—8 Abonnement: 70 Wfeunig monattich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal⸗ Einzel⸗Nummer 5 Pfg. — (Badiſche Volkszeitung.) In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 30„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. der Stadt Mannheim und Uumgebung. 2 4 Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandliungg 218 MNr. 992. Donnerstag, 19. Dezember 1907. (Abendblatt.) Die Scharfmacher. In der kürzlich in Berlin abgehaltenen Generalverſamm⸗ lung des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtriellen wandte ſich, wie die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ mitteilt, der Geſchäftsführer Bueck ſcharf gegen den natio⸗ nalliberalen Reichstagsabgeordneten Dr. Streſemann, der wiederholt eine überaus feindſelige Stellung gegen die rheiniſch⸗weſtfäliſche Großinduſtrie bekundet habe. Dies ſei um ſo mehr zu bedauern, als Dr. Streſemann wiederholt ver⸗ ſichert habe, er ſpreche im Namen ſeiner Partei. Infolgedeſſen werde die rheiniſch⸗ weſtfäliſche Großinduſtrie nicht umhin können, ihre Stellung zur nationalliberalen Partei einer Reviſion zu unterziehen. 5 Die nationalliberale Partei wird vermutlich dieſer Reviſion mit großem Gleichmut entgegenſehen. Für die Politik der Scharfmacher iſt ſie nicht zu haben. Statt aller weiteren Antwort geben wir die Ausführungen Baſſer⸗ manns aus ſeiner Etatsrede vom 28. November wieder. Er führte nach dem ſtenographiſchen Bericht(ogl.„Nationall. Blätter“ No. 24) gegenüber dem Zentralverband deutſcher Induſtrieller aus, nachdem er in den angekündigten Geſetz⸗ entwürfen Bethmann⸗Hollwegs den erſten Beweis erblickt hat, daß der Siegeszug der Sozialpolitik nicht aufgehalten ſei: Einen zweiten würde ich finden in dem Verhalten des Zen⸗ tralverbandes Deutſcher Induſtrieller. Dieſer Zentralverband, der allezeit mit mir ſehr unſanft umgegangen iſt S8cSehr richtigl, und der in ſeinen Publikationen die von mir betriebene Sozial⸗ politik in der nationallib⸗ralen Partei höchſt abfällig beurteilt hat.— heute, wenn wir die jüngſten Verhandlungen des Zentral⸗ berbandes Deutſcher Induſtrieller uns anſehen, ſo ſehen wir, er doch in einer Reihe von Punkten auch zu einer Forderung on ſozialen Reformen kommt, alſo den früher in vielen dieſer Dinge ablehnenden Standpunkt verläßt. Er hat in einer ſeiner jüngſten Tagungen einmal die Reform der Krankenkaſſengeſetz⸗ gebung, die hier in dieſem hohen Hauſe ſchon oft verhandelt worden iſt, gefordert. Er hat ſich bereit erklärt, ſeinerſeits mit⸗ zuwirken bei der Witwen⸗ und Waiſenverſicherung, auch bei der Verſicherung der Privatbeamten, ſich auch bereit erklärt, ſeinen Widerſpruch fallen zu laſſen gegen die weitere Aus⸗ dehnung der Sonntagsruhe, ſich bereit erklärt, für Regelung der Heimarbeit, insbeſondere Einführung der Kranken⸗ und Inva⸗ lidenverſicherung und eines beſſeren Arbeiterſchutzes für die Heimarbeiter bezw. einer Einführung ſolcher, wo er überhaupt noch nicht erfolgt iſt. In dieſe Verhandlungen ſpielt ja das Wort hinein von dem Herrenſtandpunkt, die bekannte Gegenrede zwiſchen dem Vor⸗ ſigenden und dem preußiſchen Herrn Handelsminiſter. Meine Herren, wenn man das heute lieſt, iſt es eigentlich ein Streit um Worte. Daß in den einzelnen Betrieben Ordnung herrſchen muß, daß in den einzelnen Betrieben einer die Führung haben muß, iſt ja ohne weiteres ſelbſtverſtändlich; das wird auch der ſozialdemokratiſche Zukunftsſtaat ſo halten müſſen (Zuruf von den Sozialdemokraten: ſelbſtverſtändlichl, wenn der einzelne Betrieb nicht zagrunde gehen ſoll. 2 (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten). Das iſt aber nicht das, was man unter Herrenſtandpunkt ver⸗ ſteht, ſondern unter Herrenſtandpunkt iſt ganz etwas anderes verſtanden. Meine Herren, der damalige Herr Handelsminiſter hat in ſeiner Rede geſagt: wir wollen Kameraden ſein, und Aus der Geſellſchaft. In Schweden gibt es einen neuen Herrſcher, in Portugal kriſelt es heftig weiter, und das Ende der Wirren iſt noch nicht abzuſehen, in Griechenland rüſtet man ſich zum feierlichen„Eun⸗ pfang der neuen Prinzeſſin des königlichen Hauſes, Maria Bona⸗ parte, und in Belgien jagen ſich die Skandale, deren Urheber mehr oder minder König Leopold II. genannt zu werden ver⸗ dient. Seine morganatiſche Ehe könnte man ihm ſchließlich ver⸗ zeihen, aber das recht unkönigliche Benehmen ſeinen Töchtern gegenüber zeitigt Familienzerwürfniſſe und Schauſpiele, die ſich in der Oeffentlichkeit abſpielen und die ein recht unangenehmes Licht auf die Privatangelegenheiten des belgiſchen Herrſcherhau⸗ ſes werfen. Prinzeſſin Luiſe, die ehemalige Koburgerin, befindet ſich abermals, ob ſelbſwerſchuldet oder nicht, ſei dahingeſtellt, in einer recht prekären Lage, die mit dem Mangel an wirtſchaft⸗ lichem Talent und den daraus reſultierenden Schulden zuſammen⸗ hängt. Die fürſtliche Dame beklagt ſich über ihre allzu geringe Apanage, gering nach den Anſprüchen einer Prinzeſſin, die in Glanz und Ueberfluß aufgewachſen. Vater Leopold iſt genau und hat für ſeine Reichtümer beſſere Verwendung, als ſeine Tochter ſtandesgemäß zu erhalten. Aber dann würe es empfehlenswerter für die Frau Prinzeſſin, auf Auto und ähnliche Scherze zu ver⸗ zichten und ſich mit den Mitteln einzurichten, die ihr zur Verfüg⸗ ung ſtehen, anſtatt alle Welt durch Auktionen, Pfändungen und andere Zwangslagen in Atem zu halten, die nun einmal dem ge⸗ wöhnlichen Sterblichen als recht unſtandesgemäß erſcheinen müſ⸗ ſen. Wenig ſompathiſch berührt es auch, daß die Frau Prin⸗ zeſſin mit ihrem Freund, dem Grafen Matachſc, n) cmen gute Freundſchaft hält, obgleich cine Heirat zach Loge der Dinge ausgeſchloſſen ſcheint. Aber damit ſind noch nicht erſchönft. die Konflikte im belgiſchen Herrſcherhauſe Auch in der Ehe des Thronfolgers Prinzen Herr Kirdorff ſagt: der Induſtrielle iſt der erſte Betriebes. Das ſind gute Worte. Vorin liegt denn nun eigent⸗ lich der ſtrittige Punkt? Der liegt meiner Anſicht nach in der Frage des Verhandelns der Arbeitgeber mit den Arbeitnehmer⸗ organiſationen. Das iſt der ablehnende Standpunkt der Indu⸗ ſtrie, auf den iſt das Wort von dem Herrenſtandpunkt geprägt worden (ſehr richtig! bei den Nationalliberalen), und da meine ich, daß wir auch hier die künftige Entwicklung der Dinge ohne weiteres vorausſehen köunen. Die Organiſationen hüben und drüben, bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern werden immer vollſtändiger und mächtiger werden, und das Intereſſe des einzelnen Induſtriellen und des einzelnen Arbeiters dräugt dazu, daß von Organiſation zu Organiſation verhandelt wird (ſehr richtig! links), daß das Syſtem der Tarifverträge immer weiter ausgebaut, und daß das, was man in dieſer Beziehung Herrenſtandkunkt nennt, auf die Dauer nicht zu halten iſt. Aus Gründen ſozialer Gerechtigkeit wird die national⸗ liberale Partei dieſen Stuandpunkt keiner Reviſton unter⸗ ziehen, ſie wird auch ferner eine volkstümliche, liberale und ſoziale Politik treiben. Wie durch die Partei des umſtürz⸗ leriſchen Klaſſenkampfes kann ſie ſich auch durch die kleine Gruppe der Scharfmacher nicht abſchrecken laſſen, die größeren Geſichtspunkte des Gemeinwohles vor die Einzelintereſſen zu ſtellen, durch eine kleine Gruppe, deren politiſcher wie ſozialer Macht durch die Gewalt und Logik der wirtſchaftlichen und ſozialen Tatſachen, durch die Gebote der geſellſchaftlichen Gerechtigkeit ihre Grenze durchaus gezogen iſt. Die national⸗ liberale Partei wi Mitarbeit an einer maßvollen Sozial⸗ politik aus Gewiſſenspflicht nicht aufgeben. Eine Verteidigung Paaſches. Herr Fritz Bley, der bei den vorletzten Wahlen als Gegenkandidat des Herrn Paaſche in Kreuznach⸗Simmern auftrat, aber, trotzdem das Zentrum, um ſeine Stimme zu zerſplittern, drei eigene Kandidaten gleichzeitig aufſtellte, ſo beſchämend wenig Anhänger fand, daß er nicht einmal in die Stichwahl kam, ſcheint ſich jetzt für dieſe Niederlage rächen zu wollen und leiſtet an gehäſſigen Unterſtellungen dem verdien⸗ ten Parlamentarier gegenüber mehr als in anſtändigen Journaliſtenkreiſen bisher üblich war. Er ſucht in der„Deut⸗ ſchen Tages⸗Zeitung“ und in einem, uns vorliegenden, mit ſeinem Namen unterzeichneten Artikel des antiſemitiſchen Kaſſeler„Beobachters“ Herrn Paaſche als Mitglied einer Harden⸗Kamarilla zu verdächtigen, der aus gekränktem Ehr⸗ geiz, weil es ihm nicht gelungen ſei, Unterſtaats⸗Sekretär im Kolonialamte zu werden, den Block ſprengen wollte. Er phantaſiert dabei von Zuſicherungen, die Herr Paaſche dem Herrn Erzberger gemacht habe, die wir neulich ſchon hier als ſchlichte Lügen bezeichnet haben. Vor allem ſucht er Paaſches perſönliche Beziehungen zu dem hoch angeſehenen, langjährigen Oberbürgermeiſter von Poſen, dem jetzigen Landtagsabgeordneten Geheimrat Witting und deſſen Bruder, Herrn Harden, in ſo gehäſſiger Weiſe als das Motiv für das politiſche Handeln des Herrn Paaſche hin⸗ zuſtellen, daß jeder ehrliche Mann ſich ſchlechthin davon an⸗ gewidert fühlen muß. 22 Arbeiter ſeines erkundigt und ſtellt hiermit, da er ſich weigert, in eine ſo weit gediehen ſein werden, Die„Nat. Lib. Korreſp.“ hat ſich bei dem Angegriffenen N mit Herrn Fritz Bley einzutreten, folgen⸗ 1 eſt: Herr Dr. Paaſche iſt ſeit dem Jahre 1906 Mitglied des Aufſichtsrats der Nationalbank für Veutſchland, an deren Spitze Geh. Rat Witting ſteht. Er hat, obwohl ihm das ſicherlich nicht zur Unehre gereicht hätte, mit Herrn Harden früher niemals ſchriftlichen oder perſönlichen Verkehr gehabt, iſt nachher mit ihm in Geſellſchaft etwa vier, höchſtens fünf Mal für kurze Zeit zuſammengekommen und hat ihn ſeit etwa dreiviertel Fahren weder geſehen noch ſchriftlich mit ihm verkehrt. Die Verlobung ſeines Sohnes, der Ende 1906 nach ruhmvoller Anteilnahme an den Kämpfen in Oſtafrika nach Deutſchland zurückkehrte, fand im Frühjahr 1907 ſtatt. Daß Herr Paaſche, wie Fritz Bley ſchreibt,„im Frühjahr 1906 mit dem ganzen Einfluß ſeiner parlamentariſchen Stellung nach dem Poſten als Unterſtaats⸗Sekretär im Kolonialamt mit dem Titel Exzellenz ſtrebte“, iſt abſolut fal ſch. Tatſache iſt, was hiermit auch gegenüber anderweitigen Entſtellungen ein für allemal feſtgelegt ſein mag, daß Ende 1905 der frühere Staatsſekretär von Richthofen Herrn Paaſche bat, in das neu zu gründende Kolonialamt als Unterſtaats⸗Sekretär einzutreten. Er wollte ihn ſofort neben dem ſtellvertretenden Kolso⸗ nial⸗Direktor zur Arbeit in die Kolonial⸗ Abteilung einſtellen. Herr Paaſche lehnte das ab, weil eine etatsmäßige Stellung erſt zum 1. April 1906 hätte geſchaffen werden können. Als über die Bedingungen des Eintritts als Unterſtaats⸗ Sekretär die ſchriftlichen Vereinbarungen erfolgen ſollten, ſtarb der Herr Staatsſekretär ganz plötzlich im Beginn des Jahres 1906. Der Chef der Reichskanzlei hat dann im Namen des Herrn Reichskanzlers die Verhandlungen mi Serrn Paaſche fortgeführt und deſſen Bedingungen zum Ein⸗ tritt in das Kolonialamt gutgeheißen. Das Kolonialamt ward nicht bewilligt und damit auch di Stellung des Unterſtaats⸗Sekretärs hinfällig. Schwere Kraf heit(Darmlipom und Nierenblutungen) veranlaßten Herrn Paaſche, im Sommer 1909 ſeinen Abſchied als Profeſſor zu nehmen und damit für alle Zeit auf jede Tätig⸗ keit im Staats⸗ und Reichsdienſt zu ver⸗ zichten. Wie man bei dieſem Sachverhalt die Behauptung auf⸗ ſtellen kann, Herr Paaſche habe das Zentrum veranlaßt, gegen das Kolonjalamt zu ſtimmen, wenn er nicht die ihm längſt zugeſicherte— Stellung als Unterſtaats⸗Sekretär erhalten ſollte, erſcheint uns unverſtändlſch. Politische Iehbersicht. Mannheim, 19 Dezember 1907, Die Witwen⸗ und Waiſenverſicherung. Wenn die Erwägungen über die Ausgeſtaltung der ins Auge gefaßten Witwen⸗ und Waiſenverſicherung der Arbeiter daß über die Beteiligung Albert, deſſen Perſönlichkeit durch die angeblichen Abdankungs⸗ gelüſte des Königs Leopold in den Vordergrund gerückt iſt, kri⸗ felt es ganz bedenklich, denn der hohe Herr nimmt es mit der ehelichen Treue nicht genau, und Prinzeſſin Eliſabeth, die Tochter des herzoglichen Augenarztes in Bayern, wünſcht nicht die Rolle der vernachläſſigten und hintergangenen Frau zu ſpielen, ein Verzicht, der nur allzu begreißlich erſcheint und der gerade von Prinzeſſinnen recht ſchwer durchgeſetzt wird. Prinzeſſin Eliſa⸗ beth iſt, wie die Mitglieder des bayeriſchen