nia ek beſſ. 12165 St. r. 12523 „une, ohne 12635 pe. 0 Monat 53018 ie fin⸗ on i und 12626 uner Hränze. Hbraucht). tiefſte Weſensart— ein Staatsmann. aufbauende Arbeit gelehrt hat. er Welt diehntelang nur ein Zerrbild geboten: Oppoſitionsſpielerei Aach ſchlechten lranzöſiſchen Muſtern in den ſüddeut Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Breingerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ gaufſchlag M..32 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 80„ Die Reklame⸗Zeile 5 (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Erleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. znai, Eigene Redaktions⸗Bureaus in Verlin und Karlsruhe. launheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreffe: „„Journal Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioan 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 — E 6, 2. Nr. 461. Donnerstag, 3. Oktober 1907. (bendblatt.) Das Bennigſen⸗Denkmal in Hannover. Denkmalsenthüllungen ſind in dem Deutſchland von heute häufig geworden. So häufig, daß das Volk kaum mehr von ſeiner Alltagsarbeit aufblickt, wenn bei rauſchenden Feſt⸗ muſiken, bei Abſperrungen und Uniformgepränge da oder dort ein neues Standbild der Oeffentlichkeit übergeben wird. Die meiſten von denen, die ſo dem Gedächtnis der Nachwelt üborlteſert werden ſollen, ſind dem Empfinden der Heutigen zudem fremd: die Steine haben aufgehört für uns zu reden. Um das Denkmal, von dent am heutigen Donnerstag im Maſchpark zu Hannover die Hülle fallen ſoll, ſteht es anders. Das iſt aus der dankbaren Geſinnung der Volks⸗ und Heimatsgenoſſen entſtanden, und wer künftighin die alte Leineſtadt beſucht, die im neuen Reich und im neuen Staats⸗ verband ihre Glieder mächtig reckt und ſtreckt, den wird es, auch wenn ihn keine Parteizuſammengehörigkeit mit Rudolf v. Bennigſen verbindet, unwillkürlich nach dem grünen Wieſenplan beim ſtolzen neuen Muſeumsbau ziehen, um ſich noch einmal in die Züge dieſes ernſten, milden, klugen Greiſenantlitzes zu verſenken. Der Parlamentarier teilt häufig das melancholiſche Los des Mimen: auch ihm flicht gemeinhin die Nachwelt keine Wenn der beredte Mund ſich geſchloſſen hat, wenn er nicht mehr die Möglichkeit hat, in den parlamentariſchen Käupfen Macht gegen Macht zu tauſchen, dann gerät er leicht nach und nach in Vergeſſenheit. Selbſt dann, wenn er einſt die Parlamente beherrſchte, die Volksverſammlungen be⸗ geiſterte und in ſeinen beſten Stunden die Nation mit fort⸗ kiß. Ab und an ein paar Roſen auf das Grab; an einem Ider anderen Gedenktag ein paar wehmütige Zeilen in der Parteipreſſe— das iſt ſo ziemlich alles. Nur der Lebende hat Recht, und der nimmermüde Strom täglich neuen Geſchehens rauſcht an dem Toten vorüber. Rudolf von Bennigſens Ge⸗ dächtnis lebt heute noch friſch und ungetrübt bei den Zeit⸗ genoſſen. Auch bei uns Jüngeren, die ihn nur in den Tagen hohen Greiſenalters kunnten, da er bloß noch bei ſeltenen Anläſſen ſeine ein wenig leiſe nud brüchig gewordene Stimme bvernehmen ließ. Und auch ohne törichte Parteieitelkeit und die üble Gewohnheit politiſcher Prophetie kann man ſagen: dies Gedächtnis wird weiter leben. Das macht, daß er mehr war als ein Parlamentarier und Volksmann.(Den man ſich nicht immer bloß mit Kalabreſer und Knotenſtock vorzuſtellen Gewiß: ſeinen Worten lauſchte die Nation, und er hat auf der Höhe ſeiner Kraft oft genug Momente gehabt, da er der Herzenskünder war aller deutſch und freiheitlich Em⸗ Pfindenden, und Tauſenden und Abertauſenden das Wort von den Lippen nahm. Aber Hand in Hand mit dem Wort ging auch bei ihm die Tat: der Volksmann war zugleich— die Vokabel iſt ein wenig abgegriffen und trifft doch Kern und Von welchem Stand⸗ punkte man immer die deutſche Geſchichte des hinter uns liegenden Säkulums ſchreiben mag— daran wird niemand vorüberkommen, daß Bennigſen den Liberalismus poſitive, Der hatte der Welt jahr⸗ ſchen Wir aber, die Nationalliberalen im ganzen Reiche, haben mit den niederſächſiſchen Stammes⸗ genoſſen Rudolf von Bennigſens noch einen beſonderen Anlaß zur Dankbarkeit und einen eigenen Antrieb zur Feſtfreude: Denn er war unſer. Von der dritten Duma. (Von unſerem Petersburger Mitarbeiter.) ⸗p- St. Petersburg, 28. Sept. Fünfzehn Tage ſchon währen die Wahlen der Wahl⸗ bevollmächtigten in Rußland; erſt jetzt aber hat der Peters⸗ burger Stadthauptmann öffentliche Wahlverſammlungen in der Reſidenz geſtattet. Sein Tagesbefehl ſchreibt der Polizei vor keine Hinderniſſe den Wahlverſammlungen in den Weg zu legen, anderſeits aber ſtreng darauf zu achten, daß die Verſammlungen in den geſetzlichen Schranken ſich bewegen. Den die Verſammlungen überwachenden Polizeireviervor⸗ ſtehern iſt nochmals eingeſchärft worden, welche Thematen ſie zur öffentlichen Diskuſſion nich welchen Umſtänden ſie zur Auflöſung der Wahlverſamm⸗ lungen zu ſchreiten haben. In einem Punkte unterſcheiden ſich die Vorſchriften vor⸗ teilhaft von den für die vorigen Wahlen maßgebenden: ſie laſſen den Parteiführern und Rednern eine größere Be⸗ wegungsfreiheit. Das iſt dic Folge des neuen Wahlgeſetzes, das für die Großſtädte, wie Petersburg, Moskau, Kiew, Odeſſa und andere, ſtatt der früheren doppelten Prozedur direkte Wahlen vorſchreibt. In dem beſonderen Geſetze über die Verſammlungen iſt ausdrücklich betont, daß Wahlver⸗ ſammlungen nur von den eingeſchriebenen Wählern beſucht werden dürfen, wobei die Wähler einer Kurie oder eines Wahlbezirkes die Verſammlungen in der anderen Kurie oder in dem anderen Wahlbezirke nicht beſuchen durften.— Peters⸗ burg bildet 12 Wahlbezirke, die Wähler dürfen demnach in 12 verſchiedenen Wahllokalen getrennt ihre Stimmen für die Bevollmächtigten abgeben, die dann aus 12 Bezirkswahlen hervorgegangen, zuſammen zur Wahl der Abgeordneten aus eigener Mitte ſchreiten. Dieſe Vorſchriften hatte die Polizei in dem Sinne ausgelgt, daß der Wähler, der in einem Wahl⸗ bezirke Petersburgs eingeſchrieben war, die Verſammlungen in dem benachbarten Bezirke nicht beſuchen durfte. So konn⸗ ten die Führer ſowie die Redner der Parteien nur auf den⸗ jenigen Wahlverſammlungen erſcheinen, die in den Wahl⸗ bezirken abgehalten wurden, wo ſie ihre Wohnungen hatten. Jetzt iſt der Wahlmodus in Petersburg geändert. Die Wähler werden nach wie vor in 12 Wahlbezirkslokalen er⸗ zulaſſen dürfen und unter Wähler beſuchen, ſonſt aber ſteht ihnen frei beliebige Wahl⸗ verſammlungen in der Stadt oder in ihrer Peripheri zu ſuchen. Nur dadurch iſt es möglich geworden, daß für die e Wahlverſammlung, die für heute abend im„Salzſtädtchen“ einberufen war, mehrere Führer der Kadettenpartei, der Parteiloſen und des linken Blocks gemeinſchaftlich auft ete ſollten, ja ſollten, denn nachdem die Einberufer der Verſamn lung um die Erlaubnis beim Stadthauptmann auf G ſeines Tagesbefehls nachſuchten, hat der Stadthauptmann d Abhaltung der Verſammlung den Kadetten nicht Die Einberufer erhielten vom zuſtändigen Polize hertreter die Mitteilung, zwar ohne jede Begründung, liegt die Annahme nahe, daß ein Kadettenmeeting, gleicht in welcher Form, ſo wenig wie bei den früheren Wahlepoche zugelaſſen wird, ſolange die Parteiorganiſation ni⸗ erkannt iſt. In den täglichen Berichten der amtlichen Tele Agentur lieſt man die ſchon ſtereotyp gewordenen Nach von einer kaum glaubenden Wahlenthaltſamkeit. In letzten Bericht, der vor dem Schreiber dieſer Zeilen lieg zu leſen, daß im Bobruiskiſchen Kreiſe nur 15 pCt. W. an den Urnen erſchienen ſind, im Retſchisky Kreiſe 30 im Kowensky Kreiſe von 1170 nur 5, im Schawelsky aus 426 nur 13 Wähler und ſo fort! In den geſamt weſtlichen Gebieten ſind von den Wählern in der K Kleingutsbeſitzer nur 10 pCt. in den Wahllokalen erſchien —Die Preſſe der liberalen Richtung führt auf der gan Linie einen Kampf gegen dieſe durchgängige Wahlenthalt Das offizielle Organ der Regierung, das Blatt„Rof nimmt nun gleichfalls zu dieſer wichtigen Frage Ste „Die Bebölkerung Rußlands hat erkannt“— ſo ſtand geſtrigen Leitartikel des genannten Blattes zu leſen die Duma geben kann und was ſie von der Dur erwarten hat. Die ſtarke und energiſche Antwt zerſtörende Arbeit der linksſtehenden Partei Bevölkerung zur Genüge bewieſen, wohin die Volkes gerichtet ſein muß und woher es Verbeſſe Lage zu erwarten hat.“ Das offizielle Blatt meint w Rußland kenne jetzt ſeine Wunden, die es ſich währet letzten unglücklichen Kriegs und der Revolution hat, und kommt zu dem Schluſſe:„Die Revolutio Verſuch gemacht, das Volk von der Arbeit abſpen machen. Die Regierung hat das Volk auf den Weg zurückzuführen gewußt und darin liegt der Kultt jetzigen politiſchen Momentes. Die lieberate P dem zitierten Leitartikel des Blattes„Roſſija“ der leitenden Kreiſe über die Lage erſehen, kommenti Artikel auf das lebhafteſte und erwidert, daß die Ar Volkes eigentlich in keinem Gegenſatz mit ſeine ſtehe und daß die Gründe der Wahlenthaltung d Ho zu ſuchen ſeien. 1 Viel radikaler als das Regierungsblatt beurteil ſlinenz der Wähler das bekannte Organ des„ Pariſer Brief. .K. Paris, 29. September. Der ſcheidende September brachte uns herrlichen Sonnen⸗ ſchein und einen Nachtrag normaler Julitemperatur. Man hätte ſich angeſichts der luftigen Toiletten und dem echauffierten Aus⸗ ſehen ihrer Trägerinnen in den Hochſommer zurückträumen dür⸗ fen, wären nicht die teils braun gefärbten, teils vorzeitig ent⸗ blätterten Bäume der verſchiedenen Abenuen lraurige, aber un⸗ leugbare Zeichen des nahenden Herbſtes. 5 Nach und nach rücken auch wieder die Pariſer ein, denen ein günſtiges Geſchick eine mehr oder minder bedeutende Luftverän⸗ Herung geſtattet hat und das Straßenbild belebt ſich. Ohgleich Paris jahraus, jahrein Fremdenſtadt iſt, ändert ſich doch mit den wechſelnden Jahreszeiten erheblich der Charakter dieſer Zuzügler. In den Ferienmonaten ſind es teils auswärtige Lehrer und Leh⸗ rerinnen, welche die hier eingerichteten Ferialkurſe frequentieren, teils andere Gebildete des Mittelſtandes aus aller Herren Län⸗ dern, die ſich mit der Beſichtigung der Kunſtſchätze des Loupre, des Luxembourg und der andern Muſeen, ſowie der vielen hiſto⸗“ kiſchen Denkwürdigkeiten von Paris„begnügen““ Dieſe Reiſenden bilden nahezu ausſchließlich die Kundſchaft eineren Penſionen und der waison meublées. Der Monat erſte Hälfte September bringt auch eine große Menge amerikaniſcher Konfektionäre, die hier ihſe Einkäufe chen und für welche in den großen Ateliers die Herbſtmode its ſeit Juni vorgearbeitet wurde. Letztere Fremdenſpezies den weder künſtleriſche, noch Berufsintereſſen nach der Seineſtadk führen, abraten, im September nach Paris zu kommen. 5. eine Uebergangszeit, die der Metropole wenig gut zu Geſicht Es iſt ſteht. Die unvollendeten Straßenarbeiten machen einen chaotiſchen Eindruck; der Verkehr entſpricht an Lebhaftigkeit noch nicht den hochgeſpannten Erwartungen der Fremden, die kaum wieder er⸗ öffneten Theater bieten noch keineswegs ihr Beſtes. Wer alſo bon dem Pariſer Straßenleben und von den Pariſer Vergnü⸗ gungsetabliſſements einen nachhaltigen Eindruck haben will, der kommt im September nicht auf ſeine Rechnung. ktiger des Rechtes.“ Und ein anderer Intellektueller ein Friedensfreund, ſagte mir, als ich mein Befr äußerte, daß er die größte Sehenswürdigkeit ſeine [wenigſtens inbezug auf den Eindruck, den ſie! kenne:„Ich weiß nur das Eine von Napoleon: und Abertauſende in den Tod getrieben,— und Hug! Und ſo wie dieſer Gegner des Krieges, de⸗ der heutigen Franzoſen. Revanchegelüſte Sprache. Iſt's die Friedensidee, welche⸗ hier der Antimilitarismus, der zu Worte kommt? immer ſei: Bis in die geweihten Räume des der Antimilitarismus gewiß nicht gedrungen und Geiſt herrſcht bis in den letzten Winkel des wei der„Invalides“. 5 5 5 Die ſenſationslüſterne Preſſe hatte am letzlven tag ihren guten Tag. Die Durchreiſe des neuvez paares Toſelli gab ihr Gelegenheit; „Schon vor Anbruch des Tages hatten ſich(il mäß) viele Reporter auf dem Nordbahnhof eing von Calais kommenden Schnellzug, der die Ex Louiſe von Sachſen und ihren nunmehrigen Gen zrico Toſelli, mit ſich führte, zu erwarten. eind ader andere dieſer Berichterſtatter ein Inte tereſſanten Paares erhofft hatte, ſo fand er ſich nungen gröblich enttäuſcht. Weder Signor E unerläßliche, hin einig 2. Seite; General⸗Anzeiger.