do c Fi-AIA Tn AIeHeoe pIiSl + —— rrlee — Rooyens Vley und Rietfontein iſt untrennbar mit Keetmans⸗ T Abonnementz GBadiſche Volkszeitung.)(Mannheimer Volksblatt.) Tclegrumm⸗ Abreſſe 5„Journal Mannheim“, Bring 5 durch die Poſt bez. inel. Poft⸗ Telefon⸗Nummern: Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. aufſchlag M..43 pro OyunNal, Einzel⸗Nummez 5 Pig-· In ſerate: 0 „Die ColonelZeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark 3 1 4 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und umgebung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Narlsruhe. Direktion u. Buchhaltung 1440 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioen 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 MNr. 580. Kolonialfragen. Die Eiſenbahnen Afrikas ſtehen in nächſter Zeit im Vordergrund des Intereſſes. Im richtigen Augenblick bringt daher einige Aufklärung über dieſes Gebiet eine vom Kolonialpolitiſchen Aktionskomitee(im Verlag von Wilhelm Süſſerott, Berlin), herausgegebene Zuſammenſtellung der Grundlagen und Geſichtspunkte für eine kolonjale Eiſenbahn⸗ politik in Afrika, die in den nächſten Tagen erſcheint. Die Arbeit behandelt ſämtliche Eiſenbahnen Afrikas, nicht nur die deutſchen, und weiſt an der Hand zuverläſſigen Zahlen⸗ und Tatſachenmaterials die ungeheure Bedeutung der Eiſenbahnen für Produktion und Handel der Kolonien nach und befür⸗ wortet eine zielbewußte Verkehrspolitik. Der wirtſchaftliche Einfluß der Keetmans⸗ hooper Bahn wird, wie uns von unterrichteter Seite mit⸗ geteilt wird, ſich nicht nur auf das deutſche Gebiet beſchränken. In der Zuſchrift heißt es: In Deutſchland, wie auch in Afrika herrſcht die völlig irige Anſchauung, als ſei die Kalahari wenig beſiedelt. Man würde erſtaunt ſein, wenn man einmal eine Reiſe durch das Molopotal machen würde, das dieſe Wüſte durchſchneidet. Da liegt eine reiche Farm an der andern bis tief hinein in das Gebiet der unzugänglichen Langen Berge. Bisher kam die Verpflegung dorthin teils von Vryburg, ſteils von Prieska. Bei Fertigſtellung der Keetmanshooper Bahn wird das alles weſentlich anders werden. Die Geſchäfts⸗ welt in Upington rechnet nur noch mit dem Handel nach Warmbad, Ükamas und Zwartmodder. Schon auf Eenzam⸗ heid, das nur 120 Km. von Upington entfernt iſt, wird von Keetmanshoop aus verſorgt werden. Das ganze reiche dicht beſiedelte Gebiet zwiſchen dem Molopo, Lange Berge, Van hoop verbunden. Eine Verlängerung der Bahn bis Ukamas und Warmbad würde auch Upington und das ganze Hinter⸗ land von Port Nolloth und eröffnen. Port Nolloth iſt ein noch ſchlechterer Hafen als Swakopmund, die Verladung ſchwierig und teuer, während eine Verlängerung der Bahn De Aar⸗Prieska für die Kapkolonie nicht rentabel werden würde. Die Frachten von Kapſtadt bis Prieska ſind ſchon teuer in⸗ folge der Länge der Bahn und der Umladungen, daß ſie mit der viel kürzeren Strecke Lüderitzbucht⸗Warmbad gar nicht konkurrieren kann. Ich ſchätze, daß etwa 300 engliſche Farmen mit einer Be⸗ völkerung von rund 3000 Weißen und 20—25 000 Farbigen der Keetmanshooper Bahn zugute kommen wird, namentlich, wenn die ohne jede Terrainſchwierigkeiten mögliche Verlänge⸗ rung nach Hasnur bewerkſtelligt wird. Noch ungleich geößer würde der Nutzen der Verlängerung nach Warmbad⸗Ramans⸗ drift ſein. Schwer ins Gewicht zu unſern Gunſten fällt dabei der Umſtand, daß der Oranje bei Upington ſchwer paſſierbar iſt, wenn Hochwaſſer eintritt. Die Herſtellung einer Brücke würde dort faſt unmöglich ſein, oder wenigſtens äußerſt koſt⸗ ſpielig, die an ſich gute Fähre iſt aber bei Hochwaſſer wertlos, da ſie nur den Hauptarm des Fluſſes überſpannt. Die Wagen müſſen oft 14 Tage am Südufer warten, bevor ſie überſetzen können. Bei Ramansdrift iſt der Bau einer Brücke dagegen ohne Schwierigkeiten zu ermöglichen. Pariſer Chronik. .K. Paris, 8. Dez. In der letzten Woche traten in der Erſcheinungen Flucht zwei Ereigniſſe beſonders hervor. Das 15 zunächſt der Verluſt des franzöſiſchen Ballons „Patrie“, des bedeutendſten lenkbaren Luftſchiffes, das mil⸗⸗ täriſchen Zwecken diente. Während die Reparatur ſeines Magnets in Sonhesmes vorgenommen wurde, entriß ein heftiger Wind⸗ ſtoß den Ballon den Händen der zweihundert Mann, die ihn hielten. Trotz der aufoßfernden Kraftanſtrengung dieſer Leute, die über vierzig Meter weit fortgeſchleppt wurden, behielt 155 Elementargewalt die Oberhand, riß den Ballon in die Höhe ung dieſer entſchwand den Blicken der ratloſen Menge in der Richtung ten. g hörte man nichts Sicheres über den Verbleib des Ballons. Man nahm an, daß der„Patrie“ ſich gegen Nord⸗ Weſt gewandt habe, und an der ſchottiſchen oder iriſchen Küſte landen werde. Am 3. Dezember ging der Ballon tatſächlich in Ballydavey, einer Ortſchaft die etwa 10 Kilometer von Belfaſt er. 7— den Abſtieg genau verfolcen. Die Stränge hingen vom Ballon herunter; einer derſelben, in der Länge von ungefähr 20 Metern ſtreifte den Boden. Erſt ſchien es, als werde der„Patrie“ von Sachkundigen gelenkt, er näherte ſich langſam der Erde und berührte dann den Boden. Doch plötzlich ſchwang er ſich wieder hoch, und verſchwand in nordweſtlicher Richtung. Mam konnte die franzöſiſche Flagge genau unterſcheiden, doch gewahrte man Niemand im Nachen. Später fand man auf dem Felde das Gebälk und Schcaubenwerk, welches der wieder aufge⸗ ſtiegene Ballon zurückgelaſſen. Sofort nach Eintreffen dieſer Nachricht im franzöſiſchen Kriegsminiſterium erfolgte auf Befehl iniſters Piquart und unter Vermittlung des engliſchen die Uebertragung dieſer Bruchſtücke in die Donnerstag, 12. Dezember 1907. Das ſind keine Phantaſtegebilde ſondern die Anſichten ſeine gute und kluge Politik der nationallberalen Partef un aller Landeskenner. Der Bau der Manenguba⸗Bahn macht, wie die „Kolonialpolitiſche Korreſpondenz“ erfährt, nach Ablauf der Regenzeit, durch welche die Arbeiten auf der Strecke weſent⸗ lich geſtört worden waren, erfreuliche Fortſchritte. Allerdings zeigt ſich auch hier ein ziemlich ſtarker Arbeitermangel, den die Bauleitung jedoch in nächſter Zeit zu beheben hofft. In einflußreichen Kreiſen wied dahin geſtrebt, daß ſo bald wie möglich die Kolonien ihr Schickſal in ihre eigene Hand bekommen und daß ihnen auf irgend eine Weiſe die Mög⸗ lichkeit eröffnet wird, Anleihen aufzunehmen, die das Finanzvermögen wertvoller machen, ſowie die Steuerkraft und Zolleinnahmen erhöhen. Man geht dabei von dem Stand⸗ punkt aus, daß durch Anleihen das Budget der Kolonien nicht nur von außerordentlichen Ausgaben entlaſtet— dieſe werden auf eine Reihe von Jahren und auch auf die nächſte Genera⸗ tion verteilt—, ſondern jeder, der für den Dienſt der An⸗ leihe beiſteuert, wiſſe auch, daß er es für Zwecke tue, die ihm ſelbſt zugute kämen. Dieſer Auffaſſung begegnen wir auch in der demnächſt zu erwartenden Veröffentlichung des Kolonial⸗ politiſchen Aktionskomitees, wo es u. a. heißt:„Wir müſſen uns ebenſo, wie wir uns an Staats⸗, Provinz⸗ und Gemeinde⸗ anleihen gewöhnt haben, auch an Kolonialanleihen gewöhnen, nachdem wir einmal ein Kolonialſtaat geworden ſind.“ Die„Deutſch⸗Südweſtafr. Ztg.“ macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß in Swakopmund eine großartige elektri⸗ ſche Anlage, genannt Damarawerk, vorhanden iſt, die einen bedeutenden Koſtenaufwand verurſacht hat und von einem erfreulichen privaten Unternehmungsgeiſt Zeugnis ab⸗ legt. Die Anlage iſt ſeit nahezu einem Jahre in der Haupt⸗ ſache fertig und doch erfreut der Platz ſich noch nicht elektriſcher Beleuchtung. Solche beſchränkt ſich noch auf die Grundſtücke der Damara⸗Geſellſchaft und der Woermann⸗Linie. Die wei⸗ tere Abgabe von Kraft iſt deshalb unmöglich, weil— ſoweit man weiß— die Benutzung der Straßen zur Legung von Leitungen ſeitens des Gouvernements nicht geſtattet wird. Mit durchaus berechtigtem Aerger fragt das Swakopmunder Blatt: Wird privater Unternehmungsgeiſt auf ſolche Weiſe er⸗ mutigt? Fördert das die ſich ſelbſt vollziehende Entwicklung? Die Nationalliberalen und die Flottenvorlage. Hier und da in den Blättern wurden die nationallibera⸗ len Mitglieder der Budgetkommiſſion angegriffen, weil ſie es verſäumt hätten, ihre neuerlichen Anregungen, die auf einen ſchnelleren Ausbau der Flotte abzielten, in die Form beſtimmter Anträge zu gießen. Dieſe Angriffe ſcheinen uns unbegründet. Niemand kann mit dem Kopf durch die Wand, und verſtändige Leute ſollen es überhaupt nicht erſt verſuchen. Was wäre denn der Erfolg ſolcher Anträge geweſen? Höchſtens doch der, daß die Nationalliberalen mit der Reichspartei, zur Not mit ein paar Konſervativen in der Minderheit geblieben wären. Und die ſchadenfrohe Welt hätte wieder einmal das wenig erbauliche Schauſpiel genoſſen, wie der kaum reparierte Block von neuem auseinanderklaffte. Demgegenüber war es (Abendblatt.) ihrer Vertreter in der Budgetkommiſſion, ſich an dem moral ſchen Erfolg genügen zu laſſen. Der aber dünkt uns nicht gering. Zunächſt haben die Nationalliberalen ihr Gewiſſen ſalviert und dem Ausdruck gegeben, was in hunderttauſenden warmherziger Patrioten lebt. Sodann aber haben ſie durch ihr Vorgehen ſozuſagen das Terrain ſondiert und die Gemüter vorbereiten helfen für das, was kommen muß und kommen wird. Es iſt bis weit in die Kreiſe des Freiſinns ein ſtill ſchweigendes Einverſtändnis darüber erzielt worden, daß wi gegenüber der raſtlos fortſchreitenden Technik uns durch da Flottengeſetz nicht gebunden fühlen können. Und es dar ferner als ausgemacht gelten, daß wir auch nach 1912 da Dempo unſeres Flottenbaues nicht verlangſamen, ſondern au dann noch Jahr für Jahr vier Schiffe auf Stapel ſetze werden. Das— wir wiederholen— mag für dieſen Moment genügen. Zieht die Regierung dann ſpäter nicht die Konſe quenzen aus der jetzt geklärten Situation, ſo werden di Nationalliberalen noch immer rechtzeitig genug zur Stell ſein. Politische Jebersſcht. Mannheim, 12 Dezember 1907. Einer da unten in München. In einem Berliner Blatt wird dem Abg. Dr. Streſemann nachgeſagt, er hätte in einer Verſammlung des Flottenbereins am Dienstag erklärt: hinter dem General Keim ſtände der Flottenverein mit einer Million. Dem gegenüber verſchlage es nicht, wenn einer da unten in München an ihm etwas zuſetzen hätte. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ kann feſtſtellen dieſe Aeußerung nicht gefallen iſt.„„5 Zur Adreſſe an Prof. Merkle. 5 5 In Würzburg hatten die ſchlagenden Verbindungen dieſes heißt es u..: Es ſei in der Tat empörend, welche Behandlung die latholiſchen Korporationen ſich in ihrem eigenen Lager bieten laſſen müßten. Waher denn dieſe Blätter das Recht nähmen, eine 5 ſehez(wie ſie ihnen paſſen maßg) der ab⸗ zehnenden Erklärung zu unterſchieben? Das ſei d n allen Takt, Anſtand und Gerechtigkeit. Paſerne Victoria in Belfaſt, wo ſie vor den neugierigen Blicken Unberufener geſchützt ſind. Der„Patrie“ hatte eine kurze, aber glänzende Karrisre; er galt als das beſtfonſtruierte, lenkbare Luftſchiff der Gegen⸗ wart und ſein Verſchwinden gibt den Fachingenieuren die de⸗ primierende Ueberzeugung, daß, um den Elementen zu trotzen, ſie noch werden vieles lernen prüfen und erwägen müſſen. Vor einem Jahre erſt iſt der„Patrie“ vom Ingenieur Julliot konſtruiert, aus den Werkſtätten von Moiſſon hervorge⸗ gangen. Am 16. November v. Is. unternahm er, von militä⸗ riſchen Aeronauten gelenkt, ſeinen erſten Aufſtieg. Am 15. Dezember machte der Ballon den Weg von Moiſſon nach Chalais⸗Mendon, wo er vom Staat angekauft wurde. Seit dieſer Zeit hat der„Patrie“ wiederholt Proben ſeiner Leiſtungs⸗ fähigkeit gegeben. Häufig ſaßh man ihn über Paris ſchweben. Er wurde als Schulſchiff für künftige militäriſche Aeronauten verwendet. Nach prächtiger Frühjahrskampagne wurde der „Patrie“ entleert, dann wieder für die Herbſtkampagne, die am 21. Oktober ds. Is. ihren Anfang nahm, in Stand geſetzt. Er hat dann längere Touren gemacht: Chalais-Etampes und zu⸗ rück, Chalais—FJontainebleau und zurück. Unlängſt bewegte er ſich ſogar bis an die Grenze und machte ohne Unterbrechung den Weg von Paris nach Verdun, das iſt eine Strecke von 248 Kilo⸗ meter, in acht Stunden. Wenige Dage vor dem Unfall des„Patrie“ hat Mr. Deutſch de la Meurthe ſeinen Ballon„Ville de Paris“ dem Staate zum Kauf angeboten. Nach dem tragiſchen Ende des„Patrie“ hat der Kriegsminiſter nunmehr verſchiedene Verſuche mit„Ville de Paris“ unternehmen laſſen, die ſämtlich zur Zufriedenheit aus⸗ fielen und es iſt wohl anzunehmen, daß„Ville de Paxis“ als Erſatz für„Patrie“ gedacht iſt. 4 Die Konſtruktion des„Ville de Pacis“ unterſcheidet ſich we⸗ ſentlich von jener des„Patrie“. Ein Vergleich der beiden Bal⸗ lons erſcheint ſomit unangebracht. Das zweite, oben angedeutete Ereignis bedenket eine Lite⸗ rariſche Begebenheit: Die Erſtaufführung eines neuen Schan ſpiels von Victorien Sardou im Theater Porte⸗Saint⸗Martin. Sardou gehört als dramatiſcher Autor ſozufagen zu dem feſten Beſtand des National⸗Schatzes. lierariſche Dokumentation des nunmehr 75jährigen, begegnet demnach dem ungeteilten Intereſſe eines jeden Franzoſen. Ganz beſonders im Reich der Feder ſieht man einem jeden neuen Werke von Sardou mit Spannung entgegen. Diesmal hat der Meiſter ein hiſtoriſches Drama:„Die Gift⸗ Affaire“ betitelt, uns beſchert. Man weiß, daß die Regierung Ludwig XIV. durch eine Reihe der wrauenvollſten Verbrechen verdunkelt war. Eine Wahrſagerin,„die Voiſin“, verſorgte Hof und Stadt mit Pülverchen und Pillen, die unbequeme Perſonen leicht ins Jenſeits hinüberbefösderten. Die Geliebte des König Mme. de Monteſpan erſchien in dieſe Sache verwickelt. Sief gleichfalls Klientin der Voiſin geweſen ſein. 4 Sardou, der gern geſchichtliche Vorgänge behandelt, hat nun aus dieſer Epiſode ein fünfaktiges Stück mit Prolog gemacht. Abbé Griffard wird von Lor vois ins Zuchthaus geſteckt, weil er ſich erlaubte, Ungebührliches über Mme. de Monkesſpan zu ſchreiben. Er entwiſcht aus dem Gefängnis, nachdem er von einem ſeiner Geführten von dem ſchrecklichen Handwerk, das die Voiſin betreibt, Kenntnis erhalten. Seine erſte Sorge iſt, den Polizeileutnant La Reynie von dieſen Vorfällen zu unterrichten. Zufällig erhielt La Reynie zu gleicher Zeit ein myſteriöſes Schreiben, in welchem ihm mitgeteilt wird, daß die Freunde des Oberintendanten Fonquet den König vergiften wollen, um jenen zu rächen. La Reynie beauftragt den Abbé, die Geheimniſſe der Voiſin zu erforſchen. Das iſt nicht ſchwer; dieſe, ſonſt ſo ſchlaue Perſon, gibt dem Abbé nicht nur alle gewünſchten Aus⸗ künfte über das Komplott, ſie gibt ihm ſogar Gelegenheit, einer ſchwarzen Meſſe in ihrem Hauſe anzuwohnen. 