Abonnement: 2 270 Wfeunig monatlich. Beengerlohn 28 Pfg. monatlichz durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg⸗ e Ju ſerate: Oie Colonel⸗gZelle 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile„„„1 Mark E 6, 2. Kn N GBadiſche Volkszeitung.) Unabhängige Tageszeitung. der Stadt Mannheim und Amgebung. Erſcheint wöͤchentlich zwölf Mal. tkleſenſie und verbreiteiſt Jeitung in Mauuheim und Amgebung. , Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern; Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerek⸗ Bureuu(Aun⸗- nahmen. Druckarbelten 841 Nedaktlonnũ 877 Expedition und Verlags⸗ buchhardlung E 6, 2. Nr. 339. — Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Morituri. (Von unſerem Berliner Bureau.) J Berlin, 18. Nov. 8 Seit einigen Jahren haben ſich bei uns zu Lande typiſche Jormen für den Abgang von Miniſtern ausgebildet. Typiſche Formen, die dabei auch nicht des Reizes einer gewiſſen Originalität entbehren. Wir haben ja kein parlamentariſches Regiment und die konſervativen Politiker in Preſſe und Parlament pflegen das als beſondern Vorzug zu preiſen, den unſere Regierenden ſich nie und nimmer rauben laſſen dürften. Trotzdem hat es mitunter den Anſchein, als ob auch in deutſchen Landen zuweilen das Volk mitregierte. Als ob es wenigſtens durch das Medium der Preſſe auf die Entfernung unliebſamer Miniſter einzuwirken vermöchte. Denn ſo iſt doch dieſer typiſche und originelle Hergang. Eines Tages, wenn niemand ſichs verſieht und alle Welt des Glaubens lebt, wir würden von einem ſelten homogenen Miniſterium regiert, von kleinen Geniuſſen, deren Kenntniſſe und ernſter Fleiß zudem keine Steigerung vertrügen, lieſt man plötzlich von Unſtimmigkeiten. Mitunter ſogar von Rebellion gegen den leitenden Staatsmann. Früher pflegte man auf den Abgang zum Schnitte reifer Miniſter durch rückſichtsvolle Hinweiſe auf ſeine ſchonungsbedürftige Geſundheit vorzubereiten. Das iſt längſt unmodern geworden. Wir ſind ja gar nicht ſolche Humanitätsduſler wie die Prügelfanatiker, die ſich ab und an in den Blättern bernehmen laſſen, behaupten. Ach Rein. Wir haben uns allgemach ſogar eine ſehr herzhaft zugreifende Art angewöhnt: vielleicht gehört das auch mit zu der„real⸗ politiſchen“ Methode, von der man ſo viel hört und ſo wenig ſteht. Kurz und gut: plötzlich, ohne daß ſich zuvor ein Wölkchen gezeigt hätte, beginnen da und dort ein paar Gazetten zu berichten: der oder jener Staatsſekretär oder Miniſter ſei das ünfte Rad am Staatswagen und hindere den Höhenflug des Leitenden. Woran ſich dann der zumeiſt ſehr ehrliche Wunſch ſchließt: es möge beſagtem Leitenden gelingen, die Hemmniſſe, die gelegentlich auch„Steine“ genannt werden, glücklich aus dem Wege zu räumen. Der weitere Verlauf pflegt dann nicht immer gleich zu ſein. Handelt es ſich um einen Mann, der ſich keines rechten Anhangs erfreut und vielerorten an⸗ ſtieß, ſo geht die Sache leicht und ſchmerzlos. Herr Theodor Möller war noch nicht mit der Freude fertig, die ihm das llegzte liebenswürdige Billet des Herrn Reichskanzlers bereitet hatte, da ſaß er auch bereits als der Erſte derer von Möller am Rande des herbſtlich erſchauernden Tiergartens. Bei Podbielski, dem eine mächtige und entſchloſſene Freundſchaft be, dauerte der Scheideprozeß nahezu ein halbes Jahr. Auch Poſadowsky konnte, ſchon weil er Einer war, nicht ſo im Sandumdrehen abgehalftert werden, obgleich er über keine kompakte Klientel mehr gebot, ſeit das Zentrum aufgehört hatte, regierend zu ſein. Ob früher aber oder ſpäter: eines ſthönen Tages war der Mann draußen, den die Eingeweihten Fer Preſſe gezeichnet hatten. Und wer nur Oberfläche der Ein Roman von der Inſel Sylt. 15 5 Von Anny Wothe. 5 (Nachdruck (Fortſetzung.) verboten.) „„ Waxrum kam ibr nur immer wieder die Erinnerung?— Und einmal, da waren ſie im Wogengebraus hinausgeſegelt in Las Meer, ſie ganz allein mit Ditlef Stöven. Eine Wetterwolk⸗ hatte über ibrem Haupte gehangen und fahle Blitze hatten ſie umzuckt, aber ſie hatte gelacht und jauchzend die weißen Schaum⸗ perlen aus den Locken geſchüttelt. Und als wieder ein Blitz⸗ ſtrahl krachend herniederfuhr, da hatte Ditlef nur ſtumm auf das ſich vor ihnen öffnende Wellental gedeutet. Wie eine goldfarbige Stadt ſchimmerte es zu ihnen herauf. Stolz und majzeſtätiſch flimmerte einen Augenblick die fremde Welt im fahlen Goldlichte zu ihnen herauf, dann jagten „Wie ſchön, Ditlef,“ batte ſie trunkenen Auges geſagt und Ditlef batte mit ſinnenden Blick dazu genickt. „So,' hatte er auf die Wellen deutend leis zu Merret ge⸗ gagt gibt es auch im Menſchenherzen wie im Meere heim⸗ liche und wunderbare Schätze, nur wenigen ſichtbar. Nur in 1 5) den Gewitterſtunden des Gemäts, wenn der Sturm der Leiden⸗ ſchaften darüber hinbrauſt, wird die Zauberinſel ſichtbar. In den Stunden der Leidenſchaft tauchen wir hinab in den reichen Wundergarten, den die wallenden Wogen des Lebens begraben und verdecken.“ 5 Merret hatte Ditlef damals nicht ganz verſtanden, aber ein Schauer war b. S ihre Seele gezogen. u biſt . Noch ſah ſie das Lächel Segel raffend das Boot Verſunkene Delten. haushohe Wellen darüber hin. itveg ins Leere blickte. in Dichter, Ditlef,“ hatte ſie damals n auf ſeinem Tage getreten ſei, hätte die Schalksknechte geſtürzt. Augenblicklich erleben wir ſcheint's eine Neuauflage des amüſanten und originellen Verfahrens. In verſchiedenen Blättern ſind zwei Männer als die Väter ſämtlicher Hinder⸗ niſſe bezeichnet worden: Freiherr v. Stengel, der Säckel⸗ meiſter im Reiche und Frhr. von Rheinbaben, ſein engerer und erheblich mächtigerer Kollege in Preußen. Daß Unter⸗ ſchiedliches gegen die beiden Herren ſpricht, iſt nicht zu leug⸗ nen. Gegen Herrn v. Stengel zunächſt ſchon ſein Alter. Dann die paſſiviſche Art, wie er die Dinge immer an ſich her⸗ ankommen läßt; das im tiefſten Grunde Unſtaatsmänniſche ſeines Weſens. Gegen den Freiherrn v. Rheinbaben, daß er tatſächlich in die Blockära nicht hineinpaßt. Ein ſtarrkonſer⸗ vativer Preuße, ein Freund des Bündniſſes zwiſchen Kon⸗ ſervativen und Zentrum wird er gewiß alles tun dem Liberalismus etwaige Blockerfolge zu verſalzen. Gerade darum hat man ſich ja auch im Sommer gewundert, daß juſt Poſa⸗ dowsky als unerträglicher Zentrumsfreund und Blockgegner ausgeſchifft wurde, indes man den Freiherrn v. Rheinbaben ruhig im Regierungsnachen ließ und ihn dazu noch belobte. An dem freilich, was man ihnen im Moment vorwirft, ſind ſie doch nur ſehr mittelbar ſchuld. hin gebunden zu haben: in dieſer zweiten Blockſaiſon gibts keine Steuervorlagen, dieweil die doch nur böſes Blut machen. Das iſt ein ganz verſtändiger Standpunkt, der viel für ſich hat. Aber Herr v. Stengel iſt öffentlich der Meinung, daß ſich bei ſolcher Methode das Reichsdefizit— zumal in dieſen Zeit⸗ läuften wachſender Geldknappheit— ins Unerträgliche mehren müßte. Und auch dagegen iſt an ſich nicht viel zu ſagen. Viel⸗ leicht würde auch der Herr Reichskanzler dagegen nichts ſagen, wenn nur Herr v. Stengel brauchbare Steuern vorzuſchlagen wüßte. Das heißt Steuern, die was einbringen und von allen Parteien mit der in Geldſachen üblichen gedämpften Freude akzeptiert würden. Im Miniſterium des Herrn 9. Stengel ſind viele Steuern ausgearbeitet worden,„doch die rechte iſt es nicht“. Darum muß er heraus in das friedliche Leben des Penſionärs und vermutlich wär er ſchon draußen, wenn es nicht ſo ungeheuer ſchwer wäre, ihm einen Nachfolger zu finden. Wer wird ſich auf ſo undankbarem Poſten verbrauchen wollen, wer? Zur Lage in Baden. Der„Schwäb. Merkur“ zählt heute folgende badiſchen Blätter auf, die nicht mehr wünſchen, daß ein Sozialdemokrat ins Präſidium gewählt werde: Mannh. General⸗Anzeiger, Heidelb. Ztg., Heidelb. Tagebl., die Breisg. Ztg., Konſt. Zig. und Hegauer Erzähler.„Das ſind Gliberale Blätter, die einen anſehnlichen Teil der öffentlichen Meinung vertreten. Vielleicht kommen bald noch einige dazu.“ 3 5 Die„Bad. Landesztg.“ ſetzt ſich nochmals über den Großblock mit der„Neuen Bad. Landesztg.“ auseinander. Letzteres Blatt geht von dem Gedanken aus, daß auch für eine Großblockpolitik lediglich geringſten Vorbereitung. Liberalismus als 5555 1 Fürſt Bülow ſcheint ſich gegenüber den Herren, die ihn in Norderney aufſuchten, da⸗ eine Geſinnung zu m geſchrittenen Liberalismus Verurteilung verdient. Da aber liegt der Muſikant begraben. als Stichwahltaktik gefaßt die Hren ſcher Annäherung des Liberalismus an Sozialdemokratie treiben müſſe, wer dieſe Taktik wolle. Von ſolcher extremen Vertretung des Großblock⸗ gedankens will die„Bad. Landesztg.“ nichts wiſſen. Sie ſchreibt: Iſt denn die Taktik von 1905 Jahre vorher vorbereitet worde Nein, ſie kam gewiſſermaßen über Nacht, und ſie iſt in faſt beif loſer Weiſe geglückt, weil die Stimmung dazu ſich in jedem libe⸗ ralen Manne wie von ſelbſt bildete; dazu brauchte es nicht geri Wir möchten vielmehr ſagen, daß ſie glückte, weil die Stimmung plötzlich und unvorbereitet kam. Ab geſetzt einmal den Fall, die„N. B. Landesztg.“ hätte recht de daß die Stimmung für ſolche Taktik vorbereitel worden und daher jetzt ſchon konſequente Großblockpolitik im Sinne fa Annäherung des Liberalismus an die Sozialdemokratie ge⸗ werden müſſe— ſo wäre doch ohne weiteres klar, daß die Annä rung doͤch unmöglich in der Weiſe geſucht werden könne, daß der ſehnſuchtsvolle Fr lieſt, kann ſich des Ei Ausdruck kom mt, Standpunkt des wahren, einſchließlich des fo aus Rur ſchär ſſts Neueſtens laſen wir guch, daß der Abg. Geck in Lichtbildervorträgen die badiſche Militärrevolte vor 1849 verherrlichte und daß der Abg. Frank ſich und die gof Sogzialdemokratie mit dem jüngſt vom Reichsgerichte wegen H verrats berurteilten Rechtsanwalt Liebknecht einverſtanden hat. Da möchten wir doch die„N. Bad. Landeszt, in dieſen Erſcheinungen etwa eine„konſequent im Sinne faktiſcher Annäherung der Sozialdemokralie ralismus“ erkennt, wie ſie ſolche umgekehrt d Will dienen. gänge im badiſchen ſozialdemokratiſchen Lager Zeit genau verfolgt hat, kann nicht hoffen, daß fr Mahnungen nach der roten Seite hin fruchten w iſt ja gerade die Bedeutung dieſer Vorgänge, veränderliche, von keinem Reviſionismus angekrän der Sozialdemokratie als einer republikaniſchen, rei den Umſturz der beſtehenden Sta⸗ Und warum ſuchte ſie jetzt ſo oft die Meeresinſel am Strande und fand ſie doch lange nicht mehr? Ach ſo lange nicht?— Merret fröſtelte in dem warmen Sonnenſchein.