(Abendblatk.) Mannfeim, 3. Oktober⸗ kes“„Rußkoje Snamja“. In einem Auſſatze über die Wahlen ſagt das genannte Blatt:„die ruſſiſchen Konſtitutioniſten haben den Mut verloren: überall wo bislang Wahlen ſtatt⸗ gefunden, haben die Bevölkerungsmaſſen ihren tiefen Un⸗ willen gegen die Idee der Volksvertretung gezeigt. An den Wahlen hat eine ſo kleine Wäylerzahl Teil genommen, daß man in vielen Orten die Frage aufgeworfen, ob die Wahlen überhaupt gültig ſind, in anderen Kreiſen konnten die Wahlen knicht durchgeführt werden, weil gar keine Wähler erſchienen find. So antwortet das ruſſiſche Volk auf den Verſuch ihm gewaltſam eine fremde und unliebſame Regierungsform auf⸗ zudrängen. Hieraus folgert das Patriotenblatt ſeltſamer Weiſe, daß die Kadetten in der dritten Duma die große Majo⸗ rität haben werden. Während über das Bild der dritten Duma in der Preſſe noch geſtritten wird, gibt der vom 25. April datierte und euft heute veröffentlichte Ukas des Zaren über die Wahlen zum allruſſiſchen Kirchenkonzil(Sobor) ein klares Bild über die Zuſammenſtellung des künftigen Sobors. Die Preſſe ſowie die Geiſtlichen haben ſeit Jahren die Berufung des Sobors angeſtrebt, weil ſie gemeinſam von ihr durchgreifende Re⸗ formen im ruſſiſchen Kirchenweſen erwarteten. Dazu ver⸗ langten ſie energiſch, daß auf dem Sobor der einfache Geiſt⸗ liche, ſowie der Bürger, der in Gottesfurcht die Kirche beſucht, ihre Stimmen erheben dürfen. Der Ukas beſagt aber, daß am Sobor nur die Erzbiſchöfe und von den Erzbiſchöfen erwählte Vertreter der Geiſtlichkeit, ſowie aus, Bürger teilnehmen werden, wobei den Letzteren indes nur die beratenden, den Erzbiſchöfen aber die entſcheidenden Stimmen gehören. —— Aus der nationalliberalen Partei. Zum Wiesbadener Delegiertentage der National⸗ liberalen Partei haben ſich nunmehr über 870 Teil⸗ nehmer angemeldet, eine Zahl, die bei keiner früheren Tagung annähernd erreicht worden iſt. Politische Uebersicht. Maunbeim, 3. Oktober 1907. Vom Feruſprechweſen. Bei der Reichspoſtverwaltung befindet ſich zur Zeit eine nnze Reihe wichtiger, das Fernſprechweſen betreffender Frage in der Schwebe. Neben dem in der Prüfung befind⸗ chen neuen automatiſchen Geſprächshähler erprobt an, wie die„Tägl. Rundſch.“ hört, ein Anſchluß⸗ ſte m, das den Nebenſtellen die Möglichleit geben ſoll, ohne ermittlung des Hauptanſchluſſes das zuſtändige Fernſprech⸗ amt zu erreichen und anzurufen. Die Frage der Gebühren⸗ tarifreform hängt weſentlich mit den endgültigen Prüfungsergebniſſen des Zählers zuſammen, die heute an 8 Stelle noch ebenſowenig vorliegen wie die Grund⸗ ſätze, auf denen ſich der neue Tarif aufbauen, wird. Ob die durch ihn im großen ganzen angeſtrebte Verbilligung der Fernſprechgebühren und gleichmäßigere Verteilung der Laſten notwendigerweiſe die Abſchaffung der Grundgebühr bedingt, ſteht noch keineswegs feſt, auch die Meldungen über n Ausſicht genommene Rabattſätze, Höhe der künftigen Ge⸗ bühren u. ſ. w. ſind verfrüht. Abgeſehen von den betriebs⸗ chniſchen Erwägungen muß bei der Tarifreform in engem Einvernehmen mit den Bundesſtaaten verſahren werden und die Neuregelung im tunlichſten Eirvernehmen mit den ande⸗ ren Verwaltungen erfolgen, wie dies u. a. im bayeriſchen Landtage regierungsſeitig hervorgehoben wurde. Es ſteht dahin, ob die Reform noth im laufenden Jahre wird durch⸗ ſeführt werden können. Zutolerauz. In Ham m, der ehemaligen Hauptſtadt der Grafſchaft Mark, iſt es in der evangeliſchen Kirchengemeinde zu einem regelrechten Streit zwiſchen dem größten Teil der Gemeinde und der Geiſtlichkeit gekommen. Der Kampf dreht ſich um en Beſchluß der Hammer evangeliſchen Geiſtlichen, in iſchehe lebende Katholiken, auch wenn die Trauung und ie Kindererziehung eine evangeliſche war, nicht mit chlichen Ehren zu beerdigen. Als vor kurzem rum ein angeſehener Bürger infolge dieſes Beſchluſſes g⸗ und klanglos beerdigt werden mußte, bildete ſich eine ner größer werdende Partei in der Gemeinde, die mit aller jergie gegen das Verhalten der Geiſtlichen vorging. Zu⸗ n erbitterter Zeitungsktieg ei ein. in dem ſich alle kirchlichen und auch viele politiſchen Organe, zum Beiſpiel die„Nordd. Allgem. Ztg.“, gegen den Beſchluß der Pfarrer erklärten. Als dies alles die Pfarrer von ihrem Standpunkt nicht abbringen konnte, berief man eine große öffentliche Volksverſammlung ein, die von mehr als 800 Perſonen be⸗ ſucht war, und in der ein Rechtsanwalt, ein Realſchuldirektor, ein Oberlandesgerichtsrat den Vorſitz führten. Nach mehr⸗ ſtündigen Verhandlungen nahm man gegen vier Stimmen D „ keit veranlaſſen zu wollen, ihren Beſchluß, Katholiken, ſelbſt bei evangeliſcher Trauung oder Kindererziehung, mich“ kirchlich zu beerdigen, aufzuheben, da dieſer Beſchluß in ſeiner Allgemeinheit dem Weſen der proteſtantiſchen Kirche nicht entſpricht und geeignet iſt, in weiten Kreiſen unſerer evangeliſchen Gemeinde berechtigte Erbitterung hervorzurufen.“ Der Verſammlungsleiter teilte noch mit, daß ſich eine ſtändige Kommiſſion gebildet habe, die den Kampf gegen die Pfarrer fortführen werde. In allen Fällen, wo die dortigen Geiſtlichen die kirchliche Beerdigung verſagen, ſoll ein Pfarrer von auswärts beſtellt werden, der die Beerdigung vornimmt. Die Koſten trägt die erwähnte Kommiſſion. Auf den Ausgang der Angelegenheit, die in der ganzen evangeliſchen Welt mit größter Spannung verfolgt wird, darf man geſpannt ſein. Die Paſtoren verteidigen nach wie vor ihren Standpunkt und dürften kaum nachgeben. Deutsches Reich. —(Reichstagsabg. Dr. Leonhart) ſprach am letzten Samstag in einer gut beſuchten Verſammlung zu Friedrichſtadt über die Blockpolitik, wobei er aus⸗ führte, daß für die Freiſinnigen die Zugehörigkeit zum Block keine Aufgabe ihrer Grundſätze bedeute, ſondern vielmehr die Möglichkeit, dieſelben durchzuführen. Insbeſondere gelte dies zunächſt in bezug auf ein freiheitliches Vereins⸗ und Ver⸗ ſammlungsrecht, dem Ausbau der ſozial⸗politiſchen Geſetz⸗ gebung und die Reform des preußiſchen Landtagswahlrechts. Die Einführung eines allgemeinen gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts auch für die Einzellandtage ſei ein frei⸗ ſinniger Programmpunkt, welcher nie fallen gelaſſen würde. Die Widerſinnigkeit des jetzigen Dreiklaſſenwahlrechts beleuch⸗ tete der Redner an zahlreichen Beiſpielen und forderte die Freiſinnigen auf, ſchon jezt in die Wahlarbeit für die nächſt⸗ jährige Landtagswahl einzutreten. Sollten neue Steuern notwendig werden, ſo würden die Freiſinnigen nur für Ein⸗ führung direkter Reichsſteuern zu haben ſein, aber jede weitere Belaſtung der minderbemittelten Volksſchichten durch indirekte Steuern ſtets ablehnen. Die Angriffe eines Führers der ic denekraten aus Tönning wies Dr. Leonhart ſcharf zu⸗ rück. —(Daß der ſozialdemokratiſche Terro⸗ rismus) ſelbſt die innigſten Familienbande zerreißt, davon legt eine Gerichtsverhandlung Zeugnis ab, die jüngſt in Altona ſtattfand. Der Schauermann L. in Altona hatte zwei erwachſene Söhne, die ebenfalls dem Schauermannsſtande an⸗ gehörten, nur mit dem Unterſchiede. daß der Vater nicht organiſtert, die Söhne aber ſozialdemokratiſch organiſiert waren. Als der Streik der Schauerleute ausbrach, arbeitete der Vater ruhig weiter, während die Söhne die Arbeit nieder⸗ legten. Sie waren ſehr empöre über das Verhalten ihres Vaters, und als eines Abends der Vater und die Mutter von einer Vereinsverſammlung nach Hauſe gingen, wurden ſie plötzlich, ſo berichtet man der„Voſſiſchen Zeitung“, von ihren Söhnen überfallen, geſchlagen, zu Boden geworfen und ge⸗ treten. Die rohen Burſchen hatten ſich am Montag vor dem Altonaer Schöffengericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu verantworten. Der Amtsanwalt betonte, ihm ſei während ſeiner langjährigen juriſtiſchen Praxes eine ähnliche frivole Handlungsweiſe noch nicht vorgekommen; er beantragte gegen die beiden Angeklagten, die bisher noch unbeſcholten waren, je 6 Monate Gefängnis. Das Schöffengericht verurteilte die Söhne zu je 4 Monaten Gefängnis. —(Der deutſche Verein gegen den Miß⸗ brauch geiſtiger Getränke) hält am., 10. und 11. Oktober in Poſen ſeine 24. Jahresverſammlung ab, für welche eine beſonders reichhaltige und feſſelnde Tagesordnung aufgeſtellt iſt. Der geſelligen Vorverſammlung am 9. Okt. folgt am 10. Oktober eine geſchloſſene Hauptverſammlung mit ſtehender Tagesordnung: Bericht über Organiſ und nn 1** Agitation des Vereins und über den Mäßigkoitsverlag; Be⸗ kömpfung der Anfmierkneipen: Bericht über den Stockholmer Kongreß; Berichte über die Tätigkeit einiger Bezirksvereine; Neueſtes aus der Frauenarbeit; Das 25jährige Jubiläum des Vereins im Jahre 1908; Organiſation der Arbeit in Schule und Lehrerwelt. Hieran ſoll ſich alsdann nachmittags die heilſtätten des Deutſchen Sprachgebiots anſchließen. Für dieſe Verſammlung werden folgende Vorträge angekündigt: Be⸗ dürfen Alkoholkranke einer beſonderen Behandlung? Die Tätigkeit der Frau in der Trinkerfürſorge; Die Stellung der Landesverſicherungsanſtalten zu den Trinkerheilſtätten; Die Fürſorge für alkoholkranke Frauen. Ferner werden in einer abends ſtattfindenden allgemein zugänglichen Begrüßungs⸗ verſammlung durch eine Reihe von kurzen Anſprachen die Ve⸗ ſtrebungen des Vereins näher erläutert und befürwortet werden. Für die auf Freitag angeſetzte öffentliche Verſamm⸗ lung iſt ein Vortrag über die Aufgaben der Gemeindeverwal⸗ tungen im Kampfe gegen den Alkoholismus vorgeſehen. Der Verein gibt ſich der Hoffnung hin, daß die Freunde ſeiner ſeit Jahren mit unleugbarem Erfolge betriebenen Beſtrebungen recht zahlreich zur diesjährigen Tagung in Poſen erſcheinen werden. Insbeſondere wird auch darauf gerechnet, daß die Regierungen, Gemeinden und gemeinnützigen Verbände die Gelegenheit benutzen werden, um engere Fühlung mit einem Zweige unſerer nationalen Wohrfahrtspflege zu gewinnen, der den Ausartungen des Alkoholkonſums entgegenzuwirken und vorzubeugen bemüht iſt. Badiſche Politik. *„ KHarlsruhe, 2. Okt. Das Miniſterium des Innern hat unter den im Juſtizminiſterſalerlaß vom 26. November 1888 er⸗ wähnten Vorausſetzungen den Gefängnisdirektoren und Gefängnis⸗ vorſtänden auch bezüglich poltzeilich beſtrafter Perſonen die Er⸗ mächtigung zur vorläufigen Strafunterbrechung unter der Beding⸗ ung erteilt, daß die Gefängnisdirektoren und Gefängnisvorſtände dem zuſtändigen Bezirksamt behufs tweiterer Anzeige an das Mini⸗ ſterium des Innern den Grund, Tag und vorausſichtliche Dauer der Entlaſſung mitteilen. * Walbshut, 2. Okt. Zu der Mitteilung, daß ſämtliche jungaliberale Mitglieder des engeren Ausſchuſ⸗ ſes der nationalliberalen Partei, ſomit auch der Waldshuter Vertreter, den Eintritt der badiſchen jung⸗ liberalen Vereine in den Reichsverband der natio⸗ nalliberalen Jugend befürwortet hätten, ſchreibt der Vor⸗ ſtand des Jungliberalen Vereins Waldshut:„Dieſe Behauptung iſt, was den Waldshuter Verein betrifft, nicht zutreffend. Wir haben keinen Vertreter im engeren Ausſchuß und auch niemand beguftragt, eine ſolche Erklärung abzugeben. Unſer Verein lehnt nach wie vor den Eintritt in den Reichsverband ab.“ eeee, Ein Brief aus Mauretanien. Nach den aufregenden Tagen, welche mit dem Bombardement der Franzoſen am 5. Auguſt und den ſich anſchließenden Plünde⸗ rungen einſetzten, beginnt ſich hier allmählich ein Zuſtand äuße⸗ rer Ruhe herauszubilden. In die Gemüter, insbeſondere der Eingeborenen, iſt die Beruhigung freilich nicht eingezogen, ſie wird auch in abſehbarer Zeit nicht einziehen. Das Caſablancg von heute iſt grundverf Caſablanca vor zwei Monaten. biſchen Stadt von 40000 Einwohnern mit einer äußerſt regen und farbenprächtigen, die Straße manchmal bis zur Unpaſſier⸗ barkeit füllenden Menſchenmenge iſt eine öde Soldatengarniſon getreten. Hier und da begegnet man einem Trupp von Spahis. Die europäiſchen Damen haben in großer Mehrzahl die Stadt verlaſſen, einzelne Städter aber ſind zurückgekehrt. Die reſcheren fangen an, ſich wieder gewohnheitsgemäß zu kleiden, während ſie bisher aus Furcht, gusgeraubt zu werden, halb in Lumpen umhergingen. mauriſchen Juden haben Caſablanca verlaſſen: die ärmeren dienen unter dem Zwang des Militärs dazu, die Straßen zu reinigen, und die notwendigſten Ausbeſſerungsarbeiten vorzuneh⸗ chieden von dem Gefühlen in der Umgegend Rechnung zu tragen, die zerſchoſſenen Heiligtümer, vor allem die Moſchee, wieder herzuſtellen. Maſſengräber haben ſich geſchloſſen, in denen man Muhamedaner ewigem Schlaf nebeneinander gebettet hat. 8 Ueber neue Operationen der Franzoſen verlautet hier man⸗ cherlei, Die Kabylen richten ſich darauf ein, daß General Drude weitere Expeditionen in das Innere des Landes unternehmen chte arabiſche Bev So — N üge ſchwach verhüllte. aliener mit dem ausgeſprochenen Air des Pianovixtuoſen iſt, aß ſeine Gattin zaghaft, er aber höchſt unverfroren auftrat. daß ſich Madame, wie es ſich für eine Dame der guten Ge⸗ ſt am frühen Morgen geziemt, am Büfett eine Schokolade en ließ, während er, der ungeſchlachte Bourgeois ſich an kraut mit Beilage und einem Glaſe Münchener delektierte. ekommen eine ſchlechte Meinung von dem jungen Herrn eſe wird noch verſtärkt, wenn wir erfahren, däß er ſich ſichtbare Zeichen der Ungeduld erlaubte, als ſeine, ihm angetraute, ältere Hälfte königlichen Geblüts, die Frage ſch raſcheſter Fahrtwerbindung mit Florenz, wiederholt an ichtete. Vollends enttäuſcht ſollen aber die Repoxter durch Anblick des nichts weniger als feinen Reiſegepäcks der Neu⸗ geweſen ſein. Doch genug dieſes Senſations⸗ er„Matin“ veröffentlichte in dieſen Tagen eine Statiſtil, ſche in draſtiſcher Weiſe die mörderiſche Tätigkeit der ſeit rzem eingeführten Autobuſſe dartut, unter welchen die nie ntmartrePlace Michel den Rekord erreſcht. In dem t es wörtlich:„Am 23. Auguſt 1906 führte die Om⸗ Sgeſellſchaft ihren erſten Autobus ein. Das Fahrzeng war ebt, das der Pariſer Bebpölkerung entgegengebrachte Wohl⸗ ohne Umſchweiſe darzutan und hat gleich am Tage ſeiner ng eine alte Frau in den Champs⸗Elyſées überfahren et. Seither haben die andern Autobuſſe getreulich das es Vorgängers nachgeahmt und die von den Auto⸗ Daß Signor Toſelli ein hübſcher junger lienen Francs veranſchlagt. üßten wir, falls alle Autobuſſe die gleiche verheerende Wirk⸗ eit entfalten, wie der Wagen Montmartre--Place St. Michel mit 44 Linien& 27 Opfern 1188 Menſchenopfern pro Jahr rechnen, 1188 Mann repräſentieren beiläufig den Beſtand eines franzöſiſchen Regiments. 