Herrſcherhauſes mehr oder minder alle, eine talentvolle und kunſtſinnige Dame, die in der vorigen Saiſon in Brüſſel mit einem hiſtoriſchen Drama de⸗ bütierte, das allgemeinen Beifall hervorrief. Ohne die geiſtigen Verdienſte der fürſtlichen Frau ſchmälern zu wollen, darf es ſe⸗ doch nicht verſchwiegen werden, daß man die Identität der Au⸗ torin kannte, und daß das Publitum ſich aus den Kreiſen der bel⸗ giſchen Ariſtokratie zuſammenſetzte, das naturgemäß weniger ri⸗ goros urteilte, als man es ſonſt jungen Dichtern gegenüber zu tun pflegt. Die Prinzeſſin weilte ſeit einem halden Jahre im elterlichen Hauſe und, wie eingeweihte Kreiſe zu erzählen wiſſen, hatte ſie als energiſche Frau bereits die Eheſcheidungsklage gegen ihren Gemahl eingeleitet, dem die engliſche Gouvernante ſeiner Kinder nur allzu gefallen haben ſoll. Aber ſo wie Schei⸗ dungen in bürgerlichen Familien Kataſtrophen bedeuten, die man gern ſo lange wie möglich hinausſchiebt, ſo ſah man es auch im Elternhauſe der Prinzeſſin nicht gern, daß ſie das Los einer künftigen Königin mit dem nicht ſehr beneidenswerten Geſchick einer geſchiedenen Frau vertauſchen wollte. Kurz und gut, es geſchah, wie es immer in ſolchen Fällen geſchieht: die Familie da⸗ heim redete zur Verſöhnung zu— auf der anderen Seite ſpielten Thronfolgefragen— und NMaclame la princesse kehrt wieder ins cheliche Heim zurück. Ob mit Sehnſucht nach dem Gatten oder mit. Groll im Herzen, entzieht ſich der Oeffenklichkeit, und man braucht es nicht zu bedauern, daß es ſo iſt. Derlei Konflikte und ſeeliſche Kämpfe ſpielen ſich beſſer hinter den Kuliſſen ab Der Fürſt von Bulgarien, der ſeit Jahren vergeblich auf Freiersfüßen ging, hat es nun doch endlich zur Verlobung ge⸗ bracht. Eine deutſche Prinzeſſin wird neben ihm den Thron be⸗ ſteigen, der trotz aller Bemühungen noch nicht zum Königsthron geworden iſt. Es mag nicht jedermanns Geſchmack ſein, in Bulgarien zu veſidieren, wo die Kultur noch nicht ſo hoch ge⸗ diehen wie bei uns, aber immerhin macht Prinzeſſin Eleonore, gut hürgerlich geſprochen, an dem Fürſten eine glänzende Partie. Die pekuniären Verhältniſſe des bulgariſchen Herrſchers ſind recht annehmbare, er hat von ſeiner im vorigen Jahre verſtorbe⸗ nen Mutter, der Prinzeſſin Clementine von Koburg, großen Reichtum geerbt. Er iſt ſomit in der Lage, ſeine Frau ſtandes⸗ gemäß zu„ernähren“, eine Lebensfrage, die, wie man am Bei⸗ ſpiel der ehemaligen Koburgerin erſieht, auch bei Prinzeſſinnen nicht unterſchätzt wird. In einer franzöſiſchen Zeitſchrift hat ein ruſſiſcher Fürſt Zuſtände über die Küche am Zarenhofe enthüllt, die jedoch arg übertrieben ſcheinen. Rußland ſteht nicht im Rufe von beſon⸗ derer Sauberkeit, aber ſo ſchlimm, wie die Dinge geſchildert wer⸗ den, ſind ſie in Wahrheit gar nicht. Man iſt in bezug auf Aeußerlichkeiten nicht ſo rigoros wie bei uns, man ſtattet die Wohnungen nicht mit dem hochentwickelten Komfort aus, der hier bereits zu den alltäglichen Dingen gehört. Aber weder in Pri⸗ vathaushaltungen geht es ſo ungeordnet zu, wie angenommen wird, noch erſcheint es glaublich, daß die Küche am ruſſiſchen Hofe ſolche barbariſchen Zuſtände aufweiſt, wie ſie der Mitar⸗ beiter der franzöſiſchen Revue, ein angeblicher Fürſt, darſtellt⸗ Die Zarin, die aus deutſchen Verhältniſſen ſtammt, würde wohl kaum eine derartige Mißwirtſchaft dulden, die geeignet wäre, das Leben aller Mitglieder des Hofes durch ihre Unſauberkeiten zu gefährden. Der„Fall Erbach⸗Erbach“ zieht immer weitere Kreiſe. Der junge Graf, den man, um es ſchonend auszudrücken, in ei⸗ nem Sanatorium interniert hatte, entwich in Geſellſchaft eines eee 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 19. Dezember, des Reichs an der Aufbringung der Koſten für dieſe Verſicherungsart Beſchluß gefaßt werden kann, wird auch entſchieden werden, in welcher Weiſe dabei einmal der Hinterbliebenen⸗Verſicherungsfonds und ſo⸗ dann die nach dem§ 15 des Zolltarifgeſetzes für die Zukunft jährlich zu erwartenden Mehreinnahmen aus den Erträgen verſchiedener landwirtſchaftlicher Zölle verwendet werden ſollen. Nach dem Geſetze ſind die letzteren Mehreinnahmen bis zum Inkrafttreten des Witwen⸗ und Waiſenverſicherungsgeſetzes anzu⸗ ſammeln. Gegenwärtig iſt der Fonds no ch nicht gebildet, weil im Jahre 1908 ſich derartige Mehreinnahmen nicht ergeben hatten. Mit Abſchluß des laufenden Finanzjahres wird ſich aber ſicherlich ein ganz bedeutender Betrag in den Fonds ab⸗ führen laſſen. Für 1908 rechnet man mit einem noch größeren. In welcher Weiſe der Fonds ſchließlich verwendet werden ſoll, ob nur ſeine Zinſen gebraucht werden ſollen, ob vom Kapitale gezehrt werden darf, darüber iſt im Zolltarifgeſetze keine Beſtimmung ge⸗ troffen. Im letzteren heißt es nur, daß bis zum Inkvafttreten des Witwen⸗ und Waiſenverſicherungsgeſetzes die ſchon erwähnten Mehr⸗ einnahmen für Rechnung des Reichs anzuſammeln und verzinslich anzulegen ſind. Es wird alſo vor dem Inkrafttreten des Geſetzes auch hierüber eine Entſcheidung zu fällen ſein. Sodann iſt zu be⸗ denken, daß die Mehreinnahmen aus den landwirt⸗ ſchaftlichen Zöllen, wie ja auch die Erfahrung der letzten Jahre gang deutlich erwieſen hat, von Jahr zu Jahr in ihrer Höhe heträchtlich ſchwanken. Es iſt klar, daß auf ſo ſchwanken⸗ den Einnahmen allein nicht eine in beſtimmten Grenzen zu hal⸗ tende fortdauernde Ausgabe fundiert werden darf. Man kann nicht eiwa von der Idee ausgehen, daß das Reich jedesmal für ein Jahr zur Beſtreitung der Koſten der neuen Verſicherung diejenige Summe beiträgt, die es gerade aus den Mehreinnahmen der landwirtſchaft⸗ lichen Zölle einnimmt. Damit twürde keine feſte finanzielle Unterlage für das Verſicherungswerk zu ſchaffen ſein. Es muß alſo auch hier eine Regelung gefunden werden, die die Beſtemmungen des§ 15 des Zolltarifgeſetzes weſent⸗ lich ergänzt. Das iſt aber auch ſehr gut möglich. Das Zolltarifgeſetz wollte nur durch die Bereitſtellung gewiſſer Summen die Einführung der Witwen⸗ u. Waiſenverſicherung fördern und beſchleunigen. Die Regelung der finanziellen Beteiligung des Reiches an der Deckung der Koſten für die neue Verſicherungsart iſt dem dieſe ordnenden Geſetze vor⸗ hehalten geblieben und wird auch von ihm vorgenommen werden.. 5— Deutsches Reſch. — Die Sozialdemokratie) hat auf Beſchluß ihrer Agitationskommiſſion für die Provinz Brandenburg fliegende Arbeiterſekretariate eingerichtet, die den Hauptzweck haben ſollen,„unerfahrene Landarbeiter“ mit Rat und Tat zu unterſtützen. Dieſe Sekretariate werden mit Nachſchlage⸗ werken, Formularen zur Einreichung von Klagen, Geſuchen uſw. ausgeſtattet und ſtehen unter der Obhut des Berliner Arbeiterſekretariats. Es handelt ſich ſomit um einen neuen Verſuch der Sozialdemokratie, auf dem platten Lande feſten Fuß zu faſſen, das ſich bisher gegen alle ſozialdemokratiſchen Tendenzen ſo gut wie ablehnend verhalten hat. —(Eine Kundgebung des Alldeutſchen DBerbandes zur Polenpolitik.) Der Geſchäfts⸗ führende Ausſchuß des Alldeutſchen Verbandes faßte in einer am 15. d. M. abgehaltenen Sitzung folgende Enk⸗ ſchließung, von der dem Reichskanzler mit dem Ausdruck des Dankes für ſein tatkräftiges Eintreten für die nationalen Belangen in der Polenfrage Kenntnis gegeben wurde:„Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Alldeutſchen Verbandes be⸗ grüßt das tatkräftige Vorgehen der Reichsregierung und der preußiſchen Regierung in der Polenfrage, das in dem neuen Vereinsgeſetz der Enteignungsvorlage ſeinen Ausdruck findet; er ſpricht ſein Bedauern über die Abſchwächung der Enteig⸗ nungsvorlage aus und erhofft unveränderte Annahme des § 7 des Vereinsgeſetzes durch den Reichstag.“ 85(Herr Dr. Frank) ſchreibt uns: Soeben wurde ich darauf aufmerkſam gemacht, in Ihrem Reichstagsbericht vom letzten Freitag werde behauptet, ich hätte von den„Poſtkulis“ geſprochen. Ich habe dieſen Ausdruck nicht gebraucht. Ich habe lediglich erklärt, daß die niederen Poſtbedienſteten, die durch die Vorlagen mehr Verantwortung und mehr Arbeit be⸗ kämen, auch entſprechende Gehaltserhöhung erwarten dürften. h 2ã000 ATA Wärters, um ſich nach Bayern zu wenden. Zu gleicher Zeit tagte ein hochnotpeinliches Gericht unter dem Vorſitz des Grafen Stolberg⸗Wernigerode, das ſich mit der Sukzeſſionsfähigkeit oder richtiger ⸗unfähigkeit des jungen Grafen hinſichtlich der beiden Fideikommiſſe von Erbach⸗Erbach und Wartenburg beſchäftigte. Man hat dem jungen Ehemann die Erbfolge abgeſprochen, da ihn ſeine Heirat mit Dora Fiſcher, einer Bürgerlichen und einſtigen Schauſpielerin, für unqualifiziert erſcheinen laſſe, in den Beſitz der Fideikommiſſe zu treten. Der junge Graf blickt auf eine lange Ahnenreihe zurück. Sein Vorfahre Georg II. erfreute ſich des glücklichen Beſitzes von ungelogen ſechsundzwanzig Kin⸗ dern. Der vor mehreren Wochen verſtorbene Herzog Robert von Parma erreichte alſo mit ſeinen neunzehn Sprößlingen noch nicht den Meiſterſchaftsrekord der Vaterſchaft. Ob ſich der Graf Er⸗ bach auf die Dauer bei dem Urteilsſpruch des ſtandesherrlichen Gerichtshofes beruhigen wird, darf noch nicht als verbrieft und geſiegelt angeſehen werden. Man kann entmündigt, aber auch ganz gut wieder mündig werden.“ Rema. Buntes Feuilleton. — Königin Karola und ihr franzöſiſcher Schützling. Als Königin Carola vor einigen Jahren nach der franzöſiſchen Riviera reiſte, traf ſie in Lyon mit einem dortigen Kaufmann namens Vicat zuſammen, den ſie im Jahre 1870 als Kriegs⸗ gefangenen gepflegt hatte und mit dem ſie ſeitdem ſtets in Beziehungen geblieben war. Damals wurde die Geſchichte dieſer Bekanntſchaft erzählt, die einen hübſchen Zug im Charakterbilde der nun verſtorbenen Königin bildet. Vicat war im Jahre 1870 in die Mobilgarde eingetreten und bald Kriegsgefangener geworden. Als ſolcher wurde er nach Dresden geſchickt, wo er im November des Jahres ankam, bis * Aus Sladt und Land. 5 Mannheim, 19. Dezember 1907. »Mangelhafte Adreſſierung der Poſtſendungen. Während des letzten Neujahrsverkehrs hat ſich die mangelhafte Adreſſierung der Poſtſendungen für den Poſtbetrieh beim hie⸗ ſigen Poſtamt 1(Stadtquadrat 0 2) überaus ſtörend bemerkbar gemacht. Trotz Aufbietung aller Kräfte iſt es erſt nach fünf⸗ tägiger angeſtrengteſter Tätigkeit gelungen, der Berge zunächſt unbeſtellbarer Sendungen Herr zu werden und die Sendungen, wenn auch mit erheblicher Verſpätung, dem richtigen Empfänger zuzuführen. Aber nicht in allen Fällen hatten die aufgewendeten Bemühungen den gewünſchten Erfolg. Die Sendungen, bei denen weder der Empfänger, noch ſpäter der Abſender ermittelt werden konnte, haben noch am 5. Januar abends 12 umfangreiche Bunde gefüllt, die Einſchreibbriefe und die mit Porto belaſteten Briefe uſw. nicht eingerechnet. Die hauptſächlichſten und häufigſten Mängel beſtanden darin, daß der Vorname und der Stand oder Beruf des Empfängers, ferner die Wohnung, das Quadrat oder die Hausnummer gar nicht oder unrichtig angegeben waren. Bei Anſichtskarten war vielfach die ganze Adreſſe, bei Druckſachen die Frankierung— unfrankierte Druckſachen werden nicht befördert — vergeſſen. Auf Sendungen an Empfänger, deren Adreſſe der Abſender ſelbſt nicht genau kannte, war verabſäumt, den Ab⸗ ſender für den Fall namhaft zu machen, daß der Adreſſat nicht ermittelt wurde. Beim Herannahen der Neujahrszeit wird jedem Abſender eindringlich ans Herz gelegt, durch Vermeidung derartiger Mängel die Poſtverwaltung in ihrem Beſtreben zu unterſtützen, alle Sendungen ohne Ausnahme den Empfängern unverzüglich zuzuführen. Er wird dadurch ſich und anderen manchen Aerger und Verdruß erſparen. Die Gerichtsſchreiber. Die Vorſchriften über die Prüfung der Juſtizinzipienten und Juſtizaktuare ſind neuerdings verſchärft worden. Das Juſtizminiſterium hat beſtimmt, daß nach Beginn der mündlichen Prüfung ein Rücktritt bon der Prüfung als Juſtiz⸗ aktuar oder als Gerichtsſchreiber nicht mehr ſtattfinden kann. Wer wiederholt, ohne durch Krankheit oder ſonſtige unverſchuldete Um⸗ ſtände verhindert zu ſein, von der Prüfung zurücktritt, wird zu einer weiteren Prüfung überhaupt nicht mehr zugelaſſen. Dieſe Beſtim⸗ mung tritt am 1. Januar 1908 in Kraft. Juſtizaktuare, welche die Befähigung zum Dienſt des Gerichtsſchreibers erwerben wollen, haben ſich der Gerichtsſchreiberprüfung ſpäteſtens innerhalb ſechs Jahren nach