Komitees Rippoldsau um Erbauung einer normalſpurigen die Verteilung des Nobelpreiſes fallen und zu vielfachen Er⸗ Fabrik in Stockholm zu errichten, und Nobel mußte ſich zur Fort⸗ dem Mälarſee verankerte und auf dem er ſein Laboratorium Abonnement: Gadiſche Volkszeitung) S der Stadt Mannheim und umgebung. (Mannhelmer Voltsblatt) do Wiennig monatlich. 1 0 eeee, 15 5 Unabhängige Tageszeitung. Ginzel⸗Nummer 8 Pfg. Erſcheint wöchentlich zwolf Mal. Direktion u. Buchb altung 1449 8 E 6, 2. Geleſenſte und verbreitelſie Jeitung in Manuheim und Almgebung.„% T de ee ee 5 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Redatlon emee n Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. Waaen.„ Donuerstag, 28. November 1907.(Abendblatt.) 8 ——ů—— Badiſcher Landtag. „Zweite Kammer.— 2. Sitzung. VVon unſerem Karlsruher Bureau). 55 Karlsruhe, 28. Nov. Präſident Fehrenbach eröffnet 10 Uhr 20 Min. die heutige Sitzung. „Am Regierungstiſch: Staatsminiſter Frhr. v. Du ſch und Präſident des Finanzminiſteriums Geh. Rat Honſell. Eingelaufen ſind folgende Petionen: 1. des Unter⸗ erhebers Wilhelm Heck in Durmersheim um etatsmäßige An⸗ ſtellung; 2. des penſionierten Bahnwärters Anton Eckert in Heinſtadt um Unterſtützung; 3) des penſionierten Weichen⸗ wärters Joſef Groß in Seckenheim um Penſionserhöhung: 4. des deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages um Einſchränkung der Beteiligung von Beamten an Konſum⸗ vereinen; 5. des Gemeinderats und Gewerbevereins in Schweigern um Verlegung des Bahnhofs daſelbſt; 6. des früheren Bahnarbeiters Pankraz Bührle in Niederſchopfheim um weitere Unterſtützung; 7. des vereinigten Hebammenver⸗ eins des Großherzogtums um Abänderung der Beſtimmungen bezüglich des Beſuches von Kurſen in Kliniken ſeitens der Hebammen; 8. des penſionierten Bureauaſſiſtenten Reinhard Scheurer in Königsfeld um Penſionserhöhung; 9. der Ober⸗ wärter und Wärter der Großh. Heil⸗ und Pflegeanſtalten um Beſſerſtellung und Eröffnung der Ausſicht auf beſſere Stellen; 10. des Gemeinderats Ketſch um Weiterführung der Bahn⸗ linie Rheinau—Brühl nach Ketſch; 11. der Ehefrau des pen⸗ ſionierten Reſerveführers Schilling in Adelsheim um Pen⸗ fionserhöhung; 12. des Schutzmanns a. D. Auguſt Grof in Karlsruhe⸗Mühlburg um Penſion bezw. Unterſtützung; 18. des Nebenbahn Wolfach—Rippoldsau(bereits in der erſten Sitzung verkündet), ferner der Jahresbericht der Zentral⸗ leitung des Landesverbands der Badiſchen Bezirksvereine für Jugendſchutz und Gefangenenfürſorge für 1906, ſchließlich der Jahresbericht der Großh. Generaldirektion. Vor Eintritt in die Tagesordnung nimmt der Präſident Fehrenbach das Wort, um namens der Kammer einen f Nachruf auf Großherzog Friedrich I. zu halten. Die Kammer— auch die Sozialdemokraten ſind im Saale— erhebt ſich von ihren Sitzen und hört den Nachruf ſtehend an. Er lautet: „Meine Herren! Der Herr Alterspräſident hat ſchon bei unſerem erſter Zuſammentreten, einem Herzensdrange folgend, Worte der Ehrung für unſeren verſtorbenen Landesfürſten und der Ergebenheit gegen unſeren jetzigen durchlauchtigſten Groß⸗ herzog geſprochen. Es entſpricht einem Herzensbedürf⸗ nis der 2. Kommer, in öffentlicher Sitzung in feier⸗ lichſter Form dieſen Gefühlen nochmals Ausdruck zu ver⸗ leihen. Vieler Worte bedarf es hierbei nicht: es ſind auch bei den zahlreichen Trauerkundgebungen unſeres Landes ſo tief⸗ empfundene Gedanken zum Ausdruck gekommen daß es —— ob N Buntes Feuflleton. Perſönliches von Alfred Nobel. In den nächſten Tagen wird wieder die Endſcheidung über örterungen Anlaß geben. Dabei tritt auch Ne Geſkalt des Be⸗ gründers dieſer einzigartigen Stiftung wieder in den Vorder⸗ grund des Intereſſes, und ein von perſönlichen Zügen belebtes Charakterbild des großen Erfinders wird Aufmerkſamkeit er. regen, das der berühmte Chemiker Svante Arrhenius, der Vörſtand des Stockholmer Nobel⸗Inſtituts, in der demnächſt erſchei enden Nummec der ven Pr f. Hinneberg herausgegebenen Inte rnationalen Wochenſchrif fir Wiſſenſchaft, Kunſt und Tech⸗ nikt entwirft. Schon der Vater Nobels, Immanuel Nobel, hatte in Rußland eine bedeutende Erfindertärigkeit entfaltet und mehrere große Minen angelegt, die Aufſehen erregten. Als er 1859 wieder nach Stockholm zurückkehrte, wandte er ſich ganz der Verbeſſerung der Sprengſtoffe zu, und die erſten Erfindungen ſeines Sohnes Alfred lagen bereits auf dieſem Gebiete, auf dem er ſpäter ſeine größten Erfolge erreichen ſollte. Mit Hilfe des von ihm erfundenen Zündhutes, der eine Exploſion des Nitro⸗ glycerins durch Zündüng von innen her ermöglichte, wußte er einen neuen Sprengſtoff herzuſtellen, das Sprengöl. Doch man⸗ gelnde Erfahrungen über die Behandlung dieſes gefährlichen Sprengmittels verurſachten 1864 eine furchtbare Kataſtrophe, bei der die Fabrik des alten Nobel in die Luft flog und mehrere Perſonen, unter ihnen der jüngſte Bruder Alfreds, ums Leben damen. Nach dieſem Unglück verbot die Regierung, eine neue ſetzung ſeiner Verſuche mit einem Prahm begnügen, den er auf iſt, beſſere zu finden. Aber hier in dieſem Saale, wo ſich der KSôõ§W ddae amtliche Verkehr zwiſchen dem Landesfürſten und der Vertretung ſeines Volkes vollzieht, wo der verſtorbene Großherzog jene Ge⸗ ſetzesvorlagen ankündigte, die unſere ſchöne Heimat zur ſtolzen Höhe führten, hier, wo die Volksvertretung ſo oft Zeuge war jener Kundgebungen des hochherzigſten fürſtlichen Patriotismus, jener warmen, herzlichen Liebe zu ſeinem Volk und zu ſeiner ſchönen Heimat, hier, wo bei der feierlichen Eröffnung dieſes Landtages der jetzige durchlauchtigſte Großherzog uns erkennen ließ, daß er nicht nur der Erbe des Thrones, ſondern auch der Geiſtes⸗ und Herzenseigenſchaften ſeines heimgegangenen Va⸗ ters iſt: hier verlangt das Volk von ſeiner Vertretung die er⸗ greifendſten Worte der Trauer und der Verehrung, die heiligſten Verſicherungen unwandelbarer Treue und Ergebenheit. Zu unſerem Großherzogtum iſt zweimal der Grund gelegt worden: die äußerliche Einigung vollzog ſich unter Großherzog Karl Friedrich, die innerliche unter deſſen Enkel Friedrich I. Was dort nur loſe zuſammengefügt wurde, das einigte ſich hier zu einem feſtgeſchloſſenen lebenskräftigen Verbande. Wenn es noch eines Beweiſes hiefür bedurft hätte, jene ſchmerzliche Heimfahrt eines großen und geliebten Toten durch ſeine Lande von den Geſtaden des Bodenſees bis in die Reſidenz hätte ihn erbracht. Eine ſchmerzlichere Klage hat ein Volk wohl nie um einen ſeiner Lieblinge und Helden ausgeweint. Den Beinamen des Deutſchen hat ihm die Ge⸗ ſchichte bereits gegeben. Glücklich, dreimal glücklich unſer Bade⸗ ner Land, deſſen Fürſten die Vorſehung mit zum großen Rüſt⸗ werk auserkoren für die Einigung unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes. 2 AUnverwelkliche Kränze treueſten Gedenkens, wärmſter Dankbarkeit, herzlichſter Verehrung legen wie nieder am Grabe dieſes nur auf das Wohl ſeines Volkes bedachten Herrſchers, dieſes erlauchteten, milden, mit allen menſchlichen Tugenden gezierten Fürſten. Ueber das den Sterblichen ſonſt ge⸗ gönnte Maß hinaus war er körperlich unſer; ſein Geiſt und ſeine Seele werden ein ewig dauernder koſtbarer Beſitz ſeines treuen Volkes ſein. 8 In trauernder Teilnahme gedenken wir hier auch der tief⸗ gebeugten Lebensgefährtin des hohen Verblichenen, der durchlauchtigſten Großherzogin Luiſe. Möge ihr, die ſchon ſo viele Tränen des Kummers und der Not getrocknet hat, der allgütige Gott reichen Troſt ſchenken und ſie noch lange ihrem Volke erhalten! Und nun, meine Herren, nahen wir uns ehrfurchtsvoll dem Throne unſeres jetzigen gnädigſten Herrn, des durchlautigſten Großherzoges Friedrich II. Wir danken für die freundlichen, vertrauenden Worte, die er in der Thronrede an uns zu richten die Güte hatte. Wir ſchwören ihm Treue u. Ergebenheit in guten wie in ſchweren Tagen. ir wiſſ in i de jenes herrliche Wort Form, dürch die kle teng ſickern, durch Stöße zur Exploſion gebracht werden und dann größere Stoffmengen entzünden konnten. Nobels ganzes Streben war daher darauf gerichtet, dem Sprengſtoff feſte Form zu ver⸗ leihen. Die Löſung dieſes Problems gelang bekanntlich dadurch, daß Nobel Nitroglycerin mit Kieſelgur in Verbindung brachte. Die Kieſelgur ſaugt das Nitroglycerin auf, ſodaß ſie bis zur Sättigung damit durchtränkt iſt, und es entſteht eine dichte, mörtelähnliche Maſſe, das Dynamit. Nobel hatte ſo einen feſten Körper von höchſter Exploſipkraft hergeſtellt, durch den große Bergſprengurgen bei Flußregulierungen ſowie die für den Welt⸗ verkehr ſo wichtigen Tunnelbauten erſt ermöglicht wurden. Der Umfang der Nitroglycerinproduktion dehnte ſich bald außeror⸗ dentlich aus, ſodaß heute jährlich 60 Millionen Kilogramm fa⸗ briziert werden, die einen Wert von etwa 100 Millionen Mark haben. Nach dieſer epochemachenden Erfindung widmete ſich No⸗ bel ganz der Herſtellung eines rauchloſen Pulvers und nach langen Verſuchen glückte es ihm, das Nobelpulver zu erfinden, dem er den Namen Balliſtit gab. Er hatte unterdeſſen eine Reihe großer Fabriken angelegt, beteiligte ſich auch an dem Unternehmen ſei⸗ ner beiden in Rußland gebliebenen Brüder, die die kaueaſiſche Petroleuminduſtrie begründeten. Der grode Erfolg trieb den kraſt⸗ und ruheloſen Mann zu immer neuen Verſuchen und Fabri⸗ kationen. Einen großen Teil ſeines Lebens brachte er im Eiſen⸗ bahnwagen zu, auf Reiſen nach den verſchiedenen Fabriken, deren Lefter er war. Bald war er in Deutſchland anſäſſig, wo er 1865 bei Hamburg eine große Nitroglycerin⸗Fabrik begründet hatte, bald in Frankreich, wo er ſich in St. Servan bei Paris gute und bequeme Laboratorien einrichtete. Er fühlte ſich als Weltbürger.„Mein Vaterland iſt da,“ ſagte er,„wo ich arbeite, beite überall.“ Nur einmal im Jahre fand man ihn war am Geburtstag ſeiner von ihm beiden in Rußland woh⸗ gilt, das keinen Gegenſatz lennt zwiſchen Fürſtenrecht und Volkeswohl. In feierlicher Stunde geloben wir hier Liebe um Liebe, Treue um Treue. Meine Herren! Ich bin ſicher Ihrer freudigen Zuſtimmung zu meinem Vorſchlag, S. Kgl. Hoheit den Großherzog um die Gnade einer Andienz für den Kammervorſtand zu bitten und ihn der treueſten Ergebenheit ſeines Volkes und unſerer Ständekammer ehrfurchtsvollſt zu verſichern.“ 8 (Lebhaft: Zuſtimmung bei allen Parteien des Hauf Finanzexpoſs, Der Präſident des Finanzminiſteriums Geh. Rat S0 ſell legt ſodann den Staatsvoranſchlag für 1908/09 mit einer Rede vor, die wir im Auszuge hinter dem Sitzung bericht wiedergeben. Hierauf werden die Kommiſſionen gewählt. Die Budgetkommiſſion beſteht aus 17 Mitglied die Petitionskommiſſion aus 17, die Kommiſſion für Eiſen bahnen aus 17, die Geſchäftsordnungskommiſſion aus 9, d Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung aus 13 Mitgliedern Die Namen der Mitglieder werden von uns ſpäter na getragen werden. Die Sitzung wurde nach dieſer Wahl auf kurze 3 unterbrochen. Zum Vorſitzenden der Budgetkommiſ⸗ ſion wählte dieſe den Abg. Wilckens, zum ſtellvertretenden Vorſitzenden den Abg. Gießler; zum Vorſitzenden der Petitionskommiſſion wurde gewählt der Abg, Schmidt⸗Karlsruhe, zum ſtellvertretenden Vorſitzenden Abg. Rohrhurſt; zum Vorſitzenden der Kommiſſion für Straßen und Eiſenbahnen der Abg. Weygoldt, zum ſtellvertretenden Vorſitzenden Abg. Armbruſter; zum Vor⸗ ſitzenden der Geſchäftsordnungskommiſſi Abg. Venedey, zum ſtellvertretenden Vorfitzenden Abg. ter; zum Vorſitzenden der Kommiſſion für und Verwaltung der Abg. Gießler, zum ſtell den Vorſitzenden Abg. Bing. Schluß der Sitzung 12½ Uhr.— Nächſte Sitz tag, 30. November, vorm. 1210 Uhr: Interpell⸗ Konſervativen betr. Warenhäuſer; geſchäftsmäßige 2 lung verſchiedener Einläufe. ** Der badiſche Staatsvorauſchlag für die Ja 1908/09. 5 Aus dem bei Vorlage des Staatsvoranſchlags Jahre 1908/09 gehaltenen Vortrag des Präſident Finanzminiſteriums Geh. Rat Honſell ſei nachſtehen Auszuge das Weſentliche wiedergegeben: Zur Beurteilung der Lage unſeres Staatshaushalt der der neue Voranſchlag aufzubauen war, darf ich mir zu vörderſt einen Rückblick auf die jüngſt verfloſſenen Jahre geſtatten. 15 Der mit der Jahrhundertwende eingetretene jähe fall im Wirtſchaftsleben war in der W Staatshaushalt im Jahr 1903 auf ſein des Dels leicht heraus⸗ Frankreich ſein Balliſtit an die ttälieniſche Regleru wurde er von den franzöſiſchen Blättern ſo heftig angegriff daß er Frankreich mit bitteren Empfindungen verließ in Italien an der Riviera anſiedelte. Der Name„m (mein Neſt), den er ſeiner in San Remo gelegenen eutet darauf hin, daß er nun ein Bedürfnis nach Ruhe ber ſein immer tätiger Geiſt ließ ihn nicht raſten. Er arb an der weiteren Verbeſſerung der von ihm erfundenen Sp⸗ ſtoffe, er heſchäftigte ſich mit der Frage, künſtliche Seide z zieren, und wandte ſich neuen, großangelegten Unternehm zu. Dabei lebte er ſelbſt ſehr einfach; auch geheiratet hat er um ſeine ganze Zeit ſeinen Zielen widmen zu kön äußere Auszeichnungen legte er keinen Wert.„Man nicht ablehnen,“ ſagte er,„ohne als ein Original an eh werden, aber ſie verurſachen Verlegenheit und ſind d willkommen. Ich hoffe, daß der Abend meines Lebens genz aus. Einfluß zugunſten Alfred Nobel über über die Probleme ein geiſtiger Hochgenuß⸗ tief, und geradezu phänomenal war di 1 cher dieſer Schwede die deutſche, die franzöſiſche un Sprache zu reden und zu ſchreiben wußte, jedes dieſer ſeinen Feinheiten beherrſchenden Idiome hätte m n f Mutterſprache halten müſſen.“ Det Tod riß ihn am großen Unternehmungen und Projekte ordnete er die großartigeStiftung an, die ſeine us er in ſein ichtete, Die grüßte Gefahr des Sprengöls lag Italien und nd die dem Dienſte der Menſchheit geweiht iſ na 5 2. Seite. General⸗Anzeiger.„Abendblatt.) Mannfeim, 28. November. Stand angekommen. Damals hat beim Rechnungsabſchluß im ordentlichen Etat ein Einnahmeüberſchuß von nur 1,6 Millionen Mark ſich ergeben; um die Ausgaben des außer⸗ ordentlichen Etats zu decken, mußten die in der zweiten Hälfte der 1890er Jahre im umlaufenden Betriebsfonds der all⸗ gemeinen Staatsverwaltung angefammelten, ſeit 1900 ſchon in der Einzehrung begriffenen Ueberſchüſſe vollends ver⸗ wendet und zudem die von der Amortiſationskaſſe erwirtſchaf⸗ teten Zinſen herangezogen werden. Im Betriebsfonds waren Ende 1903 nur noch 11 Millionen Mark vorhanden. Der ſogenannte natürliche Jahreszuwachs der Staatseinkünfte war bei den direkten Steuern auf 250000 Mark herabgeſunken. Die indirekten Steuern, deren Erträgnis ſeit 1899 ſtark ſich gemindert hatte, haben 1903 erſtmals wieder mehr geliefert als im Vorjahr; war der Betrag auch beſcheiden— nur 160 000 Mark—, ſo durfte darin doch der Beginn einer Beſſe⸗ rung des Wirtſchaftslebens erkannt werden. Die Muf⸗ wärtsbewegung hat dann auch kräftig eingeſetzt und während der folgenden Jahre angehalten. Wenn aber die Rechnung der Haushaltsperiode 1904/05 im ordentlichen Etat mit einem Ueberſchuß von 15,3 Millionen Mark abgeſchloſſen hat, ſo kam dieſem günſtigen Ergebnis keineswegs voll die Bedeutung innerlich gebeſſerter Staatsfinanzen zu; denn jener Einnahmeüberſchuß rührt zu einem großen Teil von einer Aenderung des Abrechnungsverfahrens mit dem Reich und der Buchung der Ueberweiſungsſteuern bei der Landes⸗ hauptkaſſe her, wodurch die Staatsrechnung von 1904 um rund 4,7 Millionen Mark ſcheinbar günſtiger ſich geſtaltet hat. Und weiter iſt zu beachten, daß 1904 die Kapitalrentenſteuer und die Einkommenſteuer um 20 v. H. erhöht worden ſind. Ohne dieſe beſonderen Umſtände hätte die Rechnung der Haushaltsperiode 1904/05 trotz der Hebung der allgemeinen Wirtſchaftslage mit einem Fehlbetrag von 8/5 Millionen Mark abgeſchloſſen; ſo war Ende 1905 der Betriebsfonds auf 15,5 Millionen Mark wieder angewachſen. Aber auch die Rechnung vom Jahr 1906 hat gegenüber dem Staatsvoranſchlag weſentlichbeſſer abgeſchloſſen. Statt der dort berechneten 80,7 Millionen Mark haben die Einnahmen im ordentlichen Etat 88 Mill. Mark geliefert; dem ſteht eine Ueberſchreitung der zu 81 Millionen Mark veranſchlagten Ausgaben um 1,1 Millionen Mark gegenüber. Aus dem Ueberſchuß von 5,9 Millionen Mark konnten die Nettoausgaben des außerordentlichen Etats beſtritten und dem Betriebsfonds weitere 900 000 Mark zu⸗ geführt werden, ſo daß dieſer Ende 1906 den Stand von 16,4 Millionen Mark erreicht hat. Bei der Würdigung dieſes Ergebniſſes iſt jedoch zu berückſichtigen, daß an den Ausgaben des außerordentlichen Etats der Zuſchuß aus den Aktivzinſen der Amortiſationskaſſe von 750 000 Mark ſchon in Abzug gebracht iſt, und ferner, daß es um das erſte Jahr der Haus⸗ haltsperiode ſich handelt, in dem manche Ausgaben in der Regel kleiner ſind als im zweiten Jahr. Die Staatseinnahmen haben ſeit dem Tiefſtand von 1903 im ganzen befriedigend ſich entwickelt. Wenn freilich das Erträgnis der direkten Steuern im Jahr 1904 gegen das Vorjahr um 2,8 Mill. Mark geſtiegen iſt, ſo war dies größerenteils(2,3 Millionen Mark) durch die Steuererhöhung veranlaßt. Erfreulicher⸗ — wWeiſe ergab ſich dann aber im Jahr 1905 im Ertrag der hbirekten Steuern ein Zuwachs von 1,3 Millionen Mark, der Alerdings im Jahre 1906 mit 1,15 Millionen Mark nicht zanz auf dieſer Höhe ſich halten konnte. Daß aber im vorigen Jahr das Wirtſchaftsleben ſich noch lebhaft aufwärts bewegt hat, beweiſt der Jahreszuwachs im Erträgnis der indirek⸗ ten Steuern, der 1904 auf 589000., 1905 auf 460 000., 1906 aber auf rund 1 Millionen Mark ſich belief. Bie kräftigſte Ertragsſteigerung hat ſich bei der Grundſtücks⸗ verkehrsſteuer gezeigt von 4,4 Millionen Mark im Jahre 1908 auf 5,9 Millionen Mark im Jahre 1906. Stetig und anſehn⸗ lich gewachſen ſind ferner die Juſtiz⸗ und Polizeigefälle. An⸗ geſichts dieſer beträchtlichen Vermehrung der Staatseinnahmen darf es wohl auffallen, daß der Stand der Betriebs⸗ fonds, in dem die Erübrigungen im Staatshaushalt zum Ausdruck kommen, nur 16,4 Millionen Mark erreicht, alſo ſeit 1903 um nicht mehr als 5,4 Millionen Mark zugenommen hat. In der gleichen Zeit ſind eben auch die Stagtsausgaben größer geworden; ſie ſind im ordentlichen Etat von 1903 bis 1906 um 7,1 Millionen Mark geſteigert worden. Auch der Nettoaufwand im außerordentlichen Etat iſt gewachſen, er belief ſich 1903 auf 4,6 Millionen Mark, im Durchſchnitt der drei folgenden Jahre aber auf 5,3 Millionen Mark.— Die Sinauszahlungen Badens an das Reich be⸗ wegten ſich 1904 bis 1906 annähernd auf der gleichen Höhe wie ſchon ſeit 1900, nämlich rund 2 Millionen Mark, wovon rund 1/8 Millionen Mark auf den Bierſteuerausgleich ent⸗ fallen. Die im Staatsvoranſchlag für 1906/07 zur Zahlung vorgeſehenen geſtundeten Matrikularumlagen im Betrag von 2,3 Millionen Mark ſind nach Maßgabe des Rechnungs⸗ abſchluſſes des Reiches von 1905 abgebürdet.— Ein„Fitzebutze“⸗Kinderbrieſchen bkam uns heute auf den Rebaktionstiſch geflogen und lautet wörtlich: Mannheim, den 26. Nov. 1907. Sehr geehrter Herr Redakteur! 