über die Ausnützung der Waſſerkräfte und die Elektriſierung einzelner Eiſen⸗ bahnlinien an und betont zum Schluſſe, wie zahlreich und bedeu⸗ tungsvoll die Aufgaben der beginnenden Seſſion ſind. Der Luftballon des Grafen Zeppelin. * Friedrichs hafen, 27. Sept. Heute wird kein Auf⸗ ſtieg unternommen, ſtattdeſſen ſoll heute nachmittag durch die hier eingetroffenen Geheimen Regierungsräte Lewall und Dombois zu⸗ einer Kirchen⸗ Weiſe vom Reiche abhgenommen und unter Reichsdienſtflagge ge⸗ ſtellt werden. Montigno fo⸗Toſelli. Dresden, 27. Sept. Der König beſtimmte in der heutigen Sitzung des Geſamtminiſteriums die Weitergahlung der Apanage an die Gräfin Montignoſo, aber die unverzügliche Abnahme der Prinzeſſin Pig Monifa zur ſtandesgemäßen Unter⸗ bringung in Sachſen. Morengas Ende. * Berlin, 27. Sept. Das am 20 Sept. ſtattgehabte Gefecht wird von dem bei den engliſchen Truppen befindlichen Hauptmann von dem Hagen, Generalſtabsoffizier für Süd⸗ weſtafrika, folgendermaßen geſchildert: Am 19. ds. Mts. vor⸗ mittags kam Morenga, trotzdem er es verſprochen hatte, nicht zur Beſprechung mit Major Elliet, der mit ſeinen Truppen in Long Klippe halbwegs Ukamas Upington ſtand. Darauf beſchloß Major Elliet ſofort Morenga zu verfolgen. Die Ver⸗ 9 1 5 wurde am 19. Sept. nachmittags in Long Klippe auf⸗ genommen und führte die ganze Nacht hindur ch und während des 20. September durch die Kalahari. In Bencamheid etwa 100 Kilemeter nördlich von Upington, fand der Zuſammen⸗ ſtoß mit Morenga und das 4 Stunden lange Feuergefecht tatt. Morenga und 5 Mann fielen, darunter ſein Bruder und 2 Neffen, 2 Mann wurden ge fangen, 4 entkamen. 6 Ge⸗ wehre wurden erbeutet. Bei uns fiel ein Korporal. Ein Poli⸗ ziſt wurde verwundet. Die engliſche Truppe erwies ſich unter der geſchickten Führung des Majors Elliet als hervorragend in Ertraaung von Anſtrengungen ſowie an Ausdauer und Tapferkeit. Die Truppe und die Tiere waren 30 Stunden ohne Waſſer, In 24 Stunden wurden bei großer Hitze und ſchwerer Düne 121 Km. zurückgelegt. Die Ueberſchwemmung auf Malaga. * Madrid, 27. Sept. Der Gouverneur von Malaga teilte dem Miniſter des Innern mit, daß im Ganzen 72 Perſonen bei der Ueberſchwemmung ums Leben gekommen ſeien, deren Identität vielfach nicht feſtgeſtellt werden 1 0 der V Verleßten beträgt 68. 5 25 Die Vorgänge in Marolko. *„ Madrid, 27. Sept. Der ſpaniſche Geſandte in Aa ſuchte den Vertreter des Sultans für Auswärtige Angelegen⸗ heiten, El Torres und den Kriegsminiſter Gebbas auf, und machte ſie auf den Ernſt der Lage aufmerkſam, die durch die Entlaſſung bei den ſcherifiſchen Truppen infolge Nichtzahlung des Soldes entſtanden iſt. Weiter wies er laut„Frkf. Ztg.“ auf die Verantwortlichkeit der marokkaniſchen Regierung für den Fall hin, daß beklagenswerte Ereigniſſe eintreten. El Torres und Gebbas verſprachen, die nötigen Maßnahmen zu treffen. * Paris, 27. Sept. Der„Matin“ meldet aus Caſablanca: Die Mahalla des Sultans wird eine Expedition im von hundert iene and um ee Beener Drahtbericht. 15 VVon unſerem Berliner Bureau.) —8 Berlin, 27. Sept. Geſtern abend vergnügten ſich im Kaſino des erſten Garderegiments in Potsdam mehrere jüngere Offiziere mit Leibesübungen. Dabei verſuchten ſie auch das Treppengeländer herabzugleiten. Einer der Offi⸗ ziere Prinz Karl Guſtav von Turn und Taxis verlor dabei das Uebergewicht und ſtürzte in den Schacht Er ſtarb in der Nacht im Garniſonslazarett. Frau Tuyſelli. UIBerl in, 27. Sept. Die Gräf in MWankis udſe iſt geſtern durch Paris gefahren. Sie logierte in einem Hotel am Nordbahnhof mit ihrem Gatten unter dem Namen Herr und Frau Miagza und fuhr nachmiltags nach Berlin weiter. Der Londoner orreſpondent des„Matin“ hatte eine längere Unterredung mit einer hochgeſtellten Perſönlichkeit des ſächſiſchen Hofes, welche er⸗ Härte, die Heirat der Gräfin ſei unbegreiflich. Noch in letzter Zeit habe man am ſächſiſchen Hofe über die Möglichkeit einer Annäherung zwiſchen dem König und ſeiner früheren Gemahlin geſprochen. Die neue Vermählung der Gräfin ſei für den König ein ernſter Schlag. Berlin, 27. Sept. Aus Dresden wird gemeldet: Heute vormittag fand um halb 11 Uhr im Reſidenzſchloß eine Sitzung ſämtlicher Staatsminiſter unter Vorſitz des Königs ſtatt. Der König betonte, daß er der jetzigen Frau Toſelli die aus Reichsmiteln erbaute neue Ballonhalle in förmlicher pels konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Das⸗bisber bezahlte Geld nicht entziehen wolle, obwohl enn rechtlich 110 verpflichtet ſei, die Apanage weiter zu bezahlen, Bezüglich der Prinzeſſin Pia Monika wurde beſtimmt, daß ſie unverzüglich Herr und Frau Toſelli abzunehmen und nach Sachſen zu bringen ſei. Die Prinzeſſin ſoll, falls die Gräfin Montignoſo ſie nicht freiwillig herausgibt, mit Hilfe der italie⸗ niſchen Polizei verlangt werden. Im allgemeinen beſteht am Hof die Meinung, Frau Toſelli als Privatperſon zu behandeln, für die ſich zu intereſſieren man am Hofe keine Veranlaſſung habe. Der König bält immer noch an dem Wunſche feſt, ſeiner früheren Gemahlin ſchonend zu begegnen. Er war heute ſehr erregt und erbittert geweſen. ——— Neueſtes Bulletin über das Beſinden des Großherzogs. Von der Mainau, 27. 