Gadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Weeuntig monatlich. Buengertsben as Uig. monatlichz durch bie Woſt bez kncl. Voſt⸗ aufſchlag Mi..42 pro Quarral. „Einzel⸗Nummer s Pig. E 6, 2. In ſerate: Die ColonelZeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80 Die Reklame⸗Zeile.„4 Mark eeeen. Unabhängige? Geleſenſie und verbreileite Zeilung in der Stadt Mannheim und Uingebung. Erſcheint möchentlich zwölf Mal. 1* 1 Tageszeitung. Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Maunheimer Volkablatt.) Telenramm⸗ Adreſſe: „Journal Maungeime, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchbaltung 1849 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nabme v. Druckarbeiten 841 Redaktan., Expepttion und Verlags⸗ buchhandlung. 4189 E 6, 2. 88 8 Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Politiscl he Gebersicht. Maunheim, 29 November 1907. Evangeliſcher Bund und Blockpolitik. Man ſchreibt nationalliberalen Blättern: Auf der Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes in Worms erſtattete der gef ſchäftsführende Direktor des Bun⸗ des, Ligentiat Everling, Reichstags zabgeordneter für Sachſen⸗ Döbeln, Hoſpitant der Nationalliberal len, wie die Leſer aus den Mitteilungen über die Verſammlung wiſſen, den Jahres⸗ bericht. Es klang durch ſeine e das Bewußtſein: „Es geht vorwärts auf der ganzen Linie!“ Um ſo dringender warnte er davor, 3 glauben, 905 nunmehr alles getan ſei und man die Hände in den Schoß legen dürfe. Der Ultramon⸗ tanismus denke gar nicht daran, den Kampf aufzugeben; er arbeite vielmehr unausgeſetzt weiter, um die verlorene Herr⸗ ſchaftsſtellung wieder zu gewinnen und den nationalen Block zu ſprengen. Reicher Beifall lohnte den Redner und gab Zeug⸗ nis davon, wie die Einigkeit innerhalb des Bundes auch in Fragen der Politik wächſt. Es iſt ja in der Tat ſo: Der Evangeliſche Bund iſt kein politiſcher Verein und will es nicht ſein. Aber er hat das deutſch⸗proteſtantiſche Bewußtſein ſeit Jahrzehnten geweckt und dadurch gewiß manchen Wähler, 15 ſonſt zu Hauſe geblieben wäre, an die Wahlurne gebracht zu Gunſten der nationalen Parteien. Ja, auch der Evangeliſche Bund hat ſein Verdienſt daran, daß jetzt eine national geſinnte Mehrheit i im Reichstage ſitzt, die willens iſt, berechtigte natio⸗ nale Forderungen der Regierung zu Die prote⸗ ſtantiſchen Wähler haben die Hilfstruppen des Zentrums, die Sozialdemokraten, geſchlagen. Und wenn auf der Eſſener Katholikenverſammlung im vorigen Jahre die römiſche Kirche als Bollderk gegen Revolution und Umſturz geprieſen wurde „Gott⸗ und Chriſtusgläubigen aller Konfeſſionen zum Kampf wider Unglauben und Umſturz“ aufgefordert wurden, ſo hat das Zenkrum bej der Reichstagswahl⸗ gezeigt, was von den Worten jenes Katholikentages zu halten iſt. Es breitete ſeine Hand über die Sozialdemokratie und half manchem Ver⸗ So hat es die vorjährige treter dieſer Partei zum Siege! Graudenzer Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes ja ſchon vorhergeſagt, indem ſie dem Eſſener Katholikentage gegenüber als evangeliſche Loſung ausgab:„Freie Entfaltung der Lebenskräfte der Reformation, welche ſich von jeher als volks⸗ und ſtaatserhaltend erwieſen haben; Zuſammenarbeiten mit allen Schaffensfreudigen, welche dem Vaterlande dienen wollen, auf allen Gebieten der chriſtlichen Geſittung und Volkswohlfahrt; aber kein Bündnis mit dem Zentrum und keinerlei politiſche Unterſtützung dieſer parlamentariſchen Intereſſenverlretung der römiſchen Kirche: denn die römiſche Kirche iſt kein Bollwerk gegen Revolution und Umſturz, und noch jeder politiſche Verbündete des Ulrramontanismus war ſchließlich der Betrogene.“ Daß der Epangeliſche Bund mit lungen und 75 01 110. 50 ben. di 0. Reichs St dagsverhand⸗ 855 5 5 tag 1 1105 Stichwahlen des vori gen Winters Sie haben den Wert und die Not⸗ wen digkeit des Evangeliſchen Bundes dare getan, Aufgabe aber iſt es jetzt, dafür zu ſorgen, daß die f früheren Verhältniſſe nicht wiederkehren, daß das Deutſche Reich nicht abermals abhängig wird von einer Minderheit, die ihre Macht benutzt, um ihre konfeſſionellen Herr ſchaftsgelüſte zu verwirklichen. So hat der Evan geliſche Bund ja auch auf der die biten Tagung in Worms im Anſchluß an einen Vortrag des nationallibera⸗ len Landtagsabgeordneten Hackenberg über 9 5 komfeſſionelle Spaltung und den Evangeliſchen Bund“ feine Mitglieder und Geſinnungsgenoſſen aufgefordert,„das Verſtändnis dafür zu pflegen, daß nur durch dauernde Beſeit igung der klerikalen Minderheitspartei im Mutterlande der Reformation die Ge⸗ währ für eine geſunde nationale Entwicktung und einen wahr⸗ haft konfeſſionellen Frieden gegeben iſt“. Darum ſei für die kommenden Reichstags sperhandlungen dieſes Winters die Parole der Blockparleien: Seid einig, einig, einig! Die Mängel der neuen E ſe ubahntareſe. Am Donnerstag treten in Berlin Vertreter der deutſchen Eiſenbahnſtaaten zuſammen, um ihre Beobachtungen und Er⸗ fahrungen mit den neuen Perſonen⸗ und Gepäcktarifen aus⸗ zutauſchen. Erträgen der Eiſenbahnen ſchädlichen Wirkung der Fahr⸗ kartenſteuer zur Erörterung gelangen; man wird ſich wohl auch mit den Maßnahmen beſchäftigen, die geeignet ſind, der ſehr ſtarken Abwanderung aus der erſten Klaſſe in die zweite, die infolge der jetzigen Fahrkartenpreiſe eingetreten iſt, entgegenzutreten. Auch die Unbequemlichkeiten, die bei der Umlöſung von Jahrkarten in Ermangelung direkter Fahr⸗ preiſe oder bei der ſogenannten„gebrochenen Gep zäckabferti⸗ gung“ ſich ergeben haben, dürften Gegenſtand der Verhand⸗ lung werden. In Eiſenbah ynkreiſen ſcheint allerdings im all⸗ gemeinen die Anſicht zu beſtehen, daß die Erfahrus dem neuen Gepäcktarif deſſen Abänderung gt er forderlich machen. Das mag ja im allgemei Ren zutreffen. Uns möchte es aber, ſchreibt die„Köln. Ztg.“, doch erwünſcht er⸗ ſcheinen, daß gelegentlich dieſer Konforenz nochmals die Frage wohlwollend geprüft werde, ob nicht die Doppelberechnung bei Gepäckſtücken über 200 Kilo in Fortfall kommen Geſchäftsreiſenden hierdurch eine wünſchen⸗ e rung zuteil werden würde. ich u Anſicht ſich niemand dadurch beſchwert fühlen kö nen, wenn der Gepäcktarif überhaupt nur auf wirkliches Reiſegepäck, wo⸗ zu natürlich die Muſterkoffer auch 91¹ rechnen ſind, Anwen⸗ Hingegen würrde dung fände, damit nicht die Perſonenzüge mit Frachtſtücken beſchwert und behindert werden. Bahern und die Güterwagengemeinſchaft. Die Verhandlungen wegen einer Güterwagengemeinſchaft werden zwiſchen Preußen, Baden und Württemberg noch immer fortgeſetzt, aber in einem durchaus bundesfreundlichen Sinne. Wie auch bei der letzten Anweſenheit des Verkehrs⸗ miniſters v. Frauendorfer in Berlin wieder beſtätigt worden iſt, wird, wie die„Münch. N. Nachr.“ ſchreiben können, Bayern rechtzeitig Gelegenheit erhalten, wenn die drei obengenannten Staaten 1 beſtimumten Vorſchlägen gekommen 8 einer⸗ Dann wird hoffentlich auch die Frage der den breilen huld tragen. ſeits 7 Stellung zu nehmen. Eiſenbahn ſind wie Schiffahrtsfragen Angelegenheiten, die das geſamte deutſch Volk angehen, woraus ſich im Hinblick auf die Stellung Bayerns im Reich von ſelbſt ergibt, daß es nicht, bei eigenem gutem Willen, wie es im Scheffelſchen Liede heißt,„ſeitwärts durch den Wald als räudig Schäflein traben“ muß. Die Schweiz und Baden. Wie man aus Bern ſchreibt, iſt dem Bundesrate 170 Thronbeſteigung des neuen Großherzogs von Baden Friedrich II., durch einen beſonderen Delegierten, den Frh Marſchall v. Bieberſtein, zur Kenntnis gebracht worden. derartige Notifikationen bisher durch den ſtändigen diploma tiſchen Vertreter des Großher zogtums in Bern erfolgt wird der erwähnte Vorgang in den politiſchen Kreiſen de Schweiz als eine ſehr erfreuliche Aufmerkſamkeit betrachte Zwif chen den beiden Sändern beſtanden ſtets die freundſche lichſten Boziehungen. Der verſtorbene Großherzog hat ſich in der Schweiz aufgehalten und insbeſondere in Genf el 5 berf 15 0 gebltegen 15 des 188 0 1 und 5 badi ſche Ab Toaſt auf das Schweizer Volk und den Bundesrat ausbracht Deutsches Reich. — Erhr. v. Stengel). Gegenüber verſchiedene Gerüchten über den 10 1 bevorſtehenden Rücktritt de Reichsſchatzſekretärs FIrhrn. v. Stengel, verſichert die„Köln Volksz den auf das Beſtimmtefte“, daß Frhr. v. Stengel im igen Augenbl ick nicht daran denke, zurückzutreten nehr den Reichshaushaltsetat für 1908 vor dem 10 85 lber vertreten. Seine Anſicht gehe dahin, daß b eine neuen Ausgaben in den Etat eingeſtellt werden ſoll ohne daß die Deckungsmittel dafür berdeehen, werden. —(onferenz der de Frauen.) Als Tauftakt zum Preußentag limer Gewerkſchaftshauſe eine außerordentli ſozialdemokratiſchen Frauen unfreundlie utgegengeſtellt Hat Wam in der das Tri Berlin, Frau Kähler⸗Düſſeldorf und Frau Zieh⸗Ha ur Ton angab, aber nicht, in Reden und Reſolutionen den Zu menſchluß der dienenden Weiblichkeit nach e Muſter zu fordern. Nusland. * ODeſterreich⸗Ungarn.(Abgeorbnete In der fortgeſetzten Verhandlung der Dringlichkeitsanträge be⸗ treffend die Lebensmittelverteuerung weiſen die rariſchen Vertreter, darunter Fürſt Auersper Behauptung zurück, daß die Landwirte an den hohen Lebensn derbauminiſter Dr. Eben ho dieſ er Pr oklamation, Re Verſunſtene Welten. Ein Roman bon der 20 Sylt. Anny Wothe. (ẽNachdruck verboten.] (Fortſetzung) 18 Ein npberendes Leuchten ſtieg in die dunklen Augen des Kapitäns, er holte tief Atem, ehe er gleichmütig antwortete: „Ich bedaure ſehr, Euren Wunſch nicht erfüllen zu können, Frau Merret. Ju ürgens. Wär ich Euer Freund, ſo brächte ich wohl gern ein Opfer. Für Fremde iſt es mir zu groß. Gehabt Euch wohl!“ Er zoa grüßend die dunkle Tuchmütze und ſchritt lang⸗ ſam die Hecke entlang dem Meere zu. Merret ſtand unbeweglich, mit krampfhaft berſchl ungenen Händen. Eine Träne löſte ſich ſchwer von ihren dunklen Wim⸗ pern und rann langſam die blaſſe Wange herab.— Wie ge⸗ brochen, faſt hilflos taſtete ſich Frau Merret unſicher die Heck⸗ entlang dem Hauſe zu. Die Sonne war verſchwunden. Ein ſcharfer Wind blies jetzt vom Meere herüber und dunkle Wol⸗ ken jagten über den Düfheog. „Das gibt Sturm, z0g, es durch ihre Seele,„einen furcht⸗ baren, unheilvollen Sturm.“ Ihr leichtes graues Gewand flatterte wie eine Fahne im Winde. Dann trieb der Sturmwind Merret Jürgens ins Haus. Er knickte unbarmherzig die friſch gepflanzten Hollunderbüſche, den Helboom, wie die Keitumer das Kräutlein nannten, das ge⸗ ſeit macht gegen den Tod. Uueber den Düfhoog aber, dem Tan enhügel, flatterten weiße Möden mit kaben flos der erſte Blitzſtrahl 100 tritt an. ihren Händen leidenſchaftlich Jens Arm umklammernd, verdamm rief er verſtärkt. In der großen Stube mit den arünen Kachelwänden, in der Merret heute mit Mutter Kreſſen Jürgens geſeſſen, ſchritt Jens Jürgen mit wuchtigen Schritten auf und ab. „Wo kommſt Du her?“ herrſchte er Merret bei ihrem Ein⸗ „Siehſt Du nicht, daß ein Gewitter im Anzuge?“ „Ich war doch nur im Garten,“ gab Merret, noch bebend vor Aufregung zurück, da konnte mir doch das Wetter nichts tun.“ „Ja, natürlich, in ſo aungenehmer Unterhaltung, daß Du gar nicht mal das Nahen des Gewitters merkteſt,“ ſpottete Jens mit unterdrückter Wut, große Rauchwolken aus ſeiner Pfeiſe in die Stube pafſend. Ein verächtlicher Blick Merrets fuhr zu Mutter Kreſſen her⸗ über die das jetzt der Regen in großen Tropfen ſchlug. „Ihr ſeid eine gute Aufpaſſerin, Mutter,“ ſagte Merret ſtolz, das blonde Haupt emporrichtend,„habt Ihr auch gehört und berichtet, welche Unterhandlung ich geführt?“ „Laß den Spott,“ ſchrie Jens Jürgens Merret an.„Die Mutter hat recht, daß ſie aufgebracht iſt, wenn Du an der Heck: ſtehſt und mit dem gottverdammten Kerl liebäugelſt, der Ans das Leben ruiniert“ Mit großen, erſchreckten Augen ſah Merret auf ihren Mann, der erregt, noch immer mit Schritten, durch die Stube ſtampfte. „Jens.“ ſchrie ſie auf und 28 lag ein ſo grauenvoll Enſſetzen in ihrer Stimme, daß der Schiffer betroffen aufſah und ihre Ge⸗ ſtalt unſicher ſtreifte.„Jens,“ wiederholte ſie noch einmal, mit „Age, das uns daß ich mich verhört, daß Du das entſetzliche Wort, es kann beide ſo tief erniedrigt, nicht geſprochen haſt. Jens, ja nicht ſein.“ Jaens Jürgens wurde es nun doch etwas unbehaglich unter Merrets Augen, die ihm bis auf den Grund der Seele ſahen Was iſt das nun anderen und ich ſehe Dich. etwas ängſtlich und bedrückt am Fenſter ſtand, gegen wieder für ein Getue? Was ſoll ich denn denken, ö Mutter kommt und ſagt: da ſchau zum Fenſter hinaus, Dein Weib an der Hecke mit dem anderen. Und i Was ſoll ich denn da denken? Was „Das weiß ich nicht,“ gab Merret zurück und ei Lächeln legte ſich auf ihre weichen verträumten Jürgens kann es Dir vielleicht ſagen, ſie weiß j „Halt, nicht von der Stelle,“ ſchrie Jens Jürgen bracht, als er ſah, daß Merret an ihm vorüber zur „ſo leichten Kaufes kommſt Du nicht Was w Kerl bon Dir 2“ „Nichts. „Nichts, na, darum hat er Dich wohl ongentbelz „Das bat er gar nicht getan.“ „So willſt Du vielleicht leugnen, daß Du mit ſpibchen haſt?“ „Nein, aber ich war es, die ihn ach, Je „Du? Na, Weib, kiſt du denn rein des Teufels? keine Scham oder Schande, daß Du mit dem Menſchen 5 ſich ſo hundsgemein zu uns benommen hat?“ Jaens Jürgens ſpuckte in weitem Bogen veräch lich Stube. Eine dunkle Röte ſtieg in Merrets Antlitz un des Widerwillens, faſt wie Ekel, grub ſich um ihre Lip „Nein, ich ſchäme mich gar nicht, Jens, aber die Du Mutter nennſt, und die mein Leben vernichtet, 11005 zu wiſſen, warum ich mit Ditlef Stöven ſprach, gehen. Jens brummte in ben Bart und ſah auſcher au ſtand. Der egen 9120 Aelnß gegen die Scheib wogte ein unendlich graues Nebelmeer. Jetzt fuhr Mutter Kreſſen wild empor.