1955 heute Abend ſind wir um eine Hoffnung ärmer und das 92 Unſere Mama kam aus dem Theater und erklärte uns: Kinder, bdieſes Jahr iſt es nichts mit dem Weihnachtsſtück; dieſen Fitzebutze Dauürft Ihr nicht ſehen, denn Ihr werdet kein Vergnügen daran haben. Es iſt kein Stück für Kinder. Nun freuen wir uns wie alle Kinder ſchon das ganze Jahr auf das Weihnachtsmärchen und nun iſt uns alle Freude genommen. Wenn der Fitzebutze nichts für uns Kinder iſt, dann ſoll das Thester doch ein anderes Stück geben, damit wir Kinder an Weih⸗ nachten doch auch unſere Freude haben. ALieber Herr Redakteur! Intendanten ein gutes Wort einlegen, damit er ein anderes Weih⸗ Kachsmärchen auffüßren läßt, damit die Kinder auch ihre Freude Weihnachten haden können? cwäre ſehr lieb von nen und wir würden es Ihnen viel⸗ als banken. Freundlichen Grüßen Walther und Slsbeth. Können Sie nicht bei dem Herrn Einen erfreulichen Aufſchwung zeigen die finanziellen Ergebniſſe des Staatsbahnbetriebes. Zwar iſt der Reinertrag(ohne den Anteil an der Main⸗Neckar⸗Bahn) von dem 1904 erreichten, bis dahin höchſten Stand von 26,5 Millionen Mark im folgenden Jahr auf 25,3 Millionen Mark zurückgegangen; das Jahr 1906 aber hat mit einem Reinertrag von 28,5 Millionen Mark abgeſchloſſen und damit den ſeitherigen Höchſtſtand (1904) um 2 Millionen Mark übertroffen. Einer Steigerung der Roheinnahmen um 8,1 Millionen Mark iſt eine ſolche der Betriebsausgaben von 4,9 Millionen Mark gegenübergeſtanden. Der Betriebskoeffizient, der 1904 auf 68,07 herabgegangen war, hat 1905 auf 70,8 ſich wieder etwas verſchlechtert und 1906 mit 70,06 nur eine kleine Verbeſſerung erfahren. Weſentlich günſtiger als in den drei erſten Jahren dieſes Jahrhunderts hat denn auch das Ver⸗ hältnis zwiſchen dem Reinertrag der Staatsbahnen(einſchließ⸗ lich unſeres Anteils an der Main⸗Neckar⸗Bahn) zu dem Er⸗ fordernis für Verzinſung und Tilgung der Anlehensſchuld ſich geſtaltet. Während 1900, 1901 und 1902 die Reinerträg⸗ niſſe für die Tilgung der Eiſenbahnſchuld nicht ausgereicht haben, im Jahre 1902 nicht einmal zu deren Verzinſung, überſtiegen ſie in den Jahren 1903, 1904, 1905 und 1906 den Bedarf des Anleihedienſtes um 0,5, 4,2, 2,3 und 5,2 Millionen Mark. In dieſen vier Jahren ſind für„Eiſen⸗ bahnbau“ 90,3 Millionen Mark ausgegeben worden, während der reine Schuldenſtand nur um 38 Millionen Mark ſich ver⸗ größert hat— gegenüber 64 Millionen Mark in den drei Jahren 1900 bis 1902; er belief ſich Ende 1906 auf 435,3 Millionen Mark. Behufs Beſchaffung des aus Anlehens⸗ mitteln zu ſchöpfenden Bedarfs der Eiſenbahnſchuldentilgungs⸗ kaſſe ſind 1904 30 Millionen Mark, 1905 und 1906 je 12 Millionen Mark des 3zprozentigen Anlehens von 1904 und im laufenden Jahre von dem 3àprozentigen Anlehen von 1907 30 Millionen Mark begeben worden— im ganzen alſo ſeit 1904 84 Millionen Mark. Die Begebungskurſe der An⸗ leihe von 1904 waren 99,35, 99,60 und 98,75 vom Hundert;: der erſte Teilbetrag des Anlehens von 1907 konnte noch zu 95,90 vom Hundert begeben werden. Ich glaubte dies an⸗ geſichts der ungewöhnlichen Verhältniſſe, wie ſie im Markt der deutſchen Staatsfonds im Laufe dieſes Jahres ſich ein⸗ geſtellt haben, hier anführen zu ſollen. Das Kapitalvermögen des Domänengrundſtocks hat, ausſchließlich der unverzinslichen Forderung von 20,6 Millionen Mark an die Amortiſationskaſſe, Ende 1906 2,9 Millionen Mark betragen gegenüber 4,2 Millionen Mark am Jahresſchluß 1904. Es hat alſo, wie ſchon ſeit einer Reihe von Jahren— noch Ende 1900 bezifferte ſich dieſes Geld⸗ vermögen auf 9,3 Millionen Mark— abermals eine be⸗⸗ trächtliche Einzehrung ſtattgefunden; ſie iſt haupk⸗ ſächlich entſtanden durch Liegenſchaftserwerbungen, dann aber auch durch den Wiederaufbau der abgebrannten Gebäulich⸗ keiten der Staatsbrauerei Rothaus und für die Inſtandſetzung der Schlöſſer in Raſtatt und in Bruchſal. Der Steuer⸗ wert des land⸗ und forſtwirtſchaftlich genutzten Domänen⸗ eigentums hat in langſamem Anſtieg nahezu 80 Millionen Mark erreicht. Das Vermögen der Amortiſationskaſſe, deren Aktivbeſtände bekanntlich ſeit den 1890er Jahren in belangreichem Maß durch Gewährung von Darlehen zu niedrigem Zinsfuß in den Dienſt volkswirtſchaftlicher In⸗ tereſſen des Landes geſtellt worden ſind, iſt von 11,1 Millionen Mark Ende 1904 auf 12,4 Millionen Mark Ende 1906 an⸗ gewachſen, obſchon von den erwirtſchafteten Zinſen jährlich 750000 Mark an den allgemeinen Staatshaushalt abgeliefert wurden. Der Rückblick auf die Weee unſeres Staatshaushaltes eit 1903. bat bank dem aufblühenden Erwerbsleben und wachſenden Wohlſtand des Landes zu einem erfreulichen Bild ſäch geſtaltet. Schon zu Anfang dieſes Jahres iſt augen⸗ ſcheinlich der jängſte wirtſchaftliche Aufſchwung an ſeiner Stheitelhöhe angelangt. In den füngſten Wochen iſt das Geld dermaßen teuer geworden, daß eine weitergreifende Einſchrän⸗ kung der auf Hredit angewieſenen gewerblichen Tätigkeit kaum ausbleiben annk. Damit geht wohl die 1904 begonnene Hoch⸗ konjunktur zur Neige. Da aber die rythmiſchen Schwankungen des Wirtſchaftslebens auf die Bewegung der Staatseinnahmen unfehlbar nachwirken, ſo wird man für die nahe Zukunft, zwar nicht im ganzen mit einer Minderung der Staatseinkünfte, wohl aber mit einer Verlangſamung ihres Wachstums rechnen müſſen. Anderſeits iſt die Steigerung der Ausgaben nicht hintanzuhalten. Noch im laufenden Jahre ſind in den Aufwandsetats Mehrverwendungen und im Staatsvor⸗ anſchlag nicht vorgeſehene Ausgaben zu gewärtigen; mußten doch in der zu Ende gebhenden Haushaltsperiode Adminiſtrativkredite im Betrag von nicht weniger als 12,5 Millionen Mark erteilt werden, wovon 11 Millionen Mark auf die Staatseiſenbahnver⸗ waltung entfallen. Schlimm iſt, daß auch ̃ die finanziellen Beziehungen zum Reich unſern Staatshaushalt mit Mehrbelaſtungen bedrohen. Was die verbündeten Regierungen vor zwei Jahren von der damals geplanten Neichsfinanzreform erhofft hatten, die Feſt⸗ ſetzung einer Höchſtgrenze der Natrikularbeiträge, iſt bekannt⸗ lich nicht erreicht worden. Der Abſchluß der Reichshauptkaſſe für 1906, die Feſtſtellung des Haushaltsetats für 1907, wie auch der Entwurf dieſes Etats für 1908 haben aber erkennen laſſen, daß die durch jenes Geſetz behufs Vermehrung der Reichseinkünfte getrsffenen Maßnahmen bei weitem nicht aus⸗ reichen, um neben der Durchführung einer geſunden Anleihe⸗ politik die Ausgaben auch nur inſoweit zu beſtreiten, daß die durch die Ueberweiſungen nicht gedeckten Matrikularbeiträge den Betrag von 40 Pfennig auf den Kopf der Bevölkerung nicht überſteigen. Geſtundet waren im Reichshaushaltsetat für 1906 57,6 Millionen Mark, davon fanden Deckung durch dem Reich überlaſſene Mehrerträgniſſe an Ueberweiſungsſteuern und durch in der eigenen Wirtſchaft des Reiches erzielte Ueberſchüſſe 29,2 Millionen Mark, ſodaß noch geſtundet bleiben 28,4 Mill. Mark, welche— da auf eine weitere Abbürdung in nennens⸗ wertem Betrag nicht zu rechnen iſt— im Jahr 1909 zur Er⸗ bebung gelangen; der Anteil Badens hieran beziffert ſich auf 940000 Mark. um Reichshaushaltsetat für 1907 konnte das Sleichgewicht nur dadurch herbeigeführt werden, daß den Ein⸗ zelſtaaten Matrikularbeiträge in der Höhe von 88,.2 Milisnen Mark aufgelegt wurden; davon bleiben geſtundet 40,8 Mil! Mk., das macht für Baden rund 1,4 Millionen Mark aus. Und für die nächſten Jahre ſind die Ausſichten nichts weniger als gut. Der Fehlbetrag im Reichshaushaltsetat ſcheint zum chroniſchen Uebel geworden. Im Jahre 1908 ſoll die regel⸗ mäßige Tilgung der Reichsſchuld beginnen, was jährlich 24 Millionen Mark erfordert; und wenn man das Doppelte dieſer Summe rechnet als den Aufwand für die vom Reichstag ver⸗ langte Aufbeſſerung der Gehalte und Wohnungsgelder der Reichsbeamten, ſo wird die Schätzung kaum zu hoch ſein. Das Etatjahr 1909 iſt mit 23 Millionen Mark Teuerungszulagen von 1907 vorweg belaſtet. Der Invalidenfonds iſt dem Ver⸗ ſiegen nahe, für die Invaliden muß aber noch geſorgt werden. Andere unabweisbare Ausgabemehrungen werden dazu kommen. Angeſichts ſolcher Lage und ſchweren Zukunftsſorgen muß eine neuerliche Verſtändigung der verbündeten Regierungen mit dem Reichstag über die weitere Ausgeſtaltung der dem Reich zuge⸗ wieſenen Einnahmeguellen dringend gewünſcht werden, wenn die kleineren und mittleren Bundesſtaaten unter dem Druck fort⸗ dauernd hoher Matrikularbeiträge nicht in ernſte Finanznot ge⸗ raten sder doch empfindlich gehemmt ſein ſollen, den eigenen Landesbedürfniſſen ausreichend zu genügen: es ſollte endlich er⸗ reicht werden, daß die Finanzgebarung des Reiches auf den Haushalt der Bundesſtaaten nicht mehr ſtörend zurückſchlägt. Schwer genug wiegen ſchon die Opfer, die durch die Reichs⸗ finanzreform von 1906 unſerem Staatshaushalt auferlegt ſind. Dürfte man den Brauſteuerertrag, wie es im Soll des Reichs⸗ etats für 1907 eingeſtellt iſt, zugunde legen, ſo würde der badiſche Ausgleichsbeitrag 1910 ab um 900 000 Mark ſich erhöhen. Aber ſchon im Entwurf des Reichshaushaltsetat für 1908 erſcheint die Brauſteuer mit einem um 3,5 Millionen Mark höhern Betrag als im Etat für 1907. Nimmt man für die folgenden Jahre eine Steigerung um annähernd 3 Mill. Mark an, ſo berechnet ſich die Mehrbelaſtung Badens für 1909 auf rund 850 000 Mark, für 1910 auf rund 1,3 Millionen Mark. Der Ausfall an der Einnahme aus der Erbſchafts⸗ ſteuer von 1911 ab würde— nach der Durchſchnittseinnahme der 1906 vorangegangenen fünf Jahre berechnet— auf rund 1 Million Mark ſich belaufen. Die Erhöhung des Bierſteuer⸗ ausgleichsbeitrags und der Ausfall an der Einnahme aus der Erbſchaftsſteuer bedeuten alſo für die nahe Zukunft eine Ver⸗ ſchlechterung unſeres Staatshaushaltsetats um jährlich über 2 Millionen Mark. Die Erträgniſſe des Staatsbahnbetriebes in den nächſten Jahren hängen— abgeſehen von den gegen⸗ wärtig noch nicht ſicher zu beurteilenden, vermutlich aber nach⸗ teiligen Wirkungen der Perſonentarifreform und der Fahrkartenſteuer— von der künftigen Entwicklung des Güterverkehres, das iſt von dem Verhalten des Erwerbslebens ab. Sicher iſt für die nächſten Jahre ein erheblich größerer Betriebsaufwand wegen der Erhöhung der Arbeitslöhne, der Vermehrung der Beamtenſtellen und der Beamtenbezüge, auch mancher Rohſtoffpreiſe und ſicher auch ein ſtarkes Anſchwellen der Eiſenbahnſchuld als Folge der bedeutenden Aufwendungen für Bahnbauten und für Verſtärkung des Beſtandes an rollen⸗ dem Material. Und was in der jüngeren Zeit an neuen Bahn⸗ anlagen erſtellt worden, im Gang iſt oder nahe bevorſteht, wird kaum zur Hebung der Bahnrente beitragen; vorab die Um⸗ und Neubauten der großen Bahnhöfe werden neuen Verkehr nicht bringen, dagegen erhöhte Koſten für Betrieb und Unterhaltung veranlafſen. Man wird deshalb— trotz der Beſſerung in un⸗ ſerem Eiſenbahnhaushalt 1903 allzu frohen Hoffnungen für die Zukunft ſich nicht hingeben dürfen und an der ausgiebigen Tilgung der Eiſenbahnſchuld auch fernerhin feſthalten ſollen. Was— im Jahr 1908 beginnend— unſeren Staats⸗ haushlt dauernd ſtark belaſten wird, iſt der Aufwand für die Erhöhung des Dienſteinkommens der Beamten, wie der künftigen Ruhegehalte und Hinterbliebenenverſorgung. Jener günſtige Stand der Staatsfinanzen, in deſſen Erwartung man ſeit mehreren Jahren die Beamtenaufbeſſerung verſchieben zu ſollen geglaubt hat, iſt eben doch nicht in dem Maß vor⸗ handen, daß eine Vergrößerung des Perſonenaufwandes, die im nächſten Jahr ſogleich in namhafter Höhe einſetzen muß, aus bereiten Mitteln beſtritten werden könnte. Es fehlt vor allem an größeren Ueberſchüſſen aus dem Haushalt früherer Jahre. Von den Ende 1906 im Betriebs⸗ fonds der allgemeinen Staatsverwaltung angeſammelten 16,4 Millionen Mark ſtehen nur 3,4 Millionen Mark zur Ver⸗ fügung; denn die Erfahrung hat gezeigt, daß der im Finanz⸗ geſetz für 1906/07 auf 13 Millionen Mark feſtgeſetzte eiſerne Beſtand dieſes Fonds zur Aufrechterhaltung eines geordneten Kaſſenverkehres und zur regelmäßigen Erfüllung der Zah⸗ lungsverbindlichkeiten des Staates in der Tat erforderlich iſt. Die günſtige Entwicklung der Staatseinnahmen auf der einen, auf der anderen Seite aber die fortgeſetzte Steigerung des Ausgabebedarfs, der geringfügige Beſtand verfügbarer Rück⸗ lagen und die Folgen eines Abflauens im Wirtſchaftsleben, vor allem aber die Sorge wegen künftig vermehrter Leiſtungen an das Reich gaben der Finanzlage im Zeitpunkt der Bearbei⸗ tung des neuen Staatsvoranſchlages ihr Gepräge; aus dem Ausblick in die Zukunft ergab ſich die Mahnung zur Vorſicht. Der Präſident des Finanzminiſteriums Geh. Rak Honſell geht nunmehr zur Beſprechung des neuen Staatsvoranſchlages über. Die ſpätere Vorlagr des Etats für den Eiſenbahnbau und die Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe entſpricht der Behand⸗ lung, wie ſie von Anfang unſeres Eiſenbahnbaues faſt 50 Jahre beſtanden hat; erſt ſeit dem Landtag 1887%88 werden dieſe Etats dem alsbald nach Beginn des Landtags übergebenen Staatsvoranſchlag angefügt. Die dadurch bedingte zeitliche Vorſchiebung der Bearbeitung des Eiſenbahnbauetats hat aber die Zuverläſſigkeit der Ermittlung des Ausgabebedarfs mehr und mehr beeinträchtigt. Die in der jüngeren Zeit mehrfach hervorgetretenen allzu ſtarken Unterſchiede zwiſchen Anfor⸗ derung und Verwendung— hier große Ueberſchreitungen, dort ebenſolche Kreditreſte—, häufige Aenderungen an den geneh⸗ migten Plänen während des Bauvollzugs, auch die umfang⸗ reichen Budgetnachträge ſind nicht zum wenigſten auf dieſen Umſtand und insbeſondere auch auf die Haſt zurückzuführen, mit der die Prüfung der Anforderungen der Eiſenbahnver⸗ waltung durch das vorgeſetzte Miniſterium und Erörterungen zwiſchen dieſem und dem Finanzminiſterium ſeither abgewickelt werden mußten. Dies wird ſich beſſern, wenn die Entwürfe nicht ſchon im Sommer und Herbſt während der lebhafteſten Bautätigkeit fertig zu ſtellen ſind und wenn die Prüfung und endgültige Feſtſtellung der Anforderungen an Hand des Ab⸗ ſchluſſes der Baurechnung für die abgelaufene Haushalts⸗ periode geſchehen kann. 5 . —— Mannheim, 28. November. „ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 3. Seite Der ordentliche Etat für die Jahre 1908/09 ſchließt ab in den Ausgaben mit jährlich 85 853 193 Mark, in den Einnahmen mit jährlich 87 877 711 Mark, alſo mit einem Einnahmeüberſchuß von jährlich 2 024 518 M. und für beide Jahr zuſammen von 4049 036 Mark. Die Aufwandsetats der fünf Miniſterien und der Ober⸗ rechnungskammer ergaben für 1906/07 einen Jahresbetrag von 45 326 387 Mark; ſie erfordern für die nächſte Haushalts⸗ periode einen ſolchen von 47 629 197 Mark d. i. 2302 810 Mark oder 5,1 b. H. mehr. Gegenüber der Ausgabeſteigerung im Finanzgeſetz für 1906/07 mik 8,1 v. H. ergibt ſich hiernach eine Verbeſſerung von 3 b.., die aber nicht auf eine tatſäch⸗ liche Verminderung des Ausgabebedarfes, ſondern in der Hauptſache auf beſondere Umſtände zurückzuführen iſt. Läßt man die hier in Betracht kommenden Beziehungen zum Reich und die hiermit im Zuſammenhang ſtehende Kürzung jenes Zuſchuſſes ganz außer Rechnung, ſo bleibt eine Aufwandsſteigerung für Zwecke der Landesverwaltung für 1908—09 von 5,9 v. 9 oder im Vergleich zu der gleichartigen Steigerung vor zwei Jahren mit 7,3 v. H. eine Verbeſſerung von 1,4 v. H. Dieſe Verbeſſerung iſt aber im weſentlichen nur damit zu erklären, daß die Ausgabeſteige⸗ rung im ordentlichen Etat für 1906—07 infolge der Finanzierung der Lehrervorlage mit jährlich rund 750 000 Mark eine ungewöhn⸗ lich große geweſen iſt. Eine ungleich größere Steigerung wird aller⸗ 1 e 1 für 1908—09 ſich ergeben, wenn erſt ir die geplante Aufbeſſer ül forderliche Wac e 8 der Beamtenbezüge erforderlichen Die innahmeetats bieten für die künftige Haushalts⸗ periode eine erfreuliche Erſcheinung in 50 pder G 5 Staatseinkünfte ſind nicht nur im Vergleich zu der letzten Periode gewachſen, ſie ſind auch, was beſonders ins Gewicht fällt, in ſtär⸗ zerem Maße gewachſen als die Ausgaben. Während nämlich im Staatsvoranſchlag für 1906—07 gegenüber jenem für 1904—05 mit einer Einnahmeſteigerung von nur 3,98 v. H. gerechnet worden iſt, konnten für 1908—09 die Nettoeinnahmen auf jährlich Mark 49 658 715, d. a. gegenüber dem entſprechenden Satz für 1906—07 mit 44 969 888 Mark um 4 684 1777 Mark= 10,2 b. H. höher beranſchlagt werden. Und dieſer Einnahmeſteigerung gegenüber ſind die Aufwandsetats für 1908—09, wie ſchon bemerkt, im ganzen um 5,1 v. H. oder, wenn die finanziellen Beziehungen zum Reich außer Betracht gelaſſen werden, um 5,9 v. H. geſtiegen. Die Aufwandsetats nach Miniſterien. Nach Miniſterien verteilt ergeben ſich in den Aufwandsetats folgende Abweichungen gegenüber dem durch das Finanzgeſetz für 1906—97: feſtgeſtllten Staatsvorſchlag in Nettobeträgen. Beim Staatsminiſterium erſcheint eine Minderausgabe von rund 1350 000 Mark ⸗= 19,7 v.., die in der Hauptſache in der Hinausſchiebung des Zahlungstermins für geſtundete Matriku⸗ karbeiträge begründet iſt. Der Etat des Miniſteriums des Groß⸗ herz oglichen Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten ſchließt ab mit einer Mehrausgabe von 19 000 Mark ⸗ 5,6 v. H. Beim Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Un⸗ terrichts ergibt ſich im ganzen eine Mehrausgabe gegen bisher von 978 000 Mark oder 5,5 v.., wovon auf das Miniſterium ſelbſt rund 12 000 Mark oder 5,2 v.., auf die Gerichte und Staats⸗ anwaltſchaften 244 000 Mark oder 7 v.., auf das Unterrichtsweſen 565 000 Mark oder 6,7 v. H. entfallen. Von dem Mehrbedarf der Unterrichtsverwaltung entfallen auf die höheren Unterrichtsanſtalten 226 000 Mark, auf die Lehrerbildungsanſtalten 120000 Mark, auf die Realmittelſchulen 90 000 Mark, auf die Volksſchulen 286.000 Mark und nach Abzug der Mehreinnahme an Beiträgen der Ge⸗ meinden 77 000 Mark.— Beim Miniſterium des Innern iſt die Aufwandsſteigerung mit im ganzen 1,2 Millionen Mark oder 8,7 p. H. nahezu doppelt ſo hoch wie vor zwei Jahren, wo ſie nur 4½4 v. H. betragen hat. Wenn hierbei auch der Staatsbeitrag für die Rindviehverſicherung, der richtigen Vergleichung wegen außer Betracht gelaſſen wird, ſo verbleiht immer noch eine Aufwandsſtei⸗ gerung von rund 1 Million Mark oder 7,4 v. H. Von der Mehr⸗ forderung entfallen auf das Miniſterium ſelbſt 25 000 Mark ⸗ 7,6 b.., auf den Etat für Gewerbeaufſicht und Durchführung der ſozialen Geſetze 30 000 Mark= 32,1 v.., auf die Bezirksverwal⸗ tung und Polizei 441 000 Mark= 8,7 v. H. auf milde Jonds und gemeinnützige Anſtalten 45 000 Mark ⸗ 35,4 v.., auf die Heil⸗ und Pflegeanſtalten, insbeſondere infolge der Indekriebſetzung wei⸗ lerer Teile der neuen Anſtalt in Wiesloch, 14000 Mark 22,0 b.., auf Förderung der Gewerbe und für das gewerbliche und kaufmänniſche Unterrichtsweſen, hauptſächlich in Rückſicht auf die fortſchreitende gewerbliche Entwicklung des Landes und die geſteiger⸗ ten Anforderungen für Handesſchulen, 202 000 Mark= 19,8 v. ., auf Förderung der Landwirtſchaft 205000 Mark ⸗ 32,7 v.., wovon allerdings der größte Teil mit 170 000 Mark auf die bereits erwähnte Uebertragung des Stäatszuſchuſſes zur Rindviehverſiche⸗ rung vom außerordentlichen Etat entfällt. Der Aufwand des Fi⸗ nanzminiſteriums ſchließt zwar im ganzen gegen bisher un⸗ günſtiger ab um 1 4858 00 Mark ⸗ 22,5 v.., jedoch iſt die Mehr⸗ forderung zum größten Teil eine ſcheinbare, weil im Staatsvoran⸗ ſchlag für 1906—07 der Zuſchuß aus der allgemeinen Staatsver⸗ waltung an die Giſenbahnſchuldentilgungskaſſe von jährlich 2 Mil⸗ lionen Mark um 1,15 MillionenMark gekürzt war, während er dies⸗ mal wieder im vollen Betrag eingeſtellt iſt. Die Einnahmeetats weiſen gegenüeber dem letzten Staats⸗ voxanſchlag durchweg günſtigere Schlußzahlen auf und zwar die Forſt⸗ und Domänenverwaltung um 510 000 Mark ⸗12,6 v.., die Salinenverwallung um 90 000 Mark ⸗ gleich 25,5 b.., die Steuerverwaltung um 4,1 Millionen Mark ⸗ 10,1 v. H. Von den Anforderungen des außerordentlichen Gtats im Bruttobetrag von 117768 555 Mark und im Nettobetrag von 10161 235 Mark treffen: auf das Miniſterium der Juſtig, des Kul⸗ us und Unterrichts 4 552 790 Mark, auf das Miniſterium des Innern 5 223 820 Mark, auf das Miniſterium der Finanzen Mark 384 820. Das Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unter⸗ richts fordert für die Juſtiz⸗ und Strafanſtaltenverwaltung(meiſt für Gerichts⸗ und Gefängnisbauten) 1623 900 Mark, darunter die pierte Rabe für das neue Landesgefängnis in Mannheim mit 1100 000 Mark, für den Kultusetat 75 000 Mark, für das Unter⸗ richtsweſen 2 787 000 Mark. Der Voranſchlag der Eiſenbahnbetriebsverwaltung für 1808—09 ſtellt ſich jährlich für die Einnahmen auf 101 163 800 Mark, für die Ausgaben auf 78 516 400 Mark, ſo daß ſich ein Einnahmeüberſchuß ergibt von 22 647 400 Mark gegen⸗ iber 16 910 050 Mark in der Budgetperiode 1906—07. Hierzu tritt der Anteil an den Reineinnahmen der Main⸗Neckar⸗Bahn mit jährlich 891 400 Mark, zuſammen 23 538 800 Mark. Unter Berück⸗ ſichtigung des Fehlbetrags der Bodenſesdampfſchiffahrt mit 63 390 Mark, ergibt ſich ein Nettobetrag an Eiſenbahngefällen von Mark 28 475 410. Gegenüber dem Voranſchlag für 1906—07 mit Mark 17 092 210, bedeutet dies eine Verbeſſerung von 6383 200 Mark. Dieſe Verbeſſerung iſt aber inſofern nur eine ſcheinbare, als ſie in der Hauptſache auf eine Aenderung des ſeitherigen Verfahrens bei Veranſchlagung der Transporteinnahmen zurückzuführen iſt. wo⸗ durch bezweckt wird, die Einnaßmeſäte mehr, als es bisher der Fall war, der Wirklichzeit anzupaſſen. Während nämlich für 1906—07 die Einnahmen aus dem Perſonenverkehr nach dem dreifährigen Rechnungsdurchſchnitt veranſcklagt waren, iſt diesmal vom Rech⸗ nungsergebnis des letztabgeſchloſſenen Jahres 1906 ausgegangen und dadurch ein um 1 Million Mark höherer Anſchlag erreicht wor⸗ den. Beim Güterverkehr hat man einen jährlichen Einnahmezuwachs bon v. H. angenommen und daburch gegentiber dem ſeitherigen Saale ein Mehr don 5, Willionen Mark erzielt. Ohne dieſe Aenderung der Veranſchlagungsweiſe wüpde von einer Verbeſſerung des Voranſchlags nicht geſprochen werden könpen. Die erhebliche Ausgabeſteigerung iſt namentlich beim Perſonalaufwand durch Ver⸗ mehrung des etatsmäßigen und ſonſtigen Perſonals und Erhöhung der Arbeitslöhne, ſodann aber auch auf ſachlichemGGebiete durch Stei⸗ gen der Materialpreiſe hervorgerufen. Dazu kommt, daß nach dem Vorgang anderer deutſcher Sdaatsbahnverwaltungen die Koſten grö⸗ ßerer Ergänzungen von baulichen Anlagen künftig bis zum Betrag von 100 000 Mark(ſtatt bisßer 50 000 Mark) aus Betriebsmitteln beſtritten werden ſollen. Reſumee des Finanzminiſters. Der neue Staatsvoranſchlag hat ir den Endziffern günſtiger ſich geſtaltet als eine Reihe ſeiner Vopgänger. Trotz des aber⸗ mals beträchtlich geſtiegenen Ausgabebedarfes ergibt ſich im or⸗ dentlichen Etat ein Einnahmeüberſchuß, durch den der Ueberſchuß