—ꝛ nu möb⸗ oder 2 12183 1221 Abonnemenk: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark der Stadt Mannheim und umgebung⸗ Unabhängige Tageszei Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Jritung in Mannheim und khung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗VBureaus in Verlin und Karlsruhe. (Nannheimer Volksblatt.) ang. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, —— Telefon⸗Nummern: Direktfon u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Burean(An⸗ nabme v. Druckarbeiten 341 Redaktioan; 8d Expedition und Verlags⸗ buchhandlung, E 6, 2. 2¹8 Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 24 Feiten. Vom Sterbelager des G1 oßherzogs. (Von unſerem Sch. ⸗Spezial⸗ Berichterſtatter.) Die letzten Stunden. Vonder Mainau, 28. Sept.(Mittags 12 Uhr 15.) Als die großherzogliche Familie um das Krankenlager des hohen Patienten heute früh verſammelt und die letzten Augen⸗ blicke des Großherzogs gekommen waren, ſprach Oberhof⸗ prediger Dr. Helbing ab und zu Stellen aus der heiligen Schrift und Verſe aus geiſtlichen Liedern. Freiherr von Marſchall, der, wie bereits ſchon ge⸗ meldet, im Automobil von Konſtanz nach der Mainau fuhr, traf den Großherzog noch lebend an und küßte ihm zum e Mal die Hand. Der Großherzog hatte einen ſanften Tod, er iſt ſanft und ſchmerzlos hinübergeſchlummert. Auf dem Antlitz, auf dem die Krankheit keine merklichen Spuren hinterlaſſen, liegt tiefer Friede. Bezüglich der Ueberführung der Leiche nach Karlsruhe werden die endgültigen Dispoſitionen erſt heute nachmittag getroffen. Die Leiche wird heute nachmittag in der Schloßkapelle zu Mainau aufgebahrt und am Montag abend 6 Uhr mit dem Schiff nach Konſtanz und von da per Bahn nach Karlsruhe überführt werden. Mainau, 28. Sept,.35 Uhr. Kurz vor 8 Uhr machten ſich Anzeichen der A. u f⸗ löſung des Großherzogs bemerkbar. Die Be⸗ wußtloſigkeit dauerte an, bis um 9 Uhr ein ſanſted trat. * Mainau. 28. Sept.,.35 Uhr. Im Sterbezimmer waren anweſend die Großherzogin, das Erbgroßherzogspaar, die Kronprinzeſſin von Schweden, welche in den letzten Tagen faſt ununterbrochen bei dem hohen Kranken verweilte und Prinz Max. Während der letzten Stunden waren die Damen und Herren der Umgebung, Staatsminiſter v. Duſch, Mini⸗ ſterialpräſident Freiherr v. Marſchall und die Diener⸗ ſchaft zugegen. Hoſprediger Dr. Helbing betete mit den Anweſenden bis nach Eintritt des Todes. *Von der Mainau, 28. Sept., 2 Uhr mittags. Ein wundervoller Herbſttag iſt Großherzog Friedrichs Sterbe⸗ tag. Das Bild, das die Natur in ihrem Herbſtſchmuck bietet, iſt faſt u glänzend, zu farbenfreudig für dieſen Tag voll tiefer Trauer. Man merkt auf dem entzütkenden Eilande, auf dem Großherzog Friedrich ſein Leben be ſchließt, noch nicht viel von dem beginnenden Sterben in der Natur. Der Park trügt noch ſeinen ſaftigen, grünen Blätterſchmuck. Die Spät⸗ roſen duften; die Herbſtblumen wetteifern in Farbenpracht. Von der See her ſtreicht ein ſo leichter Luftzng durch die Bäume, daß man glauben könnte, ſich mitten im Sommer 3u befinden. Nichts gemahnt in der Natur an das tiefe, ſchmerz⸗ liche Ereignis, von dem ſchon von weitem die auf Halbmaſt 1 Flagge auf den Zinnen des Schloſſes Kenntnis ie„ Für die Eingeweihten hat die Todeskunde keine Ueber⸗ raſchung. Man wußte ſchon ſeit geſtern, daß der leichte Schlummer, in dem der Großherzog ſeit dem ſchweren Anfall in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag lag, leiſe und un⸗ merklich in den ewigen Schlaf übergehen würde. Was ärzt⸗ liche Kunſt vermochte, war geſchehen, um das Leben des teuren Kranken zu erhalten, aber angeſichts der Herzſchwäche konnten die angewandten Mittel eben nur eine ſchmerzlindernde Wir⸗ kung ausüben. und ſchmerzlos entſchlafen. Im Sterbezimmer, zu dem die wärmenden Strahlen der Morgenſonne voll Zugang hatten und das Antlitz des Schlum⸗ mernden mit einem verklärenden Schimmer übergoſſen, war ie großhergogliche Fanrilte mit Ausnahme der Prinzeſſin Wilhelm vollzählig verſammelt, Ferner die Aerzte und die mit der Pflege betrauter Diener. Im Nebenzimmer, zu dem die Tür geöffnet war, verſammelten ſich die Hofſtaaten, Miniſter von Duſch und Marſchall. Miniſter Freiherr v. Marſchall erhielt die Kunde, daß der Großherzog im Sterben liege, kurz vor 8 Uhr in ſeinem Konſtanzer Hotel, in das er ſich geſtern abend von der Mainau zurückbegeben hatte. Ein Automobil brachte ihn unverzüglich nach der Inſel, wo er den Großherzog och lebend antraf und ihm zum letzten Mal die Hand küſſen Die Nachricht von dem bevorſtehenden Ableben des Türz geſbe Wege, anhe 3u 895 verbunden Tod ein⸗ pagnie des 114. So iſt nun auch Großherzog Friedrich ſanft früheſten Jugend mir 28. 1907. (1. Abend latt.) —— Journaliſten ſich 11 9 nach der Mainau zu begeben! Die Eſtündige Fahrt durch die im 81 b prangen⸗ den Fluren bietet eben ſo großen Reiz als wie die Fahrt zu Waſſer. Heute blieben dieſe Sch 1 die Teilnehmer eindruckslos, konnte man doch jeden Augenblick auf die Todes⸗ nachricht gefaßt ſein. Und das kam ſchneller als man ſich ge⸗ Aacht hatte. Auf halbem Woge kam uns auf flinkem Stahlroß der Bote mit der Trauernachricht entgegen. Bald wurde auch die gelb⸗rot⸗gelbe Flagge auf Halbmaſt auf dem Schloß⸗ türm gezogen und von Lützelſtetten trug der leichte Wind den Ton der Glocken der Kirche herüber, deren Weihe der Landes⸗ 5 noch perſönlich angewohnt hatte. Auf der Maincu herrſcht tieſe Trauer. Die hieſigen Ve⸗ wohner, die ſo oft Gelegenheit hatten, mit dem Verblichenen in perſönliche Berührung zu kommen, wiſſen den Verluſt in vollem Maße zu würdigen. Ueberall tief⸗ernſte Geſichter, ver⸗ weinte Augen. In nächſter Umgebung des Schloſſes, die ſtreng abgeſperrt iſt, herrſcht tiefe Stille, die nur ab und zu durch heranrollende abfahrende Equipagen unterbrochen wird. In Konſtanz wurde die Trauerkunde ſchon einige in nach 9 Uhr bekannt. Die Hofhaltung iſt mit Konſtanz telephoniſch und war ſo in der Lage, die Trauernachricht ſofort weiterzugeben. Der Allgemeinheit wurde die Trauerkunde durch das ſofort einſetzendeGGeläute aller Glocken und durch Extrablätter übermittelt. Ueberall ſanken die Fohnen auf Halbmaſt. Bald zeigten ſich auch hie und da umflorte Fahnen. Umf 12.48 Uhr traf der Kronprinz von Schwed en in Kon⸗ ſtanz ein. Er wurde von dem Geſandten von Eiſendecher und einem ſchwediſchen Kammerherrn, der auf der Mainau weilt, empfangen und begab ſich in zw. eiſpänniger Hofequipage ſofort nach der Inſel. Auf dem Bahnhofplatz hatte ſich ziemlich viel Publikum angeſammelt, das die Ankunft des Kronprinzen mit ernſtem Schweigen erwartete. Kurz vor 12 Uhr rückte die 1. Kom⸗ Inſanterie⸗Regiments nach der Mainau ab, woſelbſt ſie die Ehrenwache ſtellt. Das letzte Bulletin. * Von der Main au,, 28. Sept..30 Uhr. Heute moörgem halb 8 Uhr wurde von den behandelnden Aerzten folgender Krankheitsbericht ansgegeben:„Der Großherzog hat die letzte Nacht in dem gleichen Schlummerzuſtande verbracht, wie den geſtrigen Tag. Die Atmung iſt oberflächlich und leiſe, oft tief und keuchend, aber regelmäßig. Das gleiche gilt auch von der ſchon ſchwach gewordenen Herztätigkeit. Das Bewußt⸗ ſein iſt nicht wieder gekommen. Der Großherzog leidet alſo nicht unter einem bedanernswerten Zuſtand. Die Nahrungs⸗ hat ſeit dien früh nicht mehr ſtattfinden können. Gez. D Fleiner. gez. Dr. Dreßler.“ Deor Eindruck in Mannheim. g. Mannheim, 28. Sept. Mannheim war die letzte der badiſchen Städte, die ſich noch eines längeren Beſuches unſeres s nun verſtorbenen Landes⸗ fürſten erfreuen konnte zu feſtlichem Anlaß, zur Feier einer Stadt, die unter dieſem geſegneten Regiment ſo ſtolz und machtvoll emporgeblüht iſt. Wir denken noch mit inniger Bewegung des ſonnigen Maientages, als das Großherzogs⸗ paar von einer ſtolzen Flotte begleitet, auf reichbewimpeltem Schiffe Einzug hielt in die Feſtesſtadt. Ach, wer ſollte des hellen Tages vergeſſen! Die Ufer von Menſchen umkränzt, die Glocken klangen, die Böller dröhnten und die Menſchen jubelten. Auf geſchmücktem Altane über dem Radkaſten ſtand der Großherzog und unaufhörlich grüßte er und dankte für die Grüße. Ein Tag voll hochgeſtimmter Freude. Ein ſo froher Tag, daß einem das Herz bis in den Hals ſchlug, ſah man von der Rheinbrücke herab das edle, helle, lachende Bild. Fürſt und Volk feierten ein Feſt, geeint in Liebe ohne kon⸗ ventionelle Lüge, geeint in Treue zueinander, die nicht er⸗ zwungen, nicht erkünſtelt war. Mannheim war die letzte Stadt im badiſchen Lande, die ſich ihres verſtorbenen Landesfürſten freuen konnte in langen, reichen Tagen, die letzte Stadt, die er grüßte und mit der er in Erfüllung ſeiner Herrſcherpflicht zuſammenlebte. Das wird dieſer Stadt eine dauernd ſchöne Erinnerung ſein. Die Ein⸗ weihung unſeres Induſtriehafens bleibt mit den letzten LebenstagenGGroßherzog Friedrichs aufs engſte verknüpft. Die Worte, die ſeine Miniſter damals ſprachen, ſind ein keures Vermächtnis des Fürſten an ſeine Stadt. Und als einen teuren Schatz wird Mannheim das Wort Großherzog Friedrichs hüten:„Mannheim iſt ſeit meiner Heim geweſen.“ Das Wort wollen wir in unſeren Herzen bewahren und hoffen, daß dioſes feſte Band zwiſchen der Stadt Mannheim und der mch ge⸗ veranlaftte auch die in Konftanz ſcanges bleibe. immer ein wertes In Mannheim weilt e Großherzog Friedrich zuletzt A Landesfürſt, in Mannheim trat er als Leiter ſeines geliebten badiſchen Landes zum Male vor die Oeffentlichteit. Auf dem Stadtboden Mannheims offenbarte ſich zum letzten Male weithin, wie tief dieſer Fürſt mit ſeinem Volke, mit Deutſchland verwachſen war. Daß in Mannheim bei ſo große und ſchönen Erinnerungen der Schmerz um das Hinſcheiden 15 des Fürſten tief und echt, wir brauchen nicht Worte darü ber Zu 1 0 Nun klingen die Glocken wieder über die Stadt. Aber ihr hallender Ton kündet Trauer. Gegen 11 Uhr trugen ſe von Turm zu Turm die Trauerkunde hinaus. Die Schulen wurden alsbald geſchloſſen und auch die empfand in ihrem ſorgloſen Leichtſinn und Unbewußtheit der Anlaß iſt ein beſonderer, da der Unterrf abbricht. Ein Ahnen des Ernſtes der Stunde lag auf manchem jungen Selitg und man ging ſittſam und ſtiller nach Hauſe man wußte, daß man ſich nicht frouen durfte, daß„frei“ Die öffentlichen Gebäude ſetzen bald die Flagge Halbmaſt, die privaten folgen. Es iſt keine laute Klage, aber eine feierliche Stille in de beutigen Mittagsſtunden über dem Leben der 5 ſtadt verſteht, die Stunde gebiete Schweigen 1180 Ernſt Würde, Nachdenklichkeit, weil ſ ſie eine geſchichtliche Auch der Stadt M kannheim iſt ein treuer Freund 1 Arbeit und Emſigkeit auf ewig dahingegangen 5 In den Mittaasſtunden des heutigen Tages zeigte das St genbild den Ausdruck der Trauer um das Hinſcheiden des gelie ten Landesfürſten. Von allen Türmen der Stadt erſcholl feie liches Geläute, das wohl in den nächſten Tagen um die Stunde wiederholt werden dürfte. Die öffentl ichen allen 5 n das Kaufhaus, das Bezirksamt, Reichsp die Fl agge zum Zeichen der Trauer auf Halbmaft Papillon des Schloßfes kündet die Flagge gleichfa Schloßherr dahingeſchieden iſt.— Viele Privatgeb bereits zum Zeichen der Trauer Flaggenf ſchmuck. Di auf Halbmaſt gehißt und mit einem Trauerflox verſehe D Trauerdekorationen in den Schaufenſtern 15 5 bereits bego nen und dürften bis zum Abend wohl vollendet ſein. Die in den hieſigen Häfen liegenden Schiffe haben halbmaſt geflaggt. Die Produktenbörſe wurde nach Eintreffen 5 desnachricht alsbald geſchloſſen. Wie ſeitens der Parkverwaltung mitgeteilt wege des Ablebens des Großherzogs die Konzerte bis au teres abgeſagt. Die Nachrufe der Blätter. * Karlsruhe, 28. Sept.(Von unſerem Karlsrube Sämtliche Mittagsblätter bringen lange. Nachrufe zum To Großherzogs Friedrich. Die meiſten Zeitungen erſche Träuerrand. In ſchmerzempfundenen Worten geben ſie der Trauer des badiſchen Volkes das Hinſcheiden de geliebten Landesfürſten Ausdruck. Die„Karlsruher 8 das Organ der badiſchen Regierung, bringk eine E trag In dieſer ſchreibt ſie einleitend unter anderem: verfloſſen, ſeit Großherzog Friedrich die Herrſchaft antrat. Es waren Jahre des Segens auf allen G. Lebens. An der Bahre dieſes Fürſten ſchweigt der H tiſcher Meinungsverf chiedenheiten, die treue Liebe zu empor zwiſchen den Dornen der Borurteile, die§ inniger Dank gegen Gott, der Großherzog Fr ch der Jal ſo viele gab, während welcher er in guten und ſchweren T in den Zeiten des Kampfes wie des Friedens, mit Weisheit ut Güte, in ſteter treuer Arbeit, allezeit mit klarem V für die Verhältniſſe, in ungetrübtem Einvernehmen Volke ſeine Regentenpflichten erfüllte, dem Wohle es wie des Deutſchen Reiches ſchwere Opfer brachte, u ſein zu einer hohen Stufe von Glück, Wohlſtand und Ehre emp heben. Das Großherzogtum iſt äußerlich wie innerl! Karl Friedrich gegründet worden, die Gedanken ſeiner Zei dem Staatsweſen die Richtung gegeben, der innere aber das Werk Großherzog Friedrichs. Beide S badiſchen Fürſtenhauſes hielten ſtets an dem Gedanke das Wohl des Regenten von dem Glücke des Landes lich ſei. Hier wie dort war die klare Erkenntnis daß VBaden nicht in ſtarrer Abſchließung emkorbl ſondern nur in warmer, lebensvoller Vereinjgung m übrigen Gliedern des deutſch en Volkes. Großvater waren gleich weit von dem Be ſtreben entfernt, eine Berg heit, die ſich ausgelebt hatte, knſtlich aufrecht zu erh ſuchten ihre Befriedigung darin, in ſchwerer E Gedankena Weg zu bahnen, der das Volk auch unter den gei hältniſſen zur Zufriedenheit emporführen konnte durfte in patriarchaliſcher Waltung unbehindert folgen, welche ſeine Herzensgüte und ſeine Erkenntnis lich erſcheinen ließen. Grosherzog Friedrich mußle tutioneller Fürſt für ſeine Ideen erſt die bern ne ſeines Volkes und dieſes ſelbſt gewinnen. 2 Volk auf diejenigen Wege zu zühren, welche der Gr ſchlagen wollte, auf die Bahnen eines beſo In berslichem Einvernehme Fürſ 255 Landes leitte Am ee, J. Selle“ Gensral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannßeim, 28. September. Volles über das eigene ſtellte, ein ſchlichter Wahrheitsſinn, der den Schein treffend vom Weſen unterſchied, eine Feſtigkeit des Willens, die unentwegt das einmal als zweckmäßig erkannte Ziel verfolgte, dem Lande voranleuchtete und die friſche Empfäng⸗ lichkeit des badiſch zolkes zu bewußter und freudiger Hinge⸗ bung an den Ausbau de genen Glückes, wie zu rückhaltloſer Treue zu Kaiſer und Reich anregte. Der„Bad. Beobachter“, das partei läßt ſeinen Nachruf in folgende Frohe und trübe Tage ſind an übergezogen; es iſt ein Men des Lebens. gefunden, einen Mann, den eine chriſtliche Geſinnung lehrte, im Glück ſich nicht zu überhebe d im Unglück nicht zu verzagen. Si wie er ſeine Pflicht ſelbſtlos und nach beſter Ueberzeugung übte, ſo verlangte er dies guch von anderen. Es war neben der fortwährenden Erinnerung an die große Zeit der Reichsgründung der Gedanke, daß nur bei ernſter Pflichterfüllung jedes einzelnen Deutſchen das mit Blut und Eiſen gewonnene auch fernerhin gewahrt werden könne, was ſaſt alle Reden, die er ſeit vielen Jahren hielt, durchzog. Nicht mit Unrecht hat man ihn aus dieſen Gründen Friedrich den Deutſchen genannt. Fütr den Reichsgedanken lebte und ſtarh er. Die Wiedererrichtung des Reiches war ſeine größte Freude und die herrlichſte Erinne⸗ rung ſeines Lebens war die, daß er dazu mitwirken konnte. Groß ſind die Verdienſte, die ſich Großherzog Friedrich um Land und Volk erwarb, groß die Errungenſchaften, die dem badiſchen Lande unter ſeiner Regierung geworden. Der„Bad. Landesbote“ ſchreibt:„Bei dem diesmaligen Thronmechſel tritt in Baden ſeit Beſtehen des Großherzogtums zum erſten Male der Fall ein, daß der älteſte Sohn auf den Vater folgt. Auf Harl Friedrich folgte ſein Enkel Karl, auf Karl ſein Oheim Ludwig, auf Ludwig ſein Neffe Leopold, der Sohn Karl Friedrichs aus ſeiner Ehe mit der Gräfin Hochberg, auf Leopold ſein zweiter Sohn Friedrich.“ der Zentrums⸗ ausklingen: Verlebten vor⸗ Die amtliche Todeskunde. Karlsruhe, 28. September 1907. Tiefbewegt bringen wir die Trauerkunde zur Kenntnis des Badiſchen Volkes, daß es Gott gefallen hat, unſeren vielgeliebten Landesherrn, Seine Königliche Hoheit den Großherzog Friedrich von Baden, Herzog von Zähringen, aus dieſem Leben abzurufen. Er ent⸗ ſchlief ſanft nach kurzer Krankheit am 28. September vormittags 9 Uhr im 82. Jahre eines reichen Lebens, das Er in einer 55⸗ jährigen Regierung ganz dem Wohle Seines Ihm teueren Volkes gewidmet hat. Sein Andenken ſei geſegnet! Großherzogliches Staatsminiſterium von Duſch. Die Ueberführung. * Von der Mainau, 28. Sept..35 Uhr. Die Ueber⸗ führung der Leiche des Großherzogs wird vor⸗ ausſichtlich am Dienstag mittags 12 Uhr mittels Schiffs nach Konſtanz erfolgen, wo dieſelbe um 2 Uhr eintrifft. Von dort wird ein Sonderzug die Leiche nach Karlsruhe bringen, ſo daß dieſelbe um 6 Uhr dort eintreffen dürfte. Von der Mainau, 28. Sept., 3½ Uhr. Die Ueber⸗ führung iſt endgültig auf nächſten Dienstag 12 Uhr feſt⸗ geſetzt. Um dieſe Zeit wird die Leiche von der Mainau per Schiff nach dem Konſtanzer Hauptbahnhof befördert. Auf der Fahrt von der Mainau nach Konſtanz das Schiff von einer Fiſcher⸗ Flottille eskortiert werden. wird Die Trauerfſeiern der badiſchen Städte. * Mannheim, 28. Sept. Sofſort nach dem Eintreffen der Trauerkunde von dem Ableben des Großherzogs ift genoht nach den Vorgängen bei dem Tode des Großherzogs Leopold und Kaiſer Wilhelms J. eine Trauerſitzung der bürger⸗ lichen Kollegien einberufen worden, welche heute abend 7 Uhr im großen Rathausſaale ſtattfindet und zu der ebenſo wie bei den früheren Anläſſen die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden eingeladen ſind. Vorausſichtlich wird dieſe Trauerfeier im Rathausſaale, der ſoeben mit einer Trauer⸗De⸗ koxation verſehen wird, in einer Rede des Oberbürgermeiſters und der Beratung der Beileidskundgebung an die in tiefer Trauer verſammelten Allerhöchſten Herrſchaften beſtehen. Es darf wohl angenommen werden, daß die ſämtlichen bür⸗ gerlichen fürſtentreuen Mitglieder des Bürgerausſchuſſes es als eine Ehrenpflicht anſehen werden, bei dieſer Sitzung zu er⸗ ſcheinen. Von verſchiedenen Seiten wird angefragt, in welchem Anzuge man zu dieſer Sitzung erſcheinen ſolle. Auf unſere Er⸗ kundigungen erfahren wir, daß als Trauerklkidung entweder bür⸗ weiße Binde * Karlsruhe, 28. Sept. Auf die Nachricht vom Hin⸗ ſcheiden des Großherzogs verſammelte ſich der Stadtrat heute vormittag im Sitzungsſaal. Der Oberbürgermeiſte würdigte in bewegten Worten den unermeßlichen Verluſt, den mit dem Großherzoglichen Hauſe das badiſche Volk und die Reſidenzſtadt erlitten haben. Stadtrat beſchloß, der tiefen Trauer der geſamten Einwohnerſchaft um den teuren Fürſten, deſſen weiſer und ſegensreicher Regierung das badiſche Land und ſeine Refſidenzſtadt eine ungeahnte Blüte verdanken, durch Beileidstelegramme an den Großherzog Friedrich, die Großherzogin Luiſe und die Kronprinzeſſin Viktoria von Schweden Ausdruck zu verleihen. Das Rathaus und der Marktplatz ſollen alsbald Trauerſchmuck erhalten. Hierauf wird die Sitzung geſchloſſen. Die Trauerordnung, Karlsrahe, 28. Sept. Das Großh. Staats⸗ miniſterium gab, wie unſer Karlsruger Ch.