Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..48 pro Quartal. Emzel⸗Nummer 8 Pig. Inſerate: 6,.1 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate„ 30„ Die Reklame⸗Zeile..1 Mark der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in annheim und Amgehung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Verlin und Karlsruhe. (Mannheimer Vollsblatt.) Telegrumm ·Abreſſe „Journal Maunheim... Telefon⸗Nummern: Direſtion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 831 Redaktioen 477 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 E G, 2. e Nr. 454. Montag, 30. September 1907. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Der Thronwechſel und die Parteien. Daß die Nachrufe aller bürgerlichen Blätter auf den Großherzog ſehr warm gehalten ſind, iſt ſelbſtverſtändlich wie nur etwas. Auch das führende Blatt des Zentrums hebt hervor, der ideale und nationale Sinn, das ernſte opfer⸗ bereite Streben für Reich und Land, die leutſelige Güte und warmherzige Anteilnahme auch für den geringſten im Volke, welche Großherzog Friedrich kennzeichneten, hätten ihn zu eeiner volkstümlichen Geſtalt auf dem Throne gemacht. In dieſem Bilde werde er weiterleben in der Erinnerung des badiſchen und des ganzen deutſchen Volkes. Und das ſchreibt das Blatt, obwohl es nicht umhin kann, zu betonen, daß Großherzog Friedrich der Zentrumspartei nieſempathiſchgegenübergeſtanden: Sein Ideal blieb ein gemäßigter Liberalismus, auch in ſeiner Stellung als Summus Episcopus der evangeliſchen Landeskirche. Daher hat auch bis in die neueſte Zeit eine kraftvolle konſervative Partei, für die es an Elementen im Lande nicht fehlt, nicht emporkommen können. Die Bahnen, die der kirchliche wie der politiſche Liberalismus im Lande einſchlug, waren aber wie im Kulturkampf auch ſpäterhin vielfach nicht die ſeinigen. Das Bündnis der Liberalen mit den Sozialdemokraten fand ſeine entſchiedene Mißbilligung, und vielfach wurden die letzten Ver⸗ änderungen im Miniſterium auf die Mißſtimmung, die aus der mindeſtens als„wohlwollende Neutralität“, richtiger als geheime Förderung dieſes Bündniſſes durch das Miniſterium Schenkel⸗Duſch entſtanden war, zurückgeführt. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob wirklich ein Syſtemwechſel ſich vollziehen wird. an kann ſich der Anſicht nicht erwehren, daß dieſes ige Abwarten leiſe Untertöne der Hoffnung birgt, zumal nicht wenn man lieſt, was das Zentrumsblatt über den neuen Großherzog ſchreibt: In politiſcher Hinſicht iſt er bis jetzt nicht ſo hervorgetreten, daß ein abſchließendes Urteil möglich wäre. Man wird aber in der Annahme nicht fehlgehen, daß er im weſentlichen auf kirch⸗ lichem wie auf politiſchem Gebiete die Bahnen ſeines Vaters gehen wird. Er gilt als entſchiedener Gegner des Großblocks, der leiſe Ruck nach rechts, der in dem Sturze Schenkels ſeinen Ausdruck ge⸗ funden hat, wird mit auf ſeinen Einfluß zurückgeführt. Wir konnten erſt kürzlich wieder auf das Liebäugeln des badiſchen Zentrums mit der Sozialdemokratie hinweiſen. er Großherzog, der Gegner des Großblocks iſt, wird kaum Sympathien haben für das Zentrum, deſſen erſtes Blatt im Lande der Sozialdemokratie einen Antrag macht. Der ſozialdemokratiſche Karlsruher„Volks⸗ reund“ bringt noch keine Würdigung des verſtorbenen irſten, ebenſowenig die„Münchener Poſt“, erſteres Blatt ſich für die nächſte Nummer vor. Die Mannheimer eksſtimme“ nennt Großherzog Friedrich einen per⸗ ich liebenswürdigen, hochgebildeten und kunſtſinnigen Menſchen, benutzt aber trotzdem die Gelegenheit, um von den Follſten Ergebenheitstänzen der Lobredner der Monarchie“ zu echen, und dem Bedauern Ausdruck zu geben, daß„leider ** der größte Teil des Volkes noch nicht aus Sozialdemo⸗ kraten beſtehe.“ Das ſtimmt Gott ſei Dank, mit der Un⸗ widerſtehlichkeit des ſozialiſtiſchen Revolutionsgedankens hat es ſelbſt nach dieſer Volkesſtimme nicht ſo arg viel auf ſich. Der Artikel müht ſich, die„Altersveränderungen im Liberalis⸗ mus des Fürſten“ feſtzuſtellen, der mit zunehmendem Alter von einer wachſenden Angſt vor dem Anſturm der radikalen Maſſen erfüllt worden ſei. Es wird auch ſolchen Phraſen nicht gelingen, die Liebe zu dem verſtorbenen Fürſten aus dem Herzen der Maſſe ſeines Volkes zu reißen. Ein Fürſt, der auch den Arbeitern gegenüber ein ſo gutes Gewiſſen hatte, brauchte keine Angſt por dem Sozialismus zu haben, wenn er die„rote Gefahr“ richtig einſchätzte, ſo iſt das keine Angſt. Durch derartige Herabſetzungen der politiſchen Beſtrebungen eines Fürſten erſcheint der Sozialismus nicht glorreicher, wennſchon das der Zweck der Uebung. Zum Schluß ſtößt die „Volksſtimme“ noch eine fürchterliche Drohung gegen den neuen Landesherrn von ſich: Ob der Regierungswechſel von irgend welchem Einfluß auf die Zuſammenſetzung der Regierung und auf den ganzen jetzigen badiſchen Kurs ſein wird, iſt nicht anzunehmen. Sollte es dennoch ſo kommen, und zwar in unerwartetem Sinne, dann werden auch wir zur Stelle ſein. Nun die nationalen bürgerlichen Parteien, die Groß⸗ herzog Friedrich II. das Vertrauen entgegenbringen, daß er in ihrem Sinne, dem Vorbilde ſeines Vaters folgend, die Regierungsgeſchäfte führen wird, werden ebenfalls geſchloſſen zur Stelle ſein, bereit zum Kampf nach zwei Fronten und das zur Stelle ſein der Sozialdemokratie wird dann wohl einen Teil ſeiner großen Schrecken verlieren. Monarchie und bürger⸗ liche Geſellſchaft in feſtem Zuſammenhalt ſind ein guter Wellenbrecher der ſozialiſtiſchen Hochflut. Der„Vorwärts“ bemüht ſich, gegen Gewohnheiten, einen anſtändigen Ton anzuſchlagen. An den anderen Fürſten gemeſſen ſei Friedrich I. allerdings ein liberaler Mann geweſen, aber eben nur liberal, nicht demo⸗ kratiſch. Das iſt allerdings ein ſchwer verzeihbarer Fehler. Der verſtorbene Großherzog erhält dann folgendes Zeugnis, eingewickelt in ein Lob der badiſchen Sozialdemokratie: Erſt am Ende ſeines langen Lebens mußte Friedrich I. er⸗ kennen, daß ſein parteipolitiſcher Kampf gegen den Sozialismus das erhoffte Ziel nicht erreiche. Er wurde einſichtiger und toleran⸗ ter. Die Sozialdemokratie ſetzte ſich in der Kammer feſt und ihrer Erſtarkung, Arbeit und Taktik verdankt das badiſche Volk, daß das allgemeine, direkte Wohlrecht ſeit zwei Jahren endlich als die un⸗ erläßliche Konſequenz der Verfaſſung vom Jahre 1818 ins Leben trat. Alſo ein verfehltes Leben, Siegerin vor der Geſchichte iſt die Sozialdemokratie. Es bedarf ja nur eines ſehr flüchtigen Blickes auf das Wirken Großherzog Friedrichs, um die Lächerlichkeit dieſer hiſtoriſchen Betrachtung darzutun. Demagogiſcher Phraſendunſt, nichts weiter. Allenfalls noch kennzeichnend für den völkerbefreienden Sozialismus, den großen Kulturbringer, der in ſolcher Geſchichtsklitterung ſich als die Ideologie einer ſtaatszerſtörenden Klaſſenpartei er⸗ weiſt. Dieſe Wertung eines arbeitsreichen Lebens zeigt wieder, daß die Sozialdemokratie keine geſchichtlichen Rechte anerkennt und verſteht, im Intereſſe der Aufrichtung der Herrſchaft des Proletariats alles geſchichtlich Gewordene und — DDDDDrr ſeine ſonſtigen (1. Mittagblatt.) Bewährte in Staat und Geſellſchaft rückſichtslos verwirft und bekämpft und daher im tiefſten Verſtande revolutionär iſt. Den badiſchen Liberalismus wird das wegwerfende Urteil der ſozialdemokratiſchen Preſſe über Großherzog Friedrich J. der einer der größten Vertreter ſeiner Ideale war, zu immer klarerer Erkenntnis von der Notwendigkeit der unbedingten Scheidung von einer antimonarchiſchen, revolutionärer Klaſſenkampfpartei bringen, die Erkenntnis ſtärken, daß es kein Zuſammengehen geben darf mit Parteien, die a diametral entgegengeſetzter Weltanſchauung fußen. Die nationalen und liberalen Blätter widmen verſtändlich dem verſtorbenen Fürſten höchſt warme Nachrufe, ſie ſind von einer tiefen Verehrung eingegeben für ei Fürſten, der ſo ganz auf dem Boden ihrer völkiſchen freiheitlichen Ideale ſtand. Wir wollen aus der Fülle nur eine Stimme aus dem freundnachbarlichen Bayernlande wiedergeben. Die„Münch. N. Nachr.“ ſchreiben: 885 „Und damit iſt Großherzog Friedrich von Baden ein Pfleg und Träger jener deutſchen Vaterlandsliebe geworden und geblieb die man als den praktiſchen, fruchtbaren Patriotismus bezeicht kann und die uns einzig und allein in der Wirtſal der Tage, in denen wir lange lebten, die Hoffnung auf ein Erſtarken nationgler Geſinnung eben auch für die Aufgaben der Einzelſtaaten erh Nirgend im Deutſchen Reiche wird dies tiefer empfunden werden, als in Bayern, das der Vorſehung dankt, an der Spitze des Lande in vollſter Rüſtigkeit den ehrwürdigen Regenten zu ſehen, als da Muſterbild eines deutſchen Landesfürſten und treuen Hüters Traditionen des engeren Vaterlandes. Neben ihm ſtand Großherzog Friedrich von Baden, dank ſeiner Perſönlichkeit und ſeiner Taten hervorragend unter den deutſchen Bundesfürſten, zugleich ein Heg des Reichsgedankens und eines autoritativen Bundesfürſtentu wie es neben einer ſtarken Kaiſergewalt die Wohlfahrt un Glück des deutſchen Volkes erfordern. Hierin zu allermeiſt i tiefe Bedeutung des Hinganges dieſes hervorragenden Mannes und Menſchen; darin vor allem liegt der geradezu une! ſetzliche Verluſt, den das Deutſche Reich, nicht Baden allein, dad erfährt, daß Friedrich 1. von Baden die Augen zum ewigen Schlur mer geſchloſſen hat.“ Dem neuen Landesfürſten gegenüber beobachten d Blätter nationaler und liberaler Richtung ſelbſtverſtänd Zurückhaltung. Sie erwarten, daß er den badiſchen St im Geiſte der Politik ſeines Vaters führen werde, aber wiſſen, daß ein Regiment nicht einfach die Abſchrift voraufgehenden ſein kann und darf. Wir leben nicht 1848 und nicht nach 1870, ſondern nach dem 13. Dezem 1906, der die ſtaatliche Selbſtbeſinnung der bürgerlichen Geſellſchaft vor allem auch gegenüber der Sozialdemok bedeutete. Das iſt Realpolitik, die politiſchen Mittel erg die die Zeitumſtände erfordern. Die„Straßb. Poſt“(e die„Köln. Ztg.“) Wünſcht: Es iſt ein reiches Erbe an vorbildlicher Pflichttreue und ſwarmer Verehrung des deutſchen Volkes, das ſein Vater d Herrſcher hinterlaſſen hat. Möge es ihm vergönnt ſein, mit d Pfande zu wuchern, und wenn auch eine neue Zeit vielfa Formen der Betätigung fordern mag, als immerdar güll ſpiel deutſcher Fürſtentugend wird das Andenken Friedri Baden unvergeſſen bleiben. Die„Münch. N. Nachr.“ ſchreiben, der neue Grof gelte als durchaus liberal, wohlbemerkt mit k vatiſierenden Tendenzen, die ſich im Irauenhände. Noman von Erich Frieſen 5 5 Nachdruck berboten. 8(Fortſetzung.) 5 24 Der berühmte Rechtsanwalt, von deſſen ſtrenger Rechtlich⸗ ſchon ſo viel gehört, und der bei ſeinen häufigen Be⸗ m Hauſe ſeiner Couſine ſtets auch für die Geſellſchaf⸗ reundliches Wort gehabt.— ö 7 Dr. Berrh abends ſeine Sprechſtunde beendet hat, iſt icht wenig erſtaunt, als ihm Fräulein Ruth Morton ge⸗ et wird. Obglei⸗ ſer klopft, merkt man ihm doch nicht die geringſte Bewegung Mit ruhiger Freundlichkeit empfängt er ſie, wie all ſeine Klienten. 