der außerordentlichen Ausgaben zu ewa 28 gedeckt erſcheint. Dabei iſt auch der außerordentliche Etat gegenüber dem Entwurf des Staatsvoranſchlages für 1906/07 namhaft reichlicher ausgeſtattet; ich glaubte dies angeſichts der Erleich⸗ terung in der Spannung unſerer Finanzen vbertreten zu können. Als geſpannt iſt die Finanzlage aber imme: „noch zu bezeichnen, denn es liegt eben doch wiederum ein Fehlbetragsbudget vor. Der größere Teil der Nettoausgaben des außerordentlichen Etats iſt durch den Einnahmeüberſchuß des ordentlichen Etats nicht gedeckt; und nach Einbezug der reſt⸗ lichen Anforderungen aus früheren Haushaltsperioden bleibt, obſchon die im umlaufenden Betriebsfonds angeſammelten ver⸗ fügbaren Mittel in vollem Betrag und die Aktivzinſen der Amortiſationskaſſe wie ſeither in Anſpruch genommen werden, noch ein Fehlbetrag von 8,67 Millionen Mark, der auf das Vermögen der Amortiſationskaſſe oder— ſagen wir— auf künftige Ueberſchüſſe verwieſen werden ſoll. Iſt der Betrag auch um 5,5 Millionen Mark kleiner als der entſprechende Fehlbetrag im Finanzgeſetz für 1906/07(gegenüber dem erſten Entwurf dieſes Geſetzes iſt der Minderbetrag nur 32 Millionen Mark!, ſo beſteht andererſeits nicht in gleichem Grad die Hoffnung, beim Vollzug des Staatsvoranſchlages das Fehlende zu erwirtſchaften. Denn vor zwei Jahren war das Erwerbsleben in raſchem Auf⸗ blühen begriffen und die hierauf begründete Erwartung, daß durch kräftig wachſende Einnahmen der voranſchlagsmäßige Fehlbetrag im Rechnungsabſchluß verſchwunden ſein werde, hat denn auch im Jahre 1906 ſich erfüllt und wird wohl für das Jahr 1907 ebenfalls zutreffen. Daß aber in ähnlichem Maß, wie in dieſen Jahren des wirtſchaftlichen Hochſtandes, die Staats⸗ einnahmen weiterhin wachſen werden, dafür beſteht keinerlei Ge⸗ währ; die Erwirtſchaftung ausgiebiger Ueberſchüſſe iſt daher fragwürdig. Möglich, daß der vermutlich bevorſtehende wirt⸗ ſchaftliche Rückgang erſt in den Staatseinkünften der nächſtfolgenden Haushaltsperiode ſchärfer zur Wirkung kommt; damit wäre wenig gewonnen. Denn in den Jahren 1910/11 wird die, wie man heute beſorgen muß, unabwendbare Ver⸗ ſchlechterung unſeres finanziellen Verhältniſſes zum Reich un⸗ ſeren Haushalt ſchwer belaſten und— wie jetzt ſchon bekannt — abermals ein großer Ausgabebedarf für verſchiedene wichtige Staatsbedürfniſſe ſich geltend machen. Unter ſolchen Umſtänden muß darnach getrachtet werden, daß die Rechnung der Jahre 1908/09 nicht nur ohne Fehlbetrag abſchließe, ſondern, wo immer möglich— noch eine anſehnliche Rücklage im Befriebs⸗ fonds geſtatte. Daran darf auch die beabſichtigte Aufbeſſerung der Bezüge der Beamten nichts ändern: für dieſen bedeutenden und mit innerer Notwendigkeit in den kommenden Jahren ſteigenden Mehraufwand wird vielmehr dauernd wirkende Deckung beſchafft werden müſſen, wenn anders die in unſeren Finanzen eingetretene mäßige Beſſerung nicht alsbald wieder einer drückenden Lage weichen ſoll. Die Beſſevung feſtzuhalten eden Staatshaushalt allmählich wieder ſo zu kräftigen, auch in kommenden mageren daß er Jahren die Mittel bietet, in der ſtaatlichen Förderung der allgemeinen Kultur⸗ und Wohlfahrts⸗ zwecke fortzuſchreiten, dies war ein leitender Geſichtspunkt beim Aufbau des neuen Staatsvoranſchlages, den ich nunmehr— vertrauend, daß Sie ſolchem Beſtreben Ihre Mitwirkung leihen werden, daß auch Sie, kochgeehrte Herren, durchdrungen ſind von dem Gedanken, daß ein Staat angeſehen und ſtark nur ſein kann, wenn anch ſeine Finanzen geſund ſind— in Ihre Hände lege. ** 5 Aus dem Budget für 1908/09 dürften folgende außerordentliche Ausgaben beſonders für Mannheim und Heidelberg von Intereſſe ſein. Es werden angefordert für: Innere Einrichtung des Amtsgefängniſſes in Heidelberg M. 10 000; Landesgefängnis Mannheim 3) Neubau eines Landesgefängniſſes, 4. Teilforderung M. 100 000; b) innere Einrichtung des neuen Landesgefäng⸗ niſſes M. 100 000; Neubau eines phyſtkaliſchen Inſtituts der Univerſität Heidelberg 1. Rate M. 88 400; Erweiterung des pathologiſch⸗anatomiſchen Inſtituts gleicher Univerſität M. 125 000; Neubau eines zahnärztlichen Inſtituts gleicher Uni⸗ verſttät M. 80 000; größere bauliche Herſtellungen gleicher Uni⸗ verſität M. 80 000; außerordentliche Zuſchüſſe für akademiſche Inſtitute gleicher Univerſität M. 85 000; Neubau eines Leh⸗ rerſeminars in Heidelberg letzte Rate M. 423 700z innere Ein⸗ prichtung des neuen Lehrerſeminars in Heidelberg M. 110 000; Weiterführung der proviſoriſchen Kurſe für Taubſtumme in Heidelberg M. 70 000; Erſtellung von Dienſtwohngebäuden für die Schutzmannſchaft in Mannheim, 5. Rate Mark 100 000; Erweiterung des Amtshauſes in Heidelberg Mark 30 000; Errichtung des elektriſchen Ankriebs für die Bedie⸗ nung der Kammerſchleuſe und der Floßſchleuſe im Induſtrie⸗ hafen in Mannheim M. 50 000; Verbreiterung der Fahr⸗ ſtraße für Schiffe im Induſtrie⸗ und Floßhafen in Mann⸗ heim M. 14000; Beitrag zu den Koſten der Entwäſſerung des Mühlauhafengebiets in Mannheim und Anſchluß der zolleigenen Gebäude an der Güterhallenſtraße an die Ent⸗ wäſſerungsanlage M. 60 973; Anſchluß der Aborkgruben eini⸗ ger Zollgebäude in Mannheim an die ſtädtiſche Kangli⸗ ſation M. 10 850; Erneuerung der Schieferdächer verſchiede⸗ ner zolleigenen Gebäude in Mannheim M. 19 598. Von allgemeinem Intereſſe ſind folgende An⸗ forderungen des außerordenklich. Etats; Amksgerichtsneubau in Ettenheim M. 172 000; Amtsgerichtsneubau in Stkockach M. 170 000; Erweiterungsbau beim Amtsgericht Schopfheim M. 64 400; Förderung der Errichtung von Rechtsaus⸗ kunftsſtellen M. 2500; Männerzuchthaus Bruchſal für Küchenneubau und Niederdruckdampfheizung M. 39 000; Bei⸗ trag zu den Koſten der Erſtellung eines Dienſtgebäudes für den evangeliſchen Oberkirchenrat 2. Rate M. 75 000; für die, Uni⸗ verſttät Freiburg M. 675 600; für die techniſche Hochſchule⸗ Karlsruhe M. 149 300: für die Bearbeitung der Statiſtik des Unterrichtsweſens M. 15 000; für den Neubau eines Gym⸗ naſiums in Konſtanz 1. Rate M. 350 000; für die Erwerbung eines Neubauplatzes Lehrerſeminars in Freiburg M. 201 280: zu Staatsbeihilfen für bedürftige Gemeinden zu Schulhausbauten M. 150 000; zur Förderung der Erhaltun⸗ und Reſtaurierung alter Kun ſt⸗ und Baudenkmälei Mark 60 000; zur Fortführung der Inzbentariſation und Publikation der Kunſtdenkmäler des Großherzogtums M. 15 000; zur Förderung wiſſenſchaftlicher und künſtleriſcher Unternehmungen M. 30 000; Staatsunterſtützung für Kreis⸗ ſtraßen und Gemeindewege M. 300 000; Beiträge an un⸗ bemittelte Gemeinden zu den Koſten von Waſſerverſorgungs⸗ anlagen M. 300 000; zur Bekämpfung der Tuberkuloſe M. 11000; für die Errichtung eines Landesbades in Dürr⸗ heim M. 40 000; für Errichtung einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Wiesloch 4. Rate M. 1 875 000; Koſten der Berufs⸗ und Betriebszählung vom Jahre 1907 M. 44 000;3 Neubau einer Kunſtgewerbeſchule in Pforzheim 2. Rate M. 410 000; für Förderung der Landwirtſchaft M. 168 500; für Verbeſſerungen von Landſtraßen, Umbau von Brücken ete. M. 2 798 660; für Inſtandſetzung des Bruchſaler Schloſſes 2. Rate M. 100 000; Erſtellung eines Doppelforſthauſes für die Forſtämter Neckargemünd und Schönau in Neckargemünd M. 85 000. * Budget der badiſchen Eiſenbahnen. Das durch die badiſche Staatsbahnverwaltung betriehene Bahnnetz hatte Ende 1905 eine Länge von 1 700,85 Km., wovon badiſchen Geſellſchaften und Nachbarbahnen 52,57 Km. gehören. Im Jahre 1906 ſind 26,57 Km. zugegangen, darunter neuer Rangierbahnhoff Mannheim mit 24,11 Kilometer. Im Jahre 1907 kommt hinzu die neue Bahn von Kappel bis Bonndorf mit 19,78 Km., zuſammen 1747.20 Km. Von den 4,47 Km. der Preußiſch⸗Heſſiſchen Linie Mannheim⸗ Hptbh.—Käfertal werden ſeit 1. Mai 1907 gicht mehr mit⸗ betrieben und gehen daher ab 1,43 Km. Somit beträgt die ganze Betriebslänge Ende 1907 1745,77 Km. Wie in der Finanzrede Geh. Rat Honſell's ſchon dargetan, wird das Eiſenbahnbau⸗Budget erſt ſpäter erſcheinen. * d.* Vermögensſteuer. Dis Regierung ſchlägt vor, in dem Geſetz betr. die proviſoriſche Steuererhebung für das erſte Viertel 190s den Abgabenſatz der Vermögensſteuer auf 12. Pfennige feſtzuſetzen. ˖ Aus Stadt und Land. * Mannheim, 28. November 1907 * Verſetzt wurde Güterexpeditor Patrizius Wörner in Appenweier nach Baſel, Betriebsſekretär Auguſt Buttmi in Schaffhauſen zur Verſehung der Güterexpeditorſtelle nach Ap⸗ penweier, Betriebsaſſiſtent Emil Föhr in Graben⸗Neudorf nach Waldshut, Betriebsſekretär Hermann Erne in Zell i. W. zur Verſehung einer Güterexpeditorenſtelle nach Schaffhauſen, Be⸗ triebsaſſiſtent Adolf Rauſch in Mosbach nach Heidelberg und Betriebsaſſiſtent Otto Schmidt in Schallſtadt nach Wein⸗ garten. * Prüfung. Aufgrund der im Spätjahr d. J. abgelegten zweiten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Rechtspraktikanten zr Aſſeſſoxen ernannt worden: Dr. Konſtantin p. Baher⸗ Ehrenberg aus Ulm g.., Leonhard Bender aus Nußloch, Frsi⸗ herr Richard v. Bodman aus Gengenbach, Kurt Clemm aus Mannheim, Dr. Walter Diefenthäler aus Hange, Friedrich Dilger aus Ueberlingen, Karl Dold aus Villingen, Karl Eberle aus Neuſtadt, Kund Elbel aus Stuttgart, Dr. Leopold Friedberg aus Karlsruhe, Ernſt Glattes aus Burg⸗ weiker, Euger Goebel aus Görwihl, Otto Hardung aus Heidel⸗ berg, Dr. Hugo Hauſer aus Offenburg, Paul Haußer aus Schwetzingen, Artur Heizler aus Mannheim, Otto Heß aus Heidelberg⸗Neuenheim, Dr. Oskar Huber aus Oberachern, Gg. Huckele aus Plankſtadt, Joſef Huegel aus Neckarelz, Ferdinand Kaufmann aus Gailingen, Richard Kiefer aus Engen, Manfred Kopp aus Sinsheim, Dr. Erich Kraske aus Halle a. S. Max Kriechle aus Bonndorf, Dr. Leopold Maier aus Raſtatt, Dr. Hans Meier aus Pforzheim, Emil Müller aus Mannheim, Wilhelm Pfiſterer aus Wiesloch, Dr. Walter Rauſchenberger aus Stuttgart, Artur Roth aus Neunkirchen, Friedrich Schmidt aus Heddesheim, Georg Schweiger aus Oedsbach, Eugen Selner aus Konſtanz Dr. Artur Strauß aus Nordſtetten, Wilhelm Weeber aus Mannheim. * Der Gauverband Y des Deutſchen Radfahrerbundes hält kommenden Sonntag im Nebenſaale des„Cafés Germania“ eigen Gau⸗Kommers mit Damen ab. Das Programm iſt ein gutes und reichhaltiges und ſichert der Veranſtaltung einen frohen und vergnügten Vetlauf. Bei dieſer Gelegenheit erfolgt die Preisverteilung für 6. und 12⸗ſtündige Gautouren, ferner die Prämiierung für Meiſtbeteiligung an den Bezirksfahrten. Im Ganzen prämiiert der Gau JJ dieſes Jahr 131 Fahrer⸗ innen und Fahrer. Am Sonntag gelangen für den Nordbeziek des Gaues 49 Gaubecher zur Verteilung. Für die Höchſtleiſtung in den 6, und 12⸗ſtündigen Touren werden außerdem ſilberne Medaillen ausgegeben und erhalten ſolche für 6⸗ſtündige Touren: And. Klingel⸗Pforzheim, 155 Km.: Chr. ſtichter⸗Kirchheim⸗ bolanden, 144,7 Km.; Peter Heiß⸗Pforzheim 116 Km.: für 12⸗ ſtündige Tour: C. Fr. Geiſt⸗Speyer, 2811 Km. 5 2. Aus der Arbeit des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins. Die Ver⸗ anſtaltung des Guſtav⸗Adolf⸗Baſars kürzlich hat wieder auf das lebhafteſte gezeigt, welche große Sympathie der Guſtav⸗Adolf⸗ Vereins in den Kreiſen der hieſigen Bevölkerung beſitzt und wie ſehr ſeine ruhige zielbewußte Arbeit gewürdigt wird. Dieſem Intereſſe ſoll eine weitere populäre Veranſtaltung dienen. Am nächſten Sonntag, den 1. Dez, abends 6 Uhr beginnend, wird in der Trinitatiskirche eine Lichtbildervorführung über „Guſtav Adolf und der Guſtav⸗Adolf⸗Verein“ ſtattfinden. Die Bilder wurden an andern Orten ſchon vorge⸗ führt und haben allſeitigen Beifall gefunden. Wir werden an Hand der Bilder und hiſtoriſche Zeiten, zu den Waldenſern, Hugenotten und Salz⸗ burgen, beſonders aber zu dem tapferen, glaubenſtarlen nordi⸗ ſchen Heldenkönig: Guſtav Adolf. Die Mehrzahl der Bilder zeigt uns jedoch den Guſtav⸗Adolf⸗Berein auf ſeinen verſchie⸗ denen Arbeitsgebieten. Der Reinertrag des zur Erhehung kom⸗ menden Eintritts bon 10 Pfg. wird zu Weihnachtsbeſcherungen Armer verwendet. * Der Meihnachtsbaſar des Guſtad Adulf⸗Fravenbereins ex⸗ zielte eine Bruttoeinnahme von 4300 M. Auch nach Abzug der Unkoſten, die etwa 600 M. betragen, iſt das in der Tat eine hübſche Summe, mit der wieder viel Gutes vollbracht werden kann. * Gvang. Bund. Wie uns mitgeteilt worden iſt, werden z. Zt. hier Jutherbilder, als von uns einpfohlen, kolportiert. Wir machen daher das Publikum darauf aufmerkſam, daß wir nichts damit zu tun haben und daß wir derartige Empfehlungen gründſätzlich ablehnen. es begleitenden Textes zurückgeführt in —— 4. Seite. 5 0 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. November. Innungsangelegenheiten. Man ſchreibt uns: Nach Feſt⸗ ſtellung des in allen Details äußerſt gelungenen Verlaufs des Verbandstages Deutſcher Glaſerinnungen im Jahre 1907 in Mannheim unter der bewahrten kundigen Leitung des Heren Joſef Ebert legte derſelbe ſein ſeit 11 Jahren mit großer Umſicht bekleidete Amt als Obermeiſter der Glaſer⸗ Inn ung Mannheim nieder. Die ſtatutengemäß ſtatt⸗ Vorſtandswahl iſt für den Monat Januar 1908 feſt⸗ gelegt. * Konkurs. Ueber das Vermögen des Hauſierers Hirſch Drobner, G 6, 25, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt Herr Rechtsanwalt Dr. Hartmann hier. Forderungen ſind bis 28. Dezember anzu⸗ melden. Prüfungstermin: 16. Januar 1908. Aus dem Crossherzoatum. JSchwetzingen, 27. Nov. Mit der Führung der . Schwadron wird ſicherem Vernehmen nach Herr Rittmeiſter von Schlichting aus Bruchſal betraut werden. Möge unſer neuer Garniſonälteſter die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Militär und Zivilbevölkerung in gleichem Maße wie der ſcheidende Schwa⸗ dronskommandeur weiterpflegen! Hofweier, 27. Nov. Ein Patenkind des Bahn⸗ arbeiters Heinrich Fink, dem deſſen zwei kleine Kinder im Alter von 2% und 1 Jahr zur Obhut übergeben worden waren, kam an das Feuerzeug und zündete einige Streich⸗ hölzer an. Kurz darauf bemerkte man Rauch in der Stube und fand das ältere Kind mit ſchweren Brandwunden tot vor, während das jüngere unverletzt war. Der jugendliche Kinderwärter hatte ſich vorher in ſeinem Unverſtand einfach aus dem Staube gemacht. Singen, 27. Nov. Schon mehr als einmal hat die Welt⸗ Kirma Maggi durch die Tat bewieſen, daß ſie nur das Beſte ihrer Arbeiter will. Dieſe Woche hat ſie lt.„Tagbl.“ wieder eine Neue⸗ rung getroffen, die von dem Perſonal mit Freuden begrüßt wurde. Jeder Arbeiter und jede Arbeiterin erhält jeden Monateinen Tagfrei, den er ſich auswählen darf(nur Montag und Samstag ausgenommen)., Und dazu erhält jeder Arbeiter und jede Arbeiterin den freien Tag bezahlt. St. Märgen, 27. Nov. Geſtern feierten Johann Schlegel und deſſen Ghefrau Karolina geb. Faller das Feſt der goldenen Hochzeit. Trotz ihres hohen Alters von 80 bezw. 76 Jahren erfreuen ſich beide noch großer Rüſtigkeit. Bei der kirchlichen Trau⸗ ung wurde ihnen ein Erbauungsbuch nebſt Glückwunſchſchreiben des Herrn Grzbiſchofs überreicht. Um das Jubelpaar waren 10 Kinder derſammelt. Kleine Mitteilungen aus Baden. Heute feierte mun Karlsruhe Privatier Rudolf Rupp und Frau, geb. Oberſt, das Feſt der diamantenen Hochzeit.— Dem Bürgeraus⸗ ſchuß von Raſtakt ging eine ſtadträtliche Vorlage betr. Errichtung unes Gewerbegerichtes zu.— Die Wagnermeiſter des Umtsbezirks Bretten gründeten eine Innung. Pfalz. Heſſen und Umgebung. Frankenthal, 27. Nos. Wegen Eiſenbahn⸗ kransport⸗Gefährdung hatte ſich vor der Straf⸗ lammer heute der 18 Jahre alte Dienſtknecht Jakob Kling zon Frankenthal zu verantworten. Kling fuhr am 1. Auguſt mit kinem Rollwagen von Frankenthal nach Ludwigshafen. Er hat dabei, ſchlafend auf dem Wagen ſitzend und die Zurufe des Bahn⸗ baris unbeachtet laſſend, die zugelegte Schranke des Bahnüber⸗ zanges in Studernheim derartig angefahren, daß ſie geöffnet wurde. Nur dem entſchloſſenen Eingreifen des Bahnwarts, der ſofort auch die gegenüberliegende andere Schranke des Jeberganges öffnete und Fbafür ſorgte, daß das Geſchirr in raſcheſtem Tempo über den Ueber⸗ zang gelangte, iſt es zu danken, daß nicht öloß ein Zuſammenſtoß des gerade von Ludwigshafen heranbrauſenden, nach Frankfurt zerkehrenden Schnellzuges, ſondern auch ein Zuſammenſtoß mit dem um die nämliche Zeit aus der Richtung von Frankenthal kommen⸗ en Güterzug berhütet wurde, Das Gericht erkennt gegen den An⸗ zeklagten auf 3 Monate Gefängnis. * Zweibrücken, 28. Nov. Das heute vormittag halb 9 uhr berkündete Urteil im Prozeß Hildenbrand lautete wegen fortgeſetzten Vergehens der Unterſchlagung auf 2 Jahre Gefängnis, abzüglich 8 Monate Unterſuchungshaft. Als un⸗ gerſchlagen wurde vom Gericht die Summe von 100 000 Mark an⸗ enommen. Bei der Strafzumeſſung kam die leichte Lebensweiſe es Angeklagten in den letzten Jahren als erſchwerend in Betracht. Ils Milderungsgrund wurde angeſehen, daß Kaſſier Müller als Vor⸗ jeſetzter den Angeklagten auf die falſchen Buchungen teilweiſe ſelbſt gebracht, teilweiſe geduldet hat; aus dieſem Grunde erfolgte Anrechnung der Unterſuchungshaft, —— — Stimmen aus dem Publikum. Nachdem die Ausſtellung bereits über einen Monak ge⸗ ſchloſſen iſt, erlaube ich mir, die ergebene Bitte an die Stadt⸗ gemeinde zu richten, doch gefl. dafür Sorge zu tragen, daß die Wespinſtraße endlich dem Verkehr wieder frei gegeben wird. Es iſt dies ein berechtigtes Verlangen, da die Anwohner und Schulkinder wegen dem Holzſchuppen ſtets einen nicht un⸗ beträchtlichen Umweg machen müſſen. 10 Einer für viele. 88 Deutſcher Reichstag. wy. Berlin, 27. November. 8(Schluß.) Erſte Leſung des Geſetzentwurfs über die Sicherung der Bau⸗ forderungen. 15 Staaksſekretär Sr. Nieberding: Es handelt ſich um ein wirk⸗ chaftlich und juriſtiſch gleich ſchwieriges Problem. Die Initiative hat vor langen Jahren der Reichstag ergriffen. Die verbündeten Regierungen haben ſeinem Drängen nur ſehr langſam und zögernd nachgegeben; nicht, als ob ſie dieſe Mißſtände im Bauweſen in den roßen Städten nicht anerkennten. Aber die Schwierigkeiten in er Sache ſind ſo groß, daß man wohl begreifen kann, daß die ver⸗ bündeten Regierungen an die Löſung der Fra e nur mit halbem Herzen herangetreten ſind(Hört, hört!), und die Stimmung des Hauſes gegenüber umſrer Vorlage iſt mir noch ſehr ungewiß. Der pHorliegende Entwurf will den Bauhandwerkern, die ihre Leiſtungen in einen Bau hineingeſteckt haben, einen Weg eröffnen, um im Grundbuch ihre Forderungen unmittelbar hinter den Wert einzu⸗ kragen, den das Grundſtück vor dem Bau hatte, um eine Befriedi⸗ ng ihrer Forderungen aus dem durch den Bau geſchaffenen Mehrwert zu erzielen. Die Waffe iſt aber eine sbweiſchneidige; den Vorteilen ſtehen Nachteile gegenüber, die das ganze Baugeſchäft in der empfindlichſten Weiſe berühren können. Es wird Sache des Hauſes ſein, das Für und Wider abzuwägen. Die verbündeten Regierungen glauben, daß man über die Bedenken zunächſt hin⸗ kwegkommen kann vermittelſt der in den Entwurf eingefügten drei Kautelen. Zunächſt ſoll verhütet werden, daß die Beſtimmungen Entwurfes da Antvendung finden, wo es nicht ſachlich eboten iſt. Daher ſoll die Entſcheidung darüber beim Lan⸗ esrecht liegen. Maßgebend iſt weiter der Gedanke, daß nur Neubautken die ſchreienden Mißſtände vorliegen. Und ſoll das Geſetz keine Anwendung finden in den Fällen, ternehmer den vierten Teil der mutmaßtichen Baukoſten daß die Bau⸗ lchen Jänen kann man annehwen. handwerker zu ihrem Recht kommen werden, und die Bauunter⸗ nehmer ſind nicht zu beengt.