⸗Bureau mitteilt, folgende Trauerordnung bekannt.: Se. Kgl. Hoh. der Großherzog haben auf Antrag des Staatsminiſteriums gnädigſt zu genehmigen geruht, daß wegen des tiefſchmerzlichen Ablebens Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs folgendes angeordnet wird: Trauer⸗ geläute während 14 Tagen, in der erſten Woche täglich 3 Mal, niorgen von—7 Uhr, mittags von 11—12 Uhr, nachmittags von—7 Uhr. In der zweiten Woche käglich 1 Mal, mittags von 11—12 Uhr mit den erforderlichen Ab⸗ ſtänden. Unterlaſſung öffentlicher Muſik, ſowie öffentlicher Luftbarkeiten und Schauſtellungen bis zum Ab⸗ lauf des dritten, auf den Sterbetag folgenden Tages, am Tage der Ueberführung der Leiche des höchſtſeligen Großher⸗ zogs nach Karlsruhe, ſowie am Tage der Beiſetzung. Die Behörden haben ſich während dreier Tage des ſchwarzen Siegels und die Miniſterien und Mittelſtellen im Verkehr mit nichtbadiſchen Bohörden des Papiers mit ſchwarzem Rand zu bedienen. Die Staatsdiener haben ſich, wenn ſie in Uniform erſcheinen, nach der bekanntgegebenen Hoftrauerordnung zu benehmen. Karlsruhe, 28. Sept. 1907. Großh. Staatsminiſterium: Der von Duſch. (Weitere Nachrichten ſiehe 4. Seite.) ** K Am 28. September 1907. Durch herbſtliche Fluren ziehet die Trauer, Zu Gelb und Rot ſich ſchwarzer Flor geſellt, Der Glockenruf gemahnt an Grabes Schauer, Zum großen Heer hat ſich ein Fürſt geſtellt. Der dunkle Tann auf freien Bergen rauſchet, Hinab zum Tal die Quelle ſchluchzend rinut, Wie Wind und Sonnenſchein vertauſchet, Der frohe Chor den Sterbgeſang beginnt. Der Parzen ſchreiten, fühlt die Erde, Es bebt das Land im ſtillen Schmerz, Heut' wurde ernſt die lachendſte Gebärde, Still ſtand ein ſelten deutſches Herz. Von Doeinem Bilde kann ich nimmer laſſen, Du graues, ſtilles, viel geltebtes Haupt, Daß Arm und Reich im Segnen wollt umfaſſen, Du Fürſt der Treue, der art uns geglaubt. Des blauen Auges Freudengquell verſiegt aäuf immer, Das lieblich ſchräg gebeugte Haupt ſank auf die Bruſt, Ein dunkler Lorheer deckt des Silberhaares Schimmer, Ein ganzes Reich ſteht vor der Fürſtengruft. Trauerſalven klingen, Fried' und Segen wollte bringen Noch im Tod Dein edles Fürſtenhaupt, ——— Das Nevirement im preußiſchen Kultusminiſterium. Berlin, 27. Sept. Der Miniſterialdirektor Friedrich Althoff hat viele Feinde gehabt und iſt ehrlich gehaßt worden. Deshalb kann es auch nicht Wunder nehmen, daß bei ſeinem Scheiden aus Amt und Macht ſo und ſo viel Leute das Bodürfnis fühlen Freuden⸗ ſalven abzugeben. Dagegen iſt ſicher nicht das geringſte zu ſagen; Herr Althoff, der ein Menſchenkenner iſt(manche meinen ſagar: ein Menſchenverächter) wird elbit kaum N anders erwartet haben. Indes möchte uns ſcheinen, als ob in der gerechten und begreiflichen Freude hier und da des Erfolg verheißendes Inſtrument ſehen, die nde Vorherrſchaft des Zentrums auszuſchließen) er⸗ lären zum Beiſpiel: Serr Althoff ſei gefallen, weil er ein Zentrumsfreund war; weil er einſt Mart. Spahn nach Straß⸗ burg gebracht habe und Klerikalismus und Orthodoxie unter ſeine Fittiche— in Wahrheit ſind's ein pagr ſchwere musku⸗ Iöſe Männerarme genommen. An dem ſchickſalsſchweren Dezembertage. der ü er den alten Reichstag enitſchied, ſei auch a Geſchick Friedrich Althoffs entſchteden worden. Gegen Uung möchten wir einen leiſen Proteſt anmelden: ihr mangelt die hiſtoriſche Treue. Gewiß iſt Friedrich Alt⸗ hoff nicht um der Geſundheitsrückſichten willen aus dem Amte gegangen, von denen die beiden Handſchteiben ſprechen. Er war im porigen Jahr ſchwerkrank; in ſeiner Umgebung ſtellte ſogar alles die Diagnoſe auf Darmkrebs. Aher dann hat er ſich zum allgemeinen Erſtaunen wieder erholt und wer ihn in dieſen Tagen ſah, hatte die deutliche Empfindung: dieſe reckenhaft breite Bruſt hält es wohl noch manches Jahr aus. Es gibt eine ſehr einfache Formel, den Rücktritt Althoffs zu erklären. Er ging, weil auch Herr von Studt gogangen war. Das war in den Kreiſen, die ihm naheſtanden, ja längſt kein Geheimnis mehr: einem neuen Chef würde der willensſtarke Mann ſich nicht mehr beugen. Herrn v. Studt hatte er ge⸗ tragen, weil der ſein Korpsbruder war und ihn gewähren ließ; ſich willig ſeiner überlegenen Intelligenz fügte. Aber um ſeinen gedrungenen Nacken vor einem neuen Heren zu neigen, einem jüngeren und tatkräftigen, gar einem mit perſbalichem Ehrgeiz, dazu cwar Althoff doch zu mächtig ge⸗ worden; hatte er zu lange nach eigenem Ermeſſen ſchalten und walten können. Deshalb hatte er ſich ja auch immer hemüht, für Conrad v. Studt die amtliche Scheideſtunde hinauszuſchieben. Wenn man einmal die Grlinde klarlegen wird, warum Herr v. Studt, der längſt zum Abſtich keif ſwar, immer wieder prolongierte und immer noch ein Weilchen im Amt blieb, wird man zuvorderſt auf Herrn Althoff ſtoßen. Der wollte ſich noch nicht von der Macht krennen und deshalb ſetzte er alle Hebel— manchmal aäuch nicht gerade ſchöne— in Bewegung. Er wußte: wenn man ſeinem Leibburſch aus der Bonner Zeit das miniſterielle Totenglöcklein läutete, würde auch er von hinnen müſſen. Aber das hing ganz und gar nicht mit Herrn Althoffs angeblicher Blockfeindſchaft ader ſeinen heimlichen klerikalen Neigungen zuſammen. Bei Herrn p. Studt waren ſie vorhanden; der war Zeit ſeines Lebens ein großer Beter und(gänz ohne Jrottie geſagt) ein einfültig gläubiges Gemüt. Friedrich Althoff iſt, was die metaphyft⸗ ſchen Dinge angeht, aus anderem Holz geſchnitzt. Er hat ohne Frage ſo und ſo oft das Zentrum gefördert und der ebangeliſchen Orthodorie die Wege bereitet. Aber nur, weil er ein Freund der ſtarken Bataillone wär; weil es ihm Gpportun ſchien, mit dieſen Schichten, die über viel Jungen⸗ kraft und noch mehr Verbindungen verfügen, ſich gut zu ſtellen. An ſich hätte er genau ſo gut in eine Zeit der ſiegreichen Blockidee hineingepaßt: in ſeiner Gedankenwelt wenigſtens beſtand dagegen kein Hindernis. Denn auch ein Freund der Agratier, wie das von manchen Seiten bshaußptet wird, iſt Herr Althoff nicht geweſen. Die haben ja immer, weil ihr nationalökonomiſcher Hausgeiſtlicher, Horr Ruhland, ſich gern auf einer preußiſchen Univerſität untergebracht ſähe, nach agrariſch gefärbten Volkswirtſchaftslehrern gerufen(goch agrariſcher als es die Herren Sering und Dade ſind). Alk⸗ hoff hat für ſolchen Kummer ſtets nur ein froniſches Lächeln gehabt und és vorgezogen, ſich in dieſen Stücken von Guftav Schmoller beraten zu laſſen, mit dem ihn von der gemein⸗ ſamen Straßburger Zeit alte Freundſchaft verband. Und ob es in der Beziehung unter Herrn Elſter nicht anders wird, ſollte zunächſt doch abgewartet werden. Kurz und gut: es dünkk uns vöreilig, das eben vollzogene Revirement als eine Konzeſſion an den Liberaktsmus einzu⸗ ſchätzen. Eine Konzeſſion an den Liberglismus wärs, ſhenn mit dem Verwaltungsprivileg der Konſervativen im Lande Preußen gebrochen würbe. Aber damit hat's noch lange Woge. Vermutlich: ſehr lange ſogar. —— 1 Baheriſcher Landtag. Aus Bahern wird uns geſchrieben: Die am Samstag erfolgende Eröffnung des bayeriſchen elche im i ie deukſchen Parla⸗ 12 —— Maunnheimer Wochenbild. Zwei wichtige lokale Angelegenheiten beſchäftigen gegenwärtig lebhaft die Gemüter der Mannheimer Bürgerſchaft. Die erſte Frage betrifft die Einverleibung der Orte Seckenheim⸗Rheinau, während die zweite ſich darum dreht, ob und in welchem Umfange das Gelände der jetzigen Ausſtallung nach Schluß derfelben für Park⸗ und Anlagezwecke reſerviert werden ſoll. Beide Fragen ſtehen, ſo verſchiedenartigen Charakters ſie auch auf den erſten Blick zu ſein ſcheinen, doch in gewiſſem Zuſammenhange mit ein⸗ ander. Was zunächſt die Frage der Zukunft des jetzigen Aus⸗ ſtellungsgeländes anbelangt, ſo haben, wie wir hören, in den letz⸗ ten Tagen auf Veranlaſſung der Stadtperwaltung Verhandlungen ſtatigefunden, um zu ermitteln, welche Koſten entſtehen würden, wenn ein Teil des Ausſtellungsgeländes wenigſtens für die erſten Jahre in dem jetzigen Zuſtande belaſſen würde. Es wird, ſoviel wir wiſſen, in erſter Linie an die Erhaltung der Sondergärten gedacht. Ferner wird ernſthaft in Erwägung gezögen, der Auguftannlage die prachtvollen Roſen⸗ und Blumenbeete zu be⸗ laſſen. Auch möchte man gerte die idylliſch angelegte Schwarz⸗ waldlandſchuft mit ihren ſchmucken Häuſern dem Stchickſal der Jerſtörung entziehen. Zweifellos werden dieſen Prpfekten in den wefteſten Kreiſen der Bürgecſchaft lebhafte Sympathien ent⸗ gegengebracht, denn man kann ſich nur ſchwer an den Gedanken gewöhnen, daß die künſtleriſch durchgebildeten Anlagen, die ſich in den nächſten Jahren noch viel prächtiger entwickeln würden, vollſtändig vom Erdboden verſchwinden ſollen. Allerdings darf nicht verkannt werden, daß der Verwirklichung dieſer ſchönen Idee auch wichtige Bedenken gegenſtberſtehen. Zunächſt wird die finanzielle Frage eine bedeutende Rolle ſpielen, denn erſtens wird der Ankauf des Pflanzen⸗, Zier⸗ und ſonſtigen Materials erheb⸗ liche Koſten verurſachen und zweitens werden der Sladtkaſſe be⸗ deytende Einnahmen entgehen, die ihr aus dem Verkauf des Ge⸗ ländes zufließen würden. Ferner kann nicht außer Acht gelaſſen 4 werden, daß der Mangel an mittleren und größeren Wohnpgen in unſerer Stadt ſich immer unangenehmer fühlbar macht und Abhilfe dringend notwendig erſcheint. Das Ausſtellungsgelände war ſpeziell deſigniert für die Erbauung von Häuſern mif mitt⸗ leren und großen Wohnungen. Die Frage wird ſein, ob es mög⸗ lich iſt, einen geeigneten Terrainerſäz in Bauterrain für ſolche Wohnungen zu ſchaffen. In Fisſer Beziehung würde die Ein⸗ verleibung von Seckenheim von hervorragender Bedeutung ſein. Denn durch dieſelbe käme ein ſich weithin dehnendes Gelände in den Beſitz der Stadt, das in der Frage der zukünftigen Stadter⸗ weiterung eine große Rolle ſpielen würde. Wir erinnern uns einer vor einigen Jahren gefullenen Akußerung unſeres weit⸗ blickenden Stadtsberhauptes, Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Beck, der in einer Bürgerausſchußſitzung auf das Drängen zur Durchführung der pon der Seckenheimerſtraße nach der Augufta. Anlage geplanten Seitenſtraßen ſeiner Meinung dahin Ausdruck gab, daß eine Erſtellung dieſer Straßenzüge abſolut nicht wün⸗ ſchenswert ſei bielmehr würde man es ſpäter dankbar beßrüßen, wenn innerhälb diefet rieſenhuft auffteigenden Steinkoloſſe ſich noch eine grüne Oaſe befände. Dieſe Aeußerung begegnete da⸗ ntals im Bürgerausſchuß unſerts Wiſſens keinem Widerſpruch und wir dlauben, daß ſis hente noch viel weniger einen Proteſt hervorrufen wird, nachdem das dortige Gelände ſich gewiſſer⸗ maßen zu einem Lieblingsort der Mannheiner herausgebildet hat Wie in einem der letzten Berichte über die Stadlratsſitzungen mitgeleilt wurde, hat der Skadtrat beſchlsſſen, ein Preisaus⸗ ſchreihen behufs Beſchaffung eines geeigneten Bebauungsplanes derx Forfſetzung des öſtlichen Stodterweiterungsgebietes zu kr⸗ laſſen. Es wäre zweifellos eine ſehr dankbare Aufgabe, in das Preisausſchreiben den Gedanken der Belaſſung der ſoßigen Son⸗ dergärten und der Eindeziehüng derſelben in den künftigen Be⸗ bauungsplan einzufügen. Sollſe es nſcht auch möglich ſein, eine zweckmäßige Verbindung zwiſchen den Sondergürten und der Schwarzwaldanlage einerſeits und dem gegenüßberliegenden Luiſen⸗ und Hildapark andererſeits zu ſchaffen? Dieſe Sonder⸗ aärlen und die Schwarzwaldanlage dürfken ſich in norzüglicher Weiſe zur Anlage eines botanzſchen Gartens eignen, der ſich in Mannhbeim zu einem immer unabweisbaretrem Bedürfnuis herausbildet. Wenn ſpir in Mannheim eine Aufrage veranſtol⸗ ten würden, wiebiel Leute botaniſche Kennkniſſe, ſei es auch nur in beſcheidenſtenn Umfange, beſitzen, man könnte Wünder erlehen. Sind das geſunde und wünſchenswerte Zuſtände? Gewiß nichk. Wieviel Freude an den Wundern der Natur und wieviel Emp⸗ fänglichkeit für deren Schönheiten in den Herzen der Mannhei⸗ mer lebt, hat zur Genüge die Ausſtellung bewieſen, deren ver⸗ ſchiedenen gärtneriſchen Veranſtaltungen, wie die Sonderaus⸗ ſtellungen uſw., jeweils eine große Anziebungskraft auf alle Kreiſe der Bevölkerung ausübten. Die Errichtung eines botg⸗ niſchen Gartens ſollte man deshalb nicht aus dem Auge berlieren, ſondern ſie als ein auch vom rädagogiſchen Stondpunkt aus er⸗ ſtrebenswertes Ziel energiſch berfölgen. Vielfach kaucht aller⸗ dings der Gedanke äuf, die Sondergärten und die Schwarz⸗ waldanlage nach dem Terrain bei den Rennbieſen zu kran ferieren und mit der Wiederetſtellung daſelbſt einen börkäufigen Abſchluß des Hildaparkes zu ſchaffen. Auch dieſes Pröekt, ſo phantgſtiſch es vielleicht Manchem erſcheinen cag, dürfte der ernſteſten Erwägung wert ſein. Es wird ſich noch oft Geksgenheft bieten, auf dieſe Sache zurükzukommen. Die Einberleibung von Seckenheim und Rheinau iſt nur eine Frage der Zeit. Sie wird kommen wpenn die Bürger von Secken⸗ heim ſich in ihren Forderungen nicht ins Ungemteſſene perlteren, Frdern den realen Verhältniſſen Rechnung fragen Vor allem dürfen ſie nicht außer Acht läffen, daß das Bedürfnis zach der Einberleibung auf der Seiſe vöni Seckenheim ein diel ſtärkeres und intenſiveres iſt als tbis dei der Männhelmer Einwohner⸗ ſchäft, da die Einberleibung für die jetzige und koin mellde Gelle⸗ tütion nur erhebliche finenztelle Laſten und keine nennenswerken Vyrleile bringt. Es gibt zismlich weite Kreile in der Mann⸗ heimer Bürgerſchuft, die der Auffaſſung huldigen, daß es im Intereſſe der Schonung der Steuerkraft der Mannheimer wün⸗ eeeeeeeeeeee u imi ͤe, n 2— 8 Mannheim, 28. Segtember. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) . Seite JJJVJJJc mentstagungen einleitet, lenkt die Aufmerkſamkeit auch auf die beſonderen Parteiverhältniſſe in Bayern. Jahrzehntelang kaben ſich dort nur zwei Parteien gegenübergeſtanden: die liberale und die Zentrumspartei. Daneben gab es bloß etliche, kaum ins Gewicht fallende Konſervative. Erſt im Jahre 1893 änderte ſich mit dem Eindringen des Bauern⸗ bundes und der Sozialdemokratie die Zuſammenſetzung der Zweiten Kammer weſentlich. Aber auch nach dieſer Partei⸗ vermehrung blieben die Liberalen unter ſich ziemlich ge⸗ ſchloſſen, heute noch ſtehen Nationalliberale und Freiſinnige im Landtag zuſammen, bilden auch äußerlich eine Partei, wennſchon ſie daneben getrennte fraktionelle Organiſationen beſitzen. Die gemeinſame, alles überragende ultramontane Gefahr hat ſie vor langer Zeit zuſammengeſchweißt und bil⸗ det bis heute ein kräftiges Bindemittel. Ja, die Verhältniſſe brachten es mit ſich, daß in Bayern ſehr viele liberale Wähler wohl niemals ſich ſelbſt oder untereinander auf Herz und Nieren geprüft haben, ob ſie nun eigentlich Nationalliberale oder Freifinnige ſeien; ſie waren eben liberal und wählten liberal, das genügte ihnen. Und eine ſolche Verwiſchung oder Vermiſchung ging gutenteils bis zu den führenden Männern hinauf. Schon lange beſtand in München eine politiſche Ver⸗ einigung, in der Nationalliberale und Freiſinnige harmlos heieinander ſaßen. Dieſe Umſtände ſind betreffs der jetzigen jungliberalen Bewegung wohl einigermaßen in Anſchlag zu bringen. Selbſtverſtändlich muß die nationalliberale Partei ihre Grundſätze und die nötige Disziplin wahren. Dabei kann uad wird ſie aber, ſoweit tunlich, hiſtoriſcher Entwicklung und beſonderen Verhältniſſen Rechnung tragen. Der Mord im Zirkus. München, 27. Sept. Der Zeuge Meitinger erklärte, daß die Angabe des An⸗ geklagten, er habe den kleinen Brillanten deswegen umfaſſen laſſen, damit er ein gefälligeres Ausſehen bekomme, unrichtig ſei. Die meue Faſſung beſtand in einem einfachen Goldreifen, der nur 8 bis 10 Mark wert geweſen iſt. Die Aenderungen machte Juwelier Weiß, behauptete der Angeklagte, was Zeuge beſtreitet. Zeuge Rechtsanwalt Dr. Diſpecker bekundet: Am 25. Okto⸗ ber 1904 kamen Niederhofer und Groß in mein Bureau wegen der bekannten Wechſelſache. Sie erzählten, daß zur Stunde noch kein Urteil erlaſſen worden ſei, obwohl die Klage ſchon im Juni ein⸗ gereicht wurde, weil Rechtsanwalt Rudelsberger als Vormund des Hendſchel die Echtheit der Unterſchrift beſtreite. Nächſten Tages kamen beide wieder und aus den Akten erſah Zeuge, daß Groß die Klage geſtellt hatte. Am 7. November 1904 kam ein Vergleich zu⸗ ſtande, wonach Hendſchel vom Kauf des Loopingapparates zurück⸗ treten und mit 2500 Mk. die weiteren Anſprüche Niederhofers befriedigen konnte. Präſident: Hat Niederhofer bei dieſer Abfindung zwei Tauſender erhalten? Zeuge weiß das nicht. Ebenſo wenig hat Zeuge davon Kenntnis, daß Niederhofer beim Vergleichsabſchluß mehrere Ringe zum kommiſſionsweiſen Verkauf erhalten hat. Der Staatsanwalt bemerkt zum Zeugen: Niederhofer behauptet, er habe durch Hendſchel Schaden gehabt und deshalb die Ringe für ſich verwendet. Zeuge: Die Entſchädigungs⸗ anſprüche waren im Vergleich vorgeſehen. Der Verteidiger erklärt: Seitens der Anklage wird be⸗ hauptet, daß Frau Niederhofer ihrem Sohn zur Flucht verhelfen wollte. Hat nicht der Angeklagte hintertrieben, daß ſeine Ver⸗ wandten Kredit erhielten? Zeuge verlas einen Brief Niederhofers, wyorin er ihn erſuchte, allen, die ſich über ſeinen Prozeß mit Hagen⸗ beck erkundigen, mitzuteilen, daß der Prozeß für ihn ungünſtig ſtehe. Eine Reihe von Zeugen wird über den Leumund der Zeugin Ginſele vernommen. Zeuge Drechs ler, Impreſario, kannte Hendſchel und Niederhofer und bemühte ſich um das Zuſtandekom⸗ men einer Zirkusvorſtellung, bei dem Maler Schöngold als Teil⸗ die Sache ſich zerſchlug. Als er 1904 nach München kam und Niederhofer nach Hendſchel fragte, erhielt er die Antwort, der ſei in England oder Amerika. Einmal ſagte ſeine Mutter zu Schön⸗ gold: Eines natürlichen Todes ſterbe ich nicht. Sie ſtürze ſich enk⸗ weder von der Großheſſenloher Brücke, oder der David vergifte ſie. Schutzmann Wagner ſagt: Ich hörte im Sommer 1904 bei den Schleiffahrten im Zirkus Schüſſe fallen, wenn die Fahrer am Ziele anlangten. Zeuge Schwertfeger bemerkte: Das muß ein Irrtum geweſen ſein, beim Looping wurde nicht geſchoſſen. Kaufmann Perzl kannte Niederhofer und Hendſchel. Zu ihm kam die Einſele und wollte einen Wechſel bezahlt haben, und auch Groß ſtellte dasſelbe Verlangen. Die von der Einſele gemachten Aeußerungen über Niederhofer müſſe er für ſich ablehnen, da er gegen dieſe über das Verſchwinden Hendſchels gar nichts verlauten ließ. Zeuge Cafstier Franz Kellner iſt ſeit 1903 Pächter des Cafes Deutſches Theater, bezeugt, daß Niederhoſer täglich dort ver⸗ kehrte und daß ihm dieſer unſympathiſch geworden ſei, weil er ihn für den Urheber eines Artikels in der„Kritik“ gehalten habe. Niederhofer verkehrte viel mit Crämer, dem Herausgeber der „Kritik“, Er habe beiden das Lokal verboten, auch dem Groß, der zzweifelhafte Geſchäfte machte. Der Angeklagte will im Café Deut⸗ ſches Theater den Wechſel geſchrieben haben. Nun folgte die Ver⸗ nehmung des Redakteurs Crämer von der„Kritik“. Dieſer erklärte, keinen Haß gegen den Angeklagten zu haben, mit dem er befreundet war und deſſen Verhältniſſe er genau kannte. Nieder⸗ zu verurſachen brauche. Wir ſind aber der Hoffnung, daß dieſe Auffaſſung im Bürgerausſchuß, falls denſelben die Einverleibung von Seckenheim⸗Rheinau in der nächſten Zeit beſchäftigen ſollte, eine Mehrheit findet, ſondern daß die Majorität ſich für die Einverleibung erklärt. Zu dem Zuſtandekommen dieſer Majori⸗ tät kann Seckenheim ſehr viel dadurch beitragen, daß es den Bogen bei der Aufſtellung der Forderungen nicht allzu ſtraff ſpannt. Diejenigen Kreiſe, welche die Einverleibung von Secken⸗ heim noch für verfrüht erachten, werden in dieſer Anſicht auch beſtärkt durch die Frage der Einverleibung von Feudenheim, welche ſich immer mehr in den Vordergrund drängt und die von verſchiedenen Seiten für viel dringlicher und ratſamer erachtet wird, als wie diejenige von Seckenheim. Es wäre wohl verfrüht, über den Ausgana der neuen Phaſe der Mannheimer Einver⸗ eibungspolitik irgend welche Vorausſage machen zu wollen, je⸗ alauben wir, daß, wenn einmal einverleibt wird, dann Feudenheim und Seckenheim⸗Rheinau gemeinſam zu Mannheim ommen werden. Soviel ſteht feſt, daß die Einverleibungsfragen in den nüchſten Monaten den Mittelpunkt der Kommunalpolitik bilde M „ haber eintreten ſollte. Eines Tages erfuhr er, daß Niederhofer die Sache allein machen und die anderen hintergehen wollte, worauf Tochter ehrbarer Handwerksleute aus der Gegend von Weißen⸗ reife Frucht in den Schoß fällt, ohne daß ſie ſich ſonderliche Koſten Tages war ſie dann, als ob nichts geſchehen ſei, mit den Kindern ten die Schuldfrage nach Kindesmord unter Bewilligung mildern⸗ von 2 Jahren. Die Geſchworenen wollen ein Gnadengeſuch für hofer war ſehr roh mit ſeinen Tieren. Der Zeuge kommt ſodann in allen Einzelheiten auf ſeine Tätigkeit mit der Zeugin Einſele zurück, die zu ihm kam und beſtimmt erklärte, Hendſchel ſei ermordet morden und müſſe an einer beſtimmten Stelle im Zirkus vergraben liegen. Darauf hat er ſeinen Artikeh in die„Kritik“ gebracht. Niederhofer hat ihm zugemutet, er Auf ſeine Bemerkung: Dieſer Schwindel geht nicht! Ihr ſitz in der Tinte, wenn Hendſchel je wieder nach München zur nt, ſagte Niederhofer: Nein! Da dürfen Sie ganz außer Sorge ſein, der kommt nicht wieder. Niederhofer wollte wahrſcheinlich in ſeinem Leichtſinn den Betrug ausführen, weil er annehmen konnte, ſeine Mutter werde wieder für ihn eintreten. Zeuge Crämer hat den Artikel über das Deutſche Theater ſelbſt verfaßt, aber nie mit Niederhofer darüber geſprochen. In der Nachmittagsſitzung wurde mit der Zeugen⸗ vernehmung fortgefahren. Zeuge Schenkkellner Frank wurde durch den Friſeur Muck mit Hendſchel bekannt. Vor.: Hat Hend⸗ ſchel niemals von Ankauf des Looping geſprochen? 3 euge: Ich weiß nur von einer Artiſtennummer, die er übernehmen wollte, um in England aufzutreten. Zeuge Friſeur Kößler von Lu⸗ gano lernte Hendſchel kurz vor ſeinem Verſchwinden kennen, ver⸗ kehrte mit ihm im Frankfurter Hof und bemerkte, daß er immer viel Geld hatte. Hendſchel ſprach des öfteren von Niederhofer. Frau Stumpf wieder vorgerufen, gab an: Am 28. Mai wurden die Bücher abgeſchloſſen und es ergab ſich ein Ueberſchuß von Mk. 300, die Hendſchel einſteckte. Unter allgemeiner Spannung wird dann der Zeuge Friſeur Muck aufgerufen. Er war mit Hendſchel ſehr gut bekannt.— Vorſ.: Kannten Sie die Irma:— Zeuge: Ja.— Vorſ.: Was war das für ein Mädchen?— Zeuge: Eine Künſtlerin.— Vorſ.: Was für eine?— Zeuge: Sie war Kunſtreiterin im Zirkus Renz. Verteidiger: Auch ich muß den Zeugen über verſchiedene intime Angelegenheiten befragen; es tut mir leid und iſt mir ſelbſt peinlich, ich muß es aber im Intereſſe der Sache tun. Denn ich muß feſtſtellen, in welcher Geſellſchaft Hendſchel zuletzt verkehrt hat. Der Verteidiger fragt dann den Zeugen Muck über den Verkehr Hendſchels mit der Irma aus; der Zeuge will ſich aber an nichts mehr erinnern.— Es wurde dann der Artiſt Adam Brown vernommen, der ſeinerzeit die Schleifenfahrt in dem Zirkus Niederhofers ausgeführt hat. Er bekundet, daß Niederhofer manchmal ſehr gute Geſchäfte gemacht habe. Oft habe er drei⸗ hundert Mark pro Abend verdient. In Stuttgart wollte es aber gar⸗ nicht gehen, weil der Schleifenapparat polizeilich verboten war. Der Apparat wurde dort auch gepfändet. Der Zeuge erhob damals Einſpruch dagegen, worauf er wieder freigegeben wurde. Das Modell ſei verſchiedentlich ausgeſtellt worden. Niederhofer hat es auch ihm zum Kaufe angeboten, da er aber zehntauſend Mark dafür verlangte, kam ein Kauf nicht zuſtande. Im Saal iſt die Hitze inzwiſchen ſehr drückend geworden und der Angeklagte läßt um 7½ Uhr durch ſeinen Verteidiger, Rechts⸗ anwalt Kleinberger, erklären, daß er nicht mehr imſtande ſei, den Verhandlungen zu folgen. Die Sitzung wurde darauf auf Sainstag vertagt. Aus Stadt und Tand. * Maunheim, 28. September 1907. JE —— INrTrERNRTIONALE Kudsr-add sN Gnosse GRTEHBAUN AdssTeHlaNGS 8 — —. Sondier⸗Ausſtellungen: Hausinduſtrie⸗Ausſtellung für Obſt⸗ und Gemüſevertvertung im Roſengarten(heute Schluß). Herbſtroſen⸗Schnittblumen⸗Ausſtellung(hente Schluß). Neuheiten⸗Ausſtellung von Roſen⸗Schnittblumen in⸗ und aus⸗ ländiſcher Züchter(heute Schluß). Wochen⸗Ausſtellung(bis 2. Oktober). Eintrittspreiſe: Auch nach 6 Uhr aobends 1 Mark, Kinder 50 Pfg. Aus Aulaß des Hinſcheidens des hohen Prytektors der Ausſtellung hat die Leitung angeordnet, daß bis auf weiteres ſowohl alle Kon⸗ zerte, wie auch alle ſonſtigen feſtlichen Veranſtaltungen, wie Feuer⸗ werk und Illumination des Waſſerturms in der Ausſtellung unterbleiben. 