— Langſam ging ſie die Hecke entlang, ſie wollte doch ſehen, ob Inken hinter der Hecke wirklich Hollunder gepflanzt. Und ſiehe da: in krauſen Büſchen hob ſich der heilige Strauch empor. Wie lange, viel⸗ leicht ein kurzes Jahr nur, dann würde er die Roſenhecken über⸗ ragen und den Helhoog vielleicht verdecken. Wenigſtens der Garten des Düfhoog würde dann nicht mehr den Blicken von drüben preisgegeben ſein. Wie gut das von Inken war? Frau Merret atmete einen Moment ſvie befreit auf. Den Helhoog nicht immer und immer ſehen, den Garten entlang ſchreiten zu können ohne die Angſt im Herzen, von da drüben geſehen zu wer⸗ den. War das nicht ein Glück? Merret lächelte por ſich hin und ihre Hand ſtrich faſt liebkoſend über die Hollunderbüſche Und wieder fiel ein Schatten auf ihren Weg, gerade wie da⸗ mals, als die Roſenhecken Knoſpen trieben. Wie gebannt blieb ſie ſtehen und ſtarrte in den Nachbargarten. Da ſtand Ditlef Stöven. Sein, dunkelblonder, langer Bart glänzte wie eitel Gold in der Sonne, aber auf ſeinem Geſicht lagen tiefe Schatten. Wie vornehm er in dem dunkelblauen Tuchanzug ausſah, ganz anders als Merrets Landsleute. So trug ſich kein Sylter Schiffer. 85„„ Merret ſah das alles mit greiſbarer Deutlichkeit, ſie ſah aber auch, wie er, genau wie damals, mit kaltem Auge über ſie him⸗ Und plötzlich überkam es ſie voll heißer Angſt, er könne ihr wieder wie eine Viſion entſchwinden und doch mußte ſie ihm etwas ſagen.„Jetzt oder nie,“ dachte ſie und ihre blaſſen Wangen wurden noch bleicher und ein Zittern rann durch ihre Glieder. J3%%ͤ. „Ditlef Stöven, rief ſie beſchwörend über die Hecke. Der der unbeweglich wenige Schritte von Merret durch die Kunt, don ihr eutfernt ſtand rührte ſich nicht. Jetzt lüftete er artig die Mütze und frag fürchterlich in Deiner eiſigen Ruhe Deiner „Ditlef Stöven!“ rief ſie noch einmal voll Der Kapitän trat mit unbewegtem Geſicht dicht“ le mit kalter „Was wünſcht Ihr, Frau Jürgens?“ Merrets Kniee wankten. Wie kalt, wie eiſekalt klang. Sie fror bis ins Herz.— Ja, was wo E eigentlich? Sie hatte es wirklich vergeſſen. Nei gar nicht möglich, daß ſie zu dem ſinſteren Maune d ſo fremd und froſtig gegenüber ſtand, eine Bitt konnte, eine Bitte, die ihr faſt das Herz abdrü 5 irrte wie Hilfe ſuchend zu ihm berüber, „Ditlef,“ ſagte ſie ſtockend mit bebenden Lippen Frieden machen. Ich ertrag es nicht länger, daß Du und Haß dahin lebſt und mir feind biſt. Denke inſer heit an Vater und Mutter und daß Du mich da d5 gehabt und verzeihe mir, daß ich Dich kränken mußt Frieden, Ditlef, ich bitte Dich? Mit leeren Augen ſah Ditlef Stöven auf d mit dem blaſſen Geſicht. Er trat einen Schri Hecke zurück und ſagte ruhig: „Was ficht Euch an, Frau Jürgens? Ich Feind noch Freund. Wir, daß wißt Ihr, haben einander zu ſchaffen. Daß es ſo iſt, das habt Ihr ſelbe⸗ wollt. Ich nehme Euch den Frieden nicht. Hört Ihr w „Ditlef“ es klaug faſt wie Schluchzen Merre eine heiße Röte über die Wangen flutele,„Du b kaltet ben, muß ich ja zugrunde gehen, ſei Dich! Ich habe ja ein Kind eernenzeiger.(Mütegblart) Manunheim, 19. November. ſcherftsordnung hinarbeitenden Partei gezeigt haben durchs ganze Land. Und wer nun endgiltig die Hoffnung ſchwinden laſſen mußte, nachdem der badiſche Liberalismus, die bürger⸗ lichen Parteien Badens Alles, aber auch Alles getan haben, der Sozialdemokratie den Uebergang zur radikalen Reformpartei zu erleichtern— mit dem negativſten Erfolge, der wird auch wohl endgiltig Abſchied nehmen müſſen von dem Gedanken an eine Wiederholung der Großblocktaktik, von der die Wähler des liberglen 2 gründlich ernüchtert ſind. * 20 Maunheim, 19. November 1907. Die Aenderung des Flottengeſetzes. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht den Wortlaut der am 14. November vom Bundesrate ange⸗ nommenen Vorlage betreffend die Aenderung des beſtehenden Jlottengefetzes. Ein einziger Paragraph beſtimmt, daß an Stelle des§ 2 des beſtehenden Geſetzes vom 17. Juni 1900 ein nachfolgender Paragraph tritt:„Ausgenommen bei Schiffsverluſten werden Linienſchiffe und Kreuzer nach zwanzig Jahren erſetzt“. Die Friſten laufen vom Jahre der Bewilligung der erſten Rate des zu erſetzenden Schiffes bis zur Bewilligung der erſten Rate des Erſatz⸗ ſchiffes. Für den Zeitraum von 1908 bis 1917 werden die Erſatzbauten nach Anlage B geregelt. Nach dieſer An⸗ lage follen erſetzt werden 17 Linienſchiffe, nämlich je drei von 1908 bis 1910 je zwei 1911 und je eines in den Jahren 1912 bis 1917. Ferner ſechs große Kreuzer, nämlich je einer von 1912 bis 1917, 19 kleine Kreuzer, nämlich je zwei von 1908 bis 1916 und einer in 1917 In der Begründung wird aus⸗ einandergeſetzt, daß der militäriſch⸗techniſche Geburtstag eines Schiffes nicht der Tag der Bewilligung der erſten Rate, ſon⸗ dern der Zeitpunkt der endgültigen Feſtſetzung der der Kon⸗ ſtruktion zugrunde liegenden militäriſchen und techniſchen An⸗ forderungen iſt. Ferner erfolgt die Ausrangierung eines Schiffes nicht nach Bewilligung der erſten Rate für ein Erſatz⸗ ſchiff, ſondern wenn dieſes fertig iſt und in den Frontdienſt kritt. Infolgedeſſen ſind die Linienſchiffe bei der Ausrangie⸗ rug nicht fünfundzwanzig ſondern dreißig Jahre alt, Her⸗ vorragende Fachmänner fremder Marinen ſind der Anſicht, daß die Lebensdauer der Linienſchiffe 18 bis 20 Jahre nicht überſchreiten ſoll. Bei der Forderung der Regierung über⸗ trifft die Lebensdauer noch immer 25 Jahre, nach deren Ende das Schiff als Schlachtſchiff kaum noch in Frage kommt. Durch die Herabſetzung der Lebensdauer der Linienſchiffe werden drei Linienſchiffe mehr erſatzpflichtig als bisher. Daher iſt die Aenderung der jetzigen Erſatztabelle er⸗ forderlich, für die außerdem ſpricht, daß infolge der früheren ungleichmäßigen Bewilligungen ſich ein ſehr unrationeller Bauplan ergeben würde. Die Zahl der zu erſetzenden Linien⸗ ſchiffe in den einzelnen Jahren 1908 bis 1917 ſchwankt zwiſchen 0 und 6, ſo würden von den ſieben großen Kreuzern zu erſetzen ſein 1908 einer, 1915 vier und und 1916 drei. Es ſind daher die von 1908 bis 1911 fertigwerdenden elf Dinienſchiffserſatzbauten möglichſt gleichmäßig auf die erſten vier Jahre verteilt, die von 1912 bis 1917 fertigwerdenden ſowie die für große Kreuzer auf die folgenden ſechs Jahre, in welche im Intereſſe der Gleichmäßigkeit noch ein Erſatzlinien⸗ ſchiff aus der Zeit nach 1917 einbezogen iſt, wohingegen ein großer Kreuzererſatzbau auf die Jahre nach 1917 verſchoben it. Die Geſamtkoſten der Aenderung des Geſetzes kommen etwa den Koſten von drei Linienſchiffen gleich. Die Schiffahrtsabgabeu. 00. Der Arbeitsausſchuß der Rheinſchiffahrtsintereſſenten hat eine Kommiſſion mit der Arbeit betraut, zur Frage der Einführung von Schiffahrtsabgaben auf den natürlichen Waſſerſtraßen erneut die ablehnende Stellung zum Ausdruck zu bringen. Dieſe Eingabe, die an den Bundesrat, den Reichstag und die Einzellandtage gerichtet werden ſoll, liegt jetzt vor. In derſelben wird ausgeführt:„Die Einführung jeder Art von Abgaben, die von Schiffen oder deren Ladung aus Anlaß der Befahrung des Rheinſtroms und feiner Neben⸗ flüſſe erhohen werden, demnach auch der Inhalt des§ 19 des preußiſchen Waſſerſtraßengeſetzes ſteht mit Art. 54 der Reichs⸗ verfaſſung und mit den Beſtimmungen der Rheinſchiffahrts⸗ akte in direktem Widerſpruch. Ihrer Durchführung müßte da⸗ her eine unter den verfaſſungsmäßigen Formen zu betätigende Aenderung der Reichsverfaſſung und eine Aenderung der rebidierten Rheinſchiffahrtsakte mit Einverſtändnis aller be⸗ teiligten habe ſie beſonders angenehm berührt. Staaten vorausgehen.“ Die Aufwendungen der Staa⸗ ten für den Rheinſtrom in dem ſeitherigen Umfange dienten überwiegend dem Landeskulturintereſſe, nur zum Teil den Intereſſen der Schiffahrt. Inſoweit letztere in Frage kamen, handelte es ſich darum, die natürlich iffbarkeit des Stroms zu erhalten und den ſteigenden Anforderungen des n. Sie lagen alſo z im Rahmen der n auferlegtenVer⸗ durch die Rh pflichtungen. ſätze entſpricht ſowohl dem Staatsintereſſe wie den Geſi Verwaltung und iſt angeſichts der hältnismäßig geringen Höhe der Aufwendungen ohne denken für die Staatsfin Die Denkſchrift ſchließt:„ iſt durchaus verfehlt, von der Bildung einer Rheinſchiffahrts⸗ kaſſe und der Errichtung gines Rheinſchiffahrtsamtes, eine Be⸗ ſeitigung oder auch eine Milderung der durch die Ein⸗ führung von Schiffahrtsabgaben eintretende Nachteile zu er⸗ warten. Im Gegenteil werden hierdurch nur neue Verwick⸗ lungen und neue Intereſſentenkämpfe hervorgerufen. Inſo⸗ weit neue und umfangreiche Regulierungsarbeiten vorgeſchla⸗ gen werden, ſind ſolche im einzelnen zu prüfen und ihre Aus⸗ führung iſt je nach ihrer Eigenart durch Beiträge der beteilig⸗ ten Staaten, Kommunalverbände und Intereſſentenverbände ſicherzuſtellen.“ Deutsehes Keich. —[Die badiſche Anwaltskammer) ſpricht in einer Reſolution die Ueberzeugung aus, daß der vorliegende Entwurf eines Reichsgeſetzes zur Abänderung des Ge⸗ richtsberfaſſungsgeſetzes, der Zivilprozeßord⸗ nung, des Gerichtskoſtengeſetzes und der Gebührenordnung für Rechtsanwälte, abgeſehen von einzelnen Verbeſſerungen, im Gan⸗ zen eine entſchiedene Verſchlechterung unſerer Rechts⸗ pflege zur Folge hätte, daß er aber auch der im Staatsintereſſe gebotenen Rückſichtnahme auf die wirtſchaftliche und ſoziale Stel⸗ lung der deutſchen Rechtsanwälte in keiner Weiſe gerecht wird. — Aenderung des Perſonen⸗ und Gepäck⸗ taräfs.) Wie das„Berl. Tagbl.“ erfährt werden in Berlin in der nächſten Zeit Verhandlungen von Vertretern der ver⸗ ſchiedenen Staatseiſenbahnen über Aenderungen der Per⸗ ſonen⸗ und Gepäcktarife ſtattfinden. Es ſoll hauptſächlich darüber verhandelt werden, ob nicht der Fahrpreis der erſten Klaſſe, der zu hoch gegriffen iſt, ermäßigt und der ziemlich komplizierte Gepäcktarif vereinſacht werden kann. Ausland. * Großbritannien.