feſt 'ergl⸗ Uhr eierl, Neſſe * e 8 5 nd⸗ 1505 rin, Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bungerlohn 28 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Dile Reklame⸗Zelle„„ 1 Mark E 6, 2. der Stadt Maunheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeilung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Apreſſer „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Nedaklion 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 4 E 6, 2. Nr. N 490. — Montag, 21. Oktober 1907. d. Mittagblatt. — Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. ! Alarmrufe in Frankreich. (Von unſerm Pariſer Korreſpondenten.) F. Paris, 19. Okt. Frankreich gewohnt, von reaktionärer oder Seite immer wieder die Behauptung zu Man iſt in nakionaliſtiſch hören, die franzöſiſche„Nationalverteidigung“ befinde ſich in einem Zuftand vollſtändiger„Desorganiſation“. Derartige nationaliſtiſche Alarmrufe pflegten bisher in Frankreich nur geringe Beachtung zu finden, da die betreffenden Kritiker allzu ſehr in den Anſchauungen ihrer oppoſitionellen Parteien befangen ſchienen und für alle Mängel des franzöſiſchen Wehr⸗ ſyſtems die radikalen Politiker und ihre demokratiſchen Reformen verantwortlich machten. Um ſo größere Beachtung verdient es, daß in dieſen Tagen zwei Parlamentarier, die lange Jahre der Armee angehört haben und deren republikaniſche Geſinnung von niemandem angezweifelt wird, die Schäden des franzöſiſchen Wehrſyſtems mit rückſichtsloſer Offenheit bloßgelegt und energiſch ſofortige Abhilfe gefordert haben. Der gemäßigt⸗republikaniſche Senator General a. D. Langlois ſchildert in der jüngſten Nummer der„Revue des Deux⸗Mondes“ unter der Spitzmmarke„a désorganiſation de'armé6e“ unhaltbare Zuſtände. Der radikale Deputierte von Verdun, Hauptmann a. D. Charles Humbert, ſagt in ſeinem heute erſchienenen hochintereſſanten Buch„Sind wir wehrbereit?“ (Sommes⸗nous défen dus?“):„Die Wunde iſt zu tief, als daß ſie ſchmerzlos behandelt werden könnte, und ich bin der Meinung, duß man ihre gänzliche Heilung bis zur 7272 Vernarbung nicht herbeiführen kann, wenn man nicht zunächſt einmal den Mut hat, ſie zu zeigen und zu ſondieren. Deshalb erhebe ich meine Stimme. Und ich füge ſofort hinzu: müßte man wirklich an einer Wandlung des augenblicklichen Zu⸗ ſtandes verzweifeln, müßte man eine Reform für ein Ding der AUnmöglichkeit halten, dann hätte meine Vaterlandsliebe mir geboten, mich ſtillſchweigend in das Unabänderliche zu fügen“. Auch Driant und andere nationaliſtiſche und reaktionäre Kritiker des Wehrſyſtems der dritten franzöſiſchen Republik halten eine wirkſame Bekämpfung der Schäden, an denen Heer und Marine in Frankrcich leiden, für möglich, aber ſie bezeichnen als conditio sine qua non einer heilſamen Wandlung den Sturz der radikalen Regierung und die Rück⸗ kehr zum Boulangismus oder gar zur Monarchie. Charles Humbert dagegen iſt ein überzeugter radikaler Republikaner und erwartet alles Heil juſt von der demokratiſchen Partei, 4 die ihn ſelbſt vielleicht eines Tages dazu berufen wird, als Kriegsminiſter die Schäden, die er enthüllt hat, zu heilen. Humbert war von 1900 bis 1902 Ordonnanzoffizier des früheren Kriegsminiſters General André. Die meiſten der e% ſirn!? ſiker, als aus⸗ zeine ſeik intet ein⸗ 4089 n. fent⸗ len⸗ ſranzöſi! ihn und ſtößt ihn zugleich ab. demokratiſchen Reformen, durch die Andrs ſich den Haß der oppofitionellen Parteien und ihrer zahlreichen Anhänger im chen Offizierkorps zugezogen hat, billigte Irauenhände. Roman von Erich Frieſen. 5 00 Nachdruck verboten, 529(Fortſezung.) Er hatte während des Reſtes der Nacht kaum eine Minute geſchlafen. Gleich Sphärenmuſik hallten die wunderbaren Klänge in ſeiner Seele nach. Mercedes ſelbſt iſt an dieſem Morgen beſonders unliebens⸗ würdig. Selbſt das gewohnte„ja“ und„nein“ ſchenft ſie ſich. Höchſtens, daß ſie auf die an ſie geſtellten Fragen nickt oder den Kopf ſchüttelt. 5 Dagegen folgen ihre düſtern, ſchwarzen Augen beſtändig Norberts Geſtalt, wohin er ſich auch wenden mag⸗ ihr gleichgültiges Geſicht belebt ſich wenigſtens etwas im Ge⸗ ſpräch mit ihm. Und Norbert beſchäftigt ſich viel mit Mercedes Ariſtides. Das eigentümliche, eigenartig häßliche Mädchen intereſſiert Dinana Mackay bemerkt dieſe Annähenung der beiden mit geheimem Vergnügen. 0 Arlls der reiche Plantagenbeſitzer Rodus Ariſtides vor einigen Wochen aus Rio de Janeiro in Newyork eintraf und— Dank ſeinem unermeßlichen Reichtum— von der dörtigen beſten Geſell⸗ ſchaft mit offenen Armen aufgenommen wurde— da faßte die kluge Weltdame ſofort den Plan, die reiche Erbin für ihren Stief⸗ ſohn zu angeln. And nun f triumphiert. zu gehen. Madame ſiert. Humbert Zwar gibt ſie guch ihm nur einſilbige Antworken: aber auffallendes Intereſſe durchaus. Sein ſenſationelles Buch iſt alſo nicht gegen die radikale Partei, ihre Miniſter und ihre Reformen, geſchrieben, ſondern im Gegenteil, der augenblickliche Kriegsminiſter General Picquart iſt ihm mit großemEntgegenkommen behilf⸗ lich geweſen, das notwendige Material trotz des erbitterten Widerſtandes eines Teils der franzöſiſchen Generalität zu ſammeln, und es ſcheint, daß die Regierung das Erſcheinen dieſes Buches, das beinahe auf jeder Seite eine aufſehen⸗ erregende Enthüllung bietet, nicht ungern geſehen hat. Die wahren Angeklagten in dem großen Gericht, das Charles Humbert abhält, ſigd neben den heuchleriſchen Offi⸗ zieren, die den Mantel nach dem Winde kehren, um befördert zu werden, ſich einſt von Biſchöfen und Iuiten, dann von Progreſſiſten und gemäßigten Republikanern den„maßgeben⸗ den Kreiſen“ empfehlen ließen und jetzt bei Radikalen oder Sozialiſten antichambrieren, hauptzächlich die„Bureaux“ d. h. die unzähligen Direktionen, Inſpektionen, Sektionen uſw. im Pariſer Kriegsminiſterium, deren Geſamtheit des eigenk⸗ liche Oberhaupt der franzöſiſchen Armee bildet. Sie macht Humbert dafür verantwortlich, daß Frankreich„eiſerne Diviſionen, aber Feſtungen von Pappe, vorzügliche Artille⸗ riſten, aber ſchwere Geſchütze, aus denen man keinen Schuß ohne Lebensgefahr für die Kanoniere abfeuern kann“, hat. Ihre Schuld iſt es nach ſeinen Ausführungen, die ſich auf unanfechtbare Dokumente ſtützen, wenn von den fra nzöſiſchen Forts an der Oſtgrenze kaum ein einziges den Anforderungen, die man an ſie in Kriegszeiten ſtellen müßte, entſpricht. Man vermag ſich beim Leſen dieſes intereſſanten Kapitels über die Forts von Toul, Verdun, Epinal und Belfort, bei der Schil⸗ derung der Munitionskammern, in denen das Waſſer fußhoch ſteht, der verſunkenen Batterien, aus denen man nicht ein⸗ mal einen Probeſchuß abzufeuern wagte, der Befeſtigungs⸗ mauern, die wenige Monate nach ihrer Errichtung bereits zu⸗ ſammenſtürzten und mit gewaltigem Koſtenaufwand wieder aufgebaut wurden, um gleich darauf aufs neue niederzuſinten, eines herzlichen Lachens nicht zu erwehren, wenn man daran denkt, mit welcher Gravität eine miniſterielle Note vor etwa einem Jahr verſicherte, zur Zeit des Marokkokonfliktes habe der damalige Kriegsminiſter alle Lommandierenden Generale gefragt, ob Frankreich wirklich wehrbereit ſei, und alle hätten auf Ehre und Gewiſſen geantwortet: „Frankreich iſt nicht wehrbereit!“ ruft Charles Humbert dagegen aus, und er fügt hoffnungsvoll hinzu:„Es muß aber wehrbereit ſein. Travaillons!“ Wer Humbert mit ſeinem glühenden Patriotismus, mit ſeiner großen Liebe für die franzöſiſche Armee perſönlich kennt, vermag leicht zu ermeſſen, welch ſchmerzliche Erbitterung dem raſtlos tätigen Deputierten von Verdun die Feder zum Schreiben dieſes Buches in die Hand gegeben hat. Das iſt auch in Frankreich allgemein verſtanden worden, und die Organe aller Parteien loben Homberts mutige Enthüllungsſchrift als eine patrio⸗ tiſche Tat. Vermutlich werden einige der vom Humbert ge⸗ rügten Schäden bereits bald nach dem 22. Sktober im Par⸗ lament zur Sprache kommen, und es iſt mit Sicherheit zu Buches ſein werden. und Angriffswaffe der katholiſchen, ehrlichen, aufrichtigen Preſſe erwarten, daß zahlreiche Sühnemaßregeln die erſte Folge des 2 Der Papſt und die Preſſe. In der klerikalen„Croix de Limoges“ erzählt Jean Limoſin Folgendes von einer Audienz beim Papſte: „Der Papſt wollte etwas Genaueres von meiner Tätigkeit wiſſen und zeigte ſich befriedigt, als er erfuhr, daß ich mein Leben dem Werk der Preſſe widmete.— Ja! Die Preſſe, ſagte er mir, man begreift noch nicht ihre Bedeutung. Weder die Gläu⸗ bigen noch der Klerus widmen ſich ihr, wiſe es ſein ſollte. Die Alten ſagen manchmal, daß das ein neues Werk ſei und man früher trotzdem die Seelen rettete, ohne ſich um die Zeitungen zu kümmern. Man ſagt wohl: früherl früherl Aber dieſe eigenſinnigen Menſchen bedenken nicht, daß früher das Gift der ſchlechten Preſſe nicht überall verbreitet und daß infolge deſſen das Gegengift der guten Preſſe nicht ebenſo notwendig war. Um das, was früher war, handelt es ſich nicht— Wir ſtehen nicht mehr bei dem„früher“, wir ſind bei„heute“ angelangt. Und ders iſt heute Ta⸗ſache, daß das chriſtliche Volk durch die gottloſen Blätter betrogen, bergiftet, verderbt wird. Vergebens würdet ihr Kirchen bauen, die Miſſion pre⸗ digen, Schulen gründen, alle eure guten Werke, alle eure Bemüh⸗ ungen wären umſonſt, wenn ihr nicht gleichzeitig die Verteidigungs⸗ zu führen verſteindet.— Der Papſt wurde während des Sprechens lebhaft. Er zuckte mitleidig die Achſeln, als er von„dieſen eigen⸗ ſinnigen Menſchen“ ſprach, die noch nicht begreifen wollen. Seine Augen glänzten und ich erinnerte mich des Eifers, mit dem er als Patriarch von Venedig für ſein Blatt, die Difeſa, eingetreten war von dem er cagte:„Wenn ich keine Mittel hätte, ſo würde ich lieber mein Biſchofskreuz verkaufen, als das wichtige Werk ſallen laſſen.“ Die ultramontane Preſſe wird jubeln, ſie kann ſich ja keine beſſere Unterſtützung wünſchen als dieſe päpſtlichen Worte, denn ſie iſt ſelbſtverſtändlich mit der katholiſchen, ehr⸗ lichen und aufrichtigen Preſſe gemeint. Bei der unerhörten Beſchimpfung der liberalen Preſſe durch das Papfttum, das wieder einmal entgegen ſeiner religiöſen Aufgabe in die poli⸗ tiſche Arena hinabſteigt, brauchen wir uns nicht lange auf zuhalten. Sie zeigt von ſolcher Unkenntnis der politiſche Wirklichkeit, daß wir um deſſentwillen verzeihen dürfen. gottloſen Blätter werden auch ferner trotz dieſes ka. ſtrahles ihre Aufgabe der geiſtigen Befreiung und At klär erfüllen— ehrlich und aufrecht, ganz unbekümm ob Rom das Betrügen, Vergiften und Verderbe wirkliche Hetrügen, Vergiften und Verderben vor der klerikalen Preſſe überlaſſen. Denn die Dummheit, Stumpfheit und geiſtiger Sklaverei halten iſt Betrügen, Vergiften und Verderben. Sie werden u Beſtes gebracht, die freie Sittlichkeit, die ſelbſt den Weg die geiſtige Freiheit, die in ernſten und ſchweren Gei kämpfen zu ihrem Gott zu kommen ſucht. Uebrigens, be man in Rom nicht, daß derartige päpſtliche Ausſprück Anklage der Gegner aufs Trefflichſte ſtützen, das Pap ſei nicht mehr eine religibſe Inſtitution im Sinne urſprünglichen Berufung, ſondern eine Zentrale weltlich Machtſtrebens? Was geht eine Inſtitution, die ſich u Heil der Seelen zu kümmern hat, die politiſche Tag an? Um dieſe haben ſich zu ſorgen, dieſe haben fluſſen doch wohl nur politiſche Kreiſe, zu denen aller die antiklerikalen Kreiſe das Papſttum zu rechnen gewohr Und merkwürdig— die Freude an den rauſchenden Feſtlich⸗ keiten, an dem ſo heißerſehnten Glanz und Trubel iſt ihr plötz⸗ lich vergangen. Am liebſten möchte ſie gleich wieder zurück in das ſtille Stübchen zur Mutter und zum bleichen Bruder, der ſeit geſtern Abend, da er Mercedes Spiel gehört, noch bleicher iſt als ſonſt und heftig fiebert. Doch Norbert erklärt dem kleinen Trotzkopf, ſie müſſe unbe⸗ dingt bleiben, wenn auch die Mutter und Arthur nach der„Villa Tuskulum“ zurückgekehrt ſind. Und Dolly bleibt— Am Abend wird Mercedes von allen Seiten aufgefordert, wieder etwas zu ſpielen. „Nein,“ ſagt ſie kurz. Und dabei bleibt ſie.