5 etwa einer Viertelſtunde geleitet Dr. Berry ſelbſt ſeine ntin bis hinaus zur Treppe.„„ iſt augenſcheinlich ſehr erregt. Ernſt reicht ſie ihm rgeſſen Sie nicht, meine Gnädige:„Das Weib ſoll Vater ttter verlaſſen und dem Manne folgen“!“ die t, während leichte Röte ihr ſchönes Antl'tz überfliegt u entzückendes Bild mäochenhafter Befangenheit und ſtolzer einem unterdrückten Seufzer wendet Dr. Berry ſich ab. leich wie heute hat der alte Bur ö ſein Herz beim Nennen dieſes Namens etwas eauvorſteher ſeinen Plötzlich horcht er auf. Draußen auf dem Gang girrendes Trällern.. das Trippeln hochhackiger Stiefeletten... ein Raſcheln wie von ſeidenen Frauengewändern——— Und jetzt öffnet ſich die Tür ein wenig. Durch die Spalte lugt ein ſchelmiſch lächelnder, leuchtend⸗ roter Frauenkopf. „Darf ich?“ Trotz ſeiner Schwerfälligkeit ſpringt Thomas Mackay wie elektriſiert empor und eilt ſeiner Gemahlin entgegen. „Du— bei mir, teure Diana? Welch ſeltenes Vergnügen!“ Galant reicht er ihr den Arm, auf den ſie lächelnd die ſpitzen Fingerchen legt. ſchmeichelt ſie, ihm die Backe ſtreichelnd. mit Dir zu reden.“ Thomas Mackays Geſicht ſtrahlt. Raſch ſtellt er die Waſſer⸗ pfeife beiſeite und ſetzt ſich erwartungsvoll ſeiner Frau gegen⸗ Uber. Madame trägt einen Morgenrock aus buntſchillernder Seide. Bei jeder Bewegung raſchelt die lange Schleppe gleich einer Schlange um die zierlichen, in Goldlederpantoffeln ſteckenden Füßchen. Das rote Lockengewirr iſt heuze nicht hoch aufgeſteckt, ſondern fällt in langen Strähnen über Schultern und Nacken. „Ich habe nämlich an ihr— und ſie will ſo verführeriſch wie möglich ſein. Kleine Pauſe.„3„55 Thomas Mackay betrachtet mit Enkzücken ſeine ſchöne Frau und Madame überlegt FVVVV Plötzlich debt ſie den yyff;;;. ſchon einen En chluß gefaßt, Alterchen?“ „Wie freue ich mich, daß Du zuhauſe biſt, mein Alterchen, Sie weiß, ihr„Alterchen“ liebt dieſe Haarfriſur Leſonders Elwas unruhig rückt Thomas auf ſeinem Stuh her. 5 5 Wenn ſie ſich lieben, Diana— da wird nicht viel zu mach i 5 „Papperlapapp— nicht viel „Wozu biſt Du Stiefvater!“ Dem braven Thomas Mackay wird immer unbehagl! zumute unter den ſpöttiſchen Blicken ſeiner Fran. „Mir ſelbſt iſt die Geſchichte ſehr fatal,“ ſagt e „Ich hätte mir eine andere Schwiegertochter ausgeſucht „Na alſp!! „Aber 55 ich habe ſchon mit Norbert geſprochen „ und?“%%ͤͤͥꝰĩÜßꝛ „Er ſagt, er liebe Ruth Morton über alles.“ „Pah— über alles! Will er ſie denn heiraten?“ „Ja!“ 8„5„ 8 „Empörend!“ 8 1 Und Madame ſpringt vom Stuhl auf und begin; Zimmer auf und ab zu trippeln. 85 Plötzlich bleibt ſie vor ihrem Manne ſtehen. Il ſchillernden Augen funkeln ihn an. „Haſt Du ihn auf die Folgen einer ſolchen aufmerkſam gemacht, Thomas?“„ „Welche Folgen meinſt Du. liebe Diana?“ „Wenn er ein Mädchen heiratet, das ſeiner iſt, verliert er den Anſpruch auf die Erbſchaft!“ „Aber, meine Teuerſte— Ruth Morton iſt dur⸗ tabel—“%%¶ ũ-, „Unſinn!. Reſpektabe nicht als Schwiegertochter Er ſchweigt. 9 zu machen!“ lacht * den Herzen ſeines Volkes geſetzt. Bis hinein in die letzte Schwarz⸗ waldhütte trauert man um den treuen Vater, den gütigen Herrn. Aber weit über Badens Grenzen hinaus, in allen deutſchen Landen, wird das Bild des vornehmen, hoheitsvollen Fürſten fortleben, in der blauen Uniform ſeiner Dragoner, wie Kalkreuths Meiſterhand ihn gemalt, als die letzte ragende Geſtalt aus der Artusrunde des un⸗ pergeßlichen Kaiſers Wilhelm J. Von den Alpen bis zur Memel fühlt Perſonen von dieſem Ueberreſte der damaligen heimtückiſchen Krankheit etwas merkten oder erfuhren. In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag trat eine ſo ſtarke Herzſchwäche ein, daß ſchon das Schlimmſte befürchtet werden mußte, Noch zur Mitter⸗ nachtsſtunde wurde von der Mainau aus der Miniſter des Groß⸗ herzoglichen Hauſes, Frhr. v. Marſchall in Karlsruhe, tele⸗ Dann hat es natürlich keinen Zweck, die Sozialdemokraten ſo eifrig zu unterſtützen, wie es bei den letzten Reichstags⸗ wahlen noch geſchehen iſt.(Bgl. das Liebeswerben des badi⸗ ſchen Zentrums um ſozialdemokratiſche Wahlhülfe. D. Red.) redeſt Du nichts? Haſt Du das Teſtament vergeſſen?... Dein Herr Stiefſohn darf nicht heiraten ohne Deine Einwilligung— ſonſt fällt die Erbſchaft an Dich zurück!“ Verwundert ſtarrt Thomas Mackay ſeine Frau an. Und leichter wurden dem die letzten Jahre, Als er im Amt durch die geliebten Straßen, Worin das Kind einſt ſpielte, ſchritt. die„Köln. Ztg.“ folgende Mitteilungen über den Charakternd die Lebensweiſe des Verſtorbenen: 5 Großherzog Friedrich war das Vorbild eines deutſchen nes, außerordentlich ſtreng gegen ſich ſelbſt, fleißig bis Das wird nun wohl, wenigſtens ſoweit Trimborn zu ſagen iMannheim, 30“ September.„„„„„„—8 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 2. Seite. Wir haben geſtern die Proklamation Groß ⸗Jgeſprochen wurde, Friedrich von Baden hat doch bis in die letztenleider trügeriſch; es kam ein Rückſchlag und ſtundenlang lag den herzog Friedrichs veröffentlicht. Wir konnten ſelbſt⸗] Jabre ſeines Lebens bewieſen, eine wie ernſte Sache ihm, dem Fürſten, Patient, teilnahmslos in ſanftem Schlummer da. Nur noch Suer Ab die verfaſſungsmäßige Sicherung des Stgatslebens war. Mit der ausnahmsweiſe verließen die Mitglieder der großherzoglichen Fa. verſtändlich von ihr kein politiſches Prgramm erwarten. Aber badiſchen Wahlreform, die ihm in dem und jenem Punkte zwar wider 155 Sweif 0 teb 9 zogliche 625 ſchen Wahlreform, hm in d Punkte milie das Krankenzimmer. Abwechſelnd mit dem Oberkirchen. ſie zeigt die großen Grundlinien des neuen Kurſes: Un⸗das eigene Gefühl ging, deren Notwendigkeit im Staatsintereſſe er peeſtdenten mit dem O— wandelbare Treue zu Kaiſer und Reich, un⸗ aber mit unbefangenem Blick einſah, hat er den Anſtoß gegeben zukatspräſidenten ſprach dle roßherzogin Sterbegebete oder brüchliche Wahrun der Verfaſfung, zeitgemäßen Reſormen in ganz Süddeulſchland, iſt er vorangegangen flüſterte dem Kranken Bibelworte zu. In lichten Momenten verbrüch i 9 Wahrung d i e auf einer Bahn, auf der zu ſolgen auch der„führende“ Bundesſtaat]lächelte der Kranke noch verſtändnisvoll oder drückte ihr die 15 N liberalen Grundgedanken der bisherigen 55 über unz 8 1876 705 entſchließen 1 1 170 952 die 15 155 Atem wurde immer ſchneller, der Mund immer adiſchen Politik. gerſönlichkeit dieſes Herrſchers zeitlebens weit über die Grenzen desſti er, bis heute um 9 Uhr morgens das Herz 7555 Friedrich II. wird eine unbedingt nationaleeigenen Landes hinaus freundlich helle und wohltuende Wärme ver⸗ ſchlagen, Geuß gie Friebrich der getreue Edlart 92 9 5 3 5 11 breitet und Keime ans Licht treiben helfen, die ſich in der rauheren Volkes 8 80 0 Politik treiben und wie ſein Vater verſtehen, etwaige duſt Norddeutſchlands nichf ee leicht enkfalten, wie unker dem fr⸗ Volkes, hatte ausgelitten. Das Sterbezimmer des Großherzogs Regungen von ſüddeutſchem e dernden Einfluß ſüddeutſcher Herzenswärme und Lebhaftigkeit. liü 7 Wbdenſe Se 115 er wird fortſetzen eine gemäßigt liberale Politik, die es„Germania“. zen Jusblic auf den Bodenſee u auf die ſchweizeriſchen Alpen am beſten ermöglicht alle ſtaatserhaltenden Kräfte von] Die Bahnen, die der kirchliche und volſtiſche Liberalismus ein⸗ gewährt. Hier auf dieſem wunderſchönen Fleck des badiſchen inks und rechts unter der Fahne des monarchiſchen Staats⸗ ſchlug, waren vielfach nicht die ſeinigen. Das Bündnis der Liberalen Landes hatte er in ſeinem Leben ſo gern verweilt, hier hatte er links 1 rechts unter der VVN e 3e] mit den Sozialdemokraten, wodurch allein die liberale parlamen⸗ſo piele ſeiner Freunde und Bekannten zum Beſuch empfangen; gedankens zu ſammeln, der ſich ebenſowohl aus 555 tariſche Regierung aufrecht erhalten werden konnte, fand ſeine ent. hier war es ihm ere e 10 0 50 8 konſervativen politiſchen Grundgedanken gufbaut, A. ſchiedene Mißbilligung, wenn er dabei auch die Wege ſeiner liberalen 5 Nes,* 5 5 15 5 Miniſter nicht kreuzte. Ein größerer Widerſpruch iſt ja kaum denkbar i ſich in den Aaaeß aud a 355 Ii erliner 5 als derjenige, daß im Reiche die Sozialdemokratie als Umſturzpartei] gebahrt, igen, morgens und abends, re Die geſamte Berliner Preſſe hat dem verſtorbenen Großherzog] auf das entſchiedenſte bekümpft wird, während die Regierung in ſämtliche Bewohner von Mainan zur gemeinſamen Andacht ver⸗ lange herzliche Nachrufe gewidmet, in denen Gefühle echter Trauer[Baden die Sozialdemokratie regierungsfähig macht und mit ihr die ſammelt haben. Wann die Ueberführung nach der Reſidenz er⸗ h ausgelöſt wurden und ſich das Beſtreben kundgibt, ein Geſchäfte des Landes führt. Großherzog Friedrich muß das ſelbſt pein⸗ folgt, iſt noch nicht bekannt. 9 Bild des Verſtorbenen als Fürſt und Menſch zu zeichnen. Wir laſſen lich empfunden haben, aber ſeine Regierung hat ihn in die Zwangs⸗ 228 nachſtehend einige Zeitungsſtimmen folgen. damit ſte ſelbſt mit ſozialdemokratiſcher Unterſtützung ſchreib 7 4 5 iſt ei fe „Voſſiſche Zeitung“. die Herrſchaft des Liberalismus mühſam über Waſſer halten kann. iden die;„. M.: Großhergog Frie iſt ein Nach ſchwerem Kampf ſanft entſchlafen, von guglvollem Leid fried⸗] Das wird und muß anders werden, wenn die rührige Zentrums⸗ ernſter/ in ſich gekehrter Mann, eine Art Gelehrtennatur der ein 5 lich befreit. Der Genius hat ſeine Fackel geſenkt, und ein 1055 fraktion in Baden zuſammen mit den Konſervativen die Mehrheit im 8 Wiſſen beherrſcht und in vielen Verhältniſſen des öffentlichen ſcher Mann iſt geſtorben. Unvergänglich iſt ſein Name mit der Ge.] Parlament gewinnt und der liberalen Herrſchaft ein Ende bereitet. Lebens gut Beſcheid weiß. Die traditionelle eiſerne Abhängigkeit, ſchichte des Vaterlandes verknüpft, unauslöſchlich wird ſein Bild im Freilich, der verſtorbene Großherzog Friedrich war als Proteſtant in welcher der Erbe der Hohenzollernkrone bom Vater 929011 Herzen des Volkes leben. Als Fürſt wie als Menſch hat Friedrich.,kein Freund des Zentrums und kaum ein Freund der Katholiken, wird, hat er nicht auszukoſten gehabt, und ſeine roße Beſcheiden⸗ EGreßherzog von Baden allenthalben Verehrung genoſſen und verdien aber er konnte als Landesvater nicht den Kampf wollen, ſondern mußte heit und die hol Vereh 17 7 5 b. 55 0 Einbei 5 ie 8 zeik und die hohe Verehrung für ſeinen Vater, haben ihn davon ſchlicht und einſach, für die nationale Einheit ebenſo begeiſtert wi die Verſöhnung anſtreben. Nicht die Unterbrückung, ſondern die abgehalten, auch nur den Schim: 5 Kr—5 22 be allem Chauvinismus abhold, aufgeklärt und der Freiheit zugetan, Gerechtigkeit mußte ſein Ziel ſein. Darum ſind ihm auch in den 0 0 9 en Schimmer einer onprinzenpolitik auf⸗ 11 immer bedacht, das Wohl aller Klaſſen der Bevölkerung zu fördern,]bitteren Jahren der liberalen kulturkämpferiſchen Aera dſe Treue dommen zu laſſen. Er tritt auf der Mittagshöhe des Lebens ſtehend weiſe im Rat, ein weitblickender Staatsmann, kraftvoll im 1 und die Sympathien des unterdrückten katholiſchen Volkes erhalten an, 1 1575 Vater fünfundfünfsig Jahre lang, in 12 Sführ fänglichkei einer wunderſamen, werdeluſt i egi nen hundert hindurch Liebe geſät und Liebe geerntet, weit über die Gren⸗ Ueber die letzten Lebensſtun en des roßherzog 90 zen ſeines Landes hinqus. An ſeiner Bahre trauert die ganze deutſche bringt die„Köln. Ztg.