der Juſtizaktuars⸗Prüfung zu unterziehen. In die Friſt wird die Zeit der Erfüllung der Militärdienſtpflicht nicht ein⸗ bezogen. Als Zeitpunkt des Inkrafttvetens dieſer Vorſchrift iſt der 1. Januar 1909 feſtgeſetzt worden. * Hauſieren und Muſtzieren in der vierten Klaſſe. Nach einer Polizeiverordnung, die an leicht ſichtbaren Stellen in den Warteſälen, den Fluren der Empfangsgebäude und an den FJahrkartenſchaltern zum Aushang gelangt, iſt das Hauſieren, Muſtzieren und die Aufführung von Schauſtellungen auf der preußiſcher. Eiſenbahn ſtreng verboten. Da in letzter Zeit wieder beobachtet worden iſt, daß der Hauſierhandel uſw. in den Wagen vierter Klaſſe in großem Umfang betrieben wird, ſind die Sta⸗ tions⸗ und Zugbeamten, dowie die Zugreviſoren erneut ange⸗ wieſen worden, aufgrund der erlaſſenen Polizeiverordnung mit aller Strenge auf die Durchführung dieſes Verbots zu achten. Die Zugbegleitbeamten haben zu dieſem Zwecke die Wagen 4. Klaſſe während der Fuhrt häufig zu revidieren. Hauſierer, Mu⸗ ſikanten uſw., vie bei der Ausübung ihres Gewerbes dort be⸗ troffen werden, werden auf der nächſten Station vorgeführt und unnachſichtlich in Strafe genommen. »Für die Stärkung des Deutſchtums im Auslande entfalten ſich in den letzten Jahren erfreulicherweiſe immer mehr Kräfte. Der Deutſche im Auslande weiß heute, daß hinter ihm das geeinte Vaterland mit ſeiner Macht ſteht, deutſche Vereine entſtehen überall und ſchließen unſere Volksgenoſſen zuſammen und vom Reiche aus arbeiten eine Anzahl nationaler Vereine für die Erhaltung deutſcher Sprache und deutſcher Sitten unter den Auslandsdeutſchen. Die ab Januar n. J. in Hamburg erſcheinende neue Zeitſchrift„Der Deutſche Kñaufmann im Auslande“ will dieſelben Bahnen beſchreiten, ſie will ſich aber beſonders der Intereſſen der deutſchen Kaufleute annehmen. Und da gerade die Kaufleute unter den Auslandsdeutſchen eine ganz gewaltige Anzahl ſtellen, ſo iſt vom nationalen Stanopunkt aus das Erſcheinen der neuen Zeilſchrift mit Freuden zu begrüßen. Der neue Moltke⸗Harden⸗Prozeß. Ausführlicher telegraphiſcher Bericht.) sh. Berlin, 19. Dez. Nach dreitägiger Pauſe wurde heute die Verhandlung in dem Senſationsprozeß gegen Maximilian Harden wieder aufge⸗ nommen. Eine Kombination über den weiteren Verlauf des Prozeſſes wurde durch die Tatſache möglich gemacht, daß Herr Harden erſchien. Harden ſieht ſehr ſchlecht aus. Er iſt in einen dich⸗ ten Pelz gehüllt und huſtet öfters. Er nimmt auf der Anklage⸗ ————————-wn——nHhö——————§§1t— krankte. Typhus und Bruſtfellentzündung traten hinzu, und der Kranke mußte einer ſchweren Operation unterworfen werden. Die damalige Kronprinzeſſin Carola war Präſi⸗ dentin des Deutſchen Komitees vom Roten Kreuz und bei ihren häufigen Beſuchen im Lazarett intereſſierte ſie ſich für das Schickſal des ſchwerleidenden Kriegsgefangenen und be⸗ ſtimmte, daß er in der Villa Strehlen weitergepflegt werden ſollte.„Es iſt nicht zu ſchildern, erzählte Vicat ſelbſt,„mit welcher Aufopferung man mir die nötige Pflege angedeihen ließ. Ich hatte ein Zimmer für mich allein, und täglich er⸗ kundigte ſich die Prinzeſſin Carola nach meinem Befinden. Noch ein anderer Franzoſe wurde in der Villa ſeit längeren Zeit mit derſelben Sorgfalt gepflegt. Nach zwei Monaten ließ die Prinzeſſin meinen Vater und meine Schweſter zu mir kommen, die vier Wochen als Gäſte des Hofes blieben. Nach einer Beratung mit mehreren Aerzten ſchickte man mich, da das Klima meiner Heimat zuträglicher für mich war, in einem beſonderen Wagen zurück nach Lyon. Zwiſchen Straß⸗ burg und Kolmar war ich noch einmal in großer Gefahr, aber der mich begleitende Arzt rettete mir das Leben. Seit dieſer Zeit bin ich mit der Prinzeſſin Carola in Beziehungen ge⸗ blieben. Mein Schreibtiſch iſt voller liebevoller und gütiger Briefe von ihr. Sie hat mir im Jahre 1873 ihre Thron⸗ beſteigung und 1902 den Tod ihres Gemahls mitgeteilt, ſie hat mich an ihren Leiden und Freuden teilnehmen laſſen. Zum letzten Mal war ſie am 4. April 1897 bei mir und iſt ins dritte Stockwerk zu mir heraufgeſtiegen. Ich bin zu Fuß mit ihr durch die Stadt gegangen und die Königin hat ver⸗ ſchiedene Einkäufe gemacht. Ich empfinde die tiefſte Dankbar⸗ keit gegen die Königin. Wenn ich mich meines Kindes freuen kann, wenn ich lebe, ſo verdanke ich das ihr. Sie hat mir das Leben gerettet und kann mit Recht ſtolz ſein, die Leiden eines er im folgenden Januar an Lungenentzündung ſchwer er⸗ einfachen Soldaten gelindert zu haben. Ich bin nicht der bank Platz, wo er bald einen Berg von Seine Verteidiger Juſtizrat Bernſtein holtz erſcheinen gleichfalls unker einer Laſt von Akten. Die Preſſetiſche ſind überfüllt. Die ausländiſchen Preſſevertreter ſin wieder überwiegend. Die amerikaniſchen, engliſchen, franzöſiſchen, ruſſiſchen und däniſchen großen Zeitungen haben ihre Vertreter entſendet, die jede Phaſe des Prozeſſes weiter telegraphieren, Als Zeugen ſi nd u. a. wieder zur Stelle: Kloſterpropſt von Moltke, Graf Wartensleben, Frau von Elbe„deren Aktenſtücken aufſtapelt. und Juſtizrat Klein⸗ minalkommiſſäre Kopf und von Treskow und die Sachver⸗ ſtändigen Hofmann, Dr. Moll, Dr. Hir ſchfeld. Fürſt Eulenburg hält ſich in ſeinem Hotel zur Vernehmung bereit. Für ihn wird im Saal ein Stuhl bereit gehalten. Der General⸗ Staatsanwalt wohnt wieder der Verhandlung bei. Graf Moltke hat ſich pünktlich eingefunden. Um 4½10 Uhr eröffnet der Vorſitzende, Landgerichtsdirektar Lehmann, die Sitzung und frägt Harden, ob er glaube, der Verhandlung folgen zu können. Harden(mit ſtockender Stimme): möglich ſein wird. Juſtizrat Kleinhlotz: Ich ſtelle feſt, daß der Arzt Herrn Harden direkt verbeten hat, hier zu erſcheinen, da er Schaden an ſeiner Geſundheit nehmen könnte. Es erfolgte hierauf der Zeugenaufruf, der längere Zeit in Anſpruch nahm. Als erſter Zeuge ſoll der Kloſterpropſt von Moltke vernommen werden, dann Graf Kuno von Moltke, Fürſt Eulenburg, Frau von Elbe, deren Mutter und Sohn. Vorſitzender: Wir werden wegen des leidenden Zuſtan⸗ des des Angeklagten nur bis 3 oder 4 Uhr verhandeln können. Oberſtaatsanwalt Dr. Iſenbiehl: Es wird wohl länger möglich ſein. Herr Harden wird ſeine Qualen nicht verlängern wyllen. Vorſitzender: deln. Die meiſten Zeugen werden dann bis Freitag Vormittag entlaſſen und es wird dann in die Vernehmung des Angeklagten eingetreten. Harden gibt an, 1861 geboren und verheiratet zu ſein. Er iſt wegen Beleidigung durch die Preſſe mehrfach vorbeſtraft u. a. auch zweimal mit 6 Monaten Feſtung wegen Majeſtätsbelei⸗ digung. Harden gibt weiter an, das franzöſiſche Gymnaſium in Oberſekunda beſucht zu haben. Ein gewiſſer Freiheitsdrang habe ihn zur Bühne getrieben. Juſtizrat Kleinholtz erhob ſich darauf und bezweifelte die Zuſtändigkeit des Gerichts und machte den Ein⸗ wand der Unzuftändigkeit nach 8 16 der Strafprozeßordnung geltend. Der Beſchluß der III. Strafkammer, das Hauptverfah⸗ ren gegen den Angeklagten zu eröffnen, ſei am 22. November erſchinen. Vorausſetzung iſt, daß die Anklage zuläſſigerweiſe er⸗ hoben worden iſt. Im gegenwärtigen Falle ſei die Anklage er⸗ hoben worden, bevor der Beſchluß des Landgerichts 1 rechtskräf⸗ tig geworden iſt. Die Vernehmung des Angeklagten iſt daher in dieſem Zeitpunkt unzuläſſig. Damit iſt aber auch der Eröffnungs⸗ beſchluß unzuläſſig, da er auf einer unzuläſſigen Anklage beruht. Das Verfahren iſt alſo einzuſtellen. Herr Har⸗ iſt übrigens geradezu gegen den Willen des Arztes hier er⸗ ienen. Juſtizrat Bernſtein: Am 12. November wurde das Pri⸗ vatklageverfahren eingeſtellt durch einen Beſchluß des Kgl. Land⸗ gerichts I. Gegen dieſen Beſchluß ſtand beiden Parteien das Ich glaube, daß es mir Wir werden nur bis%4 Uhr verhan⸗ Nobember wurde aber die Anklage erhoben. Wenn die Erhebung der Anklage in dieſem 2. Punkte geſetzlich nicht berechtigt war, ſo fallen alle Folgerungen, die auf dieſe Anklage aufgebaut ſind, alſo mit dem Geſetz nicht in Uebereinſtimmung ſtehen, fort. DasGericht hat bereits am 15. November Herrn Harden die Zuſtellung ge⸗ macht. Er bitte das Gericht, ſich bald über die Zuſtändigkeit klar zu werden. Auch er betone, daß Herr Harden dem ärzt⸗ lichen Rat zuwiderhandelt, wenn er hier erſchienen iſt. Es be⸗ ſtehe Gefahr für ſeine Geſundheit. Oberſtaatsanwalt Dr. Iſenbiehl: Ich danke der Ver⸗ teidigung, daß ſie mir Gelegenheit gibt, den Standpunkt der Staatsanwaltſchaft in der Frage der Zuſtändigkeit zu rechtfer⸗ tigen. Rechtfertigen iſt eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Er iſt gerechtfertigt durch den ergangenen Gerichtsbeſchluß. Ich bin aber doch dafür dankbar, daß die Verteidigung dieſen Ein⸗ wurf vorgebracht hat, obwohl ſie nach eigener Erfahrung weiß, daß dieſer Einwand nicht mehr durchgreifen konnte, nachdem einmal das Hauptverhandlungsverfahren eingeleitet worden und die Entſcheidung des Gerichtshofes erfolgt iſt. Was Herr Bern⸗ ſtein geſagt hat, iſt alles richtig bis auf den entſcheidenden Punkt. Der Paragr. 16 ſcheidet hier aus, da er ſich auf die örtliche Zu⸗ ſtändigkeit bezieht. Hier handelt es ſich um die ſachliche Zu⸗ ſtändigkeit. Der ſpringende Punkt iſt der, daß Bernſtein nicht ſofort Beſchwerde binnen 8 Tagen erhoben hat, ſondern den ge⸗ wöhnlichen Beſchwerdeweg gegangen iſt. Wenn der Staatsan⸗ einzige, der ihr verpflichtet iſt. Ein Kriegskamerad von mir hat eine prächtige Roſe gezüchtet, die er„Carola von Sachſen“ neunt und von der es in dem Proſpekt heißt:„Große, ein⸗ fache einblumige Roſe, ſilbern auf roſa Grund, zur Erinne⸗ rung an die von der Königin einem Lyonnaiſer Kranken gewidmete Pflege in der Villa Strehlen. 1870—71.“ — Königin Carolas Speiſeſchrank. Aus Dresden wird den „M. N..“ geſchrieben: Nicht bloß als Präſidentin des von ihr ſelbſt 1866 ins Leben gerufenen Albertvereins, der haupt⸗ ſächlich die Schulung und Ausbildung von Krankenpflegerinnen im Kriege zum Zwecke hat, nicht bloß als Gründerin und Protel⸗ torin vieler Wohltätigkeitsvereine und humanitärer Anſtalten, auch im kleinen hat die nunmehr verewigte Königinwitwe Ca⸗ rola von Sachſen unendlich viel Gutes getan. So erzählt 8. B. der Oberſt von Schimpff in ſeinem Buche über die Königin von einem Möbel im Dresdner Reſidenzſchloſſe, das wohl in keinem anderen Schloſſe anzutreffen ſein dürfte. Dieſes der übrigen Einrichtung nichts weniger als entſprechende Möbel iſt ein ein⸗ fach lackierter Schrank, der in einer Fenſterniſche ſteht und deſſen Vorhandenſein folgendermaßen zu erklären iſt. Unter den Armen, deren ſich die Königin perſönlich annahm, befanden ſich auch Rekonvaleszenten, die zwar keiner Arzneimittel mehr, wohl aber nahrhafter, ſtärkender Koſt bedurften. Wenn man ſol⸗ chen Leuten Eſſen und Trinken in ihre Wohnung ſchickt, ſo nimmt gewöhnlich die ganze Familie an dem Geſpendeten teil, und die Geneſenden kommen zu kurz. Deshalb richtete es die Königin ſo ein, daß ſie ihr und des Königs Gabelfrühſtück bei ſich an⸗ richten ließ und für dieſe Mahlzeit immer ein kräftiges Fleiſch⸗ gericht, gewöhnlich einen großen Braten, mehr beſtellte, als ihr perſönlicher Bedarf erforderte. Dieſe Speiſe wanderte in den Eisſchrank in ihrem Zimmer, während der gewöhnliche Abhub der Dienerſchaft gehörte. Im Laufe des Tages wurden die Nah⸗ rungsbedürftigen in ihre Kammer beſtellt und mit einem Stück Braten und einem Glaſe Wein an Ort und Stelle unter der ůͤ— eigenen Kontrolle der Königin geſpeiſt. Mukter und Sohn, Leutnant Kruſe, Dr. Limann, die Krie⸗ Recht der Berufung bis zum 19. November zu. Bereits am 14. Mannheim, 19. Dezember. General⸗Anzeiger.(Abendblatk.) 3. Seite. t erſt eine Anklage erheben dürfte, nachdem das Urteil rechts⸗ hen, äftig geworden iſt, ſo könnte ich ja auch jetzt noch keine Anklage eter erheben, da das Urteil noch nicht Rechtskraft erlangt hat. Richtig ren, iſt, daß die Beſtimmungen des Paragr. 