5 *Das Großh. Bezirksamt erläßt eine Verfügung im Inſe⸗ ratenteil, wonach öffentliche Muſik, Luſtbarkeiten und Schaufpiel⸗ vorſtellungen bis auf Eintreffen weiterer Anordnungen über die Landestrauer zu unterlaſſen ſind. *Ein Gedenkblatt geben wir der heutigen Abendausgabe bei. Es enthält ausführliche Darſtellungen des Lebens unſeres Lan⸗ —::: v den Geſchworenen vorgeführt. Die jugendliche Angeklagte iſt die fels. Im Alter von 16 Jahren kam ſie als Dienſtmädchen zu einem verheirateten Arzt in Weißenfels. Zwiſchen dem jungen, unerfahrenen Mädchen und dem Arzt kam es zu unerlaubten Be⸗ ziehungen, die nicht ohne Folgen blieben. Als ſie dies ihrem Dienſtherrn mitteilte, habe er ihr, wie die Angeklagte vor Ge⸗ richt behauptete, einfach den Dienſt gekündigt und ſie auf die Straße geſetzt. Aus Scham üder ihren Fehltritt habe ſie niet gewagt, zu ihren Eltern zurückzukehren, ſondern ſei nach Berlin gefahren. Im Juni d. J. nahm die Angeklagte bei dem Bäcker⸗ meiſter Jureck in Schöneberg einen Dienſt an. Hier mußte ſie ſehr ſchwere Arbeit verrichten und ſchon bei Morgengrauen Frühſtück austragen. Trotzdem gelang es dem Mädchen, die ganze Zeit hindurch ihren Zuſtand zu verbergen. Eines Mor⸗ gens machte die Ehefrau des Bäckermeiſters eine grauſige Ent⸗ deckung. Sie fand in dem Bett der Angeklagten die in Papier eingewickelte Leiche eines neugeborenen Kindes. Die Kriminal⸗ polizei nahm die Angeklagte, welche ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt hatte, ſofort in Haft. Wie ſie ſeinerzeit angab, habe ſie aus Verzweiflung über ihr eigenes verfehltes Leben ſhrem Kinde mit den Kuſten den Hals eingedrückt. Am Nachmitiag desſelb. ihrez Dienſtherrn ſpazieren gegangen. Die Geſchworenen bejah⸗ der Umſtände und das Gericht erkannte auf eine Geföngnisſtrafe die Angeklagte einreichen. — Lieber den Tod. Man ſoricht jezt viel von dem Vegnadi⸗ gungsrecht, von dem Präſidene Fallieres zugunſten des Mörders Verſeuchung des Grundwaſſers durch die Fabrikwäſſe⸗ ſtand am V ſich bereit erklärte, ihn zu heiraten. Ein Dekret aus dem Mittel, einen Mann zu erlangen, Gebrauch gemacht. A getpeigert, dieſes Anerbieten anzunehmen. Heiraten erſchien ihn Lordmahor verzichten ſollte. doner Wochenblatt„Tit Bits“ den Junggeſellen u desfürſten. Wir denken, unſere Leſer werden es gerne aufbe⸗ wahren zum dauernden Gedächtnis an unſeren Landesfürſten. BVerſetzung in den Ruheſtand. Bezirksgeometer Guſtav Eſch⸗ rodt in Bretten wurde auf Anſuchen wegen leidender Geſunshertz in den Ruheſtand verſetzt. * Die Sation Buchholz, die bisher nur für den Perſonen⸗, Gepäck⸗ uſw. Verkehr gedient hat, wird am 1. Oktober d. Is. für den Geſamtgüterverkehr eröffnet. * Die Vertreter der Städteordnungsſtädte traten heute in Vaden⸗Baden zu einer Konferenz zuſammen. Es gelangt dabei wiederholt die Aufhebung der Verbrauchsſteuer, die bekanntlich im Jahre 1910 in Kraft tritt, zur Beratung. Der Einnahme⸗ ausfall iſt für die Städte ganz gewaltig und Erſatz hierfür vor⸗ erſt nicht zu ſchaffen. Für die ſtädtiſchen Waldhüter, die in dienſt⸗ polizeilicher Hinſicht den ſtädtiſchen Verwaltungen nicht unterſtehen und daher die Wohltaten der ſtädtiſchen Penſionskaſſe nicht ge⸗ nießen konnten, ſoll der Antrag auf Eintritt in die Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte geſtellt werden. Das neue Vermögensſteuergeſetz bringt den Gemeinden eine ſtarke Belaſtung durch Aufnahme des gewerblichen Betriebsvermögens zur Ver⸗ mögensſteuer. Die Konferenz wird ſich mit deſſen Veranlagung da hier grundſätzliche Anſchauungen feſtgelegt werden ſollen. 15 *Vermehrung des Zugangs zum Lehrerberuf. Es ſcheint, daß die Luſt zur Ergreifung des Lehrerberufs nach Erhöhung der Ge⸗ hälter durch den letzten Landtag zugenommen hat. So haben ſich zum Beiſpiel jetzt bei der Aufnahme in das Ettlinger Lehrerſeminar 105 Aſpiranten gemeldet, von denen nur etwa ein Drittel Auf⸗ nahme finden konnten, und auch in den übrigen Lehrerbildungs⸗ anſtalten iſt der wünſchenswerte Zuſtand eingetreten, daß wiedern eine Ausleſe der beſſeren Elemente ſtattfinden kann, die in den letzten Jahren aufgehört hatte, weil man nehmen mußte, was rkam. dem Lehrermangel wird nun allmählich abgeholfen werden, ſowohl was Güte als Zahl der Lehrkräfte betrifft. 8 * Weglaſſung des Ankunftsſtempels auf Poſtkarten. Die Zu⸗ laſſung von ſchriftlichen Mitteilungen auf der Vorderſeite bon An⸗ ſichtspoſtkarten hat ſchon längere Zeit dazu geführt, den Ankunfts⸗ ſtempel bei dieſen Karten ganz wegzulaſſen; da ſonſt auf der Karte kein Platz iſt, beeinträchtigt der Aufdruck die Lesharkeit der Mik⸗ teilungen. Da nun vom 1. Oktober an außer bei Anſichtspoſtkarten auch bei anderen Poſtkarten auf dem linken Teil der Vorderſeite ſchriftliche Mitteilungen nach den Beſchlüſſen des Weltpoſtkongreſſes zuläſſig ſind, ſo ergibt ſich die Notwendigkeit, den Ankunftsſtempel bei Poſtkarten überhaupt wegzulaſſen. Das Reichspoſtamt hat ſoeben die Poſtämter angewieſen, ſämtliche Poſtkarten vom 1. Okto⸗ ber an nicht mehr mit dem Ankunftsſtempel zu bedrucken; aus⸗ genommen hiervon ſind nur die Poſtkarten mit Nachnahme⸗ 6. Jahresverſammlung der Vereinigung ſüdweſtdeutſcher Be⸗ zirke im Verein für Handlungs⸗Commis von 1858(Kaufmänniſcher Verein) in Hamburg. Wie bereits mitgeteilt, findet die Jah resverſammlung am 5. und 6. Oktober in Heidelberg ſtatt. Wir entnehmen dem uns zugegangenen Programm, daß am 5. Oktober(Samstag) abends von 9 Uhr an, während ſich der Vorſtand zu einer Sitzung vereinigt, ein Begrüßungsaben d ſtattfindet. Die eigentlichen Verhandlungen, an welchen nur Mit⸗ glieder teilnehmen können, beginnen am 6. Oktober(Sonntag vormittags 8½ Uhr. Vormittags 11½ Uhr wird alsdann die Feſtſitzung ſtattfinden, in welcher Herr Geheimrat Prof, Dr. Gothein einen Vortrag über: Die Entwickelung der Han⸗ delshochſchulen und der Handelshochſchule i Mannheim halten wird. Zu dieſem Vortrag ſind alle In⸗ tereſſenten herzlich eingeladen. Ein gemeinſchaftliches Mittageſſen und ein Spaziergang nach dem Schloß und der Molkenkur, ſovie hierauf ein zwangloſes Zuſammenſein im Artushof(die anderen Veranſtaltungen finden ſämtlich in den Räumen der„Stadthalle“ ſtatt) beſchließen die Tagung. 55 *Prypfe gegen Weyl. In der bekannten Zivilklage des Fab kanten Alexander Propfe gegen die Chemiſche Fabrik Lindenho C. Weyl,.⸗G., wegen Schädigung ſeines Grundſtückes durch di Dienstag Termin vor dem Landgerichte an, in welcher treter des Klägers,.⸗A. Dr. Oelenheig, die Forderung au F tige Entfernung des Kalkberges verlangte, da dieſer in erſter Lini keine ſolche ölige Flüſſigkeit. Habe ein Verſeuchen des Gr waſſers ſtattgefunden, dann rühre dies her bon dem 3 wo Propfe ſelbſt noch Eigentümer der Fabrik war, die er ſpäter an die Firma Weyl verkaufte. Demgegenüber wies der Verkret, des Klägers darauf hin, daß die Verſeuchung nach den gemach Beobachtungen erſt in neuerer Zeit eingetreten ſei und nicht der Zeit als Propfe auf dem Grundſtücke eine Fabrik kleiner Umfanges hatte, in der Carbolſäure und Naphtalin fabriziert wurde Es dürfte wohl noch eine geraume Zeit dauern, bis die Klag⸗ einer definitiven Erledigung gelangt. Schöffengerichtsſitzung vom 27. Sept. Der verheirate löhner Johannes Halter von hier vergriff ſich am 24. Juni m an einem Schutzmann, der wegen Ruheſtörung gegen ihn ei geſchritten war und erſt durch Mithilfe eines weiteren Schutz⸗ mannes konnte er zur Wache befördert werden. Das Urteil lau: auf 30 Mark wegen Widerſtand, auf 5 M. wegen Ruheſtö — Die Verkäuferin Alice Ballion entwendete in ihrer Stellung i Warenhauſe Schmoller und im Warenhauſe Kaufmann Gege ſtände im Geſamtwerte von 18 Mark. Sie wird zu einer Gef ——...ñ—......———iT—— ſpäte Mittelalter hinein Geltung hatte und nach der dem zu Tode Verurteilten Begnadigung zuteil ward, wenn ein 1429 geſteht einigen franzöſiſchen Städten dieſes Vorrecht drücklich zu. Gar oft haben heiratsluſtige Frauen von dieſem ſelten haben ſich die Verurteilten noch im Angeſicht des T ſchlimmer als Sterben und mancher wandte ſich von de begehrenden Weibe dem Henker zu, neigte ſeinen Nacken „Henker, mein lieber Freund, ich ziehe Deinen Dienſt vor. ſcheinlich waren die Frauen, die es mit einem ſolchen Verbreche Ehegemahl berſuchen wollten, nicht immer Muſter an Schön Tugend — Ein Brauer als Lordmayor. Die Temperenzler von M cheſter ſind außerordentlich entrüſtet darüber, daß ein Brau beſitzer, der gleichzeitig Eigentümer mehrerer Wirtshäufer iſt, a Kandidat für den Lordmayor⸗Poſten von Mancheſter aufgeſt wurde. Die Temperenzler wollten ſogar an den König appellie und dieſen bitten, einen beabſichtigten Beſuch Mancheſters laſſen, falls der Brauer nicht auf die Annahme der W Sie bei einer Fra 1+ —„Welche Eigenſchaſt ſchäten Sie bei eine meiſten?“— Dieje wichtige Frage hat jüngſt das popu Leſern vorgelegt. Das Blatt hat 17 300 Antworte Einige Leſer ſchätzen bei einer Frau die Schönhei e Solleilland Gebrauch gemacht hat. Dabei erinnert der„Gaulois“ 1 aßb taus grö Lan eine alte Sitte, die bei primitiven Völkern und noch bis ins„Kochenkönnen⸗ e Präſi denten und Th. Fuchs(Ztr.) zum Vizepräſidenten 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. September. Risſtrafe von 5 Tagen verurteilt, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt iſt. * Unfall auf einer Rennbahn. Beim Trainieren auf Kölner Radrennbahn ſtürzte der Schrittmacher Willy Eberhard die B gefä der ung hinab und erlitt nach der„Köln. Volksztg.“ lebens⸗ e Verletzungen. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. * Beleuchtung der Haustreppen. Schon ſeit Wochen iſt die heimiſche Lampe im Familienkreis wieder mehr oder weniger zur Geltung gelangt, je nachdem die Abnahme des Tages bei dem wech⸗ felnden Wetter ſich früher oder ſpäter bemerklich machte. Vielfach krifft man nun aber gerade in gegenwärtiger Uebergangszeit, ſelbſt an vorgerückterer Stunde, noch teilweiſe unbeleuchtete Treppen, wodurch erſt in den letzten Tagen wiederholt Unfälle herbeigeführt wurden. Wir möchten daher ganz beſonders auf die rechtzeitige, Alsbald bei Eintritt der Dunkelheit vorzunehmende Beleuchtung änsbeſondere des Treppenhauſes hinweiſen, da bei Unterlaſſung micht nur polizeiliche Strafe zu gewärtigen iſt, ſondern auch beim Eintritt eines Unglücksfalles der zur Beleuchtung Verpflichtete dem Beſchädigten gegenüber für die Folgen der Unterlaſſung bezw. den entſtandenen Schaden zivilrechtlich haftet. Polizeibericht vom 28. September. (Schluß.) Zwei Fahrräder, deren Eigentümer ſich bisher nicht ermikteln ließen, wurden im Beſitze eines Fahrraddiebes vorge⸗ funden. Das eine hat ſchwarzen Rahmenbau, aufwärts gebogene Lenkſtange. An der vorderen Stange befindet ſich die Nr. 173023, an der Rücktrittsbremſe ſind die Worte: Torpedo Syſtem Sachs, und auf dem Gummireif des Hinterrades: Hutchinſon Prima ungebracht, das andere iſt Corona⸗Rad mit ſchwarzem Rahmenbau, etwas aufwärts gebogener Lenkſtange mit Kork⸗ griffen und weißen Celluloidringen ſowie einer Signalglocke, die den Namen: Wilhelm Zilke, Thorn trägt. Die Eigentümer der Räder wollen ſich auf dem Geſchäfts⸗ zimmer der Kriminalpolizei melden. Verhaftet wurden 16 Perſonen ſtrafbarer Handlungen. wegen verſchiedener Cheater, Kunſt ung(iſſenſchalt. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Infolge des Ab⸗ Lebens des Großherzogs bleibt das Hoftheater bis auf weiteres geſchloſſen. Die für heute und morgen im Vorverkauf bereits Ausgegebenen Billetts werden zurückgenommen. Komitee für die Begründung einer Robert Koch⸗Stiftung zur Bekümpfung der Tuberkuloſe. Unter dem Vorſitz des Staatsmini⸗ ſters Dr. v. Studt hat ſich ein Komitee gebildet, das einen Auf⸗ ruf für die Begründung einer„Robert Koch⸗Stiftung zur Bekämpfung der Tuberkuloſe“ erläßt. Die Stif⸗ kung, die aus Anlaß des 25jährigen Gedenktages der Robert Koch⸗ ſſchen Entdeckung des Tuberkelbazillus errichtet und ſomit der Er⸗ finnerung an die grundlegende Beobachtung für die Erforſchung der geſamten menſchlichen Infektionskrankheiten gewidmet wird, ſtellt ſſich, abgeſehen von der Ehrung des genialen Forſchers, die Aufgabe, hwiſſenſchaftliche Arbeiten und damit auch praktiſche Beſtrebungen 455 gur Bekämpfung der Tuberkuloſe aus ihren Mitteln zu unterſtützen, Wei der großen Zahl von Opfern, die die Tuberkuloſe noch immer fordert(in Deutſchland allein im Jahre 1905 rund 122 000), muß ein ſolches Werk als höchſt wertvoll anerkannt werden, und eine ceichliche Beiſteuer zur Stiftung von jedermann aus dem Volke iſt auf das lebhafteſte zu wünſchen. Dem Komitee gehören u. a. Graf von Poſadowsky⸗Wehner, Miniſterjaldirektor Althoff, der Präſident des Kaiſerlichen Geſundheitsamts, der Generalſtabsarzt der Armee, der Vize⸗Oberzeremonienmeiſter des Kaiſers, Kammer⸗ Herr v. d. Kneſebeck, 1. Leibarzt des Kaiſers Generaloberarzt Dr. Ilberg, der baheriſche Geſandte in Berlin, die Miniſter des Innern aus Sachſen, Württemberg, Baden, Heſſen, ferner Ober⸗ präſidenten, Oberbürgermeiſter, hervorragende Aerzte, Jnduſtrielle Etc, aus allen Teilen des Reiches an. Beiträge werden an das Bankhaus S. Bleichröder, Berlin, Behrenſtraße 63, erbeten. Nähere Auskunft erteilt der Schriftführer des Komitees, Prof. Dr. J. Schwalbe, Herausgeber der Deutſchen Mediziniſchen Wochen⸗ ſchrift, Berlin W. 35. In der perm. Ausſtellung ſind neu ausgeſtellt: Kollektion Adolf Luntz, Karlsruhe und Gem. ſonſt verſch. Künſtler. Ein neues Vyron⸗Porträt wird im„Connoiſſeur“ von J. G. Tollmache Sinclair veröffentlicht. Die ſein ausgeführte Mi⸗ migtur, die wohl für die beſte und ſprechendſte Darſtellung des großen Dichters gelten kann, geht auf die Federzeichnung zu⸗ rück, die Graf'Orſay im letzten Lebensjahre Byrons in Genua pon ihm entwarf. Das ſchöne Werk zeigt den Poeten in der blühenden edlen Schönheit ſeines feinen Profils, den Blick nach bben gerichtet, das Haupt von üppigen Locken umkrauſt. So ſah der Schöpfer des„Don Juan“, der Kämpfer für Griechenlands vbon Freiheit aus, der in voller Jugendſchöne dem Tode entgegenging. Internationaler Kunſthiſtorikertag. Zahlreiche Kunſthiſtoriker, pornehmlich aus Deutſchland and Oeſterreich haben ſich in Darm⸗ ſtadt zum 8. internationalen Kunſthiſtorikertag zuſammengefun⸗ Den. U. a. ſind erſchienen Geheimrat Bode⸗Berlin, Geheimer Hofrat Thode⸗Heidelberg, Hofrat Kötſchan⸗Weimar, Profeſſor Dehio⸗Straßburg, Prof. v. Bezold⸗Nürnberg, Prof. Schwarzow⸗ Leipzig Prof. v. Sehdlitz⸗Dresden, Hofrat Strzygowski⸗Graz u a. m. Die Verhandlungen wurden von Prof. Stkrzygowski⸗ Graz geleitet. Zum Ehrenvorſitzenden wurde Graf zu Erbach⸗ Fürſtenau gewählt. Nach Erlediung interner Angelegenheiten Pberichtete Geh. Rat Bode⸗Berlin über die Vorbereitungen, die zur Gründung einer deutſchen kunſtwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft im Gange ſind. Die konſtituierende Verſammlung werde dem⸗ gächſt einberufen werden. Eine Hauptaufgabe des neuen Ver⸗ Hbandes würde die Schaffung eines großen, alle deutſchen Künſt⸗ werke umfaſſenden Werkes ſein, das nach dem Vorbilde der monumenta Germanige hiſtorſea den Namen monumenta artis Germaniae führen ſall. Dieſes großartige Werk ſei freilich nur mit Unterſtützung des Reiches und der Bund«esſtaaten auszu⸗ führen. Fernerhin ſprach Prof. Dehin über die Notwendig⸗ keit, Jahresberichte für Kunfindiſſenſchaft herauszugeben. Nach Erörterung organiſatoriſcher Fragen hielt Muſeumsdirektor Bach⸗Darmſtadt einen Vortrag über die mittelrheiniſche Malerei im 15. Jahrhundert. Die weikere Zeit benutzten die Kongreßteil⸗ nehmer dazu, die Kunſtſchätze der Stadt zu befichtigen, ſo u. a. die Privatſammlungen des Großherzogs, die als koſtbarſten Beſitz die Holbein⸗Madonna aufweiſen. Auch der großherzoglichen Hof⸗ bibliothek mit ihrer prächtigen Handſchriftenſammku g aus dem 10, Jahrhundert wurde ein Beſuch abgeſtattet. Graf Adalbert zu Erbach⸗Fürſtenau hatte die Teilnehmer des Kongreſſes zu einem Feſte nach Erbach eingeladen. 5 Tetzte Bachrichten und Cezegramme. *» München, 28. Sept. Die Kammer der Abgeordneten wählte heute mit großer Maforität Dr. v. Orterer zum wieder. Die Neuſchaffung einer zweſten Präſidentenſtelle, welche Abald den Liberalen überlaſſen werden Joll iſt ichtigt. Die Offenburger Tagung der Jungliberalen. «Mannheim, 28. Sept. Der Vorſtand des Landesver⸗ bandes der jungliberalen Vereine Badens teilt uns ſoeben mit, daß in Hinſicht auf den Tod des Großherzogs von Baden die für Sonn⸗ tag anberaumte Offenburger Tagung bis auf we iteres ver⸗ ſchoben worden iſt. Das Urteil im Prozeß Roeren—Schmidt. * Köln, 28. Sept. Heute wurde das Urteil geſprochen in dem Prozeß Roeren⸗Schmidt. Dasſelbe lautet gegen Schmidt wegen öffentlicher Beleidigung auf M. 100 Geldſtrafe eventuell 10 Tage Gefängnis. Der Tod des Großherzogs von Baden. (Telegramme unſeres Karlsruher Bureaus). Der Eindruck der Trauerbotſchaft in Karlsruhe. * Karlsruhe, 28. Sept. Nicht unerwartet traf heute vormittag die Trauernachricht von dem Hinſcheiden ein und doch war alles aufs tiefſte erſchüttert, als die Nachricht vom Ableben des Landesfürſten bekannt wurde. Selten hat ein Volk vom oberſten bis zum niedrigſten Manne ſo ſehr an ſeinem Fürſten gehangen, wie das badiſche Volk an Großher⸗ zog Friedrich, deſſen gütige Regierung durch 55 Jahre das Gedeihen und das Blühen des ganzen Landes verdankte. Großherzog Friedrichs Bild iſt in den Herzen aller Badenſer tief eingegraben und am meiſten in den Herzen der treuen Reſidenzler, die faſt täglich den Fürſten auf ſeinem Spazier⸗ gang zu ſehen Gelegenheit hatten. Kaum ein Auge blieb trocken, als die Trauerbotſchaft bekannt wurde. Die ganze Stadt voll Leid und Trauer um den teuren Großherzog; es war ein erſchütternder Augenblick als am Bleiturm des Groß⸗ herzoglichen Schloſſes langſam die großherzogliche Standarte hoch gezogen wurde. Die gelb⸗rote Flagge, deren Erſcheinen auf dem Schloſſe immer mit Jubel begrüßt wurde, bedeutet ja ſtets die Wiederkehr der Großherzogl. Herrſchaften in der Rſidenz. Wohl kehrt auch diesmal der Haf in die Reſideng zurück, aber dem, dem ſo viele Feſte und ſo viel heller Jubel in den letzten Jahren und in den letzten Monaten galten, er iſt nicht mehr. Iu liegen nun Karlsruhes Straßen. In den Hauptſtraßen kein Haus, von dem nicht die Fahnen ſchwarz umflort herabwehen, die öffentlichen Gebäude ſämt⸗ lich auf Halbmaſt geflaggt. Das Rathaus, der Marktplab werden ſchleunigſt mit Trauerſchmuck umgeben. In raſcher Eile haben auch die Geſchäftshäuſer ihre Schaufenſter mit Trauerdekorationen geſchmückt: die ſchwarzumflorte Büſte des Großherzogs fehlt nur ſelten. Auf das Eintreffen der Todesnachricht in wurden die Schüler der Lehranalten ſofort aus hieſiger Stadt dem Unterricht f f 8 hbleibe je Schulen 7 Di entlaſſen; bis auf Weiteres bleiben die Schulen geſchloſſen. Die Trauerfeierlichkeiten für dieſe werden noch beſtimmt. Für morgen ſind in ſämtlichen hieſigen Kirchen Trauergottesdienſte angeordnet. Das Theater bleibt bis nach der Beiſetzung des Großherzogs geſchloſſen. Oeffentliche Luſtbarkeiten ſind nur in beſchränktem Maße verboten; das iſt nur bis zum Aanee Dienstag, und außerdem am Tage der Ueberführung der Leiche nach Karlsruhe und am Tage der Beiſetzung des Großherzogs. Ein großer Teil der Bevölkerung bewegt ſich in Trauer⸗ kleidung auf den Straßen; im Schloſſe iſt ein fortwährendes Gehen und Kommen von Angehörigen der Hofkreiſe, der, Geſell⸗ ſchaft und der Beamtenſchaft, die ihren Namen in die aufliegenden Kondolenzliſten eintragen. Die Anſchlagſäulen der Zeitungsexpeditionen ſind auch in den Nachmitlagsſtunden vom Publikum dicht belagert, welches die neren Extrablätter ſtürmiſch verlangt. **—* „ Karlsruhe, 28. Sept. Die Hoftrauer iſt laut amt⸗ licher Bekanntmachung der„Karlsruher Ztg.“ auf eine ganz kurze Friſt beſchränkt worden, nur bis zum Ablauf des dritten auf den Sterbetag folgenden Tages. Am Tage der Ueberführung der Leiche von Mainau nach Kurlsruhe ſowie am Tage der Bei⸗ ſetzung im Familienmauſoleum deim hieſigen Schloß, wo ſchon der Bruder des Großherzogs und deſſen Sohn Ludwig beſtattet ſind, müſſen öffentliche Luftbarkeiten und Veranſtaltungen unter⸗ bleiben. * Mainau, 28. Sept. 5 Uhr nachm.(Von unſerem Sch.⸗ Spezialberichterſtatter.) Das Wetter hat ſich im Laufe des nach⸗ mittags vollſtändig geändert; die glänzend leuchtenden Farben ſind gewichen. Rechte Herbſtſtimmung beherrſcht jetzt die Natur. Der Himmel iſt bedeckt, es fängt leicht zu regnen an. Durch die Gipfel der Baumrieſen des Parkes rauſcht der Wind. Wie ich höre, ſoll die Ueberführung nicht Dienstag, ſondern am Mittwoch durch den Dampfer„Kaiſer Wilhelm“ ſtattfinden. Die Dispoſitionen ſollen ſo getroffen werden, daß die Leiche noch bei Tageslicht in Karlsruhe eintrifft. Die Beiſetzungfeierlich⸗ keit wird wahrſcheinlich erſt in ungefähr 6 Tagen ſtattfinden. Die Aufbahrung der Leiche auf der Mainau wird jedenfalls nicht vor Montag erfolgen. Bei der Ueberführung der Leiche nach Konſtanz werden die Schuljugend und die Vereine aus den um⸗ liegenden Dörfern durch den Park bis zum Hafen Spalier bilden. * Mainau, 28. Sept. Nach vorläufiger Beſtimmung ſoll die Ueberführung der Leiche des Großherzogs am Mittwoch mittag ſtattfinden und zwar von der Inſel Mainau mit dem Dampfer„Kaiſer Wilhelm“ nach Konſtanz, von wo der Sarg in ſeierlicher Ueberführung vom Militär nach dem Bahnhof ge⸗ bracht wird. Von hier wird der Sarg mittelſt Sonderzug nach Karlsruhe gebracht, wo vor Eintritt des Abends die Ankunft er⸗ folgen ſoll. In Karlsruhe wird die Leiche vom Bahnhof nach der Schloßkirche gebracht und dortſelbſt aufgebahrt. Die feier⸗ liche Ueberführung findet dann von der Schloßkirche aus ſtatt. Der Tag der Ueberführung iſt noch nicht beſtimmt, doch dürften die Beiſetzungsfeierlichkeiten am Samstag, ſpäteſtens jedoch am Montag vor ſich gehen. „ Mainau, 28. Sept. Staatsminiſter Freiherr von Duſch iſt von hier nach Karlkstuhe abgereiſt. Miniſterialdirektor Freiherr v. Marſchall wird vorläufig weiter hier verbleiben. * München, 28. Sept. Der Prinzregent ließ ſofort nach dem Eintreffen von der Todesnachricht des Großherzogs von Ba⸗ den an die Großherzoginwitwe, den Kaiſer, den nunmehrigen Großherzoa und die Kronprinzeſſin von Schweden Beileidstele⸗ gramme abgehen und betraute den Prinzen Ludwig von Bayern der Vertretung bei den Leichenfeierlichkei * München, 28. Sept. Am Schluſſe der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauſes gedachte der Präſident Dr. Orterer des Ablebens des Großherzogs von Baden. Geſchichte des Vaterlandes werde dankbar verzeichnen, welch hohe Verdienſte der heimgegangene Inhaber des Thrones der Jäh⸗ ringer in großer Zeit ſich erwarb, als er mit Aufopferung und Treue an dem Kampf ſich beteiligte, den wir für die Freiheit des Vaterlandes kämpften. Es wird ihm unvergeſſen bleiben, daß er bei der Einigung des deutſchen Reiches an hervorragender Stelle ſtand. Wir nehmen innigen Anteil an der Traxer des freundnachbarlichen Staates. Das Haus erhob ſich alsdann von den Sitzen. * Dresden, 28. Sept. Der Geſandte Freiherr von Frieſen übermittelte der badiſchen Regierung das Veileid der Die königlich⸗ſächſiſchen Regierung. Vorausſichtlich wird König Friedrich Auguſt perſönlich der Beiſetzungs⸗ feier in Karlsruhe beiwohnen. Der Nachruf des Reichsanzeigers auf den Großherzog von Baden. JBerlin, 28. Sept. Im Reichsanzeiger wird folgender Nachruf für den verſtorbenen Großherzog Friedrich ver⸗ öffentlicht: Was Großherzog Friedrich ſeinem badiſchen Lande geweſen, haben die Kundgebungen dankbarer Liebe und Verehrung bezeugt, als er am 24. April 1902 das fünfzigjährige Jubiläum einer mit Erfolgen reich geſegneten Regierung, am 9. September 1906 die Feier ſeines 80. Geburtstages und noch in demſelben Monat das Feſt der goldenen Hochzeit beging. Dieſe Kundgebungen, die ſich jetzt an der Bahre des edlen Entſchlafenen erneuern, galten nicht bloß Badens Großherzog, der ſein Land aus trüben Zeiten zu beglückender Wohlfahrt geleitet, nicht bloß dem Feldherrn, den das deutſche Heer als Generaloberſt der Kavallerie und als Armee⸗ inſpekteur mit Stolz den Seinigen nannte, dem ſinnigen Förderer der Werke des Friedens, der Künſte und Wiſſenſchaften. Sie huldigten vor allem dem hochverdienten Bundesfürſten, der als einer der letzten aus der Heldenzeit des jungen Reiches, als Eidam des erſten großen Kaiſers, als Pate Kaiſer Fried⸗ richs, als Mitſtreiter und Mitarbeiter für Deutſchlands poli⸗ tiſche Einigung allen Patrioten ans Herz gewachſen war. Einen getreuen Eckard unſeres Volkes hat man ihn genannt, weil er nicht müde wurde, den jüngeren Geſchlechtern die Mahnung an die große Vergangenheit lebendig zu erhalten, durch ſein Wort, ſein Vorbild und durch ſeine ehrwürdige Herrſchergeſtalt. So lebt er in den Herzen der Badener, welche ihren Großherzog Friedrich nicht vergeſſen werden. Möge es in ernſten Stunden dem deutſchen Volke nie an Fürſten von der Hingebung an die nationale Sache, von der Kraft und der Weisheit fehlen, als deren Verkörperung Friedrich von Baden in unſerer Geſchichte leuchtet. Die Todesnachricht wurde heute vormittag durch Extra⸗ blätter bekannt. Die Teilnahme, der Bevölkerung iſt allgemein. Alle ſtaatlichen und viele öffentlichen Gebäude haben auf Halb⸗ maſt geflaggt. Pfalz, Helſen ung Umgebung. grankenthal, 27. Sept. Einen ärgerlichen Auf⸗ tritt führte in der heutigen Sitzung der erſten Strafkammer der im Auguſt vorigen Jahres in verwegener Weiſe aus dem Unterſuchungsgefängnis des hieſigen Landgerichts ausge⸗ brochene Tagner Jakob Köhler von Ludwigshafen herbei. Als der Vorſitzende das gegen dieſen in einer Berufungsſache wegen Sachbeſchädigung gefällte Urteil verkündet hatte, warf er ſich plötzlich zu Boden u. gebärdete ſich, an dem Richtertiſch ſich feſthaltend, wie ein Wahnſinniger, wobei er wütend um ſich ſchlug und nach den Gendarmen mit den Beinen ſtieß. Um ihn aus dem Gerichtsſaal zu tragen, waren drei Mann er⸗ forderlich. Was Köhler zu ſeinem Verhalten beſtimmt hat, iſt nicht zu erraten, umſoweniger, als die ihm vom Schöffen⸗ gericht wegen Sachbeſchädigung zudiktierte zweimonatliche von der Strafkammer auf 1 Monat ermäßigt wurde. * Aus der Pfalz, 27. Sept. In der Wohnung des am Montag von der Strafkammer in Landau wegen Pantſcherei zu zwei Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe verurteilten Weinhändlers Joh. Engel zu Hainfeld wurde ein Rezept gefunden, wie man 10 Fuder Wein macht. Man nehme 55 Kilo Milchſäure, 12 Kilo Weinſteinſäure, 18 Kilo Glyzerin, 8 Kilo Ammoniak und 8 Kilo Tannin, zuſammen im Werte von 215., das Waſſer koſtet nichts. Engel hat ſeine prima Marken tatſäch⸗ lich nach dieſem Rezept fabriziert. Die Landauer Straflammer hatte kein Verſtändnis für dieſe„Gottesgabe“, ſie glaubte nicht, daß ſie im Stande ſei,„des Menſchen Herz zu erfrenen“ und beſchloß. 