[Der Haiſer über feine Englandfahrt.] Ein Spezialkorreſpondent der„Weſtminſter Gazette“ hatte eine eingehende Unterredung mit einer der un⸗ mittelbaren Umgebung des Deutſchen Kaiſers angehörenden Per⸗ ſönlichkeit und erhielt. die Erlaubnis, die folgende Miteilungen zu veröffentlichens Der Kaiſer wünſcht, daß es allgemein bekannt werde, daß er ſowohl als die Kaiſerin von dem ihnen von der Königlichen Familie bereiteten Empfang tief gerührt find. Die Majeſtäten haben empfunden, daß der König von dem Wunſche beſeelt geweſen iſt, den Empfang ſo glänzend und herz⸗ lich wie nur irgend möglich zu geſtalten und daß die von dem Könige ihnen zu Ehren getroffenen Veranſtaltungen in jeder Be⸗ ziehung von großem Erſolg geweſen ſind. Der Kaiſer und die Kaiſerin haben ſich außerordentlich gut unterhalten und nehmen eine unauslöſchliche Erinnerung an den ihnen von dem eng⸗ liſchen Königspaar bereiteten Empfang mit. Ueberall, wo ſie mit dem Volke in Berührung kamen, haben, ſie, wie ich weiter er⸗ mächtigt worden bin, zu erklären, mit der größten Genug⸗ tuung den ihnen gebotenen Willkomm gewürdigt. Die In⸗ nigkeit und die Aufrichtigkeit dieſes Willkomms Der Kaiſer äußerte: Als wir durch die Straßen Londons fuhren kam ich nahe genug an die Volksmaſſen heran, um ihnen in die Augen ſehen zu können, und ich konnte dem Ausdruck ihrer Geſichter wohl anmerken, daß der Willkomm nicht nur äußerlich, ſondern aufrichtig und echt war. Dieſe Wahrnehmung hat mich tief berührt und mir hohe Genug⸗ tuung verſchafft. Die Kaiſerin und ich nehmen von Windſor und von England die angenehmſte Erinnerung mit, die wir niemals vergeſſen werden. Badiſche Politik. Heddesheim, 18. Nov. Herr Landtagsabgeordneter Mäüller⸗Heiligkreuz, erſtattete geſtern nachmittag im Gaſthaus zum Hirſch vor einer zahlreichen Verſammlung Bericht über ſeine Tätigkeit im letzten Landtag. Eingangs ſprach der Herr Redner den Dank aus für das bei der Wahl vor zwei Jahren ihm erwieſene Vertrauen. Es wurden die einzelnen Ar⸗. beitsgebiete des vergangenen Landtages eingehend behandelt: Kul⸗ tus, Schulen, Eiſenbahn, Landwiriſchaft. Beim Schluß des Bud⸗ gets waren 15 Millionen Defizit ber durch ſeit⸗ herige Mehreinnahmen, beſ. bei ſein dürften. Für Kultuszwecke wur ſ t abei ſich die Zuf 8 und evang. ulen etwa! — 2 7 + D ſir den, ſofern in den Gehalts⸗ iträge der imer nbe⸗ Mill. dwirt⸗ aufzunel Gemeinden zu dem Gehalte eque in trieb 64 Millionei duych einſtw. A ſchaft, beſonders eh⸗, Ziegen⸗ Schweinezucht 0 ½ Mill. in das letzte zudget eingeſtellt. Auch durch Einführung der Vermögensſteuer rde die Landwirtſchaft begünſtigt, obwohl die Verſteuerung des Betriebskapitals neu ein. jrt iſt. Die Geſamtſteuer dürfte ſich bei kleinen und mittleren eben— bei niederem Steuerfuß— geringer ſtellen als bisher. Die Landwirtſchaftskammer hält Herr Müller für eine ſegensreiche Einrichtung für die Landwirt⸗ ſchaft. Bezüglich der Eiſenbahnkarifgemeinſchaft— die zuerſt von Württemberg zugeſtanden war— bedauert Herr Muüller, daß dabei das Kilometerheft fiel. Zwar haben wir Badener den Vor⸗ zug, daß wir 3. Klaſſe um den Preis wie ſonſtwie 4. Klaſſe— 2 Pf, per km— fahren dürfen. Dieſer Saß wurde ſchließlich auch für der badiſchen Teil der Main⸗Neckarbahn zugeſtanden. Auch die Arbeiter haben das Recht, in 3. Klaſſe zu fahren, da es 4. Klaſſe überbaupt nicht gibt. Herr Müller iſt zurzeit an der Arbeit, den Eiſenbahnarbeitern der Bahnmeiſterei Weinheim den gleichen Lohn zu verſchaffen wie er auf den Badiſchen Bahnmeiſtereien eingeführt iſt. Herr Redner erwähnte, daß das Budget der Bun⸗ desſtaaten unangenehm berührt wird durch die alljährlich ſich ſtei⸗ gernden Matrikularbeiträge. Das Reich ſollte geldlich auf eigene Füße geſtellt ſein. Der Reichseinkommenſteuer ſteht vornehmlich enigegen der verſchiedene Steueranſchlag in den einzelnen Bun⸗ desſtaaten. In Baden wird ein Einkommen von 900 Mark erſt Keuerbar, in einigen Staaten ſind ſchon 200 M. zu verſteuern. Die Tabakſteuer darf nicht mehr erhöht werden, eher der Zoll. Die Wehrſteuer ſollte eingeführt werden, und brächte viele Millionen ein; ſie wäre auch ein gerechter Ausgleich gegen⸗ über denjenigen, welche Soldat ſind und 2 bis 3 Jahre dem Ver⸗ dienſt entzogen ſind. Uebrigens ſind die Steuern ſo zu verteilen, daß ſie die ſtarken Schultern treffen. Das muß Hauptgrundſatz bei der Beſteuerung ſein.— Der Redner erntete reichen Beifall. In das auf denſelben durch Herrn Hauptlehrer Brecht ausge⸗ hrachte Hoch ſtimmten alle Anweſenden freudig ein. * Großſachſen, 17. Nov. Geſtern abend fand auf Ver⸗ anlaſſung des Nationalliberalen Bezirksvereins im Saale des Gaſthauſes„zum weißen Lamm“ dahier eine gutbe⸗ ſuchte Verſammlung ſtatt, in der unſer Landtagsabgeord⸗ neter, Herr Valentin Müller über den letzten Landtag Bericht erſtattete. Eröffnet wurde die Verſammlung durch den Vorſitzen⸗ den des Nationalliberalen Vereins Herrn Fabrikanten Feder. der die Verſammelten begrüßte und für ihr Erſcheinen dankte. Er erwähnte, daß ſich ſeit der letzten Verſammlung für das ba⸗ diſche Volk ein ſchmerzliches Ereignis zugetragen habe und zwar durch das Ableben unſeres allverehrten Landesfürſten Großherzog Friedrichs 1. von Baden, dem es gegönnt war, die Geſchicke Ba⸗ dens über 50 Jahre lang ſegensreich und zum Wohle ſeines Vol⸗ kes zu leiten; wir könnten aber beruhigt ſein und mit Vertrauen in die Zukunft ſchauen, da man die Gewißheit habe, daß unſer jetziger Großherzog Friedrich II. das badiſche Land im Sinne ſeines Vaters zur vollſten Zufriedenheit ſeines Volkes, weiter regieren werde. Sodann erteilte der Vorſitzende unſerem Abge⸗ ordneten Herrn Müller das Wort. Dieſer hob in erſter Linie hervor, daß bei der letzten Landtagswahl Großſachſen von allen Orten des Bezirks am beſten für ihn gewählt habe und dankte nochmals für das ihm dadurch erwieſene Vertrauen. In einer etwa zweiſtündigen Rede gab er dann einen Ueberblick über die verſchiedenen Arbeiten des letzten Landtags. In der Verſammlung nahmen auch einige Herren aus Weinheim teil. * Ziegelhauſen, 19. Nov. In einer vom liberalen Verein Ziegelhauſen einberufenen Verſammlung hat geſtern Abend der Landtagsabgeordnete, Herr Profeſſor Quen⸗ zer aus Heidelberg, ſeinen hieſigen Wählern Bericht über ſeine Tätigkeit im verfloſſenen Landtag erſtattet. Die Verſammlung war ungemein reich beſucht. Der große Saal im„Adler“ war bis auf den letzten Platz beſetzt. Es war aber auch gar nicht anders zu erwarten, gab doch der Abgeordnete in der Haupt⸗ ſache der Allgemeinheit Kenntnis von dem Stand der Brücken⸗ frage. Alle Parteien waren einmütig vertreten und hörten ge⸗ ſpannt dem anderthalbſtündigen Vortrag zu. Die Beteiligung an der ſich dem Vortrag anſchließenden Diskuſſion war ſo leb⸗ haft, daß der Vorſitzende der Verſammlung dieſe in ſpäter Stunde ſchließen mußte, obwohl noch mancher der Anweſenden ſich zu Wort gemeldet hatte. Mit Beifall haben die erſchienenen Ziegel⸗ „Gemach, gemach, Frau Jürgens,“ entgegnete er ruhig,„Ihr tut, als wollte ich Euch ans Leben und bin Euch doch noch nie⸗ mals zu nahe getreten.“ „Du biſt da, Ditlef, und damit iſt alles geſagt. Als ewige Mahnung an das, was einſt geweſen, als ewiger Schatten, der ſich zwiſchen mich und das Glück brängt.“ „Nicht doch, Frau Jürgens. Ihr übertreibt. Ich ſehe Euch kaum und ich denke auch nicht an Euch, wie Ihr auch wohl nicht an mich denkt. Daß unſere Höfe aneinander ſkoßen, braucht Euch nicht zu kümmern. Geſchieht es doch, ſo iſt das wohl ein ſicheres Zeichen, daß Euer Herz nicht ganz frei iſt von einer Schuld, die Ihr einſt mit kaltem Herzen und kaltem Lächeln ge⸗ leugnet habt. Wir gehen jeder unſere eigenen Wege, wie Ihr es gewünſcht. Ich habe bisher Eure Wege noch nicht gekreuzt. Warum kreuzt Ihr den meinen?“ „Ditlef, Du biſt grauſam. Ich, ich kenne Dich nur zu gut und weil ich Dich kenne, darum weiß ich auch, warum dieſer Todeshügel, Dein Hof, an den unſeren grenzt. Wenn Du mich e lieb gehabt, Ditlef, wenn jemals eine Stimme in Deinem Herzen für mich geſprochen hat, ſo erfülle meinen einzigen und letzten Wunſch: geh fort, Ditlef. Laß den Helhoog, geh fort in ferne Meere und Länder, nur eine kleine Weile, Ditlef, wenn Du es nicht für immer kannſt, und ich will Dich ſegnen. Hörſt Du mich Ditlef!“ (Fortſetzung ſolgt.) CThealer, Nunſt ung Wſſſenſchan Theater⸗Notiz. Die Intendanz keilt mit: In einem hieſigen Blatte wurde geſtern das Bedauern ausgeſprochen, daß die Inten⸗ Daunz davon abfehen will, die Dichter⸗ und Tondichter⸗Matinsen guun Sinheitspreiſe von 30 Pfg. per Platz künfktig zu wiederholen. der geringen Anzahl Beſtellungen und dem ſchwachen Beſuche erſten Matinse mußte die Intendanz den Schluß ziehen, daß fütr das Publikum aus Arbeiterkreiſen ein Intereſſe, wie bisher für Theatervorſtellungen gezeigt, für derartige Matinésen weit weniger beſteht, vielleicht auch nur infolge der für dieſe Kreife zum Theater⸗ beſuch anſcheinend weniger günſtigen Tageszeit. Während zur beutigen Aufführung des Luſtſpiels„Was Ihr wollt“ 41 600 Bil⸗ letts beſtellt, die verfügbaren 1100 Karten alſo nahezu 38 mal ge⸗ geichnet wurden, betrug die Zahl der zur erſten Matinée auf das dezügliche Ausſchreiben abgeſetzten Karten nur ca. 100 Stück, ſodaß, um die Matince zu ermöglichen, die übrigen Karten im allgemeinen Tagesverkauf an Perſonen jener Kreiſe ausgegeben werden mußten, für welche die zu ſo billigem Preiſe veranſtaltete Matince nicht beſtimmt war. Auch die letzte Schiller⸗Matinee wies im 4. Range nur ſehr ſchwachen Beſuch auf— Galerie 6 Per⸗ ſonen— wodurch beſtätigt wurde, daß nicht einmal zur erſten Auf⸗ führung für die billigen Plätze zu 30 Pfg. genügend Publikum (Aumerkung der Redaktion. Der geringe Prozentſatz der Matinse⸗Beſucher aus Arbeiterkreiſen ſcheint uns nicht nur viek⸗ leicht, ſondern mit ziemlicher Sicherheit auf den Umſtand der „weniger günſtigen Tageszeit“ zurückzuführen zu ſein. Und nun ſind bekanntlich gar die erſten derartigen Verſuche auf die letzten ſchönen Herbſtfonntage gefallen. Man kann es unſeres Erachtens Arbeitern, welche die ganze Woche über an die Fabrik gefeſſelt ſind, nicht verargen, wenn ſie den einzigen freien Tag lieber zu einem praktiſch angewendeten Schiller ſchen„Spaziergang“ benützen, ſtatt eine noch ſo geiſtwolle„Confersnoe“ über Schiller mitanzuhören. Auch der wärmſte Theaterfreund läßt ſich einen Sonntag— er müßte denn ſchon auf Gottes weiter Welt nichts anderes vorhaben — nicht gern durch eine Mittags⸗Theaterſtunde entzweiſchneiden. Solche Neuerungen, deren guter Kern gar nicht verkannt werden ſoll, müſſen ſich eben erſt nach und nach einbürgern, was freilich, ſolang nicht einmal ein entſprechendes deutſches Wort für„Ma⸗ tinse“ gefunden iſt, noch ein Weilchen dauern dürfte.—ee—) Die Intendanz teilt ferner mit, daß von einem Engagement des für unſere Hofoper in Ausſicht genommenen Heldentenors Herrn Mengzinsky endgiltig Abſtand genommen worden iſt. Hochſchulnachrichten. Freiburg, 18. Nov. Bei der geſtri⸗ gen 3. Immatrikulation ſchrieben ſich 150 Studierende ein, dar⸗ unter 2 Frauen. Die Geſamtfrequenz der Hochſchule weiſt in dieſem Winter 1813 Studierende auf(1744). Dazu kommen 113 Hörer, ſo daß im ganzen 1926 Perfonen die Vorleſungen be⸗ beſuchen.