5 Uhr nachm. Mit hat der Schlummerzuſtand bei Sept., 5 kurzer Unterbrechung ehalten. Dreßler. dem Großherzog den Tag über ang gez.: Dr * — 55 „ eene en e Cheater, Nunſt und Wiſſenſchan. Eine Marmorſtatue des Großherzogs von Baden wird zur⸗ zeit in der Werkſtatt von Caſal Zu Friedenau qus age führt. Es iſt eine Schöpfung von Profeſſor Joſef Uphues. Der Künſtler hat im vergangenen Jahre zu Baden⸗Baden eine jetzt in Bronze gegoſſene Büſte des Großherzogs nach dem Leben modelliert. Die Statue von etwa anderhalbfacher Lebensgröße wird aus karrariſchem Statuarid gemeißelt und zeigt den Fürſten in ein⸗ facher und würdevoller Auffaſſung. Er trägt die Interims⸗ uniform mit den Abzeichen des Generals: die Linke hält die Hansſchuhe und ſtützt ſich auf den Degen. Das Marmorſtand⸗ bild, das ſich auf einem Sockel aus gleichem Material erheben wird, iſt eine für Mannheim beſtimmte Stiftung. Sie wird den Magiſtratsſitzungsſaal des Rathauf es ſchmücken, der jetzt nach einem Entwurf des inzwiſchen 1 Charlottenburger Stadt⸗ baurats Prof. Otto Schmalz im dr Rokoko herge⸗ richtet wird. Ein Bild von Alfred Stevens geſtohlen. Aus Brüſſel wird gemeldet, daß aus dem Theatre Alcazar ein wertvolles Bild von Alfred Stevens verſchwunden iſt. Das Bild ſtellt eine blonde Dame dar, die ein blaues Band in den Haaren und eine weiße Taube auf der Schulter trägt. Die Polizei wurde von dem Verſchwinden des Bildes ſofort in Kenntnis geſetzt, hat bis jetzt aber keine Spur von ſeinem Verbleib finden können. Profeſſor Schofield aus Cambridge, der an der Harvard⸗ Uniperſität über vergleichende Sprachwiſſenſchaft lieſt, hat ſich nach Berlin begeben, um an der Univerſität Vorleſungen zu halten. Er überbringt dem Kaiſer ein Schreiben des Präſi⸗ denten Rooſevelt. Das Shakeſpearegeheimnis. eine größere Arbeit beendet, in der er den Nachweis führen will, daß nicht der in Stratford am Avon geborene Schauſpieler William Shakeſpear oder Shaekſper wie er ſich ſelbſt ſchreibt, der Verfaſſer der ihm zugeſchriebenen Dramen iſt, daß auch ganz unmöglich Becon, wie eine litergriſche Partei annimmt, neben ſeinem Staatsamt und ſeinen phlloſophiſchen Studien jene dramgtiſchen Meiſterwerke verfaßt haben kann, ſondern daß der unſterbliche Dichter in der Perſon des Lord Roger Rutland zu ſuchen ſei, auf welchen allein das ideale Bild in allen Zügen zutrifft, das man ſich von dem Schöpfer der edelſten Geiſteswerke aller Völker und allen Zeiten machen muß. Das Buch wird bei Theod. Thomas, Verlagsbuchhandlung in Leipzig erſcheinen. C. K. Eine wichtige archäologiſche Entdeckung in Mexiko iſt dem Direktor der Mexikaniſchen Archäplogiſchen Arbeiten, Leo⸗ pold Batres, im Verlaufe von Ausgrabungen, die er bei den Ruinen von San Juan Teothiean in der Nähe der Stadt Mexiko unternommen hatte, gelungen. Unter den Ruinen, mit deren Bloßlegung er beſchäftigt war, entdeckte er, wie der Intern. Wochenſchrift für Wiſſenſchaft, Kunſt und Technik aus Newyork geſchrieben wird, die Ueberreſte einer anderen Stadt. In der Ecke eines Zimmer in einem der Gebäude der oberen Stadt fand er glatt polierte Steine mit dem Symbol des Schlangenkopfes. Nach ihrer Entfernung zeigte ſich eine Galerie mit einer ſtei⸗ nernen Treppe. Die weiteren Ausgrabungen führten zu der Ent⸗ deckung der Stadt, die aus mehreren, durch ſchmale Gänge ge⸗ trennten Gebäuden beſtand und in Anlage und Bauart genan den über ihr liegenden Ruinen entſprach. Die Arbeiten müſſen mit der größten Sorgfalt ausgeführt werden. Die Treppe, die von den oberen nach den unteren Ruinen führt, iſt kaum 100 Meter lang. In den oberen Ruinen wurden prachtvolle und vor⸗ züglich erhaltene Fresken entdeckt. Dem Gebäude, in dem ſie gefunden wurden, gegenüber liegt ein großer Tempel, zu deſſen Eingang eine mächtige Freitreppe führt. Der Umfang des Tem⸗ Man iſt jetzt mit der Konſtruktion einer vier Kilometer langen Eiſenbahn beſchäftigt, um die Arbeiten zu erleichtern. Rückgang der Gletſchergrenzen. Faſt überall auf der Erde iſt gegenwärtig— wie wir in der„Umſchau“(Frankfurt a. M) leſen— ein Zurückweichen der Gletſchergrenzen beobachtet wor⸗ den. Die Abnahme beträgt jährlich 4 bis 5 Meter, ſtellenweiſe ſogar über 29 Meter, während ein Stillſtand oder Vorrücken um wenige Meter nur ſehr vereinzelt feſtgeſtellt werden konnte. So zeigen einige Gletſcher der Alpen und Pyrenäen, die noch vor wenigen Jahren ſtillſtanden oder nur ſchwach zunahmen, jetzt untrügliche Zeichen des Rückgangs. Zahlreiche kleine, ehe⸗ mals in den Alpen der Dauphine, in Savoyen und den Pyrenden gelegene Gletſcher ſind im Laufe der letzten Jahre pöllig abge⸗ taut. Andere wieder weiſen eine ſolche Verringerung im Schmelz⸗ Waſſenesf luß auf daß das abgeleitete Waſſer für die künſtliche Be wäſſerung und die gewerblichen Anlagen oft nicht mehr aus⸗ reicht. Im Kaukaſus ging der Bartaigletſcher innerhalb vier Jahren um 55,5 Meter, im Tianſchan in Aſien die des Mataon d Ili in zwei Jahren um 36 Meter, im Kaskadengebirge Nord⸗ amerifas der Paradiesgletſcher des Mount Rainier in 37 Jahren um 250 Meter, der Nisquallp in der gleichen Zeit um etwa einen halben Kilometer, in den Anden Ecuadors in 30 Jahren um 150 Meter und auch in äquatorialen Afrika rückt die Gletſcher⸗ grenze des Mußpuhu auf den Oſtabhängen des Ruwenzori all⸗ mählich nach oben. Da nun die Vergletſcherung zum größten Teile von den Kälte⸗ und Niederſchlagsverhältniſſen abhängt, ſo iſt der Rückgang der Gletſchergrenzen ein wichtiger Anhalts⸗ punkt für die Beurteilung der klimatiſchen Erſcheinungen. Die Klimaſ chwankungen wiederholen ſich nämlich in 35jährigen Zeit⸗ abſchnitten, wie an dem Steigen und Sinken des Kaſpiſchen Meeres und guch aus dem Borrücken oder Zurückweichen der Gletſchergrenzen nach E. Kichter auf der ganzen Erde überein⸗ ſtimmend zu erkennen iſt. Nerrzeit befinden wir uns ſonach auf der ganzen Erde in einr Tockenzeit.