“ von der Mainau folgenden Bericht: Nation; denn ſie hat einen ihrer beſten Söhue, einen ihrer beſten Für⸗ Die Dauer der Krankheit des Großherzogs war verhältnismäßig Politis 1 755 verloren. Lange Aabe bnn hat 15 1 1 1 ee kurz. Am Freitag, den 13. d. M. fühlte er ſich unwohl. Zu⸗ 0 E E ers 5 Amtes gewaltet, immer ein Vorkämpfer un ahnbrecher der Freiheit, eff;; 5 5 immer ein Schirmer der nationalen Einheit. Bureaukratismus, 125 ee Maunheim, 30. September 1907, Pietismus, Antſſemitismus, Reaktion fanden in ihm einen unerbitt⸗ ainau 5 eſend. Ahren er Unterhaltung ſi lichen Gegner. Soweit er konnte, hat er auch außerhalb ſeines fröſtelte der Großherzog; auch der Umgebung fiel das Unwohl⸗ Zentrumsreden. „Muſterländle“ freiheitlichen Anſchauungen Einfluß zu ſchaffen ſein des Großherzogs auf. Am andern Tag ſtellte ſich Fieber(N. L..) Die„Eichsfeldia“ bringt ei 5 geſucht, im Deutſchen Reich. Nicht immer mit Erfolg. Aber mochte]ein. Trotzdem konnte ſich der Großherzog nicht entſchließen,, 1 ſeldia“ bring einen umfang⸗ d ihn auch mauchmal Verſtimmung überkommen, immer dachte er, wie auf die Teilnahme an der Einweihung der katholiſchen Kirche reichen Bericht über die Reden, die die Abgg. Trimborn e im benachbarten Litzelſtetten zu verzichten. Die Zeſtungen be⸗ und Erzberger auf einem Zentrumstage für den Wahlkreis au en, Wenee, Aaen de e richteten damals eingehend über den ſchönen Verlauf der Feier, Mühlhauſen⸗Langenſalza⸗Weißenſee gehalten haben. Der ſeinem Volke, treu dem Vaterland. Einer der Zeugen der großen 5 5 921. Abg. Trimbor 4 17 iner der tätigſten Vorarbeiter und Mitarbeſter bei der Grün⸗ und beſonders über die bezaubernde Liebenswürdigkeit des bg. Trimborn erklärte danach mit Bezug auf die Sozial⸗ Zeit, einer der tätigſten Vorarbeite ß„ dung des Reichs iſt dahingegangen, ein huchſinniger Menſch, ein aus⸗ greiſen Großherzogs, der nicht genug tun konnte, all die vielen demo kratie: gezeichneter Fürſt. Die Trauer, die ſein Sohn und Erbe, der neue Geiſtlichen, Bürgermeiſter, Gemeinderäte, Veteranen uſw. an⸗„Die größte Gefahr droht dem Reiche von Grpßherzog empfindet, wird heute geteilt von der geſamten Nation.] zuſprechen. Kaum war der Großherzog auf die Mainau zu⸗ der Sozialdemokratie. Nur törichte Leute können glauben Auf den Tafeln der deutſchen Geſchichte aber wird der Name des rückgekehrt, ſo legte er ſich zu Bett. Da das Fieber am Montag daß dieſe Gefahr du ch den Ausfall der 6˖ Großherzogs Friedrich mit goldenen Lettern verzeichnet werden zum zunahm, wurde noch an demſelben Tag Geheimrat Fleiner von Gefah rch den Ausfall der letz en Reichstags⸗ aen een eene, Heidelberg telegraphiſch auf die Mainan beſohlen, der auch ge- waht beſeitigt oder weſentlich herabgemindert ſel. Nein, f e 9 einſam mit dem Hofarzt, Geheimrat Dr. Dreßler, eine beftige] die Sozialdemokratie iſt noch zu beſiegen, und überwunden Wie in ſeiner Treue zu Kaiſer und Reich, ſo war der Großherzog] m Arzt, r. Dreßler, eine heftig werden muß ſie, we Kaif 9 Hriedrich auch ein leuchtendes Vorbild raſtlofer Erfüllung ſeiner Re⸗] Darmentzündung(Colitis) feſtſtellte.„Vermutlich ſteht dieſe im be I„„wenn Kaſfſer und Reich blei⸗ gentenpflicht gegenüber dem badiſchen Volke, dem ein wahrer Landes⸗]Zuſammenhang mit einer Maſtdarmfiſtel, an der der Großher⸗ n ſollen. Jedem Kinde iſt klar, daß hierbei die Mit⸗ d dater geſtorben ſt. Was er in einem balben Jahrhundert voll ſelbſt. zog vor etwa 15 Jahren erkrankt war und die ihn nötlgte, bis hilfe des Zentrums abſolut nicht entbehrt werden kann.“ d loſeſter Arbeit für ſein Land getan, wie er aee aene zuletzt eine Kanſtle zu tragen, die täglich zum Zweck der Reſnigung„Da das Zentrum hoffentlich nicht will, daß Kaiſer und g 1aten ee herausgenommen werden mußte. Wie wenig ihn das Tragen derReich untergehen, wird es ſeine ſelbſtloſe Mithilfe zur Be⸗ perſönlich nahe getreten jſt, das hat ihm ein dauerndes Denkmal in Kanüle hinderte, beweiſt der Umſtand, daß nur die wenigſten kämpfung der Sozialdemokratie nun doch wohl gewähren! d Nen n* honiſch beauftragt, durch eine Sondernummer der Karlsruherhat, nicht wieder vorkommen. 8 deutſche Volk in tieſer Wehmut, daß an den Hängen des Bodenſees pl 1 8 8 15 ie Abendrot Aee 86l in der Stunde Zeitung am früheſten Morgen der Bevölkerung über die ſchweree Der Abg. Erzberger hat dann in ſeiner Rede u. a. darauf unter den Horizont tauchte, da der Tod dem erlauchten Herrn von Erkrankung des Großherzogs Mitteilung zu machen. Von da hingewieſen, daß der nationalliberale Abg. Baſſer⸗ Mainau die Augen ſchloß. ab wurden täglich zweimal Berichte herausgegeben. Die mann früher zu poſitiver Arbeit mit dem Zentrum bereit 2 Nalionalzeitung“. Großherzogin ſelbſt übernahm mit dem Erbgroßberzogspaar]war Ganz recht. Wäre das Zentrum n 8 iſt ͤ 3 ſe die Kür 1„ 5 ur ſeinerſeits zu d eeg Ungen derbherbzagene die eurſten die bu brer durgend die Pflege des Schwererkrankten und wich faſt keine Minute mehr ausreichend ſitwer Arbeit eineen 9 ſchweres Ungemach erſaßren haben, mauchmals die beſten Herrſcher vom Krankenlager. Was dieſe fürſtliche Samariterin in den Usreichender poſitiver Ar el für die deutſchen Kolonien werden. Dem großen Friedrich, dem alten Kaiſer Wilhelm ſind bittere letten 14 T 0 el e ee höchſte Anerk ng. Mit bereit geweſen! Der Abg. Baſſermann war es doch nicht etwa, u Erfahrungen, die ſie in jüngeren Jahren durchzumachen hatten, eine etzten 1 92 Eltet dat, ien bebſte ünertennung. di der das Zentrum hinderte, die von den Sachverſtändigen be⸗ 3 Schule geweſen, worin ihr Charakter geſchmiedet, ihre Menſchenkennt⸗]großer Geduld ertrug der Großherzog all die Schmerzen, le antragten Forderungen für Südweſt an unehme Abe der 8 nis geſchärft wurde. Aehnliche Beobachtungen kann man in der Ent⸗ das Darmleiden ihm bereitete. Kein Wort der Klage kam über Si 118 des Abg. Erzb 55 zunehmen r de 5 wicklung Irledrichs von Raden machen, Als Prinz, der bereits Aus. ſeine Lippen. Am 21. September empfing er früh morgens mit] Hinweis des Abg. Erzberger iſt recht wertvoll und man ſollte licht batte, dereinſt den Thron ſeines Landes einzunehmen lernte erden Mitgliedern der großherzoglichen Familie das hl. Abend⸗ ihn öfter machen. Nicht nue Abg. Baſſermann, ſondern auch 5 0 1 F mahl, das ihm der Präſident des evangeliſchen Oberkirchenrats, manche andere Leute haben ſich bemüht, im Verein mit dem 5 aufen flüchten mußte, hat auf den jug 5 Friedri Weße Help; 75 3 1 51 ufſenbar einen tiefen Eindruck gemacht; der ſittliche Wert der ſtaatlichen 3 Mit 15 10 R praktiſche Arbeit zum beſten des Vaterlandes 3u. Ordnung mag ſich an ſeinem empfänglichen Gemüte damals fürsKranke 5 zaterunſer und empfah ſeine Seele der Gnadeleiſten. Fürſt Bülow hat es am 25. Februar 1907 im Leben feſt eingeprägt haben. Mit dem Manne reiſte darqus die Er⸗] Gottes.„Noch einmal flackerte dann das Lebenslicht auf, In Reichstage ausgeſprochen, daß er lange und ehrlich beſtrebt keuntnis, daß der Staat nichts Türichteres tun könne, als die in denden nächſten Tagen ſank die Temperatur, der Kranke fühlte ſich weſen ſei, die Mitwirk der Zent dei fl 1 155 1% geweſen ſei, die Mitwirkung der Zentrumspartei für große d Tieſen eines Volkslebaus treibenden und drängenden Kräfte gewalt⸗] bedeutend wohler; er nahm mehr Nahrung als ſonſt zu ſich, die Aufgaben unſerer nationalen Politik winn Gerade ſam niederzuhalten; daß es immer höchſte Pflicht der verantwortlichen[Erkrankung des Darmes konnte als beſeitigt angeſehen werden, 57 5 zu gewinnen. Gera U Sigabslenter ſein werde ihnen zur rechten Zeit ein Ventil zu öffnan er unterhielt ſich wieder lebhaft mit ſeiner Umgebung, auch mit durch dies frühere Verhalten nationaler Politiker wird dar⸗ 55 ihr meres Nee ee ane 1 hat 62 ſeiner Tochter, der Kronprinzeffin von Schweden, die unterdeſſen[getan, daß man nicht aus„Katholikenhaß“ das Zuſchmmen. aden unter der Herrſchaft dieſes Fürſten— der aus eren Er⸗ 13„„„ Bei 111 5 14 80 5 fahrungen lernte, ohne verbittert zu werden— den RNuf des konſtl. von Stockholm eingesroffen par. Ueberall im Lande lebte die 5 1 dee e hat. eee tuttonellen Muſterlandes gewahrt und gefeſtigt. Und wenn das Wort] Hoffnung auf, daß die kräftige Natur des Großherzogs noch⸗[geblichen Haß führte nämlich im ſpäteren Verlaufe ſeiner eeeee eeee eee e e eicen, Untezton mals Oerr über die Frankheit geworden ſei. Die Hoffnung war!] Rede Abg. Erzberger die Bildung des nationalen Vlockz 8 8228 2 N ee 02 e n 5 b0— 5— N* 0 0 Kaße, die jeden Augenblick ſprungbereit iſt. Böſe funkeln ihre Damit er dienend herrſchen kann.“ Augen hinüber zu ihrem Mann.„Mein Herzenswunſch, Herr,“ ſprach der Andre.— Aus dem Leben des Großherzogs Friedrie Pauſe. 5 Das ſchöne blaue Fürſtenauge leuchtet Von einer dem Großherzog ſehr nahe ſtehenden Seite ält „Na?“ fragt ſie nach einer Weile ungeduldig.„Warum Und ernſt und ſinnend winket er Gewährung. „Du könnteſt denken, daß ich—— ſtottert er,* 55* ſpäte Nacht hinein. ein großer Freund der Natur und ebe „Mein Gotl biſt Du ſchwerfällig!“ knurrt Madame, indem Die Kirche zu Litzelſtetten, der Kunſt, ſtreng religiös, zne zu frömmeln. Faſt ohne Ax. ſie vom Stuhl emporſchnellt und mit beiden Füßen aufſtampft. Erſtrahlet im Feſtesglanz! nahme ſtand Großherzog Jrſedrich Werktags wie Sonntags 9 „Was iſt da noch zu überlegen? Du gibſt ſelbſtperſtändlich Da tritt der greiſe Herzog 5 Uhr auf; das Schlafen in den Tag hinein war ihm, auch! Deine Einwilligung zu einer Heirat mit Ruth Morton nicht. In der Ehrengäſte Kranz. auderen Perſonen, ein Greuel. Großen Wert legte er auf Mögen die beiden dann tun, was ihnen beliebt. Entweder ſie Körperpflege; mehrmals im Tag ließ er ſich frottieren; MM verzichten aufeinander, wenn die Liebe—“ ſpöttiſch lacht Madame Wohl hat die treue geraten bis in die letzten Tage michte er an einem neben dem Schle b auf—„doch nicht ſo heiß war.. Oder ſie heiraten ſich ohne„Fürſt! ſchon den müden Leib, zimmer ſtehenden Turnapparat körperliche Uebungen. Da Deinen Willen, und die Erbſchaft kriegen wir. Weiß nicht, was Bleib diesmal fern und erhalte uhne die Großherzogin ſelten frühſtückte, ſo benatzte er die M. mir lieber wäre. Geld kann man zwar nie zuviel haben!] Aber Dich Deinem zagenden Weib.