— Darmſtadt, 18. Nov. Wie bekannt, hat Herr Profeſſor Pützer vor kurzem einen Ruf an die Techniſche Hoch⸗ ſchule Hannover abgelehnt. Unmittelbar darnach wurden ſeitens der Preußiſchen Regierung Verhandlungen mit ihm angeknüpft wegen einer Ueberſiedelung an die Techniſche Hochſchule Char⸗ lottenburg. Wir können mitteilen, daß es gelungen iſt, den be⸗ kannten Architekten und Hochſchullehrer zu beſtimmen, auch dieſen zweiten überaus ehrenvollen Ruf abzulehnen und es wird gewiß von allen Seiten auf das Freudigſte begrüßt werden, daß ſeine Kraft unſerer Hochſchnle und unſerem Lande erhalten bleipt. Einen Preis von fünftauſend Mark für die beſte kurze Erzählung ſetzt die bekannte Wochenzeitſchrift„Daheim“ aus, um ihren nächſten, 45. Jahrgang mit einer Meiſternovelle von be⸗ ſonderem literariſchen Wert eröffnen zu können. Schlußtermin der Einſendungen iſt der 15. März 1908. Das Ergebnis ſoll am 1. Mai 1908 bekannt gegeben werden. Die näyeren Bedingungen werden auf Wunſch von der Daheim⸗Redaktion in Berlin., Tauenzienſtraße 7 B portofrei zugeſandt. Eine Ausſtellung für Theaterkunſt. Aus Paris wird berich⸗ tet: Im Marspavillon des Loupre wird im kommenden Früh⸗ jahr eine höchſt intereſſante Ausſtellung eröffnet werden, eine Theaterkunſtausſtellung, in der ein koſtbares Material von Skizzen, Modellen und Szenenentwürfen vereinigt ſein wird. Die Theaterkunſt des 17., 18. und 19. Jahrhunderts wird in lückenloſer Reihe an dem Auge des Beſchauers vorüberziehen; die Große Oper, die Comsdie und einige andere Bühnen werden die noch vorhandenen Skizzen und Entwürfe der Dekorations⸗ maler zur Verfügung ſtellen und alle vorhandenen kleiner Szenen⸗ modelle werden dabei einen intereſſanten Ueberblick über die 3 — General⸗Anzeiger. 2. 5 häuſer ohne Ausnahme anerkannt, daß der Abgeordnete ſein vor der Wahl abgegebenes Verſprechen eingelöſt und für die hieſige Gemeinde das Menſchenmögliche geian hat. Nus Stadt und Tand. * Maunheim, 19. November 1997, 8*Vom Hofe. Sonntag abend 8 Uhr iſt der Kronprinz von Schweden, von dem Großherzog zur Bahn geleitet, von Karlsruhe abgereiſt. Miniſterialpräſident Geheimrat Freiherr von Mar⸗ ſchall iſt nach Dresden und Deſſau gereiſt, um den Regierungs⸗ antritt des Großherzogs den dortigen Höfen anzuzeigen. Verſetzt wurde Amtsgerichtsſekretär Karl Eiſenträger in Lahr zum Amtsgericht Durlach. 8 5 Prüfung. In der 2. Hälfte des Monats Januar k. J. findet Termin für die und 2. Prüfung der Handarbeits⸗ lehrerinnen ſtatt. Anmeldungen ſind ſpäteſtens bis zum 20. Dezember ds. Is. beim Großh. Oberſchulrat einzureichen. Angeſtellt wurden nachſtehend verzeichnete Poſtpraktikanten in den von ihnen verwalteten Ober⸗Poſt⸗ bezw. Obertelegraphen⸗ ſekretärſtellen: Wilhelm Müller in einer Oberpoſtſekretärſtelle beim Poſtamt 1 in Karlsruhe, Karl Heiß in einer Ober⸗Poſt⸗ ſekretärſtelle beim Poſtamt 1 in Mannheim, Emil Ernſt in einer Oberpoſtſekretärſtelle beim Poſtamt in Heidelberg und Heinrich Grieſinger in einer Obertelegraphenſekretärſtelle beim Telegraphenamte in Mannheim. * Ausgabe von Denkmünzen. Es werden Denkmünzen und zwar Fünf⸗ und Zweimarkſtücke mit dem Bild, Geburts⸗ und Todes⸗ tag Großherzog Friedrichs I. geprägt. * Die Ausgabe der neuen Zehnmarkſcheine hat bei der Reichs⸗ ſchuldenverwaltung gegen Rückgabe von Reichskaſſenſcheinen zu 20 und 50 M. begonnen. Bei der Reichsbank wird die Verausgabung in den allernächſten Tagen ihren Anfang nehmen. Zur Ausgabe ge⸗ langen im ganzen 9 Millionen Stück, alſo 90 Mill. Mark, von denen in der Reichsſchuldenverwaltung etwa 50 000 Stück täglich zur Ausgabe fertiggeſtellt werden. Die bisherigen Reichskaſſenſcheine zu 20 und 50 M. werden nach und nach eingezogen, um durch Reichs⸗ banknoten zu den gleichen Beträgen erſetzt zu werden. * Wahlen zum Kaufmaunsgericht. In Kaiſerslaulern turden gewählt: 5 Kandidaten vom Leipziger Verband, und je vom Deutſchnationalen, Hamburger und Frankfurter Verband. * Erfinderliſte für das Großherzogtum Baden. Patent⸗ ammeldungen: B. 47 052. Verfahren zum Egaliſieren der Stoffaſern vor dem Auflauf auf das Papiermaſchinenſieb; Zuf. 3. Anm. B. 45 983. Ernſt Böhm, Gernsbach.— L. 23637. Vorrich⸗ tung zum Ausſchneiden von Kreisbogenſtücken aus Hölzern. Iſidor Lang, Ottersweier, Baden. Patenterteilungen: Nr. 193 202. Ohrring mit an den Enden eines Klemmbügels an⸗ geordneten Preßbacken. Knoll u. Pregiser, Pforzheim.— Gebrauchsmuſter⸗Einktragungen. Nr. 312780. Kra⸗ genknopf. Fa. Fr. Kammerer, Pforzheim. Nr. 321 790. Schnell⸗ hefter mit an beiden Enden angebrachten Klemmſchiffchen. Emil Neumeiſter, Lahr i. B. Nr. 321 119. Ableſevorrichtung an Schreibmaſchinen. Otto Kopp, Offenburg. Nr. 321763. Mit Leuchtmaſſe verſehener Druckknopf für Klingel⸗ und Lichtleitungen oder dergl. Arthur Junghans, Schramberg. Nr. 321 384. Rafterſteinhalter aus Gummi oder dergl. Friedrich W eber⸗Mann⸗ heim. Nr. 321 741. Muskatnußreiber. Franz Joſef Rau, Karls⸗ ruhe, Baden. Nr. 321 658. Aufdeckbares Möbelpolſter. Franz Steidlinger, Karlsruhe i. B. Nr. 321 107. Schließkloben für Baskülberſchlüſſe. Th. Niemand jr. in Baden⸗Baden. Aus⸗ künfte ohne Recherchen gratis und franko durch die Expedition. * Die badiſche Anwaltskammer war am Sonntag zu ihrer ordentlichen Jahrestagung im Juſtizgebäude in Karlsruhe ver⸗ ſammelt. Rechtsanwalt Dr. Bin z⸗Karlsruhe begrüßte als ſtell⸗ vertretender Vorſitzender der Kammer die aus dem ganzen Lande zahlreich erſchienenen Kammermitglieder und leftete die Verhand⸗ lungen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vor⸗ ſitzende in tief empfundenen Worten des Hinſcheidens Großherzog Friedrichs I. Dem neuen Herrſcher, der zur Freude ſeines Vol⸗ kes bereits kundgegeben habe, daß er nach dem Vorbilde ſeines Vaters ſeines hohen Amtes zu walten entſchloſſen ſei, brachte der Vorſitzende gleichfalls unter dem lebhaften Beifall der Verſamm⸗ lung die innigſten Wünſche für eine ſegensreiche, lange und er⸗ folgreiche Regierung dar. Er teilte mit daß der bisherige ver⸗ diente Vorſitzende des Kammervorſtandes, Rechtsanwalt Dr. C. Blum⸗Karlsruhe, ſich ins Privatleben zurückgezogen habe und daher auch vom Amte des Vorſitzenden zurückgetreten ſei. Gleich⸗ zeitig mit ſeiner Rücktrittsanzeige habe Herrr Dr. Blum der Unterſtützungskaſſe bedürftiger Hinterbliebener badiſcher Anwälte die Summe von M. 1000 üdergeben. Unter lebhafter Zuſtim⸗ mung gab der Vorſitzende dem Danke und der Anerkennung für die vorbildliche Arbeit des Herrn Dr. Blum an der Spitze der badiſchen Anwaltſchaft warmen Ausdruck.— Dem im verfloſſenen Geſchäftsjahre verſtorbenen Vorſtandsmitglied Dr. Fri edberg widmete der Vorſitzende Worte kreuen Gedenkens. Sodann wurde zur Beratung der umfangreichen Tagesordnung geſchrit⸗ An die Hülfskaſſe für deutſche Rechtsanwälte wird eine Für Unterſtützung von badi⸗ 4— ten. Beihilfe von M. 1200 gewährt. ſchen Rechtsanwälten und deren Hinterbliebenen werden Mark 2000 in den Etat geſtellt. Ein zum erſtenmale der Kammer vor⸗ liegendes Geſuch des Verbandes badiſcher Anwaltsgehilfenvereine um Gewährung einer Beihülfe zu ihrer Unterſtützungskaſſe wurde dadurch erledigt, daß zu dieſem Zwecke eine Beiſteuer von 1000 Mark bewilligt wurde. Nachdem noch eine Satzungsänderung beraten und beſchloſſen war, wurden die Wahlen zum Kammer⸗ vorſtand vorgenommen. Der Vorſtand beſteht nunmehr aus ſol⸗ genden Mitgliedern: Dr. Binz, Fiſcher, Frühauf, Gr u m⸗ bacher, KHuſel, Fr. Weill, Zukt in Karlsruhe, Hachen⸗ burg, Katz, Selb in Mannheim, Helm in Heidelberg, Grof in Pforzheim, Muſer in Offenburg, Sinauer in Freiburg und Beyerle in Konſtanz. Hierauf fand eine Aus⸗ ſpracht über den Geſetzenlwurf betr. die Aenderung des Ge⸗ richtsverfaſſungsgeſetzes, der Zivilprozeßordnung, des Gerichts⸗ koſtengeſetzes und der Gebührenordnung für Rechtsanwälte ſtatt. Nach kurzer ſehr wirkungsvoller Debatte fand die im politiſchen Teil mitgeteilte Reſolution des Vorſtandes einſtimmige An⸗ nahme. Mit Worten des Dankes für das zahlreiche Erſcheinen ſchloß der Vorſizende die vierſtündige Tagung, die einen ſehr eindrucksvollen Verlauf nagm. * Der finanzielle Abſchluß der Ausſtellung iſt zwar vor Jahres⸗ ſchluß wohl kaum zu erwarten. Dagegen ſtehen einige intereſſante Ginzelzahlen ſchon jetzt feſt, die in dem Werke„Mannheim 1907“ mitgeteilt ſind, das unter der Preſſe iſt und demnächſt in vornehm⸗ ſter Ausſtattung mit reichem Bilderſchmuck in der Dr. H. Haas' ſchen Buchdruckerei erſcheinen wird. Der Erlös aus Dauer⸗ und Beſuchskarten beträgt für 70 000 Stück rund M. 515 000, dazu kommen für Tageskarten jeder Rubrik(zirka 830 000 Stück) rund M. 653 900. Mithin haben die Eintritts⸗ gelder im ganzen M. 1 168 900 gebracht. Der letzte Voranſchlag von M. 691 000 iſt alſo um nicht viel weniger als eine halbe Million Mark überholt wordenz dafür ſind aber auch die Ausgaben weit über die Voranſchlagsſätze hinausgewachſen. In dem erwähnten Werke iſt die Vermutung ausgeſprochen, daß ſich die Einnahmen und Ausgaben auf 2 bis 27 Million Mark belaufen werden. HBeleuchtet die Gänge und Treppen! Auch das Oberlandes⸗ gericht ſtellt ſich auf den Standpunkt, daß der Hausbeſitzer oder der von ihm beauftragte Hausverwalter verantwortlich iſt für eventuelle Unfälle infolge unterlaſſener Beleuchtung, wenn ſie ſich nicht durch ausdrückliche Verpflichtung der Mieter zur Be⸗ luchtung der Treppen und Gänge dieſer Verantwortlichkeit ent⸗ ledigen. Am 18. Februar 1905 Abends ſtürszte die Zeitungs⸗ trägerin einer hieſigen Druckerei im Hauſe B 4, 13 in den Keller und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. In dem Hausgange lag eine Falltüre nach dem Keller, die, wenn ſie geöffnet iſt, durch ein Gitter abgeſperrt wird. Die Zeitungsträgerin trat in dem un⸗ beleuchteten Hausgang wider das Gitter, dasſelbe gab nach und die Frau ſtürzte kinunter in den Keller. Die Klage der Buch⸗ druckerberufsgenoſſenſchaft richtete ſich gegen den Rechtskonſu⸗ lenten Auguſt Freytag, den von dem Eigentümer des Hauſes, Waiſenrichter a. D. Aexander Groß in Mainz, beauftragten Hausverwalter. Das Landgericht erkannte die Schadenerſaßpflicht des Hausverwalters an und auch das angerufene Berufungs⸗ gericht hat jetzt in dem gleichen Sinne entſchieden. Er wurde als der allein Verantwortliche angeſehen, weil er den Mietern nicht die Verpflichtung zur Beleuchtung übertragen hatte. In den Urteilsgründen heißt es: Für die Entſchädigungspflicht ſei es un⸗ erheblich, ob die Gittertüre richtig eingehängt war oder nicht. Kauſal für den Unfall war die mangelnde Beleuchtung des Haus⸗ ganges. Hätte der Angeklagte, wie es ſeine Pficht war, in irgend einer Weiſe geſorgt, daß der Hausgang an jedem Abend beleuchtet geweſen wäre, ſo hätte die Zeitungsträgerin die geöffnete Keller⸗ türe geſehen und ſich vor Schaden bewahren können. Auch ein konkurrierendes Verſchulden der Zeitungsträgerin liegt nicht vor. Die Oertlichkeit des Hausganges war ihr bekaunnt und da ſie ihn jeden Abend paſſierte, konnte und durfte ſie annehmen, daß auch an dieſem Abend nichts gefahrbringendes vorhanden wäre. Es kann ihr deshalb nicht der Vorwurf gemacht werden, daß ſie trotz der Dunkelheit in dem ihr wohlbekannten * Im Mannheimer Dieſterwegverein woch, den 20. ds. Mts, abends ½ Uhr, des Herrn Stadtſchularztes Dr. Steph Krankheiten mit Demonſtrationen ſtatt. wird an dieſem Abend beſonders über ſteckende Krankheiten und ihre Bekämpfung“ ſprechen. Thphus, Puerperalfieber, Scharlach, Diphtherie, Kroup (dabei Herſtellung des Behring'ſchen Heilſerums), ſodann auch Ma⸗ ſern, Keuchhuſten, Ruhr, Genickſtarre, ägyptiſche Augenkrankheit und die moderne Behandlung der Tuberkuboſe, ſowie Vorbeugung gegen dieſelbe, desgleichen das Reichsſeuchengeſetz wer⸗ den zur Beſprechung gelangen und die Beziehungen zur Schule dabei geſtreift werden. Es verſpricht onach auch dieſer Abend ein höchſt intereſſanter und ſehr lehrreicher zu werden, der einen recht gahlreichen Beſuch namentlich ſeitens der Eltern ſowie insbeſondere der geſamten hieſigen Lehrerſchaft verdient. der zweite Vortrag ani über anſteckende Der Herr Vortragende „einheimiſche an⸗ Gange vorwärts ſchritt. findet am nächſten Mitt⸗ Der Vortrag findet in di Tilfe)CCCCCCC der Aura der Friedrichsſchule ſtatt und har febermann freien Zutritt. 