„ Nur, als Norbert ſich neben ſie ſetzt und ſie liebreich fragt, warum ſie den allgemeinen Bitten nicht nachkäme, da ſtrahlt ein ſanfteres Licht aus ihren finſtern Augen. „Ich kann heute nicht vor der Menge ſpielen, ruft ſie ge⸗ dämpft, in verhaltener Erregung.„Die Leute verſtehen mich ja doch nicht.“ 55 5 Sie ſchweigt und blickt düſter vor ſich hin, während Norbert immer verwunderter das ſeltſame Geſchöpf betrachtet. „In ut wohnen zwei Seelen,“ fährt Mercedes, wie mit ſich ſelbſt ſprechend, fort.„Die eine erwacht, wenn ich ſinge oder ſpiele. Die andre— 5 Sie ſtockt. „Die andre?“ fragt Norbert eifrig.„Wie ſieht die andre aus?“ 3555 es tun. Und weil die erſte Seele, die vergeiſtigte, die Nicht für die Menſchen hier.“ ſich einverſtanden ſieht, ſo zieht ſie ſich in ſich ſelbſt ze Merredes hat ſich in ihren Stuhl zurückgelehnt. Finger ſpielen mechaniſch mit der langen Perlenſchnur, di auf ihre Bruſt herabhängen. Plötzlich blickt ſie Norbert voll an. 5 „Möchten Sie mich ſingen hören?“ flüſtert ſie mi licher Haſt.„Ja?.. So werde ich ſingen. Aber Sie ſteht auf und ſchreitet winkt, ihr zu folgen. 35 Beide verlaſſen den Saal. Allgemeines Staunen. Verblüfft blickt man ſich geg an. Welch ſeltſames Benehmen!.., Kopfſchütteln, L Tuſcheln. 5 Dolly hat einen ganz roten Kopf bekommen und nervös eine der Roſen, die an ihrer Bruſt duften. Mercedes Vater lacht laut und wohlgefällig. Er iſt lei Extravaganzen ſeiner Tochter gewöhnt. Si nach der Tür, indem Sie iſt ja Diana Mackay aber arrangiert, um die allgemein ſamkeit auf etwas anderes zu lenken, raſch ein Geſell Inzwiſchen hat Norberk ſeinen jungen Gaſt in lleincren Nebenräume geführt. 8 — —— 0 milde —9 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt) Mannheim, 21. Oktober. ——— llische ebersicht. Maunheim, 21. Oktober 1907, „Hochſelig.“ äſidium hat jüngſt in ſeiner Beileids⸗ kundgebung den verſtorbenen Großherzog von Baden als ein hochſeliges Staatsoberhaupt geprieſen. Ein proteſtantiſch⸗ kirchliches Blatt, die„Chriſtliche Welt“ macht dazu ſolgende Ausführungen: Eine der Aenderung dringend bedürftige deutſche Hofſttte iſt die Gepflogenheit, bei Nennung verſtorbener Mitglieder fürſt⸗ licher Familien das Prädikat„hochſelig“ oder gar„höchſtſelig“ voranzuſtellen. Die darin ſich äußernde Vorſtellung, daß im jen⸗ ſeitigen Leben eine Abſtufung ſtattfände, die von der irdiſchen Rangordnung beſtimmt werde, iſt für das chriſtliche Denken und Empfinden durchaus anſtößig— den antireligiöſen Strömungen unſerer Tage gibt ſie einen willkommenen und bequemen Anlaß zur Verhöhnung jeder Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode. Der Erſte, der unſeres Wiſſens mit der Unſitte gebrochen hat, iſt der Kaiſer Friedrich geweſen, der in allen für die Oeffent⸗ lichkeit beſtimmten Aeußerungen von ſeinem Vaker ſtets nur— mit einem glücklich gewählten Ausdruck— als von dem„in Gott ruhenden Kaiſer“ geſprochen hat. Nach ſeinem Tode iſt man leider in Berlin und anderwärts zum„hochſelig“ zurückgekehrt. Umſomehr verdient es dankbare Anerkennung, daß der ſoeben zur Regierung gelangte Großherzog Friedrich II. von Baden in ſeinen bisher bekannt gewordenen Regierungsakten jenen Aus⸗ druck konſequent vermieden und ſtatt deſſen, im Einklang mit dem Haiſer Friedrich, von ſeinem unvergeßlichen Vater als dem„in Gott ruhenden Großherzog“ geſprochen hat. Mit Bedauern ſind wir dagegen in den ſonſt ſo erfreulichen Teilnahmekundgebungen des Reichstagspräſidiums dem uns und ſo vielen anſtößigen Aus⸗ druck wieder begenet. In der Briefdiebſtahls⸗Affäre des Deutſchen Flottenvereins hat, wie der„Freifinn. Ztg.“ von unterrichteter Seite gemel⸗ det wird, der kürzlich verſtorbene Reichstagsabg. Kaplan Dasbach noch kurz vor ſeinem Tode dem Unterſuchungs⸗ richter eine bedeutungsvolle Mitteilung gemacht. Herr Das⸗ bach war vielfach als Zeuge vorgeladen worden, weil ange⸗ nommen wurde, daß er in nahen Beziehen zur Tat und dem Täter ſtände. Er konnte aber infolge ſeiner Krankheit nicht vernommen werden. Dasbach hat alsdann in einem an den Unterſuchungsrichter gerichteten Schreiben jegliche direkte Be⸗ ziehung zur Tat in Abrede geſtellt, gleichzeitig aber erklärt, daß der Reichstagsabg. Erzberger ihn vor dem Er⸗ ſcheinen des erſten Artikols im„Bayeriſchen Kurier“ erſucht habe, in die Preſſe zu bringen, in welcher Weiſe vom General Keim bezw. dem Flottenverein bei den Reichstagswahlen gegen das Zentrum agitiert worden ſei. Er(Dasbach) habe dies abgelehnt, weil ihm die Quelle der Mitteilungen„nicht tadellos“ erſchienen ſei. Unmittelbar nach dieſer Unterredung zwiſchen Dasbach und Erzberger ſind am A4. und 5. Februar d. J. die Artikel im„Bayeriſchen Kuvier“ erſchienen. Der vom Unterfuchungsrichter darauf Als Zeuge vernommene Reichstagsabg. Erzberger hat die Angaben des Herrn Dasbach beſtätigt; bezüglich der Pro⸗ benienz des kerfials zu den Artikeln im„Bayeriſchen Kur.“ und der aft des Janke beim Briefdiebſtahl hat Herr Erzberger aber ſeine Ausſage verweigert, weil er durch die A ge der Wahrheit ſichſelbſtin die Gefahr ſtrafgerichtlicher Verfolgung bringen könnte. Herrn v. Tſchirſchkys Programm. Der neuernannte deutſche Botſchafter in Wien, Freiherr von Tſchirſchty und Bögendorff, äußerte ſich in einer Unter⸗ redung mit dem Berliner Korreſpondenten der„N. Fr. Pr.“ wie folgt:„Meiner Wiener Amtstätigkeit wird es ſehr zu⸗ ſtatten kommen, daß ich auf das beſte Einvernehmen mit Baron Aehrenthal rechnen darf, mit dem ich ſchon in Petersburg zu⸗ ſammengewirkt habe. Er beglückwünſchte mich anläßlich meiner Ernennung in einem ganz beſonders liebenswürdigem Schreiben, worin er mir ein Zuſammenwirken im Sinne des deutſch⸗öſter⸗ keichiſchen Bündniſſes in Ausſicht ſtellte. Ich komme als über⸗ geugter Anhänger dieſes Bündniſſes und des Dreibundes nach Wien. Ich war ja ſchon unter dem Prinzen Reuß, der den Bündnisvertrag unterzeichnete als Botſchaftsſekretär in der öſterre trauen des ernſt denkenden Publikums zur Finanzpolitik d eee rr. ðͤv ee e W einer angeblichen Einmengung des deutſchen Botſchafters in die innere öſterreichiſche oder ungariſche Politik. Was immer darüber geſagt worden iſt, iſt Unſinn. Ich werde in Wien leben als Vertreter der deutſchen Intereſſen, als treuer Freund Oeſterreich⸗Ungarns und als Beobachter der dortigen Vorgänge, aber ich werde niemals auch nur im entfernteſten daran denken, ehenſowenig wie einer meiner Vorgänger jemals daran gedacht hat, mich in die inneren Verhältniſſe Oeſterreichs einzumiſchen. —(Koloniales.) Wie die„Deutſche Kolonialztg.“ erfährt, iſt nach der Gründung der Deutſchen Tropenmedizi⸗ niſchen Geſellſchaft in Berlin eine Internationale Tropenmediziniſche Geſellſchaft gegründet worden. An ihrer Spitze ſteht Sir Patrick Manſon⸗London, Schatzmeiſter iſt Profeſſor Nutall⸗Cambridge. Ein Komitee, beſtehend aus je zwei Mitgliedern aller beteiligten Länder, wird die weitere Organiſation in die Hand nehmen. Bis jetzt beteilgten ſich Deutſchland, Belgien, Braſilien, England, Frankreich, Griechenland, Holland und die Vereinigten Staaten. —(Sachſen und die Schiffahrtsabgaben). In der Zweiten ſächſiſchen Kammer iſt eine Interpellation über die Stellung der ſächfiſchen Regierung zu den Schiff⸗ fahrtsabgaben eingebracht worden. Die ſächſiſche Regierung hat im Intereſſe der wirtſchaftlichen Wohlfahrt des Landes an dem Widerſtand gegen die geplanten Abgaben feſtgehalten. Zwiſchen Preußen und Sachſen haben in dieſer Frage ſeit längerer Zeit keine Verhandlungen mehr ſtattgefunden. Husland. *Oeſterreich.(Kaiſer Franz Joſef.) Wie die Korreſpondenz Wilhelm von vertrauenswürdiger Seite er⸗ fährt, hält die Beſſerung im Befinden des Kaiſers an. Die Folgen der ſchlecht verbrachten Nacht vom Freitag zum Samstag ſind ganz überwunden. Wenn überhaupt eine Gefahr für den Kaiſer beſtanden hat, kann man ſie jetzt als beſeitigt betrachten und annehmen, daß die Rekonvaleszenz des Monarchen beginnt. Wann der Huſten nicht auf einmal ſchwindet, liegt dies in der Natur des Leidens. Die vermehrte Nahrungsaufnahme, die Fieberloſigkeit, die gehobenere Stimmung und der beſſere Kräfte⸗ zuſtand ſind nach jeder Richtung hin zufriedenſtellende Symptome. —(Wechſel im Handelsminiſterium.) Die „Neue Freie Preſſe“ meldet: Man erwartet für die nächſte Woche, daß der Handelsminiſter Forſcht ſeine Entlaf⸗ ſung einreicht. Anſtelle von Forſcht ſoll der tſchechiſche Lands⸗ mannminiſter Pacak treten, während der Führer der tſche⸗ chiſchen Agrarier Praſchek als Landsmannminiſter in Aus⸗ ſicht genommen iſt. Sollte Pacak das Handelsportefeuille ab⸗ ſo würde Profeſſor Fiedler für dasſelbe berufen werden. * Großbritannien.(Liberalismus u. So⸗ gialismus.) Schatzſekretär Asquith hielt in Ladybank in einer Verſammlung der liberalen Verbände eine Rede, in der er die Behauptung zurückwies, daß in der liberalen Partei immer mehr ſozialiſtiſche Ideen zur Herrſchaft gelangten. Er gab zu, daß es im modernen Leben zahlreiche ſoziale Bedürfniſſe und Aufgaben gäbe, denen man ſich bei der noch nicht geregelten Ge⸗ ſetzgebung über Angebot und Nachfrage nicht entziehen dürfe und denen die Geſellſchaft allein in wirkſamer Weiſe gerecht werden könne. Aber der Sozialismus ſtehe dem Liberalismus in unerbittlicher Feindſchaft gegenüber. Rußland.(Finanzpolitiſches.) Das amt⸗ liche Informationsbureau veröffentlicht eine Erklärung des Finanzminiſteriums zu den in der Preſſe verbreiteten Gerüchten über eine Auslandsreiſe des Miniſters, eine Natenemiſſion der Staatsbank, und den Ankauf ausländiſcher Werte ſowie über die angebliche Ueberweiſung von Geld an ausländiſche Banken. In der Erklärung werden alle Gerüchte über eine im Aus⸗ lande aufzunehmende Anleihe auf das entſchie⸗ denſte widerlegt, die im laufenden Jahre gänzlich unnötig ſei. Ferner wird darin in Ziffern die neulich in der„Handels⸗ und Induſtrieztg.“ erſchienene Aufklärung über das Anwachſen der Notenemiſſion der Staatsbank bekräftigt. Am Schluß der Erklärung heißt es, das Miniſterium könne mit Befriedigung feſtſtellen, daß das Wachſen der Einnahmen des Staates und der Ausfuhr auf die Rückkehr Rußlands zu einer normalen wirkſchaftlichen Lage hinweiſe und deutlich das Ver⸗ Als 8 iſt ex auffallend bleich und erregt. Oder erſcheint es der ihm Rür ſo?—— Raſch fliegen die Tage dahin. Uebermorgen ſchon will Pagſe.Tar Roſe⸗Fe Dolly ſcharf beobachtenden die heitere, leichtlebige Geſellſchaft „ um in Newyork anderen Ver⸗ ingen nachzufagen. ihr „ja ſtündlich darauf, daß beſchließt, ktrotz n, geradem Sinn die iſt, ſe ken paſſenden en. erklärt ſie Norbert, ſſe keine andere Deu⸗ hre Hand anzuhalten. Auch das Mädchen ihn liebe. Und da es iraten und eine Familje zu grün⸗ erlobung nichts im Wege. er nie daran gedacht MNercedes Ariſtides. die ganze Bei ſein Benehr ſtung zu, al ſei es ic kl ſa doch für den, ſo ſtände Dorbert erw heiraten, am aller ſten V regt, daß baldig hätte, zu Madame h, er habe promittiert. den Geſell Ein Wort 8 Adere, b über das Fehlſchla⸗ gen ihres 9, m opf und zuſammen⸗ ſtürzt. (Fortſetzung folgt.) 