Sie wiſſen? Wober wiſſen Abonnemenk: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bengerlohn 2s Pfg. monatlich, durch die Poßt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Num mer 5 Pig. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 30 Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte ZJeilung in ZRaunheim und Angebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „%Journal Maunheim“ Telefou⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmov. Druckarbelten 841 Redaktion 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 E 6, 2. Nr. 525. Montag, 11. Nobember 1907. N E (1. Mittagblatt.) Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Einigungsver ammlung der hürgerlichen Linken in Frankfurt a. M. Fl. Frankfurt a.., 10. Noy. Juſt vor einem Jahre vereinigten ſich hier in Frankfkurt die Vertreter der drei linksliberalen Parteien, um das Prob⸗ lem eines engeren organiſatoriſchen Zuſammenſchluſſes zu löſen. Heraus kam neben anderem das Frankfurter Min deſtprogramm, auf das ſich die Parteien ver⸗ pflichteten und das— mag man ſich im einzelnen dazu ſtellen, wie man will— doch mancherlei wertvolle Anregung dem politiſchen Leben gab. Und einer der Redner bei der heutigen Tagung hatte nicht unrecht, wenn er meinte, daß ein Teil des Erfolges, den die bald darauf folgenden Reichstagswahlen dem ſogenannten entſchiedenen“ Liberalismus brach⸗ ten, dem kurz vorher gegangenen engeren Zuſammenſchluß zu danken iſt. Denn das iſt unzweifelhaft pichtig, im Volke hatte man die Zerklüftung und Sonderbündelei gründlich ſatt, und der Dank des Volkes dafür daß man endlich anhub, hier zu beſſern, und der Anſporn, dabei fortzufähren, drückte ſich in höheren Wahlziffern jener Partei aus. Auch allen denen, die von der großen liberalen Partei träumen, kann der hier eingeſchlagene Weg nur willkommen ſein. Wenn man unter den kleineren Parteien erſt einmal gelernt hat, vor den — großen gemeinſamen Zielen die kleinen Sonderwünſche zurück⸗ zuſtellen und wenn man verlernt hat, verſchiedenerlei Taktik als Verrät zu bezeichnen, dann wird auch unſer deutſches Volk reif ſein für die große liberale Partei von Baſſermann bis Paher. FFF Seit dem November 1906 haben die beteiligten Parteien eine Zeit der Erfolge und einmütig geleiſteter Arbeit hinter ſich, es iſt erklärlich, daß ſie in einem Gefühl des Stolzes darauf zurückblicken, und dem Ausdruck geben durch eine Veranſtaltung, die mit keinerlei Beratung und Beſchluß⸗ faſſung behelligt, und von keiner abſchwächenden Debatte be⸗ gleitet iſt. An dieſer Verſammlung im Frankfurter Hippo⸗ drom, zu der ſich etwa 5000 Perſonen eingefunden hatten, war namentlich das Abrücken vom„Berliner Tage⸗ blatt“ und ſeinen Hintermännern, das durch alle Referate hindurch klang, intereſſant. Der Abg. Wiemer deutete ſogar etwas von weiteren Folgen au, wenn dieſe Quertreibereien nicht aufhörten, und er antwortete auf das Spottgedicht des Chefredakteurs Wolff mit einem Ausſpruch von Rob. Blum, der dahin geht, daß Vereinbarungen heilig und unverletzlich ſein ſollten, eine Anſpielung darauf, daß man ſich vor einem Jahr feierlich verſprochen habe, Befehdungen in Wort und Schrift zu unterlaſſen. Im übrigen zeigte ſich bei den Frankfürter Reden don neuem, daß wir in Deutſchland über den regionalen Unterſchied der Auffaſſungen, wie Wiemer es nennt, nicht herumkommen und daß ebenſo, wie es einen Unterſchied zwiſchen dem norddeut⸗ ſchen und dem ſüddeutſchen Nationalliberalismus gibt, es auch ei ifferenz in den linksliberalen Parteien gibt. Nach — eeeeeeeeeee 8 Hausmanns Naumann, der freilich kein Süddeutſcher von Geburt, wohl aber dem Temperament und der Auffaſſung nach iſt, hatte es den Anſchein, als wenn die Aufhebung der Parteigrenzen ſchon recht nahe bevorſtehe, aber der Oſtpreuße Wiemer belehrte uns eines anderen:„Vielleicht kommt die Zu⸗ kunft, da die Schranken fallen; wenn ein⸗ mal Sicher heit erſt vorhanden iſt, daß eine Einigkeit in allen Hauptfragen des öffent⸗ lichen Lebens unter uns beſteht.“ Dieſe Worte werden alle diejenigen unterſtreichen, die aus der wechſelvollen Geſchichte des Geſamtliberalismus bei uns in Deutſchland etwas gelernt haben. *.. r Den Reigen der Redner eröffnete Con rad Haußmann von der Deutſchen Volkspartei. Er gab ſeinem Vortrag den Titel!. Was gebietet der politiſche Zeitpunkt? Wie fördert der demokratiſche Freiſinn die ge⸗ ſunde Entwicklunng des Vaterlandes?“ Er ſchil⸗ derte die Lage bei der Reichstagsauflöſung und meinte, das Re⸗ gime von geſtern ſei am Ende ſeiner Kraft angekommen, der Kanzler habe den Ballaſt es Zentrums über Bord geworfen und dadurch wieder liberalen Wind in die Segel bekommen. Die Gegner der heutigen Situation, Sozialdemokratie und Zentrum, geben freilich den Rat, das Boot des Reichskanzlers ſich ſelbſt zu überlaſſen. Dem gegenüber will Haußmann klar und offen ausſprechen was dann geſchehe:„Es wird dann nicht mehr die Mehrheit im Reichstage vorhanden ſein, und damit die Kanzler⸗ ſchaft Bülows ein Ende erreicht haben. Wir haben noch nie an Perſonen oder Miniſtern ein Intereſſe gehabt, aber wir fragn uns hier, was wird der Nachfolger bringen? Es wird Bülows Politik nicht fortſetzen, ſondern mit den 100 Stimmen des Zeu⸗ trums politiſche Geſchäfte machen. Und ein anderes, er wird uns offen erklären, durch das Verſagen des entſchiedenen Libe⸗ raltsmus dazu gedrängt worden zu ſein. Das Nichtstum im politiſchen Leben, das Geſchehenlaſſen iſt überhaupk⸗ leine Politik, wir machen Politik mit Ja and mit Nein.“ Zur Frage der Möglichkeit, mit der Sozialdemokratie Geſchäfte zu machen. zu arbeiten, die den bürgerlichen Freiſinn eine zurückgebliebene, verfahrene Geſellſchaft bezeichnen. Aber auch aus dem ſtaat⸗ Moral könne die großſe Linke nicht begründet werden. Zeit für die liberale Politik ſei auch inſofern günſtig, als— wie das Zentrum ſcheuen würden. Man ſolle ſich vor fal⸗ ſchem Optimismus, wie auch vor Peſſimismus hüten. Große Erfolge könne man nicht eher erwarten, bis man ſelbſt größer geworden iſt. Falſcher Peſſimismus ſei es, anzunehmen, daß die oberen Stände faul ſind, wie manche nach den Ausſchweifungen Einzelner meinen. Es ſei phariſäiſch, wenn die unteren den oberen und umgekehrt, Verkommenheit vorwerfen. Auch das ſei falſch, daß unſere Arbeiterbevölkerung nicht vorankomme.— Im Block, meint Haußmann, werden die Linksliberalen die Führung haben, der nach vorwärts zeigende Teil ſein. Innerhalb der Linken aber ſei es Aufgabe der freiſinnigen Volkspartei, die Führung zu übernehmen mit der Auflage, ſie zuſammenzuführen zu einem demokratiſchen Freiſinn, der ſich ſeiner Zufam⸗ mengehörigkeit durch ganz Deutſchland bewußt iſt. Der Hofmeiſter aber können wir dabei entraten.„Möge Referat und mehr noch nach demjenigen von es ein gutes Omen ſein, daß der heutige ſelbſt half, das ſozialdemokratiſche Banner von Frankfurt durch meint Haußmann, daß es unmöglich ſei, mit denen zuſammen lichen Intereſſe heraus und aus Gründen der Ehrlichkeit und Dix gebraunte Kinder das Feuer ſtheuen, gebrannte Miniſter eins. Tag der Taa der drei freieſten deutſchen Männer: Luther. Schiller und Blum iſt“ ſchloß Haußmann ſeine Rede. Auch der nächſte Redner, Müller⸗ Meiningen, er⸗ innerte eingangs an die Wahlen, da er zu heißeſter Kampfesſtunde die demokratiſche Tricolore zu erſetzen.„Wars die Tat,“ jene Auflöſung am 13. Dezember, ſo frug man damals, und noch heute iſt es nicht möglich, eine bündige Antwort zu geben. Be⸗ züglich der Linken meint Müller⸗Meiningen, daß er der Ehe auf Probe bald ein glückliches Definitivum wünſche. Er wünſche nicht, daß ein Teil der linksliberalen Preſſe zum pſychologiſchen Seelenmeſſer werde, ſonſt erfahren die Ehegatten allzuviel von einander, und zwar mehr als den Tatſachen entſpricht. Den Block nennt Abg. Müller eine Verſicherung auf Gegenſeitigkeit; die Linksliberalen wollten dabei aber nicht nur die Prämien in Geſtalt von hunderten Millionen zahlen, ſonſt würde derſelbe die Loſung ausgeben: Zurück auf die Schanzen.„Wenn die Re⸗ gierung ſich davauf kaprizierk, gerade das Gegenteil von dem zu tun, was wir vertreten, dann müſſen wir den Kanzler ſeinem Schickſal überlaſſen. Wir verlangen keine liberglen Miniſter, aber den freiheitlichen Ausbau des deutſchen Reiches“ Der Vor⸗ tragende beſpricht einige der ſchwebenden Fragen und ruft bei Beſprechung der Frauenfrage pathetiſch aus:„Habt Acht! Nehmt Euch der deutſchen Frauenbewegung an, daß ſie nichr in die Hände der gierig nach ihr verlangenden Sozialdemokraten und Ultra⸗ montanen gerät. Die Frau ht uns den Mann, ſie erzieht uns die ſche Jugend.“ Weiter führt Müllex⸗Meiningen zur politi Frage önlichen Regiments„Wir erkennen nur das Pripileg der Rlichen n, der Fürſt, der das aner⸗ kennt, braucht keine Philk und ben ſich.“ Redner ſchließt mit den Worten:„Arbeiten un fortſchrittlichen Sinne, das iſt die Loſung des Tages, ob mit, ob ohne Bülow. Wennes ſein muß, werden wir un s von Bülow wenden mit ſeinem eigenen Schlachi⸗ Lf„Es lebe der friſſe fröhliche Kampf.“ I m Zeichen des Fortſchritts, in dieſem Zeichen üf⸗ ſen und werden wir ſiegen.“— VNV Friedrich Naumann, der nun das Podium beſt wurde mit minutenlaugem Beifall empfangen(bekanntli ſeine politiſche Entwickelung von Frankfurt aus: es nur erſchienen, um ihn zu hören, wie die Lücken im Saal Beundigung ſeines Vortrages beſt ieſen.,„Laßt uns hinübergehen in die Paulskirche, da werden wir auch jene Männer ihre liebe Not mit der Einigung hat Monat zu Monat haben ſie ſich geeinigt und wurden doe Und wir mit unſerer Einigungsarbeit haben das leß Stück der Dehatte der Paulskirche zu beenden, deſſen woll, wir eingedenk ſein.“ Naumann führt daun weiter aus, daß uns eine Verbreitung des Verſtändniſſes für liberal⸗demokrakiſche Staatsverfaſſung nottue, die Wiedergewinnung des Urliberali mus. Er geht dann ein auf die Entſtehung des Liberalismus, der entſtanden ſei als Gegegenbewegung gegen den alten kon⸗ ſervativen Gedanken, daß es zweilerlei Volk, Hochgeborene und Niedergeborene gebe. Der Liberalismus aber habe die Formel aufgeſtellt, es gebe nur ein Volk, nur einen Bürger vor dem Staat, nur einen Mann und es ſoll auch geben nur eine Frau. Der Liberalismus müſſe die Söhne zurückgewinnen, deren Väter einſt in ſeinen Reihen geſtanden. Es ſeien die Väter ſehr vieler Sozialdemokraten und Zentrumsgnhäuger alte N berale geweſen. Ihnen allen klingt noch etwas aus der Juge e Iee r * 7N. Verſunkene Welten. Ein Roman von der Inſel Sylt. Von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.] 80(Joriſetzung.) „Ereifern Sie ſich doch nicht, Doktor. Ich weiß ja, daß Sie es gut mit mir meinen und ich begreife auch, daß Sie mich abſolut nicht verſtehen können. Ich bin aber nicht mehr der Kapitän Stöven, den Sie gekannt. Ich bin ein anderer, ein Harter, ein Grauſamer geworden. Ja, ſehen Sie mich nicht ſo ſpöttiſch gutmütig an,“ rief Ditlef erregt, faſt zornig einen der hachlehnigen geſchnitzten Stühle mit ſeinen kräftigen Händen einen tüchtigen Stoß verſetzend, ſodaß Tam Erſchs Auge blötlich mit klugem überlegenem Sinnen an Ditlefs dunklem Antlitz haften blieben.„Was glauben Sie waohl, was mich ſo ver⸗ ändert hat?“ „Natürlich die Weiber,“ entgegnete Tam Erichs, gleichmütig wieder am Kamin Platz nehmend und eine Zigarette anzün⸗ dend. 5 255 „Die Weiber? Nein, ein Weib! Sie wiſſen ja, welches ich meine. Ich habe ja ſo oft auf unſeren Fahrten von ihr er⸗ zählt. Doktor. Haben Sie es vergeſſen?? „Ich? Nee! Aber ſie! Sie hat einen anderen ge⸗ nommen?“ 5 Drohend forſchend ſah Ditlef in des Freundes Antlitz. Sie?“ „Aber, liebſter Kapitän, das iſt ſo der Lauf der Welt. Habe ich Ihnen nicht bundertmal geſagt: wer an Weibertreue glaubt, iſt ein Eſel? Es gibt Weiber in der Welt wie Sand am Meer Kapitän aber ein Weibsbild iſt wie das andere. Treu⸗ los ſind ſie alle. Wer ſein Herz an ein Weib hängt hat n. Mühl. ſtein am Halſe. Mich, ſehen Sie mich an, mich baben ſie noc alle betrogen, aber ich hab's ſtandhaft ertragen. Dick bin ich ja nicht dabei geworden, aber ſeßhaft will ich werden. Was würden Sie ſagen, wenn ich vielleicht hier in Ihrem gottver⸗ dammten elenden Weſterland Badearzt werde? Es ſind zwar ſchon einige ſolche Wundermänner da, abzr etwas mehr kann nicht ſchaden.“ Ein warmer Schein glomm in den dunklen Augen Ditlefs auf.„Doktor, Sie wollten? Hier auf der Inſel? Ach, das wär ja ein Glück! Sie mit Ihrem reichen Wiſſen und Ihrem köſtlichen Frohmut. Ich würde mich gewiß von Herzen freuen, wenn es Wahrheit würde.“ Na, Gott ſei Dank! Ganz ſind Sie noch nicht verloren, Kabitän, für andere weltliche Dinge und da glaube ich doch, daß ich vor die rechte Schmiede gekommen bin, daß Sie mir helfen können, meinen Vorſatz zu verwirklichen, wenn ich hier meinen Laden aufmache. Geht der Ausſchank, werden Sie, Kapitän, mit Kind und Kindeskind natürlich umſonſt behan⸗ delt.“ Stöven zog ſeine begueme Hausjoppe feſter über der Bruſt zuſammen, es war, als ob er fröſtelte, während er ab⸗ wehrte, 5 „Wer Sie nicht kennt, Doktor, muß wahrhaftig glauben, daß Sie ein ganz herzloſer Hallunke ſind. Dabei weiß ich doch ganz genau, wie Sie das Herz guf dem rechten Fleck haben. Wiſſen Sie noch, damals in San Franzisko?