„Siehſt Du, mein dune eiferte ſie.„Habe ich Dir zuviel getan, wenn ich Dir baß es 5 Böſes tut, das Bootje Mädchen? Jetzt— 8 5 2. Sede. 5 Sederakcgelgsr. aeglan Manfcheim, 20. November. wickelt unter großem Beifall ſein Program m. Er betont den innigen Zuſammenhang zwiſchen Landwirtſchaft und Induſtrie und erklärt, er würbe es für ein Unglück halten, wenn die Intereſſen beider Produktionszweige in einen derartigen Widerſpruch gerieten, daß eine Einigung nicht n glich wäre. Er, der Miniſter, werde es als eine perſönliche Ehren⸗ pflicht betrachten, mit allen Mitteln für die Landwirtſchaft und für die Intereſſen des deutſchen Bauernſtan⸗ des, der die Grundlage der Deutſchen Oeſterreichs bilde, einzu⸗ treten, mit gleicher Gewiſſenhaftigkeit der Fürſorge aber auch die Bauernſchaft des geſamten Staates zu ſchützen un dern. Der Miniſter legt dar, daß die ung überſeeiſchen Fleiſches, abgeſehen von veterinärpolizeilichen Bedenken, keine Verbilligung der Fleiſchpreiſe zur Folge hätte. Ebenſowenig würde eine Minderung des landwirtſchaftlichen Schutzzolls die Einfuhr billigeren Getreides ermöglichen. Die Viehpreiſe ſeien geradezu eine Das Ackerbaumintſterium werde daäher einet ſolchen Mäßregel niemals zuſtimmen.(Lebhafter Beifall, Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.] Bezüglich Rumäniens wo die veterinärpolizeilichen Vorſchriften beſſer gehandhabt wür⸗ den, ſei die unmittelbare Nähe ber ruſſiſchen Grenze allein ent⸗ ſcheidend. Hinſichtlich Serbiens vermag der Miniſter keine Mit⸗ teilungen über den Stand der Handelsvertragsverhandlungen zu mächen; er könne aber verſichern, daß er auch hier die Intereſſen der heimiſchen Landwirtſchaft auf daß Gewiſſenhafteſte wahren werde(Lebhafter Beifall.) Die Bewilligung der Schlachtung von Vieh in an der Grenze zu errichtenden Schlächthäu⸗ ſern würde nach Anſicht des Miniſters die ſofortige Sper⸗ tung der Grenze ſeitens Deutſchlands zur Folge hahen(Jebhafter Beifall. Der Miniſter wird lebhaft beglück⸗ wünſcht.) Belgien.(Belgien auf der Haager Kon⸗ fereuz). In der geſtrigen Sitzung der Deputiertenkammer interpellierte der Sozialiſt Vandervelde die Regierung über die Haltung der belgiſchen Delegterten auf der Haager Friedenskonferenz. Der Redner führte aus, Belgien habe eine Haltung eingenommen, welche derjenigen, die der Staat auf der erſten Konferenz bekundet habe, völlig entgegengeſetzt geweſen ſei. In der Beantwortung der Interpellation er⸗ klärte der Miniſter des Auswärtigen, die Haager Friedens⸗ konferenz ſei ihrer Aufgabe völlig gerecht geworden. Belgien habe ſich einer Schiedsgerichtsformel für Fragen juriſtiſcher Naätut anſchließen wollen; man habe aber eine genaue Tren⸗ Uungslinie für die Fragen juridiſcher und politiſcher Natur nicht finden können. Die Haltung der belgiſchen Delegierten ſei auf der zweiten Konferenz dieſelbe geweſen, wie auf der erſten. Die Negierung habe Beernaert bezüglich des Schieds⸗ gerichts volle Freiheit gelaſſen. Die baiden anderen Delegier · ten Belgiens hätten die vorgeſchlogenen Texte abgelehnt, weil das Prinzip der Sicherheit und der Souveränität der Staaten nicht gewahrt getpeſen ſei. Beerngert erklärt, die Haltung Delgiens habe mit der Deutſchlands nichts zu tun gehabt. Die belgiſchen Delegterten hätten das obligatoriſche Schieds⸗ gericht durch das ſakultative erſetzen wollen. Da er, der Red⸗ ner, ein mit ſeiner Vergangenheit in Widerſpruch ſtehendes Votum nicht habe abgeben können, habe er ſeinen Rücktrikt angeboten. Die Kongofrage habe mit der Haltung der bel⸗ giſchen Delegierten nichts zu tun gehabt. Es liegen mehrere Tagesordnungen vor, die Kammer iſt jedoch nicht beſchluß⸗ fähig. Die Sitzung wird aufgehoben. —— Badiſche Politik. .e Kärlsruhe, 19. Nov. Die„Oberrheiniſche Korre⸗ ſpondenz“ meldet: Die zur Wahl eines Erſatzmannes für den aus der erſten Kammer ausgeſchiedenen Oberbürgermeiſter Dr. Beck wahlberechtigten Oberbürgermeiſter ſind heute hier zu einer Vorbeſprechung verſammelt geweſen. Das Ergebnis der Beratung wird noch geheim gehalten. Unter den für die Wahl inbetracht kommenden Kandidaten wurde Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens⸗Heidelberg in erſter Reihe genannt. Unſere J. St. ſchon ausgeſprochene Vermutung, daß Herr Dr. Wilckens eine etwaige Wahl in die erſte Kammer kaum annehmen werde, ſcheint zuzutreffen. Wie man hört, legt die natl. Partei den größten Wert darauf, den erfahrenen Parlamentarier gerade jetzt der 9. Kammer zu erhalten, auch ſei es nicht wünſchenswert, jetzt in Heidelberg eine Neuwahl zur 2. Kammer vorzunehmen, da in 2 Jahren ohnedies die allgemeinen Wahlen ſtattfinden 2 rreenreeeereeeeeere 8 Du es ſelbſt. Dei ne alke Mutter wirft ſie aus der Deine Mutter, vie es gut mit Dir meint und jede Nacht für Dich und Dein Glück zum Herrgott betet.“ „Daß das Heflenne,“ rief Jens unwirſch.„Die Nacht iſt zum Schlafen und nicht zum Beten. Geht hinaus, Mutter, ich muß mit Merret reden.“ Lant aufheulend ſchlürfte die Alte hinaus. „So, ſagte der Schiffer hart, die braune Samtweſte tiefer herabziehend und das loſe um den Hals geſchlungene Tuch noch mehr lockernd,„Du haſt nun Deinen Willen gehabt. Die Alte ſitzt nun draußen und flennt— nun rede!“ ß Merret lehnte das blonde Haupt wie müde gegen die Bett⸗ ſponde, die, jetzt am Tag, durch eine eichene Holztür verſchloſſen war. „Ich habe Ditlef Stöven um etwas gebeken, Jeus“ „Du, Du haſt ihn um etwas gebeten? Na, in drei Teufels Namen, biſt Du denn verrückt?“ „Nein, Jons, ich habe ihn nur gebeten, von hiar fort zu gehen, mich frei zu geben aus der Haft, in der er mich durch ſeine Gegenwart hält. Ich habe ihn gebeten, mir zu berzeihen, wenn ich ihn gekränkt, und Frieden zu machen zwiſchen uns, Frieden, Jens!“ (Fortſetzung folgt.) Cheater, Runſt ung Aiſſenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Als nächſte bedeu⸗ tendere Kunſttat bereitet unſer Schauſpiel eine Aufführung bon Ibſens grandioſem dramatiſchen Gedicht„Bran d5 bor. Erſt Fecht ſpät hat ſich die große Bühne des ſchon im Jahre bshß ber⸗ ſaßten Stlckes bemächtigt. Die großen techniſch⸗dekoratven und ſchauſpielerſſchen Schwierigkeiten ſchienen lange nicht überwunden erden zu können. Die überhaupt erſte Aufführung brachte Stock⸗ elm im Jahre 1888, dem erſt im Jahre 1898 die deutſche Urauf⸗ kichsung im Berliner Schillertheater“ folgte. Seitdem haben ſich — Stkübe, f Aus der Partei. oe. Karlsruhe, 19. Nov. Die„Oberrh. Korreſp.“ heute hier abgehaltenen Bera⸗ tkung des Engeren Ausſchuſſes der national⸗ liberalen Parteſ über die politiſche Lage wird ſtreng geheimgehalten. Die Verhandlungen ergaben eine vollſtändige Einmütigkeit der Anſichten. Die Sitzung war außerordentlich gut beſucht. Unſerem Karlsruher Bureau geht ſeitens der Parteileitung folgende Mitteilung über die Sitzung des Engeren Ausſchuſſes zu: Der Engere Ausſchuß der nationalliberalen Partei Badens hielt geſtern nachmittag eine Sitzung in den„Vier Jahreszeiten“ in Karlsruhe ab, die aus allen Teilen des Lan⸗ des gut beſucht war. Es fand eine eingehende Ausſprache über alle wichtigen aktuellen Fragen im Hinblick auf den nächſten Landtag ſtatt. Nach Beendigung der Sitzung traten die führenden Vertreter der liberalen Blockparteien zu einer Sitzung zuſammen. Es kann mit Befriedigung feſtgeſtellt werden, daß ſowohl im Schoße der nationglliberalen Partei wie beim Zuſammentritt der Blockfühter völlige Ueberein⸗ ſtimmung in den politiſchen und taktiſchen Richtlinten ſich er⸗ gab. Förmliche Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Die endglil⸗ tige Entſchließung kommt den berufenen Vertretern der ziwei⸗ ten Kammer zu. Von anderer Seite wird unſerem Karlsruher Bureau mit⸗ geteift, daß in der Sitzung des Engeren Ausſchuſſes die nahe⸗ zu vier Stunden währte, die allgemeine Meinung bozügl. der Beſetzung des Präſidiums dahin ging, daß aus dem 9 10 der Sozialdemokratie in der letzten Zeit die Konſequenen der Richtung gezogen werden ſollten, daß von einer wahl Gecks unter allen Umſtänden u n ehmen ſei und daß falls die Sozialdemokraſie dan überhaupt noch Anſpruch auf den L. Vizepräfidenten erhebt, der Eintritt eines Sozialdemokraten ins Präſidium nur dann zu geſtatten ſei, wenn ſeitens der Sozialdemokratie die be⸗ ſtimmten Garantien füir ihren Vertreter übernommen werden. Beſtimmte Beſchlüſſe ſind, wie aus der offiziellen Darſtellung hervorgeht, nicht gefaßt worden. Wie verlautet, wird der ver⸗ ſchobene Parteitag der nationalliberalen Partei auf den 8. Dezember einberufen werden. Zentrums⸗Manieren. Der in Lahr erſcheinende„Anzeiger für Stadt und Land“ ſchreiht: Lahr, 16. Nov. Eine„fröhliche“ Trauerfeier für Groß⸗ berzog Friebrich J. hielt der liberale Volksverein Stockach ab, die Herr Abgeorbneter Brodmann eröffnete. Die Feſtrede auf den verſtorbenen Großherzog hielt lt.„Stockacher Tagbl.“ Hauptlehrer Fuchs. Alsdann folgten Lieder, humoriſtiſche Konplets, u. a. ein„Lump“ und ein Tanzvergnügen, das bis früß morgens dauerte, Jeder nach ſeinem Geſchmack! Aber eine Totengedächtnisfeier mit Tanzvergnügen gehört den Seltenheiten! Eine ſolche Kuribſität verdient, der Ver⸗ geſſenheit entriſſen zu werden. So was können nur die Stöck⸗ acher Liberalen fertig bringen. Hierzu bemerkt die„Bad. Landesztg.“: Der liberale Volksverein Stockach hat ſchon im Frühjahr d. J. die Abhaltung eines Familienabends mit Tanzunter⸗ haltung für einen Sonntag im Nopember(vor Beginn des Adpents) in Ausſicht genommen. Am letzten Sonnkag fand dieſe Veranſtaltung ſtatt, die erſte ſeit dem Heimgange des Großherzogs Friedrich I. Es lag deshalb nahe, des Verewigten zu gedenken, was auch geſchah. Als eine„Trauerfeier mit Tanz“ kann dieſe Ehrung nur von Leuten angeſehen werden, denen kein Mittel zu ſchlecht iſt, um dem Gegner eins auszuwiſchen. Denn iſt die Sache noch ſo dumm, ſie findet doch ihr Publikum. Und etwas bleibt ſchließlich doch hängen! meldet: Das Ergebnis der 1965 Ein neuer Fall Schäufele? .e. Karlsruhe, 19. Nov. Mehrere Blätter berzeichnen heute unter der Ueberſchrift„Ein 2. Fall Schäufele“ folgende Mitteilung: In der Betriebswerkſtätte in Mannheim wurde der Schloſſer Leber, wie es heißt, wegen ſeiner ſozialdemokratiſchen Geſinnung entlaſſen. Leber war bekannter Anhänger des„Süd⸗ deutſchen Eiſenbahnerverbandes“ und agitierte unter den Reſerve⸗ heizern für dieſen. Zunächſt wurde er„degradierk“, d. h. er müßte Taglöhnerarbeit verrichten, während 2 mit ihm arbeiten⸗ den Taglöhnern Schloſſerarbeiten überwieſen wurden. Leber forderte Urlaub, um ſich in Karlsruhe nach der Urſache dieſer Behandlung zu erkundigen. Der Urlaub wurde ihm abgeſchlagen und er auf den Juſtanzenweg verwieſen. Auf der Maſchinenbau⸗ inſpektion erklärte man ihm, daß — e— 3 Protokolle wegen Läſſigkeit im Dienſt und wegen Agitation zu Gunſten des ſozialdemokratiſchen „Südkeutſchen Eiſenbahnerverbandes“ gegen ihn vorlägen. Die Folgen ſeiner Abſicht ſich in Karlsruhe ſein Recht zu ſuchen, ſollen nun in einer weiteren demütigenden Behandlung Lebers zu Tage getreten ſein. Ein Vorgeſetzter ſoll geänßert haben, daß er, Leber, in der Werkſtätte als„Unterſuchungsgefängener“ betrach⸗ tet werde; ſchließlich erhielt er ohne Angabe der Gründe ſeine Kündigung. Dazu bemerkt die„Oberrheiniſche Korreſp.“: An hieſiger zuſtändiger Stelle war bis heute abend über die tatſächlichen Unterlagen dieſer Meldung noch nichts näheres bekannt, da hier die betr. Verfügung etc. der zuſtändigen Bezirks⸗ ſtelle, der Maſchinenbauinſpektion in Mannheim, noch nicht vor⸗ lag. Dagegen wurde uns auf das Beſtimmteſte verſichert, daß wegen ſozialdemokratiſcher Geſinnung die Behörde aiemals zur Entlaſſung ſchreiten werde. Die im Eiſenbahnbetrieb notwendige Einrichtung der ſogen. Gruppenarbeit bedingt jedoch die Notwen⸗ digkeit der Entfernung aller Elemente, welche durch ihre Hand⸗ lungsweiſe und ihr Benehmen die Sicherheit der einzelnen Ar⸗ beiter ſowohl als auch den Verdienſt in der Akkordarbeit zu be⸗ einträchtigen geeignet ſind. Ueberhaupt werde bei etwaäigen Ar⸗ beiterentlaſſungen mit der allergrößten Vorficht vorgegangen. Im Uebrigen dürfte die amtliche Unterſuchung die gewänſchte Klar⸗ heit ſchaffen. Heſſiſche Polttik. * Darmſtadt, 19. Nov. Die Wertgzuwachsſtener⸗ vorlage dürfte nunmehr in Heſſen beſtimmt zur Einführung gelangen. Der Finanzausſchuß der 23. Kammer beriet heute ge⸗ meinſam mit der Regierung, von welcher anweſend waren! die Miniſter Dr. Braun und Dr. Gnauth, ſowie die Miniſterial⸗ äte Dr. Becker und Beſt, die Vorlage. Im Intereſſe des Zu⸗ dekommens derſelben wurde eine Verſtändigung dahin erzielt, ſich der Ausſchuß bereit erklärte, die von der 1. Kammer be⸗ ſchloſſenen Abänderungen gutzuheißen und dem Plenum zur An⸗ nahme zu empfehlen. Der wichtigſte Punkt hierbei iſt der Be⸗ ſchluß daß bebautes Gelände im Intereſſe des Handwerker⸗ und mittleren Gewerbeſtandes uur zur Hälfte zu der Steuer heran⸗ gezogen werden foll. Die übrigen Abänderungen beſtehen meiſt in unweſentlichen Zuſätzen. Abg. Dr. Gutfleſſch wird den Be⸗ richt abfaſſen, der in der nächſten Woche dem Ausſchuß vorgelegt werden ſoll. Der Ausſchuß ſtimmte weiter noch den Anträgen der Abgeordneten Haazs, betreffend den Bahnbau Reichelsheim⸗ Fürth und Wolz betreffend den Bahnbau Armsdeim⸗Undenbein ohne Widerſpruch zu. Zum Privatbeamtentag im Jraukfurt ſehreibt man uns: Der durch mehrere Blätter gegangene Bericht eines Frank⸗ furter Korreſpondenten über den Privatbeamtentag in Frank⸗ furt a. M. entſpricht in vielen Punkten nicht den Tatſachen, in andern ift er