— Der letzte Sommer läßt eigentlich mehr das GfIIU 5 ————— Karl Bleibtreu hat ſoeben General⸗Anzeiger. Gbendblalt)) 10 8. Selte⸗ fen Mannheim, 27. September: daß 10, Pfalz, heſſen und Umgebung. ifin Darmſtadt, 26. Sept. Ein frecher Poſtdieb lie⸗ wurde heute durch die Kriminalpolizei dahier feſtgenommen. Mitte Juli ds. Is. wurde an eine zu Beſuch in der Pareus⸗ ſelli! ſtraße weilende Dame aus Mexico von ihrem Manne ein Be⸗ 90 trag von 1000 Mark in Wechſeln geſchickt. Während nun der Sekundawechſel in ihren Beſitz gelangt, erhielt ſie den Prima⸗ och wechſel, den der Mann vorſichtshalber geſchickt hatte, nicht. Sie zu ſandte aber trozdem das Papier an das Hamburger Bank⸗ haus, bei welchem der Betrag fällig war, ein und erhielt von dort die Nachricht, daß der Primawechſel von einer anderen Perſon aus Darmſtadt eingelaufen ſei, mit dem Erſuchen, den Betrag nach Frankfurt a. M. Hauptpoſtlagernd L. F. zu ſenden, was freilich nicht geſchehen war. Die Frau erhielt nach weiteren Ar ſen ihr Geld, doch hatten Recherchen nach dem zweiten Briefſchreiber, der des Geld nach Frankfurt geſchickt haben wollte, keinen Erfolg. Mitte Auguſt erfolgte eine neue An⸗ zeige nach welcher ein griechiſcher Student Agyropoulos, deſſen Vater in Petersburg wohnt, ſeinen Monatswechſel nicht erhalten hatte. Auf ſeine Reklamation bei ſeinem Vater hatte dieſer ge⸗ ſchrieben, daß der Check von M. 200, zahlbar bei der Bank für 2 + Handel und Induſtrie, ſchon lange in Darmſtadt ſein müſſe. Auf Nachfragen bei der Bank ſtellte ſich heraus, daß dort ein junger Mann erſchienen ſei, der den Wechſel vorgezeigt hatte. Man hatte ihm aber eine Quittung über den Check, der in Franks aus⸗ geſtellt war, gegeben und ihm bedeutet, daß er wiederkommen heute in ſeiner Wohnung verhaftet. Bei der vorgenommenen Hausſuchung ergab ſich, daß Traum noch üher 100 Briefe und Druckſachen in ſeiner Wohnung im Bett, dem Nachttiſche ete. verſteckt hatte. 65 Briefe hatte er geöffnet, wie er angibt aber nur einen 20 Markſchein ſowie einen Coupon auf die Süd⸗ deutſche Bank, der erſt am 1. Oktober fällig iſt, gefunden. Den Coupon fand man noch in ſeinem Portemonnaie. Er iſt ſonſt in vollem Umfange geſtändig. Man fand auch eine Anzahl Druck⸗ ſachen, ſomie 10 Poſtkarten, von denen eine ſogar eine Nachricht an eine Mutter enthielt, daß ihr Kind beerdigt werde. Da ſie die Karte nicht erhielt, konne ſie ſelbſtverſtändlich nicht kommen. Tkann keine Auskunft geben, warum er auch dieſe für ihn wert⸗ loſen Schriftſachen nicht abgeliefert habe, Als ihm Vorhalt über die nicht abgelieferte Poſtkarte und den ev. Jammer der Mutter gemacht wurde, ſoll er geweint haben. Vorausſichtlich wird die Poſt ſchadenerſatzpflichtig gemacht werden. Soweit dies möglich war, wurden die Briefſchaften heute der Poſt zur Ablieferung an die Adreſſaten zugeſtellt. Meiſt ſind es ausländiſche Briefe, in denen Tr. Geld oder Checks ete, vermutete. Gerichtszeſtung. * Mannheim, 26. Sept, Strafkammer 111. Vorſitzen⸗ der: Landgerichtsdirektor Wengler; Vertreter der Groſth. Staatsbehörde: Staatsanwalt Hoffarth. Der 20 Jahre alte Taglöhner Karl Winkler aus Seckenheim wurde unlängſt dabei erwiſcht, als er im Begriff war, in eine Bauhütte des Bauunternehmers Volz einzuſteigen, Da Rück⸗ fall gegeben iſt, ſo lautet das Urteil auf eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten. Der 22 Jahre alte Schloſſer Hein rich Foshag übte in einer Magiennacht auf dem Meßplatz die nicht unbeträcht⸗ liche Kraft ſeiner Lunge. Als ein Schutzmann ihn ſich darguf hin näher anſah, ging Foshag zu einer athletiſchen Uebung über, indem er den Mann der Obrigkeit ergriff und ihn zu Boden warf, Drei Mann waren notwendig, um den Ungeberdigen auf die nächſte Woche zu ſchaffen. Das Schöffengericht erkannte auf eine Beruhigungsdoſis von 10 Tagen Gefängnis und 20 Mark Geldſtrafe. Foshags Berufung bleibt ohne Erfolg. Vert..⸗A. Dr Ebertsheim. Wegen Fundunterſchlagung hatte das Schöffengericht Schwet⸗ zingen gegen eine Fabrikarbeiterin aus Unteröwisheim eine Geldſtrafe von 30 Mark ausgeſprochen. Das Mädchen ſollte eine Geldbörſe, die eine Frau Kappes auf der Straße in Schwetzingen verloren hatte, gefunden und für ſich behalten haben. Da der Belaſtungsbeweis aber ſich auf die unkontrollierbaren Ausſagen von Kindern beſchränkt, ſo ergeht auf die Berufung der Berur. teilten heute ein freiſprechendes Erkenntnis. Vert.:.-⸗A. Dr. Ebertsheim. Am 22. Juli entſtand in der Wirtſchaft zum„Ochſen“ in Neulußheim eine Meinungsverſchiedenheit zwiſchen verſchiedenen Gäſten, die bald in eine flotte Prügelei überging. Der 21 Jahre alte Taglöhner Georg Jakob Benz warf ſofort mit dem Bier⸗ glas nach der Lampe, um in der Dunkelheit ſeinen Gegnern beſſer auf den Leib rücken zu können; dann nahm er ein Holzbeil und hieb damit drein. Daß keiner am Platze blieb, iſt nicht ſein BVerdienſt; immerhin machte er zwei Beteiligte durch Hiebe auf den Oberarm und aufs Knie kampfunfähig. Das Schöffengericht hat eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten über ihn verhängt, Seine Berufung gegen das Erkenntnis wird als unbegründet 17 5 ſolle, da man erſt in Paris nachfragen müſſe. Dann kam ein 1r Dienſtmann, der aber weggeſchickt wurde, dem gegenüber ſich der 99 Unbekannte als Student Arkin ausgegeben hatte. Er kam dann ert. ſelbſt und nahm das Geld in Empfang, wobei er den Namen aus Aabropoules, wie ſich jetzt herausſtellt, ſehr gewandt fälſchte. ain Durch dieſe verſchiedenen Manipulationen kam die Kriminal⸗ 8 polizei auf die„Vermutung, daß nur ein mit den Verhältniſſen dſe vertraute Poſtbeam ter der Täter ſein könne und war auf 105 der richtigen Jährte, als ſie auf Zen 21 Jahre alten Poſthilfsboten 185 Ludwig Traum von hier Verdacht hatte, der in den Straßen, Ard wo die Briefe zu beſtellen waren, öfter als Briefbeſteller tätig 5 war und da weiter ein Student Arkin ſ. Zt. bei ſeinen Eltern adt⸗ in Miete gewohnt hate. Traum, der ſeit 1904 bei der Poſt, aber ae- nicht vereidigt, ſondern nur auf Handſchlag verpflichtet iſt, wurde 7 5 den berworfen. oge⸗ Wegen der Geflügelcholera war dieſen Sommer das Hau⸗ elz⸗ ſieren mit Geflügel unterſagt. Der Geflügelhändler Johannes iche Degenhard aus Netkarau, der dieſem Verbote zuwiderhan⸗ 1 delte, erhielt vom Bezirksamt ein Strafmandat von 20 Mark. Seine Berufung gegen dieſe Strafe begründete Degenhard heute durch die Angabe, auf dem Bezirksamt habe man ihm ſ. Zt. bei der Ausſtellung des Wandergewerbeſcheins geſagt, der Handel mit Hühnern ſei erlaubt. Die Berufung wird verworfen. 