Abbunenente(Badiſche Volkszeitung.) 70 Wfennig monatlich. Beingerlohn 28 Pfg. mongtlichz durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. lag Y 1 Erſcheint wöchentlich zwölj zmal. Stettonn-Bucdbalumz 106 eraemee 2*. 5 2 +4 4 + 2 113 2 D cK el⸗ E 6. 2. Geleſenſte und verbreitelſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. e 641 Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr⸗ Redaktion 377 Auswärtige Inſerate 80„ 2 2 5 5 12 edition und Verlags⸗ anes-.ant Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. bekenn. a (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“. Telefon⸗Nummern: —— 1907. Donnerstag, 24. Oktober Albendblatt) Siplomaten und Diplotmatenerſatz (Von unſerem Berliner Bureau) Berlin, 23. Okt. Im„Hannoverſchen Courier“ waren kürzlich zwei recht inſtruktive Artikel über Reformen in der Diplomatie zu leſen. Richtiger: über die Notwendigkeit ſolcher Reformen, für die ſie im Hinblick auf die Ernennung des neuen Staatsſekretärs plädierten. Auch ohne dieſe Einkleidung wäre das Thema wohl aktuell geweſen: angeſichts der neueſten Entwicklung des Marokkohandels wird im Ernſt kaum noch jemand zu be⸗ ſtreiten wagen, daß unſere diplomatiſche Führung in den letzten Jahren manches ſchuldig geblieben iſt. Aber es iſt nicht immer richtig daß die Erkenntnis des Uebels ſchon den halben Weg zur Beſſerung bedeutet. An ſolcher Erkenntnis mangelt es uns bereits ſeit manchem Jahr nicht mehr. Man hat auch ſchon allerlei Reformvorſchläge zur Dis⸗ kuſſion geſtellt. Das eine Mal hat man, woran man recht tat, über die Vorbildung des diplomatiſchen Nachwuchſes geklagt. Das ſogenannte Diplomatenexamen, zu dem e Referendarien, die die Mühen des Aſſeſſors ſcheuen und nicht weniger diſtinguierte Gardeoffiziere gelegentlich ſich herab⸗ laſſen, iſt ſicher zumeiſt nur eine Farce. Das zweite, dritte und vierte Mal beſchwerte man ſich— wieder nicht ohne Grund— über die Bevorzugung des adeligen Elements. Indes war hier der Grund ſchon einigermaßen ſchwankend. Wer nämlich die Liſten unſerer Miſſionen im Ausland durch⸗ geht, wird finden, daß im ſteigenden Maße eine Berückſichti⸗ gung junger und jüngſter Familien Platz greift. Hier und da ſtößt man ſogar ſchon auf Attachees, die überhaupt nicht „vonStande“ ſind. Freilich haben ſie dann die„f ſtillſchweigende Verpflichtung“, das Manko der Geburt durch um ſo ſchwerere „Dauſer“ auszugleichen. Aber uns möchte ſcheinen, als ob der Perſonalſtatus unſerer Diplomatie durch dieſen Zuzug kaum viel gewonnen hat. Das ſind in der Regel Söhne von Großinduſtriellen und Großkaufleuten; verwöhnte Knäblein, bdie danach lechzen, ſich einen möglichſt hohen Grad von Feudali⸗ tät anzuquälen. Was ihnen für gewöhnlich auch überraſchend gelingt. Und ob jemand des Vaters goldene Füchſe bei Hanſeg⸗Bonn durchbrachte oder bei Boruſſia⸗Bonn, macht im Effekt dann kaum noch einen Unterſchied. ˙. 3 abgeſehen. Dafür möchte der Verfaſſer erfolgreiche Groß⸗ 1 kaufleute und induſtrielle mit Legationen betraut In Zeitläuften, wo der gänzlich unbeſternte Bankdirektor Dern⸗ burg es binnen neun Monaten zum leibhaftigen Staats⸗ ſekretär bringen konnte, liegen derlei Vorſchläge in der Luft. Herr Dernburg ſelbſt freilich dürfte von ſolchem Erſatz nicht viel halten. Noch bevor er gen Süden aufbrach, ſchrieb es bekanntlich einen Leitartikel(oder wars nur ein Schreibe⸗ brief?) an das Blatt ſeines Papas, in dem er mit ſchöner Demut auseinanderſetzte, daß von allen Angehörigen ſeines früheren Standes eigentlich nur er zu einem Staatsamt be⸗ rufen ſei. So ſchlimm wird es nun in Wirklichkeit nicht ſtehen. Sicherlich wird es unter unſeren Großinduſtriellen, unter den Leitern unſerer Großbanken, deren täglichen Ge⸗ chäfte eine ganze Welt umſpannen, und die für ihre. umfang⸗ Buntes Feuflleton. —„Der Ueberregiſſeur“ betitelt ſich ein launiges Poem von Oskar Blumenthal, das dieſer im„Berl. Tagebl.“ veröffentlicht; der„blutige Oskar“ Tungs“⸗Wut eines Max Rheinhardt u. Genoſſen auf folgende er⸗ Weiſe zu Leibe: Nun hab' ich das Luſtſpiel„Was Ihr wollt“ Im Deutſchen Theater geſehen, Und ob auch die Zunft der Kritiker ſchmolt, Ich muß es bewundernd geſtehen: Aus Bildern üppig und farbenſchwer Entſtieg's mit keuchtender Klarheit— Das Traumbild dom Ueberregiſſeur, Hier wird es lachende Wahrheit. Denn wenn's die andern ſchon redlich Daß der Tept des Dichters uns packte, So hat Max in Szene geſett 3 Vor allem die Zwiſchenakte. Und während 958 Bühne ſich kreis end breht Und die Bilder vorüber uns ſliegen, Wird hinter wallenden Schleiern erſpäht, der weislich— verſchwiegen. 05 legt der Poet die Feder fort Aus Gründen klug und kritiſch, So nimmt mit vorſchnellem das Wort Der klügere Herr am etiſch V ¹ 5 Im„Hannov. Courier“ wird denn auch von dieſem Diplomatenerſatztß geht darin der modernen„Neu⸗Inſzenie⸗ reichſten Unternehmungen einer nicht geringen Diplomatie und einer eingehenden Kenntnis der weltpolitiſchen Zu⸗ ſammenhänge bedürfen, manch einen geben, der ſich vortreff⸗ lich auch zum Verwalter der Reichsintereſſen eignete. Aber man wird dabei nicht ſtehen zu bleiben brauchen. In Amexrika iſt es Sitte, Männer, die ſich auf irgend einem Gebiet— 3. B. auch als Wiſſenſchaftler— einen weithin klingenden Namen gemacht haben, an die Spitze der Miſſionen zu ſtellen. Die Union hat dabei keine ſchlechte Geſchäfte gemacht und dieſe Outſider haben ſchließlich ihr Metier recht gut verſtanden. In anderen Ländern kommt man aus der Journaliſtik— mit oder ohne Umweg über die Parlamente— in die auswärtige Politik und auch dieſe Herren, die nie den liebenswürdigen Schlendrian der Ae Attachees kennen lernten, haben im allgemeinen nicht ſchlecht abgeſchnitten. In Deutſchland hat man ein gleiches nſere Wiſſens nur zweimal verſucht: Frei⸗ herr v. Heykipf, der preußiſche Geſandte in Hamburg und Dr. Julius v. Eckardt, der als Generalkonſul in Zürich kürz⸗ lich den Abſchied nahm— beide übrigens Deutſchbalten von Geburt, waren Redakteure— der eine beim„Hamburger Korreſpondent“, der andere bei der Rigaer„Zeitung für Stadt und Land“, ehe ſie in den Auslandsdienſt des Reiches über⸗ nommen wurden. Beides Ausnahmenaturen— gewiß. Irgend einen trefflichen Zeitgenoſſen, der in einem weltverlorenen Fleck bei ſcharfem Durſt und noch ſchärferer Schere ein Kreis⸗ blättchen zuſammenpappt, wird man ſchwerlich mit ſolchem Amt betrauen dürfen. Eine Art Ausnahmemenſchentum, eine gewiſſe Lebenshöhe gehören unbedingt dazu. Aber das iſt's ja, was man immer beklagt. Die Herren, die das mächtig aufſtrebende deutſche Reich im Ausland vertreten, ſind meiſt ſo wenig daß ſie nicht einmal den engſten Zirkel an geborener oder anerzogener Standesvorurteile zu durchbrechen vermögen. In ausgeſprochen demokratiſch regier⸗ ten Ländern verkehren ſie mit ſtrengſter Exkluſivität aus⸗ ſchließlich in den längſt einflußlos gewordenen hochariſtokra⸗ tiſchen Familien. Den Vorteil haben natürlich die anderen Mächte, deren Botſchafter und Geſandte nicht gleich die Naſe rümpfen, wenn ſie den in Wahrheit e Advokaten und Journaliſten das Händchen geben müſſen. Namen Uund Ortsbezeichnungen tun nichts zur Sache. Um ſo weniger, als in abſehbarer Zeit in 8 Stücken ſich 17 kaum etwas ändern wird. poftsehe ebersicht. Maunbein, 24 Oktober 1907. Die greniuntgen und die preußiſche Waieehe reform. Mit der Wahlrechtsfrage beſchäftigte ſich am letzten Sonn⸗ tag eine liberale Wählerverſammlung in Treptow an der Tollenſe(Kreis Demmin.) Nach einem Referat des Rittergutspächters Dr. Wendorff⸗ Toitz wurde folgende Reſo⸗ lution einſtimmig angenommen: „Die von etwa 300 Männern aus Treptow and der Tollenſe und Umgegend beſuchte Verſammlung hält die Einführung des Geichen. allgemeinen. Zeheimen. und Direlten Wahlrechts in Preußen bach war, Erſtarken der konſervativen Richtung innerhalb Schrift: für dringend geboten und See bon den Vertretern der frei⸗ ſinnigen Partejen, daß ſie für die Beſeitigung des beſtehenden durch⸗ aus ungerechten und widerſinnigen Dreiklaſſenwahlſyſtems ein⸗ treten werden.“ Desgleichen hat in Magdeburg eine von der freiſinnigen Volkspartei einberufene öffentliche Volksverſammlung fol⸗ gende Reſolution angenommen: 1 9 von der 8 Volkspartei Eine ie Erwartung aus, daß die liberalen Parteien auch Reichstagstwahlrechts au 9 90 Fraktions fernerhin energ Alng 955 dem preußiſchen Landtage eintreten.“ Das„Berliner Tagebl.“, als Organ der„Alles oder Nichts“⸗Partei, nimmt mit Vergnügen Vermerk von dieſeſt Reſolntionen und bemerkt dazu: Auffällig erſcheint es, daß alle dieſe ſich ſtetig l und mun bereits dutzendweiſe von uns vegiſtrierten Kundgebungen in Lande von der parteioffizibſen„Freiſinnigen Zeitung“ und ihren Geſinnungsſchweſtern gefliſſentlich nd harknäckig eeeee werden. Auch dutzendweiſe Reſolutionen werden Preußen nicht das Reichs Stagswahlrecht bringen. Wir können nur immer wieder wünſchen, daß im preußiſchen Freiſinn die Realpolitiker die Oberhand bekommen und nicht die Illuſtonspoltiker 5 Der Sohn des Mönchs. Im Wahlkreis Daun⸗Prüm⸗Bittburg ſtellte für die Reichs⸗ tags⸗Erſatzwahl anſtelle des ver ſtorbenen Abgeordneten Da bach das Zentrum den Erbprinzen Aloisz 1 Ll 5 W en⸗ ein in Klein⸗Heubach(Unterfranken) als Der Erbprinz zu Löwenſtein iſt bekannt durch ſeine eifrige Tätigkeit bei deiß Katholikentagen, auch in Würzburg ha eine große Rolle geſpielt. Sein Vater, der ſelbſt jah 0 Präſident des Katholikentages war, hat ſich im eneee Jahre aus der Oeffentlichkeit ins Kloſter zurü lebt jetzt als einfacher Pater Raimundus im! in den Niederlanden. Der Erbprinz ſelbſt iſt v erzogen und hat auch ſchon genügend Beweiſe für d dieſer Erziehung abgelegt. Beſonders bemerkensw. iſt es, daß man ihm gerade das Dasbachſche Mandat gibt.« wenn auch nicht in den Parlamenten, ſeiner Preſſe einer der Führer des demokratiſier des Zentrums, ex war der Schrecken der„He um Spahn, Hertling uſw. Wenn man ihm Hochfeudalen zum Nachfolger gibt, ſo bedeutet d Ein gemaßregelter katholiſcher ogle⸗ ſa 0 75 9 5 F iſ 9 5 vor 12110 den 1104 00 ſchen Theologen Beſuch der Vorleſunge des Profeſſors der Kirchengeſchichte an der katholiſch⸗th logiſchen Fakultät der Univerſität Bonn Profeſſor rich Schrörs wegen deſſen unlängſt ve „Kirche und Wiſſenſchaft. Zuſtände an liſch⸗theologiſchen Fakultät. Eine Denkſchrift.“ regelung wirft abermals ein grelles Licht auf die au erhobene. Intoleranz katholiſche! So ward in die Urſchrift eingereihr, Was ſcheu der Dichter vermieden. Zur Feſtigung ſeiner Unſterblichkeit Ward ihm ein Helfer beſchieden. 5 Und darum ruf ich es nicht in den Wind, Zur Qual der Neider und Haſſer: Max Shakeſpeare und William Menbardt ſind Des Werkes vereinte Verfaſſer. — Das bezechte Fräulein. Ein Arzt d kürztich eiligſt zu einer jungen Dortmunder Dame, wie die„Weſtfäliſche Volks⸗ zeitung“ berichtet, geholt, die angeblich plötzlich ſchwer erkrankt ſei. Als der Arzt hinzukam, lag die Dame mit hochrotem Ge⸗ ſicht auf dem Sofa, atmete ſchwer und war durch Rütteln und Anrufen nicht zu erwecken. ſich der Arzt etwas zu ihr hinab, prallte aber entſetzt zurück. Die Patientin verbreitete nämlich einen kräftigen Schnapsgeruch. Eine leiſe Andeutung dieſes Verdachts den Angehörigen gegen⸗ über wurde mit Enkrüſtung zurückgewieſen, und doch hatte der Arzt recht. Die junge Dame war betrunken. Auf dem Tiſch dor dem Sofa ſtand eine Schachtel mit Schokoladenkonfekt, haupt. ſächlich in Form von Pralinés und Schokoladenbohnen. Der zu Hauſe mit folgendem Erfolg: alle Pralinés waren mit ordi⸗ närſtem Fuſel gefüllt, durchſchnittlich ungefähr 5 Gramm ſchwer, und enthielten etwa 2 Kubikzentimeter Fuſel. Nun hatte das Fräulein, wie ſich ſpäter herausſtellte, ungefähr ein halbes Pfund von dem Konfekt verzehrt. Das waren alſo 50 Stück Pralinss und Bobnen, in denen im ganzen 100 Kubikzentimeter Fuſel enthalten waren. Da ein Likörglas ungefähr 10—15 Kubik⸗ zentimeter enthält, ſo hatte ſie wahrſcheinlich in ſehr kurzer Zeit 7 b 0 Schnapsgläſer Fuſel genoſſen, vollkommen genügend, um nicht nur unchen. kräftige Männer be⸗ [Bären ſchildert, dem zehnten Bären, den e⸗ Zu näherer Unterſuchung beugte nen linken Arm. Da er mir aber hinderlich Arzt bat ſich einige dieſer Näſchereien aus und unterſuchte ſie ſicht.„Achtung, ein großer Bär, ſagt Piſta und häl Lauf kommt, der zehnte, den ich erlege, wenn es veröffentlicht ein intereſſantes Jagdfe euilleton aus de⸗ Erzherzogs Joſef, der darin die Begegnung m i Erzherzog Joſef ſchreibt:„Wir ſchritten etwa 5 Minuten als wir in einen dichten, jungen Buchenwald ge dem Walde kann man höchſtens einen Schritt weit ſeh Uns, auf dem kaum 1 Meter breiten Pfad ließ ſich ein leicht wagen, doch wäre dazu ein vaſcher Schütze ig Wild, das den Pfad überſetzt, zu erlegen. Das Celän linkts ſteil ab und zieht ſich rechts ſteil hinauf. Der Pfad in ſchnurgerader Richtung und iſt auf einer Län kufia und ohne jede 1 15 Marder oder ein Fuchs, ſecte 0 leite zu meinem Piſta. Das Tier kam gerade auf uns zu. Das Geräuſch immer ſtärker, ich höre die Schritte, merke aber, daß Fuchs ſein kann. Vielleicht ein Wildſchwein? Ich greif nem Gewehr, während es im Walddickicht Hiſte ren Zweige knattern. Ich hänge meinen Spa lieber ab und ſtecke ihn vor mir in den Erdboden. blick Ruhe. Bald verſtärkt ſich jedoch das Geräu mit wem wir es zu tun haben werden, nehme ſpanne den Hahn und hebe die Waffe ſchußbereit zu me 55 ebenfalls zum Schuſſe bereit Der dreizehnte, der mir und erwarte ihn, wobei 5 Senerugzinzeiger.(Abentblatt.) Mannkeim, 24. Oktober. 1585 auf die„Freiheit der Wiſſenſchaft“, wie ſie die katholiſchen Oberhirten verſtehen. In jedem Falle hat die tapfere Schrift Prof. Schrörs das gute gehabt, daß das un⸗ erträgliche Verhältnis zwiſchen dem Kirchen⸗ regiment und den kathol iſch⸗theologiſchen Jakultäten aufs neue in den Vordergrund des Intereſſes gerückt wird. 5 Maſſenprozeſſe gegen polniſche Geiſtliche. Die Staatsanwaltſchaft in Danzig hat, wie man von dort ſchreibt, gegen den Dekan Klatt in Sitzburg, ſowie gleichzeitig gegen weitere acht Geiſtliche und den Redak⸗ teur Formanski vom Pelpliner„Pielgrzym“ Anklage wegen Vergehens gegen§S 110 Str.⸗G.⸗B(Aufforderung zum Ungehorſam gegen rechtsgültige Verordnungen von Verwaltungsbehörden) erhoben. Die Verhandlung ſoll vor der Strafkammer in Storgardt ſtattfinden, von der be⸗ „kanntlich der Propſt Olszewski in Oſiek wegen desſelben Ver⸗ gehens zu der Gefängnisſtrafe von eineinhalb Jahren ver⸗ urteilt wurde.— Die Staatsanwaltſchaft in Thorn hat gegen den Propſt Dr. Okenjewski in Löbau leinem der von der Strafkammer daſelbſt zu je einem Monat Gefängnis verurteilten acht Geiſtlichen) ſowie vier Bürger von' Löbau Anklage erhoben, weil dem Propſt gelegentlich ſeiner Rückkehr aus dem Gefängnis demonſtrative Huldigungen bereitet wurden. Moſaikarbeit in der Sozialdemokratie. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ ſchreibt: Das Urteil des Karlsruher Parteigerichts über die badiſchen Landtagsabgeordneten Frank und Kolb, die dem Großherzog von Baden die letzte Ehre erwieſen haben, wird ganz berſchieden beurteilt. Man lieſt von bürgerlicher Seite die Anſieht, der Ur⸗ teilsſpruch ſei ein Sieg der ſogenannten repiſioniſtiſchen Richtung in der Sozialdemokratie, von anderer Seite wird vor dieſer Auf⸗ faffung gewarnt. Die Zwieſpältigkeit der Anſichten iſt durch den Tenor des Urteils veranlaßt. Es hat ſich innerhalb der deutſchen und der internationalen Soztlaldemokratie eine ganz eigenartige Technik in der Erfindung von Reſolutionen und der Findung von Spr churteilen herausgebildet. Die Hauptarbeit an dieſer der Mofaik benwandten Technik haben Schere und Kleiſtertopf. Es wer⸗ den nämlich die Sätze, die von den gegenſätzlichen Grußpen der Sozialdemokratie beantragt werden, einfach in ein Ganzes zuſam⸗ mengefügt. Bei der Abſtimmung ſtimmt dann jede Gruppe mit Ja, indem ſie an den ihr genehmen Teil des Aktenſtückes denkt, und die„Einigkeit“ iſt hergeſtellt. Wenn Geſchwindigkeit nach dem volks⸗ tümlichen Spruche keine Hexerei iſt, ſo iſt es Kleiſterei auch nicht. Aber etwas vom Zauber hat die Endleiſtung, die dabei herauskommt, doch. Fauler Zauber iſt's auf alle Fälle. Moderue Ketzerrichter in Oeſterreich. Die in K.(Bez. Marienbad) wohnhafte Braut A. P. überreichte am 17. Auguſt l. Is. durch Vermittlung des evan⸗ geliſchen Pfarramtes Eger der k. k. Bezirkshauptmannſchaft Marienbad die Anzeige, daß ſie aus der römiſch⸗katholiſchen Kirche aus⸗ und in die evangeliſche Kirche A. B. eingetreten iſt. Fünf Tage darauf erhielt Fräulein A. P. eine behörd⸗ liche Vorladung, am 26. Auguſt, vormittags 11 Uhr, bei dem k. k. Bezirkshauptmann in Marienbad zu erſcheinen. Dieſe Vorkadung iſt an ſich ſchon eine unfütze und auch ungeſetzliche Beläſtigung der Uebertretenden, zumal§ 3 der Miniſterial⸗ dnung vom 18. Januar 1869(.