“ „Aeußerlich, alles äußerlich, lieber Freund. Aber Sie haben Recht. Oft bin ich ganz menſchlich, aber nicht immer⸗ Denken Sie nur, fuhr er mit einem verſchmitzten Lächeln fort, behaalich ein Bein über das andere legend, daß ich zum Bei⸗ ſpiel heut Abend auf dem Wege von Wennigſtadt: nach hier ganz fromm war. Wiſſen Sie, woher das kam? Nee, natürlich wiſſen Sie es nicht, altes Haus, aber ich weiß es. Ein Mägde⸗ lein ſchritt mir zur Seite.— Sie bieß— wiſſen Sie ihren Namen?— Nee, nätürlich wieder, nicht— aber ſchön war ſie. Donnerwetter, all die Weiber, die ich kennen lernte, die ſchwar⸗ Wand, von dem vorüberſauſenden Stuhl getroffen. Hoch; zen, braunen und die blonden ſind nichts dagegen. Selbſt d ſchöne, gazellenſchlanke Hindumädchen, vor deren ſinnlicher Gl Sie mich damals immer ſo energiſch warnten und die mir gan und gar den Kopf verrückt hatte, war nichts gegen dieſes blon herbe Nordlandskind, das ich zufällig am Wege traf. Inke Bootie iſt wie ein Traum.“ 8„„ Krachend flog Ditlefs Stuhl in eine Ecke des großen G machs. Klirrend fiel ein Teil der koſtbaren Waffen von d loderten die Nammen. Doktor Tam Erichs hob lang halbgeſchloſſenen Augenlieder in die Höhe, gleichſam, als er einer leiſen Witterung nachſpüren. Die großen Naſenflüge bebten, aber er ſagte ganz ruhig, mit einem feinen ſarkaſti Lächeln um den Mund: 25 Was ficht Sie an, Kapitän, weckt der Name alte innerungen?“ 8 „Nein,“ entgegnete Stöven hart, und ſeine Stimme klan dumpf und drohend.„Der Name gehört in eine andere We Hier in Helhoog darf er nie genannt werden. Merken Sie ſi Das. Doktor. So aufrichtig ich mich freue, Sie den treue Gefährten ſo vieler ſchöner und lebenswerter Jahre als Ga einmal bei mir zu ſehen, ſo muß ich Ihnen doch ſagen, da meine Gaſtfreundſchaft zu Ende iſt, ſobald Sie auch nur de kleinſten Verſuch machen, von meiner Welt aus mit der d er zeigte durch das große, breite Fenſter der Halle nach Düfhoog hinüber—„Fühlung zu gewinnen.“ 5 „Menſch,“ begütigte Tam Erichs aufſtehend und den Kap tän an beide Schultern packend, ihn mit ſanfter Gewalt wied auf einen Stuhl zwingend,„ſehen Sie denn nicht das verrückte, das widerſinnige der ganzen verfluchten Geſchichte einꝰ Warum ſitzen Sie denn hier Ihren Feinden, denn das ſcheint doch das kleine, blonde Frieſenmädchen oder deren Schweſter oder ſonſt wer von da drüben zu ſein, auf der Pelle und ſchlucken alle Tage das Gift des Gekränktſeins, anſtatt mit einem ſo herr⸗ lichen Schiff wie die„Sieurde“ hinaus zu ſtürmen, in die weite — 2. Seite) General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 11. November. herauf von lenem alten Marſchlied der alten Demokratie.“ Nau⸗ mann beſpricht einzelne geſetzgeberiſche Aufgaben, ſo bie Heim⸗ arbeit, die Notlage der Weinbauer und ähnliches. Er forbert ſoziale Hilfsbereitſchaft für alle Stände, eine durchgreifende Ver⸗ heſſerung der Volksſchule, Selhſlverwaltung in allen Dingen, die die Stadt beſſer als der Staat verw Es gelte nicht immer nur gegen den Klerikalismus, ſondern auch gegen den eigenen Geiz und den Unverſtand der Uebrigen kämpfen. In der Wirtſchaftspolitik war die Linke bei der Zolltarifſchlacht die geſchlagene, aber die Sieger von damals ſeien heute ange⸗ ſichts der bevorſtehenden Kriſe die Niedergeſchlagenen. Bei Beſprechung derLandtagswahlrechtsfrage erinnert Naumann an Fiſchbecks Worte: Die Zwingburg muß niedergezwungen wer⸗ den.— Am Schluſſe ſeines ſpannenden Vortr meint Nau⸗ mann:„Ein Jahr der Einigung iſt hinter u Zeitungen und einige Vereine im Land haben ſich gezankt, aber die Frak⸗ tion war das feſte Bollwerk der Einigung geweſen. Wir müſſen weiter einigen im Sinne des Zuſammenarbeitens aller, die guten Willens ſind. Die Selbſtändigkeit der Parteien ſoll vorerſt nicht angerührt werden, bis es ſich von ſelbſt verſteht, daß ſie fällt. Auch ich wiederhole die Bitte des ſüddeutſchen Demo⸗ kraten, daß ſie uns zu dieſer Einigung im engeren Sinne führe“. Nur die aber, die in unſeren Vereinen und Verbänden ſind, die dürfen eine Kritik an uns üben, nicht die, welche abſeits ſtehen. Machen Sie mit, daun können Sie kritiſieren. Die Worte Attinghauſens will ich diesmal zu den drei Parteien rufen:„Seid einig, einig, einig“ und am Schillertag wollen wir uns geloben:„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen bauen auf den ew'gen Gott, und uns nicht fürchten vor der Macht der Menſchen.“ Naumanns Rede löſte einen ungeheuren Beifall aus. kben kgan lten könne. 2 —5 sabg. Wiemer, der zum Schluſſe ſprach, betonte, daß manche Meinungsverſchiedenheit in der regionalen Verſchieden⸗ heft der Auffaſſung begründet ſei. Für die Einigkeit ſei die Vor⸗ ausſetzung die, daß es alle ehrlich meinen. Baſſermann habe geſagt, die Nationalliberalen ſeien der Kern des Blocks, er aber meine, Aktionsfähigkeit erhalte der Block durch die Linksliberalen. Der Block ſei kein Dogma, ihm zuliebe opfere man ſeine Ueber⸗ zeugung nicht. Beim Landtaswahlrecht müſſe Baſtion um Baſtion erkämpft werden, nicht nach der Theorie„Alles oder Nichts“ dürfe man handeln. Kann man keinen großen Schritt machen, dann zwei kleine, aber keinen zurück. Zu weiteren geſetzgeberiſchen Fragen wünſcht Wiemer eine Blutauffriſchung in der Diplomatie, er for⸗ dert eine Reform der Lehrerbeſoldung, und Maßnahmen, um die „Schäden des Schulgeſetzes zu mildern, endlich Gleichberechtigung der Konfeſſionen. Er warnt vor Ueberſtürzung in der Frage der Be⸗ ſeitigung der Parteigrenzen. Früchte der Uebereilung trügen den Todesleim in ſich. Aber auch innerhalb des heutigen löſeren Zu⸗ ſammenſchluſſes werde die Saat tauſendfältig aufgehen und dazu möge auch der heutige Tag helfen.— Damit ſchloß die Tagung, nachdem noch Landtagsabg. Funck, der die Verſammlung eröffnete und dabei das Verſtändnis für die Forderungen des Liberalismus in den Reihen der Rechtsſtehenden, der Nationalliberalen betonle, dem Dank der Verſammlung an die Redner Ausdruck verliehen Hatte. Politische Uebersicht. 8 Manunheim, 11. November 1007. Dier Fall Schroers. Man ſchreibt uns aus Bonn vom 10. November. Prof. Schroers beginnt morgen wieder ſeine Vorleſungen. In einer Zuſchrift an die„Deutſche Reichszeitung“, die eine Meldung gebracht hatte, daß Herr Prof. Schroers die Auflage gemacht werde,„Schritte zu unternehmen, um den Zwiſchen⸗ fall ohne Weiterungen aus der Welt zu ſchaffen“, erklärt der Profeſſor, daß ihm dies weder von irgend einer Seite zugemutet worden ſei, noch denke er daran, ſolche Schritte zu tun. Vor der Zurückziehung des erzbiſchöflichen Verbots ſei nach der aus⸗ drücklichen Erklärung aller Beteiligten die ganze Sache end⸗ gültig erledigt geweſen.— Einige Zentrumsblätter hatten auch die Nachricht verbreitet, der Kultusminiſter ſei entſchloſſen, ſich auf die Seite des Kardinals und Erzbiſchofs Fiſcher zu ſtellen. Wie die„Bonner Zeitung“ dazu aus guter Quelle erfährt, iſt der Kultusminiſter„nicht entſchloſſen, ſich auf die Seite des Kardinals und Erzbiſchofs Fiſcher zu ſtellen“. Das bekundet ſchon die Tatſache, daß das erzbiſchöfliche Verbot an die Studierenden der katholiſchen Theologie der Erzdiözeſe Köln zurückgezogen iſt. Die Regierung hat vielmehr, indem ſie die Aufhebung des Verbots bewirkte, das nur mit Vorwiſſen des Miniſteriums erfolgen durfte, anerkannt, daß in dem Erlaß des Verbotes ohne vorhergehendes Einvernehmen mit dem Kultusminiſter ein Eingriff in die Rechte der Uni⸗ erſttät und damit des Staates vorlag. Sie hat ſich demnach nicht auf die Seite des Erzbiſchofs geſtellt, ſond der Univerſität Bonn ausgeſprochen. n vielmehr 1 Frü penver! ihren Rechtsſtandpunkt gegenüber dem Vorgehen des Erzbiſchofs gewahrt. In eben dieſem Sinne haben ſich Rektor und Senat Dem einmiltigen Proteſt der Bonner inkorporierten Studentenſchaft mit Einſchluß der katholiſchen Korporationen lag dennach ein richtiges Empfinden zugrunde. ———.— Deuisehes Reich. (Vom moderniſtiſchen Kriegsſchau⸗ patz.) Benefiziat Engert in Ochſenfurt hat beim biſchöf⸗ lichen Ordinarjat Würzburg Proteſt gegen die über ihn ver⸗ hängte Erkommunikatlon eingelegt. — Die Exploſion auf dem Schulſchüff „Blücher“.) Der Prinzregent von Bayern hat anläßlich des Unglücks auf dem Schulſchiff„Blücher“ nachſtehendes Telegramm an den Kaiſer gekbichtet:„Die Nachricht von dem ſchweren Unglück auf dem Schul⸗ ſchiff„Blücher“ hat mich mit aufkichtiger Teilnahme erfüllt und es iſt meinem Herzen ein Bedürfnis, Dir und der kaiſer⸗ lichen Marine die Verſicherung meines innigſten Beileids zum Ausdruck zu bringen. zold.“— Der Kaiſer hat darauf geantwortet:„Nimm meinen herzlichſten Dank für Dein Beileidstelegramm anläßlich„Bliüicher“⸗Un⸗ glücks entgegen. Ich habe es durch den Staatsſekretär v. Tirpitz zur Kenntnis der Marine bringen laſſen. Ein Troſt bei dem Unglück iſt, daß es, wie die Ermittlungen der Urſachen ergeben hat, in keiner Weiſe Befürchtungen für die Sicherheit unſerer Schiffsdampfkeſſeln im allgemeinen wachruſen kann. Wilhelm.“ des 4 Ausland. *Großbritannien.(Der Kaiſerbeſuch.) Der„Obſerver“ ſchreibt: Es würde ein Fehler ſein, dem Beſuch des deutſchen Kaiſers eine große politiſche Be⸗ deutung beizulegen, und es iſt dies auch von verantwork⸗ lichen Politikern hier und in Deutſchland in keiner Weiſe ver⸗ ſucht worden. Nichtsdeſtoweniger kann der Beſuch in perſön⸗ licher und politiſcher Beziehung von wirklichem Werte ſein, wenn er dazu dient, ein beſſeres Verſtändnis zwiſchen den beiden Völkern und eine günſtige Bewertung der gegenſeitigen Intereſſenverhältniſſe herbeizuführen. Wir hoffen und glauben, daß dies der Fall ſein wird. In dieſem Sinne begrüßen wir von Herzen mit ganz England den Beſuch des deutſchen Herrſcherpaares. „Daily Graphicr“ ſpricht die Hoffnung aus, daß das Kaiſerpaar den Aufenthalt in England ſo angenehm finde, als die Engländer verſuchen werden, ihn zu machen und daß das ſo zwiſchen verwandtken Nationen geknüpfte neue Band von Jahr zu Jahr feſter werden wird in gegenſeitigem Ver⸗ trauen und gemeinſamen Streben für den Weltfrieden. Badiſche Politik. Sozialdemokratiſche Verſammlung. JKarlsruhe, 10. Nob.(BVon unſerem Karls⸗ tuher Bureau.) Aus den Prozeſſen Moltke⸗Harden und Hochverratsprezeß Liebknecht ſuchte heute die hieſige Sozial⸗ demokratie Kapital zu ſchlagen, welche auf vormittags 10 Uhr in den großen Saal des„Coloſſeums“ eine öffentliche Ver⸗ ſammlung einberufen hatte. Reichs⸗ und Landtagsabg. Dr. Frank war Referent. Was er ſagte, iſt aus der ſozialdemo⸗ kratiſchen Preſſe hinlänglich bekannt. Es verwunderk auch nicht, daß Frank mit viel Pathos erklärte, daß alle Sozialdemokraten das gleiche wie der Hochverräter Liebknecht gewollt und getan haben und' es auch fernerhin un würden. Was natürlich nicht für, ſondern gegen Herrzg Frank und ſeinen Anhang ſpricht. Aber die badiſchen Sozialiſten ſind doch beſſere Menſchen? Der Abg. Kolb nahm in der Diskuſſion das Wort, um einiges über die politiſche Lage in Baden zu ſprechen, däbei die Libera⸗ len gruſelig zu machen und die Sozialdemokraten als die Sie⸗ Mit der freundlichen Auffor⸗ Vertreter⸗Werſammlung liberalen Werei Im Holel Weinberg ein Vertretertag des Pfalz. Die Verſamn die Vertreter der Pref erſchienen. Der Vorſitzende H brücken eröffnete um 11½ Uhr d grüßungsworten. Herr Kommerz der natinallib. Pe Herrn Juſtizrat Neuf hierauf in anerkennenden Jungliberalen bei den Wahler zwiſchen beiden Richtu Zuſammenarbeiten ſtattfinden möge und wünſch lungen guten Verlauf. Herr Rechtsanwalt Dr. Müller, Vorſitz liberalen Vereins Ludwigshafen entbietet den namens des Jungliberalen Vereins Ludwi kommensgruß, darauf verweiſend, daß der J auch in Ludwigshafen weiter an Terrain gewonnen habe. Der Geſchäftsbericht des Vorſitzenden ergibt, daß die Tätig⸗ nüßp 1 düs Nut keit auch im verfloſſenen Jahre eine beſonders rege war. In ausführlicher Weiſe beſchäftigt ſich der Bericht mit der Eini⸗ gungsfrage, die auch bis jetzt noch zu einem gedeihlichen Ab⸗ ſchluſſe gelangt iſt. Die Stellung des Pfälzer Landesver⸗ bandes zum Reichsverbande iſt auch jetzt noch keine geklärte. Anzuerkennen ſei die ſympathiſche Stellung des Vor⸗ ſitzenden Herrn Juſtizrats Neumaier zu der Jung⸗ liberalen Bewegung. Der Pfälzer Verband zöhlt jetzt 15 Ver⸗ eine mit 2000 Mitgliedern. Helffrich⸗Neuſtadt beſchäftigte ſich in ſeinen Aus⸗ führungen im Weſentlichen mit der Stellung des Jungliberalen Pfälziſchen Berbandes zum Reichsverband, es müſſe unbedingt auf eine Klärung des Verhältniſſes hingewirkt werden. Der Redner ſteht auf dem Standpunkt, daß die Jungliberalen ſich zum Programm der Nationalliberalen bekennen müſſen; er werde es für einen großen Fehler halten, innerhalb ber liberalen Organiſation eine neue Sonderorganiſation zu ſchaffen. Er begrüße deshalb auch die Einigungsverhandlungen auf der heu⸗ tigen Tagung der linksliberalen Parteien in Frankfurt und bedauert, daß der Pfälziſche Verband zu derſelben keine Ein⸗ ladung erhielt. Die weitere Debatte dreht ſich um den Grünſtadter Verein, deſſen Prinzipien nicht mehr im Einklang ſtehen mit den Satzungen und der Sache der Jungliberalen. Zu den Differenzen mit dem Grünſtadter Verein wird folgenber Antrag Ludwigshäfen angenommen: Der Vorſtand des Pfälzer Jungliberalen Verbandes wird beauftragk, den Jung⸗ liberglen Verein Grünſtadt wegen ſeiner Teilnahmsloſigkeit an den Beſtrebungen der Jungliberalen und wegen Nichterfüllung ſeiner Pflichten zur Rechtfertigung aufzufordern. Sollte er eine Erklärung verweigern, ſo iſt ſein Ausſchluß auf die Tages⸗ ordnung zu ſetzen. Bezüglich der Stellung des Jungliberalen Verbandes zum Reichsverband wird folgender Antrag Neuſtadt⸗Ludwigshafen angenommen: Nach Einholung der Zuſtimmung der pfälziſchen Jung⸗ liberalen bitten wir den Reichsverband, den Vereinen, welche bisher dem Reichsberband aus finanziellen Gründen noch nicht beigetreten ſind, die gleichen finanziellen Vergünſtigungen zuteil werden zu laſſen, wie ſie den altbayeriſchen und badiſchen Ver⸗ einen gewährt wurden. Als Ort des nächſten Vertretertages wird St. Ingbert gewählt. Der Parteitag der Jungliberalen ſoll im nächſten Jahre mit dem Parteitage der Nationalliberalen in Landau ſtakt⸗ finden, ein Redner ſoll vorher deſigniert werden. Als weiterer Punkt ſteht auf der Tagesordnung die Neu⸗ wahl des Vorſtandes. In geheimer Wahl wird Herr Rechtsanwalt Dr. König⸗Zweibrücken mit 22 gegen 15 auf .