105 Frankenthal, 26. Sept. Ein in der Grünſtadter 0 Gegend ſehr angeſehener Mann, der in ſeiner Gemeinde auch Ehren⸗ er⸗ ämter bekleidete, hatte ſich vor der 2. Strafkammer des hieſigen all. Landgerichts heute wegen fortgeſetzter Sittlichkeitsverbrechen zu derantworten. Es handelt ſich um den 42 Jahre alten Gaſtwirk Leonhardt Barban von Wattenheim, der beſchuldigt wird, dom Jahre 1902 bis zu ſeiner am 19. Juli d8. Is, erfolgten Ver⸗ haftung Mädchen unter 14 Jahren mißbraucht zu haben. Nahegu an jedem kleinen Mädchen, das in ſeine Wirtſchaft kam, um elwas zu holen, vergriff er ſich, wenn die Gelegenheit dazu günſtig war. Nicht einmal ſein kleines Pflegetöchterchen ließ er ungeſchoren. Das Gericht erkannte gegen den Wüſtling auf 1 Jahr 3 Wonaks Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus 26. Sept. Eine intereſſante Schaden⸗ ſcheidung. An einem November Vormittag wurde der Invalide A. auf dem Broglieplatz in Straßburg von einem Motorwagen der elektriſchen Straßenbahn erfaßt, zu Boden geworfen und derart verletzt, daß er einige Tage nachher an den Folgen des Unfalles ſtarb. Die Witwe des Verſt nen ſtrengte beim Landgericht Straßburg eine Klage auf Schadenerſatz gegen die Str er Straßenbahn⸗Gefellſcha„und zwar verlangte ſie Er der Beerdigungskoſten in Höhe von 178 Mark und eine monatliche Rente von 80 Mark auf die Dauer von 14 Fahren, evenkuell bis zu ihrem früher erfolgenden Tode. Ihr verunglückter Ehemann habe eine perſönliche Rente von 120 M. monatlich bezogen, die durch ſeinen Tod in Wegfall gekommen ſei. Da er im 71. Lebensfahre geſtanden und ſeine mutmaßliche Lebensdauer auf 85 Jahre zu veranſchlagen ſei, ſo werde die Rente auf die Dauer von 14 Jahren verlangt. Sie ſelbſt ſei vermögenslos, und für eine Perſon ihres Standes reiche die Hälfte der Rente nicht, obwohl in einem Haus⸗ halte zu zweien die Rente ausreichend geweſen ſei. Aus dieſem Grunde erſcheine die Forderung einer mongtlichen Entſchädigung von 80 Mark nicht unbillig. Im Gegenſatz zu der Behauptung 2 der Klägerin, daß der Unglücksfall durch die Unachtſamkeit des — 7 2*—— 12—— Wagenführers herbeigeführt ſei, gibt die Beklagte and der Zufam⸗ menſtoß ſei durch die Schuld des A. erfolgt. A. habe, ohne vorher Umſchau zu halten, an einer der verkehrsreichſten Stellen dicht vor dem herankommenden Straßenbahnzuge das Gleiſe überſchreiten wollen, ſodaß es für ein wirkſames Bremſen zu ſpät geiweſen ſoi. Zudem ſei trotz des Bremſens der Zug bei der herrſchenden Glätte der Schienen weitergeglitten. Die Klage wurde vom Landgericht in Straßburg unter folgender Begründung abgewieſen: Durch die Zeugenausſagen ſei feſtgeſtellt, daß der Unfall durch eigene Schuld des Ueberfahrenen herbeigeführk ſei, der die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht gelaſſen habe. Das Oberlandesgericht Col⸗ mar ſtimmte dem Urteil der Vorinſtanz darin bei, daß A. ſein Leben leichtſinnig aufs Spiel geſetzt habe und von eigenem Ver⸗ Es ſei jedoch Bei der Nähe des Führers zu A.(2 Volkswirtschaft. Zur Kursbewegung der Aktien der chemiſchen Großinduſtrie. Die gewaltige Kursſteigerung, der dem Konzern Elberfeld⸗ Ludwigshafen⸗Berlin angehörenden Fabriken hat ſich heute weiter fortgeſetzt und zwar notieren die Aktien der Elberfelder Farbenfabriken, die geſtern mangels genügenden Angebots nicht zur Notiz kommen konnten, heute 725, d. i, gegen die letzte Notiz 80 Prozent höher. Die Aktien der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik 559, das iſt gegen die geſtrige Abendnotiz 20 Prozent höher und Berliner Anilinaktien 419,5, das iſt gegen die geſtrige Notiz 145 Proz. höher. Die großen Käufe werden in der Hauptſache auf das Eingreifen des Publikums zurückgeführt, das in dem billigen Angebot der jungen Aktien einen großen Anxeiz zum Erwerb der alten Aktien erblickt. Auf vielfach an uns ergangene An⸗ fragen bezüglich des Wertes der Bezugsrechte wollen wir er⸗ wähnen, daß bei einem Kurs von 725 für alte Elberfelder Aktien unter Berückſichtigung des Umſtandes, daß die jungen Elberfelder Aktien vom 1. Januar 1908 dividendenberechtigt ſind, das Bezugsrecht im Verhältnis auf je 7000 Mark glte Elberfelder je M. 5000 junge à 105 Proz. einen Wert von ca. 226 Proz. und bei einem Kurſe von 560 und für die Aktien der Badiſchen Anilinfabrik bei dem angebotenen Verhältnis auf 8400 alte Badiſche Anilinaktien M. 6000 junge à 105 mit Divi⸗ dendenberechtigung ab 1. Jan. 1908 ein Bezugsrechtswert für Bad. Anilinaktien von 180 7 ergeben würde. Wir wollen bei dieſer Gelegenheit ausdrücklich betonen, daß ſich der Wert der Bezugsrechte natür⸗ lich in dem Maße verſchiebt, wie der Kurs der alten Aktien ſchwankt. Steigt der Kurs der alten Aktien, dann ſteigt auch der Wert des Bezugsrechtes und umgekehrt, fällt der Kurs der alten Aktien, ſo geht auch der Wert des Bezugsrechts automatiſch zurück. Immerhin beweiſt die Höhe des heutigen Bezugsrechts⸗ Aktien um ein gut Stück nach Ausübung des Bezugsrechts er⸗ leichtert werden. Es würde ſich auf der Baſis der heutig. Kurſe für Anilinaktien nach Abzug des Bezugsrechtes ein Kurs von 381 7 und für die Elberfelder Aktien ein Kurs von ca. 500 Prozent ergeben. Es der Elberfelder und Ludwigshafener umſomehr, als durch Extraverteilung von Elberfelder Aktien, die noch Elberfelder und Badiſchen Anilin beſeitigt ** 'F Trierer Kuxen. Die Kursbewegung der Kuxre, die vor wenigen Tagen bis auf 7100 Mark geſtiegen waren, ſt eine rückläufige ge⸗ worden und zwar notierten die Papiere heute 6300, nachdem vorübergehend auch Umſätze bis zu 6050 M. ſtattgefunden haben. Der große Kursrückgang wird darauf zurückgeführt, daß die Verkaufsunterhandlungen, von denen man in der letzten Zeit mehrſach geſprochen hat, anſche end nicht zum 20 Prozent auf die werden ſoll.& tion, daß die Bewegung des Papieres zur Hauptſache durch die Spekulation geſchürt worden iſt, und daß ſich jetzt, nach⸗ dem die Nichtbeſtätigung der Verkaufsgerüchte eine umſo ſchärfere Reaktion einſtellt. Es wäre ſehr zu wünſchen, wenn die Verwaltung ſich bald über die Art der geführten Unter⸗ handlungen äußerte, damit nicht weitere Berunruhigung in Colmar, ie Straßburger Straßenbahn⸗Geſellſchaft FCFCCCCCCC ——* de Kreiſe der ſeribſen Kurbeſtder delragen wird ——————— 5 5 Die Valuta läuft vom Schluß des Lieferungsmonats zu wertes daß die Elberfelder Fabriken und die Bad. Anilinfabrik wäre übrigens intereſſant zu erfahren, auf welche Gründe⸗ der heute noch beſtehende große Kursunterſchied zwiſchen den Aktien Fabrik zurückzuführen iſt, beſtehende Ungleichheit zwiſchen der Deutſchen Reiches Kaliwerke entſtehhen. 