⸗G.⸗Bl. Nr. 18) aus⸗ rüicklich beſtimmt, daß die mit der Unterſchrift des Aus⸗ retenden verſehene ſchriftliche Anzeige vollſtändig genſigt. Die Vorgeladene ließ ſich aber den dreiſtündigen boſchwerlichen Fußweg übers Gebirge nicht verdrießen und war zur Stunde beim Amt in Marienbad. Dort entſpann ſich folgendes Verhör: 0„Warum treten Sie über?“„Ich will einen Schweizer hei⸗ raten, der evangeliſch iſt; da ich nicht zweierlei Glauben in meiner Famikie haben will, bin ich auch evangeliſch geworden.“—„Aber wie dürfen Sie denn das, Sie ſind ja doch noch gar nicht 24 Jahre, alſo noch minderjährig.“„Ich habe immer gehört, mit 14 Jahren ſchon könne man übertreten.“—„Haben Sie eine Beſcheinigung Ihrer Eltern, daß dieſe es Ihnen erlaubt haben?“„Nein, aber meine Eltern ſind ganz einverſtanden, und ſoviel ich weiß, iſt eine ſchriftliche Beſcheinigung gar nicht vorgeſchrieben. Und überhaupt kann es Ihnen ganz gleich ſein, ob ich Jude oder katholiſch oder evan⸗ geliſch bin. Ich bin und bleibe evangeliſch.“ Auf dieſe beſtimmte Erklärung der uneingeſchüchterten jungen Braut, die das Ungeſetz⸗ iche dieſes Verhörs einer k. k. Behörde erfreulicherweiſe erkannte oder wenigſtens herausfühlte, erhielt ſie eine in gröbſter Tonart gehaltene Antwort, die aber die Berechtigung des Standpunktes der Bpaut zugeben mußte. nen Ohren. Er hebt ſeinen linken Fuß, und nun tritt er auf den Pfad heraus. Die ganze Entfernung zwiſchen uns beträgt ſieben bis acht Schritte, nicht mehr. Ich habe keine Zeit, auf ſeinen Kopf zu zielen, denn er hat mich bemerkt, fletſcht wütend ſeine mächtigen gelblichen Zähne gegen mich und ſpringt mur⸗ rend nach oben zurück. In dieſem Augenblick kracht mein Schuß. Ich habe ſein rechtes Schulterblatt getroffen. Ein ſchmerzliches Heulen, das in ein nervenpackendes Brüllen übergeht, und der Bär, der auf mich losſpringt, erſcheint vor mir in der Luft. Ich habe gerade noch Zeit, einen zweiten Schuß abzugeben. Die Kugel bohrt ſich in ſeine Bruſt, worauf er mir zu Füßen, kaum einen halben Meter von mir entfernt, zuſammenbricht. Ich krepetiere. Um aber ſchießen zu können, weiche ich einen Schritt zurück. Piſta ſpringt vor mich hin und zielt auf den Bären, der ſich eben erhebt. Piſta macht nun einen Schritt rückwärts, Üt dabei zu Boden und ſein Gehr geht los. zuf ihn. Ich fühle. daß alle meine Nerven und Muskeln aufs äußerſte angeſpannt ſind. Um Piſta nicht zu treffen, knie ich nieder und gebe meine letzten zwei Kugeln auf den Bären ab⸗ Die eine trifft den Kopf, die andere die Bruſt des Bären. Das Wild brüllt immer wütender und wirft ſich, über Piſta hinweg⸗ ſetzend, auf mich. Ich ſpringe auf und ergreiſe die Flucht, um. eit zu gewinnen, wenigſtens noch eine Patrone in mein Gewehr zu ſchieben Der Bär erreicht mich jedoch und will mich mit ſeiner Vorderpranke niederſchlagen, wobei er ſich ein wenig auf⸗ richtet. Ich ſehe das, mache einen großen Sprung, ſo daß die mächtige Tatze nur meine Hoſe ſtveift, gleichzeitig werfe ich mich nas zu Boden, ein wenig gegen 0 mernes Gewehres gegen den Bären und ſchieße, ohne zu zielen⸗ Die Mündung meines Rohres befand ſich kaum eine Spanne von der Schulter des Bären. Mein Schuß trifft ihn ins er bricht zuſammen und fällt mir auf den Fuß. Ich fühle Atem ziehe mein Meſſer und ſtoße es in ſeinen Leib. tot. Auf meiner Stirn fühle ich plötzlich kalten Schweiß. e mich, aber es geht ſchwer, denn erſt jetzt fühle ich, wie ſerem Ende ſtanden. Meine Knie ſchlottern, ſo ſehr Fehlt Ihnen nichts, Piß 95 frage ich. Ich ſehe nichts geſchehen iſt. Nur mein Geſicht iſt weiß wie Geſicht meines Dieners Szücs, dieſes Sohnes immſter Der Bär ſpringt die Seite, richte den Lauf Wir enthalten uns, fügt das„Evangeliſche Gemeinde⸗ blatt für Eger u..“ hinzu. jeder Kritik über dieſes ſonder⸗ bare Vorgehen des Marienbader k. k. Beamten, der doch recht gut wiſſen muß, was im Artikel 4 des Geſetzes vom 25. Mai 1868 ſteht. Dort heißt es wörtlich:„Nach vollendetem 14. Lebensjahre hat jedermann ohne Unterſchied des Geſchlechtes die freie Wahl des Religionsbekenntniſſes nach ſeiner eigenen Ueberzeugung und iſt in bieſer freien Wahl nötigenfalls von der Behörde zu ſchützen“ Deutsches Reich. —(Gegen den Terrorismus.) Ein Former, der einen arbeitswilligen Arbeiter auf dem Kohlenbahnhof Wed⸗ ding in Berlin ſchwer mißhandelt und gegen einen arbeits⸗ willigen Kutſcher ſchwere Ausſchreitungen begangen hat, er⸗ hielt ein Jahr Gefüngnis und wurde wegen Fluchtverdachts ſofort verhaftet. Ein Buchbinder erhielt vier Wochen Ge⸗ fängnis, weil er einen Kollegen durch Drohungen und Preſ⸗ ſion aus ſeiner Arbeit gobracht hat. des nichtorganiſierten Kollegen verlangt und mit Arbeits⸗ niederlegung aller Arbeiter des Betriebes gedroht, auch tat⸗ ſächlich die Entlaſſung des Mannes erreicht. —(Zu dem Briefbiebſtahl im Flotten⸗ verein) erklärt die„Germanig“ alle Mitteilungen der „Poſt“ für völlig erfunden. Abg. Erzberger ſetzt ſich übrigens aufs hohe Pferd, indem er der„Germania“ mitteilt, daß er keine Luſt habe, den Rattenkönig von Entſtellungen und Un⸗ wahrheiten über ſeine Zeugenausſage richtig zu ſtellen. Herr Erzberger iſt, wie er durch die„Germania“ weiterhin mitteilen läßt, nach einem Diebſtahl gar nicht gefragt worden, weiß auch über einen ſolchen abſolut nichts mitzuteilen; er iſt nur gefragt worden, ob er wiſſe, wer die Artikel in dem„Bayer. Kurier“ geſchrieben habe, und ob der Angeſchuldigte Janke junſor hier⸗ zu Material geliefert habe. Dargufhin hat er die Antwort verweigert. Hätte er geredet, ſo hätte er als Journaliſt und Abgeordneter ehrlos gehandelt, indem er ſeine vielen Ge⸗ währsmänner, darunter ſehr hochſtehende(Nichtzentrums⸗ leute) über die offiziöſe Agitation des Flottenvereins ohne deren Zuſtimmung hätte preisgeben müſſen, da die Vernehm⸗ ung ſich auf alle möglichen Dinge hätte erſtrecken können.— Alſo 5 Erzberger! Vielleicht iſt hier Renommiſterei im Spiel. 28 + 14 Badiſche Politik. Regierungswechſel und Zivilliſte in Baden. Mit der Erhöhung der Großh. Zivilliſte beſchäftigte ſich ein kürzlich in mehreren Zeitungen erſchienener Artikel. Dort war ausgeführt, daß der Regierungsantritt des Großherzogs Fried⸗ rich I. eine neue Feſtfetzung der Zivilliſte notwendig mache und zur Begründung dieſer Anſicht auf den§ 59 der Verfaſſung hin⸗ gewieſen worden. Dieſe Auffaſſung iſt, wie die„Bad. Landesztg.“ meldet, eine unrichtige. Zunächſt iſt eine Aenderung in den durch das Budget feſtgelegten Bezügen der Zivilliſte keine Folge ſtehen miteinander in keinerlei wechſelwirkender Verbindung. Dann enthält die Verfaſſung nirgends eine Beſtimmung über beſondere Fälle, in denen eine Erhöhung oder eine Verminderung der Zivilliſte einzutreten hat, ſie beſtimmt in§ 59 nichts weiter, als daß ohne Zuſtimmung der Stände, die Zivilliſte nicht erhöht werden kann. Die Anforderungen für die Großh. Zivilliſte be⸗ finden ſich in unſerem Staatshaushalte unter Titel 1 des Spe⸗ zialbudgets des Staatsminiſteriums. Dort wurden bisher ver⸗ langt jährlich: 1. für die Zivilliſte 1589 983 M. und 2. für Apa⸗ nagen 291429 M. Die letztere Poſition wird in Hinkunft eine Aenderung erfahren müſſen, da der bisherige Erbgroßherzog nun regierender Fürſt geworden iſt und keine direkten Nachkommen hat. Man wird deshalb mit einer Verminderung des Titels 1 des Staatsminiſteriums, unter dem für das Großh. Haus im ganzen 1881413 M. angefordert ad, rechnen können. Wenn tatſächlich eine Erhöhung der Zivilliſte beabſichtigt ſein ſollte, könnte dieſelbe ohne eine beſondere Belaſtung des Budgets ſehr leicht eintreten, indem man einen Teil der bisher für Apanagen feſtgeſetzten Beträge der Zivilliſte zuſchlagen würde. Dazu be⸗ darf es keines beſonderen Geſetzentwurfs, das könnte auf budget⸗ mäßigem Wege geſchehen, wie überhaupt auf dieſe Weiſe jeder⸗ zeit eine Erhöhung der Zivilliſte eintreten kann. Nur wenn der Landtag das Budgt des Stagtsminiſteriums ſchon genehmigt hätte und nachträglich noch die Bezüge für die Zivilliſte hinauf⸗ geſetzt werden ſollten, wäre eine Geſetzesvorlage notwendig. Er hatte die Entlaſſung eines Thronwechſels. Beide— Thronwechſel und Zivilliſte— Nun glauben wir aber, ſchreibt das genannte Blgtt weiter, nach dem, wie man in ſonſt gut unterrichteten Kreiſen die Frage einer Erhöhung der Zivilliſte beurteilt, nicht, daß ſicht des Großherzogs liegt, eine ſolche herbeizt nicht anzunehmen, daß der Landesfürſt in der erſt die er nach ſeinem Regierungsantritt an die Lank wird, den Wunſch einer Erhöhung der aus Budgetmitteln flie⸗ ßenden Einkünfte des Zroßh. Hauſes zum Ausdruck bringen will. Es dürfte überhaupt die ohne eine zwingende Veranlaſſung herbeigeführte öffentliche Erörterung dieſer Angelegenheit nicht nur an der Stelle, die ſie direkt angeht, wenig erfreulich be⸗ rühren. ——ͤ— Aus den Kolonien. Der Wirkliche Legationsrat v. Jacobs, Referent der Regierungskommiſſion für wiſſenſchaftliche Zwecke im In⸗ lereſſe der Kolonien, hatte ſich vor einiger Zeit nach London begeben, um dort die Frage des Eingeborenenrechtes zu ſtudieren. v. Jacobs wird, wie die„Voſſ. Ztg.“ hört, erſt im Dezember zurückkehren, da er von London noch nach Paris geht, um auch das franzöſiſche Material einzuſehen und ge⸗ gebenenfalls für die in Ausſicht genommenen Vorarbeiten zur Schaffung eines mit unſerem geltenden Recht möglichſt im Einklang ſtehenden Eingeborenenrechtes mit zu verwerten. Ein ſuggerierter Familienmorb. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Hirſchberg, 28. Okt. (Dritter Tag.) Das Intereſſe an detr Verhandlung ſteigert ſich in der ſchle⸗ ſiſchen Bevölkerung von Tag zu Tag. Sowohl die Hirſchberger wie auch die Schmiedeberger Einwohnerſchaft drängt täglich in Scharen zu dem Gerichtsgebäude, deſſen Eingänge auch heute wieder von einem großen Polizeiaufgebot überwacht wurden, um ähnliche Sze⸗ nen wie am erſten Tage zu vermeiden. Die Tatſache, daß die drei Angeklagten den erſten Geſellſchaftskreiſen angehören, hat bei dem gebildeten Publikum einen wahren Kampf um Eintrittskarten er⸗ zeugt, der von Tag zu Tag ärger tobt, ſodaß fich Richter und Ge⸗ ſchworene der vielen Bitten aus den ſogenannten beſſeren Kreiſen um Vertvendung ihres Einfluſſes faſt garnicht mehr erwehren können. Der Hauptangeklagte Fritz Bergmann, der mit ſeinen 19 Jahren noch einen ganz knabenhaften Eindruck macht, tpägt auch heute ein ſehr ruhiges Benehmen zur Schau. Er hat anſcheinend mit dem Leben abgeſchloſſen und erwartet ohne jede Erregung den Richterſpruch der Geſchworenen. Mit innerer Befriedigung hat er davon Kenntnis genommen, daß von allen Seiten der Verdacht von ſeinen Eltern in Breslau genommen wird, daß dieſe mit der Tat auch nur im leiſeſten Zuſammenhang ſtänden. Er fühlt anſcheinend deutlich, welch' tiefes Herzeleid er über die alten Leute ſchon ohnehin durch ſeine Tat gebracht hat, und ſein Geſicht leuchtete daher förm⸗ lich auf, als am Schluß der geſtrigen Sitzung auch der Unterſuch⸗ ungsrichter bekundete, daß er ſovohl den Oberſteuerrebiſor und Hauptmann a. D. Bergmann in Breslau, ſpeziell aber auch deſſen Gattin ſpäterhin aus der Unterſuchung vollkommen ausgeſchieden habe, und daß ihm Frau Bergmann's Verhalten, die ihr Dienſt⸗ mädchen zu einer falſchen Ausfage über den Aufenthalt ihres Sohnes in der Mordnacht veranlaſſen wollte, menſchlich erklärlich erſcheine. Der zweite Angeklagte Max Klein und ſeine Frau verteidigen ſich mit dem Mute der Verzweiflung. Sie laden all ihren Haß auf den Unterſuchungsrichter ab, der ihnen nicht den Gefallen getan hat, ſich mit dem einen Täter zu begnügen, ſondern auch den wei⸗ teren Spuren mit Eifer und Zähigkeit nachgegangem iſt. Namentlich der Angeklagte Max Klein verfucht in geſchickter Weiſe die Miß⸗ ſtimmung ſich zu Nutze zu machen, welche nach dem großen Zander⸗ Prozeß in Breslau in manchen Kreiſen der ſchleſiſchen Bevölkerung gegen das Inſtitut des Unterſuchungsrichbers vorhanden iſt. Allein er ſtößt mit ſeinen Beſchuldigungen gegen den Unterfrchungsrichter im vorliegenden Falle auf taube Ohren. 5 Im weiteren Verlauf der Verhandlung ſuchte Staatsanwalt Okto feſtzuftellen, daß Klein wiederholt in der Vorunterſuchung den Unterſuchungsrichter Landrichter v. Kiemitz zu brüskieven ver⸗ ſucht habe und der Zeuge v. Kienitz beſtätigt, daß Klein ihm gegen⸗ über ſehr keck aufgetreten ſei.— Staatsanwalt: Er hat behauptet, daß Sie ihn durch eine Disziplinarſtrafe eingeſchüchtert haben.— Zeuge: Ach nein, er läßt ſich nicht einſchüchtern(Heiterkeit).— Staatsanwalt Otto: Ich bitte Frau Klein zu fragen, ob ſie ihre geſtrigen Behauptungen noch aufrecht erhält.— Angekl. Frau Klein: Ja.— Vorf.: Sie behaupten, daß Sie ganz anders ausgeſagt haben?— Angekl.: So habe ich nicht ausgeſagt.— Staatsanwalt: Halten Sie auch noch aufrecht, daß Ihr Geſtändnis erpreßt worden iſt?— Angekl.: Das kann ich nicht ſagen.— Vorſ.: Sie haben das aber geſtern behauptet.— Angekl.: Was ich zu Protokoll geben wollte, iſt garnicht aufgenommen worden.— Vorſ.: Alſo Sie wollen dabei bleiben?— Angekl.: Ja. Der Unterſuchungsrichter ſagte auch einmal zu mir: Die Richter ſind alle einig; es iſt nur eine Lücke, vielleicht zurückblieb. Er nahm allerdings an dem Kampfe nicht teil, höchſtens inſoferne, als er bei dem Anblick meiner Flucht gleichfalls zu laufen begann, als hätte man ihn aus einem Ge⸗ wehr herausgeſchoſſen. Was ſollte er aber auch öhne Waffe tun? „Es war ein häßlicher Tanz,“ ſeufzt er. Gott ſei Dank, daß er ſo endete!“—„Jetzt weißt du wenigſtens, was ein Bär iſt? Es war ein ſchöner, gut entwickelter, drei bis vier Jahre alter, ſchwarzer Bär. Sein Kopf iſt bräunlich, er hat ungeheure Klauen und Zähne. Meine beiden erſten Schüſſe und mein vier⸗ ter unld fünfter Schuß waren tödlich. Sein ganzes Innere iſt zerfetzt. Mein dritter Schuß ſtreifte ſeinen Kopf. aus einem glatten Lauf abgegebene Schuß Piſtas hat getroffen. Ein braver Burſche, der ſchon einmal von einer Bärenmutter arg zugerichtet wurde und mich heute doch zu ſchützen verſuchte. er den Bären voll Verachtung anſah. Wir erklommen noch einige Bergrücken, ich aber hatte auf nichts mehr acht. Vor mei⸗ nem geiſtigen Auge ſah ich fortwährend das häßliche Bild, wie der Bär auf Piſta ſprang. Nicht bald hat etwas einen ſo tiefen Eindruck auf mich gemacht, und heute noch, wenn ich daran denke, läuft es mir kalt über den Rücken, und es iſt mir, als ſähe ich das brüllende Ungetüm mit ſeinen rückwärts gerichteten kleinen Ohren vor mir, wie es ſeine ungeheuren Zähne fletſcht und bei jedem Sprunge bereit iſt, ſich auf die Hinterbeine zu ſtellen. Der ganze Kampf währte kaum eine Minute, und der Bär hatte kaum fünf bis ſechs Sprünge gemacht. Es war ein ſeltſames Gefühl. In der gefährlichen Lage fühlte ich unwillkürkich, auch im Bewußtſein der Todesgefahr, die größte Ruhe in mir, und alle meine Nerven und Muskeln waren ſo angeſpannt, als ob mit ein ſtarker elektriſcher Strom durch den Körper liefe.“ — Linkshändiger Schulunterricht. Auf Veranlaſſung des Profeſſors Walter Simon in Königsberg, der für den Gedanken, daß der linken Hand dieſelbe Ausbildung gebühre wie der rech⸗ ten, ſchon mehrfach literariſch eingetreten iſt, ſind in der dortigen 8. Mädchenſchule vor einem Jahre Kurſe zur Uebung linkshän⸗ diger Tätigkelt auf allen Stufen der Schule eingerichtet worden. Der Unterricht wurde in zwei bis ſechs Stunden wöchentlich außerhalb der eigentlichen Schulſtunden erteilt. Das ſehr er⸗ Tpaum hinier dieſem Erlebnis Auch der „Nichtsnutziger Kerl,“ das war das einzige, was er ſagte, indem freuliche Exgebnis dieſes Unterrichts, der ſich auf Schreiben, — Ein Verein für künſtleriſche Siedlungen wurde in Wil⸗ helmshagen gegründet. Julius Hart und Dr. Brund Wille waren die Hauptreferenten der Begründungsverſammlung. Man will eine Zentralſtelle für künſtleriſche Siedlungen in der Um⸗ gegend Berlins ſchaffen und gleichzeitig ſeinen Mitgliedern den Erwerb und die Bebauung von Grundſtücken erleichtern. Dem Arbeitsäusſchuß gehören unter anderem an: Maler Fidus, Julius Hart, Maler Albert Knab, Gardenbaudirektor Willi Lange, Kunſtſchriftſteller Franz Hermann Meißner, Dr. Bruno Wille. — Ein feuriges Trio. Aus Wangemheim werden fol⸗ gende Heldentaten gemeldet: Ein Zigeuner⸗Trio, beſtehend aus zwei„Damen“ und einem„Jüngling“, hatten ſich in einer Wirtſchaft in Oberſteigen eingefunden und fingen, nachdem ſie ſich an Speiſe und Tramt gelabt hatten, Krakeel an, wobei die Geigen als„Schlaginftrumente dienten. Die abgefeuerten Schüſſe gingen glücklicherweiſe fehl. Zum Schluß ſchnittem ſie noch einem Kalb dem Schwanz ab und verletzten eine Kuh ziemlich ſchtver. Unſere Gendarmen waren aber bald zur Stelle und führten die ungemüt⸗ lichen Pußtakinder nach Waſſelnheins' ins Unterſuchungs⸗ gefängnis ab. — Kavallerie⸗Märſche von Rich. Stranß. Berliner Blätter wiſſen von folgender„Ueberraſchung“ zu berichten. Ein Ständ⸗ chen bereitete der Kaiſer vorgeſtern mittag der Kaiferin zum Geburtstag. Um 12 Uhr erſchien auf ſeinen Befehl auf dem Schloßhof das Trompeterkorps des 2. Garde⸗Dragonercegiments unter dem Stabstrompeter Peſchke. Bald darauf kam Hof⸗ kapellmeiſter Dr. Richard Straaß. Dann erſchien der Kaiſer mit einem Flügeladjutanten im Vorhaus, und nun ſpielte das Trompeterkorps vier neue Kapallerie⸗Märſche, drei von D. Richard Strauß und einen von Peſchke. Die Kaiſerin hörte an einem Fenſter im erſten Stock mit mehreren Prinzen der Aufführung zu, mit der der Kaiſer ſehr zufrieden war. Die Ueberraſchung für die Kaiſerin war eine ſo gelungene, als noch keiner der Märſche jemals vorher geſpielt worden war alſo eine Uraufüfhrung von Militärmuſik des Salome⸗Komponiſten. —— 8 FN Y. 5 — .