(Beifall.) Abg. Dr. Junck(natl.): Wir werden uns bemühen, ein Ge⸗ ſetz zuſtande zu bringen, das den in dem Baſſermannſchen Entwurf bon 1895 niedergelegten Intentionen entſpricht. Der Redner gibt eine hiſtoriſche Darſtellung der Entwicklung dieſer Frage ſeit dem Entwurf bon 1895. Schon im Jahre 1898 hat Baſſermann be⸗ merkt, wenn der Satz richtig wäre: Was lange währt, wird gut, dann müſſe dies ein ſehr gutes Geſetz werden. Jedenfalls gilt von dieſem Geſetz:„Nonum prematur in annum“, neun Jahre muß das Geſetz in der Schublade liegen. Jetzt ſcheint man in den be⸗ teiligten Handwerkerkreiſen einmütig der Meinung zu ſein, daß der Weg des Entwurfes eine gute Grundlage ſei. Alle die Hand⸗ werker⸗ und Gewerbetage haben ſich einmütig mit gewiſſen Modi⸗ filationen dafür ausgeſprochen. Natürlich überhebt uns das nicht der Pflicht der Prüfung. Es iſt eins der ko m pligzierteſten Geſetze, die vielleicht gegeben worden ſind, es iſt aber juriſtiſch logiſch aufgebaut. Wir begrüßen, daß das Geſetz den Gedanken des Ent⸗ wurfs von 1897 perläßt und ſich jedes Eingrif fes in das Recht der auf den Bau eingetragenen Hy potheken enthält. Es iſt keine Verbeugung vor dem Kapitalismus, wenn man die Hypotheken ſchützt. Der Schutz der Hhpotheken liegt nicht nur im Intereſſe des Kapitalismus, ſondern vornehmlich auch in dem des Mittelſtandes. Man darf nicht nur immer an die großen Millionen⸗Hypothekenbanken in Berlin denken. Damit will ich perſönlich nicht ſagen, daß ein ſolcher Eingriff nicht an einer ande⸗ ren Stelle gemacht werden könnte, wo es ſich nämlich um die den Mittelſtand ſehr intereſſierende Frage des Eigentumsborbehalts an den Maſchinen handelt. Auf den Weg der Selbfthilfe kann man die Bauhandwerker hier nicht verweiſen. Der Rat: Prüfe doch erſt die Kreditwürdigkeit des Bauunternehmers, iſt billig und ſchlecht. Aber das eine tun und das andere nicht laſſen: Auch Strafbeſtim⸗ mungen im Rahmen des Geſetzes ſind angebracht. Die Unzuver⸗ läſſigkeit eines Bauunternehmers wird die Behörde erſt dann er⸗ wenn ſchon Verluſte der Bauhandwerker ſich herausgeſtellt en. Das wirtſchaftliche Ergebnis der Vorlage läßt ſich kaum ſicher überſchauen. Um die volkswirtſchaftliche Wirkung des Geſetzes überſchauen zu können, müßte man Bauhandwerker, Baulieferant, Direktor einer Hhpothekenbank, Großgrundbeſitzer, Rechtsanwalt und Vorſteher der Baupolizeibehörde in einer Perſon vereinigt ſein. Es iſt auch nicht mit abſoluter Sicherheit zu ſagen, daß die Vorlage in wirkſamer Weiſe den Bauhandwerkern helfen wird. Wenn die Bauhandwerker ſich im Rahmen dieſes Geſetzes zu⸗ ſammenſchließen, wie das jetzt in München geſchehen iſt, ſo werden ſie eine Macht ſein, die auch dem großen Unternehmer gegenüber⸗ treten kann. Freilich wird das Bedenken erhoben, daß die Bautätigkeit durch ein ſolches Geſetz überhaupt gehemmt und ein übler Einfluß auf das geſamte Wohnungsweſen ausgeübt wird. Dieſer Nachteil würde überwiegen. Aber wir hoffen, daß die Bewegung auf dem Gebiete des Wohnungsweſens ſo ſtark iſt, daß ſie dieſe Einflüſſe üherwinden wird. Immerhin ſind dieſe Bedenken doch ſo ſchwer⸗ wiegend, daß dringend darauf gehalten werden muß, daß die Kautelen in dem Geſetzentwurfe aufrecht erhalten bleiben. Es ſind Beſtrebungen im Gange, die Beſtimmung über die Deponierung der 25 Prozent zu e Aber dieſes Depot gibt doch dem Bauhandwerker eine geiviſſe Garantie, daß der Bauunternehmer wirtſchaftlich geſund iſt. Eventuell könnte man ja die 25 Proz. auf 33½ Proz. erhöhen. Der Redner ſchließt mit dem Wunſche, das Geſetz möge recht kräftig gegen die Un⸗ ehrlichkeit im Baugewerbe wirken.(Beifall.) Abg. Mayer⸗Kaufbeuren(Zentr.) erklärt die Zuſtimmung auch ſeiner Partei zu dem Grundgedanken des Geſetzes, bedauert aber, daß die Beteiligten bei der Ausarbeitung des Entwurfes nicht ausreichend gehört ſeien. Der Bauſchwindel greift immer mehr nachdemflachen Lande über, und in der Kommiſſion wird man zu erwägen haben, ob man das Geſetz auf das Land ausdehnen ſoll. Auch die Umbauten ſollten einbezogen werden. Abg. Pauli⸗Potsdam(wildkonſ.)! äußert gleichfalls ſeine rungen komme. Bisher ſind dem Handwerk ungeheure Summen verloren gegangen durch den Bauſchwindel, durch Abzüge, und freilich auch durch eigene ſchlechte Kalkulation. unbedingte Sicherung gibt es überhaupt nicht und werde auch durch dieſes Geſetz nicht geſchaffen. Und wenn der Handwerker glaube, daß ihm dies Geſetz unbedingte Sicherhelt ſchaffe, ſei er ſchwer im Irrtum. Die ſogenannte Kautele mit den 25 Prozent müſſe geſtrichen werden. Abg. v. Dirkſen(Reichsp.): Die Vorlage iſt ein Produkt jahre⸗ langer, fleißiger, gewiſſenhafter Arbeit. Iſt ſie immer noch mit Mängeln behaftet, ſo liegt das wohl nur daran, daß es ſich hier überhaupt um eine ſehr ſchwierige, faſt unlösbare Aufgabe handelt. Redner behandelt die Einzelheiten der Vorlage in ſehr eingehenden Ausführungen. Abg. Kaempf(Irſ. Bp.): Auch wir betrachten es als eine Auf⸗ gabe der Geſetzgebung, alle Schädigungen der Bauhandwerker zu beſeitigen. An den Geſetzentwurf treten wir aber mit einer wohl begründeten Skepſis heran. Die Hauptfrage iſt die der Nach⸗ männer, denen von den Bauhandberkern Arbeit übertragen wird. Auch ſie ſollen ihre Forderungen eintragen können. Das iſt eine Gefahr für die Bauhandwerker. Denn wenn bei einem kleinen Zwiſt der Nachmann gleich die Eintragung verlangt, ſo wird der Kredit des Handwerkers unter graben. Sehr bedenklich iſt, daß durch die ganze Tendenz des Geſetzes das ganze Baugeſchäft immer mehr in die Hände der großen kapitalskräftigen Unternehmer gelegt wird. Wir werden uns näher darüber in der Kommiſſion auslaſſen. Abg. Bömelburg(Soz.) behandelt als Vorſitzender des ſozial⸗ demokratiſchen Maurer⸗Verbandes die Vorlage vorzugsweiſe von dem Standpunkt der Bauarbeiter. 888 Abg. Dove(freiſ..): Auch meine Freunde hoffen, daß wir auf Gründlage dieſes Entwurfs zu einer Einigung kommen. Aber in Bezug auf die Mängel des Entwurfs kann ich den Vorrednern nur beiſtimmen. Die Regierung hat ja zu ihren Vorſchlägen auch ſelbſt offenbar lein rechtesVertrauen. Ichhabeeine Vorlage noch niemals vom Bundesratstiſche aus in ſo bedingter Weiſe vertreten hören, wie in dieſem Falle. Rufe: Sehr richtig.) Hälte die Regierung ſelbſt Ver⸗ trauen zu ihren Vorſchlägen, ſo würde ſie auch wohl den Geltungs⸗ bereich des Geſetzes nicht ſo ungemein eingeſchränkt, eigentlich alles den Landesbehörden überlaſſen haben! Nach weiteren Reden der Abg. Herzog(Wirtſch. Vgg.), Werner (Reformpartei), Seyda(Pole) und Wieland(fiidd. Pollgh geht der Geſetzenlwurf an eine Kommiſſion von 21 Mitgliedern. Donnerstag: Etat.— . Schluß nach 7 Uhr. **. wWw. Berlin, 28. November. Am Bundesratstiſch: Freiherr v. Stengel, v. Bethman⸗Holl⸗ weg, v. Rheinbaben, Dr. v. Schön, Exz. Dernburg, Löbell. Der Präſident Stolberg eröffnet um.20 Uhr die Sitzung. Ein ſchleuniger Antrag des erkrankten Abgeordneten Dr. Frank zur Genehmigung eines gegen ſich ſelbſt beantragten Strafperfahrens wird nach Antrag des Abg. Fritzen(Ztr.] der Geſchäftskommiſſion überwieſen. Es beginnk die erſte Leſung des Etats. Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes Frhr. v. Stengel führt aus: Die Aufſtellung des neuen Etats hat ſowohl bei den Ausgaben wie bei den Einnahmen große Schwierigkeiten be⸗ reitet. Der Abſchluß des letzten Etatsjahres wird leider wenig ſompathiſch berühren, da er als ungünſtig zu bezeichnen iſt. Der Staatsſekretär rekapituliert dann zunächſt den Abſchluß des Rochnungsjahres 1908. Die Zölle bleiben hinter den vom Reichs⸗ Genugtuung, daß es jetzt endlich zur Sicherung der Bauforde⸗ Eine ſchatzamte feſtgelegten Anſchlag um einige Millionen zurück. Die größte Enttäuſchung hat die Fahrkartenſteuer gebracht, die einen Ausfall von 12½ Millionen gegenüber dem Voran⸗ ſchlag aufweiſt. Auch die Ueberſchüſſe aus der Poſt⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung blieben erheblich hinter dem Voranſchlag zurück. Dagegen waren die Einnahmen aus dem Bankweſen un 13% Millionen höher als im Vorjahre. Bezüglich der Er⸗ gebniſſe für das Rechnungsjahr 1907 muß man ſich große Re⸗ ſerve auflegen, da das Material dafür nur bis Oktober bautet, Heute könne er nur ſagen, daß für das Rechnungsjahr 1907 die Ausſichten recht trübe ſind. Es erſcheint fraglich, ob das fi⸗ nanzielle Ergebnis für den eigenen Wirtſchaftsbetrieb des Rei⸗ ches wie für die Ueberweiſungsſteuern das Etat auch nur an⸗ nähernd erreichen wird. Man wird jedenfalls mit einem nicht unerheblichen Fehlbetrag rechnen müſſen. Der Betrag der un⸗ geckten Matrikularbeiträge wird ſich vorausſichtlich für das Etatsjahr 1907 auf die Höhe von 109 Millionen, für 1908 auf 200 Millionen ſtellen. Dieſer Tatſache gegenüber müſſe man fragen:„Quousque tandem!“. Wenn wir außer den eigenen Einnahmen gezwungen ſind, jahraus, jahrein in ſo hohem Maße ſchwebende Schulden zu machen(Sehr richtig), ſo müſſe entſchieden auf Abhülfe geſonen werden. Die dauernden Einnahmen ſind unbedingt zu vermeh⸗ ren. Der Widerſtand gegen dieſe Maßregel ſei aber nicht bei den verbündeten Regierungen zu ſuchen. Der Staatsſekretär(ſchwer verſtändlich) befaßt ſich dann mit den Zöllen, insbeſondere den Gerſtenzöllen. Er kündigte dann eine Nopelle zum Stempelſteuergeſetz an, welches den beteiligten Kreiſen eine gewiſſe Erleichterung gewähren wird. Die Fahrkarten⸗ ſteuer hat einen ſo ſehr hinter den Erwartungen 8 u⸗ rückbleibenden Betrag ergeben, daß man ernſtlich erwogen hat, die von der Regierung ſeinerzeit gewährleiſtete Steuerfreiheit der 4. Wagenklaſſe aufzuheben(Hört! Hört! Auf der linken Seite Rufe: Aufheben!). Redner fährt fort: Ich bitte um Erſatz, und ſtreckt bei dieſen Worten die Hand aus. Auch bei den Eiſenbahnen iſt mit Minderüberſchüſſen zu rechnen. Auch bei den Ueberweiſungs⸗ ſteuern werden die Ergebniſſe trotz nicht unerheblicher Einzelüber⸗ ſchüſſe leider hinter dem Voranſchlag zurückbleiben. Man mahnt mit Recht für die Folge zu äußerſter Sparſamkeit. Doch auch der Sparſamkeit iſt ihre Grenze gezogen. So bei dem Aufwande für die Erhaltung der Schlagfertigkeit für Heer und Flotte. Hier wäre die größte Sparſamkeit die größte Verſchwendung. Bei der Steuervorlage 1905 hat die Regierung das Defizit des Reichshaushaltes auf 220—230 Millionen geſchätzt. Der Reichstag hat dieſe Schätzung damals für zu hoch befunden und dieſe Summe auf 192 Millionen bemeſſen. Was der Reichstag damals an Steuern bewilligt hat, iſt nicht ſeiner Erwartung entſprechend eingegangen. Es wurden nur 140—145 Mill. er⸗ halten, welcher Betrag um 80 Millionen hinter der Schätzung der Regierung zurückgeblieben iſt. Wenn man in Betracht zieht, wie groß Deutſchlands Wohlſtand und Volksvermögen gewordes iſt, zu welchem es in der ſegensreichen Zeit des faſt 40jährigen Friedens gelangt ſei, ſo müſſe man fragen, wie es trotz alldem nicht möglich ſei, den Reichshaushaltsetat aus der Finanznot zu befreien. Für die großen Ausgaben auf dem Gebiete det Kolonial- und ſozialpolitiſchen Geſetzgebung ſeien in vorliegen⸗ dem Etat nicht weniger als 180 Millionen vorgeſehen. Es ſei ohne weiteres klar, daß die Erhaltung des fi⸗ nanziellen Gleichgewichts auf die Dauer un⸗ möglich iſt. Ob dieſe Notwendigkeit richtig erkannt werde, müſſe er(Redner) zur Erwägung anheimgeben. Die Deckungs⸗ frage geſtalte ſich um ſo ſchwieriger, als zu den alten Ausgaben noch neue hinzutreten infolge der vom Reichstag lo dringend gewünſchten Erhöhung der Beamtengehälter. Trotz aller Schwierigkeiten müſſe jedoch darnach geſtrebe werden zu einer nach bewährten Grundſätzen geordneten Fi⸗ nanzwirtſchaft zu gelangen. Auch für die folgenden Jahre ſtün⸗ den erhebliche Mehrausgaben bevor.(Reichskanzler Fürſt Bü⸗ low betritt den Saal.) Im Jahre 1910 ſollte das große ſoziale Problem der Arbeiter⸗, Witwen⸗ und Waiſen ver⸗ ſicherung ins Leben treten; 1 bis 2 Jahre darnach werde es mit der Herrlichkeit des Invalidenfonds vorbei ſein, Ee Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Eulenburg⸗Harden. Berlin, 28. Nov. Wie nach dem„Lokalanz.“ verlautet, hat Fürſt GEulenburg bei der Staatsanwaltſchaft den An⸗ trag geſtellt, gegen Juſtizrat Bernſtein und Maxpimilian Harden öffentliche Anklage wegen Beleidigung zu erheben. Die Staatsanwaltſchaft hat dieſem Antrag Folge gegeben. Zu Grunde gelegt wird die Tatſache, daß die beiden Beſchuldigten in ihren Plaidoyers im Moltke⸗Hardenprozeß mit Bezug auf den Fürſten Eulenburg Ausdrücke gebrauchten, die nach An⸗ klagebehörde geeignet ſind, die Ehre des Fürſten Eulenburg zu ſchädigen. Zur Polenvorlage. J Berlin, 28. Nov. Die nationalliberale Fraktion des preußiſchen Landtages hat zur Polen⸗ vorlage noch keine beſtimmte Stellung eingenommen. Es iſt jedoch wohl anzunehmen, daß ſie ſich einer Vermehrung der Mittel für die Oſtmarkenpolitik nicht widerſetzen wird. Da⸗ gegen iſt die Enteignungsgeſetznovelle von ſolch großer Tragweite und ſchwerwiegender Bedeutung, daß die⸗ ſelbe erſt einer eingehenderen Beratung in der Kommiſſion bedarf. Der Etat. JBerlin, 28. Nov. Der Reichstag iſt heute außer⸗ gewöhnlich ſlark beſetzt. Die Bundesratstiſche ſind überfüllt⸗ Faſt ſämtliche Miniſter ſind anweſend. Den heutigen Reichs⸗ tag eröffnete ein 1½ſtündiges Expoſs des Reichsſchatzſekretärs Freiherrn von Stengel, der bei dieſer Gelegenheit betonte, die Regierung könne ohne neue Steuervorlagen nicht auskom⸗ men; ſie lehne aber direkte Steuern in jeder Form ab und werde auch einer Initiative aus dem Hauſe nach dieſer Richtung hin nicht beitreten. Vielmehr bliebe nur der Weg zu einem Ausbau der Tabak⸗, Branntwein⸗ u. Zucker⸗ ſteuer. Nach Stengel begründete Staatsſekretär von Tirpißz die neue Flottenvorlage. Dann nahm als erſter Redner aus dem Hauſe der Abg. Spahn das Wort, der am Schluſſe ſeiner Rede auch das Ergebnis des Hardenprozeſſes berührte. Fürſt Bülo w wies darauf mit großer Entſchiedenheit die Behauptung Spahns zurück, daß das deutſche Heer und der Adel verſeucht ſeien. Gleichfalls wendet er ſich nochmals gegen die Legende einer Kamarilla. Nach Bülow nahm Abg. Baſſermann das Wort. Von Tag zu Tag. —(Tod durch innere Verbrennung.) Dork⸗ munb, 28. Nov. Der dreijährige Knabe des Arbeiters Ligu⸗ 1 — eh eaennrnnee eeren ee ae 45 wrannheim, 28. November: General⸗Anzeiger.(Abenoviarr) 5˙ Se minzki krank aus einer auf dem Herde ſtehenden Kanne kochen⸗ den Kaffees und erlitt ſchwere innere Verbrennungen. Der Knabe wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er bald verſchied. Selbſtmord vor den Augen der Braut. Wien, 28. Nov. Der einundzwanzigjährige Fleiſchhauer⸗ gehilfe Friedrich Schöfbeck in Wien war mit der Tochter des Gemiſchtwarenverſchleißers Leopold K. in Penzing verlobt. Schöfbeck, der etwas exzentriſch iſt, war namentlich von ganz abnormer Eiferſucht geplagt. Geſtern abend war er bei der Familie der Braut zu Gaſte. Man ſaß um 9 Uhr beim Nacht⸗ mahl, als Schöfbeck wieder einen ſeiner Eiferſuchtsanfälle bekam. Er nahm plötzlich ein großes Tiſchmeſſer, das in ſeiner Nähe lag und ſtieß es ſich zum Entſetzen der Braut und ihrer Angehörigen, ehe es jemand hindern konnte, in die linke Bruſtſeite. Das Meſſer hatte das Herz durchbohrt und, töd⸗ lich getroffen, ſank Schöfbeck vom Stuhle. Man berief die Filiale der Freiwilligen Rettungsgeſellſchaft, doch war keine Hilfe mehr möglich. Letzte Vachrichten und Telegramme. * München, 28. Nov. In der geſtrigen Sitzung des Fi⸗ nanzausſchuſſes der bayeriſchen Abgeordneten⸗ kam mer ſtellte der Verkehrsminiſter von Frauendorfer feſt, daß da die von der Erhöhung des Ortsportos erwartete Einnahmeſteigerung nicht eingetroffen ſei. Da durch die Ausdeh⸗ nung des Telephonnetzes auf das Land die Telsphonrenten be⸗ ſtändig geſunken ſeien, ſei eine Tarifreform unvermeid⸗ lich. Dieſe ſoll, lt.„Irkf. Ztg.“, unter ſtarker Belaſtung der das Telephonnetz am meiſten Benutzenden nach den bayeriſchen Vor⸗ ſchlägen einheitlich im ganzen Reiche vorgenommen werden. * Berlin, 28. Nov. Wie das„Tagebl.“ verſichert, wird der Geſetzentwurf zur Regelung des Reichsſcheckver⸗ dem Reichstage wahrſcheinlich noch in dieſem Jahre zu⸗ ehen. * Dresden, 28. Nov. Kultusminiſter v. Schlieben wird, lt.„Frkf. Ztg.“, bereits in der nächſten Zeit wegen einer ſchweren Erkrankung ſeinen Abſchied nehmen. Verhand⸗ lungen über ſeinen Nachfolger ſchweben bereits. »Odeſſa, 28. Nov. Von acht Räubern, die am 27. No⸗ vember abends einen Ueberfall verſuchten, wurden auf der Straße gegen ihre Verfolger zwei Bomben geſchleudert; fünf Polizeibeamte wurden verwundet. Zwei Räuber ſind feſtgenom⸗ men worden. * Petersburg, 28. Nov. Heute Morgen 4½ Uhr er⸗ folgte in dem Prozeß wegen der Havarie der Kaiſer⸗ hacht„Standarz“ die Urteilsverkünoung. Der Direktor des Totſer wiſens an der finländiſchen Küſte, Geuera! Schemarn wurde freigeſprochen. Konteradmiral Nilow erhielt einen Verweis, Flügelot ptant Kapitän Tſchagin und Ob'rſt⸗ leutnant Konusſchlow wurden zur Amtsentſetzung im Diszipli⸗ narwege verurteil, jedoch bezüglich Tſchagin dieſe Strafe im Hinblick auf ſeine Verdienſte durch einen Verweis erſetzt. Leut⸗ nant Sultanow erhielt eine ſiebentägige Arreſtſtrafe. Konſtantinopel, 28. Nov. Am 24. ds Mts. hat äine Bande Bulgaren das Gehöft Jrorman im Vilajet Saloniki niedergebrannt. Dabei ſind 12 Perſonen, Frauen und Kinder teils verbrannt, teils ermordet worden. Der Kaiſer in Higheliffe *Higheliffe, 28. Nov. Der Kaiſer machte geſtern nachmittag mit Gefolge einen Ausflug im Automobil, dabei wurde die Kirche in Romſey beſucht. Heute unternahm der Kaiſer am frühen Morgen einen längeren Spaziergang im Park. Bei der Frühſtückstafel ſpielte die Kapelle der„Hohen⸗ zollern“⸗Yacht. 1 Zu dem Raub im Schnellzug. ** Münſter i.., 28. Nov. Zu dem angeblichen Ueber⸗ fall im Eilzug Nr. 61 zwiſchen Hamm und Münſter wird unter Bezugnahme auf die amtliche Darſtellung vom 16. November noch folgendes amtlich mitgeteilt: Bis jetzt hat die auf das ein⸗ gehendſte nach allen Richtungen hin angeſtellte und noch nicht abgeſchloſſene Unterſuchung eine völlige Klarſtellung der Ange⸗ legenheit nicht gebracht. Es iſt als zweifelsfrei feſtgeſtellt, daß Herr Kohn, der beim Halten des Zuges auf dem Boden des Abteils liegend aufgefunden wurde, die Notbremſe ſelbſt gezogen hat. In dieſem Moment kann außer Herr Kohn keine andere Perſon in dem fraglichen Abteil ſich befunden haben. Die in einigen Zeitungen gebrachte Ausſage des Herrn Rehr, er habe geſehen, wie ſich in dem Abteil mit der zerbrochenen Fenſter⸗ ſcheibe zwei Perſonen gegenüberſtanden, muß daher auf einer Sinnestäuſchung beruhen. Das iſt um ſo leichter zu erklären, als gerade an der Stelle, wo Herr Rehr ſeine Wahrnehmung machte, die Notbremſe gezogen iſt. Es iſt daher erwieſen, daß Herr Rehr bei der Fahrt des Eilzuges Herrn Kohn mit dem Rücken nach der zerbrochenen Fenſterſcheibe ſtehend erblickt hat, wie er mit erhobenem linken Arm die an der Decke befindliche Notbremſe zog. Aus dieſer Darſtellung und der weiteren Tat⸗ ſachen der zerbrochenen Fenſterſcheibe hat Herr Rehr offenbar den Schluß gezogen, es müßten ſich in dem Abteil zwei Perſonen im Streit befunden haben. Unrichtig iſt die weitere Zeitungs⸗ meldung, daß geſeben wurde, daß ein Mann durch eine Tür ver⸗ ſchwand. Die Außentüren waren aber feſt verſchloſſen. Durch dieſe kann nach Lage der örtlichen Verhältniſſe keine Perſon un⸗ bemerkt aus dem Zuge entweichen. Das Nebenabteil war von einem mit dre! Damen und drei Kinder reiſenden Herrn beſetzt. Auf ihn, deſſen eidliche Vernehmung und Gegenüberſtellung mit Herr Kohn erfolgt iſt, kann ein Verdacht nicht fallen. Wahr⸗ ſcheinlich iſt nur, daß die Inſaſſen des Nebenabteils nach dem Halten des Zuges, als die Schaffner und Rottenarbeiter zum letzten Abteil hinliefen, für einen Augenblick den Kopf durch die Verbindungstür geſteckt haben. Die Verbindungstür ſchlenkerte und pendelte während der Fahrt hin und her. Unrichtig iſt die weitere Mitteilung, daß bemerkt worden iſt, wie die zum Nebenabteil führende Verbindungstüre zuging und daß beim Halten des Zuges das Abteil, in dem Herrn Kohn ſich befand, von den Schaffnern geöffnet wurde, ſowie ferner, daß für eine kurze Zeit in dem Rahmen der Verbindungstür ein Kopf ſicht⸗ bar wurde. Ferner wird bekannt, daß ein Zeitungsverkäufer auf dem Babnſteige in Hamm bei der Abfahrt des Zuges 61 in letztem Augenblicke einen Herrn mit ſchwarzem Schlapphute auf den ſich in Bewegung ſetzenden Zug ſpringen ſah, welcher im letzten Wagen Platz nahm. Derſelbe trug einen gräulichen oder bräunlichen Ueberzieher, während Kohn ſeinen Angreifer als einen Herrn mit Schlapphut ſchildert. Das Zug⸗ und Bahn⸗ hofperſonal will nicht an einen Ueberfall glauben. Zur Er⸗ Hlärung des rätſelhaften Vorganges ſeien noch folgende Um⸗ ſtände zugefügt: An Herrn Kohn zeigte ſich keine Spur einer Verletzung. Der Herr in dem Nebenabteil äußert Zweifel an der Möglichkeit eines ſolchen, da die Verbindungstüre faſt immer uffen ſtand. Herr Lohn wußte auch gar keine Schilderung des Vorfolls oder Beſchreibung des Täters zu geben, er erklärte, ſtets nur, er ſei überfalen worden. Die beiden Zugbeamten, ſowie der Stationsvorſteher in Münſter, von denen er in deſſen —— Dienſtzimmer näher befragt wurde, konnten nichts näheres aus ihm herausbringen. Er zeigte bei Verlaſſen des Wagens einen ſchwankenden Gang, der ganz den Eindruck eines Angetrunkenen machte. Erſt einige Stunden ſpäter konnte ſein Bruder einen ſachlichen Bericht beim Stationsvorſteher abgeben. Eine ſorg⸗ fältige Unterſuchung des rätſelhaften Vorfalles iſt eingeleitet und wird mit Nachdruck verfolgt. 5 Reichsvereinsgeſetz. 5 5 Königsb erg, 28. Nov. Gegen die Beſtimmung des Vereinsgeſetzes, daß die Verſammlungsrede deutſch ſein müſſe, erhebt ſich, lt.„Frkf. Ztg.“. eine ſtarke Proteſtbewegung unter den Litauern. Es werden Verſammlungen veranſtaltet und es kurſieren Petitionen an den Bundesrat, den Reichstag und den Kaiſer, die bisher 15 000 Unterſchriften fanden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. 