ſo tendenziös gefärbt, daß ich einige Berichtigungen dazu geben muß. Das ertoähnte Flugblatt war vor der Ent⸗ ſcheidung des Hanptausſchuſſes bereits gedeuckt und verteikt uun war keineswegs„aufreizend“, ſondern endhtelt umt Die Mitter⸗ lung, daß die unterzeichneten Berbände in der„Oppodtym Verſammlung Antrag auf Redeſreiheit einbringen würden, und bat um Unterſtützung dieſes Antrages. Unterzeichnet waren die drei Frankfurter Bezirksvereine des deutſchen Werkmeiſterver⸗ bandes, die Ortsgruppen Frankfurt des Deutſchen Gruben und Fabrikbeamtenvereins, des Zuſchneidervereins, des Dentſchen Zeichnerverbandes und des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Be⸗ amten. Die Unterſchrift der Ortsgruppe des„Vereins Deutſcher Kaufleute“ fehlte nur, weil ihre Zuſtimmung erſt nach Druck⸗ legung eingegangen war. In keinem Falle waren die Verbands⸗ leitungen, ſondern nur die Ortsgruppen betetligt. Dieſe hatten den in der Frankfurter Penſtonsvereinigung ſehr tätig geweſenen Ingenieur Müller mit der Stellung des Antrages beauftragt; derſelbe iſt keineswegs ein„junger“ Herr, wie der Berichter⸗ ſtatter ſaat ſondern über 36 Jahre alt und ſteht bereits längere Zeit im öffentlichen Leben und genießt das Vertrauen weiter Kreiſe der Privatbeamtenſchaft. Die durch das Flugblatt ge⸗ gebene Situation war durch den Beſchluß des Hauptausſchuſſes, der eine erhebliche Majorität für die„Sonderkaſſe“ gezeigt hatte, etwas berſchoben und bei einer einigermüßen entgegenkommenden Erklärung des Vorſttzenden, dem das Flugdlatt wohl vekannk war, hätten ſich die unterzeichneten Ortsgruppen wohl beruhigt. Es ſind diesbezügliche Verabredungen vorher getroffen worden. Aber die durchaus ſchroffe und plumpe Art, mit der der Vor⸗ ſitzende den Standpunkt feſtſtellte:„Die Geſchäftsordnung bin ich,“ war nicht geeignet, den Eindruck zu erwecken, daß die Ver⸗ handlungen den Stempel der Objektkbität tragen würden, ſon⸗ dern verletzte vielmehr derart, daß die Grußpen es vorzogen, durch ihre Abweſenheit Proteſt einzulegen, der nach Lage der Sache auch wohl begründet war. Daß dann bei dieſem Epodus 5 macht worden iſt von den Zurückbleibenden als 1 Weeeeeeeeeeeee nur bereing große Theater der ſchlvierigen Aufgabe unterzogen, die Ibſenſche„Tragödie des Idealismus“ mit den Mitteln moderner Bühnenkunſt zu inſzenieren. Zur Aufnahme des Dramas in unſeren Spielplan veranlaßt uns neben dent unbeſtritten großen künſtleriſchen Wert die Erkenntnis, daß wir es im„Brand! mit dem erſten Bühnenwerk Ibſens von eurdpäiſcher Bedeukung zu tun häben und daß„Brand“ inſofern im Breunpunkt des Ibſenſchen Schaffens ſteht, als es in ſeiner Ides und in den Charakleren deutlich die Keime aller ſpäteren Geſellſchaftsdramen enthält. In der alle anderen weit überragenden Titelrolle wird Paul Wecke vom Dresdener Hoftheater gaſtieren, der von den Jubiläumsfeſt⸗ ſpielen her noch in beſter Erinnerung ſtehende ausgegeichnete Künſtler. Die Inſzenierung des für den 12. Dezember angeſetzten Werkes leitet der Intendankt. Eine Oper des Mannheimer Hofkapellmeiſters Leopold Reichwein, betitelt„Die Liebenden von Kandahar“, hat bei ihrer Uraufführung im Breslauer Stadttheater dem „Berl. Tagbl.“ zufolge einen freundlichen Erfolg erzielt. Die Muſik ſoll mehr durch dramatiſche Kraft und Stimmungsmalerei als durch Melodik wirken. Das Sujet, nach einer Novelle Go⸗ bineaus, ſtammt von O. Novack. Das St. Petersburger Streichguartett bringt in dem heute abend ½8 Uhr im Kaſinoſaal ſtattfindenden Kammermuſikkonzert folgende Werke zum Vortrag: 1. Robert Schumann pp. 41 A⸗dur, J. Taneieff op. 4 B⸗moll, 3. Tſchaikowsky op. 22 F⸗dur. Den Muſikfreunden ſteht zweifellos ein großer künſt⸗ leriſcher Genuß bevor. Das Programm des nächſten Samstag Abend ſtattfindenden „Liedertafel“⸗Konzertes enthält u. g. folgende, zum Vortrag ge⸗ langende Werke: Der Feuerreiter, Ballade für Männerchor von Neumann, Thuilles„Landsknechtlied“,„Meine Mutterſprache“ von Engelsberg und fernere Chorkompoſitionen von Schubert, Jüngſt, Wohlgemuth uſw. Herr Hofmuſiker Müller(Cello) wird Stücke von Kaun und Godard ſpielen, die Sopraniſtin Frl. Erler Lieder von Schubert, Schumann, Grieg, Wolf und Pfitz⸗ ner zum Vortrag bringen. Die Leitung liegt in den bewährten Händen des Herrn Muſikdirektors Bieling; die Beglelkung am Flügel hat Herr Muſikdirektor Hänlein übernommen. Beginn abends 8 Uhr. Dem Andenken Eduard Grieg's wird die hieſige„Hoch⸗ ſchule für Muſik“ ihre erſte öffentliche Schüleraufführung unter der neuen Leitung widmen. Es kommen Klavierwerke, Lieder. eine Klavier⸗Violinſonate und die köſtliche Suite„Hol⸗ bergiana“ für Streichorcheſter zur Aufführung. Herr Kapell⸗ meiſter Blaß wird die im Kaſinoſaal ſtattfindende Aufführung mit einem kurzen Vortrag über Grieg einleiten. Eintritts⸗ karten zu M..— bei Ferdinand Heckel. Ueber die Altiſtin Frl. Lion, welche im erſten Winterkonzert des Karlsruher Bachvereins(Trauerfeier für Großherzog Friedrich) mitgewirkt hat, ſchreibt die„Bad. Landesztg“:„In Frl. Lion lernte man eine vorzügliche Altiſtin kennen; außerdem iſt die Künſtlerin, was zu den Seltenheiten gehört, auch eine gute Bachſängerin. Die Stimme iſt weich, ſchmiegſam, beweglich und wird durch ſachgemäße Atemtechnik ſicher geführt.“ Die 26. Plenarſitzung der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion fand am 8. und 9. November in Karlsruhe ſtatt. Derſelben wohnten Geh. Hofrat Dr. A. Dove, 16 ordentliche und 5 außer⸗ ordentliche Mitglieder, ſowie als Vertreter der Regierung Staatsminiſter Dr. Freiherr von Duſch, Geh. Oberregierungs⸗ rat Dr. Böhm und Miniſterialrat Freiherr von Reck bet. Den Vorſitz führte anſtelle des aus der Kommiſſion ausgeſchiedenen bisherigen Vorſtandes, Geh. Hofrat Prof. Dr. Marcks, der einem Ruf nach Hamburg gefolgt iſt, der frühere Vorſtand, Geh, Hofrat Dr. Dove. Nachſtehende Ueberſicht zeigt den Stan der einzelnen Unternehmungen der Kommiſſion. Die von Dr. K. Rieder bearbeiteten Römiſchen Quellen zur Konſtänzer Bis⸗ tumsgeſchichte ſind, mit Ausnahme der Einleitung, im Druck fertiggeſtellt und wetden zn Beginn des Jahres 1908 äusgegeben werden. Die Fortfübrung der Regeſten der Biſchöfe don Kon⸗ ſtanz durch Dr. it in Ausſicht genommen.— Das von Rr e Archivaſſeſſor Frankbauſer Merubeän, 920; Nobenben eneral:Anzeiger:(Mitagblatt) den Hinausgehenden, das wird dem objektiven Beobachter nicht ſchwer zu entſcheiden geweſen ſein. ausgehen m ordnet vor ſoll aber den den Saal ſck Naturgemäß kann das Hin⸗ terer hundert Leute, obwohl es vollkommen ge⸗ ing, nicht in zwei Minuten erledigt ſein. Es n Herren, die die Polizei zu Hilfe riefen, um zu leeren, nicht vergeſſen werden, was ſie deutſche Bürgertum ſeit Jahren einen Kampf gegen Bevormundung der Polizei, für Verſammlungs⸗ freiheit und et kämpft, haben hier wieder die Veran⸗ ſehr ſie noch unreif für einen ſolchen Zu⸗ — ſtalter bewieſen, wie f ſtand ſind, wenn ſie doch bei jeder auch noch ſo unpaſſenden Ge⸗ legenheit nach der Hilfe der Polizei ſchreien. Glücklicherweiſe faßte der berbeigeholte Schugmann die Situation weſentltch rich⸗ tiger auf, indem er ſich trotz mehrfacher Aufforderung durch einen Herrn aus der Leitung des Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen⸗Verbandes nicht dazu herbeiließ, Namenfeſtſtellungen vor⸗ zunehmen, ſondern die Herren ruhig das Verſammlungsgebäude verlaſſen ließ. Daß die Hilfe von handfeſten Angeſtellten des Hippodroms zur Herſtellung der Ruhe in Anſpruch genommen werden mußte, iſt nicht wahr; ebenſo iſt es nicht wahr, daß die 8 Abſicht vorgelegen bat, die Verſammlung zu ſprengen. Es lag nur der ſehr berechtigte Wunſch vor, auch eine andere als die offizielle Anſchauung bei dieſer Kundgebung in irgend einer Form zum Ausdruck gebracht zu ſehen. Das iſt nun nicht gelungen, und meiner Anſicht nach auch nicht ſehr bedauerlich, da Reichsbag und Regierung ja die Inſtanzen ſind, die mit größerer Objektivität als es ſeitens mancher Privatbeamtenverbände bisher geſchehen iſt, die ſo wichtige Frage der„Staatlichen Penſions⸗ und Hinter⸗ prüfen und uns hoffentlich ein Geſetz be⸗ ſcheeren werden, an dem a i Freu! e Ile ihre Freude haben. Darauf ar⸗ Alfred Thim m, Ingenieur, Obmann der Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Bundes der techniſch⸗induſtriellen Beamten. Mannheim, 20. November 1907. Suthers Perfönlichkeit. Rede im Nibelungenſaal bei der Lutherfeier gehalten von Herrn Stadtpfarrer Klein. 8 Wir brauchen klare, geſchei öpfe i 5 ſcher 8 heite, kluge Köpfe in allen leitenden Stellen, Leute, die denken können, die das Weſentliche der Dinge erfaſſen, die Urteilskraft beſitzen, welche die Geiſter ſcheiden lönnen und ſich nichts vormachen laſſen: Flache Köpfe, unklare Schwärmer, hohle Schwätzer, mittelmäßige Routiniers haben wir genug.— Wir brauchen eber auch Leute von Gemüt, die nicht nur rechnen, wägen und zählen können, und kühl ſind bis ans Herz hinan, ſondern die warm und tief empfin⸗ den auch für Alles, was nicht dem materiellen Erwerbsleben an⸗ gehört, ſondern der idealen Welt mit ihren Imponderabilien, ihren unwägbaren und doch ſo realen Werten, ihren ungekannten und doch ſy lebendigen und wirkſamen Kräften. Wir brauchen Optimiſten, Idealiſten, ja Enthufiaſten! 5 Wir brauchen ſelbſtloſe Leute, die ſich als echt deutſche Franen und Männer dadurch ausweiſen, daß ſie nach Richard Wagners Grundſatz handeln: Deutſch ſein zeißt eine Sache um ihrer ſelbſt willen tun“;— Leute, die wie Luther in uneigennütziger, ſelbſtverleugnender Weiſe wirklich fürs Volk arbeiten, und nicht, um der eigenen Perſon eine Folie zu geben oder um Vorteile für ſich herauszuſchlagen— der Kleber und Streber, der Ehrgeizlinge, der Schmarotzer, der Ordens⸗ und Titeljäger, der Profitmeier haben wir wahrlich genug!—— Wir brauchen vor allem aber auch ehrliche Leute, in denen kein Falſch iſt, deren ganzes Weſen, Reden und Tun ſich auf der höchſten, ſittlichen Tugend, auf der unbedingten Wahr⸗ haftigkeit aufhant, Leute, die wirklich— ſagen was ſie denken und die Worte nicht gebrauchen, um die wahren Gedanken zu verbergen,— Leute, auf die ein Verlaß iſt, die kreu ſind und zuverläſſig im Kleinen und Großen.— Es wird ſo ge⸗ t loggen im Privat⸗ und Geſellſchaftsleben, im Berufs⸗ ſchäftsleben, im kirchlichen und öffentlichen Leben: Lu beſtechlicher Wahrheitsſinn tut uns dringend not. Wir brauchen aber auch mutige, tapfere Leute, die ſich nicht fürchten weder nach oben, noch nach unten, die bei der Stange bleiben, auch wenn der Karren droht verfahren zu wer⸗ den und auf eine abſchüſſige, ſchiefe Ebene zu kommen, Leute, die unter allen Umſtänden zu ihrem Worte ſtehen mit der Tat, auch wenn ſie ſich dadurch Unannehmlichkeiten, Feindſchaft, Nachteile zuziehen,— Leute, die, wenn ſie für die Oeffentlichkeit arbeiten, dem Kugelregen der perſönlichen Verleumdung, der Verunglimpfung und Beſchimpfung nicht ausweichen, Leute brauchen wir, die bei aller perſönlichen Verbindlichkeit, wo es um und Ge⸗ hers un⸗ die Sache geht, auch deutlich und grob und golden rückſichtslos Nazaret) wüßte ich keinen Menſchen, der werden könne nen, die einen heiligen Zorn empfinden und vom furor teuto⸗ nicus erfaßt werden, wo es gilt, Heuchelei zu brandmarken, Be⸗ trug zu entlarven, der Lüge ins Angeſicht zu widerſtehen.— Wir brauchen gute Menſchen, die, wie Luther, Liebe haben in ihrem Gemüte, die menſchlich fühlen und ſich in jedes Menſchen Seele hineinzuverſetzen bereit ſind, Leute, die beſon⸗ ders mit dem armen Volk empfinden, die freundlich, liebevoll, wohlwollend, gütig ſind als Vorgeſetzte, Leute, die von aufrich⸗ tiger, echter, ſtarker und warmherziger ſozialer Geſinnung orfüllt ſind, die nicht nur bereit ſind, wie Luther mit verſchwenderiſcher Freigebigkejit auch von ihrer Armut und Notdurfe mitzuteilen und wohlzutun, ſondern die für die Gerechtigkeitt als die oberſte Norm ſozialen Zuſammenlebens eintreten, die bereit ſind mitzuarbeiten, daß der Selbſtſucht und dem Mammonsgeiſt gewebrt, daß den unteren ſich emporringenden Schichten ihr Recht wird, daß ſie Licht und Luft und ei em freien, menſchen⸗ würdigen, halbwegs ſorgenfreiem und einigermaßen ſonnigen Daſein kommen— denn Luther war ein durch und durch ſozialer Mann. Wir brauchen fürs öffentliche Leben volkstümliche Männer, wie Luther, die den gemeinen Mann verſtehen und die der gemeine Mann verſteht, Leute, die auf den Pulsſchlag der Volksſeele, ihren tieferen Regungen und feineren Schwingun⸗ gen lauſchen, die den einfachen Leuten auf den Mund ſehen und in verſtändlicher, ſchlichter, berzlicher Weiſe mit dem Volk reden können, von denen ein Hauch intimer Herzlichkeit, perſönlicher Wärme, ungekünſtelter, echter Leutſeligkeit ausgeht.— Men⸗ ſchen, die, weil ſie ſelber das Herz auf dem rech⸗ ten Fleckhaben, auch das Herz des Volkes zutref⸗ fen wiſſen.