5 dieſe Inſtitute legten kürzlich ihren Aufſichtsräten die Sem Ziel geführt haben. Jedenfalls zeigt die große Kursfluktua⸗ (gegen 4 Proz. im Vorfahr) ſchen Elektrizitäts und Gaswerke in Ap fütr 1906⸗07 8 Prosent Dividende(. B. 75 Proz.) ²˙m Der Reichsbankausweis vom 23. September zeigt zwar einen unbedeutenden Rückgang der ſteuerfreien Notenreſerve von 41.25 auf 41.04 Mill., alſo eine Verſchlechterung von.21 Mill., doch iſt der Geſamtſtatus ein befreidigender, da ungeachtet der Zu⸗ nahme des Wechſelportefeuilles um 61 Mill.(j. VB. 70 Mill.). der Lombardforderungen um.6 Mill.(i. V..3 Mill. Abnahme) und des Effektenbeſtandes um.92 Mill.(. V. 1087 Mill. Ab⸗ nahme) der Metallbeſtand gegen die Vorwoche um 14.71 Mill. anwachſen konnte, ſodaß er zum Wochenende mit 877 Millionen noch um 34 Mill. höher iſt als im Vorjahr, während die ſteuer⸗ freie Notenreſerve um 36.75 Mill. größer iſt als in der ent⸗ ſprechenden Vorjahrszeit. Zu dieſem befriedigenden Status hat der ſtarke Zugang von 89 Mill. auf Girokonto in der Faute ſache beigetragen(i. V. 27 Mill.). Der Betrag der umlaufenden Noten iſt um 23 Mill. auf 1430 Mill. geſtiegen. Das Deckungs⸗ verhältnis ſtellt ſich gegen das Vorjahr günſtiger; die geſetz⸗ liche Notendeckung betrug 67.77 Prozent(i, B. 64,17 Prozent), die Deckung der Noten durch Metall allein 61,3 Proz,(im Vor⸗ jahr 64/07 Prozent). Zwiſchen der preußiſchen Staats⸗Eiſenbahnverwaltung und dem Stahlwerksverband in Düffeldorf wurde ein neuer drei⸗ jähriger Vertrag über die Lieferung von Schienen, eiſernen Schwellen und gewiſſen kleinen Eiſenſorten abgeſchloſſen. Der Grundpreis für Schienen wurde auf M. 120 und für eiſenere Schwellen auf M. 111 für die Tonne feſtgeſetzt. Für die Be⸗ meſſung der Kleineiſenpreiſe ſind Grundzüge bereinbarxt. Eine Verſtändigung über die Einzelpreiſe iſt noch vorbehalten. Die Forderungen des Stahlwerksverbandes waren mit Rückſicht guf die ſeit dem letzten Vertragsabſchluß im Jahre 1904 erfolgte beträchtliche Steigerung der Selbſtkoſten weſentlich höher, Es wurde eine Verſtändigung auf mittlerer Linie erzielt. Die Münchener Trambahn⸗Alktien⸗Geſellſchaft in Lig. ſchlägt aus inem Reingewinn von M. 330 769(i. V. M. 534 643) die Verteilung einer Dividende von 11½ Prozent li. V. 11 Prozent) vor. 5 Aktiengeſellſchaft für Fabrikgtion von Eiſenbahnmaterial, Görlitz. Der Aufſichtsrat beſchloß, für das verfloſſene Ge⸗ ſchäftsjahr bei reichlichen Abſchreibungen(i. V. 54 990 M) und Rücklagen(i. V. 238 651.) 20 Prozent(18 Prozent) Dividende vorzuſchlagen. Die„Etabliſſements“erzog Aktiengeſellſchaft zu Logelbach“ brachten einen Ertrag von M. 457 450, aus dem nach 250 000 Mark Abſchreibungen und M. 150000 Rücklage für vorhandene Titres ein Gewinn von M. 54 578 verblieb, um den der Geſamt⸗ ſaldo auf M. 457 450 ſtieg bei Mark 2 800 000 Aktienkapital. Die Tilſiter Möbelfabrik Georg Salomon u. Co., Aktienge⸗ ſellſchaft, läßt über Errichtung einer Zweigniederlaſſung in Königsberg i. Pr. und Herabſetzung des Grundkapitals durch Zuſammenlegung der Aktien von 5 zu 1 beſchließen. Lebensmittel⸗Aktiengeſellſchaft, Bern. Unter dieſer Firma iſt das Kolonialwaren⸗ und Landesproduktengeſchäft Johann Sommer u. Co. in Bern nebſt Kaffee⸗Röſterei in Zollikofen in eine Aktiengeſellſchaft mit Fres. 500000 Grundkapital umge ⸗ wandelt worden. Die Deutſche Werkzeumaſchinenfabrik(vormals Sondermann u. Stier), Chemnitz, ſchlägt wieder 6 Prozent Dipidende vor. Eine neue Aktiengeſellſchaft. Die Firma W. Sieders⸗ leben u. Co., Fabrik landwirtſchaftlicher Maſchinen in Bern⸗ burg wird durch die von der Anhalt⸗Deſſauiſchen Landesbank kommanditierte Bankfirmg Levi Calm u. Söhne, Bernburg, in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Deutſche Bank, Berlin. Der in der Auffichtsratsſitzung bor⸗ gelegte Rechnungsabſchluß für das erſte Halbjahr weiſt, wie mit⸗ geteilt wird, bei einer mäßigen Steigerung des Geſamtumſgtzes gegenüber der entſprechenden Zeit des Vorjahres und bei frt⸗ ſchreitender Entwickelung der Geſchüfte der Bank wiederum ein recht erfreuliches Ergebnis guf. 53 Das Urteil im Hibernig⸗Prozeß lautet auf koſtenpflichtige Abweifung der Berufung des Fiskus. Preiserhöhung engliſcher Gießereieiſens. Wie die„Köln. Volksztg.“ meldet, iſt der Preis für engliſches Gießereieiſen Nr. III im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Abſgtzgebiet von 74 bis 76 Mark pro Tonne ab Ruhrort auf 75 bis 77 Mark erhöht worden. 55 aie eaene Konvention der deutſchen Seiden⸗ und Kla Die größten Firmen dieſer Induſtrie haben laut„Manufgkturiſt unter Zuſammenſchluß zu einem Verbande folgende einheitlichen Zahlungsbedingungen aufgeſtellt; Bei Barzahlung nach 0 Tagen 2 Prozent Skonto, 60 Tage 1 Prozent, 90 Tage netto. Nach Aß⸗ lauf des Ziels erfolgt Zinszahlung von 6 Prozent für das 3 Tagen. Für nach dem 25, d. M. geſchehene Lieferungen gilt der folgende Monat als Lieferungsmongt, Wechſel werden am Ver⸗ falltage gutgeſchrieben. Valutierungen und jrgendwelche Zu⸗ wendungen ſind verboten. Die Konpvention tritt am 1. Oktober 1907 in Kraft. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie ermäßigt ab 1. November ds. Is. neuerdings in Hinblick auf die fortgeſetzte Preisherabſezung der britiſchen Linien die Minimalkafütepreiſe für die Fahrt Newyork-Hamburg, je nach Dampferklaſſe bei der erſte Kajüte um 20 bis 40 Mark, bei der zweiten um 10 bis 20 Mark. Für die Fahrt nach Europa ſind ähnliche Preisreduktionen be⸗ ſtimmt worden. Bis Ende Oktober ſind ſümtliche Dampfer der Geſellſchaft größtenteils gusverkauft bei guten Preiſen. Kaliſunde in Holland? Ein Telegramm meldet aus Amſter⸗ dam: Bei den Steinkohlenbohrungen, die für Regie 3 nung in der Gemeinde Winterswyl(Provinz Gelderlan genommen werden, und die jetzt auf 120 Meter Teufe ange ſind, wurden bereits Kaliſalze feſtgeſtellt. Die Arbeiten ſpez fortgeführt. Dieſe Nachricht nimmt das Intereſſen aller an de deutſchen Kaliinduſtrie beteiligten Kreiſe in Anſpruch. Bishe hatte Deutſchland ein Monopol auf Kaliſalze. Sollte nunme in Holland in abbauwürdiger Menge Kali gewonnen werden, wäre damit zu rechnen, daß auch außerhalb der Grenzen des 8 Telegraphiſche Hauvelsberichte. Dresduer Bank, A. Schaaffhanſenſcher Baukverein, bilanz vor. Von ihnen läßt ſich ungefähr das gleiche ſage von den anderen Großbanken. Schlüſſe auf die mut Dividende laſſen ſich lt.„Frkf. gtg.“ bis jetzt noch nicht zie * Pforzheim, 27. Sept. MNeber das Vermögen Edelſteinhändlers Gottfried Buchter wurde nach der„Frkf Ztg.“ Konkurs eröffnet.— Die Paſſiven betragen 240—250 000 Mark; die Aktiven ſind noch nicht genau ermittelt. Beteili⸗ ſind Pforzheimer, Antwerpener, Pariſer und wahrſcheinlich auch eine Amſterdamer Firma.„„5„ * Aachen, 27. Sept. Die Generalverſammlung der De ſchen Elektrizitätswerke beſchloß 5 Prozent! ividend zu verteilen. Der Aufſichtsrat der Thür * Dresden, 27. Sept. 8. Setie, Ceneral⸗Anzeiger.(Abendpfatt.) Münnheim. 27. Septeluber. 13 Berlin S melin von der iſt geſtorben. war London, 27. Monger“ über den ept. 260 Je Sept. m 5 111 Er ahre Roheiſen ſtark an igeboten, der Bedarf d terer Preis ückgang wird jedoch, punkt erreicht iſt, unmittelbar k iſt ſicherlich kaum er 17 die Produktion zweifellos Mannheimer vom 26. September Die Aktien der ihre Steigerung fort. Ein Prozent gehandelt. Auch die 2 ken waren 4 PpCt. höher, Notiz!? ſtrie⸗Aktien noch geſucht: Zel 338.50 PCt. und Zuckerfabrik Nach dem Kabelbericht des eme entſpr rechend redu⸗ Offizieller Bad. Anilin⸗ kleiner Der ſtellvertretende Direktor Rü⸗ Darmſtädter Bank, ein geborener Süddeutſcher, e bei der Bank. aniſchen Eiſenmark dagegen gering. Ein wei⸗ da annähernd der Selbſtkoſten⸗ kaum befürchtet. Der Verbronh im Vorjahre, jedoch wird auch ziert. Effettenbörſe l kt Bericht.) und Sodafabrik ſetzten heute Poſten wurde zu 560.50 Aktien des Vereins chem. Fabri⸗ 336., ebenſo waren Indu⸗ lſtoffabrik Waldhof⸗Aktien zu Waghäuſel⸗Aktien zu 121 pCt. Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien waxen zu 65.50 Prozent im Verkehr. Obliga Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 98.—b: 3 5WW 37½„ unf 1o 9. 3½%„„ Kommunal 91.75 b⸗ Städte⸗Anlehen. 31½% Freiburg f. B. 91.— 3½% 00 Heidelbg. v. J. 1903 91.—6 30ʃ% Karlsruhe v. 8. 1896 87.— N 3½0ſ0 Lahr v. J. 1902 90.— G 300% Hudwigshafen 99.— G 40%0 v. 1906 100.50 B 3/0% 90.— K 4⁰⁰⁰ Mannh. Oblig. 1901 98.80& 000 3%„„ 1888 90.— C „ 1895 90.— 6 9„ 1898 90. G 3 5„ 1904 90. G „ 1905 90.— B „„ 1906 99.25 b2 40ʃ0 1907 99.25 G 31½% Pirmaſens unk. 1905 90.— C 3½% Wiesloch v. J. 1905 Induſtrie⸗Obligation. %½ 0% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ee tionen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 99.50 B 4½ 0% Bod. Anflin⸗u. Sodaf. 101.— 6. 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 5% Bürg. Braꝛ ihaus 8, Bonn 101.—G 1% Herrenmühle Genz 98.— 41%½% Mannb. Dampf⸗ ſchleypſchiffahrks⸗Geſ. 99.— bz 4½0%eO Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 100.—6 4½% Oberrh.Elektrizitäts⸗ werke, Karlsruhe—.— 4½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk,.⸗G. Etſenb. 102.75 B 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in Lipland 101. G 4½%0% Speyrer Brauhaus 1 .⸗G. in Speyer.50G 4˙½% Speyrer Ziegelwerke 101 40 B 86906 Südd. Draßbtinduſtr. 100.25 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 98.— B 4½ Gellſtoffabrik Waldhof 101.75 G ſtrie rück,. 105% 103.—G A k. Banken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 136.— Gewrbk. Speyer 50%»—.——. Pfälz. Bank—.— 100. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 184.75 Mf. Sp.⸗ u. Kdb. Land.—.— 138.— RMhein Kredithank—.— 137.— 184.50 184.25 Mßein. Hyp.⸗Bank 112.— 111.— Sldd. Bank Giſenbahnen. 10 Pfälz. Ludwigsbahn 219.——.— „ Marbaßn 135.50—.— „ Nordbahn 18 Heilbr. Straßenbahn 77.ä— 75— Ghem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr. Bad. Anil.zu. Sodafbr.—.— 560.50 Chem. Fab. Goldenba.—.— 177 Nerein chem. Fabrtkflen—.— 336.— Verein D. Oelſabrifen—— 13450 Weſt..⸗W. Stamm—.— 205.— „„ Vorzug 105.50—.— Branereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm, Hagen—.— 269.50 .——— 108.50— —— Eichbaum⸗Brauerei—.— 141 Elefbr. Rühl, Worm— 97.— Ganters Br. Freiba.—.108.50 Kleinlein Heidelberan—.— 193.— 64.— — 240— —— 141 50 Homb. Meſſerſchmitt Ludwigsh. Brauerei Mannh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Brauerei Sinner—— 250. Br. Schroedl, Heidlbg.—— 211.— ee Speyer 125.ä——.— Ceh chwetz.—— ien. Brief Geld Br. z. Sborch. 100.——.— Werager, Worms—.— 100. ſormf. Br. v. Oertge—.— 86.— Pf.Preßh.⸗u. Splfabr.—.— 140.— Transport u, Verſicherung. B..⸗G. Röſch. Seetr.—.— Mannh. Damyfſchl.—.— Lagerßaus Bad. Rſick⸗u. Mitverſ. 525.— „Aſſercurran;— 135⁵ Fontinental. Verſ. 400.— Mannßb. Verſicherung 470.——— Oberrß. Verſich.⸗Geſ. 480.— Württ. Transp.⸗Verſ. 670.——.— Induſtrie. .⸗G. f. Seflinduſtrfe—— Dingler'ſche Mſchfbr.—.— Emaillfrfbr. Kirrweil.———.— Emaillw. Maikammer 77 Ettlinger Spinnerei 106.—-— Hüttenh. Spinnerei 90. Karlsr. Maſchinenban— 206.— Nähmfbr. Haid u. Neu 262,50—.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 249.— Mannh. Gum. u. Asb. 143.50—.— Maſchinenf. Badenia 199.——.— Oberrh. Elektrizittt—.— 30.— bf. Nähm. u. Fahrradf. 136.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 163.— Südd. Draht⸗Ind. 188.—. Sütdd. Kabelwerke—.— 132.— . e 3355—.— ſWiürzmüßle Neuſtadt 134.—— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 388 50 Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 121.— 84. 65.50 1 8 —.— —.— S. Weltz, Speyer 82.——.— Zuckerraff. Mann Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗ Kurſe⸗ en 5½ Prozent. 