42000 Liter von dem Engelſchen Rebenblut weglaufen zu laſſen. Lindenfels, 27. Sept. Schwer herletzt wurde in der vergangenen Nacht der Laagdwirt Hebel, in deſſen Behauſung ein Schadenfeuer dadurch entſtanden war, daß dem Hebel, der vom Boden herunterging, die Laterne entfiel und das Gehäude entzündete. meer zu entkommen. Man kann bis jetzt noch nicht feſtſtellen, ob er mit dem Leben davonkommt. Fabrikarbeiters Ph. Beierle aus Bürſtadt, das an Roheit und Wolluſt ſeines gleichen ſucht, ſtand heute vor dem hie⸗ ſigen Schwurgericht zur Aburteilung. Beierle hat am 20. Juni ds. Is. im Walde bei Bürſtadt die 54 Jahre alte Frau Reiſ⸗ ſinger, der er aufgepaßt hatte, überfallen, ſtie zu Boden geworfen und zu vergewaltigen verſucht. Als die Frau ſich verzweifelt wehrte, nahm er die Sichel, welche die Frau zum Futterholen bei ſich trug, und ſchlug mit Gewalt auf die Frau ein, wie er zugibt, in der Abſicht ſie zu töten. Zuletzt blieb die, Sichel in dem Kopfe der Fran ſtecken, worauf der Unhold enkfloh. Die Frau ſchleppte ſich noch ein Stück weiter und iſt es nur ihrer kräftigen Natur zu verdanken, wenn ſie heute wieder ſoweit her⸗ geſtellt. B. wird wegen des doppelten Verbrechens, gegen die Sittlichkeit ſowie wegen Mordperſuchs, zu einer Geſamtſtrafe von acht Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt ver⸗ LCurteilt, VVVFVVVCCCCCCCCCCCCCCCCCC Er verſuchte das Feuer ſofort zu löſchen, dasſelbe hatte aber ſo raſch um ſich gegriffen, daß Hebel eingeſchloſſen wurde, und es ihm nur mit Mühe gelang, durch das Flammen⸗ Hierbei erlitt er ſchwere Brandwunden. Darmſtabt, 27. Sept. Das kaum glaubliche Ber⸗ gehen eines kaum 20 Jahre alten Burſchen, des vorbeſtraften beitet haben. Zeiten“ auf die„über Gebühr“ in manchen Fällen geworfenen andem 28. Seprenber: GSenerat⸗Kuzeier.(berdblatt) —— 5 5. Seſte. Volkswirtschaft. Finanzielle Wochenüberſicht. Theorie und Praxis. Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns; die Börſe, die ſchon in der vorletzten Berichtsperiode einer außerordent⸗ lich feſte Grundtendenz zu erkennen gab, ging in der heute ablaufenden Woche mit fliegenden Fahnen in das Lager der Hauſſe über. Noch in keiner Zeit ſtanden ſich Theoretiker und Praktiker ſo diametral gegenüber wie dieſes Mal. Theoretiſch lag ein Grund für die ungeſtüme Vorwärtsbewegung der Kurſe ſchon deshalb nicht vor, weil die Berichte über das deutſche und internationale Wirtſchaftsleben nur allzu ſehr die allenthalben eingetretene Abflauung der Nachfrage kon⸗ ſtatieren. Insbeſondere waren die Meldungen von unſeren heimiſchen Eiſenmärkten, ſpeziell vom Blech⸗ und Stabeiſen⸗ markte, wenig erfreulich. Auch dem Roheiſenmarkte ſcheint die vielgeprieſene unerſchütterliche Feſtigkeit nicht mehr inne zu wohnen, denn wie der Vorſitzende der Aplerbecker Hütte, eines ſpezifiſch Roheiſenwerkes in der Generalver⸗ ſammlung mitteilte, halten auch im Roheiſengeſchäft die Kon⸗ ſumenten mit Beſtellungen zurück. Auf die Praktiker, ins⸗ beſondere auch auf die ſpekulativen Kreiſe konnten dieſe düſteren Nachrichten ſchon deshalb keine Einwirkung ausüben, weil man ſich ſagte, daß angeſichts der noch vorliegenden bedeutenden Auf⸗ träge unſere großen Hüttenwerke den ſogenannten toten Punkt vielleicht dieſesmal über Erwarten ſchnell überwinden würden, denn eines der weſentlichſten Beunruhigungs⸗Momente: der heimiſche Geldmarkt ſcheint durch die ſparſame Einteilung, die Handel und Induſtrie bei ihren Gelddispoſitionen in den letzten Monaten walten ließen, allmählich und zwar zur ungewohnteſten Zeit der Geſundung zugeführt zu werden. Ein getreues Spiegel⸗ bild der Rekonvaleszenz lieferte der Reichsbankausweis für die 3. September⸗Decade, der eine ſteuerfreie Notenreſerve von 41 Millionen M. gegen 4,3 Millionen Mark in der Parallelwoche des Vorjahrs aufwies. Man war von dieſer geringen Inan⸗ ſpruchnahme der Bank umſomehr überraſcht, als man allgemein bverſtärkte Wechſeleinreichungen angeſichts des herannahenden Ultimo mit Recht erwartet hatte. Denn ein Ultimogeldſatz von 696 Prozent läßt es ja immer noch profitabler erſcheinen, der Bank Wechſel mit 5,5 Prozent zum Diskont zu geben, um ſich auf dieſe Weiſe einen Teil der benötigten Gelder zu beſchaffen. Wenn auch der Wechſelbeſtand der Bank um 60, Millionen zu⸗ genommen hat, ſo bleibt doch zum erſten Male in dieſem Jahr der geſamte Wechſelbeſtand mit 1142 Millionen um zirka eine halbe Million M. unter der Beſtandsziffer der vorjährigen Pa⸗ rallelwoche, in der die Zunahme ſogar 70 Mill. M. betragen hatte. Daß die Anſprüche der Börſe an dem Geldmarkt ſich in ſehr mäßigen Grenzen gehalten haben, geht auch aus dem Ver⸗ lauf der Prolongation hervor; für eine Reihe der führen⸗ den Bankaktien war Stückemangel vorhanden, der die Re⸗ portſätze unter den offiziellen Geldſatz gleiten ließ. Auch der internationale Geldmarkt, namentlich das Londoner Geldzentrum, zeigt ein ſehr günſtiges Bild; der Status der Bank bon England iſt fortgeſetzt weſentlich ſtärker als im Vorfahr und ſo iſt es begreiflich, wenn man in London eine Erhöhung der Rate zunächſt als ausgeſchloſſen betrachtet. Demgegenüber fiel der weiter angeſpannte Status der Bank von Frankre⸗h weniger ins Gewicht, weil man ſich mit Recht ſagte, daß auch dort immer noch ein geſundes Deckungsverhältnis zwiſchen Barbeſtand und Notenumlauf beſteht. Die Anregungen, die die deutſchen Börſen von der ungewöhnlich günſtigen Geſtaltung der Geld⸗ märkte empfingen, waren um ſo nachhaltiger, weil man der An⸗ ſicht Ausdruck verlieh, daß gerade die Sorgen über die Geldver⸗ kuappung im erſten Semeſter es waren, die auch in unſerer Eiſeninduſtrie die Zurückhaltung des Konſums veranlaßt haben. Man hofft deshalb, daß mit Rückſicht auf die zunehmende Erſtar⸗ kung des Geldmarktes auch in dieſem weſentlichen Zweige unſerer Wirtſchaft ſchon bald eine Wendung zum Beſſeren eintreten wird. Die Börſe iſt ſomit auch dieſesmal wieder ihrem oberſten Prinzip: niemals weder Vergangenheit, noch Gegenwart, ſondern nur die zukünftige Entwicklung zu escomptieren, treu geblieben. Hie Theorie, hie Praxis! Tatſache iſt ferner, daß unſere Großbanken, die im Effekten⸗ Kommiſſions⸗ und Emiſſionsgeſchäft Lorbeeren in dieſem Jahre bis jetzt nicht eingeheimſt haben, mit allen ihnen zu Ge⸗ bote ſtehenden Mitteln an einer Beſſerung der Tendenz gear⸗ Nicht nur, daß man die eigene Klientel„bei Kurſe hinwies, man hat auch einer ganzen Reihe tüchtiger Kommiſſionsfirmen die entſprechenden Direktiven für ihre en masse berſandten Tages⸗ und Wochenberichte gegeben. Es war eeine Suggeſtion von größter Wirkung, denn für Mißtrauen oder kühle Erwägungen war kein Platz mehr, jeder Tag brachte in großer Zahl neue und potente Käuferſchichten an den Markt. Geſchürt wurde die Bewegung durch anhaltende franzöſiſche Ord⸗ res in Harpener und Gelſenkirchener Bergwerksaktien, die den Kurs der letztren faſt an den der Harpener Aktien heranbrachten, während noch bis vor kurzer Zeit zwiſchen beiden Papieren ein Kursunterſchied von 10 bis 15 Prozent beſtand. Mehr noch als das Gerücht von einer bevorſtehenden Einführung der Gelſen⸗ kirchener Aktien an der Pariſer Börſe kamen der Bewegung die Aeußerungen des Aufſichtsratsvorſitzenden dieſer Geſellſchaft zuſtatten; Geheimrat Kirdorf ſoll nämlich in der vor wenigen Tagen bei der Vorlage der Semeſterbilanz in einer Aufſichts⸗ kratsſitzung erklärt haben, daß die günſtige Lage des Kohlen⸗ marktes noch auf lange Zeit hinaus geſicherb erſcheine. Aber Nbſchluß der Harpener Gefellſchaft die Wirkung der ab 1. April ſehen. Es iſt bei dieſer Gelegenheit eine Statiſtik der Arbeits⸗ ielpondens über die jetzigen Kohlenpreiſe verglichen abgeſehen hiervon, hat man ſchon an dem jüngſt veröffenklichten erhöhten Kohlenpreiſe zahlenmäßig zum Ausdruck gebracht ge mit denjenigen des Hochkonjunkturjahres 1900/01 von großem Intereſſe; in derſelben wurde nachgewieſen, daß die Preiſe für Ruhrkohlen durchſchnittlich die der Jahre 1900⸗01 weſentlich über⸗ ſteigen. Das Kohlenſyndikat, das im Laufe der letzten Jahre durch die Ausſchaltung des Zwiſchenhandels und trotz ſeiner Konſtruk⸗ tionsfehler ein noch feſteres Gepräge erhalten hat, zeigt jetzt immer deutlicher das Endziel ſeiner Wünſche, den Konſum durch exorbitant hohe Kohlenpreiſe auszupowern. An der Ausfuhr⸗ taktik des Syndikats haben auch wir hinlänglich Kritik geübt, ſodaß es jetzt nur noch erübrigt, die trotz der bereits allgemein konſtatierten Abſchwächung in der Eiſeninduſtrie erzielten enormen Gewinne für eine baldige Einführung eines Kohlen⸗ exportzolles ſprechen zu laſſen. Hilfe tut umſomehr Not, als ge⸗ rade die eingetretene Abflauung in der Eiſeninduſtrie nur bei entſprechender Verbilligung der Rohmaterialien den weitervor⸗ arbeitenden Werken erträglicher gemacht werden kann. Eifenaktien ſchloſſen ſich der Bewegung in Kohlen⸗ aktien ſchließlich an, da man die Erneuerung des mit dem preu⸗ ßiſchen Fiskus ſ. Zt. geſchloſſenen, inzwiſchen aber abgelaufenen Schienenlieferungsvertrages zu gegenüber dem letzten Schluß gebeſſerten Preiſen günſtig auffaßte. Für die ſtarke Kursbeſſerung von Bankaktien kamen neben dem bereits erwähnten Stückemangel die günſtigen Mitteilungen in Betracht, die über die Semeſtergewinne der Discontogeſellſchaft, Deutſchen Bank und des Concerns Dres⸗ den⸗Schaaffhauſen gemacht wurden. Für den letzteren Concern bildete die Dividendenerklärung der Internatio⸗ nalen Bohrgeſellſchaft von wieder 500 Prozent einen beſonderen Stimulus, macht doch dies auf den Beſitz des Schaaffhauſen'ſchen Bankvereins an Internationalen Bohrgeſellſchafts⸗Aktien allein 4 Millionen Mark aus Von Verkehrswerten waren Schiff⸗ fahrtspapiere auf die verſchärften Maßnahmen der Cu⸗ nard⸗Linie anfänglich ſchwächer, konnten aber gegen Wochen⸗ ſchluß von der günſtigen Allgemeintendenz profitieren. Das Geſchäft in deutſchen Stagatsfonds war auch dieſesmal wieder ziemlich angeregt, wenngleich die Umſätze an Ausdehnung etwas eingebüßt haben, immerhin konnten ſich die Cvurſe ziemlich gut behaupten. Am lebhafteſten ging es unſtreitig auf dem Kaſſa⸗ Induſtriemarkt und insbeſondere auf dem Gebiet der Che⸗ miſchen Werte zu. Die Ankündigung der Elberfelder Farbenfabriken, ihren Aktionären außer der regulären Dividende pro 1907 noch einen Bonus von 20 Proz. zur end⸗ gültigen Beſeitigung der noch im Gewinnverteilungsverhältnis mit der Bad. Anilinfabrik beſtehenden Ungleichheiten, zuzuteilen und das Aktienkapital von 21 auf 36 Millionen Mrka zu erhöhen, rochten für die Aktien dieſes Unternehmens derartig umfang⸗ reiche Ordres an den Markt, daß die Coursnotierung am Don⸗ nerstag geſtrichen werden muß s; erſt geſtern konnte, wie wir bereits meldeten ein Cours mit 725 Proz. zuſtande lommen. Der Beſchluß der Geſellſchaft gibt deutlicher als alles andere zu er⸗ kennen, in welch abnorm günſtiger Verfaſſung ſich das Elberfelder Unternehmen befindet. Auch daß die jungen Aktien im Verhältnis 5 junge auf 7 alte den Aken Aktionären à 105 Proz. angeboten werden ſollen, gab angeſichts des durch hohen Coursſtandes der Elberfelder Aktien bedingten überaus wertvollen Be⸗ zugsrechtes für die foreierten Käufe eigentlich das Haupt⸗ motiv. Die Geſellſchaft erreicht damit die ſchon ſeit längerer Zeit gehegte Abſicht, durch die Vergrößerung des Kapitals eine Er⸗ leichterung des Courswertes der Elberfeider Aktien herbeizu⸗ führen. In gleichem Sinne iſt auch der Beſchluß des Aufſichts⸗ rates der Badiſchen Anilinfabrik aufzufaſſen; auch hier eine Er⸗ höhung des Kapitals um 15 Millionen al pari auf 36 Millionen Mark. Anilin⸗Aktten ſtiegen ſprunghaft in 3 Tagen um faſt 70 Prozent und zwar wollte man argumentieren, daß durch die Bonus⸗Verteilung der Elberfelder Fabrik künftighin alle bis jetzt noch beſtehenden Ungleichheiten beſeitigt und ſomit die Ba⸗ diſche Anilinfabrik von der Vereinigung Elberfeld⸗Treptow aus⸗ giebiger Nutzen ziehen könne. Man betrachtete deshalb in man⸗ chen Kreiſen den zwiſchen der Elberfelder und der Lud⸗ wighafener Aktie beſtehenden Coursunterſchied für ungerechtfer⸗ tigt groß. Was das Treptow⸗Unternehmen, die Aktiengeſell⸗ ſchaft für Anilinfabrikation betrifft, ſo iſt auch hier eine Kapitalserhöhung um zirka 5 Millionen Mark geplant. Der Cours des Papieres iſt ebenfalls ſtark und zwar um zirka 30 Prozent geſtiegen. Die ungemein ſtürmiſche Hauſſe in den Aktien der dem Elberfeld⸗Concern angehörenden Werke hat auch auf alle anderen Werte der chemiſchen Branche, insbeſondere auf Höchſter Farbwerk⸗Aktten und Ver⸗ ein chemiſcher Fabriken Mannheim günſtig ein⸗ gewirkt. Publikum und Spekulation ſcheinen geradezu faseiniert zu ſein, von allem, was„chemiſch“ heißt. Wenn auch zugegeben werden muß, daß Deutſchlands chemiſche Induſtrie zu einer un⸗ geahnten Blüte emporgeſtiegen iſt und auch gegenwärtig noch über die Maßen glänzend prosperiert, ſo muß doch dem nüchternen Beobachter die Haſt, mit der ſich das Publikum ziel⸗ und plan⸗ los über die Werte dieſer Branche ſtürzt, die größten Bedenken wachrufen, denn auch in der chemiſchen Induſtrie wird einmal der Höhepunkt erreicht und Hüberſchritten. Demoerit's Wort: Alles Werdende iſt vergänglich, nur der Wechſel iſt beſtändig“, gilt nicht nur für einzelne unſerer Induſtrieen, ſondern auch für die Geſamtheit. Deshalb:„Videant Consules“.* 1*** einer neuen Rheinſchiffahrts⸗ Geſellſchaft. Man ſchreibt uns: Die im heutigen Mittagsblatt enthaltene Gründung Notiz, die Gründung einer Rheinſchiffahrts⸗Geſellſchaft betreffend, hat in den beteiligten Preiſen den lebhafteſten Anklang gefunden und es wäre im Intereſſe der importierenden Mühlen und des Handels unſerer Stadt ſowohl, wie der daran beteiligten aus⸗ ——2 Mill. betragenden Aktienkapitals auf Frs. 19% Mill. Oordd. Lloyd wärtigen Plätze zu begrüßen, wenn die beabſichtigte Gründung ſchnellſtens in die Tatſache umgeſetzt würde. Der hieſige Handel ſowohl wie die Mühlen leiden unter der Drohung ſeitens der Schiffahrts⸗Geſellſchaften bereits ſeit ca. zwei Wochen und wie ein Damoklesſchwert hängt dieſe Drohung über den Häuptern der Be⸗ teiligten, dahingehend, daß, ſobald der Pegel in Kaub die Tiefe von 1,20 Meter erreicht hat, ſämtliche Fracht⸗Abſchlüſſe flluſoriſch werden. Unter dieſen Umſtänden iſt es dem Handel nicht mehr möglich, eine Kalkulation aufzuſtellen, da ja die Schiffahrts⸗Geſell⸗ ſchaften berechtigt ſind, täglich ihre Frachten feſtzuſetzen. Hier ſieht man ganz deutkich, daß der Handel Pflichten hat, aber nicht die geringſten Rechte. Die Reedereien laſſen infolge ihrer Einig⸗ ung anſcheinend jede Rückſicht außer acht, was daraus hervorgeht, daß ſie nicht einmal einer Einladung der Börfe zu einer Beſprech⸗ ung gefolgt ſind. Hier wäre doch die beſte Möglichkeit zu einer Ausſprache und Verſtändigung geboten geweſen! Man hätte ſich dann vielleicht zu einem Einheitsfatz, der dann eine ſichere Baſis für Handel und Mühlen geweſen wäre, geeinigt. Sollten ſich die größeren Reedereien vielleicht vor den kleineren Schiffahrtsgeſellſchaften fürchten, daß dieſe ihren Einheitsſatz unter⸗ bieten würden? Bei dem gemeinſamen Zuſammenhalten in ihren Handlungen dürfte doch eigentlich eine Furcht ausgeſchloſſen ſein! Wie ſchwer der Handel unter dieſen Zuſtänden leidet, iſt beſonders in den letzten Tagen fühlbar geworden, da den Importeuren jede Unternehmungsluſt durch die augenblicklichen Verhältniſſe genommen wird. Allzu ſcharf macht ſcharkig! Das werden die beteiligten Geſellſchaften vorausſichtlich bald erfahren. Den hieſigen Impor⸗ teuren möge das Vorgehen einer benachbarten Fabrik als Beiſpiel dienen, die, nachdem ihr von den Kohlen⸗Kontoren die Lieferung der Kohlen fortwährend erſchwert wurde, ſich ſelbſt ein Bergwerk gekauft hat. Wenn die beteiligten Kreiſe mit Gnergie vorgehen, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben! 5 — * Landeskreditkaſſen⸗Abteilung der Rheiniſchen Hypotheken⸗ Bank. Unter Bezugnahme auf eine Bekanntmachung vom 31. Oktober 1906 bringt das Miniſterium des Innern zur Kennt⸗ nis, daß bei der Landeskreditkaſſen⸗Abteilung der Rheiniſchen Hypotheken⸗Bank in Mannheim der Zinsfuß für neu abzu⸗ ſchließende Darlehen gemäß dem Uebereinkommen mit Großh. Miniſterium des Innern vom 14. November 1892 bis auf wei⸗ teres auf%½ Prozent feſtgeſetzt iſt. Die Landeskredikkaſſen⸗ Abteilung der Rheiniſchen Hypotheken⸗Bank gewährt ländliche Darlehen auch zu dem niedrigeren Zinsfuß von 4 Prozent, in dieſem Falle jedoch mit einem einmaligen mäßigen Zuſchlag von 10 bis 194 Prozent, der auf mehrere Jahre verteilt werden ann. Zementfabriken. Der„Finanzherold“ erfährt, daß bei der Hannoverſchen Zementfabrik für das im Juli zu Ende gegangene Jahr ein erheblich größerer Gewinn erzielt worden iſt, ſodaß vorausſichtlich 15 pCt. gegen 10 pCt. im Vorfahr in Vor⸗ ſchlag gebracht werden können. Bei der Norddeutſchen Ze⸗ mentfabrik rechnet man auf 15—16 pCt. gegen 18 pEt. im Vorfahr. Die geſamte Produktion für das laufende Jahr ſei ber⸗ kauft. Bei der Höxterſchen Portland⸗Zementfabrik (Sichwald) ſoll nach den beiden letzten dividendenloſen Jahren für das laufende Jahr eine Verzinſung zu erwarten ſein. Der Abſchluß der Vereinigten bayeriſchen Spiegel⸗ und Tafel⸗ glaswerke(vormals Schrenk u. Co.).⸗G. in Neuſtadt a. Wa naab ergibt nach 51902 M.(i. V. 46 292.) Abſchreibungen 219 816 M.(184 432.) Reingewinn. Der Aufſichtsrat ſchlägt vor, nach 25 255 M.(24 221.) Rückſtellungen auf die Vor⸗ zungsaktien 6,3 pet.(6 pct.) und auf die Stammaktien 7 pet (6 pEt.) Dividende auszuſchütten ſowie 30 604 M.(14711 M) vorzutragen. Akt.⸗Gef. Immobilien⸗Verein, Stuttgart. Nach M. 11383 (i. V. 11778.) Abſchreibungen ergibt ſich in 1906/07 ein Reingewinn von M. 35 266(M. 30 207), woraus wieder 4½ pEt.(wie i..) Dividende verteilt werden. Die Akt.⸗Geſ. Math. Stinnes in Mülheim a. d. Ruhr überweiſt M. 120 000 einem Erneuerungskonto und verteilt aus M. 82 73 Reingewinn 5 pét. Dividende für 1½ Jahr auf das Aktienkapital von M. 1 300 000. Helios Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaft in Lig., Köln. In de gemeinſamen Sitzung des Aufſichtsrats und des Liquidationsaus⸗ ſchuſſes haben die Licitidatoren den Rechnungsabſchluß für 1906/07 vorgelegt, der den aus dem Vorjahr übernommenen Fehlbetrag bor 7784 251 M. unberändert läßt. Die Feſtſetzung des Rechnungs abſchluſſes erfolgt am 24. Oktober, Fiskus contra Hibernia. Wie bereits gemeldet, hat das Ob. landesgericht Hamm die Berufungsklage des Fiskus gegen das teil des Landgerichts Bochum in Sachen Hibernia abgewieſen. Die für dieſe Entſcheidung maßgebenden Gründe ſind aber noch icht veröffentlicht worden. Ehe nicht das vollſtändige Urteil vorkiegt, werden jedenfalls die beim Prozeß beteiligten fiskaliſchen Re ſich nicht über die Frage ſchlüſſig machen, ob nunmehr das mittel der Reviſton an das Reichsgericht ergriffen werden ſoll. Der Aufſichtsrat des Zuckerraffinerieſynydikats beſchloß Kartellbeſtrebungen als ausſichtslos einzuſtellen. 55 Fabrik von Maggis Nahrungsmitteln Kemptal(Schweitz). den 7. Oktober wird eine außerordentliche Generalverſam einberufen behufs Beſchlußfaſſung üßer die Erhöhung des Frs 15 95 Telegraphiſche Handelsberichte. *„ Berlin, 28. Sept. JWaurahütte⸗Jahres ſchluß.) Der Bruttogewinn beträgt M. 8 873 546; die A ſchreibungen M. 4700 888, der Reingewinn M. 4172 707, di Dividende 12 Prozent. 5 5 Frankfurter Eſfeftenboͤrſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. 5 Reichsbank⸗Diskont 5½ Prozent. Wechſel. 25 28 kurz 189.45 169.45 Jaxis Ainſterdam Belgien 81.08381.116 Schweiz. Plätze„ flallen„ 81.47581.425 ien London 20.445 20.43 Napoleonsdſor lang Privat⸗Diskont Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſt ten. Ludwh.⸗Bexbacher 218.30 219.