417, Abſ. 2 der Strafpro⸗ onzeßordnung hier heranzuziehen ſind. Es iſt dies auch geſchehen. Das Vorgehen der Staatsanwaltſchaft iſt ein⸗ pandsfrei. Wie weit hiernach zu verfahren iſt, ergibt ſich aus der Entſtehungsgeſchichte der Strafgeſetzgebung. Der Staats⸗ ürſt anwalt kann jederzeit die Verfolgung übernehmen, falls er es eit. nach der Entwicklung der Verhandlungen als im öffentlichen In⸗ al⸗tereſſe liegend, erkennt. Wie genauer dabei zu verfahren iſt, darüber iſt freilich unter den Rechtsgelehrten noch keine Einigung vorhanden. Bedeutende Männer ſtehen auf Seite der Vertei⸗ tor digung; Namen wie Lißt, Kohler, Kahl, Hamm, Neumann u a. be, ſind hier zu nennen. Dieſe ſind der Anſicht, der Staatsanwalt müſſe die Sache in derjenigen Lage übernehmen, in der ſich das niy Privatklageverfahren befand. Aber es gibt doch auch angeſehene Gegner dieſer Meinung, wie Profeſſor von Lilienthal in Heidel⸗ rn berg, der das eingeſchlagene Verfahren für das einzig richtige er hält. Auf Experimente konnte ich mich mit Rückſicht auf meine Gegner nicht einlaſſen. Auch die Gegner ſind ſich nicht einig, in wie das Gerichtsverfahren vor ſich gehen ſoll. Mir kann es gleich⸗ on gültig ſein, ob drei oder fünf Richter über die Sache entſcheiden, rſtſch habe volles Vertrauen auf das richterliche Urteil. Es han⸗ delt ſich hier doch nur um eine rein formelle Frage. Die Staats⸗ anwaltſchaft kan die nachträgliche Erhebung der Anklage im 1 öffentlichen Intereſſe anordnen, weil ſie nicht immer gleich bei er dem Beginn des Klageverfahrens erkennen kann, ob ein öffent⸗ rn liches Intereſſe vorliegt, und es erſt im Laufe der Entwicklung 8 einer Privatklage dies oft entſcheiden kann. Der vorliegende Fall bietet hierfür ein Muſterbeiſpiel. Der Staatsanwalt konnte bier erſt ſpäter ſeine Entſchedung kreffn. Im Intereſſe der 5 Rechtspflege und der Allgemeinheit liegt es, daß der Staatsan⸗ 5 walt in jeder Lage das Strafverfahren aufnehmen kann. Oberſtaatsanwalt Dr. Iſenbiehl richtet ſich ⸗dann noch er gegen die im Reichstge vorgebrchten Angriffe und Vorwürfe wie a. übr den„Fliegenden Gerichtszuſtand“ und erwähnt Namen wie 15 Träger, Müller⸗Meiningen. Er ſchließt: Ich wende mich an m. das Gerechtigkeitsgefühl und an die Wahrheitsliebe aller deutſcher 0 Männer hier und des Angeklagten ſelbſt. Die Staatsanwaltſchaft hat das beruhigende Gefühl, das Richtige getan zu haben. Er e den Antrag bezgl. Erklärung der Unzuſtändigkeit abzu⸗ ehnen. Jiuſtizrat Bernſtein: Wenn dem Staatsanwalt die Ver⸗ handlungen des Schöffengerichts nicht gefielen, ſo war dies doch kein Grund, hier einzugreifen. Man muß immer auf den Boden des Geſetzes ſtehen bleiben. Man muß auch dem Rechtsbewußk⸗ ſein des Volkes Rechnung tragen; das kümmert ſich nicht um die juriſtiſche Seite des Geſetzes. Harden war ſtets maßvoll, er hat auch im vorigen Verfahren die Grundſätze der Verhandlungen nicht überſchritten. Wie die Sache jetzt liegt, ſoll Harden einem zweifachen Verfahren unterworfen werden. Nicht drei, ſondern flünf Urteilen will man ihm unterwerfen. Die ganze Sache ſteckt voller Widerſpruch. Graf Moltke muß die Koſten der erſten Verfahrens tragen; iſt es richtig, wenn Harden nun verurteilt bwirdꝰ Juſtizrat Kleinholtz: Wir unterwerfen uns jedem Rich⸗ ter; wir verlangen aber, daß nach dem Geſetz verfahren wird. Das Verfahren der Staatsanwaltſchaft iſt völlig inkonſequent. Der Angeklagte iſt ſeinem ordentlichen Richter entzogen worden, daher die Erregung des Volkes. 55 5 Oberſtaatsanwalt Dr. Iſenbiehl: Der Staatsanwalt ſchaft und der Juſtizverwaltung iſtes ganz gleichgültig, wie ver⸗ ſahren wird; wenn es nur dem Geſezz entſprechend geſchieht und das iſt hier der Fall. Wir gehen nur denWeg des Rechts, der Angeklagte braucht ſich nicht zu erregen und in der„Zukunft vom 5. Dezember zu ſchreiben: Der ganze Aufwand des erſten Verfahren, Zeit, Mühe, Arbeit, Koſten und Kapital iſt nutzlos pbertan und ein Urteil im Namen des Königs durch einen Feder⸗ zug weggewiſcht. Was die Koſten anlangt, ſo muß nach den geltenden Beſtimmungen am Schluſſe des öffentlichen Verfahrens bdarüber beſchloſſen werden. Wird Herr Harden verurteilt, o muß Harden am Schluſſe der V erhandlung die ganzen Koſten bezahlen. Ees tritt hierauf eine Jach der Pauſe erklärk das in die materielle Verhandlung Zauſtändigkeit ſollen ſpäter erörtert werden f 19905 65 Eröffnungsbeſchluß verleſen, wonach Har⸗ den wegen Vekeidigung des Grafen Moltke in meh⸗ Jä geklagt wird. 8 9 7 ibe Wnſ r: Werden Antrage auf Ausſchluß der ichkeit 12 1100 175 1 Wenn es nach meinen Wünſchen ginge, ſo würdgich für volle Deffentlichteit 15 55 iſt aber nicht möglich, denn 5 1 105 1 das ganz k ſo erregt hat, foll n1 15 1 Gelegenheit den Aus⸗ ſchluß der Oeffntlichkeit zu beantragen. 5 9 linholtz: Es liegt nicht das Deffentlichkeit auszuſchließen. 5 geſagt werden muß, in taktvoller Weiſe geſagt werden. 5 et Bernſtein⸗ Auch ich ſehe keinen Grund zum Kusſchluß der Oeffentlichkeit. Juſtizrat Sello: Wir ebenfalls nicht. 10 Vorſitzender: Das Gericht wird ſich iſe dden⸗ iminierten Hardenſchen Artikel der 0 dann die inkr „Sulunk Es ſind dies die Artikel vom 27. Oktober 1906 2 * halbſtündige Pauſe ein. das Gericht, daß es beſchloſſen habe, Die G ründe der 4 35 5 von Fall zu Fall i i i Arlikeln ver⸗ : Sie haben eine Reihe von Arn? dee Zuſammenhang verbunden waren Weiſe erkennen Graf Hohenau, Leeomte 1 Geſchlechrlich⸗ ſpeziell Gekennzeichneten auch Artikel behandelt Dabei ſeien ein für 12 8 +1 der„Präludium“ ſchildert 58 hei: Fürſt E Warmbühl wird i u finden t auch ein warmes Eckchen z ſſpettiſe db uund jo fepmmm, 0 ſie warten als vom weiſeſten Arzte u. a. Platz genommen dreimal überlegen, ehe ich zu einem Manne ſage: er unterhalte enge Beziehungen zu dem Fürſten Eulenburg. Im fünften Artikel wird Lecomte und ſein intimes Ver⸗ hältnis zu Eulenburg beſprochen. Es heißt da: Die Grafen Hohenau und Moltke haben das Comturkveuz des Hohenzollern⸗ ſchen Hausordens. Phili hat es wohl ſchon lange. Der ſechſte Artikel handelt wieder von Lecomte, der ja nicht auf den Vorder⸗ eingang angewieſen ſei. Im ſiebenten Artikel heißt es: Sie träumen nicht von Weltbränden, ſie habens ſchon warm genug. Der letzte und achte Artikel handelt ganz allein von der anor⸗ malen Hyperſexualität des Grafen Moltke. Die Verlefung der Artikel nahm eine halbe Stunde in An⸗ pruch. Vorſitzender: Sie wollten durch dieſe Arkikel dem Grafen Moltke homoſexuelle Perverſität und deren Betätigung vorwerfen. Harden: Ich muß mich bei meinen Ausführungen auf das notwendigſte beſchränken. Ich bin hierher gekommen, weil ich das dem Gerichtshofe, dem Nebenkläger und mir ſelbſt ſchuldig bin. Ich habe dieſe Artikel geſchrieben, weil ich glaubte, dem Lande, in dem ich lebe und das ich liebe, damit ein wenig nützen zu können. Ich habe nicht im entfernteſten daran gedacht, den Grafen Moltke zu beleidigen. Ich habe den Grafen Moltke mit keinem Worte beleidigt. Vorſitzender: Sie wollten ihm doch hyperſexuelle Neigungen vorwerfen.„„„ Harden: Durchaus nicht. Vorſitzender: Ihre Abſicht ging wohl dahin, den Kreis um Sr. Majeſtät zu entfernen, indem Sie einen Makel auf die Mitglieder warfen? Harden: Von einem Kreis iſt gar keine Rede. Vorſitzender: Sie ſprechen aber von einer Tafel⸗ runde und einem Grüppchen. Harden: Das bezieht ſich darauf, daß Fürſt Eulenburg 40 Jahre mit Graf Moltke verkehrte, ohne eine Ahnung von ſeiner Homoſexualität zu haben und daß auch Lecomte mit Eulenburg verkehrte. Dieſe drei konnte man allerdings als Grüppchen bezeichnen, von einem Kreis pervers Veranlagter kann aber keine Rede ſein. Vorſitzender: Wie haben Sie denn Ihre Dispoſi⸗ tionen getroffen und aus welchen Gründen haben Sie ge⸗ ſchrieben? Harden: Die Artikel ſind politiſcher Art. Ich wollte große Bilder politiſcher Zuſtände und Objekte geben. Ein kleines Fleckchen auf dieſem großen Bilde beſchäftigt ſich nun mit Fürſt Eulenburg in maßvoller Weiſe. Es gibt viele Leute, auch ich, die den politiſchen Einfluß des Fürſten Eulenburg für unheilvoll halten. Ich habe mich bemüht, ihn zu beſeitigen. Es werden dann die Artikel Hardens durchgeſprochen. Zum erſten, der von Prinz Johann Albrecht von Preußen und Moltke handelt, erklärt Harden, das ſei eine nebenſächliche ſatyriſche Bemerkung ohne homoſexuelle Gedanken. Prinz Johann Albrecht hat ein funges Drauhgängerleben geführt, Sport ge⸗ trieben und die Frauen verehrt. Graf Moltke ſei gerade das Gegenteil. Er habe die feſte Ueberzeugung, daß Graf Moltke ſich homoſexuell niemals betätigt habe. Auch in der Bemer⸗ kung„warmes Eckchen“ findet Harden keine Anſpielung auf Homoſexualität, ebenſo in denen von den engen Beziehungen zu dem Fürſten Eulenburg. Er erklärte dann: Wenn ich ſage, es iſt mir nicht in den Sinn gekommen, ſo etwas zu vermuten, ſo ſollte man mir es doch glauben. Dann wäre der ganze auf⸗ gebotene Apparat nicht notwendig geweſen. Wenn man meint, ich ſei zu weit gegangen, dann beſtrafe man mich.(Harden ſetzt ſich erregt nieder). Auch alle anderen inkriminierten Be⸗ merkungen ſeien, ſo erklärte Harden, durchaus nicht anſpielend auf homoſexuelle Neigungen des Grafen Moltke. Er habe nie⸗ mals auf den landläufigen Ausdruck„warme Brüder“ ange⸗ ſpielt. Was er vielleicht gegen Lecomte geſagt habe, gehöre wohl nicht vor dieſes Gericht, man dürfe doch nicht überall glauben, daß er nur auf Päderaſtie anſpiele. Fürſt Bülow habe kürzlich im Reichstage geſagt, jeder traute dem andern Abſichten und Hintergedanken zu, die gar nicht beſtanden haben. Was wäre geſchehen, wenn ich das geſagt hätte.(Heiterkeit.) Ich brauche ſolche Ausdrücke nicht mit dem angezogenen Neben⸗ ſein. Harden ſchlägt erregt auf den Tiſch. Der Vorſitzende bittet ihn, ſich nicht zu erregen. e Der Fall Lindenau. (Von ünſerem Karlsruher Bureau. [JKarlsruhe, 19. Dez. Von den vielen Nachſpielen, welche der Mordprozeß Hau gezeitigt hat, der ſich im Auguſt d. J. vor dem hieſigen Ge⸗ ſchworenengericht abſpielte, beſchäftigte heute der FJall Lindenau die 4. Strafkammer des hieſigen Landgerichts. Schon lange Zeit vor Beginn der Verhandlung waren ſämt⸗ liche Zugänge zum Gerichtsgebäude von einem ſtarken Schutz⸗ mannsaufgebot beſetzt worden; nur die ſo„glücklich“ waren, in den letzten Tagen in Beſitz einer Einlaßkarte zu kommen, wurden in das Gerichtsgebäude eingelaſſen. Der Zuhörerraum iſt dicht beſetzt; das weibliche Element iſt diesmal glücklicherweiſe nur ſchwach vertreten. Die heu⸗ tige Verhandlung findet im gleichen Saale ſtatt, wie vor einigen Monaten der Mordprozeß Hau. Aeußerſt zahlreich iſt wiederum die Preſſe vertreten. Auf der Zeugenbank haben öchter der ermordeten Frau Moli⸗ lin, Freifrau von Reitzenſtein. Mit tor, Oberſtleutnant Ba beſonderem Intereſſe wird im Publikum das Eintreten des Angeklagten verfolgt. Als er vom Gendarmen auf die Anklagebank verwieſen wird, bricht er in Tränen und leichtes Schluchzen aus. Jedoch beruhigt er ſich bald und muſtert eifrig die Zeugen und Zuhörer. Vor der Anklagebank nehmen die Verteidiger Lindenaus, die Rechtsanwälte Max Oppenheimer und Dr. Gönner, Platz. 8 Kurz vor halb 10 Uhr betritt der Gerichtshof den Sitz⸗ ungsſaal; den Vorſitz der Verhandlung führt Landgerichts⸗ direktor Frhr. von Woldeck. Die Anklage vertritt Staats⸗ anwalt Dr. Bleicher, der nämliche Staatsanwalt, der im Hau⸗ prozeß die Anklage durchführte. 2 Die Ladung einer leer. reichen Notizen, die er auf mehreren Bogen niedergeſchrieben hat. Er ſpricht bisweilen mit ſeinem Rechtsbeiſtand und ſcheint zuverſichtlicher Stimmung. 85 Die Staatsanwaltſchaft hat zwei Kammerſtenographen amtlich mit der Aufnahme der Verhandlungen betraut(Wink⸗ ler und Tauber), auch die Verteidigung hat einen Steno⸗ graphen beſtellt. 20 Minuten nach 9 Uhr eröffnete der Vorſitzende die Ver⸗ handlungen. Er verkündet den Anklagebeſchluß und ruft die Nebenklägerin Frl. Olga Molitor ſowie den Sachverſtändigen Medizinalrat Dr. Kaiſer auf. Er eröffnet Frl. Molitor, daß ſie zwar als Zeugin vernommen wird, aber als Nebenklägerin berechtigt ſei, den ganzen Verhandlungen beizuwohnen. Frl. Olga Molitor nimt als Nebenklägerin am Verteidigertiſch neben ihrem Sachwalter, Rechtsanwalt Dr. v. Pannwitz Platz. Ein Teil der Zeugen wird bis nachmittags halb 4 Uhr entlaſſen. Der Angeklagte Karl Heinrich v. Lindenau gibt an. am 12. Februar 1843 in Mainz geboren zu ſein und bezeichnet ſich als Bauunternehmer und Agent. Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes erklärt Rechtsanwalt Dr. Gönner, daß er noch einen Beweisantrag dahin ſtellen müſſe, daß der An⸗ geklagte v. Lindenau zatſächlich am 8. November v. J. in⸗ Baden⸗Baden geweſen ſei.—* Vorſ.:(zum Angeklagten): Sie wiſſen, warum es ſich handelt— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Sie geben zu, die beiden Briefe geſchrieben zu haben?— Angekl.: Ja.