— Wir brauchen Leute, die— ſo gerne ſie ſich vor Gott im ſtillen Kämmerlein oder im tiefen Herzengrunde beugen, und demütigen— doch vor Menſchen ſtolz ſind wie Luther, die den Stolz freier deutſcher Frauen und Mönner, den berechtigten Stolz die ihrer ſelbſt gewiſſen, ihrer Eigenart und ihres Eigen⸗ wortes ſich bewußken, freien unabhängigen Perſönlichkeit beſitzen, ſtolge Leute, die im Hochgefühl inneren Reichtums, geiſtigen und ſittlichen Ranges, ſeeliſcher Macht ſich nicht vor äußerem Rang, äußerem Reichtum, äußerer Macht depot und ſchmeichleriſch beugen. Wir brauchen beſonnene Leute, die ſo ſehr ſie für jeden guten, vernünftigen Fortſchritt zu haben ſind und ſo gerne ſie ſich am guten Neuen erfreuen, doch vorſichtig und maßvoll zu Werke gehen, damit nichts Wertvolles, Altes unnßtig und vorzeigtig zerſtört wird, Lente die den geſchichtlichen Faden nicht abreißen, die nicht durch unruhige, leidenſchaftlich vorwärtsdringende Neuerungsſucht die Sache allmählichen, geſunden Fortſchreitens und normale Entwicklung gefährden— Leute, die, auch wenn die Wagen der öffentlichen Meinung, des politiſchen oder ſozialen Lebens hochgehen, ruhiges Blut bewahren oder, wie Nihſche ein⸗ mal ſagt, ihr Herz auf Eis zu legen imſtande ſind, z uchtreelle Menſchen, die Freiheit mit Ordnung zu paaren und zu vereinigen wiſſen. Vor allem aber brauchen wir gewiſſenhafte Leute, Menſchen, die ein Gewiſſen haben und darnach han⸗ deln. Dur Luther hat das deutſche Volk das Ge⸗ wifſen wieder als die bedeuktendſte Groß macht erlebt. Das deutſche Volk ſoll und muß das Volk des Ge— wiſſens bleiben, in dem die Bürger nicht nur in ihrem Privat⸗ leben, ſondern auch in Handel und Wandel, in der Politik, in der Kunſt und Wiſſenſchaft gewiſſenhaft bleiben und gewiſſenhaft arbeiten. Luther, der Held des Gewiſſens, er mahnt uns alle: „Schärf! ener Gewiſſen, haltet es wach, folget allezeit dieſer Goltesſtemme! Es ſei euch Magnetnadel, die die kleinſte Schwankung eures Inneren anzeigt, es ſei euch Kompaß, der euch die rechte Willens⸗ und Lebensrichtung weiſt!“ Mit einem Worte: Wir brauchen Perſönlichkeiten wie Luther. Er ſelber ſoll uns dazu helfen. Er kann es denn er iſt mehr lebendig unter uns denn je. Außer Jeſus von 2 der Menſchheit ſeinen Namen, ſchrieben hat, von dem ſo gewaltige Wirkungen ausgega der ſolche perſönlichkeitbildende Kraft bef — Luthenr.„„„ Goetbe hat wahrlich recht, wenn er ſagt:„Luther war ein Genie ſeyr bedeutender Art. Er wirkt nun ſchon maänchen guten Tag, und die Zahl der Tage, ſpp er in fernen Jahrhunderten aufhören wird, produktiv zu ſein, iſt nicht abzuſehen.“ Wollt's Gott! Wollt's Gott. Der Protkeſtantismus und der evangeliſche Bunderwerben ſich um bas deutſche Volk nicht nur, nein— um die Menſchheit ein unſter b⸗ liches Verdienſt dadurch, daß ſie das Andenken an Luther treu bewahren, daß ſie die Perſönlichkeit dieſes Mannes immer wieder, der Meuſchheit vor en ſind, Augen ſtellen und nahe bringen. An dieſer gott⸗ begnadigten, ſtarken, mächtigen, granitnen Per⸗ ſönlichkeit ſollen wir uns alle aufranken, durch n, Leute, die die Dinge beim reckten Namen nen⸗ o tief in die Seele ſein Wort, ſeine Tat, einge⸗ ße wie „Deutſche Frauen und Männer! Ehrt den Lutherl! Liebt ihn, prägt ſein Bild in die Seele eurer Kinder und Kindeskinder! „Höchſtes Glück der Erdenkinder, 5 Iſt und bleibt ja doch nur die Perfönlichleit— Laßt uns in dieſer ernſten, feierlichen Stunde den Geiſt Luthers beſchwören, des gewaltigen deutſchen Propheten und Helden, des ſeltenen Charakters und Menſchen, indem wir rufen: „Held des Glaubens, Schwert des Geiſtes, Großes, kühnes Feuerherz Steig empox aus deinem Grabe, Zieh' durch Deutſchlands Gaue wieder, Stärk' uns, deine ſchwachen Brüder!“ feſt wie Erz, es Gabe, * Der größte Leibgrenadier im 1 badiſchen Leibgrenadie regiment Nr. 109 iſt zur Zeit ein Wieslocher, nämlich de Poſtbote Theodor Ding, Sohn des Polizeidieners Ding in Wies⸗ loch. Er iſt in dieſem Spätjahr eingerückt und rechter Flügel⸗ mann der 1. Kompagnie. 5 * Neckarſchiffahrt. Die Schiffahrt iſt jetzt zu Berg und Tal wieder aufgenommen. Leider iſt der Waſſerſtand noch nicht ſo weit geſtiegen, daß eine ſchöne Ladung aufgenommen werden kann. Aber die Schiffer können doch jetzt ihren langen Aufent⸗ haltsort verlaſſen. »Mittelrheiniſcher Fabrikantenverein in Mainz. Die letzte außerordentlich zahlreich beſuchte Vereinsverſammlung, zu der die maßgebenden Vertreter des Kohlenſyndikats und des Kohlenkontors erſchienen waren, unterzog aufgrund des Referats des Herrn Redakteur W. Jutzi⸗Köln die Frage der am ſüd⸗ deutſchen Kohlenmarkt, insbeſondere am Mittel⸗ und Oberrhein beobuchteten Kohlenknappheit einer eingehenden Erör⸗ terung Die allgemeinen Urſachen der Kohlenknappheit: Nachwirkungen des Bergarbeiterausſtandes, der Arbeiten mangel, die unzureichende Geſtellung von Eiſenbahnwagen uf wurden beleuchtet und im Anſchluß daran auch die Frage der Kohlenausfuhr und ihre Rückwirkung auf den inländiſchen Markt einer Beſprechung unterzogen. Am bedeutungsvollſten war in⸗ des die Ausſprache über verſchiedene Beſtimmungen zwiſchen dem Kohlenkontor und den von ihm kaufenden Werken zum Ab⸗ ſchluß gelangenden Verträge. Dieſe Beſprechung, die ſich auf eine von dem Verein im Kreiſe ſeiner Mitglieder angeſtellte En hebung ſtützte, dürfte für manche Einzelfragen eine erwü Klärung gebracht haben. Wie in der Verſammlung feſt wurde wird übrigens die Verſorgung des Marktes mit K. durch den neuerdings aufgetretenen ſtarken Wagenmangel wieder um anzßerordentlich erſchwert, während im übrigen zu ho iſt, haß die am Eiſenmarkt herrſchende Abſchwächung au Kohlenmarkt die langerſehnte Erleichterung herbeiführen wir Der Jerhandlung über die Kohlennot ging ein Bericht des Herr Juſtizrat Haeuſer⸗Höchſt a. M. über die Konkurren klauſel der techniſchen Angeſtellten voraus, wob ſich der Referent auf den Staudpunkt des von dem Verein zu Wahrung der Intereſſen der chemiſchen Induſtrie Deutſchlands gefaßten Beſchluſſes ſtellte, der im Weſentlichen dahin geht, da die verſchiedenartigen Verhältniſſe der Induſtrie den Erla ſeſter gleichartiger Beſtimmungen, auch im eigenen Intereſſe der Angeſtellten, nicht angezeigt erſcheinen laſſen, ſondern daß e Sache der Rechtſprechung ſein müſſe, an Hand der bereits in dem Oandelsgeſetzbuch und in der Gewerbeordnung aufgeſtellten Billigleitsgrundſätzen von Jall zu Fall über die Angemeſſenhe oder Unangemeſſenheit von Konkurrenzbeſtimmungen zu ent⸗ ſcheiden. In dem Punkt aber erklärt die chemiſche Induſtrie ſich mit einer neuen Beſtimmung einverſtanden, daß nämlich bei vorzeitiger Auflöſung des Vertragsverhältniſſes die Firma verpflichtet iſt, für die Dauer des Konkurrenzverbotes das halt weiter zu zahlen. 25 * Der blecherne Sonntag, wie der kommende dritte vor Weihnachten allgemein im Volke genannt wir vor der Tür. Mit dieſem Sonntage ſetzt der Einka nachten lebhafter ein. Wenn auch unſere Geſchä goldene Berge vom nächſten Sonntage erwarten ſie doch wenigſtens ein zufriedenſtellendes Geſchä zu erzielen, liegt in der Hand des Geſchäftsmannes e hat nur jetzt nicht zu fäumen, die Reklame ausgiebig zu ſetzen, ſich dieſer zu bedienen. Es gibt aber auch her viele Geſchäftsleute, die den Wert einer geſunden Rekla gar nicht erkannt haben, ja, es gibt welche, die z. B. no inſeriert haben und immer behaupten: Eine Ware mu ſelbſt empfehlen. Ja, wie kann denn aber jemand wiſſen man etwas Gutes zu verkaufen hat, wenn man es ni zeigt?! Da iſt es dann kein Wunder, wenn dieſe Geſchäfts! Richtiger wäre es, wenn ihn zu Perſönlichkeiten heranreifen n eeeeeeeee n Ar bearbeitete Regiſter zum dritten Bande der Regeſten der Markgrafen von Baden iſt erſchienen. — Der Fortführung der Regeſten der Pfalzgrafen am Rhein widmete ſich Dr. jur. Graf von Oberndorff, unter Leitung von Profeſſor Dr. Wille; für ſeine Geſchichte der rheiniſchen Pfals ſtattete letzterer dem Münchener Reichsarchiv einen Beſuch ab und fand dafelbſt wertvolle Korreſpondenzen.— Die Bear⸗ beitung des Nachtragbandes zur Politiſchen Korreſpondenz Karl Friedrichs von Baden wurde von Archibdirektor Dr. Obſer unter Heranziehung eines Hilfsarbeiters ſo weit gefördert, daß im Laufe des nächſten Jahres der Reſt der noch zu erledigenden Abſchriften gefertiat werden kann.— Von den Grundkarten des Großherzogtums Baden werden nach Mitteilung des Oberregne⸗ krungsrat Lange noch in dieſem Jahre 2 Sektionen zur Ausgabe gelangen; drei weitere ſollen im Laufe des nächſten Jahres folaen.— Vom Oberbadiſchen Geſchlechterbuch, bearbeitet von Oberſtleutnant a. D. J. Kindler von Knobloch, iſt die zweite Lieferung des dritten Bandes erſchienen; die dritte Lieferung dieſes Bandes iſt im nächſten Jahre zu erwarten.— Von den Oberrheiniſchen Stadtrechten befindet ſich in der unter Lei⸗ tung von Geh. Rat Profeſſor Dr. Schröder ſtehenden fränkiſchen Abteilung das 8. Heft mit den Stadtrechten von Grünsfeld, Neidenau, Oſterburken. Unteröwisheim und Beſigheim in Vor⸗ bereitung.— Für die Sammlung der Siegel und Wappen der badiſchen Gemeinden war Zeichner Held tätig. Es wurden die Siegel für insgeſamt 94 Orte angefertigt.— Mit der Bear⸗ beitung des zweiten Bandes der Denkwürdiakeiten des Mark⸗ grafen Wilhelm von Baden bat Archipdirektor Dr. Obſer be⸗ gonnen.— Vom Briefwechſel der Gebrüder Blarer, mit deſſen Herausgabe Archivar Dr. Schieß in St. Gallen beauftragt iſt, befindet ſich der erſte Band unter der Preſſe.— Die Pfleger der Kommiſſion waren unter Leitung der Oberpfleger Profeſſor Or. Roder, Stadtarchiprat Profeſſor Dr. Albert, Univerſitätsbiblio⸗ blar Prof Dr. Pfaf, Archtböiteltor Dr. Obſer und Prof. Br. Walber für die Ordnung und Verzeichnung der Gemeinden, Pfarreien, Grundherrſchaften uſw. tätig.— Von der Zeitſchrift für die Geſchichte des Oberrheins iſt der 22. Band. unter Redaktion von Archivdirektor Dr. Obſer und Prof. Dr. Wiegand, erſchienen. In Verbindung damit wurde Heft 29 der Mitteilungen der Badiſchen Hiſtoriſchen Kommiſſion aus⸗ gegeben. Als Neujahrsblatt für 1908 hat Univerſitäts⸗ bibliothekar Prof. Dr. Pfaff in Freiburg eine Darſtellung des Minneſangs in Baden übernommen. Der Großherzog von Sachſen⸗Weimar hat das Protektorat über den Deutſchen Schillerbund zur Begründung und Erhaltung der deutſchen Nationalfeſtſpiele für die Jugend über⸗ nommen. Der Komponiſt Franz Lehar iſt infolge eines Nervenchoks in Wier nicht unbedenklich erkrankt. Er wird ſich längere Zeit voll⸗ ſtändige Ruhe gönnen müſſen. *.**X* Dritte muſikaliſche Akademie. Die Berufung eines Wunderkindes— des neunjährigen Kla⸗ vier⸗Virtuoſen Pepito Arriola aus Madrid— als Soliſten hätte der geſtrigen muſikaliſchen Akademie leicht verhängnisvoll wer⸗ den können. Denn da der eigens für die kleinen Hände des jugend⸗ cch! lichen Künſtlers von der Firma Blüthner in Leipzig gebaute Flügel geſtern vormittag noch nicht aus Berlin hier eingetroffen und ein Inſcrument von gleicher Menſur nicht zu beſchaffen war, ſo erſchien das Zuſtandekommen des geſtrigen Konzertes ernſtlich gefährbet. Betrat man deshalb geſtern mit nicht allzugroßen Erwartungen den Muſenſaal— welches Gefühl bej manchem Kunſtfreunde durch eine Antipathie gegen das Auftreten von Wunderkindern überhaupt noch bverdüſtert worden ſein mag— ſo zerſtreute doch der Verlauf des Abends alle derartigen Bedenken. Pepiio Arriola iſt wirklich eine exzeptionelle Erſcheinung am Kunſthimmel. Milhelos bewältigte er die kechniſchen Schwierigkeften des Beethoven ſchen C⸗moll⸗ Konzertes. Ein weicher, faſt wei licher Anſchlag, ſinngemäße muſi⸗ ckaliſche Phraſiexung und eine nie wankende Taktfeſtigkejt ſind die ſchienen, iſt wohl auf die beſondere Spielart des Flü führen, der ohnehin im Diskant über ſeine Reiſe ir Jahreszeit„ziemlich verſtimmt“ erſchien. Die Kade geradezu brabourös geſpielt. Nicht minder kraten die Vorzüge und namentlich auch das feinmuſilaliſche En dem als Zugabe geſpielten Chopin'ſchen Eis⸗moll⸗Wal licht. Kein Wunder alſo, wenn der Junge geſtern, w friſt, als er unter E. v. Schuch's Leitung in Dresden Senſation hervorrief.— An Orcheſterwerken enthielt da Programm R. Schumann s Dmoll⸗Sympho Jolkmann 3„Serenade für Streichorche als Nobität Hermann Götzen! s„Frühlings⸗ 1ure“. Die D⸗moll⸗Shmphonie, welche unter allen ſymp Werken die Eigenart des muſtkaliſchen Romankikers an zum Ausdruck bringt, zeichnet ſich vor jenen durch gri tiſche Einheitlichkeit aus, die noch dadurch erhöht wi vier Sätze ohne Unterbrechung aufeinander folgen, wie in ſohns A⸗moll⸗Symphonje. Das Werk, deſſen Entſtehun glücklichſte Zeit von Schumanns Schaffen, nämlich in Liederjahre 1840 folgende„Symphonienjahr“ isal letzemals im 13. Kaimkonzerk des borletzten Som Schneevoigt hier aufgeführt und damals aus ührl weshalb ich mich für heute wohl auf die Beſprechung gabe beſchränken darf. Dieſe war unter Herrn Hof Kutzſchbach's belebender Leitung eine vorzügliche Orcheſter ſpielte ſauber und prägis, Licht und Schatten ware gemaß verteilt, die Steigerungen wirkſam herausgear ganze Interpretation von einem phantaſtevollen Schwun auf die es ja bei Schumann ſo unendlich viel ankomm Auf Schumann folgte eine Serenade Vo n. Streichorcheſter, ein Werk von ſchönſter melodiſcher Prägun gediege motiviſcher Durcharbeitung. Volkmaunss Kompoſit namentlich auch ſeine Kammermufikwerke, berdienten 9 eine viel größere Beachtung. Die Wiedergabe war eine ſehr erkennenswerte. Das obligate Violoncellofolo ſpielte Herr Ko erneratbunzeiger.