47 IHienſc Runſt und(Uſſenſchant. Erſte Dichter⸗ und Tondichter Matinee: Rokoko. Es war ſehr hübſch, wenn auch ni ht gerade neu und eigen⸗ artig, was da geſtern Sonntag Mittag den verſammelten Herr. ſchaften in Wort und Ton geboten würde, Es waren ihrer nicht gdepreßten Zä allzu viele, die dem Rufe in den Rokok alon gefolgt waren, und doch faſt noch mehr, als man angeſichts des wundervollen Herbſt⸗ tages hatte erwarten dürfen. Die berubigende Gewißheit, das nämliche Programm nächſten Sonntag zu noch billigerem Ein⸗ trittspreis auf ſich wirken laſſen zu können, dürfte manche abge⸗ halten haben, ſchon das erſte Mal zu erſcheinen. Im Schillertheater Berlin N. und Berlin O. ſind derartige Matineen ſchon ſeit Jahren an der Vormittagesordnung. In einem Hoftheater dagegen ſind unſeres Wiſſens ſolche Experi⸗ mente noch nicht gemacht worden. Un) nicht ganz ohne Grund. Denn wenn man ehrlich ſein will, iſt der Erzvater dieſer Herren „Conférenciers“ niemand anders als der Ueberbrettlbaron Ernſt von Wolzogen, der im braunen Frack mit goldenen Knöpfen ſo ziemlich dasſelbe tat, was geſtern im Mannheimer Hof⸗ und Na⸗ tionaltheater„der Intendant“ im ſchwarzen Frack mit nicht gol⸗ denen Knöpfen. Herr Dr. Hagemann machte den Cicerone ſehr gewandt. Mit Geiſt und Grazie führte er ſein Auditorium in die galante Zeit Diderots und Voltaires ein, in welcher der Salon „zum geſellſchaftlichen Kunſtwerk“ geworden war, in der„ent⸗ zückende Grazie, philoſophiſche Skepfis, viel Laune und ein wenig Bosheit, viel Lüge und ſehr viel Witz! das geiſtige Milieu bil⸗ deten. Der Redner machte auch vor dem kunſtfrohen Mannheim jener ganz und gar femininen Zeit“ ſeine Reverenz und tat Schwetzingen die Ehre an, es mit Verſailles in einem Atemzug zu nennen. Kurzum, es war ein ganz unterhaltlicher littera⸗ riſcher Vormittagsfrühſchoppen, der uns do, mit Rück⸗ und Aus⸗ blicken, geboten wurde. Dem Gaſtgeber wurde nach ſeinem feinen Vortrag, dem ein Mozart'ſches Praeambulum vorausgegangen war, durch lebhaften Applaus der Dank der Zuhörer zum Aus⸗ druck gebracht. Dann keilte ſich der Zwiſchenvorhang. Die Bühne ſtellte einen reizenden Rokokoſaal dar mit Ausblick auf Gartenanlagen. Die mitwirkenden Künſtſer und Künſtlerinnen waren um einen Tiſch gruppiert, während auf einem kleinen in das Miniſteriums, ungeachtet einer gewiſſen Kategorie von Jel⸗ tungen, welche ſich die Aufgabe ſtelle, die Finanzpolitik der Re⸗ gierung auf alle Fälle zu diskreditieren, bezeuge. Badiſche Politik. oc. Karlsruhe, 20. Okt. Gegen die badiſchen Ge⸗ noſſen Dr. Frank und Kolb haben die Berliner Sozial⸗ demokraten einen Proteſt beſchloſſen. In einer Verſammlung des 3. Wahlkreiſes gelangte folgender Antrag zur Annahme: nahme der bad. Genoſſen Frank und Kolb an der Leichen⸗ feier des badiſchen Großherzogs. s. Karlsruhe, 20. Okt. Der badiſche Landtag wird nicht, wie die Blätter melden, am 19. November, ſondern Ende November eröffnet werden. Frank und Kolb. oc. Karlsruhe, 20. Okt. In der Angelegenheit Kolb und Frank, welche heuſe vor der Fraktion und dem Landesvor⸗ ſtand, ſowie Vertretern des„Volksfreund“ und der„Volks⸗ ſtimme“ verhandelt und zur Entſcheinung gebracht wurde, iſt den Teilnehmern ſtrengſtes Stillſchweigen bis zum Erſcheinen der parteiamtlichen Darſtellung auferlegt worden. Württembergiſche Politik. *Stuttgart, 19. Okt. Der Zentrumsabgeordnete und Vigepräſident des Württembergiſchen Landtages Oberlandes⸗ gerichtsrat Dr. v. Kiene ſprach geſtern abend in einer Zen⸗ trumsverſammlung über die politiſche Situation, wo⸗ bei er meinte, die politiſche Mißgeburt der konſervativ⸗liberalen Paarung werde kaum viel Erſprißliches leiſten zum Wohle des Volkes und der einzelnen Stände. Im Lande ſehe es nicht viel beſſer aus. Demokratie, Sozialdemokratie und Deutſche Partei ſeien die Gegner des Zentrums. Dieſe ſchmerzliche Tatſache ſuchte Herr v. Kiene damit zu verzuckern, daß er ſich beeilte, zu betonen, eine Verbeſſerung der Lage des Zentrums liege bei den Konſervativen, mit denen die Ultramontanen vieles gemein⸗ ſam hätten. Eine Verſchlimmerung aber ſei eingetreten nicht nur durch den Verluſt der früher in der katholiſchen Mehrheit der Erſten Kammer gelegenen Schutzwehr, ſondern namentlich dadurch, daß die konſervative Richtung, die bisher zwiſchen den Katholiken und Proteſtanten in der Erſten Kammer beſtand, ſich mit der Zeit wohl verlieren werde. Diefe Verſchlimmerung hält Herr v. Kiene um ſo bedauerlicher, als in Württemberg der Schulkampf bevorſtehe, indem„zugeſtandenermaßen“ die konfeſſionsloſe Schule angeſtrebt werden ſoll. Aus Stadt und Land. *Maunnheim, 21. Oktober 1907. Der Schluß der Jubiläums⸗Ausſtellung. Mit einem Schlußakkord von überwältigender Großartig⸗ keit, von einer Fülle und Eindringlichkeit, daß der Nachklang für immer in den Herzen der Tauſende und Abertauſende ſchwin⸗ gen wird, die den letzten Tag unſerer Jubiläumsausſtellung mit erleben durften, hat das: bedeutendſte und großzügigſte Unter⸗ nehmen im Jubeljahr geſchloſſen. Es war Alles dazu angelegt, das Scheiden von der Stätte, die den Mannheimern ſo ans Herz gewachſen iſt, recht ſchwer zu machen. Selbſt das Wetter machte davon keine Ausnahme. Es war ein Herbſttag von einer Schön⸗ heit, die zu einer Zeit, zu der der Winter bereits vor der Tür lauert, doppelt angenehm empfunden wird. Kein Wölkchen trübte das Tiefblau des Himmels und namentlich in den Mittagsſtun⸗ den entwickelte Frau Sonne eine ſtaunenswerte Intenſität, die ſogar das Ablegen des Ueberziehers geſtattete und zum letzten Male dem Stuhlvermietungsinſtitut eine gute Einnahme ver⸗ ſchaffte. Schlußfeier im Muſenſaal. Schlichtheit, vornehme Würde chavakteriſierten die Schluß⸗ feier, durch die nachmittags im für derartige Veranſtaltungen ſo ungemein geeigneten Muſenſaal unſerer im Jubeljahr ſo viel bewunderten Feſthalle die Ausſtellung offiziell geſchloſſen wurde. Es waren dazu ungefähr dieſelben Perſönlichkeiten wie bei der feierlichen Eröffnung erſchienen, die Herren in Frack und Zylin⸗ der, die Damen, für die die Empore reſerviert war, in feſtlicher Toilette mit Hut. Ganz Mannheim war verſammelt: Die Spitzen der ſtaatlichen, militäriſchen und ſtädtiſchen Behörden, der Aus⸗ ſtellungsvorſtand, die Mitglieder der verſchiedenen Ausſchüſſe, die Garanttezeichner, die Ausſteller, kurz alle, die zu dem prächtigen Gelingen des gewaltigen Werkes in irgend einer Beziehung bei⸗ getragen haben. Sehr ſtark war auch das aktive und Reſerve⸗ offizierkorps vertreten, das mit dem Bunt der Uniformen Leben einförmige Schwarz des Zivilrocks brachte.⸗ In der erſten N 222 ³·¹¹Aů ſpektiver Muſik macht und natürlich flugs auch in Deutſchland, Anhänger und Nachahmer gefunden hat.) 5 Lieber ein ausgeſpielter Blüthnerflügel, als das echteſte, ton⸗ arme Spinettlein. Zur Begleitung niedlicher Nippes wie Mozarts „Veilchen“, das Frau Beling⸗Schäfer nebſt anderen Liedern, dar⸗ unter ein paar Vollslieder aus dem 18. Jahrhundert, ganz aller⸗ liebſt mit feiner Pointenbetonung vortrug, kann man ſich ſo eine aparte Raſſelkaſſette in musicis gefallen kaſſen. Die Rokokoſalon⸗ löwinnen auf dem Sopha mit blonder und ſchwarzer Mähne— Schönheitspfläſterchen hatten ſie nicht nötig— laſen dann, von einem Kollegen unterſtützt, Gedichte des fungen Goethe, von Gleim, Gellert u. a. vor. Die Auswahl war nicht gerade immer für eine Sonntagsvormittagspredigt im Theater paſſend, wie denn bekannt⸗ lich„die Wolluſt, die ſich greifen läßt“,— um hier nur eine der verfänglichen Wendungen zu zitieren— in der damaligen Poeſie, die Arno Holz in dem„Dafnis“⸗Liederbuch ſo geſchickt hat wieder aufleben laſſen, eine ziemlich bäufige Erſcheinung geweſen iſt. Für Theatergäſte von auswärts, die ſich im Perſonal nicht aus⸗ kennen, war es nicht leicht, ſich im Zettel zurechtzufinden, da die Namen der Mitwirkenden wohl in globo genannt waren, aber den einzelnen Vorträgen(mit Ausnahme von Nr. 2, der Rede des Intendanten) nicht beigefügt waren. Das in etwas panoptikum⸗ hafter Würde verharrende Rokoko⸗Lefekränzchen erhielt durch die anmutigen Geſten der blondgelockten Chlos oder Doris friſches Leben. Zum Schluß gabs noch zierliche Pas, von den Grazien unſeres Balletts mit viel„Ambition und Akurateſſe“, wie man damals ge⸗ ſagt haben würde, charmant getanzt.— In einer der zum Vortrag gelangten Fabeln lautete die Pointe:„Was von mir ein Eſel ſpricht, das acht' ich nicht!“ Die anwpeſenden Berichterſtatter ſchmunzelten, wußten ſie doch, daß dieſe klaſſiſchen Worte auch in unſerer Zeit ſich noch gan⸗ beſonderer Beliebtheit erfreuen, zumal bei jenen Preßverächtern unter den Angehörigen des Künſtlervölk⸗ Podium ein altertümliches Spinett ſein gläſernes Saitengezirp vernehmen ließ.(In Paris exiſtiert bekrantlich eine Vereinigung chens, die ſich nicht früh genug auf die neueſte„Kritik“ ſtürzen können.—ee— ee——— 2 f 5 8 12 5 Reihe ſaßen von rechts nach links: Polizeidirektor Korn, Fürſt Mfenburg, La Geh. Oberregierungsrat Pfiſterer, Bürge ter, Miniſter Exe. v. Bod⸗ man, der Vertreter d erung, Oberbürgermeiſter Dr. Beck, der Regierungspräſident der Pfalz, Exc. Ritter v. Neuffer, Geh. Oberregierungsrat Dr. Böhm, Karlsruhe, Geh. Hofvat Prof. Wagner⸗Karlsruhe, Geh. Kommerzienrat Reiß n. In⸗ genieur Smreker. Weiter bemerkten wir Generalintendant Exc. Bürklin, Oberamtmann Levinger, Bezirksamtmann Mat dwigshafen, Bürgermeiſter Hofrat Krafft⸗ i den Generaldirektor der pfälziſchen Eiſenbahnen, „und die Prof. Billing und Hellwag. Das chmuck, ernſt, feierlich, doppelt bollen Anordnung. Mit den Herrn Muſikdirektor Hänlein eigens 0 zten und von ihm mit bekannter Meiſterſchaft geſpielten feſtlichen Orgelpräludiums, das zu dem von der Gre⸗ nadierkapelle unter Herrn Kapellmeiſter Vollmers Leitung mit eindringlicher Wirkung geſpielten„Hallelujah“ von Händel überleitete, ſetzte die Feier ein. Dann begab ſich Herr Oberbürgermeiſter Dr. Beck ium, um in der ihm eigenen formpollendeten Weiſe k auf die hervorragendſten Veranſtaltungen des zu werfen und den Blick auf die beiden Wahr⸗ zeichen für die künftige intellektuelle Entwicklung Mannheims, je Kunſthalle und die Handelshochſchule zu lenken. Wohl durch⸗ zitterte leiſe Wehmut die Ausführungen unſeres hochverehrten Stadtoberhauptes, als er des ſchweren Verluſtes des badiſchen und deutſchen Volkes durch das Hinſcheiden des hohen Protek⸗ tors der Ausſtellung gedachte, als er an die vielen frohen Tage erinnerte, die der Feſte lange Kette im Jubeljahr brachte, aber als er aus die beiden hochragenden Erinnerungszeichen an das denkwürdige Jahr, an den Tempel der Kunſt und an das ſüd⸗ deutſche Bildungs⸗Zentrum, erinnerte, da klang aus den Worten frohe Zuverſicht im Ausblick in das vierte Säkulum heraus. Wir laſſen die ausgezeichnete Rede nachſtehend im Wortlaut folgen. Hochanſehnliche Feſtverſammlung! Mit einem wehmutsvollen, ſchmerzlich ſchrillen Schluß⸗ alkorde, unter den melancholiſchen Klängen der Totenglocken um einen geliebten Landesherrn— den treuen Vater ſeines Volkes, deſſen wärmſter Wunſch Mannheims Glück war, dem durchlauchtigſten Protektor unſerer Ausſtellung— endet unſer Stadtjubiläum. Verrauſcht ſind all ſeine feſtlich frohen Tage, verblaßt iſt Mannheims farbenprächtiges Feſtgewand, dahin gegangen alle die Kinder der lieblichen Flora, der holden Tochter der Natur in ihrem herrlichen Farbenſchmelze, verſchwunden des Sommers Sonnenglanz und reicher Laubſchmuck, entfärbt auch all' die bunten Fahnen und Wimpel, die unſeren Gäſten von Straßen, Dächern und Balkonen gaſtfreundlich grüßend entgegenflat⸗ terten. 