5 Demnach hätten die Vereinigten Staaten im Kriege mit in einem einzigen Jahre durch Autobuſſe!“ Der ohnehin hartbedrängte Süden Frankreichs iſt neuer⸗ dings von einem ſchrecklichen Naturereignis heimgeſucht worden. Am 25. September d. J. ging der erſte ungewöhnlich heftige Wolkenbruch, begleitet von einem orkanartigen Sturm über die ganze öſtliche Region von Boeziers nieder Die Ströme, Flüſſe und Bäche dieſes Gebietes wuchſen raſend ſchnell an, tra⸗ ten aus ihren Ufern und verwandelten ganze Ortſchaften in mächtige Seen. Das brauſende Waſſer xiß alles, was ſich auf ſeinem Wege fand, mit und trug es auf weite Diſtanzen mit ſich fort. Häuſer⸗ und Brückeneinſtürze erfolgten, die Telegraphen⸗ und Telephonverbindung in den überſchwemmten Bezirken(das Ueberſchwemmungsgebiet hatte ſich unterdeſſen auch auf andere Departements ausgedehnt) iſt unterbrochen, der Bahnverkehr zum großen Teil gufgehoben. Der ganze Jammer eines ungeheuren Elementar⸗Ereigniſſes tritt hier voll in die Erſcheinung. Hun⸗ derte von Familien haben, nachdem ſie Hab und Gut verloren, kaum noch das nackte Leben retten können und die Zahl der Menſchenopfer iſt trotz der heldenmütigen Anfopferung das Mei⸗ tungskorps gewiß noch eine große. Faſt der ganze Viehbeſtand des Ueberſchwemmungsrayons iſt elend zugrunde gegangen. Es mangelt an Lebensmitteln und die ganze, reiche Weinernte iſt berloren. Der Schaden iſt enorm; er wird guf über zwölf Mil⸗ Und noch iſt das Ende des Jam⸗ mers nicht abzuſehen. Denn wenngleich im Herault-Gebiet das Spanien weniger Menſchen verloren, als unter Umſtänden Paris us der Rhone Gegend neue zahlreiche Unglücksfälle ge⸗ JBJF Verſammlung in Narbonne beſchloſſen, eine öffentliche Sub⸗ Möge dieſe Hilfsaktion von beſtem Erfolg begleitet ſein! Buntes Feuflleton. — Ein Trauergottesdienſt für den Großherzug von Baden iſt —5 worden. »Prinz Ludwig beim Oktober⸗Feſtſchießen in München. Wie ſeit vielen Jahren beſuchte Prinz Ludwig auch heuer wieder das Feſtſchießen auf der Thereſienwieſe. Der Prinz fuhr am letzten Dienstag halb 9 Uhr früh bei den Schießſtänden vor, wo er von den Schützenmeiſtern empfangen wurde. Beim Abſchreiten der Stände Scheiben ſich mit gutem Erfolge als Schütze zu betätigen. Um halb 11 Uhr fuhr der Prinz wieder in die Stadt zurück. bahn von Brig auf das JFungfraujoch(3470 Meter) eingereicht. elektriſche Schmalſpurbahn von Brig nach dem Aletſ gletſcher bei Zenbüchen und eine mit Drahtſeil und elektriſcher Kraf betriebene Schlitkenbahn über den Aletſchgletſcher und Jung⸗ fraufirn hinauf bis zum Jungfraujoch. Die Bahnlinie Brig Aletſchgletſcher beginnt im Bahnhof Brig und umgeht in weitem Bogen das Dorf Naters, in deſſen Nähe eine Station vorgeſehen iſt, Beim Vergdörſchen Platten iſt eine Halteſtelle projekttert. Von da wendet ſich die Bahn gegen Riſchenen empor, geht alsdann u dem Hotel Belalp durch nach Unter⸗ und Obergleſch und folgt 15 At 28 öffentliche Jahresverſammlung des Verbandes von Trinker⸗ Caſablanca, 21. September. An Stelle einer blühenden gra⸗ Alle beſſeren und ſelbſt der mittlere Stand der men. Insbeſondere macht man ſich daran, um den islamitiſchen und Juden— unter Mißachtung der religiöſen Gefühle— zu wird, deſſen Berberbevölkerung übrigens einen viel ſtärkeren und gefährlicheren Gegner darſtellt, als die ſchwächere und verweich⸗ 1 billige Erfolge, wie die Fran. ne Kommiſſion der Weinbauer⸗Vereinigung hat in einer kription zugunſten der Opfer der Ueberſchwemmung einzuleiten am 2. Oktober in der evangeliſchen Kurkapelle in Davos⸗ P latz (Engadin), wo der Verblichene ſo oft und gern geweilt, abgehaften begrüßte der Prinz mehrere ihm bekannte Schützen und erkundigte ſich nach ihren Schießreſultaten, um ſchließlich dann ſelbſt auf einige Nene ſchweizeriſche Bergbahn⸗Projekte. Beim ſchweizeriſchen Bundesrat in Bern wurde das Konzeſſionsgeſuch für eine Eiſen⸗ Das Projekt Brig— Jungfrau zerfällt in zwei Teile: eine Die e Mannheim, 3. FEEFPFC— SGeneral⸗Anzeiger(Abendblatt.) %%%ͤũ] 9. Seite zoſen bei Erſtürmung ſogenannter befeſtigter Lager hatten, wer⸗ — Be⸗ den ſie bei ihren ferneren Exveditionen nicht erzielen. Die er⸗ mer ſtürmten Lager waren meiſt Flüchtlingslager, die ſich rings um ine; alte Heiligtümer der Araber— meiſt Gräber von großen Sche⸗ des rifen— gebildet haben. Die eingeborene Bevölkerung glaubte, jule daß ſie der mauriſchen Sitte gemäß dieſe Stellen als ein Aſyl die betrachten könne, an dem ſie vor den Gewehren und Kanonen ker der ſicher Eine trügeriſche Hoffnung! Die ieſe en 1 ec 1 7 10 eee Be⸗ dieſer Lager, welche nicht einmal wie Gehöfte ure gef ampfte Die Lehmmauern geſchützt waren, fiel ihnen in einzelnen Fällen nichts 2 anderes in die Hände, wie einige Hühner, Kleiderfetzen und das der Stroh der Lagerzelte. Die In den Kreiſen der Europäer ſieht man der Entwickelung iner 0 der Dinge mit geſpannter Erwartung entgegen. Die deutſche 18⸗ Bebölkerung iſt durch das Bombardement der Stadt auf das Be⸗ 4 empfindlichſte geſchädigt worden. Der Schaden beſteht nicht nur rtet in der Zerſtörung deutſchen Eigentums in der Stadt und der um⸗ militäriſch unnötigen Vernichtung ſämtlicher europäiſcher Far⸗ pal⸗ men in den Außenbezirken durch die franzöſiſchen Schiffsgeſchütze, Der ſondern auch in der Ausplünderung deutſcher Handelshäuſer und ſelt in der Störung der landwirtſchaftlichen Arbeiten und der Ver⸗ nichtung der Beziehungen deutſcher Exporteure zu ihren Schutz⸗ igen befohlenen(Mochalaten) im Hinterlande. Die gerade in dieſem nen Jahre vorzüglich ausgefallene Mais⸗ und Gerſtenernte konnte die überhaupt nicht hereingebracht werden. die Angeſichts dieſer Umſtände erfuhr die Anſprache, die der nem franzöſiſche Geſandte Regnault auf den Trümmern Caſablancas nen, über die Belebung des Handels bei einem großen militäriſchen rken Feſteſſen gehalten hat, eine wenig freundliche Beurteilung. Wenn Herr Regnault meinte, daß der Handel der europäiſchen Na⸗ tionen nur durch militäriſche Machtentſaltung geſchützt und be⸗ kebt werden könne, ſo iſt wenigſtens in deutſchen Kreiſen allge⸗ mein der Wunſch rege, daß der franzöfiſche Schutz des deutſchen hal N Handels, wie er bei dem Bombardement von Caſablanca betätigt 27 worden iſt, ſich in Zukunft nirgendwo wiederholen möge. mis⸗ Mit großer Freude bat die hieſige deutſche Folonie die Nach⸗ Er⸗ richt entgegengenommer, daß Reichskanzler Fürſt von Bülow, ung⸗ wie die raſche Gewährung einer Notſtandsſumme für die durch ände das Bombardement von Caſablanca geſchädigten Deutſchen zeigt, ini⸗ der hieſigen Lage volles Verſtändnis entgegenbringt. Man hegt auer insbeſondere nach dem Eintrefefn unſeres tatkräftigen Geſandten, 3 Dr. Roſen, die Hoffnung, daß in Zukunft die nationaldeutſchen liche Intereſſen in Marokko in einer dem Anſehen des Deutſchen uſ⸗ Reiches entſprechenden Weiſe wahrgenommen und gefördert der werden. ng⸗ Durch gewiſſe Vorgänge in letzter Zeit und das dadurch atio⸗ hervorgerufene Sinken des deutſchen Einfluſſes am Hofe des Vor⸗ Sultans Abdul Aziz iſt das Anſehen des deutſchen Namens bei tung der islamitiſchen Bevölkerung ſtark ins Wanken geraten. Es Wir wird die Aufgabe der deutſchen Politik ſein, durch eine ebenſo nand tatkräftige wie beſonnene Haltung das Vertrauen des Islams lehnt in Marokko wie im ganzen Orient wieder zu gewinnen, die Machtſtellung des Deutſchen Reiches zu ſtärken und dadurch das Nationalgefühl aller Deutſchen inn Auslande zu beleben. M. S. dus Skadt und TLand. 0 Aus Stadt und Tand. ment*Maunheim, 3. Oktober 1907. inde⸗ eeen, uße⸗ 780 1 JuRHmS-AUSSTelN ſie SNNHEIfn dem 5 gra⸗ egen ſſier⸗ We üen INreRNRTIOHALE GRosse GRRTENBaAUN abis. KUxsT-AnD S C Aussreriune 8 ſkadt. heren 6‚F rend Die hervorragendſte der von der Jubiläums⸗Ausſtellung ver⸗ — 4 4 8* ir.— 2 npen Enſtalleten Sonderausſtellungen wird Samstag, den 5. Oktoher, der eröffnet und bis Montag, den 14. Oktober, dauern. Es iſt eine teren 5 große deutſche Handelsobſt⸗Ausſtellung n zu in Verbindung mit einer großen internationalen meh⸗ Obſtausſtellung. Für die deutſche Handelsobſt⸗Ausſtellung ſchen ſind ſämtliche Räume der Gartenbau⸗Ausſtellung mit Ausnahme ſenen des Palmenhauſes, der wiſſenſchaftlichen Abteilung und der an Die dieſe angrenzenden Halle, worin vom 10. bis zum 20. Oktober daner eine große Fiſchereiausſtellung ſtattfindet, in An⸗ — guU ſpruch genommen. Außerdem iſt mit der Handelsobſt⸗Aus⸗ ſtellung eine Ausſtellung von Obſtbäumen und Obſt⸗ man⸗ ſtyäuchern im Freien verbunden. Dieſe wird bei der Auguſta⸗ ſrude Anlage an der Stelle, wo bisher das große Ausſtellungszelt hmen ſtand, ſowie vor dem Reſtaurant„Luſtige Witwe“ arrangiert. und Hervorzuheben iſt u. a. an dem letztgenannten Platz eine in⸗ beich⸗ tereſſante Muſterpflanzung von Buſch⸗Obſtbäumen. Die in den Fran⸗ Hallen ſtattfindende deutſche Handelsobſt⸗Ausſtellung iſt in dem — Programm als Verkaufsmuſterausſtellung bezeichnet und wird einer ſowohl von Einzelzüchtern, wie von Korporationen überaus zahl⸗ Sub⸗ reich beſchickt. Die Kreisverbände des Großherzogtums Baden, eiten. haben eine große Halle für ſich beanſprucht, ebenſo werden von den preußiſchen Landwirtſchaftskammern die Provinzen Branden⸗ Den intereſſanteſten Teil bildet die etwa 18 Kilometer lange Schlit⸗ tenbahn„Zenbächen—Jungfraujoch“. Es erfolgt eine Fahrt auf offenem Schnee und Eis mit fliegenden Stationen, Eine erſte gerade en i Bahnſtrecke geht vom Gletſcherrand und der Endſtation der Zahn⸗ blatz radbahn bis oberhalb dem Märjelenſee, wo der Fußtveg zum Glet⸗ halten ſcher führt, Hier beginnt die Sektion 11 der Schlittenbahn, welche ebenfalls eine gerade Strecke bildet bis zum Concordiaplatz. Eine Wie dritte Sektion in ebenfalls gerader Richtung geht von hier zum das Jungfraujoch. Der Betrieb dieſer Schlittenbahn foll durch elektriſche etzten Energie geſchehen, und zwar wird dieſe benutzt, um ein Seil ohne n den Ende, eine Schlaufe bildend, in einer beſtimmten Richtung in Be⸗ tände wegung zu ſetzen. An dieſe Schlaufe werden dann die zum Trans⸗ idigte pbort der Reiſenden dienenden Schlitten angehängt. Die Seilſchlaufen einige werden in fortwährender Beibegung erhalten, auf dem Eis oder Um Schnee ſchleifend. Die Geſchwindigkeit der Seilb wegung dell, wie der„Voſſ. Zig.“ aus Bern geſchrieben wird, 2,5 bis.5 Meter in iſchen der Sekunde betragen. Für den Perſonentransport werden Schlitten Biſen⸗ bverwendet mit je zehn Sitzplätzen; es ſind dies leichte Holzſchlitten reicht. mit Segeltuchüberſpannung. Die Schlittengeleiſe ſind breit gehalten wegen eventuellen Neuſchnees oder ſonſt weichen Schnees. Dieſe Schlitten können während der Bewegung des Seiles beliebig daran feſtgeklammert oder wieder gelöſt werden. Die Löſung und An⸗ Um ein vollſtändiges An⸗ finden. daß die Vorträge von Frl. Dr. Käthe kuppelung von Schlitten und Seil geſchieht automatiſch bei den burg, Weſtpreußen und Heſſen⸗Naſſau und außerdem die Großh. Heſſiſche Landwirtſchaftskammer mit großen Kollektivaus⸗ ſtellungen vertreten ſein. Aus dem Programm iſt beſonders her⸗ vorzuheben Nr. 143, worin die Vorführung von großen Maſſen verkaufsfähigen Obſtes in verſandfertiger Verpackung verlangt wird, die geeignet ſind, die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Obſt⸗ zucht eindrucksvoll vorzuführen, und zwar iſt in dieſer Katalog⸗ nummer das Obſt nach drei Sorten auszuſtellen, die erſte Sorte: Delikateßfrüchte, mit einer Gruppe Ja, prima Qualität, zweite Sorte: billigeres Tafelobſt, und die dritte Sorte: billiges, zur Volksnährung, auch der minderbemittelten Klaſſen, geeignetes Obſt. Aus dieſen kurzen Angaben iſt bereits erſichtlich, von welch hoher volkswirtſchaftlicher und gemeinnütziger Bedeutung dieſe Sonderausſtellung iſt. Die große internationale Obſtausſtellung fin⸗ det im Nibelungenſaal, ſowie in der Wandelhalle des Roſen⸗ gartens ſtatt. Es liegen ſo zahlreiche und bedeutende Anmel⸗ dungen aus dem In⸗ und Auslande vor, daß man einer groß⸗ artigen Beſchickung entgegenſehen darf. Wie in den Hallen der Gartenbauausſtellung, ſind die Vorarbeiten auch in dem Roſen⸗ garten unter der oberſten Leitung des Herrn Grafen von Helmſtatt in vollſtem Gange. Wie im Programm hervor⸗ gehoben iſt, wird u. a. auch auf den dekorativen Aufbau, wie auf die Verpackung des Obſtes großer Wert gelegt. Es iſt daher zu erwarten, daß den Beſuchern auch nach dieſer Richtung hin wie bei den bisherigen Sonderausſtellungen etwas ganz Außerge⸗ wöhnliches geboten wird.