85 Kauſmänniſcher Verein weibl. Angeſtellter. Neben dem reichholtigen Winterprogramm, das den Mitgliedern an Unter⸗ haltung und Belehrung vieles bietet, hat der Verein noch eine weitere und zwar eine berufene Referentin zu einem Vortrage gewonnen. Frau Johanna Waeſcher⸗Kaſſel(Vorflandsmik⸗ glied der verbündeten kaufm. Vereine weibl. Angeſtellter) ſpricht 5f 2 W 75 7 2 über:„Was haben die Frauen im kaufmänniſchen Beruf ihrer Standesorganiſation zu danken un d welche Aufgaben hat dieſe noch zu löſen?“ Dieſes hochwichtige und zeitgemäße Thema, das nicht allein un⸗ ſeren Mitgliedern von großer Wichtigkeit ſein wird, will der Verein auch weiteren Kreiſen näher bringen. Der Einkritt iſt deshalb auch für alle die, weſche Intereſſe für die Sache haben, unentgeltlich. * Der Verein Mannheimer Perückenmacher und Friſeure ver⸗ anſtaltete am Sonntag den 17. November einen Familien⸗ abend unter gefälliger Mitwirkung des„Arion Mannheim“ (ITſemann ſcher Männerchor). Der gemütliche Saal des Friedrichs⸗ hofes erwies ſich faſt als zu klein. Die geſanglichen Darbietungen des„Arion“ fanden den ungeteilten Veifall der Anweſenden. Hei⸗ tere Couplel⸗ und Zitherduette wurden in vorzüglicher Weiſe zu Gehör gebracht. Stürmiſchen Beifall erntete ein junger Mannbei⸗ mer Künſtler, Herr H. Vogt, deſſen Varition gute Schulung ver⸗ riet. Die vergnügten Perückenkünſtler beſchloſſen den gelungenen Abend mit einem gemütlichen Tänzchen. b. Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abteilung Mann⸗ heim. Mittwoch, 20. d.., um 4 Uhr nachmittags, findet im Wilhelmshof der erſte diesjährige Diskutiernachmittag ſtatt. Dieſe Nachmittage ſind bekanntlich dazu beſtimmt, in kleine⸗ rem Kreiſe Gelegenheit zur gründlichen Ausſprache über ein vor⸗ her beſtimmtes Thema zu geben; das dieswöchentliche Thema lautet: Sollen die Vereinsmitglieder in den Mitgliederliſten nur mit ihrem Namen oder auch mit dem Titel des Mannes genannt werden? 5 * Handelshochſchulkurſe. Das handelsrechtliche Praktikum iſt für dieſe Woche von Freitag auf heute abend, Dienstag, den 19. d. M. 7½ Uhr. verlegt. „ Eine Radikalkur. Der Lammwirt Geyer in Käſertal iſt dafür bekannt, daß er für den Akkohol eine beſondere Vorliebe hat. Ein Vorſall, der ſich Ende voriger Woche in ſeiner Wirtſchaft trug, war ganz dazu angetan, ihn von dieſer üblen Angewohn kcit für immer zu heilen. Ein Gaſt, ein in Käferthal wo der Schuhmacher, verlangte ein Kirſchwaſſer. Kaum aber hat der Gaſt die Flüſſigkeit über die Lippen gebracht, als er auc ſchon einen brennenden Schmerz verſpürte. Nun nippte auch de Wirt von dem„Schnaps“. Der Erfolg war der gleiche Als daraufhin der Inhalt der„Kirſchwaſſerflaſche“ unterſucht wurde, ſtellte ſich beraas, daß ſie— Salz ſfäure enthielt. Der Ver⸗ dacht, ihrem Mann dieſen etwas zu derben Schabernack geſp zu haben, fiel ſofort auf die Wirtin. Die Frau hatte auch ihrem Dienſtmädchen gegenüber zugegeben, daß ſie die Säure in di Kirſchwaſſerflaſche getan bobe, um ihren Mann von ſeiner Vor liebe für alkoboliſche Getränke zu kurieren. Die Frau, die dar⸗ aufhin in Haft genommen wurde, hat aber inzwiſchen ihr Geſtändnis widerrufen und behauptet jetzt, überhaupt nicht zu wiſſen, wie die Flüſſigkeit in die Flaſche gelangt ſei. Der Wirt, der einen Tobſuchtsanfall bekam, mußte in die Irrenabteilung des hieſigen Krankenhauſes verbracht werden, Ob er von hier aus der Heidelberger Irrenklinik überwieſen wird, iſt noch nie eniſchieden. Der Gekt, der ſich die Mundhöhle und den arg verbrannt hat, befindet ſich im Käferthaler Kranken Dauernde nachteilige Folgen wird die Affäre für ihn 1 haben. * Künſtleriſche Photographie! Bei einem phott Wettbewerb, an dem ſich 63 Firmen beteiligten, erhi H. Lill, Hofphotograph, Mannheim und Stuttgar den Preis. Das Preisgericht äußerte darüber: Die Preiſen bebachten Einſendungen gehören mit zu dem? in den letzten Jahren auf dem Gebiete künſtleriſcher P photographie geſchaffen worden iſt.“ *Betriebsunfall.(Amtlich). Geſtern nachmittag.45 hat in Rheinau eine aus Hafen 1 Weſt nach dem Ba ausfahrende Rangierabteilung ein Bierfuhrwerk an der ßendurchſchneidung in Höhe des Braunkohlenbrikettver überfahren. Ein Pferd wurde getötet, das zweite verwu Das Fuhrwerk und die Lokomotive ſind beſchädigt. wurden nicht verletzt. 5 Ein kleiner Kellerbrand brach heute früh halb 8 Uhr der Firma Allſtadt u. Mayer, Dampfſäge⸗ und Hobelwerk in der Fruchtbahnhofſtraße aus. Die im Keller aufgeſpeicherten Hobel⸗ ſpäne waren in Brand geraten. Die Berufsfeuerwehr rückte n Kunſt vom 17. Jahrhundert bis zur die Entwickelung der geiſtlichen Zere⸗ Modellen über⸗ — Die lebensmüde Amerikanerin. in deren Mittelpunkt eine lebensmüde aus Saßnitz auf Rügen gemeldet. 30 ſtellte ſich dieſer Tage eine jüngere e ein, die von Bergen gekommen war. Sie begab ſich ſofort auf ihr Zimmer mit der Angabe, ſich von der weiten Reiſe dusruhen zu wollen. Gegen Mitternacht hörte ein Herr, der das Nebenzimmer bewohnte, einen Schuß fallen. Nachdem der Wirt benachrichtigt worden war, wurde das von maen ver⸗ ſchloſſene Zimmer geöffnet, und man fand die fremde Dame de⸗ wußtlos in einer großen Blutlache liegend. Sie hatte ſich mit dem Revolver eine Kugel in die Schläfe gejagt. Der Tod trat erſt nach einigen Stunden ein, nachdem ſich ein Arzt vergeblich um die Sterbende bemüht batte. Die Lebensmüde batte auf einem Zettel die Nachricht hinterlaſſen, daß ſie aus Newpork ſtamme, Muſiklehrerin ſei und Eva Herſchelmann heiße. Außer einem Portemonnaie mit 3,20 Mk. Inhalt fand man einen klei⸗ nen Handkoffer vor. Die Leiche wurde beſchlagnahmt. — Mark Twains Kur. In dem jüngſten Kapitel ſeiner in der „North American Review“ erſcheinenden Biographie verrät Mark Fwain ein vorzügliches Rezept zur Behandlung von Leuten, die bei Feſteſſen zu viel Reden halten. Er ſ elbſt hat das Mittel mit vollem Erfolg bei einem Feſtmahl im Hauſe Dodge angewandt. Es waren mehr als zwanzig Gelegenheiten gewöhnlich geſchieht: al aplic 5 5 daß ein wabres Pandämonium herrſchte— für nerböle Leute ein lieblicher Ohrenſchmaus. Da wandte ſich Mark Twain an ſeine Nachbarin und ſagte:„Tun Sie, bitte, das, was ich Ihnen ſagen werde, und Sie ſollen ſehen, daß dieſe Geſellſchaft hier, die mit ihrem lauten Geſchrei eher an eine Inſurgenten⸗ bande als an eine Tafelrunde erinnert, ſich bald wieder innerhalb der Grenzen vornehmer Diskretion bewegen wird. Rücken Si? nur räher heran und tun Sie ſo, als wenn Sie das, was ich Ihnen ganz leiſe erzählen werde, mit dem größten Intereſſe anhörten.“ Die Dame war einverſtanden, und die Kur begann. Als man die beiden Köpfe ſo dicht beieinander ſah, wurde hier und da ein Tiſch⸗ gaſt aufmertſam und hörte, von Neugier ergriffen, zu ſchwatzen auf. Ganz Ohr wurden natürlich zuerſt die nächſten Nachbarn, und das Schweigen pflanzte ſich von einem zum andern fort, weil jeder gern hören wollte, was die beiden ſo intereſſieren mochte. Mark Trvain ſchien ſich um die bereits erzielte Wirkung nicht zu küm⸗ mern, ſondern fuhr ruhig in der Erzählung einer ganz phantaſtiſchen Geſchichte fort, wobei er nach und nach die Stimme ein wenig lauter werden ließ. Plötzlich packte er ſeine aufmerkſam lauſchende Nachbarin bei den Stirnhaaren, ſchaute ihr mit feurigen Blicken in die Augen und ſchrie mit einer Stentorſtimme:„Wie gefällt Ihnen Chicago?“ Nun erhob ſich ein gewaltiger Lärm:„Mark Twain macht ſich über uns luſtig!“ ſchrie man von allen Seiten. Der Humoriſt aber gebot Ruhe und hielt eine kleine Predigt, in welcher er darauf hinwies, daß die Gäſte, die bei einem Eſſen ſolchen Lärm machten, dem Helden ſeiner improviſierten Geſchichte glichen. Dieſer Mann habe, um ſeine Nachbarin zu fragen, wie ihr Chi⸗ cago gefiele, die Augen wie ein Wahnſinniger aufgeriſſen und dazu wie ein Beſeſſener gebrüllt. — Gegen die Wolkenkratzer. Aus Newyork wird berichtet:„Die „skyscrapers oder Wolkenkratzer ſind für Reklamezwecke ſehr ge⸗ eignet; ſie entſtellen aber die Stadt und ſind, wenn ein Feuer ausbricht, überaus gefährlich.“ Das iſt das Verdikt einer Newhorker Vaukommiſſion, welche der Anſicht iſt, daß Häufer von meh: als 62 Meter Höhe(das entſpricht etwa 20 Stockwerklen) nicht mehr 1 Gäſte bei Tiſch, und es geſchab. was bei ſolchen Die Unterhaltung wurde all⸗ gebaut werden ſollten. Die Verſicherungsgeſellſchaften fürchteten, daß dem Singer⸗Palaſte mit ſeinen 40 werken balb ein Haus mit 50 und dann vielleicht gar eines mit 60 Stockwerken folgen —f die amerikaniſchen Baumeiſter ſind nämlich feſt daß die Stahlkonſtruktionen gegenwärtig einen ſolchen Vollkommenheit erreicht haben, daß man ohne jede Ge „Gebäude von beliebiger Höhe errichten kann. Das Ha liegt in der Frage nach der Lebensdauer dieſer zum Himme ſtrebenden Gebäude; die Stahlhäuſer ſind aber Gegenſta Inſpektionen, da man ſchon bei den erſten Zeichen von Sp oder Roſtfraß eingreifen muß, um die in ihrer Gräßl auszudenkende Kataſtrophe eines Einſturzes des metalliſch rippes zu verhüten. Mindeſtens 24 Newyhorker„skyscrape über die durch die neue Bauordnung feſtgeſetzte Höhengren könnte; — Tatjana Leontiew als Heldin einer Nopvelle. 