“ genſtunden, um noch nüchtern an die Arbeit zu gehen. Alle Briüle, Deinem hochnäſigen Herrn Stiefſohn, der mir kaum die nötigſte Höflichkeit erweiſt, der mir oft ganz offen ſeine Verachtung zeigte, den möchte ich——“ (Fortſetzung folgt,) 6 Großherzog Friedrich. Gedenket eines menſchlich edlen Zuges: Der Fürſt trifft eine Weibel einſt, Da lächelt gütig der Milde: Die Pflicht iſt's, die mich hält, Und wollen die Kräfte verſagen, Sie iſt es, die ſie ſtählt. Und als die Glocken klangen, Hallend zum letzten Choral, Da bebt des Herren Körper, getroffen waren, öffnete er ſelbſt und ſortierte die Einläufe die einen bekam das Geh. Kabinett oder das Staatsminiſteriun die anderen die Gen⸗ralintendanz der Zivilliſte, oder der mif täriſche Adjutant. An dem Morgenfrühſtück, bei herzoa nur Tee und Gebäck geruß, nahm außer der Großherzogin niemand teil. Dieſe Morgenſtunden waren dem Alleinſein des Hier beſprach der Großherzog alles, was ihn bewegte, hier ſas er der Großherzogin Briefe deß und Telegramme, die in der Nacht oder am frühen Morgen ei dem der Gr Greoßherzogspaares gewidmet. Der ihn des Exerzierens leicht erfaßte, 8 Schwer durchgeführte Kunſt gelehrt. 1 8 Den alten Lehrer drückt der Jahre Bürde. „Was willſt Du werden, Lieber?“ Lächelnd ſprach's der Fürſt. „Ratsdiener, Herr, in meinem Heimatorte“ Da fühlt er des Alters Qual. Kaiſers und der Kaiſerin vor, hier wurde das Programm für den Tag vereinbart, hier dereinigte ſich das Großherzogspaar n gemeinſamem Gebet. In der Regel las der Großherzog mit lauter Stimme ein Kanitel aus der Bibel vor, dann betete die Greßherzogin vollſtändig frei und ohne Anlehnung an ein Gebet⸗ buch, in der Regel kniend. In den vielen Jahren, in denen wir Nun läuten wieder die Glocken, Der ſie ſchwingt, dem zittert die Hand, Um Friedrich den Guten trauert Sein treues Badnerland. „Ratsdiener Du? Der eines Fürſten Schritt L. Hoeber. dem Großherzog nahe ſtanden, erinnern wir uns nicht, daß dieſe 5 Geeleitet und ihn dienen lehrte. gemeinſame Andacht ausgeſetzt worden wäre. 5 Mannheim, 30. Sepfemver. General⸗Auzeiger. Mittagblatt.) . Selk⸗ 1 5 75 2 85 85 8 50 5 70 N 5 9 zurück. Wenn man näher zuſieht, ſtützen ſich alſo die Theſen a] Infolge der ablehnenden Haltung der baperiſchen Eiſen⸗vertreten hat. Insbeſondere war es unſer hieſiges Krankenhaus Erzbergers nicht, ſondern ſie widerſprechen ſich, und mit Recht ſagt die„Nordhäuſer Allgemeine Zeitung“ von ihm: ſeine Gedanken verwirren ſich manchmal; es geht ihm zuviel im menten Kopf herum. ihr die—— immer e en Aus Stadt und Land eutſchen 85 herzogs* Maunheim, 29. September 1907. n herr⸗ 57 Alpen Aus der Stadtratsſitzung idiſchen 5 vom 26. September 1907. ſatte er Der Firma E. A. Seemann in Leipzig wird unter beſtimmten fangen; Bedingungen die leihweiſe Benützung des der Stadtgemeinde ge⸗ zu be⸗ hörenden und zur Zeit in der Jubiläums⸗Kunſtausſtellung befind⸗ lle auf⸗ lichen Bildes„Der ſchwarze Ritter“ von Profeſſor Gerolamo Cai⸗ abends, xato nach Schluß der Ausſtellung geſtattet. ht ver⸗ Der Verſammlung der badiſchen Schmiedemeiſter in Mann⸗ enz er⸗ heim wird für eine am Montag den 7. Oktober, vormittags 10 Uhr geplante Hafenfahrt ein Arnheiterſches Boot zur Verfügung geſtellt. Die nachgenannten Vorlagen an den Bürgerausſchuß werden iſt ein feſtgeſtellt: a) Herſtellung des Grenzweges von der Gasfabrikſtraße deß bi⸗ zur Neckarauerſtraße; b) Verkauf von Villenpläven in der öſt⸗ ntlichen lichen VVD e) Nachträge zu den Satzungen des Real⸗ g der Reformſchule und der höheren Mädchenſchule; ehalten d) Verkündigung der ſtädtiſchen Rechaungen für 1906. cheiden· Dem vom Gr 30. Bez samt mitgeteilten Entwurf einer orts⸗ dabon poligeilichen Vorſe ift, die Poliseiſtunde in der Stadt Mannheim ir auf⸗ belr., kwird mit 5 5 Maf abe zugeſtimmt, daß vom 1. Oktober 1907 ſtehend ab die Poliz iſtunde hier auf 2 Uhr feſtgeſetzt wird. mg, in Der Stadtrat erklärt ſich mit der Errichtung einer Poligzei⸗ gongten bwache für das Induſtriohafengebiet einverſtanden; die neue Wache nde. ſoll in dem früheren Bahnwärterhäuschen am Luzenberg unter⸗ gebracht werden. Auf Anſuchen Großh. Bezirksamts Schwetzingen wird das ſtädt. Unterſuchungsamt ermächtigt, die im Amtsbezirk Schwetzingen vor⸗ kommenden amtlichen Milchunterſuchungen vorzunehmen. 907 Verſchiedene' Liegenſchaftsangebote werden verbeſchieden. e Die Frage der Platzwahl für die Errichtung eines Hallen⸗ ſchwimmbades wird wiederholt eingehend beraten. Die Erſtellung eines Aufenthalts⸗ und Wohngebäudes bei Aians wird dem Antrag des Tiefbauamts gemäß ge⸗ orn nehmigt. hlkreis Nach Mitteilung des Tiefbauamts wurde die Glasſtraße Der zwiſchen Sandhofer⸗ und Eiſenſtraße im Stadtteil Waldhof am zial⸗ 7, Auguſt 1907 und die Stollbergſtraße daſelbſt zwiſchen Sandhofer⸗ und Eiſenſtraße am 17. Auguſt 1907 fertiggeſtellt und den! Ver⸗ kehr übergeben. 3 Schluß folgt.) Stags⸗ 81 Neig Aus der 8. Plenarſitzung der Handelskammer. unden„ Mannheim, 30. Sept. blei⸗ 1. Der Kammer lag eine Anfrage des Gr. Miniſteriums Mit⸗ Innern vor betr. die Abänderung der Vo⸗ſchriften des Han⸗ kann.“ Sgeſetzluchs über die Konrurrenzklaufel. Nach ein⸗ gehender Beratung gelangte die Kammer mitk ſtarker Mehrheit der Auſicht, daß die Konkurrenzkläuſel nicht zu entbehren ſei, daß etwa vorgekommene Mißk räuche keinesialls ausreichenden Grund zu: Abänderung des Geſetzes geben, daß vielmehr die Paxagraphen 74 und 75 H. 3. B. dem Gehilten in vollem Maße Pie Mittel an die Hand gebea, gegenüber etwaigen Mißbräuchen Pzu ſeinem Rechte zu kommen. 2. Zur Beſprechung verſchiedener die badiſchen Handelskam⸗ äftigender Angelegenheiten ſoll demnächſt ſſwieder in den⸗Baden eine Zuſammenkunft der Präſidenten 1 ſarauf und Sekretäre dieſer Kammern ſtattfinden. er 3. Den Klagen über die ahlennot wurde eine eingehende bereit Beratung gewidmet. Es entzieht ſich der Beurteilung, in wel⸗ ts zu]chem Maße die Kohlennot den für ſie geltend gemachten Gründen: onien beitermangel auf den Zechea, Wagenmangei ouf den Eiſenbah⸗ etwa, n. Uebezwiegen der Ausfuhr über die Einfubr, im Einzelnen en be⸗ ur Laſt zu legen iſt. Eine brauchbare geſetztiche Handhabe um ar der mit der Kohlenknappheit zweifellos verbundenen Mißſtänden ſollte ſteuern, fehlt, dürfte aber Zuch kaum zu kinden ſein. Ueberaus auch billig iſt jedenfalls die Reduktion der vertragsmäßig zu liefern⸗ den Menger ohne gleichzeitige Befreiung von dem Verbot des inderweitigen Kohlenbezuges and dieſe Unbilligkeit zu befeitigen 5 n te verſpcht werden. ſtrebt 4. Zum Entwurf eines Neichs⸗Apothekengeſetzes ſtimmt die Kammer dem ihr erſtatteten Referate eines Mitglie⸗ große 3 bei, das ſich im Weſentlishen für die Aufrechterhaltung des beſtehenden Rechtszuſtandes ausſpaſcht. Die Kammer beſchloß aber der Erwartung Ausdruck zu geben, daß künftig bei der Ver⸗ eihung neuer Apothekenkon zeſſionen dem Bedürfnis nach Ver⸗ ne! a der Apotheken mehr Rechnung geiragen werde Fals 5 Es wurde lüber eine Reihe von Perſonenverkehrs⸗ legenheiten berichtet. bahnverwaltung kann der Schagellzug D 142, ab Mannheim 6 Uhr 53 früh im Winter nur bis Ulm und nicht nach München geführt werden. Der Verſuch der Gr. Generaldirektion, die bayeriſche Verwaltung zur Aufrechterhaltung des Anſchluſſes nach München zu bewegen, hat leider keinen Erfolg gehabt. p] Die Abendverbindung Frankfurt a..⸗Mannheim über die Riedbahn hat ſich allmähtich immer mehr verſchlechtert; ſie wurde immer ſpäter gelegt und ſchließlich der Schnellzug in einen gewöhnlichen Zug mit 2 Stunden Fahrzeit verwandelt. Dieſer Zug, der im Sommerfahrplan 10 Uhr 47 ab Frankfurt ging und 12 Uhr 22 hier eintraf, wird Frankfurt nach dem Winterfahr⸗ planentwurf 1907/08 erſt 10.55 verlaſſen u. in Aannheim erſt 12.57 eintreffen mit einem Aufenthalt von 21 Minuten in Goddelau⸗ Erfelden. Am ſchlimmſten trifft dieſe Verſchlechterung aber die von weiterher, Berlin, Hamburg, uſw. nach Mannheim Reiſenden, die nach langer Schnellzugfahrt nunmehr, auch wenn ſie den künf⸗ tig 10.49 Frankfurk verlaſſenden Schnellzug 22 der Main⸗Neckar⸗ bahn benützen, erſt 12.44 in Mannheim einteeffen. e] Auf der Main⸗Nechacvahn verkehren in der Richtung Mannheim⸗Frankfurt 4 Schnellzüge und 4 Eilzüge, in umgekehr⸗ ter Richtung 6 Schnellige und 4 Eilzüge. Die Kam⸗ mer nahm aus dem Umſtande, daß die Reiſe Franlfurt⸗Mann⸗ heim und zurück durch Fahrkartenſteuer und Schnellzug zuſchläge ſehr erheblich von 7,.30 Mark auf 9,80 Mark in 2. Klaſſe ver⸗ teuert iſt, Veranlaſſung, bei der Direktion Mainz die Umwand⸗ lung eines Teiles der zuſchlagpflichtigen Schnellzüge in zuſchlag⸗ freie Eilzüge zu beantragen. Dieſe Bitte iſt von der Mainzer Direktion ohne Begründung obgelehnt worden, eine Ablehnung, die um ſo unverſtändlicher iſt, als die badiſche Verwaltung ſchon im kommenden Winterdienſt die Schnellzüge 94/21 der Main⸗ Neckarbahn ihrerſeits auf der Strecke Heidelbeyg⸗Baſel als Eil⸗ züge fahren wird. Die Karamer beſchloß, ſich bei dem die Pualfe b und e be⸗ treffenden ablehnenden Beſcheid der Eiſenbahndirektion Mainz nicht zu beruhigen, ſondern neuerdings vorſtellig zu werden. Veerdigung von Altſtadtrat Karl Groß. Prächtiges Herbſtwetter tzer es, als die ſterblichen Ueber⸗ reſte eines unſerer verdienſtvollſtenMitbürgers geſtern nachmittag zur letzten Ruhe beſtattet wurden. Weihevolle Stille lag über dem Friedhof, über dem die Sonne ihre goldenen Strahlen aus⸗ breitete. In der Friedhofkapelle hatte ſich gegen 3 Uhr eine große Trauergemeinde verſammelt, um Altſtadtrar Karl Groß die letzte Ehre und Freundespflicht zu erweiſen. Die Kapelle konnte die Erſchienenen faſt nicht ſaſſen, ſo groß war die Zahl derer, die dem Verſtorbenen im Leben menſchlich näher geſtanden waren. Unter den Anweſenden bemerkten wir u. a. Herrn Oberbürger⸗ meiſter Dr. Beck mit den Bürgermeiſtern Martin und v. Hollander, ferner die Stadträte Barber, Baſſer⸗ mann, Denzel, Duttenhöfer, Kommerzienrat Hirſch⸗ horn, Köchler, Löwenhaupt, Dr. Stern, Stock⸗ heim und Vogel, die Skadtverordneten Jul. Benshei⸗ mer, Hoffſtätter, Reinnulh, Sarior, Stadtſchulrat Dr. Sickinger und Wachen heim ſowie Altſtadtvrat Keſ⸗ lelheim und Direktor Fuchs mit mehreren Beamten des Schlacht⸗ und Viehhofes. Den mit prächtigen Blumenſpenden übesreich geſchmückten Sarg flankierten die Fahnen der„Liedertafel,, der Metzger⸗ innung des Landwirtſchaftlichen Vereins und des Metzgergehil⸗ fenveins. Die Aktivität der„Liedertäfler“ eröffnete die Trauerfeier⸗ lichkeit mit dem ſtimmungsvollen Vortrag des Liedes„Ueber den Sternen wohnt Gottes Friede“ Alsdann hielt Herr Stadtpfar⸗ rer Ahles die Trauerrede. Auf Grund der Worte der hl. Schrift:„Es iſt genug; ſo limm nun Herr meine Seele, ich bin nicht beſſer, denn meiner Väter Fehler,“ entwarf der Geiſtliche ein Lebensbild von dem nun Heimgegangenen. Es iſt genug. Das Wort habe der Entſchlafene gewiß auch empfenden in der langen Leidenszeit, wo er eigentlich den Tod als erne Erlöſung herbei⸗ ſehnte. Aber ſonſt ſei ſein Jeben von einer teltenen Tüchtigkeit und Arbeitskraft erfüllt und die Arbeit ſei ihm eine Freude ge⸗ weſen. Es iſt genug. Die Fraft des 7hjähregen Mannes war durch das lange Krankenlager aufgezehrt. Seia Lebenswerk war abgeſchloſſen. Der Heimgegangene war in unſerer Vaterſtadt eine weithin bekannte Perſönlichkeit, ſchon durch ſein früheres Wirken als Stadtrat unſerer Bürgerbehörde. Und eben Jeſe Tätigkeit hat ihre volle große Würdigung geſunden. Früher bei ſeinem Rück⸗ tritt vom Amt und neuerdings in einem Nachruf, den wohl alle auch geleſen haben und deſſen tkeffliche Charakkeriſtik wir durch⸗ aus