85 85 Nicht alles aber ſollte ſo flüchtig vergehen, wie jener Feſte Feierglanz, die ſo oft frohe Menſchenmengen heiter ſcherzend in prächtigen Räumen, Anlagen und Plätzen zuſammenſcharten! Nein, nicht nur in äußerem Gepränge ſollte— wie ich vor 6 Monaten hier an dieſer Stelle auszuführen die Ehre hatte— nach der Abſicht der ſtädtiſchen Behörde unſer Jahrhundertfeſt begangen werden, ſondern ſie ſollte vor allem in würdiger Weiſe erfolgen durch eine Veranſtaltung, welche zugleich ein Spiegel⸗ bild der innerlichen Kraft und Leiſtungsfähigkeit unſeres Ge⸗ meinweſens darzuſtellen vermag. Und ich glaube, daß es uns geglückt iſt, dieſes Verſprechen einzulöſen, daß es uns geglückt iſt, in unſeren beiden Ausſtellungen ein zwar unendlich ſorgenvolles, aber doch ein gewaltiges, allſeits gewürdigtes, unſerer Stadt zur Ehre gereichendes Werk geſchaffen zu haben Dank der wohl⸗ wollenden Unterſtützung der Großherzoglichen Regierung, deren Vertreter wir in der Perſon Sr. Exzellenz des Herrn Miniſters Jubilä Freiherr von Bodman in unſerer Mitte begrüßen zu dürfen, Dank ungewöhnlicher Energie und Schaffenskraft einzelner hervorragender Männer, an deren Spitze ich meinen verehrten Kollegen Ritter, die Herren des Ausſtellungsvorſtandes und die zahlreichen trefflichen Mitarbeiter nenne, Dank der rühmlich an⸗ erkannten künſtleriſchen Leiſtungen von Männern wie Dill, Läuger, Billing und ſo vieler anderer kongenialer Künſtler, Dank der Opferwilligkeit und Hingabe der tüchtigſten Meiſter Deutſchlands in Gartenkunſt und Gartenbau, Dank der ſteten Hilfsbereitſchaft der Preſſe, die ſich als auf der vollen Höhe ihrer Aufgabe ſtehend bewährt hat, daß es uns aber auch ferner geglückt iſt, Dank der außerordentlich mühevollen und feinſin⸗ nigen Vorbereitung meines verdienten Kollegen Martin und der gereiften Kunſtbegeiſterung des Intendanten Dr. Hagemann, durch ein glänzend verlaufenes Muſtkfeſt, durch Muſterauffüh⸗ rungen ausgewählter Meiſterwerke des Schauſpiels und der Oper der muſikaliſchen und dramatiſchen Welt nicht bloß die hiſtoriſche Bedeutung des alten Mannbeims als Miege der In⸗ n eeeeee————— ee —2 ſtrumentalmuſik, ſondern die fortdauernde eifrige Pflege dieſer Kunſtgattungen auch in der Neuzeit in Erinnerung zu bringen. Aber auch mit dieſen Veranſtaltungen ſollte unſere Jahr⸗ hundertfeier nicht ihren Abſchluß finden. Sollte nicht auch die Erinnerung an dieſe unvergeßlichen Tage, in denen Mannheim wie Prinzeſſin Dornröschen aus langem, langem Zauberſchlafe weltabgeſchiedener Vereinſamung zu erwachen ſchien, durch dauernde Schöpfungen feſtgehalten werden, die noch nach Generationen unſern Enkeln berichten, daß man nicht bloß in flüchtigem Feſtestkaumet und vorübergehenden Veranſtaltungen eine Jahrhundertfeier zu begehen verſtand? In ernſter Stunde haben wir uns gelobt, daß mit der Ver⸗ anſtaltung einer wohlgelungenen Ausſtellung von Meiſterwerken der Malerei und Skluptur wir unſer Werk nicht als abge⸗ ſchloſſen anſehen dürfen, ſondern daß in einer Periode wirt⸗ ſchaftlicher Blüte unter kraftvollem ſtädtiſchem Schutze und feinſinnigem Mäcenatentume glücksgeſegneter Mitbürger in An⸗ knüſsung an die Tage ſtrahlenden Ruhmesglanzes unſerer Stadt als einſtiges Pfälzer Florenz eine Neubelebung künſt⸗ leriſcher Triebe in wirkungsvoller, zielbewußter Arbeit ange⸗ ſtrebt werden müſſe und all' unſer Bemühen wird einen natürlichen Mittelpunk' finden in dem von kunſtgeübter Archi⸗ tektenhand geſchaffenen ſtimmungsvollen Tempel bildender Kunſt. Auch noch ein weiteres Merk⸗ und Wahrzeichen, das gerade in den Jubiläumsmonaten der Vollendung entgegenreifte,— die Handelshochſchule— ſoll hochaufgerichtet künden nicht bloß von Mannheims Jubeltagen, ſondern auch von dem ernſten Streben ſeiner Bürgerſchaft nach immateriellem Fortſchreiten, nach Schaffung neuer Bildungsanſtalten zur Bereicherung des intel⸗ lektuellen Lebens unſerer Stadt, durch die Gründung einer geiſtigen Hochburg nicht nur für kaufmänniſches Wiſſen, ſon⸗ dern für die zentrale Pflege des Bildungsbedürfniſſes aller Schichten des hieſigen Bürgertums. Das tiefe Leid, das ſeine düſteren Schatten über unſer badiſches Heimatland herabſenkte, verſtattet keinen Raum einem Feſte der Freude, zu dem ſich doch die Eröffnung der Handelshochſchule geſtalten ſollte und es muß dieſer Feſtakt, wenn auch die Schöpfung ſchon in dieſen Tagen ins Leben tritt, auf eine günſtigere Zeit verſchoben werden. Mit dieſen Gedanken und Plänen, an deren zukunfts⸗ reichen Verwirklichung das ganze Können und Wollen der jetzigen und künftigen Generation in ewig jugendlicher Neu⸗ geſtaltungskraft ſich bewähren möge, ſchließen wir unſere 3. Jahrhundertfeier mit dem von mir an unſerem Jubelfeſte ausgegebenen Loſungsworte: Unſere liebe Heimatſtadt Mannheim, ſie wachſe, blühe und gedeihe auch fürderhin von Geſchlecht zu Geſchlecht, von Jahrhundert zu Jahrhundert. Als unſer Stadtoberhaupt unter lebhaftem Beifall ſeine lichtbollen Ausführungen beendet hatte, ergriff Herr Bürgermeiſter Ritter das Wort. Der verdienſtvolle Leiter der Ausſtellung beſchränkte ſich in ſeinen warmherzigen Ausführungen auf ſein mit ſo 8 genialem Verſtändnis und mit ſo erſtaunlicher Schaffenskraft durchgeführtes Werk, beleuchtete den materiellen und ideellen Effekt der Ausſtellung und nahm vor allem Gelegenheit, Aller derer rühmend zu gedenken, die das Werk vollenden und weiter⸗ führen halfen. Er führte folgendes aus: 10 5 Hochanſehnliche Verſammlungg 2 Rauſchende, dürre Blätter, vom Heehſtwind über Beete und Wege verweht, und welke Blumen und Blüten, ſie mahnen uns an das Sehnen der Natur nach des Winters ſtiller Ruhe und verlangen gebieteriſch, daß ein Unternehmen, das beſtimmt ſein ſoll, die ſchönſten Gebilde der ſchaffenden Naturkraft in höchſter Vollendung zu zeigen, ſeine Tore endlich ſchließt. Aber auch wir Menſchen empfinden nach dem ſtark wogenden Getriebe der faſt ſechsmonatlichen Ausſtellungszeit das Bedürfnis, zu unſerer ge⸗ wohnten Lebensweiſe zurückzukehren und die vielen Eindrücke des ereignisreichen Sommers erſt wieder an beſchaulichen Winter⸗ abenden und in der Erinnerung mehr abgeklärt, auf uns ein⸗ wirken zu laſſen. 8 19 Ein wechſelvolles Bild iſt in der Ausſtellung an uns vor⸗ übergezogen. Drüben zwar in Billings monumentaler, klaſ⸗ ſiſch ſchöner Kuppelhalle waren es immer dieſelben von Dill zu einer pollendeten Darſtellung moderner Raumkunſt vereinig⸗ ten Meiſterwerke, die ſchon in den erſten Wochen durch eine günſtige Kritik hervorragender Kenner für die Ausſtellung einen durchſchlagenden künſtleriſchen Erfolg errungen haben. Und auch der von Läuger für den Gartenbau in ſo einfacher und doch ſo ſtilvoller und vornehmer Architektur geſteckte Rahmen blieb immer derſelbe. Aber es wechſelte ſtets unter Keerls tüch⸗ tiger Leitung die reichbeſetzte Pflanzung und der Beete bunte Blütenpracht. In den Hallen löſte in ununterbrochener Reihen⸗ folge eine Sonderausſtellung die aundere ab. Von den erſten zu 3535 einem duftenden Frühlingsgruß gebundenen Veilchen und Mai⸗ glöckchen bis zu den herbſtlichen, ſo recht an die Abſchiedsſtim⸗ mung mahnenden Chryſanthemen brachten uns die Gärtner den ganzen Sommer hindurch ſtets nur das beſte ihrer Freiland⸗ und Treibhauskulturen und die vom Grafen von Helmſtatt ſo vorzüglich geleitete Obſtſchau zeigte uns, daß vom erſten Früh⸗ obſt bis zu den Spätfrüchten und Trauben der deutſche Züchter vermöge ſeines eiſernen Fleißes und der fortwährenden plau⸗ mäßigen Veredelung ſeiner Kukturen ſehr wohl imſtande iſt, auch mit dem durch klimatiſche Verhältniſſe vielfach bevorzugten Auslande in eine erfolgreiche Konkurrenz einzutreten. Waren auch von Anfang an die Gärtner und all die vielen Züchter des herrlich mundenden Obſtes ſchon des regen Wettbewerbes wegen ſtets beſtrebt, immer nur das beſte auszuſtellen, ſo ſchien es doch, als ob ſie reckenhaft ausgreifend ihre letzten Kräfte aufgeboten hätten, um gerade bei den groſten Schlußausſtellungen mit außergewöhnlich hervorragenden Leiſtungen hervorzutreten. Denn gerne erinnern wir uns der farbenprächtigen Bilder der letzten gärtneriſchen Herbſtausſtellung, und bald darauf ver⸗ wandelte die Bindekunſt unter Olbertz' bewährter Leitung un⸗ ſern herrlichen Nibelungenſaal in ein zauberhaftes Märchenland. Einen gewaltigen, bis jetzt noch nie erreichten Umfang hatte die ſozial⸗politiſch ſo bedeutſame Ausſtellung über Verwertung von Obſt und Gemüſe im Haushalt angenommen. Und die letzte große Obſtausſtellung war nach Umfang und Beſchaffenheit ſo ſtark beſchickt, daß man wohl auf Jahre hinaus auf dem europä⸗ iſchen Kontinent eine Obſtſchau gleicher Art nicht wieder wird zu ſehen bekommen. Gegen 2000 verſchiedene Ausſteller haben ihre Erzeugniſſe eingeſandt, und zur Beurteilung der vielfach ſtark beſetzten un⸗ zähligen Wettbewerbsnummern mußten über 500 auswärtige Sachverſtändige als Preisrichter berufen werden. Das forwäh⸗ rende Abräumen u. Wiederaufbauen brachte eine ungeahnte Fülle von Arbeit. Gleichwohl nahmen die Geſchäfte ſtets einen flotten un⸗ geſtörten Fortgang dank der perſönlichen Begeiſterung und dank des unermüdlichen, raſtloſen Fleißes all der Perſonen und Be⸗ amten, die zur Mitarbeit an dem großen Werk gewonnen waren. Einen trefflichen Anſporn zu dieſer freudigen Arbeitsluſt gab allerdings der auch in den kühnſten Hoffnungen niemals er⸗ träumte große Erfolg, wie er ſich in dem gleich in den erſten Tagen einſetzenden gewoltigen Maſſenbeſuch kundgab. Schon in der zweiten Woche waren über 50 000 Dauerkarten gelöſt, und die Sonntage brachten eine ſolchen Zuzug von auswärts, daß große, weit ausgedehnte Ausſtellungsgelände die Beſucher k zu faſſen vermochte. Wenn auch die intenſive Benützung der Dauerkarten ſpäter etwas Lachgelaſſen hat, der Beſuch von aus⸗ wärts blieb bis zum Schluß der denkbar günſtigſte. Denn nur vereinzelte Tage ſind zu verzeichnen, an denen die Freguenz der auswärtigen Beſucher unter die Zahl von 1000 herabgeſunken iſt, und für die ganze Ausſtellungszeit ausgerechnet, ergibt ſich mi Einſchluß der Sonntage eine Durchſchniltsziffer von täglich mehr als 4000 zahlenden Perſonen. Daß die Frequenz eine ſolche Höhe erreicht hat, und daß es die unerwartet günſtige Wendung der finanziellen Lage vorausſichtlich ermöglichen wird, von einer Heranziehung der Garantiezeichner ab⸗ zuſehen,(Beifall) verdanken wir in erſter Linſe der opfer⸗ willigen, vorzüglichen Haltung unſerer eigenen Mannheimer Bürgerſchaft, dann aber auch der alten treuen Anhänglichkeit un⸗ ſerer benachbarten, herrlichen geſegneten Pfalz, mit der gerade wieder aus Anlaß der Ausſtellung neue wertvolle Beziehung angeknüpft worden ſind. Aufrichtigen Dank verdient auch di Großherzoglich Badiſche und andere deutſche und auch auslän⸗ diſche Regierungen für die tatkräftige Unterſtützung, die ſi ſerem Unternehmen haben angedeihen laſſen. Beſonderen Dank habe ich im Namen des Ausſtellungsvorſtandes abzuſtatten den Beamten und Arbeitern, den Leitern der Sonderausſtellung den Mitgliedern der Ausſchüſſe und Kommiſſionen, den Pre richtern, den Ausſtellern und vor allem auch der Preſſe, di Anfang an mit ihrer großen Macht auf unſerer Seite ſtand, Nur durch das einträchtige Zuſammenwirken all dieſer Faktoz es denkbar, einen dauernd guten Beſuch zu ſichern. konnte erreicht werden, daß gegen 4 Millionen Perſon Ausſtellungstore paſſiert haben. Wenn nur ein keiner Teil derſelben für Empfinden wertvolle neue Anregungen gefunden bei einem kleinen Teil derſelben die Liebe zur Luſt zur Pflege der Blumen und Pflanzen geweckt worden iſt, und wenn nur ein Teil der Ausſteller für die Opfer durch nachhaltige geſchäftliche Vorteile entſchädig dann hat die Stadtgemeinde Mannheim