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 30, Pfälz. Maxbahn 135.50 135,50 Deſterr. Nordweſtb. do. Nordbahn 191.60 161„ Lit. 8B. 1 5 125 50 5 Hamburger Packet 130.10 129.60 Ftal. Mittelmeerb.— Llord 112.80 114.—]„ Meridionalbahn 18 50 180.— ſt.⸗Ung. Staatsb, 141.30 141,90[Galtim. Ohto.9 92.75 FTFCC N 2 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. P 8 135.70 185.50 Berg u. Metallb. 123.25 123.80 Bexl. Handels⸗Geſ. 158.— 157.80 Comerſ. u. Disk.⸗B. 113 40 1183 50 Darmſtädter Bank 127.70 129.80 Deutſche Bank 232 75 282. Deutſchaſiat. Bank 140.80 140— D. Eſſekten⸗Bank 103.— 103 20 Disconto⸗Comm. 174.90 174.40 Dresdener Bank 143 40 143.60 Frankf. Hyp.⸗Bank 198— 197.50 Südd. Bank Mhm. 111.— 111.— Irkf. Hyp.⸗Creditv. 151.80 152.— Wiener Bankver. 133.20 134.50 Nationalbank 120.50 121.—J Bank Ottomane 138 50 138.50 Frankfurt a.., 28. September. Kreditaktien 202.50, Staats⸗ bahn 141.60, Lombarden 30.50 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 92.80, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 173.90, Laurg —.—, Gelſenkirchen 206.10, Darmſtädter 129.—, Handelsgeſellſchakt 157.20, Dresdener Bank 143.—, Deutſche Bank 281.70, Bochumer 212.— Northern—.—. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe⸗ Kreditaktien 203.70, Staatsbahn 141.90, Lombarden 30.60, Disconto⸗Commandit 173.90. Oeſterr.⸗Ung., Bank 128.50 128,60 Oeſt. Länderbank 107.— 107.— „Kredit⸗Anftalt 201.60 203.30 Pfälziſche Bank 100.— 100.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 185.— 185.— Preuß. Hypothenb. 11120 112.25 Deutſche Reichsbk. 153.75 153.75 Ahein. Kreditbank 137.— 137.20 Rhein. Hyp. B. M. 184.50 184.80 Schaaffh. Bankver. 141.70 141.40 Londoner Effektenbörſe. Lvpndon, 28. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 0% Reichsanleihe 83 83ʃ/ Southern Paetfie 86/ 845/ 5 e% Chineſen 1081½ 103 ½] Chicago Milwaukee 122˙½ 120⸗% 4½% Chineſen 961½% 961“0, Denver Pr. 71 71— 35%% Conſols 82% 825¾[ Atchiſon Pr. 92 92½ 2% Itſtaliener 101½ 101¼] Louisv. u. Naſhv. 112— 111— 4% Griechen 48% 485/ Union Paeiſte 132 130— 3 eſ% Portugieſen 67— 67— Unit. St. Steel eom. 28¼ 271½ Spanier e, gee,„ Ppref, 9. 5 Türken 92% 93½% Griebahn 21½ 20% 4 J% Argentinier 86/ 86— Tend.: träge. 3% Mexikaner 315% 31¾ J Debeers 22— 21˙% 4% Japaner 84% 84½ Chartered 1, 1. Goldfields 3 38— 175˙5 17¾ Randmines 5— 5— 717 71½ Eaſtrand 86%s% 39% 881¼ 83½ Tend.;: träge. 11 5—5 Pariſer Börſe. Paris, 28. Seplember. Anfangskurſe. 8% Rente 94.07 94.02 Türk. Looſe———— Italtener 101.30—.— Banque Ottomane 693.— 693.— Spaner 33.20 93 20 Nio Linto 1840 1775 Lirken unil. 99.— 92.70]ß„„ * wenn ſie auf anderem Standpunkt ſtehen, hatte derſelbe eigentlich gerechnet. Denn jedem Famikienvater, der ſeine Kinder liebt, muß mit Naturnotwendigkeit ein ähnlicher Gedanke ſchon einmal ge⸗ kommen ſein. Daß bei einem ſolchen Kinderheim Partei, Kon⸗ feſſion oder ſonſtige Verſchiedenheiten keine Rolle ſpielen dürfen, iſt ja ſelbſtverſtändlich. Jeder, der 1 M. 50 Pfg. pro Tag zahlt, könnte ſein Kind dort Waldluft atmen laſſen, ſolange er will und zahlt. Wie immer, wenn ein derartiger Gedanke angeregt wird, wer⸗ den ſich auch hier zwei Gegenparteien gebildet haben. Die eine, ungefährlichere, mehr auf dem Lande, die wird ſagen:„Alles ganz ſchön und gut, aber welchen Vorteil will der Doktor für ſich herausſchlagen?“ Antwort: Gar keinen, denn es handelt ſich ja nicht um kranke, ſondern nur um erholungsbedürftige Kinder, welcher der Hausarzt oder der Schularzt zur Aufnahme empfiehlt. Eine einmalige, höchſtens zweimalige ärztliche Kontrolle wöchentlich dürfte genügen, und dieſe könnte man im Turnus abwechſelnd den Aerzten der näheren Umgegend übertragen, meinetwegen mit einem Kontrollarzt als letzter Inſtanz. Es wäre dann nur der betreffende Beſuch anſtändig zu bezahlen und dafür figuriert eine ſehr kleine Summe im Voranſchlag. Die zweite, aber weit gefährlichere Gegenpartei bildet ſich in der Stadt und ſetzt ſich aus Leuten aus allen Standes⸗ und Inter⸗ eſſenkreiſen zuſammen. Dieſen paßt die Sache zur Zeit nicht in den Kram und ſie ſchweigen ſie daher tot, d. h. ſie ſagen:„Ach, das habe ich ganz überſehen, es mag ganz richtig ſein, ich babe aber eben Wichtigeres zu tun. Nun wäre es aber jammerſchade, wenn eine derartige, rein altruiſtiſche Idee, die in Verwirklichung allen wohl und keinem weh tut, kotgeſchwiegen und hegraben würde, bis ein anderer nach Jahren ſich mit den fremden Federn ſchmückt. Der Unterzeichnete möchte ſich daher unmaßgeblich den Vorſchlag erlauben, daß der„Generalanzeiger“ die Sache in die Hand nimmt und von ſich aus eine öffentliche Sammlung veranſtaltet mit Ge⸗ nehmigung der Behörde, an welcher es wohl kaum fehlen dürfte. Damit wäre dem öffentlichen Intereſſe gedient und eine Zentralſtelle geſchaffen. 5 Dr. L. Hoeber, Arzt der Kreiserziehungsanſtalt in Ladenburg. Geſichtsausſchläge beſeitigt mit überraſchendem H er b A⸗ S E if 4 Erfolge Obermeyers Zu haben in allen Apoth., Drog. u. Parfüm. pr. Stück 50 Pf. 2 2748ʃ1) .% I. Mannheimer Verſich,gegen Ungezieſer. Vertilgung v. Ungeziefer J. Art billigſt u. Garan. Eberh. Meyer, konzeſſ. Kammerjäger Mannheim, Colliniſtr. 10, 2. St. 1 9 6. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. Sepkeutber. Staatspapiere. A. Deutſche. N0 5 ö „ 15 Berliner Effektenbörſe. arx& Goldschmidt, Mannheim Tel„Adreſſe: 1 Fernſprecher: Nr. 36 nnt 93 55 1 1 Famanlivaß 97.905 98.— Berlin, 28. Septbr.(Schlitßkurſe.) 10% Fernſprecher: 8 : 5 83.80 84.43n 0 3 5 2 2 0 907. Nroviſonsfreil 3¹ pr. konf. St„Anl 93.80 94.0⸗ 1890 486 4960 Kuſſennoten 216.55216.30 ambarden 30.20 30.60——————.——— V Atalten Nente 1925 3540% Rufſ. Anl. 1902 78.— 78.20 Kanada Paeiffe 162.60 159.60 155 f— 5 5 2„ 2— 2 5 93.0 0 0. 3 Zer K 4 bad. St.⸗A.„ 100 43—.—½ Oeſt. Silberr. 98.15 98.10 e 1 0 Geen eie, Packet 1 65 0 11 5 Wir ſind als Seloſttontrahenten br zau ſer —— 93.—4½„ Papferr. 98.05—.— 40% Naß S. i 161.40 15 80 unter Vorbehalt: M. 92.80—.— 5 9 112 28 0 1 Saorte Sedee 4580 68.60] K. S. Ol.1900 101.90—.— gicht⸗ n. Kraftanl. 119.70 119.90——— 4 baßer...⸗A. 101 15 101.8,[a ſßto. IuI 66.50 66.50 4½e, Bavern e eee ee„ 3¹ u. Allg.⸗A. 92.85 9281 5 4% Heſſen 92.10 42.60 Jonſolfdatſon 437— 436.—.⸗G. für Müßlenßefrieh, Peuſtadt a. d. H. 120—.— ſa do. u. Allg.⸗A. 92.85 4½% neueſtuſſen 1905 92.3) 92.40.10 5 8 5 85 82.90 88.— 1 Ruſſen von 1880 75.50 76.25 3d%e Heſſen 82.10 82.1 Dortmunder 68.90 68—Atſas⸗Lebensverf.⸗Geſ., Ludwiaspafen 3 4 Heſſen 0. 99.60(ſvan. ausl. Rente—.——.— 57 e W. B 975 95 Felſenkirchner 20550 20470 Radiſche Jiegeſwerke,.(., Ryſihl 8— 5 Heſſen 8765 82.—4 Türken v. 1903 87.— 87.25 755 17 100 10 100.50 Sarvener 208 90 207.40 nenz& Co., Mßein. Gasmotoren, Mannheim 200— 8 Sachſen 88 50 88.90 1 Türken vnif. 93.10 93.40 75 hineſen 50 100.50 Sißernig————] Brauerefgeſenſſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 26 öfr 21 öft Biſ, Mh. Stadt⸗A.o5—.— 90 50 4 Ungar. Goldrente 92.90 93.— 170 Italtener„ Görder Bergwerkfe—.——.— Kruchfaler Brauerei⸗Weſeflſchaft— B. Ausländiſche 1„ Kronenrente 92.65 92.801„Ahvaner(neu) goso d0.90 caurahütte 228.— 228.—[hfirgerbräu, Hudwieshafen 6 280 5 Ag..Giold⸗A 1837 17 5 5 1860er Loſe 150.— 150.— Nhßirir 188 20 187.40J Gßemiſche Nabrik Heubruch— 58 afr 4e, Ebtneſen 1893 95.50 95.40 Berzinsl. Loſe. 4% Baadad⸗Anl. 85.9) 85.60] Pfßeck⸗Monian 184 90 196.20[Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. K 990 4Eaypter unifizirte—.——. Oeſt. Loſe v. 1860 149.90 150.— Srepitertten„„„ 7 75 5 Lit. B 68 afr 65 fr Mexikaner äüß. 9740 97.40 Türkiſche Loſes 146.40 146.40] Hert.Hürk. Dan 155.80 155.0] Anllin Tretow 407.50 418.— Taßr wehr. ft. Geſ. Mirmatens 144— 4⁰ 5290 62•90 8 Berl. Handels⸗Geſ. 157.80 157.90 Rraunk.⸗Brik. 166.70 166.— Fiſterfabrff Eninger Worms 5 235 0 52.90 62.9 Darmſtädter Bank 129— 129.20 Steinzeugmerke 243.— 244 50 Ilink, Eiſen⸗ 11185 Mannheim 92 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Deutſch⸗Aſiat. Bank 139.50 139.— Düſſeldorfer Wag. 290.50 289.50 Tranfenthaler Keſſeſſchmfede 94nft 5 Deutſche Bank(alt) 231.70 232.10 Elberf. Farben(alt) 725— 118.50 Fechs Magaonfabrif, Heidelberg 165 161 Bad. Zuckerfabrik 122.90 122.25 Ner. Kunſtſeide 242.— 266„., deſtereg. Alkaliw. 204 70 204.10 Serrenmihle normm Geni Heidelberg 175— Sitdd. Immoßh. 95.— 95.—Lederw. St. Ingbert 69.— 69 Disc.⸗Kommandit 174.— 174.— Mollkämmerei⸗Akt. 147.— 147.20 Hindes Eisimaſchtten 8 192 190 Eichbaum Mannb. 141,25 142.— Spſchar⸗ 122.50 142 50 Dresdner Bank 143.10 143.40 Chemiſche Charlot. 200.— 200—oinoſeumfafraf, Marimfiansau 12³ 5 Mb. Akt.⸗Brauere! 141.— 141.— Malzmühle Ludw. 166.— 166.— Nhein. Kreditbank 137.— 187.— Tonwaren Wiesloch 133— 133.— Hothringer Maitgeſellſchatt, Metz g8 Morkakt. Zweibr. 102.— 103.— Fahrradw. Kleuer 304.10 313.25 Schaaffh. Bankv. 151.—141.50 Zellſtoff Waldhof 339— 350.— oe cee fe of N j—5 w 1 5 Huriſche Induſtriewerke,.(. Ludwiaspaken 110 Weltz z. S. Spever—.——— Maſchinenf. Hilbert 85.— 87.— Lübeck⸗Büchener—.— 182 50 Celluloſe Koſtheim 247.50 244 20] pacchfnenfabrif Nruchſal Sena de& Henning 340—— Cementw. Heidelb. 163.80 162.'[ Maſch. Arm. Klein 124.— 121.—Staatsbabn 141.60 142.— 1 Rüttgerswerken 142.— 142.50 Mposbacher fffenbeinere 1 Hübner 9*—8 0 1 Waſchinenf. Baden. 200.— 320 5 Privat⸗Discont 5¼9% Vockerönlmer Fahrrad 165 5 Vad. Anilinfabrik 519 50 549.— Dürrkopp 376.— 8 FegTzi iihfenwerfe. Schiff—5 122 Eh. Abr. Griesbeim 235.50 245.— Paſchinf. Gritzner 217.— 218.20 W. Berlin, 28. Septbr.(Telegr.) Nachbörſe. ee e— 109zfr Höchſter Farbwerk 451.— 475 Pfäl. Näbmaſch. J35.50 135.—Kredit⸗Aktien 202.60 203.—[ Staatsbahn 141 50 141.— Rheiniſche Antomobfl⸗eſellſchaft.⸗G. Mannheim 134 Vereinchem. Faorik 333.25 335.75 Röbrenkeſfelfaßrit Diskonto Komm. 174.10 173.60 Lombarden 30 20 30.30 deral. nollbezaßſte funge 131 5 415.— 17 vorm. Dürr& Co. 40.— 40.— Nheiniſcke qpefanfmarenkabrik, Genußſcheine M. 270 M. 260 0 ſtindulrie 131 46%—Scknellprſ. Irkthr. 181.50 181.80 2 Ypbeinſſche Schuckert Geſeſlſchaft, Mannheim 140 85 lecumul.⸗N. Hagen 194 50 197.— Oelfaßrik⸗Aktien 134.20 134.— Berliner Produktenbörſe Rheinmüßſenwerke, Mannhei— 150 Neb. Böſe, Berlin 72.— 72.50 Schußfab. Herzerkf. 123.—123.— Abeinſchiff. e Pyſit n Mannheim— 114 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 199.— 196.50 Setlinduſtrie Wolff 141.80 141.— Berlin, 28. Septbr.(Telegramm.)(Produktenbörſſe.)Nompacher Rortfand⸗Cementwerke 124 855 Südd. Kabelwerke 132.— 133.— Lampertsmühl 82.— 82.20 Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. Stahlwerk Manuheim 116 e 122 75 122.—Kammga. Kaiſersl. 182.— 182.— 27 28 27 28 Süddentſche Ate⸗Induſrie⸗ Maunbeim 91— 8.35 105 5 5 f 28. 5 n We 25 8 ene 173 Zellſtoff Waldhof 338.50 841.50 Weizen per Sept. 221.25 222 50] Hafer per Maf 175— 174.— Süddeutſche Kabel. Wannbein Genußſchefne—[.105 „ Okt. 220 75 22150] Mais per Sept. 154.50 155.— ee e f. Brauerei⸗Einrichtungen— 134 1 91kff„ Deꝛz. 222.75 222.5 Deir. 155,50 157.50] Untonbrauerei Karlsruhe 66 Bergwerks⸗Aktien.„Mat 223.— 222.25 Rübzl per Septbr.—.— 81— Nita Leßensperlicherungs⸗Geſ. Maunheim— M. 820 Bochumer 21650 213.0Harvener 210.— 208—Noggen ver Sept. 203.75 208—„Oktbr. 80 30 80 80] Wagaonfabrik Raſtatt 108 Buderus 120 50 120.25 Hibernia—.——„Okt. 202.— 202.75„Dez. 86.70 87.80] Waldhof Babnaeſellſchaft 55 75 fr Concordia 362.— 855.— Weſterr, Alkali⸗A. 205— 206.—„ Dez. 199.— 198 75„ Mai—.— 7290„Immoghiliengeſellſchaft 70 öfr Deutſch. Luxembg. 159.50 160.— Oberſchl. Eiſenakt. 108.— 107.590„Mai 139— 198.25 Spiritus 70er loco—.—— Weſſendban⸗Geſellſchaft in Karlsrube 90 Jfr Friedrichsh. Bergb. 159.80 160.50] Ver. Königs⸗Laura 230.——.—[Hafer per Sept. 173.50 171.50 Weizenmehl 3175 32 75[ Zuckerfabrik Frankenthal 365 88 Gelſenkirchner 207.50 206.20 Roßleben 9550 9700„Dez. 171.25 172.— Roggenmehl 27.90 27.90 ——— „ Pfandbriefe, Pribritäts⸗Obligationen. 17 N 5 Verantwortlich: Budapeſt, 28 Septbr.(Telegramm.) Getreidemarkt. 827 8 40/% Frk. OHop.-Bfdb. 98.10 98 10 40% Pr.Pfdb. unk. 15 98.10 28.10 27. 28. Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: 40% fF.K..Pfobr.oß 98.30 98.30 32% 14 94.0 34.50 5 für Kunſt, Feuilleton u. Vermiſchtes: i..: Dr. F. Goldenbaum: 4%. Oup B. Pfdb. 90.40 99.4% nl. 4e 92.50 91.80 Wetzen per Ott. 11 10 11 41 rußig 11 06 11 07 matt für Lykales, Provin zielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; geſ,,,.80 91.8 4½, Fr. Nedkr.⸗Bk.⸗„„„„ 1174 11 76 für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; 8771% Pr. Bod.⸗Fr. 90.20 90 20 Kleinß. b 04 96.— 96.—' Noggen ver 1 0 121 ruhig 1915 10 20 matt für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. %Ctr, Bd. Pfd.voo 97.80 97.80 3½ Pr.n„Avri 2 10 18 2 8 57 e 5 0 Pfo 99 97.80 97 Haie e 781 785 ruhig 770 771 flau Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, unk. Oa 97.60 97.60 Obl. unkfindb 12 92 30 92.20„„April 882 888 824 8 25 G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 1 Pfdbr..l 4% Pr Pfdbrf.„ Mals per Sept.—— ſtetig 675 675 ruhig»Ků»»ũũ»„»!!ͤ ³ AA—————TT———T00—ꝓFTi᷑(Cͤ—̃—— unf. 10 97.80 97.70 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 Mals 678 679„„ 5 4e%„ Pfdbr..0g 40% Nh. H. B. Pfb. a 58.— 98.— VVVVV 55 40% 9 v 5 98.— 98.— Kohlravs v. Aug.———— 89+ꝰ1ñ 3½„ Pfdbr..g6 19% 92 95 59 9985 Wetter: Schön. 89 ft. 94 90.30 90.30 10% 75 1917 99.50 99.55— Dr——— 9 40% 15 90.80 90.30 210 5 5 80 alte 90515 8 5—5 Erschöpfung, deren Verhütung und völlige 1 5 von Spezialarzt . 1 910 190. 913 75 91 Stimmen aus dem Hublikum. Dr. med. Rumler. Preisgekröntes, eigenartiges, nach neuen Ge⸗ v. I,unk 10 98.90 98,90 ½„ 91 5 slehtspunbten bearbeitetes Werk, 340 Seiten, viele Abbiſdungen. 3%„ Com.⸗Obl. 31½ Rh..⸗B..O 91.75 9175 Verehrl. 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Bezirksamt Polizeidirektion. Behannkmachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Eingefangen und bei Robert Weiß hier, Gabelsbergerur. 5 ein herrenloſer Hund. 11268 11267 Beſchreibung: Nace: Rehpinſcher, Farbe: ſchwarz mit gelben Ab⸗ zeichen, Geſchlecht: weiblich. Mannheim, 25. Sept. 1907. Großh. Vezirksamt Polizeidirektion. Bekauntmachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Eimgefangen und bei Max Schneider, Langſtr. 30 hier untergebracht ein herrenloſer Hund. 11269 Beſchreibung: Race: Foxrterier, Farbe: weiß mit ſchwarz und braunen Flecken, Geſchlecht: männlich. Mannheim, 26. Sept. 1907. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Ladung. Nr. 18124. Der Dienſtknecht SGuſtav Karl Hallwachs, geboren au 11. Auguſt 1876 un Marleutels, Oberamt Wein⸗ berg, Tratuſol dat der Reſerve, zuletzt in Manuheli, U1 No. 11, It. n wo, wird deſchülld igt, daß er gls beurlaubter Reſerviſt ohne Er⸗ launbnis ausgewandert iſt. Ueber; lretung gegen§ 360 Ziff. 3 .⸗Str.⸗G. B. e wird auf Anordnung des Großh, Auntsgerichts— Ab⸗ teilung IX— hieiſelbſt auf: Mittwoch, 20. Novhr. 1907, vovmittags 9 Uhr, vor das Großh. Schöffeugericht hier zur Hauptverhandlung ge⸗ laden. 11263 Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bieiben wird derſelbe auf Grund der nach 8 72 Abſ. 2 u. 3 Str.⸗ .⸗Ord. von dem Kgl. Be⸗ zirkskonmando hier aus e⸗ lellten Erktärung pom 10. Jul an verurteilt werden. Mannheim, den 17. Sept. 1907. Der Gerichtsſchreiber Oe. Amtsgerichts, Abt. IX. Grabenſtetu. Mlbeits⸗„Vergebeng. Für den Umbait des Kauf⸗ hauſes(ſüdliche Hälfte) ſoll die von Normal⸗ möbeln im Wege des öffentl. Angebots werden. Angebote hierguf ſind ver⸗ ſchloſſen und mik entſprechen⸗ Allfſchaift verſeh. bis ſpäteſtens Freitag, d. 4. Oktober.J. vormittags 11 Uhr auf Zimmer 10 des unter⸗ zeichneten Amts einzureichen, wo auch Angebotsformulare kaſken Erſatz der Umdruck⸗ koſten abgegeben werden und die der Angebote in Gegenwart etwa erſchiene⸗ Bieter erfolgt. 30780 Auskunft und Zeichnungen im Zimmer No. 16. annheiin, 27. Sept. 1907. Städt. bauamt: een 94. 6. Schluß 14 b. der d. Tuch⸗ u. Zurkin⸗ Verßeigttung. Montag, 30. Septor., von vormittags 9 uhr und nachmittags 2 uhr ab in Id,((Laden) wer⸗ den die noch vorrätigen Stoffe zu jedeim aunehmba⸗ 85 mer N Bekauntmacgung. No. 130146J. Nachfeuetſchau pro 1907 betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in nächſter Zeit die Nachfeuer⸗ ſchau im Landbezirk ſtattftuden wird. Indem wir diejenigen Hauseigentümer bezw. Stell⸗ vertreter, an welche bezügliche Auflagen ergangen ſind, bezw. denen durch das! Wieermee amt dieſelben eröffnet wurden, nochmals auffordern für Be⸗ ſeitigung der vorgefundenen feuerpoltzeilich. Mängel Sorge zu tragen, machen wir noch⸗ mals beſonders darauf auf⸗ merkſam, daß im Falle dieſe Auflagen nicht oder nicht ge⸗ hörig erfüllt worden ſind, neben Beſtrafung zwangsweiſer Voll⸗ unter Koſtenfolge zu gewär⸗ tigen iſt. Die Bürgermeiſterümter der Landgemeinden werden ver⸗ anlaßt, dieſe Verfügung int ortsüblicher Weiſe zür allge⸗ meinen Kenntnis zu bringen und wie geſchehen anher an⸗ zuzeigen. 11270 Mannheim, 26. Sept. 1907. Großh. Bezirksamt Abt. IV. J..: Vogbl. Herichtigung. Nr. 5248. In der Bekannt⸗ machung der Eintragungen zum Güterrechtsregiſter Band VIII vom 21. September 907 in Nr. 183 des General⸗ anzeigers vom 23. September 1907 muß es heißen: 9. Seite 226. Gutbrod, Joſef, Malermeiſter in M aüneim und Anna Chriſtine geb. Lutz. Durch Vertrag vom 11. Sep⸗ tember 1907 iſt allgemeine Gütergemeinſchaft vereinbart, 6. Seite 230. Dörr, Otto, Taglöhner in Maunheim und Katharina Verontka geb. Kaiſer Durch Vertrag vom 14. Sep⸗ tember 1907 iſt Gütertrennung vereinbart. 11272 Gr. Aintsgericht I. Konkurſe. Nr. 3285. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Albert Verndhäufel, Buchbinder in Mannheim iſt Termin zur Prüfung der nach⸗ träglich angemeldeten Forder⸗ ungen beſtimmt auf: 30. Ortober 1907, vortttittags 9 Uhr I. Obergeſchoß, Saal B, Zim⸗ * 112. Mannheim, 24. Sept. 1907. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts: Motſch. 11271 Zwanggs⸗Verſteigerung. Montag, den 30. Sept., nachm. 2 Uhr werde ich im Pfanglokal Q 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern: 1 Dyhnamomaſchine, 1 Drehbant, Werkzeng und Möbel aller Art. Mannheim, Dingler, Gerichtsvollzieher. e ee LAufiorderung. Die vorläufige§ Vormundſchaft für den Kauf⸗ maun A. W. Wolber in Mannheim btr. 5 Wer an obige Sache etwas zu ordern hat oder 5 ſchuldel, wird äufgeſoidert bei dem Uuterzachnete binnen 10 agen ent⸗ ſprechende Annreldung zu§ machen. 53136 K Mannheim, 16. Sept,l80;. Friedrich Bühler, 2, 10. Die in der 125⁴⁴ Winzer- Halle ausgestellte Helz-Waren und Körbe werden àm MHonkag, den 30. Septamber J. von 10 Ohr ab öttentlioll versteigert. Die Aussteller, 5 MNolladen ſd Jalouſien repariert billig 52551 W. Schreckenberger 23. Sept 1907. Friſche Bratwurſt 5 Geſchälf kis Abends 8 Uhr wn nur Samskags bis 9 Uhr geöffliet ſl. Bekanntmachung Nr. 6781. Während des Winterdienſtos werden die Oeff⸗ nungszeiten der Kammer⸗ und Floßſchleuſe und die Dreh⸗ — 5 der Eiſanbahnbrücken im Induſtkiehafen wie folgt feſt⸗ geſetzt l. Für den Gktober, November, März u. April. a. Hammerſchleuſe und Drehbrücke. Vormittags:—8½ und 10—12 Uhr Nachmittags:—51˙6 und 6˙0.—7 lihr Bemerkung: Die Kammerſchleuſe wird im Bedarfsfalle ſchon um 18v Uhr nachmittags gehffuet. ., Floßſchleuſe., Vormittags: 845—950 Uhr Nachmittags:—625 Uhr. e. Diffenebrücke. Vormittags:—9 und 1012 Uhr Nachmittags:—““ und 7 Uhr. ll. Für den Dezember, Januar und Februar. a. Kammerſchleuſe. Vormittags:—9 und 918—12 Uhr Nachmittags: 1d—4˙6 und 40—6 Uhr. b. Drehbrücke. Vormittags:—9 und 10—12 Uhr Nachmittags: 25˙0 Uhr mit Pauſe von—456 Uhr 0. Floßſchleuſe. Bleibt geſchloſſen. d. Diffenebrücke. Vormittags: 7=9 und 10—12 Uhr Nachmittags:—5˙% Uhr. Zu andern als den vorgenannten Zeiten dürfen die Kammerſchleuſe und die Brücken nur mit beſonderer Geneh⸗ migung der Hafenverwaltung geöffnet werden. Haſenverwaltung. Badiſche Anllin⸗& Soba⸗Fabrik. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zu einer Samstag, den 26. Oktober 1907, vormittags 10 Uhr in unſerem eee Shaus zu Ludwigshafen a. Rhein ſtattfindenden 74038 ſmßerordentl. Gencraluerſammlung eingeladen. Tages⸗Orödnung: 1. Erwerbung einer Kohlenzeche; 2. Erhöhung des(rundkapitals durch Ausgabe neuer Aktien im Nominalbetrag von M. 15,000,000.— 9. Feſtſetzung des Mindeſtbetrages, zu we chem die neuen Aktien auszu eben ſind, und Beſchtußfaſſung über die zur Durchführung der Emiſſion erforder⸗ lichen Maßregeln; 4. Becchldtaf, 500 über die dadurch bedinngte Abänderung von§ 5 des Geſellſchaftsvertrages. Aktionäre, welche an der Genelalverſamuflung teilneh neit wollen, haben gemäߧ 32 unſeres Geſellſchaftspertrages ihre Aktien bezw. Depolſcheine bis zum Ablauf des 23. Oktober 1907 bei der Fe en ee in Ludtwwigshaſen a. Rhein oder bei einem der nachbenaunten Bankhäuſer: Rheiniſche Creditbank in Mannheim und deren Zweiganſtalten, Württb. Vereinsbank in Stuttgart und beren Zweiganſtalien, Dentſche Vereinsbank in Fraukfurt a. M. gyeriſche Vereiusbant in Maänchen, Deutſche Bant in Werlin, J. W. Junter& Co, in Moskan innerhalb der üblichen Geſchäftoſtunden zu hinterlegen und Eintriitskarten in Empfang zu nehmen. Ludwigshafen am Rhein, den 24. September 1907. Der Aufſichtsrat: Dr. von Brunck, Vorſitzender. Bekanntmachung. Nr. 1774J. Fortwährend laufen beim Bürgermeiſter⸗ amt Gefuche um Beſchäftigung bei der Stadtgemeinde als Aufſeher, Diener, Stkaßenkehrer, Straßenarbeiter und der⸗ gleichen in großer Zahl ein. 31904 Aus dieſem Anlaſſe wird darauf aufmerkſam gemacht, daß organiſationsmäßig fragliche Stellen durch die Direk⸗ tionen der inbetracht kommenden ſtädtiſchen Betriehe direkt beſetzt werden und daß daher das Einbringen aller der⸗ artigen Geſuche bei dem Bürgermeiſteramte volſtändig aus⸗ ſichtslos iſt. Mannheim, den 6. Mai 1907. Oberbürgermeiſter: 5 Beck. Großer 364¹ Beitenheimer. 74037 Beatenſteiſeh u. per Pfund 20 15 Aotelett Dürrfleiſch 5 Ausgelaſſenes 172 Kopffleiſch, Schnauz u. Ohr 25 0 ſowie täglich alle Sorten frisehe Fleiseh⸗ und Warstwaren. Georg Laul, 9. A. 2 8. Tel⸗phon 4077 Filialen N Lalhtee 40 etaeſtesp. Muſik, unseres Wachschlagebuches Üher emplehlenswerte Bekanntmachung. Nr. 132913J. Das Ableben Sr. Königl. Hoh. d. Großherzogs betr. Aus Anlaß des Ablebens Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ſind bhis zum Elfutreffen weiterer wugebgungen über die Landestrauer öffentl. ſowie öffentliche Luſtbarkeiten und Schau⸗ ſpielvorſtellungen zu Aaterlaſſen Mannheim, den 28. Septentber 1907. Großh. Amtsvorſtand. 9„ Levinger. 2* 1 9 Liederkranz. Wegen Ablebens Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs findet die auf heute Abend ange⸗ ſetzte Probe 74035 nicht ſtatt. Der Vorſtand. Belanntmachung Rotlauf betr⸗ Nr. 1309321. Die unter den Schweinen des gdeller, Lindenſtruße in Weinheim Rotlaufkrankheit erloſchen. 