(Mittagblatt.) Mannßeim, 20 November. wohl niemand beſtreiten, und ſie gehört heute unbedingt zu einem Geſchäft. Die Reklame, das Inſerieren kann heute ſelbſt ein altes, eingeführtes, ſolides Geſchäft nicht miſſen, denn wollte es nie an die Oeffentlichkeit treten, es wäre dieſes ein offen⸗ barer Stillſtand, und Stillſtand bedeutet Rückſchritt. Eine Re⸗ klame ſiſt ni, um neue Kunden zu werben, ſondern auch um die alte Abtrünnigkeit zu bewahren. Wer ein flottes Weihnachtsgeſchäft machen will, der inſeriere nun in jeder Nummer des Mannheimer General⸗Anzeiger, denn eine Inſertion in ihm hat gerade vor Weihnachten den beſten Erfolg für einen jeden, den Kaufmann wie den Handwerker. BVernünftige Turnkleidung für Mädchen. Vom Königl. Sächſ. Kultusminiſterium iſt folgender höchſt erfreulicher Erlaß an ſämt⸗ liche Bezirksſchulinſpektionen Sachſens ergangen:„Wie zur Kennt⸗ Ris des unterzeichneten Miniſteriums gekommen, iſt vielfach Klage darüber geführt worden, daß nicht ſelten Schülerinnen beim Turn⸗ unterricht einſchnürende und ausgiebige Körperbewegungen hin⸗ dernde Kleidungsſtücke tragen und deshalb nicht in vorſchrifts⸗ mäßiger Weiſe an allen Turnübungen teilzunehmen vermögen. Namentlich wird das Tragen des Korſetts beanſtandet, das die für eine normale Körperentwicklung und aufrechte Haltung wich⸗ tigen Rumpfübungen nicht oder nur in beſchränktem Maße zuläßk. Das Landesmedizinalkollegium, das hierüber um ſein Gutachten erſucht worden iſt, hat ins beſondere betont, daß das Korſett ſchon bei ruhiger Körperhaltung und gewöhnlichen Körperbewegungen einen ſchädlichen Einfluß auf die Geſundheit ausübe, daß ſich dieſe aber ganz beſonders bei den Turnübungen geltend mache und zu tief⸗ greifenden Störungen d ichk nur wi Kundſchaft zu erhalten und vor des jugendlichen Organismus führen könne. Die Bezirksſchulinſpektionen werden daher veranlaßt, ſoweit dieſes nicht bereits geſchehen iſt, auf Beſeitigung des Korſettragens beim Turnunterrichte und auf Ginführung einer zeckmäßigen Turn⸗ leidung hinzuwirken, ſowie die Schulärzte anzuweiſen, daß ſie dieſem Gegenſtande ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden. Was die Turnkleidung anlangt, ſo empfiehlt das Landesmedizinal⸗ kollegium einen in Leipzig und auch in anderen Städten vielfach zur Einführung gelangten, nach Matroſenform gefertigten Matroſen⸗ anzug, der nicht nur als Schulkleid, ſondern auch als Hauskleid und Straßenkleid benutzt werden kann und wegen ſeiner Zweck⸗ mäßigkeit und Billigkeit bereits weite Verbreitung gefunden hat.“ Möchten die maßgebenden Behörden aller übrigen deutſchen Bundes⸗ ſtaaten mit ähnlichen Erlaſſen baldigſt nachfolgen. Dem Vernehmen nach vollzjeht ſich zur Zeit an der hiefigen Höheren Mädchenſchule unter lebhafter Zuſtimmung aus den Kreiſen der Mütter die Ein⸗ führung einer ebenſo zweckmäßigen als billigen Turnkleidung, die ſich wegen ihrer Gefäfligkeit ohne weiteres auch als Schulkleid und Straßenkleid eignet. Wir ſind überzeugt, daß ſich bieſe Turnkleidung wegen ihrer mannigfachen Vorteile bald auch unter den Schülerin⸗ nen der übrigeit hieſigen Schulanſtalten einbürgern wird. Zwangsverſteigerung. Bei der Verſteigerung des Haus⸗ grundſtücks des Metzgermeiſters Karl Neuer, Holzſtraße 16, blieb Bäckermeiſter Franz Häfner in Maunheim mit dem Ge⸗ bot von M. 57300 Meiſtbietender. Der Zuſchlag erfolgt in einer Woche. Mannheimer Dieſterwegverein. Auf den heute Mittwoch, abends 8½ Uhr, in der Aula der Friedrichſchule ſtattfindenden Vortrag des Herrn Stadtſchularztes Dr. Stepchani über unſere„einheimiſchen anſteckenden Krankheiten und ihre Be⸗ kämpfung“ ſei hiermit nochmals empfehlend aufmerkſam gemacht. *Eben⸗Theater im Apollo. In allen Kreiſen der Bevölkerung bildet gegenwärtig das Eden⸗Theater einen hervorragenden Gegen⸗ ſtand des Intereſſes. Die wunderbaren Aufführungen bieten auch außerhalb des Theaters eine unerſchöpfliche Unterhalkung. In der Familie, in Geſellſchaften, ja ſelbſt in den Arbeitsräumen ſind die Myſterien des Eden⸗Theaters ein beliebtes Thema geworden und daß auch die beſten Kreiſe unſerer Stadt unter den zahlreichen Beſuchern vertreten ſinde, beweiſt, daß Herr Direktor Schenk mit ſeinem Enſemble ſich auch hier beſonderer Gunſt zu erfreuen hat. Die Sigenart des Repertoires wirkt für die Zuſchauer geradezu verblüffend und man hatte hier wohl noch nie die Gelegenheit, derartige intereſſante Aufführungen zu ſehen. Man ſollte deshalb nicht verſäumen, das Apollo⸗Theater jetzt zu beſuchen, wobei tvir gufmerkſam machen, daß infolge des Bußtages, Sonntagsvor⸗ ſtellungen des Gden⸗Theaters hier nicht mehr ſtartfinden können. *Eine teure Jagd. Auf die Jagd der Gemarkung Alt⸗Käfer⸗ tal, welche bisher Direktor Sinner⸗Mannheim zu einer Jahres⸗ pacht von 1200 M. innehatte, legte bei der Verſteigerung Tief⸗ bauunternehmer Wilh. Rothermel-Waldhof das Höchſtgebot mit 3800 M. ein. * Eine erhebliche Exploſion ereignete ſich geſtern um die Mit⸗ tagsſtunde in dem Ban 115 der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik In dem Keſſel, in welchem Anthracin bereitet wird, hatten ſich falſche Gaſe entwickelt, welche ſich durch übergroße Erhitzung entzündeten. Die Wucht der Exploſion war derart, daß das Gebälk des ganzen Dachſtuhles emporgeworfen wurde. Sämtliche Fenſter an dem Bau wurden zertrümmert. Die Fenſterrahmen und das Gebälk wurden weithin auf die Straße am unteren ————.. ‚—̃— Müller ſehr ſauber und tonſchön. Sine eſpriwolle Interpretation der„Frühlingsouverture“ von H. Götz beſchloß den Abend. Das Werk iſt von einer rechten Frühlingsſtimmung durchweht, es klingt wie Waldesrauſchen und Vogelgeſang. Es iſt eine Erſtlingsarbeſt des Komponiſten; es erſcheinen deshalb einige inſtrumentale An⸗ klänge an Wagnerſche Tonſprache ebenſo begroſſlich als 3 Buntes Feullleton. — Bücher für Arbeiter. Die Vermittelung guden Leſeſtoffes an die Induſtriearbeiter und ihre Angehörigen durch die Betriebs⸗ leiter beabſichtigt die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung in Hamburg-⸗Großborſtel planmäßig durchzuführen. Die Stiftung Fält ſich auf Grund ihrer Erfahrungen in der Herausgabe und Verbreitung guter und billiger Schriften zu einem ſolchen Vorgehen für berufen. Sie hofft dabei in der Annahme nicht fehl zu gehen, daß auch die deutſchen Induſtriellen bei der Bekämpfung der Schundliteratur, die der deutſchen Volfsſeele ſchon ſo unendlichen Schaden getan hat, hilfreich mit Hand anlegen wollen. Denn unler den vielen Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen, die in den deutſchen Fabrikbetrieben beſtehen, genießt die Fürſorge für das geiſtige Wohl Der Arbeiter eine erſt in den letzten Jahren erkannte, ſtets wachſende Bedeutung. Dazu gehört vor allen Dingen die Vermittelung guten Leſeſtoffes an die Arbeiter und deren Angehörige,— ein Ziel, das denn auch von Vereinen und Privaten emſig befolgt wird. Die Berichte der Gewerbeinſpektionen melden von umfangreichen Fabrik⸗ chereien, die ſegensreich wirken. Die Verſorgung der Arbeiter⸗ mit völlig tendenzlos ausgewähltem, künſtleriſch werwollem eſeſtoff klärt und weitet den Geſichtskreis, entwickelt das Ver⸗ ftändnis vom Weſen anderer Volkskreiſe und arbeitet ſo an der notwendigen Erziehung und Regelung des Selbſtändigkeitsdranges im Arbeiterſtande. Wer ſolche Arbeiterwohlfahrtspflege übt, han⸗ it alſo nicht nur nach einem höheren Pflichtempfinden, ſondern zeradezu im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft und nicht zuletzt 5ihm unterſtellten Betriebes. Die Bücher der Deutſchen Dichter⸗ edächtufs⸗Stiftung eignen ſich für die Lektüre des Arbefters und er Arheiterfrau, zum großen Teil auch für ihre Kinder, beſonders re Auswahl meiſtens unter dem Geſichtspunkte der Brauch⸗ Rheinufer geſchleudert. Menſchen kamen nicht zu Schaden, da ſich die Exploſion zur Mittagsſtunde ereignete. Wäre es während der Arbeit geſchehen, ſo wäre das Unglück unabſehbar geweſen. * Eiſenbahnunfall. Amtlich wird gemeldet: Am 18. d.., gegen 11 Uhr abends, wurde bei der Wartſtation 49 der Oden⸗ waldbahn, zwiſchen den Stationen Neckarelz und Mosbach, ein rwerk des Brauereibeſitzers Max Werlein von Mosbach, in welchem dieſer mit drei anderen Einwohnern von Mosbach ſich befand, von dem Schnellzug 37 überfahren. Werlein und ein anderer Inſaſſe, Schreiner Karl Banspach, wurden ſchwer ver⸗ letzt; erſterer iſt inzwiſchen geſtorben. Die übrigen Inſaſſen ſowic die Pferde wurden anſcheinend nicht verletzt. Das Fuhr⸗ werk iſt gänzlich zertrümmert. Unterſuchung iſt eingeleitet. So⸗ weit bis jetzt bekannt wurde, hat der Wärter die bereits ge⸗ ſchloſſen geweſenen Schranken nochmals geöffnet, um das Fuhr⸗ werk noch vor dem Zuge durchzulaſſen. * Mutmaßliches Wetter am 21. und 22. Nobp. Für Donners⸗ tag und Freitag iſt bei verhältnismäßig etwas milherer Tempera⸗ tur zivar noch zeitweilig bewölktes, aber auch ſchon mehrfach auf⸗ geheitertes Wetter in Ausſicht zu nehmen. Polizelbericht vom 20. Nove ber, Fahrläſſige Körperverletzung beging geſtern abend 6 Uhr ein Glaſerlehrling von hier auf der Straße zwiſchen& und kl 6 dadurch, daß er trotz pol. Verbots eine etwa 23 Meter lange und 50 Zentim. breite Schaufenſter⸗ ſcheibe ſo unvorſichtig unter dem Arme trug, daß in der Dunkelheit ein 5 Jahre alter Knabe mit dem Geſicht gegen die Scheibe ſtieß und ſich oberhalb des linken Auges eine er⸗ hebliche Verletzung zuzog. Einer der im geſtrigen Polizeibericht erwähnten Knaben, welcher am 18. d. Mts., abends 5½ Uhr in der Nähe des Elektrizitätswerks einem Gypſer ohne alle Urſache vorſätzlich eine Kugel in den rechten Oberarm ſchoß, iſt in der Perſon eines 183 Jahre alten Volksſchülers, wohnhaft Riedfeldſtr., geſtern ermittelt worden; derſelbe wird ſich wegen Tot⸗ ſchlagsverſuchs ete. zu verantworten haben. Von einem Unbekannten wurde in vergangener Nacht ein berh. Metallſchleifer vor dem Hauſe Riedfeldſtr. 77 durch 0e mit einem Bleiknüppel auf den Kopf erheblich ver⸗ etzt. In der Bahnhofwirtſchaft der Südd. Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft, Käferthalerſtr. 10 hier, warf ein Unbekannter geſtern mittag einen Taglöhner von hier vorſätzlich auf den Boden und brachte ihm Verletzungen am Kopfe bei. Feuer entſtand geſtern vormittag 7% Uhr im Keſſelhaus des Säge⸗ und Hobelwerks d Maher, Fruchtbahn⸗ der Firma Allſtadt u. hofſtraße dahter, dadurch, daß die Flamme einer Keſſelfeuerung Hobelſpäne, die mittelſt Ephauſtor direkt in die Keſſelfeuerung ge⸗ trieben werden ſollten, entzündete. Das Feuer konnte von dem Heizer des Geſchäfts wieder gelöſcht werden, bevor die Berufsſeuer⸗ wehr in Tätigkeit trat. Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden iſt nicht ent⸗ ſtanden. Ein im Hauſe G 6, 5 ausgebrochener Zimmerbrand konnte von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. Der Schaden an verbrannten Kleidern beläuft ſich auf 25 Mark. Im Hauſe Langſtraße 14 brach geſtern morgen 7½ Uhr im Hitergebäude ein Kgaminbrand aus, den die⸗ Berufsfeuerwehr löſchte. Fahrraddiebſtahl. Am 18. ds. Mis. abends entvendete ein Unbekannter ein auf dem Gehweg vor dem Hauſe Eliſabeth⸗ ſtraße 1 ſtehendes„Dürkopp“⸗Fahrrad mit Carbidlaterne, hieſiger Polizei⸗Nr. 15 858 und Fabrik⸗Nr. 210 087. Taſchendiebſtahl. Geſtern abend 8 Uhr wurde einer Frau vor dem Ladenlokal 8 1, 8 aus ihrer linken äußeren Mantel⸗ taſche ein braunledernes Portemonnaie mit Inhalt entwendet. 8 2 Wilh Täter iſt noch unermittelt. Manſardendiebſtahl. Im Laufe des geſtrigen Tages enſtbotenkammer Kette im Werte erbrach ein Unbekannter im Hauſe I. 12, 2 eine im 5. Stock und ſtahl daraus eine goldene Uhr mi von 35 M. und 10 M. bares Geld. Im Beſitze eines dahier verhafteten Einbrechers fand ſich eine abgetragene, flache Herren⸗Remontoiruhr, die früher vergoldet war und zweifellos auf unrechtmäßige Weiſe erworben iſt. Im Rück⸗ deckel der Uhr befindet ſich das Fabrikzeichen„metal dere“ und darunter das Wort„Swiß“, Fabrik⸗Nr. 12, Lager⸗Nr. 42 010. Der Eigentümer der Uhr wird erſucht, ſeine Anſprüche bei der Kriminalpolizei geltend zu machen. Fundunterſchlagung. Am 3. ds. Mts. wurde in der Nähe von Offenburg die auf den Inhaber lautende 3½proz. Schuld⸗ verſchreibung über 500 Mark, Lit. C Nr. 7989 des Bad. Eiſenbahn⸗ anlehens von 1880 verloren und vom Finder unterſchlagen. Vor dem Ankauf des Wertpapiers wird gewarnt. Verhaftet wurden 19 Perſonen. —— barkeit für Volksbibliotheken getroffen wurde. Dabei ſind die Bücher krotz ihres außerordentlich billigen Preiſes ſchön, dauerhaft und braktiſch(mit ſchmuckem, abwaſchbarem Einband) ausgeſtaktet. Die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung hat ihre Vermittelung guten Leſeſtoffes an die Induſtriearbeiter jetzt mit der Verſendung eines Schreibens an etwa 3000 induſtrielle Betriebe in die Wege geleitet. Selbſtverſtändlich iſt ſie aber nicht imſtande, die Adreſſen aller der Betriebsleiter zu erfahren, die ſich für dieſe wichtige geiſtige Für⸗ ſorge kutereſſteren. Desherlb werden alle Induſtriellen oder Leiter induſtrieller Betriebe, die dieſer Arbeit ihre Aufmerkſamkeit ſchenken wollen, freundlichſt gebeten, ſich an die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗ Stiftung in Hamburg⸗Großborſtel um Ueberſendung der unterrich⸗ tenden Druckſachen zu wenden. — Aktnelle Nachtwächterpoeſie. Die allgemeine Teuerung hat den Nachtwächter einer württembergiſchen Dorfgemeinde veran⸗ laßt, ſeinen Wächterruf in folgender zeitgemäßen Weiſe zu „moderniſieren“: Loſet, was i eu will ſaga, Der Zucker und Kaffee hat aufg'ſchlaga, Der Zigori goht in d' Höh', Jetzt kriegat die alte Weiber koin Haffee meh' — Der Humor des Kindes. In der Bohemia leſen wir: Vom Humor des Kindes wiſſen wir bisher noch gar wenig, auch die päda⸗ gogiſchen Lehrbücher haben dies Gebiet des kindlichen Seelenlebens noch faſt garnicht berückſichtigt. Weder Rouſſeau noch Peſtalozzi noch andere große Pädagogen erwähnen in ihren Erziehungs⸗ kehren den Punkt Humor. Einige treffliche Hinweiſe findet man bei Jean Paul, aber gerade dieſe Stellen ſind oft genng von zünf⸗ tigen Pädagogen getadelt worden. Erſt neuerdings beginnt man ein⸗ zuſehen, welche Rolle der Heiterkeit in der vernünftigen Erziehung angewieſen werden ſoll. Nach dem Wahrwort:„Die Heiterkeft ic der Himmel, unter dem alles gedeiht, Gift ausgenommen.