⸗A. Müller fallenden Stimmen gewählt. Herr Rechtsanwalt Dr. König dankt für die auf ihn gefallene Wahl. Der neue Vorſitzende präziſiert in kurzen Worten ſeine politiſchen Anſchauungen dahin, er ſtehe auf dem Standpunkte, daß die Jungliberalen ein ſelbſtändiget Beſtand⸗ eeeeee EN UNTbN eeeeee* e 7 Welt? Sind Sie denn ein ſentimentales altes Weib, das hinter dem Ofen hockt oder—“ »Kein Wort weiter, Doktor, oder ich vergeſſe, was ich Ihnen als Gaſt. und Freund ſchuldig bin. Ich weiß wohl, Sie können es nicht begreifen, was mich hier bannt Kein Menſch ann es und die Sylter halten mich für einen Narren. Ich bin es nicht, Doktor! Ich bin nichts, als ein in ſeiner Ehre ſchwer ſekränkter Mann, dem man alles genommen, Glück, Ghre, Hei⸗ mat, und der nur noch eine einzige Lebensaufgabe kennt, ſich z rächen!“ Tiefer Ernſt, grübelndes Sinnen breitete ſich über die ſpöttiſchen Mienen des Doktors. Was da ſo ſchwer auf dem Manne laſtete das ſo unheimlich dunkle Schatten jetzt über ſein Antlitz jagte, war doch wohl mehr, als Dam Erichs mit ſeinem Sarkasmus perſcheuchen konnte. „Kapitän,“ ſagte er berzlich, ſeine Hand auf den Arm des Mannes legend, der jetzt dumpf vor ſich hinſtarrte,„ich will nicht in Sie dringen, ſich mir zu vertrauen, nur ſagen will ich, daß ich Ihnen helfen möchte, Kapitän, wenn es ſein muß, mit Leib und Leben, wie Sie damals, als Sie mich davor bewahrten, von den Haifiſchen als Abendbrot verzehrt zu werden. Aber ich fürchte, Sie haben ſich da in eine Sackgaſſe verrannt, aus der es zeinen Ausweg gibt, wenn Sie ſelber ihn nicht finden.“ Ditlef Stöven ſchwieg. Er hatte den großen, eckigen Kopf in beide Hände geſtützt. Hellauf flackerten die roten Flammen im Kamin und der rote Wein in den hohen Gläſern glütte wie Blut. Ueber das Waltenmeer kam der Sturmwind. elte draußen an den Fenſterläden und umſtrich ſeufzend und lagend das Haus. dam Erichs ſchauerle zuſammen. Seele,„Haus des Todes“. Aber er wagte nicht, rige Stille zu unterbrechen. Der große Mann, der dort gebrochen in dem Lehnſtuhl verharrte, den Kopf in beide e vergraben, flößte ihm Furcht ein. (Fortſetzung ſolgt.) „Helhoog“, flüſterte es in Er rüt⸗ die ſt Wiſſenſchalt. Großh. Bad. Bof⸗ und Nationaltheater in Mausheim. Der Ring der Nibelungen. Vierter Abend: Götterdämmerung. Der Umſtand, daß beim letzten„Ring“⸗Abend das Abonnement zum Leidweſen der D⸗Abonnenten aufgehoben war hatte bedenkliche Lücken in den Sitzreihen des erſten Ranges zur Folge. Ju ſchönem Gegenſatz dazu triumphierte, wie immer, bei ſolchen Anläſſen der Idealismus der Beſucher vom hohen Olhmp, von wo ſich die Ton⸗ fluten des Orcheſters naturgemäß auch weit beſſer in ihrer herauf⸗ ſtrömenden Klangwirkung genießen laſſen, als ganz nahe beim vielverzweigten Orcheſterapparat, Es war ein ſchöner, an Ehren reicher Abend, etwas länglich zlwar, aber von um ſo nachhaltigeren Eindrücken. Ohne einen deus ex machina⸗Gaſt gings freilich auch diesmal nicht ab, indem die Gutrune auſtelle des heiſer gemeldeten Frl. Rowino von Frl. Ma h⸗ lendorff vom Stadttheater in Straßburg zufriedenſtellend wenn auch ohne hervorſtechende Merkmale, geſungen wurde. Im Breunpunkt des Intereſſes ſtanden ſelbſtverſtändlich wie⸗ derum die in durchweg edeln Linien gehaltene Brünnhilde der Frau Gulbranſon und der prächtige Siegfried des Herrn Men⸗ zinsky. Es war eine Freude, ja für viele ein ſeltenes Feſt, dieſes ausgezeichnete Künſtlerpaar durch das an tragiſchen Wandlungen ſo reiche Muſikdrama begleiten zu können. Wie gewaltig erklangen die wuchtigen Aktorde des Trauer⸗ marſches, der zum Ergreifendſten und Monumentalſten gehört, was Wagner geſchrieben hat. Das VPöglein⸗Idyll, welches Siegfried, während ihn ſchon der Tod umlauert, ſingt, brachte Herr Menzinsky ſo ſpielend und leichtflüſſig aus der Kehle, als ob es ſich wirklich dabei um eine leichte Sache und kein im Gegenteil ſehr ſchweres Kunſtſtück gehandelt hätte. Gelegentlich allerdings klang das Organ, ſo beim Zwwiegeſpräch mit den Rheintöchtern, wie von einer vorüber⸗ giehenden Wolke bedeckt, ſpröde und farblos, un in jähem Wechel wieder in ſchlackenloſer Reinheit zu erſtrahlen. Man wird, zumal der Siegfried die Glanz⸗ und Lieblingspartie des mt ſo beſtechenden Mitteln ausgerüſteten Künſtlers ſein ſoll, wie geſagt, noch ſen Auftreten in der„Alda“ abtwarten müſſen, um ein endgiltig s Ur⸗ teil abgeben zu können. Herr Menzinsky wie Frau Gulbranſon ernteten außerordent⸗ lich ſtarken Beifall und konnten zahlreichen Hervorrufen des be⸗ geiſterten Publikums Folge leiſten. Am Schluß wurde mit Recht immer und immer der den ganzen Ring⸗Cyklus dirigierende Herr Reichwein gerufen, der ſich aber in ſeltener Beſcheidenheit dieſon Ovationen zu entziehen wußte. Sein Verdienſt um den ſo ſchönen Verlauf der verfloſſenen„Ring“⸗Woche kann nicht hoch genug an⸗ geſchlagen werden. Auch die Regie des Herin Geßhralh hat namentlich in der an effektvollen Szenen reichen„Götterdämme⸗ rung“ Vorzügliches zuſtande gebracht. Sogar Grane, das Götter⸗ pferd, welches erſt mit geſpitzten Ohren dem Orcheſterlumult nichtz weniger als militärfromm gegenüberſtand, fügt ſich als dienendes Glied dem Ganzen ein und ließ das vom Dichterkomponiſten ſo großartig gedachte Finale ohne jedes Extempore ſeinerſeits. Denn auch bei Vierfüßlern iſt der Sehritt vom Erhabenen zum Lächer⸗ lichen bald getan. Dem grimmen Hagen lieh Herr Fenten die wuchkige Voll⸗ kraft ſeines dröhnenden Baſſes; ſchade, daß er neben der auch nicht beſonders großen Brünnhilde etwas hünenhafter wirkte. Die alten Deutſchen krugen freilich keine hohen Abſätze, wie man ſolche zur Not dem Schuhwerk eines Saraſtro ſchon andichten darf. Mit dem König von der traurigen Geſtalt, der undankbaren Partie des Gunther, fand ſich Herr Voiſin recht gut ab, wenn er auch mehr als wünſchenswert dem Tremolo huldigte. Der Alberich gehört un⸗ ſtreitig zu den Glanzrollen des Herrn Kromer; das hak man ſich auch am geſtrigen Abend wieder ſagen müſſen Einzelne Kräfte, wie Frl, Kofler, Frl. v. Rappe, und Frl. Kbuhaus traten erfolgreich in zweſerlei Geſtalt auf und gaben ſe aufs ſchlagendſte den Beweis ihrer Vielſeitigkeit und Verwendbarkeit. Und iſt es köſtlich geweſen,— ſo iſt es Mühe und Arbeit geweſen. Dank allen, oiich unſern ſtark in Anſpruch genommenen Orcheſtermitgliedern, die das ihrige zu dem Gelingen des großen getragen haben. — Unternehmens bei⸗ 0 deen e 5 teil der natfonalliberale Pärtei ſind. Auch innerhalb der Vereine hätten die Jungpliberalen ein großes Feld der Betäti⸗ gung. Die jungliberalen Vereine haben auch fernerhin dafür zu ſorgen, daß auf dem Gebiete des ſozialen Ausgleichs immer weiter geſchritten wird. Schieben wir immer weiter unſere ideglen Geſichtspunkte in den Vordergrund, ſo glaube ich, daß wir immer näher kommen, dem Ziele der Einigung des geſamten Liberalismus. Per Akklamation wird hierauf Herr Poſtexpeditor Weber⸗Zweibrücken als Schriftführer, als Kaſſierer Herr Kaufmann Bachmann⸗Zweibrücken gewählt, als Beiſitzer die Herren Ubarthe Ludwigshafen und Helffrich⸗Neu⸗ ſtadt, zu deren Stellvertreter die Herren Müller⸗Ludwigs⸗ hafen und Hammel⸗Neuſtadt. In den Engeren Ausſchuß werden gewählt: die Herren Vorſitzender Dr. König ⸗Zwei⸗ brücken und Engelsmann ⸗Ludwigshaſen, zu deren Stell⸗ vertreter die Herren Müller⸗Ludwigshafen und Spitz⸗ faden⸗Pirmaſens (Schluß folgt.) * Maunheim, 11. November 1907. Aus der Stadtratsſitzung vom 7. November. Ihre Kgl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin Luiſe haben für die zum Ausdruck gebrachte Teilnahme der Stadt Mannheim bei dem Hinſcheiden Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs und für die Blumenſpende durch den Oberhof⸗ marſchall den Herzlichſten Dank übermitteln laſſen. Hinſichtlich der Sonntagsruhe in den offenen Verkaufsſtellen ſind dem Bürgermeiſteramt vom Gr. Bezirksamt hier die Akten zugegangen zur Aeußerung auf das Geſuch der hieſigen Detailliſten⸗Vereine, zunächſt für die Sonntage im Mona! November l. Is. die Verkaufszeit auf die Stunden von 11—3 Uhr feſtzuſetzen. Der Stadtrat be⸗ ſchließt folgende Erwiderung an Gr. Bezirksamt:„Wir be⸗ ehren uns die uns mitgeteilten Akten nach Einſichtnahme im Anſchluſſe ergebenſt wieder zurückzugeben. Der Stadtrat hat ſich in heutiger Sitzung mit der von den Detailliſten⸗Ver⸗ einen zunächſt für den Monat November d. J. beantragten Ausdehnung der Sonntagsverkaufszeit beſchäftigt. Wir ſind der Anſicht, daß die durch das Bezirksamt Ludwigshafen er⸗ folgte Feſtſetzung der Verkaufszeit an den Sonntagen in den Monaten Oktober und November der Beſtimmung des§ 105b Abſ. 2 Satz 8 der..O. auf die ſie ſich ſtützt, durchaus widerſpricht. Dieſe geſetzliche Beſtimmung ſieht nur eine Vermehrung der Verkaufsſtunden durch die Polizei⸗ behörde für die letzten 4 Wochen vor Weih⸗ nachten, ſowie für einzelne Sonn⸗ und Feſt⸗ tage, an welchen örtliche Verhältniſſe einen erweiterten Geſchäftsverkehr erforderlich machen, vor. Wenn in Ludwigshafen im Gegenſatz hierzu die Verkaufszeit für alle Sonntage der Monate Oktober und November aus⸗ gedehnt iſt,— ſo daß dort mit den 4 Ausnahmeſonntagen vor Beihnachten während eines vollen Vierteljahres alle Sonntage Ausnahmeſonntage ſind— ſo wird wohl dieſe Feſtſetzung auf die ſeitens der Ludwigshafener Handlungsgehilfen erhobene Beſchwerde von der Regierung der Pfalz zweifellos als un⸗ zuläſſig aufgehoben werden müſſen. Der Stadtrat kann demnach auch nicht befürworten, daß in Mannheim die gleichen Zuſtände geſchaffen werden. Hingegen möchte der Stadtrat hiermit anregen, es möchten ſeitens des Großh. Bezirksamtes als der zuſtändigen Polizeibehörde in Anknüpfung an die früher ſchon wegen übereinſtimmender Feſtſetzung der Aus⸗ nahmen von der in beiden Städten gleichmäßig ortsſtatutariſch geregelten Sonntagsruhe in den offenen Verkaufsſtellen mit dem Kgl. Bezirksamt Ludwigshafen a. Rh. gepflogenen Ver⸗ handlungen neuerdings Verhandlungen darüber geführt wer⸗ den, daß die Auspahmeſonntage in beiden Städten möglichſt übereinſtimmend feſtgeſetzt werden.(Schluß folgt.) —— Lutherfeier. Es war eine überaus eindrucksvolle, machtvolle Kundgebung, Mannheims, ſondern auch zu der ſich die Proteſtanten nicht nur unhe der ganzen badiſchen, bayriſchen und heſſiſchen Pfalz geſtern nachmittag im Nibelungenſaal des Roſengartens vereinigten. In dem Rieſenſaale war kein leeres Plätzchen zu entdecken. Bis hinauf zur oberſten Galerie ſaßen die evangeliſchen Männer und Frauen, Mädchen und Jünglinge, die gekommen waren, um das Gedächtnis des großen Reformators zu feiern. Selbſt — damit iſt er zu ſcharf geweſen. Vollkommenheit und Freiheit das Podium ar ſchläg belegt. der Ehrentafel be⸗ ohne Gott wird enttveder Leichtſinn oder Verzwefffung. Alls merkten wir u. a. die Herren Landgerichtsdirektor Obkircher,[der Vollkommenheit ohne Gott wird entweder ein haltloſer 72— 5 21 Jwan K f 0 5 8— aeAl Oberzollinſpektor Bender, Mafor Seubert und Stadt⸗ Zwang oder ein elender Zuſammenbruch und aus der Freiheit * +—2 5 0 ohr. Präludium und Fuge von J. S. Bach, mit Künſtlerſchaft ſich der Vorſizende des hieſigen Zweigvereins des Bundes, Evangeliſchen Herr Profeſſor Wendling, Verſammlung im Namen des Bundes herzlich willkom⸗ men zu heißen und dabei des Hinſcheidens des geliebten Groß⸗ herzogs Friedrichs J. zu gedenken. Wer hätte wohl, als der Heimgegangene noch vor wenigen Monaten an der Seite ſeiner hohen Gemahlin in dem gleichen Saale zur Feier des Stadt⸗ jubiläums weilte, geahnt, daß der unerbittliche Tod uns den Teuren ſo raſch entreißen würde. Man müſſe dem Biographen recht geben, der ſage, in ſpäteren Zeiten, wenn ſo vieles ver⸗ geſſen ſein werde, werde die Geſchichtsſchreibung noch rühmen, daß aus den lauterſten Quellen jener Tage unzweifelhaft her⸗ vorgehe, daß es eine Freude geweſen ſein müſſe für Baden, unter einem ſolchen Landesherrn, für ganz Deutſchland, unter einem ſolchen Bundesfürſten zu leben. Er halte den Eindruck ſeiner Perſönlichkeit für das wertvollſte Erbe, das der Fürſt ſeinem Volke