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Avendblatt.) Mannkeim, 12. Dezember. Zu derſelben Angelegenheit wird dann noch vom Würz⸗ burger C. VN.— dem von 9 katholiſchen Verbindungen 3 an⸗ gehören— der„Augsb. Poſtztg.“ geſchrieben, daß der C. V. ſpeziell die Ehrung darum abgelehnt habe, weil ihm der An⸗ laß zu weit zurückliege und weil er ſchon Gelegenheit gehabt habe, ſeinem verehrten Ehrenmitglied Herrn Prof. Dr. Merkle ſeine Sympathien zum Ausdruck zu bringen. Im übrigen ſoll die Angelegenheit noch garnicht abgeſchloſſen ſein. Geſchwätz. 5 Im Organe des Herrn Dr. Lueger, dem chriſtlich⸗ſozialen Wiener Volksblatt“, werden angebliche„Kuliſſengeſchichten aus dem deutſchen Reichstag“ erzählt, die den in dieſen Augen löblichen Zweck verfolgen, den Abg. Dr. Paaſche wegen ſeines neuerlichen mannhaften Auftretens in der öffentlichen Mein⸗ ung herabzuſetzen. Da wird an die„gewitterſchwüle Atmoſphäre im Mai vergangenen Jahres“ erinnert und im Anſchluß daran folgendes Gedicht vorgetragen: 1 Damals ſpielte der Benjamin des Zentrums, Herr Erz⸗ berger, die Rolle des„Geſchaftlhubers“, und er erzählte es offen in den Wandelgängen, daß das Zentrum nur dann für das ſelbſtändige Kolonialamt votieren würde, wenn Dr. Paaſche zum Unterſtaatsſekretär und deſſen Buſenfreund Hagemann zum vortragenden Rate in dem neu zu ſchaffenden Staatsſekretariate ernannt würden. Selbſtverſtändlich er⸗ kegte es allgemeine Verwunderung, daß ſich das Zentrum ſo warm für Herrn Paaſche, deſſen kulturkämpferiſche Neigungen ſchon daznals kein Geheimnis waren, einſetzte, und man förſchte neugierig nach den Urſachen. Nun, der Schleier kann jetzt gelüftet werden: Dr. Paaſche hatte nämlich den Zen⸗ trumsleuten verſprochen, daß, falls Fürſt Bülow ihn zum Unterſtaatsſekretär machen ſollte, er durchſetzen würde, daß die katholiſchen Miſſionare in den deutſchen Kolonien eine dominierende Stellung als Vermittler zwiſchen den Häupt⸗ lingen der Eingeborenen und den Gouverneuren erhielten. Wir brauchen nicht gern ſtarke Ausdrücke, aber von dieſem Erzeugnis einer trübſeligen Phantaſie, das merkwürdiger⸗ weeiſe auch in reichsdeutſche Blätter,(in Organe des Blocks!), Eeingang gefunden hat, kann man nur ſagen: ſo viel Worte, ſo viel grobfäuſtige Lügen. Tatſache iſt allerdings, daß im Horigen Frühjahr mit den Herren Paaſche und Hagemann wegen ihres Eintritts in das neuzubegründende Reichs⸗ kolonialamt verhandelt worden iſt. Und es iſt ferner richtig, daß auf Bitten des Hrn. Reichskanzlers Herr Dr. Paaſche ſich bereit erklärt hat, das Amt des Unterſtaatsſekre⸗ tärs zu übernehmen. Bekanntlich iſt das Reichs⸗ kolonialamt aber dann gerade durch das Zentrum, mit dem Herr Dr. Paaſche„verhandelt“ haben ſollte, zu Fall gekommen. Der„Vorwärts“ als Brunnenvergifter zwiſchen Englaud und Deutſchland. Der Londoner Korreſpondent des„Vorwärts“ iſt nach Kräften bemüht, die deutſche Flottenvorlage zur Ver⸗ hetzung Englands mit Deutſchland zu verwenden. Denn eine andere Wirkung kann er doch nicht erzielen, wenn er es ſo ſtellt, als ſei die jetzt beſchloſſene Ausführung des im ahre 1903 entworfenen Plans, einen neuen Kriegshafen in ſyth anzulegen, die Antwort Englands auf die deutſche Flottenvorlage, und wenn er mit Rückſicht auf letztere behaup⸗ ſet:„Die Stimmung in England iſt gegenwärtig eine der⸗ artige, daß auch die größte Flottenvorlage ohne viel Feder⸗ leſen angenommen würde.“— Ueber die Stimmung Englands gegenüber dem Deutſchen Reiche dürfte der Miniſter Burns, hekanntlich ein ehemaliger Arbeiterführer, ungleich zuverläſſi⸗ ger unterrichtet ſein als der Tendenzberichterſtatter des„Vor⸗ wärts“. Burns aber hat bekanntlich am 9. d. M. in einer Rede ausgeführt, daß die unvernünftigen Unheilſtifter, die ihr Uüßerſtes getan hätten, um zwiſchen den beiden großen Völ⸗ baiſer bereitete. Stimmung uns gegenüber das Gegenteil deſſen feſt, was der orreſpondent des„Vorwärts“ erdichtet. Deutsches Reich. —(Unter der ueberſchrift„Hirſch⸗Duncker⸗ ch e Programmreviſion“) ſchrieb kürzlich der„Vor⸗ ärts“;„Wie uns aus Jena gemeldet wird, iſt der National⸗ Der Plan der Voiſin iſt ſehr einfach: ſie übergibt der Mme. Monteſpan ein Gift und macht ſie glauben, dies ſei einfach ein bestrank. Mme. de Monteſpan wird den König veranlaſſen, Das, wie ſie glaubt, völlig harmloſe Pulver einzunehmen und wird ihn ſo töten. Doch Abbs Griffard hält Wacht. Er läßt die Voiſin arretieren, und er entlarvt Mme. de Monteſßan. Nun hat er Colbert und Lorvois gegen ſich, die die Affaire gern er⸗ ſticken möchten. Doch der Abbs gelang dank der Unterſtützung bder Maintenon bis an die Stufen des Thrones. Er will nicht m die allmächtige Maitreſſe zu retten. Mme. de Monteſpan ällt in Ungnade; der Abbé aber erhält zum Dank für die ge⸗ eiſteten Dienſte eine Stelle an der königlichen Bibliothek. Die Preßſtimmen, welche diesmal der Gepflogenheit ent⸗ ſegen, nicht erſt diePremiere abwarteten, ſondern gleich nach der eneralprobe(die nur vor geladenem Publikum ſtattfindet) ſich ſernehmen ließen, ſtimmen nahezu alle darüberein, daß dieſes leueſten Stück Sardous geſichert; er ſei aber lediglich auf das Riereſſante Sujekt, den gewandten techniſchen Aufbau, vornehm⸗ ich aber das unvergleichliche Spiel Coquelin des Aelteren(Abbé Friffard) zurückzuführen. Der Autor, an ſolche Behandlung nicht gewöhnt, ſoll einem nterviewer des„Intranſigeant“ gegenüber geäußert haben, daß die Publizierung der Kritik vor der Premiere einfſach für manſtändig halte. Inſolonge ein Stück nicht vom zohlenden blikum gehört und geſehen worden, ſei es Alleinbeſitz des und Jene, die der Genevalprobe anwohnten, ſind nur elodene und haben nicht mitzureden. Sardou gedenkt ſeine noch nachdrücklicher zur Geltung zu bringen. Dienſt ſtehen. ern Zwietracht zu ſäen, völlig mundtot gemacht ſeien durch en großartigen Empfang, den die Bevölkerung Londons dem Burns ſtellt alſo betreffs der engliſchen eben, daß eine Unſchuldige, Mlle. d Ormoiſe, verurteilt werde, 8 5 deutſchen Staatsgeſchäften haben in dem abgelegenem engliſchen, Werk an Gehalt weit hinter den früheren Darbietungen des Dich⸗ ſers zurückſtehe. Ein bedeutender äußerer Erfolg ſei auch dieſem ökonom Profeſſor Harms vom Generalrat der Deutſchen Ge⸗ werkvereine aufgefordert worden, für dieſe ein neues Pro⸗ gramm auszuarbeiten. Das ſozialdemokratiſche Organ hielt es für angebracht, an dieſe Meldung einige höhniſche Bemerk⸗ ungen zu knüpfen, und muß ſich nun von dem Organ der Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkvereine ſagen laſſen:„Unſerem „Generalrat der Deutſchen Gewerkvereine“ iſt von einer ſolchen Aufforderung weder an Profeſſor Harms noch an ſonſt einen Nationalökonomen etwas bekannt. Unſer Verbandstag 1907 hat ſelbſtändig ein neues Programm aufgeſtellt. Wenn der„Vorwärts“ ſich nur einigermaßen über die praktiſche Arbeiterbewegung auf dem Laufenden hielte, dann würde er gefeit ſein, daß ihm ſolche Bären aufgebunden werden onnen.“ Die Flottenvorlage in der deutſchen Kolonial⸗ geſellſchaft. sh. Berlin, 11. Dez. In den Prachtſälen des Weſtens verſammelte ſich geſtern abend die Berliner Abteilung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft zu einer außerordentlich zahlreich befüchten Verſammlung, in der Stellung genommen werden ſollte zu der neuen Flottenvorlage, die geſtern in der Budgetkommiſſion des Reichstages angenommen worden iſt. Außerdem war ein zugkräftiger Faktor der Name des einen Referenten, des Generalmajors a. D. Keim, deſſen ſcharfe politiſche Stellungnahme eben erſt zu einem Riß im Flot⸗ tenverein geführt hat, aus dem Prinz Ruprecht von Bayern ausgetreten iſt, weil Keim zum geſchäftsführenden Vorſitzenden des deutſchen Flottenvereins ernannt worden iſt. Die Verſamm⸗ lung ſetzte ſich aus zahlreichen Offizieren, auch der Schutztruppe, aus Akademikern, Abgeordneten, Kolonialfreunden aller Stände uſw. zuſammen, u. a. war auch Prof. Adolph Wagner, Reichs⸗ tagsabgeordneter Streſemann erſchienen. Gleich nach Eröffnung der Verfammlung nahm Generalmajor Keim das Wort zur Flottenvorlage. Er führte aus: Die Flottenvor⸗ lage muß die erſte Tagesfrage ſein, denn unſere Zukunft liegt auf dem Waſſor. Deutſchlands Rüſtungen müſſen ſo ſein, daß es mit Ruhe in die Zukunft ſchauen kann. Der Wettbewerb des deutſchen Volkes über dem Meere iſt aber nichk geſichert. Das Flottengeſetz von 1900 iſt unzulänglich. Alte Käſten ſtehen im⸗ mer noch im Dienſt. Große Schiffe ſind faſt gar nicht da. Der Flottenverein hat auf alle dieſe Mängel hingewieſen. Man hat wohl geſagt, der Flottenverein verſtehe nichts davon. Es gehören ihm aber zahlreiche hohe Offiziere an, die wohl penſioniert, aber Verſtand und Erfahrung werden doch nicht mitpenſioniert.(Hei⸗ terkeit.) Der Flottenverein hat ſchon lange die Herabſetzung der Lebensdauer der Schiffe gefordert. Das nannte man„gemein⸗ gefährlich“.(Hört, hört!“) Im Sommer iſt nun auch der Abg. Spahn vom Zentrum dafür eingetreten. Wir freuen uns jeder Hilfe, ſelbſt wenn die Sozialdemokraten ſagen:„Wir wollen eine ſtarke Flotte!“ danm ſagen wir:„Helfen Sie uns!“(Heiter⸗ keit.) Aber man hat unſere Beſtrebungen nicht anerkannt, man beſchimpft und verunglimpft uns. Das iſt ſpurlos an uns vor⸗ übergegangen. Mögen Sie urs Flottenfatzken, Flottenphantaſten oder Flottenfexe nennen, das hindert uns an unſerer Arbeit nicht. Wir halten an ihr feſt zum Heile des Vaterlandes.(Bei⸗ fall) Wir müſſen unſere Flotte vermehren, damit wir mit den anderen Völkern der Welt mitkönnen.(Beifall.) Ein Krieg wit England wäre ein Verbrechen an der Kultur. Datſäch⸗ lich hat man erklärt, man dürfe nicht weiter rüſten, weil England es nicht wolle. Dadurch ziehen wir uns nur die Verachtung des Ausbandes zu. Ein Volk, das keine Opfoer bringen will, iſt nicht Wert zu exiſtieren. Früher wollte man auch das preußiſche Heer nicht vermehren und Bismarck mußte das formelle Recht im Kampfe mit den Libealen verletzen. Aber ohne ſein Tun hätten wir kein Deutſches Reich. Der nächſte Krieg wird ein See⸗ krieg ſein, darum müſſen wir rüſten.(Beifall.) Auch die neue Flottenvorlage, die die Lebensdauer der Schiffe verringert, ge⸗ nügt nicht, weil noch veraltete und unbrauchbare Schiffe im Wir verlangen kein Schiff mehr, die bewilligten Schiffe ſollen aber gebaut werden, denn auf dem Papier nmitzen ſie uns nichts. Wie ſollen wir unſere Handelsflotte, die zweit⸗ ſtärkſte der Welt, denn ſonſt ſchützen?(Beifall.) So ſind die „uferloſen“ Pläne des„gemeingefälſlichen“ Flottenvereins. (Beifall.) Wo bleibt der deutſche Nationalſtolz? Unſere deutſchen Frauen laufen gern mit Hüten herum, dje fremde Nationalflaggen tragen, worüber ſich die Ausländer luſtig machen. Das ſollem ſie bleiben laſſen.(Beifall.] Seien war ſtolz auf unſer Deutſchland. Eine ſtarke Flotte tut uns bitter not. Ich ſchließe mit Guſtav Schwab:„Michel, horch, der Seewind pfeift, auf und ſpitz“ die Ohren, wer nicht jetzt zum Ruder g. Uft, hat das Spiel verloren!“ (Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.) Buntes Feuflleton. — Statiſtiſches aus Higheliffe Caſtle. Die engliſchen Blätter können ſich über die Regſamkeit und die Arbeitskraft des Kaiſers nicht genug wundern und in dem Augenblick, da der Monarch das anmutige Highceliffe Caſtle verläßt, rechnen ſie aus, daß die „Ruhekur“ des Kaiſers eine richtige„Arbeitskur“ geweſen. Drei Wochen war das einſame Schloß an der Küſte Hampfhires der Sitz der deutſchen Regierung. Eine unüberſehbare Menge von —— Flecken ihre Entſcheidung gefunden und keinen Augenblick raſtete der Draht zwiſchen Berlin und Higheliffe. Während der Reichs⸗ tagskriſe ſind in einem Tage mehr als 3000 Worte von Hampfhire nach Berlin gedrahtet worden, alle Telegramme hat der Kaiſer ſelbſt diktiert und alle trugen die Unterſchrift„Wil⸗ helm I..“ Das Poſtamt im Schloſſe hatte raſtlos zu arbeiten. In zwei Soutervainräumen waren die Beamten am Werke. Klappernde Telegraphenapparate und der Anruf an den beiden Telephonſtellen, das waren die einzigen Geräuſche, die dort un⸗ ten laut wurden. Von einem Blatt wird eine kurioſe Zuſam⸗ menſtellung der Arbeit gemacht, die der Kaiſer in den drei Wo⸗ chen ſeiner Ruhekur bewältigen mußte. 