“ Die veueren Pädagogen treten warm dafür ein, dem Humor bei der Austvahl von Jugendliteratur einen breiten Raum zu gewährer ſie meinen, die Abneigung der zünftigen Pädagogen gegen den Humor entſpringe wohl der Anſchauung, daß er oft mit dem Mut⸗ willen Hand in Hand geht, daher oft pietätlos und achtungswideig von Erwachſenen gefunden wird. Vielleicht iſt aber dieſe Unter⸗ drückung des Humors ſchuld daran, daß wir nicht eine reichere und 0 i 5 750 305 859 Pfalz, heſſen ung Umgebung. ? M u tt erſtadt, 19. Nov. Am Sonntag nacht halb 12 h wurde am Hauptbahnhofe auf einen durchfahrenden Perſonenzug ein Revolperſchuß abgefeuert. Täter wurde der ledige 21 Jaßhre alt i f auls Waldſes ermittelt, welcher feſtgenommen und den geführt wurde. Sporr. „Die Mannheimer Babenia wird ſoeben für den 5. Maz des kommenden Jahres neu ausgeſchrieben. Der Badiſche Renn⸗ verein hat die glänzende Konkurrenz, die er für ſein Jubiläum geſchoffen, in vollem Umfang aufrecht erhalten. Die Geſamt⸗ preisſumme beträgt wieder 50 000., davon 30 000 M. dem Sieger, dem Großherzog Friedrich II. einen Ehrenpreis ſpendet. Die Ehrengaben für den Zweiten und den Dritten, die dieſes Jahr in die Dptierung eingerechnet waren, kommen in Wegfall, dafür erhöhen ſich die Platzgelder, die ſomit 6000, 4500, 3000, 2000 und 1000 M. erreichen. Zwei Trainerprämien von 1000 und 500 Mark ſind vorgeſehen und hocherfreulich iſt es, daß dem deutſchen des Siegers eine Prämie von 1400 M. ausgeſetzt wurde. * Die Beteiligung der großen deutſchen Automobilfabriken an den bedeutenden automobiliſtiſchen Veranſtaltungen des kommenden Jahres wird eine weſentlich ſtärkere ſein als bisher. Beſonders die Mannheimer Firma Benz u. Co. geht mit ſtarkem Ge⸗ ſchütz in die Campagne 1908. Die Bengwagen werden in Deutſch⸗ land natürlich wieder alle großen Bewerbe, u. a. die Prinz Heinrich⸗ Tourenfahrt mitmachen, werden in Frankreich am Grand Prix und am Pokal der Preſſe teilnehmen und in Italien die Targa Floric und das Brescia⸗Rennen beſtreiten. Als Lenker find für die Benz⸗ Mannſchaft die Franzoſen Hsmery und Hanriot und die Deutſchen Spamann und Stöcker auserſehen. Auch Mercedes wird im kom⸗ menden Jahre wieder in voller Stärke auf dem Plan erſcheinen, als Lenker ſtehen dieſer altbewährten Marke die deutſchen Fahrer Salzey und Pöge und der Belgier Jenatzy zur Verfügung. Letzte Nachrichten und Celegramme. Zur Arbeiterbewegung. * Haag, 19. Nov. Im Amſterdamer Holzhafen traten 200 Arbeiter in den Ausftand, weil einem Arbeit ſuchen⸗ den Kameraden, der in einem Arbeiterverein eine Nolle ſpielte, von einem Stauer keine Arbeit gegeben wurde. Die Obſtruktion der Kroaten. * Budapeſt, 19. Nov.(Abgeordnetenhaus). In der beutigen Sitzung kam es zu erregten Zwiſchen⸗ fällen. Einige kroatiſche Abgeordnete wurden durch heftige Zwiſchenrufe wie:„Komödiant!“„Wir dulden nicht länger die kroatiſche Obſtruktion!“ unterbrochen. Prä⸗ ſident Juſth rief mehrere Abgeordnete zur Ordnung. Dem Ab⸗ geordneten Hoffmann, der ebenfalls zur Ordnung gerufen wurde, wurden Ovationen dargebracht. Da die große Majorität die ſtrenge Anwendung der Hausordnung, wie ſie die Vizepräſi⸗ denten Navay und Rakowsky gegen die kroatiſche Obſtruktion verſuchten, billigte, drohte der Ausbruch einer Präſidentenkriſe, In einer heutigen Konferenz des Präſidiums wurde jedoch das Uebereinkommen getroffen, daß jeder der Präſidenten die Haus⸗ ordnung nach eigener Ueberzeugung anwenden könne und daß das Vorgehen des Präſidenten für die Vizepräſidenten nicht be⸗ ſtimmend ſei. Präſident Juſth gab die Abſicht, zu demiſſionieren, vorläufig auf. Der Kaiſer in England. * Higheliffe, 19. Nov. Kaiſer Wilhelm ſpielte geſtern Abend nach dem Diner eine Partie Karten und zog ſich dann früh zurück. Heute früh erledigte der Kaiſer Regierungsgeſchäfte. Nach dem Frühſtück machte er mit dem Grafen Wolff⸗Metternich und Gefolge um 11 Uhr eine Fahrt im Automobil nach Newforeſt, bon der er um 1 Uhr zum Frühſtück zurückkehrte. Um 2 Uhr wurde eine Fahrt nach Chriſtchurch unternommen, von der er um 4 Uhr zurückkehrte. * London, 19. Nov. Anläßlich des Beſuches des Kaiſer⸗ paares verlieh der König don England ſolgende Ans⸗ zeichnungen: Das Großkrenz des Victorigordens dem Kriegsminiſter von Einem, dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes v. Schön, dem Cbef des Militärkabinetts Grafen Hülſen⸗ Häfeler, dem Chef des Marinekabinetts Vizeadmiral v. Müller und dem Kammerherrn von dem Kneſebeck; das Großkomthur⸗ kreuz des Victorigordens dem Kontreadmiral Ingenehl; das Komthurkreuz dem Flügeladjutanten Oberſt Frhr. v. Marſchall, dem Kapitän 3z. See v. Rebeur⸗Paſchwitz, dem Geh. Regierungs⸗ rat von Eiſenhard⸗Rothe, dem Grafen Paul Hatzfeld⸗Wilden⸗ burg, dem Kammerherrn v. Winterfeld, dem Botſchaftsrat Frhrn. höhere humoriſtiſche Produktion in Kunſt und Literatur haben. Was man gewöhnlich unter Humor und Kind verſteht, beruht auf pſycho⸗ logiſch ganz irrigen Anſchauungen, denn die Humoriſtika aus Kin⸗ dermund, die uns Erwachſenen ergötzen, entſpringen unbewußter lindlicher Naivität. Sie ſind für das Kind nicht humoriſtiſch, ſon⸗ dern durchaus ernſt gemeint. Bewußter Humor iſt hingegen er⸗ kennbar in den von Kindern abſichtlich erſonnenen Necknamen, Wortſpielen und Schergfragen. Auch mimſſch und maleriſch lommt bei Kindern ſowohl„ weit häufiger aber unbewußter Humor zum Ausdruck, ſo namentlich in den kindlichen Karikaturen, die auch vom Kinde ganz ernft gemeint ſind und nur auf uns komiſch wirken. Amgekehrt zeigt es ſich, daß der beſte und vollkom⸗ menſte Hümor Erwachſener auf das Kind durchaus nicht ſ wirkt, wie wir dies zum Beiſpiel an vielen Anderſenſchen Märchen, an Gullivers Reiſen beobachten können, die vom Kinde als ernſt empfunden werden. Das Kind hat mehr Sinn für komiſche Wort⸗ klänge, für Streiche, die mit den Tagesſitten in Widerſpruch ſtehen, für Kontraſte und draſtiſche Situationen Es iſd eine wichtige Er⸗ ziehungsgufgabe, den Humor des Kindes zu pflegen und in die rechten Bahnen zu lenken, um ſo der heranwachſenden Generation ein unſchätzbar köſtliches Gut fürs Leben nitzugeben. — Die erſte Chineſin an der Verliner Uniperſität. Den ſtudie⸗ renden Frauen der Berliner Uniberſität— es ſind gegenwärtig 707 gegenüber 690 im gleichen Zeitpunkt des Vorjahres— hat ſich eben, wie wir bereits gemeldet, auch eine Tochter des himmliſchen Beiches zugeſellt: die Chineſin Li Tſu Zung, die Tochter eines ver⸗ Lorbenen Argtes in Schanghai. Sie hat eben das 17. Lebensjahr voſtendet. Ihre Vorbildung genoß ſie auf einer höheren Mädchen⸗ chue in ihrer Heimat. und ſie ergänzte ihr Wiſſen dann durch Fowatſtudien. Die Zulaſſung erfolgte auf beſondere Empfehlung des chineſiſchen Geſandten. Frl. Li Tſu Zung, eine anmutige funge Dame mit tiefſchwarzem Haar und von echt chineſiſchem Typus, rügt europäiſche Kleidung und ſpricht ziemlich gut Deutſch. Sie Lill an der Berliner Hochſchule ſich der deutſchen und der engliſchen Aikeraturgeſchichte widmen. Als allgemeinen Zweck ihre Studiums (ot ſie„Fortbildung“ bezeichnet. Sie wohnt in Charlottenburg nſammen mit einer ihr befreundeten Amerikanerin, die gleichzeitig mit ihr ſich hat einſchreiben laſſen und dasſelbe FJach ſtudiert. ——— *.— S A .e. er Mannheim, 20. November. — von Stumm, dem Kapitän zur See Trümmler und dem Fre⸗ gattenkapitän Philipp; den Victorigaorden 4. Klaſſe dem Kom⸗ mandanten des„Sleipner“, Leutnant zur See Bernhard, dem Militärattachee Kapitänleutnant zur See Wiedemann, den Geh. Hofräten Seele und Abb und dem Hofrat Maßmann. Die deutſche Kaiſerin am höollündiſchen Hof. 85 Apeldoorn, 19. Nop. Anläßlich der Ankunft der deut⸗ ſchen Kaiſerin waren alle öffentlichen und viele private Gebäude geflaggt. Die Königin Wilhelmina begrüßte die Kaiſerin bei der Ankunft mit Händedruck und Kuß. Nach der offiziellen Vor⸗ ſtellung des beiderſeitigen Gefolges begaben ſich die Fürſtlich⸗ keiten mit dem Prinzen Heinrich in einem offenen Wagen nach Lob, wo die Königin⸗Mutter die Kaiſerin willkommen ieß. * Apeldoorn, 19. Nov Heute abend fand im Schloſſe Het Loo ein Familiendiner zu 26 Gedecken ſtatt. Kurz nach 10 Uhr geleiteten die Königin Wilhelmine und Prinz Hein⸗ rich die Kaiſerin Auguſte Viktoria zum Bahnhofe. Nach herzlicher Verabſchiedung von der Königin, die ſie wiederholt küßte, und von dem Prinzgemahl trat die Kaiſerin mit dem be⸗ reit ſtehenden Zuge die Heimreiſe an. Die Verabſchiedung von der Königin⸗Mutter hatte bereits im Schloſſe ſtattgefunden. Karlsruhe, 20. Nov.[Von unſerem Karlsruher Bureau). Die Berufung in der Privatklage Obkircher kontra Wacker findet nicht heute, ſondern am Freitag, den 22. d. M. ſtatt. * Darmſtadt, 19. Nov. Bei der heutigen Stadtver⸗ ordnetenwahl ſiegte nach vorläufiger Feſtſtellung die Liſte der vereinigten Nationalliberalen und Freiſinnigen Partei mit Aus⸗ nahme des Zentrumslandidaten, an deſſen Stelle wahrſcheinlich der bisherige Stadtverordnete Egenolf wiedergewählt iſt. Die Stimmen ſind infolge von Streichungen ſehr zerſplittert. Wahlbeteiligung betrug 57 Prozent. Abgegeben wurden 7500 Stimmen. Davon erbielt der rein ſozialdemokratiſche Zettel 2400 Das endgültige Wahlreſultat wird erſt morgen mittag feſtgeſtellt. Emden, 19. Nov.(Amtlich.) Das Bigo-Kabel iſt betriebsfähig. Die Verſtändigung iſt gut. „Wien, 19. Nov. Der öſterreichiſche Katpolikentag be⸗ endigte ſeine Beratungen. * Budapeſt, 19. Nov.(Ung. Corr.⸗Bur.) Der Miniſter des Innern hat ſämtlichen Auswanderungsagenten der Cunard⸗Linie die Konzeſſion entzogen, ⸗da be⸗ obachtet worden iſt, daß ſie zur Erleichterung der Auswande⸗ rung beitragen. In Zukunft werden Auswanderungsagen⸗ turen nur an den Grenzſtationen tätig ſein dürfen, mit der Befugnis, nur an ſolche Auswanderer Fahrkarten zu ver⸗ kaufen, deren Päſſe in Ordnung ſind. Paris, 19. Nov.[(Deputierten kammer.) In der Nachtmittagsſitzung interpellierte Puech über die Wor⸗ gänge in Franzöſiſch⸗Guinea, wo ein Leutnant im Jahre 1900 ohne berechtigten Grund ein Eingeborenendorf ver⸗ Preunen und mehrere Häuptlinge ohne Urteil hinrichten ließ. Einſtimmige Proteſtrufe erheben ſich, als der Redner Untaten perlieſt, deren ſich die Tirailleurs ſchuldig machten, für die er den Adatiniſtrator verantwortlich machte, der die Vorkommniſſe kannte, aber nichts zur Abſtellung tat. Der Gouverneur Fre⸗ zouls, der gegen die Greueltaten Maßnahmen ergriff, fiel in Ungnade. Der Miniſter für die Kolonien, Millies⸗Lac⸗ roiz antwortet, die Ereigniſſe ſeien vorgefallen, bevor er die Leitung des Miniſteriums übernahm. Der Miniſter macht Mit⸗ teilung über eine Unterſuchung, die unter dem Miniſter Leygues angeſtellt wurde. Pelletan verlangt eine Unterſuchung, da⸗ mit die Adminiſtratoren der Kolonien von den gegen ſie erhobenen Anſchuldigungen gereinigt würden. Der Miniſter erklärt, daßz er die Tagesordnung des Deputierten Puech annehme, welche die Zuverſicht ausſpricht, daß die Regierung in den Kolonien die Achtung von den Grundſätzen der Humanität und die Würde der Juſtiz ſichern werde, und dem Vertrauen Ausdruck gibt, daß der Miniſter der Kolonien in dieſer Oinſicht alle erforderlichen Maß⸗ regeln ergreifen werde. Die Kammer nimmt dieſe Tagesord⸗ nung mit 384 gegen 53 Stimmen an. Die Sitzung wird dann geſchloſſen. Petersburg, 19. Nob. Kriegsſekretär Taft iſt nicht, wie irrtümlich gemeldet, von Irkutsk nach Petersburg, ſondern von Wladiwoſtok nach Irkutsk abgereiſt, „Siſſabon, 19. Nov. Der Miniſterrat beſchloß, poli⸗ tiſche, zu Agitationszwecken dienende Verſammlungen nicht zu geſtatten und auch entſprechende Auslaſſungen von Zeitungen zu verbieten. Abgeſehen von doktrinären Erörterungen und Beſprechungen von Maßnahmen der Regierung, iſt auch die Verbreitung von Neuigkeiten, Gerüchten und Kommentaren verboten, welche geeignet ſind, den Staatskredit zu ſchädigen oder Finanzſpekulationen zu fördern. Konſtantinopel, 19. Nov. Der Sultan verlieh dem General Auler Paſcha, in Anerkennung ſeiner Verdienſte bei der von der türkiſchen Regierung auf Veranlaſſung des Sultans in eigener Negie erbauten Hediasbahn, den Medjidie⸗ orden in Bri e ee. Von Tag zu Tag. ⸗Fabrikbrand. Straßburg, 20. Nov. Geſtern wurde die große Margarinefabrik in Edelingen ein Raub der Flammen. — Entdecktes Komplott. Newpork, 20. Nov. Aus Omaba in Nebraska wird die Entdeckung eines Komplottes zur Ermordung John Rockefellers gemeldet. — Unter gräßlichem Verdacht verhaftet. Wat⸗ tenſcheid, 20. Nov. Unter dem dringenden Verdachte, ſeine beiden kleinen Kinder, die vor drei Monaten hinter⸗ einander geſtorben ſind, vergiftet zu haben, wurde der zurzeit ſeinen Militärdienſt tuende Bergmann Wendig in Günigfeld ver⸗ baftet. Seine unter dem Verdachte der Mittäterſchaft ſtehende Ehefrau il nach Belgien geflüchtet. Brandausbruch an Bord eines Dampfers. Aus Rib de Janeiro, 20. Nov. wird gemeldet: Auf dem hier im Hafen liegenden Dampfer„Aſſuncion“ zer Hamburg⸗Süd⸗ amerilauiſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft iſt ein bedeutender Brand ausgebrochen. —Geſcheiterter Dampfer. Aus Konſtantinopel, den 20. Nob. wird gemeldet: Bei Kap Heraclea ſcheiteiſe der Dampfer Kaplan“. Sämtliche 300 Paſſagiere ſind gerettet, während Die General-elnzeiger.