für berechtigt anerkennen müſſen. Der Verſtorbene war ein Mann des praktiſchen Lebens, der aus dem Reichtum ſeiner vielen Arbeitserfahrungen und ſeiner genauen Kenntnis der örtlichen Verhältniſſe überall das Ver⸗ trauen ſeiner Mitbürger gewann und der die Intereſſen der Allaemeinheit auf das Gewiſſenbafteſte nach beiter Ueberzeugung mit ſeinen Patienten und ſeinen Schweſtern, die ſich ſeiner ganz beſonderen Fürſorge erfreuen durften. Er verwaltete den Sepa⸗ vatfonds der evangeliſchen Kirchengemeinde mit beſonderer Opfer⸗ willigkeit und war jederzeit dazu bereit, ſeine Kraft für die Jutereſſen der evangeliſchen Gemeinde einzuſetzen. Es iſt nicht in erſter Linie ſein öffentliches Wirken, das uns hier bewegt. Der Verſtorbene hat ſein öffentliches Wirken erſt aufgenommen, als ſeine Söhne herangewachſen waren. Er war in erſter Linie ein urermüdlicher Geſchäftsmaan und Arbeitsmann auf dem Boden eines eigenen häuslichen Lebens. Viele Jahre hat er das ge⸗ ſchäftliche Leben geleitet, vorbildlich für ſeine Mitarbeiter. Mit be⸗ rechtigtem Stolze dertrat er ſeine Berufsgenoſſenſchaft u. er war einer der Mitbegründer der hieſigen Metzgerinnung, deren Ehrenn; präſident er bis zuletzt geblieben iſt. Ein Gegengewicht des Arbeitens fand der Verſtorbene in der Pflege des Geſanges, der cm ſelbſt und vielen ſeiner Freunde ſo reiche und frohe Stunden bereitete. Die„Liedertafel“, der er ja durch 50 Jahre angehörte, verliert in ihm ihre beſte Stütze und einen ihrer treueſten, wohlmeinenden Freunde. Wie oft hat er doch an mancher Sängerfahrt teilgenommen und wie ſtolz war er auf die Erfolge, ſeiner Sangesbrüder. Gerade auch in dieſer Verbindung von Gewerbetüchtigkeit und Kunſtpflege iſt der Heim⸗ gegangene ſo recht ein Beiſpiel des richtigen deutſchen Bürger⸗ ſtandes. Was mag es für eine Freude geweſen ſein, daß dieſes ſein Talent ſich auf ſeine Söhne vererbte und das Haus eine Stätte der Sangesfreude und Sangespflege wurde, daß ſeine Söhne hier an Ort und Stelle in ſeine Fußtapken traten und daß ſie in einem ſchönen, glücklichen Familienkreis, von blühenden Kindern umgeben die Traditionen der Gegenwart hinaus in die Zukunft weiterführen.— Gebet und Vater Unſer beſchloß die Trauerrede. Herr Oberbürgermeiſter Or. Beck widmete dem Entſchlafe⸗ nen, der 1½ Jahrzehnte hindurch dem Stadtrate angehörte, einen Nachruf. Dem klugen Berater, der auf Grund ſeiner genauen Kenntinis mit ſcharfem Verſtändnis im Kampf der Meinungen die richtige Entſcheidung zu treffen wußde, dem guten, edlen M ſchen, dem lieben Freunde, der kreu wie Gold jeber Intrigue ſe ſich jederzeit erwies, weihe ich namens der Stadtgemeinde, di einer ihrer beſten Bürger verlor, dieſen Kranz zum ehrenden Ge dächtnis. Her Irſchlinger entbot namens der Mannheimer Lie dertafel den verſtorbenen treuen Freund und aktlven Mitglied del letzten Gruß. Wie ſchon hervorgehoben wurde, habe er in de „Liedertafel“ heitere und ſchöne Stunden verlebt und warm Dank für alles, was er uns Lurch ſeinen Rat, ſeine Tat und du ſeine ſchöne Stimme gegeben. An ſeiner Bahre wollen wir g⸗ loben. ihm nachzuſtreben. Und in dieſem Gelöbnis lege ich nemens der„Liedertafel“ dieſen Kranz nieder. Herr Direktor Möfſinger legte namens der Metzger⸗ innung Mannheim einen Kranz meder mit der Verſicherun daß der Heimgegangene für die Innung ſtets ein leuchtendes Vor bild bleibe und ſein Andenken in Ehren gehalben werde. 13 5 Herr Stadtpfarrer Simon gedachte zunächſt in anerken⸗ nenden Worten der Tätigkeit des Verſtorbenen in der evange⸗ liſchen Gemeinde. Er war ein Mann von offenem Charakter und es war angenehm, ſeinen Rat zu hören in manchen Sitzungen Die hieſige evangeliſche Gemeinde hat allen Grund, das Andenle des Entſchlafenen in Ehren zu halten. Im Auftrag des evan giſchen Kirchengemeinderats lege er dieſen Kranz an ſeiner nieder zum Zeichen des unvergeßlichen Gedenkens. Herr Frey legte namens des Separatfonds der evangeli Kirche eine Kranzſpende nieder und Herr Hornig eine ſ namens des Metzgergehilfenbereins. 5 An der Familiengruft prach der Geiſtliche noch die übl Gebete, die Fahnen ſenkten ſich über dem Grabe und unter Geſang des Liedes„Stumm ſchläft der Sänger“, rollte S. um Scholle in das Grab als letzter Scheidegruß der trauernd Freunde. 185 „ Nationalliberaler Verein. Auf Veranlaſſung der Ortsgr. pen des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Beamten und des De ſchen Werkmeiſter⸗Verbandes findet heute abend halb 9 Uhr Ballhaus⸗Saale eine öffentliche Verſammlung ſtatt, in weld Herr Reichstagsabg. Dr. Potthoff über die ſtaatliche Penſie und Hinterbliebenen⸗Verſicherung der Privatbeamten ſprechen wi Die Mitglieder des Nationalliberalen Vereins ſind zu dieſer B ſammlung eingeladen und dürfte an einem zahlreichen Beſuch r zu zweifeln ſein, umſomehr, als der Redner des Abends als Auto tät auf dem Gebiete des Penſions⸗Verſicherungsweſens gilt. * Handelshochſchule. Nachdem neulich das Vorleſun en⸗V zeichnis der am 28. Oktober ihre Tätigkeit beginnenden Han ſchule veröffentlicht wurde, folgt in heutiger Nummer der vor Stundenplan. Nach dieſen Publikationen umfaßt das WiI gramm der Hochſchule nicht weniger als 40 Vorleſungen u kurſe mit 67 das ganze Winterſemeſter hindurchlaufenden ſtunden. Dazu kommen noch die für jeden Samstag Nach Die Stunden nach dem eſten Frühſtück bes oten dann ausſchlisßlich der Arbeit gewidmet; Montag, Dien⸗ Donnerstag und Freitag kamen die Miniſter abwechſelnd ein Vortrag; nur der Mittwach und Samstag Vormittag waren ſonſtige Audienzen beſtimmt. In früheren Jahren beſtand ſe Vorſchrift, daß jedermann zu jeder Zeit beim Großherzog vor⸗ en werden mußte, ohne Unterſchied der Perſon oder des indes: da mit dieſem weitgehenden Entgegenkommen des cht ing angeordnet werden, aber nur für Karlsruhe. Auf der her in Baden konftte guch in dieſem Jahre jeder Bauer Bäuerin zu jeder Stunde des Tages bei ihrem Landes⸗ Zutritt erbitten, und wehe dem Adjutanten, der den Mut bt hätte, die einfache Trau vom Lande abzuweiſen! Nach 0 ohnheit erledigte Großherzog Friedrich ſeine Regie⸗ 0 ſFte Jurchaus ſelbſtändig; eine Nebenregierung duldete emäls. Erſt vor 3 Jahren ordnete der Großherzog an, zuch dem Erbgroßherzog die wichtigſten ſtaatsminiſteriellen ungen zur Einſichtnahme vorgelegt wurden. Mit nergie acbeitete ſich der Großherzog ſelbſt in die ſchwie⸗ ſten und uninte eſſanteſten Fölle ein und vorblüffte durch ſein ndliches Wiſſen nicht ſelten ſeine Miniſter oder Adjutanten. Ab d zu unterließ er nicht, ſelbſt auf Scheeibfehler, die in n Bekichten ſtehen geblieben waren, aufmerkſam zu oder letztere zur Berichtigung zurückzugeben. Liner Redaktion und bei keinem Miniſterium wurden ſo der Hroßherzog mehrere chmal übliche Me⸗ u beſchränken, gegen Mittag broßherzogs manchmal Mißbrauch getrieben worde, mußte mit auf das Alter des Fürſten ſchließlich eine vorherige An: eſen wie im Schloß. Es iſt nicht zu leſen und zu ſtuddeen, um ſich dann ein ſelbſtändiges Urteil zu bilden. Daß der Großherzog aber nicht nur ein fleißiger Leſer der Zeitungen ddar, ſondern dieſe auch ſelbſt häuftg bediente, iſt hit länalich bekannt. Es wäre nicht unintereſſant für den Hiſto⸗ riker oder für den Volkswirt, wenn in nächſter Zeit eine Zeitung aus ihrem Archiv Originalcsetikel des Großherzogs hervorholte und dieſe aufs neue veröffentlichte. Nur eine politiſche Tages⸗ preſſe war grundſätzlich im Schloß ausgaſchloſſen: die ſozialdemo⸗ kratiſche. Früher allerdings las der Großherzog ab und zu den ſozialdemokratiſchen Volksfreund oder auch den Vorwärts; ſeit einigen Jahren durfte keine ſozialdemokratiſche Zeitung mehr über die Schwelle des Schloſſes. 5 Gegen 1 Uhr mittags erſt nahm der Großherzog das zweite Frühſtück ein, das aber ſo cinfach als möglich war: Fleiſch, Ge⸗ müſe und Deſſert. Beſonders für Süßigkeiten hatte der Groß⸗ herzog eine Vorliebe, dagegen war er dem Alkohol ſeit vielen Jahren ganz abhold, Bier kam niemals iber⸗ ſeine Lißpen, Champagner nur ausnahmsweiſe, wenn Gäſte da waren und eir Toaſt ausgebracht wurde. Es bedurfte nicht ſelten einer ciceron zaniſchen Beredſamkeit, um den Großherzog zur Annahme eines vom Arzte verordneten Eßlöffels Sheery zu bewegen. Gegen ſeine Gäſte war der Grogherzog von beſtrickendſter Lie⸗ benswürdigkeit Ueberſah der Lakai bei der Hoftafel daß ein Gaſt ſein Weinglas ausgetrunken hatte, ſo machte der Großherzog ſelbſt den Diener aufmerkam. Nicht ſelten überzeugte ſich der Fürſt ſelbſt, ob die Gaſträume in Ordnung waren und ob dem Eingeladenen nicht etwas kehle. Nur eines duldete der Groß⸗ herzoa nicht: das Rauchen in den Räumen des Schloſſes. Zum Schluſſe eines Frühſtücks oder einer Feſttafel wurden den Gäſten allerdings Zigarren angeboten; aber nur für den Nachhauſeweg, nicht zum ſofortigen Rauchen. So aufmerkſam er gegen ſeine Gäſte war, beſonders bei Tiſch, ſo wenig verlangte er für ſeiner eigene Perſon. Wir waren einmal ſelbet Zeuge, daß dem Groß⸗ herzoa eine Gabel daß er ſein Feeiſch nicht genießen war ales feldſ konnte. Als die G oßherzo a ihm wiederholt zuredete, doch zu⸗ zugreffen, erwiderte er nichls; erſt als der Siener von dr Seite aufmerkſam gemacht, eine Gabel reichte, griff der G herzog zu: er wollto eben den Diener, der den Fehler geme hatte, nicht ſelbſt auf den Mungel aufmerkſam machen und i! dadurch bloßſtellon 55 Am Nachmittage hatte der Großherzog die Gewohnhei weder eine Ausfahrt oder einen Spaziergang zu mach dann gleich wieder an die Arbeit zu gehen. Erſt vor awei J gelang es dem Arzte, den Großherzog zu einem kleinen M. ſchläſchen zu überreden, das aber ſelten länger als ein V ſtunde dauerte. Einer ſeiner Lieblingsſpaziergänge gin Schloßgarten, der für das Publikum jederzeit geöffnet wa auch in den Faſanengarten, zu dem außer der Großherzogl Familie niemand Zutritt hatte. Hier kannte der Großhe⸗ jeden Baum, die meiſten hatte er ſelbſt im Laufe der viele zehnte ſeines Lebens gepflanzt, ſelbſt begoſſen und ſonſt Nur mit ſeiner ausdrücklichen Erlaubnis und dan gern durfte ein Baum gefällt werden. Das Fällen ein lattlichen Baumes ſah er als eine Art Pietätloſigkei pöten Abend gegen ½9 Uhr wurde das Abendeſſen ei Am liebſten wa“ auch hier das Großherzogspaar all den letzten Jahren wurden einzelne Herren aus der des Großherzogs, bald ein Adjutant, bald ein Miniſt auch der greiſe Maler Thoma, den der Großherzog beſond ſchätzte, zugezogen. Aber ſelbſt wenn die Gäſte ſchon weg waren, konnte der Großherzog auch ſelten Ruhe finden. kam es vor, daß er bis Mitternacht noch Briefe erledi in politiſch ercegten Zeiten dich die Tagespreſſe ins bringen ließ. empf ing, w 8 eit nich Trauer um unſeren Landesfürſten. Seſte. 