1000 Schriftſtücke hat er unterzeichnet, 1500 engliſche Meilen im Automobil, 10 Meile: zu Fuß zurückgelegt, 4 Bäume gepflanzt, 2 Abteien beſucht, 200 Briefe geſchrieben, 147 Stunden geſchlafen, 700 Vögel geſchoſſen und 100 Zeitungen geleſen. Dazu kommt dann noch die Reihe der Mahlzeiten und die Summe der verzehrten Gerichte. Die Vorräte im Dorfe reichten für die Gäſte in Highceliffe und ihr⸗ Dienerſchaft nicht aus und für die 120 Inſaſſen des Schloſſes ka⸗ men die Vorräte waggonweiſe aus London. In den 3 Wochen der Ruhekur wurden in Higheliffe Caſtle verzehrt: 42 Schweine⸗ rücken, 1050 Hühner, 5000 Eier, 10 600 Pfund Ochſen⸗ und Ham⸗ melfleiſch, 2100 Pfund Aepfel, 1870 Pfund Birnen, 300 Wild⸗ paſteten, 2000 Daib Brot, 84 Schinken. Dazu kommen noch Hun⸗ derte von Bögeln, zaßlleſe Fiſche, die töglich non den Fiſchenslen⸗ und billigſte Politik. Ueber Flottenfrage und Finanzen ſprach dann Profeſſor Adolph Wagner. Er erklärte: ohne Opfer können wir nichts erreichen. Wir Deutſchen waren in der Not ſtets am rechten Platze, aber im Frieden ſind wir gern nachläſſig. Wir ſind gern patriotiſch mit Worten, laſſen es aber an Opfern fehlen. Freilich drängt uns die Not. Das junge Reich hat ſeit 1870 mehr als 4 Milliarden Schulden gemacht, die jährlich 100 Millionen Zinſen verſchlingen. Das Geld iſt aber nicht etwa unnütz ausgegeben worden. Be⸗ deutſame Vorlagen der Regierung ſind geſcheitert. Der eine wollte die, der andere jene Steuern. Ideale Steuern gibt es frei⸗ lich nicht. Jede Forderung drückt. Aber die Flottenausgaben ſind die notwendigſten und damit produktivſten Ausgaben.(Bei⸗ fall.) Denn durch ſie wird das wirtſchaftliche Leben erſt geſichert. Was geben wir z. B. für Kolonien aus? Wir haben ein paar kleine ſo nebenbei erhalten. England kann gut für Friedens⸗ konferenzen ſich ins Zeug legen, wenn es die halbe Welt ſich unterworfen hat.(Beifall.) Wir ſind keine Störenfriede. Aber ohne ſtarke Wehr und Waffen zu Waſſer und zu Lande ſind wir wehrlos.(Beifall.) Die Ausgaben für Heer und Flotte müſſen gemacht werden, ſelbſt wenn ſie drückend ſind. Unſere Reichs⸗ finanzen ſind aber die günſtigſten der Welt, weil unſere Schulden durch die Ueberflüſſe unſerer Staatsverwaltungen verzinſt wer⸗ den. Andere Völker werden erdrückt durch Militärlaſten, wir nicht, aber die Franzoſen, aber ſie jammern und flennen nicht. Wir zahlen die Hälfte der Steuern, die andere Völker zahlen müſſen. Wir ſind wohl fähig neue Laſten zu tragen, aber wir wollen es nicht. Hier muß die Agitation einſetzen und aufklärend wirken.(Beifall.) Der Redner ſprach ſich ſchließlich für dürekte Reichsſteuern und die Ausdehnung der Erbſchaftsſteuer auf Des⸗ zendenten aus. Man jolle keine Rückſicht auf die Einzelſtagten nehmen. Das Reich gehe immer voran. Aber auch Tabak, Wein und Bier müſſen mehr belaſtet werden, auch vor Monopolen dürfe man nicht zurückſchrecken. Ein Genuß, der andere beläſtigt, könne ruhig belaſtet werden.(Heiterkeit.) Solche Steuern ſind weniger läſtig als die Maſſe kleiner Sachen aus der Reichsfinanz⸗ refſorm.(Beifall.)] Zu empfehlen ſei eine Reichsvermögens⸗ und Einkommenſteuer. Die Reichen müſſen die Laſten tvagen, ſie können es.(Lebh. anhaltender Beifall.) Der nationalliberale Reichstagsabgeordnete Dr. Streſe⸗ mann legte die wirtſchaftspolſtiſche NPotwendigkeſſt einen ſtarken Flotte dar, die den deutſchen Handel und die deutſchen Kolonien ſchützen müſſe.— Kapitän z. D. Graf Reventlow geißelte die bis⸗ herige unzulängliche Flottenbaupolitik, der endlich ein Ende ge⸗ macht werden müſſe.— Zum Schluß gelangte folgende Reſolu⸗ tion zur Annahme:„Die heutige öffentliche Verſammlung der Abteilung Berlin der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft erklärt zur Flottenvorlage, daß ſie die von dem Staatsſebretär des Reichs⸗ marineamts dem Reichstage vorgelegte Flottenvorlage für unzu⸗ reichend hält. Ohne ſchnellere Ausſcheidung der unmodernen oder gar fürs Gefecht völlig unbrauchbaren Kriegsſchiffe, ohne ſchnelleren Ausbau der Geſamtflotte wird das Deutſche Reich und Volk niemals in den Genuß der moraliſchen und wirtſchaft⸗ lichen Werte beider vom deutſchen Reichstage beſchloſſenen Geſetze treten. Indem wir begonnen haben, ſyſtematiſch Flottenpolitik zu treiben, ſind wir trotzdem relativ zurückgegangen. In der Reihe der Flottenmächte werden wir vom dritten Platz bald auf den fünften zurückgefallen ſein. Das kann unmöglich als erfreu⸗ licher Ertrag oder als Zweck unſerer Flottenpolitik angeſehen werden. much ihre möglichſt ſchnelle und vor üllem ihre erſtklaſſige Aus⸗ führung erſcheint uns für das Reichsmarineamt, die Verb. Re⸗ gierungen und den Reichstag als die natürlichſte, notwendigſte Bei jeder anderen Bauausführung iſt das Geld nutzlos verwendet. Die Verſammlung bedauert die Haltung des Staatsſekretärs in der Budgetkommiſſion und dankt den nationalliberalen Abgeordneten für ihr Auftreten zu Gunſten einer klaren Flottenpolitik.“ In ſpäter Stunde ſchloß die Verſammlung. Aus Stadt und Tand. Maunheim, 12. Dez mber 1907. Die lünſtleriſche Ausgeſtaltung des Friedrichs⸗ platzes in Mannheim. Von Bauinſpektor Maier, Heidelberg. (Schluß.) Das iſt meines Erachtens der ſchwache Punkt der Anlage des Friedrichsplatzes und die Kardinalfrage iſt die: Wie ſind die Stirnſeiten der Häuſerblöcke künſtlich und künſtleriſch wirkſam zu verbreitern, ſo daß ſie kräftiger und länger gegenüber den — ñ———..————ññ— ten der Umgegend abgeliefert wurden. Des Kaiſers Lieblings⸗ gericht war Poularde à la Capendiſh, ein Gericht, das die Kü⸗ chenchefs eigens für den kaiſerlichen Gaſt erſonnen haben. Eine beſondere Vorliebe zeigte der Kaiſer für Waldhühner. Die Küche wurde übrigens ſehr einſach geführt, denn die Ruhekur verbot es dem Monarchen, beſondere Delikateſſen zu ge⸗ nießen. — Die Opfer der Alpen 1907. Eine amtliche Statiſtik, die der Lancet beſpricht und die die Schweizer, Italieniſchen und Deſterreichiſchen Alpen, außerdem noch die des Dauphine umfaßt, gibt die Zahl der tödlich verlaufenen Bergunfälle im Jahre 1907 auf 75 an; am ſtärkſten ſind dabei ſchweizeriſche und deutſche „Gipfelſtürmer“ beteiligt, dann folgen Engländer und Italiener. Als häufigſte Urſache der Unglücksfälle zeigt ſich der immer häufiger werdende Brauch, ſchwierige Beſteigungen ohne Führer und oft ſogar ohne jeden Begleiter unternehmen zu wollen. Ar⸗ der ſchwarzen Liſte iſt die Zentral⸗Schweiz und namentlich das Berner Oberland am ſtärkſten vertreten, daun kommen die Graiſchen Alpen mit dem Gran Paradiſo und die Penniniſchen Alpen, zu denen der Mont⸗Blanc und Monte⸗Roſa gerechnet wer⸗ den. 14 Opfer werden dem Blumenſammeln an gefährlichen Stellen zugeſchrieben. Es iſt auch bezeichnend und wohl er⸗ klärlich, daß bei den Unglücksfällen dieſer Urſache das weibliche Geſchlecht beſonders vertreten iſt, und zwar nicht nur mit jungen Damen, ſondern auch mit einigen von reiferen Jahren. Die Zahl der mehr oder weniger ſchweren Verletzungen ohne tödlichen Ausgang iſt erſchreckend groß; ſie wird nämlich auf 350 ange⸗ geben, obgleich ſicher nicht einmal alle Fälle in dieſer Ziffer ent⸗ halten ſind. Deshalb wird jetzt die Jorderung nach internatio⸗ nalen Maßnahmen zur Verminderung der Alpenunfälle wieder erhoben. Die Stanten, die ſich in den Beſitz der Alpen teilen, alſo die Schweiz, Frankreich, Italien und Oeſterreich— Deutſch⸗ land wird von den Verfaſſern der Statiſtik übergangen— wer⸗ den dazu aufgerufen, Beſtimmungen zu treffen, die eine Be⸗ gefährlicher Berge ohne Begleitung eines gualifizierten 1 Beſchränkung auf die beſchloſſenen Flottengeſetze, aber 2 — — * Mannheim, 12. Dezember. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. Luüftvolumen der Straßendurchbrüche in die Erſchei 5 8 inung treten und dabei dennoch volle Durchſichten in den Straßen ſtehen laſſen. Die weiten, etwas leer, hart und unvermittelt auf den Platz ſtoßenden Straßen, ſollten hier architektoniſch weicher, lebendiger und intereſſanter gefaßt ſein, eine etwas größere Ge⸗ ſchloſſenheit des gansen Häuſerringes müßte erſtrebt werden. ſo geformte Häuſerwand aber wäre der einzig richtige künſt⸗ leriſche Fond für ein Denkmal. Triumpfbögen, Arkaduren ete. fallen nicht nötig, dieſe wären vom Uebel, ſie würden die Stra⸗ ßenperſpektiven aufheben, die Fernſichten beeinträchtigen, den Friedrichsplatz verengen und beſchneiden, einen wichtigen Stadt⸗ teil vom architektoniſchen Zenith der Stadt ausſchließen und was das unheilvollſte wäre, die Architektur des Häuſerringes um den Platz ſelbſt im Relief und der Silhouettierung ermatten, pielleicht töten. Solchen architektoniſchen Neuhinzufügungen würde man es aun der Stirne anſehen, daß ſie nachträglich ſind, daß ſie hinein⸗ gezwängt wurden, daß ihnen das Organiſche fehlt; es entſtünde ein Kampf um die Suprematie der alten und neuen architek⸗ toniſchen Beſtandteile, ſelbſt bei der glücklichſten architektoniſchen Behandlung. Eine der Straßenöffnungen ganz zubauen und die anderen faſt offen ſtehen laſſen, würde den Häuſerkreis archi⸗ tektoniſch unruhig machen und noch mehr zerklüften. Der für die Jubiläums⸗Ausſtellung proviſoriſch errichtete Abſchluß vor der Auguſta⸗Anlage war für den Kenner der Sache äußerſt in⸗ ſtruktiv. Wie nun die architektoniſche Verbreiterung der einzelnen Häuſerblöcke zu bewerkſtelligen ſein würde, wie die kahlen, ſtump⸗ ſen Ecken dieſer letzteren architektoniſch zu beleben ſind, das dürfte dem genialen Schöpfer des Platzes mit ſeiner umgebenden Architektur zweifellos prächtig gelingen. Ich möchte hier— ganz unmaßgebend— nur eine Art einer ſolchen andeuten, damit man mein Expoſé beſſer verſteht. Die einzelnen Häuſerblöcke ſollten rechts und links, auf Trottoirabſtand und hinter die Flucht der Arkaden geſtellt, mit eleganten hohen pyramidälen Steinpfeilern flankiert werden. Dieſe Pfeiler könnten vielleicht unten Waſſer⸗ becken, weiter oben Architekturſchmuck und auf den Endigungen ornamentale Träger für Lichtquellen erhalten; ähnliche architek⸗ wniſche Bildungen finden ſich bei der Feſthalle ſchon vor; auch denke ich an Monſterſäulen auf hohen Piedeſtalen, gekrönt mit geflügelten Genien in der Formenſprache der Architektur des Platzes. Dieſe Schmuckſäulen wären durch ihre grundrißliche Anordnung niſchenbildend in dem Häuſerring des Platzes, ſie würden Vorplätze zwiſchen dem Friedrichsplatz und den Straßen⸗ endigungen bilden, füllten und zerteilten die weiten Lichtflächen der Straßenmündungen künſtleriſch günſtig aus, kurzum es ent⸗ ſtünde durch dieſe Uebergangsarchitektur, durch dieſe monumen⸗ tale Perlenſchnur, der wünſchenswerte Zuſammenhang in dem großen Häuſerkreis des Friedrichsplatzes. Aruch der Platz vor dem Roſengarten und ſein Gegenüber bürfte in der Flucht des oft genanntenHäuſerringes je zwei ſolche Steinpfeiler erhalten, wodurch dann noch mehr Organismus und künſtleriſcher Zuſammenhang aller Gebäude des Friedr ichsplatzes erreicht und der Grundriß der ganzen weiten Anlage klarer her⸗ vortreten würde. Nach Schaffung einer ſolchen oder ähnlichen, Wehr geſchloſſenen, nicht abſchließenden architektoniſchen Prachr⸗ wand kann es kein Zweifel geben, wo das geplante Denkmal ſeine Stelle finden ſoll, folgerichtig nur am Fußpunkt, in der Mitte dieſer grandioſen Mauerſchale und zwar an hochgelegener Stelle des Plaßes, zwiſchen den jetzt voͤrhandenen Adlerpyra⸗ miden, am weiteſten entfernt vom Waſſerturm, ſo dieſem ein Gegengewicht bietend. Das Denkmal ſelbſt auf mächtigem Un⸗ terbau, kann hier wohl nur ein Reiterſtandbild ſein. Die Adler⸗ pyramiden wären durch Figurengruppen zu erzetzen und würden dieſe zuſammen mit dem Denkmal ſelbſt eine majeſtätiſche, plas⸗ tiſche, wirkungsvolle Apotheoſe auf den heimgegangenen Fuͤrſten darſtellen. Der Waſſerſtand des Rheines und ſeiner Nebenflüſſe war in den letzten Monaten zurückgegangen, wie ſchon lange nicht mehr. Einen ſo tiefen Stand wie vor 50 Jahren hatte der Rhein freilich nicht aufzuweiſen. Ein Bericht über den Stand des Fluſſes im Winter 1857—58 ſagt:„Der Fluß iſt ſo ſeicht, daß das Ausſehen des Rheins ganz verändert iſt und die älteſten Rheinſchiffer, die ſozuſagen ihr ganzes Leben auf ihm zugebracht haben, aft Mühe haben, ſich auszukennen und ſich nicht erin⸗ nern, einen ſo niedrigen Waſſerſtand geſehen Zu haben. Kehl bot das Strombett ein webe der i ur Sandbänke, wäh Baches glich. Stellenweiſe ragten Bett des Fluſſes Felſen hervor, von deren Vorhanden⸗ ſein man keine Ahnung hatte. bis ſpät in den Winter hinein weg entfernen, Baſel kam bei Felſen wieder zum de hervorragt und an welch 1 55 in 1 85 ſeit drei Jahrhunderten der Rheinſtand einge⸗ ird. Auf der Platte waren damals die Jahreszahlen 15 1095 1797, 1823 und 1848 ce zzu denen dann die Zahl 1857 kam. Auch die Nebenflüſſe 5 führten wenig Waſſer. In der Ahr kamen Felſen zum 5 hein, die niemand vorher geſehen hatte. Einer dieſer 8 16 65 die Jahreszahl 1305, wohl zur Erinnerung an einen a hn tiefen Waſſerſtand in jenem Jahre. Der Lehrer von en führte ſeine Schüler hinaus auf die Felsplatte und veranſtaltete darauf einen kleinen Schmaus in der Annahme, daß 5 wohl keinem der Schüler mehr vergönnt ſein werde, dieſen Felſen in ſeinem Leben noch einmal zu ſehen. * Die Generalverſammlung des nationalliberalen Bezirks⸗ vereins Schwetzingerſtadt fand geſtern abend im Ludwigsgof, Ecke Rheinhäuſer⸗ und Kepplerſtraße ſtatt. Herr Mar Ihm hielt einen intereſſanten Vortrag über die Reichspoli⸗ tik. Es geichah dies in klarer, kurz gefaßter und leicht ver⸗ ſtändlicher Form, welche zu einer anregenden Ausſprache Gele⸗ genheit gab. Wie der Vorſitzende, Herr Fabrikant Eſch, am Schluſſe des erſtatteten Jahresberichtes ausführte, finden im Laufe des Winters eine Anzahl derartiger Vorträge ſtatt. Am 7. Januar wird Herr Pxofeſſor Popp über„Germanentum und Monarchie“, am 4. Februar Herr Artur Lacher über „Die politiſche Lage in Baden“ und am 10. März Herr Eſch über die„Waſſerkräfte Badens“ ſprechen. Die Sitzungen wer⸗ den ſtets im Reſtaurant Ludwigshof bei Herrn Diehl abgehalten. * In der vrdentlichen Generalverſammlung der Ortskranken⸗ laſſe Mannheim I, die geſtern Abend in der Zentralhalle ſtattfand, wurden die Satzungen der Beamten⸗Penſions⸗ und Hinterbliebenen⸗ Fürſorge in der vom Vorſtand bezw. von einer vor einigen Tagen ſtattgehabten Delegiertenverſammkung gutgeheißenen Faſſung ange⸗ nommen. Ein Antrag auf Aufhebung der Karrenzzeit bei Unfallver⸗ letzten wurde zurückgezogen, weil ihn der Vorſtand mit Rückſicht auf die finanziellen