„ on 7 n achten über ſeinen Geiſteszuſtand abzugeben.— Staatsanwalt Klein aber nicht. Er ſagte: der Staudenhof iſt ſeit 1605 in unſerer Familie und wenn ich ihn jetzt verkaufte, ſo würden die Leute ſagen, Vor.: Hat der Ermordete ſich einmal Ihnen gegenüber über einen dieſe Verrechnungsart für angebracht?— Zeuge: Nein. ſchen dem Zeugen Mende und dem Angeklagoten Max Klein 5 üb ndgreiflich geworden zu ſein. Das würde er d b Vorſ.: Aber der Vater hat es doch be⸗ Mannheim, 24. Oktober. XR 45* Gieneral⸗Auzeiger.(Abendbfatt.) 8. Selle Ihr Kopf wackelt mehr, als der Ihres Bruders. Es kommt nur noch auf die Geſchworenen an. Ich ſollte ein Geſtändnis ablegen.— Zeuge: Die Angeklagte miſcht hier wahres mit falſchem.— R. A. Dr. Ablaß: Behauptet der Zeuge, daß er keinerlei Zwang an⸗ gewendet hat, um die Angeklagten zum Geſtändnis zu bringen?— Zeuge Landrat v. Kienitz: Man wendet den verſchiedenen Ständen gegenüber eine verſchiedene Sprache an. Man kann auch einmal einen Kraftausdruck anwenden, daß man aber jemand zu einem Ge⸗ ſtändnis zwingen wollte, iſt ausgeſchloſſen. Angekl.: Max Klein: Der Zeuge ſagt, ich wäre keck geweſen. Wenn mir ein ſolcher Burſche ſo etwas ſagt, ſoll ich noch ruhig ſein.— Vorſ.: Wen meinen Sie denn mit dem Burſchen?— Angekl.: Wenm der Bergmann mich ſo beſchuldigt.— Vorſ.: Sie dürfen hier ſolche Ausdrücke nicht ge⸗ brauchen.— Angekl.: Klein: Einmal hat der Unterſuchungsrichter mit der Hand ausgeholt und ſo eine ganze Weile vor meiner Backe geſtanden. Es fehlte nicht viel, ſo hätte er mir eine Ohrfeige ge⸗ geben.— Staatsanwalt: Ich bitte, ſolche Aeußerungen nicht zuzu⸗ laſſen.— Angekl.: Klein: Ich ſagte mir: Eine Backe will ich ja hin⸗ halten, die zweite nicht.— Vorſ.: Wollen Sie ſich ſo verhalten, wie es Ihnen als Angeklagter ziemt.— Zeuge Landrichter v. Kienitz: So hat ſich der Vorfall ſelbſtverſtändlich nicht abgeſpielt. Es wird dann der Referendar Felsmann vernommen. Er war bei dem Geſtändnis der Frau Klein als Protokollführer tätig und bekundet heute, daß alles ſo aufgenommen worden iſt, wie Frau Klein bekundet hat.— Landrichter v. Kienitz wird dann nochmals vorgerufen, da er noch einige Bekundungen machen will. Ich muß noch ſagen, ſo fährt der Zeuge fort, daß mir bei der Vernehmung des jungen Bergmann Zweifel aufgeſtiegen ſind, ob er bei der Aus⸗ führung ſeiner ſchweren Tat im vollen Beſitz ſeiner Geiſteskräfte ge⸗ weſen iſt. Aber da ich im weiteren Verlauf der Unterſuchung nicht die geringſten Unterlagen für dieſen Verdacht erhielt, ſo habe ich in der Sache nichts weiteres unternommen. Es handelt ſich hier aber um den Kopf des Angeklagten, und da halte ich mich für verpflichtet, auch dieſen damals gehegten Verdacht zur Sprache zu bringen.— Juſtigrat Mamroth: Auf dieſe Erklärung des Herrn Unter⸗ ſuchungsrichters muß ich den Antrag ſtellen, den Angekl. Bergmann auf ſeinen Geiſteszuſtand zu unterſuchen und zu die⸗ ſem Zweck die Verhandlung zu vertagen, da es den anweſenden Sachverſtändigen nicht möglich erſcheint, auf Grund der kurzen Beobachtung des Angeklagten hier im Gerichtsſaale ein Gut⸗ Otto: Ich muß dieſem Antrage widerſprechen und ſchlage dem⸗ gegenüber vor, den Kreisarzt Dr. Steinberg zu laden, der ſehr wohl in der Lage ſein wird, ſich über den Geiſteszuſtand des An⸗ geklagten ohne weiteres gutachtlich zu äußern.— Das Gericht be⸗ ſchließt darauf die ſofortige Ladung des Kreisarztes Dr. Stein⸗ herg, des Geheimrats Dr. Köhler(Landeshut) und des Dr. Ireyberg(Jannowitz).— Staatsanwalt Otto beantragt wei⸗ terhin noch die Ladung des Direktors der Irrenanſtalt Plagwitz bei Löwenberg, Dr. Peterſen, als Sachverſtändigen über den Geiſteszuſtand des Angeklagten Vergmann, einem Antrage, dem das Gericht ebenfalls ſtattgab. Zeuge Paſtor Streſe(Schmiedeberg) ſoll darüber vernom⸗ men werden, ob dem Angeklagten Max Klein die Anſtiftung zu dem Mord zuzutrauen ſei. Er bekundet: Aus dem Verkehr in der Familie Klein allein läßt ſich ein Urteil nicht abgeben. Ich komme ja in alle Häuſer meiner Gemeinde und kann nur ſagen, daß der An⸗ geklagte über ſeinen Vater ſich niemals abfällig geäußert hat. Da⸗ gegen Hagte der Vater oft über den Sohn und ſein liebloſes Ver⸗ halten mit Tränen in den Augen. Die Urſache waren Geldſchwierig⸗ keiten in der Familie.— Staatsantwalt: Wie war ſonſt das Urteil über den Angeklagten?— Zeuge: Man ſchätzte ihn nicht ſehr hoch ein, weil er ſeinen Vater grob zu behandeln pflegte. Die Geld⸗ ſchwierigkeiten auf dem Staudenhof ſollen entſtanden ſein durch den häufigen Verkehr der Familie Bergmann auf dem Gute. Dieſer Verkehr war oft der Grund, daß der Angeklagte Klein ſeinen Vater nicht ſo behandelte, wie es ſich gehörte. Der alte Klein ſagte mir auch wiederholt, die Familie Bergmann behandle ihn auf ſeinem Grund und Hoden unter allem Hund.— Spediteur Friedmann (Schmiedeberg) war mit Max Klein befreundet. Er erklärt, ich mich, daß Max Klein ſich auf mich als Leumundszeugen berufen hat. Ich kann nur ſagen, daß ich mich oft gewundert habe, wie ein Mann bon ſeinem Bildungsgange öfters ſo rohe und grobe Ausbrücke gebrauchen konnte.— Apotheker Guſtädt(Schmiede⸗ berg) hat im Jahre 1902, nachdem der Bruder des Angeklagten Max Klein, Guſtav Klein, unter ſo merkwürdigen Umſtänden plötz⸗ lich verſchieden war, das Klein'ſche Haus nach Giften durchſucht und auch in der Wohnung des Verſtorbenen nach Gift geforſcht, hat aber nichts gefunden, insbeſondere kein Strychnin.— Juſtizrat Mamroth: Iſt eine Magenunterſuchung des Toten erfolgt?— Zeuge: Nein.— Mamroth: Auch keine Sektion der Leiche? 888 Zeuge: Nein, ich habe mich noch gewundert, daß in einem ſo myſteriöſen Fall die Leichenöffnung unterblieb.—.⸗A. Ablaß: Es ſprachen doch alle Anzeichen dafür, daß der Guſtav Klein durch eine Vergiftung ums Leben gekommen lvar? Zeuge: Ja. Beigeordneter Mende(Schmiedeberg) gibt an, daß der ver⸗ ſtorbene Eduard Klein wiederholt erzählt habe, er komme mit ſeinem Bruder, dem Angeklagten Max Klein, nicht gut aus, weil ihm dieſer immer mit Wünſchen nach Geld im Ohre liege. Der alte Klein habe oft ſeinem Unmut über den häufigen Beſuch der Bres⸗ lauer Verwandten ſeines Sohnes Max auf dem Staudenhof Ausdruck gegeben, weil dieſer infolgedeſſen mit der Wirtſchaft nicht recht bor⸗ wärts komme. In den letzten Wochen vor dem Morde äußerte der alte Klein dem Zeugen gegenüber, er müſſe ſuchen, den Sohn aus dem Gute herauszubekommen und wenn er gerichtliche Hilfe dazu in Anſpruch nehmen müßte. Der Zeuge riet ihm darauf, das Gut doch zu verkaufen, dann ſei er alle Sorgen los; das wollte der alte der alte Klein iſt jetzt ſo weit, daß er ſein Gut verkaufen muß.— tätlichen Angriff ſeines Sohnes beklagt?— Zeuge: Jawohl, er Mag 1155 ſei ihm mit der Hand an Bruſt und Kehle gefahren.— Staatsanwalt: Der Pachtzins, den der Angeklagte 12575 Klein zahlte, betrug 1500 M. Max Klein hatte aber nur e gezahlt und 700 M. auf die Wohnungsmiete gerechnet. Halten Sie Es entſpinnt ſich dann eine heftige Auseinanderſetzung awi⸗ über die Frage, ob Max Klein ſeinen ermordeten Vater bei der Aechne Pacht übervorteilt habe. Der Zeuge gibt ſchließ⸗ lich zu, daß die Pachtſumme angemeſſen geweſen ſei, die Accker der Staudenhofs nicht gut imſtande geweſen ſeien. Anderer⸗ ſeits habe er bei dem Ehepaar Klein aber den nötigen Fleiß in der Bewirtſchaftung vermißt. Schließlich vertrage. auch ein Gut von dem Umſang des Staudenhofs nicht ſopiel Beſuch wie er alle Augenblick von Breslau herübergekommen ſei. Der Ange⸗ klagte Max Klein beſtreitet im Anſchluß an dieſe Ausſage, ſeinem hauptet. Angekl. Fritz Bergmann leinfallend): Ich war im Okt. 5 ſelbſt wie mein Schwager ſeinem Vater wegen einer ganz geringfügigen Sache an die Kehle ging. alte Klein hatte die Waſſerleitung abgeſtellt, was Max Klein nicht zuſagte. In dem Streit kam es nach wenigen 1 5 einem Handgemenge, wobei Mar Klein dem Vater an 85 und an die Kehle langte. Es fiel auch das Wort, 90 91 5 Hund totgeſchlagen werden müſſe. Angekl. 11 5 5 Damit meinte ich den Hund meines Vaters, der mir bei dem il jie eine t Streit an die Beine ging. Dearauf trat die Mittagsf Nus Stadt und Land. * Mannheim, 24. Oktober 1907. Auszeichnung. Der Kaiſer hat dem Oberpoſtſekretär Brauer in Mannheim den Charakter als Rechnungsrat ver⸗ liehen. Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem früheren Führer der deutſchen Freiwilligentruppe in Tientſin, Ober⸗Poſt⸗ ſekretär Fritz Kuchenbeißer in Villingen, in Anerkennung ſeiner hervorragenden Teilnahme an den Kämpfen in China 1900/%01 und in beſonderer Hervorhebung ſeines ausgezeichneten Verhaltens vor dem Feinde das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Schwertern des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. *Verſetzt wurde Regierungsbaumeiſter Max Eichhorn in Offenburg zur Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. *Ernannt wurden die Ingenicurpraktikanten Fritz Schem⸗ ber und Heinrich Schember aus Bruchſal zu Regierungs⸗ baumeiſtern. * Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtdirektionsbezirk Karlsruhe. Angenommen: als Poſtgehilfe: Adam Mager in Sandhauſen(A. Heidelberg).— Verſeßzt: die Poſtaſſiſtenten: Karl Eichhorn von Feudenheim nach Mannheim, Heinrich Flaſchendreher von Königshofen(.) nach Berlin, Max Greiner von Karlsruhe nach Bruchſal, Albert Greulich von Lichtenau nach Mannheim, Heinrich Kirſchbaum von Karlsruhe nach Pforz⸗ heim, Felir Kittmann von Mannheim nach Berlin, Richard Lötterle von Steinbach(Fr. Baden) nach Kork, Rudolf Schink von Mannheim nach Berlin; der Telegraphenaſſiſtent Hermann Haſeloff von Mannheim nach Berlin. * Auszeichnungen. Die Maſchinen⸗ und Armatur⸗ fabrik vorm. Klein, Schanzlin u. Becker, Fran⸗ kenthal hat auf der Jubiläumsausſtellung für ihre ausge⸗ ſtellten Pumpen und Armaturen die goldene Medaille erhalten.— Einen großartigen Erfolg erzielte die auf dem Ge⸗ biete der Geſundheitstechniſchen Anlagen u. Zentralheizungen hier und in weiter Umgebung beſtens bekannte Firma Ph. Fuchs u. Prieſter auf der hieſigen Großen Kunft⸗ und Gartenbau⸗ ausſtellung. Der Firma wurde für ihre Leiſtungen in der in⸗ duſtriellen und gewerblichen Abteilung die ſilbervergol⸗ dete Medaille, höchſte Auszeichnung der betreffenden Abteilung, zuerkannt. Wie bekannt, wurde durch obige Firma die Heizungs⸗ anlage in dem durch ſeine Blütenpracht das Auge jeden Be⸗ ſuchers erfreuenden Weiher im Japaniſchen Garten(Henkel⸗ garten), ſowie ein modernes Gewächshaus mit Pavillon ausge⸗ führt. Die Verleihung obiger Auszeichnung an die Firma Ph. Fuchs u. Prieſter bedeutet eine Anerkennung für deren Leiſtungs⸗ fähigkeit auf dem Gebiete der Zentralheizungsbranche und Ge⸗ wächshausbau. Ihre Abteilung Geſundheitstechniſche Anlagen, wurde bereits im Jahre 1900 in Frankfurt a. M. und 1902 in Mannheim mit der großen goldenen Medaille ausgezeichnet.— Der Firma Gebr. Schwabenland, Hoflieferanten, Spezialhaus gediegener Kücheneinrichtungen, Mannheim— Filiale Berlin und Zürich— iſt auf der in Berlin von dem Verband der Köche veranſtalteten diesjährigen Deutſchen Koch⸗ kunſt⸗Ausſtellung die goldene Medaille und ein Ehren⸗ preis zugeſprochen worden. Es liefert dieſe erneute Aner⸗ kennung für die Firma, welche des öftern mit ähnlichen Aus⸗ zeichnungen bedacht worden iſt, wieder einen Beweis für deren Leiſtungsfähigkeit und ihre führende Stellung, welche ſie in det Branche einnimmt. * Auszeichnung. Der Firma Luſchka u. Wagenmann, welche auf der Jubiläums⸗Ausſtellung mit ihrer auffehenerregen⸗ den, einzigartigen Ausſtellung ſeltener Hölzer in dem in der Schwarzwaldanlage gelegenen Blockhaus die wärmſte Anerkennung aller Ausſtellungsbeſucher erztelte, wurde die höchſte Auszeichnung der gewerblichen und induſtriellen Abteilung, die ſilberver⸗ goldete Medaille, verliehen. Die Preisrichter haben mit dieſer Auszeichnung der noch nicht dagereſenen und wohl auch nicht wiederkehrenden Ausſtellung der Weltfirma die ihr zukommende Würdigung zuteil werden laſſen. * Geſtorben iſt in Farlsruhe Kirchenrat Georg Wolf⸗ hard im Alter von 78 Jahren. * Die Ziehung ber Jubiläumsausſtellungs⸗Lotterie findet definitiv am 5. Dezember ſtatt. Die Kaufmannsgerichtswahl und der Deutſchnationale Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verband. Der„Wilhelmshof“, das Vereinsheim des D. H.., erwies ſich, ſo ſchreibt man uns, am geſtrigen Abende als viel zu klein, um alle die erſchienenen Deutſchnationalen und ihre Freunde faſſen zu können. Ailerſeits erwartete man mit Spannung das Wahlergebnis. Die frühzeitig eintreffenden Ergebniſſe in den Vororten wurden ſchon mit lebhaften Heilrufen aufgenommen. ſo aus Käfertal, das ſchon im Jahre 1904 hauptſächlich die D. H..⸗ Liſte gewählt hatte, ebenſo Neckarau mit ſeinem erheblichen Mehr an deutſchnationalen Stimmen, dann aber beſonders Waldhof, das gegen früher einen geradezu glänzenden Abſchluß dem D. H. V. lieferte. Dieſe Feſtſtellungen riefen bei den Verſammelten beſon⸗ ders freudige Erregung hervor, an deren Stelle jedoch jubelnde Begeiſterung trat, als das Wahlergebnis der Junenſtadt bekannt wurde. Der deutſchnationale Sieg war entſchieden! Mit freudiger Genugtuung konnte das der verdienſtvolle Führer der hieſigen Orts⸗ gruppe, Herr Müſſig, ſeinen Freunden verkünden. Nach einem Rückblicke in die örtliche Geſchichte des D. H. V. beſprach der Redner die erfreulichen und weniger erfreulichen Erſcheinungen des Wahl⸗ kampfes. Er hob die Sachlichkeit hervor, die der D. H. V. bis zur letzten Stunde gewahrt habe, während die Gegner beider Richtungen es an Verdrehungen, Unwahrheiten und Schmähungen nicht haben fehlen laſſen. Wenn trotzdem die Mehrheit der Mannheimer wahl⸗ berechtigten Handlungsgehilfen, alſo die älteren Standesbrüder, dem D. H. V. zum Siege verhalfen, dann iſt damit das unbegrenzte Vertrauen gekennzeichnet, das der noch junge Verein ſich in Mann⸗ heim durch ſein emſiges Arbeiten für die eigenen Berufsgenoſſen erobert habe. Mit dem Danke an alle die vielen wackeren Mit⸗ arbeiter und Mitſtreiter für ihre beiſpielloſe Hingabe und Opfer⸗ freudigkeit forderte der unermüdliche Führer 3u weiterem treuen Zuſammenſtehen für die gemeinſame Sache auf. Sein Heilruf galt der Zukunft des D. H. V. in Mannheim. Als zlpeiter Redner ſprach der Geſchäftsführer des D. H.., Herr Richter, in beredten Worten ſeine Freude aus über die erfolgreiche Kleinarbeit, wie ſie von den Mitgliedern und Freunden des D. H. V. im Wahlkampfe geleiſtet wurde. Sie ermöglichte zum guten Teil die Durchführung des ins Große angelegten Wahlfeldzugsplanes. Der Wahlausfall ſteigert die Verantwortung der deutſchnationalen Beiſitzerſchaft gegen früher. Die neuen Beiſitzer werden ſich deſſen alle Zeit bewußt ſein. Den alten Beiſitzern Heil und Dank für ihre treue Pflicht⸗ erfüllung. Vorausſichtlich werden infolge von gegneriſcher Seite in größerer Zahl vorgenommener Streichungen von den. alten nur wenige oder keine Beiſitzer in das Kaufmannsgericht einziehen. Die Gegner glaubten damit dem D. H. B. einen Hieb perſetzen zu können, aber Gott ſei Dank haben wir an den Gewählten die Gewähr⸗ daß auch ſie ihrer Aufgabe bollauf gewachſen ſind. Die neue deutſch⸗ nationale Beiſitzerfraktion ſoll und wird ſein eine Körperſchaft ziel⸗ bewußter Standesarbeit.