mit der Durch hr dieſer bon ihrem Oberbürgermeiſter angeregten und inſzen Ausſtellung nicht nur eine große künſtleriſche, ſondern uch ſoziale und wirtſchaftspolitiſch bedeutſame Tat vollbracht, daß dem ſo ſei, das wollen wir alle von ganzem Herzen ſchen. Ich geſtatte mir nun, an den Herrn Präſidenten des herzoglich Badiſchen Miniſteriums des Innern, Exzellenz herrn von Bodman, dem wir für ſein heutiges Erſcheine⸗ das ſchon mehrfach bekundete warme In tereſſe aufrichtige ſchulden, die ehrerbietigſte Bitte zu richten, die Zuerken Die Rede des Herrn Intendanten Dr. Hagemann hatte folgenden Wortlau Was wir in dieſen ſonntäglichen Vorn tunden n 1 möchten irgend eine Zeit oder das Weſen irgend eines großen Künſtlers als kulturellen Ausdruck einer Zeit einfangen und dieſe Zeit in einigen Vormittagsſtunden wollen? Wir ihrer künſtleriſchen Erſcheinungen zu genießen verſuchen. Gei Erkennen, nicht im Lernen. Wir wollen hier nicht in eine Schul⸗ ſtunde gehen. Die Schule zerpflückt. Wir aber möchten ſammeln. Allerlei Einzelnes zum Ganzen werden laſſen. Den Geiſt der ver⸗ ſchiedenen Zeiten und der großen Zeitkünſtler begreifen lernen ohne daß wir ihnen deshalb ſtets zu gleichen brauchen. Die Einleitung ſoll jedesmal etwas erzählen vom Wollen, Wünſchen und Werden eines bedeutenden Menſchen und Künſtlers oder eines durch ſeine Geſchloſſen⸗ heit bedeutenden Zeitalters. Und die Vorkräge nachher ſollen unmittel⸗ bar Zeugnis ablegen vom Weſen dieſes Künſtlers oder dieſes Zeitalters. Das Ganze iſt als Impreſſion gedacht. Der Ausdruck künſtleriſcher Temperamente in ihren Werken lin Bildern, Worten, Tönen und Tänzen) ſoll bei willig geſtimmten und aufrichtig geſinnten Zuſchauern und Zuhörern um Eindruck werden. Das iſt alles. Und das iſt viel. Wir wählten für den Anfang das 18. Jahrhu udert⸗ die Zeit von Mannheims Größe und Ruhm. Hatte Kurfürſt Karl Philipp den allgemeinen Aufſchwung unſeres Landes zielbewußt eingeleitet, fo voll⸗ zieht ſich unter Karl Theodor ſchnell der Aufſtieg bis zum Zenith kultureller Höhe. Baumeiſter wie Bibiena und Verſchaffelt ſchmiccken unſere Stadt mit bedeutſamen Denkmälern ihrer Kunſt. Der Bau⸗ und Gartenkünſtler Pigage richtet den Schwetzinger Luſtgarten her. Das Mannheimer Orcheſter erwirbt ſich europäiſchen Ruf und die Mannheimer Komponiſtenſchule iſt eine Zeit lang Trägerin der Weiter⸗ entwicklung in der Inſtrumentalmuſik. Goethe und Mozart kommen nach Mannheim, um ihr Wiſſen und Können zu bereichern. Und als dann im Jahre 1775 unſer Hof⸗ und Nationaltheater erbaut wurde, flaßt Dalberg noch einmal alle Errungenſchaften der Zeit zu hervor⸗ ragenden theatraliſchen Kunſttaten zuſammen. Wir ſind zwar heute geneigt, auf die Tage, wo der Urgroßvater die Urgroßmutter nahm, ein wenig verächtlich hinabzuſehen. Mit Recht, wenn man will. Denn wir ſind weiter gekommen, viel weiter. Manche behaupten ſogar, wir hätten es ſchon herrlich weit gebracht. Mag ſein. Das 19. Jahrhundert hat gewiß eine Anzahl bedeutender Naturphänomene 8 1 55„ 0 5 Genießen im für die Kulturmenſchheit bezwungen. Gigantenwerke der fKunſt, wie der„Fauſt“, die„Miſſa ſolemnis“, der„Ring der Nibelungen“— philoſophiſche Syſteme, wie ſie in Kants„Kritik der reinen Vernunft“ und in Schopenhauers„Die Welt als Wille und Vorſtellung“ nieder⸗ gelegt wurden, und noch ſo viele andere zielſichere Kulturleiſtungen auf den verſchiedenſten Gebieten modernen Geiſteslebens vermögen die wahrhaft Genießenden hin und wieder auf die höchſten Höhen des Daſeins zu tragen. Und doch ſollten wir uns den wunderſamen Reizen jener früheren Zeit nicht ſo ganz verſchließen— jener Zeit, die wirklich eine Zeit war: eine Zeit von einer Schärfe im Charakterbilde, von einer Geſchloſſenheit der Lebensanſchauung und Lebenswertung— eine Zeit mit einem ſo künſtleriſch gehobenen Geſellſchaftsleben und mit ſo ſtarkem und klarem Stilbewußtſein, wie ſie kaum vordem gelebt worden iſt“ Nicht daß die Menſchen damals die Arme gen Himmel ſtreckten und ihre Gottheit um die Erkenntnis alles Seins und Werdens au⸗ flehten— nicht, daß man ſich in das eigene Weſen verſenkte, um die Löſung der vielen Welträlſel zu verſuchen. Nichts von alledem und ähnlichem ſtand im Mittelpunkt des perſönlichen und geſellſchaftlichen Intereſſes des Rococo⸗Menſchen. Der Erdgeiſt war es vielmehr, den man beſchwor und verehrte. Man nahm das Leben als ein Geſchenk u. leitete von der Lebenstatſache die Lebensvegel ab, es möglichſt angenehm zu Ende zu leben, Genießen zu lernen, war damaäls Wunſch und⸗ Sehnſucht des reifenden Erdenkindes: genießen mit allen Sinnen und Nerven— aber mit Ziel und Maß. Nicht etwa um des Maßes als moraliſche Forderung wegen, ſondern um bis ifis höchſte Alter hinein genußfähig bleiben zu können. So gab man denn ſein Menſchentum nicht von Zeit zu Zeit in markerſchütternden Leidenſchaften aus, wie es die Renaiſſauce geliebt hatte, ſondern übte immerfort eine be⸗ ſtrickende Galanterie und eine geiſtynlle Liebenswürdigkeit. Kein Lachen, Lärmen und grobſinnliches Begehren gab Kunde von einer geſteigerten körperlichen und ſeeliſchen Reizſamkeit— nur mit feinem Lächeln, in verhaltenem Flüſtern vertraute man dem andern ſeine empfindſamſten Gefühle. Man ſpielte man ſpielte mit der Liebe, wie man mit der Natur, mit der Vernunft, mit Kunſt und Politik ſpielte. So war es möglich, daß die ſchöne Ninon de Lenclos noch mit achtzig Jahren die Liebe eines Mannes erwidern und bis an ihr Lebensende ihre zahl⸗ loſen jungen Verehrer in allen Arten und Phaſen des Kunſt⸗, Welr⸗ und Menſchengenußes eindringlich und deshalb erfolgreich unterweiſen konnte. Sie bekränzte ihnen die Stirnen und lehrte ſie die Luſt am Kopf auf Nimm Menſchen, an ſich Telbft und an den anderen— die Luf und an der Frau, beſonders an der Frau. Die Frau— lichen Sinne rechtlos— wurde zum Abgott einer ganz femininen Zeit. Und ſie zögerte nicht, dieſe Stellung zu nüt Frauen waren es, die nunmehr der kulturellen Betätigung zu bereiten wußten: in ihren Salons. Die Brüder Goned Uns in ihrem bezaubernden Buch über„Die Frau des 18. Jahrhur pon ihnen erzählt, von den verſchiedenen Filialen des großen J bureau d' esprit: Von der Herzogin von Maine, der Madam G der Marſchallin von Luxenbourg und vielen anderen wurde hier jetzt zum geſellſchaftlichen Kunſtwerk. Das fre ſchmackvolle Zuſammenſein der Menſchen führt zu eine Kul ohnegleichen; zu einer höchſten Verfeinerung aller Gef le, n der exotiſchen, und zu ihrer Auflöſung in rhythmiſchen K im Tanzen und bewegtem Plaudern. Hier eine entzücken Gra Ausdruck ſchillernder Sinnlichkeit— dort die philoſophiſche S feinen Gewande der Ironie. Viel heitere Laune und ein wen heit— viel Lügen und ſehr viel Witz. Zu alledem dann Einſchlag ſentimentaler Schäferet und weichlicher Empfindſa And ſo verrann dieſe Zeit, die man mit vollem Be uß köſtlich empfand. Schon hatte ihr das Weltgeſchick länaſt da aufgedrückt. Nur wußte ſie es immer wieder mit Pude und mit jenem unſagbar feinem Lächeln zu verdecken Lächeln, das uns noch heute an den Frauen jener Zeit an den Männern ſo abſtoßend erſcheint. Man ſah nich bereits gezeichnet war— man wollte es nicht ſehen. Si nicht mehr an einen Wandel, dieſe Menſchen, nachdem hinieden doch ſo wohl erzing. Man wünſchte, daß es imme und begriff nicht, warum es nicht immer ſo bleibe konn Nacht ſah dann mit einem Male alles ſo ganz anders der gepuderten Perücke hatte man ſich die rote Jakobiner den Kopf gezogen— wo man eben noch lüſterne eb tauſchen pflegte, ſchrie man einander hochtönende Phraſen Gleichheit, Brüderlichkeit“ ins Geſicht— ſtatt des flinken degens und des bekränzten Schäferſtabes zwiſchen den weiß ſchuhten Fingern nahm man jetzt einen derben Knotenſtock in Fauft— und ſtatt es ſich in den wohligen Polſtern eines breit Liebeslagers gut ſein zu laſſen, wurde bald ſo mancher hochgeboren rwiederſehen über die ſchmale Pritſche der Guill te Anzeiger. Mittagblatt⸗) 5 5 Mannheim, 21. Oktober. fürſtlichen Ehrenpreiſe und der geſtiftelen Staatsmedaillen be⸗ kauntgeben und alsdann die Ausſtellung für geſchloſſen erklären zu pollen. Auch dieſe Ausführungen wurden aufgenommen. Dann nahm 5 Miniſter Exz. Irhr. von das Mort zur Bekanntgabe der Staatsau mit lebhaftem Beifal Bodman der Verleihung der Ehrengaben und rer warme Dankesworte für das te borausſchickte. Der Miniſter har am Schluß erfolgreichen Ausſtell 8 em das Gefühl des Dankes, das nun alle erfü It und welchem ich hier öffentlichen Ausdruck ver⸗ leihen möchte: des dankbar wehmütigen Gedenkens aus tiefer Trauer heraus an den durchlauchtigſten Protektor der Aus⸗ ſtellung, des Dankes an die Stadt Mannheim als Veranſtalterin und Leiterin des Unternehmens und des Dankes an die Aus⸗ ſteller. Die Stadt Mannheim iſt bei der feſtlichen Begehung ihres 300jährigen Beſtehens vor Allem gefeiert und beglück⸗ wünſcht worden als eine große Handelsempore, als eine Stadt, deren ſtaunenswerte wirtſchaftliche Entwicklung Zeugnis ablegt für ein in Arbeit und Erwerb hervorragend iges wage⸗ mutiges Bürgertum. Daß gerade hier der Gedanke entſprang, das Ehrenjahr der Stadt durch eine Kunſtausſtellung zu feiern und als Wahrzeichen der 300jährigen Entwicklung eine blei⸗ ende Heimſtätte der Kunſt aufzurichten, daß dieſer Ge⸗ danke von der Bürgerſchaft Mannheims freudig aufgenommen Aund opferwillig verwirklicht wurde und daß die Stadt es gleich⸗ zeitig unternahm, das Jubeliahr abzuſchließen mit der Schaf⸗ fung einer Handelshochſchule, die zu einem Mittelpunkt Algemeiner Bildung we t dem Gedenkjahr eine höhere Weihe gegeben und begr Hoffnung, daß dieſes Jub bel⸗ jah ens für die weitere Da iſt der Ausgang ſein werde bleibenden S Dürfen wir ſo voll freudi ſo iſt es meine Aufgabe, in Stunde der Mannheim von ganzem Herzen namens des Landes zu danken für Ausſtellung, für dieſe Ausſtellung, die uns ein ſo ſchönes und vollkommenes Bild der neueſten Beſtrebungen und ungen⸗ ſchaſten auf dem Gebiete der bildenden Künſte gegeben hat, die uns ferner gezeigt hat, wie der Gartenbau ſich in den Dienſt dieſe ruchtender Anregungen für Erwerbsle gel t und werden it iber das Weichbild dieſ hinaus förde ben hier zu einem harmon künſtleriſchen Begabu ih hres regſamen Fl durften neben den Ausſtellern aus de mat z ugehörige anderer deutſcher Staaten und auch des Stelle die durch hingebende Tätigkeit ˖ durch Verleihung von Ehrenzeichen a ichne uchen der Ausſtellungs tſprecher mnmehr ie Ehrenpreiſe und Staat; bekannt geben. Ehrenpreiſe. Es erhielten den Ehrenpreis des deutſchen Kaiſers und von Preußen: Fred. Henkel, i. Firma Großgärtnerei el, G. m. b.., Darmſtadt; des Höchſtſeligen Großherzogs kiedrich von Baden: Dörſam, Ludwig, Kunſt⸗ und Handels⸗ Heidelberg; des Erbgroßherzogs, derzeitigen Großher⸗ zogs Friedrich II. von Baden: Kreisverbände Badens, Vorſtaud Herr Landtagsabgeordneter Geppert mit dem Sitz in des Herrn Fallieres, des Präſidenten der franzöſiſchen ctblik: Ignaz Fu ß, Obſtzüchter, Ottersweier in Baden, Prinzen Maximilian von Baden: Hermann Ruh, und Handelsgärtner, Beiertheim bei Karlsruhe; des zregenten Luftpold von Bayern: Fritz Liefhold, Handels⸗ annheim; des Prinzen Arnulf von Bayern: Gebr. mayer, Gartenarchitekten, Frankfurt a..; des Königs : Nik. Roſen kränzer, Kunſt⸗ und Handels⸗ eim; des Großherzo n: Friedr. Rö⸗ 4. Friſch, Ehr. Wil mer, Samenhandlung, Quedlinburg; des Hroßherzogs von Oldenburg: Th. Steinhauer, Kunſt⸗ und Handelsgärtner, Laubenheim⸗Mainz; des Herzogs von Sachſen⸗Meiningen(1. 1 Pokal, 2. 