hinterlaſſen habe. Der Redner wies dann darauf hin, daß uns der 10. November zwei der größten Geiſteshelden, Luther und Schiller gegeben hat. Der große Wurf ſei gelungen. Die Proteſtanten der ganzen Pfalz habe man auf die Beine gebracht. Die Proteſtanten ſeien alſo doch nicht ſo zerſplittert, wie man oft ſage. Der mächtige Einigungspunkt ſei die Geſtalt Luthers. So wolle man ſich jedes Jahr verſammeln und ſich des Gemeinſamen bewußt werden und deſſen, was die Prote⸗ ſtanten können, wenn ſie einig ſind. Als der lebhafte Beifall, der dieſen folgte, verklungen war, ergriff Herr Profeſſor Lizentiat Niebergall⸗Heidelberg das Wort zu der erſten Anſprache über„Luther als Prophet“. Wenn wir, ſo führte der Vortragende aus, Luther feiern wollen als Perſönlichkeit, dann dürfen wir die Grundlage nicht vergeſſen, darauf die Perſönlichkeit ruht. Luther lebte in ſeinem Gott und Gott lebte in Luther. Das meinen wir, wenn wir ſagen: Luther iſt ein Prophet. Er hat ganz die Art des Propheten. Gott hat ihn mit Gewalt in ſeinen Dienſt geſtellt. Schon aus ſeinen erſten Schriften geht klar hervor: Hier iſt einer, der nicht will, ſondern der etwas muß. Auch das, was er geſagt hat, verrät den Propheten. Unſer Luther hat nicht viel neues geſagt, aber er hat geſagt, was ſeit Jeſus und Paulus vergeſſen worden war. Luther war es, der das Licht unter dem Scheffel wegriß und es auf den Leuchter ſtellte. Das, was Luther als Prophet getan hat, zeigt das Bild chriſtlicher Frömmigkeit, das Ideal eines rechten Chriſtenlebens, ein Leitbild chriſtlichen Perſönlichkeitslebens. Wie ſieht das evangeliſche Lebensbild nach Luthers Sinn aus? Es ſind drei Dinge, Freude, Vollkommenheit und Freiheit. Dieſe drei Dinge ruhen auf der Zuverſicht des Herzens zu dem großen treuen Gott im Himmel. Luther hat auch die Chriſten froh haben wollen. Zu dem Bilde des Chriſten gehört deshalb auch Luthers unbedingte Freudigkeit. Aus ſolcher Freude her⸗ aus hat Luther ſeine wunderbaren Lieder in die Jahrhunderte hinein geſungen. Wer in ſolcher Zuverſicht verbunden iſt mit ſeinem Gott, der iſt auf dem Weg der Vollkommenheit. Luther ſagt: Du mußt ſelig ſein und den Himmel haben, ehe Du gute Werke tuſt. Damit hebt Luther das evangeliſche Ideal hoch über das katholiſche hinaus. Das Ideal des römiſchen Chriſten liegt in dem treuen Gehorſam gegen die Mutterkirche, wie ſie ihm im Prieſter entgegentritt. Luther hat furchtbar ſcharf über die Prieſter, die Tyrannen und Stockmeiſter um ihrer Herrſchſucht und ihrer Geldgier willen geſcholten. Wir glauben, Wiſſen wir doch, daß viele römiſche Prieſter weiter nichts wollen, als die Seelen für Jeſus Chriſtus zu weiden. der ſtolzeſten Worte, das Luther auch wider alle gut gemeinte Bevormundung und Lenkung der Laien durch die Prieſter geſagt hat: Ein Chriſtenmenſch iſt ein freier Herr aller Dinge und niemand untertan, ein Chriſtenmenſch, der durch Zuverſicht ge⸗ bunden iſt an ſeinen Gott, iſt das Höchſte auf der Erde und unter dem Himmel. Er bedarf eines Prieſters nicht. Weil er durchs Gewiſſen und durch die Liebe innerlich gebunden iſt an den höchſten Herrn, kann man ihn durchaus freilaſſen. So hat Luther das evangeliſche Ideal mit unvergeßlichen Zügen in die Tafeln der Weltgeſchichte eingegraben. Mit dieſem Ideal ſtreiten zwei andere, das mittelalterliche, das in der römiſchen Kirche fortlebt, und das neue, das moderne Lebensideal, das Freude, ohne Gott bietet. Aber Freude um die Begrüßungsworten e Proteſtanten, daß die Hammerſchläge an die Schloßkirche zu W. Aber trotzdem freuen wir uns an einem überzeugungsvollen, mit großer Eindringlichkeit und Wärme deutſche Herz“ von der Fällen oder eine Perſönlichkeit, öffentlichen ſteht Luther; der Prophet ohne Gott wird nur in den ſeltenſten ſehr oft ein Sklave der Leidenſchaf Meinung. Dazwiſehen und darſh eines modernen chriſtli sideals. Luther iſt kein Lehrer der Moral, Luther iſt lein Auf er und Revolutionär. Wir werden erſt ſeiner innerſten Scele teilhaftig, wenn wir mitein⸗ ander anſtimmen ſein größtes Lied: Ein' feſte Burg iſt unſer Gott! Unwillkürlich, wie unter einem Impulſe handelnd, erhob ſich die Verſammlung bei dieſen letzten Worten des Redners und un⸗ mittelbar darauf erbrauſte das alte Lutherlied durch den Raum. Dann begab ſich die„Mannheimer Liedertafel“ auf das Podium und ſang unter Herrn Muſikdirektor Bielings Leitung mit bekannter Meiſterſchaft Beethodens herrlichen Chor„Die Ehre Gottes“. Wohl hatte der erſte Redner durch ſeine geiſtreichen Darlegungen in hohem Maße zu feſſeln verſtanden, aber ſeine Ausführungen trugen doch mehr akademiſchen Charakter und vermochten deshalb auf die Verſammlung in ihrer Geſamtheit nicht die Wirkung auszuüben, wie der zweite Redner⸗ der hen Lebe Herr Pfarrer Cantzler⸗Speyee, der über„Luther als Patriot“ in begeiſterten und begei⸗ ſternden Worten ſprach. Lutber, ſo führte Redner aus, als deutſchen Mann zu preiſen, heiße Selbſtverſtändlichkeiten beweiſen. Auch Luthers ſchärfſte Gegner beſtreiten es ni daß Luther ein deutſcher Mann, ein glühender Patriot geweſen iſt. So habe er ſich ſeine Aufgabe leicht gedünkt. Stutzig ſei er erſt geworden, als ihm dieſer Tage der Bericht einer ultramontanen Zeitung über einer vor acht Tagen in einer pfälziſchen Stadt abgehaltene Verſammlung des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland in die Hände ge⸗ 8 neueſten Juwels in dem geiſtigen Schmucke deutſchen Weſens. Reinheit, Tapferkeit und Treue getraue ich mich in Luthers Bild zu finden. Aber zu beweiſen, daß Luther ultramontan geweſen iſt, das bringe ich mit dem beſten Willen nicht ferlig.(Heiterkeit.) Unſere Beweis⸗ führung iſt eine umgekehrte. Luther iſt ein deutſcher Patriot, weil er nicht ultramontan war, weil er unſer deutſches Volk gelehrt hat, ſeine Blicke nicht mehr ultra montes über die Berge im Süde gu richten, ſondern ſein relig und nationales Heil diesſeils de Berge ſelbſt zu ſehaffen, ohne römiſche Einmiſchung. Luther iſt de Nationalheld der Deutſchen, ein Patriot, wie ihn Deutſchland mehr ſeitdem gefehen hat, weil er nicht ultramontan geſweſen f Es iſt ein herrliches deutſches Kaiſerwort: In Wittenberg hat der größte deutſche Mann die größte deutſche Tat zetan, als er ſeine Hammerſchläge aufweckennd durch die deutſchen Gefilde Hingen ließ. Am Luther atmet alles deutſchen Geiſt. Die Verkörperung deutſcher Krt bat ihn zum Liebling des deutſchen Volkes gemacht. Deutſch, war Luthers nüchterne, aller Aeußerlichkeit und der Verſinnlichun des Ueberſinnlichen abgeneigle Frömmigkeit. Deutſch war Luthers alle Prieſter⸗ und Heiligenvermittlung ablehnender Glaube. Deutſch war Luthers Treue, die er Freund und Feind allezeit gehalten hat. Deutſch war Luthers Gewiſſen, in welchem er ſich allezeit ſeinem Gott und nicht den Menſchen verpflichtet fühlte. Deutſch iſt vor allem Lukhers Vaterlandsliebe und ſein edles, vorbildliches, gemüts⸗ tiefes Familienleben geweſen. Es war eine fittliche und deutſche Tat, daß der entlaufene Mönch der entlaufenen Nonne die Hand gereicht hat zum Bunde fürs Leben und ſo das deutſche Pfarrhaus geſchaffen hat, aus dem ſo viel Segen auf unſer Volksleben aus⸗ geſtrömt iſt. Was hat eigentlich unſer Luther getan? Luther hat die deul⸗ ſche Tat gewagt. Er hat dem deutſchen Volk die deutſche Bibel den deutſchen Katechismus, die deutſche Kirchenpoſtille, das deutſche Kirchenlied, die deutſche Sprache, den deutſchen Heilar gebracht. Luther hat der Welt gelehrk, daß Chriſtentum und Ge⸗ horſam gegen Rom zwei ſehr verſchiedene Dinge ſind. Luther hat dem deutſchen Volke auch den Nationalſtaat gegeben. Luthen iſt derjenige geweſen, der das Recht des ſweltlichen Regiments das geiſtliche Regiment kräftig bekannt und damit die Grr für den nationalen Staab geſchaffen hat. Der Meinung 0 berg widerhallten in der Kaiſer⸗Proklamation. Die deutſch krone iſt eine proteſtantiſche Krone, nicht deswegen, wei! ein proteſtantiſches Fürſtenhaus ſie trägt, ſondern weil ſie heraus⸗ geboren iſt aus der ganzen geiſtigen, kulturellen und national⸗ Entſppicklung unſeres deutſchen Volkes, wie ſie mit der Reforma eingeſetzt hat. Viele Helden darf unſer deutſches Volk ſein eigen nennen. Aber ſo hoch ſie ſtehen und ſo deutſch ſie waren, ſie haben es freudig bekannt, daß ſie auf Luthers Schultern ſtehen und bon Luthers Erbe zehren. Luther kat unſerem deuſchen Schaffen und Wirken freie Bahn gemacht. Darum wollen wir das Erbe Luthers hochhalten. Wir wollen uns von dem Patrioten Luther nimmer⸗ mehr an Patriotismus übertreffen laſſen. Herzlich, anhaltend war der Beifall, der den markanten, vorgetragenen Ausführungen folgte. Der Chor„Das treue Liedertafel“ i Hoftheaternachrichten. In der dieſe Woche ſtattfindenden Aufführung von„Die Königin von Saba“ ſoll Herr Hammar, der nun über ein Jahr unſerer Bühne angehört, und in all dieſer Zeit eigentlich nur mit dem Grafen Lima im„Troubadour herbortrat, den König Salomon ſingen. Die eigentlichen Proben zu„Fitze⸗Butze, der neuen Märchen⸗Oper, beginnen am kommen⸗ den Freitag. Der ringsum auf den Bühnen die Runde machende Schwank„Die gelbe Gefahr“, iſt von unſerem Theater zur führung angenommen. Die Oper verheißt für die nächſte Zeit eine Repriſe von„Die luſtigen Weiber von Windſor und „Oberon“. 5 Gr. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Jutendanz teilt mit: Schillers Geburtstag wird in dieſem Jahre von unſerer. Bühne zwiefach gefeiert werden. Zunächſt findet Dienstag die Aufführung der„Braut von Meſſina“ in einer von Herrn 8 ter geleiteten Neueinſtudierung ſtatt, dann wird nächſten Sonn⸗ tag unter der Leitung des Herrn Dr. Altman eine S 1⸗ Matinee veranſtaltet, die ebenſo wie die Rokoko⸗Matinee zeniſches Gewand tragen wird. 0 8 5 deutſcher Tenoriſten. Nachdem unſeren Leſern im Samstag⸗Abenblatt mitgeteilt worden iſt, das unſer neuer Heldentenor in spe, Herr Menzinsky, ab September 1908 eine Gage von 24000 Mark erhält, dürfte es intereſſieren, daß ſein Fachkollege an der Berliner Hofoper, Ernſt Kraus, fat das Doppelte, nämeich 40 000 Mark bezieht. Wiener Theater. Von LZudwig Hirſchfeld. 55(Ganghofer's„Sommernacht“.—„Madame 3 Butterfly.“— Direktion Lautenburg.— Der rote Zwei neue Operetten.) Leutnant.“ 2 Wien, Anfang November 1907, mit dem man den Uraufführungen im Burg⸗ Das Intereſſe, fti auf Das Inter⸗ itenmal heftig enttäuſcht wor⸗ tbeater entagegenſieht iſt zum zwe den. Nach Sudermann iſt nun auch Ludwig Ganghofer durchgefallen. Und zwar mit einem dreiaktigen Schauſpiel „Sommernacht“. Der beliebte und ſympathiſche Erzähler iſt in dieſem unbeholfenen Ehebruchſtück nicht wieder zu er⸗ kennen. Es ſpielt im 17. Jahrhundert, und die Menſchen reden in fünffüßigen Jamben, aber dieſe Maskerade hat wohl nur den Zweck, den höchſtmodernen Anſchauungen über eheliche Liebe und Treue das Verletzende zu nehmen. Ein verliebter Ehemann argwöhnt zwei und einhalb Akte lang, daß ſeine Frau ihm un⸗ treu ſei, bis ſie, von der Jämmerlichkeit des Liebhabers angeekelt, dem Gatten ihre Schuld ſelber geſteht. Er iſt ſchon im Begriffe, ſie zu töten, da ſagt ſie ihm, daß ſie ſich Mutter fühle, und zwar von ihm, ihrem legitimen Gatten und nicht von dem Lieb⸗ haber, und er glaubt es ihr aufs Wort und verzeiht ihr, denn höher als Liebe und Treue ſteht die Pflicht gegen das nächſte Geſchlecht. In dieſem bißchen Handlung ſtecken zweifelsohne allerhand ſatiriſche Möglichkeiten, aber Ganghofer hat es vor⸗ gezogen, daraus ein redſeliges und rührſeliges Schauſpiel zu machen, über deſſen dramatiſche Hilfloſigkeit er mit wohlfeilen Weisheiten und noch wohlfeilerem Licht— und Klangeffekten vergebens zu täuſchen ſucht. Die höfliche Aufnahme, welche dieſe Novität fand, iſt einzig und allein Herrn Kainz gutzuſchreiben, deſſen geiſtreiches und elaſtiſches Spiel die Zuhörer über den verlorenen Abend hinwegtrug. Auch in der Hofoper hat es wieder einmal eine Premiere ge⸗ geben, nämlich die von Puccinis„Madame Bukterfly'!. Die ſüße und doch geiſtreiche Muſik, in der japaniſches, italie⸗ niſches und Wagneriſches eigenartig gemengt iſt, hat hier ſtark gewirkt wohl auch die etwas kraſſe und ſentimentale Handlung, ſowie die Wunder der Ausſtattung und vor allem die Kunſt des Frl. Kurz. Man rief Puceini mit einer Herzlichkeit, die zum guten Teil dem Komponiſten der„Bohéme“ galt. Ueberhaupt kann Direktor Mahler auf dieſe letzten Wochen ſeines Wirkens in dieſem Hauſe mit Befriedigung blicken, denn ſchon lange hat 9 8 des daſelbſt nicht ſo piel§ Theaters an der Wien aufgetaucht, welche das Raimundth rieden und Arbeitseifer gegeben, u⸗ ſein Nachfolger Felix Weingartner findet das komplizierte u koſtbare Inſtrument in tadelloſer Exaktheit vor. Das kann man von Herrn Sigmund Lautenburg nich haupten, der die erſt kürzlich angetretene Direktion des mund⸗Theaters mit einer Plötzlichkei: niedargelegt hat, d ſelbſt die düſterſten Propheten nicht vorausgeſehen hatten. F nanzielle Differenzen mit denn Vereinsausſchuſſe ſind d laß geweſen. Die tiefere Urſache iſt aber wohl die, daß Lautenburg eine gar zu große Meinung von ſich hegte und Wiener Publikum mit einigen mittelmäßigen Vorſtellungen Fluge zu erobern dachte. Aber man kann ſich hier ſchwer neuen Namen befreunden, namentlich wenn Autoren und D ſteller an Reizloſigkeit wetteifern. Stücke wie der London⸗ Schlager„John Glayds Ehre“ von Alfred Sutro, eine amerik niſierte Birch⸗Peiferiade, taugen nicht für das Wiener Publ ku⸗ Auch dem philiſtröſen Luſtſpiel„Hertas Hochzeit“ von Bernſtein wäre es ohne die Kunſt Tyrolts kaum beſſer ergangen. Es batte eine Weile auch den Anſchein, als ob ſich das Raimund⸗ theater unter der proviſoriſchen Leitung dieſes Künſtlers zu früheren anſpruchsloſen Art des Wiener Volksſtückes zu finden würde. Aber da ſind ganz unvermutet aus der Ver 1 einer ſchlauen geſchäftlichen Spekulation die Direktoren de pachteten, während der Komponiſt Franz Lehar als muſikal 0 Direktor an die Spitze tritt. Vorderhand werden ſchöne lare verſendet, in denen das Progrämm der Bühne auseing geſetzt wird. Es ſoll in erſter Linie die volkstümliche Oper u⸗ das Volksſtück gepflegt werden. Aber es handelt ſich wohl be dem Ganzen nur um eine Ausnützung der momentanen Ope retten⸗Hochkonfunktur und Wien hat alſo wiederum ein Ope retten⸗Theater mehr. Eine Bühne, wo das wir jetzt überhaupt nicht Wiener Volksſtück gepflegt wird, haben mehr. Denn auch das Bürgertheater, Seneral⸗Anzeiger.