(Lebhafter Beifall.) In weiteren An⸗ ſprachen, ſo ſeitens der Herren Zapfe, Herrmann, Ba 0 ſchat, Huber, Sonne, Schmidt⸗Ludwigshafen und Schollmeher, kam die Freude über den errungenen Sieg deut⸗ tigen Schlußworte die Verſammlung geſchloſſen, die in ihrem ganzen Umfange zu einer Jubel⸗ und Siegesfeier des D. H. V. in Mann⸗ heim ſich geſtaltete.— In den letzten Tagen traten ihm 25 neue Mitglieder bei. * Die kirchlich⸗liberale Vereinigung, Ortsverband Mannheim hält Freitag Abend ½9 Uhr im Hotel National eine Meit⸗ gliederverſammlung ab, in der es ſich u. g. auch um Wiederbeſetzung der durch den Tod des verdienten Führers Ro⸗ bert Baſſermann erledigten Vorſtandsſtelle handelt. Indem wir hierauf aufmerkſam machen, verweiſen wir im übrigen auf die Einladung im Inſeratenteil. * Der zum Tode verurteilte Familienmörder Ronellenſitſch wurde vom Großherzog zu lebenslänglichem Zuchthaus biegnadigt. An der Grenze des Ueberſinnlichen. Wohl ſelten hat eine Beranſtaltung ausnahmslos eine derart glänzende Beurteilung don ſeiten der geſamten Preſſe gefunden, wie die von Deo Erich⸗ ſen angekündigten Experimentalvorträge⸗ Die führen⸗ den Zeitungen des In⸗ und Auslandes louſtatieren den hohen Wert und das außergewöhnliche Intereſſe der Darbietungen dieſes Experimentalpſychologen und betonen, daß der große Er⸗ folg durch die beſondere Veranlagung des Vortragenden bedingt iſt. Ueber Erichſens hochintereſſante Neuſchöpfung„Spiegel der Seele“ leſen wir:„Dieſer ſeltſame Mann feſſelt vom erſten Augenblick, mehr noch, er läßt eine Wirkung zurück, die noch lange anhält. Er lieſt in der Seele eines wildfremden Menſchen wie in einem aufgeſchlagenen Buch“. Ley Erichſen iſt im übrigen von ſeinem früheren Auftreten in Mannheim hier noch in ſo guter Erinnerung, daß er beſondere Empfehlungen kaum bedarf. Aus dem Schöffengericht. Auch bei dem harmloſen Teile ihrer Funktionen begegnen den Schutzleuten manchmal xecht un⸗ angenehme Dinge. Bei der Berufszählung hatten die Schutzleute Karl Ullrich und Barrie die Aufgabe, am 15. Juni Aufnahmen in den hier vor Anker liegenden Schiffen zu machen. Als Ull⸗ rich eben im Begriffe war, im Zivilanzug wie ſein Kollege das Gangbord zum Schiffe Eliſabeth von Altripp zu betreten, das an dem Kohlenlagerplatz von Conr⸗ Wiederholt am Neckarvorland vor Anker lag,„ſtupſte“ ihn— wie er ſagt abſichtlich— der mit dem Ausladen von Kohlen beſchäftigte Kohlenarbeiter Karl Kremer auf dem Gangbord. Als ob er der Schuldige ſei, flogen dann dem Schutzmann ein paar ſaftige Ausdrücke an den Kopf. Trotzdem entſchuldigte er ſich, und gab ſich als Schutzmann. zu erkennen. Als er ſich in der Mitte des Gangbordes befand, kippten Kremer vom Land und Kohlenarbeiter Joh. Friedrich Schreckenberger vom Schiffe aus das Brett um, der Schutz⸗ mann vermochte ſich jedoch durch einen kühnen Sprung vor einem ca. 2 Meter tiefen Sturz ins Waſſer zu bewahren und fiel nur aufs Land. Als er ſich kaum auf dem Damme befand, packte ihn plötzlich, ohne daß nur irgendwelche Worte gewechſelt wurden, der Kohlenarbeiter Dehouſt mit einem bekannten Griffe und ſchleu⸗ derte ihn zu Boden, wodurch er mit dem Kopfe auf die Schienen aufſchlug und gab ihm dann noch einen Schlag auf den Kopf. Als Ullrich dann die Böſchung hinunterſtieg, um ſeinen Hut zu holen, rief ein Arbeiter namens Ullrich:„Der iſt ja beirunken!“ worauf ſich Schutzmann Ullrich zu Herrn Wiederholt kegab und durch ihn feſtſtellen ließ, daß er nicht betrunken ſei. Auch der wachhabende Beamte beſtätigte, daß der Schutzmann nüchtern war. Mitangeklagt iſt noch ein vierter Kohlenarbeiter namens Johann Schmidt, der nach Ausſage des Schutzmannes mit an dem Gangbord gerüttelt haben ſoll Das Gericht verurteil Kremer und Schreckenberger zu je 3 Wochen Gefängnis, Dehouft zu 6 Wochen Gefängnis und ſpricht Schmidt frei. Agnoszierte Leiche. Der geſtern am Rheinufer bei Neckarau tot aufgefundene junge Mann, welcher ſich durch einen Schuß i die Herzgegend entleibt hatte, wurde als der 25jährige Eugen Roth von Kaiſerslautern agnosziert. Der Verlehte war ein gabter junger Mann, welcher zu den ſchönſten Hoffnungen berech⸗ tigte. Er war nach Austritt aus der Schule in einem Kaiſers⸗ lauterer Bankgeſchäft tätig. Späterhin zeigten ſich bei ihm Spure von Verfolgungswahn, welche ſeine Unterbringung in eine Heil⸗ anſtalt nötig machten. Als gebeſſert war der junge Man einiger Zeit wieder zu ſeinen Angehörigen zurückgekehrt. willig aus dem Leben Geſchiedene hatte ſich am Sonn Hauſe entfernt und wohl in einem erneuten Anfall⸗ folgungswahnſinn Hand an ſich gelegt. Polizeibericht vom 24. Oktober. Selbſtmord. Die im Polizeibericht vom 22. d. Mtz erwähnte, an einem Rheinſporen bei Neckarau aufgefunden Leiche eines Erſchoſſenen wurde geſtern von dem Buchdru Eugen Roth von Kaiſerslautern als diejenige ſeines Sohnes. ant 27. Apriſ 1885 dortſelbſt geborenen lodigen Kaufmanns Eugen Roth anerkannt. Der Beweggrund zum Selbſtmord ſoll Geiſtes⸗ ſtörung ſein. 95 Unfälle. Beim Abnehmen von Dekorationsſtoffen im Kinematographentheater im Ausſtellungsgelände fiel geſter Nachmittag 4½ Uhr ein Tapeziergehilfe aus einer Höhe von zirka 4 Metern von einem Rahmenſchenkel herunter und er. hierdurch einen linken Unterarmbruch. Nach„Anlegung eine Notverbandes durch die Sanitätswache begab ſich der V in das allgemeine Krankenhaus. Ein Schloſſer von Neckarau fuhr am 20. d. Mts. na tegs auf der Sandhoferſtraße, Gemarkung Sandhofen, mi nem Fahrrad einen Fabrikmeiſter von hinten derart an, da zu Boden geſchleudert wurde und eine Verſtauchung des rech Fußes davontrug. Diebſtähle. In der Zeit vom 1. bis 25. Septembe Js. wurde aus dem Keller des Hauſes Käferthalerſtraße 1 Obſtpreſſe aus Eiſen, ein Holzgeſtell mit Walze und Wid haken zum Zerkleinern des Obſtes von noch unbekannten entwendet. Am 15. Oktober d. Is. wurde aus einem Anweſen in Liebigſtraße hier geſtohlen: eine lange, goldene Damenuhr mit Schieber mit rotem Stein; daran befindet ſich als A ſel ein goldenes Herzchen mit der Photographie einer Frar perſon und einer ſolchen das Niederwalddenkmal darſtellend; goldenes Kettenarmband mit viereckigem Schloß; ein goldene⸗ Armreif mit rotem Stein beſetzt; eine Patentſparbüchſe für Pfg.⸗Stücke, eine Hoſe und Joppe von dunklem Stoff mit fin breiten, grünlichen Streifen; eine elektriſche Taſchenlampe. Wert der geſtohlenen Gegenſtände ſoll ſich auf 330 M. belaufen. Am 9. d. Mts. abends gegen 7 Uhr kam in der Nähe Kaufhauſes ein 1½ Jahre alter, 60 Zentimeter hohe Hund(Bullterrier), männlichen Geſchlechts mit geſtutzten Ohres langem Schwanz abhanden. Auf die Beibringung des H⸗ iſt eine Belohnung bis zu 30 Mk. ausgeſetzt. Aufgefunden wurde am 19. d. Mts. nachmittags Rheinufer im Neckarauer Walde in einem Zementſack eine gebrochene Geldkaſette, welche zweifelles von einem Diebſtal herrührt. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. 25 Die im Polizeibericht vom 21. d. Mts. erwähnte, mittelſt Meſſers verübte Körperverletzung wurde nicht in der Wirt⸗ ſchaft„z. gold. Apfel“, Riedfeldſtraße 73, ſondern auf der Straße lich zum Ausdruck. Erſt in früher Morgenſtunde wurde von dem leitenden 2. Vorſitzenden, Herrn Heerwagen, nach einem kräf⸗ Ecke der Drais⸗ und Riedfeldſtraße von einem Unbekannten be⸗ b— 32 1 bangen, der kurz vorher in genaunter Wirtſchaft Wortſtreit mit dem Verletzten hatte Der Täter— noch unbekannt— iſt etwa 22—24 Jahre alt, 1,65—1,70 Meter groß und trug dunklen An⸗ zug mit Schirmmütze. Verhaftet wurden 24 Perſonen, darunter eine vom AUrnterſuchungsrichter zu Düſſeldorf wegen Diebſtahls i. K. und Unterſchlagung ſteckbrieflich verfolgte Kellnerin aus Altendorf, ein vom Amtsgericht hier wegen Körperverletzung ausgeſchrie⸗ bener Schreiner von Karlsruhe, ein Schloſſer von hier wegen Fahrraddiebſtahls. —— Gerichtszeſtung. §8 Mannheim, 23. Okt. Eine Schwindelexiſtenz hette ſeit Jahren der Agent Richard Lipp aus Knaus⸗ berg geführt, der ſich heute vor der hieſ. Strafkammer auf eine Anklage wegen mehrfacher erſchwerter und mehrfacher einfacher Urkundenfälſchung, mehrfachen Betrugs und mehr⸗ focher Untreue und Unterſchlagung zu verantworten hatte. Seine vor einigen Wochen erfolgte Verhaftung hatte großes Auf⸗ ſehen hervorgerufen; denn er galt allgemein als vermöglicher Maun. Aber in Wahrheit wandelte er ſeit Jahren über einem Abgrund. Vor beinahe 20 Jahren hat der nun Fünfundvierzig⸗ jährige ſchon in ſeiner württembergiſchen Heimat wegen maſſen⸗ hafter Betrügereien ſchwere Vorſtrafen erlitten. Seine letzte Strafe— 2 Jahre Gefängnis— hatte er 189t verbüßt. Er kam dann nach Mannheim, wo er Beſchäftigung auf einem Anwalts⸗ bureau fand. Später aſſozierte er ſich mit einem anderen An⸗ waltsgehilfen, Peter Bauder, zu der Firma Bauder und Lipp, welche Rechtskonſulation und Liegenſchaftsverkehr pflegte. Schon vorher hatte er ſich mit einer Tochter des Schreinermeiſters Hitſchfell verehelicht. Die Familie ſeiner Frau hatte nicht eine blaſſe Ahnung von der trüben Vergangenheit des neuen Fa⸗ milienangehörigen. Sein Einkommen reichte bei weitem nicht für ſeine Anſprüche ans Leben und ſo verfiel er bald wieder ſei⸗ ner unheilvollen Neigung zum Schwindel. Als ſein Schwieger⸗ bpater ſtarb, war er es, der auf Teilung drängte, damit ſeine Frau ihr Erbteil bekam. Infolgedeſſen mußte das Hauptſtück des Nachlaſſes, das Haus verſteigert werden, obwohl die Ge⸗ ſchwiſter nicht damit einverſtanden waren. 61 000 Mark wurden perteilt. Die Witwe erhielt 19000 Mark, welche Lipp in Wert⸗ papieren auf einer Bank anlegen ſollte. Er ließ aber Frau Hitſchfell ein Checkkonto eröffnen, ſodaß ſeine Schwiegermutter nur 2½ Proz. Zinſen bekam. Das Geld erhob er in der Zeit vom März 1903 bis Dezember 190ß vollſtändig und verbrauchte es für ſich. Mit ſeiner des Leſens und Schreibens unkundigen Schwiegermutter hatte er dabei leichtes Spiel. Unter dem Vor⸗ geben, es handle ſich um die Abhebung des Zinſes ließ er die Frau Blankoquittungen unterzeichnen und er erhob darauf Be⸗ träge in beliebiger Höhe, Als das Geld vertan war, galt es, dies vor Frau und Schwiegermutter zu verdecken und dazu ver⸗ flel Lipp auf abenteuerliche Einfälle. Zunächſt ließ er in Karls⸗ kruhe eine Schuldurkunde drucken, laut welcher ein gewiſſer Otto Hellengaß in Baſel anerkannte, daß er Lipp die Summe von 256 900 Mark für gemeinſame Spekulation in Bergwerksaktien ſchulde. Dann fingierte er einen Prozeß in dieſer Aktiengeſchichte und richtete Telegramme und Brieſe mit der Unterſchrift ſeines angeblichen Rechtsbeiſtands, des Rechtsanwalts Weill in Karls⸗ ruhe, an ſich ſelbſt. Für dieſen Zweck hatte er ſich Briefköpfe mit dem Namen Weill eigens in Käferthal drucken laſſen. Die Briefe Reß er gewöhnlich in einem Schreibmaſchinengeſchäft anfertigen. Dann gewannen die Bergwerksaktien auch ſeſte Geſtalt. In einer Mannheimer Druckerei ließ er ſechs Anteilſcheine der Grubengeſellſchaft„Roſario“ in Bilbav über je 5000 Fr. drucken, verſah ſie mit dem Stempel C. Lopez und legte ſie Frau und Schwiegermutter zum Beweiſe vor, wie er das Geld angelegt. Nachdem er zwei ſeiner Frau gehörige Pfandbriefe verkauft hatte, um wie er ſagte, das Geld mit beſſerem Ertrag auszu⸗ leihen, brachte er zwei gefälſchte Schuldſcheine mit den Unter⸗ ſchriften„Dr. F. Schmitt“ und„Viktor Konrad Scheuermann“. Von einer Reihe von Bekannten, die ihn für zahlungsfähig hiel⸗ ten, erſchwindelte ſich Lipp Darlehen, ſo von dem Privatmann Jakob Wellenreuther einmal 2000 Mark und ein anderesmal 2500 Mark. Als er den Schuldſchein für das erſte Darlehen hin⸗ gab, fügte er, um Wellenreuther ſicher zu machen, zwei ge⸗ fälſchte Aktien, eine von der Brauerei„zum. Sternen“ in Gott⸗ madingen und eine der„Vereinigten Gelatine⸗Gelatoidfolien⸗ And Flitterfabriken in Mannheim im Nennwert von je 1000 M. hinzu. Die Blankette hatte er bei dem Anwalt, bei dem er früher beſchäftigt geweſen war, mitgenommen und mit den Unter⸗ ſchriften bekannter Finanzleute ausgefüllt. Von Zigarrenhänd⸗ ler Joſef Schroth lieh er ſich, angeblich für ſeinen Schwager, 1100 Mark und ſpäter.„für einen Freund“, auf deſſen Name Lipp eine Urkunde fälſchte, weitere 1450 Mark. Architekt Sohm gab„für einen„Bruder des An⸗ geklagten 550 M. Wirt Förſchner lieh ihm„für Prozeßkoſten zu bezahlen“ 180 Mark. Kaufmann Ferdinand Weiß ließ ſich be⸗ ſtimmen ihm auf eine mit Karl Bär unterzeichnete Urkunde, 550 Mark auszuzahlen. Den auf Bürgſchaft des früheren Prinzi⸗ pals Lipps der Firma Bauder u. Lipp eingeräumten Kredit bei der Rh. Kreditbank mißbrauchte Lipp, um 2200 Mark für ſeine perſönlichen Bedürfniſſe zu erheben. Endlich hat er die Summe von 1758 Mark veruntreut, welche die Firma Bauder A. Lipp an Prämien für die Stuttgarter Rentenan⸗ ſtalt eingezogen hatte.— Der Angeklagte war völlig zuſtändig. Ueber ſeine rtender e enee e od er, 5 19 9 früher 40 Mark in der Woche verdient, ſpäter habe er als Lie⸗ net ſehr ſchwankende Einnahmen gehabt. Für Miete bezahlte er 1600 Mark jährlich. Er war an öwei Jagden Pacht⸗ teilhaber, in Eberbach und Ittlingen, wofür er nach ſeiner An⸗ gabe jährlich 240 Mark bezahlte. Er behauptet, wenn er nicht bHerhaftet wäre, hätte er 3 Deckung ee en habe er für einen Herrn einen Vergleich ber 550 Mark Belohnung zugeſagt worden eien. An den Mann hätte er ſich gewandt. Indeſſen mußte er zuletzt einräumen, daß 1 1 50 1 2 je geweſen ſei. Das Urteil lautete auf 4 Jahre ⸗ der Ehrenrechte für die Dauer von 5 Jahren. Bezüglich der Unterſchlagung der 19000 Mk, von denen die Au⸗ ere ee on ga den der dage en geweſen ſei a s Gericht von einer Beſtrafung ab, inde .⸗A. Mürb, folgend annahm, es ſich lediglich ſten handle und der e ich 8 antrag von Seiten 8 Huſeel 917 denfälſchung, die der Verurteilte bezal. dieſer 19 000 el *»„iö)́ il, wie auch der Verteidiger ausführle, dieſe nur! Ange⸗ 1—5 15 e ich vor der drohenden Beſtrafung zu ſieten, n Umſtände ſeien nicht die Beiene dern die Erwägung maßgebend geweſen, daß der Angeklagte hindurch im ganzen etwa 3 4000 Mar] auf verbreche⸗ iſe ſich angeeignet und das Vermögen einen Frau, um eine Unterſchlagung zu Ungun⸗ 22 5 75 Frankenthal, 23. Okt. Von einer verderbenbringen⸗ den Wirkung war ein Attentat begleitet, das am 14. Juni der 19 Jahre alte Fabrikarbeiter Franz Tourneur von Frankenthal auf zwei mit ihm befreundete Altersgenoſſen unter⸗ nahm. Um dafür Rache zu nehmen, daß er bei einer zwiſchen ihm und den Arbeitern Haſch und Schäfer aus Scherz ſtattge⸗ habten Balgerei von Haſch zu Boden geworfen wurde, über⸗ ſchüttete Tourneur den Schäfer bei einer am folgenden Tage ſtattgehabten Begegnung mit 60prozentiger Schwefelſäure, die er zu dieſem Zwecke in der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik in Ludwigshafen, in der er beſchäftigt war, entwendet hatte. Schäfer, ein braver, hoffnungsvoller junger Menſch, erlitt dabei furchtbare Verletzungen. Beide Augen gingen faſt vollſtändig verloren. Nur auf dem rechten Auge beſitzt der Verletzte noch ein Zehntel des Sehver⸗ mögens. Außerdem iſt Schäfer durch Brandwunden am Mund und im Geſicht lebenslang entſtellt. Den Reſt der gefährlichen Flüſſigkeit ſchleuderte Tourneur nach Haſch, der ſich jedoch raſch wegwenden konnte, ſodaß ihm nur die Kleider verbrannt wurden. Tourneur hatte ſich wegen dieſer nichtswürdigen Tat heute voe der hieſigen Strafkammer zu verantworten. Der Staatsan⸗ walt beantragte gegen ihn 5 Jahre Gefängnis. Von Beantragung einer Zuchthausſtrafe wollte er nur aus Rückſicht auf die Jugend des Angekagten und deſſen bisherige Strafloſigkeit abſehen. Das Urteil kautete wegen gefährlicher Körperverletzung auf 3 Jahre, wegen Entwendung der Säure auf 1 Tag Gefängnis. * Landau, 23. Okt. Das Kriegsgericht ver⸗ urteilte in ſeiner heutigen Sitzung den Unteroffizier Val. Heinrich vom 2. Fußartillerie⸗Regiment, der am 23. Juni zu Germersheim die Dienſtmagd Eliſe Jung aus Kaiſers⸗ lautern mit deren Einverſtändnis erſchoß, zu 3 Jahren 3 Monaten Gefängnis und Degradation. ———— Sport. .S8.C. Der Gordon Bennett⸗Preis der Lüfte hat am Mon⸗ tag nachmittag programmäßig von St. Louis aus ſeinen Anfang genommen. Als erſtes Luftſchiff ſtieg der von Herrn Erbslöh geſteuerte Ballon„Pommern“ auf, begleitet von den Klängen der deutſchen Natinonalhymne. Er ſtieg bald zu beträchtlicher Höhe empor und verſchwand in nordweſtlicher Richtung. In kurzen Zwiſchenräumen folgten dann die acht weiteren Ballons deutſcher, engliſcher, franzöſiſcher und amerikaniſcher Nattonalität, jedesmal beim Aufſtieg von der betreffenden Nationalhymne begleitet. Die Windverhältniſſe ſind ſehr günſtige und da die Ballons ſämtlich in nördlicher Richtung wegziehen, ſind Rekord⸗ leiſtungen zu erwarten. Bleibt die Windrichtung dieſelbe, ſo können Strecken von etwa 4000 Kilometer durchflogen werden, ohne daß die Ballons das Feſtland verlaſſen. Allerdings ſind ſolche Entfernungen des bedeutenden Gasverluſtes wegen, dem die durchſchnittlich 2200 Kubikmeter umfaſſenden Ballons unter⸗ worfen ſind, kaum wahrſcheinlich.