8 Ein Märchen⸗Abend für große und kleine Leute(nach Poſ⸗ ſart ſchem Muſter), überdies durch zahlreiche Lichtbilder illuſtriert, wird von dem Karlsruher Hoſſchauſpieler a. D. H. Schilling nächſten Sonntag nachmittag 5 Uhr im Bern⸗ hardushof veranſtaltet. Der Vortragende hat mit ſeinem Mär⸗ chenvortrag bisher überall, ſo zuletzt im Theater zu Baden⸗ Baden viel Anklang gefunden, ſo daß auch hier ſich viel kleine und große Leute einfinden werden, um dem Vortrag der unver⸗ wüſtlichen Grimm'ſchen Märchen(Hänſel und Gretel, Aſchen⸗ brödel uſw.) zu lauſchen. Die zur Vorführung gelangenden Bilder ſtammen von verſchiedenen Meiſtern, ſo u. a. von Mo⸗ ritz Schwind(Die ſieben Raben), Julius Dietz(Doru⸗ röschen, Arpad Schmitthammer(Rotkäppchen) u. ſ. w. und ſteht alſo für den kommenden trüben Winterſonntagsnach⸗ mittag der Kinderwelt eine ſonnige Stunde bevor. Ausgrabungen in Ladenburg. Ueber die in den letzten drei Monaten in und bei Ladenburg vollzogenen Grabarbeiten gibt Ober⸗ baurat Wippermann(öHeidelberg) im Organ des Mannheimer Altertumsvereins folgenden vorläufigen Bericht: Der Zweck der vollzogenen Ausgrabungen war in erſter Linie, die verdienſtvolle Unterſuchung des Herrn Muſeumsdirektors Schuhmacher über das römiſche Ladenburg, worüber Spalte 87 im Jahrgang 1900 der Mannheimer Geſchichtsblätter berichtet wurde, fortzuſezen und zu ergänzen. Damals wurde der vicus Lopudunensis auf der Süd⸗ ſeite außerhalb vom derzeitigen Stadtgebiet durch Grabung feſt⸗ geſtellt, während man die römiſche Stadtmauer von zwei Meter Stärke auf der Nord⸗ und Oſtſeite in der Erwartung aufſuchen wollte, gleichzeitig Anhaltspunkte für die Lage des römiſchen mili⸗ täriſchen Kaſtells zu erhalten. Dabei kam in Betracht, daß die längſt projektierte Tiefkanaliſation der Stadt Ladenburg endlich von der Bürgerſchaft genehmigt wurde, und hierdurch bei einer Tiefe der Kanäle bis zu vier Meter namentlich Aufklärung über einzelne Mauerzüge erhalten werde. Dieſe Kanalarbeiten haben in der Alt⸗ ſtadt erſt vor wenigen Wochen begonnen und ſchreiten wegen dem höchſt ungünſtigen Untergrund nur langſam voran. Während ſonſt die römiſche zwei Meter ſtarke Stadtmauer meiſt ausgebrochen auf⸗ gefunden wurde, war dieſelbe unter dem Martinstor am Nordende der Stadt auf vier Meter Tiefe ſehr gut echalten, wie überhaupt die mittelalterliche Mauer auf größere Erſtreckungen auf die Fun⸗ damente der römiſchen Mauer, jedoch mit geringerer Stärke, auf⸗ geſetzt wurde. Da in dieſem Sommer nur an ſolchen Stellen Grab⸗ ungen vorgenommen werden ſollten, welche von der Tiefkanaliſation nicht berührt werden, ſo wurden insbeſondere ſolche Mauerzüge längs der Neckarſeite bei dem ehemaligen Amtsgebäude und den Schulhäuſern aufwärts bis zum Losgraben aufgeſucht, welche den Eigentümern der Grundſtücke bekannt und gut erhalten aufgedeckt wwerden konnten. Anſtatt aber, wie anderwärſs in den Kellern und ſonſtigen unteren Räumen Gefäße, Waffen oder Gebrauchsgegen⸗ ſtände verſchiedener Ark zu finden, waren jeweils nur Dach⸗ und andere Ziegel, jedoch in ungemein großer Zahl, vorhanden. Die Vermutung, welche ſchon in dem Schuhmacher ſchen Bericht aus⸗ geſprochen war, daß längs dem damals ſchiffbaren Neckararm nur Magazinbauten errichtet waren, fand durch die Grabungen ihre volle Beſtätigung, indem keinerlei Gegenſtände außer ſehr großen Quan⸗ titälen römiſcher Ziegel, alle ohne Stempel, aufgefunden wurden. Anßaltspunkte dafür, ob die ungewöhnlich ſtarken und ſehr gut er⸗ haltenen Gewölbe und Fundamentmauern des neuen Schulhauſes und ehemaligen Amtsgebäude aus römiſcher oder karolingiſcher Zeit ſtammen, konnten bis jetzt noch nicht erhalten werden. Die hohe Mauer der Umfaſfung des ehemaligen Amtsgebäudes enthält die Jahreszaßl 1595; die Grabung hat ergeben, daß dieſe Mauer nicht auf den Fundamenten einer römiſchen Mauer aufſitzt. Es ſteht zu erwarten, daß die Kanalaybeiten beim Marktplatz, bei den beiden Kirchen und beim Schriesheimer Tor weitere Aufklärung über vor⸗ handene, den Bewohnern zum Teil bekannte römiſche Mauern geben, ſo daß vielleicht die Frage, ſvo das römiſche Kaſtell zu ſuchen iſt, ihrer Löſung nähergeführt werden kann. olkswirtschalt. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung bleibt hier trotz der höheren amerikaniſchen Notierungen ruhig, da die Käufer infolge der unbeſtimmten Marktlage ſich ſehr reſerviert verhielten. Die hieſigen Notierungen haben eine nennensworte Aenderung nickht erfahren. Die offizielle Tendenz lautet: Getreide ruhig Vom Auslande werden angeboten, per Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo Februar⸗März M. 180,50, do. ungariſche Ausſaat per ſchwimmend M. 189,50, do. Roſario Santa⸗es ber Feör.⸗März M. 189,50, Ulka n9 Pud 15⸗20 Nov.⸗Dezember M. 180, do. 9 Pud 35 Nov.⸗ Dezember M. 185, do. 10 Pud Nov.⸗Dez. M. 187.50, Kan⸗ ſas 2 November⸗Dezember.178.50, Rumänien nach Muſter 79⸗80 Kilogr. November⸗Dezember 187, do. 78—78 Kg. November⸗ Dezember M. 185. Roggen 9 Pbd 10⸗15 November⸗Dezem⸗ ber M. 166, do. 9 Pud 20⸗25 November⸗Dezember M. 169.50, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg.—; Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. November M. 135, do. 59⸗60 Kg. November M. 136; Hafer ruſſiſch. prompt 46⸗47 Kg. M. 134, do. 4748 Kg. prompt M. 135, Donau nach Muſter ſchwimmend von M.—.—, Laplata 46⸗47 Kg. Febr.⸗ März M. 121.50: Mais Laplata geb rye terms November⸗ Dezember M. 125, amerikaniſcher Mixed Dezember⸗Februar M. 120,50, Donau⸗Mais ſchwimmend M. 122 und Odeſſa⸗Mais per November⸗Dezember M. 124. Rheiniſche Creditbank, Mannheim. Die Direktion teilt uns unter allem Vorbehalt mit, daß die diesjährige Dividende auf 7 Prozent(wie im vorigen Jahre) zu kaxieren ſein dürfte. Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie.⸗G., ————.— Mannheim. In dem geſtern veröffentlichten Geſchäftsbericht haben ſich zwei falſche Ziffern eingeſchlichen, die wir nachſtehend richtig tellen wollen: Der diesjährige Reingewinn keträgt M. 273 481 (der vorjährige M. 193,2 2). Die geſetzliche Reſerve enkhält M. 60 143(im Vorjahre M. 50,48). Bürgerbräu Weinheim. In der am 25. Nopbr. abgehaltenen 7. ordentlichen Generalverſammlung, in welcher durch 33 Teilnehmer 299 Anteile von 430 vertreten waren, wurde beſchloſſen, für das verfloſſene Geſchäftsjahr eine Divi⸗ dende von 2 pCt.(wie im Vorjahr) zu verteilen nach Vor⸗ nahme der ſtatutenmäßigen Abſchreibungen. Die durch das Los ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder, Herr Ph. (Vorſitzender) und Herr Adam Joeſt, wurden wiede und anſtelle des freiwillig ausſcheidenden Auſſichtsra Peter Köhler wurde Herr Julius Hübſch dahier ge Pfülziſche Preßhefen⸗ und Spiritusfabrik, Ludwigsh Geſellſchaft erklärt für das Jahr 1906/07 10 Prog. (im Vorjahr 9 Proz.) Brauerei zum Storchen,.⸗G., Speyer. Unter der ne Wirkung eines im Mai von der Arbeiterſchaft verhänt mehrere Monate dauernden Bohkotts, die infolge des un Sommerbwetters und der Preisſteigerung aller Materialie Ausgleich fand, ging der Bierabſatz von 125983 Hktl. auf Hektoliter zurück und der Erlös für Bier von 1 758 311 1 697 848 M. Nach Abzug ſämtlicher Laſten und 115 8 (115156.) ordentlichen Abſchreibungen und 10997 M. Mark) Abſchreibungen auf Dubioſe verbleiben 165 Ot (242 145.) Reingewinn, woraus 4½ Proz.(6 Prozet dende verteilt werden ſollen. Im neuen Geſchäftsjahr ha und dementſprechend Malz hohen Preisſtand, nur Hopf etwas billiger beſchafft werden. Süddentſche Waſſerwerke.⸗G. in Frankfurt a. M. ſellſchaft war auch im Jahre 1907 gut beſchäftigt und hat jetzt guter Aufträge zu erfreuen. Das Jahreserträgnis wi durch die ungünſtige Lage des Geldmarktes einigermaße trächtigt werden.(Für 1906 wurden 3 Prozent Dividende Neue Aktiengeſellſchaft. Unter Mitwirkung des Eſſen bereins wurde die Maſchinenfabrik Rud. Meyer in Mühlh Ruhr in eine Aktiengeſellſchaft unter der Firma Rudolf Akt.⸗Geſ. für Maſchinen⸗ und Bergbau zu heim a. d. Ruhr, mit einem Aktienkapital von 1½% M umgewandelt. Deutſche Induſtriegeſellſchaft.⸗G., Regensburg. Di ſchaft erzielte in 1906/07 nach der vorjährigen Sanieru Bruttogewinn von 477 117 M. Nach Abſchreibungen von Mark berbleibt ein Reingewinn von 245811 M. Es wit ſchlagen, 12 290 M. der geſetzlichen Reſerve zu überweiſen, Dividende auf die Vorzugsaktien und 4 Prozent auf die aktien, ſowie 24496 M. Tantiemen und Gratifikationen teilen und 139 024 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Folgende Dividendenſchätzungen werden bekannt: burgiſche Hypothekenbank wieder 5½ Prozent(wie i..) Straßeneiſenbahn nicht unter vorjährigen 7 Prozent, A Häuſer⸗Akt.⸗Gef. wieder 7 Prozent, Akt.⸗Geſ. für Glas vorm. Siemens in Dresden mindeſtens vorjährige 16 Pri Zahlungseinſtellungen. Die elektrotechmſche Firma J u. Fügner in Hannover ſtellte nach der„.⸗Z.“ die 3. ein. Der Konkurs iſt unvermeidlich, falls der Akkord ſcheitt Geſellſchaft hat größere Verluſte infolge ſchlechter Geſchäftz litten. Den Hauptgläubigern wird 50 Proz. geboten, die ſollen voll beftiedigt werden.— Aus Bremen erfährt Ztg.“, daß die Börſengerüchte über ernſte Schwierigkeiten Häuſer unbegründet ſind. Allerdings war eine Firma in geraten; ſie wurde aber geſtützt. Eine andere Firma Hat liche Konjunkturverluſte zu verzeichnen, iſt aker inzwif⸗ eigener Kraft darüber hinweggekommen.— Die Firma naer Wachsbleiche J. F. C. Möller in Altona k mehr den Konkurs angemeldet.— Die ohnehin unerquicklic taltniſſe an der Züricher Börſe ſind durch eine in Schwie geratene Börſenfirma W. Jänicke in Zürich noch unerf geworden. 30 Prozent der von ihr geſchuldeten Differen berloren. Die Gläubiger ſind teilweiſe durch Börſenbürgf deckt. Preußiſche Pfandbrief⸗Bank. Nach den gewohnheitsmäß Jahresſchluß erfolgten Feſtſtellungen ſchätzt der Vorſtand jährige Dividende gleich der vorigjährigen auf 7 Proze! Umſätze ſind naturgemäß den allgemeinen Verhältniſſen entß geringer als im Vorjahre geweſen, jedoch hat die Jorlent. des Inſtituts keine Unterbrechung erlitten, da bisher de an Emiſſionspapieren abzüglich des Rückkaufs ca. 12½ Mi und die neuen Darlehensabſchlüſſe ca. 16 Millionen Mark baben. Die durch den Kursrückgang der Emiſſionen gehal buße wird reichlich aufgewogen durch höhere Zins⸗ und Pr; einnahmen im Beleihungsgeſchäft, ſowie durch die vorteilha wertung der flüſſigen Mittel im offenen Markte, mit de Bank in nahezu voller Höhe des Aktienkapitals in das ne⸗ eintreten wird. Vom egyptiſchen Geldmarkt. Die amerikaniſche Kri ſchlechtert andauernd den egyptiſchen Gelbmarkt. Trotz det zeichneten Ernten ſind die Vörſenkurſe teilweſſe weſentlich t während der eigentlichen egyptiſchen Kriſis im Sommer. *** 1* Telearavhiſche Handelsberichte. „Mainz, 28. Nov. Der heutige Rückgang der Ma Akkienbrauereſaktien wird auf die Schätzung de dende von 10 Proz. gegen 13 Proz. im Vorjahre zurückgeft * Frankfurt a.., 28. Nov. Die Hutſtofflager geſellſchaft vorm. G. F. Donner⸗Frankfurt a..⸗Nieder antragt wieder 4 Proz. Dividende wie im Vorjahre zu verte * Frankfurt a.., 28. Nov. Die heute verſe ten Mitglieder der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des bandes Deutſcher Detailgeſchäfte der Te branche erklärten ſich debattelos einſtimmig einver mit den Beſchlüſſen des großen Ausſchuſſes des Ver vom 24. Nob. betr. weitgehendſte Wahrung der Detaf Intereſſen gegenüber der Vereinigung der deutſchen E und Seidenwaren⸗Großhändler und werden dieſe Be in allen Punkten befolgen. * Köln a. Rh., 28. Nov. Wie der„Köln. Zte Newyork gemeldet wird, iſt die Amerfcan Company, die mit einem Kapital von 11 Millione arbeitet, und Seidenwebereien in Newyork, Pennſylvan New⸗Jerſey beſitzt, infolge Kreditmangels in Kon geraten und unter Zwangsverwaltung geſtellt wordei „ Agchen, 28. Noy. In dem zu der Gelſenkirchene werksgeſellſchaft Rothe Erde gehörigen Werke werden 9f zwei Feierſchichten wöchentlich eingelegt. »Dortmund, 28. Nov. Die Königsborner Bergbau geſellſchaft für Bergbau, Salinen⸗ und Sbolbad⸗Vetrieb ſck diesjährige Dividende auf 16 Prez.(gegen 12 Proz. im B Hamburg, 28. Nov. Die Gräubiger der inſolven portfirma W. M. Böhm u. Co. haben ein Arrangement Vaſis von 20 Proz, abgelehnt. 7 Newhork, 28. Nov, Die„Republik Iron⸗Co“ na ſchiedene Anlagen twieder auf.— Die Bundesgerichte in lt.„Frankf. Zig.“ die Durchführung der neuen Eiſenbahnge Staate Alabama. 75 * Waſhington, 28. Nov. Schatzſekretär C you gibt bekannt, daß die Zeichnungsliſte für S6 zertifikate geſchloſſen worden ſei und daß Bewer! die nach dem Schluſſe der Liſte am 7. November einge ſind, keine Berüsſichtigung finden können. Die entſe Beſſerung im Geſchäft läßt es ſehr wohl als möglich erft daß der Schatzſekretär keine weiteren Zuteilungen bisher erfolgten vornehmen wird. Ueber die Höhe dei nungen iſt nichts bekannk. 4. Seite. — 2 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 28. November. Innungsangelegenheiten. Man ſchreibt uns: Nach Feſt⸗ ſtellung des in allen Details äußerſt gelungenen Verlaufs des Verbandstages Deutſcher Glaſerinnungen im Jahre 1907 in Mannheim unter der bewahrten kundigen Leitung des Herrn Joſef Ebert legte derſelbe ſein ſeit 11 Jahren mit großer Umſicht bekleidete Amt als Obermeiſter der Glaſer⸗ Inn ung Mannheim nieder. Die ſtatutengemäß ſtatt⸗ Vorſtandswahl iſt für den Monat Januar 1908 feſt⸗ gelegt. * Konkurs. Ueber das Vermögen des Hauſierers Hirſch Drobner, G 6, 25, wurde das Konkursberfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt Herr Rechtsanwalt Dr. Hartmann hier. Forderungen ſind bis 28. Dezember anzu⸗ melden. Prüfungstermin: 16. Januar 1908. Nus dem Crossherzogtum. IJ Schwetzingen, 27. Nov. Mit der Führung der 2. Schwadron wird ſicherem Vernehmen nach Herr Rittmeiſter von Schlichting aus Bruchſal betraut werden. Möge unſer neuer Garniſonälteſter die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Militär und Zivilbevölkerung in gleichem Maße bvie der ſcheidende Schwa⸗ dronskommandeur weiterpflegen! Hofweier, 27. Nov. Ein Patenkind des Bahn⸗ arbeiters Heinrich Fink, dem deſſen zwei kleine Kinder im Alter von 2½ und 1 Jahr zur Obhut übergeben worden waren, kam an das Feuerzeug und zündete einige Streich⸗ hölzer an. Kurz darauf bemerkte man Rauch in der Stube und fand das ältere Kind mit ſchweren Brandwunden tkot vor, während das jüngere unverletzt war. Der jugendliche Kinderwärter hatte ſich vorher in ſeinem Unverſtand einfach aus dem Staube gemacht. Singen, 27. Nov. Schon mehr als einmal hat die Welt⸗ firma Maggi durch die Tat bewieſen, daß ſie nur das Beſte ihrer Arbeiter will. Dieſe Woche hat ſie lt.„Tagbl.“ wieder eine Neue⸗ rung getroffen, die von dem Perſonal mit Freuden begrüßt wurde. Jeder Arbeiter und jede Arbeiterin erhält jeden Monateinen Tagfrei, den er ſich auswählen darf(nur Montag und Samstag gusgenommen). Und dazu erhält jeder Arbeiter und jede Arbeiterin den freien Tag bezahlt. St. Märgen, 27. Nov. Geſtern feierten Johann Schlegel und deſſen Ehefrau Karolina geb. Faller das Feſt der goldenen Hochseit. Trotz ihres hohen Alters von 80 bezw. 76 Jahren erfreuen ſich beide noch großer Rüſtigkeit. Bei der kirchlichen Trau⸗ unng wurde ihnen ein Erbauungsbuch nebſt Glückwunſchſchreiben des Herrn Erzbiſchofs üperreicht. Um das Jubelpaar waren 10 Kinder berſammelt. Kleine Mitteilungen aus Baden. Heute feierte n Karlsruhe Privatier Rudolf Rupp und Frau, geb. Oberſt, das Feſt der diamantenen Hochzeit.— Dem Bürgeraus⸗ ſchuß von Raſtakt ging eine ſtadträtliche Vorlage betr. Errichtung ines Gewerbegerichtes zu.— Die Wagnermeiſter des Umtsbezirks Bretten gründeten eine Innung. Pfalz. Feſſen und Umagebung. Frankenthal, 27. Nob. Wegen Eiſenbahn⸗ krausport⸗Gefährdung hatte ſich vor der Straf⸗ lammer heute der 18 Jahre alte Dienſtknecht Jakob Kling zon Frankenthal zu verantworten. Kling fuhr am 1. Auguſt mit kinem Rollwagen von Frankenthal nach Ludwigshafen. Er hat dabbei, ſchlafend auf dem Wagen ſitzend und die Zurufe des Bahn⸗ varts unbeachtet laſſend, die zugelegte Schranke des Bahnüber⸗ zanges in Studernheim derartig angefahren, daß ſie geöffnet wurde. Nur dem entſchloſſenen Eingreifen des Bahnwarts, der ſofort auch die gegenüberliegende andere Schranke des Jeberganges öffnete und bäfür ſorgte, daß das Geſchirr in raſcheſtem Tempo über den Ueber⸗ zang gelangte, iſt es zu danken, daß nicht öloß ein Zuſammenſtoß des gerade von Ludwigshafen heranbrauſenden, nach Fraukfurt derkehrenden Schnellzuges, ſondern auch ein Zuſammenſtoß mit dem um die nämliche Zeit aus der Richtung von Frankenthal kommen⸗ gen Güterzug verhütet wurde. Das Gericht erkennt gegen den An⸗ zeklagten auf 3 Monate Gefängnis. *Zweibrücken, 28. Nov. Das heute vormittag halb 9 Uhr verkündete Urteil im Prozeß Hildenbrand lautete wegen fortgeſetzten Vergehens der Unterſchlagung auf 2 Jahre Gefängnis, abzüglich 8 Monate Unterſuchungshaft. Als un⸗ jerſchlagen wurde vom Gericht die Summe von 100 000 Mark an⸗ enommen. Bei der Strafzumeſſung kam die leichte Lebensweiſe es Angeklagten in den letzten Jahren als erſchwerend in Betracht. Ils Milderungsgrund wurde angeſehen, daß Kaſſier Müller als Vor⸗ jeſetzter den Angeklagten auf die falſchen Buchungen teilweiſe ſelbit gebracht, teilweſſe geduldet hat; aus dieſem Grunde erfolgte Anrechnung der Unterſuchungshaft. eee eee. — Stimmen aus dem Pußblikum. Nachdem die Ausſtellung bereits über einen Monat ge⸗ ſchloſſen iſt, erlaube ich mir, die ergebene Bitte an die Stadt⸗ gemeinde zu richten, doch gefl. dafür Sorge zu tragen, daß die Wespinſtraße endlich dem Verkehr wieder frei gegeben wird. Es iſt dies ein berechtigtes Verlangen, da die Anwohner und Schulkinder wegen dem Holzſchuppen ſtets einen nicht un⸗ beträchtlichen Umweg machen müfſſen. 10 Einer für viele. Deutſcher Neichstag. w. Berlin, 27. November. (Schluß. 5 Erſte Leſung des Geſetzentwurfs über die Sicherung der Bau⸗ forderungen. 15 Staatsſerretär Sr. Nieberding: Es handelt ſich um ein wirk⸗ ſchaftlich und juriſtiſch gleich ſchwieriges Problem. Die Initiative hat vor langen Jahren der Reichstag ergriffen. Die verbündeten Regierungen haben ſeinem Drängen nur ſehr langſam und zögernd nachgegeben; nicht, als ob ſie dieſe Mißſtände im Bauweſen in den roßen Städten nicht anerkennten. Aber die Schwierigkeiten in er Sache ſind ſo groß, daß man wohl begreifen kann, daß die ver⸗ bündeten Regierungen an die Löſung der Frage nur mit halbem Herzen herangetreten ſind(Hört, hört!), und die Stimmung des Hauſes gegenüber unſrer Vorlage iſt mir noch ſehr ungewiß. Der Borliegende Entwurf will den Bauhandwerkern, die ihre Leſſtungen in einen Bau hineingeſteckt haben, einen Weg eröffnen, um im Grundbuch ihre Forderungen unmittelbar hinter den Werk einzu⸗ tragen, den das Grundſtück vor dem Bau hatte, um eine Befriedi⸗ ihrer Forderungen aus dem durch den Bau geſchaffenen Mehrwerk zu erzielen. Die Waffe iſt aber eine zweiſchneidige; den Vorteilen ſtehen Nachteile gegenüber, die das ganze Baugeſchäft in der empfindlichſten Weiſe berühren können. Es wird Sache des Hauſes ſein, das Für und Wider abzuwägen. Die verbündeten Regierungen glauben, daß man über die Bedenken zunächſt hin⸗ wegkommen kann vermittelſt der in den Entwurf eingefügten drei Kautelen. ſoll verhütet werden, daß die Beſtimmungen des Enttvurfes da Anwendung finden, wo es nicht ſachlich ſeboten iſt. Daher ſoll die Entſcheidung darüber beim Lan⸗ esrecht liegen. Maßgebend iſt weiter der Gedanke, daß nur die ſchreienden Mißſtände vorliegen. Und iltens ſoll das Gefetz keine Anwendung finden in den Fällen, ternehmer den vierten Teil der mutmaßlichen Baukoſten olchen Fällen kann man annehmen, daß die Bau⸗ handwerker zu ihrem Recht kommen werden, und die Bauunter⸗ nehmer ſind nicht zu beengt.