(Mittagplatt.) Mannheim, Il, Rovember. ae deee e. vorgetragen, paßte ſich vorzüglich dem geſprochenen Wort an. Dann kam der Höhepunkt der Feier, die Anſprache des 8 Herrn Stadtpfarrers Klein über„Luthers Perſönlichkeit.“ Wer weiß, mit wie hinreißendem Schwung, mit weſch glühender Begeiſterung Herr Stadtpfarrer Klein zu ſprechen verſteht, der wird uns glauben, daß die Rieſenverſammlung mit der geſpannteſten Aufmerkſam⸗ keit den Ausführungen des beliebten Kanzelredners, die auch aneiſterhaft in der Form waren, lauſchte und ſich, als er geendet ghatte, in Beifallsäußerungen nicht genug tun konnte. Selten ſiſt aber auch die Perſönlichkeit des Reformators mit ſo ſchar⸗ fen, markanten Strichen gezeichnet worden. Es dürfte aber auch wenige Redner geben, die es verſtehen, das Bild Luthers iſo klar, ſo vollkommen vor dem geiſtigen Auge erſcheinen zu laſſen. Es blieb nichts über die Perſönlichkeit des großen Deutſchen zu ſagen übrig. Jeden, ſelbſt den kleinſten Charakter⸗ gug wußte der Redner in der ihm eigenen meiſterhaften Weiſe zu zeichnen, zu zergliedern. Und wie der Mann, ſo die Tat. Sein Schaffen und Wirken iſt ein Heldengedicht, eine ſymphoni⸗ eroica, ein Hymnus auf die Schöpferkraft Gottes, der aus einem ſſchlichten Bauernenkel, aus einem armen Bergmannsſohn einen ſolchen Wundermann gemacht hat, der ſo Großes und Unſterb⸗ liches vollbrachte. In ſeinem Tun war jener geheimnisvolle dämoniſche und doch heilige Drang des Wiſſens, des Getrieben⸗ werdens von unſichtbaren Mächten, jenes Nichtanderskönnen, jenes taſtende und doch pfadſichere Vorwärtsſchreiten des Genius, der, geleitet von ſeinem Stern, unaufhaltſam und un⸗ ſentwegt dem vorher beſtimmten Hochziele zuwandert, ein Werk⸗ zeug in der Hand deſſen, der die Geſchicke der Menſchheit lenkt. Luther war durch und durch Willensmenſch, Tatmenſch. Alle ſeine Taten, deren er ſo viel gute und große getan, waren Ge⸗ wiſſenstaten! Allen Deutſchen, auch denen, die nicht Prote⸗ ſſtanten ſind, muß der Luther lieb und wert ſein oder es werden, denn er iſt eine der perſönlichſten Perſönlichkeiten— um ein Kaiſerwort zu gebrauchen— die die Weltgeſchichte aufzuweiſen hat. In unſerer Zeit iſt größer als je der Hunger nach Per⸗ ſönlichkeit, größer als je der Mangel an Perſönlichkeiten. Wir haben viel kluge, geſcheite, gewandte, arbeitſame, tüchtige Leute, aber die Charaktere fehlen, die gefugten, in ſich ruhenden, ziel⸗ ſicheren, klaren, feſten, großzügigen Perſönlichkeiten, die wiſſen, woas ſie wollen und die wollen, was ſie wiſſen. Einen großen Luther, der ſo wie der erſte Luther wäre, redete, handelte—, ir könnten ihn bitter notwendig brauchen. Ob Gott ihn uns ſendet, wir wiſſen es nicht! Wir können nicht darauf warten, ondern wir wollen uns bemühen, kleine Luther zu wer⸗ den, Perſönlichkeiten ſeiner Art, von ſeinem Stile, von ſeinem Weſen. Wir brauchen wieder fromme, gottesfürchtige Men⸗ chen, die ſich ihres Gottesglaubens, ihrer ernſten, ſittlichen ebensauffaſſung und Weltanſchauung nicht ſchämen, nicht Frauen und Männer, die frivol denken und reden, denen nichts heilig iſt, ſondern ernſte Menſchen, die nach der Wahrheit uchen, die Ehrfurcht empfinden vor dem unergründlichen Ge⸗ FNimnis der allwaltenden Gottheit, Reſpekt vor dem unergründ⸗ 5 en Sittengeſetz. Wir brauchen fürs öffentliche Leben volks⸗ ſtümliche Männer, wie Luther, die den gemeinen Mann ver⸗ ſtehen und die der gemeine Mann verſteht, Leute, die auf den Pulsſchlag der Volksſeele, ihre tieferen Regungen und feineren Schwingungen lauſchen, Menſchen, die, weil ſie ſelber das Herz auf dem rechten Fleck haben, auch das Herz des Volkes zu treffen wiſſen. Noch manche Wahrheit ſprach der Redner aus, Wahr⸗ heiten, die ſo überzeugend wirkten und deshalb des öfteren ſpontanen Beifall veranlaßten. Wir behalten uns vor, die An⸗ ſprache im Wortlaut wiederzugeben, da auch ihre Lektüre einen Genuß bedeutet. Es war kurz vor 6 Uhr, als die Feier mit dem allgemeinen Geſang des Bundesliedes ausklang. Vorher dankte Herr Profeſſor Wendling noch allen Mitwirkenden und forderte zum Beitritt in den Evangeliſchen Bund auf, deſſen Kächſte Veranſtaltung am 1. Advent ein Familienabend ſein wird, in dem Herr Stadtpfarrer Klein über die Wormſer Bundestage berichten wird. 7—— Ernennung zu Forſtaſſeſſoren. Aufgrund Allerhöchſter Er⸗ mächtigung hat das Miniſterium des Innern unterm 4. Nopbr. 907 nachgenannte Forſtreferendäre zu Forſtaſſeſſoren er⸗ nannt: Hieronimus, Ludwig, aus Mannheim: Keller, Eduard, aus Heidelberg; Fichtl, Ludwig, aus Bödigheim; Jung⸗ hanns, Karl, aus Aſpichhof; Hartweg, Eduard, aus Pforzheim; Helbing, Fritz, aus Langenſteinbach; Salzgeber, Georg, aus EAEAEAAEE · 2 8——ppp—%ð— ͤ—.;—;—.:—.. ̃——̃ñ—ñ— wo Volksſtücke und Poſſen recht und häufiger noch ſchlecht geſpielt worden ſind, hat ſich im Laufe von 14 Tagen ganz verwandelt und fortan werden hier nur jene Stücke kultiviert, deren Allein⸗ verſchleiß bisher Direktor Jarno hatte. Der Anlaß zu dieſem keineswegs riskanten Schritt iſt der Eintritt des Herrn Guſtav Davis in die Direktion und vor allem der heftige Erfolg, den die Groteske„Gretchen“, die er mit Leopold Lippſchütz zuſammen verfertiate, in dieſem Theater erzielt hat. Ein Routinier und ein witziger Kopf haben ſich hier zuſammengetan, angeblich, um eine Satire auf wohltätige Damen im Magdalenenſtifte zu ſchreiben. Aber nur der erſte Akt zeigt Routine und Witz, und iſt von einem angenehm⸗unverſchämten Simpliziſſims⸗Ton er⸗ der leider nicht feſtgehalten wird. Das Angenehme hört d auf, und den übrigen Abend erfüllten Flachheit und ungenier⸗ e Krankheit. Das Publikum ſcheint ſich über das alles gar nicht genug entrüſten zu können und kommt jeden Abend in hellen aren Einſtweilen braucht Direktor Jarno den neuen Konkurrenten noch nicht zu fürchten, denn auch er hat ſeine beiden Häuſer wohl beſtellt Im Luſtſpiel⸗Theater tut der Schwank„Die Jagd nach der Liebe“ von Leon Gandillot ſeine Schuldigkeit und im ſſtädter⸗Theater heißt das Schlagwort„Haben ſte nichts zu Es bat überhaupt den Anſchein, als ob nur mehr mit fran⸗ ſchen Ungeniertheiten eine ſichere Wirkung zu erreichen ſei. Auch das Deutſche Volkstheater hat mit einem Schlager des Pariſer Gymnaſe⸗Theaters ſeinen erſten wirklichen Erfolg ge⸗ bhat Aber dieſer Schwank,„Fräulein Joſette, meine Frau“, von Gavault und Charvey iſt doch bei aller Ungeniertheit auch geiſtwoll und luſtig und jedenfalls eines der anmutigſten Stücke dieſer Gattung, das ſeit langem aus Frankreich importiert wor⸗ iſt. Das jetzt wieder in Theatermode kommende Thema vom ſtellvertretenden Gatten wird hier ſehr glücklich herausge⸗ bracht. Mit einer charmanten Frechheit, einer eleganten Un⸗ berſchämtheit— nicht jeder Franzoſe hält ſo rein. Viel wenigez 3 hatte dieſe Bühne mit ihren ernſtgemeinten literariſchen mer Kritikern Hermann Kinzl und Eduard Goldheck erwies e ziemlich komplizierte und nicht beſonders geſegnete die auf dem bewährten Thealerkonflikt Das Schauſpiel„/Der rote Leutnant“ von den Daisbach; Artopoeus, Karl, aus Pforzheim; Hartnagel, Friedr., aus Karlsruhe: Engeſſer, Reinhard, aus Karlsruhe: Rothmann, Franz, aus Karlsruhe: Krieg, Otto, aus Bühl: Oſtner, Kurt, aus Mosbach; Reſtle, Wilhelm, aus Konſtanz; Haßler, Robert, aus Königſchaffhauſen; Dittmann, Theodor, aus Karlsruhe; Nüßle, Emil, aus Ilvesheim; Burger, Franz, aus Karlsruhe; Breger, Oskar, aus Schuttern: Wimmer, Emil, aus Mann⸗ heim; Nüßle, Karl, aus Karlsruhe; Gebhard, Karl, aus Eppin⸗ gen Hambrecht, Guſtav, aus Sindolsheim; Stoltz, Bernhard, ans irlsruhe; Faudi, Otto, aus Weitenon; Rochlitz, Max, aus *. uhe; von Riack, Georg, aus Freiburg; Schäſer, Friedrich, e bonſtanz; Fürſtenwerth, Hermann, aus Gernsbach: Malſch, »irich, aus Kaclsruhe; Dr. Gerber, Auguſt, aus Freiburg; Ahrig, Eduard, aus Karlsruhe; Walli, Hermann, aus Todtnau; Schick, Leopold, aus Durlach: Vogt, Ernſt, aus Kehl; Gayer, Grwin, aus Wolfach: Freiherr Göler von Ravensburg, Albrecht, zus Schatthauſen; Jath, Julius, aus Ettlingen und Dorner, Hermann, aus Stockach. * Niederlegung des Mandats zur Erſten Kammer durch den Oberbürgermeiſter. Wie wir hören, hat Herr Oberbürgermeiſter Dr. Beck dem Großh. Miniſterium angezeigt, daß er infolge Ueberhäufung mit Berufsgeſchäften— gerade während des nächſten Halbjahres— an der Ausübung ſeines Mandats für die Erſte Kammer verhindert ſei und daher auf dasſelbe Ver⸗ zicht leiſten müſſe.—Es iſt im höchſten Grade bedauerlich, daß der Erſten Kammer eine ſo ausgezeichnete Kraft wie unſer Ober⸗ bürgermeiſter verloren gehen ſoll und es bleibt nur der Wunſch übrig, daß ſich Mittel und Wege finden laſſen, daß Herr Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Beck in der Lage iſt, ſeinen Entſchluß rück⸗ gängig zu machen. Allein ſchon im Intereſſe unſerer Stadt wäre dies ſehr zu begrüßen. * Nationalliberaler Verein. Zu dem heute abend im gol⸗ denen Saale des Apollo⸗ ſtattfindenden Vortrage des Herrn Profeſſor Dr. Rohrbach(Berlin) über„Das deutſche und britiſche Südafrika, ein politiſcher und wirtſchaftlicher Vergleich“ ſind auch die Mitglieder des nationalliberalen Vereins vonſeiten des nationalſozialen Vereins eingeladen. * Feuerio.„Wo gehen wir heute Abend hin?“ In's Haber⸗ eck Q 4, 11. Zur Carnevpalanfangs⸗Sitzung. Der 11. im 11. ſollte alle zur Pritſche ſchwörenden daſelbſt vereinigen. Das Feuerip⸗Winterprogramm wird bei dieſer Gelegenheit ver⸗ öffentlicht. Büttenredner ſind zur Stelle, die Kaiſergrenadier⸗ Kapelle ſpielt auf, Winterbock fließt, darum auf, hinter die Butzenſcheiben des vergrößerten Habereck, zum Feuerio!(Aus der Feueriokanzlei). Für die Lutherfeier, die geſtern nachmittag im Nibelun⸗ genſgal ſtattfand und über die wir an anderer Stelle berichten, wurden 3300 Ingreſſokarten gelöſt. * Die elektriſche Bahn on der Bergſtraße. Bisher, ſo ſchreibt der„Weinh. Anz.“, iſt von einer elektriſchen Straßenbahn zwiſchen Weinheim und Mann⸗ heim einerſeits und Heppenheim bezw. Lauden⸗ bach⸗Weinheim mit Anſchluß nach Tröſel an⸗ dererſeits nur in Form einer Anregung geſprochen worden. Jetzt iſt in dieſer Frage ein weſentlicher Fortſchritt eingetreten. Neuerdings hat ſich nämlich die Frage geläutert und beginnt beſtimmte Formen anzunehmen. Vor einiger Jeit hat die Direk⸗ tion der Süddeutſchen Nebenbahngeſellſchaft mit den Vertretern, zumeiſt den Bürgermeiſtern, der inbetracht kommenden Gemein⸗ den, die fraglichen Strecken befahren und ſich bereit erklärt, die Frage der Rentabilität zu prüfen. Man darf wohl an⸗ nehmen, daß die Verhältniſſe auf der Nebenbahn nach Mann⸗ heim etwas mitbeſtimmend ſind, daß ſich die Süddeutſche Neben⸗ bahngeſellſchaft für die Frage einer elektriſchen Straßenbahn an der Bergſtraße nebſt einem Aasläufer in den Odenwald und nach Mannheim intereſſiert. Das Reſultat der von der go⸗ nannten Geſellſchaft vorerſt auszuarbeitenden Reyfabilitätsbe⸗ rechnung wird allein ausſchlaggebend für die Aufſtellung eines Projektes ſein. Die Vorarbeiten liegen inſofern nicht ungünſti als es der Direktion gelungen iſt, das von der Firma Siemens und Halske ſeinerzeit für die Firma Freudenberg ausgearbeitete Projekt einer elektriſchen Straßenhahn von Sulzbach über Wein⸗ heim nach Tröſel szu erhalten. Es iſt alſo für dieſen Teil der Bahnen eine Grundlage vorhanden, für den eine Rentabilitäts⸗ berechnung unſeres Wiſſens nach ſeinerzeit gemacht worden iſt. Da weiterhin für die Strecke Weinheim⸗Maunheim ein Eiſen⸗ bahnunterbau vorhanden iſt, ſo iſt es nur nökig, für die Stadt Weinheim und die Strecke Heppenheim⸗Sulzbach Baukoſtenan⸗ ſchläge auszugrbeiten. So weit wir in Erfahrung bringen konn⸗ ten, gedenkt die Süddeutſche Pebenbahn⸗Geſellſchaft den Ver⸗ kehr nach Mannheim kombintert zu geſtalten, Dampfbahn — N— einem ſtark konſervativen Vater und einem freiheitlich ideg geſinnten Sohne baſtert. Auch ber aktnelle und wirkſame Gegen ſaz zwiſchen Soldatentm und Soziglismus wird bier ver⸗ wendet. Es iſt gleichſam ein Tendenzſtück ohne Tendenz, denn in den Charakteren, den