— Die konkurrienden Ballons ſind: Pommern, Lenker Oskar Erbslöh⸗Deutſchland, Düſſeldorf, Lenker Baron von Abereron⸗Deutſchland, Abercron, Lenker P. Meckel⸗Deutſchland, Lotus, Griffith Brewer⸗England, Unidet States, Lenker Major Herſey⸗ Amerika, Amerika, Lenker Mac Coy⸗Amerika, St. Louis, Lenker R. Hawley⸗Amerika, Jle de France, Lenker A. Leb⸗ lanc⸗Frankreich, LAnjou, Lenker Rens Gasnier⸗Frankreich. Gordon⸗Bennelt⸗Preis der Lüfte. Aus Newpork wird gemeldet: Nunmehr ſind bis auf den franzöſiſchen Ballon„LIsle de France“(Führer Leblanc) auch die anderen Luftballons, die am 21. Oktober in St. Louis aufſtiegen und um den Gordon⸗ Bennett⸗Preis der Lüfte konkurrieren, gelandet. Es landeten mit dem Ballon Meckel⸗Deutſchland in Prince William(Vir⸗ ginien) Herſey⸗Amerika 12 Meilen ſüdlich von Hamilton, On⸗ tario, Hawley⸗Amerika, eine Meile ſüdlich von Weſtminſter⸗ Carolk in Maryland, Me. Coy⸗Amerika bei Annapolies⸗Junction in Maryland, Gasnier⸗Frankreich bei den Arminiusminen im Bezirk Louiſa in Virginien und Griffith⸗Brewer⸗England in Ohio. Letzterer hat wegen Erkrankung des Fahrtgenoſſen Leut⸗ nant Brabazon nur 375 Meilen zurücklegen können. Bis jetze dürfte erſter ſein Erbslöh⸗Deutſchland, der mit dem Ballon „Pommern“ 880 Meilen Luftlinie von St. Louis zurückgelegt hat, zweiter Hauptmann von Abereron⸗Deutſchland, der mit dem Ballon„Düſſeldorf“ 790 Meilen Luftlinie durchflogen hat. ..O. Bei der internationalen Ringkempf⸗Konkurrenz in München vermochte der Bulgare Petroff in der Entſcheidung einen unerwarteten Sieg über den bekannten deutſchen Meiſter⸗ ringer Heinrich Eberle zu feiern. Petroff warf den Ba⸗ denſer nach einer Geſamtdauer von 39 Minuien auf die Schul⸗ tern. Petroff gehört zwar zur beſten internationalea Ringer⸗ klaſſe, hat auch in Petersburg 1899 die Weltmeiſterſchaft ge⸗ wonnen, in den äußerſt zahlreichen Kämpfen, in denen er mit Eberle bisher zuſammen traf, hat ſich aber der Deutſche faſt ohne Ausnahme als der Ueberlegene gezeigt. Seine Niederlage gegen den Bulgaren kam daher ſehr unerwartet. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Konzert von Marie Kaufmann und Hermann Jadlowker. Am 15. Nov. werden Frl. Marie Kaufmann, unſere junge, ein⸗ heimiſche Pigniſtin und Herr Hermann Jadlowker, der bekannte Heldentenor vom Karlsruher Hoftheater, ein Konzert veran⸗ ſtalten. 5 Hochſchulnachricht. Dem Geſchichts⸗Profeſſor Ed. Meyer an der Berliner Univerſität iſt von der Univerſitär Oxford der Grad eines Ehrendoktors verliehen worden. „Die ſchiefmäulige Almuth“, das ſogenannte„Luſtſpfel“ von Friedr. Bartels, erlebte bei ſeiner Erſtaufführung im Hof⸗ theater zu Kaſſel eine ſanfte Ablehnung. Guſtav Falkes Märchenkomödie„Putzi“ fand anläßlich ihrer Uraufführung in Hamburg trotz wenig dramatiſcher Handlung einen freundlichen Lokalerfolg. Die Ex⸗„Diſeuſe“ Pvelte Guilbert debütierte am 21 ds. M. im Pariſer Theatre des Varistés erſtmals als Schau⸗ ſpielerin und fand viel Beifall. Eine Teniers⸗Ausſtellung in Brüſſel. Im Hinblick darauf, daß die im Jahre 1910 ſtattfindende Brüſſeler Weltausſtellung zeitlich mit der Dreihundertjahrfeier der Gebnrl des großen belgi⸗ ſchen Malers David Tenier zuſammenfällt, iſt der Vorſchlag auf⸗ getaucht, gelegentlich der Ausſtellung die in der ganzen Welt zer⸗ ſtreuten Werke Teniers möglichſt vollſtändig zu vereinigen und zur Schau zu ſtellen. Eine Gedenktafel für Theodor Billroth in Abbazia. Aus Abbazia wird gemeldet: Theodor Billroth, der in den letzten Jahren ſeines Lebens ein ſtändiger Gaſt Abdazias war und im Jahre 1894 ſtarb, wurde jetzt ein würdiges Denkmal in dieſem ſchönen Kurorte geſetzt. Der Aerzteverein in Abba zia hat die Anregung gegeben Billroth eine Gedenktafel zu widmen. Die Idee wurde mit Begeiſterung anſgenommen und ſofort an die Ausführung geſchritten. Die Ausführung wurde dem Bildhauer E. M. Schwerdtuer ſun. übertragen, welcher ſeine Aufgahe glän⸗ zend löſte. Das felief, welches in Bronze ausgeführt iſt, zeigt den mächtigen Kopf Billroths von zechts: die Aehnlichkeit und der ſinnende Ausdruck ſind trefflich herausgearbeitet, Der Rahmen — v1————„Mangeim. 24. Oſtober. Schöffengericht gehören. ortes Theodor Billroth, das dankbare Abbazia. Befeſtigt wurde die Bronzetafel an einem mächtigen Felsblock auf der Strand⸗ promenade. Die Enthüllung findet am 26. ds. Mts. ſtatt. Kuno Moltke gegen Maximilian Harden. (Privattelegramm.)] sh. Berlin, 24. Okt. Der Andrang zum Sitzungsſaale iſt wieder ganz gewaltig; aber nur eine beſchränkte Zahl von Zuhörern erhält Sitze. Graf Moltke macht einen müden Eindruck, während Har⸗ den ſich vor dem Beginn der Verhandlungen mit ſeinem Freunde unterhält. Die beiden Verteidiger haben rieſige Aktenſtöße neben ihren Plätzen aufgeſtapelt. Harden ſelbſt iſt mit einer großen Ledermappe erſchienen, die mit Dokumenten gefüllt iſt. Pünktlich um 10 Uhr eröffnete Amtsrichter Keun die Sitz⸗ ung. Frau von Elbe und deren Sohn, Leutnant von Kruſe, wohnen der Verhandlung bei. Juſtizrat von Gordon beantragt Beweis zu erheben, dag Graf Moltke den Verkehr mit edeln Frauen von jeher in be⸗ ſonderem Maße geſucht und gepflegt habe und daß ſein Verhalten gegenüber Frauen ſtets ritterlich war und daß er von ihnen ſtets eine hohe edle Auffaſſung hatte, ſodaß es bei ſeiner vornehmen idealen Geſinnung völlig unmöglich iſt, daß er in Bezug auf Ehe und Familie in ſo verächtlicher und zyniſcher Weiſe davon ge⸗ ſprochen haben ſoll. Ferner ſoll beſtritten werden, daß der Spottname der„Süße“ für den Grafen in Freundes⸗ oder in andern Bekanntenkreiſen bekanut iſt. Bernſtein benennt als Zeugen unter anderen, die Gräfin v. Moltke, Platzmajor von Hülſen⸗Häſeler, Profeſſor Liemann, ferner ſoll ein Brief der Frau von Elbe an den Grafen verleſen werden in dem es heißt:„Ich empfinde tiefe Reue, Du biſt gut und klug, ich bin und bleibe treu. Für immer Dein Sind⸗ ling.“ Juſtizrat Bernſtein: Ich will beweiſen, daß Harden bei der Veröffentlichung der Artikel nur politiſche Gründe hatte und daß er ſich mit dieſen Artikeln ein Verdienſt um das deutſche Volk erworben hat. Der Beklagte hat Zuſtände bekannt gegeben, die bekämpft werden müſſen. Er hat Männer zu vernichten geſucht, und es iſt ihm gelungen. Sein Verdienſt iſt es, daß dieſe Männer keinen politiſchen Einfluß mehr haben, und daß dieſe Zuſtände nicht mehr beſtehen. Ein Merk⸗ mal dieſes Zuſtandes war es, daß die Herren, welche die aller⸗ höchſte Perſon umgaben, Päderaſten waren. Die Gruppe, die Herr Harden mit Exfolg bekämpft hatte, hat in der Tat Päde ⸗· raſtie getrieben. Ich behaupte nicht, daß Moltke ſich aktiv an dieſem Treiben beteiligt hat. Er iſt aber der einzige aus dieſer Um⸗ gebung, von dem ich das nicht behaupten kann. Ich behaupte aber von ihm, daß ihm die Qualität der anderen Herren kaum nubekannt ſein kann und daß ſeine Angabe, von dieſen Dingen nichts gewußt zu haben, kaum glaubhaft iſt. Was den Fürſten Eulenburg betrifft, ſo weiß ich nicht, ob Seine Durchlaucht ſich an dieſen päderaſtiſchen Orgien beteiligt hat oder nicht. Mein Zeuge wird beweiſen, daß ein Herr dieſes Namens ſich an dieſen Dingen ſehr aktiv beteiligt hat. Ob es der Fürſt ſelbſt war oder ſein Bruder; weiß ich nicht. Graf Moltke hat ſicherlich von dem Treiben des Grafen Hohenau gewußt. Das können der General von Keſſel und Platzmajor von Hülſen bezeugen. Ferner werden Sachverſtändige unſere Behauptungen beſtätigen, daß Graf Moltke geſchlechtlich anormal iſt. Auch wird bewieſen werden, daß Fürſt Eulenburg ſchon in Wien als homoſexuell galt und daß Graf von Moltke davooenn wußte. 5 Juſtizrat Gordon: Homoſexuell iſt micht päderaſtiſch. Haärden lächelt und ſchüttelt mit dem Kopfe. Gordon: Warten Sie ruhig ab, Herr Harden. Bezüglich der geſtrigen Bekundungen der Frau von Elbe ſbelle ich feſt, daß die Ehe ganz losgelöſt von jeder idealen Gemeinſchaft war, und daß daher bei der weiblichen Seite der Gedanke an Impotenz aufkommen konnte. Uebrigens ſteht Graf Moltke den poli⸗ tiſchen Dingen völlig fern. Er iſt ein durchaus unpoli⸗ tiſcher Herr. Die Anſichten darüber, ob der Einfluß des Fürſten Eulenburg dem deulſchen Reiche zuträglich war oder nicht, ſind geteilt; ob Eulenburg ſich in Politik eingemiſcht hat oder nicht, wiſſen wir nicht. Wir wiſſen auch nicht, ob Eulenburg etwas mit der Majeſtät geſprochen hat und ob es dem Reiche zuträglich war oder nicht. Das ſind Dinge, die nicht vor das — * Bernſtein: Es iſt feſtgeſtellt, daß Eulen burg ſich“ nicht politiſch betätigt hat. Bewußt unwahr iſt die Behauptung Moltkes, daß er den Sinn der Artikel erſt ſpäter erkannt hat, beſonders die Bezeichnung als„Süßer“ Schon Bismarck hat denFür ſten Eulenburg in den kraſ⸗ ſeſten Ausdrücken als homoſezuell bezeichnet: Ich bitte die Dezernenten des Berliner Polizeipräſidiums zu laden, die über die Neigungen des Fürſten Eulenburg, des Grafen Hohenau und des Herrn Lecomle Auskunft geben werden. Harden: DersChef 19 Militärkabinetts hat⸗ öber den Privatkläger in Ausdrücken ge prochen, die ich nur unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit wiedergeben kann. Wenn dieſer Herr ſo von dem Grafen ſpricht, wie kann er ſich dann beleidigt fühlen, wenn ein Schriftſteller ihn als„Süßer“ bezeichnet. Bernſtein: Wenn er ſich ſchuldlos fühlte, warum hat er ſich dann in Verwicklungen mit Harden eingelaſſen? Warum hat er ihn nicht gleich gefordert? Fürſt Eulenburg hat ſich Herrn Harden gegenüber bereit en-— klärt, auf ſeine politiſche Tätigkeit zu verzichten, wenn dieſer ſchweige. Das iſt ein Beweis der Schuld. Graf Moltke: Ich erkläre, daß ich die Artikel oft an den einzelnen Spitzen erkannt habe, daß mir ihr beleidigender In⸗ halt aber erſt ſpäter klar wurde. Ich habe Herrn Harden keine Sekundanten geſchickt, weil man mir ſagte, daß er für ſeine lite⸗ rariſche Tätigkeit nicht mit der Waffe eintrete. Ich weiſe nochmals zurück, daß eine Gruppe in des Allerhbch⸗ ſten Umgebung beſtanden hat und daß eine ſolche Gruppe politiſch zuſammenwirkte und verderblich war. So etwas iſt ganz ausgeſchloſſen. Die anders lautende Be⸗ hauptung iſt eine Verdunkelung der wirklichen Tat⸗ fache. Wenn man glaubt, daß in der allerhöchſten Umgebung ein General à la ſuite ſein könnte, der der Zuträger bon politiſchen Nachrichten für Se. Majeſtät iſt, ſo iſt das einel empören de Unrichtigkeit. Das iſt ausge⸗ ſchloſſen. Bei uns iſt jedes Reſſort viel zu ſtreng geſchieden. Ich bin geſtern den Behauptungen der Frau v. Elbe nicht energi ch genug entgegengetreten. Es wird mir keiner verdenken, daß es mir unendlich ſchwer war, auf dieſe dunkelſten Stunden meines Lebens zurückzukommen, Es iſt außerordentlich peinlich für einen alten Soldaten, der wohl vor der Front ein friſches Wort hat, nach 42jähriger Dienſtzeit vor der breiteſten Oeffentlichkeit ſich als Verbrecher zu verteidigen. Da erſtirbt einem das Wort, das man ſagen möchte. All' die Anklagen, die von Frau von Elbbe gegen mich erhoben wurden, ſind von 8 Richtern geprüft und nicht ein Schatten eines Verhrechens iſt auf mir ſitzen geblieden. Ich bitte eventnell das Erkenntnis in Schwiegermutter und Schwäger in weit über ſeine Verhältniſſe nder Weiſe verlebt habe. U trägt die Auſſchrift:„Dem großen Arzt und Förderer des Kur⸗ meinem Eheſcheidungsprozeß zu verleſen. reennneee PFFFFFFFFFCTFPCCCCCCCCCC 7 n Mannheim, 24. Oktober V Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5. Seite! Harden: Warum iſt denn Moltke ſeiner Stellung verluſtig gegangen? Warum iſt er denn nicht mehr Stadtkommandant von Berlin? Er iſt gezwungen worden, zu klagen.(Sehr erregt): Man hat ihm geſagt, er müſſe klagen oder den Rock ausziehen.(Bewegung)(Sehr laut): ich rufe dafür als Zeugen den Reichskanzler Fürſt Bülow und Grafen Hülſen⸗Häſeler an. Gor doen: Es iſt vehauptet worden, daß Graf Moltke ver⸗ ſucht habe, den Kaiſer zu beeinfluſſen. Ich fufe den Kaiſer als Zeugen an, daß Graf Moltke es nie ver⸗ ſucht hat, mit Wünſchen politiſcher Art an den Kaiſer heranzutreten. Das Gericht trifft Entſcheidung über die meiſten Be⸗ weisanträge und beſchließt zunächſt Beweis zu erheben, ob der Freundeskreis in der Nähe des Kaiſers Päde⸗ raſtie getrieben habe und ob dies dem Grafen Moltke be⸗ kannt war. Darüber ſoll General von Keſſel vernommen wer⸗ den.— Das Gericht beſchließt bei dieſer Beweiserhebung, die Deffentlichkeit auszuſchließen, aber die Preſſe und die anweſenden Juriſten zuzulaſſen. Zeuge Bollhaerdt, der 1896 beim Garde du Corps ſtand, bekundete, daß Graf Lima in Potsdam homoſexuellen Umgang hatte und daß ein Graf Hohenau dabei war und daß auch andere Herren, die der Zeuge nicht kannte, erſchienen waren. Es ſei auch gemunkelt worden, daß Graf Moltke ſo etwas mache. Die Gardiſten ſeien in Potsdam und Berlin viel von Herren beläſtigt worden, beſonders, wenn ſie weiße Hoſen und lange Stiefel trugen, was als ein beſonderes Zeichen galt. Gordon: Eine Unzahl von Perſonen werden jetzt wegen ſolcher Dinge bis in ſehr hohe Kreiſe hinein berfolgt. Es kann ſich faſt niemand gegen dieſen Verdacht ſchützen, er habe denn zpei oder drei Verhältniſſe,(Heiterkeit.) Harden: Als Graf Lyma und Graf Hohenau wegen ſolcher Dinge zuſammentrafen, ſagte Graf Lyma zum Kronprinzen:„Wir müſſen die Schuld tragen und die anderen kun dasſelbe.“ Dadurch wurde der Kronprinz aufmerkſam. Graf Moltke: Ich war nie in der Villa Lyma geweſen. Mazimiliau Harden. Graf Eundo von Moltke⸗ Zeuge: Es waren jedesmal andere Herren beim Er ſchien der Vermittler zu ſein und ſorgte für junge Leute. Der Zeuge gibt weiter an, daß auch Für ſt Eulenburg beim Grafen Lyma war und daß Graf Willy Hohenau unzüchtige Handlungen vorgenom⸗ men hat. Der Zeuge erklärte, es ſei ihm zu dumm geweſen, da die Herren immer beſtritten hätten, ſolche Dinge begangen zu haben, obgleich ſie es mit den ganzen Leuten im Regi⸗ ment hatten. Wachtmeiſter Grafen Lyma. Brandes begzeugt, daß der Burſche des Grafen Lyma abgelöſt werden wollte, weil der Graf zu lie⸗ bemswürdig geworden ſei. Darauf folgte das Weitere. Vom Grafen Hohenau wurde dasſelbe erzählt, wie vom Grafen Lyma. Der Zeuge Krauſe, der 1898 bis 1902 in Potsdam diente, hat ebenfalls gehört, daß Graf Lyma Umgang mit Molkke hatte. Einige andere ehemalige Soldaten der Potsdamer Garniſon haben wohl dunkle Gerüchte gehört, daß Offiziende mi den Soldaten geſchlechtlich verkehrten. Sie wiſſen aber Poſitives nicht zu berichten. Unter allgemeiner Spannung wurde dann der Kommandeur des Garde du Corps⸗Regiments, General v. Keſſ el, vernommen. Vorſitzender: Haben Sie einmal mit dem Grafen Moltke darüber geſprochen, daß gegen den Fürſten Eulenburg ein Gerede wegen widernatürlicher Unzucht umgehe? General v. Keſſel: Nein, niemals!(Bewegung.) Gordon: Wiſſen Sie nicht, daß vom Garde du Corps eine Aktion gegen Graf Hohenau erging und daß das Polizeipräfidium gebeten würde, von Fall zu Fall zu berichten? 885 Zeuge: Nein! Gordon: Beſtand nicht die Abſicht, den Grafen Lyma zum Flügeladjutanten zu machen? Von Tag zu Tag. — Internationgle Ballonwettfahr t. Das deutſch⸗atlantiſche Kabel meldet aus Asbury Park 75 Jerſey): Der heute vormittag hier gelandete deutſche Ballon „Pommern“(Führer Erbslöh) hat die etwa tauſend engliſche Meilen lange Fahrt von St. Louis bis hierher in 39 Stunden 55 Minuten zurückgelegt. 