— Aus dem Auslande wird Frank⸗ reich, Ungarn, die Schweiz und Rußland mit hervorragenden Einſendungen vertreten ſein: insbeſondere die Beſchickung der Ausſtellung von franzöſiſchen und holländiſchen Produzenten ver⸗ ſpricht ſehr ſtark zu werden. Die internationale Obſtausſtellung wird teils von Landwirtſchaftskammern, Korporationen, Fachver⸗ bänden uſw., teils von Einzelausſtellern beſchickt. Von beſon⸗ derer Wichtigkeit iſt Nr. 40 des Programms: Ueberſicht über den Geſamt⸗Obſtbau des betreffenden Ausſtellungsgebietes durch Vorführung von größeren Mengen. Hier dürfte der Wettbewerb ein beſonders lebhafter werden. Da die obengenannten Räume für die Obſtausſtellung nicht ausreichen, ſo iſt im Garten der Feſthalle eine große Zelthalle erſtellt worden, in der u. a. Kühl⸗ anlagen, Verpackungen uſw. vorgeführt werden. Ferner ſei dar⸗ auf hingewieſen, daß in Würdigung der außerordentlichen Be⸗ deutung, die dieſer Sonderausſtellung beigemeſſen wird, ſeitens der badiſchen und preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahnverwaltung ein vollſtändig eingerichteter Eiſenbahnwaggon zum Transport von friſchem Obſt ausgeſtellt wird. Dieſe Waggons werden in der Nähe des Ausſtellungspavillons der Sunlightſabrik ihren Platz Das kleinere Modell eines ſolchen Obſttransportwaggons ſtellt die ſchweizeriſche Eiſenbahnverwaltung in obengenannter Zelthalle aus. * Deutſches Turnfeſt 1908. Der Bau⸗ und Wohnungsaus⸗ ſchuß des 11. Deutſchen Turnfeſtes 1908 hatten jüngſt ihre konſti⸗ tuierenden Sitzungen. Zur leichteren Durchführung der dem Aus⸗ ſchuß obliegenden Aufgaben und ſachgemäßen Vorbereitung wurde ein Arbeitsausſchuß gebildet, dem elf Herren angehören. Außer der ſtädtiſchen Feſthalle ſind folgende Bauten vorgeſehen: Am Eingang erhebt ſich ein langgeſtreckter einſtöckiger Empfangs⸗ bau, der ſämtliche Dienſträume der verſchiedenen Ausſchüſſe um⸗ faßt; außerdem wird dieſer die große Leſehalle, das Arbeits⸗ zimmer für die Preßvertreter, Sanitäts⸗, Feuerwehr⸗ und Polizei⸗ wache enthalten; zur beſſeren Veberſicht über den Turnplatz, auf dernt das Geräteturnen der Kreiſe abgehalten wird, ſteht dem Publikum eine große Tribüne zur Verfügung, deren Rückfront mit monumentalen Aufgängen verſehen iſt; ein großes 400 Quadrat⸗ meter faſſendes Podium für Maſſenaufführungen und fechteriſche Darbietungen kommt an der Rückſeite der großen Feſthalle zur Auf⸗ ſtellung, ebenſo eine Anzahl Zelte für die Abhaltung des Fünf⸗ und Sechskampfes. Der Wohnungs⸗Ausſchuß zerfällt in die Unterausſchüſſe: Bürger⸗, Maſſen⸗ und Gaſthofquartiere. Man be⸗ ſchloß, die Stadt in 28 Vegirke einzuteilen. Der Koſtenanſchlag des Wohnungsausſchuſſes weiſt an Einnahmen 80 000., an Ausgaben rund 100 000 M. auf. *Vorträge. Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, Schirmacher Paris über„Die letzten 30 Jahre der franzöſiſchen Literatur“ morgen Abend 8 Uhr im Turnſaale der ſtädtiſchen Höheren Töchterſchule in Ludwigshafen beginnen. Nichtmitglieder des Vereins für Frauenintereſſen zahlen 2 M. an der Abendkaſſe. Ebendaſelbſt werden Einzelkarten zum Preiſe von 50 Pf. aus⸗ gegeben. Da Frl. Dr. Schirmacher auch in Mannheim als Schrifſtellerin und geiſtreiche Rednedin bekannt iſt, wäre ein zahlreicher Beſuch ihrer Vorträge auch aus unſerer Stadt höchſt wünſchenswert. * Verein der Deutſchen Kanflente, Ortsverein Mannheim. Der für heute Abend feſtgeſetzte Vortrag des Herrn Rechts⸗ anwalts Dr. Hwöhler über Kurfürſt Karl Ludwig und ſein Denklmal in Mannheim kann wegen Verhinderung des Redners nicht ſtattfinden. Der Zeitpunkt wird durch Annonce in dieſer Zeitung bekannt gegeben. * Ein vollſtändig neues hochintereſſantes, erſtklaſſiges Pro⸗ gramm wird von heute ab im bhieſigen Uniontheater, P 6, 20, welches innen und außen einer gründlichen Renovation unter⸗ worfen wurde, vorgeführt. Von den einzelnen Bildern des Pro⸗ gramms, welche aus dem Inſerat in der Mittagnummer er⸗ ſichtlich iſt, heben wir an dieſer Srelle ſpeziell hervor:„Der Schmiedeſtreik“, ein hochintereſſantes, packendes Tableau aus dem Arbeiterleben und„Die Internationale Motorboot⸗Re⸗ gatta auf dem Rhein“ am 23. und 24. Sept. d. J. Außerdem umfaßt das großartige Programm noch verſchiedene, nur aus⸗ geſuchte lebende Bilder, ſowie zwei hervorragend ſchöne Ton⸗ bilder, ſo daß ein Beſuch ſicher zu Jedermanns größten Zufrie⸗ denheit ausfallen dürfte. *Zwei ſchwere Meſſeraffären hatte geſtern das Schöffen⸗ gericht abzuurteilen. In dem erſten Falle erſchien ols Ange⸗ klagter der 27 Jahre alte Taglöhner Georg Bloos aus Lud⸗ wigshafen. In der Wirtſchaft„Zur Stadt Stuttgart“ entſtand am 8. Sept. Abends ein Wortwechſel. Der Bierbrauer Friedrich Adelskofer wollte intervenieren, geriet aber hierdurch mit dem ebenfalls am Streite unbeteiligten Bloos hintereinander. Als der Wirt infolge des Streikes Feierabend machte, wurde draußen die Streiterei fortgeſetzt. Ohne das Adelskofer überhaupt nur einen Schlag nach Bloos geführt hatte, erhielt er von demſelben plötzlich von hinten einen Stich in das linke Schulterblatt, der eine 16 Zentimeter lange Wunde riß, die weitklaffend aus⸗ einanderſtand. Der Verletzte liegt heute noch im Krankenhauſe. Das Gericht ſprach in Anbetracht der Hinterliſt, mit der die Tat ausgeführt wurde, eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten aus, wovon 3 Wochen durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind.— zenberg, Landsberg a.., ein blaues Jacket, im Aufhänger die aus Herr Landaerichtsdirektor Dr. Obkircher. ſorgt dafür, daß ſeine Beziehungen zur Krim Beſi ging, war, brachte ſeinem Stiefſohn eenen Stich in die Hauptſchlagader des linken Oberſchenkels bei, der ihm beim Haar das Leben ge⸗ koſtet hätte. Auch er iſt noch nicht völlig geheilt. Kurzenhäuſer bemerkt mit gewichtiger Miene zu ſeiner Verteidigung:„Göckel iſt meiner Anſicht nach ein pſychopathiſcher Menſch“; er ſei von ihm zuerſt angefaßt worden. Das Gericht ſpricht gegen den ſchwer vorbeſtraften Meſſerhelden 8 Monate Gefängnis aus, wovon ein Monat durch die Unterfuchung verbüßt iſt. *Diebſtahl in Hannover. Vom Kgl. Polizeipräſidium Han⸗ nover wird folgendes Ausſchreiben erlaſſen: Der in nachfolgen⸗ dem Signalement näher beſchriebene angebliche Krankenwärter, Diener Alex von Otten(Otken) Lukaszewski(Juka⸗ ſchefski) hat am 14. v. M. unter erſchwerenden Umſtänden hier 26 000 Mark geſtohlen. Er war ſeit 3. v. M. von einer Familie Kleber als Krankenwärter engagiert und hat dieſer ern⸗ zählt, ſeine Schweſter ſei im Magdalenenheim in Qvedlinburg tätig, er ſelbſt habe dort eine Frau Froſt(Forſt), die Frau eines Metallfabrikanten, gepflegt. An anderer Stelle hat er angege⸗ ben, er ſtände bei einer Freifrau(Gräfin) von Oppeln in Dien⸗ ſten, die, wie ihm telegraphiſch mitgeteilt worden ſei, in Magde⸗ burg verunglückt ſei. Um dieſe abzuholen, iſt er am 14. v. M. abends mit einem Kraftwagen Nr. 16, welcher die Polizeinum⸗ mer 8 1135 trägt, über Peine, Braunſchweig, Halberſtadt nach Halle a. S. gefahren. In Halberſtadt hat er ſich am 15. v. M. vormittags einen ſchwarzen ſteifen Hut und einen modernen, dunkel karrierten Jacketanzug gekauft und dieſen in Halle gegen Mittag angezogen. In Braunſchweig hat er dem Chauffeur er⸗ klärt, ſeine Hexrin ſei nach Halle a. S. weiter gefahren und hier hat er angegeben, daß dieſe nach Breslau abgereiſt ſei. Gegen halb 3 Uhr hat ihn der Chauffeur in Halle auf dem Bahnhof ab⸗ geſetzt, weil er nach Breslau ſeiner Herrin nachfahren wollte, Der Chauffeur iſt dann über Bernburg, Magdeburg, Helmſtedt zurückgekehrt. Unter den vom Beſchuldigten zurückgelaſſenen Sachen befindet ſich ein rötliches Herrentaghemd mit der Be⸗ zeichnung Föringer 141 lin Tinte), ein Paar braune Strümpfe, gezeichnet G.., ein Stehkragen mit der Bezeichnung Carl Mün⸗ Firma Eduard Sachs, 2 bunte Parchendhemden, gezeichnet K. H. und R.., ein leerez Seemannsbuch vom Norddeutſchen Lloyd Bremen, einige Blätter ſind herausgeriſſen, einige Stücke Mer⸗ kur⸗Hektographenblätter, für einen Verbvielfältigungsappgrat Theograph, einige weiße Taſchentücher, gezeichnet R.., P. F.., G.., E. P. 29, G.., W. M.., eine Poſtdienſthoſe mit dem Stempel 13574.P. D. Blu. 4. 1907. Das geſtohl Geld beſtand in 10—11 Tauſendmarkſcheinen(Nummern d nicht bekannt), etwas Goldgeld, über 1000 M. in Silbergeld, vo wiegend Fünfmarkſtücken, der Reſt aus Hundertmarkſchein Es wird um eingehendſte Nachforſchung nach dem Täter, um Feſtnahme und telegraphiſche Nachricht erſucht. D in der Krankenpflege erfahren ſein ſoll, ſo dürften die Erm telungen beſonders auch auf Krankenhäuſer, Irrenanſtalten uſw. auszudehnen ſein. Perſonbeſchreibung: Familienname von Otten[(Otken] Lukaszewski(Lukaſchefski) angeblich. Vor name: Alex langeblich). Stand und Gewerbe: te Diener. Anſcheinendes Alter: etwa 33 Jahre. niedrig. Augen: blaugrau. Naſe: große Naſenflügel. groß. Zähne: vollſtändig. Kinn: ſpitz. Hände und Füße: Finge vorn breit. Gang und Haltung: ſcraffe Haltung. Sprache: Ber liner Dialekt. Tätowierungen: auf jedem Unterarm in de Mitte loben etwa) ein kleiner roter Fleck. Bekleidung: dunke blauer Jacketanzug, blauweiß geſtreifte Dienerjacke mit blanken weißen Knöpfen und Krone darauf, blaue ſteife Schirmmütz dicke anſcheinend goldene Kette mit grauem Anhängſel, ſchwarze Schnürſchuhe, vielleicht auch lange weiße Damenſtrümpfe roten Buchſtaben B.., unter der blauen Weſte noch Weſte mit roten Punkten, ſoll jetzt modernen braunkarri Jacketanzug, Vorhemd und Stulpen, blau mit weißen Str tragen, und vielleicht ſchwarzen ſteifen Hut. *Aus Ludwigshafen. Geſtern abend halb 9 Uhr der Lokalzug zwiſchen Mutterſtadt und der Dannſtadter mit einem Weinfuhrwerk des Herrn Matt aus Neuſtad Fuhrmann Valentin Hartmann wurde infolge des Anpr Wagen geſchleudert und ſchwer verletzt im Chauſſeegr vorgefunden. Man brachte den bedauernswerten Mann Städtiſche Krankenhaus nach Ludwigshafen. Das Fuhr ſchwer beſchädigt.— Heute früh 5 Uhr hörte die 20 Ja Katharina Attmann, wohnhaft in Mundenheim, im Stöhnen. Bei näherem Nachſehen fand ſie die Mutter i in hellen Flammen ſtehend, im Hofe liegen. Obwo men raſch erſtickt wurden, iſt keine Hoffnung auf Erh⸗ Lebens der Frau vorhanden, da ſie am ganzen Kö brannt iſt. Vermutlich hat die Fran Licht anzü hat aber dabei ihre Kleider entzündez, die durch den im Hofe erſt vollends in Brand gerieten.— Der 14 Jahr Kaufmannslehrling Otto Eugen Johann, Sohn von Gg wohnhaft Roſenſtraße 5 in Frieſenheim, wurde am 28. mit einem Auftrage in die Fabrik von Thalheimer u. ſchickt. Von dieſem Geſchäftsgang iſt er nicht mehr zur! Ueber den Anhalt. ekt Verbleib des Jungen hat man bis jetzt gar ne Gerſchtszeſtung. Mannheim, 2. Okt. Strafkammer. Vertreter Staatsbehörde: Herr Aſſeſſor Ullrich⸗ Der frühere Schuhmacher und jetzige Agent abreißen. Heute ſieht der aus der Unterſuchungsbaft Vor noch weniger anziehend als gewöhnlich aus, denn ſein Auge iſt anſcheinend von einem ſchweren Borf laufen. Neben ihm ſitzt ſein früherer Hausgenof alte Stuhlmacher Ludwig Reiß als Mitangeklagte der verſuchten Erpreſſung beſchuldigt. Im Jun Feperſtein den Auftrag, das in der Mittelſtraße einer Tante von ihm zu verkaufen. Der Wirt Wi ler war Liebhaber, allein es kant nicht zum Kauf. behauptet Feuerſtein, Mechler habe ihm eine Proviſio Mark auch für den Fall zugeſagt, wenn das Geſ ſtande komme. Solange das Geſchäft noch ſe und Frau Feuerſtein kagtöglich in die Wirtſchaft aßen und tranken auf die zukünftige Proviſion hi geld erhielt Feuerſtein. Um dieſe Zeit wa der Wirtſchaft Burgſtraße Nr. 19. Beſitzer der Architekt Michael Geiſel, der es gerne losgewef Er munterte dsehalb den Wirt auf das Geſchä damit er es bald verkaufen könne. Wie Mechler 5 Haus tauſchwe Geiſe . Seite. TTTT— 48 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. Oktober. 5 3——————— Titigkeit Feuerſteins ein. Er ſchrieb am 19. Januar ds. Is. Geiſel folgenden Brief: Herrn Geiſel, Baumeiſter Hier. Ich ſchreibe dieſe Zeilen, indem ich mich veranlaßt fühle, Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen, weil ich Sie perſönlich kenne. Es dreht ſich nämlich um einen Prozeß, der gegen Ihnen vorliegt. Ich war nämlich geſtern in einer Wirtſchaft. Hier ſaßen drei Herren, es ſcheint mir Agenten, einer davon heißt FJeuerſtein und wohnt bei Metzger Groß. Ich hörte, daß Feuerſtein geſagt hat, er ſei in der Burgſtraße einige Tage vor der Eröffnung dabei geweſen. Sie hätten an dieſem Tage Vorhänge abgemeſſen. Feuerſtein wollte damals Mechler ein Haus verkaufen in der Mittelſtraße überm Neckar. Tatſächlich ſoll auch dieſer Kauf abgeſchloſſen worden ſein. Sie ſollen damals Mechler geſagt haben:„Sorgen Sie, daß das Geſchäft in auſtändigen Gang kommt, damit das Haus ſobald als mög⸗ lich verkauft wird. Was über 75000 Mark gelöſt wird, be⸗ kommen Sie die Hälfte davon!