8 Ruſſin, welche in Interlaken einen harmloſen Rentier erſ⸗ ſie ihn für den ruſſiſchen Miniſter Durnowo hielt, i blutige Tat zu trauriger Berühmtheit gelangt. Sie nun 'terariſch verwertet und bildet die Hauptfigur der Novelle jana“, deren erſter Teil im Nodemberheft des„Literariſchen D öſterreich“ erſchienen iſt. Der Verfaſſer, Herr Dr. Raim werland, hat Tatjana Leontiew im Sommer 1906, kurz vo Mordtat, in Chamouix perſönlich kennen gelernt und mit ihr Montblane beſtiegen. 5 — Ein neu entdecktes Urvolk in berichtet wird, iſt der amerikaniſche Forſcher Dr. George don ſoeben von einer langwierigen wiſſenſchaftlichen Expet den Einsden Alaskas beimgekehrt und bringt eine reich ſwertbolles Material über ein ſeltſames Urvolt, Wiſſenſchaft unbekannt geweſen iſt, und das Pro ſeiner Forſchungsfahrt entdekt ſat, Der Stamm, einf reich und ßpeitberbreitet, zählt bheute nur noch einige Köpfe; ſeine MWohnſtätten liegen faſt 800 engi. Meile Mündung des Koskowinfluſſes entfernt. Gordon hat Menſchenſchlag„Kuskoragammten! geuan; im Ge atbabaskiſchen Indianern und den Es Einſchlag aſiatiſcher Raßker male. Alaska. Wic aus —1 hier mii den älteſten Einwohnern A —Ssneral⸗Auzeiger.(Mittagblakt) Mannheim, 19. November⸗ 755 21 Len Brand. Der Schaden iſt unbedeutend. zünſtler⸗Cabaret's im zahlreichen Be⸗ fuches was auch des Enſe kan. In erſter Linie ſind es Herr Siegwart Gruder, der mnoderne Bohéme, der Rivale von Danny Gürtler, Lene [Sand, eine Kopiſt Flügel, wie man ſie ſelten zu hören Pekommt, Sophie ſi Birk, die bekannte Schriftſtellerin, ſowie die hier ſo beliebte M. Wilden, die von der Direktion Prolongiert wurde und die igen Cabarettiſten, wie das Ge⸗ auer⸗Duett und Emma Winterfeld, die den ſtärkſten Beifall finden. *Aus wigshafen. Die 24 Jahre alte Dienſtmagd Bertha Walter, zurzei ziner Wirtſchaft in der Bismarckſtraße be⸗ Dienſtet, ſtürzte geſtern früh, als ſie im Keller Holz holen wollte, die ganze Kellertreppe hinunter und blieb bewußtlos liegen. Man e das Mädchen in das ſtädtiſche Krankenhaus. Sie hat ichwere innere Verletzungen davongetragen.— Der 10 Jahre falte Schüler Johann Rings aus Beuel bei Bonn, welcher im St. Joſefsſtift zu Mannheim untergebracht war, iſt geſtern von Hort entwichen und wurde heute nacht in der Bleichſtraße aufge⸗ ſriffen. Er wurde wieder in die Anſtalt zurückgebracht. *Mutmaßliches Wetter am 20. und 21. Nov. Bei vorherr⸗ chend öſtlichen bis ſüdöſtlichen Winden und friſch emperatur iſt Rir Mittwoch und Donnerstag zwar größtenteils bedecktes oder nebliges, aber durchweg trockenes und in Höhenlagen auch zeitweilig cheiteres Wetter zu erwarten. Wolizeibericht vom 19. November. Körperverletzung verübten geſtern vormittag 11% Uhr 2 noch unbekaunte Knaben im Alter von 10—12 Jahren in den Spelgengärten in der Nähe der Fabrik von Manz u. Gamber hier uürch, daß ſie einem verh. Schloſſer von hier mit einer Flobert⸗ iſtole in das rechte Auge ſchoſſen. Ein gleichartiger Fall ereignete ſich geſtern abend kurz vor 76 Uhr in der Nähe des Glektrizitätswerkes, woſelbſt ein 10—12 Pahre alter unbekannter Knabe auf einen ledigen Gipſer ohne Ur⸗ ſache einen Schuß mit einer Flobertpiſtole abfeuerte und ihn in pen rechten Oberarm traf. Der Verletzte mußte ſich die gel im Allg. Krankenhauſe entfernen laſſen. In beiden Fällen ergriffen die Knaben nach der Tat die Flucht und konnten bis jetzt ühre Namen nicht feſtgeſtellt werden. Von noch unbekannten Tätern wurden in den letzten Tagen hier atwendet: a) am 16. ds. Mts. aus dem Hofraum Elfenſtraße . 20 ein„Superbe“⸗Fahrrad mit hieſiger-Nr. 24 200; am 18. ds. Mts. vormittags auf dem Speiſemarkt G 1 ein mledernes Portemonnaie mit 26 M. Inhalt; c) geſtern abend Uhr vor dem Schaufenſter§ 1, 8 eine braunlederne Geldͤbörfe it.50 M. Inhalt; d) in Schmollers Warenhaus geſtern abend 2 Uhr ein ſchwarzledernes Portemonnaie mit 14 M. Inhalt; in gleicher Zeit im Warenhaus Wronker ein ſchwarzledernes nonnaie mit 13—14 M. Inhalt; f) geſtern mittag 1 Uhr on einem vor dem Hauſe 8 2, 1 ſtehenden Wagen hernuter ein voll Kartoffel. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutz⸗ ſchaft wird gebeten. VBerhaftet wurden 12 Perſonen, darunter ein Schiffer (Matroſe) von Pfeddersheim wegen Zuhälterei, 1 Taglöhner von ier wegen Hehlerei und Z2polniſche Taglöhner wegen Körperver⸗ etzung. 4————— Letzte Vachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 19. Nov(Telegramm). Die ſeit über 4⁰0 e beſtehende Zement⸗ und Betonbaufirma Dyckerhoff u. 0 0 2 f Wiesmann in Biebrich, Karlsruhe, Nürnberg, Dresden, Berlin, München und Hamburg wurde mit einem Kapital von Millionen Mark in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Die Aktiven bleiben im Beſitze der Familien. Dem Auſſichtsrat ge⸗ Hören an: Kommerzienrat Dyckerhoff als Vorfitzender, Th. Wies⸗ anann als ftellvertretender Vorſitzender, Oberregierungsrat Sbbneiber, Alfred Seeligmann und Dr. A. Dyckerhoff. Offenbach, 18. Nob, Bei den heutigen Stadtver⸗ rdnetenboahlen hat laut„Offenbacher Zeitung“ die bür⸗ gerliche Liſte mit 230 Stimmen über die bisherige ſozial⸗ demokratiſche Mehrheit geſiegt. * Müuchen, 18. Nov. Die Offiziersdepu⸗ tation des preußiſchen Infanterieregiments Nr. 52, die zur Beiſetzung des Prinzen Arnulf hier eingetroffen iſt, wurde heute vom Prinzregenten in Audienz empfangen und war ſpäter bei dem Regenten zur Tafel geladen. Berlin, 18. Nob. Wie der„Vorwärts“ vernimmt, hat der Oberſtaatsanwalt bei dem Kammregericht die Disziplinar⸗ klage gegen Karl Liebknecht erhoben, um ihm das Mandat als Rechtsanwalt abzuerkennen. Budapeſt, 18. Nov. In Preßburg begann heute die mehrere Tage dauernde Gedächtnisfeier zu Ehren der in ——————————————— dianern und den Eskimos von ihren früheren Wohnſitzen verdrängt, Zogem ſie ſich auf ihre jetzige Stätte zurück, einer wahren, natür⸗ lichen Feſtung. Prof. Gordon hat monatelang unter dem eigen⸗ Artigen Völkchen gelebt und dabei ihre Sitten und Bräuche ſtudiert; er hat auch eine große Sammlung von ihren Werkzeugen und Klei⸗ Bungsſtücken mitgebracht. Die Männer ſind groß und kräftig, die Frauen von beſonderer Anmut. Sie zeigen höhere Intelligenz und Geiſtesentwicklung als alle anderen Völker der arktiſchen Zonen. In ihrem Intereſſe wäre es zu wünſchen, daß ſie ausſtürben, ehe iße Händler zu ihnen vordringen. Sie ſind Monogamiſten; Ge⸗ hhe ſind ihnen unbekannt, die Regierung wird von den Prieſtern Sgeübt, alten Patriarchen. Pelge werden ſeltſamerweiſe nicht Hetragen; das Volk bereitet ſich ſeine Kleidung aus Vogelhäuten; dauch die Bruſtfedern der Eistaucher werden zu Gewänden ver⸗ Hrbeitet.“ — Die Nen⸗Vermählung Mazim Gorkis. Aus Petersburg wird gemeldet: Nach langen Bemühungen iſt es Maxim Gorki, dem ruſſiſchen Dichter, endlich gelungen, die Dame ſeines Her⸗ tzens zum Traualtar zu führen. Es iſt die ehemalige Moskaner Schauſpielerin Andrejewa, verehelichte Scheljabusky. Aus Liebe IIn Gorki verließ ſie ihren Mann. Erſt vor kurzem gelang es „die Scheidung von ihrem Ehegatten durzuſetzen, während duch Gorki ſich von feiner erſten Frau ſcheiden leß. Und ſo —. ſich der Bund zweier Herzen, welche einander ſchon Jäugſt rten. 15.K. Dampf gegen Elektrizitüt. Aus Neiwhork wird berichtet: Clayton, New Jerſeh, hat am Donnerstag ein intereſſanter zwiſchen elektriſchen und Dampflokomotiven ſtattgefun⸗ Es galt eine praktiſche Erprobung der für die großen Giſen⸗ ihnen ſo überaus wichtigen Frage, welche von den Maſchinen ſich die leiſtungsfähigere erweiſt. Zwei gewaltige Dampflokomotiven u mit zwei mächtigen elektriſchen Maſchinen in Konkurrenz uud der Dampf blieb dabei überlegener Sieger. Einer der Dampf⸗ nahm die ſcharfe Kurve bei Franklinpille mit einer Schnellig⸗ beon 144.88 Klmtr. in der Stunde und getwann damit den Nr. 100 001 iſt die Keinere der beiden newen eleltriſchen Preßburg geborenen heiligen Eliſabeth von Thü⸗ ringen. Aus Anlaß der Feier wurde ein Denkmal der heiligen Gliſabeth in Antveſenheit des Erzherzogs Friedrich von Oeſterreich, der in Vertretung des. Königs erſchienen war, ſowie zahlreicher anderer Mitglieder des Herrſchrhauſes enthüllt, Paris, 18. Nov. Hervé und der Geſchäftsführer des Journals„Guerre ſoziale“ wurden unter der Anklage, die Armee beleidigt zu haben, vor das Schſwurgericht geſtellt. * Petersburg, 18. Nov. Die Frage der Anzahl der Sekretärsgehilſen rief lang andauernde Verhandlungen her⸗ vor. Die Oktobriſten beantragten, daß die Stellen für Sekretärsgehilfen allen politiſchen und ſogar den volkstüm⸗ lichen Parteien zu überlaſſen ſeien. Die Rechte und die äußerſte Linke hielt die Zulaſſung von antiſtaatlichen, gegen Rußland kämpfenden Parteien ins Präſidium für unmöglich. Nach Schluß der Rednerliſte wurde die Verhandlung dieſer Frage mit einer durch die 15 das Zentrum und die Rechte gegen die äußerſte Rechte gebildete Mehrheit auf die nächſte Sitzung verſchoben. Peking, 18. Nov. Die Japaner treiben in der Mand⸗ ſchurei inbezug auf die Telegraphenanlagen aktive Politik. So haben ſie Telegraphenlinien von Yingkow nach Süden an⸗ gelegt und in Pingkow und einigen anderen Plätzen öffent⸗ liche Telegraphenämter eingerichtet. Telegraphenlinien mit den Eiſenbahntelegraphen nach Dalny verbunden, von wo aus per Kabel Verbindung nach Japan und allen übrigen Teilen der Welt beſteht. Die japaniſchen Telegraphenämter nehmen Depeſchen nach allen Orten der Welt an und berechnen dafür die in Japan üblichen Gebühren. China hat ohne Erfolg hiergegen proteſtiert. Zur Zeit ſchweben zwiſchen China und Japan Verhandlungen über den füd⸗ mandſchuriſchen Eiſenbahntelegraph. Wegen des nordmand⸗ ſchutiſchen Eiſenbahntelegraphs hat ſich Rußland mit China geeinigt und ein Uebereinkommen nach dem Wünſchen Chinas abgeſchloſſen. Newpork, 18. Nop. In dem bereits erwähnten Briefe des Präſidenten Rooſevelt an den Schatzſekretär Corte⸗ lyou heißt es weiter: Es ſind mehr geldliche Umlaufsmittel im Lande als vor einem Monat, wo der Vorrat reichlich war. Die Regierung wird darauf ſehen, daß das Volk nicht Bedrängnis leide, wenn es ſich auf ordnungsmäßigen Bahnen bewegt. Die Ernten ſind gut und die Geſchäftsverhältniſſe geſund. Wir ſoll⸗ ten das Geld, das wir haben, in Umlauf bringen, um den gegen⸗ wärtigen Bedürfniſſen zu begegnen. Es herrſcht ein reichlicher Wohlſtand in unſerer ganzen Bevölkerung. Was wir jetzt zu tun haben, iſt vorwärts zu ſchreiten mit ordnungsmäßigem Ge⸗ ſchäftsbetriebe und in ordnungsmäßiger Art, und die ganze Schwierigkeit wird verſchwinden. Das wird unverzüglich erreicht werden, wenn alle Handlungen ſich auf ordnungsmäßige Weiſe pollziehen, da die tatſächlichen Verhältniſſe und die Geſchäfts⸗ lage des Landes dafür bürgen. Das Befinden des Kaiſers. Berlin, 18. Nob. Von einer beſonders wohlinformier⸗ ten Seite wird dem„Berl. Tagbl.