— Der Vor⸗ ſitzende verlieſt hierauf die beiden Briefe, die folgenden Wort⸗ laut haben: 85 1 8 Karlsruhe, 18. Juli 1907. Hochverehrtes Fräulein! 1 Ich habe den geſtrigen Verhandlungstag abgewartet, um zu hören, welche Ausſage Sie in der Angelegenheit Ihres Schwagers Hau zu machen für angemeſſen finden werden. 5 Demgegenüber ſehe ich mich heute veranlaßt, Ihnen eine kleine Geſchichte zu erzählen, die wohl nicht ſo ohne Intereſſe für Sie ſein dürfte, als ich vielleicht und außer Ihnen wahr ſcheinlich der Einzige bin, der über den Verlauf der Mord: angelegenheit Auskunft geben kann. Da ich mich zu verheiraten gedenke, ſo hatte ich anfangs November v. Is. ein Inſerat in der„Bad. Preſſe“, worin ich bekannt gab, daß ich mich mit einer gebildeten und vermögen⸗ den Dame zu verheiraten wünſche.— Hierauf erhielt ich unter anderen Briefen ein Billetdoux aus Baden⸗Baden, wo⸗ nach eine Dame mich einlud, zu einer perſönlichen Aus⸗ ſprache am Abend des 6. November zu einem Rendez⸗vous zu kommen, und ſchrieb ſie weiter, ſie erwarte mich„zwiſchen 5 und 6 Uhr“ an den„Lindenſtaffeln“ und wolle ſie als Er⸗ kennungszeichen einen weißen Shawl in der Hand tragen. Da die betr. Dame eine ziemlich bedeutende Summe als ihr Vermögen angegeben hatte, ſo ließ ich mich die ziemlich weite Reiſe nach Baden⸗Baden nicht gereuen und traf ich pünktlich zu der angegebenen Stunde zu der mir bekannt ge⸗ gebenen Stelle ein.— Nachdem ich einige Zeit gewartet hatte, ſah ich in einiger Entfernung 2 Frauengeſtalten erſcheinen, worauf ich, annehmend es könne dies meine Dame ſein, ſchnell von der anderen Seite die Straße hinüber ging, um mich z überzeugen, ob etwa eine derſelben einen weißen der Hand halte.— 25 Wer aber beſchreibt mein Entſetzen, als gerade vor Augen ein Schuß erdröhnte, und ich wahrnehmen mußte, eine der beiden Damen, welche in dieſem Augenblick hinter der andern folgte, auf dieſe geſchoſſen hatte.— dann aber ſah, daß die geſchoſſene Dame wankte und zu Boden fiel, entfernte ich ſelbſt mich eiligſt, da ich befürchtete, mög⸗ licherweiſe ſelbſt für den Täter gehalten zu werden, und zwar letzteres hauptſächlich aus dem ſehr natürlichen Grunde, w ich annahm, daß wohl niemand eine Dame für eine Mörderin halten werde. Ich habe ſeither aus wohlüberlegten Gründen geſchwiegen und meine damaligen Wahrnehmungen gegen niemand geäußert, weil ich den Verlauf des Prozeſſes und damit ſpeziell Ihr Ausſagen abwarten wollte, heute aber will ich Ihnen, Fräule Olga, und nur Ihnen mittielen, daß ich in Ihnen geſtern und ohne mich zu täuſchen, jene Dame wiedererkannt habe, die an jenem Abend den Schuß abgegeben, demnach auf Ihre Mutter geſchoſſen hat.— Ich will hier nicht meine Anſicht ausſprechen, welches die Bewegung Ihrer furchtbaren Tat geweſen ſein können, ob Sie die Mitwiſſerin eines unter Umſtänden gefährlichen Geheim⸗ niſſes, die Ihnen auch aus anderen Gründen zur Verwirklichung gehegter Zukunftspläne hindernd im Wege ſtand, beſeitigen moll⸗ ten, oder ob Sie dem heimlich Geliebten den Beweis Ihrer Zu⸗ neigung zu erbringen beabſichtigten, dann ſpäter aber, als Sie ſich die entſetzlichen Folgen Ihrer Tat klar machten, dieſe ei zugeſtehen nicht mehr den Mut fanden, und lieber den Geliebte opferten.——— Für mich iſt heute als leidenſchaftlich liebter die Tatſache maßgebend, daß ich nicht daran denke, Si verraten, hoffend, daß die Zeit nicht fern ſein wird, wo auch mich durch Ihre Liebe, und dann auch ſelbſtverſtändlich d Ihre Hand für mein Schweigen belohnen werden. 723 Dies iſt das heiße Ziel, welches künftighin als meine nige Lebensaufgabe zu erſtreben gewillt bin.— Denn daß Sie liebe und ſtets lieben werde, iſt mir heute, als ich Ihr reizendes Geſichtchen aus nächſter Nähe ſah, zur Gewißheit worden und fühlte erſt heute, wie recht unſer größter Dichte Goethe hatte, als er die Worte ſchrieb, daß nur derjenige w haft liebt, der für die Geliebte ſelbſt ein Verbrechen zu b bereit iſt, was ich alſo jetzt ſchon dadurch beweiſe, daß ich Unſchuldigen meiner Liebe zu Ihnen opfere.„ Nochmals, teuerſte Olga, ich liebe Sie und werde Ih 2l. Liebe der Mitſchuldige einer Mörderin.— Der liebe Heregott möge mir die Sünde verzeihen! Einſtweilige Antwort erwarte ich beſtimmt innerhalb nächſten 14 Tage, durch kurze 1 in der„Badiſchen Pr Karlsru he, 20. Juli 19. 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 19. Dezember. Wenn ich aber heute mich dennoch entſchloß Ihnen den wah⸗ ren Sachverhalt mitzuteilen, ſo tue ich dies, weil ich nicht well, daß ein Unſchuldiger den Kopf unter das Henkerbeil legen ſoll Der Sachverhalt iſt folgender: Schreiber dieſes if Junggeſelle, hat aber die Abſicht, ſich, wenn möglich in Bälde zu verheiraten. Zu dieſem Zwecke veröf⸗ fentlichte ich zu Anfang November ein Inſerat, worin ich den Wunſch ausſprach, mich mit einer gebildeten und vermöglichen Dame zu verheiraten. Auf dieſe Annonce erhielt ich unter an⸗ deren Offertſchreiben einen Brief aus Baden⸗Baden, worin ich auf den Abend des 6. November zwiſchen 5 und 6 Uhr nach Ba⸗ den⸗Baden beſtellt wurde, und hieß es weiter, die Dame wolle mich an den„Lindenſtaffeln“ erwarten und als Erkennungszei⸗ chen einen weißen Shawl in der Hand tragen. Da die Daute eine größere Summe als ihr Vermögen angegeben hatte, ſo ließ ich es mich nicht gereuen nach Baden⸗Baden zu fahren. Nachdem ich an dem mir bekannt gegebenen Orte einige Zeit gewartet hatte, bemerkte ich in einiger Entfernung zwei Frauengeſtalten, ich näherte mich von rückwärts, um mich davon zu überzeugen, ob eine der Damen einen weißen Shawl in der Hand trage. Wer aber beſchreibt meinen Schrecken, als in unmittelbarer Nähe der Damen ein Schuß krachte, und eine der Damen wankte und niederfiel, während die andere um Hilfe ſcheie. Obgleich ich genau geſehen, wer geſchoſſen, Hau war es nich: wap ich 10 Folge dieſer Entdeckung ſo ſehr überraſcht und zugleich verwiert, daß ich nur daran dachte, aus der Nähe der Mordſtelle fortzu⸗ kommen, annehmend, ich ſelbſt könne als Mörder angeſehen und feſtgenommen werden, worauf ich mich eiligſt entfernte. Dies iſt der objektive Tatbeſtand, den ich nach beflem Wiſſen zu Ihrer, und damit zur Kenntnis der Geſchworenen und des Gerichtes bringe. (Während der Verleſung erſchien Oberſtag:sanwalt Regie⸗ rungsrat Duffner im Saal.) Vorf.: Wie ſind Sie dazu gekommen, dieſe Briefe zu ſchreiben? — Angekl.(nach längerem Schweigen): Herr Präſident, ich kann mrir über dieſe Motive wirklich keine Rechenſchaft geben.— Vorf.: Sie haben über dieſe Motive in der Vorunterſuchung eine Reihe verſchiedenartiger Angaben gemacht. Sie haben davon geſprochen, Sie ſeien in weinſeliger Stimmung geweſen.— Angekl.: Ja.— Vorfſ.: Sie ſeien im Liebesduſel geweſen.(Heiterkeit.) Sie hätten nus Neigung geſchrieben, dann wieder, es ſei Ihnen das alles ganz unklar! Heute behaupten Sie, Sie könnten ſich über die Motive keine Rechenſchaft geben.— Angekl.: Nein; es iſt wohl das eine wie das andere der Fall, ich hatte an jenem Abend ſehr viel getrunken. Die ganze Sache ging mir gar nicht aus dem Kopf, ich wußte ſelbſt nicht, wie ich in einen derartigen Zuſtand geraten konnte. Ich merkte meine Trunkenheit erſt, als ich die Treppe hinabſtürzte, als ich den Brief an Fräulein Olga Molitor zur Poſt brachte. Es kann gegen 11 Uhr geweſen ſein.— Vorſ.: Hatten Sie den Brief am 18. Juli geſchrieben?— Angekl.: Ja, ich glaube,— Vorſ.: Früher ſagten Sie, daß Sie beide Briefe an ein und demſelben Tage ge⸗ ſchrieben haben.— Angekl.: Ja, ich glaube(fängt an zu weinen) annehmen zu dürfen, daß die Entſtehung der Briefe in meinem anormalen Denkvermögen ſeinen Grund hat. Ich glaube, daß mein Gehirn im Laufe der Jahre krankhaft geworden iſt.— Vorſ.: Alſo darauf wollen Sie es ſchieben.— Angekl.: Nein, ſchieben will ich nichts. Wenn Sie das annehmen, Herr Präſident, dann wollen wir kein Wort mehr verlieren, dann laſſen Sie mich verurteilen. Ich bin nicht der ſchlechte Menſch, für den Sie mich halten. Vorf.: Sie glauben alſo, geiſtig nicht zurechnungsfähig geweſen zu ſein, als Sie die Briefe ſchrieben?— Angekl.: In mancher Bezieh⸗ ung ſtehen Sachen darin, die ich mir nicht zu erklären vermag.— Vorſ.: Haben Sie beide Briefe auch am gleichen Tage zur Poſt gebracht?— Angekl.: Das weiß ich nicht.— Vorſet Auch darüber haben Sie bisher verſchiedenerlei angegeben. Sie haben ausdrück⸗ Iich erklärt, es ſei nicht richtig, daß Sie die Briefe am gleichen Tage geſchrieben haben, ſondern nachdem Sie am andern Tag, nachdem Sie den erſten Brief an Frl. Molitor geſchrieben, aufgewacht ſeien, ſei Ihnen der Gedanke gekommen, Sie hätten geſtern abend eine große Dummheit gemacht und nun hätten Sie den Brief an Rechts⸗ antvalt Dr. Dietz geſchrieben, um den erſten Brief wieder gutzu⸗ machen.— Angekl.: Ich kann mir das alles heute nicht mehr er⸗ klären und mich nicht mehr daran erinnern. Ich habe ein ſehr ſchwaches Gedächtnis.— Vorſ.: Durch den zweiten Brief kann aber doch in gar keiner Weiſe der erſte wieder gutgemacht werden.— Angekl.: Das meine ich auch.— Vorf.: Schieben Sie Ihren Zuſtand auf Geiſtestrankheit allein oder haben Sie auch zuviel getrunken? — Augekl.: Auf beides.— Vorſ.: Was haben Sie denn getrunken? — Angekl,: Erſt zwei Viertel Wein, dann im Automaten drei Viertel Bier und zu Hauſe noch mehrere Waſſergläſer voll ſpani⸗ ſchen Wein. Ich merkte meinen Rauſch erſt, als ich abſtürzte, aber glücklicherweiſe hat mir der Sturz nichts getan.— Vorſ.: Von dem Sturz erzählen Sie jetzt zum erſtenmal.— Angekl.: Er iſt mir jetzt erſt eingefallen. Ich kann beſtimmt behaupten, daß ich am gleichen Tage auch den Brief an Rechtsanwalt Dr. Dietz geſchrieben habe. Ich habe ein zu ſchwaches Gedächtnis, daß ich mich gar nicht daran erinnern könnte, wenn er nicht von ſo ſchwerer Bedeutung Wenn ich z. B. im Nebenzimmer etwas holen twill, weiß ich wäre. nichts mehr davon, wenn ich hineinkomme.— Vorſ.: Wie lange haben Sie ſchon das ſchwache Gedächtnis?— Angekl.: Schon lange, ich bin ſchon alt.— Rechtsanwalt Dr. Pannwitz: Ich bitte, den Poſtſtempel des erſten Briefes feſtzuſtellen.— Rechtsantvalt Dr. Gömnmner: Ich bitte feſtzuſtellen, daß die Marke auf dem Briefe an Frl. Olga Molitor fehlt.— Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß eine B⸗Pfennig⸗Marke fehlt, die andere aber noch vorhanden iſt. Das Datum laſſe ſich nicht mehr gewiß feſtſtellen, nur„Baden⸗Baden“ ſei noch erkennbar.— Vorſ.: Wenn die Briefe an einem Tage ge⸗ ſchrieben ſind, warum haben Sie ſie verſchieden datiert? Angekl.: Ich habe die Briefe nicht gleichzeitig geſchrieben, ſondern den zweiten erſt, als ich von der Poſt zurückkam. Vielleicht iſt aus Jrrtum das zweite Datum daraufgekommen.— Vorf.: Jetzt ſagen Sie wieder, Sie haben die Briefe nicht in fortlaufender Handlung, wohl aber am gleichen Abend geſchrieben.— Angekl.: Ich habe Uber die Sache machgedacht, ich kann nichts anderes annehmen. Mein ſchwaches Gedächtnis erklärt auch die verſchiedenen Ausſagen, die ich zu Pro⸗ tokoll gegeben. Ich bin bedrängt worden, ich mußte Angaben machen, man hat mir die Worte aus dem Munde herausgezogen.— Vorfſ.: Was war der Zweck der Briefe?— Angekl.: Darüber kapn ich mir ſelbſt nicht llar werden.— Vorf.: Die Anklage ſagt: Der Zweck ſei geweſen, ſich Vermögensvorteil zu verſchaffen, pekuniäre Vorteile hätten Sie im Auge gehabt. Zunächſt ſind Sie wegen Erpreſſungs⸗ berſuchs gegen Frl. Molitor angeklagt, dann wegen Begünſtigung auf Grund des zweiten Briefes, und zwar auch twegen Begünſtigung zum eigenen Vorteil. Geben Sie das zu oder beſtreiten Sie es?