Verhältniſſe der Kaſſe nicht unterſtützen konnte. „Der Stand der Mietzinſe bildete den Hauptgegenſtand der Erörterungen in der außerordentlich zahlreich beſuchten letzten Monatsverſammlung des Karlsruher Grund⸗ und 2 —— tung garantieren. Sa im Mittagblatt erſichtlich. Ein Beſuch des Theaters kann Jeder⸗ Hausbeſitzerveveins. Da in der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung auf die Karlsruher Wohnungsverhältniſſe abgehoben wurde, dürften die nachfolgenden Mitteilungen auch das In⸗ tereſſe der Mannheimer Bürgerſchaft erregen. Der zweite Vorſitzende, Reviſor Merkle, der die Verſammlung eröffnete, bemerkte daß von verſchiedenen Seiten der Mitglieder an den Vorſtand die Aufforderung ergangen ſei, der Verein ſolle im Hinblick auf die ſeit einiger Zeit eingetretene erhebliche Verſchlechterung der an ſich nicht roſigen Lage der Hausbeſitzer über die Frage einer angemeſſenen Er⸗ höhung der Mietzinſe eine öffentliche und rückhaltloſe Ausſprache pflegen und zu derſelben grundſäßlich Stellung neh⸗ men. In der Tat verdiene die allgemeine Lage der Hausbeſitzer die ernſteſte Beachtung. Wie es mit der materiellen Lage der⸗ ſelben beſtellt ſei, das zeige mit aller Deutlichkeit die in dieſem Sommer erſchienene Schrift des C. F. Freudenberg über „Grundrente und Grundkredit und die Entwicklung der Grund⸗ ſtückpreiſe in Karlsruhe“, deren Verfaſſer keineswegs hausagra⸗ riſchen, ſondern weit eher Sozial⸗ und Bodenreformtendenzen zuneige. In dieſer Druckſchrift ſei unwiderleglich nachgewieſen, daß von den 4000 Häufern in Karlsruhe nur 493, alſo nur 13 Prozent ſchuldenfrei, die übrigen 3500, alſo 87 Prozent des geſamten Hausbeſitzes, dagegen im Durchſchnitt mit vollen 75 Prozent ihres Schätzungswertes mit Hypotheken belaſtet ſeien; ferner daß das Mieterträgnis im Durchſchnitt bei größeren Wohnungen.35 Prozent, bei kleineren Wohnungen 5,74 Proz. brutto, oder nach Abzug aller inbetracht kommenden Laſten, an Steuern, Umlagen, Waſſergeld, Abfuhr, Reparaturen, Erneuer⸗ ungen uſw. bei größeren Wohnungen.5 Prozent, bei kleineren 477 Prozent netto betrage. Wo bleibe aber bei einer derar⸗ tigen Verſchuldung die nicht allein in Karlsruhe, ſondern in allen Städten ähnlich liege, die roſige Lage der Hausbeſitzer? Seit Erſcheinen der erwähnten Druckſchrift ſeien die erſt vor zwei Jahren geſteigerten Hypothekenzinſen abermals erhöht worden. Die Sachlage ſei in der Tat ſo, daß die Mieterträgniſſe in vielen Fällen zur Beſtreitung der Hypothekenzinſen nicht mehr ausreichen, ſo daß die Hauseigentümer tatſächlich Verluſte haben. Kommen bei der großen Zahl leerſtehender Wohnungen noch Ausfälle an Mietzinſe dazu, ſo werde die Sachlage für viele Hausbeſitzer direkt unhaltbar. Eine ganz empfindliche Belaſtung werde am 1. Jannar 1908 noch die neue Vermögens⸗ ſteuer bringen. Endlich ſtehe auch die Schwemmkanaliſation bevor, die für die Hauseigentümer vorausſichtlich große ein⸗ malige, ſowie erhebliche dauernde Belaſtungen im Gefolge haben werde. Wer wolle es darum den Hauseigentümern ver⸗ argen, daß zie auf Abhilfe bedacht ſeien? Eine ſolche könne aber naturgemäß nur in einer den Teuerungsverhältniſſen angemeſ⸗ ſenen Erhöhung der Mietzinſe gefunden werden. In der leb⸗ haften Debatte, in der mehrfach darauf hingewieſen wurde, daß die Wohnungspreiſe in Karlsruhe erheblich niederer ſeien als in anderen größeren Städten, gaben die zahlreichen Redner aus⸗ nahmslos unter voller Würdigung des vom Vorſitzenden beton⸗ ten perſönlichen Riſikos der Meinung Ausdruck, daß ohne eine angemeſſene Mietzinserhöhung fernerhin nicht mehr auszukom⸗ men ſei. Demgemäß fand folgende Reſolution einſtimmige Annahme:„Nachdem durch die neuerdings erfolgte Erhöhung der Hypothekenzinken, ſowie durch die fortlaufende Steigerung aller allgemeinen Unkoſten des Hausbeſitzes die Hauseigentümer Mehraufwendungen von 10—15 Prozent der Mieterträgniſſe zu beſtreiten haben, für die ihnen jede Deckung fehlt, ſo erachten die am 9. Dezember im„Palmengarten“ zahlreich verſammelten Hausbeſitzer eine den einzelnen Fällen angemeſſene Erhöhung der Wohnungspreiſe für gexechtfertigt.“ * Spielfeſt. Der Fröbelſche Kindergarten, F 1 Nr. 11, verbunden mit Bildungsanſtalt für Kindergärtnerinnen, feiert Sonntag, den 15. Dez., vormittags 11 Uhr, im großen Saales des Bernhardushofes ſein diesjähriges Spiel⸗ un d Kinderfeſt, zu dem Intereſſenten und Freunde der Anſtalt freundlichſt eingeladen ſind. * Das Berliner Apollo⸗Enſemble, das gegenwärtig im Apollo⸗ kheater gaſtiert, bemüht ſich nicht vergeblich, den keineswegs gün⸗ ſtigen Geſamteindruck, den„Frau Luna“ bei jedem etwas anſpruchs⸗ pbollen Beſucher hervorrufen mußte, zu verwiſchen. Selbſt wenn davon abgeſehen wird, in Berückſichtigung zu ziehen, daß die gegen⸗ wärtig zur Aufführung gelangende Burleske„Studenten⸗ ſlreiche“ eine bei weitem amüſantere Handlung beſitzt, muß an⸗ erkannt werden, daß die Aufführung eine viel flottere iſt. Die Hauptrollen ſind auch viel geſchickter beſetzt, die Enſembleſzenen er⸗ zielen eine größere Wirkung, das Ballettdivertiſſement, das den dritten Akt ſo effektvoll abſchließt, iſt vorteilhafter arrangiert, wie überhaupt überall das Beſtreben hervortritt, die Scharte auszu⸗ w¾etzen. Die Handlung iſt echt franzöſiſch, ohne aber irgendwie die gezogenen Grenzen zu überſchreiten. So wirkt die Entkleidungs⸗ ſzene im zweiten Akt durchaus dezent. Ein Penſionat, das aus ſeinem Heim durch einen Waſſerſchaden vertrieben wird, iſt ge⸗ zwungen, in einer franzöſiſchen Kadettenanſtalt eine Nacht zuzu⸗ bringen. Damit der weiberfeindliche Vorſteher der Schule, Oberſt Ehamps'Honneur, die Einquartierung zuläßt, werden die Back⸗ fiſche in die ihnen reizend zu Geſicht ſtehende Uniform geſteckt und von der Tochter der Vorſteherin des Penſionats, die ſich in einen feſchen Leutnant verwandelt, dem Weiberhaſſer in dieſer Ver⸗ kleidung als auf der Durchreiſe befindliche Kadetten vorgeſtellt. Damit iſt der Anlaß zu den heiterſten Situationen gegeben, die ihren Höhepunkt erreichen, als ſich der Oberſt und die Inſtitutsvor⸗ ſteherin, ſeine frühere Flamme, in dem Schlafſaal, in dem ſie die Nachtruhe zu finden glauben, gegenſeitig entdecken und es mit an⸗ ſehen müſſen, wie die Kadetten beiderlei Geſchlechts— die Backfiſche haben inztwiſchen ihr Nachtgewand angelegt und ſind dabei von den Kadetten beobachtet worden— ihr Lager umtanzen. Viktor Hol⸗ laender hat zu der übermütigen Handlung, die mit den üblichen Verlobungen ihren Abſchluß findet, eine recht graziöſe, prickelnde und melodiöſe Muſik geſchrieben, die namentlich wieder Erna Er⸗ nani, dem überaus chicken Pfeudoleutnant, geſtattet, ihre ſtimm⸗ lichen Vorzüge ins rechte Licht zu rücken. Den ſtärkſten Erfolg er⸗ zielt die auch darſtelleriſch vorzügliche Künſtlerin mit dem Liebes⸗ duett im 2. Akt, das ſie mit Leutnant Gaſton, dem Neffen des Oberſten(Peter Millowitſch) ſingt. Einen guten Eindruck hinterläßt auch das Duett zwiſchen dem grotesken Hilfslehrer Kaſi⸗ mir(Heinz Buda) und ſeiner Frau, der Inſtitutsköchin Toinette (Lotte Hane). Im 3. Akt hat das von Ballettmeiſter G. Ceruti mit einem ſicheren Blick für das bühnenwirkſame geleitete Ballett Gelegenheit, in einem abtwechslungsreichen und farbenſchönen Diver⸗ tiſſement ſich von der vorteilhafteſten Seite zu zeigen Die Tanz⸗ kunſt der Prima⸗Ballerina Sign. Ripaämonti verdient beſon⸗ deres Lob, nicht minder die gute Durchführung des orcheſtralen Teils durch Kapellmeiſter Walter Schatz. So darf man wieder mit Recht behaupten, daß der Abend, den man im Apollotheater ver⸗ bringt, keine Enttäuſchung bringtk. 1 * Uniontheater. Das gegenwörtig im Uniontheater, 5 zur Vorführung gelangende, ſehr reichhaltige, prachtvolle Pro⸗ gramm findet gewiß die lobende Anerkennung eines jeden Be⸗ ſuchers. Man kann aber auch mit Beſtimmtheit ſagen, daß noch nie ein intereſſanteres und ſchöneres Programm gezeigt wurde. Es umfaßt 8 erſtklaſſige lebende Bilder und 4 künſtleriſche Ton⸗ bilder, welche für eine ungenehme, abwechslungsreiche Unterhal⸗ Sämtliche Nummern ſind aus dem Inſerat mann beſtens empfohlen werden. — Sport. * Heidelberger Rodelbahnen. Man ſchreibt uns: Die Vorbe⸗ reitungen für den Rodelſport ſind beendet. Die Heidelberger Stadtvertretung hat in richtiger Erkenntnis, dieſes geſunden Sportes und in wohlwollender Fürſorge Vorkehrungen getroffen, daß möglichſt viele Bahnen zur Verfügung ſind, denn ſie erlaub: nicht nur das Rodeln auf den im letzten Jahre benutzten Wegen, ſondern ſie gibt noch neue dazu frei, richtet dieſelben her, ver⸗ beſſert vorhandene Unebenheiten uſw. und markiert die Wege ſelbſt durch rote Flaggen, auf denen ein weißes R gedruckt iſt, während blaue Fahnen mit weißem F die Wege für Fußgänger bezeichnen. Und wenn die Stadt auch noch darüber wachen wird, daß nach einer beſtimmten Ordnung gerodelt wird, ſo ſind die berechtigten Wünſche der Rodler auf das vollkommendſte er⸗ füllt. Denn wenn in dieſem Winter ebenſo Lifrig gerodelt wird wie im verfloſſenen Jahre, ſo iſt eine Bewachung der Bahnen dringend notwendig, um Unglücksfälle zu vermeiden und um auch den zaghaften und ungeübten Fahrer zu ſeinem Rechte zu ver⸗ helfen. Aus dieſer Ueberlegung heraus, um ein geregeltes, unge⸗ ſtörtes Rodeln zu ermöglichen und beſonders Damen dazu Ge⸗ legenheit zu geben, hat ſich ein Klub gebildet, welcher abſeits von der Heerſtraße eine Bahn geſchaffen hat. Die Stadtverwaltung hat in entgegenkommendſter Weiſe den Weg auf ihre Koſten an⸗ gelegt und an den Klub verpachket. Etwa 150 Meter öſtlich vom Königsſtuhlturm beginnt die Bahn, ſchmiegt ſich bei einer Breite von 1,50—2 Meter und eineſſt ſanften Gefälle von 16:100 Meter dem Mantel des Berges an, überſchreitet den öſtlichen Königs⸗ ſtuhlfahrweg und mündet hinter der Bismarckshöhe in den Fahr⸗ weg Molkenkur⸗Hohler Käſtenbaum, ſodaß er eine Länge von faſt 2 Klm. erreicht. Am Innenrande dieſer Bahn geben Hunderk⸗ merter⸗Zeiger für ſpätere Wettfarhrten, Geſchwindigkeitsfahrten und ähnliche Veranſtaltungen die Entfernungen an. Auf der Außenſeite macht Tannengebüſch auf Bliegungen und ſteile Böſchungen aufmerkſam. Während der Rodelzeit iſt die ganze Strecke für die Mitglieder des Klubs reſerviert, wird von deſſen Beamten überwacht und in fahrgerechtem Zuſtande gehalten. Die Bahn dient nur zur Talfahrt, und es iſt das Gehen auf derſelben verboten. Der Aufſtieg erfolgt auf einem neben der Bahn, etwas erhöht, hergerichteten ſchmalen Fußpfad. Für be⸗ queme oder übereifrige Rodler wird die Bergbahn Halbtages⸗ karten zum Preiſe von 1 Mark ausgeben. Um die hohen Un⸗ koſten zu decken, mußte der Preis für Winterkarten auf 5 M. und für Tageskarten auf 1 M. feſtgeſetzt werden. ..0. Die Ringkämpfe um die Weltmeiſterſchaft von Paris haben ihr Ende erreicht. Sie reſultierten am letzten Abende in dem Siege des alten franzöſiſchen Meiſterringers Paul Pons, der den Deutſchen Jakob Koch nach einem mehr als eine Stunde währenden Kampfe auf die Schultern brachte. Der Rheinländer ſchien übrigens, trotzdem er an Größe und Schwere dem Franzoſen nachſtand, der Ueberlegene, und Pons befand ſich mehr wie einmal in ſehr gefährlicher Situation. Nach Ablauf von einer Stunde und einer Minute gelang es dem in der Unterlage befindlichen Pons, einen guten Armzug zu machen, der den Deutſchen auf die Schultern beförderte.— Das endgültige Reſultat der Konkurrenz iſt demnach folgendes: Paul Pons⸗Frankreich., Jakob Koch⸗Deutſchland 2. Conſtant le Marin⸗Belgien., Omer de Bouillion⸗Belgien 4. Caſeaux⸗ Frankreich 5, Romanoff⸗Rußland., Radul de Rouen⸗Frank⸗ reich 7. Jankowski⸗Polen 8,, Laſſarteſſe⸗Frankreich., und Schneider⸗Oeſterreich 10. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Nobelpreiſe wurden, wie bereits an anderer Stelle graphiſch gemeldet, folgendermaßen verteilt: Michelſon(Chi⸗ cago) für Phyſik; Buchner(Berlin) für Chemie; Laveran (Paris) für Medizin; Kipling(London) für Literatur. Michel⸗ ſon iſt ein geborener Deutſcher. Seine Unterſuchungen liegen faſt olle auf dem Gebiet der Optik. Seine größten Arbeitem beſchäftigen ſich mit der Aberration des Lichtes, mit der Geſchwindigkeit des Lichtes und mit ſeiner Zerlegung. Der Berliner landwirtſchaft⸗ liche Chemiker Eduard Buchner hat beſonders in der Erforſchung des Gärungsprozeſſes Herborragendes geleiſtet. Er hat die Pa⸗ ſteurſche Gärungstheorie, nach der zur Vergärung unbedingt lebende Hefezellen nötig ſein ſollen, widerlegt.— Charles Louis Alfons Laveran, geboren 1846 in Paris, iſt Chef des Service honoraire am Inſtitut Paſteur. Er hat ſehr wichtige Arbeiten über das Sumpffieber verfaßt.