26. 27. u 169.45 169.41 81.08381.10 81.47581.475 20.445 20.435 ae—.— 20.435 Anſterdam Wechſel. Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. „Bexbacher 1 älg, Maxbahn o. Nordbahn Südd. Giſenb.⸗Geſ. 0 8 er Packet ordd Eloy 218.30 218.50 135.50 135.50 131.60 181.60 115.— 115.— 130.10 129.70 112.80 113.60 20 27 Baris kurz 81.333 81.875 Schweiz. Plätze„ 81.35 81.30 Wien 85.05 85.066 Napoleousd'or 16.,27 16.28 Privat⸗Diskont 58/10 FOeſterr. Süd⸗Lomb. 30.50 30.40 Oeſterr.—.— Gotthardbahn 8 Ital. Mittelmeerb.———.— „Meridionalbahn 182 50 131.50 Meſt.⸗Une, Deer 141.39 141 30 N 19 88 SGegründet 1857 Diplom 1882 Prämlirt et Alüde Dhio 93.90 93.50 oſpelt gratis. ſowie die Keuntniſſe der if eu Montig beginnen wieder Staatspapiere. 1665 93.60 84.70 94.60 84.30 5 26 93 55 83.80 98.80 83.60 100 45 92.80 822 E.„.-N. 101.15 34/ do. u. Allg.⸗A. 92.85 3„%% 99.60 3 87.65 81.75 Sachfen 8350 83.70 1 Mh. Stadt⸗A.o5—.— 90 60 3. Aus ländiſche. leord e 4½ Chineſen 1898 4Egypter uniftzirte Mexikaner äuß. 4%„ Iuin 3½Dſch. Reichsanl 5 3 4 pr konſ. St N nl . St.⸗A. 21l bad. St.⸗Obl. fl M. „00, 92.6 101.25 92.90 83.10 Heſſen 95.50 95.45 97.40 97.40 62.90 63.90 Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabrik 122.90 Südd. amob. 75.— Eichbaum Mannh. 141.25 Mh. Akt.⸗Brauere! 141.— Parkakt.„Zwei br. Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Vad. Anilinfabrik Ch.br. Griesheim 2 Höchſter Farbwerk Versinchem. Fabrik Them. Werke Albert Drahtinduſtrie Aceumul.⸗F. Hagen Ace. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Südd. Kabelwerke Lahmeyer 122 75 Elktr. Geſ. Schuckert 105.25 105.— Ale ⸗G. Slemens 171.— 172.50 Pfandbriefe, Priori 40/ Frk. Hyv.⸗Pfob. 98.10 40% F. K. V. Pfdbr.05 98.30 % 1910 98.90 44% Pf. OHypB. Pfdb. 99.40 31½0% 91.80 31½% Pr. Bod„r. 90 20 4c% Etr, Bd. Pfd.vgc 97.80 4%„ 99 unk. 00 „Pfdbr..O1 unk. 10 „Pfdbr..0g unk. 12 „ Pfdbr..86 89 u. 94 „Pfd, 96/06 „ Com.⸗Obl. v. ,unk 10 98.90 98.90 „ Com.⸗Obl. v. 1891 92.— „Com.⸗Obl. v. 96/06 92.— 40% Pr. Pfdb.unk. 09 97.60 lo%„12 8. 4ũ„ 14 98.— 98.— ., Gwiſche Bank 135.70 135.70 Berg u. Metallb. 123.25 123.80 Berl. Handels⸗Geſ. 158.— 158.40 Comerſ. u. Disk.⸗B. 113.40 113 60 Darmſtädter Bank 127.70 129.90 Deutſche Bank 232 75 282.50 Deutſchaſtat. Bank 140.80 140 10 D. Effekten⸗Bank 103.— 103— Disconto⸗Comm. 174.90 174.40 Dresdener Bank 143 40 143.70 Frankf. Hyp.⸗Bank 198.— 197.50 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 181.80 159.— Nationalbank 120.50 120.— 95.— 141.30 141.— 102.— 162 50 133.75 509.50 239.— 478— 336.— 412.— 132.— 197.— 783.— 198.50 133.— 123.50 451.— 353.25 415.— 181.— 194.50 72.— 199.— 132.— 98.10 98.30 98.90 99.40 91.80 90.20 97.80 97.60 97.60 40% 97.80 97.80 40% 98.30 98.30 37— 37 40% 3 55 67%½ 90.30 90.30 90.30 90.30 1 925 Pr. Pfdb. unk. 13 1 H. B. Pfb. 09 1914 40% R. W. B. C. B. 10 30 Pf. B. Pr.⸗Obl. 2/1 Ital.ſttl.g. E. B. Mannb.Verſ⸗.A. 470.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Oeſt. Länderbank Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank 137.— Rhein. Hyp. B. M. 184.50 Schaaffh. Bankver, 141.70 Südd. Bank Mhm. 111.— 121.201 Bank Ottomane A. Seütſche.. 26 27 Famaulipaß 97.95 98— Bulgaren 98.45 98 50 8555 Griechen 1890 48.50 48.50 italien. Rente 102.39 11ſ% Oeſt. Silberr. 98.15 98 2 11f;„ Papierr. 98.05 Deſterr. Goldr. Portg. Serie 1 2 ‚to. III th½neueRuſſen 1905 Ruſſen von 1880 ſpan, ausl. Rente Türken v. 1903 Fürken unif. n ngar. Goldrente 1„ Kronenrente Verzinsl. Loſe. 3 Oeſt. Loſe v. 1860 149.90 149.90 Türkiſche Loſe 146.40 145,40 Unternehmungen. Ver. Kunſtſeide 2. 9. Lederw. St. Ingbert 69.— 69 Spicharz 122.50 122 50 16.— 166.— 304.10 314.80 85.— 86.— 124.——.— 200.— 201.— 376.— 376— 217.— 217.50 135.50 185.50 Walzmühle Judw. Jahrradw. Kleyer Maſchinenf. Hilbert Maſch. Arm. Klein Maſchinenf. Baden. Dürrkopy Maſchinf. Gritzner Pfälz. Nähmaſch. Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellprf. Frkthl. 40.— 40.— 181.50 181.80 Oelfabrik⸗Aktien 134.20 184.20 Schuhfab. Herz Frkf. 123.— 123.— Seilinduſtrie Wolff 141.80 141.80 Lampertsmühl 82.— 82.20 Kammg. Kaiſersl. 182.— 182.— Zellſtoff Waldhof 338.50 839.75 täts⸗Obligationen. 3 Pr. P Adbr.„Bk. 5 Kleinb. b. 04 3½ Pr.fdbr.⸗Bk.⸗ Hyv.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. 99.— 98.— 98.— 98.50 99.50 90.15 90.15 91.— 91.75 95 70 99.20 93.— —.— 99.— 98.— 98.— 98.50 99.55 90.— 90.— 91.— 91.75 97.6 92.70 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 1907 „ 1912 „ 1917 „ alte „1904 15 * * 35 Jih..⸗B. C. O 35% Pf. B. Pr.⸗O. Oeſterr.⸗Ung., Vank 128. 50 107.— „Kredit⸗Anſtalt 201.60 100.— 185.— Preuß. Hypothenb. 111 20 Deutſche Reichsbk. 158.75 128.50 107.— 202.40 100.— 185.— 112.25 154.— 137.20 184.50 141,40 111.— 134.— 138.70 Wiener Bankver. 133.20 138 50 Frankfurt a.., 27. September. Kreditaktien 202.40, Staats⸗ bahn 141.—, Lombarden 30.25 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 95 85, Gotthardbahn —.—, Disconto⸗Fommandit 174.30, Laura 29.50, Gelfenkirchen 206.40, Darmſtädter 128.60 Handelsgeſel chaft 1657 80, Dresdener Bank 143.—, Deutſ. Northern—.—. Tendenz: Nachbörſe. Kreditaktien 202.40, 30 40, Disconto⸗Commandit 174.20. Tondoner E London: 27. Sept.(Telegr.) che Bank 231.70, Bochumer 213.75 ſchwächer. Stagatsbahn 141. 30, Lombarden ffektenbörſe. Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 oſ Reichsanleihe 830% 835/ Southern Paeifie 86¼ 86% 5% Chineſen 103 ½% 108% Chicago Milwaukee 124½ 122½ 4¼% Chineſen 96¾5 96ʃ˙½] Denver Pr. 72— 715 350%% Conſols 82%5 82¾ Atchiſon Pr. 92% 92% 2 c% Italiener 101½ 101¼ Louisv. u. Nafhv. 112½ 112 4% Griechen 481½ 48% Union Paeific 134½ 132˙½ 3 9% Portugieſen 671½% 67—Unit. St. Steel com. 28˙% 28ʃ/ Spanier ,, eee. D Türken 92% 925% Eriebahn 4 c0% Argentinier 85% 86½] Tend:: feſt. 3 0% Mexikaner 31% 318¼ Debeers 21786 22— 4 0% Japaner 84½ 84%8 Chartered Tend.: ſtill. Goldftelds 3½ 3ʃ Ottomanbank 17¾ 17˙5,] Randmines 5— 5— Rio Tinto 71½ 71¾Caſtrand 36 30 Braſilianer 89— 83¼]] Tend:; ſtill. neue Kurſe. chfährung Anmeldungen bald. erbeten, Berlin, 27. Septbr. Nifſſennoten 216 30 216.55 40% Ruſſ. Anl. 1902 77.70 78.