11264 Mannheim, 24, Sept. 1907. Großh. Bezirktsamt, Abt, UI. IJ..: Schindele. Bekaunkmachung. Die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten der Lindenbof⸗ ſtraße in We Nr. 34577 V. Der Bezirks⸗ tat Mannheim hat in der Sitzung vdom 28. folgenden wordenen Beſcheid erlaſſen: Restaurant„Faust, Arkadenbau— Friedriohsplatz 6. Empfehle meinen vorzüglichen Mittass- u, Abendtisch im Abenhement ven Mk. 1— an. PTUHRESAGd-ter BAewre. 73980—— 800 5 5 21 18 90 Eltern zur gefl. Kenntnis, dass mein zweiter Spät⸗ jahr-KTursus am 4. Oktober 1907 in der 72580 „Lamey-Loge“, C 4, 12 begiunt und bitte um baldgefällige Aumeldungen. tto Hetzel, gepr. Tanzlehrer. 25 eine ene⸗ 1 1 e e. In der Arbeiterkolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an Kleidungsſtücken aller Art— Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Unterhoſen, Socken und beſonders an Schuhwerk— fühlbar. Wir richten deshalb beim Wechſel der Jahreszeit an die Herren Vertrauensmänner und Freunde des Vereins die herzliche Bitte, wieder Sammlungen der genannten Be. kleidungsgegenſtände gütigſt veranſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen entweder an Hausvater Wernigk in Ankenbuck— Poſt und Station Dürrheim — oder an die Zentralſammelſtelle in Karlsruhe Sophienſtraße 25 eingeſandt werden. Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls erwünſcht find, wollen an unſere Vexeinskaſſe in Karlsruhe, Sophien⸗ ſtraße 25, gütigſt abgeführt werden. Der Ausſchuß des Laudesvereins für Arbeiterkolonien im Großherzogtum Baden. 1 Erholungsurlaub für kaufmännische und technische Angestellte. Von Jahr zu Jahr steigt die Auzahl der Geschätts- inhäber, die ihremm Personal jäbrlich einen Sommerurlaub ewähxon. Unzweitelhaft kommt eine solehe sommer- iehe Erholung der Angestellten niohß nur diesen selbst, sondern auch dem Prinzipal wesentlich zu gute. An Körper und Geist gestärkt und erfriseht kehren die An- gestellten an die Arbelt zurück und wWidmen sloh ihr mit neuer Kraft, grösserer Freudigkeit und wWärmerem Interesse. WIr richten daher auch in dlesem lahre an alle Prin⸗ zipale das höfl. Ersuchen, inten Angestellten Sommerur⸗ aub zu bewilligen, Auf der von uns errichteten Auskunftsstelle für⸗ Land⸗ aufentnat!Mannbeim, B 6, 4, 3. St.)— geötmet jeden Nontag Abend von—8 Uhr— sind geeignete Adressen für billige Unterkunft zu erfragen.“) Mannheim, Ludwigshafen a, Rh., 55 Mi Verein Zur Erwirkung von Sommerurlaub und Beschaffung geeigneten Landaufenthalts für kaufmännisbhe u. fechnische Angestellte. (E..) Unter⸗ Kunftsstellen, Welahes azum Preise von 20 Pfennig bei obiger Küskunftsstelle, sowie beim Verkehrsbureau, 0 575 erhältlich ist. für Vereine, Behörden und Sehnlen volrätig bei 74036 Oeschwister Gutmann Gleichzeiſig terle dem verehrl. Pulikum mit, daß mein K. 1. Mannheim& 3, 1. iſches Bürgerhoſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— 0 Es sei auf die soeben erschienene, in elophactger und übersichtſſcherer Weisg ausgestattete Neu. Auüsgabe Hiſch u. Wurfabl 111 8 Die vom Stadtrat der Haupt⸗ ſtadt Mannheim beantragte Feſtſtellung der Bau⸗ und Eichelsheimerſtraße wird nach Maßgabe der Pläne vom 31 Mai 1905 fürr ſeſtgeſtellt erklärt. 8 ſtraßengeſetzes zur allgemeinen 1Kenntais mit dem Anfligen; daß der 7 nigte Plan auf dem Rath 14 Tagen zur Einſicht offen liegt. Mannheim, 14. Sept. 1907. Großh.„ Lepingern Nr. 9986. Das Gloßh. gericht Mannhelm, Albt⸗ 8 11 A 17. September 1907 ſalgendes Aufgebot erlgſſen. Der Taglöhuer Alter von Seckenheim,. Zt. in Maunhein, G 5, 5 wohuhaft hat das Aufgebdt bes Hypolhe⸗ eubrteſs über die zu Günſſen der Laudesverſicherm Baden in Karlsruhe im Grund⸗ zeiltneken Gerichte auberanen Auigebotstermiile ſele Rech norzulegen, An darkae Kraftloserklärung erſolgen wird. Mauuheim, 28. Sept. 170% Der Gerichtsſchreiber Nreumüller. 5 Kekcuuinichung. Die Reinigi Kanäle hien Berbof Über Einle ten heißen ſer und leicht entzündl Flüſſigkeiten No. 96024 s iſt 00 0 einigen der Kau ſen Arbeiter aus den Kau ſküchten mußten, weſl Meugen ſſedend heißen Waf hineingelangt waren. vor kukzem burch, auf dem ge waſſer ſchwimmendes das ſich an der Lahz Arbeilers entzülndete, eine Ex 19 55 0 faee weiſe ohne ſchlmite Folgen! Dileſe U ee e ſeu uns. i Iulereſſe des und der Geſlündbeit der 15 ier, die Fabrik⸗ 1 be ber pringend 15 daß ſie iür Perlong ſte auweiſen, keine leicht en lichen Flüſſigkeiten in vie g gelangen zu laſſen la an re Waſſer vortzer bis unter 950 ſwwird. 40 Möntäß, 30, Septör e ce 8 10 ſteiger Aee betreffend. uni 1908 rechtskräftig ge⸗ Straßenfluchten der Lindenhof⸗ ſtraße von der Bellen⸗ bis zur vorgelegten Wir bringen dies gemäß Art. 2 Ziffer 6 des Orts⸗ 8 dahier während 11266 11256 Seonhard gullalt e von Hacken ein, 1 de anzumelden und die 15 el Urtunde ——— c ſſk bkfllf Schööl LAebaeks PDErrö 98— — eeeeeeee —— Bittanke⸗ 90 U. grösstgs Aund usl tut am 1 20 mit eigenem Dolmetschler⸗ l. beberset 70 Mannßeim, Probestunden Abirektor-nesiizer: Josecph wissen, late Senlor Professor of St. Edmund's College; Dolmetscher am hieslgen Amtsgerlcht sowie für private Angelegenheiten. e—— 80 sollte jedle sparsam lassen, brühe, zu Suppen. 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September 1826 als der dritte Sohn des vier Jahre ſpäter zurx Regierung gelangten Großherzogs Leopold geboren, deſſen Ehe mit Sophie, der Tochter des letzten Schwedenkönigs aus dem Hauſe Waſa(Guſtav IV.), fünf Söhne und drei Töchter entſproſſen. Es waren dies Prinzeſſin Alexandrine, die ſich 1842 mit Herzog Ernſt II. von Sachſen Koburg⸗Gotho ver⸗ mählte, Prinz Leopold, der gleich nach der Geburt ſtarb, Prinz Ludwig(t 1858), Prinz Friedrich, Prinz Ludwig Wilhelm(t 1897), Prinz Karl, Prinzeſſin Marie Amalie, die ſpätere Gemahlin des Fürſten Ernſt von Leiningen( 1899) und Prinzeſſin Cäcilie, die 1891 als Großfürſtin Olga Feodo⸗ rowna ſtarb. Die Taufe des Prinzen Friedrich fand am 27. September des Geburtsjahres ſtatt; der Prinz wurde auf den Namen ſeiner Paten, des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen und des Großherzogs Ludwig von Baden getauft. Der Taufakt fand im markgräflichen Palais zu Karlsruhe ſtat;. Ueber dieſen berichtete die„Karlsr. Ztg.“, das Regierungs⸗ organ, wie folgt: „Karlsruhe, den 28. September. Geſtern Nachmittag um 5 Uhr iſt, im Palais der Herren Markgrafen, die feierliche Taufhandlung des neugeborenen Prinzen. Sohns Sr. Hoheit Serrn Markgrafen Leopold vollzogen worden. Zu dieſer Feierlichkeit verſammelten ſich daſelbſt der Großherzogliche Hof, die Miniſter und die Mitglieder des Großherzoglichen Staats⸗ miniſterii, von denen Seine Könfgliche Hoheik der Großherzog und die Großherzogliche Familie empfangen wurden. Die Pathenſtellen hatten übernommen: Seine Majeſtät der König von Preußen, Allerhöchſtwelche den am Großherzoglichen Hofe akkreditirten Königl. Geſandten, Herrn Freiherrn von Otterſtedt, zum Stellvertreter zu ernennen geruhten; Seine Königliche Hoheit der Großherzog; J. K. H. die Frau Mark⸗ gräfin Amalie, und J. M. die Königin Friederike. Der Prinz erhielt in der heiligen Taufe den Namen Friedrich, Wilhelm, Ludwig.— Die durchlauchtigſte Mutter, J. K. H. die Frau Markgräfin Sophie, empfingen in erwün ſchteſtem Mohlſeyn, die Glückwünſche, wozu dieſer für die Großherzogliche Familie und das Land ſo höchſterfreuliche Tag den willkomme⸗ nen Anlaß darbot.“ Als Prinz Friedrich geboren wurde, regierte Großherzog Karl Ludwig, der, 1811 zur Regierung gelangt, ſich durch volkstümliche und volksfreundliche Reformen hervorkat. Ihm iſt vor allem die 1818 erlaſſene Verfaſſung zu danken, die zu ver⸗ vollkommnen unſerem Großherzog beſchieden war. Dieſe Refor⸗ men machten den Herrſcher bei ſeinem Volk äußerſt beliebt, das den Tod des Fürſten(1. J. 1830) aufs tiefſte beklagte. Groß⸗ herzog Ludwig war kinderlos geblieben; durch ein Hausgeſetz vom Jahre 1819 war beſtimmt worden, daß die aus der Ehe Karl Friedrichs mit der Freiin von Gehersberg hervorgegange⸗⸗ nen Grafen von Hochberg ſucceſſionsfähig ſein ſollten. So gelangte Leopold, der Halbbruder des Großherzogs zur Regierung. Die Jugend des Prinzen Friedrich 8 blieb von den wechſelſeitigen Geſchicken der Regierung ſeines Vaters, des Großhetzogs Leopold, nicht unberührt. Wohl fiel ine Geburt in eine Zeit des Friedens und auch der glücklichſten Zufriedenbeit des badiſchen Volkes; allein die Regierung Groß⸗ herzog Leopolds war nicht dazu angetan dieſen Frieden ſeines Volkes dauernd zu erhalzen. Zwar ſchien es anfangs, als zollte Großherzog Leopold den Weg der Reformen weiter⸗ ſchreiten: die Staatsreformen und Zehnten wurden 1831 auf⸗ gehoben und im gleichen Jahre dem Badener Volke die Preß⸗ freiheit gewährt. Allein ſchon 1832 erhob die Reaktion kühn Haupt und erſtickte die mit lautem Jubel begrüßte Preß⸗ reiheid im Keime. Der Tod des fähigen und heliebten Staats⸗ miniſters Winter ſteigerte den nheilvollen Einfluß Blitters⸗ dorffs: der politiſche und geiſtige Fortſchritt im Lande Baden ſtagnierte. Nur auf wirtſchaftlichem Lebiete zeigten ſich einige erfreuliche Foreſchritte, ſo erfolgte 1835 der Anſchluß Badens an den deutſchen Zollverein, 1840 wurde die erſte Eiſenbahn iſchen Mannheink und Heidelberg in Betrieb genommen. Großherzog Leopold war zum Regenten nicht gehoren; ihn ete nicht nach den Lorbeeren einer glorreſchen Regierung. engen Familienkreiſe, 5 ſeine Befriedigung. So war denn auch en Friedrich eine überaus glückliche. Sein n Frieder e Rat Harl ofpredig Ludwig, Volk wurde in den nächf im trauten Umgang mit ſeinen Am 24. 5 firmation. Sogleich nach dieſer begann im Grenadier⸗ bataillon des Leibinfanterieregiments die erſtemilitäriſche Ausbildung des Prinzen durch den Major von Hinkeldey, welche gleichzeitig mit der militäriſchen Ausbildung des älteren Bruders Ludwig erfolgte. Beide wurden am 26. April 1841 zu Leutnants ernannt, am 10. Auguſt desſelben Jahres er⸗ hielten ſie die Beförderung zu Hauptleuten. Schon zeitig tratk Prinz Friedrich in die Welt hinaus; mit ſeinem Bruder Ludwig trat er im Dezember 1842 die erſte große Reiſe an, die nach Wien ging. Die Beſchwerlichkeiten der langen Reiſe— Eiſen⸗ bahnen exiſtierten in ſolcher Ausdehnung noch nicht— warfen. den zarten Prinzen Friedrich aufs Krankenbett. Ein ſchlimmes gäſtriſches Fieber brachte den Prinzen an den Rand des Todes. Erſt nach langem Krankenlager trat wieder eine Beſſerung ein, bis der Prinz, böllig wiederhergeſtellt, in der Mitte des Jahres 1843 die Heimreiſe nach Karlsruhe wieder antreten konnte. Am 12. Juli 1843 bezog Prinz Friedrich die Univerſi⸗ tät Heidelberg; mit ihm ſein Bruder, der Erbgroßherzog Ludwig. Beide lagen vornehmlich ſtaatswiſſenſchaftlichen und hiſtoriſchen Studien ob; dieſe abſolvierten ſie bei Schloſſer, Ludw. Häußer und Gervinus, jene bei dem berühmten Mitler⸗ maier. Die Prinzen gehörten zu den lernbegierigſten, begei⸗ ſterungsfähigſten Studenten der berühmten Univerſität am Neckar; Prinz Friedrick's den Männern der Befreiungskriege: Stein, Fichte, Arndt und dem Staatsmann Wilhelm von Humboldt, des großen Natur⸗ forſchers ebenbürtigen Bruder. Im Jahre 1845 ſchloſſen die beiden Prinzen ihre Heidelberger Stüdien ab. Im gleichen Jahre unternahm der Erbgroßherzog Ludwig eine Reiſe nach England, von der er ſchwer erkraukt zurückkehrte. Ein körper⸗ liches wie ſeeliſches Leiden hatten den jungen, hochbegabten Erb⸗ großherzog böllig gebrochen. Von Tag zu Tag verſchlimmecte ſich der Zuſtand des unglücklichen Prinzen, ſodaß an eine Dieſe Ihronbeſteigung desſelben nicht mehr zu denken war. war jetzt dem Prinzen Friedrich vorbehalten, der zur Vervoll⸗ ſtändigung ſeiner Studien und zur Vorbereitungen auf den ſchwierigen und verantwortungsreichen Herrſcherberuf im Jahre 1847 die Uuniver ſität in Bonn bezog, an der der nach⸗ malige König Albert von Sachſen und der aus dem deutſch⸗ franzöſiſchen Kriege bekannte Heerführer Friedrich Karl von Preußen ſtudierten. Hier in Bonn ſtand Prinz Friedrich ganz unter dem Einfluſſe der Profeſſoren Arndt und Dahl⸗ mann, welch' letzterem der Prinz ganz beſonders fruchtbringende Anregungen verdankt. Neben der geiſtigen Ausbildung war die militäriſche Die erſte Schloßwache bezog der Prinz am 17. Juli 1841 in Karlsruhe; im gleichen Jahre wurde er noch, wie bereits geſagt, zum Hauptmann ernannt. Zum Studium des öſterreichiſchen Heerweſens hatte Prinz Friedrich die gleichfalls bereits erwähnte Wiener Reiſe unternommen. Seine Ernennung zum Ritt⸗ mieiſter im Dragonerregiment„Großherzog“, dem heutigen Leib⸗ dragoner⸗Regiment, erhielt der Prinz im Jahre 1845. VDie Revolutionsjahre 1848/49. 93 Während Prinz Friedrich ſeinen Studien auf der Uni⸗ verſität Bonn oblag, ſchlugen bereits die Wogen der franzöſtſchen Revolution von 1848 nach Deutſchland herüber, beſonders das Grenzland Baden ergreifend. Hier hatte die Regierung des Großherzogs Leopold, die ſo weiſe begann, ſchwere Fehler be⸗ gangen. Es brauchte nur der Name Blittersdorf genannt wer⸗ den, um die ganze traurige Leidenszeit des badiſchen Volkes 3zu kennzeichnen. Blittersdorf ganz unter dem verbrecheriſchen Einfluß Metter⸗ nichs und ſeines Syſtems. Alle Reformen früherer Zeiten nicht achtend, führte Blittersdorf ein Regiment der ſchlimmſten Reaktion und Regierungsanarchie in Baden ein. Alle Proteſte der Landſtände fruchteten nichts, alle Vorſtellungen des Volkes bei der Regierung wurden von dieſer aufs ſchmählichſte miß⸗ achtet. Durch die ſchlimmſten Wahlbeeinfluſſungen ſuchte ſich die uiſch und Truppen niedergeworfen wurden. ehrliche Begeiſterung galt vor allem Ein brutaler, rückſichtsloſer Diplomat ſtand auf den Thron. Regierung, das Volk wiederzugewinnen waren bergebens: das Volk ſetzte ſich ſogar in Widerſpruch zur Volksvertretung, die Dde redlichen Reformen der Regierung anerkennend, ſich auf deren Seite geſchlagen hatte. Die Wogen der franzöſiſchen Revo⸗ lution riſſen in Baden alle Dämme der Beſonnenheit nied im badiſchen Oberlande wurde zur bewaffneten Erhebung au gefordert und geſamwelt. Es kam zu den mißglückten Au ſländen im April und September 1848, die von den badi Eine energiſche, willenskräftige und zielbewuß le Regierun hätte ſich nach dieſer Niederlage der Radikalen den E dauernd ſichern können; an der Unfähigkeit der berantwortlicher Begierungsmänner und an der Rücckgratloſigkeit der gemäßigte Elemente im Parlament ſollte die Regierung abermals eine noch ſchlimmeren Schifkbruch erleiden. Die deutſche Kriſ beſiegelte das Schickſal der ſchwachen badiſchen Regierung. Di deutſche Nationalverſammlung in ber Paulskirche zu Frankft hatte die Reichsverfaſſung vollendet, ſie wollte ihr Werk kr durch Aufrichtung eines neuen Kaiſertums in Deutſchland. D breußiſche König lehnte aber die ihm angebotene Kaiſerkre ab, die er nicht aus den Händen des Volkes, ſondern„aus der Händen der Fürſten“ empfangen wollte. Die ſtolzen, ſonl gehegten Hoffnungen der nationalgeſinnten Männer waren gebrochen und vernichtet; des Volkes bemächtigte ſich ein⸗ gemeine Energie⸗ und Rakloſigkeit. Da rüſteten di lutionäre wiederum zur gewaltſamen Entſcheidung. Beſ die Pfalz und Baden ergriff die revolutionäre Bewegum auch das badiſche Militär ergriff. Dieſes war über die zubor erlaſſene neue Heeresordnung außerordenklich verbi ſodaß es keiner großen Mühe bedurfte, das Militär a Seite der Nevolutlonäre zu bringen. In allen Gar auch in der Reſidenz Karlsruhe meuterte das Militär. Friedrich warf ſich vergebens mit vielen Offizieren den ſtändiſchen entgegen. In der Nacht des 19. Mai 1849 ſich Pringz Friedrich. der verkleidet nur mit knapper Wut der Aufſtändiſchen entging, mit ſeinem Vater v genzen großherzoglichen Familie über Hagenau und Ger heim nach der Feſtung Mainz flüchten. An die Stell Regierung trat in Karlsruhe eine Exekutivkommiſſion, a Spitze Brentano ſtand. Des Schußes ſeiner Truppen völlig entblößt, ſah ſich G⸗ herzog Leopold genötigt, die preußiſche Regierung um zur Unterdrückung des Aufſtandes anzurufen. Der König Preußen entſandte mit bedeutenden Streitkräften den Prit Wilhelm, den nachtaaligen Kaiſer Wilhelm., der i Siegeszug den Aufſtand niederwarf. Am 18. Aug konnte der Großherzog mit ſeiner Familie wieder Reſidenz zurückkehren; im folgenden Jahre im März tr. Kammern wieder zuſammen.„„„ „Vor dem Ausbruch des Militäraufſtandes war der de däniſche Krieg ausgebrochen, hervorgerufen durch di terdrückung der Herzogtümer Schleswig und Holſtein dur⸗ Dänen. Mit fünf Batterien badiſcher Truppen war Friedrich in die Herzogtümer Schleswig⸗Holſtein g einigen Gefechten konnte der Prinz, durch den General beſonders ausgezeichnet, teilnehmen. In einem wenig bollen Vertrage wurden die beiden Herzogtümer Dänen zugeſprochen, ſodaß Prinz Friedrich, um Hoffnung ärmer, wieder nach Karlsruhe zurücktk In dieſen Tagen war der Kaiſer von Oeſterre ſtorben, und der noch heute regierende Kaiſer Franz Joſef fe Um Badens Glückwünſche dem neue darzubringen, wurde Prinz Friedrich nach Wien er Zwiſchen Schönbrunn und Stauding ſtieß der Zug, Friedrich benützte, mit einem Güterzug zuſammen des Prinzen war zum größten Teile zertrümmert und Schwerverwundete lagen unter den Trümmern. entging der Prinz mit knapper Not dem Tode. 5 über der Rückreiſe des Prinzen leuchtete kein guter Ster wurde auch hier von einer bedenklichen Krankheit erfa ihn nöligte, in Gotha die Heimreiſe zu unterbrechen. Nach der Repolution von 1849 wurde Prinz (11. Juli 1850) zum Oberſten des in Freiburg garn Reiter⸗Regiments befördert. In Freiburg zog Pri am 21. Dezember 1850 ein. Er ging ſofort an d ſation des Regiments, das gar bald den Geiſt ziplin und Unterordnung zurückgewann. Der Regierungsantritt Großherzogs 2. Seite; iger.(Abendb latt.) Manafeim, 28. 5 ihm das 74 1+ ſchon kurze bekannt gemacht; die weiteren Ver⸗ Gewerbe und haben in raſchem Emporblühen den Jahr 8 bi ans. 1 glängefd iſt das 7 + 4 775 7 weit ibe 0 ndes * ſammlun mit beim Antrit ſich zu bereit unte zu deſſen ganzen Begeiſterung, 8 hal. innew eſer den nationalen Regent gleic Vate und bei jeder Herzen pflanzte. 54 ſeinem Landtage, ebenſo warm am Herzen ich die Revolution ſehr erſchlafft; erſt der 1859 ausgebrochene italieniſche Krieg ließ die en nationaler Begeiſterung wieder hochgehen, die ihren Höhe⸗ Schiller⸗Centenarfei elben Jahres fand. Der des Aeußern, Fr von Nag war it dem Großherzo og den ht und der allen n zu demi 3 It nen Kongref Für ſten nach F Frankf furt a. M. einberief, um eine neue Bund aſſung zu durch die Preußen in ein Abhängigkeits ſter reich gebracht werden ſollte, war ed Groß⸗ it ſeinem Volke klare Faſege in Uiſ ſchrieb Miniſter Fre herzog Friedrich e ſelten hat ein nermüdlicher Tät b iel klaren Blick, ſoviel und ein Perſonen entwickelt, als ur nädigſt von außen ſtörend einwi i unter ſeiner Regieru n g glücklichen Zukunft entgegesgehen.“ Herrſcher ging mit einer freudigkeit und einer b der ihm zugedachten l i rche Deutſ 0 e freie Entw.liege, als ſeines eigenen des 5 8 der gleiche Grundſatz au war zwar das nationale Bewußtſein des d Staalslebens frucht⸗ D E 8 Ur ſt 19355 ſoy ſo Lock: unge 955 ſtand. 1 ar denkſchen EL⸗ wa e, welche d der Vergang en⸗ zertrauen zu einer zige, bekämpfte er in anh ltend eſt in mit unerſchrockenem Freimut erklär Volke durch ſtete N ird ſie gegen alle 1 1 Reform ableh ne, worin nicht Preu ſein Tt Perde⸗„Wie bereit ich auch ſein 5* zukommen. Die M noch eine große, die verſc ſchwemmungen. Da gri ſoeben angetrauten junge ſich die Sympathien der Wade hie dem Landtage vorgelegten meiner Stellung zu bringen, wo tan 1 des groß Finigung b lange zu Fherzog Opfer meiner 3 en nationalen chlands gebracht ſind, dieſer Hingebung weder für berechligt ee u, damit Einklang mit 5 ich für das Heil meines 1 en walten ner im Auswanderer, der die B alle Kre daß dadurch das Zuſt Menſchen herabminderte, wurde allmählich und ber⸗ den, daß ein ſeindliche ſaf u gerechlen Anſprüchen des bad ſchen ſiegte nach geraumer Zeit 8 Lande Volks cht; ich wollte n1 trennen, was zuſammen⸗ de eüutſchen Volkes entſprechenden Bundesreform auch 9 wirklich war wiederxum Glück, gehört und ſich wechſelſeitig ergän 30— Fürſt zun iß 9 bracht und VBolk, unauflö 3lich vereint unter dem ge⸗ Volk auf ſeiten ſeines Großherzogs meinſamen, ſchützend en Ba nner ein er in Wort ſtald ſo vermochte dieſer doch das Mißtrauen nicht zu zerſtreuen, un 5 2 at geheili gten Ver faf fung.“ 6 55 die erſten R ee Bismarcks hervor⸗ waren zugleich die neuen ze in ge⸗ rieſen, der in Konflikt mit dem Parlament geraten war. Miniſter gter Form, die echt vol tümli chen Geif Nach ihnenſvon Noggenbach dankte zur kritiſchen Zeit ab; ſein wenig weit⸗ hat die auch fer enerhin geha meel zurückgekehrt. Bei der außer rordentlich Großherzog Fried richs verf Rach ſeinem Regierungsant N eorgan i Heeres die vollf te Auf E er nur auf ein 195 cl 2 Herr 9 ſt b1⸗ große arbeit glücklich zu Ende führen könne, die e Regierungsantritt dem Volke läſſiges und ſtarkes Heer hatte beſonders nötig e Reorc mifalion 977 bad der Großherzog Hereits Freiburg als Reiterregiments begonne nz 1 1 ſie jel 9 kion der inneren weiter. Als Grundlage der neuzuſchaffenden Armee diente ihm den haben nach dieſem eine Reiterſchwadron und ein Grenadierbatail llon, die wäh⸗ durch den ſelbſtgel tend des Aufſtandes 1849 fern von Baden— dem und durch 5 kreugeblieben waren. Es waren dies die Reiterſcht der das Freiburger Regiment hervorging, und das erſte Bataillon des heutigen 1. badiſchen Leibgrenadier⸗Regiments Der junge Fürſt hatte die Genugt Uung in jen 1 ſich von ſelbſt, o Geundeg der ſchauender Nachfolger lenkte ganz in das ſeichte Fahrwaſſer der über⸗ verſchr obenen Mittelſtaatenpolitik ein, deren Spitze direkt gegen iedrich auch auf die an⸗Preußen gekehrt war. Als der deutſche Bruderkrie z sherige Einteilung des oon 1866 ſo den Großherzog Friedrich das wurde zugleich mit den viertr che Geſchick ereilen, ſeine Truppen gegen Preußen mar⸗ Heſetz über die Ver⸗ 3zu ihn ja auch Familienbande ketteten. Geſetz über 857 hatte der Großherzog erklärt:„Meine Pflichten gegen 5 org 991 Die Ge⸗ Preußen fallen mit dehen gegen Deutſchland zuſammen“ und gar ie Verwaltung, die oft ha tte er dieſen Satz wiederholt: jetzt war er gezwungen, 8 bezügl. Gemeinderat wider ſeinen Willen die Truppen gegen das gleiche Preußen zu lten Bürgermeiſter ausgeübt wird. In]führen. Wie mag damals unſerem Landesfürſten das Herz ge⸗ n des Großherzogtums wählte ſich blutet haben! Jedoch die Entſcheidung fiel gar bald; Preußen die Amtsleute traten; anſtellehatte ſich auf dem Schlachtfelde die Hegemonie in Deutſchland 8 6 wurden erkämpft. Schon am 22. Juli baten 39 Abgeordnete in einer K Adreſſe den Großherzog, den nutzloſen Krieg aufzugeben und den handels⸗ Anſchluß Badend an Preußen 1zu bewerkſtelligen. In ganz Baden di 1 lbſtverwaltung d wird. Ein algee Dmme eine glänzende, kapfete und treuergebene Armee ſtetium 9. dazu trat am ſchlug die Stimmung um: die Bevölkerung ſtellte ſich auf Seſte nennen. 