— Rudhard Kipling, der indobritiſche Dichter, verdankt ſeinen Ruhm vor allem dem„Dſchungel⸗Buch“. Iwan Knorrs„Marienlegende“, ein aus ſechs Nummern be⸗ ſtehender Volkslieder⸗Zyklus, der ſich als eine Verſchmelzung von alter Diatonik mit moderner Polyphonie darſtellt, hat in Düſſeldor einen abſpanennden Eindruck hinterlaſſen. Der frühere Dramaturg und Regiſſeur des Karlsruher Hof⸗ theaters Dr. Eugen Kilian ſoll zum Nachfolger des am 1. Auguſt 1908 aus dem Verband der Kgl. Hoftheater in München ausſcheiden⸗ den Regiſſeurs Runge in Ausſicht genommen. ſein. Von Eugen Kilian iſt ein neues dramaturgiſches Buch„Schillers Wallenſtein ouf der Bühne“ erſchienen. Ibſens„Brand“ geht zur Zeit auch im Münchner Schauſpiel⸗ haus mit großem Beifall über die Bretter. Es fanden ſchon mehrere Wiederholungen des intereſſanten Dramas ſtatt. Das Weihnachtsmürchenſtück der Münchner Kinderwelt. Wir leſen in den Münchner Blättern: Wie alljährlich in der Weihnachts⸗ zeit, bereitet auch heuer das Gärtnerplatztheater Märchenauffüh⸗ rungen vor. Samsbag, den 14. Dezember, nachmittags 8½ Uhr, findet bei bedeutend ermäßigten Preiſen(Parkett und 2. Rang 1., 3. Rang 75 Pfg.) die Erſtaufführung von„Peter und Paul im Schlara ffenland“ in einem Vorſpiel und 9 Bil⸗ dern von R. VBodanzky und F. Grünbaum, mit der Muſik von Franz Lehär, ſtatt. Oberregiſſeur Graſelli ſetzt das Märchen in Szene und Kapellmeiſter Horak fungiert als Dirigent. Münchner Wagner⸗ und Mozart⸗FJeſtſpiele. Im Sommer 1908 finden ſechs Mozartfeſtſpiele im egl. Reſidenztheater zu München und zwanzig Richard Wagner⸗Feſtſpiele im 5 ſtatt. Es kommen zur Aufführung: zweimal Figaros Hochzeit 61. und 6. Auguſt), zweimal Don Giovanni(3. und 8. Auguſt), einmal Die Entführung aus dem Serail(4. Auguſt), einmal Cosi fan tutte(9. Auguſt), ferner im Prinz⸗Regententheater dreimal Die Meiſterſinger von Nürnberg(11. Auguſt, 24. Auguſt, 5. Sept.), dreimal Triſtan und Iſolde(13. Aug., 26. Aug., 7. Sept.), zwei⸗ mal Tannhäuſer(15. Aug. und 14. Sept.), dreimal Der Ring des Nibelungen. Das neue Hoftheater in Weimar wird am 11. Januar 1908 mit folgendem nunmehr feſtgeſetzten Programm eingeweiht werden: An das Feſtſpiel von R. Vo ß, worin der Einzug der Muſen unter Führung des Apolls vom Ettersberge her zur Darſtellung gelangt. reiht ſich die Wiedergabe von Goethes Vorſpiel auf dem Theater an, das auf dem überdeckten Orcheſter bor dem Vorhang geſprochen werden ſoll. In der Zwiſchenzeit wird auf der Bühne die Szenerie zu Schillers Wallenſteins Lager aufgeſtellt, nach deſſen Auf⸗ führung eine halbſtündige Unterbrechung der Feier eintritt. In dieſer Pauſe hält der Großherzog im großen Foyer Cercle, worauf zum Schluſſe der zweite Teil vom dritten Akte der Meiſterſinger Richard Wagners(Feſtwieſe) aufgeführt wird. Prinz⸗Regententheatern 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. Dezember. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 7. Sitzung. [Bon unſerem Karlsruher Bureau). Karlsruhe, 12. Dezember. Vizepräſident Dr. Wilckens eröffnet 10 Uhr 15 Min. die ſitzung. Am Regierungstiſch Miniſterialdirektor Becherer, Mi⸗ ſiſterialdirektor Glockner, Miniſterialdirektor Roth, Mi⸗ üſterialdirektor Tröger. Singelaufen ſind: A. Petionen: 1) des Bezirksvereins gaden des deutſchen Buchdruckervereins und des zeutſchen Buchdruckervereins ſelbſt, die Errichtung iner Buchdruckerei im Landesgefängnis zu MNannheim betr.; 2) der Gemeinderäte der Stadt Buchen ind einer Anzahl Gemeinden der Amtsbezirke Buchen, Adels⸗ eim, Mosbach und Eberbach, die Umwandlung des ſechsklaſſigen dealgymnaſiums Buchen in ein ſiebenklaſſiges Progymnaſium ſer.; 3) der zur Ruhe geſetzten Beamten in Heidelberg um Er⸗ zöhung ihres Ruhegehalts; 4) des Vorſtandes des Vereins ſtaat⸗ ich geprüfter Werkmeiſter, die Vorbildung der ſtatlich geprüften jadiſchen Werkmeiſter betreffend; 5) des ehemaligen Straßenmeiſters Karl Angſtmann in Mannheim um Gewährung iner Penſion. B. Schreiben des Präſidenten des Großh. Mi⸗ liſteriums des Innern mit der Nachweiſung über die Erledigung er der Gr. Regierung auf dem Landtage 1905—06 überwieſenen, in den Geſchäftskreis dieſes Miniſteriums einſchlägigen Pe⸗ nonen. Der Päſident teilt ein Schreiben des Finanzminiſteriums mit, nach welchem der Präſident desſelben außer ſtande ſei, die Interpellation betr. Bandexolenſteuer für Zigarren n beantworten, da eine ſolche Vorlage im Bundesrate nicht ge⸗ macht ſei. Adbminiſtrativ⸗Kredite. Abg. Gießler(3Ztr.) referiert namens der Budgetkom⸗ mlſſion über die in den Jahren 1906 und 1907 erteilten Admi⸗ kiſtrativkredite. Es handelt ſich um folgende Kredite: 1. 60 000 Mk. für den Umbau des botaniſchen Inſtituts der Jeidelberger Univerſität. Infolge der ſtarken Zu⸗ tahme der Frequenz hat ſich dieſes 1878 erbaute Inſtitut ſchon ſeit mehreren Jahren als zu klein erwieſen. Der Erſtellung des don der Inſtitutsdirektion gewünſchten Flügelanbaues ſtanden baupolizeiliche Bedenken entgegen. Nach dem Wechſel in der Lei⸗ lung des Inſtituts iſt es gelungen, die Erweſterung des Inſti⸗ tuts auf die Einbeziehung der Wohnräume des Inſtituts und ihre entſprechende Einrichtung zu beſchränken. Um die Bauar⸗ eiten ſchon von Mitte Juli bis Ende Oktober 1907 zur Durch⸗ ührung zu bringen, wurden die erforderlichen Gelder im Wege des Adminiſtrativkredits flüſſig gemacht. 2. 520 000 Mk.) für die Weiterführung des Neubaues eines Lehrerſeminares in Heidelbecg. Für dieſen Neubau wurden auf dem Land⸗ kage 190506 1150 000 Mk. benjlligt; ins Budget 1906—907 wurden ab 1. Rale 250 000 Mk. bereitgeſtellt. Es ergab ſich nun die Notwendigkeit der Beſchleunigung der Bauarbeiten. Aus der Budgetbewilligung von 250 000 Mk. wurde der Kaufpreis für den Bauplatz mit 43 722 Mk. beſtritten, ſodaß für die eigentliche Bauausführung nur rund 206 000 Mk. zur Verfügung ſtanden. Die oſten für den Hochbau ſind von der Bauleitung auf Mk. 76 000 veranſchlagt, wozu noch für den innerenBau eines Teils Gebäudes weitere 50000 Mk. kommen. Die erforderlichen weiteren Zahlungsmittel von 520 000 Mk. wurden deshalb nach Die Koſten für den Rohbau ſind von der Bauleitung auf Mk. für die Erweiterung der Bäder in Badenweiler. Die Arbeiten nahmen einen ſo raſchen Fortgang, daß es nicht kunlich erſchien, die Schlußrate mit 305 000 Mk. auf die Budget⸗ periode 1908—09 zu verſchieben. Durch die Erwirkung des Ad⸗ miniſtratipkredits ſind die Bauarbeiten ſo beſchleunigt, daß es er⸗ möglicht werden wird, die erweiterten Badeanlagen mit dem Be⸗ ginn der Saiſon 1908 oder ſpäteſtens im Laufe derſelben in Be⸗ trieb zu nehmen. 4. 264 000 Mk. für Errichtung einer Heil⸗ aund Pflegeanſtalt bei Wiesloch Der vom Landtag 1902—03 bewilligte Betrag von 330 000 Mk. für Geländeerwer⸗ bung mußte mit 82 000 Mk. überſchrittee werden. Hiervon ſtel⸗ len ſich 16 000 Mk. als Vorauszahlung im Sinne Art. 12 Abſ. 1 Ziff. 2 des Etatsgeſetzes dar, die nach dem Stand des Gelände⸗ erwerbsgeſchäftes ſchon in der Budgetperdiode 1906—07 flüſſig zu machen, während die eigentliche Ueberſchreitung des Voranſchlags 66 000 Mk. beträgt. Von dieſer Summe entfallen rund 16000 Mk. auf Nebenkoſten, ſodaß für Kaufſchillinge noch ein Mehr⸗ zufwand von 50 000 Mk. gleich 14½ Prozent des veranſchlagten Hedarfs verbleibt. Es mußten für eine Anzahl der erworbenen Grundſtücke höhere Preiſe als angenommen, bezahlt werden, zum anderen mußten noch Grundſtücke erworben werden, deren An⸗ kauf früher nicht beabſichtigt war, um die von den Landſtänden gewünſchte Fernheizung erſtellen zu können. Das geſamte für die Anſtalt Wiesloch erworbene Gelände umfaßt nunmehr auf den Gemarkungen Wiesloch und Altwiesloch leigentliches An⸗ ſtallsgelände) 95,3200 ha zum Durchſchnitspreis von 3925 Mk. für das ha, und auf den Gemarkungen Baierthal, Maisbach und Schatthauſen(für die Waſſerverſorgung] 2,6067 ha zum Durch⸗ ſchnittspreis von 7444 Mk. für das ha ausſchließlich der Quel⸗ len. Weitere 52 000 Mk. mußten flüſſig gemacht werden zur Be⸗ ſchaffung und Einrichtung für die ſtärkere Belegung der Kran⸗ kenhäuſer. Statt der vorgeſehenen 290 Betten mußten im gan⸗ zen 417 beſchafft werden für die 1905—06 in Betrieb genomme⸗ n Krankenhäuſer; für die Ende 1907 fertiggeſtellten Häuſer ußten ſtatt 180, 260 Betten beſchafft werden. Weitere 100 000 kk. des bewilligten Adminiſtrativ⸗Kredits ſind zu Beſtreitung nes Teils des Aufwands für das Waſchküchengebäude beſtimmt. Dieſes ſollte eigentlich erſt in der Budgetperiode 1908—09 aus⸗ geführt werden. 5. Weitere 100 000 Mk. ſind für die Heil⸗ und flegeanſtalt Wiesloch bewilligt worden, um hier noch n Bau zweier Krankenhäuſer zur Aufnahme von Geiſtes⸗ anken im Spätjahr 1907 in Angriff zu nehmen, damit ihre Fer⸗ a 1909 geſichert iſt. In den Jahren 1906/07 bat der Krankenſtand der Irrenanſtalt jährlich 152 be⸗ agen. Zu ihrer Aufnahme langen die bisherigen Kranken⸗ äuſer nicht aus. 12 000 für die Erſtellung eines Eis⸗ guſes bei der Schlächterei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmen⸗ ingen. Dieſe Maßnahme war nötig wegen der Steigerung Krankenbeſtandes und wegen der Gewinnung des erforder⸗ chen Metzgerperſonales. 7. M. 40 000 für den Betrieb der rin! cht und Aufzuchtſtationen. Der letzte Budget eingeſtellte Betrag von M. 60 000 erwies ſich i 8. M. 15 000 für die Holzpflaſterung der rſtraße längs der Beratungszimmer des Stände⸗ 62 300 els Ergänzungskredit ſür den Umhau die Erweiterung des Ständehauſes 19. M. 44000 als Raut für die Erweiterung und Inſtandhaltung der kträume des Miniſteriums des Innern. 11. M. 10 000 für ung der elektriſchen Anlagen der Saline Dürr⸗ heim. 12. M. 40 000 als Staatsbeitrag zum Bahnbau Weiſenbach-Schönmünzach. 13. M. 40 000 für den Ankauf eines Anweſens in Stühlingen für das dortige Forſtamt. 14. M. 24 309 für die Renovation der Nebenge⸗ bäude des Schloſſes in Bruchſal, hier insbeſondere für die Unterbringung der Notariate im Hofgärtner⸗ und Kammesr⸗ dienerhaus. 15. M. 1 800 000 zur Beſchaffung von Güter⸗ wagen. Um dem großen Wagenmangel, der im September, und Oktober 1906 beſonders drückend war, abzuhelfen, mußten 300 gedeckte und 400 offene Güterwagen zum Preiſe von 22 Millionen Mark beſchafft werden, wovon nur M. 400 000 durch Budgetmittel gedeckt waren. 16. M. 1 195 00 zur Beſchaffung von 20 Tenderlokomotiven, die ſich gleichfalls durch die große und unerwartete Steigerung des Perſonen⸗ und Güterver⸗ kehrs notwendig macht. 17. M. 810000 zur Fortführung des Baues der Bahnlinie Kappel-Bonndorf. Die Bauar⸗ beiten waren unerwartet günſtig fortgeſchritten, ſodaß die letzte Rate als Adminiſtratipkredit erwirkt werden mußte. 18. Mark 4000 000 für Erwerbung von Gelände für einen neuen Bahn⸗ hof in Heidelberg. Infolge des unerwartet günſtigen Verlaufs der Geländeerwerbung reichten die budgetmäßigen Mittel nicht aus: außerdem ſtand in Ausſicht, daß noch im Jahre 1907 mit dem Baubeginn durch Erſtellung eines Probeſtollens für den Tunnel vorgegangen werden konnte. 19. M. 1 680 000 zur Beſchaffung von 12 ſchweren Lokomotiven nebſt Ten⸗ dern. Die Zunahme der kilometriſchen Zugsleiſtungen und die durch das Vorgehen der Nachbarverwaltungen bedingte Steigerung der Zugsgeſchwindigkeiten und Erhöhung der Zugs⸗ gewichte ließen den Lokomotippark hierfür als unzureichend er⸗ ſcheinen, weshalb deſſen entſprechende Vermehrung alsbald in Angriff genommen werden mußte. 20. M. 1 522 000 zur Be⸗ ſchaffung von 500 offenen Güterwagen. Die unter 15 angefor⸗ derten Mittel langten nicht aus, um die durch den großen Kohlenverſand von Mannheim aus benötigten Wagen zu be⸗ ſchaffen. Es mußten deshalb neue 500 Wagen beſchafft werden. Die Kommiſſion hat Bedenken getragen gegen die allzugroße Inanſpruchnahme der Adminiſtratipkredite. Dadurch könnte das Budgetrecht des Landtages leicht illuſoriſch gemacht werden. Beſondere Bedenken hatte die Kommiſſion gegen die großen Ausgaben für Güterwagen. Es wäre beſſer geweſen, hier⸗ für eine größere Summe in das Bubdget einzuſtellen. Abg. Wiedemann(3tr.]) beſpricht die Verhältniſſe des Bruchſaler Notariats, worauf Miniſterialrat Trefzer ant⸗ wortet. Die Adminiſtrativkredite werden von der Kammer bewilligt. Schluß der Sitzung ½12 Uhr.— Nächſte Sitzung: Mon⸗ tag, den 16. Dezember, nachmittags 5 Uhr: Geſchäftliche Be⸗ handlung von Anträgen.— Geſetzentwürfe betr. Eingemeindun⸗ gen.— Rechnung des Landtags 1905/06. 2* Neichsta⸗ Deutſcher W. Berlin, 12. Dez. Am Bundesratstiſch v. Bethmann⸗Hollweg, Frei⸗ herr v. Stengel, Handelsminiſter Dr. Delbrück. Auf der Tagesorbnung ſteht das Börſengeſetz. Handelsminiſter Dr. Delbrück führt aus: Die Börſe ſei ein Inſtitut von weittragender Bedeutung für das ganze Wirk⸗ ſchaftsleben des Volkes. Das alte Börſengeſetz vom 22. Juli 1890 habe keineswegs die an dasſelbe geknüpften Hoffnungen erfüllt. Die Regierungen hoffen, daß die Novelle von Erfolg * begleitet ſein werde, umſomehr, als die Mängel des bisherigen Geſetzes ſich in der 10fährſgen Giltigkeit klar heraus geſtellt haben. Beim Erlaß des früheren Börſengeſetzes hatte man die Abſicht, das wirtſchaftlich und moraliſch verwerfliche Börſen⸗ ſpiel oder vielmehr den Mißbrauch an der Börſe zu beſeitigen. Zu dieſem Zwecke habe man erſtlich das Börſentermingeſchäft in Mobilien⸗Kapitalien und Bergwerks⸗ und Fabrikanteilen ver⸗ boten und ferner Börſenterminregiſter geſchaffen, ſowie in Paragraph 66 beſtimmt, das gewiſſe Börſentermingeſchäfte ein Schuldverhältnis rechtlich nicht begründen ſollten. Um die Grenze zwiſchen erlaubtem und verbotenem Geſchäfte zu finden, glaubte man den Begriff des Börſentermingeſchäftes genauer feſtlegen zu ſollen. In den Beſtimmungen des Terminregiſters liege die Wurzel des Uebels, an deſſen Beſeitigung man jetzt heranſchreite. Das bisherige Geſetz richte beſonders den Schaden an, daß die kleineren Provinzialgeſchäfte von den Großbanken aufgeſogen werden. 5 Das Geſetz begrenzt den Kreis der Perſonen, die in dem handelsgeſetzlichen Lieferungsgeſchäft als Kontrahenten beteiligt ſein dürfen. Landwirte dürfen bei jedem Geſchäft nur ſoviel Waren handeln, wie ihrer Ueberzeugung entſpricht. Ebenſo wer⸗ den Handwerker, oder Perſonen, deren Erwerbsbetrieb nicht über den Umfang des Kleingewerbes hinausgeht, ausgeſchloſſen, auch dann, wenn ſie ins Handelsregiſter eingetragen ſind. Das Geſetz erblickt im Börſenterminhandel im weſentlichen ein In⸗ ſtitut der Vollkaufleute. In dem Paragraph 118 ſei eine De⸗ finition des Börſentermingeſchäftes beſeitigt. Ferner wolle der Entwurf das Verbot des Börſentermingeſchäftes in Getreide⸗ und Mühlenfabrikate beſeitigen. Der Entwurf habe lediglich den Zweck, Klarheit zu ſchaffen, damit vor allem Handelszuſtände beſeitigt werden, die demoraliſierend auf das Publikum und auf den Kaufmannsſtand wirken müſſen zur Schädigung des Kauf⸗ mannsſtandes im In⸗ und Auslande. Der Entwurf habe keine politiſche Bedeutung. Deshalb hoffe er, daß es gelingen werde, aufgrund dieſes Entwurfes zu einem erfolgreichen Ergebnis zu gelangen.