8 Selneranunzeiger. mitragolart.) — EFCC—— C Münngerm, 30. Seprember borgeſehenen volkswirtſchaftichen Ausflüge unter Führung des Pro⸗Schnerlr⸗ 85 VVVVVVVVVVVTVTVA 3 feſſors Dr. Gothein. Davon entfallen auf das Gebiet der für das e e 12 Hauptgleiſe während auch ſämtliche Maſchinen und Transmiſſionen wurden von dem ö 25 4 1675„5 05 6 ber Ze geſper zurde Verſchie infaßhrende Ziige 95 f 2 1 5 beſtimmten allgemeinen Geiſtestwiſſenſchaften, die längerer Zeit geſperrt wurden. Verſchiedene einfahrende Züge Feuer zerſtört. Auch die großen Baulichkeiten ſind faſt ſämtlich uAm entlichen Vorleſungen“, fünf Vorleſungen in acht Se⸗ Wochenſtunden. Die übrigen 35 Vorleſungen und Fachkurſe verteilen ſich auf: Volkswirtſchaftslehre 10 mit 16 Wochenſtunden, Rechtslehre 4 mit 8 Stunden, Verſicherung 2 mit 8 Stunden, Geo⸗ graphie und Warenkunde 2 mit 4 Stunden, Naturwiſſenſchaften und Technik 2 mit 4 Stunden, Handelstechnik 10 mit 22 Stunden, Sprachen 4 mit 10 Stunden. Beteiligt ſind im ganzen 25 Dozenten und andere Lehrkräfte. Die Fachkurſe in der Handelstechnik ſind in den Vormittagsſtunden, die Sprachkurſe auf den Nachmittag gelegt. Sämtliche übrigen Vorleſungen und Fachübungen finden abends —10 Uhr ſtatt. *Kaufmänniſche Stellenvermittlung. Unter den zur Zeit beſtehenden zahlreichen kaufmänniſchen Arbeitsnachweiſen nimmt die Stellenvermittelung des Verbandes Deutſcher Handlungs⸗ gehülfen zu Leipzig einen hervorragenden Platz ein. Neben dem Beſtreben, möglichſt vielen ſtellungsloſen Handlungsgehülfen Exi⸗ ſtenz zu verſchaffen, legt dieſer Verband gerade Hauptwert darauf, ſeine Bewerber in nur gut berufene Handlungshäuſer unterzubringen, in denen die Angeſtellten günſtige Poſitionen bekleiden. Bei der jatzt herrſchenden Stimmung gegen die ſog. Konkurenzklauſel ſei beſonders darauf hingewieſen, daß der V. D. H.(Leipziger Verband) ſchon ſeit Jahren Beſetzungsaufträge, die mit Konkurrenzverträgen verbunden ſind, ablehnt. Trotzdem wurden im laufenden Jahre bis jetzt 15000 Meldungen offener Stellen aus allen Geſchäftszweigen entgegengenommen, die in mehreren Tauſend Fällen zu Beſetzungen führten. Beim Leip⸗ ziger Verbande iſt immer eine große Anzuhl Bewerber aus allen Branchen vorgemerkt, denen zeitweiſe eine noch größere Anzahl Beſetzungsauftröge gegenüberſteht; Angebot und Nachfrage regeln ſſich alſo hier in vorteilhafter Weiſe für Arbeitgeber und ⸗nehmer im Handelsgewerbe. * Kkochſchule für Frauen und Mädchen. Der nächſte Unter⸗ richtskurs beginnt am Montag, 14. Oktober ds. Is. Näheres ſiehe Inſerat. * Der geſtrige erſte Meßſonntag litt ſichtlich unter der Die Verkaufsmeſſe war zwar geöffnet, aber die Schaumeſſe über dem Neckar mußte ge⸗ ſchloſſen gehalten werden, nur die Verkaufsbuden daſelbſt durften offen gehalten werden. Trotzdem bewegte ſich eine koloſſale Menſchenmenge auf dem Platze, welche ſich aber ſtets wieder raſch verzog, nachdem ſie die Bemerkung gemacht hatte, daß es„nichts zu ſehen“ gab. * Friedrichspark. An der im Friedrichsparke aufgeſtellten Büſte des Großherzogs wurde geſtern früh von ſeiten der Park⸗ verwaltung ein Lorbeerkranz mit gelb⸗roter Schleife und Trauer⸗ flor niedergelegt. *Der Flaggenſchmuck der Stadt mit Trauerfahnen hat ſich während des geſtrigen Tages viel reichhaltiger geſtaltet als dies am Samstag der Fall war; vor allem tragen die öffentlichen Gebäude keichen Flaggenſchmuck mit Trauerflor, beſonders der Kaufhausturm, der Balkon des alten Rathauſes iſt mit einer hübſchen Trauerdeko⸗ ration ausgeſchlagen, aber auch die Privatgebäude ſind reich mit Trauerfahnen geſchmückt, ein Beweis dafür, wie aufrichtig der Schmerz der Bevölkerung um das Hinſcheiden des geliebten Lan⸗ desfürſten iſt, der mit ſeinem Volke ſo innig verbunden war. Faſt in allen Schaufenſtern ſieht man Trauerdekorationen angebracht, von denen manche geradezu pompös genannt werden müſſen, ſo hat was bekannte Herrenkleidergeſchäft don Wilhelm Bergdollt vorm. M. Trautmann in der Breitenſtraße im Entreſole ihres Verkaufs⸗ lokals eine effektvolle Trauerdekoration anbringen laſſen, ebenſo die Firma Zieglwallner(Geislinger Metallwerke) und noch viele andere hieſige Geſchäfte.— Das Tagesgeſpräch in allen Ge⸗ ſellſchaftskreiſen bildet der Tod des ſo innigſtgeliebten Landesherrn, der herzliche Sympathien genoß und der vom badiſchen Volke wohl nie vergeſſen wird. * Eine effektvolle Trauerdekoration befindet ſich im Schau⸗ fenſter der Hutfabrik von Viktor Loeb, C 1, 9, die nicht nur aktuellen ſondern auch hiſtoriſchen Wert beſitzt. In der Mitte der Auslage ſteht die Bronze⸗Reitexſtatuette unſeres verſtorbenen Groß⸗ herzogs als Prinz von Baden, alſo offenbar aus der Mitte der vierziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ſtammend. Dieſe Statuette iſt für die Sammlung des hieſigen Altertums⸗Vereins angekauft. Darum herum ſind eine Anzahl alter Stiche gruppiert, welche unſeren Großherzog als jungen Mann, dann als Prinz⸗ regent und als Großherzog im Anfange ſeiner Regierungszeit dar⸗ ſtellen; ferner iſt noch ein weiteres Bild ausgeſtellt, welches Groß⸗ herzog Leopold und Großherzogin Sophie im Kreiſe ihrer ſämt⸗ lichen Kinder darſtellt. Den Abſchluß des Ganzen bildet das bon Trauerflor umhüllte Bild des verſtorbenen Landesfürſten aus den letzten Lebensjahren. * Zwangsverſteigerungen. Bei der Verſteigerung des Haus⸗ grundſtückes der Landwirt Martin Miltner Ehefrau in Neckarau, Friedrichſtraße 74 und Neugaſſe 13 dorkſelbſt, blieb Verwaltungs⸗ aſſiſtent Johann Peter Zepp in Neckarau mit dem Gebot von Mark 30400 Meiſtbietender. Zuſchlag in einer Woche. Bei der Ver⸗ ſteigerung des unvollendeten Rohbaues der Adam Veith Witwve in Mannheim, Schimperſtraße 20, blieb Architekt Ludwig Reis in Karlsruhe mit dem Gebote bon 28 050 M. Meiſtbietender. Zuſchlag in einer Woche.— Bei der Verſteigerung des Hausgrundſtücks von Wärt Joſeph Heinr Hacker in Mannheim⸗Neckarau, Schwetzinger⸗ landſtr. 12, blieb das Spehrer Brauhaus vorm. Gebr. Schultz, A. G. in Speher, mit dem Gebot von 35 100 Meiſtbietende. Der Zuſchlag erfolgt in einer Woche. * Eiſenbahnunfall. Ueber einen geſtern Abend im hieſigen Hauptbahnhof vorgekommenen Eiſenbahnunfall geht uns von amt⸗ licher Seite folgendes zu: Im hiefigen Hauptbahnhof en tgleiſ⸗ ten geſtern abend nach 6 Uhr beim Rangieren zwei unbeſetzte einem Vergrößerungsglas und eine Lampe, die vor vielen Jahren Kaiſer Wilhelm I. geſchenkt hatte. Bekannt iſt, daß der Großherzog auf peinlichſte Ordnung hielt. Kein Gegenſtand durfte von ſeinem gewöhnlichen Platz weggenommen werden. Ent⸗ lang den Wänden ſteben Tiſche mit Bildern meiſtens von Ange⸗ hörigen der großherzoglichen Familie, oder auch mit tonſtigen Gegenſtänden, Nippſachen u. dergl. Auch Bilder von Kund Fiſcher, Kußmaul u. a. ſind zu ſehen. Ebenſo einfach iſt das Schlafzimmer des Großherzogs, in dem größte Sauberkeit heyrſcht. Der Großherzog verſchmähte zu allen Zeiten das Feder⸗ bett; er ruhte nur auf Roßhaar. Das Bettzgeſtell iſt von Eiſen. Ueber dem Bett an der Wand hängen religiöſe Bilder, die Ehriſtus als guten Hirten, Chriſtus im Garten Gethſemane oder am»dreuz darſtellen. In der Mitte iſt der Bibelſpruch, den der Großherzog beſunders gerne hatte, gemalt:„Wir wiſſen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Beſten dienen“. Auf dem Nachttiſchchen neben dem Bett lagen in der Regel ein Taſchentuch, eine Repetieruhr, Paſtillen zum Einnehmen ſowie ein Neues Teſtament. Im Schrank befanden ſich die verſchiedenen Uniformen und die mehr als hundert Orden, die der Großherzog heſitzt. Er ſelbſt beſtimmte am Abend, welche Unjform und welche Orden er am andern Tage anlegen wollte. Wie ſparſam er gegen ſich ſelbſt war, geht daraus hervor, daß er für die Ar⸗ beit im Schloß eine geringere Garnitur anlegte, dagegen für 5 einen Beſuch, den er machte, beſſere Beinkleider oder Schuhe an⸗ Gegen ſeine Dienerſchaft war er ſtreng und dabei doch zog. Manchmal hörten wir zu, wie er ſich mit einem oder milde. andern feiner Bedienſteten über deſſen häusliche Verhältniſſe wurde, beſchränken mußten. mußten im äußeren Bahnhof auf andere Gleiſe übergeſetzt werden, was ſich bei der ungünſtigen Lage der Entgleiſungsſtelle und bei der dichten Zugsfolge ſchraerig und zeitraubend geſtaltete. führte zu einer empfindlichen Betriebsſtörung, die den ganzen Abend über andauerte und ſich teilweiſe auch auf die von hier ausgehenden fünf Bahnlinien übertrug. * Ein Familiendrama mit tötlichem Ausgange ſpielte ſich heute Nacht gegen ½12 Uhr Ecke der Marien- und Hartmann⸗ ſtraße in Ludwigshafen ab. Der 42 Jahre alte Taglöhner Lud⸗ wig Lützel geboren zu Iggelheim, lebt ſchon längere Zeit in Un⸗ frieden mit ſeiner Frau, der 39 Jahren alten Eliſabethe Lützel geb. Trautmann, mit der er erſt ſeit Oſtern verheiratet iſt. Die Frau lebt in beſtändiger Angſt vor den rohen Tätlichkeiten, ihres Mannes. Am Donnerstag verließ ſie, der Mißhandlungen milde, ihren Ehemann, kehrte jedoch geſtern vormittag wieder 3u ihm zurück. Anſcheinend wieder verſöhnt, begaben ſich beide am Nachmittag zur Mannheimer Meſſe und ließen ſich dort in einer Bude photographieren. Um 11 Uhr abends begaben ſie ſich nach Hauſe. Nach kurzem Wortwechſel überfiel nun an der genannten Straßenecke der Ehemann ſeine Frau und mißhandelte ſie der⸗ art, daß ſie ſterbend in ihre Wohnung gebracht wurde, Am 7212 Uhr erſchien die Polizei und ein Arzt an der Tür der verſchloſſe⸗ nen Wohnung und begehrten Einlaß. Lützel rief von innen her⸗ aus: Kommt morgen früh, jetzt habe ich keine Zeit! Als die Türe erbrochen worden war, fanden ſie Frau Lützel vollſtändig bekleidet, als Leiche im Bette liegen. Neben ihr lag ruhig, als ſei nichts geſchehen, der Ehemann vollſtändig entkleidet im Bette. Er ließ ſich ruhig verhaften und ins Gefängnis bringen. Die Staatsanwaltſchaft wird ſich heute vormittag in die Wohnung des Ehepaares begeben. Der Ehemann ſoll ſeine Frau ſchon öfters mit dem Tode bedroht haben. Lebensgefährlich verletzt. Durch Meſſerſtiche lebensge⸗ fährlich verletzt wurde heute Nacht der 30 Jahre alte Schloſſer Valentin Wachtel im Krankenhauſe eingelieſert. Harmlos ging er vor J 3 auf dem Gehwege, als ihm ein Unbekannter begegnete und ihn anrempelte. Wachtel erhob drohend den Stock, im nächſten Moment verſetzte ihm der Ropdie jedoch einen Meſſerſtich, der ihn lebensgefährlich verletzte. Der Täter iſt noch nicht ermittelt. * Geſtorben iſt im Allgemeinen Krankenhauſe der Arbeiter Heinrich Schmidt, dem bei der Arbeit an der Lagerhalle von Roland Küpper u. Comp. eine Kiſte im Gewichte von 5 Zentner in den Rücken fiel. Polizeibericht vom 30. September! Ueber Bord gefallen und ertrunken iſt am 29. d. Mts. früh 4 Uhr in der Nähe der Arnheiterſchen Bootsüberfahrt der 43 Jahre alte verh. Matroſe Johann Huth von Niederheimbach; als⸗ bald angeſtellte Rettungsverſuche blieben erfolglos. Huth hinterläßt Frau und 5 Kinder. Geſtorben iſt der im Polizeibericht vom 28. d. Mts. erwähnte Hallenarbeiter Heinrich Schmitt, wohnhaft Bellenſtraße 42, der am 27. d. Mts. am Rheinvorland beim Beladen eines Schiffes ver⸗ unglückte. In ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſprang am Y. d. Mts. abends 694 ein verh. Fuhrman von hier unterhalb der Friedrichs⸗ brücke in den Neckar, konnte jedoch noch rechtzeitig von einem Bäcker⸗ burſchen wieder aus dem Waſſer gezogen werden. Der Beweggrund der Tat iſt unbekannt. Unfälle: Ein lediger Schloſſer