155 Je anugr adelsgeſetz in Wirk ieit welches einen[des Großherzogs, d. h. auf Seite des Anſchluſſes an Preußen. Immer muß abet wieder betont we großen gegen früher bedeutete. e alten Schranken Der Wunſch, die deutſchen Staaten zu einen, die alte Main⸗ weiſen Mäßigung und Selbſtheſcheidun ng, 15 egeſetz nieder, das die linie zwiſchen Nord und Süd zu überbrücken, war im ganzen Groß herzae e. wurde dürch eine[Volke lebendig geworden. Allein noch konnte der Wunſch Badens, keit und kraftvollen Energie Kurzer Zeit geordn ete Ver ſchwer zerrütteten und beun zu Ein Wort des Großherzogs Friedrich: war man ch ⸗ malſchwer, ſich an der Oberfläch ſe des Waſſers gu halten“ deutet an, welche Kämpfe er im Intereſſe ber und die Sicherheit in den norddeutſchen Stagtenbund aufgenommen zu werden, mit Rückſicht auf die drohende Haltung Frankreichs nicht erfüllt wer⸗ Jedoch Großher og Friedrich tat alles, um den Boden rer für den Beitrilt der ſüddeutſchen Staaten in den Norddeutſchen een len 1 8 680 der 5 am 5. E K 35 Der liberale Reformmini 1gleich 867 ſpra er Großherzog i Thron ſeir f Wiederherſtellung geordneter Verhü ltniſſe n einem Staaks⸗ falls die zte Auß nkeit zu; die Leitung der S G ſ er e Einigunz ſo g8 5 weſen zu beſtehen hatte. Leider ſoll ten vieſe Kämpfe auch in den] nahm der Staat ſelbſt in die Hand. Eine landesherrliche Ver⸗ ſtreben und jedes Opfer zu dieſem Zwecke zu bringen“; und in kommenden Jahren nicht ausbleiben. ordnung vom 12. Auguſt 1862 ſchuf den Oberſchulrat, die oberſte der Thronrede vom Jahre 1868 konnte der Großherzog mit Stolz Die Regierungsjahre bis 1879. ſtaatliche Schulbehörde. Die Vermittelung zwiſchen dieſer Be⸗ ſagen:„Ich habe mich nicht getäuſcht in der Erwar⸗ Den Anlaß zu neuen Friktionen gab der bodiſche Kirchen⸗ börde und dem eigentlichen Schulbetrieb übernahmen die Kreis⸗[tung, daß mein getreues Volk mit folgen werde ſtreit. Seit 1830 genoß die Kirche in Baden die denkbar größten ſchulräte, während für die lokalen der Schulen die auf dem Wege zur feſten Einigung.“ Freiheiten ſoweit ſie überhaupt unter Reſpektierung der ſtaatlichen örtlichen Schulkommiſſionen beſtellt BVolks⸗ und Mittel⸗ Die endliche Einigung Deutſchlands und die Wiederaufrich⸗ Oberhoheit möglich waren. Die Vorgänge im Jahre 1848/49 ließenſchulen wurden durch einen gediegenen Weiterausbau auf eine tung eines einigen deutſchen Kaiſerreiches brachte der deukſch⸗ aber der römiſchen Hierarchie die Gelegenheit günſtig erſcheinen, höhere Stuſe geſtellt, wie auch den drei badiſchen Hochſchulen franzöſiſche 1870%/71. Hier wurden Badens Eini⸗ ühren Machtbe reich auch in den des Staates hineinwachſen zudie rt 9 zugewandt 125 Erricht g 15 75 ſtrebuz igen in glänzendſter Weiſe zum Exfolg geführt. laſſen. Die ſogenannte„Ol rrheiniſche Kirchenprovinz“, an deren Fachſchu dieler 115 hinter anderen Hunden Frankreich hatte s 5975 Kriege nicht an Lockungen fehlen Spitze der E zbiſchof 1 i ſtand, war Fu erſten 2 nicht rück: ſchon im Ja 1& 1857 Gewerbe⸗ und Handels⸗ laſſen, die ſüddeutſchen Staaten möchten ſich mit Frankreich ver⸗ Auserſehen. Noch im Jahre klangte die Freiburge er Kirchen⸗ ſchulen errichtet. In Ke lsruhe And Lief die badiſche bünden, um der„norbddeutſchen Eroberungsſucht“ entgegenzu⸗ behörde vom Geoßherzi der freien Beſetzung der kirch Regierung Kunſtgewerbef alen ins Leben, wie weiterhin 3u 11 Auch die Drohung Frankxeichs verſchlug nicht, Badent lichen Pfründe, die f kirchlichen Vermögens]Karlsruhe 1 Be + 8 erſtand. 5 7 0 dasſelbe Schickfal zu bereiten, wie einſt Ludwig KIV. der blühen⸗ Aund viele andere 5 Oberboheitsrechte eingreifen Eine Gründung Großherzogs war die 1853 ee den Rheinpfalz. Baden blieb ſeinen Beſtrebungen treu. Am Mechte der Kirche. 8 von Freiburg zog die Jeſuiten Kunſtſchule in Karlsruhe. Während ſeiner St in Bonn2 Auguſt zogen unter dem Oberbefehl des Generals von Werder und Lignorianer wi⸗ 5 in oßherzogtum berein, wie er auch hatte der damalige Prinz Friedrich auch Düſſeldorf beſt ächt deſſen die badischen Truppen über den Rhein, die ſich zuerſt an der ſonſt vor bedenllichen b i Malerſchule ihm großes Intereſſe abgerunger Hatte. Was lag ruhme eichen Belagerung von Straßburg bekeiligten, dann bei ſchreckte. Die Haltung der N er, als daß Großherzog Friedrich den Wunſch hegte, 5 Dijon und Nuits fochten und endlich den größten Ruhm ſich in Revolutionszeit ſchwer eing den der Kunſt eine Heimſtätte zu bereiten! Zur der der dreitägigen Schlacht an der Liſaine erwarben, wo die badi⸗ ſſie wagte nicht mit der ki ule berie f Großherzog Fried drich den 185 ſchen Truppen in Schnee und Eis ſtehend gegen die Armee Bour⸗ ſſchwerer Zeit zu ſtützen Abſcha Her S 95 r mer aus Dülſſe 1 1858 bakis ſtritten. Noch heute ſind die ruhmvollen Tage an der Li⸗ ordnungen dieſer Reg 9 wuürde zum Birektor der Kunſtſchule der namhafte Hiſtorſenmaler ſaine unvergeſſen, wie die glänzenden bei Muits, in welcher Mindeſten, ſondern erklärte in Karl Friedrich Leſſing berlfen. Schlacht der Bruder des Großherzogs, Prinz Wilhelm ber⸗ Wott mehr gehorcher müſſe Weikäkesſchünende Ref auf dem Gebiete der wundet wurde. Ueberall waren die deütſchen Trußpen ſiegreich kirchlichen Vorſcht der Res Re 9 9 5 pflege gezeitigt. wurde das öffentliche und 5 vorgedrungen, und ſchon ſtanden ſie vor der Hauptfladt Frank⸗ getreten werden würde. liche Verfahren eingeführt, wie auch das Laienelement zur Recht⸗ reich, dem Altleinnehmbar ſche Patis. Durch ſolche Ruß⸗ Die grenzenloſe Ueb ſprechung her zogen wurde. Reformen, die ſpäter zum großen][mestäten hatte das deutſche Volk bewielen, daß die eines ging ſoweit, daß er beim Teile vom deutſchen Reiche übernommen wurden. neuen Kaiſertums für dasſelbe gekommen war.„Wie verz Abhaltung eines Trauer 8 Regierung, durch die ück war eine 2 chofs von Freiburg Leopold die bgogs So herrſchte den auf allen Gebieten ein hocherfreulicher[danken dies weſentlich dem Großherzog von Regierung hinweg die kirchlichen rtſchritt, an dem Männer wie Roggenbach, Stabel, Lamey, Baden, der unausgeſetzt bätig geweſen,“ 95 der würfnis zwiſchen Regierung und Mathy und Jollg, den Ankeil hatkten. Baden begründete nachmalige Kaiſer Friedrich im Dezembet in ſein Tastzunch. Und 1854 ſah ſich die Regierung gent in dieſer Zeit ſeinen Ruf a 8„liberaler Puſterſtaat“. in der Tat: der badiſche Großherzog war es vor Allen geweſen, und ihm den Prozeß zu machen. In Rom 175 man jede Ber⸗ 5 ganzen Lande aber ſich großer Poß and und dieder die Siege nicht vorübergehen ließ, ohne auf ſis fuße:? die fandlung mit der badiſchen Regierung ab, bevor nicht der Erz⸗ ücklichſte Zufriedenheit 55 Bevölkerung. So konnte bereits nationale Einigung zu en Schon am 2. Sepk. 1870, nach Ahek. von Freiburg auf freien FJuß geſetzt ſei, Am 14. November 4885 Großher zog Friedrich in ſeiner W ſagen:„Handel, der rühmreichen Schlacht bei Sedan, ſorderte der Großherzog Mannheim, 28. September. Geueralesluzeiger.(Aberdblatt) 8. Seite Friedrich von Bismarck die Erweiterung des Norddeutſchen Bun⸗ des zu einem Deutſchen Bund, ſowie die Wiedererwerbung von Elſaß⸗Lothringen. Am 2. Okt. beantragte Baden ſeinen Eintritt in den Norddeutſchen Bund; der diesbezügliche Vertrag wurde am 15. Popember abgeſchloſſen. Am 25. Nob. wurde mit Preußen die Militärkonvention pereinbart, derzufolge das badiſche Militär einen unmittelbaren Beſtandteil der preußiſchen Armee bilden ſollte. Beide Verträge wurden vom alsbald zuſammengetretenen Landiase genehmigt. Durch dieſen weitgehenden Verzicht auf ſeine Rechte veranlaßte der Großherzog Friedrich auch die wider⸗ ſtrebenden ſüddeutſchen Staaten zum Eintritt in den Norddeut⸗ ſchen Bund. Am 18. Januar 1871 konnte in Verſailles die Gründung des neuen deutſchen Reiches verkündet und das feue Kaiſertum ausgerufen werden. Neben dem greiſen Kaiſer Wil⸗ helm ſtand. der unermüdliche Förderer der nationalen Einigung, „Friedrich der Deutſche“, dem das Glück zuteil wurde, das erſte Hoch auf 48 neuerſtandene deutſche Reich auszubringen. „Baden und Deutſchland halten wieder zuſapmen, darin beruht unſere Zukunft“, hat damals unſer Großherzog frohen⸗Herzens ausgerufen. ee ee e ruhmreichen Zeit im Lande Baden: mit enthuſiaſtiſcher Begeiſterung wurde der vom Schlachtfeld zurückkehrende Großherzog überall empfangen. Das badiſche Volk hat ſeinem Großherzog voll Stolz das Zeunigs gegeben:„Das badiſche Volk, ja das ganze deutſche Volk weiß es und wird es unvergeſſen in dankbarem Gemüte bezeugen, daß unter allen ſeinen Patrioten keiner hochſinniger, keiner mehr von treuer Liebe zum Vaterlande keiner mit reinerem Herzen die Einigung Deutſchlands erſtrebt und ihren Aufbau befördert und vollzogen hat, als Badens Fürſt.“ Des Großherzogs Friedrich's hohe Verdienſte die Einigung Deutſchlands bezeugte der nachmalige ſer Friedrich bei der Centenarfeier der Univerſität Heib lberg, wo er am 4. Auguſt 1886 ſagte: „Voranzuſchreiten mit großem und gutem Entſchluß iſt ein Anrecht des erlauchten Zähringerhauſes.“ Und Kaiſer Wilhelm II. ſagte bei ſeinem Beſuch in Karlsruhe am 19. Auguſt 1889 in einem Trinkſpruch: 5 „Niemand im ganzen deutſchen Reiche, und amallerwenigſten ich, wirdes vergeſſen, daß wir in Ew. Kgl. Hoheit die Verkörperung des Reichs⸗ einheinheitsgedankens vor uns ſehen, und daß Ew. Kgl. Hoheit der erſte Deutſche geweſen, der das eſte Hoch auf das deutſche Reich ausgebracht ha 1 5 Die Regierungszeit nach 1870. Die Regierungsperiode nach 1870 iſt für Baden eine ſaſt un⸗ unterbrochene Zeit des Glückes und des Friedens geweſen; der Wohlſtand im Lanbe ſteigerte ſich mehr und mehr, Induſtrie und Handel nahm im Großherzogtum einen gaftz gewaltigen Auf⸗ ſchwung: In allen öffentlichen und Regierungshandlungen drückte ſich die übergroße Freude über die wiedererlangte Einigung des deutſchen Reiches aus; voll treuer Liebe und Hingebung ſtand das Volk der Badener zu ſeinem Großherzog und zu ſeinem neuen Kaiſer. Es hatte dazu die ganz beſondere Freude, faſt alljährlich den greiſen Kaiſer Wilhelm auf badiſchem Boden begrüßen zu können, wo dieſer— entweder in Baden⸗Baden oder auf der ſtillen Mainau, der Iſola bella des ſchwäbiſchen Meeres— Er⸗ holung von den aufreibenden Regierungsgeſchäften ſuchte. Mit der äußerſt beliebten Großherzogin Luiſe unternahm der Landes⸗ heyr öftere Reiſen in ſeinem Lande, auf denen das Herrſcherpaar ſtets mit enthuſtaſtiſchem Jubel aufgenommen wurde. Von der außerordentlich großen Beliebtheit und Volkstümlichkeit unſeres Großherzogs zeugen eine Unmenge von Anekdoten, die im Volke erzählt werden. Aber nicht nur im eigenen Lande ſchlugen dem Großherzog die He⸗zen entgegen, auch fern vom badiſchen Rhein⸗ ſtrom fand er überall jubelnde Aufnahme. Das beweiſen die mancherlei Reiſen, die der Großherzog unternahm; ſo beſuchle er England, Irland und Schweden, die Ausſtellungen von Paris und London, die deutſchen Reſidenzen, überall war er ein will⸗ lommener Gaſt. Hatte Baden die Selbſtändigkeit ſeines Heerweſens zugunſten Preußens aufgegeben, ſo wollte doch Kaiſer Wilhelm die mili⸗ täriſche Erfahrung des Großherzogs Friedrich nicht miſſen. Er ernannte ihn darum im Spätjahr 1877 zum Armeeinſpektor der aus dem 14. und 15. Armeekorps neugebildeten Armeeinſpektion, zu der 1890 noch das 16. Armeekorps hinzutrat. Kaiſer Wil⸗ helm 1. würdigte die militäriſchen Eigenſchaften des Groß⸗ herzogs noch beſonders dadureh, daß er dieſen 1889 zum General⸗ oberſten im Range eines Generalfeldmarſchall ernannte. Bei ſeinen Offizieren und bei den Soldaten iſt Großherzog Friedrich gleichbeliebt, alle ſehen in ihm den leutſeligen und gerechten Vor⸗ geſetzten, der Freude und Leid ſeiner Untergeberen gern und zu jeder Zeit in gleichem Maße teilt. Den Namen des Groß⸗ herzogs Friedrich tragen mehrere außerbadiſche Regimenter, ſo das Ulanenregiment(Rhein.] Nr. 7, das 8. württembergiſche Infanterieregiment Nr. 126 und das 8. bayeriſche Infanterie⸗ Regiment. Die geſetzgeberiſchen Aktionen waren wie zuvor ſo auch jetzt nach dem deutſch⸗Franzöſiſchen Krieg von einem ge⸗ mäßigt⸗foptſchrittlichen Liberalismus getragen. ſich die Friktionen mit der rbmiſchen Hierarchie in den 70er Jahren zu beſonderer Schärfe aus— auf beiden Seiten wurde ſchwer gefehlt— allein die große Friedensliebe des Großherzogs brachte ſchließlich doch einen Ansgleich der widerſtreitenden In⸗ tereſſen zuſtande, getreu der in der berühmten Oſterproklamation von 1860 giedergelegten Grundſätze in Anſehung der kirchlichen Angelegenheiten. Das Miniſterium des Auswürtigen und das des Kkiegsweſens war noch im Jahre 1871 aufgelöſt worden, wie im gleichen Jahre fämtliche Geſandtſchaften infolge der mit Preußen abgeſchloſſenen Verkräge aufgehoben wurden. Eine weftere Ausgeſtaltung erfuhren die Gemeinde⸗ und Städte⸗ ordnung auf den Landtagen von 1874, 1884, 1890 und 1895. Das Finanzweſen des badiſchen Staates wurde auf feſtere Füße ge⸗ ſtellt indem 1884 eine allgemeine Einkommenſteuer eingeführt wurde, mit welcher das 1886 erlaſſene Gemeindeſteuergeſetz im engſten Zuſammenhang ſteht. Die Verhältniſſe der Beamten wurden durch das 1890 erlaſſene Beamtengeſetz neu geregelt, auch die Siaatsarbeiter entbehrten der Fürſorge des Staates nicht. Beſondere Fürſorge wendete die Regierung des Großherzogs Friedrich der Landwirtſchaft zu. ie 1817 begonnene Rheinkorrektion im Jahre 1871 im weſentlichen zu Ende geführt während die Uferbauten ſich noch bis in die letzten Jahre erſtreckten. Durch dieſe fürſorglichen Arhciten, welche ver⸗ heerende Ueberſchwemmungen hintanzuhalten haben, ſteigerte ſich Beſitzes in kurzer Zeit um mehr als 35 Millionen Mark. Die einzelnen Landgemeinden wurden mit guter der Wert des ländlichen Waſſerverſorgung, reſp. mit Waſſerleitungsanlagen verſehen, zu denen der Staat bedeutende Zuſchüſſe gewährte. Das Landſtraßen⸗ netz wurde mehr und mehr ausgebaut; heute gibt es nus wenige Straßen im Großherzogtum Baden, über deren Zuſtand zu klagen ä Um die Kenntniſſe der Landbevölkerung zu erweitern And fuhr man in der Errichtung landwirtſchaftlicher Winterſchulen fort. In der alten Ackerbauſchule in Hochberg lam 15 5 8 25 Hauſe blieben Schickſalsſchläge nicht erſpart. Leider wuchſen So die 1817 o wurde die verſpricht eine hoffun zuſehen: zum Kaiſer Franz Joſef, die Schule auf Gut Auguſtenberg, die mit einer chemiſch⸗tzhaiſchen Verſuchsanſtal, berbunden wurde. Stetig förderte die Regzerung die kadiſche Viehzucht, die ſich auf vielen Ausſtellungen erſte Preiſe holte, Einen eminenten Aufſchtvung nahm Gewerbe und Induſtrie im Großhe ſchaue nur auf Mannheim mit ſeiner Rieſ 1860 eme wenig bedeutende Stadt war. Und neben Mannheim erſtanden die Hafenanſagen in Karlsruhe und Kehl, alle den Wohl⸗ ſtand des Landes fördernd. Reichte anfangs der fünfzig die Effenbahn noch nicht bis zur Schweiger Grenze, ſo heute das Dampfroß die entlegenſten Gegenden des Schwarz und Odenwalbes. Ein Meiſterwerk der Technik iſt die von 1866 bis 1878 erbaute wildromantiſche Schwarzwaldbahn, die der Er⸗ kauer des Gotthardtunnels, Gerrig, ausführte. Berühmt iſt die Induſtrie des Schwarzwaldes; in die fernſten Erdteile verſendet ihre Waren die alte Goldinduſtrie Pforzheim, die heute nicht weniger als 24 000 Arbeiter beſchäftigt. Auch gegenüber Handel und Getwerbe war der badiſche Satat unabläſſig bemüht, fördernd einzugreifen. Er errichtete Fortbildungsſchulen, Hand und Ge⸗ werbeſchulen, ei richtete Ausſtellungshallen ein, ſchuf Handel und Gewerbe Intereſſenvertretungen, richtete beſondere Abteilungen für Handelsſachen an den Gerichten ein, errichtete Gewerbe⸗ und Kauf⸗ mannsgerichte uſw. In der ſozialen Fürſorge, worin der badiſche Staat ſchon mit der Gewerbeordnung von 1862 voranging, er⸗ lahmte die Regterung keinen Augenblick. Das Wirken der badiſchen Fabrikinſpektizm gibt deutlich Kunde, welche Fürſorge der arbeiten⸗ den Bevölkerung, vor allem auch den weiblichen Arbeitern zuge⸗ wandt wird. Der größte Fortſchritt auf dem Gebiete der Schule wurde durch die 1876 erfolgte Simultaniſie⸗ung der Volksſchulen betätigt, wodurch bisher gebundene Kräfte zu ſchönſter Entfaltung freigemacht wurden. Die Schulen, beſonders aber die Mittel⸗ und Hochſchulen, ſind heute de: Stolz unſeres badiſchen Landes; trotz der verhällnts⸗ mäßig geringen Größe Badens verfügen wir über drei berühmte Hochſchulen im Lande: Heidelberg, Freiburg und Karlsruhe. Durch Heranziehung der bedeutendſten Männer iſt Großherzog Frie drich fortgeſetzt bemüht geweſen, den drei Hochſchulen des Landes ihren alten Ruf zu wahren. Es ſei nur an die Helmholtz, Bunſen Kirch⸗ hoff, Kund Fiſcher u. a. erinnert, die in Heidelberg begeiſterte und wiſſensdurſtige Schüler zu ihren Füßen ſammelten. Wie man die Verdienſte des Großherzogs um Badens Hochſchulen zu würdigen euzogtum Bad nentwickelung, das ſioch 5 in Karl den Namen Frie an. der Groößherzog in den letzten Jahren ſeine für Badens Schulweſen durch das neue Elementarunterrichtsgeſet das er dem Landtage vorlegen ließ, wie durch die chtung des neuen Univerſitätsgebäudes in Freiburg. Der Errichtung eine ſchule in Karlsruhe durch den Großherzog wurde ber wähnung getan. Bis zum Jahre 1871, alſo 18 Jahre lang, unter⸗ hielt der Großherzog dieſe Anſtalt, bis ſie dann erſt de nahm. Die Schule führte nunmehr den Ramen einer demie. Außer Schirmer und Leſſing w i Ferdinand Keller, Trübner und Thoma. der hohen Bedentung der Kunſt berief der Thoma in die erſte Kammer, in der ſchon ſeit k der Wiſſenſchaft ſitzen. Einen bedeutenden Ruf ſicherte ſi badiſche Kunſtgeworbe: die Erzeugniſſe der großh. Majolika⸗ faktur in Karlsruhe geben ein beredtes Zeu War 18 Regierungsankritt badiſche Kunſt und badiſches Kunſtgewerbe faf bedeutungslos, ſo ſind ſie unter Großherz iedrichs Reg'erung zu hoher Blüte gelangt; es war darum kein Fehlgriff, als 1 unſeres Großherzogs in Karlsr die Bedeutung unſerer hei Daß de Theater unter der Regierung Friedr tt, brauc kaum beſonders erwähnt zu werden; es ſei hier nur auf die Namen Devrient und Mottl verwieſen. Auch die Dichtkunſt fand ihee Förderung: Namen wie Viktor Scheffel, Eichrodt, Vierordt u. a. geben die Beweiſe. Zu dieſen ktreten noch die bekannten Erzähler⸗ talenke Hansjakob, Frommel, Schmitthenner und nicht zu vergeffen: das Karlsruher Kind Hermine Villinger. So zeigte ſich der Großherzog allenthalben als ein fürſorgender Landesherr, dem das Wohl des Landes über alles geht. Sein Volk begleitete ihn darum mit ſteter Liebe, Freud und Schmerz des Groß⸗ herzogs vollauf mitempfindend. Freud und Schmerz löſten im gro herzoglichen Hauſe oft einander ab. Vorherrſchend war gewiß Sonnenſchein, hervorgerufen durch ein inniges Familienglück und durch die unbeſiegbare Liebe des Volkes. Allein im großherzoglichen So erkrankte im Oktober 1881 der Großherzog derart am thyphöſen Fieber, daß man um das Leben des Großherzogs bangte. Die Regierung war dem Erbgroßherzog übertragen; erſt am 15. Oktober 1882 konnte Groß⸗ herzog Friedrich die Regierungsgeſchäfte wieder ſelbſt beſorgen. Fünf Jaßre ſpäter erkrankte der Bruder der Großherzogin, Kron⸗ prinz Friedrich von Preußen. In San Remo ſuchte er Linderung von ſeinem Leiden. Hier ſuchte ihn anfangs 1888 das Großherzogs⸗ paar auf; als dieſes nach Karlsruhe zurückkehrte, ereilte es in Baſel(25. Fehrnar) die Kunde, daß ihr blühender Sohn, Prinz Ludwig, plötzlich an einer heftigen Lungenentzündung erkrankt, ge⸗ ſtorben ſei. Aber noch mehr des Leids brachte Ns Jahr 1888. Am 9. März ſchloß der Vater der Großherzogin, Kafſer Wilhelm., für immer die Augen, und 99 Tage ſpäter folgte Kaiſer Friedrich ſeinem Vater im Tode. So verlor das Großherzogsvaar in kurzer Zeit drei ihrer Lieben, an deren Bahre das ganze deutſche Volk klagend trauerte. Die folgenden Jabre riſſen noch manche empfindliche Lücke in der nächſten Verwandtſchaft unſeres großherzoglichen Hauſes. Der Schmerz wurde jedoch gelindert durch ſo manche freudige An⸗ läſſe im Hauſe der Zähringer. Das Bild der Regierungstätigkeit unſeres Großherzogs würde ein unvollſtändiges ſein, würde nicht noch auf zſwei der wichtigſten Regierungsakte abgehoben werden, die in die letztoerfloſſenen Jahre fallen. Der Abänderung des Elementarunterrichtsgeſetzes, welche auf dem Landtage 1906 erfolgte, wurde bereits gedacht. Auf dem gleichen Landtage kam die Steu erreform zuſtande, welche das alte Syſtem der Ertragsſteuern in eine den realen Verhältniſſen angepaßte Vermögensſteuer umwandelte und ſo eine gerechtere ſteuerliche Belaſtung herbeiführte, wie aber auch neue Steuerquellen erſchloß. Das herborſtechendſte, die Regierungszeit ſeit 1870 am meiſten kennzeichnende Reformwerk iſt jedoch die auf dem Landtage 1904 nach klangem und heißem Ringen zuſtande gekommene Ver⸗ ſaſſungsänderung, welche neben der Erhöhung der Abge⸗ ordnetenzahl der Zweiten Kammer und der Demokratiſierung der Erſten Kammer vornehmlich dem badiſchen Volke als erſtem Einzel⸗ ſtaate das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht brachte. „Das einträchtige Zuſammenwirken beider Kammern iſt ein beglückendes Ereignis und agsbolle Folge für gukunft. Möge das Geſetzzum Wohl de des wirkfam werdenl!