(Beifall]. Semler(Nat.) ſtimmt der Vorlage im allgemeinen zu. Das Termingeſchäft wurde von den Landwirten bekämpft in der Befürchtung, daß bierdurch die Getreidepreiſe leiden. Die Land⸗ wirtſchaft erheb dabei den Vorwurf, daß jeder, der Terminge⸗ ſchäfte mache, auf die Bildung von Tranſitlägern Einfluß habe. Tatſächlich ſei aber der Getreidepreis nicht durch den Termin⸗ handel beeinträchtigt worden. Die Schädigungen der Klein⸗ banken, die durch das beſten,ee Börſentermingeſchäft hervorge⸗ rufen worden ſind, ſeien bedanerlich. Gewiß erfüllten die Groß⸗ banken große wirtſchaftliche Aufgaben, aber es ſei doch zweifel⸗ haft, ob die Akkumulierung des Geldes für die wirtſchaftliche Lage und für die Induſtrie vorteilhaft ſei. Zu begrüßen ſei es. daß die verderblichen Lockungen zu den Termingeſchäften für kleine Beamte und Privatleute beſeitigt wurden. Die erux der ganzen Sache ſei, daß bei dem Termingeſchäfte vor allem klarge⸗ ſtellt werde, ob ein Zeitgeſchäft gemeint iſt oder ob es als Spekulationsgeſchäft von den Parteien gemeint iſt. Redner be⸗ mängelt noch die Verſchiedenheit der Ausdrucks eiſen des Ent⸗ wurfs. cetzte hachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 12. Dez. Gegen das neue Reichs⸗ Vereinsgeſetz will der Landesvorſtand der badi⸗ ſchen Sozialdemokratie eine größere Aktion ER 5—— s Baden⸗Baden, 12. Dez. Amtmann Schwörer in Lahr iſt zum Bürgermeiſter gewählt worden. * Dresden, 12. Dez. Im Befinden der König in⸗ Witwe iſt eine Verſchlimmerung eingetreten. Die⸗ letzte Nacht perlief unruhig. Nach Behebung eines Schwächs anfalles fühlte ſich die Königin wieder etwas wohler. Heuie empfing die Königin den Beſuch des Königs Johann Georg. * Stockholm, 12. Dez. Wie der Arzt der Königin⸗Wilwe der Zeitung„Stockholms Teidningen“ mitteilt, leidet die Königit hauptſächlich an neuralgieſchen Schmerzen. * Darmſtadt, 12. Dez. Die Zweite Kammer trat heute wieder zuſammen. Es wurde zunächſt eine große Zahl von kleinen Poſitionen erledigt. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Dr. Schmitt und Genoſſen betreffend die Ver⸗ eins⸗ und Verſammlungsfreiheit, erwidert der Staatsminiſter Ewald, die heſſiſche Regierung habe an ſich keine Veranlaſſung gehabt, die beſtehenden Beſtimmungen zu ändern. Nachdem aber der allgemeine Wunſch nach einem Reichs⸗Vereinsgeſetz ſich geäußert und die Reichsregierung einen neuen Entwurf ausgearbeitet habe, konnte ſich die heſſiſche Regierung der Mitarbeit an dem Entwurf nicht verſchließen. Die Stel⸗ lungnahme der großherzoglichen Regierung ſei naturgemäß auf die Wahrung der Grundſätze gerichtet geweſen, wie ſie ſich ſeit Jahrzehnten in Heſſen bewährt haben. In dieſem Sinne war ſie beſtrebt, auf eine liberale Ausgeſtaltung der einzelnen Beſtimmungen hinzuwirken. * Frankfurt a.., 12. Dez. Der verſtorbene Pro⸗ feſſor Dr. Schmidt⸗Metzler hatte angeordnet, daß nach ſeinem Tode ſeine Lunge ſeziert werden ſolle, um eventuell Anhaltspunkte darüber zu gewinnen, ob der ſtete Verkehr mit Lungen⸗ und Halskranken auf den Organismus des behan⸗ delnden Arztes von Einfluß ſei. Bei der Sektion hat ſich gezeigt, daß die Lunge des Verſtorbenen vollkommen geſund und intakt geweſen iſt. * Frankfurt, 12. Dez. Die Strafkammer verurkeilte heute den Anarchiſten Kettenbach zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis wegen Beleidigung des deutſchen Heeres, begangen in einer Anarchiſtenverſammlung in Frankfurt a. M. am 31. Auguſt 1907. Der Kriegsminiſter hatte den Strafantrag geſtellt. Berlin, 12. Dez. Der Wechſel im Präſi⸗ dium der Reichsbank wird lt.„Frkf. Ztg.“ erſt im erſten Drittel des Januar vor ſich gehen. Ueber die Nach⸗ folge des neuen Präſidenten Hevenſtein in der Leitung der Seehandlung iſt noch keine Beſtimmung getroffen. »Sofia, 12. Dez. In der vergangenen Nacht wurden die Führer der Revolntionäre, Bonis Serafow und Gar⸗ wanow durch Revolverſchüſſe getötet. Serafow beglei⸗ tete gerade den bei ihm weilenden Garwanow zur Tür, als ein Mazedonier von der Straße herbeieilte und beide erſchoß. * Waſhington, 12. Dez. Der Präſident hat wiederholt öffenklich auf ſeine Erklärung von 1904 hingewieſen, daß er keine nochmalige Kandidatur annehmen werde; dieſen Entſchluß habe er nicht geändert und werde ihn nicht ändern. Die Oſtmarkenvorlage. * Berlin, 12. Dez. Nachdem zwiſchen dem Reichs⸗ kanzler und den Führern der Konſervativen ein Kompromiß über das Enteignungsrecht in der Oſtmarkenvorlage vereinbart worden iſt, nach welchem ſich die Enteignung nur auf beſtimmte Bezirke erſtrecken ſoll, wird auch dementſprechend die in der Vorlage für die Enteignungs⸗ zwecke verlangte Summe von 300 Millionen ganz erheblich verringert werden. Die Bezirke, in welchen die Enteignung ſtattfinden dürfen, ſind lt.„Frkf. Ztg.“ ein Kreis in Weſt⸗ preußen und zwei Kreiſe in der Provinz Poſen. Es wird auch die Zahl der Hektar, die in maximo enteignet werden dürfen, im Geſetz feſtgelegt. Ein Parzellierungsverbot wird das Geſetz nicht erhalten. Deutſchland und England. * Jondon, 12. Dez. Der Präſident der Metropolitan Free Church Federation ſagte geſtern Abend in einer öffent⸗ lichen Verſammlung zu London, er hoffe feſt, daß ſie, bevor ſein Amtsjahr vorüber ſei, zahlreiche Deputationen deutſcher Geiſtlicher als verehrte Gäſte und chriſtliche Brüder in London empfangen würden. Er fragte, ob ein ſolcher Beſuch nicht geeignet ſei, die nationale Freundſchaft der beiden großen Länder weiterhin zu fördern und das Werk vervoll⸗ ſtändigen werde, das durch den Austauſch der Beſuche den Herrſcher, ſowie der Vertreter der ſtädtiſchen Behörden und der Preſſe ſo weſentlich fortgeſchritten ſei. * LJondon, 12. Dez. Die„Tribune“ ſchreibt: Daß der Kaiſer ihm wohltuende Ferien hatte iſt viel wert; daß ſein Verkehr mit dem britiſchen Hoſe und mit den anderen könig⸗ lichen Gäſten außerordentlich herzlich war, iſt ein weiterer perſönlicher Gewinn. Aber wir haben nicht oder nicht haupt⸗ ſächlich Wilhelms II. glänzende und unermüdlich tätige Per⸗ ſönlichkeit bewirtet, ſondern vor allem das anerkannte Haupt des deutſchen Volkes. Die politiſche Bedeutung des Beſuches beſteht in ſeinem repräſentativen, faſt ſymboliſchen Charakter. Viele unter einander verſchiedene Kreiſe von Engländern hatten es ſich ſchon angelegen ſein laſſen, Entfremdung, Eifer⸗ ſucht und Argwohn zu zerſtören. Die beiden Hauptdiplomaten Europas haben jetzt ihr förmliches Siegel auf dieſes demo⸗ kratiſche Werk der Annäherung zwiſchen England und Deutſch⸗ land geſetzt, das mit der engliſch⸗franzöſiſchen Entente voll⸗ kommen vereinbar iſt. Die engliſch⸗deutſche Freundſchaft iſt ein Ziel für ſich ſelbſt und unter dem weiteren Geſichtspunkt iſt ſie ein fernerer Schritt zu einer Union der europäiſchen Mächte für das allgemeine Wohl. Nus dem Grossbervoatum. Ladenburg, 12. Dez. Die Bürgermeiſter⸗ wahl findet am kommenden Samstag ſtatt.— Die hieſige Ge⸗ 1 meinde wird wegen der Errichtung eines Amtsgerichts bei der Regierung und den Landſtänden neuerdings wieder peti⸗ tionieren. Veranlaſſung hiezu bietet die ſtändige Vermehrung der Richterabteilungen des Amtsgerichts zu Mannheim. Baden⸗Baden, 11. Dez. Wie das„Bad. Tgebl.“ er⸗ fährt, hat die Großh. Regierung dem vom Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigten Projekte des Umbaues der Konverſations⸗ haus⸗Reſtauration ihrerſeits die Genehmigung verſagt. Pfalz, heſſen und Umqgebung. Landau, 11. Dez. Durch Oberkontrolleur Weißer aus Speyer wurde bei einem Weingutsbeſitzer und Weinhändler hier eine Kellerkontrolle vorgenommen, bei der, wie man mitteilt, der ganze Kellerbeſtand— etwa 100000 Liter— unter Siegel gelegt wurde. — — »„ Mannheim, 12. Dezember. Genera⸗⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5, Seite. Letzle Nachrichten und Telegramme. *Köln, 12. Dez. Die„Köln..“ erkla i 3 8 In, 12. Des. Die„.“ erklärt, gegenüber d geſtrigen Meldung der„Köln..“ über den In 0 5 35 B f. ſchofskonfereng zu der Erklärung ermächtigt zu ſein, daß Die Nackrichten in allen Teilen auf reiner Erfindung beruhen. München, 12. Dez. Der Finanzminiſter erklärte im Zinanzminiſterium heute, daß die Gehaltsaufbeſſerung 814 119 08 Lehrer, Bedienſteten und Staats⸗ arbeiter eine Steuererhöhurg notwendig mach de; ſprich 8 8 hen werde; man ſpricht 5 4* 12. Dez. Die Taufe des jüngſt ge⸗ orenen Prinzen findet am 21. Dezember im Marmor⸗ palais ſtatt. 8 4 5 Berlin, 12. Des.„Die„RNordd. Allgem. Ztg.“ weiſt darauf hin, daß gemäß den franzöſiſchen Zoll⸗ ete. Vorſchriften für Branntwein, Likör u. a. Spirituoſen die Reiſenden die⸗ jenige Menge ſolcher Getränke, die ſie beim Eintritt nach Frankreich mit ſich führen, den Zollbeamten in jedem Falle vorzeigen und angeben müßten. Es gelte dies auch für noch ſo kleine Mengen, namentlich auch für angebrochene Flaſchen und Fläſchchen. Zuwiderhandlungen werden mit hohen Geld⸗ ſtrafen und ſogar mit Gefängnisſtrafe belegt. Wenn der Betreffende nicht ſofort bezahle, würde er feſtgenommen. Dieſe Vorſchriften würden ſehr ſtreng gehandhabt und Un⸗ kenntnis würde niemals als Entſchuldigungsgrund dienen. Dieſer Mitteilung ſei daher weiteſte Verbreitung und ſorg⸗ 1 Beachtung zu wünſchen. 5 Wien, 12. Dez. Abgeordneten!.);. ⸗ geſetzten Budgetdebatte erklärte der e Sozialdemokraten ſeien mit den Börſeanern verbündet.(Stürmiſche Entrüſtungsrufe bei den Sozialdemokraten.) Die Deutſchſozialen ſtimmten dem Deutſchagrarier zu. Es kam dann zu lärmenden Szenen. * Konſtantinopel, 12. Dez. Die Meldun 8. ländiſcher Blätter über konſtitutionelle Bewegungen ſided en⸗ ropäiſchen und aſiatiſchen Türkei ſind teils unrichtig, teils un⸗ genau. In der europäiſchen Türkei war überhaupt nichts von ſolcher Bewegung zu bermerken, nur in einzelnen aſiatiſchen Wila⸗ jets ſind Anfänge davon zu verzeichnen, welche durch die tatkräf⸗ tige konſtitutionelle Reformtätigkeit in den ruſſiſch⸗perſiſchen Grenzbezirken angeregt wurden. 8 Nachwehen vom Hauprozeſt. Karlsrußhe, 12. Dez. Durch die Preſſe geht die Mit⸗ keilung, daß gegen den Rechtsanwalt Dr. Dietz vom Vorſtand der Anppaltskammer das Hauptverfahren vor dem Ehrengericht wegen Verletzung der Berufspflicht bei der Verteidigung des Rechtsanwalts Hau eröffnet worden iſt. Dieſe Mitteilung iſt lt.„Frkf. Ztg.“ un⸗ twahr. Es iſt zwar vom Oberſtaatsanwalt eine Anklage gegen Rechtsantvalt Dr. Dietz wegen ſeiner Tätigkeit im Falle Hau er⸗ hoben worden. Das Hauptverfahren wurde jedoch nicht eröffnet und es iſt zweifelhaft, ob es überhaupt je eröffnet wird und es zu einer Hauptverhandlung kommen wird. Es iſt bis jetzt Herrn Dr. Dietz nicht einmal eine Anklageſchrift zugegangen und es iſt auffällig, wie derartige Mitteilungen aus einem völlig geheimen Verfahren in die Preſſe gelangen konnten. Als unwahr wird auch die Behauptung bezeichnet, daß den Grund des Klagepunktes ein Brief des Staats⸗ anwalts an die Frau Hau bildet, deſſen Inhalt Dr. Dietz dem Staatsanwalt zum Vorwurf gemacht hat, während der Brief garnicht exiſtiert. Der Brief exiſtiert und befindet ſich bei den Gerichts⸗ akten. Ein pyplitiſcher Mord in Sofia. *Sofig, 12. Dez. Der Mörder Sarafows und Gar⸗ wanows iſt ein Bandenchef und heißt Panitza. Er ſcheint den Mord aus perſönlichen Motiven verübt zu haben, wie wohl auch angenommen wird, er ſei von kürkiſcher Seite zu dem Mord ge⸗ durnigen worden. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. *Newyork, 12. Dez. Das Mitglied des Einwanderungs⸗ ausſchuſſes, Senator Latimer, legte eine Bill vor, die Analpha⸗ heten von der CEinwanderung auszuſchließen, ferner nur 50 000 Eintvohner derſeſben Nationalität zuzulaſſen. Nach einer Meldung der„Tribune“ ſind in den letzten Monaten 20,000 Japaner über die Grenze geſchmuggelt worden. Präſidentenwahl in den Bereinigten Staaten. * New⸗Mork, 12. Dez. Rooſevelt ſagte in einer for⸗ mellen Erklärung, daß er die bei ſeiner letzten Wahl abgegebene Erklärung ſeines Verzichts auf eine Wiederwahl als Präſident nuch aufrecht erhalte. Nach Meinung der demokratiſchen Führer verbeſſert der Verzicht die Ausſichten ihres Kandidaten. Golkswirtschaft. Das Rücktrittsgeſuch des Reichsbank⸗Präſidenten Dr. Koch hat bisher noch nicht ſeine Erledigung gefunden, was ſich wohl daraus erklärt, daß der Kaiſer noch im Auslande weilt. Auch der Zeitpunkt des Ausſcheidens des Präſidenten Koch ſteht noch nicht feſt, es wird indes angenommen, daß Präſident Koch min⸗ deſtens bis zum 1. April die Leitung in Händen behalten wird. Von manchen Seiten iſt es ſo dargeſtellt worden, als ob der Rücktritt des Präſidenten Koch infolge eines„Druckes von oben“ erfolgt ſei und ſich als eine Konzeſſion an die agrariſchen Par⸗ teien charakteriſtiere. Das B. T. erklärt demgegenüber, daß in keiner Weiſe und von keiner Seite auf den Präſidenten Koch hinſichtlich Einreichung ſeines Abſchiedsgeſuches eingewirkt wor⸗ den iſt und daß im Gegenteil verſucht wurde, den Präſidenten zur Weiterführung ſeines Amtes zu beſtimmen. Hinſichtlich der Nachfolge des Präſidenten Havenſtein wird berichtet, daß der VBizepräſident des Reichsbankdirektoriums Herr v. Glaſenapp für die Leitung der Seehandlung in Ausſicht genommen ſei. Dieſe Verſton wird zwar für nicht unwahrſcheinlich gehalten, andererſeits glaubt man, daß es gerade für einen neuen Reichs⸗ bankpräfidenten erwünſcht wäre, einen Vertreter zur Seite zu haben, der mit der Führung der Präſidentſchaftsgeſchäfte genau vertraut iſt. Denn wenn auch nicht daran zu zweifeln iſt, daß Präſident Havenſtein dieſelbe außerordentliche Arbeitsfähigkeit zu entwickeln bemüht ſein wird wie ſein Vorgänger, ſo fehlt ihm doch begreiflicherweiſe zunächſt die praktiſche Erfahrung. Sollte aber trotzdem Herr von Glaſenapp Präſident der Seehandlung werden, ſo würde die Wahl eines Vizepräſidenten gewiß interne Schwierigkeiten bereiten. Bisher wurde das Amt des Vizepräſi⸗ denten immer von einem Juriſten bekleidet und es würde eine Art Bruch mit der Tradition bedeuten, wenn ein Kaufmann Vizepräfident werden ſollte. Die jetzt im Reichsbankdirektorium tätigen Juriſten ſind aber noch zu kurze Zeit im Direktorium, um eine Anwartſchaft auf die Stelle des Vizepräſidenten zu haben. n. Mannheimer Produktenbörſe. Trotz der geſtern von Amerike gemeldeten Preisbeſſerung bleibt die Stimmung am hieſigen Markte ruhig und es berrſcht allenthalben große Zu⸗ rückhaltung. Die Preiſe im bieſigen ofſtziellen Kursblatt haben Ipeziell ſur Weiten eine wewere Ermäßzigung erfaßren. Die übrigen Notierungen blieben unverändert. Die offizielle Ten⸗ denz lautet: Getreide unverändert ruhig. Vom Auslande werden angeboten, per Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia-Blanca oder Barletta⸗Ruſſo Februar März M. 169.50, do. ungar. Ausſaat per ſchwimmend M. 180, do. Roſario Santa Fs per ſchwimmend M. 180, Ulka 9 Pud 15⸗20 Nov.