von hier fiel anläßlich einer von ihm hervorgerufenen Rauferei vor dem Hauſe J 3a 7 geſtern Abend 8 Uhr in einen auf der Straße liegenden Glasſcherben und zog ſich eine ſo ſchwere Verletzung am linken Unterarm zu, daß er mittelſt Sanitätswagens ins Allg. Krankenhaus verbracht werden mußte. Im Abeſſynierdorf fiel geſtern Nachmittag beim Ringen ein 13 Jahre alter Abeſſynier auf den Boden und erlitt eine Verſtauchung des rechten Handgelenkes. Verhaftet wurden 27 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Pfalz, Heſſen ung Umgebung. yFrankenthal, 29. Sept. Von einem Großfeuer faſt vollſtändig zerſtört wurde vergangene Nacht die bekannte Schulbankfabrik von Fuhrmann u. Hauß dahier. Das Feuer, das in einem Fabrikraum zum Ausbruch kam, griff mit einer ſo großen Schnelligkeit um ſich, daß die ſchnell aufge⸗ botenen Feuerwehren ihre Tätigkeit in der Hauptſache auf die Erhaltung der Nachbaranweſen. insbeſondere auf die Rettung des von den Flammen ſchwer bedrohten Frankenthaler Brau⸗ hauſes, deſſen Picherei von dem Flammenmeer faſt erreicht Alles, was ſich in der Fabrik be⸗ fand, fiel den Flammen zum Opfer. Nicht nur die großen Holzvorräte ete. wurden ein Raub der Flammen, ſondern ,˖ð7ð¹iͥ ůZT̃——————————— Dies unterhielt und ſein Intereſſe auch für die kleinen Sorgen ſeiner Diener bezeugte. Soldat war der Großherzog faſt bis zum letzten Tag ſeines Lebens; wie leuchtete ſein Geſicht vor Freuden, wenn er eine Pa⸗ rade abnahm und alte Veteranen begrüßen konnte. Eines Tages hielt er einen ſchlichten Bauer an, der mit dem eiſernen Kreuz ge⸗ ſchmückt war, und fragte ihn:„Wiſſen Sie auch, was das Kreuz bedeutet? Ich will es Ihnen ſagen,“ ſagte der Großherzog,„wir ſind Kameraden und Brüber, und Kameraden wollen wir bleiben!“ Gerade der, der den Großherzog als den Vertreter der Autorität und eiſernen Disziplin kennen gelernt hat, begreift am leichteſten, daß dieſer für die Beſtrebungen der Sozialdemokratie niemals etwas übrig hatte. Und doch wäre es falſch, Großherzog Friedrich für einen antiſozialen Fürſten zu halten, im Gegenteil!l Von der Notwendigkeit einer ſozialen Reform und einer Hebung der Arbei⸗ terklaſſe war er durchaus überzeugt, und als Arbeitgeber ſelbſt ging der Großherzog mit beſtem Beiſpiel voran. Als vor mehreren Jahren eine erhebliche Kohlenteurung eintrat, verfügte er aus eigenſtem Antrieb die Gewährung einer Teurungszulage an ſeine Hofbedien⸗ ſteten und ebenſo iſt bekannt, daß die im letzten Winter den Lakeien und Schloßdienern gewährte Gehaltsaufbeſſerung auf die eigenſte Initiative des Großherzogs zurückzuführen iſt. Wenn in letzter Zeit in der Tagespreſſe Klagen über ein weitgehendes Sparſyſtem der Hofverwaltung erhoben worden ſind, ſo war daran der Großhergog ſelbſt am allerunſchuldigſten. Höchſtens kögante vielleſcht der an ſich gewiß verzeihliche Vorwurf gemacht werden, daß er ſeiner Verwal⸗ kung einen zu weitgehenden Spielraum gewährte. Beſaß femand das Vertrauen des Großherzogs, ſo war es für einen Oritten nicht leicht, ihn aus dieſer Vertrauensſtellung zu entfernen; mochte auch bis auf die Grundmauer niedergebrannt. Das Feuer bot einen ſchauerlich⸗ſchönen Anblick. Die Flammen ſchlugen, genährt durch die ihm gebotene reiche Holznahrung, zeitweilig viele meterhoch zum Himmel empor. Faſt wäre auch ein Menſchenleben ver⸗ nichtet worden. Ein in der Fabrik ſchlafender Nachtwächter konnte von der Feuerwehr erſt im Augenblicke der höchſten Ge⸗ fahr in Sicherheit gebracht werden. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt unbekannt. Der verurſachte Schaden iſt bedeu⸗ tend, doch durch Verſicherung gedeckt. Die in der Fabrik beſchäf⸗ tigten Arbeiter werden vorausſichtlich längere Zeit arbeitslos ſein. Der Todb des Großherzogs von Baden. donſtanz, 29. Sept. Der Hausminiſter v. Mar⸗ ſchall wird bis zur Ueberführung der Leiche des Großherzogs auf der Mainau verbleiben und den Zug nach Karlsruhe be⸗ gleiten, wo die Beiſetzung definitiv am Mon⸗ tag erfolgt. Es iſt noch unbeſtimmt, welche Linie von Konſtanz aus gewählt wird. Auf der Abfahrtsſtelle Mainau wird eine Ehrenkompagnie aufgeſtellt, desgleichen am Bahn⸗ hof Konſtanz. Prof. Ernſt⸗Heidelberg nahm heute die Ein⸗ balſamierung der Leiche vor. Um 11 Uhr war Trauergottesdienſt, dem Großherzog Friedrich nebſt Ge⸗ mahlin, die Großherzogin⸗Witwe, das Kronprinzenpaar von Schweden, ſowie der geſamte Hofſtaat anwohnte. Die Trauer⸗ predigt hielt der Präſident des Oberkirchenrats Geheimrat Helbing unter Zugrundlegung des 23. Pfalms„Gutes und Barmherzigkeit werden mir olgen mein Leben lang und ich werde bleiben im Hauſe des Herrn immerdar“. Die Predigt ſchloß mit einem Gebet für eine ſegensreiche Regierung des neuen Großherzogs. Aus allen Teilen des Landes treffen koſtbare Kränze und Blumenarrangements ein. Berlin, 28. Sept. Wegen des Todes des Großherzogs von Baden wurde geſtern vormittag kurz nach 11 Uhr auf dem Berliner königlichen Schloß die Purpurſtandarte des Kaiſers auf Halbmaſt gehißt. Bald legten auch der Palaſt Kaiſer Wilhelms J. und die Prinzenpaläſte das Trauerzeichen an. Ihnen folgten die königlichen Gebäude, das Berliner Rathaus und viele Hotels, Banken und große Geſchäftshäuſer der Reichshaupt⸗ ſtadt. In den Schaufenſtern der Kunſthandlungen ſah man ſchon geſtern nachmittag das mit Trauerflor umrahmte Bild des verſtor⸗ benen Fürſten an hervorragender Stelle ausgeſtellt. Eine Trauerfeier zum Gedächtnis des Großherzogs Friebrich von Baden wird am nächſten Sonntag, mittags 12 Uhr, ſeitens der badiſchen Kolonie in der Reichshauptſtadt im großen Saale des Erſten Kriegervereinshauſes(Chauſſeeſtraße) * beranſtaltet werden. Die beiden Vereine, die im vorigen Jahre die Leitung der Feier anläßlich des 80. Geburtstages des Großher zogs in die Hand genommen hatten, haben ſich auch bei dieſem traurigen Anlaß zum gemeinſamen Gedächtnis des verewigten Fürſten, in dem ſie ihren langjährigen Protektor verlieren, zuſammengefunden: Der„Verein der Badener“ zu Berlin und der Kriegerverein maliger Kameraden des 14.(badiſchen) Armeekorps. Den Kern der Feier bildet eine Gedächtnisrede von Dr. G. Manz. 1 Trauerzeremoniell in Berlen. Berlin, 30. Sept. Der Oberzeremonienmeiſter, Graf von Eulenburg, läßt folgende Anſage ergehen. Der königliche Hof legt heute für Se. Kgl. Hoheit den Großherzog von Baden die Trauer auf 4 Wochen und zwar bis einſchließlich den 26. Oktober an. Die Damen tragen ſchwarze ſeidene Kleider und zwar die erſten drei Wochen bis einſchließlich dem 19. Oktober mit ſchwarzem Kopfputz, ſchwarzen Handſchuhen, ſchwarzen Tüchern und ſchwarzem Schmuck. Die letzten acht Tage mit Perſen, Kopfputz, grauen Handſchuhen, weißem Fächer und erlen. Die Herren tragen Kür die ganze Zeit der Trauer einen Flor um den linken Arm. Die Herren vom Zivil tragen zum geſtickten Rock in den erſten drei Wochen bis einſchließlich 19. Oktober bei großer Gala ſchwarze Kniehoſen, ſchwarze Strümpfe, Schuhe mit ſchwarzen Schnallen und Degen mit ſchwarzer Scheide. In den letzten acht Tagen blanke Schnal⸗ len, zur halben Gala die gold⸗ bezw. ſilberbordierten Bein⸗ kleider von der Farbe der Uniforn und in dem einen wie in dem anderen Falle den gold⸗ bezw. ſilberbordierten Hyt mit weißer Feder. kleider bezw. Kniehoſen, ſchwarze ſeidene Strümpfe, Schize mit ſchwarzen Schleifen und den dreieckigen Hut mit ſchwarer Feder. In den erſten drei Wochen tragen die Herren ſchwaze wollene Weſte und ſchwarze Handſchuhe, in den letzten ht Tagen ſchwarze ſeidene Weſte und graue Handſchuhe. die Tagespreſſe noch ſo ſehr Sturm laufen; fiel allerdings ein 9 dem der Großherzog ſein ganzes Vertrauen geſchenkt hatte, wi in Ungnade, dann mußte er damit rechnen, daß er für den Groß⸗ herzog überhaupt nicht mehr exiſtierte. Für den ſonſt ſo milden m toleranten Großherzog war ein Mann, der ſich ſeines Vertraue unpürdig erwieſen hatte, einfach Luft. Aus ſeiner religiöſen Ueberzeugung machte er niemals a Hehl. Der Großherzog war ein durch und durch religiöſer der auch ſeine kirchlichen Pflichten gewiſſenhaft erfüllte. Faſt keinen Zur leinen Uniform dagegen ſchwarze Unter⸗ 4 —— Sonntag gab es, an dem er nicht den Gottesdienſt beſuchte. Zweimel im Jahr nahm er mit der Großherzogin und dem geſamten& haushalt am Abendmahl in der Schloßkirche teil. Auf ſeinen Reiſſe nahm er regelmäßig das Neue Teſtament, das Geſangbuch ſom das„Loſungsbüchlein der Brüdergemeinde“ mit. Nicht nur Karlsruhe, ſondern auch auswärts war es ſeine Sorge, daß 10 Dienerſchaft an Sonn⸗ und Feiertagen den Gottesdienſt beſucht Als vor wenigen Jahren eine Kapuzinermiſſion in Karlsruhe ſtat fand, veranlaßte der Großherzog ſeine katholiſchen Diener, mäßig den Predigten anzuwohnen. Dabei war er aber doch von In⸗ toleranz ebenſo weit wie von Bigotterie entfernt. Als er vor 10 Jahren mehrere Winter hindurch auswärtige Kanzelredner uts ganz Deutſchland berief, um abtvechſelnd in der Schloßkirche zu Karlsruhe zu predigen oder religißſe Vorträge zu halten, waren unter den Predigern Vertreter ebenſo ſehr der äußerſten Orthodoxis wie des Liberalismus. Auf die politiſche Bedeutung des Groß⸗ herzogs ſoll hier nicht weiter eingegangen werden; ſie iſt bezanm genug, als daß hier weitere Ausführungen nötig wären. —— 2 4 1 enz ei Regierung. 5. Seite. Mannßeim, 30. September, Von Tag zu Tag. — Furchtbare Kataſtrophe auf einer Ber⸗ liner Radrennbahn. Den Berl. Morgenblättern zufolge führte das 100 Kilometerrennen auf der Spandauer Radrenn⸗ bahn zu einer furchtbaren Kataſtrophe. Der Schrittmacher Stiploſchek und der Rennfahver Guignard ſtürzten. Ein zu Hilfe eilender Samariter ranate in den Motor des Schritt⸗ machers Hoffmann hinein und wurde getötet. Hoffmann kam zu Fall und riß Nalthour mit zu Boden, der ſchwer verletzt bon der Bahn getragen wurde. ——— Letzle Nachrichten und Celegramme. * Berlin, 29. Sept. Im Plenarſitzungzſaale des Reichs⸗ tags fand heute unter zahlreicher Beteiligung der Spitzen der Reichs⸗ und Staatsbehörden die Schlußſitzung des Inter⸗ notionalen Kongreſſes für Hygiene und Demo⸗ graphie ſtatt. Präſident Prinz Heinrich zu Schön⸗ gich⸗Carolath gedachte zunächſt des verſtorbenen Großherzogs von Baden, der allezeit den Beſtrebungen des Roten Kreuzes und der Hrgiene ſein wärmſtes Intereſſe zu⸗ gewendet habe. Redner erbat unter allſeitiger Zuſtimmung die Ermächtigung, dem jetzigen Großherzog und dey Großherzogin⸗ Witwe die Teilnahme des Kongreſſes am Heimgange des Großherzogs auszuſprechen. Nachdem ſodann die von den Sektionen beſchloſſenen Anträge gutgeheißen, murde als Ort des nächſten Kongreſſes im Jahre 1910 Waſhipgkgn feſtgeſetzt. Hierauf ſprachen die auswürtigen Delegierten ihren Dank für die Aufnahme und das Entgegenkommen aus, morauf der Präſi⸗ dent die Sitzung mit einer längeren Anſprache ſchloß, in der er den Wunſch ausdrückte, daß die Arbeiten von reichem Erfolge begleitet ſein und die perſößalſchen Beziehungen, die auf dem Kongreß geknüpft worden ſeien, für lange Zeit andauern und da⸗ zu beitragen möchten, die Reihen der Völke⸗ mmer enger