“ 5 On. * 5 Großherzog Friedrich und das Reich. Von Dr. Erich Kramm(Berlim.) Zu drei ihrer Fürſten pflegten in den letzten Jahrzehnten die Völker deutſcher Zunge mit beſonderer Liebe und Verehrung ale Vorbildern ſchöner Menſchlichkeit auf Herrſcherthronen auf⸗ ſef, zum Prinzregenten von Bay⸗ 7* iRN Dan⸗ hatte die zweite badiſche Kammer auf Häuſſers zugunſten des Abgeordnetenhauſes gegen den ern und zu Badens Großherzeg. Nicht allein die Patriarchen⸗ würde des hohen Lebensalters flößte dieſe Liede ein auch nicht die lohale Gewöhnung an eine ungewöhnliche lange Regierungs⸗ waren die Perfb fuſfung ihres Regentenber Weſens, die ſtets gerne die Volke ſuchte und fand, durch ſchwerer Pflichten, durch die ⸗ gung gegen höfiſchen Prunk Lebensführung, und nicht len, fortſchriſtlichen Gelf ſtets gerechte Weisheit ſtreug kübjekii r im Silber⸗ zwiſchen der dſee gel, und das partikulariſtiſche Gefühl, daß jeder dieſer Monarchen nur der Landesvater je eines deutſchen Volksteiles war. h ſich mehr und mehr verloren und im polltiſchen Siune ſozufagen eſttmate⸗ rialiſiert. Jeder von ihnen, trotz einſtiger Beuderkriege, krotz Mainlinie und„Reichsverdroſſenheit“, gehörte und kt der ganzen deutſchen Nation, und jeder von ihnen durfte ſi lau⸗ gen Jahren eines gleichen Beſitze hard der Rauſchebart, der„ſein§ jedem Untertan in'n Schoß“. Nur daß f ihrem Volke dienenden Fürſten der abſolutiſtiſche Begriff des Unter⸗ tanen nicht mehr exiſtierte, daß ihnen viel mehr der Volkswille und das Volkswohl ſtets als der Kompaß galt, nach dem ſie den Kurs des Staatsſchiffes zu ſteuern ſich berpflicktet fanden Sicher aber iſt eines: ſo herzlich die Gefühle ſind, die man im Deutſchen Reiche für deg vielgeprüften Herrſcher der uns engbefreundeten habsburgiſchen Monagrchie allerorten hegt, ſo viel warme Sympathien für das greiſe Oberhaupt des Hauſes. Wit⸗ telsbach auch außerhalb der blauweißen Grengzpfähle jederzeit rege ſind: am nächſten ſtand dach dieſer Allgemeinbeit des deut⸗ ſchen Volkes die gütige Vatergeſtalt des badiſchen Zähringerfürſten durch die große hiſtoriſche Dankesſchuld, die er ſich in ſchweren und verwirrten Zeiten bei der geſamten Nation erworben hat, durch ſeinen bedeutſamen Anteil am Werke der Reichsgründung und deſſen Vorbereitung und durch das wahrhaft leuchtende Bef⸗ ſpiel ritterlicher Bundestreue, das er als deutſcher Einzelfürſt und als überzeugter Träger des Reichsgedankens von jeher gege⸗ ber bat. Was das blühende badiſche Land in wirtſchaftlicher ut innerpolitiſcher Hinſicht der ösjährigen Herrſcherarbeft Frſed⸗ richs I. verdafkt, liegt offen zutage; wie hoch aber ſeine Ver⸗ dienſte um die Wendung und Erbaltung des Reiches zu beper⸗ ter ſind darüber kann füglich erſt die Geſchich'sforſchung künf⸗ tiger Tage in vollem Umfang Aufſchluß geben, wenn Archive und Korreſpondenzen ſich der Veröffentlichung erſchließen, die jezt noch unter Schloß und Siegel ruhen. 8 Früher als irgend ein anderer deutſcher Fürſt war der junge Großherzog von der Notwendigkeit des deutſchen Einheits⸗ ſtaates durchdrungen und für ihre Verwirklichung tütig. Scho im Schlußpaſſus der Thronrede von 1860 trat ſeine alldeutſe Geſinnung unzweideutig klar zutage, und mir der Berufung des — jüngſt ebenfalls verſtorbenen— Freiherrn von Roggenbach, eines überzeugten Anhängers des„engeren“ Reichsgedankens, zum Miniſterpräſidenten, lenkte die Politik Badens ihre Wege mit Beſtimmtheit nach dem großen Ziel von 1871 hin. Als im Auguſt 1863 Oeſterreich zu einem deutſchen Fürſtentage nach Fränkfurt a. M. einlud, folgte der Großherzog dieſem Rufe— — weil er es f 0 zvöllen Entſchlit ſen an Ort und Stelle zu widerſetzen. Mit Entſchiedenheit legt er denn auch alsbald d n Verwahrung ein, daß dis Oeſterreich vorgelegten Beſchlüſſe ohne Mitwir und ohne Kenntnis der Volksvertretungen 1 als der Kaiſer von Oeſterreich gleichwohl die Abſtimmung ve langte, ſtimmte der Großherzog ohne Bedenken dagegen. Offe verlangte er ſchon damals eine Nationalvertretung, die aus dir ten Volkswahlen hervorgehen ſollte, und die unvergeſſenen Wort die er bei dieſer Gelegenheit zu Protokoll gab ſind zu bezeichne für ſeine bundesfürſtliche Geſinnung, um nicht gerade heute we nigſtens teilweiſe wiedergegeben zu werden. „Wie bereit ich auch wäre,“ hieß es in dieſer denkwürdi Kundgebung,„jederzeit meiner Rechte und meiner Stellu Opfer zu bringen, wo dieſelben dem Zuſtandekommen des große nationalen Werkes, der Einigung Deutſchlands, gebracht ſind, j wie bereit ich wäre denſelben zuch das ſchwere Opfer der Ideen bringen, wouach ſich, nach meiner feſten Ueberzeugung, die tige Verfaſſung Deutſchlands zum Wohle deutſchen Volkes und Landes geſtalten muß, wenn unter ällen meinen hohen deten. wenn von der Geſamtheit der deutſchen Souverän Einverſtändnis über eine davon verſchiedene neue Verfaf form des deutſchen Bundes hergeſtellt wäre,— ſo halte ich mi⸗ large zu dieſer Hingebung peder für berechtigt noch für vt pflichtet, als nicht feſtſteht, daß dadurch das Zuſtandekommen e ſolchen neuen, den gerechten Anſprüchen des badiſchen Lande des deutſchen Volkes entſprechende Bundesreform auch wi zum Abſchluß gebracht werde.“ Durch dieſe entſchloſſene und unbeugſame Haltung auf d Franlfurter Fürſtentage den verhängnisbollen öſterreichiſche⸗ Plan einer Bundesverfaſſungsreform in ſeiner Wirkung vereit und die Rechte des ganzen deatſchen Volkes als Sachwalter ver treten zu haben, war eines der ſchwerwiegenden Verdienſte des Großherzogs um die reichsdeuſſche Sache, die zu ſeiner grof Beliebtheit und Popularität auch außerhalb des eigenen Land den Grund gelegt haben. In Baden ſelbſt ward ihm al der allgemein empfundene Dank durch eine Adreſſe der ſie größken Städte des Großherzogtums dargebracht. Einen lichen Sieg hatte die badiſche Rolitik ſchon im Jahr verzeichnen gehabt, als Preußen einen auf d Grundſätzen baſierenden Handelsvertrag mit Feankreſch ßen wollte und ſüddeutſche Stagten dagegen mit dem Ve⸗ proteſtierten, daß Oeſterreich in den Zollverein mit 2r men werde: auch in dieſem Falle blieb der Standpunkt Badens zugunſten Preußens ſchließlich ſiegreich. Und ebenſo w. Regierung des Großherzogs Friedrich die erſte unter den d Mitlelſtaaten geweſen, die Preußens Beiſpiel feigend, das neu Königreich Italien anerkannte.„ Nicht die gleiche dauernde Fühlung mit Preußen ließ rend der nächſten Jahre in den innerpolitiſchen Fragen erhalten. Schon während des preußiſchen Verfaſſun Antrag ein Miniſterpräſi b. Bismarck angenommen und damit eine gewiſſe Entfrer zwiſchen den beiden Staaten herbeigeführt. Verſchär Differenz mit dem Auftauchen der ſchleswig⸗holſteiniſche In dieſer ſtand ganz Baden— auch der Großherzog als des Legitimitätsprinzips— rückhaltslos auf Seiten des Auguſten⸗ burgers, der auch dem badiſchen Geſandten Robert von Mohl die holſteiniſche Stimme beim Bundestag übertragen Hatke ſtand deshalb die Haltung Preußens gegenüber den A 2 — Senerabunzeiger.(Abendblatt) Mannhelm, 28, September: ——— Far angeſehenen Rechten des Herzogs duraus nicht, und wie tief ie Erregung ſchon vor dem ſchleswig⸗holſteiniſchen Jeldzug gegan⸗ ſein muß, erweiſt der Umſtand, daß ſich die badiſche Regierung ſim Degember 1863 einen Mobilmachungskredit von 2300 000 Gul⸗ zeinräumen ließ, den auch beide Kammern einſtimmig bewillig⸗ ten. Die Folge dieſer Vorgänge war ein bedeutſamer Miniſter⸗ dechſel: Roggenbach trat zurück, da er ſeiner ganzen Ueberzeugung kein Gegner Preußens ſein konnte, und räumte dem Frei⸗ Bont Edelsheim, einem ſcharfen Gegner Bismarcks, den Platz. Dem Großherzog Friedrich, dem Schwiegerſohn und Freunde ig Wilhelms, dem unermüdlichen Vorkämpfer und Anhänger es Reichsgedankens, kam es bitter genug an, nun offen in Gegner⸗ chaft zu Preußen treten zu müſſen, von deſſen hiſtoriſcher Miſſion Vormacht er unverrückbar überzeugt war. Aber als konſtttutioneller Fürſt und erſter Diener ſeines Volkes hätte * es miemals über ſich vermocht, ſich mit ſeinen perſönlichen Im⸗ julſen in einen Gegenſatz zu der Volksbertretung und dem un⸗ elhaften Willen des Landes zu ſetzen. Ueberdies hatten Preu⸗ ſelbſt vorher auf eine Anfrage erklärt, im Kriegsfalle den militäriſchen Schutz Badens nicht garantieren zu können. Noch er das Möglichſte, einen deutſchen Bruderkrieg zu verhindern und reiſte noch am 1. Juni perſönlich zu einer Unterredung mit em König Johann von Sachſen nach Pillnitz— aber es war zu pät, den Lauf der Dinge aufzuhalten. Dafür hatte er die Ge⸗ mugtuung, die öffentliche Meinung und die Volksvertretung ſeines Landes ſchon ſehr bald zu ſeiner Auffaſſung bekehrt zu ſehen. Baden kwar, wie man weiß, der erſte der kleineren Bundesſtaaten, der in der Erkenntnis, daß eine Stärkung des öſterreichiſchen Einfluſſes zu Ungunſten Preußens unmöglich im Intereſſe des deutſchen Ein⸗ heitsgedankens liegen könne, ſeine Truppen aus dem Felde zurück⸗ zog und aus dem deutſchen Bunde ausſchied. Das preußenfeind⸗ liche Miniſterium Mathy⸗Jollh löſte das großdeutſche Kabinett Edelsheim ab, und dem zum Kriegsminiſter ernannten preußiſchen General Beyher wurde die Aufgabe übertrgen, das badiſche Heer⸗ weſen nach preußiſchem Muſter zu reorganiſieren. Es war haupt⸗ ſächlich dieſer vorzüglichen Neuausbildung zu danken, daß im Som⸗ mer 1870 die Mobilmachung der badiſchen Diviſion, auf deren ſchnelle Bereitſchaft an der Weſtgrenze damals ſoviel ankam, in der für jene Zeit kurzen Friſt vom 16. bis 23. Juli bewerkſtelligt werden konnte. Der unvermeidlich gewordene Feldzug gegen Frankreich, ſein Verlauf und ſein glorreicher Ausgang gaben dem Großherzog erſt in vollem Umfang Gelegenheit, ſeine ſelbſtloſen Bemühungen um die Herſtellung der deutſchen Einheit in Opfer und Taten umzu⸗ ſetzen. Von Mitte Auguſt an befand er ſich auf dem Kriegsſchau⸗ platz, am 30. Sept, hielt er mit dem kommand. Genral v. Werder ſeinen Einzug in dem wiedergewonnenen Straßburg und begab ſich dann ins Hauptquartier nach Verſailles, wo auf Bismarcks Ein⸗ ladung Anfang November auch die badiſchen Miniſter Jollh und 9. Freydorf ſich einfanden. Am 15. November erfolgte dann die Aufnahme Badens in den Norddeutſchen Bund, die ſchon am 2. Okto⸗ ber von der badiſchen Regierung ohne jeden Vorbehalt beantragt worden war. Am 25. November ſchloß Baden mit Preußen ſeine Militärkonvention, die alsbald vom Landtag mit ſämtlichen gegen eine Stimme angenommen wärd, ein Beweis, daß man im Lande Die opferfreudige Geſinnung des Großherzogs teilte und den Stand⸗ punkt des kleinlichen Partikularismus überwunden hatte. Mit gutem Rechte durfte mit Bezug darauf die Adreſſe beider Häuſer des Landtages es ausſprechen:„Das ganze deutſche Volk weiß es ſund wird es unvergeſſen in dankbarem Gemüte bezeugen, daß unter allen ſeinen Patrioten keiner hochſinniger, keiner mehr von treuer Liebe zum Vaterlande beſeelt, keiner mit reinerem Herzen die Einigung Deutſchlands erſtrebt und ihren Aufbau gefördert und vollzogen hat, als Badens Fürſt.“ Und ſo war es nichts mehr als das geſchichtliche Recht des Großherzogs Friedrich, daß er— dem noch bei den letzten Verhandlungen über die Kaiſerfrage in Verſailles eine wichtige Rolle zufiel— am 18. Januar in der Salle des glaces als erſter dem Schirmherrn des neugeeinten Reiches die freiwillige Huldigung der verſammelten Bundesfürſten darbrachte. JIn ſeinem unerſchütterlichen Feſthalten an dem Reichsgedanken und der Opferung ſeiner perſönlichen Souveränitäts⸗Intereſſen gegenüber dem Gemeinwohl Deutſchlands gemahnt die Geſtalt des Großherzogs Friedrich lebhaft an die ritterlichſte Erſcheinung des Zähringer Markgrafengeſchlechts, an den Türkenbeſieger Markgrafen Ludwig von Baden⸗Baden, den Helden von 26 Feldzügen, der trotz dem ſchnöden Undank, den er erfuhr, immer wieder dem Rufe ſeines Kaiſers folgte, wenn dem Reiche von außen Gefahr drohte, ob auch ſeine Geſundheit und ſein eigenes Land bis zur Vernichtung darunter zu leiden hatten. In ſeiner friedvollen und mit Er⸗ folgen reich geſegneten Verwaltungstätigkeit dagegen glich Badens hheimgegangener Fürſt am meiſten ſeinem Großvater und ſtaaks⸗ männiſch bedeutendſten Vorgänger, Karl Friedrich, dem Zeitgenoſſen 1 des Großen, und Napoleons I. Aber der Hiſtoriograph badiſchen Landes Friedrich von Weech hat den Unterſchied zwi⸗ ſchen dem patriarchaliſchen Regiment des Ahnherrn und dem ſtreng konſtitutionellen des Enkels zutreffend charakteriſiert, wenn er ſagt: 5 Gegenſatze zu dem aufgeklärten Abſolutismus ſeines Groß⸗ +* aters hat Großherzog Friedrich den veränderten ſtaatsrechtlichen kesckiniſten entſpreche, die ſelbſttätige Mitwirkung ſeines Vol⸗ kes in der dieſem geſetzlich zuſtehenden Form und Ausdehnung in Anſpruch genommen und den Anſprüchen des Volkswillens den im konſtitutionellen Staate berechtigten Einfluß eingeräumt.“ 1 75 Großherzog Friedrich. „Die Glocke leite dumpf durch's ganze Land Un kinde uns mit Trauer un mit Klage, Daß unſerm Großherzog ſein treies Herz, „Sein deitſches Herz dhut nit mehr for uns ſchlage. Sein treie Aage leichte uns nit mehr, Sein treii Hand, die dhut uns nit mehr fihre, Zur ew'ge Heimat kehrt ſein Geiſcht zurick— Die Welt, die wees, was mir an ihm verliere. 2355 Welche Rolle der Rat und der Einfluß des Großherzogs auf politiſchem Gebiet ſeit der Reichsgründung geſpielt haben, entzieht ſich naturgemäß heute noch der genaueren Kenntnis und Beurte:⸗ lung. Sicher iſt ſoviel, daß ſein Wort bei nicht wenigen Anläſſen entſcheidend ins Gewicht fiel, und daß im beſonderen Kaiſer Wil⸗ helm II. auf die Meinung ſeines Oheims in ſchwebenden Fragen der Reichspolitik hohen Wert zu legen pflegte. Andererſeits hat der Großherzog bei den ungezählten Gelegenheiten, in denen er zu öffentlichen Anſprachen das Wort ergriff, nie aufgehört, immer und immer wieder zur Weiterarbeit am inneren Ausbau des Reiches zur Einigkeit, zur Treue an Kaiſer und Reich zu ermahnen und angeſichts der Zerklüftung unſeres Parteiweſens unermüdlich die großen einigenden Geſichtspunkte zu betonen, die über alle Partei⸗ intereſſen hinaus dem deutſchen Volk nach Jahrhunderte langer Zerriſſenheit als Leitſterne dienen ſollten. Der treue Eckart der Nation, der letzte Werkmeiſter am ſtolzen Reichsbau, den wir heute als Beſitzende bewohnen, ein hochſinniger Träger deutſcher Ideale, für die unſere Väter kämpften und litten, iſt mit dieſer ehrwürdigen und liebenswerten Geſtalt aus dem Leben geſchieden, und die Trauer des badiſchen Landes wird nicht nur in den Grenzen des deuiſchen Reiches, ſie wird überall mitempfunden, wo Deutſche wohnen und der alten Heimat im Herzen anhängen. Denn er war unſer!—- CC**VV. Der neue Großherzog. — Mit dem Tode Großherzogs Friedrich gelangt 5 Erbgroßherzog Friedrich, zur Regierung, welcher am 9. Juli 1857 als der einzige über⸗ lebende Sohn des Großherzogs Friedrich aus deſſen Ehe mit Prinzeſſin Luiſe von Preußen, der Tochter Kaiſer Wilhelms., geboren wurde. Seinen erſten Unterricht erhielt Erbgroß⸗ herzog Friedrich in der Friedrichsſchule in Karlsruhe, einer vom Großherzog Friedrich für den Unterricht ſeiner Söhne eigens geſchaffenen Lehranſtalt. Hier wurde der Erbgroßherzog mit dem verſtorbenen Prinzen Ludwig Wilhelm gemeinſam mit einer Anzahl gleichaltriger Knaben unterrichtet. Durch beſonderen Fleiß, tüchtige Kenntniſſe und leichtes Faſſungs⸗ vermögen tat ſich der junge Erbgroßherzog vor allen hervor, nicht minder durch ſein liebenswürdiges, beſcheidenes und ſelbſtloſes Auftreten im Umgange mit ſeinen Schulkameraden. Nach Abſolvierung der Friedrichsſchule bereiſte Erbgroßherzog Friedrich Italien, um hier an den hiſtoriſchen Stätten klaſſi⸗ ſcher Kunſt den Geiſt der Antike zu atmen und zu durchleben. Zurückgekehrt in die badiſche Heimat wurde der Erbgroß⸗ herzog an ſeinem 18. Geburtstage für volljährig erklärt. Seine militäriſche Laufbahn begann Erbgroßherzog Friedrich beim 1. Badiſchen Leib⸗Grenadier⸗Regiment No. 109 in Karlsruhe als Leutnant. Sie wurde freilich ſchon im Herbſt 1876 unterbrochen durch Univerſitätsſtudien, denen der Erb⸗ großherzog von 1876—1880 an den Univerſitäten Heidelberg, Bonn, Leipzig und Freiburg oblag. Die Univerſitäten Heidel⸗ berg und Bonn ernannten ſpäterhin den Erbgroßherzog zu ihrem Ehrendoktor. Nach ſeinen akademiſchen Studien trat dieſer zunächſt in das 1. Garde⸗Regiment zu Fuß ein; den Kavalleriedienſt lernte er kurze Zeit ſpäter im 1. Garde⸗ Dragoner⸗Regiment kennen. Im Herbſt 1881 kehrte Erb⸗ großherzog Friedrich in die badiſche Reſidenz zurück, um mit ſeinen Eltern deren ſilbernes Hochzeitfeſt zu feiern. Am gleichen Tage(20. Sept.) vermählte ſich auch des Erb⸗ großherzogs einzige Schweſter, Prinzeſſin Viktoria mit dem Kronprinzen Guſtov von Schweden und Norwegen. Dieſen Stunden höchſten Glückes folgte bald eine tief⸗ ernſte Zeit. Großherzog Friedrich war ſchwer erkrankt, ſein Leben ſchwebte lange Zeit in höchſter Gefahr. Die Regierung mußte infolgedeſſen im November 1881 dem Erbgroßherzog übertragen werden, der ſie bis Oktober 1882 führte. Am 26. April 1885 verlobte ſich der Erbgroßherzog mit der Prinzeſſin Hilda von Naſſau, mit der er ſeit dem 20. Septem⸗ ber 1885, dem Hochzeitstage ſeiner Eltern, vermählt iſt. Im ſchönen Freiburg nahm das jungvermählte Paar ſeinen Sitz, wo Erbgroßherzog Friedrich das 5. badiſche Infanterie⸗Regi⸗ ment No. 113 führte. Späterhin wurde ihm die 29. Diviſion unterſtellt. Im Jahre 1895 ernannte Kaiſer Wilhelm den Erbgroßherzog zum Kommandeur des 8. Armeekorps; das Erbgroßherzogspaar ſiedelte nach Koblenz über, wo es ebenſo⸗ raſch die Sympathien der Bevölkerung gewann wie im heimatlichen Freiburg. 1902 legte der Erbgroßherzog das Kommando des 8. Armeekorps nieder; ein glänzendes Abſchiedsfeſt, das im großen Saale der ſtädtiſchen Feſthalle zu Koblenz am 10. November zu Ehren des ſcheidenden Erb⸗ großherzogs abgehalten wurde, bewies auch äußerlich, wie ſehr die Bevölkerang der Rheinprovinz das Scheiden des Erb⸗ druck noch in den einzelnen Feſtreden verliehen, und ohne jegliche Uebertreibung durfte der Oberpräſident Naſſe ſagen: „Durch edle Lebensauffaſſung, gewinnende Güte und ſtets gleichbleibende hinreißende Liebenswürdigkeit haben Ew. Kgl. Hoheiten die Herzen im Fluge erobert.“ Große Freude herrſchte in Baden und beſonders in Karlsruhe, daß nach ſo langer Trennung das Erbgroßherzogspaar wieder zurückkehrte; die Rückkehr in die Reſidenz am 27. November 1902 war ein glänzender Feſttag. Wie ſein Vater, der verſtorbene Großherzog, ſo iſt auch der nunmehr zur Regierung gelangte Erbgroßherzog in vorderſte Linie Soldat; mit treueſter Pflichterfüllung hat er ſich jederzeit den Aufgaben dieſes Berufes hingegeben und in dieſem die höchſten Stufen erreicht. Er iſt preußiſcher Generaloberſt, Chef des 5. Badiſchen Infanterie⸗Regiments No. 118 in Freiburg und wird à la suite des 1. Badiſchen Leib⸗Grenadier⸗Regiments No. 109, ſowie des 1. Garde⸗ Regiments zu Fuß und des 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiments ge⸗ führt. Eine große Reihe von Ordensverleihungen beweiſen, welcher Wertſchätzung ſich Erbgroßherzog Friedrich als Militär bei ſeinem oberſten Kriegsherrn erfreut. Aber nicht allein als Offizier ſuchte der Erbgroßherzog ſeinem Lande zu genügen, auch als Bürger ſeines Staates hat er ſtets ſeinen Pflichten gegen das teure Vaterland genügt. Unabläſſig iſt er bemüht geweſen, die innerſten Vorgänge des badiſchen Staats⸗ und Volkslebens zu verſtehen und zu erfaſſen, und es braucht nur ſeiner Tätigkeit in der 1. badiſchen Ständekammer gedacht zu werden, wenn der Beweis erbracht werden ſoll für die Gewiſſenhaftigkeit, mit welcher der Erbgroßherzog auch ſeine ſtaatsbürgerlichen Pflichten erfüllt. Und nicht vergeſſen werden darf hierbei, daß nicht zuletzt dem Auftreten des Erb⸗ großherzogs in der 1. Kammer bei der Beratung der Ver⸗ faſſungsänderung das Zuſtandekommen derſelben zu ver⸗ danken iſt. Perſönliche Tugenden zeichnen den Erbgroßherzog in reichem Maße aus: vor allem iſt es ſeine Einfachheit und Beſcheidenheit, die ihn beim Volke ſo überaus beliebt gemacht haben. Jeglichem Zeremoniell iſt er abhold, und nur ungern fügt er ſich höfiſchem Zwang. Mit ſeiner Gemahlin Hilda führt Erbgroßherzog Friedrich das glücklichſte Eheleben; leider ſind dem hohen Paare Kinder nicht beſchieden geweſen. Erbgroßherzog Friedrich tritt nunmehr die Regierung ſeines Landes an; in ſeine Hände iſt das weitere Geſchick des Großherzogtums gelegt. Möge es dem neuen Großherzog beſchieden ſein in gleichem Sinne, wie ſein verſtorbener Vater, die Regierungsgeſchäfte weiterzuführen, frei von Krankheit und Sorgen, geſtützt durch das Vertrauen ſeines Volkes, zum Segen dieſes und zum Heile unſeres großen, geliebten deut⸗ ſchen Vaterlandes!„„„„ Erbgroßherzogin Hilda,„„„ die nunmehrige Großherzogin von Baden, wurde am 5. Nov. 1864 als die Tochter des letzten Herzogs Adolf von Naſſau, des nachmaligem erſten Großherzogs von Luxemburg, aus deſſen zweiter Ehe mit Prinzeſſin Adelhaid von Naſſau, geboren. Der Erbgroßherzogin Bruder, Wilhelm, iſt der gegenwärtig regie⸗ rende Großherzog von Luxemburg. Einfachheit, Herzensgüte und edler Wohltätigkeitsſinn zeichnen zuvörderſt die hohe Frau aus. Den Armen und Kranken iſt ihre ſtete opferwillige Teilnahme zugewendet, für jeden Kummer und jeden Schmerz hat ſie zu⸗ gleich ein linderndes, tröſtendes Wort. Stetes Intereſſe zeigt ſie auch allen Wohltätigkeitsanſtalten und allen Krankenhäuſern und Hoſpitälern: ihre Fürſorge gilt auch der Erziehung und Heranbildung der Jugend und vor allem der weiblichen Jugend⸗ Eine Reihe von Schulen ſind nach ihr benannt; viele Wohl⸗ tätigkeitsanſtalten hat die edle Frau ins Leben zu rufen ver⸗ ſtanden und manches Krankenhaus trägt ihren Namen. Als Landesfürſtin ſind ihr neue und weite Arbeitsgebiete eröffnet; möge auch ſie, wie die Großherzogin⸗Witwe Luiſe, ein leuchten⸗ des Vorbild ſein, allen badiſchen und deutſchen Fraue! Prinz Max iſt, da der nunmehr regierende Großherzog keine Nachkommen hat, der präſumtive Thronerbe des Großherzogtums. Geboren am 10. Juli 1867, iſt Prinz Max ſeit dem 10. Juli 1900 mit der älteſten Tochter des Herzogs von Cumberland verheiratet, der am 11. Oktober 1879 geborenen Prinzeſſin Marie Luiſe zu Braunſchweig⸗Lüneburg, der älteren Schweſter der Großherzogin Alexandra von Mecklenburg. Sie hat ihm zwei Kinder ge⸗ ſchenkt: am 1. Auguſt 1902 die Prinzeſſin Marie Alexandra, und am 24. Februar 1906 einen Sohn, den Prinzen Berthold Friedrich von Baden, auf dem zurzeit die Fortſetzung des Zähringer Fürſtenhauſes ruht. Prinz Max beſitzt den Doktor⸗ grad der juriſtiſchen Fakultät Heidelberg, er iſt Kommandeur der 28. Kavalleriebrigade(ſeit 10. Juli 1907), und ſteht à la suite des 1. Bad. Leib⸗Dragoner⸗Regiments Nr. 20 in Karlsruhe großherzogspaares bedauerte. Dem wurde beſonderer Aus⸗ und des Garde⸗Küraſſier⸗Regimentss. 4“ eg Was Pflicht bedeik un wie ma' ſe erfillt, Des hot'r uns gezeigt zu alle Zeide, Dann Fleiß un Arweit hot ſein Werk gekreent, Un Pflichterfillung muß's weiter leite. Uff's Wohl vum Volk, uff's Wohl vum Land bedacht, War Dag un Nacht ſein Denke, Sinne, Miehe, Zu beſſ're, helfe, lind're— herrlich dhut 'rum's Badner Land im Kranz'r Länder bliehe. — Un wann jetz' mir bun Schmerz un Weh gebeigt Sein ſchterblich Dheel ſchtill in die Erd' verſenke:e: 7 Dann ſchrpere“ Sieh un Trer mir ihm uffs Nef, Un's werd zum Sege uns ſein Angedenke. Du biſchk for uns nik dod— du lebſchd in uns, 5 Un unſre ſchbädſchde Enkelkinner heerre Dein Name nenne, guter Großherzog, In Lieb un Dankbarkeit, mit Skolg „ un Ehre,. Sataß Strauß —— —— 8 14 5 +