(Mittagblatt.) B. Seite. — Selbſtmord wegen§ 175. München, 20. Noy. Der Batteriechef im Bayeriſchen erſten Feldartillerieregiment, Hauptmann Sonntag, tötete ſich im Garten des Garniſon⸗ lazarettes durch drei Revolverſchüſſe, nachdem er durch den Unter⸗ ſuchungsrichter wegen Vergehens gegen 8 175 vernommen wor⸗ den war. — Eine Fahrt mit 3200 Zwiſchendeckspaſſa⸗ gieren. Hamburg, 20. Nov. Der neus Poſtdampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie„Preſident Grant“ iſt mit 3200 Zwiſchen⸗ deckspaſſagieren von Newyork nach Hamburg abgegangen und hat, da auch die anderen Fahrklaſſen ſtark beſetzt ſind wohl die größte Zahl von Perſonen an Bord, die jemals auf den Schiffen zwiſchen Amerika und Europa befördert worden ſind. —Verurteilter Defraudank. Elbing, 20. Nov. Der Prokuriſt Schneider von der Marienburger Privatbank iſt nicht, wie gemeldet, zu einer Geldſtrafe, ſondern von der zweiten Zivilkammer des Elbinger Landgerichtes zu einem Schadenerſatz von 15000 Mark verurteilt worden, weil er von den Veruntreuungen des früheren Direktors Wölke Kenntnis gehabt bezw. Beihilfe geleiſtet habe und auf Grund des Dienſtvertrages für Unterſchlagungen mit haftbar zu machen ſei. Büchertiſch. Kurze Anzeigen eingegangener Bücher. Ausführlichere Beſprechunger nach Auswahl vorbehalten. Waldſtille und Weltteid. Roman von A. von Blomberg. 5. Auflage. Broſch..50, geb..50.(Verlag von E. Ungleich in Leipzig.) Man muß ſich wirklich freuen, daß von dieſem herrlichen Roman ſo ſchnell eine Auflage der anderen folgt. Die Verfaſſerin zeichnet ein Lebensbild von niefer Tragik, bon wunderſamem Reize. Vom Anfang bis zum Ende wird das Intierese nicht nur gehalten, ſondern geſteigert; man kann das Buch nicht aus der Hand legen, man bann ſich nicht losreißen von dem packenden Lebensbilde, dem ergreifenden Seelengemälde. Die Sprache iſt edel und vein, der Stil ſchön und friſch, die ge⸗ ſemt Auffaſſung eigenartig und tief. Mit einem Worte: der 1 iſt ein Kunſtwerk von hohem Werte, von höchſter Wir⸗ ung VBolkswirtſchaft. Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft Aktien⸗Geſ., Mannheim. Nach dem Bericht des Vorſtandes über das erſte Geſchäfts jahr iſt die Geſellſchaft durch notariellen Akt vom 9. Oktober 1906 er⸗ richtet und am 12. Oktober 1906 in das Handelsregiſter des Gr. Amtsgerichts Mannheim eingetragen worden. Das Aktienkapital betrug urſprünglich M. 500 000, wovon 50 Prozent ſofort und die reſtlichen 50 Prozent am 15. Oktober 1906 einbezahlt wurden. Infolge Ankaufs des Hauſes S 6, 12, welche Erwerbung ſich für Garage⸗Zwecke als notwendig und im Laufe des Geſchäfts jahres als gewinnbringend erwies, ſowie durch Errichtung der Zweig⸗ niederlaſſung München wurde die Beſchaffung weiterer Betriebs⸗ mittel erforderlich. Durch Beſchluß einer außerordentlichen Generalverſammlung vom 31. Jamuar 1907 wurde das Aktien⸗ Kapital um weitere M. 500 000 erhöht. Die Geſellſchaft begab dieſe Aktien an ein Konſortium. Aus dem erzielten Aktien⸗Agio wurde die dem ſeitherigen Vertreter in München gewährte Fagon in Höhe von M. 30 000 getilgt. Der Reſt, welcher nach Abzug der Unkoſten der Aktienemiſſion, Aktienſtempel, Gebühren etc. Mark 15 710.65 betrug, floß dem geſetzlichen Reſervefonds zu. Infolge Anregung und durch die Vermittelung der Rheiniſchen Creditbank hier kam faſt gleichzeitig der Vertrag zwiſchen der Rheiniſchen Gasmotorenfabrik Benz u. Co. Mannheim und der Geſellſchaft für weitere nutzbringende Begirke vom 1. Oktober ds. Is. ab über⸗ tragen wurde. Kapitals um eine weitere Milltion Mark zur Folge. Die Aktien, vom 1. Oktober 1907 ab an den Erträgniſſen teilnehmen, wurden von der Rheiniſchen Creditbank übernommen, welche ſämtliche Koſten dieſer Aktien⸗Emiſſion zu tragen hatte. Die Erträgniſſe des erſten Geſchäftsjahres der Geſellſchaft waren in jeder Weiſe zufrieden⸗ ſtellend. Die Nachfrage nach Benz⸗Wagen war in den hieſigen wie in den übrigen Bezirken, welche die Geſellſchaft innehar, eine un⸗ unterbrochen lebhafte und auch die Gewinnergebniſſe der Garagen bezw. Reparatur⸗Werkſtätten ſind als günſtige zu bezeichnen. Es wurde ein Brutto⸗Gewinn von M. 368 074.40 erzielt. Hiervon gehen ab für General⸗Unkoſten M. 148 308.76, für Abſchreibungen M. 28 369.47, ſodaß für das Betriebsjahr ein Reingewinn von M. 181 396.17 verbleibt. Am 1. Oktober ds. Is. iſt die Zweig⸗ niederlaſſung in Berlin eröffnet worden. Das Unternehmen er⸗ wartet aus derſelben einen guten Erfolg. Die Verteilung des Reingewinns von M. 131396.17 ſoll in folgender Weiſe beantragt werden: 5 Prozent als geſetzliche Reſerve M. 6569.81, 10 Prozent Dividende von M. 500 000 für 1 Jahr M. 50 000, 10 Prozent Dividende von M. 500 000 für % Jahr M. 25 000, Tantieme an Auſſichtsrat und Vorſtand, ſowie Gratifikationen an Angeſtellte M. 31 206.58. Verbleiben als Gewinn⸗Vortrag M. 18 619.78. Darnach würde der Dividenden⸗ Coupon Nr. 1 der Aktien Nr. 1 bis Nr. 500 mit M. 100, der Aktien Nr. 501 bis Nr. 1000 mit M. 50 zur Auszahlung kommen. Das neubegormene Geſchäftsjahr hat ſich günſtig angelaſſen. Die Geſellſchaft iſt mit einem durchaus zufriedenſtellenden Auftrags⸗ beſtand verſehen und kann mit Genugtuung feſtſtellen, daß von einem Rückgang der Konjunktur im Automobil⸗Geſchäft, Über welchen hier und dort berichtet wird, bisher bei ihr nichts zu be⸗ merken war. der Bilanz werden ausgewieſen: Aktien⸗Einzahlungen M. 750 000, Immobilien M. 191 465, Mobilien M. 13 440, Werk⸗ zeuge und Maſchinen M. 5251, Geſchäftswagen M. 30 200, Ver⸗ ſicherungen M. 1462, Benzinfäſſer M. 175, Wechſel M. 27 204, Kaſſe M. 17 386, Waren M. 388 054, Debitoren M. 810 761, Verrechnungskonto der Filialen M. 164721.— Die Hhpotheken betragen M. 166 000, der Reſervefond M. 15 711, Kreditoren werden mit M. 87 012 ausgewieſen. Generalunkoſten erforderten M. 148 309, die Abſchreibungen M. 28 369. Das Waren⸗Konto beträgt M. 308 074. ** Die Pfälziſche Bank teilt uns unter dem üblichem Vorbehalte mit, daß die Dividende des Inſtituts nach dem ſeitherigen Ver⸗ laufe des Geſchäftsjahres auf 5 Prozent[w. i..) zu ſchätzen iſt. Induſtriebörſe Mannheim E. B. Am Dienstag, den 3. Dez. 1907. nachmittags 3 Uhr, findet Spezialtag für die Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie und verwandte Branchen mit Muſter⸗ auslage ihrer Erzeugniſſe, Maſchinen, Einrichtungen und ſonſti⸗ gen Hilfsmittel ſtatt. Zur Beteiligung an der Muſterauslage werden auch Nichtmitglieder gegen Entrichtung einer kleinen Ge⸗ bühr zugelaſſen. Nähere Auskunft erteilt das Sekretariat. Laudesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Vorfſenbericht 18. November 1607. Dom zuſtande, durch welchen ihr das Verkaufsmonopol der Benz⸗Marke Dieſer Vertrag hatte die Erhöhung des Aktien⸗ n im eine für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. welche zunächſt mit 25 Prozent einbezahlt wurden und welche erſt Die heutige örſe war gut beſucht, ſtand aber unter dem Ein⸗ druck, daß eine weitere Diskonterhöhung der Vank von England!! möglich ſein könne und herrſchte i ine 3 ballnng herrſchte in Folge deſſen allgemeine Zurück⸗ Wir notieren per 100„e frachtfrei Stukt, itä 100 ka fracht gart, ſe nach Qualität u. Lieferzeit: MWeizen würktemßerg. neu M. 23 75 94.00 ſcher 00 00 00.00 bahen cher. 2 28 75—24.00, ſrinkiſcher 90.00 1„ Rumänter, 26.70 bis 27.00, Ulka m. 26.00—27.60 Saxonsta t. 90. 0 0, Sarouska M. 90.00 00.00, Roſtoff Azima M. 28.00—27.00, Walla⸗Walla M. 00% 60.00, L Plata M. 00 00 00.00, Amerikaner M. 00.00—00.00, Kalifopnier M. 00.00-00.60. Kernen: Oberländer M. 23.75——24.00, Unteri inder M. 00.00—00.00. Dinkel 16.25—16.75. Noggen: württemberglſcher M. 21 50—..50, nordd. M. 00.00—00.00 rufſiſcher Wi. 00.0— 00.00 Gerſte: württmb. neu M. 21.00—21.50, Pfälzer(nominell) 22.50 bis 23.00, bayeriſche M. 29.00—22.50, Tauber. 00.0 00 00 ungartſche M. 23.00—24.25 kaliforn. prima M. 60.0) Hafer: Oberländer M..0000.00, Unterländet W. 55 00 5 württembg. M. 18.75—19.75, ruſſiſcher M. 00.00—09.50 Mats ixed M. 0000—00.00 La Plata gefund 16.75—1750 Hellow M.—00 00 Donau 16.75—17.50. Kohlreps 00.00 0% W Pehl⸗ oreiſe vro 100 ke inel. Sack: Nehl Rr. 0 i. 36.5—37.50, er 1 456055 50, Nr. 2 M. 34.60—33.50, Nr. 3„. 33.50—84 r. 4 M. 38.00—83.00, Suppengries M. 00.00—00.00. Sad elete Mk. 11.50(ohne Sack). 5 Waſſerſtandsnachrichten im Monat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 18. 16. 12. 18 19 20[emerkungen Nonſtaunß 42.0 2,88 2,89 Waldshut. ,50.48 147 Hüningen).00 1,00 0,95 0,90 0,92 090 Abds. 6 Uhr Kehl 11.48 1,53 1,50 142 1,48 1,47] N. 6 Uhr Lauterburg 2,78 2,76 2,63 Abds. 6 Uhr Maxau J88 2,89.87 284 2,77.82 2 Uhr Germersheim 2,33 2,38.27.-P. 12 Uhr Mannheim„.84 1,88 1,90 16.82 1,80 Norg. 7 Uhr Maingz k 9.-P. 12 Uhr Bingen pJ0,76 0,79 0,78 10 Uhr Raub.. J,89 0,89 0,90 0,92 0,92 0,87 2 Uhr Koblenz 1J13 1,21 1,½1 10 Uhr Köln J0.80 0,86 0,84 0,86 0,83 2 Uhr Ruhreet 0,04 6 Uhr vom Neckarz Maunheim.,90.93.986 14 1,89 187 B. 7 Uhr Heilbroumnm 0,17 0,29 0,28 0,80 0,18 0,161 B 7 Uhr 9— 0,20.)— 0,22. 8)— 0,186.)— 080. Windſtitl, Nebel, I. 2 R. Geſehäftliches Im Winter iſt es nötig, daß das Schuhzeug von Zeit zu Zeit eingefettet wird, um das Eindringen des Schneewaſſers zu verhüten, ſonſt fſind Schnupfen und andere Krankheiten die Folge. Man ſehe aber darauf, ein wirklich fettreiches Schuhfett zu be⸗ kommen, ſonſt gibt man ſein Geld umſonſt aus. Das Tranfett „Tranolin“ in roten Doſen, das faſt in jedem Marerial⸗ und Spezereigeſchäft zu haben iſt, kann mit Recht eines der hervor⸗ ragendſten Schuhfette genannt werden, denn ſeine Zuſammen⸗ ſetzung iſt derart, daß das Leder bei längerer Behandlung vollſtändig waſſerdicht wird. * Knorrs Fabrikate. Der Menſch braucht zum Leben ein gewiſſes Quantum Kalkſalze. Unſere gebräuchlichften Nah⸗ rungsmittel, Fleiſch und Kartoffel enthalten biel zu wenig Kalk. Dagegen zeichnen ſich pflanzliche Nahrungsmittel, insbeſondere Hafer durch relativ großen Kalkreichtum aus. Daher kommen die günſtigen Erfolge bei der Ernährung aller Kinder mit Knorrs Hafermehl, Hafergrütze und Haferflocken in Bezug auf Knochen⸗ und Zahnbildung. Auch für jede Mutter iſt kalkhaltige Nahrung ein dringendes Bedürfnis. Im übrigen ſind ja Knorrs Haferprä⸗ 11 als nahrhafte und wohlſchmeckende Nährmittel überall be⸗ nt. ETCTCCw(ã Verantwortlich: Für Politil: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Ke für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdrucker G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller übertreffen alle deutschen undfremden Fabrikate durch saubere Herstellung und appetitliches Trockenverfahren, welche hohen Wohlgeschmack und schönstes Aussehen gewährleisten. Koclie„Kaor. Jruour; Fleischextract Dunke von Farbe. Stark concentrirt. — Sehr ergiebig. Ueberai erhältiiek, ergeslellt unter ständiger staallicher Controlle f nähmaſchine 51 eh 17 E ür Familjengebrauch une Zwecke auch Forzüglieh 2 11 9 Aeignet. Allelnverkantn Martin Debker, A 3. 4, Wigz-WISs vam nent Telelon 1298. Eigene RKeparaturuerhstatt. 3078 1 mhee-Serviee bestehend aus: Theekanne,! Milchgieser AZuckerdose 6 Goldrandtassen mit Untertassen 1d Lüte Porze autaler nef oder flach Teigschũssel und 3 Backformen gusseijsener Kohlenkasten und Kohlenlöffel I Familienrahmen uacens Taktetband mit Metallbeschlag Stück garnierter Damenhut Oa. II em breit 1 Tueh-Haube für Madchen Lallar f. issenattee Züusammen 1Klammerschürze u. 1 Topflappen-Tasche 90 Talf 0 1 lange Damen- Uhrkette vergoldet mit Schieber und Stein besetzt 9 7 15 Damen-Colliers versilbert Konfektgabeln 8001000 Brodmesser Silber Kuchengabeln Battermesser Käsemesser Reisehandtasche oa. 22 Zentimeter gross, schwarz od. braun IPoesiealbum und 15 18chreibgarnitur7 in elegantem Etuis Manicuregarnitur jedes Stüek in solidem Samt-Etuis Ein grosser Posten — Oigarrenschrank mit schöner Schnitzerei Bügeleisen und Untersatz 4 Weinrömer, grav. 2 Soldrandbecher ½ Ltr. geaicht Ein Posten 85 ae en 2 90% 12 Britania-Esslöffe! OOrn 90 pfg. 90 pfg. 90 Pfg. 6 Weingläser vn rεe YOe Posten ca. 130 em breit mit hohem Glanz Meter G 1 Sarton enthaltend „Uübeent Taschentiicher mit schöner Stickerei u. Hohlsaum reizendes Weibnachtsgeschenk aeenb AieSchüpze mit Spitzen, Volant u. Bordenbesatz Stück einzelne Reisemuster in verschiedenen Facons und Ausführungen dedes Stück 3 Paar Manschetten alle Weiten 3 Stück moderne Sfehkragen jedle Höhe 2 Paar Herkufeshosenträger 2 aer gestr. Damen-Handschune wWoeiss oder farbig in weiss oder schwarz Knaben-Filzhut mit Futter in schwarz oder Loden in Karos, faconnes- Streifen und einfarbig 9 0 pfg⸗ 90. 90 Fig. 1Paar Damen-Olage-Nandschunt 90% 90 Pfg. eeeen; g. 8. Beachiten Sie bhitte umsore Spezial-Huslagen. Freisinniger Verein Mannheim 25 aber in Sbeſer Senne 1 Ka ch eine 75296 Mitglieder⸗Berſammlung ſtatt, in welcher Herr Rechtgauwalt Dr. Weingart über die 5 Reform der Ftädte⸗ u. Gemeindt⸗Ordunng⸗ ſprechen wird. Die Mitglieder unſeres Vereins ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Der Verstand. Badischer Sehwarzwall-Merein Saessbnene . November 1907, abends 8½ tuihr Kafins⸗Geſeuſchaſt, am Nartiyläg —— Lertrag van Herrn Fendrich auß — eeee ſonſtigt 8 5 dien eingrlaben. Des Seretons-Wokſtand und 2 55 üiglieder este Nur kurze Elgenartiges Prunkvolle Ausstattung Heufg 0 Uhr gxquisite Vorstellung Anläaslich des Busstages können Sonmtaks- Vorastellungen nieht ststtfnden. flieten-Wasserschauspislſe] Gine Reiſe] Dir. Schenks 3060 ebm Waſſer durch Flug über 10 inneth. weniger Min. d. Unmögl. das Publiku% d. Bühnenraum 15 Eden- Kaſſenſchranfſeine ſolle Theaters unter Waſſer. d. Fa m. Hunmd.] Sache. Der Zauberzarten im fteiche des Schattens. der Semiramis. Feerie in vrachtv. Austatt. Dle Androlfden Künſt bel. n ſprech. Menſch. Leucht. deyser u, Casead. Eine unheiml. Nacht. llegorien von 20 Damen. LArt et je Beau Alnst d. Illusjonen Loner nachſetveGeſüng.] Lodenge Kelossalgemälge Eden-Motor-Bloseop. aris. Dieſ Das luſtige Jagdi.Theat. Tageskaſſe bis Abends 6 Uhr nur Cigarrenh. Levi, 2. bibson 10 n Veberrasch. Repertolr Effekte. Vankee. 