925 1115 — Die Juwelenverſteigerung der Prinzeſſeun Luiſe ſiſtiert. Aus Brüſſel, 23. Oktober, wird gemeldet: In letzter Stunde noch hat die Prinzeſſin Luiſe von Belgien beim hieſigen Gericht einen monatlichen Aafſchub der auf morgen angeſetzten Verſteigerung der Juwelen und Spitzen aus dem Nachlaß ihrer Mutter durchſetzen können. Die Prin⸗ zeſſin hofft innerhalb der gewährten Friſt durch die Vermittelung Hritter die Schuld bezahlen zu können. Der Anwalt ter Gläu⸗ kiger macht darauf aufmerkſam, daß ſchon ſeit langen Jahren ähnliche Verſprechungen gemacht würden, ohne daß jemals die Intervention erfolgt ſei. ſchwiſtern zuſammenwohnte, war bei einer großen Verſicherungs⸗ geſellſchaft ſeit zehn Jahren angeſtellt. nete er ſich Gelder an, rüfung brachte endlich ſein ſeinen Angehörigen picht wiederſehen würden, dem Tiergarten, um ſich — Zur Erdbebenkataſtrophe in Italien. Aus Reggio(Calabrien) wird unterm 24. Okt. gemeldet: Auch in Coſenza, Baracodie, Rabicena, Cittanova und Palmi wurde das Erdbeben verſpürt. In Sinopoli wurde eine Familie unter den Trümmern ihres Hauſes begraben. In Sant Hario ſind mehrere Häuſer eingeſtürzt. Fünf Perſonen wurden ge⸗ tötet, ſowie ſechs Perſonen berletzt. In Sant Eufemia iſt ein Haus eingeſtürzt und hat drei Perſonen verſchüttet, die indeſſen gerettet werden konnten. In Brancalcone drohen verſchiedene Häuſer einzuſtürzen. Es ſind Truppen nach den von dem Erdbeben heimgeſuchten Orten abgegangen. Den letzten Nachrichten zufolge iſt durch das Erdbeben in den Ortſchaften Monteleone, Gerace und Sinopoli ſchwerer Schaden angerichtet worden. Das Dorf Ferrus⸗ zano wurde vollſtändig zerſtört; die Bevölkerung kampiert unter freiem Himmel. Aus Rom wird der Frkf. Ztg. depeſchiert: Hier herrſcht große Aufregung über das Erdbeben in Calabrien. Die Privat⸗ nachrichten der Zeitungen, die Sonderausgaben herausgeben, ſind noch widerſpruchsvoll. Giolitti begab ſich zum König zur Be⸗ ratung. In Sant Lario am ſoniſchen Meer ſtürzte das Rathaus ein. Mehrere Häuſer ſind zertrümmert, 5 Perſonen ſind tot, viele verwundet. In Sant Orofrio beim Monte Leone ſind viele Häuſer eingeſtürzt. In Gerace wiederholten ſich heute morgen die Erdſtöße. Sturm und Regenwetter dauern fort. — Erdſtöße in Italien. Aus Rom, 23. Oktober, wird telegraphiert: In Monte Leone, Pizza Tropea, Meſſina und Reggio di Calabria wurden heute Abend ebenfalls ſtarke Erd⸗ ſtöße verſpürt, die die Bevölkerung in großen Schrecken verſetzten, aber keinen erheblichen Schaden anrichteten. — Das Drama auf dem Grabe. Berliner Blätter melden: Die Zimmervermieterin Anna Ehring war im Begriff, das Grab ihres verſtorbenen Mannes, deſſen zweite Frau ſie war, zu pflegen, als die erſte Fran des Verſtorbenen, von welchem ſie geſchieden war, mit einem Revolver mehrere Schüſſe auf ſie abfeuerte. Eine Kugel drang unter dem linken Auge ein. Die Verwundung iſt nicht lebensgefährlich. Die erſte Frau verübte das Attentat aus Eiferſucht und Rache, da die Ehe auf Petreiben der zweiten Frau geſchieden worden war.Die Attentäterin wurde verhaftet. — Mißglückter Raubmordyherſuch. Aus Bres⸗ Lau, 24. Oktober, meldet uns ein Privattelegramm: Der Hilfs⸗ weichenſteller Hannig in Camenz verſuchte geſtern eine Handels⸗ frau durch Würgen zu ermorden in der Abſicht, die Frau zu be⸗ rauben. Die Frau fragte Hannig nach dem Wege, den dieſer ab⸗ ſichtlich falſch augab. Er ging ihr dann nach und führte ſeinen Plan aus. hofe aufmerkſam, denen es gelang, den Hannig feſtzunehmen. — Selbſtmord aus Eiferſucht. Aus Ham⸗ burg wird berichtet: Die Theaterdirektorsgattin Emilie Sodtmann⸗Alberti hat ſich in Langenfelde⸗Altona, nachdem ſie zuvor ihrem Manne eine Eiferſuchtsſzene bereitet hatte, ver⸗ giftet. Der Direktor fand beim Nachhaufekommen ſeine Gattin entſeelt in der Küche liegen. — Maſſendiebſtahl in einem Muſeum. Aus Reichenberg(Böhmen), 24. Okt., wird gemeldet: Heute nacht wurde im Nordböhmiſchen Gewerbemuſeum ein Einbruchsdiebſtahl verübt, wobei unter anderem ein Schrank mit goldenen und ſilbernen Schmuckgegenſtänden. Taufbecken, Weinkrügen, Schalen, Humpen und Meßkelchen ausgeräumt wurde. Aus einem zweiten Schranke gelang es den Dieben, plaſtiſche Nachbildungen von goldenen und ſilbernen Geräten zu entwenden. Ein Verzeichnis und Abbildungen der ge⸗ ſtohlenen Gegenſtände wurde bereits nach allen Richtungen hin verſandt. Aus dem Großherzogtum. § Ladenburg, 23. Okt. Dem Geſangverein„Sänger⸗ einheit“ wurde vom Großherzog von Baden ein Ehren⸗ preis zum 25. Jubiläum 1908, verbunden mit Geſangswett⸗ ſtreit, in Ausſicht geſtellt. Dingelsdorf, 23. Okt. Am Montag war eine ſtaat⸗ ſchiedenen Gebäuden. Es handelt ſich um die Reſtauration einiger altertümlicher intereſſanter Häuſer, welche in ihrem hübſchen Beſtand erhalten bleiben ſollen, und zwar der Häuſer des Altbürgermeiſters Kudermann ljetzt Poſtagentur) am Weſt⸗ ende des Ortes, und des Fiſchers Friedr. Romer, ehem. Zim⸗ mermann Baumann, mitten im Ort. Dieſe zwei Häuſer ſind Fachbauten mit ſehr reichen Holzſkulpturen im Spätrenaiſſance⸗ ſtil. Die Eigentümer wollten ihre Wohnhäuſer reſtaurieren laſ⸗ ſen, aber auf eine Weiſe, wodurch dieſe allen Kunſt⸗ und Alter⸗ tumswert eingebüßt hätten. ſollen nun lt.„Konſt. Ztig.“ die betr. Hausbeſitzer einen ent⸗ ſprechenden Baubeitvag aus Staatsmitteln erhalten, die Bau⸗ arbeiten unter Stagatsaufſicht ausführen und zwar derart, daß der urſprüngliche Bauſtil rein erhalten bleibt.— Von hier aus begab ſich die Kommiſſion mit dem Motorboot nach Ueber⸗ lingen, um anläßlich der bevorſtehenden Erweiterung bdes tädtüchen Elektrizitätswerkes und Herſtellung eines 40 Meter hohen Kamins Einſicht zu nehmen vom jetzigen maleriſchen Stadtbild und ſich ein Urteil zu bilden über den etwaigen Ein⸗ fluß auf dasſelbe durch den geplanten Bau. 5 Tetzte Pachröchten und Telegramme. y Frankenthal, 24. Okt. Der wegen Weinfälſchung ſeit längerer Zeit in Unterſuchungshaft befindliche Weinhändler Siegele von Neuſtadt a.., iſt geſtern aus der Unter⸗ ſuchungshaft entlaſſen worden. Stuttgart, 24. Okt. Der„Staatsanz. für Würt⸗ temberg“ meldet: Miniſterialdirektor von Schneider, ſtellvertretender Bundesratsbevollmächtigter in Berlin, wurde zum Wirklichen Staatsrat und zum ordentlichen Mitglied des Geheimen Rats ernannt. * Stuttgart, 24. Okt. Aus Anlaß des Ablebens dosn Fürſten zu Wied legte der württembergiſche Hof auf zwei Wochen Trauer an. * Wien, 24. Okt. Das Juſtizminiſterium beſchloß, die Gräfin Tarnowska, Rechtsanwalt Prilukow und die Zofe Perrer wegen Mitſchuld an der Ermordung des Grafen Koma cowski an Italien auszuliefern.(Frkf. Ztg.) * Jondon, 24. Okt. Der„Standard“ meldet aus Siſſabon: An Bord des geſunkenen Dampfers„Boruſ⸗ ſia“ habe Panik geherrſcht. Offiziere und Mannſchaften hätten ihr Beſtes getan. 2 portugieſiſche und ein rüſſiſcher Paſſagier ertranken. Die Verladelinie habe dicht über dem Waſſer gelegen. Das plötzliche Steigen des Fluſſes habe den Dampfer losgeriſſen und zum Rollen gebracht. Die Panik ſei geſteigert worden durch das Verſagen des elektriſchen Lichtes.(Frkf. Ztg.) Die angebliche Erhöhung der badiſchen Zivilliſte. * Karlsruhe, 23. Okt. Die„Oberrh. Korreſpondenz“ d Lieber ſtellte er ſich ſelbſt der Kriminalpolisei. Wo der Maan das Geld geiaſſen hat, iß noch nicht auſtelart meldet: Verſchiedene Blätter bringen in der Angelegenheit Durch ihre Hilferufe wurden Leute am nahen Bahn⸗ liche Baukommiſſion in unſerm Ort und nahm Einſicht von ver⸗ Da griff der Staat ein und es der Großh. Zivilliſte eine Meldung, welche den Tatſachen nicht entſpricht und ſofort richtig geſtellt zu werden verdient. Darnach ſoll die Abſicht beſtehen, eine Erhöhung der Zivil⸗ liſte eintreten zu laſſen und die Parteien ſollen, um eine Diskuſſion in öffentlicher Sitzung zu vermeiden, nachher hier⸗ über Beſchluß faſſen. Gleichzeitig wird die Behauptung auf⸗ geſtellt, daß ein Thronwechſel eine Neufeſtſetzung der Zivil⸗ liſte nötig mache. Auf Grund zuverläſſiger Informationen können wir mitteilen, daß an zuſtändiger Stelle von der Ab⸗ ſicht, eine Erhöhung der Zivilliſte zu beantragen, abſolut nichts bekannt iſt. Kaiſer Franz Joſef. * Wien, 24. Okt. Wie die Korreſpondenz Wilhelm meldet, verbrachte der Kaiſer die Nacht ruhig und ungeſtört. Huſten ſtellte ſich nicht ein. Der Kaiſer nahm das Frühſtück mit regem Appetit ein: der Kräftezuſtand hat ſich gehoben. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellung. Die Er Mece 1 fabel en bi. nach dem„Ledermarkt“ ihre Zahlungen eingeſtellt und bietes 50 Prozent. Die Paſſjven betragen 158 000., welchen Aktiven von angeblich 108 000 M. gegenüberſtehen. Die Geſellſchaft wurde gegründet zur Uebernahme bezw. zum Fortbetrieb der Schuh⸗ fabrik Stoeß u. C b. Die Umwandlung in die G. m. b. H. er⸗ 59000 5 15. d. J. Das Stammkapital der e beträgr Berlin, 24. Okt. Die heutige außerordentli ral⸗ verſammlung der Aktiengef 4 11 00 fir A nifa kation beſchloß einſtimmig den Ankauf der nicht dem Kohlen⸗ ſyhndikat angehörenden Zeche„Auguſte Viktorfg“ in Reckling⸗ hauſen in Gemeinſchaft mit der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen und den Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer u. Co. in Elberfeld, ſowie die dadurch er⸗ forderlich gewordene Kapitalserhöhung um M. 5 Millionen. Die Direktion wies darauf hin, daß der Beſitz der Kohlenzeche ſehr er⸗ wünſcht wäre, da ſich die Geſellſchaft durch den fortwährend zu⸗ nehmenden Kohlenbedarf Deutſchlands genötigt ſähe, ihren Bedarß zu ſichern. Infolge der mit der Erwerbung zuſammenhängenden neuen Aufwendungen würde jedoch die Dividende für 1908 her⸗ untergehen. Die neuen Aktien ſollen zu einem Kurſe von 205 Prozent ausgegeben werden. Berlin, 24. Okt. Das Bankhaus Kuhn, Loeb u. Co. telegraphiert hierher. Das Claringhous von Pitsburg hoffe. die Receiver für die Weſtinghouſe⸗Geſellſchaft werden nur tem⸗ porär ſein. ean glaube drüben, daß die zuletzt emittierten öproz. Debentures und die 6proz. Notes der Weſtinghouſe⸗Com⸗ pany ungefährdet ſeien. Von dieſen Werten ſind kleinere Poſten durch die Disconto⸗Geſellſchaft auch in Deutſchland, größere durch die Souite Generale in Paris plaziert worden. Die Kreiſe der Elektrizitäts⸗Induſtrie nehmen an, daß die euro⸗ päiſchen Unternehmungen die Weſtinghouſe⸗Company ſehr ſtark geſchädiat haben. So hatte die engliſche Weſtinghouſe Company in den letzten Jahren über 1 Million Pfund abzuſchreiben. Das franzöſiſche Werk habe ebenfalls nicht gut geckrbeitet. In Ruß⸗ land übernahm Weſtinghouſe die Elektrifizierung der Straßen⸗ bahnen, in Moskau und Petersburg zu verluſtbringenden Be⸗ dinaungen. Daneben möge der Kupferſtort den amerikaniſchen Elektrizitätsbetrieb berührt haben und wohl da drüben in klei⸗ nerem Umfange geführt werden, als der Bau von Maſchinen un! Luftdruckbremſen. Hieſige Bankkreiſe faſſen heute die Lage in Amerika etwa wie folgt auf: Newyork habe geſtern geg 5 einer größeren Reihe ſchwerwiegender Nachrichten S ha tigkeit bewieſen, was dem Zuſammenſtehen von Schatzamt u Nationalbank zu danken ſei. Wenn dieſe Einmütigkeit weiter andauere und der Truſtkompany aus Amerika oder anderen akkredierten Inſtituten ſollten weitere Auszahlungen ermöglichen, könne eine größere Gefahr vielleicht abgewendet werden. Sofern nicht neue Komplikationen eintreten, könne zwar die Kriſis jetzt auch auf die Provinz übergreifen und die Finanzwelt noch lange in Atem halten.— 7 * Herne, 24. Okt. Der Brutto⸗Ueberſchuß der Hiber⸗ nia betrug im dritten Quartal des Jahres 1907 M. 4002 278 gegen M. 3 973 883 im vorigen Quartal und M. 3 870 719 im dritten Quartal des vorigen Jahres. * London, 24. Okt. Die amerikaniſche Lage wird hier ruhiger beurteilt, nachdem ſeitens des Schatzſekretärs und der maßgebenden Bankelemente Newyorks energiſche Hilfsmaß⸗ nahmen getroffen. Man glaubt, weitere Runs werden vermie⸗ den werden und da die Liquidation an den Effektenmäckten reits vorangeſchritten iſt, dürften nach hieſiger Annahme k verheerenden Preisſtürze zu erwarten ſein. Die hieſige Gel lage erſcheint befriedigend. London, 24. Okt. Der offizielle Diskontſatz der Bank von England blieb heute unverändent. Newpyork, 24. Okt. Nach einer Beratung mit den hervor⸗ ragendſten Finanzleuten, darunter P. Morgan, gab Cortelyon die Erklärung ab, daß der beſte Betweis für die Ueberwindung d geſtrigen unnötigen Aufregung die ſtarke Unterſtützung derer f die es unternommen hätten, das öffentliche Vertrauen wieder he zuſtellen. Cortelhou betonte, daß das Schatzamt 28 Millionen 1 Newhork deponiert hätte und ſagte, daß die Nationalbank ſich unerſchütterter Poſition befände und doppelt ſo viel Kapital in Händen gehabt hätte, als geſetzmäßig vorgeſchrieben war. Rock feller engagierte in Anleihen größere Summen für eine Anga finanzieller Inſtitute in Netwyork und gab auf Befragen ſeiner Meinung dahin Ausdruck, daß der Alarm völlig ungerechtfertigt f mit anderen zuſammenarbeitend, werde er augenblicklich die Kri überwinden und jeder, dem ſein Vaterland am Herzen Liege, utü ſeine Hand dazu bieten, das öffentliche Vertrauen wieder herzt ſtellen. 55 Newpork, 24. Oktbr. Die Präſidenten der hieſigen Truſt⸗Companghen traten heute zu einer Sitzung zuſam⸗ men; ſie wählten aus ihrer Mitte einen Ausſchuß von fünf Mit⸗ gliedern, welche die Lage der Truſtkompagnien unterſuchen und den Kompagnien, welche um Unterſtützung nachſuchen, ſolche an⸗ gedeihen laſſen ſoll, wenn ſie würdig ſind. Morgan will El den Arbeiten des Ausſchuſſes tätigen Anteil nehmen. Mitglieden des Ausſchuſſes ſind: Edwin King von der Union Truſt Com⸗ Schu h⸗ G. m. b. H. hat Uoſkswirtschaft worden. Die Notierungen ſind Betriebsjahr eingetreten ſei. noch über die Preiſe uſw. werden Angaben gemacht. Aktien im vorigen Jahre an der Frankfurter Börſe eingeführt wor⸗ den ſind, iſt damit eine breitere Intereſſenſchicht dafür geſchaffen Der Fabrikationsgewinn hat ſich um 52 484 M. erhöht, andererſeits ſind auch die Unkoſten um 49 467 M. gewachſen. Die Abſchreibungen halten ſich etwa auf der vorjährigen Höhe. dadurch, daß im Vortrag M. 28 449 M. mehr zur Verfügung ſtehen, geht der Reingewinn von M. 31 314 über den vorjährigen hinaus. Die Dividende beträgt wieder 8 Prozent, wie im Vorjahre, während der Vortrag um 30 642 M. anwächſt. 5 ursblatt der Mannheimer Produktenborſe Suüddeutſche Drahtinduſtrie.-., Mannheim⸗Waldhof. Bericht wird über den Geſchäftsverlauf 1906/07 mitgeteilt, daß fämtliche Abteilungen andauernd ſehr lebhaft beſchäftigt waren, zum Teil über die Grenze der Leiſtungsfähigkeit hinaus, ſo daß das Unternehmen mit einem reichen Auftragsbeſtand in das neue Weder über die Höhe des Umſatzes, vom 24. Im Nachdem die Nur * Oktober. in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen bierländ. 25.25——.— „ Rheingauer—.———.— „ norddeutſcher—.——.— „ ruff. Azima 28.75—27.25 AUlka 26.50—26.75 Ruſſ. Futtergerſte 16.80——.— Hafer, bad. 19.50—19 75 Hafer, nordd. 19.50—20. Hafer ruſſiſcher 20.—— 20.50 „ amerik. weißer-——— vonm 24. Okt Pfandbrief e. 85 e⸗Anlehen. Fretburg k. B. 81 3 5½ %% Ludwigshafen 4% 40½ Röh. Hyp.⸗B. unk. 1902 unk. 1904 Kommunal 90 Heidelbg. Y. J. 1903 40½ Karlsruhe v. J. 1907 80% Karlsruhe v. J. 1896 3½0½% Lahr v. J. 1902 Getrelde unverändert feſt. Mannheimer Effektenbörſe Theodoſia 27.25—27.50 J Maisamer. Mixed—.—-——.— Taganrog 26.50—26.75„Donau 1675—17— Saxonska„La Plata 18.75—17.— rumäniſcher 26.75—27.25 Kohlreps, d. neuer 36——.— „ am. Winter 26.25—[Wicken 19.50——.— „ Manitoba)————.—Kleeſamendeutſch.1 120—— Walla Walla——.— 7 7 1 115—— „ Kanſas 26.50—.—„Luzerne 125— „ Auſtralier———.—„ Pryvene.„ „ La Plata 26.75—27.25„Eſparſette—— Kernen 25.———.—[Leinöl mit Faß 53.—.—.— Roggea, pfälzer neu 22.——.— Nüböl in Faß 84.———.— „ ruſſiſcher 22.75——.—[Backrüböl 86.——.— „ rumäniſcher—.——.— Spiritus, Ia. verſt. 100 00 187.— „ norddeutſcher—.—„70er unverſt. 67.— „ amerik.—.—.—„ ober 52.50 Gerſte, hierl. 20.50—20.75 roh 70er unverſt. 85/92% 65.— Pfälzer 20.50—21.—„ oer 85/92% 49.50 Gerſte, ungariſche——.— 0 0 1 2 8 4. 36.50 35.50 34.50 33.75 33.— 31.— Roggenmeb! Nr. 0) 33.25 1) 81.25. ober.(Offizieller Berichtt) Obliga 98.30 b: 90.80 b⸗ 90.40 b. 92.50 b⸗ 90.—G 91—6 99.25 C 87.— K 90.—G 99.— G v. 1906 100.50 N * %% 90.— C 4% Piannt. Obug. 1901 98.80 C 0„ 1888 92.— 6 5„1895 92.— 0 „ 1904 92.— 0 5„ 1905 02.— „ 1906 99.25 b; „ 1907 99.25 G Pfrmaſens unk. 1905 91.—6 Induſtr ie. ſem. Induſſr. l.. Sodafbr. ienbr. elſel, Mohr e 185 Brief Wiesloch v. J. 1905—.— Akt Geld —.— 136.— —.— 190.25 —.— 111.80 — 220.50 —. 132.50 77.— 75. .——— —.— 554.— —— 177.— 641 —.— 234 —.— 137— —— 260— tionen. Jnduſtrie⸗Obligation. % Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rück'. 105% 03.— %½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 98. G 44½% Bad. Anilfn⸗u. Sodaf. 101.— 6 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.— G 30% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.—G 4% Herrenmſihle Genz 98.— 4%% Mannb. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 98.— B 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 100.— G 4½ o% Oberrh. Elektrizitäts werke, Karlsruhe—.—8 4½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 102.75 B 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in Livland 101.— G 4½0% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 97.50 G 4½ Speyrer Liegelwerke 101.40 B 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 98.— ie n. Brief Geld Br. Werger, Worms 98.——— Mormſ. Br..Oertge—.— 8. Pf.Preßh.⸗u. Splfabr.—.— 150.— Trausport u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. 83.25—.— MNannh. Dampfſchl. 66.ä——.— Lagerßaus 99.— 97.