“ über das Befinden des Kaiſers mitgeteilt: Der Kaiſer leidet tatſächlich nur an einem etwas hartnäckigen Katarrh, und alle Gerüchte, die etwas an⸗ deres behaupten, oder andeuten, ſind vollkommen falſch. Jedes⸗ mal, wenn der Kaiſer von einem Katarrh befallen wird, ſind ſeine Aerzte darauf bedacht, zu verhindern, daß der Katarrh nicht andere empfindliche Organe in Mitleibenſchaft ziehe. Vielleicht hat man auch diesmal eine ſolche Vorſorge treffen wollen, und aus dieſem Grunde iſt der Aufenthalt des Kaiſers an der See ver⸗ ordnet worden. Dieſer Aufenthalt dürfte dem Kaiſer übrigens auch ſonſt ſehr genehm geweſen ſein, da er den Wunſch hegen mag, ſich von den unbehaglichen Eindrücken zu befreien, welche die bekannten Ereigniſſe der letzten Woche bei ihm hinterlaſſen haben. Unſer Gewährsmann hält es mit Rückſicht auf dieſe Stimmung des Kaiſer nicht für ausgeſchloſſen, daß die von uns bereits erwähnten Gerüchte über bevorſtehende Veränderungen in den höchſten Armeeſtellen durch die Tatſachen beſtätigt wer⸗ den könnten. Deutſchland und die Niederlande., * Haag, 18. Nov. Aus Anlaß des Beſuches der deubſchen Kaiſerin betont das„Vaderland“ in einem Begrüßungsartikel, daß das deutſche Volk unter der Regierung Kaiſer Wilhelms II. niemals aran gedacht habe, die Unabhängigkeit der Niederlande zu bedrohen. Das Blatt ſchreibt ferner, die Niederländer ſchätzen beſonders die zarte Art und Weiſe, mit der die deutſche Regierung ſtets den Schein vermieden habe, ſich in die inländiſchen Ange⸗ legenheiten der Niederlande zu miſchen. Ungarnus Handelsvertrag mit Deutſchland. * Budapeſt, 18. Nov. In dem volkswirtſchaftlichen Aus⸗ ſchuß des Abgeordnetenhauſes wurde heute der Geſetzentwurf über den durch das Kabinett Fejervary am 25. Januar 1905 mit dem deutſchen Reiche abgeſchloſſenen Handelsvertrag der Bera⸗ tung unterzogen. Der Berichterſtatter, Graf Arvede Teleki, be⸗ antragte die Annahme einer Erlkärung, wonach die in dem Han⸗ Drrr———————— Pferdekräfte. Sie erreichte ſchließlich eine Geſchwindigkeit von 111 Kilometer, während die Dampflokomotive Nr. 6047, Gewicht 1580 Dentner, auf der erſten Fahrt 130, bei der zweiten gar über 183,5 Kilometer Stundengeſchwindigkeit entfalten konnte. Eine zweite große Dampfmaſchine, Nr. 6075, trat dann in den Wettbewerb mit der elektriſchen Nr. 19 003, die am Tage vorher 136,5 Klmtr ent⸗ wickelt hatte. Obwohl die Dampflokomotive als eine der beſten Maſchinen der Pennſhlvania Railroad gilt, glaubte niemand daran, daß ſie die Kurve von Franklinville mit der gleichen Geſchwindigkeit wie die elektriſche nehmen könne; bei der Dampfmaſchine liegt der mittlere Schwerpunkt ungleich höher, als bei den elektriſchen und die Gefahr einer Entgleiſung bei Kurven erſcheint daher größer. In⸗ genieur Doughty übernahm für das geführliche Wageſtück ſelbſt die Führung der Maſchine. Mit einer Automobilbrille beſtieg er das Führerhäuschen, das Zeichen ward gegeben und fauchend und knak⸗ ternd ſetzte ſich das Ungetüm in Beſwegung. Dann, in unglaublich kurzer Zeit, entſchwand ſie den Blicken. In wahnſinniger Schnellig⸗ keit wurde die Kurve genommen. Die erzielte Geſchwindigkeit war 148,9 Klmtr., alſo faſt 8 Klmtr. mehr als die Geſchwindigkeit der Uektrolokomotive. — Eine hübſche Anekdote von König Oskar von Schweden. Der König, ein großer Blumenfreund, liebte es ſchon als Prinz, ſich in ſeinen Freiſtunden mit Mumenzucht zu beſchäftigen. Er wohnte damals oft in einer ammutigen Billa in St. Alphonſe Karr. der geiſtvolle franzöſiſche Humoriſt, war damals ſein Villennach⸗ bar und die beiden Nachbarn ſtanden in ungezwungenem, freund⸗ lichen Verkehr miteinander. Eines Tages ſchickt Karr ſeinen Die⸗ ner zum Prinzen und bittet, ihm aus der Bibliothek auf einige Tage Dinnes„Genera plantarum“ zu leihen. Prinz Oskar laßt ihm erwidern, es ſei ſein Prinzip, niemals Bücher aus dem Hauſe zu geben. Aber in ſeinem Bibliotheksraum könnte er das Werk nach Gutdünken benutzen. Karr ſagte nichts und ging in die Biblio⸗ thek. Einige Wochen ſpäter bedarf Prinz Oskar einer Gießkanne, die ſeine mag nicht in Ordnung geweſen ſein, kurz, er ſchickt ſeinen Diener zu 8 und 5 ihn bitten, ihm auf eine die Gieß⸗ anne zu 7˙ Höflich läßt der Schriftſtelter Pringen er⸗ Auch ſind die japaniſchen despertrag und deſſen Beilagen vorkommenden Ausdrücke„Oeſter⸗ reich⸗Ungariſches Zollgebiet“ und Oeſterreichiſch⸗Ungariſcher an⸗ gemeiner Zolltarif“ ſo berſtanden werden ſt wie d in den am 8. Oktober 1907 abgeſchloſſenen Handelsverkraß n IIx, garn und Oeſterreich feſigeſetzt er die Wirkung des ſeit zwei Jahr Handelsvertrags und deſſen Fo land erklärte der Landwirtf tingent von 80 000 Schweinen hätte nicht nach Deutſchland ein⸗ geführt werden können, weil infolge der Schweinepeſt der Vieh⸗ ſtand ſtark vermindert ſei. Bezüglich der Gerſte hätten ſich Nachteile infolge der Zollerhöhung für Ungarn nicht bemerkbar gemacht. Der Miniſter ſprach die Hoffnung aus, daß die Gerſte⸗ ausfuhr künftighin aufrecht erhalten be. Falls bei Abicht; der reſtlichen Handelsverträge mit Umf vorgegangen werde, ſo werde ſich die Lage nicht bedeutend verſchlimmern, trotzdem der deutſche Handelsvertrag den Export ſtark eingeſchränkt habe. General Drude über ſeine gegenwärtige Lage. Paris, 19. Nob. Der Sonderberichlerſtatter des„Matin“ in Caſablunca hatte eine Unterredung mit General Drude, der u. a. erklärte: Die Stämme haben ſolche Schläge bekommen, namentlich am 19. Oktober, daß ſie gewiß nicht wieder dommen. Sie haben endgültig genug und denken nur daran, ihr getbühnliches Leben wieder aufzunehmen. Der Feſſelballon, der täglich Zmal Aufſtiege unternimmt, hat im Umkreis von mehr als 55 Kilometern keinen Jeind zu erblicken vermocht; nur Wegelagerer, die der bei Tidianne lagernden Mahalla angehören, beunruhigen noch die Gegend. Auf die Anfrage, ob die Ankunft Muley Hafids nicht geeignet ſei, die Lage zu verwirren, antwortete General Drude: Solange der Zwiſt zwiſchen Muley Hafid und Abdul Aſis nicht geregelt iſt, wird kein Mann Caſablanea verlaſſen. Dem Franzofen Pollet, der als Ge⸗ ſandter Muleyh Hafids zu mir kam, habe ich erklärt, er möge Mulet Hafid ſagen, ſich nicht zu ſehr Caſablanca zu nähern und zu ber⸗ meiden, daß ſeine undisziplinierten Leute uns angreifen, da ich ſonſt ſehr energiſch zuſchlagen würde Ich wüvde nur daun an⸗ greifen, wenn ich von der Regierung den Auftrag dagu bekäne. Ich erhalte meine Streitkräfte ausſchließlich wegen der Ereigniſſe aufrecht, weil die etwaige Annäherung Muleh Hafids ſchwere Folgen haben könnte. Von den Stämmen ſelbſt habe ich nichts mehr zu befürchten. Auf die Frage, ob in dem allerdings ſehr untwahrſchein⸗ lichen Falle, daß Muleh Hafid ſiegreich wäre und ſeine Truppen gegen die Franzoſen führen würde, General Drude in der Lage twäre, den Angriff aufzuhalten, antwortete der General: Mit den Stellungen, die ich jetzt auf dem Hügelkamm einnehme, und dank den Befeſtigungen, die aufgeführt werden, kann ich, ſolange ich nur will, einer Macht von 25 000 Mann widerſtehen. Uebrigens iſt die Gegend von Caſablanca bis Settat vollſtändig ruiniert und durchaus nicht in der Lage, eine Armee zu ernähren. Wir blicken deshalb ohne Beſorgnis in die Zukunft. Der Beſuch der Kaiſerin am niederländiſchen Hofe. * Mmuiden, 19. Novbr. Die„Hohenzouern“ mit der deutſchen Kaiſerin an Bord nebſt den Begleitſchiffen„Königs⸗ berg“ und„Sleipner“ iſt heute früh kurz nach 1 Uhr auf der hieſigen Rhede eingetroffen. Der„Sleipner“ iſt in den Hafen eingelaufen. Der Kaiſer in England. *Higheliffe, 18. Nop. Der deutſche Kaiſer wurde ber ſeiner Ankunft auf der Bahnſtation Hinton Admtral, die bei ſtarkem Regen erfolgte, von dem Beſitzer von Higheliffe Caſtle, Oberrat Stuart Wortley, empfangen und fuhr don dort mit dem Gefolge ſofort nach dem Schloſſe, wo das Frühſtück eingenom⸗ men wurde. Der Kaiſer unternahm hinterher trotz des Regens eine Spazierfahrt, wobei er ſeiner Freude über die wundervolle Gegend Ausdruck gab. Die Räume die der Kaiſer bewohnt, ent⸗ halten viele wertvolle hiſtoriſche Einrichtungsſtücke. Wäyhrend eines Aufenthaltes in dem Schloſſe iſt dieſes durch Telegraph und Telephon direkt mit London verbunden. Es ſind umfaſſende Maßnahmen getroffen, um den privaten Charatfter des dortigen Aufenthaltes des Kaiſers zu wahren. * Higheliffe, 18. Nov. Der deutſche Kaiſer wurde bei ſeinem Eintreffen in dem feſtlich geſchmückten Highellffe am Bahnhof durch die Spitzen der Behörden bewillkommnet. Auf der nach dem Schloſſe führenden Straße bildeten Schulkinder Spalier. Das Wetter heitert ſich uf. — Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Burean.) Von der Zuckerkonvention. Berli n, 19. Nov. Die geſtrige Tätigkeit der per⸗ manenten Zuckerkommiſſion beſchrünkte ſich, wie aus Brüſſel gemeldet wird, auf Kenntnisnahme der diplomatiſchen Korre⸗ ſpondenz über den Beitritt Rußlands zur Zuckerkonven⸗ tion und auf den Meinungsaustauſch über die Mitteilung, die den ruſſiſchen Delegierten in der heutigen Sitzung gemacht werden ſolle. —————— 3u geben. Aber in ſeinem Garten könne der Prins mit der Gieß⸗ kanne gietzen, ſo viel er wollte, er möge ſich nur herüber bemühen. Prinz Oskar verſtand die kleine Lektion, er lachte und die Freund⸗ ſchaft der beiden Nachbarn blieb ungetrübt — Der Ryman eines Eremiten. Aus Newgork wird berichtet: Robert ODonnell, der„Eremit von Jerſeh“, hat ſeine unwirt⸗ liche Klauſe verlaſſen und iſt nun auf dem Wege nach Irland, ſeiner Heimat. Der Roman ſeiner Jugend nähert ſich ſeiner Erfüllung. G ſind nun ſchon fünfzig Jahre dorüber hingegangen, da war der Einſiedlergreis ein gefunder, junger, fröhlicher Ire Er liebte eine Schöne ſeines Dorfes, er warb um ihre Hand, aber er wurde abgewieſen. Rob war damals ein heißblütiger Geſelle, der Aer⸗ ger über den unwillkommenen Korb twar groß: er ſchnürte ſein Bündel und zog über den„großen Teich“. In einem einſamen Tale errichtete er ſich eine Heine Hütte und fortan führte er als Anachoret ein ſtilles Leben freiwflliger Entbehrung. Um ſeiner Nahrung bwillen arbeitete er allerlei kleine Gegenſtände, verdang ſich bisweilen auch als Gärtner, don Jerſey laſſen; Nachricht, daß über 200 000 M. hinterlaffen. giltig zu laſſen. Er zuckte die Achſeln:„Wozu ſoll das mir wert ſein, da ich die verloren, die mir teuer geweſen.