⸗Dezember M. 173, do. 9 Pud 35 Nov.⸗Dezember 177, do. 10 Pud Nov.⸗Dezember M. 178, Kanſas 2 November⸗ Dezember M. 174, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. November⸗ Dezember 178, do. 78⸗79 Kg. November⸗Dezember M. Roggen 9 Pud 10⸗15 November⸗Dezember M. 164, do. 9 Pud 20.25 Nopember⸗Dezember M. 167, Bulgar.⸗Rumänier 7172 Kg.——: Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. ſchwimmend Mark 137, do. 59⸗60 Kg. November M. 130: Hafer ruſſiſcher prompt 46⸗47 Kg. M.—.—, de. 4748 Kg. prompt M.—.—, Donau nach Muſter ſchwimmend von M.—.—, Laplata 46⸗470 Kg. Febr.⸗ März M. 113.50: Mais Laplata gelb rpe terms November⸗ Dezember M. 116, amerikaniſcher Mixed Dezember⸗Februar M. 119, Donau⸗Mais ſchwimmend M. 118 und Odeſſa⸗Mais per November⸗Dezember M. 115.50. Neue Rheinau⸗Aktiengeſellſchaft Rheinau(Baden). Der erſte Geſchäftsbericht dieſes Unternehmens, zu deſſen Hauptgründern das gtohlenſyndikat und das Kohlenkontor gehören, verzeichnet die Geſamtankäufe von Anlagen der früheren Rheinau⸗G. m. b. H. und der Betriebsgeſellſchaft für den Rheinauhafen mit 8,5 Mill. M. und weitere Ankäufe von dieſen Geſellſchaften und von Driten zum Preiſe von 97156 M. Der Grundſtücksverkauf zeigte ein lebhaftes Gepräge, und zwar waren ſowohl die Plätze mit Waſ⸗ ſerfront wie auch die Induſtrieterrains ohne Waſſerfront in gleicher Weiſe gefragt. Es wurden 1363 567 Quadratmeter mit einem Nutzen von 1 270 712 M. abgeſtoßen, wonach der Gelände⸗ beſitz mit 3 739,614 M. zu Buch ſteht. Ein Geländeſtreifen iſt heute noch nicht hochwaſſerfrei aufgefüllt; die Vorarbeiten dazu ſind eingeleitet; zum Teil werden die geſellſchaftlichen Auslagen von den Gelände⸗Eigentümern, welche heute im Hochwaſſerge⸗ biet liegende, aufzufüllende Parzellen beſitzen, rückerſtattet.— Das Elektrizitätswerk arbeitete gegen frühere Jahre günſtig und weiſt eine Bruttoerträgnis von 80 198 M. aus; erzeugt wur⸗ den 2 126 235 Kilowatt⸗Stunden, wovon nutzbar abgegeben wur⸗ den einſchließlich Selbſtverbrauch 1742 180 Kilowatt⸗Stunden, davon 1 415 775 für Kraft. Der Reingewinn beziffert ſich auf 1197 865 Mark, wovon 59 868 Mark der Reſerve zugewieſen, 10 500 Mark als Dantiemen verteilt und 1126 997 Mark vorge⸗ tragen werden ſollen. Das laufende Geſchäftsſahr habe ſich bis jetzt günſtig angelaſſen; von verſchiednen Secten ſeien Nachfragen nach Geländen an die Geſellſchaft herangetreten, wie auch in der Zwiſchenzeit einige Terrainverkäufe ſtatgefunden haben. Die Bilanz weiſt Reſtkaufſchillings⸗Forderungen von 2,23 Mill., Bank⸗ guthaben 140 849., ſonſtige Ausſtände 12 765 Mark und Se⸗ paratdebitoren des Elektrizitätswerks mit 80 198 M. aus, denen 209 949 M. Pfandgläubiger und 286 730 Mark ſonſtige Kredi⸗ toren gegenüberſtehen. Das Aktienkapitel beziffert 5,25 Mill. Mark. (.) Die Goldankäufe der Reichsbank werden in ihrer Bedeu⸗ tung für den deutſchen Geldmarkt vielfach unterſchätzt. Wenn man ſich nur die Ziffern einzelner Jahre vergegenwärtigt, ſo erſcheint der Wert des angekauften Goldes relativ gering. Aber im Laufe der Jahre kommt ein Geſamtbetrag heraus, der den weitaus größten Teil des Goldvorrates Deutſchlands repräſentiert. In den Jahren 1876 bis 1906 kaufte die Reichsbank für rund 3,34 Millfarden Mark Gold, das macht im Durchſchnitt für etwa 107,78 Millionen Mark jährlich. Der geſamte monetäre Goldvorrat Deutſchlands wird aber zur Zeit auf etwa 4,19 Milliarden Mark geſchätzt. In ein⸗ zelnen Jahren ſtiegen die Goldankäufe bis über 200 Millionen Mark: im Jahre 1888 wurde für 235,94, 1894 für 241,13, 1904 für 264,49 Millionen Mark Gold von der Reichsbank angekauft. In den letzten ſieben Jahren kaufte die Reichsbauk für 835,16 Mill. Mark Gold auf oder durchſchnittlich für 119,31 Millionen jährlich. Hier folgen die Beträge für dieſe ſieben Jahre in Millionen Mark: 1900 124,50, 1901 139,08, 1902 29,28, 1903 97,90, 1904 264,49, 1905 152,38, 1906 27,62. Die jährlichen Schwankungen ſind ganz erheblich; beſonders fallen aber die geringen Beträge einmal in den Jahren niedrigen Geldſtandes, ſpeziell 1902 und 1908, und dann wieder in den Zeiten teuren Geldes, wie z. B. 1906, in die Augen. Die Fahrzeug⸗Fabrik Eiſenach ſoll nach der„B..⸗Ztg.“ in recht zufriedenſtellender Weiſe arbeiten und aus den Erträgniſſen des laufenden Jahres vorausſichtlich die noch vorhandene Unterbilanz tilgen können. Ein Sanierungsplan, der ſchon vor Jahresfriſt bei der Verwaltung in Vorſchlag gebracht worden war, iſt nicht ernſt⸗ haft diskutiert worden, ebenſo ſei in letzter Zeit kein Sanierungs⸗ programm beſprochen worden. Jufolge von Verluſten muß das Aktienkapital der Auto⸗ mobilfabrik Martini u. Co. in Frauenfeld und St. Blaiſe von 4½ Millionen Fr. auf 900 000 Fr. herabgeſetzt wer⸗ den. Die Geſellſchaft unterhält eine Niederlaſſung in London. Zahlungs⸗Einſtellungen. Die Konfektionsfirma Sielmann u. Roſenberg in Berlin, deren Zahlungsſchwierigkeiten kürz⸗ lich gemeldet wurden, bietet ihren Gläubigern 70 Prozent. . e* Telegraphiſche Handelsberichte. * Berlin, 12. Deg. In der heutigen Sitzung des Zen⸗ tralausſchuſſes der Reichsbank legte der Präſident Koch unter Zugrundlegung des letzten Wochenausweiſes dar, daß die Anſpannung der Vank trotz der in der letzten Woche eingetretenen Beſſerung noch bedenklich und weſentlich höher ſei wie in den vor⸗ hergehenden Jahren zur gleichen Zeit. Die Deckung der umlaufen⸗ den Noten durch Metall beträgt 46,4 Proz., d. i. 7,8 Proz. geringer als im Vorjahre. Vergleichsweiſe ſei der Bankdiskont bei den Privatbanken nur wenig geringer als der hohe Reichsbankdiskont. Die fremden Wechſelkurſe lägen etwas näher am Goldpunkte und der Goldabfluß nach dem Auslande iſt abgeflaut. Die amerikaniſchen Verhältniſſe ſind noch ganz ungeklärt. Ferner ſei die zum Jahresſchluß in Ausſicht ſtehende weitere Anſpannung der Banken zu berückſichtigen. Unter dieſen Umſtänden könne eine Ermäßig⸗ ung des Diskonts nicht in Frage kommen. Die Verſamm⸗ lung ſtimmte dieſen Ausführungen einmütig zu und genehmigte dann die Abſchlagsdividende auf den Reichsbankanteil von 194 Proz. Dividendenſchätzung. Die Preußiſche Zentralbodenkredit⸗ Akriengeſellſchaft in Berlin hat die gleiche Wwidende wie im Vov jahr, nörnlich 5 Proz., in Ausſicht genommen. B. Frankfurt a.., 12. Deg. Die Dividende der Leder⸗ werke vorm. Phil. Jac. Spicharz dürfte, ſoweit eine Be⸗ urteilung im Hinblick auf die nicht ganz geklärte Lage des Häute⸗ marktes möglich iſt, vorausſichtlich wieder in Höhe von 9 Pros. wie im Vorjahre in Ausſicht zu nehmen ſein. GElberfeld, 12. Deg. Die Verwaltung des Elberfelder Bankvereins ſchätzt für 1907 eine Dividende bon 6½% Prog.(int Vorjahre 6 Proz.). Berlin, 12. Dez. Die Generalverſammlung der Aktien⸗ Geſellſchaft für Elektrizitäts⸗Anlagen nahm davon Kenntnis, daß die bisherige Entwickelung des Geſchäftsjahres befriedigend war und mindeſtens die gleichen, wenn nicht beſſere Reſultate wie im Vorjahr zu erhoffen ſind. Berlin, 12. Dez. Zwiſchen Delegierten des Verbandes Deutſcher Trikotwarenfabrikanten und den verſchiedenen Abnehmer⸗ gruppen, unter ihnen dem Vorſtande des Verbandes Deutſcher De⸗ tailgeſchäfte der Textilbranche(Sitz Hamburg) ſind nach eingehender Beratung und Ausſprache die Grundlagen für eine Verſtändigung in befriedigender Weiſe feſtgeſtellt worden. * Berlin, 12. Dez. In der Generalverſammlung der Glektriſchen Licht⸗ und Kraft⸗Aktiengeſellſchaft erwiederte die Ver⸗ waltung, ſie erwarte aus der Beteiligung an der Untergrundhahn der Deutſch⸗Ueberſeeiſchen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft und der Vogt u. Häfner Akt.⸗Gef. mindeſtens die gleiche Dividende wie im Vorfjaßz Bei der Berichtsabfaſſung habe ſich nichts ereignet, was die Geſells ſchaft veranlaſſen könne, mit Beunruhigung in die Zukunft zu ſehen. * Berlin, 12. Dez. Die Seidenfirma K. Woegerer u. Söhne in Wien und Pilikau iſt inſolvent geworden. Die Paſſivg betragen 1 60 000 Kronen. „Newyork, 12. Dez. Die Einfuhr aus Deutſch⸗ land in den Monaten Juli, Auguſt, September und Oktober be⸗ trug zuſammen 4 400 000 Doll. mehr als im Vorjahre; die Aus⸗ fuhr nach Deutſchland mehr um 3 500 000 Doll. Von der Steige⸗ rung der Einfuhr entfallen auf Baumwollenzeug 600 000., Pa⸗ pierwaren 2 100 000., Seideprodukte 600 000., Spielwaren 800 000.; von der Steigerung der Ausfuhr entfallen auf Weizen 2 800 000 D. und Mais 2 200 000., wäßhrend bei Fleiſch ein Rückgang der Ausfuhr um 3 500 000 M. zu verzeichnen iſt. Kursblatt der Mannbeimer produttenbörſe vom 12. Dezember. ̃ Die Notierungen ſind in Reichsmart, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei bier. Welzen pfälziſcher 22 75——. Ruff. Futtergerſte 16.25—— „ Rheingauer—.——[afer, bad. 18.50 19.— „ norddeutſcher—.—.—aſer, nordd. 19.25—19 50 „ ruſſ. Azima 25.——25,50 Hafer ruſſiſcher 20.——20.80 „ Ulka 24.75—25.—„amerik. weißer „ Theodoſia 25.75—26— Maisamer. Mixed—.—— „ Taaganrog 24.75—25.—„Donau 1625——.— „ Saxonska e e„La Plata 18.25—. „ rumäniſcher 25.——25.50Koplreps, d. neuer 36——— 24.—.— Wicken 19.—— „ am. Winter „ ManitobaJ—.————Kleeſamendeutſch.1 125—127 „ Walla Walla—.——. 75„ II 120—123 „ Fanſas 24.50—.—„Luzerne 133—— Auſtraltr—„ Provene, 140—145 „ La Plata 25.50—.—„Eſparſette 35.— 838 Kernen 22 50——— Lelual mit Faß 48.—— Roggeg, pfälzer neu 20 50 20.75 Mübst in Faß 82.— „ ruſſiſcher 21.75——.—Backrütböl 86.—— „ rumäniſcher—.——.— Spiritus, Ia. perſt. 100 90 1 „ norddeutſcher—.—.—„ 7er unverſt. 71 7. amertit. e e„ boer„ 356.— Jerſte, hierl. 20.50—20.75 roh 70erunverſt. 85/92% 69.— „ Pfälzer 20.50—21.—„ 90er„ 385/%% 54. Gerſte, ungariſche——.— 5 Nr. 00 0 1 75 8 4. Wel 51.— 3f.— 32.— 5LAd 30.50 2850 Roggenmeb! Nr. 0) 31.50 1) 29.50. 5 Getreide ruhig. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 12. Dezember.(Offizieller Bericht) An der heutigen Börſe waren von Induſtrie⸗Aktien höher gefragt: Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 115 75 Prozent und Portland⸗Zementwerke Heidelberg⸗Aktien zu 144,50 Prozent. Von Banken notierten: Pfälz. Hypothekenbank⸗ Aktien 190 bez. u. G. und Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien 187,50 ., 188,50 B. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 186.——. Br. Werger, Worms 98.— ormſ. Br. v. Oertge—.— 86. f. Preßh.⸗u. Spifabr. 160.—— Transport u. Verſicherungz. Gewrbk Speyer50% E Pfälz. Bank—100 Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp.⸗u. Cdb. Landau—.— 140 Rhein. Kreditbank 137 B.⸗G. Roſch. Sestr. 9 Rhein. Hyp. Bank 188 50 187.5/ Mrannh. Dampfſchl. 6— Südd. Bank 111.50——]„ Lagerbhaus—.— 98 Eiſenbahnen. Francona, Rück⸗ und 1 Pfälz. Ludwige bahn—.— 220.50] Mitverf..⸗G. vm. „ Maxbahnn—.— 187Bad. Rück⸗ u. Mitv. 580.— „ Nordbahn— 132.80 Bad. Aſſecurranz— 77.— 75.— Continemal. Verſich. 420.— 415.— Mannh. 40—— ⸗Geſ.—.— 480.— Heilbr. Straßenbahn Cnem. Induſtrie. .⸗A. f. chem Induſtr.——.— Oberrh. Verſt Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 538.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 650.—. Chem. Fab. Goldenbg.—— 177 Induſtrie. 5 Verein chem Fabrien—— 812 A⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 138. Verein D. Oelfabriken 130——— Dingler' 8— Dingler'ſche Mſchfſbr.— ee e Emailliribr. Kirrweil.— „„ orzug 105.50 Emaillw. Maikammer—.— Brauereien. Ettlinger Spinnerei 108.— Bad. Brauere! 106 50—.— Hüttenh. Spinnerei 90.— Binger Aktienbierbr.—.— arlsr Maſchinenbau.— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähinfbr. Haid u. Neu 262 50— Eichbaum⸗Brauerei—.— 127 oſth. Cell. u. Papierf. 239 75 Elefbr. Rühl, Worms—.. 96— Manng. Gum. u. Asb. 143.50 Gamers Br. Freibg. 106.——. Maſchinenf. Badenia 199.— Kleinlein Heidelberg—.— 195. berr. Elektrizitt 292 omb. Meſferſchmitt 61.— Pf. Nähm u. Fahrradf.—. 115 75 üudwigsh. Brauere:i—— 248 e—.— 14450 Mannßb. Aktienbr.— 137 Südd. Draht⸗Induſt. 124.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Südd. Kabelwerke 125.— 123.— Brauerei Sinner ꝛc0——.— PVerein Freib. Ziegelw.—— 154.— Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—.—:]„ Speyr.„„F Würzmühle Neuſtadt 134.— ellſtoffabr. Waldhof 384.— 388 80 uckerfbr. Waghänſctl 12456 —— — —.— 91.50 —.— „Schwartz Speyer 120.— chm—.— * 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. Dezember. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 12. Dezember.(Schlußkurſe.) 214.50 214 80 Ruſſennoken 40% fuſſ. Anl. 1902 31½% ſteichsanl. 30% Reichsanleihe 4% Bad. St.⸗Anl. 3½ B... Obl. 1900 3½% Bayern 4% Heſſen 30% Heſſen ze Sachſen 40% Pfbr. Nh. W. B. 50% Chineſen 40% Italiener 4½ Japaner(neu) 1860er Loſe % Baad ad⸗Anl. Kreditaktien Zerk.⸗Märk. Bank Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſch⸗Aſtat. Bank Deutſche Bank(alt) 2 (19.) „ 146- Diesc,⸗Kommandit Dresdner Bank Nhein. Kreditbank Schaaffh. Bankv. üübeck⸗Büchener Staatsbahn W. Berlin, Kredit⸗Aktien Diskonlo Komm. 3 c% Rente Italtener Spanter Fürken unif. 9 90 92.60 82.40 100.50 92.