— Francona Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Nück⸗n. Mitv.— 335.— „Aſſercurran: 1340 1350 Fontinenfal. Verſ. 420.— 415— Mannßb. Verſicherung 480.— 470.— Oberrb. Verſich.⸗Geſ.—.— 480.— Induſtrie. .⸗G. f. Seflinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. Fmaillirfbr. Kirrweil. Emaillw. Mafkammer—.— 91 50 Fttlinger Spinnerei 106.—— Hüttenh. Spinnerei 90.——. Farlsr. Maſchinenbau.— 210.— Nähmfbr. Haid u. Neu 262 50 Koſth. Cell. u. Papferf. 25.75 Mannh. Gum. u. Asb. 143.50—.— Maſchinenf. Badenia 199.——. Oberrh. Elektrizität 20.— Bf. Nähm. u. Fahrradf. 1 FNortl.⸗Zement Hdlbo. Südd. Draht⸗Ind. Südd. Kabelwerke Verein Freib. Ziegelw. 40.— Würzmühle Neuſtadt 134.— Zellſtofffabr. Waldhof 333.— uckerfbr. wagbäuſel 125.— —.— 138.— 2 ———.— —.— 26.50— —.— 159.— 124.——.— —.— 197.50 — 160.— —.— —.— 5 —— —— 5 ff. Mannh.. 44½% Siüidd. Drahtinduſtr. 100.25 0 3 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 102.— G Württ. Transv.⸗Verſ. 670.——.— enera Anzeiger⸗ Mannheim, 24. Oitoben Gelſenkirchner Ludwh.⸗Bexbacher Pfälz. Maxbahn do. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Hamburger Packet Oordd. Lloyd Neſt,⸗Ung. Staatsb, 4e% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 4%.K. V. Pfobr.Oß „ 191⁰0 3 0% 5 4% f. HopS. Pfdb. 31½00 2%0%„ 0 61% Pr. Bod.⸗Er. 4% Ckr. Bd. Pfd. vgo 4% 5 99 unk. 09 „Pfdbr..91 unk. 10 „ Pfdbr..Og unk. 12 „ Pfdbr..86 89 u. 94 Pfd. 96/06 „Com.⸗Obl. .0 I,unk. 10 „ Com.⸗Obl. v. 1891 „Com.⸗Obl. v. 96/06 40% Pr. Pfdb. unk. 09 4„ 12 40%„ 14 40%% * Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Fandels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank ſyrkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Frankfurt a.., 24. Oktober. bahn 159.70, Lombarden 28.50 Egypter 92.30, Nachbörſe, * —— Gotthardbahn 182.80 115.20 115.— 126.30 126.30 12.20 112.40 39.70 189.70 5 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligativnen. 98.50 98.50 98.90 98.40 93.— 9 97.40 97.90 97.80 98.30 91.30 91.— 99.30 92.— 92.— 97.60 98.— 98.— 135.75 119.25 154.80 11180 127.10 228 50 102.50 171.60 141 5⁰0 197— 155.,10 119.70 132 9 98.50 98.50 98.90 98.40 93.— 90.— 97.40 97.90 97.80 98.30 4 91.30 91.— 99.30 92.— 92.— 97.60 98.— 98.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 135.75 118.75 154.— 112— 126.50 227.75 134.50 102 50 170.90 141.— 197.— 155.20 119.— 28.60, Disconto⸗Commandit 171.20. Die heutige Börſe war ſehr ſtill. Etwas höher notierten Brauerei Sinner, Grünwinkel Kurs: 262 G. und Kontinen⸗ tale Verſicherungs⸗Aktien 415 G.(420.). Mannheimer Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. 221.30 221.30] Oeſterr. Süd⸗Lomb. 139.— 138.20 28.75 28.50 Oeſterr. Nordweſtb. 110.50 110.50 109— 109.— Gotthardbahn Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Baltim. Ohio 129.— 128.— 84.70 83.75 98.20 98.50 94.60 92.— 98.20 40% Pr.Pfdb. unk. 12 5 f 1 98.50 315* 1* 34 „ 14 „ e* 2 r. Pfobr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp!⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Pfobrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 4% Rh.H. B. Pf. 9 0 92.— 96.— 96.— 92.— 98.10 98.10 98.75 99.50 90.40 90.40 91.— 92.50 97˙50 99.75 93.30 68.— 7 * 7 2* * 2 2** 2 2* 2· * 2 K 31½% Rh..⸗B..O 40% R. W. B. C. B. 10 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 31%% Pf. B. Pr.⸗O. 94½ Ftal. ſttl.g..B. Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 465.— 465.— — Oeſterr.⸗Ung. Bank 126.60 126.50 Oeſt. Länderbank 104.50 103.— 8 Kredit⸗Anſtalt 198.40 198.80 Pfälziſche Bank 100.— 100.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 189 50—.— Deutſche Reichsbk. 155.25 155.0 Ahein. Kreditbank 137.40 137.30 Rhein. Hyp. B. M. 190.— 190.— Schaaffh. Bankver. 139.— 139.60 Südd. Bant Mhm. 111.30 111,30 Wiener Bankver. 132 10 132.50 [Bank Ottomane 137.50 138.— Preuß. Hypothenb. 113.30 112.80 Kreditaktien 198.10, Staats⸗ —.—, 4% ung. Goldrente ——, Disconto⸗Commandit 170.40 Laura Gelſenkirchen 195.—, Darmſtädter 126.20, Handelsgeſellſchal! 153.70, Dresdener Bant—.—, Deutſche Bant 227.50, Bochumer 208.25 Northern—.—. Tendenz: feſt. 5 Kreditaktien 199.—, Stagtsbahn 139.70 Lombarden 94.60 1 Berliner Effektenbör Berlin, 24. Oktober.(Schlußkurſe.) dach& Bärenilan Nachf. in Mannheim, Bahnhofplaß Nr.* direkt am Hauptbahnhof. 5 *** Marx& Goldschmidt, Man Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. Telegramm⸗Adreſſe: Margold. ſe. Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien waren zu 66 pCt. am Markte, 910 99000 ee 15 1870 155 0 55 55 K. 770 8 oRuſſ. Anl. 2 Fanada Paetfic 57.9 572 ebenſo Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien 3¹—255 pCt. 310% Reichsanl. 94.25 94.25 Hamburg. Packe! 120.50 126 50 — 3% Neichsanleihe 84.30 84.40 Nordd. Lloyd 112.20 112.— 0 40% Bad. St.⸗Anl.—.——.—[Dynamit Truſt 161.30 160— e E 8 34½ B. St. Obl.1900—— Licht⸗ n. Kraftanl. 116.50 115.10 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.%½% Bapern 2. ohunier 40% Heſſen—.———[KLonſolidation—.——.— Schluß⸗Kurſe. 30½% 840 2 55 Dortmunder 63.— 62.20 9 30% Sachſen 40 84. Gelſenkirchner 195 195.— Reichsbank⸗Diskont 55ñ Progent. 40% Pfhr. Nh. W. B. 97.50 97.50 Harpener 203 20 203 20 Wechſel. 50% Chineſen 100.40 100.30 Hibernia——— 33 25 0 Italtener 8976 59— Hörder Bergwerrʒrke——.— 2. 24.*. 89.4 9883 2 2 50 2. Ainſterdam kurz 169.95 169.87 Karis kurz 81.55 81.588 17 55 119 95 Belgien 81.30 81.283 Schweiz. Plätze„ 81.383 81.325 40% Paadad⸗Anl. 84.75 84.25 heck⸗ 201.50 199. Ftallen 61571881775 Wien 85166 85.15 10 ad⸗Anl. 1975 11 e 201.50 199.70 8 2 715 81.775 Wien ͤ Kreditaktten 5—Wurm Revier——— London„ 20.482 20.477 Napgleonsder 16.31 Berk.⸗Märk. Bank 154.20 154.— Anilin Treptow 409.70 405.50 lang—— Privat⸗Diskont 50/% Berl. Handels⸗Geſ. 154.60 154.20 Praunk⸗Brit. 162.20 162.10 Staatspapiere. K. Seutſche. Darmſtädter Bank 127.— 186.0 D. Steinzeugwerke 249.— 246.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 134.60 134 20 Düſſeldorfer Wag. 291.50 295.— 28. 24. 235 21 Deutſche Bank 1100 228.70 227.99 Woſte 699 50 692.— 31 Oſch:Reichsanl 94.10 94 20 Tamaulivaß 98.20 98.05„(ig.)—.——.—Meſtereg. Alkaltw. 212.— 212.20 9 5„„„ 84.35 84.10 Bulgaren 98.45 98.— Disc.-⸗Kommandit 171.50 171.20 Wollkämmerei⸗Akt. 147.— 146.50 310 pr. konſ. St.⸗Anl 94.50 94.55 f½ Griechen 1890 47.55 47.60 Dresdner Bank 141.— 140.20 Chemiſche Charlot. 200.70 200—3 8 5 84.50 84.10 J 5 talien. Rente 101.90 101.70] Nhein. Kreditbank 137.— 138.50 Tonwaren Wiesloch 124.20 121.— 4 bad. St.⸗A.„100.50 100 50 J 4/, Oeſt. Silberr. 97.60 87.55 zchaaffh. Bankv. 138.90 137[ Zellſtoff Waldhof 332.50 331.— 61% bad. St.⸗Obl. fl 96.— 95.40 4½%„ Paplerr.———.— Lübeck⸗Büchener Celluloſe Koſtheim 238.20 239.— 310½% 15 M. 93.10 92.95 Oeſterr. Goldr. 97.20 97.10 Staatsbabn 139.70 140.20 Rüttgerswerken 142.70 142.70 361½„„00, 92.65 92 40 Portg. Serie 1 683.90 63.50 i i 77 0 4 bayer..⸗B.⸗A. 102.05 102.10 dto. III 65.60 65.25 4765 31½ do. u. Allg.⸗A. 94.— 94.—%½ neueRuſſen 1905 92.70 92.90 W. Berlin, 24. Oktober.(Telegr.) Nachbörſe. 3„„ 33.50 88.604 Ruſſen von 1880 75.20 25.— Kredtt⸗aktten 198.10 199 40 Staatsbahn 139 50 140.10 5 92955 7 92050 15 ausl. 19085 89720 1180 Diskonio Komm. 170.70 171.60 Lembarden 28.60 28.70 3 Heſſen 2. Türken v. 1 5 8— .Sachſen 84.40 84.254 Türken unif. 92.80 02.90 Pariſer Börſe 31½ Mh. Stadt⸗A.5—.— 90.80 4 Ungar. Goldrente 92.25 92.45 0 B üngichn dikche; 4„ Kronenrente 92.40 92.50 Paris, 24. Oktober. Anfangskurſe. 825 4% hieſen 1855.00 95.— Verzinsl. gofe. dge Rente 94.30 9425 Türk. Looſe 4 8gupter uniſtzirte 3 Oeſt. Loſe v. 1860 149.50 149.50 Sonel—.— 0 Banque Ottomane 691.— 690.7 Merxikaner äuß. 97.10 96.90 Türkiſche Loſe 142.10 141.20 Spanter 140 350] Nio Sints 1631 1626 4% nn 62.90 62.90 Türken unif. 92.27 92.15 8 5 a Aktien induſtrieller Unternehmungen. Londoner Effektenbörſe. Gad. Zuckerfabril er. Kunftſeide 252.50 50.— London, 24. Okt.(Telegr.) Anſangskurſe der Effektenbörſe. een 11 7— 198. 5 2 J% Reſchsanleihe 82¼ 82h, Southern Paefe. 71— 0 pi Ae eee, 2 ee deldle Suded es ie Parkakt. Zweibr. 93.— 98.20 Fahrradw. Kleyer 313.75 310.80 30ſc Conſols 885% 83. Atchiſon Pr. 88 Weltz z. S. Speyer 76.— 76.— Maſchinenf. Hilbert 88.50 88.50 2 0 Italien 100% 100)Loui Naßg 1 0¹ Cemenim. Heldelb. 158.80 139.— Maſch. Nrim, Klein 114.— 114.— 4 4% Uriechen ee ee, Cementf. Karlſtadt 130.— 129.— Maſchinenf. Baden. 201.— 201.—3 oſ Portugi 65— 645/.] Unit. S 1 1 Bad. Anflinfabrik 555.25 555.50 Dürrkopp 341.— 841.— Sl e 91˙0 910 reß 9535 8633 Ch.Fbr. Griesheim 239.— 239.50 Maſchinf. Gritzner 220.— 220.— 5 Türken 92.— 92 Eriebahn 9 18% Höchſter Farbwerk 460.50 460.—Pfälz. Näbmaſch. 126.50 126.50 4 c% Argentinier 8250/ 82¼ Tend.: beh 5 Vereinchem.Fabrik—.— 340.— Röghrenkeſſelfabritk 3 ahe Mexikaner 32½ 321, Debeers 19¾ 1920% Cbem.Werke Albert 419,75 419.—] vorm. Dürr& Co. 41.— 41.— 4 0% Japaner 84½ 83% Chartered 1 1 Drabtinduſtrie 124.— 124.—' Schnellprf. Frkth!. 184.— 184.50] LFend.: ſtill. Goldftelds 2% 25% Accumul.⸗F. Hagen 196.50 196.50 Oelfabrik⸗Aktien 134.— 134.— Ottomanbänk 17¾—17˙/ Randmines 45 475 Ace. Böſe, Berlin 78.— 79.— Schuhfab. Herz Frkf. 128.80 128.80 Rio Tinto 64¼ 657% Gaſtrand 3½ 30% Allg. Elk.⸗Geſellſch. 198.— 198.50 Seilinduſtrie Wolff 137.— 135.—]Braſilianer 80% 807% Tend.: ſtill 1 Südd. Kabelwerke 127.— 127.— Lampertsmühl 81.50 81.50 Lahmeyer 118 70 119.50 Kammg, Kaiſersl. 183.— 183.—** Elktr. Geſ. Schuckert 105.— 104.50 Zellſtoff Waldhof 383.25 338.50 Allg..⸗G. Siemens 178.— 172.50 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegromme. 55 Bergwerks⸗Aktien. 1750 5 5 15 5 der White 85 7 5 zouthampton). er nelldampfer„Teutonſc“, am 16. Oktbr. 5 115 5 11895 202 80 202,75 von New⸗York ab, iſt heute um 12 Uhr'nachts hier angekommen. Gonchrdia 0 Weten 175 2170 RNew⸗ork, 24. Oktober.(Drahtbericht der White Star Line, 2 neende 11 1 Eiſenatt. 10070 108 Salee 0 am 15 Oktober von 9. 2 25 N 15 0 8 5 Sou amp on ab, iſt um r vormittags hier angekommen. Frlkedrichsh. Bergb. 198.500 10 10 104005 Meitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Rteiſe⸗Bureau Gun d⸗ 8 nheim Zuckerfabrik Frankentha! 24, Oktober 1907. Proviſtonsfrei! Ver⸗ 8 Wir ſind als Selbſtrontrahenten käufer Käufen unter Vorbehalt: 0%%, .⸗G. für Mſihlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 85 Atlas⸗Lebensverſ.⸗Geſ., Ludwiashafen M. 310 9955 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank 85 2⁴⁰ Badſſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 190 88 Benz& Co., Rhein. Jasmotoren, Mannheim 2⁵ 5 Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 26;fr 22 öfr Bruchfaler Brauerei⸗Geſellſchaft 5 55 Mürgerbräu, Ludwiashafen 5 280 Chemiſche Fabrik Heubruch— szfr Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A 2 28⁰ 3 Lit. B 69zſr— Taßr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens Filterfahrik En⸗inger, Worms 85 235 Flink, Eſſen⸗ und Rroncegießerei, Mannheim 92² Frankenthaler Keſſelſchmiede ga4fr Fuchs Wagaonfabrif, Heidelberg 11 5 8 Herrenmühfe vorm. Gen; Heidelber Lindes Eismaſchinen 2 190 7 Linoleumfabril, Maximiliansau 5 3 Lothringer Baugeſellſchaft. Mezz 1 0 88 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 10— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 999 85 Mosbacher Akttenbrauerei vorm. Hübner 15 Neckarſulmer Fahrrad 58 155 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 22 Aheinan Terrain⸗Geſellſchaſt 2iur Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim Rheiniſche Metaflwarenfabrik, Genußſcheine 110 Pheiniſche Schuckert Geſellſchaſt, Mannheim 15 Rheinmüßlenwerke. Manndeim 7 5⁰ Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim E Nombacher Portland⸗Cementwerke 24 1145 Stahlwerk Mannheim 14 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 84 N 00 Süddentſche Kabel, Nannbeim, Genußſcheine 1 rtonperte f. Brauerei⸗Einrichtungen 15 136 Unionbraueret Farlsruhe 7778 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim 155 M. 330 Waggonfabrik Naſtatt 757 Waldhof Bahngeſellſchaft 70. Immobiliengeſellſchaft HN 0 ifr Weſzendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe * * teilung der Lage des hieſigen Marktes maßgebend blieb. Mansheim, den 24. Okkober Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Sele Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxeumarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.] Dortmund, 22. Okt. Die Anzeichen, daß der Rückgang in der Induſtrie ſchärfere Formen anzunehmen beginnt, mehren ſich täglich. In den geſtern veröffentlichten Dezemberziffern des Stahlwerksverbandes er⸗ hielt die wiederholt behauptete Verſchlechterung der Eiſeninduſtrie nunmehr ihre pffizielle Veſtztioung Auch, verlautet, daß die Erzeugungsfühigkeit der Zechen in Koks die Abſatzmöglichkeit überwiegt. Es müſſen deshalb bereits auf einzelnen Zechen die Koksprodukte geſtapelt werden, ſodaß man ſpäteſtens zu Be⸗ ginn des künftigen Jahres mit einer Einſchränkung im Kohlen⸗ ſyndikat, wenigſtens für Koks zu rechnen hat. Auf den Kohlen⸗ kuxenmarkt blieben dieſe Tatſachen vorläufig eindruckslos, da die Widerſtandsfähigkeit der großen Börſen für die Beur⸗ Indes hielt ſich der Verkehr während der ganzen Woche in engſten Grenzen, und die Preiſe zeigen, wenn auch die Nachfrage⸗ kurſe nominell niedriger notiert wurden, keine weſentliche Ver⸗ ſchiebung. Vor ſchweren Werten blieben Auguſte Viktorig auf Grundlage von M. 17 100 gefragt, und wurden in einzelnen Stücken umgeſetzt. Ebenſv waren Langenbrahm auf Grundlage h⸗ des voxwöchentlichen Preiſes bon etwa M. 10 600 im Verkehr. König Ludwig und Mont Cenis blieben nach bereinzelten Käufen zu etwa M. 30 000 bezw. M. 18 500 angeboten, während der Verkehr in den übrigen hierhergehöri gen Werten ruhte. Von mikkleren Papieren fanden Umſätze in Trier ſtatt, die nach einer anfänglich bezahlten Notiz von M. 6350 bis M. 6100 nachgeben mußten, um ſich ſchließlich wieder bis M. 6200 zu erholen. Da⸗ neben wurden Freie Vogel und Unberhofft bei etwa M. 3600 Kaiſer Friedrich bei etwa M. 3800, Tremonig bei M. 3300 und Heinrich bei M. 5050 gehandelt. Größere Umſätze entwickelten ſich allein in Altendorf, die auf die bevorſtehende Zubuße hin bis M. 500 fielen, in größeren Mengen ſo umgeſetzt wurden, um ſich bei Berichtsſchluß wieder auf M. 575 zu erholen. —27t Am Braunkohlenmarkte zeigten Bruckdorf Niekleben eine leichte Erhöhung Kurſes bis M. 6700, ohne daß die Umſätze irgend welche Bedeutung gewannen. Die außerordentliche Steigerung am Kalimarkte, die, wie wir ſchon letzthin betonten, ein etwas überſtürztes Tempo angenommen hatte, führte in der abgelaufenen Woche zu einer entſchiedenen Reaktion in Ausbeutewerten. Es läßt ſich keines⸗ falls verkennen, daß die Steigerung des Abſatzes im Kohlen⸗ ſyndikat auch für die Zukunft günſtige Ausſichten erböffnet. Immerhin aber bleibt zu beachten, daß noch mancherlei Fragen zu erledigen ſind, die Vorſicht erheiſchen. Der Verkehr in Aus⸗ beutewerten iſt, wie wir ſchon andeuteten, wieder geringer ge⸗ worden, faſt ſämtliche Ausbeutepapiere weiſen Rückgänge von M. —400 auf. Immerhin iſt bemerkenswert daß zu den ermäßigten Kurſen wieder Kaufluſt auftritt, ſodaß bei Berichtsſchluß für Wilhelmshall M. 12 000, für Burbach M. 10 700, für Carls⸗ fund M. 7000 und für Wilhelmshall M. 11 600 e ch geboten wurden. Gut behauptet blieben dagegen Großherzog von Sächſen, die bei M. 6500 gefragt ſind und Desdemona, für die die Kauf⸗ luſt bei M. 5000 nicht befriedigt wurde. In Mittelwerten be⸗ hielt das Geſchäft ſeine vorwöchentliche Lebhaftigkeit. Am Erzkuxenmarkte zeichneten ſich Neue Hoffnung und e durch große bnpeſe aus; ſie konnten ihren Kurs um M. 150 bis M. 400 aufbeſſern. Bautenberg wurden wiederholt mit M. 1825 und Bfktoria mit M. 1160 aber ruhte auch hier der Verkehr. N. Mannheimer Probuktenbörſe. Die heute wieder von den amerikaniſchen Märkten gemeldeten höheren Notierungen haben zwar 9259 auf den hieſigen Markt befeſtigend gewirkt, doch konn⸗ ten im Gifgeſchäft kein neneunenswerten Unmſätze ielt werden, weil man zunächſt infolge der Vorgänge an der Newhorker Fondsbörſe, die weitere Geſtaltung des Marktes abwartet. Auch im Waggongeſchäft war der Verkehr ruhiger. Die offiziellen Rotierungen im hieſigen Kursblatte wuürden für amerikaniſche Weizenſorten um 25 Pf. ermäßigt. Für Mais iſt die Notiz 1600 75 bis 17 M. Die ſonſtigen Notierungen ſind unverändert. Die offizielle Tendenz lautet: Getreide unverändert feſt Vom Auslande tberden angeboten, per Tonne, gegen Kaſſa. eif Rokterdam: Weizen Laßplita⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo ſchwimmend M. 196.50, do. ungariſche Ausſgat per Februar⸗März M. 191, do. Roſariv oder Santa⸗Fe per M. 191, Ulka 9 Pud 15⸗20 Oktober⸗November M. 194, do. 9 Pud 85 M. 195.50, do. 10 Pud Oktober⸗Rovember M. 197, Kanſas Oktober⸗Nobember M. 190, Rumän. nach Muſter 79⸗80 Kg. Oktober⸗ November M. 196, do. 78⸗79 Kg. Oktober⸗November M. 198.50; Roggen 9 Pud 10⸗15 Oktober⸗Nopember M. 171, do. 9 Pusd 20⸗25 Okt.