“ Kurz darauf aber em⸗ pfängt der Einſtedler Nachrichten van der Heimat. Und er hört dabei, daß die Frau um deren Liebe er einſt geworben, arm und ver⸗ einſamt in einem fremden Dorfe dahinſebt. Die Bolſchaft ver⸗ wandelte den Alten mit einem Schlage. Er hat ſeine Klauſe ver⸗ laſſen und eilt nun heimwärts, die Geliebte aufzuſuchen. Die lange Schweigſamkeit iſt ſchon gebrochen, und im Neberſchwang ſeiner Freude hat er einigen Reſſegenoſſen ſein Geheimnis mitgeteflt. Eeeeeeeee Nun, nach fünfzig Jahren wird ſie, ſo hofft der einſtige Einſiedler, deine und ſei Nen. 53 5 — ö mnteln, 15, Nödefbe Serskenzeder(thglk) 5. Seite. —— 15 General Booth. EJBerlin, 19. Nov. General Booth, der Gründer und Leiter der Heilsarmee, iſt hier eingetroffen, um ſeine Getreuen zu befuchen und um heute und morgen zwei große Verſammlungen abzuhalten Proleſtverſammlungen gegen das Gehaltsregulativ in Bayern. Berlin, 19. Nov. Am nächſten Sonntag finden in allen größeren bayeriſchen Orten Proteſtverſamm⸗ ungen der bayeriſchen Verkehrsbeamten gegen deren Beachteiligung im neuen, dem Landtag zugehen⸗ den Gehaltsregulativ ſtatt. Die Kundgebung geht von der Vorſtandſchaft des ca. 7000 Mitglieder zählenden bayeriſchen Verkehrsbeamtenvereins aus. Einſchränkung der Karenzzeit. J Berlin, 19. Nov. Aus Breslau wird gemeldet: Der Miniſter des Innern und der Handelsminiſter beſchränk⸗ ten für die Folge galiziſchen Arbeitern in oberſchleſiſchen In⸗ duſtrierevieren die diesjährige Karenzzeit, innerhalb deren ſie Preußen verlaſſen müſſen und die am 20. Dezember be⸗ ginnt, auf 18 Tage gegen 42 in den früheren Jahren. Hier⸗ durch entſteht den oberſchleſiſchen Kohlengruben immer noch uin Förderungsausfall von 6 Millionen Zentner. Gehaltsaufbeſſerungen in Sachſen. Berlin, 19. Nov. Die ſächſiſche Regierung ſoll nun doch geneigt ſein, noch in der gegenwärtigen Seſſion des Landtages die Gehälter ſämtlicher Beamter neu zu regeln. Hiermit würde eine Forderung der zweiten Kammer erfüllt werden. Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. Eine engliſche Offiziersaffaire. London, 19. Nov. Eine ſeltene Erſcheinung iſt es, daß ein Offizier eines Garderegiments Beſchwerde gegen ſeinen eigenen Kameraden erhebt. Dieſer Fall wird morgen vor dem Militärgericht in Sheffield in aller Oeffentlichkeit verhandelt. Der Beſchwerdeführer bedient ſich eines juriſtiſchen Beiſtandes. Die Beſchwerde beſteht darin, daß das Offizierkorps des Regiments ſich bemühte, dem Kläger das Leben ſo ſauer wie möglich zu machen, um dadurch ſeinen Austritt aus dem Heere herbeizuführen. Der Kläger, welcher ein Streber und Bücherwurm zu ſein ſcheint, hat ſich den Haß ſeiner Kameraden dadurch zugezogen, daß er ſich von allen Feſtlichkeiten und Veranſtaltungen ausſchloß. Eines Tages ſchloß man ihn auch, als er ſich bei einer Feſtlichkeit einfinden wollte, die Tür des Kaſinos vor der Naſe zu. Er kletterte zu dem Fenſter hinein und mußte ſich von dieſem Augenblick an, die unwürdigſte Behandlung ſeiner Kameraden gefallen laſſen. Das Vorkommnis erregt in der engliſchen Ariſtokratie das größte Aufſehen. 8 Unſicherheit in Weſt⸗Irland. I London, 19. Nov. Ein Vorkommnis, das ſich in Dublin zutrug, iſt geeignet, ein Streiflicht auf die Un⸗ ruhen zu werfen, welche im Weſten von Irland an der Tages⸗ ordnung ſind. Der Farmer Blacker wurde, als er am Sonn⸗ tag nach Hauſe zurückkehrte, hinterrücks durch Flintenſchüſſe getroffen, desgleichen wurde ſeine Mutter, die ihn begleiteke, von einem Schuß geſtreift. Der Ueberfall erfolgte, obgleich ſich Blacker unter polizeilichem Schutze befand. Man nimmt an, daß es ſich um Grundſtücksſtreitigkeiten handelt. Ein Käufer, der mit ihm in Unterhandlungen ſtand, hatte ihn LLLLLLLTLLLLLLL Die bei den letzten Pfg. Tage IXXI Ales egene übrtad Theewurst das Feinste was in Cervelatwurst geboten werden kann. Bei Würsten à Pfd. 1,40 M. Frische Salami von verküglichem Geschtasek. Westtsl. u. polnische Mettwurst zum Rkochen. Weisse Bockwürste emer Artg. Mageres Dürrfleisch. Mldges. Schwelnebauchffelsch I. Delicatess-dabertraut von bestem Filderkraut, welches auf der Ausstellung den ersten Preis erwarb, empfehlen 54081 Geschw. Leins 0 6, 8. eee eeeeeee 70 wegen -„-bieten in allen Abteilungen unerreichte Versäumen Sie nicht die selten günstige Gelegenheit. aAerde Galanterie- und Lederwaren. aufgefordert, den Boden zu verlaſſen, damit das Land unter kleinere Leute parzelliert werden könnte. Die Verhandlungen ſcheinen ſich aber zerſchlagen zu haben. Von dem Attentäter hat man noch keine Spur. Der Streit in der engliſchen Marine. London, 19. Nov. Die„Daily Mail“ widmet in ihrer letzten Nummer dem Streit, der z. Zt. in der engliſchen Flotte herrſcht, einen Leitartikel. Es wird hier zunächſt der Streit auf die Eiferſucht der beiden hervorragenden Männer der engliſchen Flotte, Sir Jon Fiſher und Lord Charles Beresford zurückgeführt. Der Gegenſatz zwiſcha! Beresford und Fiſher iſt einerſeits von perſönlicher Natur, andrerſeits vertreten ſie entgegengeſetzte ſeemänniſche und ſtrategiſche Richtungen. Die„Daily Mail“ betont die ſchlim⸗ men Folgen des Gegenſatzes, die zu der jüngſten Zeitungs⸗ polemik führten und erinnert daran, daß im 18. Jahrhundert ähnliche Schäden im Kriege lähmend mitwirkten. Strenge Maßregeln wurden gefordert. Dolkswirtſchaft. Beſuch des Handelsſachverſtändigen für Südafrika in Mann⸗ heim.(Mitgeteilt von der Handelskammer.) Der deutſche Handels⸗ ſachverſtändige für Südafrika in Johannesburg, Herr Renner, macht zur Zeit eine Rundreiſe durch die größeren deutſchen In⸗ buſtriebezirke und wird ſich vorausſichtlich am 18 und 19. Dezember in Mannheim auf der Handelskammer zur Verfügung von Indu⸗ ſtriellen und Kaufleuten halten, die für den füdafrikaniſchen Markt Intereſſe haben. Die Handelskammer eempfiehlt ſchon jetzt den Intereſſenten, ſich bei ihr zu melden, damit ſie zur gegebenen Zeit direkt zu der Beſprechung mit dem Handelsfachverſtändigen eingeladen werden können. Einlöſung von Zinsſcheinen und Erneuerung der Zinsſchein⸗ bogen der Reichsanleihen. Die„Karls. Zig“ gibt halbamtlich folgendes bekannt: Um den Inhabern von Schuldverſchreibungen der Reichsanleihen und von verzinslichen Reichsſchazanweiſungen die Einlöſung der Zinsſcheine und die Erneuerung der Bins⸗ ſcheinbogen der Reichsanleihen an Orten ohne Reichs⸗ bankanſtalt zu erleichtern, ſind die Großh. Finanz⸗ und Hauptſteuerämter, an deren Sitz ſich keine Reichsbank⸗ anſtalt befindet, angewieſen worden, die Zinsſcheine der Reichs⸗ anleihen und der verzinslichen Reichsſchatzanweiſungen bis auf weiteres vom 21. des dem Fälligkeitstage vorangehenden Monats an gegen Barzahlung einzulöſen und den Bezug neuer Zins⸗ ſcheinbogen zu den Schuldverſchreibungen der Reichsanleihen gegen Einlieferung der zur Abhebung berechtigenden Erneue⸗ rungsſcheine(Zinsſcheinleiſten, Anweiſungen, Talons) zu vermit⸗ teln. Zum Zwecke der Einlöſung ſind die Zinsſcheine den betref⸗ fenden Kaſſen nach Wertabſchnitten geordnet mit einem Verzeich⸗ nis vorzulegen, in welchem Stückzahl und Betrag für zeden Wert⸗ abſchnitt, Geſamtſumme, ſowie Namen und Wohnung des Ein⸗ lieferers angegeben ſind. Von Vorlegung eines Verzeichniſſes wird abgeſehen, wenn es ſich um eine geringe Anzahl von Zins⸗ ſcheinen handelt, deren Wert leicht zu überſehen und feſtzu⸗ ſtellen iſt. In dieſem Falle iſt aber Name und Wohnort des Ein⸗ lieferers auf der Rückſeite eines jeden einzelnen Binsſcheines deutlich zu bezeichnen. Formulare zu den Verzeichniſſen werden bei den beteiligten Aemtern vorrätig gehalten und nach Bedarf unentgeltlich verabfolgt. Bei Ueberſendung des Einlöſungsbe⸗ trags durch die Poſt trägt der Empfänger das Porto.— Die Zinserneuerungsſcheine ſind von den Beſitzern ebenfalls mit einem Verzeichnis einzureichen, zu welchem Vordrucke von den betreffenden Finanz⸗ und Hauptämtern unentgeltlich verabfolgt werden. Das Amt erteilt dem Einlieferer eine Empfangsbe⸗ 7JF ᷣ ᷣ ᷣᷣé Dienstag- Mittwoch Geschäftsaufgabe Beste Gelegenheit, um wirklich gute Waren zu billigsten Preisen einzukaufen. N2 Louis Doerr 222 Papierhandlung Vorteile ſcheinigung, welche die Stückzahl der eingelieferten Erneuerungs⸗ ſcheine und den Geſamtwertbetrag der zugehörigen Schuldver⸗ ſchreibungen ohne deren Nummern angibt. Bei der E nahme der neuen Zinsſcheinbogen iſt die Empfangsbeſcheir nachdem der Empfangsberechtigte den darunter befind der Quittungsentwurf vollzogen bat, zutrückzugeben, Wünſcht Einlieferer der Erneuerungsſcheine eine die Nummern der Schuldverſchreibungen enthaltende Empfangsbeſcheinigung, ſo h er das Verzeichnis doppelt einzureichen; die eine Ausfertit wird dann, mit der Empfangsbeſcheinigung des Amtes verſehen, ſogleich zurückgegeben und iſt bei der Abhebung der neuen Zins⸗ ſcheinbogen, nachdem der Empfangsberechtigte darauf Quittung geleiſtet, wieder abzuliefern. Werden die neuen Zinsſcheinvogen nicht unmittelbar bei dem Finanz⸗ oder Hauptſteueramt in Em⸗ pfang genommen, ſo geſchieht ihre Zuſendung unter voller Wert⸗ angabe, ſofern nicht hierüber von dem Empfangsberechtigten anderweite Beſtimmung getroffen wird, als portopflichtige Dienſt⸗ ſache auf Gefahr und Koſten des Empfängers durch di t ————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktienellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäffſiches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr.. Haas'ſchen Buchdruckeren, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. — — SAROG Beriſn, itterstk. En Sros BeSsEERFRC 2AlHCNk 1883 Es gibt bei BL. UTS TAUUNSEN nach dem UMTERILEIBE HAMORRHOIDAL-LEIDEN nichts besseres, als eine häusliche Kur mit Unpadi Janos (Saxlehner's Bitterquelle). 3006 Auf meinem Nachttisch liegt ein Schatz— ein ganz kleiner: ächte Sodener Mineral⸗Paſtillen. Ich rauche nämlich 5101 und bin abends und morgens verſchleimt. Da nehme ich denn allemal vor dem Schlafengehen und dem Nufftehen zwei Paſtillen, und ich werde nicht nur alle Beſchwerden los— die Paſtillen wirken anregend auch auf den Magen und wirklich erkältet bin ich nie. Und darum ſind Fays ächte a mir ein„Schatz, den ich nicht entbehren kann. Man kauft ſie für d5 Pfennig die Schachtel in allen Apotheken, Drogerien und Mineralwaſſerhandlungen eine Schachtel Fays 9 Wer uul guken ſeuchen hachen. I + Der muss heaben sieben Sachen: 13 auh PNT bensete Nilch. Ei 2 Mehtl. Safran macfit den fuchten gel! 7 6855 möbl. Zimmer geſucht. JOfferten uffter Nr. 14883 an die Erned d. B G ut erhaltener eberzſeher billig zu verkauſen. 8085 T 2, 16, 1 Treppe. 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