Vorgängen und Geſprächen zeigt ſich die Verworrenheit derartiger Stücke. Die freundliche Aufnahme verdankt die zwiſchen Spannung und Langeweile pendelnde Novität der guten Darſtellung und dem allzeit regen Intereſſe des Publikums an Szenen aus dem militäriſchen Leben. Dieſes Stück verſchwand genau ſo raſch wie Lemaitres Schützling, ein myoralinſaures Dialogſtück, ohne Kraft und Leben. Am 1. No⸗ vember wurde dann noch Heyermanns Drama„Allerſeelen“ her⸗ ausgebracht, ein ſtarkes und doch feines Stück, das wohl noch intenſiver gewirkt hätte, wenn dieſer Kampf zwiſchen konſer⸗ vativem und freigeiſtigem Pfarrer, zwiſchen wahrem ung falſchem Glauben in der letzten Zeit guf den Wiener Bühnen nicht allzu oft gekämpft worden wäre. Und ſchließlich hat auch das Theater an der Wien ſich wieder zu Premieren bequemen müſſen. Dieſe Bühne, die zwei Jahre lang mit der luſtigen Witwe ihr Auskommen fand, hat jetzt im Verlaufe eines Monats zwei neie Operetten verbraucht. Die eine hat„Tip⸗Top“ geheißen: zwei alte Wieder Rou⸗ tiniers Sigmund Schleſinger und Ignaz Schniter hatten den Duzendtegt dazu geſchrieben und ein neue Mann, Joſef Stritzke, die gebräuchliche Wiener Muſik, deren geringe lyriſche Feinheiten in der allgemeinen Trivalträt verſchwanden. Eine viel feinere und künſtleriſche Wiener Arbeit iſt dagegen die letzte Operetten⸗ Novität„Die Dollarprinzeſſin“. Das Buch iſt wohl ein wenig ſchleppend und ermüdend geraten, aber die Lieder⸗ tepte zeigen Wit und Geſchicklichkeit und manchesmal ſogar Geiſt und damit kommen ſie der Eigenart des Komponiſten Leo Fall entgegen eines begabten Muſikers, der Geiſt, Geſchmack und Bil⸗ dung beſitzt, mehr als ſich vielleicht in einer Operette unter⸗ bringen läßt. Auch er hat melodiöſe Einfälle, zwar keine Gramophonſtücke, und Tanznummern, ſondern Meladien, die Perſönlichkeit und dramatiſchen Charakter zeigen, lauter Quali⸗ täten, die früher in dieſer Stadt ganz ſelbſtverſtändlich waren und jetzt wie etwas Wunderbares wirken. Hente, wo die Wiener Muſik vor lauter Erfolg längſt charakterlos geworden iſt. ———— 12 *— 2—— eee 2 8 den fahren. beit erfort ſultat der grundlegendes; iſt die Stimmu daß für die bei etwa ergebender und Unterſtützung beſeitigt werden. 8 Vergehen gegen das Kinderſchutzgeſetz. Zu unſerem Bericht über die Strafkammerverhandlung vom 5. ds. Mis, gegen den Bäckermeiſter Albert Metzger wegen Vergehens gegen das Kinberſchutzgeſetz haben wir noch ſeſtzuſtellen, daß die Staatsanwalt⸗ ſchaft die Beruſung nicht nur deshalb eingelegt hat, weil das Schöffengericht nicht nur eine Tat angenommen hatte, ſondern haupk⸗ ſächlich darum, well ihr eine weſentliche Erhöhung des Straf⸗ maßes angezeigt erſchien. * Da s meuſchliche Geſicht als Spiege Seele. Ueber dieſes Thema ſpricht Dienstag, abends 81½ im„Friedrichshof“, L 15, 15, Carl thaus aus Frank⸗ furt a. M. Im Anſchluß an den Vortrag finden öffentliche Demonſtrationen und Charakter⸗Beurteilungen an Damen und Herren aus dem Zuhörerkreiſe ſtatt. Polizeibericht vom 11. November. Selbſtmord: Aus noch unbekannter Urſache hat ſich in vergangener Nacht in ſeinem Droguerieladen U 1, 9 der verh. Apotheker Hans Müller aus Römhild, wohnhaft hier, mittelſt Cyankalium vergiftet. Ueberzieherdiebſtahl: Geſtern abend wurde aus der Leſehalle des kaufm. Vereins, C 1, 10 hier, ein noch neuer hellgelb und grünlich geſtreifter Ueberzieher mit braunem Futter und der Firmenbezeichnung„Schneider Dörſam“ nebſt 1 Paar Handſchuhe[(grauwollen), einer gelbledernen Viſitenkartentaſche mit auf den Namen Karl Kieſel lautenden Karten, ein ſchwarzer ſteifer Filzhut„Cilke u. Cie. Mannheim“ gezeichnet und ein hell⸗ gelber Spazierſtock mit gebogenem Griff entwendet. Der Täter iſt noch unbekannt. Außerdem wurden entwendet am 9. d. Mts. vor dem Hauſe Colliniſtr. 12a ein altes„Adler“⸗Fahrrad und am gleichen Tage auf dem Speiſemarkt G 1 hier ein rotlerdernes Portemonnaie mit 23 Mark Inhalt ſowie auf der Riedfeldſtraße bon einem Fuhrwerk herunter eine neue Bogenpeitſche mit gelbem Griff. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Schluß folgt.) es iſt zu er⸗ klichung des en in gegenſeitiger reſſe der Geſamtheit Ankäufe in der Internationalen Nunſtausſtellung Mannheim 1907. Malerei Plaſtik Geſamtbeträge Geſamtverkäufe Mk. 340 208 Mk. 94 504 Mk. 434.712 Die Ankäufe verteilen ſich Mannheimer Kunſtfreunde„ 218 260„ 61925 280 185 Auswärtige Kunſtfreunde„ 36088„ 2074 58 132 Galerien„ 78 090„ 3 600„ 81 690 Verloſung 7 7800„ 6905„ 14.705. Mk. 434 712 Von den Verkäufen entfallen Malerei Plaſtik Geſamtbeträge auf Künſtler in: Karlsruhe Mk. 100 810 Mk. 22 935 Mk. 123 745 München„ 75 9583„„ Berlin„ 23870 Dresden 5 5 100 5060„ 10 160 Stuttgart„ 14600„ 14 600 ſonſtige deuiſche Künſtler„„ 2 8 572 34 147 Geſamtverkauf der deutſchen Künftler„ 362 531 Oeſterreich„ 7„,„ Italien 10 5 000 000 Belgien 55 7700 8200„ 10 900 Holland 3 600 55 3 60⁰ Frankreich 5„ 1770„ 19 890 England„ 36 480„ 36 480 Geſamtverkauf der Ausländer N 484 712 Frossherzogtum. Noy. Donnerstag nachmittag des Stadtrats, ſowie die ſtädt⸗ fflon nach dem Haardtwald jen⸗ thofes, um die Bohrungen für das Walſerwerk zu beſichtigen. Es find DDeree ee ———— Buntes Feuilleton. — Ckerches la Femme. Von unſerem Pariſer RK. Korr. wird uns geſchrieben: Die wegen Hochverrats erfolgte Feſtnahme e jungen, dem Mittelmeergeſchwader angehören⸗ den Secoffizi nz Frankreich in begreifliche Aufregung verſetzt. Schiffsfa Ullmo hat in Abweſenheit ſeiner Vor⸗ geſetzten an Bord dee„Carabine“ hochwichtige, die Landespertei⸗ digung betreffende Dokumente entwendet. Obgleich er dieſe, wi⸗ er nunmehr ausſagt, keiner fremden Macht angeboten, hat er dennoch mit den Papieren einen ehrloſen Handel treiben wollen Vor ungefähr drei Wochen erhielt der Marineminiſter Thomfor das Schreiben eines Anonymus, in welcher dieſer mitteilt, daf er ſich im Boſitze des photograph Buches befinde, in web⸗ chem die für Kriegszeiten beſtimmte Signale verzeichnet ſind wie einer Tabell der Geheim⸗Korreſpondenz und verſchiedenen Auskünfte bezüglich der Hafenzugänge. Er biete dieſe Schrift ſtücke, ehe er ſich damit an das Auskand wende, Frankreich geger die Bezahlung von 150000 Franes an. Um dieſen Austanſch zu bewerkſtelligen, ſollte man ſich während der Dauer der diplo⸗ matiſchen Verhandlungen des Inieratenteils einer Zeitung be⸗ dienen. Nach Durchſicht dieſes Briefes war des Miniſters erſt⸗ Sorge, die Signale und die Geheimſcheift zu modifizieren, un einer eventuellen Gefahr zu begegnen. Dann übergab er di⸗ Angelegenheit der Polizei, welche unter dem Deckmantel frei⸗ gebigſten Entgegenkommens mit dem Landesverräter verhandelte Endlich beſtimmte der myſteriöſe Schreiber ein Rendezvons iß der Umgebung von Toulon, wo ihn die Polizei richtig am Krage faßte. Nach kurzem, aber verzweifelten Kampfe mußte ſich dez Verräter ergeben. Er nannte dann ſofort ſeinen Namen um ſeinen Stond. Ullmo gehört einer bisher hochachtbar bekanntes Lyoner Familie an. Er galt bei ſeinem Vorgeſetzten als in telligenter, brauchbarer Offizier. Eine unſelige Leidenſchaft fm eine Halbweltlerin, deren koſtſpieligen Capricen er unter nos Nus dem * Heidelberg, 9. fuhren eine Anzahl Mitglie Gas⸗ und Waſſerwerkskommi ſeits des Bruchhäu neueſtädtiſche ———— Am 1 ——— malen Verhältniſſen nicht entſprechen konnte, hat ihn vom Weg Landes der Pflicht ab und dem ſchmachvollſten Verbrechen, dem verrat zugeführt. Die Unterfuchung der Affäre itt in voſkem Gange und. nur während der letzten Feiertage eine kurze Unterbe 25 CC — — Mannheim, 11. November. bis jetzt insgeſamt 36 Bohrlöcher von einem Meter Durch⸗ meſſer und 95 Meter Tiefe gebohrt worden. Das bis jetzt angeſchnittene Erdmaterial beſteht aus Rheinkies, was für die Beſchaffenheit des Waſſers von großem Wert iſt. Das ge⸗ lieferte Waſſer iſt rein und klar und wurde lt. Heidelb. Tgbl.“ von den anweſenden Herren nach den vorgenommenen Koſt⸗ proben als von beſtem Geſchmack und vorzüglicher Beſchaffen⸗ heit befunden. Nach Fertigſtellung dieſer Verſuchsbohrungen wird mit dem Bau eines großen Schachtes begonnen werden, aus welchem 6 Wochen lang Tag und Nacht probeweiſe ge⸗ pumpt wird. Es ſoll dieſer Brunnen über die Mächtigkeit des Grundwaſſerſtroms Aufſchluß geben. Die bisherigen Er⸗ gebniſſe über die Waſſerverhältniſſe des Haardtwaldes haben den gehegten Erwartungen vollkommen entſprachen, ſo daß die Anlage des nepen Waſſerwerks zu den ſchönſten Hoff⸗ nungen berechtigt. In Verbindung mit den Bohrungen wurden fortgeſetzt geologiſche und hydrologiſche Verſuche, chemiſche Analyſen uſw. von Herren Direktor Kuckuk vor⸗ genommen, deren Reſultate jedoch nur für den Fachmann von Intereſſe ſind. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Herr Hofopernſünger a. D. Johannes Starke iſt am Samstag in Hamburg an einem Gehirnſchlage geßorben⸗ Von Tag zu Tag. — Zugkolliſion. Losdon, 10. Nov. Auf Stadtbahnhofe Finsburg⸗Park fuhr bei dichtem Nebel ein Zug in einen anderen hinein und zerſchmetterte dis letzten beiden, dicht beſetzten Wagen. Getötet wurde niemand, verletzt wur⸗ den etwa 30 Perſonen vud zwar die meiſten nur leicht. — Genickſtarre in Saarburg. Straßburg, 10. Nov. Bei dem in Saaroncg garniſonierenden Infanterieregi⸗ ment ſind mehrere Mannſchaften en Genickſtarre Ldezw. unter verdächtigen Erſcheinungen erkrankt. — Mordtat. Gelſenkirchen, 10. Nov. Heute morgen wurde der von der Schicht heimkehrende S4jährige Bergmann Joſt Schmidt, als er zwei vor ſeinem Fenſter auf⸗ der Straße ſkandalierende Burſchen zur Ruhe aufforderte, von dieſen durch einen Meſſerſtich in die linke Bruſtſeite auf der Stelle getötet. Die Täter ſind unerkannt entkommen. — Unwetter indtalien. Rom, 10. Nov. Es herrſcht ein ſchreckliches Unwetter. Auf der Strecke Rom Genua müſſen die Züge über Florenz und Piſa geleitet werden. Letzte Hachrichten und Telegramme. * München, 10. Nov. Die geſtrige Spezjalnummer des „Simplizifſimus“, die den Prozeß Moltke⸗Harden behandelt, wurde von der Staatsanwaltſchaft konfisziert. *Paris, 11. Nov. Da ſich die Ausbeſſerung des Pan⸗ zerſchiffes„Jena“, das ſ. Zt. durch eine Pulverexploſton teil⸗ weiſe zerſtört wurde, als unmöglich erwieſen hat, erſucht das Marine⸗Miniſterium, das Schiff in Zukunft lediglich als Ziel⸗ ſcheibe bei Schießübungen zu verwenden. * Shanghai, 10. Nov.(Reuter). Zwiſchen der Be⸗ völkerung der Provinz Tſchekang und der Regierung in Peking brachen Streitigkeiten aus wegen der Su⸗Tſcho⸗Ningpobahn. Vor 2 Jahren hatte die Regierung der Provinz die Konzeſſion zum Bau der Eiſenbahn erteilt. Kürzlich iſt aber ein Editt erlaſſen worden, welches beſtimmt, daß wegen des Eiſenbahn⸗ baues mit der britiſch⸗chineſiſchen Geſellſchaft verhandelt werden ſolle. Die Provinz lehnte ſich gegen die Einmiſchung der Ge⸗ ſellſchaft auf. Es wurden Maſſenproteſtverſammlungen abge⸗ halten. Die Handelstreibenden von Shanghai beabſichtigen für den Bahnbau 3 Millionen Pfund zu zeichnen und als letztes Hilfsmittel wollen ſie verſuchen, engliſche Stückgüter zu bohkottieren. Fünf Meilen von der Bahn ſind bereits im Roh⸗ bau fertig. Das neue Weingeſetz. * Hreuznach, 11. Nov. In einer geſtern ſtattgehabten von 300 Winzern und Kleinhändlern beſuchten Verſammlung, an der auch der Neichstagsabg. Paaſche teilnahm, wurde in dreiſtündiger Beratung der Entwurf des neuen Weingeſetzes beſprochen. Der Landtagsabg. Engelmann ließ durchblicken, daß der in der„Deutſchen Wein⸗Ztg.“ ver⸗ öffentlichte Entwurf den Anſichten der Regierung entſpreche. Die Verſammlung nahm den Geſetzentwurf einſtimmig an unter folgenden Aenderungen: Die in S 2 angeregte Bil⸗ dung von Weinbaubezirken wird abgelehnt, da praktiſch un⸗ durchführbar, beſonders in den Grenzbezirken mindeſtens müſſen Rheingau, Moſel, Rheinheſſen, Nahe und Pfalz einen einheitlichen Weinbaubezirk bilden.§ 3 ſtellt den Begriff des normalen Weines auf, den die Verſammlung ablehnte, weil bamit den Auslegungen der Gerichte Spielraum geſchaffen wird. Sie erklärt ſih ferner für den Höchſtzuckerzuſatz von 5 pEt, im fertigen Produkt. Den§ 5 lehnte die Verſamm⸗ lung ganz ab. An die Stelle des 8 7 ſoll 8 4 des alten Ge⸗ ſetzes treten. Bei der in§ 15 geforderten Buchkontrolle ſollen vor Erlaß der Ausführungsbeſtimmungen vom Bundesrat Sachverſtändige gehört werden, damit die Buchführung nicht zu kompliziert werde. Der in 8 17 geforderten Weinkeller⸗ kontrolle ſtimmt die Verſammlung zu, wenn ſie im ganzen Reiche gleichmäßig im Hauptamt ausgeführt wird und nicht die Einführung einer Weinſteuer bedingt, gegen die ſich ſowohl die Verſammlung als auch Abg. Paaſche ausſpricht, der jedoch erklärte, daß ſie vorläufig noch nicht in Ausſicht genommen iſt. Die Kaiſerreiſe nach England „Berlin, 10. Nov. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ würdigt in ihrer Wochen⸗Rundſchau die Beſtrebungen und Erfolge der Herbeiführung eines 1 Verſtändniſſes zwiſchen Deutſch⸗ ind Engl nd ſagt: 5 Gbuards in Wilhelmshöhe werden m jetzigen Aufenthalt des Kaiſerpaares jenſeits des Aermelmeeres dle Beſtrebungen gekrönt, frühere Mißverſtändruſſe⸗ zzwiſchen beiden Mächten endgültig zu überwinden und ihre Beziehungen auf die Baſis eines friedlichen und hältniſſes zu ſtellen. Unzweifelhaft iſt der bevorſtehenden 5 gegnung der deutſchen und britiſchen Majeſtäten inſofern K. 5 zu unterſchätzende politiſche Bedeutung beizumeſſen, als durch ſee 5 auf beiden Seiten gehegte und deutlich zu Tage⸗ getretene nach Erhaltung ungetrübter Beziehungen eine nene und 5 0 155 Förderung erfährt. Dieſe Bedeutung kwird gef 1 85 durch die hier und da laut gewordenen Mei ie ehandlu e 1 125 während des Kaiſerbeſuchs in England weder a 975 gegregt uoch beabſichtigt iſt. Der warme Empfanz dem ſpegieller politiſcher General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 5. Seite. unſerem Herrſchorpaar in England zugedacht iſt wird bei ens einen gleichgeſtimmten Widoerhall finden und ſeinerſeits den geweckten freundlichen Geſinnungen zwiſchen den beiden Netionen neue Keäf tigung verleihen. London, 14. Nov. Der„Morning Advertiſer“ ſagt: Der Beſuch des Kaiſers trage in erſter Linie einen freundſchaft⸗ lichen Charakter. Die Nachricht, daß der Kaiſer einen Erho⸗ lungsurlaub auf der Inſel Wight zu nehmen beabſichtige, ſei ein großes Kompliment für England. Der„Dailh Telegraph“ ſchreibt, der Kafſerbeſuch werde ſtets in der Erinnerung bleiben als ein Glanzpunkt der Regterung König Eduards. Der Beſuch finde unter Umſtänden ſtatt, die dem Kaiſer einen großartigen, begeiſterten Empfang ſichern. Unſer kaiſerlicher Beſucher iſt nicht im konventionellen Sinne der Gaſt der Nation, ſondern er iſt ein Gaſt, den die Nation rückhaltslos willkommen heißt. Das Blatt gedenkt dann der wunderbaren Fortſchritte, die Deutſchland unter der Regierung des Kaiſers gemacht hat. Verleumder Schells. * Wien, 9. Nov. ſchrift:„Aus durchaus verläſſiger Quelle habe ich in Erfahrung gebracht. daß auf der Kanzel der ehemaligen Wiener Univerſt⸗ tätskirche Herr Pater Schweighart vor kurzem in einer gegen den Modernismus gerichteten Rede erklärte, einer von dieſen Moderniſten habe ſeinerzeit an den altkathy⸗ liſchen Biſchof Herzog geſchrieben, ob er ihm nicht eine Profeſſur an der altkatholiſchen Fakultät Bern zuſichern oder in Ausſicht ſtellen kann. Einen Namen hat der Prediger nicht genannt. Es wird nun, ſo ſchreibt man mir, in gewiſſen Kreiſen Wiens der verſtorbene Profeſſor Hermann Schell als dieſer„Moderniſt“ bezeichnet. Als ich hiervon Kennt⸗ nis erhielt, antwortete ich ſofort, ich bin aus inneren Gründen überzeugt, daß dieſe Behaupkung der Wahrheit völlig entbehrt. Zweifellos handelt es ſich um einen Schwindel; gegen Schell iſt ja alles erlaubt. Auf eine diesbezügliche An⸗ frage gab mir Herr Biſchof Dr. dduard Herzog folgenden Be⸗ ſcheid:„Ich erkläre Ihnen hiermit. daß an dieſem Gerücht kein wahres Wort iſt. Meines Wiſſens hat Herr Profeſſor Schell mit keiner Silbe Veranlaſſung zu der Meinung gegeben, daß ihm eine Berufung an unſere Fakultät erwünſcht wäre. Eben⸗ ſowenig iſt hier jemals von einer ſolchen Berufung die Rede ge⸗ weſen. Ich hatte zufällig dieſen Morgen Gelegenheit, Ihre An⸗ frage in einer Fakultätäſitzung zur Sprache zu bringen. Selbſt⸗ verſtändlich beſtätigten alle Kollegen, daß ihnen von irgend einer Veranlaſſung zu jenem Gerücht abſolut nichts bekannt ſei.“ Der Biſchof Eduard Herzog ermächtigt mich, von dieſer Erklärung jeden beliebigen Gebrauch zu machen. Demnach erweiſt ſich, wie gar nicht anders zu erwarten war, die in Wien ausgeſprochene Verdächtigung Schells als eine haltloſe Erfindung und vollſtändig aus der Luft gegriffen. Würzburg, 4. November. Dr. Henne⸗ mann, als Teſtamentar des 7 Herrn Profeſſors Dr. Hermann Schell.“ Eine neue Spionage⸗Affüre. Toulon, 10. Nov. Ein Inſpektor der Pariſer Sich⸗rheits⸗ behörde iſt hier eingetroffen, um die Unterſuchung in einer neula Spionage⸗Angelegenheit zu ühren. Ueber dieſelbe laufen ve'ſchie dene Gerüchte um. Man behauptet, es handle ſich um eine inter⸗ nationale Organiſation zur Spionage im Küſtengebiete, deren Ent⸗ deckung durch die Unterſuchung der Angelegenhei! Ulemo gelungen iſt. Bisher ſind vier Perſonen verhaftet worden. Weiter⸗ Verhaftungen ſtehen bevor. 5 Zur Lage in Rußland. * Warſchau, 11. Nov. Wegen Verrates militäriſcher Geheimniſſe wurden zehn Gardeoffiziere und fünf Zivil⸗ perſonen verhaftet.— Aus Rache für die Herabſetzung der Löhne demolierten in Lodz die Arbeiter eine kleine Fabrik, Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Burean.) Die Kaiſerfahrt nach England. EBerlin, 11. Nov. Aus Dover wird gemeldet: Die Kaiſeryacht und die ſie begleitenden Kriegsſchiffe liefen geſtern abend in den engliſchen Kanal ein und paſſierten Dover um 6 Uhr. Der Nebel zog ſich abends wieder dicht zu⸗ ſammen. In der Nacht zum Sonntag war er ſo ſtark, wie er in dieſem Jahre noch nicht geweſen iſt. Aus allen Rich⸗ tungen hörte man Nebelſignale erſchallen. Zwiſchen Dover und Kiel ſtrandeten einige Dampfer infolge des dichten Nebels⸗ Wie aus Portsmouth telegraphiert wird, iſt die Kaiſeryacht nicht nach der Sandownbucht gegangen, ſondern iſt etwa 25 Kilometer öſtlich von der Portsmouther Rhede vor Anker gegangen und wird morgen weiter fahren. Die neuen Reichskaſſenſcheine⸗ EJBerlin, 11. Nov. Die neuen Neichskaſſenſcheine zu 10 Mark werden, wie wir hören, in kurzer Zeit zur Ausgabe gelangen. Sie ſind auf grauem Papier hergeſtellt und ſind größer als die 20 Markſcheine und tragen auf der vorderen Seite neben der Zahl 10 ein rundes Waſſerzeichen. Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. Die engliſche Preſſe und der Kaiſerbeſuch. + London, 11. Nov. Der größte Teil der engliſchen Preſſe behandelt den Beſuch des Kaiſers an leitender Stelle. Die Blätter begrüßen den Kaiſet im großen und ganzen in herzlicher Weiſe. Es iſt in erſter Linie die Perſönlich⸗ keit des Kaiſers, deren mannhafte Eigenſchaften noch immet Eindruck in England gemacht haben. Man erinnert an den letzten Beſuch des Kaiſers in der traurigen Zeit des Ablebens der Königin Viktoria. Zugleich iſt es natürlich, daß auch die deutſch⸗engliſchen Beziehungen geſtreift wer⸗ den. Im großen und ganzen iſt die Preſſe darüber einig, daß in dem Beſuch wenige politiſche Motive zu er⸗ blicken ſind, ſondern daß er nur einen perſönlichen Charakter hat Ueber die engliſche Marine. 4London, 11. Nov. Bei dem am Samstag abend abgehaltenen Lordmajorbankett in der Guildhall ſprach Sir Fiſcher der erſte Seelord, über die engliſche Flotte. Die Marine ſagte er, müſſe zuerſt ſchlagen und immerzu ſchlagen. Fiſcher benutzte die Gelegenheit, einen kräftigen Schlag gegen die Schwarzſeher zu führen, welche, nachdem die liberale Regie⸗ rung am Ruder iſt, die engliſche Flotte als unbrauchbar hin⸗ Die„N. Fr. Pr.“ erhält folgende Zu⸗ zuſtellen fuchen. Er führte aus, daß die letzten Seemanöver, „Die Getreideſiima D. Herzl in Temesvar iſt inſolvent und ———6 bei denen 26 der beſten Schlachtſchiffe und 24 der beſten Kreu⸗ zer bei heftigem Sturm und ungünſtiger Witterung operier⸗ ten das beſte Zeugnis von der hervorragenden Soeküchtigkeit der engliſchen Flotte geweſen ſei. Voltswirtſchaft. Die Rheiniſche Kreditbank bringt freihändig 800 0a0 Mark 4brozentige Hypothekarſchuldverſchreibungen der Dinglerſchen Maſchinenfabrik in Zweihrücken zu 100 Plozent nettu zum Ver⸗ kauf. Zellſtofffabrik Waldhof. Der Aufſichtsrat hat in ſeiner Sitzung beſchloſſen, einer auf den 3. Dezember d. J. einzuberu⸗ fenden außerordentlichen Generalverſammlung den proviſoriſch abgeſchloſſenen Vertrag mit der Zellſtofffabrik Tilſit zur definitiven Genehmigung vorzulegen.— Nach dieſem Ver⸗ trag übernimmt die Zellſtofffabrit Waldhof M. 3 000 000 Aktien der Zellſtofffabrik Tilſit mit Dipidende pro 1907 gegen Mark 3 000 000 Aktien der Zellſtofffabeik Waldhof mit einer auf Mark 150 p. Aktie feſtgeſetzten Dividendevergütung, ferner M. 2000 000 Prioritätsaktien der Zellſtofffabrik Tilſit zunt feſten Preis don M. 2150 000, wogegen die Zellſtofffabrik Waldhe⸗ weitere WMark 1000 000 Aktien mit voller Dividende 5ro 1907 unter noch näher zu beſtimmenden Modalitäten begeben wird. IYBerlin, 11. Nov.(Drahtnachricht unſeres Berliner Bureaus.) ſteht mit ihren Gläubigern wegen eines außergerichtlichen Vergleichg in Unterhandlung, Die Paſſiven betragen etwa 400 00 Kronen. IBerlin, 11 Nov.(Drahtnachricht unſeres Berliner Burkaus“) Die Genueſer Baufirma C. G. Kummel iſt infolge größerer Börſen⸗ verluſte inſolvent. * Newyork, 10. Nov. Wie der„Newyorker Herald“ mel⸗ det, hat die Regierung eine Unterſuchung über die Ge⸗ ſchäftsgebahrung von fünf großen hieſigen Banken eingeleitet, um zu unterſuchen, ob die früheren Angeſtellten an den Banken di geſetzlichen Beſtimmungen beobachtet haben, welche die Höhe der Darlehen, die den Angeſtellten gewährt werden dürfen, auf 10 Prozent des Kapitals der Bank feſtſetzen. Die Unterſuchung ſoll ſich auch darauf erſtrecken, feſtzuſtellen, ob die Reſervefonds der betreffenden Banken ſich in Ordnung befinden. Die Natſonal⸗ Eity Bank hät das mit Rückſicht auf die ungünſtige Finanzlags an Europa gerichtete Erſuchen um Sendung von Dollars 750 009 in Gold annulliert. Waſſerſtandsuachrichten im Monat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 6. 7. 8 9. 10. 11.] emerkungen F Wonſtangn 5708 5 2 5,00 Waldshut.„ 1,60 Hüningen!) ,06.08.08 1,02.00.95 Abds. 6 Uhr Fenl!l! I4 16 160 1,89 1,84 1% N. 6 Uhr Lauterburg 2,87 2,86%4 Ahds. 6 Uhr Maxau 2,94 2,93.90 2,88 9,87 2,86 2 Uhr Zermersheim 2,½5 2,45 2,45„.-F. 12 Rhr Maunheim.99 198 13.95 ,1 1,87 Morg. 7 Uhr Mainz FF**Von.-P. 12 Uhr 25 0,82 0,80 0,80 10 Uhr NKaubb. J0,97 0,92 0,92 0,99 0,89 0,88 2 Uhr Koblenz 1,½9 1,½16 1,3 10 Uhr Kölun J0.77%4 0,1 0,68 0,66 2 Uhr Ruihtetrt 6 Uhr nom Neckar: Maunheim.98.98 1,97 1,98 1,95 1,90] V. 7 Uhr Heilbronn J0,15 0,16 0,14 0,15.17 0,20 Uhr 7)%J.%— 0,10,) 0,4.) 0,½15.— — 0,18. ft)—%18 155 + 6˙ R. Verautwortlich: Für Politik: Dr. Feitz Goldenbaum; 5 für Kunſt, Feuilleton unb Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; flür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direktor: Genſt Müller. eeeeeee,, Bestbenshrfe Nsprung für: 1 80 megen eee Hintten darmkranke ————..——————————.——.—— Walen ſiten dn. Snme Cebildstes fräuteinse 2. T möbliertes Wohn⸗ 2 Schlafzimmer zu verinſeten. u 1.äberes 2 Te. h. v. 482 flehr mit Publkum vertraut, bis“ ſpäleſtens ce Oſſ 1908 geſucht. K 4. 1 5 1715 Altsführſiche Oſſerten wit Ge, haltsanſprüchen erberen an Herrn per ſofork zu verm 14214 5 55 14303] Näheres 2. Stück rechts Tobias Löffler.2. 0— n. 97 5 H0 Buchhandlung. N5 i. Sti rochts, ſchön 5 N 24 95 möbl. Zi ſo oder ſpäter zii vern 8 immer ſe Pielen suchen! 2 55 45 5. und Schlaßßimmer Jit jungen Maun 205 billig zu vermieten 1399 bete 2 Dr. der die Oberrealſchule beſuchl 9 7 29 ſuce Lage,! Lr⸗ it gutent Einjühr.⸗ Fre willigen⸗ 9 K ſchön möbliertes Wohnen. Schlaß Zeugnis, aus guter Faun, wid zunmer, jep. Eing., zu v. 54815 Lehrstelle FI. ſs: Tr mößt Zimer in kaufm, Burkau geſucht. Gefl. 2 3 s Off. unter Nr. 13879 d. b. Exved. Hafentr N St., gur öbl. 775 2 5 Piinz Withelmſtr. D w , Sr. b,* verin. 1480 Seckenbeimerſtr. 58 Tr. Oſchau möbl. Zinr. ohne vis-.vjs M er ee als Buürsau zu bef kinderl. Ehepaar ſof, zu ver⸗ 34836J mieten. 14274 vermeten. —— 2 1. 1 Breitestrasse ll Herren-Hemden, Hosen u. Jacken Trikot-Kostüme“r Ce Damen-Velourhosen Damen- u. Kinderstrümpfe 19 5 15 875 8— 8 ———ᷓ————— bestehend aus: Grössen 60 em 70 em 75032 e ee ff 90 em 80 em 100 em ig Söhwere Oualitäten 2 Und 4 38, 507 Grössen 1 und 2 Wolle plattiert Sehw-arz und geringeit Paar MANNHEIx 65*. 80Or 95 b. 110 12³ Ypfg. 29 M. 75 . 5 und 6 7 und 8 9,10 und 11 60m. 75. 95 5. Breitestrasse 9., 1 Volkstheater am Messplatz. Montag, den 11. November, abends 8 uhr: 75045 Wilhbhelm Tell. Auf dem Augſtellungsgelünde ſind noch größere Poſten von Pflanzen ſehr preiswert am liebſten im Ganzen abzugeben. Mehrere Hundert ſtarke, niedere Weinpflanzen Mehrere Hundert ſtarke Epheupflanzen Einige Hundert Adiantum und Pteris ſowie ſonſtige Pflauzen. Näheres zu erfragen Gartenbaubüro, Friedrichs⸗ platz 19. 75046 dunoncen Aunalme fün alleIe. Ng zungen.Leltschpiften derelr grg Mann Eim! Altreuommierte Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft für Seben⸗, Unfall⸗ und Haſtpflicht ſucht tüchtigen 3767 Reise- Beamten Jür Mittelbaden bei Fixum, Speſen u. hohen Proviſtonen. Offerten unter B 3748 an Haaſenſtein& Vogler, .⸗G., Harlsruhe, erbet. Tüchtiger utelligender 45 i. Mann, wvwelchei geſundheitsh. ſeine Stellung als Maler auf⸗ geben muß, ſucht (geeigueten Poſten) in einem größ. Geſchäfte als 2 Magazinier, Zureaudiener oder dergl., ev. auch in Warenhaus als Lackſchriftenſchreiber 9 Gefl. Angebote unter .1474 d. HaaſenſteinVogler A⸗G. Mannheim. 8770 Verkäuferin ſür Damen⸗ u. Kinden⸗ Lonfektion geſucht . größ. Geſch. d. württbg. Schwarzw. per 1. Jauuar os. Bedingung 1. Kraft. Firm im Verkauf, Apſtecken .Aendern von Mittelgenre, Ala. Zeugn. über mehriähr. durchaus ſelbſtändige Tätigkeit, in gut. Geſchafe einer Mirtelſtadr. Alter unicht unter 22 J. Gute Pen⸗ auf Wunſch im Hauſe. g 1 gut. Leiſt. augen. gut bezahlte Stelle. Off. mit Bild unter J. 7278 an Haaſenſtein& Vogler .⸗G. Stuttgart. 3765 — 2 Für ein griisseresg Bier-Rests urantin Karlsxuhe wWerden kau- Honsfähige 9 7 f „Wirtsleute Zae Modhe Jauf 1. April J. J. günſtig 5 3769 gesucht. zu verkaufen. 