— 80.25 83.— 97— 99.25 103 25 88.25 48 80 82.50 198 30 152 50 153.20 168.80 136.59 80.40 92.60 82 25⁵ 198.70 152.70 154.— 124.20 1 131.70 1 25.60 226.70 24.40 31.70 170.20 137.70 136.50 136.5 184.70 184.60 142.90 143.20 NLombarden Fangada Paeifte Hamburg, Packel Nordd. Llond pnamit Fruſt Licht⸗ u. Kraftanl. Rochumer Ponſolidation Portmunder Gelſenkirchner Harvener Sthernia Hörder Bergwerke Laurahütte Paznir Pibeck⸗Montan Murm Revier Anilin Treptow Braunk.⸗Brik. D. Steinzeugwerke Diiſſeldorfer Wag. 28.30 28.10 148 10 148.2 114 90 114 20 104.20 155— 154.60 108 50 190 60 5320 52 60 189 7 194.20 216 70 166.— 190.— 214.10 167 50 190.— 391— 387.90 167 70 171.— 243.— 241 302.50 300 50 Elberf. Narben(alt) 671.890 670 50 Weſtereg. Alkaliw. Mollkämmeret⸗Akt. Chemiſche Charlot. Tonwaren Wiesloch Zellſtoff Waldhof Celluloſe Koſtheim Rüttgerswerken Privat⸗Discont 203.— 205.— 139.— 138 20 190 50 190 60 98.— 98— 334—. 383 20 284 50 235.— 141.— 141.70 7½ 95 12. Dezember.(Telegr.) Nachbörſe. 198.20 199 10 168.60 170 20[Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 12. Dezember. Anfangskurſe. 96 05 92.80 93.25 96.15 92 70 93.25 Staatsbahn Cürk. Looſe Banque Ottomane Nio Tinto 142.70 1438.20 28.— 28.20 165— 690.— 688.— 1658 1655 Londoner Effektenbörſe. London, 12 Dez.(Telegr.) 3% Reichsanleihe 5 eſ% Chineſen 4½% Chineſen 3/%/% Conſols 2% Italiener 4% Griechen 3 c% Portugteſen Spanier D Türten 4% Argentinier 3% Mexikaner 4% Japaner Tend.: ſtill. Ottomanband Mio Tinto Braſtlianer Berliner Gerlin, 12. Weizen per Dez. „ Mal „ Juli Roggen perDez. „ Mai Julz per Dez. „ Mai „Juli Bud apeſt, Hafer Wekzen per April Die Roggen per April . Haſer per April e. Mats per Mai Kohlraps p. Aug. Liverpool, Weizen per März Mat 4 8 Mais per Dez. Jan. ——Verli⸗ Dezbr.(Telegramm.)(Produktenbörſe Prelſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin nekto Kaſſe. 11 12. 11. 12. 212 25 2183.f Mais per Dez. 151 50 151.— 220.75 218.75„ Mai 148 25 148.25 —.— ͤ——„Juli 207— 208.— Rübl per Dez. 69 80 70 10 209.— 209.50„ Mai 69.80 70.— 170˙75 171.— Spiritus Ioer loco—— 175.— 176.—] Weizenmehl 31.25 31.— —.——— IAoggenmehl 28.40 28.40 12. Dezember.(Telegramm.) Getreidemarkt. 9 6 12. ver 50 kg. per 50 c 13 26 13 27 ſtetig 18 88 13 39 feſt 1128 11 29 1135 11 36 1241 12 42 ſtelig 12 52 12 53 feſt 10 28 10 23 10 32 1088 8 61 8 62 ſtetig 863 864 ſtetig 756 7654 ruhig 753 783 ſtetig 1710 17 20 matt 1710 17 20 ruhig Wetter: Nebel. 12. November.(Anfangskurſe.) 11. 12. .09/% träge.09 ½ ſtetig .08½, 2.08¼8 nom. träge nom. ruhig .02 —** 80 100¼ 95— 82˙5 102— 47,. 635⁰ 93— 92/ 82½ 31/ 84— 17 66— 798f. 81— 100¹%½ 95— 828% 102— 47— 68 U. 92— 92˙ 82½, 32— 84— 171. 65ʃ 79. Southern Paeiſie Chicago Milwaukee 104, Denver Pr. Atchiſon Pr. Louisv. u. Naſhv. Union Paeifie Unit. St. Steel com. 26˙% 1 pre Eriebahn 1 Tend.: ſtill. Debeers Chartered Koldfields Randmines Faſtrand Tend.: ſtill. .02/ Anfangskurſe der Effektenbörſe. 74½/ 74%½ 105ʃ% 60˙% 88 0 98— 118— 26˙ f. 891½ Produktenbörſe. Nattonalbauf Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank Diskont 7½ Prozent. Wechſel. 58 11. 12 11 12. Amſterdän: kurz 169.12 169.02] aris kurz 81.45 81.40 Belgien„ 81.30 81.27 bhweiz. Plätze„ 381.05 8105 galien„ 81.35 81.30[Kien 84.766 84.766 London„ 20.49 20.505 kapoleonsd'or 16.29 16 29 4 lang 20.50—.— Privat⸗Diskont 77915 Staatspapiere. K. Deutſche. 11 12. 11. 19 3½ Oſch, Reichsanl 92.60 92 66 Famaulſpaß 96.80 97.80 3 E2 8 82.50 82.4,] Zulgaren 96.40 96 60 310 pr.konſ. St.⸗Anl 93.— 92.8 1% Griechen 1890————. 3„„„ 82.50 82.55] ktalſen. Rente 103.10—.— 4 bad. St.⸗A.„ 100.— 100.20 ½ Oeſt. Silberr. 9715 97.95 31½ had. St.⸗Obl. fl—.——— 41½ Papierr. 97.65 31%„ M. 92.35 92.30 Oeſterr. Goldr. 96 70 96.70 „ 00,———— Portg. Serie 1 61 60 61.60 4 bayer..⸗B.⸗A.—.— 101 50% dto. III 61.40 61.7. 315 do. u. Allg.⸗A. 91.95 91.90 4½neueRuſſen 1905 93.— 93.1“ 3„„„ 22.7 81.85 Ruſſen von 1880 78.80 79 40 4 Heſſen 99.85 99.7 ſpan, ausl. Rente—.——. 3 Heſſen 80.40 801[ Türken v. 1903 88 40 88.— Sachſen 89.— 8275Türken unif. 98.10 93.50 31½ Mh. Stadt⸗A.05 90.— 90.0 4 Ungar. Goldrente 92 75 92.70 ee 4„ Kronenrente 92.85 92.50 4 g. i. Gold⸗A. 1887-———.— 3½ Ebineſen 1898 93 60 93.30 Verzinsl. Loſe. „Egypter uniſizirte——.—] Oeſt. Loſe v. 1860 148.75 148.75 Mexikaner äuß..25 96.J5 Türkiſche Loſe 140.— 140.— „ inn. 61.50 61.5 e Aktien induſtrieller Anternehmungen, Bad. Zuckerfabril 122.— 121.9/ Rer. Nunſtſeide 238.50 239.25 Sſidd. Immob..— 9—ederw. St. Ingbert 60— 60.— Eichbaum Maunb. 127.— 127— Spfcharz 120— 120.— Mh. Akt.⸗Brauere! 137.— 137.—] Walzmühle Ludw. 162.— 162.— Parkakl. Zweibr. 101.— 101.— Fahrradw. Kleyer?!—.— 256.70 Weltz z. S. Speyer 80— 80.—Maſchinenf. Hilbert 83,50 83.20 Cementw. Heidelb. 143— 144.50 Paſch. Arm. Nlein 113.— 113.— Cementf. Karlſtadt 124.10 126.— Haſchinenf. Baden. 190.— 190.— Bad. Anilinfabrik 585 25 536.— Dürrkoppv—.——.— Ch.frbr. Griesheim 235 50 235.50 Paſchinf. Gritzner 215.50 214.75 Höchſter Farbwerk 448 50 448.50 Pfälz. Näbmaſch. 118.— 117.50 Vereinchem. Faßrik 309.— 309.— NMöbrenkeſſelfabrik Fhem. Werke Albert 416.50 420. vorm. Dürr& Co.—.—-— Drabtinduſtrie—.——, Schnellprf, Frkthl. 183.30 188.30 Aceumul.⸗F. Hagen 193.50 193.50 Oelfabrik⸗Aktien 128.— 126.— Aee. Böſe, Berlin 73.50 75.— Schubfab. Herz Frkf. 122.— 121.50 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 195.20 194.50 Seilinduſtrie Wolſf 183.— 183.— Südd. Kabelwerke 124.— 124.— Lampertsmühl 78.— 71.50 Lahmeyer 113.10 113—]Kammg. Kaifersl. 180.— 179 80 Elktr. Geſ. Schuckert 98.40 98.05 Zellſtoff Waldhof 333.75 833.50 Allg..⸗G.Siemens 165.— 165.— 25 Pfandbriefe, Prioritäts.Obligationen. 40% Frk. Hup.⸗Pfdb. 97.80 98.—4 Pr.Pfdb. unk. 15 97.75 97.75 40% fF.K. B. Pfdbr.03 97.80 98.-40%„„„ 17 88 25 98.25 dee„„ 1910 98.50 98.50%„„„ 14 93.90 98.90 40% Pf. ODypd. Pfdb. 99 20 99.20f ½„„ 12 91.25 91.25 giszeſe„„ 91.50 91.50 37/ Pr.gefdir.⸗Br⸗ 1ſ%eſ, Nr. Bod.Kr. 90.— 90. Kleinb. ö 04 95.10 95,10 4% Ekr. Bd. Pfd. voo 97.20 97.40 3½ Pr.nfdpr.⸗Bk.⸗ 4%„ Buyp.⸗Ald.⸗Nom„ *unk. 0 97.30 97.30 Sbl. unkſndb. 12 92.— 92.— 4%„ Pfdbr..01 5 4% Pr. Pfdbrf.⸗B N Pfdbrr 10 97.80 27.80 9175 „%„ Pfpbr..0g 0% Rh. H. B. Pfb. 09 97. 97. uni. 12 97.80 97.80 0% 15 1907 97.70 97.70 4½„ Pfdbr..86 89 u. 94 90.20 90.20 e„„„ 1917 99.— 98.— 37/5 Pfd. 93/3 90.— 90.— 1ſ½„„„ alte 90.— 80.— 4e%„ Com.⸗Obl. 3%„„„ 1904 90.— 90.— v. Iunt 10 99.— 99.— 55 5 1914 90.80 90.80 %½%„ Com.⸗Obl. 11½% Sth..⸗B. C. O 92.25 92.— v. 1891 90.50 99:50% W. B. C..10 7— 97.— 8%„Com.⸗Obl. 1e% Mf. B. Pr.⸗Obl 93 75 98 5 v. 96/06 91.— 91.—½% Pf. B. Pr.⸗O. 9140—.— 4% Pr. Pfdb. unt. o9 97.— 97.—½ Itel ſtti.g. G. B. 68.75K— „„ 950.—— acſ%e„„„ I4 87.80 97.50 Manmb. Veri.⸗G.⸗A.—.— 480.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktieen. Badiſche Bank 185.60 135.60, Oeſterr.⸗Ung. Bank 126.60 126.— Berg u. Metallb. 119.75 19. 5 Oeſt. Länderbank 103— 103.— Berl. Handels⸗Heſ. 153.40 158.5ʃ„Kredit⸗Anſtalt 198.60 199.— Comerſ. u. Disk.⸗B. 106.— 105 20 Pfälziſche Bank 100.— 100.— Darmſtädter Bank 124.50 124.70 Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.— 190.— Deutſche Bank 225 50 22590 Preuß. Hypothenb. 107.50 107.— Deutſchaſtat. Vank 132.50 182.50 Deutſche Reichsbk. 154.50 154 5 D. Eſſelten⸗Bank 101.69 101.50 ſihein. Rreditbank 137.— 137.— Disconto⸗Comm. 169 10 169 50 thein. Hyp. B. M. 190.— 188.— Dresdener Bank 137 10 137..Schaaffh. Bankver. 135— 134.90 Frankf. Hyp.⸗Bank 195 20 197.20] Südd. Bant Wihm. 110 20 110.20 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 153.— 153.— Wiener Bankver. 128.90 128 80 Ranf 2 113.— 118.10 ttomane 137— 137.— loh beabsichtige einen grossen ſeil meiner bedeutenden Vorräte in Blusen, Kleider, Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Berbacher 219.75 220.50] Oeſterr. Süd⸗Lomb. 28.10 28.20 Pfälz. Marbahn—.——— Deſterr. Nordweſtb..— do. Nordbahn 130 80 130 80„ d——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 112.50 112.0 Botthardbahn—— Hamburger Packet 114.20 114.30 Ftal. Mittelmeerb.—.——.— Nordd, Lloyd 104.10 10.0]„Meridionalbahn 181.50 181.50 Oeſt.⸗Ung, Staatsb 143. 143.— Baltim. Obio 82.20 82.50 Frankfurt a.., 12. Dezember. 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Roſenfeld in Mannheim, M 1, 2, höflichſt ein, mit folgender Tages⸗ Orduung: 1. Zuſammenlegung der Stammactien von 5 zu einer Stammactie, 2. Genehmigung zur Umwandlung der 300 Prioritäts⸗ aclien zu Stammactien 3. Gleichſtellung der verbleibenden 60 Stammactien mit den 300 Prioritätsactien, 4. Erhöhung des Grundkapitals bis zu Mk. 400,000.— durch Ausgabe von 400 auf den Namen lautender Stammactien, 5. Zuwahl für den Aufſichtsrat, 8. Ermächtigung an den Auſſichtsrat ur entſprechenden Abänderung der Statuten. Anſchließend an dieſe Generalverſammlung laden wir hierdurch, gemäß 8 275 Hak. unſere Herren Stamm⸗ getionärt zu einer Generalverſammlung auf Montag, den 30. Dezember 1907, voemittags 11¼ Uhr, in das Bureau des Herrn Rechtsanwalt Dr. J. Roſenfeld, Mannheim M 1, 2 ein. Tagesordnung, Geuehmigung der oben unter 1 bis 6 geſtellten Anträge. Sbenſo laden wir unſere Herren Prisritäts⸗ gaetionäre zu einer Generalverſammlung auf Montag, den 30. Dezember 1907, vormittagd 11½ Uhr in das heim, M 1, 2 mit der gleichen Tagesordnung ein. Bezüglich der Berechtigung zur Teilnahme an dieſen Generalverſammlungen verweiſen wir auf die Beſtimmungen des 8 13 des Statu 3. Die Aktten ſind bei der Geſellſchafts⸗ kaſſe in Hornberg oder bei der Rheiniſchen Eredit⸗ bank in Mannheim oder bei der Filiale der Dresdner Bank in Mannheim, behufs Teilnahme an den General⸗ verſammlungen mindeſtens 3 Tage vorher zu hinterlegen. Hornberg, den 11. Dezember 1907. Der Vorstau d: 760¹0 Franz Zolper. Chriſtliches Gewerkſchaf skartell Mannheim. Großeöffentl. Proteſtverſammlung am Sonntag, den 15. Dezember 1907 nachmittags 3 Uhr im großen Saale des„Bernhardushof“, K 1, 5a. Tages-Urdnung: 1. Ber neue Entwurf zum Geſet betr. das Pereins⸗ u. Nerſammlungsrecht u. unſere Stellung zu demſelben. Referent: Verbandsſekretär Thelen, Mannheim. 2. Welche Sthäden erwachſen der deutſch. Arbeiterſchaft aus den geplanten Tabak⸗ u. Zigarrenſteueruorlagen. Referent: Verbandsſekretär Hartmann, Wacdorf. Zu dieſer Verſammlung ſind alle Intereſſenten beſonders aber die chriſtl. natl. Arbeiterſchaft eingeladen. 76005 Der Vorſtand. TInaterun⸗-= für Herz u. Aervenkrankheiten Kopfſchmerz, Schlafloſigkeit, Angſtgefühl, Ischias, VBeits⸗ tanz, Hyſterie, Neuralgien, Schreibkrampf, Diabetes(Zucker⸗ krankheit), Rheumatisneus, Muskelſchwäche, Blaſen⸗ ſtörungen, Stuhlverſtopfung, Geſchlechtskraukheiten, Ouanie chron. Wunden, offene Beingeſchwüre zce. Nähere Auskunft ertellt: 726862 Direktor Hch. Schäfer lichtheil-Institut„Elektron“, I 3, 3, I. Srtechſtunken käglich vormitiags—12 Rhr, nach⸗ .Eeekd. 2. mittaad 2— Uer, Semttags—11 Utr. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, 13. Dezember 1907 nachmittags 2 uUhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier, evtl. am Pfand⸗ orte gegen Barzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 55802 Möbel aller Art, 1 Partie Damenkle der, Herrenkleider und Seidenſtoffe, 1 Pianino, 1 Ladeneinrichtung, gr. 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Die Einſicht der Milteilungen des Grundbucha ts, ſowie der lärigen das Grundſtück betref⸗ enden Nachwe ſungen, tusbe⸗ ondere der Schätzungsurkunde ilt jedermaun geitattet. Es ergeht die Aufforderung, Kechte, ſoweit ſie zur Zeit dei Eintraguug des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſleigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabs von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, laubhaft zu manſen, widrigen⸗ alls ſie bei der Feuſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ichtigt und bei der Verteilung es Verſteigerungserlöſes dei Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgetordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens here beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des verſtei zerten Gegenſtandes tritt⸗ Beſchreihung des zu ver⸗ ſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von M Baud 474. Het 25, B ztichnis I. 2 Lagerbuch⸗Nr. 5779k, Flächenin⸗ halt 3 ar 17 qm Hofraite, Rzein⸗ hänſerſtraße Nr. 116 Hierauf ſleht ein unterk vierſtöckiges unvollendete⸗ gaus— Rohban— I. und geſchätzt zu M. 32 000. Maunhein, 15 Oltober 1907. Großh. Notariat UI als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſafſer. Taads + Verkauf Weihnachts⸗ 0 überraſchung. Prachtv. Diwane. Büffets, Waſchkommode Sa on-, Aus⸗ he, ff. kompl. Betten, Ttür. Spiegel⸗ und audere Schränke, oderne Kücheneinricht. gedieg. Schlaf⸗ zimmer, verkaufe umſtände⸗ halber eorm billig 3 6, 3. und Nachttiſche. 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Fliltungs⸗Fest et Konzert. senizchtteste de. e, 58* 8 Morgens Nelfl isen. — Virigent u. Fusikle rer Abends chiachtpatten. ee eeeee Tanz S Emi- Nullmeyer 5 Saanſpieler und ee krteilt gedtegenen Klavierunterrieht. 1 15 Kaufmann, Gartenerde Anfang à uhr. Gründliche Ausbildung in Technik und Vortrag, Enſembleſpiel ſomee Sthauſpielerinnen 75 88 Der Vorstand. Einzelſtunden in Zither. Streichzützer Mandoline und Guttarre(Laute Amzänger, werden um An⸗ durchaus 5 eſt zu vergeben.— Oſferten au +4 2 anch 8 Einſtudkerungen und Betleitſtunden zu Gefang. gabe ihrer Adreſſe gebeen unter bis 1. Jan. zu verand. Geſf. Oſ. Fr. Brahe, Gartenarchitekt, CCCC(((( ͤ ͤ Leitung v. Gesangvereinen. Zithern jeder Art werdengestimmt, I Nr. 16768 an die Expedrt. d. Bl. Uunt, Chiff. 15775 an die Exped. Friedrichsplatz, 587—