1 Dreifuß mi:? Schale): I. Königliches Land⸗ ratsamt in Homburg v. d.., II. Hörth, Obſtzüchter, Ottersweier; des Herzogs Ernſt von Sachſen⸗Altenburg: Otto S chmitz⸗Hübſch, Merten bei Bonn; des Herzogs von Anhalt: Jean Reinhardt, Obſtbaumſchulen, Ziegelhauſen; des Fürſt⸗ regenten von Reuß ä..: Goos u. Koenemann, Stauden⸗ gärtnerei, Niederwalluf. Medaillen. Die ſilberne Medaille von dem Herzog Karl Eduard von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, am Bande tragend: Carl Hausmann Handelsgärtner in Stuttgart. Die Badiſche Staatsmedaille erhielten: Heinrich Lanz, Maſchinenſabrik in Mannheim, E. Schwenk, Kunſt⸗ ſteinwerke in Ulm a. d. Donau, Wilhelm Pfitzer, Kunſt⸗ und Handelsgärtner, Stuttgart. C. F. Velten, Baumſchulen in Speyer. Nikolaus Gaucher, Obſtplantagen, Stuttgart, T. Boehm, Roſen⸗ und Baumſchulen, Oberkaſſel bei Bonn, Groß⸗ herzogliche Landwirtſchaftsſchule Auguſtenburg i.., O bſt⸗ u. Gartenbauſchule in Schwetzingen, Badiſcher Frauenvereins in Karlsruhe, Landwirtſchaftskammer für die Provinz Brandenburg in Berlin, Landwirtſchaftskam⸗ mer für das Großherzogtum Heſſen in Darmſtadt, Rheingauer Verein für Obſt⸗ und Gartenbau in Geiſenheim. Die Große goldene Medaille des König⸗ reichs der Niederlande: dem Landwirtſchaftlichen Be⸗ zirksverein Frankenthal. Die Große ſilberne Staatsmedaille des Königreichs Preußen: 1. Haushaltungsſchule in Baden⸗ Baden, 2. Zuckerraffinerie Mannheim, Sluis u. Groot, Samenhandlung, Enkhuizen, Holland, 4. O. vom Eigen, Samenhau g, Haan i. Rheinland, 5. Beiſen⸗ buſch, J. Blumenzwiebelkulturen, Dorſten in Weſtfalen, 6. Gebr. Siesmayer, Gartenarchitekten, Frankfurt a.., 7. Nu h, Hermann, Kunſt⸗ und Handelsgärtnerei, Beiertheim bei Karlsruhe, 8. Boeſh m,., Roſen⸗ und Baumſchulen, Oberkaſſel bei Bonn, 9. Lambert, Peter, Roſenſchulen, Trier, 10. Mö⸗ nings, Julius, Obſtplantage„Pomone“, Neuß a. Rh, 11. Vaſſauiſcher Landes⸗Obſt⸗ und Gartenbauverein, Geiſenheim a. „12. Landwirtſchaftskammer für das Großherzogtum Heſſen in Darmſtadt. Die gr Königreie delsgärtner, Speyer. Die kleine ſilberne Staatsmedaille igreichs Preußen: 1. Großherzogliche Forſt⸗ und Do⸗ Direktion in Karlsruhe, 2. Werner,., Kunſt⸗ und Han⸗ 3ä„Beuel a. Rh., 3. Schmitz⸗Hübſch, Otto, Obſt⸗ zuchter in Merten b. Bonn, 4. Welling, H.., Obſtzüchter, Naaldwijk(Holland), 5. Schlenker, Karl, Baumſchulen, Stutt⸗ gart, 6. Großh. Landwirtſchaftsſchule in Auguſtenberg i.., 7. Velten, C.., Baumſchulen, Speyer, 8. Kimmig u. Metz⸗ ger, Maſchinenfabrik, Appenweier in Baden. Die kleine bronzene Medaille des König⸗ reichs Preußen: 1. Velten, C.., Baumſchulen, Speyer, 2. Obſtbauortsverein in Ittendorf i.., 3. Landpirtſchaftlicher Be⸗ girksverein in Ludwigshafen a. Rh., 4. Münz, Emil, Kunſt⸗ und Handelsgärtner, Waiblingen. Die großherzoglich heſſiſche ſilberne Staats⸗ medaille: 1. Obſt⸗ und Gartenbauverein in Nieder⸗Olm, 2. Obſt⸗, Wein⸗ und Gartenbauverein in Gau⸗Algesheim, 3. Becker, ., Weiſenau⸗Mainz, 4. Großgärtnerei Henkel, G. m. b.., bronzene Staatsmedaille des Preußen: 1. Buchner,., Kunſt⸗ und Han⸗ chen, 2. Velten, Gebrüder, Mannheim⸗ des erzogl. Geffiſche bronzene Staats⸗ eim des Obſt⸗ und Gartenbau⸗ 2. Roſe,., Inhaber Hugo Kern, 8. und Gartenbauverein für den Kreis Oppenheim, loßgärtnerei Gau⸗Algesheim, 6. Dittmann,., Hof⸗ Darmſtadt, 7. Kreisobſtbautechniker Bieſterfeld, Offenbach, 8. Ortsgrupp? Gunt des Obſt⸗ und Gartenbau⸗ bereins für den Kreis Oppenheim, 9. Th. Stein hauer, Lauben⸗ heim⸗Mainz. Die ſilberne S vereins 1 Kreis Worms, Straatsmedaille des Groß⸗ herzogtums Sachfſen. Weimar: 1. Zolg⸗Egger, Baumſchulen, Biethingen, 2. Otto Schmetz⸗Hüb ſch, Obſtzüchter, Merten bei Bonn, 3. Socisté régionale'horliculture de Montreuil. Die bronzene Staatsmedaille des Groß⸗ Herzogtums Sachſen Weimar: 1. 5 ohm, Franz Söhne, Baumſchulen, Gelnhauſen, 2. Weſtpreußiſcher Provinzial⸗ Obſtbauverband Danzig, 3. Weſel ſche Gartenbauverwaltung Bonn, elnt, Kiſtenfabrik, Köln⸗Sülz, 5. Obſt⸗ und Garkenbauverein in Speher, 6. Hörth,., Obſtzüchter, Otters⸗ weier. a) Silberne Staalsmedaille des Herzog⸗ tums Sachſen⸗Altenhurg: 1. Schächterle, Heinrich, Baumſchulen, Cannſtatt; b) Brounzene Staalsmedaille: 1. Brahe, Fr., Gartenarchitekt, Mannheim, 2. Buch u. Hor⸗ manſen, Vaumſchulen, Krupun 2 aErrEr Sreraae I. Anſicht und Abſicht, daß ſie träumte— wunderbar ſchön träumte. Propheten wie Rouſſeau wurden aus Kreuz geſchlagen— bis die Lehre des Gekreuzigten, wie ſo oft, auch hier zum Evangelium ontänen. Kein ten und uſch en Hecken auf, zer als ein n Leib gelegt zum Muſeum geworden Nur ganz ſelten in wa üseinand uf den ann ein 1d Müſſen— der zielende ckt wieder ab— und wieder ab Dann werden 8 glücklicher Zeit, die Märchen aus Urgroß⸗ e8 Rococo 5 lung der Tragödie geben kann. Geltung kommen“⸗— Großh. Bad. Bof⸗ und Natt geim. edle Männer vor ihm getan haben, um den Nachweis, daß nicht der Schauſpieler William Shakeſpeare die Shakeſpearedramen geſchrieben habe, ſondern irgend ein anderer. Ich glaube, es iſt ein Lord, der diesmal herhalten muß. Es gibt kein kind⸗ licheres und zweckloſeres Vergnügen, als dieſe Suche, eine Spielerei, die künſtleriſchen Wert garnicht, litterarhiſtoriſchen nur ſehr bedingt hat. Sieht man durch die Hamletworte dem Dichter in die kiefen, ahnenden Augen, dann verſteht man Dich nicht, warum man ſo lächerlichen Experimenten Zeit und Scharfſinn zuwendet, ſtatt erſchauernd und andächtig dem Seelenwunder nachzugehen, auf deſſen klarem und geheimuis⸗ vollem Grunde der Hamletgedanke zum Licht emporſtieg, die Geburt der Tragödie ſich vollzog. Das Hamletproblem löſen, iſt ein wichtiger Werk, als das garnicht vorhandene Shake⸗ ſpeare⸗Problem löſen. Aber am Nebenſächlichen übt ſich gerne der Witz und meidet ſcheu die Tiefe. Wer uns doch lehrte, den Hamlet in uns ſo zu erleben, wie er den Dichter im Innerſten erſchauern ließ ob der Wunder der ſeinen, tiefen und kranken Seelen Ein Bühnenerperiment war am Samstag verſucht worden, das jedenfalls Intereſſe beanſprucht, wenn es auch unbedingten Beifalls nicht gewiß ſein wird. Die künſtleri⸗ ſchen Abſichten der Intendanz ſind aus der Tagespreſſe be⸗ kannt geworden. Sie gingen dahin,„einen Spielplatz zu ſchaffen, der in ſeiner Monumentalität und Simplizität einen adäquaten Hintergrund für die abrollende gewaltige Hand⸗ Das Dichterwort ſoll damit wieder mehr wie bisher in unſeren klaſſiſchen Stücken zur WN Die filberne Staatsmedgille tums Sachſen Meiningen: 1. Dörſam, Die brynzene Sta 5 m kums Sachſen Meiningen: 1. Obſtzüchter, Weiſenheim, 2. Gebr. R6 Bonn. Fürſtentum Schwarzburg Silberne Medaille: Hausmann, 6 Kunſt⸗ delsgärtner, Scuttgart; b) Bronzene hold, Fritz, Handelsgärtner, Mannheim. Fürſtentum Schwarzbu a) Stilberne Medaille: Karcher, Handelsgärtner, Mennheim; b) Bron Räſch, Jakob, Handelsgärtner, Mannheim. Fürſtentum Lippe⸗Detmold: 2 Medaille: Brahe, Fritz, Gartenarchit Kleine ſilberne Medaille: Voth, nhard, Kiuni⸗ un Handelsgärtner, Heidelberg; e) Bronzene Mebajlle: 1. Berié, J.., Kunſt⸗ und Hondelsgärtner, Freiburg, 2. Freund, Max, Handelsgärtner, Mannheim. Bronzene Medaille des Fürſtentums Schaum. burg⸗Lippe: 1. Rall, Chr., in Neckarſulm, 2. Koppen⸗ höfer,., Neunetein, 3Z. Zolg⸗Egger in Biethingen, 4. Schlenker, Karl, Stuttgart, 5. Kern, Landau. 5 Fürſtentum Reuß ältere Linie: a) Silberne Medaille: Liefhold, Fritz, Handelsgärtner, Mannheim;), Bronzene Medaille: Preſtinari, Wilhelm, Kunſt⸗ und Handelsgärtner, Wieblingen. Fürſtentum Reuß jüngere Linie: a) Silberne Medaille: Kocher, Math., Kunſt⸗ und Handelsgärtner, Mannheim; b) Bronzene Medaille: Reinhardt, Jean, Obſtbaumſchulen, Ziegelhauſen. a) Goldene Medaille der Freie und Hanſe⸗ ſtadt Hamburg: 1. Hamburger Landgebiet, Hamburg, 2. Otto Beyrodt in Marienfelde⸗Berlin; b) Silberne Medaille: 1. Preſtinari, Wilh.. Wieblingen, 2. Hausmann, Karl, Stuttgart. Freje und Hanſeſtadt Lübeck: a) Goldene Medaille: Ahrends, Georg, Ronsdorf bei Barmen; b) S rne Medaille: 1. Buſch, Karl, Heidelberg, 2. rzogliche Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg i. B. erne Medaille der Freie und Hanſeſtadt 1. Hönings, Julius, Obſtplantagen„Pomona“, Kreisausſchuß Karksruhe, 3. Stadtgärtnerei Lud⸗ nedaille onacker, Ge the, Gartenar des n edaflle: 8 en * e Bor Der Si Bremen: Neuß a. Rh., 2. wigshafen a. Rh. Nach Verleſung der Liſte fuhr der Redner fort: Namens der Großh. Regierung ſpreche ich den alſo Bedachten die allerherz⸗ lichſten G nſche aus. Hochverehrte Feſtverſammlung! Den Gefühlen des Dankes, der Anerkennung im Rückblick und den Gefühlen freudiger Hoffnung im Ausblick auf die Zukunft durfte ich Ausdruck verleihen. Aber, wie ſchon der verehrte Herr Ober⸗ bürgermeiſter ausgeführt hat, überſchattet und gedämpft werden dieſe Empfindungen durch die uns alle deherrſchende Trauer um einen großen geliebten Heimgegangenen. Die Feſttage dieſes Jahres haben ihren Höhepunkt erreicht in jener Woche, da Groß⸗ herzog Friedrich mit ſeiner ganzen Fanatlie hier in ſeinem ge⸗ liebten Mannheim weilte. Hoheitsvoll und ſchlicht, ehrfurchtge⸗ bietend und gütig, ein Herrſcher, der über ein halbes Jahrhun⸗ dert hindurch hervorragenden Anteil genommen hatte an der Ge⸗ ſtaltung der Geſchicke unſeres deutſchen Vaterlandes, der die Ge⸗ ſchicke dieſes Lundes gelenkt und mächtig ſein Land und nicht zum wenigſten dieſe Stadt gefördert hette und zugleich ein Menſch, ganz erfüllt von der Liebe zu ſeinen Mitmenſchen, von der Herzensgüte, die aus ſeinem Blick herrorleuchtete und darum von einem Zauber des Weſens, der Jeden erfaßte, der ihm genaht iſt: ſo hat er unter uns gewandelt, hier begrüßt von tauſendſtim⸗ Jubel, wo immer er ſich zeigte. Die Hoffnung auf ein iederſehen, die er ausgeſprochen hat, als er Mannheim perließ, iſt nicht in Erfüllung gegangen. Er iſt von uns genom⸗ men worden. Wir werden die Stimme, die ſo oft in unſere Herzen gegangen iſt, nicht mehr hören, wir werden in ſein gütiges Vaterauge nicht mehr blicken. Aber ſeinem Volke iſt Großher⸗ zog Friedrich nicht geſtorben und auch nicht ſeiner guten Stadt Mannheim. Er lebt fort in ſeinen Werken und in den Herzen der Menſchen und er lebt fort in ſeinem Sohne, der vom Vater überkommen hat das ſtrenge Pflichtgefühl, die hohe Auffgſſung des Fürſtenberufes, der zu ſeinem Volk geſpeochen hat, daß ihm der Vater ein leuchtendes Vorbild ſein werde und der auch darin dem Vater nachlebt, daß er ſeinem Volk entgegenkommt mit Liebe und Vertrauen. Laſſen Sie uns im Sinne des Heimgegangenen den Aufgaben des Tages leben, laſſen Sie uns unter der Leitung des neuen Staatsoberhauptes ein Jeder an ſeiner Stelle unſere Pflicht tun: laſſen Sie uns Liebe mit Liebe, Vertrauen mit Vertrauen erwidern. Aus tiefſtem Herzen wünſchen wir Groß⸗ herzog Friedrich II. eine lange und geſegnete Regierung. Wir wünſchen, daß er Freude erleben möge an ſeinem Volke und Freude an der Entwicklung dieſer Stadt, deren Ergehen ihm nicht minder am Herzen liegt, als ſeinem verewigten Vater. Indem ich die Jubiläumsausſtellung Mannheim 1907 für en erkläre, darf ich Sie auffor mit mir einzuſtimmen r eeN 2 Drnn rs migem frohes Ich glaube, man wird den Verſuch in öf holungen ſehen müſſen, ehe man ein abſchießendes Urteil über den künſtleriſchen Wert dieſer Vereinfachung des Bühnen⸗ bildes geben kann Ich zweifle vorläufig noch, daß die Ziele erreicht werden, glaube kaum, daß die Vereinfachung das In⸗ tereſſemehr auf das Dichterwort und das Dichterwerk konzen⸗ triert, glaube eher, daß ſie die Phantaſie einengt. Wir wollen die menſchlichen Handlungen in Räumen ſehen. die allerdings die Illuſion des Wirklichen wecken ſollen. Dahin bedarf unſere Bühne allerdings der