— 31½%% Neichsanl. 93.70 93.90 30½% Reichsanſeihe 84.— 84.25 31 Vod. St.⸗Anſ.—.— 31½ B. St. Obl. 1900 91.90 101. 90 1 Bayern 92.90 92.90 4% Heſſen 92.50 92.10 30% Heſſen 81.60 82.10 3oſh Sachſen 88.75 83.90 40% Pfbr. Rh. W. B. 97.40 97.40 100.50 100.50 50% Chineſen 40% Italtener 4½ Japaner(neu) 90.90 90.80 1860er Loſe 149 90 150.— 4% Baadad⸗Anl. 86.— 85.9) Kreditaktien 201.70 201 80 Berk.⸗Märk. Bank 155.50 155.50 Berl. Handels⸗Geſ. 157.— 157.80 Darmſtädter Bank 127.70 129— Deutſch⸗Aſiat. Bank 139.70 139.50 Deutſche Bank(alt) 231.50 231.70 .) Disc.⸗Kommandit 174.50 174— Dresdner Bank 142.40 143.10 Nhein. Kreditbank 137.— 137.— Schaaffh. Bankv. 140.50 151.— Lübeck⸗Büchener—.— Staatsbahn 140. 70 141. 60 Telegramm⸗Adreſſe: Margold. (Schlußkurſe.) Lambarden Fanada Paeifte Hamburag. Nordd. Lloyd Pynamit Truſt Licht⸗ u. Kraftaul. Rochnmer Fonſolidation Dortmunder Gelſenkirchner Harpener Hibernia Hörder Bergwerke Laurahütte Phönir Nibeck⸗Monign Murm Revier Anflin Treptow Braunk.⸗Brik. D. Steinzeugwerke Düſſeldorfer Wag. Elberf. Farben(alt) Weſtereg. Alkaliw. Mollkämmerei⸗Akt. Chemiſche Chartot. Tonwaren Wiesloch Zellſtoff Waldhof Celluloſe Koſtheim Nüttgerswerken Privat⸗Discont 5¼ 96 Berliner Produktenbörſe. Packe Marx& Goldschmidt, Mannheim Feruſprecher: Nr. 56 und 1637. Berliner Effektenbörſe. 30.50 30.28 164.40162.60 129,50 128 90 113— 113˙20 160 60 761.40 119.20 11970 215— 212.60 442.— 437— 69.50 68.90 206.90 50 209.20 208.90 229 10 228.— 189.50 188 20 195.— 194 90 112.— 407.50 169.70 166.70 242— 243. 278.50 290.50 —.— 725— 206.50 20470 147.20 147.— 200— 200.— 132.20 133 339.— 339— 254 70 247.50 142.20 142.—. Berlin, 27. Septbr.(Telegramm.)(Produktenbör ſſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin nekto Kaſſe. 26. 27. 26 27 Weizen per Sept. 220.— 221.25] Hafer per Mal 175.50 175.— „ Okt. 219.75 22075 Mats per Sept. 153.25 154.50 „ Dez. 222 50 222.75„ Dez. 155.— 155.50 „ Mai 222.50 223.— Rüböl per Septbr.—.——— Roggen per Sept. 204 35 208.75„ Oktbr.—.— 80 30 „ Okt. 202.25 202.—„ Dez. 80 40 86.70 „ Dez. 200— 199.— Mai 76.50—.— „ Mai 199.. 199.— Spiritus 70er loco———.— Hafer per Sept. 172.— 178.50 Weizenmehl 32.— 31.75 „Dez. 170.75 171.25 Roggenmehl 28.— 27.90 2 1*** 250 5 Für Politik: für Kunſt. Feuilleton u Dr. G. m. b..: können ſich Kaufleute, Beamte, Gewerbetreibende zc. ꝛc.— Damen ſeparat— ſowie erwachſene Söhne und Töchter in eirka 3 Wochen aneignen; Auswärtige in kürz. Zeit. HolLalligr. Gander, F J 8. Vermiſchtes: für Lokales, Propinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Direktor: Ernſt Müller. 27 September 1907. Ppoviſionsfrei! ——— 88 Ver⸗ Wir ſind als Selbſikontrahenten Au, unter Vorbehalt: 0% 0⸗ .⸗G. für Müßlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H. 120— Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwigsbafen M. 310— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brithl 48 8 Venz& Co., Rßein. Gasmotoren, Maunheim 593— Ar auereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 26 zfr 21 zfr Nruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 9⁵—— Bürgerbräu, Ludwiashafen 55 28⁰ Chemiſche Fabrik Heubruch 55 58 afr Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Kit.„ Lit. B 68 ffr 658zfr Fahr Gehr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 144 85 Filterfahrik En⸗ inger, Worms 88 285 Jink, Eſſen⸗ und Rronceaſeßerei/ Mannheim 725 90 Frankentbaler Keſſelſchmiede 5 5 94ffr Fuchs Waagonfabrik, Heidelberg 15 161 Herrenmiſbſe vorm. Genz Heidelberg 1 5 8 Lindes Eismaſchinen 55 Linoleumfabril, Marimiliansan 12³ 28 Lothringer Baugeſellſchaft. Mes 98 Luriſche Induſtrfewerke,.⸗G. Lndwiashafen 110 75 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 3⁴0. 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Fran Goldenbaum; z Kircher. 7. 12025 R4, 18, Blit — Telephon ätte 4 R4,1 5 3809— Preiſe 555 Waſchen mit ufbügeln. 8 1 Anzug chem. M..80 1 Hoſe„„.90 1 Ueberzieher„.50 1 Anzug gewaſch.„.50 1 Hoſe„.70 Weiße Weſte„.50 Reparaturen billigſt. Koſtenloſe Abh olung und Rücklieferung. r r General⸗Amzeiger,(Abendblatt.) 7. Seite. Die weltbekannte, durch ihre Reellität und Kulanz überall beliebte Firma Julius Ittmann erlässt heute, in dem Bestreben, dem w. Publikum stets Neues zu bieten, den Ruf: Begleitet ist dieser Aufruf von einem Preisausschreiben! Es sollen 5 Preise zur Verteilung kommen, die der Reihe nach den 5 Personen zu Teil werden, die die meisten Billetts der hiesigen Hlektrischen Bahn gesammelt haben.— Vorgeschen sind der J. Preis mt Mk. 75— bar II. Preis,„ 35— 23— 15— III. Preis„ IV. Preis„ V. Preis„ Mit dem Preisausschreiben sind folgende Bedingungen verknüpft: 1. Die Sammelzeit beginnt mit dem 1. Oktober und endigt mit dem 1. Dezember 1907. „Die Einsendung der gesammelten Billetts hat bis spätestens 3. Dezember an die Firma Julius Ittmann,; H 1, 8, 2zu geschehen. Die Biletts sind in ein Extra-Kuvert zu legen, das ver- schlossen sein und die genaue Anzahl der enthaltenden Billetts und die genaue Adresse des Absenders tragen muss. Nach Prüfung der eingelaufenen Sammlungen— aber späte⸗ stens bis 10. Dezember— geht den 5 Personen, die die meisten Billetts eingereicht haben, das Resultat zu, ausserdem aber wird das- selbe auch in den hiesigen Blättern bekannt gegeben. Hierauf Können die Preise am 11. Dezember abgeholt werden. Deutschlands naehweisſſen aktestes, grösstgs und vornchmstes Mö 9e l- und Waren-Kredit-Haus Mannheim geſucht. Verſteigerung. Montag, den 30. dfs. Mts., vormittags 11 Uhr, werden im allgemeinen Kranken⸗ auſe verſchiedene Nachlaßgegen⸗ ſtände, wie Taſch Retiten, Fingerr Meiſtbiete den gegei Barzahlung verſteigert, wozu Intereſf ſenten ein⸗ geladen werden. Mannßheim, 24. Sept. 1907. 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