⸗November M. 173.50, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗¹2 Kg.— Gerſte ruſſiſche 58⸗59 Kg. November M. 143,50, do. 59⸗60 Kg. November M. 144.50; ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 141, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 146, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 185—140, Laßlata 46⸗47 Kg. prempt M. 140, do. per Febr.⸗ März M. 133 Mais Laplata gelb Tye terms September⸗ Oktober M. 131, amerikaniſcher Mixed Dezember⸗Februcr M. 131, Donau⸗ bwimmend M. 127 und Odeſſa⸗Mais per Oktober⸗November .„ Die Fuſion der Zellſtoff⸗Jabrik Tilſit mit der Zellſtoff⸗ Fabrik Waldhof iſt nunmehr nach einer Meldung des„B. .“ vorbehaltlich der Genehmigung der Generalverſammlungen als perfekt anzuſehen, da die gegenſeitigen Beſichtigungen der Fabriken zur beiderſeitigen Zufriedenheit ausgefallen ſind. Odenwülder Hartſtein⸗Induſtrie.⸗G., Darmſtadt. Die außer⸗ ordentliche Generalverſammlung war durch die formelle Beanſtan⸗ dung der Beſchlüſſe der ordentlichen Generalberſammlung vom 27. Mai ſeitens des Regiſterrichters veranlaßt worden. Die damals beſchloſſene Statutenänderung und Kapitalsherabſetzung um 200 000 Mark wurde in redaktionell abgeänderter Faſſung genehmigt: Die Verwaltung erklärte, daß die Ausſichten für das laufende Jahr nech der durchgreifenden Organiſationsänderung und der Durchfüh⸗ rung der Ausbauten in Wallmerod und Roßdorf gut ſeien und, wenn micht alles trüge, außer der völligen Tilgung des Verluſtes noch ein kleiner Ueberſchuß zu erwarten ſei. Im nächſten Jahr werde wohl eine gute Dividende verteilt werden können. Intereſſengemeinſchaft Frankfurter Brauereien. Die Brauerei Stern,.⸗G., und die Brauerei Kempff,.⸗G., beide in Frankfurt a.., ſchloſſen eine Intereſſengemeinſchaft auf 3⁰ Jahre. Von dem zuſammengeworfenen Gewinn ſoll die Sternbrauerei 23 und die Kempffbrauerei ½ erhalten. Den Aktionären der Kempff⸗ brauerei dvird der Umtauſch gegen Sternaktien derart angeboten, daß gegen fünf Kempff⸗ drei Sternaktien und 250 M. in bar ge⸗ währt werden. Die Sternbrauerei ſchlägt wieder 13 Proz. und die Kempffbrauerei wieder 8 Proz. Dividende bor. Die Weſſelner Kaumazitwerke, die von Haller, Söhle u. Co. kommandidiert ſind, teilen den Gläubigern mit, daß ſie ihnen in acht Tagen einen beſtimmten Vorſchlag unterbreiten werden. Ein Abgeſandter der Hamhurger Banken wird dieſe Woche den Stand des Unternehmens prüfen, das in der ſei, mit Gewinn zu ar⸗ beiten.* Verein deutſcher Erporteure. In Leipzig erfolgte die Gründung des Vereins deutſcher Exporteure zur Wahrung allge⸗ meiner und wirtſchaftlicher Intereſſen. Der Verein ſtrebt auch die Ernennung von Sachberſtändigen für den Ausfuhrhandel an. Poſener Spritfabrik Akt.⸗Geſ. Der Vorſtand vird infolge der glänzenden Beſchäftigung in letzter Saiſon, in der die Fabriken der Geſellſchaft über Kontingent Sprit herſtellten, eine Dividende von 25 Proz.(i. V. 18 Proz.) für das mit dem 30. September abgelau⸗ ſene Geſchäftsjahr beantragen. Die Anhalter Tapetenfabrik Ernſt Schuetz Aktiengeſellſchaft lehnte in ihrer außerordentlichen die vor⸗ Vertruſtungsofferte ab. Feller, Söhle u. Gb Bamburg. An der Aäudigerberſammtung haben nachſtehende Firmen mit den aufgeführten Forderungen teil⸗ genommen: Kommerz- und Diskontobank in Kiel mit einer For⸗ derung von 320., Kieler Bank in Kiel mit einer Forderung von 275 000., F F. Meißner Nachfl. in Berlin mit einer Forderung von 440 000 W. Pincus in Berlin mit einer Forderung von 110 000., Hommerd⸗ ⸗Bank in Lübeck mit einer Forderung von 490 000., Lübecker Privatbank in Lübeck mit einer Forderunng von 1075˙000., Dresdner Bank in Lübeck mit einer Forderung von 400 000., Reichsbank in Lübeck mit einer Forderung von 210 000 Mark, Behrend u. Bodenheimer in Hamburg mit einer Forderung bon 95 000., Fr. Hausloh in Hamburg mit einer Forderung von 800 000., Chriſtanfen u. Meyer in Harburg mit einer Forderung von 25 000., G. W. Löwe in Wismar mit einer Forderung von 142 000., Köbers Eiſen⸗ und Bronzetverk in Harburg mit einer Pordeung bon 40 000., Chr. Callies in Grevesmühlen mit einer Forderung von 117 000., Fr. Holſtein in Daſſow mit einer Forderung von 47 000 M. Status der Firma G. E. A. Asmus erzielte rechnungsmäßig 4 720 000 M. Aktiva und 4 9995 000 M. Paſſiva, d. h. eine Unterbilanz von 275.000 M.— Schließkich dürf⸗ ten die Hamburger Wechſelmakler mit einem Betrage von 1½ Mill. Mark an dem Zuſammenbruche von M. Haller, Söhle u. Co. be⸗ teiligt ſein. Es wird ſich in der Maſſe nicht über 10 Proz befinden. Zahlungseinſtellung. Ueber die in Zahlungs sſchwierigleiten ge⸗ ratene Wachswarenfabrik Hamacher Söhne in Trietr wurde, wie bereits gemeldet, das Konkursverfahren eröffnet. Die Verbind⸗ lichkeiten ſollen ganz bedeutend ſein, jeden falls weit höher, als ſie die zahlungsunfähige Firma mit einem Fehlbetrag von 475 000 M. angegeben hat. Die erſte Gläubigerverſammlung findet am 6. Noy. ſtatt. Bedauerlicherweiſe zieht die Zahlungseinſtellung weitere Kreiſe. Ein Hauptgläubiger, der Weingutsbeſttzer Joſef Studert in Wehlen, der bei dem Hamacherſchen Konkurs mit 300 000 M. beteiligt ſein ſoll und auch bei anderweitigen Zuſcrnmenbrüchen in Trier eine Rolle ſpielte, hat heute ebenfalls den Kortkurs vor dem Amtsgericht Bernkaſtel⸗Cues angemeldet. Der frühere langjüährige Geſchüftsinhaber der Diswntsgeſel. ſchaft, der königlich rumäniſche Generalkonſul a. D. Emil Ruſ ſell, iſt in der vergangenen Nacht geſtorben. Emil Ruſſell wurde im Jahre 1876 Geſchäftsinhaber der im Jahre 1851 gegründeten Diskonto⸗ geſellſchaft, nachdem er ſchon vorher längere Zeit als Syndikus der Bank fungiert hatte. Nach vierundgwanzigjähriger Wärkſamkeit bei der Diskontogeſellſchaft legte Emil Ruſſell am 1. Juli 1900 ſein Amt nieder. An ſeine Stelle trat der ingwiſchen gleichfalls aus der Diskontogeſellſchaft wieder ausgeſchiedene d. D. Höter. Aus der Gummiinduſtrie. Das Asbeſt⸗Syndikat hat im Kampfe gegen die außenſtehenden Firmen für mehrere Asbeſt⸗ und Asbeſt⸗Kautſchuk⸗Artikel eine Preisermäßigung bon 20 Progs. eintreten laſſen. Ermäßigung der Brennſteuervergütung. Der Bundesrat hal in ſeiner Sitzung vom 17. d. beſchloſſen, die Rückvergütung der Brenn⸗ ſteuer beim Export oder beim gewerblichen Verbrauch von Spiritus bom 20. Oktober c. ab von 8 M. auf 6 M. per Hektoliter Mkohol zu ermäßigen. Ermäßigunng der Meſſingpreiſe. Der Verband Deuttſcher Meſ⸗ ſingwerke ermäßigte den Grundpreis für Bleche und Dtaht weiter von 144 auf 140 M. FEFE————PP————HH—————»—;²⁵t««ꝗXßꝗv⁊ ð— ͤœ———————j Verantwortlich: Für Politit: Dr. Fritz Goldenbaum; 2 85 für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beelſchen; für Lokales, Probinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inferatenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen G. m. b. H. Direktor: Ernſt Müller. Molſſeſr. 7 Wofnungen Mer ein fads, e ALneeht dntue been eee eeee e ee e Trockenluft 0 oder ſonſtiges Anweſen kaufen ⸗Aulage, t. im Feld⸗ 7 Gründl. Klavier⸗f lelricht oder verkaufen wil, Teil⸗ Paolllon 50h Hddeen be. E Tung. Kaufm. der die franz. erkeilt zu näßigem Preis 155 haber oder Hppother ſucht, fiudlich,(für Hotel, Reſtaurant 7— Sprache in Wott u. Schrift Otle Becht, Augarteuſtt. 4. hier oder auswärts, wenbe ſich oder Mebgetelbened geeignei), T⸗ be errſcht, ſucht per ſofort vertrauensvoll an die Central⸗ zu verkaufen. Dieſe Auſage 7 pafſende Stellulig. Verkaufs Börſe Deutſch⸗ wurde ſuit der Sib. Preuß.“ 5ePfferten 15 0 dar 18555 Vermi Sbhtes lands, Frankfurt am Main, eee prämiert. 54252 f 22 ˖ d Töngesgaſſe 23. Man verlange Kimmig& Mezger, 75 an die Exp. ds. Bl. zoſtenloſen Beſuch 1 Kühl⸗Anlage⸗ 7 mit Ne unabhängige Witwe ſucht Feiltl. Fräulein, 26 Jahre., treters. 41¹4 Daupfbekrieb, 11 Beſchä! 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Rudolf Waurich, Mannheim, ſind zu Geſamt⸗ Prokurtiſten beſtellt und berech⸗ tigt, je in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem anderen hierzu Ermäch⸗ tigten die Geſellſchaft zu ver⸗ treten und die Firma zu zeich⸗ nen. 11456 Mannheim, 23. Oktober 1907. Großh. Amtsgericht Il. Belauntmachung. Die Errichtung und den Betrieb von Auf⸗ zugen(Fahrſtühlen) belr. No. 36263 V. Dlie ſich immer mehr vergrößernde Zahl der Ein⸗ richtung von Petſonen⸗ und Warenaufzügen und verſchiedene und auderwärts vorge⸗ ommene, auf eine mangelnde Inſtandhaltung dieſer Einrich⸗ tungen zurückzuführendenUnfälle, gaben uns Veranulaſſung, den Betrieb derartiger Aufzüge(Fahr⸗ ſtühle) im Amtsbezirk Mann⸗ jeim einer polizeilichen Beauf⸗ ichtigung zu unterſtellen. Für as laufende Jahr ordnen wir hiernach an, daß eine Unter⸗ ſuchung ſämtlicher Perſonen⸗ gaufzüge und Warenaufzüge mit Perſonenbeförderung (gemiſchter Aufzüge) durch einen geeigneten Sachver⸗ ſtändigen vorzunehmen und von den Beſitzern hierüber An⸗ zeige an das Bezirksamt zu er⸗ ſtatten iſt unter gleichzeitiger Beſcheinigung des zugezogenen Sachverſtändigen, daß die Unter⸗ ſuchung vorgenommen wurde und ſich keine Mängel ergeben haben, bezw. die vorgefundenen Mängel beſeitigt ſind. Die Auswahl der Sachver⸗ ſtändigen bleibt den Eigen⸗ tümern unter dem Vorbehalt überlaſſen, daß in beſonderen Fällen eine Nachprüſung durch den amtlichen Sachvernändigen Herrn Ingenieur Wittſack, Direktor der Ingenieurſchule hier, angeordnet werden lann. Durch dieſe Ueberwachung wird im Uebrigen die Verantwortlich⸗ kelt des Eigentümers für ge⸗ hörige Inſtandhaltung und Be⸗ triebsſicherheit der Aufzüge, ſowie deſſen Verpflichtung für Unfälle, Schäbigungen, Gefährdungen ꝛc., die mit dem Betrieb zuſammen⸗ hängen, nach Maßgabe der be⸗ ſondexen Bedingungen einzu⸗ ſtehen, nicht beeinflußt. ie Aufzüge(Fahrſtühle) im Sinne der vorſtehenden Verord⸗ nung ſind ſolche Aufzugseinrich⸗ tungen anzuſehen, deren Fahr⸗ körbe, Kammern oder Platt⸗ formen zwiſchen jeſten Führungen bewegt werden. Der amtlichen Beauſſichtigung unterliegen nicht kleine Aufzüge von höchſtens 100 kg Tragkraft und 0,7 qm Schachtquerſchnitt, ſofern dieſelben nicht belretbar find. Die in vorſtehender Verord⸗ nung geforderten Nachweiſe ſind auf 15. Dezember ds. Is. dem Bezirksamt vorzulegen. ebertretungen dieſer Anord⸗ nungen werden gemäߧ 108 Ziſſer 5 Pol.⸗Straf-.⸗B., an eld bis zu Mk. 150 oder mit Haft beſtraſt. 30865 Maunheim, 10. Oktbr. 1907. Oroßh. Bezirksamt: Abteilung V. gez. Levinger. Nr. 40647 J. Dies bringen wolr hiermit zur Darnachachtung zur allgemeinen Kenntnis. Mannheim, 18. Oktober 1907. Bürgermeiſteramt: Martin. Dung-Verſteigerung. Am 30852 Montag, 28. Oktob. 1907 vormittags 10 uUhr verſteigern wir auf unſerem au U 2. 5 das Dung⸗ von 105 Pferden vom .Ortober 1907 bis mit 24. 1907 in Wochenab⸗ en gegen bare Zahlung. 5 18 bei prompt. u. billig. Bebienung. Maunheim 19. Oktob. 1907.— Karlstuhe, 21. Oktober 1907. Ciolina& Hahn6. Schweickart, Schneidermſir. 5 f etdt. Fugrverwaltung: Gr. Waſſereu. Straßenbau⸗] Or. Heneradiretcien der Ganh.: Paul Hahn) zn* e de. N. Aaaz sche Juchdrucherei G. m. b.. Leebs. Juſpektion, Heidelberg. Bad. Staatseiſenb ahnen. 2, De Hannheim N 2, e Nr. 7897. 74596 In der Slrafſache gegen den Redakteur Emil Maier in Mannheim wegen Beleidigung des Arbeiterſekre⸗ tärs Peter Tremmel hier, hat das Großh. Schöffengericht in Mannheim am 24. Mai 1907 für Recht erkannt: Der Angeklagte Redakteur Emil Maier in Mannheim wird wegen öffentlicher Be⸗ leidigung des Arbeiterſekretärs Peter Tremmel in Mannheim zu einer Haftſtrafe von einer Woche und zu den Koſten verurteilt. Zugleich wird dem Beleidigten die Befugnis zugeſprochen, die Verurteilung binnen einer Friſt von 2 Wochen nach Eintritt der Rechtskraft durch einmalige Einrückung in das Amtsblatt auf Koſten des Schuldigen öffentlich bekannt zu machen. V. R. W. Die Richtigkeit der Abſchrift der Urteilsformel wird be⸗ glaubigt und die Vollſtreckbar⸗ keit des Urteils beſcheinigt. Mannheim, 26. Sept. 1907. L. S. gez.: Beſſerer Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts 10. Dies veröffentlicht Rechts⸗ anwalt Mürb. Bandelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Bd. II, .„Z. 7, Firma„Continen⸗ tale Verſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaft“ in Maunheim, wurde heute eingetragen: Jean Fries, Heldelberg, und Otto H. Hoffmann, Mannheim, ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt und berechtigt, je in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem andern hierzu Er⸗ mächtigten die Geſellſchaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen. 11455 Manuuheim, 28. Oklober 1907. Gr. Amtsgericht l4. Vergebung von Sielbauarbeiten. Nr. 13913 J. DieAusführung von ca. 207 lfdm. Steinzeug⸗ rohrſiel von 0,30 m Lichtweite einſchließlich der Spezialbauten in der Luiſenſtraße im Vorort Käferthal ſoll öffentlich ver⸗ geben werden. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen auf dem Tief⸗ bauamt, Litera L 2, 9 zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen, dem Tiefbauamt bis zum Montag, 4. Novbr. 1907, vormittags 11 Uhr einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungs⸗Verhandlung ein⸗ geſende Angebote werden nicht mehr angenommen. 30862 Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, 19. Oktbr. 1907. Städt. Tiefbguamt: Eiſenlohr. Vergebung von Straßen⸗Schotter. Die freie Lieferung des für die flickweiſe Unterhaltung der Landſtraßen, ſowie für die decken⸗ und flickweiſe Unter⸗ haltung der Kreisſtraßen und Kreiswege in den Jahren 1908 und 1909 erforderlichen Schot⸗ ters ſoll im Wege des ſchrift⸗ lichen Angebotes vergeben werden. Die Angebote für die einzelnen Loſe, wozu die Vor⸗ drucke von uns bezogen werden können, ſind ſchriftlich, ver⸗ ſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Schotterlieferung“ ver⸗ ſehen, längſtens bis 74593 Montag, den 4. Nov. d. Is. vormittags 11 Uhr auf unſerem Geſchäftszimmer (Treitſchkeſtr. 4) einzureichen, woſelbſt die näheren Beding⸗ ungen zur Einſicht aufliegen. Billlige Elektrische durch Anwendung der Beleuchtung 55 Min⸗ In der Hauptſynagogeé. Freitag, den 25. Oktober, al den 26. Oktober, morgens 9½ Uhr. 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Lahn und für ver⸗ ſchiedene ſchwetzer ſche Statſonen, ſowie eine gröͤßere Anzahl von Taxänderungen(Ermäßigungen); außerdem werden die Artikel land⸗ wirtſchaftliche Maſchinen und Geräle, ſowie Loko obilen von der Abteilung VI in die telweiſe billigere Abteilung VII verſetzt. Der Nachtrag kann für 30 Pfg. von den beteiligten Verwaltungen und von unſerm Verkehrsbureau bezogen werden. 74588 Auf dem Submiſſionswege vergeben wir die Lieferung von 30 851 1000 Ztr. prima Hafer ganz oder geteilt, lieferbar nach unſerer Wahl, frk. Com. poſtfabrik. Zur Berechnung das auf unſerer mittelte Gewicht. Es wird nur muſterkon⸗ forme Ware angenommen, welche nicht mehr als 3 90 Beſatz hat. Offerten gelangt Wage er⸗ mit Muſter von mindeſtens halbe Liter ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens Montag, 28. Oktober vormittags 11 Uhr, bei der unterzeichneten Stelle franko einzureichen, zu wel⸗ chem Zeitpunkte die Eröff⸗ nung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Submitten⸗ ten erfſolgt. Angebote treten erſt nach Umfluß von 8 Tagen, vom Eröffnungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Erfüllungsort iſt Mann⸗ heim. Mannheim, 18. Okt. 1907. Städtiſche Fuhr⸗ und Gutsverwaltung: Krebs. Verlobte sollten vor Einkauf ihrer Ein- richtung nicht versäumen, unsere 60 Zimmereinrichtungen enthal- tende Möbel-Ausstellung zu besuchen.— Besichtigung ohne jeden Kaufzwang. 1907, . + +* Freiwillige Verſteigerung. Freitag, 25. Oktober 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich im Auftrag der Frau Mina Schermanſi hier, im Pfandlokal Q 4, 5 hier, gegen bare Zahlung öffentlich ver⸗ ſteigern: 8 Beitſtellen mit Roſt 6 Klei⸗ derſchränke, 2 Küchenſchränke, 1 Kommode, 3 Waſchtiſche, 3 Nacht⸗ tiſche, 2 Ausziehtiſche, 5 Tiſche, 4 kl. Tiſche darunter 1 Rauch⸗ und 1 Nähtiſch, 3 Sopha, 3 Seſſel, 14 Stühle, 6 Spiegel, 2 Anrichte, 2 Regale, 1 Bücherge⸗ ſtell, 1 Uhr, 1 Kleiderhanger, mehrere Dutzend neue Umlege⸗ kragen, jede Größe(4 jach Leiuel, 1Ladeneinrichtung m. 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