Vervollkommnung, aber es iſt eine offene Frage, ob ſie durch das hier gewählte Mittel erzielt werde, von der Räumlichkeit zu abſtrahieren und die Menſchen plaſtiſch aus Gobelins heraustreten zu laſſen, deren Farben⸗ ſpiel doch nicht ſo beredt, ſo beziehungsreich iſt, wie Wunſch und Wille es in ſie hineinſah. Wir müſſen noch ſehr ernſthaft fragen, ob wirklich durch die ſtrengere lineare Abſchließung des Bühnenbildes die mittätige Phantaſie des Beſchauers wie unwillkürlich in die Richtung tieferer Erfaſſung des Dichter⸗ willens geleitet wird, oder ob ihr freieres Spiel nicht er⸗ müdet an Szenenbildern, denen eine unmittelbare Bered⸗ jamkeit zunächſt nur im Kopfe eines geiſtreichen Bühnen⸗ theoretikers innezuwohnen ſcheint. Doch laſſen wir das Problem noch ferner Problem in der Schwebe ſein. Die geiſt⸗ volle künſtleriſche Abſicht verſtehen und loben wir. Wir werden vor den ſtrengen und einfachen Szenenbildern noch mehr der Wirklichkeiten ſehen müſſen, ehe wir ſagen können, ob ſie uns eine Erweiterung der Wirkungen der Schaubühne auf Phan⸗ taſie und Denken bringen. Und verſtehe unter„uns“ nicht nur die Banauſen, die nur in altgewohnten Geleiſen das Rößlein ihrer künſtleriſchen Phantaſie tummeln können, ſon⸗ dern auch die feinfühligeren und erſchloſſeneren Beurteiler, die ſich gerne zu neuen künſtleriſchen Verſuchen leiten laſſen, ſich gerne mit forttreiben laſſen von der tiefen Sehnſucht nach, 8 8 8 5 5 925 mentvoller Hamlet. Rde verachtung, als wahnſinnig tiefe, wahnſinnig konſequente, agblattz in den Ruf: Se. Kgl. Hoheit Großherzog Friedrich II., unſer geliebter Landesherr, lebe hoch! hoch! hoch! Begeiſtert ſtimmte die Verſammlung in das Hoch ein und hörte ſtehend die von der Kapelle intonierte badiſche Hymne an. Alsdann gab Se. Exzellenz folgende Telegramme bekannt, die von Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Beck an Großherzog Fried⸗ rich II. und Großherzogin Luiſe gerichtet wurden: An Se. Kgl. Hoheit Großherzog Friedrich II. Karlsruhe. In wehmutsvollem Gedenken an den in Gott ruhenden erhabenen Protektor der Mannheimer Jubiläumsausſtellung hat ſoeben die zur Schlußfeier des Stadtjubiläums im Roſen⸗ g garten vereinigte Verſammlung in das Hoch auf Ew. Kgl. Hoheit begeiſterungsvoll eingeſtimmt und erlaubt ſich, dem allergnädigſten Landesherrn in untertänigſter Dankbarkeit für das der Stadt Mannheim während des Jubiläumsjahres in ſo reichem Maße erwieſene huldvolle Wohlwollen ehrfurchts⸗ vollſte Huldigung darzubringen und das Gelöbnis unverbrüch⸗ licher Treue zu entbieten. Oberbürgermeiſter Dr. Beck. An Ihre Kgl. Hoheit Großherzogin Luiſe Karlsruhe. Die ſoeben zur Schlußfeier des Mannheimer Stadtjubi⸗ läums im Roſengarten vereinigte Verſammlung gedenkt mit tiefer Wehmut der glanzvollen Tage, an denen der nunmehr in Gott ruhende Landesherr und ſeine durchlauchtigſte Ge⸗ mahlin vor wenigen Monaten der Stadt Mannheim letztmals die hohe Auszeichnung Allerhöchſt Ihrer Anweſenheit ſchenkten und dankt Ew. Kgl. Hoheit ehrfurchtsvoll für alle während des Jubiläumsjahres der Stadt Mannheim zuteil gewor⸗ denen huldvollen Gnadenbeweiſe. Oberbürgermeiſter Dr. Beck. Mit dem von der Grenadierkapelle unter Orgelbegleitung intonierten Lied„Zum Schluß“ von Peb. Schumann klang die einſtündige Feier ſtimmungsvoll aus. Kehraus. Der geſtrige Tag war vom Wetter überaus begünſtigt und infolgedeſſen war auch der Beſuch der Ausſtellung ein enorm großer, ja es dürfte wohl der zahlreichſte geweſen ſein, den die Ausſtellung bis jetzt aufzuweiſen hatte, namentlich in den Abend⸗ ſtunden war der Andrang ganz koloſſal. Die Ausſtellungsleitung hatte aber auch für den geſtrigen Tag alles getan, um die Be⸗ ſucher nach jeder Art und Weiſe zufrieden zu ſtellen und daß ihr dies in vollſtem Maße gelungen iſt, davon konnte man ſich na⸗ mentlich geſtern Abend überzeugen. Während des Tages und Abends konzertierten nicht weniger als 4 Muſiſkapellen und zwar diefenigen des 3. dayeriſchen Infanterieregiments aus Würzburg, die hieſige Grenadierkapelle, die Kapelle der Peters⸗ thaler Bürgermiliz und das italieniſche Orcheſter. Am Abend boten die ganzen Anlagen des weitläufigen Geländes einen ge⸗ radezu feenhaften Anblick: der Friedrichsplatz erglänzte noch⸗ mls in ſeinem herrlichen Lichterſchmuck, die Anlagen desſelben boten mit ihren buntfarbigen Kacheln gegenüber der elektriſchen Konturenbeleuchtung der Gebäude, einen ganz beſonders groß⸗ artigen Anblick, die Vaguſtaanlage vrangte im Schmucke vieler tauſend buntfarbiger Lampen und ſchuf einen ſtimmungsvollen Reiz zu dem fahlen Licht des Mondes, der über dem prachtvollen Herbſtabend ſchwebte. Dazu erſchallte von überall her Muſik und wiele Tauſende von Menſchen ergingen ſich luſtwandelnd in den Anlagen, am nochmals den ganzen Reiz unſerer ſo vorzüglich ge⸗ lungenen Ausſtellung auf ſich einwirken zu laſſen. Ueberall konnte man Ausdrücke des Bedauerns hören, daß die herrliche ſchöne Zeit der Ausſtellungstage nun endgiltig vorüber iſt, die prachtvollen Anlagen über kurz oder lang ihrem Srhickſal ver⸗ fallen ſollen und dort, wo man ſich an den den ſo lieb gewordenen Plätzen oft an den ſchönen Abenden zuſammenfand, bald emſige Hände neue Häuſer erſtehen laſſen werden. Die Plätze, wo die Mufikkapellen pielten, waren dicht von Menſchen umlagert und nur mit Mühe konnte man ſich fortbewegen. Auch die Schwarz⸗ waldanlage hatte geſtern abend eine Muſikkapelle erhalten und zwar diejenige der Petersthaler Bürgermiliz, welche in ihren kleidſamen Uniformen einen belebenden Eindruck in das Men⸗ ſchengewoge brachte. Die Miliz hatte übrigens, wie wir hier beifügen wollen, während des geſtrigne Tages vor der Wohnung unſeres Stadtoberhauptes einen Doppelpoſten geſtellt.— Den Schluß des Abends bildete das große Brillantfeuer⸗ werk, welches präzis 10 Uhr ſeinen Anfang nahm und von dem hieſigen Kunſtfeuerwerker Herrn Fritz Beſt abgebrannt wurde. Das pyrotechniſche Arrangemend war unſtreitig das ſchönſte Feuerwerk, welches wir bis jetzt in der Ausſtellung zu ſehen bekamen und hat gezeigt., daß Herr Beſt auf dieſem Ge⸗ biete etwas zu leiſten verſteht. Namentlich die Haupt⸗ u. Schluß⸗ dekorationen, wo unter dem Geknatter mehrerer 100 Granaten und Pots⸗z-feu das Bild des Leiters der Ausſtellung, des Herrn Bürgermeiſters Ritter, in koloſſalen Dimenſionen erſchien, machte einen iußerſt effektvollen Eindruck.— Longſam leerte ſich um die 11. Abendſtunde die Ausſtellung, während die Beleuchtung des Waſſerturms und ber Konturen, immer noch anhielt. Mit dem Glockenſchlage 12 Uhr erloſch auc) dieſe und damit war das Zeichen gegeben, daß die Mannheimer Ausſtellung endgültig ge⸗ ſchloſſen war. 5 75 ———————— ů ů——— leuchtenderen Gipfeln, reineren Gebirgslüften künſtleriſcher Schönheit und Wahrheit. Macholds Hamlet wird verſchiedener Beurteilung unterliegen. Mehr höhnende, ſpottende Menſchen⸗ tatlähmende Grübelei angeſichts des Felsblockes, der nicht zer⸗ grübelt, ſondern zerſprengt ſein will. Aus überlegener Menſchenverachtung entſpringt unter Umſtänden Kraft des Handelns, man könnte ſich denken, daß Macholds Hamlet, der die Gewiſſensprobleme nicht zerſetzt, alle Kraft auflöſend zer⸗ denket, ſondern mit einer gewiſſen bewußten, verachtungs⸗ vollen Selbſtmarkerung zerpflückt und von ſich wirft, ſich immer wieder über ſeine kranke Pfyche ſtellt, doch einer Tat noch fähig wäre. Macholds Hamlet ſtand nicht genügend im geheimnisvollen Zwielicht, in deſſen Dämmern Wahnfinn und Klarheit zu nie lösbarer Einheit ſich verweben. Sein Wahnfinn hatte zu viel Methode, zu viel ausgeprägte Be⸗ wußtheit. Aber innerhalb dieſer Auffaſſung von Hamlet eine einheitliche klar durchgearbeitete, pfychologiſch folgerichtige darſtelleriſche Leiſtung, voll Fleiß und künſtleriſchen Ernſtes. Noch denke ich der Ophelia des Fräulein Brandt, ſie ver⸗ mied in der Wahnſinnsſzene mit Geſchmack den ſtarken Druck auf die Gerührtheit, unaufdringlich und natürlich floß die Szene dahin, nicht künſtlich zu einer großen Szene hinauf⸗ geſteigert. Gewundert hat mich, daß Neumann⸗ Hoditz dem Polonius ſo wenig Humor und Liebe entgegenbrachte. Es war ein ungewöhnlich lebhafter, tempera⸗ . Seite. Iaeneral⸗Auzeiger,(Mitt Kaiſerpreis. eis für die beſte Geſamtleiſtung im Gartenba Mannheim 1907 erhielt, wie bere gärtnerei H. Henkel, G. m. dergärten: der Henkel⸗Garten, eine natürlich landſchaftliche Gartenanlage in durchaus modernem Charakter, der einegemein⸗ ſame Schöpfung der Firma Henkel gärtneriſch, und in Bezug auf bpe, Manr iſt, tektoniſchen und ünſtleriſchen Erfolge ſchon mehrfach zu T getreten ſind. Wir können dem jungen Künſtler für ſeine Erfolge auf der Jubi⸗ läumsausſtellung auf dem Gebiete der Architektur, des Kunſt⸗ gewerbes und der Gartenkunſt nur von Herzen Glück wünſchen. Prinz Heinrich von Preußen mit Gefolge iſt Samstag abend im Parkhotel abgeſtiegen. * Neues Schnellzugspaar Mannheim—Kaiſerslautern—Saar⸗ brücken. Unter Bezugnahme auf die Bemühungen der Handels⸗ kammer Saarbrücken und der Saarinduſtrievereine um Einlegung eines weiteren Schnellzugspaares auf der Strecke Mannheim Kaiſerslautern—Saarbrücken iſt die Handelskamnder Mannheim unterm 14. Oktober erneut bei der Pfalzbahn⸗Direktion um Ver⸗ mehrung der Schnellzugsverbindungen auf dieſer Strecke vorſtellig geworden und hat die Großh. Generaldirektion um Unterſtützung gebeten. Polizeibericht vom 21. Oktober. Großfeuer brach in vergangener Nacht gegen 12 Uhr auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe in den Fabrikräumen der Akt.⸗Geſ. für Seilinduſtrie in Neckarau aus und mußte zur Bewältigung desſelben die freiw. Feuerwehr Neckarau ſowie die 4. Kompagnie der freiw. Feuerwehr von hier(Neckarſtadt) alarmiert werden. Das Feuer konnte gegen 4 Uhr auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Die Höhe des Gebäude⸗ und Fahr⸗ nisſchadens, der bedeutend ſein ſoll, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Unfall: Der 17 Jahre alte Schiffsfunge Heinrich Jean Henrotte, auf dem im offenen Rhein am Mackh'ſchen Kohlen⸗ lager vor Anker liegenden Schiff„Belgique“ bedienſtet, fiel geſtern Nachmittag 13 Uhr beim Nachenfahren in den Rhein und ertrank. werden.(Schluß folgt.) Sport. V. Wien, 20. Okt. Weinbergs„Fabula“ hat den „Auſtriapreis“, e in Hunderttauſend⸗Kronen⸗Rennen, leicht gewonnen gegen L. Egyedis„Fantome“ zweiter und Graf E. Degenfelds„Flapdoodle“ dritter. Die zweite deutſche Be⸗ werberin, Freiherrn Ed. von Oppenheims„Mirza“ wurde vierte. Dieſer glänzende Sieg„Fabulas“ beweiſt, daß ihr nicht allein in Deutſchland, ſondern auch in Oeſterreich über kurze Diſtanzen kein, auch nur ebenbürtiger, Gegner erſteht. Der Stall Weinberg ſieht ſich nun für ſeine bisher nach dem Donauſtrande unternommenen jedoch erfolglos verlaufenen Expeditionen mit Pferden reichlich belohnt und„Fabula“ hat ſich für die vorjährige Niederlage ihres Bruders„Fels“ im öſterreichiſchen„Derby“ gerächt. Tetzte Hachrichten und Telegramme. * Berlin, 20. Okt. Der Große Preis von Karlshorſt wurde geſtern im Beiſein des Kronprinzen von Tepper⸗Laskis„Minus“ gegen Eeliptie und Liebſchaft gewonnen. * Berlin, 20. Okt. Ein Antrag, den das Staatsminiſterium in ſeiner nächſten Sitzung beſchäftigen wird, nimmt als Termi für die Eröffnung des preußiſchen Landtages, Dienstag, den 8. Dezember, in Ausſicht. Dem dür ten alle Reſſorts zuſtimmen. Gmunden, 20. Okt. Großſürſt und Großfürſtin Wladimir von Rußland ſind heute Nachmittag mit dem Großfürſten Boris zum Beſuche der Familie des Herzogs von Cumberland hier eingetroffen. * Narbonne, 20. Okt. Auf einer von der ſozialiſtiſchen Partei veranſtalteten Konferenz ſprach Jaures gegen die Theorie der Herveiſten. Er bezeichnete die Fahnenflucht als Feigheit und pries das Schiedsver⸗ fahren als echtes Mittel zur Verhinderung von Kriegen. 