— Angekl.: Davon bann var keine Rede ſein. Ich will eine kleine Er⸗ läuterung zur Sache geben. Der Angellagte erzählte nun weit und breit, wie er einſt finanziell gut geſtanden, aber ſchließlich durch falſche Spekulation in finanzielle Schwierigkeiten geraten ſei. Inm Gegenſatz zur Staatsanwaltſchaft behaupket von Lin⸗ denau, daß er Zeuge des Mordes vom 6. Nopember 1906 geweſen ſei. Mit erregter Stimme und unter Tränen macht der Angeklagte dem Staatsanwalt den Vorwurf, daß dieſer während der ganzen Vorunterſuchung ihn ſelbſt für den Mörder der Frau Molitor erklärt habe. Das habe ihn faſt zum Wahnſinn getrieben. Er hätte ſich hundertmal wie einen Hund niederge⸗ ſchoſſen, wenn er eine Piſtole gehabt hätte. Am Mordtage will Lindenau in Baden⸗Baden geweſen ſein, weil er dorthin ein Rendezvous verabredet hatte. Über dieſes erzählt er die un⸗ glaublichſten Dinge. So erzählt er, daß er kurz vor der feſt⸗ zeſetzten Zeit des Rendezvous infolge Durchfalls ſeine Notdurft in den Lindenſtaffeln⸗Anlagen verrichtete. Auf den Einwand des Vorſitzenden, daß keine Spuren dieſer Notdurft am Tage nach dem Morde gefunden wurden, will der Angeklagte glauben ma⸗ 8 5 er bei dieſer Verrichtung ſein Taſchentuch benutzte. Mit dieſem aber in der Taſche will dann Freiherr von Lin⸗ Aele gegangen ſein. Weiterhin ſchildert der agte den M̃ orddorgan g. Die beiden Damen Olga Molitor und ihre Mutter, ſollen allein die Lindenſtaffeln her⸗ untergegangen ſein: ein Mann war nicht in der Nähe. Da ſei der Schuß gefallen. Um nicht ſelbſt in den Verdacht des Mordes zu kommen, will Lindenan eiligſt davongelaufen ſein. Die Be⸗ hauptung, daß Olga Molitor die Mörderin ihrer Mutter ſei, hält er nicht mehr aufrecht: er hat auch früher ſchon Olga Mo⸗ litor dieſerhalb um Verzeihung gebeten. Von dem, Mordvor⸗ gang will er mit ſeiner Frau geſprochen haben. Es ſei dies am Tage nach dem Morde geweſen, als beim Mittageſſen die Sprache auf den Badener Mord kam. Sonſt will Lindenau deshalb zu niemandem von dem Morde geſprochen haben, um nicht ſelbſt in den Verdacht des Mordes genommen zu werden. Nach dem Morde iſt Freiherr von Lindenau nach Mann⸗ heim gezogen, um dort Sprachunterricht zu erteilen. In der dortigen Wohnung ſprachen am 6. Auguſt d. J. die Rechtsanwälte Dr. Gönner und Dr. Dietz vor, um ihn zu betvegen, die Autorſcheft des Briefes an Dr. Dietz zuzugeben. Lindenau gab damals auch eine entſprechende Erklärung ab, worin er die Angaben des Berefes an Dr. Dietz als vollinhaltlich richtig beſtätigt. Dieſe Erklärung wird dem Angeklagten vorgehalten, der aber alle Widerſprüche auf ſein ſchwaches Gedächtnis abſchiebt. Der Lebenslauf des Angeklagten iſt ein recht be⸗ wegter geweſen. 1843 in Mainz als Sohn eines Oberleutnants ge⸗ boren, beſuchte Lindenau das Gymnaſium und trat dann als Avan⸗ tageur in Mainz in ein öſterreichiſches Regiment ein. Aus dieſem trat er 1869 aus, durch Diebſtahl, Unterſchlagung und Deſertion ſchnitt er ſich jedes weitere Avancement ab. Lindenau war hierauf als Buchhalter und Korreſpondent tätig. 1873 kam er nach Karls⸗ ruhe, wo er ſich mit Kommiſſionsgeſchäften und Heiratsvermittelung durchs Leben ſchlug. Fünf Jahre ſpäter heiratete Lindenau; ſeine Frau brachte 40 000 Mark in die Ehe mit. Durch Bauſpekulationen kam der Angeklagte wiederum in bedrängte Lage. 1903 war er gezwungen, den Offenbarungseid zu leiſten. Nun verlegte ſich Lin⸗ denau auf Adoptionsgeſchäfte, verſuchte auch durch Bettelbriefe ſich Geld zu verſchaffen und ging ſchließlich nach Mannheim, um dort Sprachunterricht zu erteilen. Hier wurde Lindenau verhaftet. In die Beweisaufnahme wird ½1 Uhr eingetreten. Zuerſt wird Olga Molitor vernommen, die die bekannten Vor⸗ gänge am Mordtage in der gleichen Weiſe wie im Hauprozeß er⸗ zählt. Ginen Revolver habe ſie weder am Mordtage getragen, noch aber je einen ſolchen beſeſſen. Bei Dunkelheit ſei ſie nie allein aus⸗ gegangen, es habe ſie ſtets der Diener begleitet; auch habe ſie einen Hund beſeſſen. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſie ihre Mutter erſchoſſen habe, autwortet die Zeugin mit„Nein“, nachdem ſie darauf aufmerkſam gemacht worden iſt, daß ſie die Antwort ver⸗ weigern könne, falls ſie ſich dadurch eine Strafverfolgung zuziehen würde. Einen Mann wie den Angeklagten will Olga Molitor am Mordtage in den Lindenſtaffeln nicht bemerkt haben. An der Täterſchaft Hau''s hat die Zeugin zuerſt gezweifelt, als ſie aber erfuhr, daß Hau mit einem falſchen Bart nach Baden⸗Baden gefahren und von dort wieder eiligſt zurückgekehrt ſei⸗ habe ſie keinen Zweifel mehr in dieſer Richtung gehabt. Olga Molitor be⸗ ſtreitet auch heute jede Beziehung zu Hau, die über das verwandt⸗ ſchaftliche Verhältnis hinausgegangen ſei; ſie habe auch nie Hau Veranlaſſung gegeben, ihr näherzutreten. Vor der Zeit, bevor Hau mit der Schweſter Olga Molitors durchgegangen war, habe ſie ihm Intereſſe entgegengebracht; das ſei dann aber völlig geſchwunden. Händedrücke, Küſſe und ähnliche Zärklichkeiten öwiſchen ihr und Hau ſeien nie gewechſelt worden. Alles, was in dieſer Beziehung in der Broſchüre Lenks ſteht, erklärt Olga Molitor für erlogen. Die Verhandlung wird alsdann auf ½4 Uhr ausgeſetzt. Letzte Dachrichten und Telegramme. * Wilhelmshafen, 19. Dez. Der Kaiſer ſtellte den Prinzen Ludwig von Bayern à la suite des 2. Seebataillons. Die Bundesſtaaten und die Reichsſteuerfragen. * Darmſtadt, 19. Dez. In der Zweiten Kammer gab Staatsminiſter Ewald folgende Regierungserklä⸗ rung ab: Aus Anlaß einer Anfrage des Abgeordneten Molthan und Genoſſen habe im Auftrage des Staatsmini⸗ ſteriums der Bevollmächtigte der Großherzoglichen Regierung im Bundesrat an den Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes die An⸗ frage geſtellt, ob im Reiche oder in Preußen die Abſicht beſtehe, eine Reichs⸗Weinſteuer, ſei es allein oder in Verbin⸗ dung mit dem künftigen Reichs⸗Weingeſetz, einzu⸗ führen. Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes habe darauf mittelſt Schreiben vom 11. Dezember geantwortet, daß von einer im Reiche oder in Preußen beſtehenden Abſicht der Einführung einer Reichs⸗Weinſteuer im Reichsſchatzamte nichts bekannt ge⸗ worden iſt.— Auf eine Anfrage des Abgeordneten Oſann, wie ſich die Regierung zudirekten Reichsſteuern überhaupt ſtellen würde, erwiderte Finanzminiſter Gnauth, er erblicke in der Einführung direkter Steuern eine ſchwere Gefährdung der ſelbſtändigen Entwickelung und des ſelbſtändigen Lebens der einzelnen Staaten auf den ihnen überlaſſenen Gebieten. Zentralverein für Hebung der deutſchen Fluß⸗ und Kanal⸗ ſchiffahrt. * Berlin, 19. Dez. Bei dem zu Ehren des Prinzen Lud⸗ wig von Bayern ſtattgehabten Feſtmahle des Zentralvereins für Hebung der deutſchen Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt brachte der Vorſitzende, Geheimrat Krauſe, einen Trinkſpruch aus, in dem er die Freude und den Dank dafür ausſprach, daß der Prinz durch ſeine Anweſenheit dem Feſte einen beſonderen Glanz verliehen habe; er betonte, daß die Prinzen des bayeriſchen Königshauſes ſtets eingetreten ſeien für des Reiches Macht und Wohlfahrt. Der Redner ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf den Prinzen. Nach dem Toaſte Krauſe's erhob ſich Prinz Ludwig von Bayern zu einem Trinkſpruch, in welchem er zunächſt ſeiner Freude Ausdruck gab, endlich einmal Gelegenheit zu haben, unter den Mitgliedern des Zentralvereins weilen zu können. Man habe vorhin ſo vieles Schönes und Gutes von ihm geſagt. In dieſem Beſtreben werde er ſelbſt⸗ verſtändlich nicht nachlaſſen; aber ein einzelner erreiche nur etwas, wenn er die Unterſtützung durch Gleichgeſinnte finde. Redner ging dann über auf die Waſſerſtraßen und führte aus: Während der große Rheinverkehr, der Elbverkehr und die Mär⸗ kiſchen Waſſerſtraßen ſehr zugenommen hätten, habe der Waſſerverkehr im Süden des mitteldeutſchen Gebirges abge⸗ nommen. Auch die Donau höre bei Regensburg auf. Er hoffe, daß der Verkehr dank der dort jetzt im Bau befindlichen Häfen wieder aufblühen werde.(Lebhafter Beifall); aber im Norden Bayerns ſei man leider immer noch nicht innerhalb Bayerns. Bei Offenbach höre es auf. Wenn Aſchaffenburg erſt ange⸗ ſchloſſen ſei, werde die Fortſetzung ganz von ſelbſt kommen. Vorläufig rühre ſich aber keiner. Bei den Eiſenbahnen ſei die⸗ ſelbe Erſcheinung geweſen. Der Prinz führte dann aus, was er anſtrebe, ſei einerſeits die große Linie durch ganz Bayern von bis Paſſau und andererſeits die Verbindung der größten Städte, nämlich München und Augsburg, mit Waſſer⸗ ſtraßen. Ferner wünſche er eine Linie vom Main an die Saale wodurch man direkten Anſchluß an das Elbgebiet bekommen werde, ſodann ein Anſchluß nach der Weſer und zum Bodenſee In dieſen Beſtrebungen möchte der Verein ihn unterſtüten. Was der Anſchluß an eine große Waſſerſtraße, wie ſie 15 Rhein ſei, bedeute, ſehe man an dem aufblühenden Lud⸗ wigshafen. Die von Württemberg angeſtrebte Linie von Ulm nach Heilbronn werde jedenfalls eine der beſten Waffer⸗ ſtraßen von der Donau nach dem Rhein werden und auch Bahern werde es nichts ſchaden, wenn die Donau als Schiff⸗ fahrtsſtraße wieder an Bedeutung gewinnt. Reichs ſtehe es mit den Waſſerſtraßen viel beſſer, aber, ſo fuhr der Prinz fort, wir ſind i mReiche, wir tun alles füt'sReich, aber wir vollen auch alles gute von Seiten des Reichs in demſelben Maße genießen wie ſie. Ich glaube, das iſt nicht unbillig, und wenn ich Sie bitte, mich in meinen Beſtrebungen zu unter⸗ ſtützen, ſo hoffe ich, daß ich zu keinen tauben Ohren ſpreche. Der Prinz ſchloß unter anhaltendem Beifall mit einem Hoch auf ſeine Freunde und Mitarbeiter. Die Bundesſtaaten und die Reichsſteuern. *Dresden, 19. Dez.(Zweite Kamme.) Eintritt in die Tagesordnung richtet der Vizepräſident 15 5 frage an die Kammer, ob es nicht angebracht ſei, die Weihnachts⸗ ferien heute noch nicht zu beginnen und noch weitere Sitzungen vor dem Feſte abzuhalten. Dem„Berl. Tagebl.“ habe er die Mitteilung entnommen, daß die Führer der Blo ckpar⸗ teien mit dem Reichskanzler über Reichsfinanz⸗ fragen verhandelt hätten. Ferner ſolle aufgrund des ſogen, Mantelgeſetzes der von den Einzelſtaaten ſofort zu leiſtende Zuſchuß an Matrikularbeiträgen, der jetzt auf 40 Pfg. per Kopf feſtgeſett iſt, auf 1 Mark für den Kopf erhöht werden. Was die Verteilung der Matrikularbeiträge anbelange, ſo ſei eine Klaf⸗ ſeneinteilung in folgender Weiſe geplant: 1. Klaſſe Preußen 2 Klaſſe Sachſen, Bahern und die Hanſaſtädte, Z. Klaſſe diz übrigen Mittelſtaaten, 4. Klaſſe die ſogen. Kleinſtaaten. Es ſei dabei die Erhöhung bezw. die Veredlun g der Ma triku larbe iträge angeregt worden und zwar ſoll⸗ ten die Matrikularbeiträge nicht mehr nach der Kopfzahl, ſon⸗ dern nach der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit der Einzel⸗ ſtaaten erhoben werden. Für Sachſen ſpeziell müſſe man gegen dieſen Vorſchlag die allerſchwerſten Bedenken haben, denn Sachſen leiſte im Verhältnis in wirtſchaftlicher Hinſicht ge⸗ rade noch einmal ſoviel wie Preußen. Weiter ſei in Ausſicht genommen, nach dem Durchſchnitts⸗ ergebnis der Reichserbſchaftsſteuer direkte Steuern für das Reich einzuführen. Die Durchführung der genannten Pläne müſſe den Gedanken, auf dem das Reich aufgebaut ſei, er⸗ ſchüttern. Wenn die Pläne zur Wirklichkeit werden ſollten, werde nicht nur die organiſche Regelung der Beſoldungsver⸗ 1 unmöglich ſein, ſondern wir würden auch die Erhöhung der Einkommenſteuer 20 PCt. 9 ſteuer um 20 pCt. zu ge⸗ ſinanzminiſter Dr. Rüger erklärte, der i i ebenfalls beunruhigende Nachrichten aegangen. nicht, daß zwiſchen dem Reichskanzler und den Führern der Mehrheitsparteien ſo weitgehende Abmachungen, wenn auch nur vorläufig, getroffen worden ſeien, da ſonſt die Einzelſtaaten da⸗ von hätten in Kenntnis geſetzt werden müſſen. Was die mate⸗ rielle Seite der Angelegenheit anbelange, ſo habe er ſeinen Standpunkt erſt vor kurzem in der Erſten Kammer dargelegt⸗ Die ſächſiſche Regierung werde nach wie vor im Intereſſe der finanziellen und politiſchen Selbſtändigkeit des Königreichs ſich gegen die Einführung direkter Reichsſteuern wehren. Auch 10 Matrikularbeiträge nach der wirtſchaft⸗ ichen Leiſtungsfähigkeit würde Sachſen ni in. de Beifall) e Nach Erledigung der Tagesordnun bis zum 8. Je Das Leichenbegängnis König Oskars. Stockholm, 19. Dez. Das Leichenbegängnis König Os⸗ lars fand heute nachmittag unter großer Feierlichkeit ſtatt. Der Sarg wurde von den Adjutanten des berſtorbenen Königs geleitet und von einer Matroſenabordnung vom Schloß zum ſechsſpännigen Leichenvagen getragen. Der Leichenzug ſetzte ſich dann nach der Kirche in Bewegung. Alle Glocken der Stadt läuteten. Truppen bildeten auf dem ganzen, mit prächtigem Trauerſchmuck bekleideten Wege Spalier. Hinter dem Sarge ſchritten die Könige von Schwe⸗ den und Dänemark, Prinz Heinrich von Preußen, Prinz Max von Baden und zahlreiche ſonſtige Fürſtlichkeiten. Die Königinnen von Schweden und Dänemark fuhren im Wagen zur Kirche. Der Erz⸗ biſchof von Stockholm hielt den Gottesdienſt ab. Die Königin⸗ Witwe war durch ihren leidenden Zuſtand an der Teilnahme ver⸗ hindert. Die Artillerie gab eine Salbe von 42 Schüſſen ab. Der Leichenzug ging dann in gleicher Ordnung wieder zurück. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Bernard Shaw und Richard Strauß. Wie die Londoner Blätter melden, hat Colonel Mapleſon, der Bernard Shaw den Auftrag gab, ihm zu einer Kompoſition von Saint⸗Sasns ein Opernlibretto zu ſchreiben, von Shaw einen luſtigen Antwort⸗ brief erhalten, worin es heißt:„Leider habe ich mich mit Richard Strauß verabredet. Die Sache ſtockt jedoch dadurch, daß ich gern die Muſik und er gern das Libretto ſchreiben möchte. Und aus Mangel an Uebung kommen wir beide langſam vorwärts.“— Das gleicht dem witzigen Spötter! „Die Irrfahrten des Odyſſeus“ betitelt ſich die neueſte Operette von Leo Schattlaender(z. Zt. Kapellmeiſter der Ber⸗ liner Lortzing⸗Oper), deſſen Erſtlingswerk:„Die Millionen⸗ erbſchaft“ an den verſchiedenſten Bühnen erfolgreich in Szene ging. Die neue Operette wurde von Direktor Angelo Nenmann für das königliche deutſche Landestheater in Prag zur Auf⸗ führung angenommen. Sport. A4..0. Die zweite große Pariſer Riugkampf⸗Konkurrenz, die in den„Folies Bergeres“ veranſtaltet wurde, iſt ſoeben beendet worden. Als Sieger aus der Konkurrenz ging der junge Auſtro⸗ Italiener Giovanni Raicevich hervor, da er im Ent⸗ ſcheidungskampfe den ſchweren Franzoſen Laurent le Baucairois beſtegte. Raicevich gehört zu den beſtveranlagten Ringern der Welt und hat bei ſeiner Jugend noch eine große Zukunft vor ſich. Er hat vor kurzem den Polen Eyganiewitſch, den Bezwinger Padoubnys, zum Kampfe berausgefordert Im Norden des Mannheim, 19. Dezember. General⸗Anzeiger. Glbendblatt. 5. Seite Aus dem Grossherzogium. * Vom Bodenſee, 15. Dez. Der Lachsf 1 ſee, 15. Dez. ang auf der Rheinſtrecke Baſel⸗Rheinfall ſceht trotz der in den Sbpn fer der bauten Kraftwerke bei Rheinfelden immer in hoher Blü ſſer⸗ Da man dieſes Jahr bei 5 andauernd e aeſe lale, des Rheins einen nicht gerade ergiebigen Lachsfang erwartete men kamen vor einigen Tagen in Rheinfelden eine Anzahl Lachsfänger iſee. zuſammen, um die Lage zu beſprechen, reſp. um das Vorhanden⸗ ben. ſein von Lachſen unterhalb der Kraftwerke zu ſtudieren. Unter der dem Stauwehr bemerkten ſie eine Unmaſſe der begehrten Fiſche: 1 05 nach Fiſcher mögen es gegen 2000 Stück geweſen von ſein, die nach Oeffnung der Floßgaſſe ihren Weg rheinaufwärts 7 fortſetzten. Es ſind auch tatſächlich kurz darauf auf der ganzen (Strecke bis zum Rheinfall eine ſolche Menge Lachſe gefangen iff⸗ daß der Preis für den Moment ganz bedeutend fiel. 915 Oeider kommt es immer noch oft vor, daß ſich die Lachſe an den Turbinen oder an anderen Vorrichtungen der Kraftwerke ver⸗ fuhr letzen, was daraus hervorgeht, daß man verwundete Lachſe in den 1 Metzen fand. en b Pfalz, heſſen und Umgebung. ter- Neuſtadt a.., 15. Dez. Im Saalbau fand heute che. nachmittag die Generalverſammlung des Pfälziſchen Ver⸗ och eins für Volksheilſtätten ſtatt, die ziemlich gut beſucht war. Der Vorſitzende, Herr Reg.⸗Rat Krämer, begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere Se. Exellenz dem Regierungspräſi⸗ denten der Pfalz, v. Neuffer, und gab dann verſchiedene Er⸗ Vor läuterungen zum bereits erſchienenen Jahresbericht. Bezüglich An⸗ der Volksheilſtätte Ramberg hat die Regierung wegen der Ueber⸗ ts⸗ nahme durch die Verſicherungsanſtalt der Pfalz genaue Untec⸗ gen lagen verlangt, auch den genauen Kaufpreis, der dann mit 913 000 die Mark ermittelt wurde. Der Preis ſei als mäßig zu bezeichnen, „„ die Anſtalt befinde ſich in jeder Hinſicht in tadelloſer Ordnung, 18% abgeſehen von der Kläranlage, wegen der am Landgericht Landau jen, ein Prozeß anhängig ſei. Als Verpflegeſatz ſind 3,50 Mark vor⸗ nde geſehen, mit denen man auszukommen hofft. Die Einnahmen opf betrugen 1906: 147963.57 Mark, die Ausgaben 147 372,25 Mark, die das Vermögen beläuft ſich auf 7127 Mark. Dem Schatzmeiſter laſ⸗ wird Entlaſtung erteilt und vom Regierungspräſidenten beſon⸗ zen, derer Dank ausgeſprochen. Ueber den wichtigſten Punkt: Er⸗ die richtung zweier Geneſungsheime erſtattet der Vor⸗ ſitzende eingehenden Bericht. Der Vorſtand ſchlage als die geeig⸗ netſten Anweſen vor das Schloßhotel in Landſtuhl(für Männer) und das Waldhaus in Edenkoben(für Frauen). Das erſtere ſteht ſofort zur Verfügung, iſt ohne weiteres betriebsfähig und koſtet 05 einſchließlich Inventar 100 000 Mark, das letztere wird in — einiger Zeit frei und koſtet 110 000 Mark. Nach übereinſtim⸗ Gen 1 menden Erklärungen des Vorſitzenden wie des Herrn Kreismedi⸗ n zinalrats Dr. Demuth und Bauamtmann Bär iſt das Waldhaus 98 nach Lage, Zuſtand und in geſundheitlicher Hinſicht ein Objekt das Schloßhotel völlig zwecken ſprechend. Jede An⸗ berechnet und die Verpflegung wird ſtellen. Die Verſammlung ge⸗ erſter Güte, ſtalt iſt für 50 Geneſende ſich auf etwa 3,00 Mark den Tag nehmigt einſtimmig den Ankauf und nach lebhafter Ausſprache wird beſchloſſen, beide Anſtalten das ganze Jahr zu betreiben. Auch im Waldhaus ſoll elektriſche Beleuchtung und Zentralheizung eingerichtet werden, womit, wie Bürgermeiſter Satter ausführt, auch die Gemeinde Edenkoben einen längſt erſehnten elektriſchen Anſchluß erhält.— Der Vorſitzende erſucht um Bewilligung von 2000 Mark für Unterſtützung Armer, die Geneſung ſuchen, und auf Antrag Dr. Mayer wird armen ſranken üherhaupt nach den vorhandenen Mitteln entgegenzu⸗ bönmen, Ausſchuß wird durch Zuwahl folgender Herren ergänzt: Bezirks⸗Amtmann Reg.⸗Rat Stempel u. Landgerichts⸗ zt Dr. Ae 87 Handſchuh, Homburg, Bezirksarzt Dr. Neuſtadt und Brauereidirektor Wagner, Speyer.— Zum Schluß ſprach Regierungspräſident b. Ne uffer dem Vorſtand ſeinen beſten Dank und die Hoffnung aus, daß nur neue Mitglieder werben, ſondern Kreiſe der Pfalz veranlaſſen werden, in heimen Freiplätze zu ſtiften. Gerichtszeitung. furt, 17. Dez. Obwohl in den letzten Jahren, namentlich durch den Aufſchwung der Automobilinduſtrie, die Preiſe für Gummifabrikate eine ſtete Steigerung erfahren haben, konnte die„Frankfurter Gummiwarenfabrik Karl Slöckicht, Aktien⸗Geſellſchaft Frankfurt a..⸗Niederrad keine Gewinne erzielen, trotzdem ſie durchweg gut beſchäftigt war. Der letzte Geſchäftsbericht wies eine Unterbilanz von 465 427 M. auf. Der Bericht führte den ſchlechten zen Abſchluß darauf zurück, daß einige ſchlechte Geſchäfte mi dem Auslande abgeſchloſſen worden ſeien. Jerner ſeien im Inlande einige beſonders große Verkäufe zu beſonders 108 gen Preiſen betätigt worden, die ſich viel fach als verluſt⸗ kringend herausgeſtellt hätten. Die Generalberſammlung be⸗ ſchloß zur Sanierung der Geſellſchaft eine Zuſammen egng der Aktien von:2, was einer Reduzierung des kapitals von 2 100000 M. auf 1 400 000 M. gleichkommt. Kaum einen Monat nach dieſer Generalberſammlung ſich das Dunkel über der beinahe chroniſch gewordenen Un 15 bilanz zu lichten, Die hieſige Kriminalpoligzei legte 1 kaftes Intereſſe für die Bureaupraxis einiger e 15 Firma an den Tag und ſtellte feſt, daß verſchiedene Angeſte der Firma nicht weniger als für 118 000 M. Waren unter⸗ ſchlagen hatten. Die durch die Vorunterſuchung ermittelten Unterſchlagungen egaſſen 67 Fälle und datieren vom März 4904 bis Mai 1907. Angeklagt waren der 32jährige Kauf⸗ mann Alfred Sulzbacher, Vertreter 5 Firma München;: der 28jährige Kaufmann Wilhelm Lang; der 2 zährige Kaufmann Ludwig Horn; der 35jährige Kaufmann Sans En gel: der 27jährige Kaufmann Rudolf Ur ich und der 26jährige Kaufmann Martin Gleiß ner. Die fünf Angeklagten waren zu verſchiedenen Jeiten in der in Niederrad in Stellung und zwar als Expedienten 15 Lagerbuchhalter. Die Seele der Vekrügereien ſcheint 11 An⸗ geklagte Sulzbacher geweſen zu ſein, der in München 5 Kom⸗ miſſionslager der Firma hatte e ſe 90 1 1 der Fir en Proviſion verkaufte. Dieſe ſcheink ih 3u ſein und er trachtete darnach ſeine Er⸗ werbs zu vergrößern, wo d. e wähleriſch war Zunächſt ſuchte er ſich das Vertrauen der für ihn beſonders in Betracht. kommenden Jabrikangeſtellten zu erwerben. Es waren dies die jeweiligen Lagerbuchhalter und Expedienten. Er machte ſich an die, ein⸗ zeinen Leute bei einer paſſenden Gelegenheit heran, lud ſie bei ſeinem Hierſein zu einer Taſſe Kaffee oder einem Glaſe Sier wobe das Geſpräch bald auf das A auch die wohlhabenden den beiden Geneſungs⸗ * Frank an m— oräfinate er ihnen Heßle, Landau, Bezirksamtmann Schloſſer und Land⸗ bei er in der Anwendung der die neuen Werke nicht ö Geſchäft zu Hinweis auf ihr kleines Gehalt— ſchn St5. 50. Ausſichten auf einen guten Nebenverdienſt, wenn ſie ihm ge⸗ legentlich Ware ſchicken könnten, ohne ihn dafür im Lagerbuch zu belaſten oder ihm Erſatzwaren gutzuſchreiben, ohne daß er den entſprechenden Erſaz geſchickt habe. Für ihre„Be⸗ mühungen“ ſollten ſie mit einem entſprechenden Prozentſatz an dem Fakturenwert der unterſchlagenen Ware beteiligt ſein. Die Beweisaufnahme in der geſtrigen Verhandlung vor der Strafkammer ergab die Schuld ſämtlicher Angeklagten. Die Veträge, die veruntreut worden ſind, beziffern ſich bei Lang euf 50 000., Engel 27 000., Horn 10 000., Ulrich und Gleißner je 3000 M. Es wurden verurteilt: Sulz⸗ bacher wegen fortgeſetzten Betrugs in Höhe von 100 000 Mark zu drei Jahren, Lang zu zwei Jahren, Engel zu 1 Jahren, Horn zu einem Jahr, Ulrich und Gleißner zu je ſechs Monaten Gefängnis. Den erſten vier Angeklagten werden auf die Strafe je drei Monate der Unterſuchungshaft angerechnet. Strafmildernd wurde berückſichtigt, daß den An⸗ geklagten ihre Straftat durch die unordentliche Geſchäfts⸗ führung ſehr erleichtert worden iſt. Karlsruhe, 17. Dez. Die hieſige Strafkammer beſchäftigte ſich geſtern mit einem größeren Pforzheimer Gold⸗ ſchnipfelei⸗Prozeſſe. Der Hehlerei angeklagt waren Fabrikant Chriſt. Schlegel aus Brötzingen, Goldarbeiter Karl Kalmbacher aus Pforzheim und Mechaniker Wilhelm Ditz aus Engelsbrand. 4 weitere Perſonen hatten ſich wegen Diebſtahls zu verantworten. Es handelte ſich um in den letzten Jahren geſtohlenes und ge⸗ hehltes Edelmetall im Werte von mindeſtens 11 700 M. Schlegel wurde zu 3 Jahren 5 Monatena Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und zur Stellung unter Polizeiaufſicht, Kalmbacher zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt, Ditz zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurkeilt. Gegen die übrigen Angeklagten wurden Gefängnisſtrafen ausgeſprochen. §5 Mannheim, 17. Dez. Strafkammer II. Vorf.: Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbe⸗ hörde: Erſter Staatsanwalt Junghanns. (Schluß.) Verworfen wird die Berufung des Taglöhners Robert Häm⸗ merle aus Weinheim, der vom Schöffengericht wegen Körperver⸗ letzung zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt worden iſt. Hämmerle hatte am 30. Oktober in der Herberge„zum weißen Elephanten“ 890 Taglöhner Eugen Leiſer einen Hieb mit dem Schlagring ver⸗ etzt. Die Kohlenträger Karl Krämer, Johann Schreckenber⸗ ger und Adam Dehouſt warfen am 12. Juni d. J. den Schutz⸗ mann Ullrich, der in dienſtlicher Angelegenheit ſich auf ein Schiff zu begeben anſchickte, vom Gangbord, und als er die drei Polizei⸗ haſſer notierte, wurde er obendrein noch mißhandelt. Das Schöffen⸗ gericht erkannte gegen Dehouſt auf 6 Wochen, gegen Krämer und Schreckenberger auf je 3 Wochen Gefängnis. Die beiden letzteren legten Berufung ein, aber es bleibt bei der Strafe. Ein mißratener junger Menſch iſt der 28 Jahre alte Schiffer Adam Klein von hier. Auf einem Grundſtück ſeines Vaters in der Mittelſtraße wohnt der Hippodrombeſitzer Reinhold Trautmann in einer Hütte neben ſeinem Pferdeſtall. In dieſe ſtieg Klein, wie ſchon vorher einmal am 15. Oktober d. I,, ein und ſtahl Trautmann außer Kleidern Schmuckſachen im Werte von gegen 300 M darunter ein Armband im Werte von 80 M. und ein anderes im Werte von 125 Mark. Ein Bekannter Kleins, der Kellner Rudolph Kupſch, über⸗ nahm die Veräußerung der Beute. Der Goldwarenhändler Heinrich Hörner gab ihm für die Schmuckſachen ganze 22.; Hörner ver⸗ kaufte ſie weiter an den Juwelier Roſenhain in Heidelberg, der dafür etwas über 40 M. anlegte. Klein wird heute zu 9 Monaten, Kupſch als Hehler zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Taglöhner Heinrich Frey und Adam Grohe holten am 16. Nob. d. J. aus dem Lagerplatz der Firma J. Keller in Mainz heimlich 8 Fäſſer im