“ Nun ſind 15000 Mark mehr gelöſt worden. Ich höre, daß am 12. Januar Termin ſein ſoll. Wenn FJeuerſtein ſeine Angaben ſo macht, dann verlieren Sie den Prozeß. Ich kenne Sie vom Wirtshaus, ich hab' des⸗ halb genau aufgepaßt, Sie hacten keine Ahnung, daß ichs hörte. Ihr müßt 7500 Mark zahlen und die Koſten, das wäre nicht ſo leicht,. Herr Geiſel, ich glaube, daß Sie Feuer⸗ ſtein durch ein Geſchenk an ſich ziehen könnten. Es wäre für Sie von großem Nutzen, wenn Sie ſich mit Herrn Feuerſtein ins Benehmen ſetzen würden. 2 F Achtungsvoll Ihr Freund. es in Abrede, Das ſei Am 6. Februar vor. Is. ſollte vor derx Zivilkammer über die Klage Stahls gegen Geiſel verhandelt werden. Mechler hatte Feuerſtein als Zeugen vorgeſchlagen, der beſtätigen könne, wie Geiſel ihn in der Wirtſchaft an die Ab⸗ machung wegen der Exbrabergütung bei Verkauf des Hauſes er⸗ iunert habe. Am Abend vorher aber ſchickte Feuerſtein ſeine Das eine war ein Tochter mit zwei Schriftſtücken zu Mechler. Revers, durch den Melcher verſichern ſollte, daß Feuerſtein die Proviſion für ſeine Bemühungen bei dem Verkauf des Hauſes in der Mittelſtraße erhalten werde, ſobald Mechler das Geld von Stahl bekomme. Das andere war die Anweiſung auf Zahlung der 600 Mark. Wenn Mechler dieſe Schriftſtäcke nicht unter⸗ zeichne, ſo ließ Feuerſtein durch ſeine Tochter ausrichten, ſo werde er vor Gericht nicht auftreten. Mechler unterſchieb die Urkunde nicht, ſondern ſteckte ſie in die Taſche, und am andern g trat Feuerſtein wirklich auch nicht als Zeuge auf. Er hatte ein Entſchuldigungsſchreiben geſchickt, dem aber das Gericht keinen Glauben beimaß. Es ſchickte, als er der Aufforderung, ſich beim sarzt unterſuchen zu laſſen, keine Folge leiſtete, dieſen in 5 itung zweier Kriminalſchutzleute in die Wohnung des Aus⸗ bliebenen, und es wurde feſtgeſtellt, daß Herr Feuerſtein wohl hätte erſcheinen können. Als Feuerſtein auch zu einem zweiten min nicht erſchien, wurde eine Geldſtrafe von 30 Mark gegen usgeſprochen. Die Forderung Stabhls wurde übrigens vom Gericht abgewieſen, weil man die Zeſſion als Scheinzeſſion er⸗ kannte. Auf die Sache ſelbſt wurde gar nicht eingegangen. Fenerſtein ſoll nun nach der Anklage durch den anonymen Brief an Geiſel und durch die Vorlage der erwähnten beiden Urkunden an Mechler Erpreſſung verſucht haben. Bezüglich des Briefes ſtellte er, wie ſchon geſagt, die Verſaſſerſchaft in Abrede. Was rkunden anbelangt, ſo behaußptet er einerſeits die Rechts⸗ akeit ſeines Anſpruches auf Proviſion, andererſeits habe er Geſpräch zwiſchen Mechler und Geiſel gar nicht angehört. echler habe aber nichtsdeſtoweniger das Anſinnen an ihn ge⸗ ellt, zu ſeinen Gunſten vor Gericht auszuſagen, er ſei Zeuge geweſen, als Geiſel jenes Verſprechen gab. Mechler blieb heute daß Geiſel ihm die Hälfte des Uebererlöſes verſprochen Er wiſſe von anderen Geſchäftsleuten, daß Geiſel derartige Geſchichten wohl zuzutrauen ſeien. Da Geiſel ſeinerſeitz dabei beharrte, daß er Mechler nur die übliche Proviſion in Ausſicht geſtellt habe für den Fall, daß er ſelbſt den Verkauf zuwege bringe, ſo ſtand heute Eid gegen Eid. Zwei Zeugen, den Agenten beracker und den Fabrikanten Joh. Engelhardt, hatte Feuerſtein zu beſtimmen verſucht, zu ſeinen Gunſten aus⸗ ſagen. So hätte Engelhardt beſtätigen ſollen, daß Mechler 1000 Mark verſprochen habe, wenn er in dem Prozeß Stahl n Geiſel eine für ihn günſtige Entſcheidung herbeiführe. Als Engelhardt ihm darauf rund heraus erklärte, er habe das nicht zehört, ſagte Feuerſtein:„s is ganz egal, ob Du ſe oder ſo ſagſt!“ ſezirksarzt Medizinalrat Dr. Kugler äußerte ſich zu der Frage uvechnungsfähigkeit des Angeklagten Feuerſtein. Er bezeichnete ihn als vollſtändig geiſtig geſund. Das zügel⸗ loſe Temperament, die Ausbrüche leidenſchaftlichen Haſſes gegen der nicht für ihn war, und die immer wieder ſich zeigende äre Geſinnung des Augeklagten gaben ſeinem Auftreten vor auch diesmal das Gepräge. Er geiferte förmlich in ſeiner eine Widerſacher als die größten Verbrecher zu kenn⸗ ie Gottes Erdboden trage. Während der Beratung die Notwendigkeit, den beſtändig polternden Ange⸗ hinauszuſchaffen. Das Urteil wurde erſt nach einſtün⸗ Beratung verkündet. Es lautet gegen Feuerſtein auf ahr 2 Wochen Gefängnis und 5 Jabre Ehrverluſt, ſegen Reiß auf 1 Monat Gefängnis. Feuerſtein war un im Falle Geiſel der verſuchten Erpreſſung ſchuldig befunden Wochen zuſammenſchmolz, war erkanut worden, weil er ſich der E ſeiner Zeugenpflicht entzogen hatte.—„Ich nehm' traf' nicht an,“ erklärte Feuerſtein.„Ich meld' Reviſion eine großartige Geſetzesverletzung!“ Auf dem Gang em Mitangeklagten Reiß eine zu wiſchen und kam Tätlichkeiten mit zwei Kriminalſchutzleuten, die ihn is zurückfüthrten. Auf dem Wege dorthin drohte er en, er werde es ihnen ſchon ſtecken:„Ich wer's ſchon Jugendvergifter mit grauen Haaren wurde kürzlich Perſon des 68 Jahre alten Eierhändlers Peter Jäger zundwerk gelegt. Seit 1903 lockte der von jeher zu ſexuellen weifungen neigende alte Wüſtling Kinder an ſich, um Lüſten zu frönen. Wle man ſich erinnern wird, hat vor Zeit ein 14jähriges Mädchen, an dem er ſich ebenfalls batte, aus tiefer Scham darüber, was mit ihr ge⸗ ar, den Tod im Neckar geſucht und gefunden. Durch tragiſche Ereignis kam man hinter das Treiben des Ange⸗ rde, währte bis halb 12 Uhr. Jäger wurde zu einer afe von 4 Jahren veruxteilt. und ihm die Ehren⸗ 5 Jahre aberkannt. Kaiſerslautern, 2. Okt. Das Schwurgericht in Zweibrücken verurteilte den Ackerer Franz Weigel von Dohna wegen Ermordzng jerner Dienſtmagd, mit der er ein rh. unterhalten hatte, zum Tode. 1 Monat, welcher bei der Zuſammenrechnung auf 2 Die Verhandlung, welche hinter verſchloſſenen Türen Nachtrag zum lokalen Teil. “Trauerkundgebung des Mannheimer Bezirksrats. In der heutigen Bezirksratsſitzung berlas der ſtellvertretende Vorſitzende, Herr Oberamtmann Levinger, die Proklamation des Großher⸗ zogs Friedrichs II. anläßlich des Regierungsantritts und gedachte ſodann in feierlichen Worten des Ablebens des unvergeßlichen Groß⸗ herzogs Friedrich. Hus dem Grossberzogtum. Ladenburg, 2. Okt. Geſtern nachmittag wurde der mit Stroh gefüllte Schopfen des Herrn Daniel Kaſchuge in der Bahnhofſtraße durch Feuer zerſtört. Das raſche Eingreifen einiger Feuerwehrleute, unter denen ſich der Kommandant der hieſigen freiwilligen Feuerwehr, Herr Friedrich Agricola ſelbſt befand, verhütete jedoch einen weiteren Schaden, welcher durch das Feuer an den unmittelbar angrenzenden Gewächshäuſern hätte leicht angerichtet werden können. ? Heddesheim, 2. Okt. Am geſtrigen Tage feierte Herr Gemeinderechner Joachim hier das 30jährige Jubi⸗ läum ſeines Dienſtantritts. Aus dieſer Veranlaſſung ver⸗ ſammelte ſich am Abend die Geweindebehörde im Gaſthaus zum Pfälzer Hof“, bei welcher Gelegenheit Herr Bürgermeiſter Lehmann im Namen der Gemeindebehörde unter paſſender Anſprache dem Jubilar als Zeichen der Anerkennung und des Dankes eine goldene Taſchenuhr mit Kette überreichte. Herr Ibachim dankte und verſprach, auch fernerhin, ſo viel in ſeinen Kräften ſtehe, dem Wohle der Gemeinde zu dienen. Herr Joa⸗ Port war ſtets ein rühriges Mitglied der nationalliberalen Zartei. Oftersheim, 2. Okt. Geſtern abend gegen 7 Uhr ſiel der verheiratete Landwirt Gg. Hepp von ſeinem mit Dung beladenen Wagen. Beide Räder gingen ihm über die Ober⸗ ſchenkel.« Er wurde ſchwerverletzt nach Hauſe gebracht. * Hemsbach, 2. Okt. Die Rebleſe findet hier am 7. und 8. Okt. ſtatt. Man verſpricht ſich einen guten Mittelherbſt. Die Qualität dürfte recht gut werden und man hofft darum auf einen raſchen Abſatz des Neuen und einen guten Preis.— Man ſteht nun mitten in der Kartoffelernte. Mit dem Er⸗ trägnis iſt man allgemein ſehr zufrieden. OHeidelberg⸗Handſchuhsheim, 2. Okt. Inner⸗ halb bon 8 Tagen wurden am hellichten Tage 2 Diebſtähle ausgeführt und heute früh ein dritter verſucht. Erſt wurden der Witwe Bechtel nahezu 100 M. aus ihrem Schranke geholt, wäh⸗ rend ſie auf einer Bank vor dem Hauſe ſaß. Vorgeeſtrn wurden Landwirt M. Eichler, der in der Scheune mit Dreſchen beſchäf⸗ tigt war, 150 M. in Gold geſtohlen. Das Silbergeld wurde vom Dieb unberührt gelaſſen. Heute früh verſuchte ein Dieb in das Kontor des Kaufmanns Frauenfeld, der in unmittelbarer Nähe der Polizeiſtation wohnt, einzubrechen, um deſſen Geld⸗ ſchrank einer Beſichtigung zu unterziehen. Durch das Heras⸗ ſtürzen von auf dem Fenſtergeſims aufgeſtellten Gegenſtänden wurde der Dieb verſcheucht. 85 Weinheim, 3. Okt. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, wurde am 8. Auguſt d. J. im hieſigen Bahnahofe der Main⸗ Neckarbahn ein Poſtkarren von dem um 10.01 Uhr durch⸗ gehenden Eilzuge Nr. 45 erfaßt und faſt vollſtändig zertvüm⸗ mert; ein Teil der Poſtſendungen war dabei beſchädigt worden. Der Karren hatte ſich innerhalb des Geleiſes feſtgeklemmt und lonnte trotz der eifrigſten Bemühungen der dienſttuenden Poſt⸗ beamten Diehl und Pfläſterer nicht rechtzeitig weggebracht wer⸗ den. Seitens der Obe⸗poſtdirektion und der Staatsanwaltſchaft wurden eingehende Unterſuchungen über den Unfall vorgenom⸗ men. Deren Ergebnis hat jedoch feſtgeſtellt, daß irgend eine Schuld an dem Vorfall niemanden und beſonders nicht die dienſttuenden Poſtbeamten crifft; das eingeleitete Strafverfahren mußte daher eingeſtellt werden. * Neulußhein, 2. Okt. Der in der Ziegelei Gebr. Hoff⸗ mann hier beſchäftigt geweſene Dienſtknecht Jak. Engelhorn, welcher durch den Huftritt eines Pferdes ſchwer verletzt wurde, iſt geſtern im Akadem. Krankenhaus in Heidelberg geſtorben. *Lahr, 2. Okt. Ein Raubmordverſuch ſollte laut „Lahrer Zeitung“ in der Nacht von Freitag auf Samstag an einem Ettlinger Unteroffizierſchüler, der von Freitag kam und Dinglingen ausgeſtiegen war, im letzteren Orte begangen wor⸗ den ſein. Nach den angeſtellten Erkundigungen⸗ſtellt ſich die ganze Sache als Schwindel dar, hervorgerufen durch den Unteroſfizier ſelbſt. Dieſer war mehrere Tage über Urlaub geblieben, hatte in Dinglingen bis 10 Uhr nachts den geiſtigen Getränken zugeſprochen und ſimulierte dann einen Ueberfall, wobei er angab, beraubt und auf die Schienen der Staatseiſen⸗ bahn gelegt worden zu ſein. Nun ſtellt ſich alles als Schwindel heraus. Nachdem er ein volles Geſtändnis abgelegt hatte, wurde er in Begleitung eines Sergeanten nach Ettlingen befördert. 4 1„ Sport. 5 * Fußball. Im weiteren Verlauf der Verbandsmeiſter⸗ ſchaftsſpiele treffen ſich am kommenden Sonntag auf dem Vik⸗ toriaſportplatz bei den Rennwieſen die M..⸗G. Union und M. .⸗K. Phönix. Das Spiel verſpricht ſehr intereſſant zu werden, da Phönix dieſes Jahr über eine ſtarke Mannſchaft verfügt, die vor acht Tagen den vorigjährigen Gaumeiſter, die M..⸗G. 1896, überlegen mit:0 ſchlug und man ihr die meiſten Chancen für die biesjährige Gaumeiſterſchaft zuſpricht. Spielbeginn 3 Uhr. Die zweiten und dritſen Mannſchaften genannter Vereine ſpielen zu gleicher Zeit auf dem Exerzierplatz. 1 59 15 4 Von Tag zu Tag. — Roda Roda vorm Militärgericht. Die Mor⸗ genblätter melden aus Wien: In der ehrenrätlichen Unterſuchung gegen den Schriftſteller Roda Roda, der als Reſerveoffizier im 38. Artillerieregimente ſtand, erkannte der Ehrenrat der 47. Infanterie⸗ Diviſion, Roda Roda habe die Standesehre verletzt. Das Kriegs⸗ miniſterium erklärte ihn daraufhin der Offizierscharge für ver⸗ luſtig. Die Gründe hierfür ſeien ſeine freie Ehe mit Freifrau von Zeppelin, dann ſein Nichtreagieren auf Preſſeangriffe, ſchließ⸗ lich ſeine in ſatiriſchen Skizzen enthaltenen Ausfälle gegen höhere Militärs. — Tragödien zur See. Der große franzöſiſche Dampfer„Leon XIII.“ ſtrandete drei Seemeilen von Sea⸗ field. Die Mannſchaft klammerte ſich an das Takelwerk. Die Wellen ſchlugen über das Wrack, ſodaß es in Stücke barſt. Die Verſuche eines Rettungsbootes, ſich dem Schiffe zu nähern, waren bisher vergeblich. Die Lage der Schiffbrüchigen iſt berzweifelt. — Mordfaten. Aus Berlin wird geſchrieben: Im ſtattung einen überaus gefälligen Eindruck, Beſonders in die Augen Später fand er beim Heraustreten im Flur ſeine Frau mit durch⸗ ſchoſſener Schläfe bor. — Der bergiſche Obſtmarkt wird diesmal am 13., und 14. Oktober in Leichlingen abgehalten. Leichlingen iſt der Mittelpunkt des bergiſchen Obſtbaues. 