20. Okt. Der Prager Orcheſter⸗Streik iſt bei⸗ ge E81. 5 Prag, 20. Okt. Geſtern wurde hier der ehemalige Fabrikant Rudolf Müller von Kriminalbeamten feſtgenommen. Er wird be⸗ ſchuldigt, Wechſel im Geſamtbetrage von 242 000 Mark, hauptſächlich auf den Namen des Grafen Oswald Thun junior, gefälſcht zu haben. *London, 20. Okt. Um die Möglichkeit zu gewinnen, Krlegs⸗ vorräte und Kriegsmaterkal direkt nach dem Hafen von Dover zu bringen, ohne daß es in Kriegszeiten den Geſchützen des Feindes aus⸗ geſetzt iſt, ſoll die Dover⸗Dealo⸗Eiſenbahn mit dem neuen Admiralitäts⸗ hafen durch einen Tunnel verbunden werden. *Paris, 20. Oktbr. Der Miniſter des Aeußeren bereitet ein Gelbbuch über Marokko vor, das den Zeitraum vom September 190 bis jetzt umfaſſen wird. Paris, 20. Oktbr. Nach einer Depeſche des Generals Drude aus Caſablanca unternahmen geſtern zwei Kompanien eine Rekognoszierung in der Richtung auf Daddert. Die Abteilung erhielt unterwegs von einer Anzahl Marokkaner Feuer und hatte einen Verluſt von zwei Toten, darunter einen Hauptmann, und von ſechs Verwundeten. Die geſtrige Aufführung der„Meiſterſinger“ brachte uns zwei Gäſte. Die Rolle des Walter von Stolzing ſang Herr Heinrich Henſel vom Kgl. Hoftheater in Wiesbaden, während die Partie des Hans Sachs anſtelle des unpäßlich gewordenen Herrn Baſil Herr Georg Weber vom Hoftheater in Darmſtadt übernommen hatte. Herr Henſel erwies ſich als ein tüchtiger Sänger mit guten Stimmitteln, die allerdings in den oberen Lagen etwas der Wärme und des Wohllautes entbehren. Auch foreiert der Sänger oft zu ſtark, wodurch der Geſamteindruck beeinträchtigt wurde. Alles in allem konnte man mit der Wiedergabe des fränkiſchen Ritters recht zufrieden ſein. Eine prächtige Leiſtung in darſtelleriſcher Hin⸗ ſicht war der Hans Sachs des Herrn Weber. Die Stimme beſitzt einen edlen Klang und die Tongebung bekundet den geſchulten und fein empfindenden Sänger. Daß die Darſtellung des Hans Sachs ſtimmlich auch einige ſchwache Momente hatte, ſoll nicht verſchwiegen ſein, dürfte aber in den dem Sänger ungewohnten Raumverhilt⸗ niſſen unſeres Theaters zu ſuchen ſein. Die Aufführung wurde von Herrn Kapellmeiſter Kutzſchbach in hervorragend vorzüglicher Weiſe geleitet. Das Publfkum zeigte ſich ſehr *** Ein onola“⸗Konzert, weſches di! Firria K. F. Heckel am 25 Olbs, obends halt 5 Akr⸗ im Kareofrol veronſtalte, bürſte für manchen Muſikliebhaber nicht ohne Intereſſe ie 1. Die hohe Bedeutung, welche— Nhonolg⸗felt wierſpielapparat als Interpreta⸗ tionsmechanismus für künſtleriſche Hausmuſik ha, i von den be⸗ deutendſten Künſtlern zugegeben word⸗n. Eintrittskerten werden in der Hofmuſtkalienham lu ig K. Ferd. Heckel an Jatereſtenten gratis abgegeben 1——— f ung deutendſte Objekt dieſer Ausſtellungsfirma war der beſte der Son⸗ ten hielten geſtern eine Verſammlung ab, auf der ſechs Beamten⸗ Seine Leiche konnte bis jetzt nicht geländet . bolkswirtſchaft. Mk. 37019.75 auf neue Rechnung vorzutragen. hat die ſtatutariſche Höhe von Mk. 2900 090.—. gen. er Schaden angerich emmt. Newyork, 25 20. Oktober. Das Clearinghouſe⸗Komitee hat in ſeiner heutigen Sitzung olgendes bekaunt gegeben: Das Clearinghouſe⸗ Komttee hat die Verhältniſſe der Aſſoziationsbanken, deren Lage ſchwierig erſchien, einer Prüfung unterzogen und deren Solvenz feſtgeſtellt. Das Komitee hat deshalb beſchloſſen, denſelben, ſoweit es dies für notwendig hält, Unterſtützung zuteil werden zu laſſen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. »Schanghai, 20. Okt.(Reuter.) Das Hafenver⸗ kehrsamt in Peking hat die Mitnahme aller ausländi⸗ ſchen Poſtſendungen mit Ausnahme der militäriſchen auf den chineſiſchne Eiſenbahnen verboten, wenn ſie nicht durch die chineſiſche Poſt aufgegeben ſind. Der Poſtperſand der internationalen Poſtämter iſt vorläufig ein⸗ Aeteb Automobilunfall des Königs von Spanien. Madrid, 20. Okt. Als der König im Automobil ein broviſoriſche Brücke in der Nähe der Stadt Pons paſſierte, gab die Brücke nach und der König ſtürzte ins Waſſer, ohne indeſſen weiteren Schaden zu nehmen. Arbeiterbewegung. * Mancheſter, 20. Okt. Die Giſenbahnangeſtell⸗ ſyndikate die Forderung des Verbandes, daß er in den Verhand⸗ lungen mit den Direktoren der Eiſenbahngeſellſchaften amtlich anerkannt werde, zu unterſtützen beſchloſſen. Dieſer Beſchluß macht dem Streit zwiſchen dem Verbande und dem Syndikate der Lokomotivführer und Heizer, der bisher eine ernſthafte Spaltung zwiſchen den Angeſtellten herbeizuführen drohte, ein Ende Rom, 20. Okt. Das Exekutivkomitee der Eiſenbahn⸗ beamten hat ſich nach langer Diskuſſion gegen den Streik ausgeſprochen. * Turin, 19. Oktober. Der leitende Ausſchuß der All⸗ gemeinen Arbeiter⸗Vereinigung hat ſich einſtim⸗ mig gegen den eventuellen Ausſtand der Eiſenbahnangeſtellten ausgeſprochen und beſchloſſen, gemeinſam mit den Organiſation⸗ nen, die im Falle eines Ausſtandes von der Vereinigung abhängig ſind, ſich einem allgemeinen Ausſtand zu widerſetzen. * Ro m, 20. Okt. Die Generaldirektion der Staa: s⸗ eiſenbahnen hat durch eine Verfügung vom 19. Oktober welche heute den Departementsdirektionen zugegangen iſt, be⸗ ſtimmt, daß die Führer der Ausſtandsbewegung in Gemäßheit des Geſetzes über den Betrieb der Staatseiſenbahnen als entlaſſen zu betrachten ſind. Von dieſer Verfügun wurden 16 Angeſtellte betroffen, von denen zehn zur Direktion Mailand und fünf zur Direktion Turin gehören und einer zur Direktion Venedig. . Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. + London, 21. Okt. Der Korreſpondent der„Morning Poſt“ in Waſhington will erfahren haben, daß das amerikaniſche Geſchwader in Pacific in den aſiatiſchen Gewäſſern bleiben werde. Seine Information ergab, daß das eigentliche Motib des Präſidenten nicht die Sorge um einen Krieg mit Japan war, ſondern der Wunſch, in den aſiatiſchen Gewäſſern einer bedeutenden Flottenmacht vertreten zu ſein. Sollte Tod der Kaiſerin von China eintreten, ſo könnte dieſes Er⸗ eingnis eine unerwartete innere und internationale Verwicklung hervorrufen. Ein Auseinanderfallen des Reiches wäre dann denkbar und würde wahrſcheinlich zu einer Schädigung der gegenwärtigen und künftigen Handelsintereſſen Amerikas führen. Präſident Rooſevelt wollte durch die Abſendung de Geſchwaders beweiſen, daß die Anweſenheit der amerikaniſe Flotte auch auf die Haltung Japans in dieſem Falle nicht ohn⸗ Einfluß ſein werde. Der Korreſpondent der Morning Po meint weiter, die Ausfahrt der amerikaniſchen Flotte nach aſien ſei wohl ein diplomatiſcher, aber keineswegs militä Schachzug Rooſepelts geweſen. Ueber die Lage in der Präſtident übrigens mit einer oder mehreren der eu Mächte in Korreſpondenz geſtanden haben. Die Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Ma un⸗ Die Kapital⸗Ref 8 utale Verſicherungs⸗Gefellſchaft in Man heim erzielte pro 1966/7/ einen Netto⸗Gewinn von Ml. 92 586.0 Der Aufſichtsrat beſchloß, der Generalverſammlung vorzuſchl 100% Dividende zu verleilen, dem Kapftalreſervefond den Be von Me 20 000 zuzuſchreiben und Mk. 3 993.24 auf neue Rechnun vorzutragen. Die Kapital⸗Reſerve würde darnach die datutem Mapimalhöhe von Mk. 500 000 erreichen. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Oktober. Pegelſtationen Datu m: vom Rhein: 16 17. I8. 19 20 21 Honſtauz 8 3,10 3,09.20 Waldshut ſe ee Hüningen).15 1,15.63 1,45 1,88.5 o.58 1,62 1,88.12 2,08 2,02 Lauterburg 2,95 298 Maran. 2881.80.82 3,36 8/29.26 Germersheim 2,53 2,51 Maunheim 2,08 2,05.06 2,15 2,38 2,36M. Mainz 0,07 Bingenn 0,92 0,88 0,87 Kaub%%%CQꝙĩ˙ͥᷣ 0,99 1,05 1,20 Koblenz 128 1½3 ½1 Köln dJ87%84%9 0,74 Ruhrort J0,02 0,02 ö om Neckar: Manuheim 2,08 2,05 2,06 2,18 2,37 2,37 Heilbronn 0,21.28 0,20 0,22 0,20 0,23 ) 0,06 unter 0.) 0,07 unter 0. f) 0½% unter 0. „) Windſtill, Nebel, 50% R. 5 Verantwortlich: 25 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbanim: für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen für Lokales, Propinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktivnellen Teil: Karl Apſel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 8. Seſte⸗ 2 General⸗Anzeiger. Mittagbdlatt.) aunheim, 21. Oktober. 5 Bekauntmachung. De Eröffnung der ſtrecke Diffe e— Waldhof— Orts⸗ innere et am 21. Oktober 1007, deut Tage des Inkraft⸗ lretens des Winterfahrplanes, ſtatt. 30858 Manuheim, 19. Oktober 1907. Städt. Straßenbahnamt. N ————— Verſteigerung. Mittwoch, den 23. Am halle ü 12 halz gegen Barzahlung. Mannh 7453 eim, 15. Okt. 1907. Zwangs⸗Perſteigerung. Dienstag, 22. Oktober 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale, 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 54156 50 Flaſchen Liköre, Bett⸗ tuchleinwand, Socken, Betten, Darmenkleiderſtoffe u. Möbel aller Art. Mannheim, 21. Oktbr. 1907. Mrug, chtsvollzieher. Seckeuhe exſtraße 92. Imwangsverſteigerung. Diensteg, 22. Oktober 1906 nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4 No5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich berſteigern: 54207 Möbel und Sonſtiges. Mannheim, 20. Oktbr. 1907. Scheuber, Gerichtsvollzieher. Iwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, 22. Oktob. 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 54204 1 Büffet, 1 Vertikov. Herzog, Gerichtsvollzieher, Eichelsheimerſtraße 12. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienſtag, 22. Ortober 1907 8 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4. 5 hier im Vollſtreckungswege gegen Baarzahlung öffeutlich ver⸗ ſteigern: 54218 1 Baveeinrichtung, 1 Flügel, 1 flavier, 780 Flaſchen ver⸗ ſchiedene Weißwelne, als Trar⸗ bacher Schloßberg⸗Ausleſe, Bernkaſtler, Ohroner, Hoſber, Rüdeshelmer Drachenſtein, Rauenthaler, Lorcher, Ens⸗ kircher Steffensberg, Urziger Würzgarten, Qberemmler Roſengarten, Graacher Him⸗ melreich, Joſephshöſer und Wiltinger; erner Möbel verſchiedener Art. Anſchließend hieran an Ort und Steile, ein kompl. Wirtſchaft⸗ büfffet. Maunnheim, 21. Okt. 1907. „Lindenmeier, Gerichtsvollzſeher. Verſteigerung. Die zum Nachlaß des Schneldermeiſters Anton Huge hier gehörigen Gegennäude vel⸗ ſtelgere ich aut Dienstag, 22. Oktober d.., vormittags ½10 utze und nachmittags 2 Uhr in meinem Lokal M 3, 12 öffentiſch gegen bar: 54214 Ein großer Vorrat in Tuch⸗ und Burkinſtoffe für Herren⸗ auzüge, Hoſen, Sommer⸗ u. 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J8., nachmittag 6 uhr große Norfan im Geſellſchaftslokale n 6, 15 ſtatt. Die Aktionäre werden hierzu eingeladen mit dem merken, daß die Anmeldungen zur Teilnahme gemäß 8 2 4 illt i. der Statuten ſpäteſtens bis zum 23, November. J8., 1 8 85 1 W 55 b t 0 4 t—. ter, oder bei dem Bankhauſe E, Ladenburg, Frankfur 981 1 „8 5 osonders preiswerter Tgages-Ordmumg⸗ 88 1 1. Bergtung bes Geſcköftsderictes, der Bllam, ſowie Themg:„Die SDPDI der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung. 2. Beſchlußfaſſung über die Gewinnverteilung. Redner: Die Herren Gauvor eher Ernft Richter Beiſitzerkan⸗ un 8. Erteilung der Enklaſtung an Vorſtand u Aufſichtsrat. didat Rich. Heinr. Müßzig, Mannheim. V 1 4.— en ee austretende Mitglieder Freie Ausſprache. O +. 9 3 90 11590 der Reviſoren. Alle Kaufleute ſind höflichſt eingeladen. 74545 annheim, den 19. Oktober 1907. Der Nluffchsvat: Dellſchugtinaler dalur lf 5 Hamburh, Ae Maunhein. eschw. 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