5 Arche Noah F 5, F 3, 2 Morgen Donnerstag. Grossts Schlachtfest Otto Franke⸗ pP 5, 4 willannen für Iedernann 8, 4 ist die Fortsetzung des Aaszen-Auswerkauis Jon Zpiel aargn zu den bekannten, billigem Auktionspreisen, Donnerstag, 21. Norbr., nachmittags—5 Uhr Spezialverkaufv. Schaukelplerden 75295 und Puppenwagen(im Hofe). Beste Bezugsquelle für Händler u. Vereine. 5 5, 4 krkr Best, 8 Tel. 2705 5P. 2— Donnerstag, 21. Nov. 1907, nachmittags 12½½ uhr welde ich in Waldhof an kunft am Schulhaus gegen baxe Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1Standuhr u. 1 Schmuck⸗ ſchrank. Gerlch e eher Iwängsverſteigerung. Dounerstag, 21. Nov. 1907 nachmſttag 2 Uhr werde ich in dem Pfandlokal, ung im VBollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 55139 1 Klavier und Moöbel aller Art. Mannheim, 19. Nov. 1907. Fahnert Gerichtsvollzieher. nach Ahr werde 9 um hiefigen Wandlokal 4, 6 gegen bare Zahlung im Vollhrekungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 55139 Cigarren u. verſch. Möbel Mannheim, 19. Nopbr. 1907. Ellißßen, Gerich svollzieher. 188 waugs⸗Berſteigerung. Donnerstag, 21. Nov. 1907, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal d%5 bler gegen bare Fiſenilich um Vollſſreckungswege 3 ſentiich ver· ſteigern: 55140 1 Vertiko und 1 Sofa, Mannheim, 19. Navemb. 1907. Gal dbder Verkauf Billig zu berkaufez! mehrere 922 llöfen, 1 größeren Perd, Gasherd mit Bratofen ſowie mehrere kleine Herde. 5547 Sertf& Braselmann Lagerhans, d 2, E. Behnauchtes Piansd ſehr gut erhalten, guten Ton, we⸗ 115 Anſchaffung eines neuen, ſteht illtg zum Verkauf. 55134 Dammſtr. 18, neu 5 8 10 en. Diban, 2 3. St. 14902 Sl 2 Buffet(nußbaum u. eichen), 1 Mahagoniſpiegelſchrank, div. Waſchlon moden nit Marmor, diverſe Nachtiiſche mit und ohne Martor, mehr. Satoneiurccht., 2 Eeinzelne Plüſchſeſſel(grün) div, Tiſche(viereckig und dval), ein Schreibtiſch mit Aufſatz ut baum), mehr, Kommod(auch. Mar morplatte), ein klein. Bücher⸗ (nußbaum) 1 gr. Küchen⸗ chrank u. Küchentiſche, 1 Fleiſch⸗ hackklotz. 2 Beiten m. Roſt(Maha⸗ gont), 1 rotes eee mit 2 35 rſtühlen, 1 kleines Sopha, aſch mangel, 1 Leiter, 2 elſ. Wium enſtänder, 1 dochfeine eiſerne Ballurade, 1 Tritt für Eicker 1 Staffelei(ſchwarz), div. Bilder, Spiegel und Lüſter. 55149 Serff& Braſelmann, Lagerhaus 4 2, 11. Schöner Ausziehtiſch bill. zu verkau ſen. G 7 20 4, St. 14899 2Zbeſſere Rühmaſchinen, Handu. Fuß, Kaſſenſchrank, 2 egale beſſere Betten, 2türige Kieiderſchränke billig zu verkaufen. 55180 Hch. Seel, Auktionator „ 16. Villig zu verkaufen! GEine noch faſt neue größere Ladeneinrichtung paſſend für Drogen⸗ Colonial⸗ u. Mate rialwaren⸗Geſchäfte. 55148 Serli Wraselmann Lagerhaus, u 2, II. Zmangs⸗Berſtelgerung. Ott und Stelle mit Zufammen⸗ 5 Mannbeim, 19. Nopbr. 1801. C4, 5 hier gegen bare Zahl⸗ Zuangr erfeigerung Se Mitteoch* 5— Novembe 54 FPSReisesand. nelmnm aetto Sesse. por Meter .50, 2,40,.85, H. 28 Ma. p. Mtr. Fllet-Spitzen-Stoffe in weiss und orme für Blousen u. Kleider p. Ntr. 95 Pfg. Taüllstoffe weiss und oreme —— Mx..50 Seicde für Blousen und Kleider Freitag 22. ieee Telefon 804. Zur Weihnachtsbäckerei empfehle: Asat, Sultaninen, Rosinen, Korinthen, feme Mehle, Puderraffnade, Sandzucker, Backhonig, 68⸗ Würzs, Backoblaten, Vanillezucker, Chokolade, Gacao stc. 75801 alles in nur Ia. Ware zu billigsten Konkurrenzpreisen. J. H. Kern. C 2, lI. Phonola wenig geſpielt, zu verlaufen. f ee unter Nr. 55133 Thiohtige Buchbalterin mit ſchöner Handſchrift ver 1. Dezember ds. 2 75 ſpäter geſucht. phaltsangäde an 1.. Ecc Jelen ndenf Für Ane in Deutſchland be⸗ kannte und eingefſthrte catalon Korkenfabrik wird ein m. dieſer Branche vertrauter Vertreter geſucht. Nur ſolche woll. fich meld. sub H 1075 B bel Haaſenſtein& Bogler, Barcelona(Spanien). 37794 Für hier u. Auswärts: 3 Buchhalter, 18/24090 Mk. 4 Verkäufer, Kolonilw. 2 HKorreſpondenten, 8/2000 M. 6 Verkäufer, Manuf.⸗, Wetß⸗ u. Wollw. 5 Kontoriſtinnen, 50/20 M. 2 Bautechniker, 1 Schreiber. 1 Filtalleiterin, 12 Berkänferiunen 5 Kommis, 3 Lageriſten. Burean⸗VerhandRetorm“ Erſtes älteſtes u. leiſtungsfühigſtes Juſtitut dieſer Art am Platze. E 7, 18, part. Aänfache erſon, die mit Kraufenpflege umgehen kann, zu 85 alleinſtehenden Dame geſuch 554126 0 2, 28, 3. Sll Geue cht für Monatsarbeit Frau 5 Mädchen. 55142 Meigesuebe 5 Auf 1. April 1908 in kuhrgem dauſe, ſchöne 4 Zimmer. ohnung iitk Bad zu mieten geſucht. Offerten in. Prels unter Nr. 14900 an die Expedſtion ds. Bl. 0 4, F. ee We ſen öolterntes Wohn⸗ u. Schlafzim, zu ver Näher 2. Tr. h. r. 45188 2, 11, hübſch möblſertes Zimmer in Penſion an iſr. Fräulein zu verm. 55143 1 17, ein großes, ſchön mbl. .5 Ue. n. der Ete. 1 u v. Nahees Kleiderladen. 95127 0 7, 140 1 Treppe Lortzingſtr. 8, 3. Stock techts. Ein ſchün möbl. Zimmer ſtach Seeer rrur, dem Friebrichsring geh,, zu veum, grosss auserlesene Mandeln, Eltronat u. Dran- ſſobl Tmmer 9 9 2,24 Inhaber Otto Loew. p 25 l. IMANNMHEINM Planken P 3, 14, II nachweislich tüchtigen Vertügung gestellt, daber Vedentende bahzer. Std- utfabrik(Herren⸗, Knaben⸗ u. inderſtrohhüte.) Daunen⸗Mate⸗ lols und ähnliche For men) ſucht einen branchekun igen, einge⸗ ſührten Vertreier für Lothringen, Pfalz, Saar⸗ gebiet und 6938 Offerten unter u Bogd an [Rudolf Moſſe, München. 5 Für die uengegend von Maum⸗ heim werden tüchtige Herrn 0 Verkauf non au Private geſucht. Kytl. auch als 14 unter B. Rudolf Moſſe, Aeennbetet. Demen ein Laden mit 1 0 nSchau⸗ fenſler und an⸗ ſchließ. 50 N. monatt. Erfrag. B 1, 7a Laden. 55131 FWCCC 02, 24 heden Paf ſr Möbel alepitelen Pr. 7 M. zzu erfrag. B 1, 7a, Sabem. 56182 Alte Lebens Peraleee,, sucht zur speciellen Bearbeitung der von ihr mit betriebenen Unfall- u. Haftpflicht-Branche einen ILnspektor gegen hohe Bezüge zu baldigem Antritt. Die vor- handene Organisation der Lebensbranche wWird 0 angendahme, gesieherte Position! Ausführliche Anerbieten Wolle man kichten sußp H. RR. 152 5 an Rudolf Berlin 8.. Moſſe, Mannheim. e f 0½%—8 Samstag 23. November 3 Aetbcrächrrung. Ein im Entwerſen von Poltzen aller Art bewauderter jüng. Beamter auf eine hieſige größere General⸗ Agentur geſucht. fferten mit Gebaltsauſprüchen und Lebens⸗ lauf erbeten unter O. 226 F M. an Rudolf Moſſe, Raunheim. Tlc Ig. Coprespondeſt der rufſiſch und polniſch felbſt⸗ ſtändig korreſpondieren kaun, ſofort nach de Auslande ge⸗ ſucht Möbel. Mimauehle Offt. mit Augaben über jetzige Tektigkeit, Zeugnisabſchrtiten und Gehaltsanſprüchen zu richlen unt. G. 780 F.. an Audolf 6789 An ſehr gutem, bürgerlſchen Mittag⸗ u. Abendtiſch, in beff. Hauſe, können noch einige Herren teilnehmen. 7, 33, part. 25921 Penslonfr-Gesuech. Junger Auslümder findet beſte Aufnahme mit Anſchluß an 18fähr. Sohn des Hauſes. Sprachaustauſch. Geſunde Lage der Wohnung am Friedrichzring(Tennisplatzh. Beſte Neſerenzen. 14018 Fran Münch, T 6, N, W. 8. Seite. 7.— Unser Grundsatz: —.—— att. „Gute Lieferung ist die Hoflieferanten Spezialhaus gediegener Miecnen in aungen 2 Abteilung 1: für Hötels, Nestaurants u. Caſäs, Sanaforien, Pensionen, Cantinen etc.] Abteilung 2: füf die fe Permanente Ausstellung e ee e 2 N 1 Kellen en e dige Mächen dpent c Frau Eipper, 1, Zimo finden Slelle Burau Hilbert, 0 6, 3. 55125 15. Telephon Hilfel. Köchinnen ker⸗, Kinder⸗ u. Hausmädch. „ Slel lenvermiinn. 55128 und mit flotter, Handſchriſt Gefl. und Gehaltsanſprüchen unter Nr. 55135 an die Expedition dieſes Blattes. Offerten m. Zeugniſſen f r imöhl.—— ohne Kaffee mit ſeparatem Eing. geſucht, Preisangabe erwünſcht Oſſerten unt. Nr. 14886 an die Exn d. Bl. Kinderl. Beg mtenfamilie ſucht zum 1. Aprit 1908 geräum. 8 Zlalen er⸗Wohn. m. Manſarde od. 4 Zimpier im 3. od 4. Stock unter Preisaugabe.— Offerten u. Nr. 55124 a. d. Exp. d. Bl. Funi 7 5 7 oder jnnger Techniker in Architekturbüro ſofort ge⸗ ucht. Bewerser muß ſchou auf Büro tätig geweſen ſein. Oſſert nu Gehalisauſprſiche u. Le ens⸗ lauf unter No. 55129 a. d. Erp. ſol! de Dame fin. det Penſion in 51473 10 6. 12 gutem Hauſe. Privat⸗Penſion Ernſt 1a 2, 18a, vart. Mittag⸗ und Abendtiſch fütr ſ Und 5 J3,17, part. Anſtdg. jung. Mann f. Kon.Log. 14789 Mitte ch ſ Vorzüglich beſſere Herren 54670 3 7 Gluen Mittagstiſch finden Damen und Herren in Mittag-.Abendtiseh zu 80 n. 60 Pfg. 53706 —— A 1, 2 Tr. beſſerer Familje. Daſelbſt frol. möbl. Zimmer zu vermicten. —2— 4, 24, 2.—.— weit unter dem regulären Wert! 1 Untetricht Eeole frangaise, P 3, 4. Heute um 5 Uhr. Für Er äuſein Conférence sur Paris avee pro- Jjections. Um 9 Uhr für Herren und Damen, méme conférence. HEintrittspreis 50 Lfg. 14901 Fate ſuet franzöſiſche Kon⸗ verſation en. gegen Unter richt in deniſcher Sprache. Gefl Oſt unt. L. 100 haunt noſtl. 1488: Nachhilfeftunden, und Vorbe⸗ reitungsunterriht in Lateln, Griechiſch u. Franzöſiſch erteilt ein Abiturient eines bad Gym naſiuuis, Gefl Aufragen uut Nr. 14898 an die Exped. ds. 31 eln posten lange Kindermäntel Wert bis Mk. 20.— Kinder-Tapes Kinder- Ueider: Mk. 12.50,.50, H Ein Posten Soidene Blusen hochelegante Neuheiten Wert bis Mk. 25.— en kosten Megenmäntel WMWert bis Mk. 35.— Jetzt Mlk. 5 5 Auswahl .50, mit und ohne Samtblende in, grösster Auswahl Mk. 25.—, 18.—, Jetzt Mk. 14.50, aus vorzüglichen neuesten englischen Stoffen 25.— 15.— 10.50, aus nur modernen guten Stoffen Jetzt Mk. 15.— 12—.— Mk..50,.50,.50 75 1605 in allen Grössen und reicher .50,.75,.28, 1 Soidlene Unterröcke 26.— 20 Tuch-Unterröcke Kostüm-Röcke Pelzkolliers „ Mk..50,.75,.50,.— 1 50 0 Mk. 15.—, 12.—,.—,.60,.50,.—, 12.50,.50,.50,.50.50 170 Wer seſnen Weinnaogtsbedark jekzt sohon deskt, Spart sehr viel Geld. Kaufhaus D. Kiebhol 9 „4 me meiete H1. 4 Hrermischtes-ß Meirat. Ich ſuche, zwar gegen weine Aüczaſſong aber gezwungen, auf dieſem Wege die Bekauut ſchaft eines Hert u in Stellun em, Aſſer von 40 50 Jahrei 8„ 38 Jahl 5 alt, ein ſcheinung und 10 400 Mille Verg b5 ſen. Offerten ünter Nr. 1888 an die Expesition d. Bl .75 6 50⁰ .50 12.75, 10.75, Bolneh e Esever.⸗ len ſtieng diskret. Für Damen koſtenlos. Offerten unt. Ni. 14891 an die Exped. d. Bl. kon ausgeksmmten Hagren werden Zöpfe für.50 Me. u Haarketten o 5 M. 5 angetert. 5511½ Otto Weber, U56, 26. Geflügel! aal Cafcl⸗Grſigel Güuſe, Enten, Hahnen, Hühner u. Noularden zu bekannt billigſten Preiſen Jakoh Durler 913. 2, 13. .25 Ronliniekter Kaufmaun geſetzt. Alters, durchaus tücht. und zuverläſſ. Kraft, mit prima Zeugniſſen und Referenzen, noch in ungekündigt. Siellung, ſucht f Frühjahr 1908 Stellung als Leſter einer nachweisbar rentablen Filiale. Kauf nicht ageſchloſen. Gefl. Offt unt. Nr. 55144 an die Expd. d. Bl. vom Lande ſowie ein tuchniges Mädchen das koch. kann, ſuch. ſor. Stelle. 55145 VBürs Böhrer, J3 1. Tel. 3516 — Bureau: 8 4, 9a. HKohlen Koks Franz Kühner& Co. (Inh.: C. Frickinger& Frz. Kühner) %%„%%„%„„„ empfehlen sich Zur Ileferung sämtlicher 2 Sorten: 74824 Brieketts und Holz. TPelephon: No. 408. Frachtbriefe aller Art, Itets vorrätig in der Dr. B. addslide Buchdruckerel. ſere Pfivatküche, 70239 Dallel⸗ Maleil. 05 3 Treppen. In feinem Hauſe mehrere Zimmer abzugeben. 55071 Dußer Penſian Kußwaun, P 6 19 Mittags und Abendtiſch für beſſere Herren. 5 074 Einige Herren finden guten Mittag⸗ und Abendtiſch. 14870 7, 34, parterre. 10% Lassg-ll bis Weihnachten. Orosses Lager in Kinder-Bettstellen 36 Mk. an. n Vöon Latbat N D A, 11. Metall-Bettstellen Puppen-Betten Bettfedern und Daunen Komplette Betten 67639 „un NE OT uoa uezzunnr-sua98 Rosshaar-Matratzen à Mk. 60, m. b. 5. * Ziehung del Ichnellster Huskfünrung liekert billigft 4 444 4 175 11 Lose 4 1— 10.—. Tbrdd 17 atzep, Atuttgant In Mannheim zu haben bei: Hirsch, Adrien Schmitt, Emil Hss. Friseur Kraft, Joseph Kämmerer. Eduard Linsn heim bei J. F. Lang Sohn; 0 empflehlt un Aadtls ums-Lottsvig, Dr. 5. Baaside Buchdruckerei Trauerbriefe ſannhefmer qubilsums Lose. ert am Zuc dezember 1907. Porto und Liste 25 Pf. extra die Direktion der Mannhelmer Moritz Herzberger, Herm. 8 15 2 38 S 123 2 8 8 6930 2 —— — E — 1 3 8 30 und versendet 5 2 Mannnelm, Fosttack. 22 B. Struve, Ph. Sonntag, or; in Heddes- in Sandhofen bei Wilh. Kremer. Süddeutsche Bank, Mannheim, Ir 4, 90 Telephon Nr. 230, 541 u. 1964.— Flliale in Worms. Eröfknung ven lautenden Rechmungen mit und obne Kreditgewährung, Frovisionasfreie Check-Rechnungen und An- anhme verzinslicher Eunk-Pepositen. Annaume von Wertpapieren zur Aufbe- Wahrang in Ferschlossenem und zur Verwaltung in offenem Justande. Vermietkung von Tresorfächern unter Selbst⸗ verschluss der ieter in teuertestem ewölne. Am- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Auskfünrung van Börsenauttägen an der Mann- heimer und allen auswärtigen Börsen. Besondere Abteilung für den An- und Verkauf von Werten ohne Körsennotiz. kiscontierung and inzug von Wechseln auf das In- und Kuslaud zu billigsten Sätzen. Kusstellung von Checes und Acereditiven auf alle Handels- und Verkehrsplätze. Wimzng von onpbns, Disvidendenscheinen und Vorioosten Rekten. Versicherung verloosbarer Wertpapiere gogen 78782 eeeeee und eer ailobeuaen. anſtändigſten Preiſe bezahle. die kiema B. Nass, F 5, 24, von Herrſchaften abgelegte Aleider. Ich kaufe alles u. zwar Sack Anzüge, Gehrock⸗ u. Frack⸗ Anzüge, Hoſen, Sommer⸗ u. Winter⸗ueberzieher. Herren⸗ u. Damen⸗Pelze, Damenkleider, Schuhe, Wäſche zc. Für Sack⸗Anzlüge u. Hoſen ſehr hohe Preiſe. Zahlreiche Offerten die ich täglich bekomme, beweiſen, daß ich die Komme pünkttich nach Wunſch und jſede Strecke. Bitte wenden Sit ſich vertrauensvoll au 74581 Laden. Indoncen ſwpche 24 8 kungen u. Leiischpiſten 5 24• Mananheim 2 becesaaas 8 Amoguchn aus der Eiſen⸗ brauche, gerfekt. Stenograph u. Maſchinenſchreiber, ferner 1 Lehrling mit guter Schutuildung auf kaufm. Burean 372 aen geſucht. Waun Offert. erb. unt. F. 1509 au ee