5 — Ueberfahren. In vergangener des Bahnhofes Bautzen die Leiche des 18jährigen Gymnaſiaſten und Oberprimaners Max von Drauſchaar zwiſchen den Schienen der Bahnlinie Dresden⸗Bautzen aufgefunden. Der Verunglückte iſt beim Ueberſchreiten der Geleiſe an verbotenem Wege vom Zuge erfaßt und ſofort getötet worden. Rer Kopf murde ihm vom Rumpfe getrennt. Nacht wurde unweit — Zum Tode Großherzog Friedrichs I. * Karlsruhe, 3. Okt. Die großherzogliche Familie weilte heute morgen längere Zeit am Sarge des teuren Ent⸗ ſchlafenen. Kurz vor 11 Uhr wurde dem Publikum der Zu⸗ tritt zur Schloßkapelle geſtattet. In feierlicher Stille zieht die Bevölkerung an der aufgebahrten Leiche des verewigten Großherzogs vorüber. Der Zudrang iſt groß. Vor dem Katafalke haben die Tabourets mit den Kroninſignien Auf⸗ ſtellung gefunden. Der Großherzog ruht im Prunkſarge in der Uniform ſeines Leibdragonerregimentes, die Hände auf der Bruſt gefaltet. Zwei Kammerherren, vier Stabsoffiziere und zwei Unteroffiziere des Leibgrenadierregimentes halten die Ehrenwache. Die Kirche gewährt einen überwältigenden Eindruck infolge des Kerzenglanzes und der zahlreichen herr⸗ ſichen Blumenſpenden. * Darmſtadt, 3. Oktober. Der Großherzog reiſt mit dem Prinzen Heinrich von Preußen zuſammen zur Beiſetzungsfeier nach Karlsruhe und kehrt abends wieder nach Schloß Wolfsgarten zurück. * Stuttgart, 3. Okt. Der Oberbürgermeiſter mit dem Büragerausſchußobmann hat dem Karlsruher Stadtrat das Bei⸗ leid der Stadt Stuttgart ausgeſprochen.— Der König iſt heute aus Babenhauſen hier angelangt. —— Letzte Nachrichten und Celegramme. * Darmſtadt, 8. Okt. Der Großherzog hat der„Darmſt. Zeitung“ zufolge den vortragenden Rat im Miniſterium, Geh. Ober⸗ Reg.⸗Rat Heinrich Nover, in den Ruheſtand verſetzt, und den Direktor der Realſchule in Wimpfen, Direktor Rudolf Black, zum bortragenden Rat im Miniſterium des Innern, mit dem Titel Ober⸗ ſchulrat ernannt. München, 3. Niederhofer bewahrte während des gauzen Verlaufs des Prozeſſes eine beiſpielloſe Ruhe. Solbſt bei dem Urteil blieb er kalt und ſcheinbar gleichgiltig. Auch als das Verdikt der Geſchworenen wegen Mordes verkündigt wurde blieb er gleichgiltig. Das Publikum war ſehr erregt. Der Verteidiger Niederhofers will lt.„Frankf. Ztg.“ die Reviſion ergreifen. * Dortmund, 3. Okt. Der Oberkirchenrat hat den Ein⸗ ſpruch gegen die Wahl des Pfarrers Goetz für die hieſige Reinoldi⸗ gemeinde zurückgewieſen. * Poſen, 3. Okt. Der Mörder Franz Kramer, der am 23. September 1906 im Walde von Chojne den Förſter Kiau erſchoſſen hat, wurde heute durch den Scharfrichter Schwietz hingerichiet. 1 Rom, 3. Okt. Der König von Siam iſt hier einge⸗ roffen. Das Deukmal für Rudolf von Bennigſen. * Hannover, 3. Okt. Die Enthüllung des Denkmals für Rudolf von Bennigſen hat heute mittug unter zahlreicher Beteiligung von hervortagenden Vertretern der national⸗ liberalen Partei aus allen Teilen Deutſchlands in feierlicher Weiſe ſtattgefunden. An der Feier nahmen auch die Vertreter der Behörden, ferner Staatsminiſter a. D. von Möller und die Mitglieder der Familie von Bennigſen teil. Die Feſtrede hielt Wirkl. Geh. Rat Dr. Bürcklin⸗Karlsruhe. Darauf übergab Geh Reg.⸗Rat Hurtzig das Denkmal an die Stadt Hannover, in deren Namen es Stadtdirektor Tramm mit dem Verſprechen übernahm, daß die Stadt das Ciedächtnis Bennig⸗ ſens in Ehren halten werde. Reichskanzler Fürſt Bülow hatke ein Telegramm geſandt, in dem er lt.„Frkf. Ztg.“ Bennigſen als großen Deutſchen und als Vorbild und Mahnung für die heutige Zeit bezeichnet. Zur Arbeiterbewegung. * Berlin, 3. Okt. Der Generalſtreik im Töpfer gewerbe iſt heute Vormittag ausgebrochen, nachdem die geſtri⸗ gen nochmaligen Verhandlungen zwiſchen den Parteien zu keiner Verſtändlaung geführt haben. Die Töpferweiſter wollen für alle Kollegen, die die Forderungen der Geſellen bewilligen, die Materialſpeure einführen. Zürich, 3. Oktober. Die Ausſperrung bei Eſcher, Wyß u. Co. umfaßt etwa 1500 Arbeiter. Geſtern Abend kam es zu einem kleinen Konflikt zwiſchen den Arbeitern und Spenglern, ohne daß aber[t.„Frankf. Ztg.“ ernſte Ruheſtörungen erfolgten. Die Lage in Marokko. Paris, 3. Okt. Die Blätter melden aus Caſablanca, daß zwei Rekognoszierungsabtetlungen einen Marſch nach Taddert und nach Sidi⸗Brahim unternahmen, ohne auf be. waffneten Widerſtand zu ſtoßen. Zur Lage in Rußland. * Oms k, 3. Okt. Drei Räuber drangen heute früh in die Kanzlei des Telegraphenamtes ein, in dem gerade den Beamten das Gehalt ausgezahlt wurde. Sie töteten den Rentmeiſter durch Revol⸗ verſchüſſe und verwundeten funf Perſonen, unter ihnen drei ſchwer. Bei der Verfolgung der Räuber erſchoß ſich einer von ihnen, als er kein Entkommen mehr ſah. Die beiden Anderen wurden auf der Straße mit der geraubten Geldſchatulle feſtgenommen. Einer der⸗ ſelben iſt erſt 15 Jahre akt und ein früherer Gymnaſiaſt. 7— Geſchäftliches. *Herr Hofjuwelier Herrmann Dreyfuß hak ſein Verkaufs⸗ lokal von D 1 Nr. 1 unter die Kolonnaden des Kaufhauſes, Laden Nr. 23, verlegt. Der neue Laden macht in ſeiner vornehmen Aus⸗ fallend namen gr mRen ckte vom ihm deeeeeee eeeee kein leichte Arbeit haben. 55 Prozent girka(gegen 7 Proz. im.) zu veranſchlagen ſein.* 1 Ma ſticheim, 3. Oktober. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 1 VDolkswirtschaft. Ueiber die Wünſche der deutſchen Müller hat ſich bekanntlich die Denkſchrift der Organiſation von Ver⸗ kaufsvereinigungen der deutſchen Müller, wie wir vor wenigen Wochen bericheten, ausführlich ausgelsſſen und insbeſondere das Poſtlat eier Mühlenumſatzſteuer und einer Kon⸗ tingentierung der deutſchen Mehlproduktion geſtellt. Wir hatten damals ſchon ganz entſchieden gegen beide Forde⸗ rungen Stellung genommen und dieſen unſeren Standpünkt hin⸗ reiſchend wotiviert. Wie ſehr wir auch in Müllerkreiſen Zu⸗ ſtimmung gefunden haben, das beweiſt am beſten eine Auslaf⸗ ſung des Handelskammerpräſidenten Sochaczewski in Liegnitz, der ſelbſt mitten im Müllereigewerbe ſteht und auch zu denen gehört, denen geholfen werden ſoll. Der Genannte im vorleszten Heft der„Zukunft“ unter dem Rubrum„Mehl⸗ Kartell“ nach, daß alle Müller ein Kartell keinesfalls wünſchten. Ein Mehlkartell ſei überdies ein zweiſchneidiges Schwert, dem gerade weil die Kartelle im allgemeinen nicht nur lohnende Preiſe verlanmgen, ſondern auch die Märkte durch geſchloſſene Preisbildung beherrſchen und Notierungen vorſchreiben wollten, die den Tageswert überſteigen, deshalb müſſe man mit dem Import fremden Mehles und fremden Getreides rechnen, der ſelbſt durch die erhöhten Zölle nicht verhindert werden könne. Wenn man guf Spiritus und Zucker exemplifiziere, ſo müſſe man bedenken, daß dieſe Artikel eben überall aus denſelben Noh⸗ materzal und nach demſelben techniſchen Verfahren hergeſtellt wer⸗ den. Anders ſei es mit dem Mehl. Da ſei die Technik, noch mehr aber die Qualität des zu vermahlenden Kornes je nach Bodenwert und dem Ernteausfall ſehr verſchieden. Mon könne ſomit kaum die Frage, ob ſich ein Artikel, deſſen Qualität von der Ernte, von der Art der Fabrikation und von allerlei wechſelnden Zufällen abhängig ſei, kontingentieren laſſe, wohl kaum bejahen. Die Hauptſchwierigkeit liege aber auf einem anderen Ge⸗ biet, nämlich, wie wir auch ſeiner Zeit geſchildert haben, in der Art der vorgeſchlagenen Kontingentierung und Ermittelung der bisherigen Leiſtungsfähigkeit der Mühlen. Wenn die letztere nach der Durchſchnittserzeugung der letzten 5 Jaßye feſtgeſtellt wer⸗ den ſollte, dann könnte der Fall eintreten, daß eine Waſſermühle, die in dieſen 5 Jahren an Waſſermangel litt, ein Kontingent er⸗ halten würde, das ſie völlig entwertet. Durch den Zwang zur Sonntagsruhe hätten die Waſſermühlen im Gewerbebetrieh 7 bis 14 Prozent ihrer Leiſtungsfähigkeit verloren, je nach dem ihnen von der Behörde die Erlaubnis an 26 Sonntagen zu arbeiten gewährt oder verweigert wurde. Sei denn die Waſſerkraft nicht der wertvollſte Beſitz der Mäller, namentlich angeſichts der gioßen Preisſteigerung der Kohle? Hat er[der Müller) nicht durch letzere Wehr⸗ u. Waſſerbauten ſchon in vielen Fällen faſt die gan⸗ zen Mittel aufwenden müſſen? Werde ihm die Leiſtungsfähigkeit dieſer Waſſerkraft nun gar noch durch das Kontingent geſchmälert, dann erlebe er eben einfach die Freude einer Vermögenskon⸗ fiskation. Sochaczewski konſtatiert dann ferner mit Recht, daß ſich die meiſten Handelskammern gegen Umſatzſteuer und Kontin⸗ gentierung ausgeſprochen hätten, ſpeziell gegen die Umſatzſteuer müſſe man Front machen, nicht etwa, weil ſie die Proſperität der Mühlen gefährde, ſondern weil ſie eine zufätzliche Gewerbe⸗ ſteuer ſei, die man, wie auch wir damals betonten, nur eine Steuer auf Energie und Intelligenz nennen könute. Was nun das Verkaufsſyndikat betreffe, ſo würde dies auch Mehl werde im Vertrauen auf die Marke gekauft; es werde nicht möglich ſein, eine beliebige Marke dem oder jenem Verbraucher zuzuteilen. Viele Mühlen, die ge⸗ nug Kapital und Abſatz hätten, würden dem Syndikat nicht bei⸗ treten; ſie würden manchmal teurer, manchmal auch dilliger liefern und ſich für Verkauf und Kredit die Bedingungen nicht vom Syndikat vorſchreiben laſſen.— Dieſe hochbedeutſame Aeußerung ſollten ſich unſere maßgebenden Kreiſe dafür dienen laſſen, daß es nicht angeht, zu den Grundſätzen mittelalterlicher Gewerbepolitik zurückzukehven. 80———ä3'——ꝓ—— 55 2 Zellſtoff⸗FJabrik Waldhof. Zu der in auswärtigen Blättern gebrachten Meldung über die geplante Fuſion mit der Zellſtoff⸗ fabrik Tilſit hören wir, daß die Verhandlungen beendigt ſeien, und daß gegen das 5 Millionen Mark betragende Aktienkapital des Tilſiter Unternehmens 5 Millionen Mark junge Waldhof⸗ Aktien, nicht vollberechtigt am 1907er Erträgnis, gegeben wer⸗ den ſollen. Die Fuſion erfolgte zur Hauptſache deshalb, weil das Woldhof⸗Unternehmen gegenwärtig über ſeine Leiſtungs⸗ fähigkeit hinaus beſchäftigt iſt und falls die Fuſton nicht zum Ziele geführt hätte, zu neuen Erweiterungen genötigt worden wäre. 5* ZBauckerfabrik Waghäuſel. Wie verlautet, dürfte die Dividende für das mit dem 1. September beendigte Geſchäftsjahr auf 9½ *+ n. Mannheimer Prbduktenbörſe. Auf feſte Auslandsberichte, ſowie auf minder günſtige Erntenachrichten aus den La Plata⸗Slaa⸗ ten und ferner infolge der andauernd ungünſtigen Rheinſchiffahrts⸗ verhältniſſe verkehrte der hieſige Markt in feſter Haltung. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatte haben für Weizen eine weitere Erhöhung um 25 Pfg. erfahren, während die Notiz für pfälzer Roggen um 25 Pfg. per 100 Klgr. bahnfrei Mannheim ermäßigt wurde. Die offizielle Tendenz lautet: Weſzen feſt und Höher, Roggen, Gerſte, Hafer und Mais feſt. 5 weiſt nun als auch der Finalen erreichbar ſind. etwa 20 Prozent Konkursquote rechnen zu ſollen. markte. Die ene ruſſ. Libau 4647 Kg. Jel 46047 Kg. per Februgr⸗M ſchwimmend in Se 9 Juni M.—, Mixed⸗Mais per Mai⸗Juni M.— Donau⸗Majis rye terms emhoer piaher 77 ai September⸗Oktober M. 118 und tale quale M. 108, Odeſſa⸗Mais per Oktober M. 118.—. letzte September⸗Aus! ank verhäl L bde 8 Laplata rye terms per mal ſchon ſeit Woch Vierteljahrsſchluß überft mehr hat ſich die mehrfach ausgeſprochene Vermutung, daß die Mittel der Reichsbank Ende September in ganz ungewöhnlichem Maße angeſpannt würden, durchaus beſtätigt; man kann ſogar ſagen, daß die ungünſtigſten Erwartungen noch übertroffen worden ſind. Die Inanſpruchnahme der Reichsb die auf den beiden Anlagerechnungen für Wechſ d Beleihungen ſchon über die vor⸗ jährige hinaus der entſprechenden e des Vorjahres deshalb weit fallen, weil die Reichsd wieder zur Hereinnahme utenden Poſtens von ſcheinen genötigt war. beſtand erhielt einen Zugane von 30.000 M.(i. V. 000.) und ſtieg dadurch auf 1445 115 000 M.(1 396 038 000.); er iſt demnach noch rund 50 Millionen Mark größer als im Vorjahre, wo er ſchon einen außerordentlich hohen Stand eingenommen hatte. Die Anlage in Beleihungen, die ſich um 127 350 000 M.(150 748 000.) ver⸗ mehrte, ſtieg auf 204 100 000 M.(201 647 000.). Der Wert⸗ papierbeſtand iſt mit 156 882 000 M.(164 230 000.) zwar kleiner als im Vorjahr, doch hat der Zugang während der letzten Auspeiswoche mit 98 653 000 M.(35 257 000.) recht erheblich zu der jetzigen Anſpannung beigetragen. Die Entnahmen auf der Rechnung der fremden Gelder ſind mit 44 329 000 M.(92 243 900 Mark geringer als im Vorjahr geweſen, ſo daß der Geſamtbetrag mit 609 482 000 M.(589 715 000.) den vorjährigen überſteigt. Der Melallbeſtand zeigt nur eine Abnahme von 139 639 000., nd im Vorjahr ein Rückgang von 168 088 000 M. zu ver⸗ zeichnen war, und enthält mit 787 022 000 M.(675 301 000.) rund 62 Mill. Mark mehr als im Vorjahr. Der Notenumlauf iſt um 394 981 000 M.