zu ſchließen. Um 4 Uhr begaben ſich 500 Teilnehmer des Kongreſſes nuch Hamburg. * Rom, 29. Sept. Der Miniſter des Aeußeren, Tittont, erklärte einem Mitarbeiter der„Tribuna“ in beſtimmter Form, daß er niemals die Frage erwogen habe, ob der päpſtliche Stuhl zu der Haager Fonferenz einzuladen ſei. Dieſe Frage ſei überhaupt niemals an die italieniſche Regierung heran⸗ getreten. * Oran, 30. Sept. Agence Havas.) Die Einſchlepp⸗ ung der Peſt wird hier einem von Ind''en eingetroffenen Schiffe zur Laſt gelegt. Bis jetzt ſind 4 Todesfälle zu verzeich⸗ nen. Die Zahl der Erkrankungen beträgt 12. * Tokio, 28. Sept. Der amerikaniſche Kriegsſekretär Taft erhielt heute den Beſuch zahlreicher höherer japa⸗ niſcher Beamten und hafte eine längete Unterredung mit dem Kriegsminiſter Vicomte Tarauchi. Deutſcher Voltsparteitag. * Konſtamz, 29. Sept. Der heutige Sonntag brachte dem Parteitag noch geſteigerten Beſuch. Die Verhandlungen begannen hente mit einer großen Rede Payers. Er ſchilberte die Ur⸗ ſachen der großen Veränderung in der politiſchen Lage und in den Verhältniſſen zwiſchen den Parteien und zur Die Reichstagsauflöſung vom 13. Dezember war die 4 Kataſtrophe. Es gelang, das Zentrum aus der ausſchlaggebenden Stellung zu werfen. Payer kritiſierte die Haltung der Sozial⸗ demokratie bei den Wahlen. Umſo nötiger wurde der liberale Zufammenſchluß, der gut funktioniert. Es iſt jetzt die Zeit des prak⸗ tiſchen Handelns für den Liberalismus gekommen. An eine„konſer⸗ väliv⸗liberale Paarung“ iſt nicht zu denken. Die Gegenſätze ſind zu groß. Aber ein vorübergehendes Zuſammengehen iſt verſuchsweiſe möglich. Von Fall zu Fall können ſogar gewiſſe Richtlinien gegeben ſein. In Württemberg hat die Demokratie ſchöon vor zwölf Jahren von der Theorie zur Praxis übergehen müſſen. Iſt der Fortſchritt freilich die Opfer nicht wert, ſo muß man ihn unter⸗ laſſen. Sparſamkeit in der Armee, Vereinsfreiheit, Börſengeſetz, Strafprozeßreform, Sozialpolitik und Wahlrechtsreform in Preußen ſind Aufgaben, die der Mühe lohnen könnten. Mit gutem Humor fer⸗ tigte Payer die Beſorgniſſe der Gegner über ſeine Beſprechung mit dem Reichskanzler ab. Abzuwarten bleibt, was nun der Block bringt. Die Fraktion werde ſich ihrer Rechenſchaftspflicht bewußt bleiben. Die Wühlerſchaft möge der Kraft des demokratiſchen Gedankens vertrauen. Payer fand großen Beifall. Anugenommen wurde zunächſt ein von Dr. Rößler begründeter Frankfurter Antrag, vor Beginn des Reichstages eine große ge⸗ meinſame Verſammlung der drei linksliberalen Parteten zu berufen. Bekanntgegeben wurde eine Erklärung des Abgeorbneten Oeſer, im preußiſchen Landtag für die Wahl⸗ refypm energiſch wirken zu wollen, ſobald er wieder arbeitsfähig ſet. Venedey warnte vor Ueberſchätzung des Blocks. Das Richtige wäre der Zuſammenſchluß der Linken vom Nationalliberaltsmus bis 2 4 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Reaktion ſcharfzuhalten. Heimburger befürwortet den Standpunkt Payers, ebenſo Kärcher⸗Stuttgart und Dr. Goldſchmidt⸗Frankfurt. Payer legt nochmals die Gründe dar, die zu einem Verſuch mit dem Block beſtimmen. Ein Antrag Köhl⸗Würzburg, die Handwerks⸗ und Mittelſtands⸗ frage auf dem nächſten Parteitag, der in Württemberg ſtattfinden ſoll, zu behandeln, wird angenommen⸗ Es folgte das Referat Quiddes zum Vereinsrecht und eine ent⸗ ſprechende Reſolution, die volle Verſammlungsfreiheit fordert. Um 2 Uhr ſchloſſen die Verhandlungen. Beim gemeinſamen Mahl im Inſelhotel ſprachen Heimburger, Payer, Götz⸗Weißenburg und Muſer. de. Konſtanz, 29. Sept. Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei wurde geſtern nachmittag nach vora gangener ge⸗ im Huſſenkeller Württemberg, hatten ſich eingefunden. Preußen, Bahern und Elſaß⸗Lothringen Der Vorſtand der Deutſchen Volkspartei, Prof, Heimburger, gedachte zu Beginn der Verhandlungen des verſtorbenen Groß⸗ herzogs von Baden, an deſſen Bahre auch die Demokraten trauernd ſtänden. Zum ehrenden Gedenken an den Fürſten erhob ſich die Verſammlung von den Sitzen. Zum Vorſitzenden des Parteitages wurde Landtagsabg. Rechtsanwalt Venedey⸗Konſtanz, zum 2. Vorfitzenden Dr. Elſas⸗Stuttgart ernannt. Reichstagsabg. Dorn⸗Berlin betonte die gemeinſamen Beſtrebungen der Frei⸗ ſinnigen Volkspartel. Prof. Hummels⸗Karlsxruhe erſtattete den Parteibericht, Al. Wertheimer⸗Karlsruhe den Kaſſenbericht. Dr. Ludwig Haas⸗Karlsruhe ſprach über„Die Grundzüge demo⸗ kratiſcher Arbeiterrolitik“. Die Referate über einige zum Partei⸗ tag eingebrachte Anträge, gehalten von Redakteur Groth⸗Ulm und Arbeiterſekretär Matzer⸗Kaiſerslautern, beſchloſſen die Verſamm⸗ lung. Um 8 Uhr abends fand ein Bankett im Konziliumsſaale ſtatt, mit Rückſicht auf die Landestrauer ohne Muſik. Verliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Dernburgs Afrikafahrt. Berlin, 30. Sept. Staatsſekretär Dernburg hat die deutſchen Pflanzer von Uſambara in Wilhelmstal zur Darlegung ihrer Wünſche und Beſchwerden empfangen. Dernburg wies an Hand von Zahlen nach, daß ſämtliche Europäer nur etwa 3 pCt. der Einnahmen von Deutſch⸗Oſt⸗ afrika aufbrächten, und daß der Reſt von 97 pCt. von den Negern und der anderen farbigen Bevölkerung aufgebracht werde. Es ſei alſo unbillig, wenn man zugunſten der 3 PpCt. die große Mehrheit ganz unberückſichtigt laſſen würde. Aus dieſem Grunde könnte ihnen auch noch keine beſchließende Stimme eingeräumt werden. Neues von Leopold Wölfling. [Berlin, 30. Sept. Leopold Wölfling, der frühere Erzherzog, will ſich abermals verheiraten und zwar mit einer gewiſſen Maria Magdalena Ritter aus Pottwitz in Schleſten. Das Verlöbnis iſt geſtern auf dem Standesamt in Regensdorf im Kanton Zürich ausgehängt worden. Zum Tod des Großherzogs. Auf das aus der Trauerſitzung der ſtädtiſchen Kollegien an Se. Kgl. Hoh. den Großherzog abgeſandte Te⸗ legramm iſt heute folgendes Antworttelegramm einge⸗ troffen: Mainau, 30. Sept. Oberbürgermeiſter Dr. Beck, Mannheim. Für die mir namens der Trauerſitzung der ſtädtiſchen Kollegien übermittelte, ſo wohltuende Teilnahme bet dem Hinſcheiden des Großherzogs Friedrich, meines innigſtgeliebten Vaters, und für die Verſicherung treuer Ergebenheit ſage ich allen Beteiligten meinen herzlichſten Dank. 0 Friedrich, Großherzog. Dolkswirtſchaft. Brauerei zum Zähringer Löwen in Schwetzingen. In der am 28. Septbr ds. Is. abgehaltenen außerordentlichen General⸗ verſammlung iſt von den mit 86 Stammaktien und 400 Pywioritäts⸗ aktien vertretenen Teilnehmern die ſ. Zt. berannt gegebene Tages⸗ ordnung in allen Punkten genehmigt worden. Demnach werden die ſeither beſtandenen Mk. 100 000 Stammaktien durch Zuzahlung von 5 0ſ% in Vorzugsaktien umgewandelt und der Vertrag betreffend Aufnahme der Ritterbrauerei in Schwetzingen durch Uebernahme der geſamten Aktiven und Paſſiven dieſer Brauerei, ſowie gegen Gewährung von Mk. 375 000 Vorzugsaktien genehmigt. Daraufhin wurde das Grundkapital um 375(00 Mk. auf den Inhaber lauten⸗ den Vorzugsaktien auf Mk. 875 000 erhöht. Dieſe Mk. 375 000 dienen zur Ablöſung der beſtehenden Aktien der Ritterbrauerei, wovon ſe ur 4 00 Stammaftien gegen Mk. 10% Votrzugsaktien aeEerbr eree 8ie der Brauerei zum Zähringer Löwen und je Mk. 5000 Vorzugsaktien gegen Mik. 3000 Vorsugsattien der Letzteren umgetauſcht werden. Die nötig gewordene Apänderung des Geſellſchaftsvertrahs iſt, wie vorgeſchlagen, genehmigt worden. Am Schluſſe der Verſammlung ſind bei der Abſtimmung als eatglieder des Aufſichtsrats die Herren Kilian Nathan in Firma J Hirſch Söhne in Mannheim, Bank⸗ direktor Th. Frank der Südden ſchen Disconto⸗Bank in Mannheim, Bankdirektor J. H mmelmann der Pfaälziſchen Bank in Ludwigs⸗ bafen, Rechtsanwalt Dr. Stadecker in Mannheim und Sparkaſſen⸗ echner G Bickel in Sô wetzingen hinzu gewählt worden. Ritterbranerei Schwetzingen. Die am W. September ds. Is, ſtatt⸗ gehabte ordentliche Generalverſammlung hat, nachdem ſich die Aktionäre mit der norgelegten Bilanz einverſtanden erklärten, den Fuſionsvertrag mit der Brauerei zum Zähringer Löwen genehmigt. Vertreten waren 933 Stammaktien und 388 Vorzugsaktien, von wel: chen mohr als 4 der Stimmen für die Genehmigung abgegeben wur⸗ den. ümtliche Aktiven und Paſſiven werden von der Braueret zum Zähringer Löwen gegen M. 375000 Vorzugsaktien dieſer Geſellſchaft übernammen. Es erhalten koſten⸗ und ſtempelfrei je M. 4000 Stamm⸗ aktien der Ritterbrauerei, eine Vorzugsaktie von Mark 1000 der Brauerei zum Zähringer Löwen, ſowie je M. 5000 Vorzugsaktien der erſteren je M. 3000 Prioritätsaktien der letzteren zum Nennwert und mit Dividende⸗Berechtigung vom 1. Oktober 1907 ab. Die Aktiven und Paſſiven der Ritterbrauerei gehen als Ganzes nach dem Stand vom 1. September 1907 auf die Brauerei zum Zähringer Löwen über. In dem abgelaufenn Betriebsſahr bezifferte ſich das Erträgnis aus Bier, einſchließlich Malztreber auf M. 416 428, aus eigenen Häuſern auf M. 1137. Die Unkoſten erſorderten M. 888 090. Die Abſchrei⸗ bungen M. 32 115. Es ergibt ſich ein Fehlbetrag von M. 2989, um den ſich der aus dem Vorfahre übernommene Verluſtſaldo auf M. 96 789 erhöht. Nach der Bilanz ſtehen den Kreditoren mit M. 366 928 an liguiden Mitteln M. 999 Kaſſe gegenüber. An Debtitoren ſtanden M. 162 395 aus. Die Biervorräte ſind mit M. 60 372 bewertet. Die Süddentſche Discontogeſellſchaft.⸗G. hat bekanntlich die Firma J. M. Bernion in Landau übernommen und daſefbſt eine Niederlaſſung errichtet. Die Leitung derſelben wurde dem ſeitherigen Inhaber der Firma J. M. Bernion, Herrn Direktor Joſeph Dürr übertragen, den Herren Louis Brück und Jakob Stefan Loeb wurde Prokura, dem Herrn Friedrich Kaul Handlungsvollmacht erteilt. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Septbr. Pegelſtationen Datum: vom Rhein. J28. 20 27 22. 29. 20.er Monſtandngz J3.81 3,30 8,28 Waldshut. 22,00 2,00 1,95 Hüningen?). I,48 1 44 1,4.89 1,81 1,86 Abds. Uhr Neillll!l! 2,04.01.99 1,94 1,89 1,82] N. 6 Uhr Lauterburg..84 3,32 3,28 Abds. 6 Uhr Maxaun 3,29.20 8,22 3,17 8,09 8,02] 2 Uhr Germersheim.91 2,90 2,86.-P, 12 Uhr Mannheim.,50 2,46 2,42 2,39 2,86 2,29 Morg. 7 Uhr Mainz„ J0.27 0,24 0,28 9,19 0,1.-P. 12 Uhr Dingeee pi ii s 10 Uhr Kaub. 11,32 1,27 1,24 1,28 1,20 1,18 2 Uhr Koblenz. I,49 1,42 1,40 10 Uhr Köln 1I.,14 1,%8.08 0,99 0½98 2 Uhr Ruhrort J0,35 0,30 0,26 6 Uhr vom Neckar: Mannheim.,48 2,45 2,42.89 2,36 2,29 B. 7 Uhr Heilbronn„J0,20 0,18 0,19 0,29 0,18 0,34 V. 7 Uhr Geſchäftliches * Unſerer heutigen Geſamt⸗Auflage liegt ein Proſpekt der Firma Gebr. Rothſchild bei, worauf wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam machen. Für Politik: Dr. Fritz Goldenbanm: für Kunſft, Feuilleton u. Vermiſchtes: i..: Dr. F. Goldenbaum; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Darmstädter Möbelfabrik Darmstadt, Heidelbergenstrasse 129 ;ßr1t KRunstschreinere!! Werkstätte für Wohnungs-Elnrichtungen jeden Stils. 2: Arösste existierende, stets wechselnde:: Sonderausstellung wun ca. 300 mustergültigen Wohnräumen in jeder Freislage. 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