0 750 Gefl Angebote unt. L. 1472 Es kännen nur durchaus ö an Hagſeuſtein& Vogler Achtige Leute in Frage.⸗G. Mannheim. kommen, die schon ein 5— orösser. Geschäft nach-⸗ Wweislich mit Erfolg be- teieben kaben. 3768 Die Fährung einer uten RKüche ist, Maaue Ledertaſche 1 Imit Jubalt verloren. Abutgeben rundbedingung⸗ gegeſt Belohnung 1 3, 15, 8. St. Oſferten unter W. Jm Firiord aa an Maasen- Göldener Zwicker 6 vig pe⸗ stein& Vogler, A. . Karlsruhe. Eine der leiſtungsfähigſten — Druckereilen Mannheims sucht am Platze gut eingeführten Kaufmanng zum Beſuche der Kundſchaft. Herren aus der Brauche bevorzugt. Dauernde Stellung. Firum u. Proviſion. norama. Gegen Belohh. abzugeb. Iases 2. den. 3766 Ausſütbrſiche Angebole tunl. w. Photographie unf. H. 1469 an Haaſenſtein& Vogler,.⸗G., Maunheim. S ee erleren] Lationalliberale Partei. Mittwoch, den 13. November, abends 8ſ¼ Uhr. findet im Saale der Bäckerinnung 8 6, 40(Eingang durch den Hof) eine Versammlung statt, in der Herr Postsekretär A. Kuchenbeiser einen Vortrag über „len 10, allgemeinen Vertretertag der nationalhiberalen Partel in Wiesbaden'“ Wir laden hierzu unsere Mitglieder, Parteifreunde und alle, die sich für diesen Vortrag interessieren, höflichst ein. Der Vorstand des Der Vorstand des Nationalliberalen Vereins. Jungliberalen Vereins. EIHSEESEAEEEEEHEE — SN —+71 empfiehlt folgende besonders vorteihafte Partien 8 E S 2 Posten Blusen-Tennis Sehr schöne Slusen-Karos v M S5 l repe in vielen Tarben braune Elock-Karos der Meter von 1 Kostümstoffe Meter 95 un 1 Kostümstoffe Meter 2 uf 2˙ Schwere reinwollene Stoffe ve. Meter 2 reinwollene Satins Posten — 22 1 Posten per Meter 85 Pfg. Posten 45 ————— An Plg. Posten —— und Posten — Posten 90 u. 110 em br. 1³⁰ per Meter von an * Posten in Herren-Anzugstoffen lin nabe ich stets grosse Auswahl zu aussergewöhnlich billigen Preisen. 00000 eeeeee Zwangsverſteigerung. Dienstag, 12. Nov. 1907 nachmittags 2 Uhr —— Tiedetbtanz Zwungsberſteigerung. Dienſtag, 12. Nov. 1907 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4,5 werde ich im Pfandlokale, hier gegen bare Zablung im Q 4, 5 hier im Vollſtreckungs⸗ Vollſtreckungswege öffentlich Heute Montag Abend wege gegen Barzahlung öffent⸗] verſteigern: 54826 lich verſteigern: 54825 3 Hände das 19. Jahr⸗—e9 Uhr Möbel verſchiedener Art. 1 in Wort und 1185 5 ö Mannheim, 11. Nov. 1907. Möbel aller Art u. Sonſtiges. 6 0 8 Lindenmeier Mannheim, 11. Nov. 1907. ummm rb k.— Gerichts vollzieher. Scheuber, Gerichtsvollzieher. 75049 Der Vorſtand. N N — — 22———— —————— Lerbüteng n. naturgemäsee arzneilose Selbstbehandlung von 4 22 22 Schwächezuständen von Franz Malech, Kuxanstalt für Natur- u. olektr. Lichtheilverfahren in Frankfürt a. M. Ratgeber für jeden, der an denFolgen jugendi. Verirrungen ete. leidet.— Zu beziehen vom 0 Verfasser gegen Einsendung von 8 Ux. 2ͤöĩ;à 4* 25 P. P. Titl. Publikum von Mannheim und Umgebung 2* die höfl. Mitteilung, daß ich am hieſigen Platze eine Auahmestelge meiner Vaseh-Austat 8 255 im Hauſe P 5, 4, parterre eröffnet und Herrn 858 Erwin Klauser übertragen habe. 80 Ich empfehle mich zum Waſchen aller Arten Privat⸗ und Hotelwäſche, wie auf Neu, unter 355 Zuſicherung ſchadloſeſter Behandlung bei billigſter Berechnung und ſchnellſter Bedienung. 75025⁵ Raſenbleiche. Raſentrocknerei. Preisliſten gerne zu Dienſten. NN. — *5 Karl Anauf Wwe. Heidelberg a.., Untere Neckarſtraße 11e. 85 —— Nd 45 7.—— Im 2. Stock meines Hauses, M 4, 7 habe ich eine ausgewählte Follektion exquisiter Stolie für Soiakissen, Pom- padours, Oravatten ete. zum Verkaufe ausgelegt: anfertigung von bampenschirmen, Kissen, Volants, Unterröcken ete. Schirmfabrikation, 75047 Mannheimer Singverein e. V. Todes-Anzeige. Tief erschüttert machen wir hierdurch die Mit- teilung, dass unser hochgeschätzter Ehrendirigent Herr Johannes Starke Hofopernsänger a. D. em Samstag in Hamburg an einem Gehirnschlage plötz- lich verstorben ist. 8 325 Wir begauern in dem Dahingeschiedenen einen auf- richtigen Freund und Berater unseres Vereins, der seine hoben Fähigkeiten während 30 Jahren allzeit in un- eigenützigster Weise in die Dienste unseres Vereins gestellt hat. Der Name des Verblichenen, Venige Jahre vergönnt sein solite, nach langjährigem, anerkennungswertem Wirken am Manuheimer Hoftheater der wohlyerdienten Ruhe zu geniessen, wird mit unserem dem es leider nur Verein unauslöschlich verbunden bleiben. Der Vorstand. — eneral⸗x Auteiger e eee 7* g Se——— ——————*!—— ²˙—+rͤ!᷑——ꝛ— q ̃—2— —— ã ĩðͤâ 88N 9 25 5 28— 15 45 e — 1 5 5 22 Posten prachtvolle Neuheiten in englischen Kleiderstoffen, Zibbelines u. Tuchkaros Wert bis.50 p. mir Posten engl. Kleiderstoffe, Abbeline ete. Wert bis.65 p. mtr. Herbstkleiderstoffen Wert bis.50 p. mtr. Pig. Süämtliche auf Tischen ausgefegte Kleiderstoffe bilden eine Ris Wiederkehrende, enorm billige Kaufgeſegenheit. 2 5 e a 2 —:—.—————— ... ͤ Zwangsverſteigerung. Dienstag, den 12. Nov. 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4 5 hier gegen bare Zahlung im aa ſeee Mittwoch, 13. Nov. 1907 nachm, 2 Uhr werde ich im Pfaublokale 0 4, 5 Von heute ab: ſe af un 5 ſrtschafs-Verpschtungf auf dem Rennplatz. Sieſſen kinden. Gewandte Stailt-Verireter Bsent anche. Wir Ahie en per 15 Januar einen 55 Gbeallung 1 ind n der hier gegen Barzahlung im Voll⸗ F7 jef iſt aee 1757875 ſtrecküngswege öffentlich verſteigern: 8 Die Reſtauration auf den Rennwieſen iſt vom per ſofort geſucht brauche firm at. Verf 11 Sepir 1 Fahrrab, 1 Trocken ꝛc. 5 15. April 1908 ab zu verpachten. Die Beſtimmungen e elu Ferner einen tüchligen erſten 0e Abparat für Friſeuse, 2 Arl zu 54834 ſiud beim Sekretarint in Tatterſall, Schwetzinger⸗ Südd. Inmobilien⸗Geſ.⸗ Verk U 1 Pianind, 1 Lexikon, 1 Ber. Auktionspreiſe Dlanken, 0 11. 1 Treppe. EK zäufer preiſen. ſtraßſe—8, erhältlich. ſtoffe, Möbel aller Art und Gonſtiges. Ferner hieran anſchließend goldepreſſe, 1 Pappſcheere, 1Schneidemaſchine, Diſten ſchwarzer Tee Dienstag, 18. Nopbr., u. Möbel vou morg. 10 bis abds. 5 Uhr 1 Schlußtermin für Offerten 15. Dezember 1907. Siußhe ſir hier:. militärfrei, welcher in der NKurzeisenbrandhe 1Posten Damen-Hutformen verschiedene Genres in modernen Farben sonstiger Preis bis .00 Mk. Stück Inte Biusen-Bamt 4 Meter zur Bluse für 625 BonKalf Schnür- u. Knopfstiefel mit hohem EUY DarHer oder englischem Absatz FPaar sonstiger Verkauts- Skllb preis bis 18.— Mk. Spezialverkauf von: f74050 Badiſcher Reunverein Mannheim. 8 7, Sped am Pfandorte mit Zuſammen⸗ aller Art. 15 pedition da⸗ 5 Maunheim, I1. Nov. 1907. 5 b f. 9 92„ dee 92 88 e ugartenſtr. gachm,. 3 Uhr: N.; 5 ˖„ aufzuweiſen ha erten ne 1 Hebengee u. verſch. baldeseillhe. 54816 Fritz Best, onzer 1 akino 85 ene Gerüf holz. 1* 4 5, 4] Igebr. Bücherregar o, Ktagere m. Flägetton, beriühnmt Fabritat Maſchinenſchreiberinnen, uner Chiffre W. 1 Ni. Mannheim, 11. Nov. 1907. Iwangs⸗ Perſleiſ erung. eeeeeeee n en geſucht. SOff, mit Preis elegaute Nußbaum⸗Ausflattung, 5% Mehrere Berkünferinnen zuy richten. 5 Krug, Dienst 15 1602— Unt. Ak. 14801 an die Exp. d. Bl. 19 0 85 u. Aush. ee ee— geſucht. Oeren Oerich!svollgeher. aacheittags 8 Uhe, a für Mk. 728 abzugeben. 54827 Keilcuſe ünen Aar 515 ————— 17 5 5 el*8 5 9 Mer—15 eee 57 1 d7, 21.Oez. Verkauf 1 S8. S. part. 2 Beſtes Jnſtitut am Platze. 2 l— arzahlung öffentlich verſteidern: oder 1. Januar zu verm. 7 5 Wuh. Aadtie, 4 1, 14. Mgee nlen ecleder, a5fa Fi. Auerſſchtlampen e eene Geaahe eee NeJe e ge „ E 1 eizer nigſtr. din int Nr. 5 Telepbon 2804 eedbedeeſe fse Stullgart. 8 1455 billig zu 9 5 1 19 0 5 een 17 3 1 Tr. P a. Warenhaus 18 Verkauf solange Vorrat. 1 weiss u. sonstiger Preis 7 8 b10 6. m. h. k. + birca 3000 heier Vorhangstoff oreme.10., Aurchweg Meter 55.5 Verkaufshäuser: J Meekarstadt, Marktplatz. 75051 Eine Partie durchweg Meter 7 Eine Pariie K id ff Kinderpslze Krimmer mit Kopf 9 Pig. Damen-Vostumes gtübt Slusenstoffe Imit. Mermehn-Kravatten 17⁵ Damen-Paleiots O ˖ me toffe Mouflon-Stolas braun oder hell 4 25 Mk. Kanin-Stolas sue A50 Backfisch-Paletots sonstiger Preis bis.50 Mk. sehwarz, exträlaug, Stück 4 Eine Partie Kanin rasé Stola scheaxz 65 78 Mk. Abendmäntel ff 5 25„ SE, Atüch Abenddapes OCostumestoffe——.— 5 in englischem Geschmaek, 130 em breit Iu.e Woll-E. dansggen Prels bis A0. n Meter Ein Posten Ol- ASen fast durchweg auf Fatter gearbeitet, Charakters. Von Montag, den II. bis Samstag, den 16. November bringen wir in Verkauf: in Liftboy, lange Jacken und Bolero-Formen aus Vorzüglichen modernen Stoffen englischen Prima Verarbeitung. Jedles Kostün Beachten Sie unser heutiges Seiden-Augebot. Ceneral⸗nnzeiger. Handelstehranstaf Indd Töchtechandesschüle „Merkur“ zur Verdußerung.— Ich nhabe dapon auf bersönlicher Einkaufsreise die besten und schönsten Sxemplare abnorm günstig ersfanden. Mannheim, P 4, 2. Flag'. Hrstklassiges Tnstitut zur kaut⸗ IIlein Überpolles Hager drängt zu beschleunigtem Absatze, die Preise st männischen Ausbildung für Herren und Damen Rochfeinen Qualitäten Hd kür die Sepaat Am 3. November be⸗ Sinnen meine rse in Bucakührung(einf., doppelt. merik.) kuufm. Rechnen, Korre- spoudenz, Wechsellehre, Ma- schinenschreiben, Stenograph. Teppich⸗Haus erstaunlich billig und sollen zu reclit frühzeltigen Einkäufen locken. Schönschreiben Deutsch und 95 Latein.) 69711— Karnntie f. tadellose, geläuſige 85 Mandschritt in ca. 20 Stunden Ninzelkurse — Eintritt täglicb. 122 Beste Referenzen. —— Viele Dankschreiben. Tagese u. Abend- RKurses „% Merkur Mannheim, P 4, 2, l.-lagt. 1 Ankauf. — + Iel Kaufe von Berrſchaften abgelegte Aleider. N Ich bezähle die anſtändigſten Preiſe. 15 Ich kaufe alles u. zwar Sack Anzüge, Gehrock⸗ u. Frack Anzüge, Hoſen. Sommer⸗ u. Winter⸗lleberzieher, Herren⸗ u. Damen⸗Pelze, Damenkleider, Schuhe, Wäſche c. Für Sack⸗Anzüge u. Hoſen ſehr hohe Preiſe. Komme pünktlich unch Wunſch und jede Strecke. Bitte wenden Sie ſich vertrauensvoll an r461 280 qm, verkegrsreich⸗ us mirgenehenn. Bauplänen vreisw. zu verk. Off. Unt. Nr. 54817 an die Exp. d. Bl. U Bauplatz Vororte Maunhel agendecke, e nies Fell, zu verk. 1499 4. Ga, 2. Tr. meaux, Stühle, Büfetts, Vorplatzmöbel, Waſch⸗ u. Nachttiſche, Sofa und Ausziehtiſche, Chaiſe⸗ lougues, Spiegel ꝛc. Ferner eine Partie 233 Schlafzimmereinrichlungen enorm billig; ferner Rü heneinrichtungen beſte Qualitäten, änßerſt preiswert. 54820 I 2. 12, Hilb. Harkoſfel deima Watbnadler 2 Magnumbonuſ m. Salatkarioffeln ſind n haben die Zirun B. Nass, F 5, 24, gaden. bei Reintion Reiebardt, 14462 Bellenſtraße 17 parterre. 8 21 ſaſt neu, hilli Konzert⸗Zither 10 Perſe e f 14483 3 1, 2, patt. fasse- dener Zwergpinscher ſchwarz, roſtbranne Abzeichen, 2½ Pfd. Gew. 3 Jahrealt, Hündin, zu verkaufen bei Frau Direktor Gehring, Frankenthal(Pfalzy. e Eine hochmoderne, beſſ. kompl. Schlaffimmer⸗Cinrichtung (hell nußbauim geſchnitzt) mit großem Spiegelſchrank incl. 2 Iu. Federröſte für Malk 425.— gegen Caſſe zu verk. Anzuſehen von—5 Uhr in B 8, Ia, palt, Hilb. 54821 Guß erhaltener Herd,[I8788, mit Kupferſchiff zu verkauf. Anzuſehen 3— Uhr M 4, 7, 2. Sl. 54835 Ftoſlen aen (hike Bluſenarbeiterin ir pripat geh. Näh. C 3, 21. Von pfälz. Tageszeitung, die in der Rähe Mannheims erſcheint, wird vertrauenswürdiger Heri? wigshafens zur Off. u. Nr. 54829 bef die Exp. ds Bl. er geſucht. Gute Handſchrift und Stellun einer Kaution erforderlich. Be⸗ werbernen aus der Koloſfal oger Kurzwarenbrauche erhalten den Voreug. Angel pte mit An⸗ gabe der bisherigen Tänakelt u. Gerausauſbrüde unier D. ger. 80(zan die Exped. d. ert. Mamfaktirbrane Für oot brauchekund'ge Berkäuferin geſucht. 54833 Emma Eiſele, Schwetzingertraße 85. Selbſtändiger Damenſchneider füy Jacket bei hoher Bezahlung zür danernd geſucht außer de 88753 KLeE Lellen Suchen. Suczs Ar meine Tochter Stelle dei guter Familie als Haus⸗ oder Zimmermädchen. Einiritt kann ſoſort eriolgen „Briefe unter Nr. 14494 le⸗ ſördert die Expedition ds. Bl. 558 ee eeee Ein Bansmüßchen ſucht auf 15. Novenber Stelle. Stellenvermittlung Schnei⸗ der, Gontardſtr. K1. 54818 Tüchtiges Fräulein ſucht Monatsſt. Poſtkarte genügt. 14510 Schwetzingerſtr. 132 Mohr. Aeltere perf. Köchin, ältere gut bürg. Köchin, Alleinmädchen ſuchen ſof. od. 15. Novbr. Stellen Burecau Mühlnickel, R4,.Tel. 3312..9g Läden. Friedrichspl. 17 Laden mit zwei anſtoßenden Zimmern für Buro geeignet, zu bermieten. Näheres Friedrichsplatz 17, Zwiſchenſtock. 54588 Laben od. Burean t Wohng. zu vermieten. 14497 Näheres Tatterſallſir. 24. Wonnungen. 221 Küche, Mädchen⸗ 3 Jinmer, kammer, ſoſort zu vermieten. 5 54486 Zulo Augartenſtr. 84. 3 Hauſe. 1 54814 8⁰ Aimmer u⸗ Schöbttle, B 8. üche, fof. beziehbar, zu v. Sch le, 75 Näh Rhern anſerſr. 54, II. 1463 Obacht jch zahle wegen dringendem Bedarf kür meine Münchner und hiesigen Geschäfte für von Herrschaften gell. Sacoo-, Rock- U. Frack-Anzüge Paletot, Pelze, Militär-, Beamten-Unitormen, Jchuhzeug, bessére Damensachen, Möbel, Bettfedern, Ffandscheine ete. Zalile Preise. Zahlreiche Zu Wie anerkaunt die höchsten iften erbittet auch per Telefonruk Nr. 379) Selig. 4, Post Wie 74677 6, Lekladen. per Komme pünktlich überall Wie auch nach ausse —— .