(323 132 000.) auf 1 824 546 000 Mark (1704 131 000.) geſtiegen. Dies iſt der g Betrag, den die Reichsbank jemals an Nolen im Umlauf gehabt hat, da der Notenumlauf am 31. Dezember 1906, der mit 1775 898 000 M. bis jetzt den Rekord darſtellte, noch weit übertroffen worden iſt. Da der Metallbeſtand von 737 022 000 auch Silber⸗ und Scheidemünzen enthält, ſo iſt anzunehmen, daß die Dritteldeckung des Notenumlaufs durch Gold nur mit Mühe aufrecht erhalten wer⸗ den konnte. Da die Bardeckung um 159 442 000 M. zurückgegangen iſt, während der Notenumlauf um 394 981 000 M. erweitert wurde, iſt der Vorrat ſteuerfreier Noten von 41 039 000., mit dem die Bank in die letzte Woche des vorigen Monats hineinging, vollſtändig aufgezehrt und die Anſtalt außerdem mit 513 384 000 M. der Steuerpflicht unterworfen worden. Mit dieſem Betrag geht die Reichsbank über den vorjährigen Betrag der Steuerßflicht von 505 341000 M. noch hinaus und bleibt nicht weit hinter dem Höchſtbetrag von 572 647 000 M. am 31. Dezember 1906 zurück, den die Bank bisher zu verſteuern gehabt hat. Von dem Umfang der Rückflüſſe, die in den nächſten Tagen zu den Kaſſen der Bank ſtattfinden, wird es nun abhängig ſein, ob die Reichsbank demnächſt zu einer weitern Erhöhung des ſchon ſo lange außergewöhnlich hohen Bankdiskonts genötigt ſein wird. Die neuen Roheiſenpreiſe. Das Aiedr be deenmdle hat jetzt neue Preisfeſtſetzungen für das Jahr ios vorgenommen. Dabei ſind die Preiſe für Rheinland und Weſtfalen, für Heſſen⸗ Naſſau und für Süddeutſchland unverändert geblieben. Dagegen wurde für Berlin und Brandenburg der Preis für Hämatit auf 88 Mark, für Gießereieiſen Nr. 1 auf 85 M. feſtgeſetzt. Für Gießerei⸗ eiſen Nr. 8 werden keine allgemeinen Preisfeſtſetzungen getroffen, da die Preiſe hier unter Berückſichtigung der beſſern Beſchaffenheit des deutſchen Roheiſens und der Frachtunterſchiede im Einklang mit den Preiſen endſprechender Sorten fremden Eiſens eine gewiſſe Beweglichkeit haben müſſen. Für die Küſtengebiete Schleswig⸗ Holſtein, Pommern, Mecklenburg, die in Zukunft durch das dem Shyndikat neu beigetretene Lübecker Hochofenverk verſorgt werden ſollen, ſtehen die Preiſe noch nicht feſt. Ihre Feſtſetzung wird indes für die nächſten Tage ebenfalls erwartet. Die angegebenen neuen Preiſe ſtellen gegenüber den bisherigen Preiſen Ermäßigungen von etwa 5 Mark für die Tonne dar. Ermäßigunng der Schweißeiſenpreiſe. In der Verſammlung der Mitglieder der Schweißefſenvereinigungen wurde im Hinblick auf die gewichenen Flußeiſenpreiſe beſchloſſen, eine Ermäßigung in den Grunbdpreiſen für gewöhnliches Schweiß⸗Handelseiſen um 10 Mark und für Schraubeneiſen, Mutterneiſen, Hufſtabeiſen und Nieteiſen um M..50 pro Tonne eintreten zu laſſen. Die Maſchinenfabrik Deutſchland in Dortmund fakturierte M. 2 142 701(i. V. M. 1 771 831) mit einem Ueberſchuß von M. 414079(i. V. M. 271 554); nach Abſchreibungen von Mark 72 104(M. 58 759) werden M. 368 371(M. 234 654) Rein⸗ gewinn und 18 Prozent(i. V. 12 Proz.) Dividende vorgeſchlagen. Verein der Getreidehändler, Hämburg. demnächſtige Hauptberſammlung des Vereins wird Stellung nehmen zu der Un⸗ ſicherheit im ruſſiſchen Getreidegeſchäft. Man soird erörtern, wie größere Sicherheiten ſowohl bezüglich der Vertr Angeregt wird bon den tereſſenten die Einrichtung deutſcher Kontroll⸗Konlore an d treffenden Stapelplätzen. Auch dürfte die Frage gaprüft ob und wie etwa von Reichswegen etwas zur Abſtellung der Schüden geſchehen könnte. Zahlungseinſtellung. Die Schuhfabrikations⸗ noſſenſchaft, G. m. b. H. in Merzalben, gibt Zahlungsunfähigkeit bekannt. Als Grund der Inſolvenz gibt ſie Verluſte bei Kunden, die Teucrung der Rohmaterialien, ſowie das Ausbleiben eines der Schuldnerin angeblich zugeſagten Darlehens eines Bankinſtitutes an. Die Paſſiven werden auf M. 142 195, darunter M. 119 195 nicht bevorrechtigte Forderungen, die Aktiven auf M. 71 875 beziffert. Danach wären bei gütlichem Arrangement zur Verteilung auf die nichtheborrechtigten Forderungen 41,01 Proz. vorhanden. Im Falle eines Konkurſes glaubt die Firma nur mit Die inſolvente Geſellſchaft bietet im Vergleichswege ihren Gläubigern 50 Prozent für ihre Forderungen bei Verzichtleiſtung auf den alsdann noch verbleibenden Reſthetrag unter Bürgſchaft der Pfälziſchen Genoſſen⸗ ſchaftsbank in Ludwigshafen und der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Merzalben. Dieſe 50 Prozent würden in vier Ra letzte fällig ſechs Monate nach Zuſtandekommen des Pergleichs, bezahlt werden. Sine eerenee der Gläubiger iſt auf den 4. Oktober nach Pirmaſens inberufen. 5 Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *„ Frankfurt a.., 3. Oktober. Fondsbörſe. Die neuerlichen Preisfeſtſetzung des Düſſeldorfer Roheiſenſyndikats führten zur Ermäßigung der Preiſe. Die ungünſtige Lage im Eiſenmarkte, veranlaßt durch die Meldung von einer Ueberpro⸗ duktion, führte zu großer Zurückhaltung auf dem Montanaktien⸗ Dazu kamen noch Gerüchte über einen bedeutenden Minderabſatz des Kohlenſyndikats im September. Der Reichs⸗ Woch Die 25 118 gab, he betrifft, ſo narkte ließe ſtärker angeb ſchlanke Aufna mäßi letzter 1e 55 Bad. Zuckerfabrik Südd. Immob. Eſchbaum Mannh. Mh. Akt.⸗Brauere! Rarkakt. Zwelbr. Weltz 3. S. Speyer Jementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Cherbr. Griesheim Höchſter Farbwerk Bereinchem. Naßrik Drahtinduſtrie Aceumul.⸗F. Hagen Aec. Böſe, Berlin Lahmeyer Allg..⸗G. Siemens 1 Bochumer Gelſenkirchner Ludrob.⸗Berbacher Pfälz. Marbahn . Nordhahn Eiſenb.⸗Keſ. Jamburger %ſ, %Etr. Bd. Pfd. vgo „ Pr. Bod.⸗Fr. Vadiſche Bank Verg u. Metallb. Leutſche Vank Frankf. Hyp.⸗Bank if 9. 1 red Nat nk auf dem Ba en ſind kaum zu bemerken. weitere Abſchwächung erkennen, „bei niedrigerem Kurſe fanden die Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Reichsbank⸗Diskont 5½ Progent. Wechſel. 27 kurz 169.60 169.60 Taris kurz 81.40 81.40 „ 81.15 81.15 Schweiz. Pläße„ 61.35 81.85 „ 81.575 81.55, Wien 85.10 85.116 „ 20.437 20.435 Napoleonsd'or—— 16.28 85 lana——.— Privat⸗Diskont 4½, Staatspapiere. K. Deukſche. 15 855 3. 3½ Dſch. Reichsanl 94— 93.95 Famanlipaß 98.30 98.40 3„„„ 84.90 84.7 Bulgaren 98.30 98.50 J½epr.konſ. St.⸗Anl 94.45 94.5016/% Griechen 1890 48.50 48.60 3„„„ 84.90 84.75ikalſen. Rente—.— 1015 „bad. St.⸗A.„ 100.50 100.80 ½ Oeſt. Silberr. 98.35 98.35 e bad. St.⸗Obl. fll.———.— 1½%„ Paplerr.—— 3105„ M. 93.80 93.50 Deſterr. Goldr. 98.— 97. 31½%„ 500%—.——.— Portg. Serie 65.55 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.30 101.30“ dto. III 68.90 31½ do. u. Allg.⸗A. 93.15 98.20 4% neneſfaſſen 1905 98.— 83.40 83.40 Ruſſen von 1880 76.10 Heſſen 100.— 100.— ſpan. ausl. Rente 94.— 3 Heſſen 82 60 82.50[, Türken v. 1903 87.— Sachſen 84.50 84.3“ Türken unif. 93.50 3½ Mh. Stadt⸗A.0ß 91.10 91.10 4 Ungar. Goldrente 98.40 —8 1 9 5 4„ Kronenrente 98.35 Ag. i. Gold⸗A. 188——— %½ Ehineſen 1898 95.50 95.80] Verzinsl. Sofe. 55 Egypſer unſſizirte—.——. Oeſt. Loſe v. 1860 180.10 180,40 „Mexikaner äuß. 97.50 97.60 Türkiſche Loſe 145.20 148.— 4%„ inn 62.90 68.— 125 Aktien induſtrieller Anternehmungen. 124.— 124.80 94.25 159— 139.— 187.— 187.— 100.— 100.— —.— 8 162.— 160.— 184.— 182.— 549 90 238.— 458.— 452— 350.— 333.75 Fhem. Werke Albert 424.— 418.- 182.— 159.— —.— 76.50 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 196.50 194.— Südd. Kabelwerke 130.— 130.50 12140 121.40 Flktr. Geſ. Schuckert 104.— 103.— 72.— Bergwerks⸗Aktien. Deutſch. Luxembg. 155.50 151.75 Friedrichsh. Bergb. 154.— 153. 200.20 197.40 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. 220.— 220.— 137.60 137.— 115 50 115.5 139.90 130.— 116.— 115,40 141.20 141.20 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 98.10 98 8⸗ 98.20 98.3ʃ 98.90 88.90 18 14 99.40 99.4 J31½ 5 5 12 3½% Pr. gefdpr,⸗Bk., 91.50 91•80 90.— 97.70 97.60 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 185.50 185.50 124.— 124.25 Berl. Handels⸗Geſ, 157 40 156.70 Comerf. u. Disk.⸗B. 113 60 113 50 Darmſtädter Bank 128.60 128.60 281.— 280 20 Deutſchaſtat. Bank 140.— 140— 8 ontanaktien. Das Geſchöft war auf allen tdiskont 4 dreizehn Sechzehntel Prozent. zauptete Tendenz, große Ver⸗ Die Kurſe ai weitere 1* Schluß⸗Kurſe. Rer. Kunſtſeide 260.—259.50 ederw. St. Ingbert 69.— 69— Spicharz 122.50 122.50 Walzmüßle Ludw. 166.— 168. Jahrradw. Kleuer 313.75 812ʃ Maſchinenf. Hilbert 85.50 86 Maſch. Arm. Klein 120.— 120. Maſchinenf. Baben. 201.— 20 95.20 549 80 Dürrkopp 1 18 35⁵ —.— Haſchinf. Gritzner 218.20 219.80 Pfälz. Näbmaſch. J29.50 129.— Rößrenkeſſelfabritk vorm. Dürr& Co. 40.— 40.— Schnellprf. Frkthl. 182.50 182.5 Delfabrik⸗Aktien 134.— 134. Schubfab. Herz Frkf. 128.— 198 Seilinduſtrie Wolff 141.— 141 Lampertsmühl 82.20 82. Kammg. Kaiſersl. 182.50 183. Zellſtoff Waldhof 344,50 843. 75.— 170.50 Harpener 206— 204.8 10 Zuderus 117— 118.90 Hibernaaa Concordia 345— 345.— Weſterr. Alkali⸗A, 204— 20, Oberſchl. Eiſenakt. 104.— 108. VBer. Königs⸗Laura 224.5 258.— Roßleben—— Deſterr. Süd⸗Lomb. 30.80 30.7 Oeſterr. Nordweſtb.— „ At. B.— Votthardbahn— Ital. Mittelmeerb.—— „Meridionalbahn Baltim. Ohio 10% f 3 05 Ur. Pfdb. unt. 17 9 Kleinb. b 04 3½% Pr.fdbr.⸗Bk., 1„„ 99 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unk. 090 97.70 97.70] Sbl, unkündb. 12 4%„ Pfdbr..01 4% Pr. Nföbrf.⸗B. Aunk. 10 9780 97.70 Hyp.⸗Pfd unk 1917 4%„ Pfobr..0g 10% Rh. G. B. Pfb. 02 08.— 5 unk. 12 98.35 98.5,%½„„„ 1007 98.— 5 3½%„ ſfdbr..80 4%„„ 1912 8880 80 u. 54 90.30 90.50 le%„„ 1917 89.60 5% Pfd. 98/3 50.0 90.30 34%„„„ alte 90.— 40%* Com.⸗Obl. 32—5** 19 v. I,unk 10 98.90 98,90 ½„„„ 1914 %½„ Com.⸗Obl. 3½ Rh..⸗B. C. O v. 1891 92.— 92.— R. W. B. C. B. 10 3%„ Com.⸗Obl. 4eſ, Pf. B. Pr.⸗Obl. v. 96/06 92.— 92.— 40% Pf. B. Pr.⸗O. 40% Pr. Pfdb. unk. 09 97.60 97.60 ½ Ftal ſttl.g..B. „„— 40%„ 14 98.— 98.—] Mannb. Verſ.-Gg.A. 470. Oeſterr.⸗Ung. Bank 128.90 129. Oeſt. Länderbank 107 Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp. „Bank 55 138 98.80, . Seile. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. Oktober⸗ Frankſurt a.., 3. Oltober. Kreditaktien 202.20, Staats⸗ bahn 141.20, Lombarden 39.50 Egypter—.—, 4% unag. Goldrente Gotthardbahn Disconto⸗CFommandit 172.90, Laura —.—. Gelſenkirchen 198.50. Darmſtädter 128.60, Handelsgeſellſchaft 156.70, Dresdener Bank 142.40, Deutſche Bank 230.80, Bochumer 205.— Northern—.—. ZJendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 202.20, Staatsbahn 141.20, Lombarden 30.70, Disconto⸗Commandit 172.90. —5 9 Uursblatt der Mannheimer Produktenbörſe 5 vom 3. Oktober. Die Nokierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. 16—1625 1925—19 50 afer, nordd. 1950—19 75 Hafer ruſſiſcher 19.75— 20.— „amerik. weißer—.—— Maisamer. Mixed—.——.— Ruſſ. Fuktergerſte Haſer, bad. Weizen bierländ. 24.——.— Rheingauer—.—.— norddeutſcher—.—.— „ ruſſ. Azima 25.——25.50 , Alta—25 955 „ Theodoſia „ Taganrog—25.25„Donau 16˙25—16 50 Saronstg— de La Plata 16.25—1650 „ rumäniſcher 95——25 50 Kohlreps, d. neuer 36——— am. Winter 24.75—-—.— Wicken 1780 „ Manitobaf—.———.—[Fleeſamendeutſch.——— „. Walla Walla—.———.— 728„ IIII1 Kanſas 25 75 Luzerne—— :aAüſttalier——U—„ Provene.——uj „da Ratagag„Eſparſette—.———— Kernen 23 50—23 75Leiußl mit Faß 51.——. Roggen, pfälzer neu 21.25—.— Nübl in Faß 84.———.— „ ruſſiſcher 22.———.—[Backrüböl 86.———.— pdiiniſcher Spiritus, Ia. verſt. 100% 133.— norddeutſcher—.———.— 70er unverſt. 63.— „her, 48.50 ſter 20.25— 20.50 roh 70er unverſt. 85/02% 61.— „ Pfälzer 20.25—20.75„ ber 85/ 2% 45.50 erſte, ungariſche..— 7 5 Nr. 00 0 1 2 3 4 34.25 33.25 32.25 31.50 30.75 28.75 Roggenmeb! Nr. 0) 31.75 1) 29 75. 1 Mannheimer Effektenbörſe vom 3. Oktober.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ziemlich feſt. Höher notierten: Verein chem. ., Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritſabrik Aktien und Zuckerfabrik Waghäuſel 124.75 G. Auch Bankaktien ben mehrfach geſucht. Pfälz. Hypotheken⸗Bank 185.75., „ u. Ereditbank, Landau 138.50., Rhein. Hypothekenbank Bank Aktien 11.30 G. 5 Akkdeen. Bauken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 136.— Gewrbk. Speyer 50%—.— — 100.— —.— 185 75 —.— 138.50 137.50 137.— —.— 187.5 —.— 111.80 98——— 98.— —— — Br. z. Storch. Speyer „ Werger, Warms Vormſ. Br. n. Oertge Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. Transport it. Verſicherung. B. Nf.⸗M. Rßſch. Seelr. 5 Mannh. Dampfſchl. 67.25 „ Lagerbaus 17 219.— Zad. Nück⸗u. Mitverſ. 525——.— —.— 135,500„ Aſſereurran: 1350 121—Fantinental. Nerſ.—.— 75.[Mannß. Nerſſcherung 470.— Iberrs. Verſich.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verf. 670.——.7 Induſtrie. 33 .-G. f. Seilinduſtrie 141 50—.— Dingler'ſche Mſchf.. Antaillirfbr. Kirrweil.— 35 Fmaillw. Maikammer—. Fitfinger Spinnerei 1 86.— 1 — ſenbahnen. „Lndwigsbahn Marbaßn Nordbahn 400.— 77.— .——.— 549.90 177— 382 77 184 50 205.— 105.50—.— 8. 885 5 N 5 Fbüttenh. Spjfnnerei 90.— 1055 re— 105.— Karlsr. Maſchinenbau„ 210.— ————Räßmfer, Haid u. Peu 202 50 Foſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum. u. Asb. 143.50—.— —.— 258.— »Aktienbierbr. 9 —.— 138— 96—[Naſchinenf. Badenia 199.— 50.— 3 Br. 106.——.—[Oberrb. Elektrzität.= 30.— ein Heidelberg—.— 185.— Bf.Nähm. u. Faßrradf. 12875—.— Meſſerſchmitt 64——.— Rortl.⸗Zement Hdlbg. 169.75—.