(Beifall.) Abg. Dr. Junck(natl.): Wir werden uns bemühen, ein Ge⸗ ſetz zuſtande zu bringen, das den in dem Baſſermannſchen Entwurf von 1896 niedergelegten Intentionen entſpricht. Der Redner gibt eine hiſtoriſche Darſtellung der Entwicklung dieſer Frage ſeit dem Entwurf bon 1895. Schon im Jahre 1898 hat Baſſermann be⸗ merkt, wenn der Satz richtig wäre: Was lange währt, wird gut, dann müſſe dies ein ſehr gutes Geſetz werden. Jedenfalls gilt von dieſem Geſetz:„Nonum prematur in annum“, neun Jahre muß das Geſetz in der Schublade liegen. Jetzt ſcheint man in den be⸗ teiligten Handwerkerkreiſen einmütig der Meinung zu ſein, daß der Weg des Entwurfes eine gute Grundlage ſei. Alle die Hand⸗ werker⸗ und Gewerbetage haben ſich einmütig mit gewiſſen Modi⸗ filationen dafür ausgeſprochen. Natürlich überhebt uns das nicht der Pflicht der Prüfung. Es iſt eins der kom pligierteſten Geſetze, die vielleicht gegeben worden ſind, es iſt aber juriſtiſch logiſch aufgebaut. Wir begrüßen, daß das Geſetz den Gedanken des Ent⸗ wurfs von 1897 verläßt und ſich jedes Eingriffes in das Recht der auf den Bau eingetragenen Hy p otheken enthält. Es iſt keine Verbeugung vor dem Kapitalismus, wenn man die Hypotheken ſchützt. Der Schutz der Hhpotheken liegt nicht nur im Intereſſe des Kapitalismus, ſondern vornehmlich auch in dem des Mittelſtandes. Man darf nicht nur immer an die großen Millionen⸗Hypothekenbanken in Berlin denken. Damit will ich perſönlich nicht ſagen, daß ein ſolcher Eingriff nicht an einer ande⸗ ren Stelle gemacht werden könnte, wo es ſich nämlich um die den Mittelſtand ſehr intereſſierende Frage des Eigentumsvorbehalts an den Maſchinen handelt. Auf den Weg der Selbſthilfe kann man die Bauhandwerker hier nicht verweiſen. Der Nat: Prüfe doch erſt die Kreditwürdigkeit des Bauunternehmers, iſt billig und ſchlecht. Aber das eine tun und das andere nicht laſſen: Auch Strafbeſtim⸗ mungen im Rahmen des Geſetzes ſind angebracht. Die Unzuper⸗ läſſigkeit eines Bauunternehmers wird die Behörde erſt dann er⸗ Nahln wenn ſchon Verluſte der Bauhandwerker ſich herausgeſtellt en. Das wirtſchaftliche Ergebnis der Vorlage läßt ſich kaum ſicher überſchauen. Um die volkswirtſchaftliche Wirkung des Geſetzes überſchauen zu können, müßte man Bauhandwerker, Baulieferant, Direktor einer Hypothekenbank, Großgrundbeſitzer, Rechtsanwalt und Vorſteher der Baupolizeibehörde in einer Perſon vereinigt ſein. Es iſt auch nicht mit abſoluter Sicherheit zu ſagen, daß die Vorlage in wirkſamer Weiſe den Bauhandwerkern helfen wird. Wenn die Bauhandwerker ſich im Rahmen dieſes Geſetzes zu⸗ ſammenſchließen, wie das jetzt in München geſchehen iſt, ſo werden ſie eine Macht ſein, die auch dem großen Unternehmer gegenüber⸗ treten kann. Freilich wird das Bedenken erhoben, daß die Bautätigkeit durch ein ſolches Geſetz überhaupt gehemmt und ein übler Einfluß auf das geſamte Wohnungsweſen ausgeübt wird. Dieſer Nachteil würde überwiegen. Aber wir hoffen, daß die Bewegung auf dem Gebiete des Wohnungsweſens ſo ſtark iſt, daß ſie dieſe Einflüſſe überwinden wird. Immerhin ſind dieſe Bedenken doch ſo ſchwer⸗ wiegend, daß dringend darauf gehalten werden muß, daß die Kautelen in dem Geſetzentwurfe aufrecht erhalten bleiben. Es ſind Beſtrebungen im Gange, die Beſtimmung über die Deponierung der 25 Prozent zu beſeitigen. Aber dieſes Depot gibt doch dem Bauhandwerker eine getwiſſe Garantie, daß der Bauunternehmer wirtſchafklich geſund iſt. Eventuell könnte man ja die 25 Proz. auf 3316 Proz. erhöhen. Der Redner ſchließt mit dem Wunſche, das Geſetz möge recht kräftig gegen die Un⸗ ehrlichkeit im Baugewerbe wirken.(Beifall.) Abg. Mayer⸗Kaufbeuren(Zentr.) erklärt die Zuſtimmung auch ſeiner Partei zu dem Grundgedanken des 1 bedauert aber, daß die Beteiligten bei der Ausarbeitung des Entwurfes nicht ausreichend gehört ſeien. Der Bauſchwindel greift immer mehr nachdemflachen Lande über, und in der Kommiſſion wird man zu erwägen haben, ob man das Geſetz auf das Land ausdehnen ſoll. Auch die Umbauten ſollten einbezogen werden. Abg. Panli⸗Potsdam(wildkonſ.)“ äußert gleichfalls ſeine rungen komme. Bisher ſind dem Handwerk ungeheure Summen verloren gegangen durch den Bauſchwindel, durch Abzüge, und freilich auch durch eigene ſchlechte Kalkulation. unbedingte Sicherung gibt es überhaupt nicht und werde auch durch dieſes Geſetz nicht geſchaffen. Uund wenn der Handwerker glaube, daß ihm dies Geſetz unbedingte Sicherheit ſchaffe, ſei er ſchwer im Irrtum. Die ſogenannte Kautele mit den 25 Prozent müſſe geſtrichen werden. Abg. v. Dirkſen(Reichsp.): Die Vorlage iſt ein Produkt jahre⸗ langer, fleißiger, gewiſſenhafter Arbeit. Iſt ſie immer noch mit Mängeln behaftet, ſo liegt das wohl nur daran, daß es ſich hier überhaupt um eine ſehr ſchwierige, faſt unlösbare Aufgabe handelt. Rebner behandelt die Einzelheiten der Vorlage in ſehr eingehenden Ausführungen. Abg. Kaempf(FIrſ. Vp.): Auch wir betrachten es als eine Auf⸗ gabe der Geſetzgebung, alle Schädigungen der Bauhandwerker zu beſeitigen. An den Geſetzentwurf treten wir aber mit einer wohl begründeten Skepſis heran. Die Hauptfrage iſt die der Nach⸗ männer, denen von den Bauhandlverkern Arbeit übertragen wird. Auch ſie ſollen ihre Forderungen eintragen können. Das iſt eine Gefahr für die Bauhandwerker. Denn wenn bei einem kleinen Zwiſt der Nachmann gleich die Eintragung verlangt, ſo wird der Kredit des Handwerkers unter graben. Sehr bedenklich iſt, daß durch die ganze Tendenz des Geſetzes das ganze Baugeſchäft immer mehr in die Hände der großen kapitalskräftigen Unternehmer gelegt wird. Wir werden uns näher darüber in der Kommiſſion auslaſſen. Abg. Bömelburg(Soz.) behandelt als Vorſitzender des ſozial⸗ demokratiſchen Maurer⸗Verbandes die Vorlage vorzugsweiſe von dem Standpunkt der Bauarbeiter. Abg. Dove(freiſ..): Auch meine Freunde hoffen, daß wir auf Grundlage dieſes Entwurfs zu einer Einigung kommen. Aber in Bezug auf die Mängel des Entwurfs kann ich den Vorrednern nur beiſtimmen. Die Regierung hat ja zu ihren Vorſchlägen auch ſelbſt offenbar kein rechtesVertrauen. Ich habe eine Vorlage noch niemals vom Bundesratstiſche aus in ſo bedingter Weiſe vertreten hören, wie in dieſem Falle.(Rufe: Sehr richtig.) Hälte die Regierung ſelbſt Ver⸗ trauen zu ihren Vorſchlägen, ſo würde ſie auch wohl den Geltungs⸗ bereich des Geſetzes nicht ſo ungemein eingeſchränkt, eigentlich alles den Landesbehörden überlaſſen haben! Nach tweiteren Reden der Abg. Herzog(Wirtſch. Vgg.), Werner (Reformpartei), Seyda(pPole) und Wieland aüs Fong9 geht der Geſetzentwurf an eine Kommiſſion von 21 Mitgliedern. Donnerstag: Etat. 5 . Schluß nach 7 Uhr. *** wr. Berlin, 28. November. Am Bundesratstiſch: Freiherr v. Stengel, v. Bethman⸗Holl⸗ weg, v. Rheinbaben, Dr. v. Schön, Exz. Dernburg, Löbell. Der Präſident Stolberg eröffnet um.20 Uhr die Sitzung. Ein ſchleuniger Antrag des erkrankten Abgeordneten Dr. Frank zur Genehmigung eines gegen ſich ſelbſt beantragten Straßberfahrens wird nach Antrag des Abg. Fritzen(Ztr.) der Geſchäftskommiſſion überwieſen. Es beginnk die erſte Leſung des Etats. Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes Frhr. v. Stengel führt aus: Die Aufſtellung des neuen Etats hat ſowohl bei den Ausgaben wie bei den Einnahmen große Schwierigkeiten be⸗ reftet. Der Abſchluß des letzten Etatsfahres wird leider wenig ſompathiſch berühren, da er als ungünſtig zu bezeichnen iſt. Der Stdatsſekretär rekapituliert dann zunächſt den Abſchluß des Rechnungsjahres 1806. Die Zölle bleiben hinter den vom Reichs⸗ Genugtuung, jetzt endlich zur Sicherung der Bauforde⸗ Eine ſchatzamte feſtgelegten Anſchlag um einige Millionen zurück. Di. größte Enttäuſchung hat die Fahrkartenſteuer gebracht, die einen Ausfall von 12½ Millionen gegenüber dem Voran⸗ ſchlag aufweiſt. Auch die Ueberſchüſſe aus der Poſt⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung blieben erheblich hinter dem Voranſchla⸗ zurück, Dagegen waren die Einnahmen aus dem Bankweſen un 13% Millionen höher als im Vorjahre. Bezüglich der Er⸗ gebniſſe für das Rechnungsjahr 1907 muß man ſich große Re⸗ ſerve auflegen, da das Material dafür nur bis Oktober lautel. Heute könne er nur ſagen, daß für das Rechnungsjahr 1907 die Ausſichten recht trübe ſind. Es erſcheint fraglich, ob das fi⸗ nanzielle Ergebnis für den eigenen Wirtſchaftsbetrieb des Rei⸗ ches wie für die Ueberweiſungsſteuern das Etat auch nur an⸗ nähernd erreichen wird. Man wird jedenfalls mit einem nicht unerheblichen Fehlbetrag rechnen müſſen. Der Bekrag der un⸗ geckten Matrikularbeiträge wird ſich vorausſichtlich für das Etatsjahr 1907 auf die Höhe von 109 Millionen, für 1908 auf 200 Millionen ſtellen. Dieſer Tatſache gegenüber müſſe man fragen:„Quousque tandem!“ Wenn wir außer den eigenen Einnahmen gezwungen ſind, jahraus, jahrein in ſo hohem Maße ſchwebende Schulden zu machen(Sehr richtig), ſo müſſe entſchieden auf Abhülfe geſonen werden. Die dauernden Einnahmen ſind unbedingt zu vermeh⸗ ren. Der Widerſtand gegen dieſe Maßregel ſei aber nicht bei den verbündeten Regierungen zu ſuchen. Der Staatsſekretär(ſchwer verſtändlich) befaßt ſich dann mit den Zöllen, insbeſondere den Gerſtenzöllen. Er kündigte dann eine Nobpelle zum Stempelſteuergeſetz an, welches den beteiligten Kreiſen eine gewiſſe Erleichterung gewähren wird. Die Fahrkarten⸗ ſteuer hat einen ſo ſehr hinter den Erwartungen 8 u⸗ rückbleibenden Betrag ergeben, daß man ernſtlich erwogen hat, die von der Regierung ſeinerzeit gewährleiſtete Steuerfreiheit der 4. Wagenklaſſe aufzuheben(Hört! Hört! Auf der linken Seite Rufe: Aufheben]!). Redner fährt fort: Ich bitte um Erſatz, und ſtreckt bei dieſen Worten die Hand aus. Auch bei den Eiſenbahnen iſt mit Minderüberſchüſſen zu rechnen. Auch bei den Ueberweiſungs⸗ ſteuern werden die Ergebniſſe trotz nicht unerheblicher Einzelüber⸗ ſchüſſe leider hinter dem Voranſchlag zurückbleiben. Man mahnt mit Recht für die Folge zu äußerſter Sparſamkeit. Doch auch der Sparſamkeit iſt ihre Grenze gezogen. So bei dem Aufwande für die Erhaltung der Schlagfertigkeit für Heer und Flotte. Hier wäre die größte Sparſamkeit die größte Verſchwendung. Bei der Steuervorlage 1905 hat die Regierung das Defizit des Reichshaushaltes auf 220—230 Millionen geſchätzt. Der Reichstag hal dieſe Schätzung damals für zu hoch befunden und dieſe Summe auf 192 Millionen bemeſſen. Was der Reichstag damals an Steuern bewilligt hat, iſt nicht ſeiner Erwartung entſprechend eingegangen. Es wurden nur 140—145 Mill. er⸗ halten, welcher Betrag um 80 Millionen hinter der Schätzung der Regierung zurückgeblieben iſt. Wenn man in Betracht zieht, wie groß Deutſchlands Wohlſtand und Volksvermögen gewordes iſt, zu welchem es in der ſegensreichen Zeit des faſt 40jährigen Friedens gelangt ſei, ſo müſſe man fragen, wie es trotz alldem nicht möglich ſei, den Reichshaushaltsetat aus der Finanznot zu befreien. Für die großen Ausgaben auf dem Gebiete det Kolonial⸗ und ſozialpolitiſchen Geſetzgebung ſeien in vorliegen⸗ dem Etat nicht weniger als 180 Millionen vorgeſehen. Es ſei ohne weiteres klar, daß die Erhaltung des fi⸗ nanziellen Gleichgewichts auf die Dauer un⸗ möglich iſt. Ob dieſe Notwendigkeit richtig erkannt werde, müſſe er(Redner) zur Erwägung anheimgeben. Die Deckungs⸗ frage geſtalte ſich um ſo ſchwieriger, als zu den alten Ausgaben noch neue hinzutreten infolge der vom Reichstag lo dringend gewünſchten Erhöhung der Beamtengehälter. Trotz aller Schwierigkeiten müſſe jedoch darnach geſtrebe werden zu einer nach bewährten Grundſätzen geordneten Fi⸗ nanzwirtſchaft zu gelangen. Auch für die folgenden Jahre ſtün⸗ den erhebliche Mehrausgaben bevor.(Reichskanzler Fürſt Bü⸗ low betritt den Saal.) Im Jahre 1910 ſollte das große ſoziale Problem der Arbeiter⸗, Witwen⸗ und Waiſen per⸗ ſicherung ins Leben treten; 1 bis 2 Jahre darnach werde es mit der Herrlichkeit des In validenfonds vorbei ſein, — VBerliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.] Eulenburg⸗Harden. Berlin, 28. Nov. Wie nach dem„Lokalanz.“ verlautet, hat Fürſt Gulenburg bei der Staatsanwaltſchaft den An⸗ trag geſtellt. gegen Juſtizrat Bernſtein und Maximilian Harden öffentliche Anklage wegen Beleidigung zu erheben. Die Staatsanwaltſchaft hat dieſem Antrag Folge gegeben. Zu Grunde gelegt wird die Tatſache, daß die beiden Beſchuldigten in ihren Plaidoyers im Moltke⸗Hardenprozeß mit Bezug auf den Fürſten Eulenburg Ausdrücke gebrauchten, die nach An⸗ klagebehörde geeignet ſind, die Ehre des Fürſten Eulenburg zu ſchädigen. Zur Polenvorlage. ] Berlin, 28. Nov. Die nationalliberale Fraktion des preußiſchen Landtages hat zur Polen⸗ vorlage noch keine beſtimmte Stellung eingenommen. Es iſt jedoch wohl anzunehmen, daß ſie ſich einer Vermehrung der Mittel für die Oſtmarkenpolitik nicht widerſetzen wird. Da⸗ gegen iſt die Enkeignungsgeſetznovelle von ſolch großer Tragweite und ſchwerwiegender Bedeutung, daß die⸗ ſelbe erſt einer eingehenderen Beratung in der Kommiſſion bedarf. Der Etat. [JBerlin, 28. Nov. Der Reichstag iſt heute außer⸗ gewöhnlich ſtark beſetzt. Die Bundesratstiſche ſind überfüllt⸗ Faſt ſämtliche Miniſter ſind anweſend. Den heutigen Reichs⸗ tag eröffnete ein 1½ſtündiges Expoſs des Reichsſchatzſekretärs Freiherrn von Stengel, der bei dieſer Gelegenheit betonte, die Regierung könne ohne neue Steuervorlagen nicht auskom⸗ men; ſie lehne aber direkte Steuern in jeder Form ab und werde auch einer Initiative aus dem Hauſe nach dieſer Richtung hin nicht beitreten. Vielmehr bliebe nur der Weg zu einem Ausbau der Tabak⸗, Branntwein⸗ u. Zucker⸗ ſtear. Nach Stengel begründete Staaksſekretär von Tirpißz die neue Flottenvorlage. Dann nahm als erſter Redner aus dem Hauſe der Abg. Spahn das Wort, der am Schluſſe ſeiner Rede auch das Ergebnis des Hardenprozeſſes berührie. Fürſt Bülo w wies darauf mit großer Entſchiedenheit die Behauptung Spahns zurück, daß das deutſche Heer und der Adel verſeucht ſeien. Gleichfalls wendet er ſich nochmals gegen die Legende einer Kamarilla. Nach Bülow nahm Abg. Baſſermann das Wort. —— Von Tag zu Tag. — Tod durch innere Verbrennung.) Dort⸗ munbd, 28. Nop. Der dreijährige Knabe des Arbeiters Ligu⸗ lneeeerer eeeeneee, 1 Wrannheim, 28. November⸗ * General⸗Anzeiger.(Abenvvrarn, 5. Seite⸗ minzki trank aus einer auf dem Herde ſtehenden Kanne kochen⸗ den Kaffees und erlitt ſchwere en dee Knabe wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er bald verſchied. — Selbſtmord vor den Augen der Braut. Wien, 28. Nov. Der einundzwanzigjährige Fleiſchhauer⸗ gehilfe Friedrich Schöfbeck in Wien war mit der Tochter des Gemiſchtwarenverſchleißers Leopold K. in Penzing verlobt. Schöfbeck, der etwas exzentriſch iſt, war namentlich von ganz abnormer Eiferſucht geplagt. Geſtern abend war er bei der Familie der Braut zu Gaſte. Man ſaß um 9 Uhr beim Nacht⸗ mahl, als Schöfbeck wieder einen ſeiner Eiferſuchtsanfälle bekam. Er nahm plötzlich ein großes Tiſchmeſſer, das in ſeiner Nähe lag und ſtieß es ſich zum Entſetzen der Braut und ihrer Angehörigen, ehe es jemand hindern konnte, in die linke Bruſtſeite. Das Meſſer hatte das Herz durchbohrt und, töd⸗ lich. getroffen, ſank Schöfbeck vom Stuhle. Man berief die Filiale der Freiwilligen Rettungsgeſellſchaft, doch war keine Hilfe mehr möglich. Letzte Pachrichten und Telegramme. *München, 28. Nov. In der geſtrigen Sitzung des Ji⸗ nanzausſchuſſes der bayeriſchen Abgeordneten⸗ kammer ſtellte der Verkehrsminiſter von Frauendorfer feſt, daß da die von der Erhöhung des Ortsportos erwartete Einnahmeſteigerung nicht eingetroffen ſei. Da durch die Ausdeh⸗ nung des Telephonnetzes auf das Land die Telsphonrenten be⸗ ſtändig geſunken ſeien, ſei eine Tarifreform unvermeid⸗ lich. Dieſe ſoll, lt.„Frkf. Ztg.“, unter ſtarker Belaſtung der das Telephonnetz am meiſten Benutzenden nach den bayeriſchen Vor⸗ ſchlägen einheitlich im ganzen Reiche vorgenommen werden. * Berlin, 28. Nov. Wie das„Tagebl.“ verſichert, wird der Geſetzentwurf zur Regelung des Reichsſcheckver⸗ 8 dem Reichstage wahrſcheinlich noch in dieſem Jahre zu⸗ gehen. * Dresden, 28. Nov. Kultusminiſter v. Schlieben wird, It.„Frkf. Ztg.“, bereits in der nächſten Zeit wegen einer ſchweren Erkrankung ſeinen Abſchied nehmen. Verhand⸗ lungen über ſeinen Nachfolger ſchweben bereits. »Odeſſa, 28. Nov. Von acht Räubern, die am 27. No⸗ vember abends einen Ueberfall verſuchten, wurden auf der Straße gegen ihre Verfolger zwei Bomben geſchleudert; füaf Pplizeibeamte wurden verwundet. Zwei Räuber ſind feſtgenom⸗ men worden. * Petersburg, 28. Nov. Heute Morgen 4½ Uhr er⸗ folgte in dem Prozeß wegen der Havarie der Kaiſer⸗ bacht„Standars“ die Urteilsverkünoung. Der Direktor des Totſer wiſens an der finländiſchen Küſte, Genera! Schemarn wurde ffeigeſprochen. Konteradmiral Nilow erhielt einen Verweis, Flügelet ptant Kapitän Tſchagin und Oborſt⸗ leuinant Konusſchkow wurden zur Amtsentſetzung im Diszipli⸗ narwege verurteile, jedoch bezüglich Tſchagin dieſe Strafe im Hinblick auf ſeine Verdienſte durch einen Verweis erſetzt. Leut⸗ nant Sultanow erhielt eine ſiebentägige Arreſtſtrafe. Konſtantinopel, 28. Nov. Am 24. ds Mts. hat äne Bande Bulgaren das Gehöft Jrorman im Vilajet Saloniki niedergebrannt. Dabei ſind 12 Perſonen, Frauen und Kinder teils verbrannt, teils ermordet worden. Der Kaiſer in Higheliffe „Higheliffe, 28. Nov. Der Kaiſer machte geſtern nachmittag mit Gefolge einen Ausflug im Automobil, dabei wurde die Kirche in Romſey beſucht. Heute unternahm der Kaiſer am frühen Morgen einen längeren Spaziergang im Park. Bei der Frühſtückstafel ſpielte die Kapelle der„Hohen⸗ zollern“⸗Yacht. 1 Zu dem Raub im Schnellzug. * Münſter i.., 28. Nob. Zu dem angeblichen Ueber⸗ fall im Eilzug Nr. 61 zwiſchen Hamm und Münſter wird unter Bezugnahme auf die amtliche Darſtellung vom 16. November noch folgendes amtlich mitgeteilt: Bis jetzt hat die auf das ein⸗ gehendſte nach allen Richtungen hin angeſtellte und noch nicht abgeſchloſſene Unterſuchung eine völlige Klarſtellung der Ange⸗ legenheit nicht gebracht. Es iſt als zweifelsfrei feſtgeſtellt, daß Herr Kohn, der beim Halten des Zuges auf dem Boden des Abteils liegend aufgefunden wurde, die Notbremſe ſelbſt gezogen hat. In dieſem Moment kann außer Herr Kohn keine andere Perſon in dem fraglichen Abteil ſich befunden haben. Die in einigen Zeitungen gebrachte Ausſage des Herrn Rehr, er habe geſehen, wie ſich in dem Abteil mit der zerbrochenen Fenſter⸗ ſcheibe zwei Perſonen gegenüberſtanden, muß daher auf einer Sinnestäuſchung beruhen. Das iſt um ſo leichter zu erklären, als gerade an der Stelle, wo Herr Rehr ſeine Wahrnehmung machte, die Notbremſe gezogen iſt. Es iſt daher erwieſen, daß Herr Rehr bei der Fahrt des Eilzuges Herrn Kohn mit dem Rücken nach der zerbrochenen Fenſterſcheibe ſtehend erblickt hat, wie er mit erhobenem linken Arm die an der Decke befindliche Notbremſe zog. Aus dieſer Darſtellung und der weiteren Tak⸗ ſachen der zerbrochenen Fenſterſcheibe hat Herr Rehr offenbar den Schluß gezogen, es müßten ſich in dem Abteil zwei Perſonen im Streit befunden haben. Unrichtig iſt die weitere Zeitungs⸗ meldung, daß geſeben wurde, daß ein Mann durch eine Tür ver⸗ ſchwand. Die Außentüren waren aber feſt verſchloſſen. Durch dieſe kann nach Lage der örtlichen Verhältniſſe keine Perſon un⸗ bemerkt aus dem Zuge entweichen. Das Nebenabteil war von einem mit dre! Damen und drei Kinder reiſenden Herrn beſetzt. Auf ihn, deſſen eidliche Vernehmung und Gegenüberſtellung mit Herr Nohn erfolgt iſt, kann ein Verdacht nicht fallen. Wahr⸗ ſcheinlich iſt nur, daß die Inſaſſen des Nebenabteils nach dem Halten des Zuges, als die Schaffner und Rottenarbeiter zum letzten Abteil hinliefen, für einen Augenblick den Kopf durch die Verbindungstür geſteckt haben. Die Verbindungstür ſchlenkerte und pendelte während der Fahrt hin und her. Unrichtig iſt die weitere Mitteilung, daß bemerkt worden iſt, wie die zum Nebenabteil führende Verbindungstüre zuging und daß beim Halten des Zuges das Abteil, in dem Herrn Kohn ſich befand, von den Schaffnern geöffnet wurde, ſowie ferner, daß für eine kurze Zeit in dem Rahmen der Verbindungstür ein Kopf ſicht⸗ bar wurde. Ferner wird bekannt, daß ein Zeitungsverkäufer auf dem Babnſteige in Hamm bei der Abfahrt des Zuges 61 in letztem Angenblicke einen Herrn mit ſchwarzem Schlapphute auf den ſich in Bewegung ſetzenden Zug ſpringen ſah, welcher im letzten Wagen Platz nahm. Derſelbe trug einen gräulichen oder bräunlichen Ueberzieher, während Kohn ſeinen Angreifer als einen Herrn mit Schlapphut ſchildert. Das Zug⸗ und Bahn⸗ bofperſonal will nicht an einen Ueberfall glauben. Zur Er⸗ Härung des rätſelhaften Vorganges ſeien noch folgende Um⸗ ſtände zugefügt: An Herrn Kohn zeigte ſich keine Spur einer Verletzung. Der Herr in dem Nebenabteil äußert Zweifel an der Möglichleit eines ſolchen, da die Verbindungstüre faſt immer uffen ſtand. Herr Kohn wußte auch gar keine Schilderung des Vorfalls oder Beſchreibung des Täters zu geben, er erklärte, ſtets nur, er ſei überfalen worden. Die beiden Zugbeamten, bwie der Stationsvorſteher in Münſter, von denen er in deſſen Dienſtzimmer näher befragt wurde, konnten nichts näheres aus ihm herausbringen. Er zeigte bei Verlaſſen des Wagens einen ſchwankenden Gang, der ganz den Eindruck eines Angetrunkenen machte. Erſt einige Stunden ſpäter konnte ſein Bruder einen ſachlichen Bericht beim Stationsvorſteher abgeben. Eine ſorg⸗ fältige Unterſuchung des rätſelhaften Vorfalles iſt eingeleitet und wird mit Nachdruck verfolgt. Reichsvereinsgeſetz. Königsb erg, 28. Nov. Gegen die Beſtimmung des Vereinsgeſetzes, daß die Verſammlungsrede deutſch ſein müſſe, erhebt ſich, lt.„Frkf. Ztg.“. eine ſtarke Proteſtbewegung unter den Litauern. Es werden Verſammlungen veranſtaltet und es kurſieren Petitionen an den Bundesrat, den Reichstag und den Kaiſer, die bisher 15000 Unterſchriften fanden. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Ein Märchen⸗Abend für große und kleine Leute(nach Poſ⸗ ſart ſchem Muſter), überdies durch zahlreiche Lichtbilder illuſtriert, wird von dem Karlsruher Hofſchauſpieler a. D. H. Schilling nächſten Sonntag nachmittag 5 Uhr im Bern⸗ hardushof veranſtaltet. Der Vortragende hat mit ſeinem Mär⸗ chenvortrag bisher überall, ſo zuletzt im Theater zu Baden⸗ Baden viel Anklang gefunden, ſo daß auch hier ſich viel kleine und große Leute einfinden werden, um dem Vortrag der unver⸗ wüſtlichen Grimm'ſchen Märchen(Hänſel und Gretel, Aſchen⸗ brödel uſw.] zu lauſchen. Die zur Vorführung gelangenden Bilder ſtammen von verſchiedenen Meiſtern, ſo u. a. von Mo⸗ ritz Schwind(Die ſieben Raben), Julius Dietz(Dorn⸗ röschen, Arpad Schmitthammer(Rotkäppchen) u. ſ. w. und ſteht alſo für den kommenden trüben Winterſonntagsnach⸗ mittag der Kinderwelt eine ſonnige Stunde bevor. Ausgrabungen in Ladenburg. Ueber die in den letzten drei Monaten in und bei Ladenburg vollzogenen Grabarbeiten gibt Ober⸗ baurat Wippermann(Heidelberg) im Organ des Mannheimer Altertumsvereins folgenden vorläufigen Bericht: Der Zweck der vollzogenen Ausgrabungen war in erſter Linie, die verdienſtvolle Unterſuchung des Herrn Muſeumsdirektors Schuhmacher über das römiſche Ladenburg, worüber Spalte 87 im Jahrgang 1900 der Mannheimer Geſchichtsblätter berichtet wurde, fortzuſetzen und zu ergänzen. Damals wurde der vicus Lopudanensis auf der Süd⸗ ſeite außerhalb vom derzeitigen Stadtgebiet durch Grabung feſt⸗ geſtellt, während man die römiſche Stadtmauer von zwei Meter Stärke auf der Nord⸗ und Oſtſeite in der Erwartung aufſuchen wollte, gleichzeitig Anhaltspunkte für die Lage des römiſchen mili⸗ täriſchen Kaſtells zu erhalten. Dabei kam in Betracht, daß die längſt projektierte Tiefkanaliſation der Stadt Ladenburg endlich von der Bürgerſchaft genehmigt wurde, und hierdurch bei einer Tiefe der Kanäle bis zu vier Meter namentlich Aufklärung über einzelne Mauerzüge erhalten werde. Dieſe Kanalarbeiten haben in der Alt⸗ ſtadt erſt vor wenigen Wochen begonnen und ſchreiten wegen dem höchſt ungünſtigen Untergrund nur langſam voran. Während ſonſt die römiſche zwei Meter ſtarke Stadtmauer meiſt ausgebrochen auf⸗ gefunden wurde, war dieſelbe unter dem Martinstor am Nordende der Stadt auf vier Meter Tiefe ſehr gut echalten, wie überhaupt die mittelalterliche Mauer auf größere Erſtreckungen auf die Fun⸗ damente der römiſchen Mauer, jedoch mit geringerer Stärke, auf⸗ geſetzt wurde. Da in dieſem Sommer nur an ſolchen Stellen Grab⸗ ungen vorgenommen werden ſollten, welche don der Tiefkanaliſation nicht berührt werden, ſo wurden insbefondere ſolche Mauerzüge längs der Neckarſeite bei dem ehemaligen Amtsgebäude und den Schulhäuſern aufwärts bis zum Losgraben aufgeſucht, welche den Gigentümern der Grundſtücke bekannt und gut erhalten aufgedeckt ſwerden konnten. Anſtalt aber, wie anderwärts in den Kellern und ſonſtigen unteren Räumen Glefäße, Waffen oder Gebrauchsgegen⸗ ſtände verſchiedener Art zu finden, waren⸗ jeweils mur Dach⸗ und Die andere Ziegel, jedoch in ungemein großer Zahl, vorhanden. Vermutung, welche ſchon in dem Schuhmacher'ſchen Bericht aus⸗ geſprochen war, daß längs dem damals ſchiffbaren Neckararm nur Magazinbauten errichtet waren, fand durch die Grabungen ihre volle Beſtätigung, indem keinerlei Gegenſtände außer ſehr großen Quan⸗ titäten römiſcher Ziegel, alle ohne Stempel, aufgefunden wurden. Anßaltspunkte dafür, ob die ungewöhnlich ſtarken und ſehr gut er⸗ haltenen Gewölbe und Fundamentmauern des neuen Schulhauſes und ehemaligen Amtsgebäude aus römiſcher oder karolingiſcher Zeit ſtammen, konnten bis jetzt noch nicht erhalten werden. Die hohe Mauer der Umfaſſung des ehemaligen Amtsgebäudes enthält die Jahreszahl 1595; die Grabung hat ergeben, daß dieſe Mauer nicht auf den Fundamenten einer römiſchen Mauer aufſitzt. Es ſteht gu erwarten, daß die Kanalarbeiten beim Markkblatz, bei den beiden Kirchen und beim Schriesheimer Tor weitere Kufklärung über vor⸗ handene, den Betwohnern zum Teil bekannte römiſche Mauern geben, ſo daß vielleicht die Frage, ſpo das römiſche Kaſtell zu ſuchen iſt, ihrer Löſung nähergeführt werden kann. Volkswirtschaft. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung bleibt hier trotz der höheren amerikaniſchen Notierungen ruhig, da die Käufer infolge der unbeſtimmten Marktlage ſich ſehr reſerviert berhielten. Die hieſigen Notierungen haben eine nennenswerte Aenderung nicht erfahren. Die offizielle Tendenz lautet: Getreide ruhig Vom Auslande werden angeboten, per Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia-Blanca oder Barletla⸗Ruſſo Februar⸗März M. 180,50, do. ungariſche Ausſaat per ſchwimmend M. 189,50, do. Roſario Santa⸗ße per Feör.⸗März M. 189,50, Ulka 9 Pud 15.20 Nov.⸗Dezember M. 180, do. 9 Pud 35 Nov.⸗ Dezember M. 185, do. 10 Pud Nov.⸗Deg. M. 187.50, Kan⸗ ſas 2 November Dezember.178.50, Rumänien nach Muſter 79⸗80 Kilogr. November⸗Dezember 187, do. 78—78 Kg. November⸗ Dezember M. 185. Roggen 9 Pbd 10⸗15 November⸗Dezem⸗ ber M. 166, do. 9 Pud 20⸗25 November⸗Dezember M. 169.50, Pulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg.—; Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. November M. 135, do. 59⸗60 Kg. November M. 136; Hafer ruſſiſch. prompt 46⸗47 Kg. M. 134, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 138, Donau nach Muſter ſchwimmend von M.—.—, Laplata 46⸗47 Kg. Febr.⸗ März M. 121.50: Mais Laplata geb rye terms November⸗ Dezember M. 125, amerikaniſcher Mixed Dezember⸗Februar M. 120,50, Donau⸗Mais ſchwimmend M. 122 und Odeſſa⸗Mais per November⸗Dezember M. 124. Rheiniſche Creditbank, Mannheim. Die Direktion teilt uns unter allem Vorbehalt mit, daß die diesjährige Dibidende auf 7 Prozent(wie im vorigen Jahre) zu taxieren ſein dürfte. Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie.⸗G., Mannheim. In dem geſtern veröffentlichten Geſchäftsbericht haben ſich zwei falſche Ziffern eingeſchlichen, die wir nachſtehend richtig tellen wollen: Der diesjährige Reingewinn keträgt M. 273 481 (der vorjährige M. 193,225). Die geſetzliche Reſerve enthält M. 60 143(im Vorjahre M. 50,48). Bürgerbräu Weinheim. In der am 25. Nopbr. abgehaltenen 7. ordentlichen Generalverſammlung, in welcher durch 33 Teilnehmer 299 Anteile von 430 vertreten waren, wurde beſchloſſen, ſür das verfloſſene Geſchäftsjahr eine Divi⸗ dende von 2 pCt.(wie im Vorjahr) zu verteilen nach Vor⸗ nahme der ſtatutenmäßigen Abſchreibungen. Die durch das geringer bisher erſelgten vornehmen wird. Ueber die Höhe der Zeich⸗ nungen iſt nichts bekannk. 5 Los ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder, Herr Ph. Wilhelm (Vorſitzender) und Herr Adam Joeſt, wurden wiedergewählt und anſtelle des freiwillig ausſcheidenden Aufſichtsrats Herrn Peter Köhler wurde Herr Julius Hübſch dahier gewählt. Pfüälziſche Preßhefen⸗ und Spiritusfabrik, Ludwigshafen. Die Geſellſchaft erklärt für das Jahr 1906 /07 10 Proz. Dividende (im Vorjahr 9 Proz.). Brauerei zum Storchen,.⸗G., Speyer. Unter der nachteiligen Wirkung eines im Mai von der Arbeiterſchaft verhängten und wehrere Monate dauernden Bohkotts, die infolge des ungünſtigen Sommerwetters und der Preisſteigerung aller Materialien keinen Ausgleich fand, ging der Bierabſatz von 125 933 Hktl. auf 122 599 Hektoliter zurück und der Erlös für Bier von 1753 311 Mark auf 1697 848 M. Nach Abzug ſämtlicher Laſten und 115391 Mark (115 156.) ordentlichen Abſchreibungen und 10 997 M.(11274 Mark) Abſchreibungen auf Dubioſe verbleiben 165 064 Mark (242 145.) Reingewinn, woraus 4½ Proz.(6 Prozent) Divi⸗ dende verteilt werden ſollen. Im neuen Geſchäftsjahr habe Gerſte und dementſprechend Malz hohen Preisſtand, nur Hopfen köune etwas billiger beſchafft werden. Südbentſche Waſſerwerke.⸗G. in Frankfurt a. M. Die Ge⸗ ſellſchaft war auch im Jahre 1907 gut beſchäftigt und hat ſich auch jetzt guter Aufträge zu erfreuen. Das Jahreserträgnis wird jedoch durch die ungünſtige Lage des Geldmarktes einigermaßen beein⸗ trächtigt werden.(Für 1906 wurden 3 Prozent Dividende verteilt.) Neue Aktiengeſellſchaft. Unter Mitwirkung des Eſſener Bank⸗ vereins wurde die Maſchinenfabrik Rud. Meyer in Mühlheim a. d. Ruhr in eine Aktiengeſellſchaft unter der Firma Rudolf Meyher, Akt.⸗Geſ. für Maſchinen⸗ und Bergbau zu Müßhl⸗ heim a. d. Rußhr, mit einem Aktienkapital von 1½ Mill. Mark umgewandelt. Deutſche Induſtriegeſellſchaft.⸗G., Regensburg. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte in 1906/07 nach der vorjährigen Sanierung einen Bruttogewinn von 477 117 M. Nach Abſchreibungen bon 281 306 Mark berbleibt ein Reingewinn von 245811 M. Es wird vorge⸗ ſchlagen, 12 290 M. der geſetzlichen Reſerve zu überweiſen, 6 Prog. Dividende auf die Vorzugsaktien und 4 Prozent auf die Stamm⸗ aktien, ſowie 24496 M. Tantiemen und Gratifikationen zu ber⸗ teilen und 139 024 M. auf neue Rechnung vorzutragen,. Folgende Dividendenſchätzungen werden bekannt: Schwarz⸗ burgiſche Hypothekenbank wieder 5½ Prozent(wie i..), Stektiner Straßeneiſenbahn nicht unter vorjährigen 7 Prozent, Allgemeine Häuſer⸗Akt.⸗Gef. wieder 7 Prozent, Akt.⸗Geſ. für Glasinduſtrie⸗ dorm. Siemens in Dresden mindeſtens vorjährige 16 Prozenk. Zahlungseinſtellungen. Die elektrotechniſche Firma Janßen A. Fügner in Hannover ſtellte nach der„.⸗Z.“ die Zahlungen ein. Der Konkurs iſt unvermeidlich, falls der Akkord ſcheiktert. Die Geſellſchaft hat größere Verluſte infolge ſchlechter Geſchäftslage er⸗ litten. Den Hauptgläubigern wird 50 Proz, geboten, die kleineren ſolletk voll befriedigt werden.— Aus Bremen erfährt die„Kl. Ztg.“, daß die Börſengerüchte über ernſte Schwierigkeiten Bremer Häuſer unbegründet ſind. Allerdings war eine Firma in Stockung geraten; ſie wurde aber geſtützt. Eine andere Firma hatte erheb⸗ liche Konjunkturverluſte zu verzeichnen, iſt aber inzwiſchen aus eigener Kraft darüber hinweggekommen.— Die Firma Alto⸗ naer Wachsbleiche J. F. C. Möller in Altong hat nun⸗ mehr den Konkurs angemeldet.— Die ohnehin unerquicklichen Ver⸗ baltniſſe an der Züricher Börſe ſind durch eine in Schwierigkeiten geratene Börſenfirma W. Jänicke in Zürich noch unerfreulicher geworden. 30 Prozent der von ihr geſchuldeten Differenzen ſind berloren. Die Gläubiger ſind teilweiſe durch Börſenbürgſchaft ge⸗ deckt. 5 Preuſtiſche Pfandbrief⸗Bank. Nach den gewohnheitsmäßig gegen Jahresſchluß erfolgten Feſtſtellungen ſchätzt der Vorſtand die dies⸗ jährige Dividende gleich der vorigjährigen auf 7% Prozent. Die Umſätze ſind vaturgemäß den allgemeinen Verhältniſſen entſprecheng als im Vorjahre geweſen, jedoch hat die Fortentwickelung des Inſtituls keine Unterbrechung erlitten, da bisher der Abſatz an Emiſſionspapieren abzüglich des Rückkaufs ca. 12½ Mill. Mark und die neuen Darlehensabſchlüſſe ca. 16 Millionen Mark betragen haben. Die durch den Kursrückgang der Emiſſtonen gehabte Ein buße wird reichlich aufgewogen durch höhere Zins⸗ und Provift einnahmen im Beleihungsgeſchäft, ſoie durch die vorteilhaf wertung der flüſſigen Mittel im offenen Markte, mit denen d Vank in nahezu voller Höhe des Aktienkapitals in das neue Jah eintreten wird. Vom egyptiſchen Geldmarkt. Die amerikaniſche Kriſts ver⸗ ſcblechtert andauernd den eguptiſchen Geldmarkt. Trotz der ausge⸗ zeichneten Ernten ſind die Börſenkurſe teilweiſe weſenklich kiefer als während der eigentlichen egyptiſchen Kriſis im Sommer. ** Telearavhiſche Handelsberichte. *„ Mainz, 28. Nov. Der heutige Rückgang der Mainzer Aktienbrauereiaktien wird auf die Schätzung der Divi⸗ dende von 10 Proz. gegen 13 Proz. im Vorjahre zurückgeführt. *„ Frankfurt a.., 28. Nov. Die Hutſtofflager⸗Aktien⸗ geſellſchaft vorm. G. F. Donner⸗Frankfurt a..⸗Niederrad be⸗ antragt wieder 4 Proz. Dividende wie im Vorjahre zu berteilen. * Frankfurt a.., 28. Nov. Die heute verſammel⸗ ten Mitglieder der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Ver⸗ bandes Deutſcher Dekailgeſchäfte der Ter til⸗ branche erklärten ſich debattelos einſtimmig einverſtanden mit den Beſchlüſſen des großen Ausſchuſſes des Verbande vom 24. Nov. betr. weitgehendſte Wahrung der Detailliſten⸗ Intereſſen gegenüber der Vereinigung der deutſchen Sammt⸗ und Seidenwaren⸗Großhändler und werden dieſe Beſchlüſſe in allen Punkten befolgen. 0 * Köln a. Rh., 28. Nov. Wie der„Köln. Ztg.“ aus Newyork gemeldet wird, iſt die Amerfean Silk Company, die mit einem Kapital von 11 Millionen Doll. arbeitet, und Seidenwebereien in Newyork, Pennſylvania und New⸗Jerſey beſitzt, infolge Kreditmangels in Konkurs geraten und unter Zwangsverwaltung geſtellt worden. „ Agachen, 28. Nov. In dem zu der Gelſenkirchener Berg⸗ trerksgeſellſchaft Rothe Erde gehörigen Werke werden vorläufig zwei Feierſchichten wöchentlich eingelegt. 15 » Dortmund, 28. Nov. Die Königsborner Bergbau⸗Aktien geſellſchaft für Bergbau, Salinen⸗ und Soolbad⸗Betrieb ſchätzt die diesjährige Dividende auf 18 Proz.(gegen 12 Proz. im Vorjahr) „Hamburg, 28. Nov. Die Gläubiger der inſolbenten Ex⸗ portfirma W. M. Böhm u. Co. haben ein Arrangemenk auf der Baſis von 20 Proz. abgelehnt. * Newhork, 28. Nod. Die„Republik Jron⸗Co“ nahm betr ſchiedene Anlagen wieder auf.— Die Bundesgerichte inhibieren H.„Frankf. Ztg“ die Durchführung der neuen Eiſenbahngeſetze im Staate Alabama. *Waſhington, 28. Noy.“ Schatzſekretär Cerkel⸗ you gibt bekannt, daß die Zeichnungsliſte für Schuld ⸗ zertifikate geſchloſſen worden ſei und daß Bewerbungen, die nach dem Schluſſe der Liſte am 2. November eingegangen ſind, keine Berüsſichtigung finden können. Die entſchiedene Beſſerung im Geſchäft läßt es ſehr wohl als möglich erſcheinen, daß der Schatzſekretär keine weiteren Zuteilungen als die 6. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Maunheim, 28. Nobemberf (Gehen die Wareupreiſe zurück! Der Reichstag hat ſich in zwei verſchiedenen Interpellationen mit dem hohen Stande der Warenpreiſe beſchäftigt und dabet bor allem den Klagen Ausdruck gegeben, die in Konſumentenkreiſen ſeit Monaten täglich erhoben werden. Die Regierung hat es abgelehnt, durch wirtſchaftliche Eingriffe in das Getriebe von Handel und Wandel auf eine Ermäßigung der Preiſe, ſpeziell der Getreide⸗ und Kohlenpreiſe, hinzuwirken. Das hohe Nivean der Warenpreiſe wurde vielmehr als eine vorübergehende Erſchein ung bezeichnet, die von einem Herabgehen der Preiſe wieder abgelöſt werden würde. Dieſe Behauptung iſt nicht rich⸗ tig, da der kommende Preisfall nicht entfernt der Steigerung der Warenpreiſe entſprechen dürfte. Vielmehr geht in Zeiten des gewerblichen Niedergangs innerhalb einer durch Kartelle ve⸗ herrſchten Produktion der gehobene Preisſtand aus einer Periode der Preishauſſe nur in ſeltenen Fällen ganz verloren. Viel wichtiger wäre es geweſen, in den Debaten darauf hinzuweiſen, daß ſeit September die Preishauſſe am Warenmarkt einen Stoß erlitten hat, der ein weiteres Abgleiten der Warenpretſe ver⸗ muten läßt. Der Warenpreisindex, berechnet unter Beruckſichtig⸗ ung des Verbrauchs der für die Volkswirtſchaft wichtigen 17 Waren, ergibt für den Monat Oktober einen allerdings ſehr ge⸗ kingen Rückgang. Die Verbrauchseinbeit koſtete nach den No⸗ Kerungen im Großhandel 6194,09 Mark gegen 6222,01 Mark im September des laufenden Jahres. Was aber noch wichtiger iſt als dieſe abſolute Abnahme gegen September, das iſt die ſeit Auguſt zu beobachende Abnahme der prozentualen Verteue⸗ rung gegenüber dem Vorjahr. Die Preisſteigerung ſetzte im April mit einer Verteuerung des Verbrauchs von 6,90 Prozent egen den Pavallelmonat 1906 ein, und erhöhte ſich in ſtürmiſcher Veſſe ſchon im Mai auf 11,71 Prozent. Sie erreichte im Juli mit einer Steigerung von 18,47 Prozent den Höhepunkt im lau⸗ fenden Jahre. Schon im Auguſt fiel die Steigerung auf 10,90, im September auf 9,62 und im Oktober auf 8,80 Prozent. Dieſer Umſchwung gilt freilich zunächſt nur für den Großhandel, aber es iſt keine Frage, daß ihm auch im Kleinverkehr Rechnung ge⸗ kiagen werden muß WMenn nun auch die Freskurve am Waren⸗ märkt wieder zurückgeht, ſo täuſche man ſich doch nicht über den Grad dieſes Rückganges. Für den Durchſchnitt des Jahres 1896 ſtellte ſich die Inderziffer auf 4 606,30; ſie erhöhte ſich bis 1900 guf 5334,16, alſo während des Aufſchwungs um annähernd 16 Prozent. Die Reaktion der folgenden Jahre brachte dann eine Prmäßigung der Warenpreiſe, indem die Indexziffer bis auf 166,28 im Jahre 1902 zurückging. Die Steigerung hatte 16 Prozent betragen, der Rückgang dagegen machte auf das Jahr 1896 bezogen nur 3,4 Prozent aus. Mehr als 12 Prozent von der Steigerung der Aufſchwungsjahre wurden in die neue Hauſſe⸗ periode mit hinübergenommen. Dieſe Erfahrung ſpricht denn doch ſehr ſtark gegen die Anſicht, als ob es ſich bei den hohen Warenpreiſen nur um eine vorübergehende Erſcheinung handle. * A*** Kursblatt der Mannbeimer Produktenbörſe vom 28. November. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Ko. bahnfrei bier. Weizen pfälziſcher 28.25.—. Ruſſ. Futtergerſte 18.28—. „ Rheingauer—.——.— aſfer, bad. 19.50——. „norddeutſcher—.——.—afer, norbd. 19.50—19 75 „ Luſſ. Azima 26.——26.50 Hafer ruffſcher 20.——20.50 Auka, 25.75—96.—„amerik. weißer— „ Theodoſia 28 50.—26 75 Maſsamer.Mixed „ Taganrog 25.75—.28.25„ Donau 16.50.— e, Sarxonska——U—„ La Plata 1650—.— kümäniſcher 2575—26.25Koblreps, d. neuer 3 % A. Winter 24.75—25.— Wicken 11— „ Manitoba]—.———.— Kleeſamendeutſch.1 128—— „ Walla Walla—.——. 15„ IT 120—— „ Kanſas 25.50——.—„Luzerne 185—— „Auſtralier—.—.—„ Provene. 140—145 „ La Plata 9—„Eſparſette 32.— 85.— zernen 28.25——— Lelnzl mit Faß 51.——.— Roggen, pfälzer neu 21.25—.— üböl in Faß 84.—.— „ ruſſiſcher 22.25——.—[Backrüböl 86.——.— „ rumäniſcher—.— Spiritus, La. verſt. 100 0% 141.50 „ Rorddeutſcher—————„ J7hber unverſt. 71.50 „ amerik. 56.— Gerſte, hierl. 20.75—21.— roh 70erunverſt. 85/2% 69.— 85 zor 20.75—21.25„ 9 er„ 85/% 54.— Herſte, ungariſche Nr. 00 0 1 2 8 4 eh! U 3 4 ee 35.50 34.50 33.50 3975 32.— 30.— Roggenmeh! Nr. 0) 32.50 10 80.50. Getreide ruhig. Mannheimer Effektenbörſe vom 28. November.(Offizieller Bericht) Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 186.—Ir. Merger, Worms 98.——— GeumbteSveneröo n——-m r. v. Oertae—.— 83 Pfälz. Bauf— 100. Nf. Preßß.⸗u. ptfabr.—. 161.— Pfälz. Hyn.⸗Bank.— 189 75] Transvort Pi. Sp.⸗ u. Kdb. Band.—.— 139 5/ u. Verncherung. Nbein. Kreditbank,—.— 137— n. c,G. Röſch. Seelr. 88.— Rhein. 1155 190.7 Mannb. Dampfichl. 63.——.— 7 5 3 97.——— en rancong cke und Pfälz. Judwigs— 20. c Mitverſ..⸗A. vm. 5 2 e—.— ee 580.— 7 5 — 132. 8 ercurran! 1840 Hellbr. Straßenbahn 77.— 75.- Fontinenial. Nerſ. 420.— 415. Ehem. Induflrie. Mannßh. Nerſſcherung 485.—— .G..chem, Iuduffr..——.—Perru. Verſich.⸗Geſ.—.— 480.— Bad. Aern n. Sodastr. 685.———Pürtl. Trangv.⸗Verſ. 650.——.— Them. Wab. Wofdendg. 177— tduklrie. Merein hem. Fabriten—.— 811.⸗. f. Seflinduſtrie 188.— ———.— Verem D. Oelſabrtken—.— 131 25 0 Weſt..⸗W. Stamm 208.——. Nngler'ſche Mſchfbr. Emaillirfbr. Kirrwell.——— „.Vorzug 105.50—.— emafllw.iaitammer—.— 91.80 aneneten. ſetiinger Svinneref 108.— Bad. Brauerei 106.50—. Hüttenß. Spinnerei Binger Aknenbierbr.—.——.— farler. Muchinenbau— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—— 260.— Näbmfpr. Hatd n. Nen 269 50 Eichbaum⸗Braueret 186.——— oſtß. Cefl. u. Papferf, 289 75 1 3— 96—[Mennh. Guen u. Asb. 148.50—. Ganters Br. Frelba. 106.——.—Maſchinenf,. Badenſa 199.— Kleinlein Hekdelberg—.— 190.—Oberrb. Elektruität 27.— Meß eſchmikt 61.——.—Af. Näbm.u. Nabrradf. 115.— udwigst. Braueret—.— 248 Nortl. Hdſbg. 155.— Ind. 124.—. Mannb. Arkenbr. dd. ell br. Waldzof Magbäuſel 121.— „ Mannh. e mctg Deutſchaflat. Bank 199.10 180.8 Die Börſe war heute wiederum ſehr ſtill. Eine Kleinigkeit höher ſtellten ſich die Aktien des Verein Chem. Fabriten, Cours: 811 G. ex Bezugsr., ferner Gutjahr⸗Aktien 85 G. und Zellſtofffabrik Wald⸗ hof 322 G. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 28. November.(Schlußkurſe.) Nuſſennoten 214.75 214 75 f ohmpbarden 27.20 27.10 40% Ruſſ, Mul. 1902 79 80 79 90 Fanada Pgeifte 143 70 143 60 31½%% Pachsan. 93.10 93.10[ Samburg. Vackef 114 50 114 70 3% Nelchsauleſhe 82.90 828 Nordd. Vloyd 104.— 104 30 40½% Bad. St.⸗Anl. 99 60 99.90] Dynamit Fruſt 152 90 152 75 31½ B. St. Obl. 1900—.— 92.60 gicht⸗ u. Kraftanl. 109.50 179.70 3½0% Nayern 9180 92.— Rochumer 196 50 196 60 4a% Heſten 91.10 90.9][ onfoftdafſon„5„ 30% Heſſen 80 60 80.60] Porfmunder 556 70 55 80 gen Sachſen 83.10 83 10 Welſenfirchner 193 50 194.1% 4⁰% Pfhbr. Nh. W. B. 97— 97.— Harvener 195 50 197 10 50% Chineſen 99.25 99 40 Sißernia———— 4% IFtallener——— Förder Bergwerfree———. 4½ Javaner(neu) 88 10 87.25 Kgurabiltte 217.60 217.70 1860er Loie 148— 148 25 Roßnir 172— 171.50 4% Pagdad⸗Anl. 82.50 82.10 Pißeck⸗Montan 194.40 198.60 dtredlfenen 176 90 198.20 wurm Nenter Anikin Treytom 383.— 384 70 Braunk.⸗Brik. 157.— 156 50 D. Steinzeugwerke 241.— 241.— Diiſſeldorfer Wag. 30.— 299 70 Rerk. Aärk. Ban! 152.20 152.50 Renl. Handels⸗Geſ. 151.70 152.50 Darmſtadter Banf 124.— 124˙8 Deutſch⸗Aſtat. Bank 130.— 180.50 Deutſche Bank(alt) 224.— 225.50 Elßerf. Farben(alt) 665— 066.50 1„(ſg.)—.——½½Heſtereg. Alkaliw. 202 50 203.— Disc.⸗Komniandit 168.— 169.10 wollközameret⸗Akt. 140 10 14.10 Dregdner Bank 137.10 187.50 Chemiiche Fharlot. 190 70 190 50 Nhein. Kreditbank 136.50 136.50 Tonwaren Miesloch 102 5 102 50 Schaafſtz. Bankv. 135.— 135.— Zellſtoff Waldhof 328 70 380.— Lübeck⸗Büchener—.