— — 234—Sſdd. Draht⸗Ind. h.— 167 Suidd. Kabelwerke 585 181.— b———.-Berein Freib. Ziegelw. 16——.— terei Sinner—— 250— 43.—.— er Würzmüßhle Neuſtadt 134.—-— Zellſtofffabr. Waldhof 343 50 842— Vwetz. Zuckerfbr. Waghänſel—.— eltz, Spey Zuckerraff. Mannh. Berliner Effektenbörſe. in, 3. Oktober.(Schlußkurſe.) Schroedl, Heidlbg.—— 202.— Schwartz, Speyer 121.——.— er 81.——.— —— 202— 202.40 Murm Revier 5 1042.60 142.20 nt 137.— 187.— 140.80 140.10 ——— Chemiſche Charlot. Tonwaren Wiesloch Zellſtoff Waldhof Celluloſe Koſtheim 24 ſtüttgerswerken 141.70 14 Privat⸗Discont%è 344 Brief Geld —— —— 19.— eee 124 75 216.20 916.25] Lombarden 30.60 30.70 Anl. 1902 78.30 7780J Fanada Paelfie 161.70 161 20 Hsanl. 94.10 94.10[ Hamßburo. Packeſ 130 30 130— 84.90 84.90] Nordd. Lloyd 115 60 115 50 —.——.— Dynamit Fruſt 161.25 161 60 92.— 92.10] Hicht⸗ u. Kraftanl. 117— 117. 93.20 92.20[ Nochumer 205 70 205 20 92.25 32.59 Konſolidakſon 434— 430 50 82.60 83.— Dortmunder 68 20 68 70 84.10 84.25 Gelſenkirchner 199 0 198 20 B. 97.40 97.40[ Harvener 205.— 204 10 100.40 100.60] Hißernig——ü— )%ͤͤ»2ÿß (neu) 91.10 91.— Laurabütte 225 40 224%0 —. 149,10 Phönir 183 0 180.80 86.— 86.— Nibeck⸗Monlan 201.— 201.— ank 155.50 155.— Anflin Treptov 41470 411.— Fandels⸗Geſ. 157.10 156.40 Braunk.⸗Brik. 162 20 161 50 rmſtädter Bank 128 90 128.20 D. Steſnzeugwerke 245— 240.— kich⸗AftatBank 139.50 139.20 Duüſſeldorfer Wag. 290.— 289.50 che Bank(alt) 231.10 280.40 Elberf. Narben(alt) 700— 697.— Lig.)—.——.—] Weſtereg. Alkaliw. 204 50 204.5 andit 173.20 172.70 Wollkämmerei⸗Akt. 145.70 146.— 200.70 200— 3— 241.60 2410 Londoner Effektenbörſe. London, 3. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 0% Reichsanleige 83½ 82ʃ½ Southern Paeiſie 85% 84%½ 5% Chineſen 1034½% 101—[Chicago Milwaukee 122— 120— 4½% Chineſen 96— 96— Denver Pr. 70 0 35%% Fonſols 82/6 82½¼ Atchiſon Pr. 92½% 92ʃ½ 2% Italiener 100%½% 100¾ Louisv. u. Nafhv. 109½ 109— 4 0% Griechen 48% 48ʃ/] Union Pacifie 131½ 180% 3 o% Portugieſen 667/%8 67—Unit. St. Steel com. 27½ 27½ Spanier)))))))))TTT D Türken 925%/% 922% Eriebahn 20% 20% 4% Argentinier 84— 332] Tend.: träge. 8 0% Mexitaner 31¼ 313% Debeers 21— 20½ 4 9% Japaner 84/% 84¾ Chartered Tend.;: ſletig. Foldfields 3— 8— Ottomanbank 17˙8⁵ 17¾ Randmines 4 Rio Tinto 70% 63— Gaſtrand 8 Braſilianer 81¼ 81—1 Tend:: ſtill. Pariſer Börſe. Paris, 3. Oktober. Anfanaskurſe. O, 3% Rente 94.22 913[ Türk. Looſe—.— 171.— Italtener—.— 1011[ Banque Ottomane 696.— 696.— Spanter 93.10 93,/10 Rio Tinto 1746 1779 Türken unif. 92 23 92 95 5 **** Telegraphiſche Haundelsberichte. Vereinigte Pinſelfabriken Nürnberg. Der Verwaltungsbe⸗ richt für 1906/07 bezeichnet den Geſchäftsgang während des ab⸗ gelaufenen Jahres als ſehz lebhaft. Insbeſondere hat die Ge⸗ ſellſchaft in Amerika und den anderen überſeeiſchen Ländern einen erhöhten Abſatz erzielt. Auch z. Z. ſind die Fabriken der Ge⸗ ſellſchaft gut beſchäftigt. Die Dividende wird von 12%½ auf 15 Prozent erhöht. Der Bruttogewinn beträgt M. 1523 819 li. V. 1 273 840), der Reingewinn M. 818 674(i. V. 707 978.]. Die ſteigende Tendenz in den Anfaufspreiſen der Rohſtoffe hat an⸗ gehalten und ſich zumteil weſentlich verſchärft. B. Faifürt Dit Die Deukſche Nähm ſa⸗ ſchinenfabrik von Joſef Wertheim,.⸗G., Frankfurt erzielte einen Reingewinn von M. 133 884 li. V. M. 146 029). Es gelangt eine Dividende von 6 Prozent wie im Vorjahre zur Verteilung. B. Frankfurter Börſe. Von morgen Freitag an ſind die neuen Aktien der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof⸗Mann⸗ heim gleich den bisher notierten lieferbar. * Stubtgart, 3. Okt. Nach Feſtſtellung der Landesproduk⸗ tenbörſe iſt die Getreideernte Württembergs ſeit Jahren nicht mehr ſo gut ausgefallen wie heuer. * Berlin, 3. Okt. Die Spitzen⸗ und Stickereifirma Gold u. Co. in Wien iſt nach der„Korre, Text.⸗Ind.“ inſolvent. die Paſſiven betragen 380 000 Kronen. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1637. für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H, Hags'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 5 —— 5 Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 4. Oktober 1907, nachmittags 2 Uhr e ich im Piandlokal& 4, 5 gegen bare Zahlung im ſtreuungswe ze öffentlich ver⸗ werd Burgtheaters in froher gemeinſamer Arbeit zv ehrender Glückwunſchkundgebungen von hier und auswärts. Ge⸗ Schaffens und treuer Hingabe an unſeren ſchönen, mſihevollen heute bei Dir und begleiten mit herzinnigſten Segenswünſchen Oper als Rhadames in hochgeſpannten Erwartungen, was offenbar einer ſtimmlichen 3 Oktober 1907. Proviſionsfreil Ver⸗ äuf Wir ſind als Selbſirontrahenten„„„„ unter Vorbehalt: 0% 0% Al.⸗G. für Müßlenbetrieh, Penſtadt a. d. H. 1 Atſas⸗Lebensverf.⸗Geſ., Ludwigshafen 5 85 Radiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 0 Ren& Co., Rhein, Gasmotoren. Mannheim Rrantereigeſeſlſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 5 Ilr Rruchfaler Branerei⸗Geſellſchaft 5 75 Bürgerbräu, Ludwiasbafen 58 ffr Ebemiſche Fabrik Heubruhßh. 2 2 Dafmler Moloren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. a. 7 55 Lit. B 703fr 675 Fabr Gebr', Akt.⸗Geſ. Pirmaſens Filterfabrik En inger, Worms 92 Flink, Eiſen⸗ und Proncegfeßerei, Mannheim 85 9 005 Frankenthaler Keſſelſchmfiede 165 161 Fuchs Mag zonfahrif, Heidelberg 116 Herrenmäple vorm. Genz Heidelberg 191 185 Lindes Eismaſchinen 12 55 2 Kinoleumfabril, Maximilfansau 98 Lothringer Baugeſellſchaft. Mek 117 25 Lur'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwiashafen 0 85 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 105 Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 107% 85 Peckarſulmer Fabrrad 125 1 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 111 1 Phpeingu Terrain⸗Geſellſchaſt 100 Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim.260 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine Rheiniſche Schuckert Geſellſchaſt, Mannheim 105 5 Nbeinmüblenwerke. Mannheim 5 114 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 8 15 Nombacher Vortiand⸗Cementwerktke 9915 25 Stahlwerk Mannheinn 114 Süddentſche Jute⸗Induſtrie. Maunheim 880 15 195 Süddeutſcke Kabel Marnbeim, Genußſcheine 91. 1 5 iintondnrte d e en f. Brauerei⸗Einrichtungen 55 Unionbrauerei Karlsruhe 5 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ.) Mannheim 5 Waggonfabrik Raſtatt e Waldhof Bahngeſellſchaft Immopbiliengeſellſchaft 2 2 Weflendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe e 2. Zuckerfabrik Frankenthal 8 8855 ) exlluſive Dividende. 1 85 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; Cheater, Kunſt ung Wiffenſchaft. Marcell Salzer⸗Abend, oder Marcell Salzers„Luſtiger Abend“, Frcitag, den 11. Oktober, im Kaſino⸗Saal. Marcell Salzer tommt wieder ins Laud! In Berlin, in allen Großſtädten des Reiches, bei uns, genießt Salzer große Popularität. Seine Vortragsabende im Berliner Beethovenſaal, im Künſtlerhaus, in der Singakademie, im Hamburger Conventgarten, un Leipziger Kryſtallpalaſt, im Bres lauer Kammermuſikſaal u. a. ſind—„ausverkauft“. Marcell Salzer ſicher ſein. darf auch bei uns ſpieder allgemeinen Intereſ Zum 58. Geburtstag Hermann Sudermanns veröffentlicht Oskar Blumenthal in der„N. Ir. Pr.“ einen intereſſanten Plau⸗ dereſſai, dem wir ſolgenden Paſſus über das Verhältnis zwiſchen Dichter und Kritiker entnehmen: Der Dich⸗ ter und ſein Kritiker werden jeßt, wo ſie ſich der Bühne des zuſamr n, mit Genugtuung an ihr erſtes öffentliches Zwiegeſpräch zurückdenken f̃ Selbſtverſtändlich hat es auch an minder erguicklichen ungen nicht gefehlt, die immer bitterer und ſtacheliger rden, je kräftiger der Erfolg emporwuchs. Die„Ehre“ hat dem Dichter viel Feinde gemacht, aber ſeine Feinde machen ihm viele Ehre. Durch den Erfolg ſeines Erſtlingswerkes iſt er auf dem Theater der Gegenwart heimiſch geworden und wird auch durch den wütenden Eifer ſeiner Gegner nicht verſcheucht werden. Au ſeinem fünfzigſten Geburtstag braucht ſein Blick nicht über die Scherben zerſtörter Schöpfungen hinwegzuſchweifen. Was er 1 Theater gegeben hat, ledt auf den Brettern in friſcher Jugend u 5 0 alle dermann Sudermann ſich hwenkung dieſe Freundlichkeiten e' worben hat. Seine Kampfſchrif Thoaterkritit“, in welcher er die Verwegenheit beſeſſen hat, die Richter vor Gericht zu ſtellen und die Ankläger auf die Anklage⸗ benk zu ſetzen, hat Wunden geriſſen, die immer noch nicht ver⸗ narbt ſind. Ich möchte bermuten, daß Hermann Sudermann ſelbſt gegenwärtig mit lächelndem Gleichmut an die Schrift zu⸗ rückdenkt, die gus ſo erhitzten Empfindlichkeiten entſprungen iſt, und daß ihm die ganze Methode ſeiner Beweisführung eng und kleinlich erſcheinen muß, wenn er ſeine Polemik an dem kurzen und bitteren Woct Friedrich Nietzſches abmißt:„Zu Guünſten der Kritiker iſt zu ſagen: Die Inſekten ſtechen nicht aus Bosheit, ſondern weil ſie auch leben wollen. Ebenſo unſere Kritiker; ſie wollen unſer Blut, nicht unſern Schmerz.“ Leben und Leben laſſen! Schreiben und ſchreiben laſſen! Schaffen und ſchelten laſſen!... Das iſt die urbane Lehre des ſo herb klingenden Philoſophenwortes und Hermann Sudermann, der ſich nach jeder verlorenen Schlacht hinter einem neuen Arbeitsvlan ver⸗ ſchanzt, hat durch ſeine Taten beſſer als durch ſeine wieſen, daß ſeine lebendigen Kräfte unverwundbar Urteil der Stunde ſiehen. Seminar für Städtebau. Der Kultusminiſter hat auf Antrag der Profeſſoren Genzmer und Brix die verſuchsweiſe Einrichtung eines Seminars für Städtebau an der Techniſchen Hochſchule in Berlin zu Beginn des Winterſemeſters 1907/08 genehmigt. Der von den genannten Profeſſoren zu erteilende Unterricht wird be⸗ ſtehen: 1. in einem drei Wochenſtunden umfaſſenden Sommer⸗ und Winterkurſus für die Bearbeitung von Stadt⸗ und Ortsbebauungs plänen auf praktiſcher Grundlage; 2. in einem ebenfalls in jedem Semeſter abzuhaltenden Vortragszyklus über ausgewählte Kapitel des angewandten Städtebaues. Der Vortragsgyklus wird von be⸗ ſonderem Werte auch für Kreis⸗ und Gemeindebaubeamte ſein. Die Vorträge werden, um ihren Beſuch auch Auswärtigen zu erleichtern, je in einen Zeitraum von etwa 2 bis 3 Wochen zuſammengefaßt und ſo gelegt werden, daß auch den Auswärtigen, entſprechend der ihnen zur Verfügung ſtehenden Zeit, an den Seminararbeiten teil⸗ zunehmen möglich ſein wird. Der Münchner Hofſchauſpieler Häuſſer erhielt anläßlich ſeines 40jährigen Bühnenjubiläums und ſeiner Ernennung zum Ehrenmitglied der kgl. Hofbühne eine überaus große Anzahl über demm neralintendant v. Poſſart ſandte ihm folgendes Telegramm: „Mein lieber alter Kriegskamerad! Vierzig Jahre gemeinſame 4 Beruf liegen hinter uns. Unausgeſetzt weilen meine Gedanken Deinen Ehrentag. Möge ein gnädiges Geſchick Dir noch unge⸗ zählte Jahre beglückender Erinnerung an Deine wohlverdienten, reichen Erfolge gönnen. In treuer Anhänglichkeit Dein Dich hochverehrender Eruſt v Poſſart.“ Zu Häuſſers glanzvollen Rollen zählen u. a. Falſtaff, der Illo im Wallenſtein, der Pie⸗ penbrink in den„Journaliſten“ u. a. m. Caruſo in Budapeſt. Unterm 3. Okt. wird aus der ungar⸗ iſchen Hauptſtadt geſchrieben: Caruſos heutiges Auftreten in der „Aida“ bot nicht volle Befriedigung de Indispoſition des Sängers, nicht minder aber der mangelhaften Umgebung zuzuſchreiben iſt. Nach den erſten zwei Akten gab 28 nur ſehr ſchwachen Applaus, kaum einen Hervorruf: dagegen gab. es am Schluß rieſigen Beifall und zehn Hervorrufe. Das Haus war trotz der zehnfach erhöhten Preiſe faſt ausverkaus Caruſo erhielt für die Vorſtellung 12000 Kronen Honorar. Gerichlszeſtung. Frankenthal, 2. Okt. Iſt ein Schularreſt als Gee ſengener im Sinne des§ 129 d..Str..B. zu betrachten Mit dieſer Frage hatte ſich heute wiederum die Straf lam mer des hieſigen Landgerichts zu beſchäftigen. Der Werktags⸗ ſchüler Otto Götzinger von bier hatte am 8. Januar nach Be⸗ endiaung des Unlerrichts Schularreſt abzuſitzen. Als der Arreſ vorbei war, öffnete Götzinger ein Fenſter und rief auf den H hinaus nach dem Schuldiener, damit ihn dieſer aus der Haft entlaſſe. Der gerade über den Hof gehende Küfer Adolf Spren⸗ geir von hier nahm dem Knaben die Bücher ab, fing ihn, als dann vom Fenſtergeſims herabſprang auf und ſlellte ihn auf den nen pf 5 Nn, ſt.„Ueber die Verrehung der Worte be. ntlicht Plau⸗ tnuis Dich⸗ e des , mit denken lichen jeliger 0 hat 1ihm auf auch erden. über ds er iſchen 1 ſich Glück n ſich keiten g der t, die klage⸗ ver⸗ mann ft zu⸗ en iſt, g und furzen n der Sheit, itiker; Leben chelten enden ) nach t ver⸗ te be⸗ dem Antrag ichtung ule in⸗ 28 rd be⸗ r⸗ Uund tungs⸗ jedem dapitel on be⸗ Die chtern, 5 Anzahl s. Ge⸗ ramm: vollen danken inſchen ungar⸗ in der ng der nlichen lhaften gab 8 agegen Das 1 Amerika extra ary erfreut—— jeden Sectæenner. Den beslen französischen Marken 7g Hnlein C Cu, Sectlalenti Fr ee Selte. 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