— 178 50 Cellulote Koſtheim 237 50 234— Staatsbabhn 141.50 142 70 RNüttgerswerken 189.70 140.70 Privat⸗Discont 7% W. Berlin, 28 November.(Telegr.) Nachbörſe. ſcredit⸗Aktien 197.80 1 Staatsbahn 142.20 142.70 Diskonto Komm. 168.70 169.20 Lombarden 27.— 27.— Londoner Effektenbörſe. London, 28. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe, 3% Reichsanleihe 81½ 81½¼ Southern Pacifte 69½% 705/ 5 eſ% Chineſen 109½ 100— Chicago Milwaukee 100— 99 4½% Chineſen 94— 94½ Denver Pr. 53— 55— 35%%% Conſols 825/16 82½6 Atchiſon Pr. 82— 83— 2% Italiener 102/, 102 ½¼ voutsv. u. Nafhv. 92— 92— 4% Griechen 46%½ 46 Union Pacifie 116½% 114˙ 3% Portugieſen 61%½ 60½ Unit. St. Steel com. 24% 24½ Spanier 91% 1,„ pref. 84½ 85½¼ 5 Türken 91½ 91% Ektebahn 4% Argentinier 80/ 82½ Tend.: feſt. 3% Mexikaner 32— 32— Debeers 171 16½ 4% Japaner 83˙% 839lChartered 55 15 Tend. feſt. Holdftelds 3½%%½ Ottomanbank 17½¼ 17½Randmines 5— 5— Rio Tinto 67½ 68—Caſtrand 3½% 37% Braſilianer 79.— 79— Tend.: feſt. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank Diskont 7½ Prozenk. Wechſel. 27 28 27. 28. Amſterdan: kurz 169.25 169.20 aris kurz 81.40 81.45 Belgien„ 81.306 81.40 Schwelz. Pläte„ 81.15 81188 Jalten 81.366 81.40[t„ 84.816 84 825 Bondon„ 20.59 20.505 Napoleonsd'or 16.29 16 29 4 lang 20.57—.— Privat⸗Diskont 6¼5 Staatspapiere. A. Deutſche 28 27. 28. 31½% Dſch.Reichsanl 93.05 92.90 vamaulivaß 95.60 95 60 1„„ 82.85 82.95 aulgaren 95.75 95.— 21½ pr. fonſ. St.Anl 98.55 93.20 deh, Griechen 1800 47.— 47.40 9*„ 89.80 88.— kalten. Nente—.— 108.10 3 bab. St.⸗AH.„ 99.50 93.77 4u½, Oe. Silberr. 97.85 97.70 1 bad. St.⸗Obl. fl 95.20—.—41½„ Paplierr.——. ga%%„„ M. 92.10 92.40 Oeſterr. Goldr. 96.50 96.60 4%„„ 00%———. 8 Portg. Serie 1 59.75 60.6 3 bayer..⸗B.⸗A. 101— 100.953 dto. III 60.— 60.75 3iſ, do. u. Allg.⸗A. 91.70 91.90 4½ neueRuſſen 1905 92.85 92.95 8 5 82.55 82.50 Ruſſen von 1880 77.50 78.30 4 Heſſen 99.90 99.70 ſpan. ausl. Rente———.— 3 Heſſen 80.80 80.97[i KTärken v. 1908 87.30 87.— »Sachſen 83.10 88.10 Türken unif. 92.90.20 31½% Mh. Stadt⸗A.o5 90.10 90.50 4 Ungar. Goldrente 92.— 92.20 4„ Kronenrente 91.80 92.10 7Ag.. Gold⸗A. 1887-— eran, 1898 93.20 98.½0 Verzinsl. Loſe. yyter uniſtzirte.— Oeſt. Loſe v. 1860 148.20 148.20 Mexikaner äuß. 94.50 4% 5 inn Aktien induſtriell⸗r Anternehmungen. Türkiſche Loſe 148.— 148.20 NN Rad. Zuckerfabrik 121.— 121.30 Ner, Kunſtſeide 224.80 242.80 Süüdd. Ammob. 88— 90.— ederw. St. Ingbert 63.— 68— Slchbaum Mannh. 136.— 180.— Sypſcharz 118.—118— Mh. Akt.⸗Brauere! 137.— 187.— Walzmüßle Ludw. 162.— 162.— Barkakt. Zweſbr. 101.20 101.20 vaßrradw. Kleyer 260.20 262.— Weltz z. G. Speuer 81.——— Maſchtnenf. Hilbert 84.20 83.— Cementw. Heldelb. 185.— 155306 Waſch. Arm. Nlein 112.— 112.— Cementf. Karlſtadt 123.90 124— Waſchinenf. Baden. 194.80 198,60 Mad. Ankinfabrik 520.25 522.40 Dürrkapp 8327.—— Ch. Fbr. Griesheim 235.— 235.— Machnf. Gritzner 218.— 218.50 werk 440.— 489.80 Ffän. Nätbmaſch. Berein chem. ahritk.—— Rößrenkeſſelfabrik Shem, Werke Albert 407.-— 412.— vorm. Dürr& Co. 38.— 38.— Drabkinduſtwdie 124..124.— Senellpef. Frkthl. 188.— 188.— Mecumul.⸗F. Hagen—.——— Delfabrik⸗Aktien 129.50 129.50 Aee. Böſe, Berlin 69.80 69.80 Schußfab. Herz Frkf. 122.50 122.50 Ullg. Elk.⸗Geſellſch. 105.75 197.— Südd. Kabelwerke 125.— 125.— Lampertsmühl 75.— 75.— Latzmeyer 112 80 112.75 Kammg. Kaiſersl. 180.— 180.— AAtr. Geſ, Schuckert 98.80 93.70 Allg..⸗G. ie Seilinduſtete Wolff 136.— 135.— Zelkſtoff Waldhof 328.50 882.— mens 164.40 164.50 Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien Hadiſche Bank 135.80 188;.80 Oeſterr.⸗Ung. Bank 127.50 127.50 Berg u. Metallb. 118.75 119.— Oeſt. Länderbank 102— 102.— Derl. Handels⸗eſ. 152.40 152.80„Kredit⸗Anſtalt 197.10 198.70 Comenf. u. Digk.⸗B. 106.10 108.80 Bank 100.— 100.— Darmſicdter Bank 124.90 1285.20 g. Hyp.⸗Bank 189.— 189 Deukſche Bank 225 70 225 70 Preuß. Hypottzenb. 106.50 106.80 Deu ſche Reichsbk. 154.08 184.65 MNhein. Kreditbank 187.— 187.— Rhein.. M. 199.50 190.50 89 ankver, 135 65 138.— Südd. Bank Mhm. 109 50 110.— Wiener Bankver, 129.50 130 20 Bank Ottomane 136, 186.50 D. Sſfekten⸗Bank 101.90 101.0 Disconto⸗Comm. 168 70 169 40 Dresdener Jen! 188 20 187.80 Frankf. Huv.⸗Bank 195 50 195.— Frkf. Hun.⸗Eredztv, 152.60 152.6 Naxionalbank 218.60 114.10 Pfandbriefe, Prioritäls.Opligationen. re 4% Frk. Hyp.⸗Pfbb. 98.— 98.—le, Pr, Pfbb. unk. 15 67.50 97.50 47%.K. B. Pfobr.o3 98.— 98.—40%„„„ 17 98.25 998.25 1%„ 1910 28.00 98.60% ½%„ 5„ 14 94.— 84.— 4% Pf. BypB. Pfoßb, 98.40 98.40 34½„ 91.30 91.80 91.50 91.5,3%/ Pr. Pföbr⸗Bk.⸗ 51% Pr. Bod.⸗Kr. 90.— 90.— Kleind. b 04 95,10 98.10 4eh Etr. Bd. Pfd. vgo 97.20 97.20 3½ Pr. Afdbr.⸗Bk.⸗ 4% 20 Hyp.⸗Ufd.⸗Kom.⸗ „uünk. 09 97.20 97.20 Obl. unkündb. 12 92.— 92.— 4%„ Pfdbr..o! 40% Pr. Pfobrf.⸗B. unk. 1o 27.80 97.80 Hyp.⸗Pfd. unt. 1917——. 4%„ Pfdbr..03 40½.H, B. Pfb. o3 97.78 97.78 unk. 12 97.70 97.70 4%„„„ 1907 97.75 97.78 4½„ Pfdbrw.g6 40%„„„ 1912 28.— 88. 80 u. 84 90.20 90.20 le%„„„ 1917 99.— 99.— 3½ Pfd.%8 90.20 90.20 u„„„ alte 90.— 80.— 4%„ Com.⸗Uhl. z½„„„ 1904 20.— 90.— v.. unk 10 98.90 98,50 ½„„„ 1914 91.— 91.— 3%„ Com.⸗Obl. 31½ Rh..⸗B. C. O 92.25 92.25 v. 1891 92.— 92.— te N. W. B. C. B. 10.10 97.10 3%„Com.⸗Obl. 44%, Pf. B. Pr.⸗Obl. 98.90 99 90 v. 96/06 92.— 92.— 10½ Pf. B. Pr.⸗O. 91.50 91.25 4% Pr. Pfdb.unk. 0) 97.— 97.— ½ Ftal.ſttl.g. C. B. 69.80 69.80 %%„ 12 9780 97.8 4%„„„ 14 97.60 87.6] Nannh. Verl.⸗G.⸗A. 488.— 465.— Frankfurt a.., 28. November. Kreditaktien 199.—, Staats⸗ bahn 142.), Lombarden 27.20 Egypter—.—, 4% ung. Woldrente 92.—, Gotthardbahn—.—, Disconto⸗Commandit 169.50 Laura —.—. Gelſenkirchen 193.75, Darmſtädter—.—. Handelsgeſellſchaft 153.10, Dresdener Bank 138.50, Deutſche Bank 225.90, Bochumer 197.— Northern—.—. Tendenzi feſt. Nachböypſe. Kreditaktien 198.70, Staatsbahn 142.—, Lombarden 27.10, Disconto⸗Commondit 169.— * S8* Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 28 November 1907. Proviftonskrei! DD—.—.....ñ̃ñ̃88ʃ— Wir ſind als Selbſtrontrahenten„Ber, Kau ſer käufer unter Vorbehalt: 00 05 U .sH. füir Müthlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 12⁰— Atlas⸗Vebensverſ.⸗Geſ., Ludwiashafen M. 3090— Badiſche Feuerverſtcherungs⸗Bank— M. 240 Radſſche Jiegelwerke,.⸗G., Brſihl 48—— Benz& Co., Rhein. Gasmotoren, Mannheim 178— Brauereſgeſellſchaft norm. Karcher, Emmendingen— 24 zfr Rruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 95 5 Bſtrgerbräu, Ludwisshafen— 280 Ehmiſche Fabrik Heubruch— 58 zfr Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, g 5 25⁰0 + 4 8285 Tabr Gebr. Akt.⸗Geſ. Virmaſens 144 5 Filterfabrik En inger, Worms 288 Mink, Eſſen⸗ und Rroncegſeßeret, Mannheim 90— Frankenthaler Keſſelſchmiede 975b5ÿ— Fuchs Waggonfabrik, Heidelberg 155⁵— Herrenmüßle vorm. Gen: Heidelberg 116— Lindes Efsmaſchinen 182 180 Linoleumfabril, Maximilfansan. 119 5 Lothringer Baugeſelſſchaft, Metz 85 Luriſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 11⁰— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 340— Masbacher Akiienbrauerei vorm. Hübner 97— Neckarſulmer Faßrrad— 153 Pfälziſche Müßlenwerke, Schifferſtadt— 122 Pheinau Terrain⸗Geſellſchaſt— 108 fir Aheiniſche Automobil⸗AMeſellſchaft.⸗G. Mannheim 120 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine M. 25“— Mheinſſch Schuckert Mannheim 11⁰0 55 Rheinmſiblenwerke, Manns— 50 Rheinſchiff⸗A.⸗A, vorm. Nendel, Mannheim 115— Rombacher Portland⸗Cementwerke 12⁴ 2 Stahlwerk Mannbeim 115— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 79— Süddentſche Kadel Mannbeim, Genußſcheine—. 105 Unionwerke,.⸗G., Jabriken f. Brauerel⸗Einrichtungen— 186 Untonbraueret Karksruhe— 62 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim— MN. 380 Waggonfabrik Raſtatt 10⁵— Waldhof Babngeſellſchaft 3985 70ffr „ Immobiltengeſellſchaft 8 65 zft Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 87 365— Zuckerfabrik Franken thal 350 5 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: ee für Kunſt. Feuilleton und Vermiſchtes: Alfred Beetſchen: für Lokales, Propinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret G. m. b..: Direktor Eruß Mäller. —.——— „FFF Saalbau Job.Plassen Tüm. Hethode. Auszetohnungen, Nontag, 2. Desör. eröffnen wir neue Hurſe. Herren an Damen erhalten in kurzer Feit eine ſchöne Gafl. 16.) oder Ausbildung in der Anfang 8 Uhr Ae. Premlere Das Mädchen mit der Zremse Eine fidele Geschichte mit Gesang in 3 Akten v. Moritz m. 12 m. Abſchl.J 8 Maschinenschr, 8 Goisthövel. der Musik y C. Nöhren. W 1I haglaublicher s5s%s-Laden Tackerfolg 111 mit 5 Schaufenn. t. pr. 1. — ̃ Riegenſchaſtsagentar F 8, W. nbennement; 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ dufſchlag M..91 pro Quartel. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate; Die Kolonel⸗Zeile 28 Pfſtz Auswärtige Inſerate, 80„ Die Rellame⸗Zeile„ 1 Marl Expedition Nr. 218. Nr. 236. Donnerstag, den 28. November 1907. 117. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Fözderung der Fiſchzucht betr. Nr. 152 801 J. Um die Metzung der einheimiſchen Ge⸗ wäſſer mit Bachforellen 5 fördern, hat das Gr. Miniſterium des Innern auch in dieſem Jahre mit dem Badiſchen Fiſch⸗ verein und dem Badiſch⸗Unterländer Fiſchverein eine Ver⸗ einbarung getroffen, wonach ſie für die eſitzer u. Pächter badiſcher Fiſchwaſſer den Bezug von angebrüteten Bach⸗ ſorelleneiern oder von Bachforellenhrut zu dem ermäßigten Pieiſe von 3 Mk. und von 5 Mk. für das Tauſend ver⸗ mitteln werden. 11713 Dieſe Bermittlung wird geſchehen: a) durch den Vorſtand des Badiſch⸗Unterländer Fiſch⸗ vereins in Neckarbiſchofsheim für die Beſitzer und Pächter von Fiſchwaſſern in den Kreiſen Heidelberg und Mosbach, b) durch den Vorſtand des Badiſchen Fiſchvereins in Freiburg, für die Beſitzer und Pächter von Fiſch⸗ waſſern in den übrigen Kreiſen des Landes. Die Beſitzer und Pächter von Fiſchwaſſern, welche von dieſen Gebrauch machen wollen, haben wegen des Bezugs von Eiern ſpäteſtens bis zum 15. Jannar .3. des von Brut ſpäteſtens bis zum 15. Februar E. Js. an den Vorſtand des betreſſenden Fiſchvereins eine ſchriſtliche Beſtellung zu richten, in welcher unter Bezeich⸗ nung der Stückzahl der gewünſchten Forelleneier oder Forellenbrut die Erklärung abzugeben iſt, daß der Be⸗ Raaer ſich verpflichtet: „Die empfangenen Fovelleneier in einer badiſchen Fiſchbrutanſtalt erbrüten zu laſſen und die daraus gewonnene oder die vom Verein unmittelbar bezo⸗ gene Brut vollſtändig in ſeine babiſchen Fiſchwaſſer 11 0 de ee er uf Gru a rags in das betreffende Gewäffer einzuſetzen hat; 5 „falls er die eine oder die andere Verpflichtung nicht erfüllt für jedes Tauſend der empfangenen Eier oder Brut 5 Mk. oder 7 Mk.— ſtatt 3 Mk. oder 5 Mk.— an die Kaſſe des betreffenden Fiſchvereins zu be⸗ zahlen. Der Beſteſlung iße eine bürgermeiſteramtli B. wigung anzuſchließen, daß de Beſteller Beſther 8 von beſtimmt zu bezeichnenden badiſchen Fiſchwaſſer Fuar den Fall, daß die Geſamtzahl der beſtelten Eier 1000 000(beim badiſchen Fiſchverein) und 400 000(peim Badiſch⸗knterkänder Fiſchverein) überſtegen ſollle, bleibt Herabſetzung der beſtellten Mengen Für bädiſche Fiſchwaſſer, die ſich für die Beſetzung mit ee Neonerg eignen, kann den ingungen auch R ee e Weeen e n ee zu er lung hierauf hat ſpäteſtens bis zum au erfolgen. Die ſchriftliche Beſtel⸗ 1. März Js. Maunßeim, den 20. November 1907. Großh. Abt. II: 8 2 Bekanntmachung. Die Herſtellung der Plinauſtraße zwiſchen Angel⸗ und Belfortſtraße im Stadtteil Neckarau betr. Nr. 48 888 J. Der Stadtrat hat vorbehaltlich der Zu⸗ iug des Bürgerausſchuſſes in Ausſicht genommen, Slraße herſtellen zu laſſen, ſuwie die Angrenzer zur Tragung der Herſtellungskoſten nach Maßgabe der vom Bürgerausſchuß aufgrund des Ortsſtraßengeſetzes bezw. der VBollangeverordnung hierzu aufgeſtellten„Allgemeinen Grunßfätze“ und nach Maßgabe des Voranſchlags ſowie der Liſte der beitragspflichtigen Angrenzer beizuziehen. Es werden daher die in den§§ 3 und 4 der Vollzugs⸗ verordnung vom 4. Auguſt 1890, betr. die Leiſtung der An⸗ ſtößer bei Herſtellung von Ortsſtraßen, vorgeſchriebenen Vorarbeiten und zwar: 30086 8) der detailltierte Ueberſchlag des Aufwands, zu deſſen Beſtrettung die Grundbeſitzer beigezogen werden 5 ſowie die Liſte der beitragspflichtigen Grund⸗ er, b) der Straßennlan, aus welchem die Lage der ein⸗ ſchlägigen Grundſtücke zu erſehen iſt, Js. m⸗ während 14 Tagen vom Montag, den 2. Dezember ds. ab im Kaufhauſe ier, Stastraſsregiſtratur, 6. Stock, 3 mer 110, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur Kenntnis der Beteiligten daß etwaige Einſprachen während der gleichen 1Atägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bürgermeiſter⸗ amt hier geltend zu machen ſind. Maunheim, den 21. November 1907. Bürgermeiſteramt: von Hollander. Bekanntmachung Den Verkauf von Arbeiterbadekarten betr. Nr. 42 619 J. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis daß dem Arbeiterfekretariat, F 4, 8 und der Geſchäftsſtelle des katholiſchen Volksbüros für Mannheim und der Pfalz mit ſofortiger Wirkung der Verkauf von Arbeiterbadekarten übertragen wurde. Der Verkauf der Karten erfolgt innerhalb der bei den genannten Stellen ſeſtgefetzten Geſchäftsſtunden gegen Be⸗ zahlung von 20 Pig. pro Stück. Die Arbeiterbadekarten werden bis zu 3 Stück an ein⸗ zelne Perſonen abgeſtenwekt abgegeben, dürſen aber nur bon den Abholenden ſelbſt oder von deſſen auf den Karten enau bezeichneten Perſonen, mit dem Abholenden in häus⸗ licher Gemeinſchaſt zuſammenlebenden Familienangehörigen benützt werden und haben eine Gültigkeitsdauer Tagen. Der Umtauſch der ungültig gewordenen Karten iſt ge⸗ ſtattet und wird von den ausgebenden Stellen vorgenommen. Maunheim, den 16. November 1907. Bürgermeiſteramt: Ritter. Sauter. „Schieß. Nergebung von Auffüblungsarbeiten. „15 199 1. Die Lieferung, Beifuhr und profilmäßige von en. 8700 cbm Fünboden für die Anſchüttung der Speyererſtraße ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem Dieibauamt, Litra L. 2, 9 zur Einſicht auf und können An⸗ Bot lare und Maſfſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Bervlelfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auf⸗ ſchriſt verſehen dem Tiefbauamt bis zum 80989 Wountag, den 9. Dezemtber 1907, vormittags 11 Uhr einzuliefern, wofelb die Eröffnung der eingelauſenen An⸗ Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtatt⸗ n Wird. Nach Eröffnung ber Verbingung sverhandlung ngebote nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt: 6 en, Mannhelm, den 21. November 1907. Sästiſches Tieſbauamt: Eiſenlehr. ein⸗ Bekauntmachung. Die Reichs⸗Viehzählung am 2. Dezbr. 1907 betr. Auf Anordnung Großh. Staatsbehörde hat eine Zäh⸗ lung des Viehſtandes am Montag, den 2. Dezbr. 1907 ſtattzufinden. Mit der Vornahme der Zählung wurde die hieſige Schutzmannſchaft betraut. Wir bitten die verehrliche Einwohnerſchaft, die Herren Zählungskommiſſäre in ihren Erhebungen durch ſachgemäße Auskunftserteilung zu unter⸗ ſtützen. Mannheim, 27. Nov. 1907. Statiſtiſches Amt: Dr. Schott. 30584 Bekauntmachung. Einfangen herrenloſer Hunde betr. Eingefangen und bei Emil Schwebler, Seckenheimerſtr. 24 hier, untergebracht 1 herren⸗ loſer Hund. 11715 Race: Dackel, Farbe: ſchwarz. Geſchlecht: männlich. Mannheim, 27. Nov. 1907. Großh. Bezirksamt, Polizeidirektion. Stkanntmachung. Einfangen herrenloſer Hunde betr. 11714 Eingefangen und im Tier⸗ aſyl hier untergebracht 3 her⸗ renloſe Hunde, Race: 1 Reh⸗ pinſcher, Geſchlecht weiblich. Race. 1 Dackel, Farbe: ſchwarz u. braun, Geſchlecht: männ⸗ lich. Race: 1 Boxer, Ge⸗ jchlecht: männlich. Mannheim, 27. Nov. 1907. Gr. Bezirksamt: Polizeidirektion. Koukursverfahren. Nr. 8152. Ueber das Ver⸗ mögen des Hauſierers Hirſch Drobner in Mannheim, 6 6, 25, wurde heute nach⸗ mittags halb 6 Uhr das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Rechtsanwalt Dr. Hart⸗ mann hier. Konkursſorderungen ſind bis zum 28. ezember 1907 bei dem Gerichte anzumelden. Zutzleich wird zur Be⸗ ſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und ein⸗ tretenden Falles über die in § 132 der Konkursordnung be⸗ zezeich eten Gegenſtände auf Donnerstag, 19. Dez. 1907, vormittags 9 Uhr, ſowie zur Prüfung der ange⸗ meldeten Forderungen auf Donnerstag, 16. Jan. 1908, vormittags 9 Uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte, Abteilung II, Zimmer Nr. 111 Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchul⸗ dig ſind, wird aufgegeben, ner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forder⸗ ungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedi⸗ gung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 28. Dezember 1907 An⸗ zeige zu machen. 11709 Mannheim. 27. Novemb. 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts II. Stalf. Bekanntmachung. Ausbruch der Schweinepeſt in Viernheim betr. Nr. 155 5741J. Wegen Aus⸗ bruch der Schweinepeſt unter den Schweinen des Johann KFiß III zu Viernheim iſt Gehöftſperre angeordnet wurden. 11712 Mannheim, 22. Nov. 1907. Gr. Bezirksamt, Abt. III. Dr. V. Pfaßf. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Band VI,.⸗Z. 32, Firma „Reſtaurant zum Ziller⸗ thal, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde heute einge⸗ tragen. Durch den Beſchluß der Geſellſchafter vom 25. No⸗ vember 1907 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Die Geſellſchaft wird durch einen Liquidator vertreten. Als Liquidator iſt beſtellt: Joſef Bader, Bank⸗ beamter in Mannheim. 11711 Mannheim, 26 Nor. 1907. Gr. Amtsgericht I. Konkurſe. Das Konkursverfahren über das Verwögen der Firma Julius Vock erſte Mann⸗ heime Kiſten⸗ und Leiternfabrik in Maunheim wurde, nach⸗ dem die Zuſtimmung ſämt⸗ licher Gläubiger, welche For⸗ derungen angemeldet haben, beigebracht worden iſt, mit Beſchluß des Geuichts vom 25. ds Mts. eingeſtellt. Mannheim. 26. Nov. 1907. Der Gerichtsſchreiber Gr. Aumtsgerichts XIV. Gieſer. 11710 Der unterm 13. Nov. 1907 gegen den Rekruten Anton Peter Joſef Gußner er⸗ laſſene Steckbrief wird hier⸗ mit zurückgezogen. 11708 Mainz, 27. Novbr. 1907. Foerſter, Major z. D. und Bezirks⸗ Commandrur. Getrocknet. Obſt Gackopſt) neue Dampfäpfel neue californiſche Birnen neue türkiſche Zwetſchen per Pid. 35 und 40 Pfig. franzöſiſche Brünellen Aprikoſen gemiſchtes Obſt empfiehlt 55875 J. H. Kern, C 2, lI. 8 Datentaritlich geschützt. Wilhelm Müliler, nichts an den Gemeinſchuld⸗ 9 noch einige beſſere Kunden au Off. unter Nr. 15287 an die Exp. Ceen faden Fräulein für ſchriftl. Arbeiten z. ſof. Eintritt geſucht. 15 1, K, 1. St. 55373 Tuücht. Haus⸗Schneiderin nimmt Tüht. Shnelderinnen geſucht. 85871 L. Kiſcher⸗Kiegel, Da enkoufektionshaus. zur Haushaltung zu 2 größeren welches auch etwas Klavier ſpielen kann. Näheres in der Erped d. Bl. Tich. Waſchn und eſucgt Stephanienpramenade 17 pl. r. 15240 5 Genen per ſofort ſchön möbl. 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Oktober 1907 folgenden rechtskräftig ge⸗ wordenen 3008 Beſcheid erlaſſen: „Die Abänderung der Bau⸗ und Straßenfkucht der mit Beſcheid vom 23. Oktober 1902 feſtgeſtellten Straßen⸗ einmündung bei Grundſtück L. B. Nr. 16 801 auf der Südſeite der Neckarauerſtraße wird hiermit dem Antrag der Stadtgemeinde Mannheim vom 8. Auguſt 1907 ent⸗ ſprechend genehmigt.“ Dies wird mit dem Anfügen zur allgemeinen Keunntnis gebracht, daß der Plan vom 28. November 1907 ab während 14 Tagen im Kaufhaus dahier, 3. Stock, Zimmer Nr. 110 zur Einſicht offen liegt. Mannheim, den 25. November 1907. Bürgermeiſteramt: Martin. 55370 mit all. Zubeh. per 1. April 1908 5 Stauch, Baugeſchäft, Ludwigs. 85 2 Hihs., 1 Tr., mbl. Zim. a auſt. Frln. zu v. 82ʃ — 3 Tl. ſwon böllert. B 65 9 Zim. ſof. zu vm. 1. F, öfe e — 0 35 Zinmer zu vm 15240 5 55˙½% 2 Tr. gut mbl. Zhir. 603, 32 zu veim: 15246 Aphornstrasse 41 Ichloss- Brunnen Gerolsfein . Tafelgetränk ersten Ranges. 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Oktober 1907 folgenden rechtskräftig ge⸗ wordenen 90887 Beſcheid „Auf Antrag der Stadtgemeinde Mannheim wird die Bau- und Straßenflucht der Berbindung sſtvaße zwiſchen der Gabelsberger⸗ und der Stolzeſtraße auf der Nordſeite des Kinderſpielplatzes in der Schwetzinger⸗ ſtadt hier gemäß den vom Bürgermeiſteramt vorgelegten Plänen vom 10. Mai 1907 für feſtgeſtellt erklärt.“ Dies wird mit dem Anfügen zur allgemeinen Keuntnis erlaſſen: gebracht, daß der Plan vom W. November 1907 ab während 14 Tagen im Kaufhaus dahier, 3. Stock, Zimmer Nr. 10 zur Einſicht offen liegt. Mannheim, den 25. November 1907. Bürgermeiſteramt: Martin. Stuttgarter Lebensversicherungsbank a. G. —(Alte Stuttgarter) 2 Gegründet 1854. 6963 Alle UDeberschiisse gehòren den Versicherten. Versicherungsbestand 800 Millionen Mark. Unverfallbarkeit Unanfechtbarkeit Weltpolice Dividende für die Versicherten nach 3 Arten. Da⸗ runter stelgende Dividende nach vollständig neuem System(Rentensystem). 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