Werte von 40 M. und verkitſchten ſie um 14 Mark. Beide ſind ſchon ſtark vorbeſtraft. Frey wird zu 6, Grohe zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Taglöhner Friedrich Gmehlich, der ſeinen Bub nicht zum Schulbeſuch anhielt, wurde vom Schöffengericht unter Auf⸗ hebung eines amtsgerichtlichen Strafmandats in Höhe von 3 M. freigeſprochen. Die Stgatsanwaltſchaft legte Berufung ein. Gmehlich ſagt, er habe den Jungen nicht zur Schule gelaſſen, weil er bon ſeinem Lehrer unausgeſetzt ſekkiert und mißhandelt worden ſei. Das Verufungsgericht läßt dieſe Argumentation nicht gelten, ſon⸗ dern ſtellt die vom Bezirksamt ausgeſprochene Strafe wieder her. Vom Bezirksamt und Schöffengericht iſt der 43 Jahre alte läſſigung ſeiner Familie, um die er ſich ſchon ſeit 1902 nicht mehr kümmert, mit einer Haftſtrafe von 10 Tagen belegt worden. Seine Berufung dagegen wird zurückgewieſen. Der Taglöhner Franz Beind! aus Wieſent iſt wegen Dieb⸗ ſtahls angeklagt. Er ſoll kürzlich an einem Sonntag dem Dietzſchen Kohlenlager, in dem er von ſeiner früheren Beſchäftigung daſelbſt bekannt war, einen heimlichen Beſuch abgeſtattet und aus einer Hütte dem Taglöhner Jakob Schnepf ein Hemd geſtohlen haben. Der Angeklagte wickelt aus einer Zeitung ein Hemd, bon dem er be⸗ hauptet, es ſei das corpus delicti, und breitet dieſes vor den Rich⸗ tern aus. Er ſagt, er habe das Hemd nicht behalten wollen. Sein Hemd ſei ſo ſchmutzig geweſen, daß er es habe waſchen wollen und nur ſo lange habe er das Hemd auch getragen. Nun kam aber das Ueberraſchende. Der Zeuge Schnepf anerkannte das von dem An⸗ geklagten vorgewieſene Hemd nicht als das ſeinige und behauptete, das Hemd, das er in die Hütte gehängt habe, ſei derart ſchmußzig geweſen, daß er es überhaupt nicht mehr getragen hätte. Das Ge⸗ richt ſprach hierauf den Angeklagten frei. Das Gericht habe nicht die Uleberzeugung gewonnen, daß der Angeklagte die Lbſicht gehabt habe, ſich das Hemd auf die Dauer anzueignen. In zweiter Linie wäre in Betracht gekommen, ob nicht der Beſtohlene das Eigentum an dem Hemd überhaupt aufgegeben habe. Das friſchgewaſchene Hemd aber hatte inzwiſchen der Zeuge Schnepf an ſich genommen. Volkswirtschalt. n. Maunheimer Produktenbörſe. Verſtimmt durch die neuer⸗ dings gemeldeten Rückgänge von den amerikaniſchen Börſen, ver⸗ kehrte auch der hieſige Markt in ruhiger Haltung. Die Kaufluſt, die in den letzten Tagen etwas lebhafter in Erſcheinung trat, hat merk⸗ lich nachgelaſſen. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben keine nennenswerte Veränderung exfahren. Die offitzielle Tendenz lautet: Weigen feſt, übriges ziemlich unverändert. Vom Auslande werden angeboten, per Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗Ruſſo Februar⸗März M. 176.50, do. ungariſche Ausſaat per Jan.⸗Februar M. 173.50, do. Roſario Santa⸗Je per Januar M. 178, Ulka 9 Pud 15⸗20 Dezember M. 175, do. 9 Pud 35 Dezember M. 177, do. 10 Pud Tezember M. 179, Kanſas 2 ſchwimmend M. 169, Ru⸗ mänier nach Muſter 79⸗80 Kg. Dezember M. 182, do. 78⸗79 Kg. Dezember M. 180; Roggen 9 Pud 10⸗15 Dezember M. 162, do. 9 Pud 20⸗25 Dezember M. 165, Bulgar.⸗Rumänier 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 165; Gerſte ruß. 129, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend 46.47 Kg. M.——, do. 47⸗48 Kg. prompt M.—.—, Donau nach Muſter ſchwimmend von M.—.—, Laplata 46⸗47 Hig. Febr.⸗ März M. 119; Mais amerikaniſcher Mixed Dezember⸗FJebruar M. 117, Donau⸗Mafs —— ſchwimmend M. 116 und Odeſſa⸗Mais per November⸗Dezember Schuhmacher Friedrich Schuſter aus Geiſelhardt wegen Vernach⸗ vur ſere Dividende erzielt, die ſich um 0,5 Prozent, alſo a ſitzung der Buderusſchen Eiſenwerke 58⸗59 Kg. ſchwimmend Mark M. 130; Hafer ruſſ. prompt Laplata gelb rye terms Dezember M. 117, berdient, wurde angeſichts der ungünſtigen M Ziehung badiſcher Eiſenbahnanlehen. Die Ziehung der Scc verſchreibungen des 37½prozentigen Eiſenbahnanlehens vom J 1880 im Betrage bon 87½ Millionen Mark, ſowie des 3½ proze Eiſenbahnanlehens vom Jahre 1886 im begebenen Betra⸗ 11 739 000 M. hat am 2. Dezember d. J. ſtattgefunden. Die lung geſchieht vom Heimzahlungstermine ab bei allen hierz pflichteten Großh. Staatskaſſen, ferner bei den auf den Zinsſch angegebenen Bankhäuſern gegen Rückgabe der betreffenden Schuld berſchreibungen mit den dazu gehörigen noch nicht fälligen ſcheinen nebſt Zinsſcheinanweiſungen. Auf Verlangen wird inde Kapitalbetrag mit den bis zum Zahlungstage ſich berechnend Stückzinſen bei den zur Einlöſfung verpflichteten Staatskaſſen ſcho⸗ vom 2. Januar 1908 ab ausgefolgt; auch ſind dieſe Kaſſen e tigt. die Schuldverſchreibungen ſchon vom 20. des dem Fälligk 151 Monats ohne Kürzung am laufenden Zins e ben. Landauer Aktienbrauerei zum Engliſchen Garten. Bei geſtie genem Abſatze(i. V. 18 000 Hektl.) beträgt der Bruttogewi 113 513 M.(i. V. 105 618.). Nach Abſchreibungen von 71 Mark(61551.) und Zuweiſung zum Reſervefonds von 21 (2173.) verbleibt ein Reingewinn von 40 043 M.(41 894 M woraus, wie ſchon gemeldet, 5 Proz.(wie i..) Dividende bez teilt und 2994 M.(2155.) vorgetragen werden ſollen. Die. Bierbrauerei zum Sternen vorm. J. Graf.⸗G. G. madingen(Baden) erzielte bei einem kleinen Minderabſatz 90 609 M.(i. V. 102 809.) Abſchreibungen 122363 M.( 129 768) Reingewinn und ſchlägt 6 Proz.(7 Proz.) Dividen 5 Zahlungseinſtellungen. Nach dem„Ledermarkt“ befinden die Häute⸗ und Fellhandlungen Siegmund Dellhei Ferlin und Max Jacoby jr. in Berlin in Zahlungsſe rigkeiten; in beiden Fällen ſollen die Berbindlichkeiten je.7 Lelragen. Ferner meldet das Blatt, daß durch den bereits ge deten Fall der Firma W. Wimmer in Barmen auch die Gerberet Bungert in Mülheim(Ruhr) in Zahlungsſchwiert geraten iſt.— Die in Konkurs befindliche Trikottfabrik S u. Manz in Tuttlingen wurde von der Konſtanzer firma Neuburger um 74000 M. erſteigert.— Die mit der naer Wachsbleiche(Möller) in Geſchäftsverbindu weſene Firma Gitzen u. Co. erklärte den Gläubigern der ihren freiwilligen Verzicht auf ſämtliche Vergütungen, die den Möllerſchen Geſchäften erlangte, und deren Herausgabe Maſſe. Gegen Eitzen wurde in der Gläubigerverſammlung ſcha Kritik geübt. Er habe Möller die Aufnahme von Krediten leicht gemacht. Die Kredite betrugen 1903 noch 600 000 Ende dieſes Jahres ſchon über 7 Mill. Mark; allein im Jahre wurden gegen 580 000 M. Zinſen bezahlt.. Die Stargarder Bank, über deren Konkurs wir bereits berich haben, iſt aus einem Vorſchußverein hervorgegangen und Namen Stargarder Bank erſt ſeit dem 1. Oktober angen Sie iſt eine Genoſſenſchaft m. b. H. Die Depoſiten ſollen ſich etwa M. 500 000 belaufen, von denen bereits M. 250 000 gehoben ſind. Bisher ſoll eine Unterbilanz bon etlwa M vorliegen. 555 Konkursſtatiſtik. Nach der vorläufigen Mitteilung des Statiſtiſchen Amts zur klonkursſtatiſtik gelangten im dritten teljahr 1907 im Deutſchen Reich 2205 neue Konkurſe zur Zä gegen 2064 im dritten Vierteljahr 1906. Es wurden 399 Anträge auf Konkurseröffnung wegen Mangels eines auch Koſten des Verfahrens deckenden Maſſebetrages abgewieſen und Konkursverfahren eröffnet; von letzteren hatte in 1067 5 ausſchließlich der Gemeinſchuldner die Konkurseröffnung beant Beendet wurden im dritten Vierteljahr 1907 1839(im Vierteljahr 1906 1782) Konkursverfahren und zwar durch verteilung 1248, durch Zwangsvergleich 413, infolge allgem Einwilligung 46 und wegen Maſſemangels 182. In 789 bee Konkursberfahren war ein Gläubigerausſchuß beſtellk. Auf den deutſchen Eiſenbahnen wurden im November Perſonenverkehr M. 45 516 448 oder M. 2 046 0. Kilometer M. 937 oder M. 32 gleich.54 Pro⸗ Güterberkehr M. 144 390 285 oder M. 6 Kilometer M. 2903 oder M. 103 gleich nahmt. Spirituszentrale. In der Sitzung der Spiri beſchloſſen, die Spritpreiſe unveränderk zu laſſen fabriken noch zu zahlende Prämie auf M..60 pro zuſetzen. — e e, ,„„,„ Telearaphiſche Handelsberichte. Die Siemensſchen elektriſchen Betriebe.⸗G., Be dem Geſchäftstätigkeitsbericht des Unternehmens wurd erhöht. Die Elektrizitätswerke der Geſellſchaft befinde fortſchreitender Entwicklung, nur das Ergebnis des Werke Weimar wurde durch die Schließung des alten H eines Großkonſumenten ungünſtig beeinflußt. Der beträgt M. 500 680 li. V. M. 331 659). Die Dividende M. 450 000 li. V. M. 275 000). 15 „Dividendenſchätzung. In beantragte die Verwaltung eine Dividende in der Vorjahre, nämlich mit 8 pCt., in Vorſchlag zu brin * Wien, 19. Dez. Die vorläufige Bilan reichiſch⸗ungariſchen Bank für 1907 kündigt eine von 107 Kronen(i. Vorj. 90,40 Kronen) für die A 1400 Kronen an. Die frühzeitige Erhöhung des Disk. 28. Juli d. J. hat ihre volle Wirkung getan al ruf und die Geſchäftswelt zur Mäßigung veranla rigkeiten irgendwelcher Ark waren keine vorhand hat, wie ſchon ſeit Jahren, keine notleidenden W * Gelſenkirchen, 19. Dez. Die Gu ß Eiſenwerke vormals Mundſch eit u. C kirchen beſchloß diesmal eine Dividende nicht z nachdem im vorigen Jahre nach der erfolgten San mals wieder 5 pCt. zur Verteilung gelangt war aus dem Wunſche näch innerlicher Kräftigung nehmens. Für Neubauten wurden höhere Mittel als urſprünglich vorgeſehen waren, dadurch w konto ſtark angeſpannt. Die Umſätze im Bericht erheblich ausgedehnt, doch genügten ſie nicht⸗um da hältnis zwiſchen den erheblich geſteigerten Rohmaterfalpr und Arbeitslöhnen und en Verkaufspreiſen auszugleſchen. ſeit einigen Monaten iſt hierin Beſſerung einget Reingewinn beträgt M. 9989(i. V. 21931). Ein kann alſo nicht in Vorſchlag gebracht werden 0 Prozent). 5 * Berlin, 19. Dez. Die zwiſchen dem Vi Sammet⸗ und Seidewaren⸗Großhändler und de verbande gepfolgenen Verhandlungen haben lt. läufig zu einem befriedigenden Ergebnis nich Paris, 19. Dez. Wie wir aus beſter Qus gewährt die De Beers Compagnie 10 Schillin 5 fered⸗Shares. Eine Dividende auf die De ſchoben. Im Vorjahre erhielten beide Aktie d. i. 40⁰ PEt. Dividende. e 5 6. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, 18. Dezember. Weizen pfälziſcher Rheingauer norddeutſcher ruſſ. Azima Ulka Theodoſia Taganrog Saxonska rumäniſcher am. Winter Manitoba Walla Walla Nanſas Auſtralier La Plata delnen loggeg, pfälzer neu „ Fuüſſiſcher „ rumäniſcher , norddeutſcher ainerik. Jerſte, hierl. . Pfälz er Jerſte, akiſche Veizenmehl 3 5—5 toggenmehl Nr. Weizen feſt. vom 19. Die Börſe war ktien wurden zu 93 33.75 ——.— 25.——25.50 24.75—25.— 25.75—26.— 24.75—25.— —.——.— 25.——25.50 24.25.—24.50 ———.— ——.— 244. 28.25—25.50 22.50—.— 20.75——.— 21.752.—.— e eent ee e ee e ———.— 0 20.50—21.— 20.50—21.25 0 0 ——— 00 0) 31.50 ziemlich feſt. erein chem. Fabriken zu 312%, B 1 265%, Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und und Portlaud⸗Zementwerke Heidelberg zu 141 9% % gehandelt. Obliga Pfandbriefe. 0 Rh. Hyp. ⸗B. unk. 1902 97.50 b: 15 5 M. 90.— bz 1„ unk. 1904 90.— b. —2„ Kommunal 92.— bz Slädte⸗Alulehen. Freiburg i. B. 90.— 15 00 Heidelbg. v. J. 1908 91.—6 0 Karlsruhe v. J. 1907 99.25 6 12 75 v. F. 1896 87.—8 ½0% Lahr v. 60 5 88 „ Ludwi ghafen— 385 5 v. 1906 99.—6 90.— Mannh. Oblig. 1901 99.—0 1885 90.— G 1888 90.— G 1895 90.— G 1898 90.— G 1904 90. 1905 90.— G 1906 99.20 *0 1907 99.20 G 1 2 0% Pirmaſens unk. 1905 91.— C 1% 50 Wlesloch v. J. 1905-.— A Bauken, Brief Geld adiſche Bank elorbk. Speyer50ò E Alz. Bank fälz. Hyp.⸗Bank 185 l. Cdb. Landau in, Kreditbank hein. Bobr„Bank üdd. Bank Gifenbahnen. lz. Ludwigsbahn Maxbahn 1 Nordbahn lbr. Straßenbahn hem,. Induſlrie. „A. f. chem. Induſtr. ab.Anil.⸗u. Sodaſbr. hem. FJab. Goldenbg. Lrein chem. Fabriken erein D. Oelfabriken eſt. ſt..⸗W. Stamm 3 Vorzug Byauereien. d. Braueret inger Aktienbierbr. url. Hof vm.— r 7 05 8 Lannh. Aktienbr. falzbr. Geiſel, Mohr kauerei Sinner . Schrödl, Heidlog. Schwargßz, 8 3 chwetz. „S. Weltz, Speyer 3. Slorg.„Speyer % Reichsanleihe 0⁰ % Conſols Italiener Griechen 0. —— 135.60 —— 5 25 —.— 100.— g 137.— 188.50 187.50 111.50—.— — 220.fe —.— 107.— —.— 132.50 77.— 78. 2——.— —.— 588.— —— 161. — 312.— 7 202— 105.50— 106.50—.— —.— 261.— — 127 — 195.— 61.——.5— — 3 201.50 120.— 81.— —.— —.— —5— —.— 81— 805/ 1001½ 100½ 94% 95— 825% 82½ 102½ 102ʃ 48% 48½ 635/. 92— 92˙/. 88.— 32— 885/ 177 657/7 1 Bſgo,„ Br. Kkeinlein, Heidlbg. 101.— 0 Ansblat der Mannheimer produktenbörſe vom 19, Dezember. 10 die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 dig bahnfrei hi ier. 22.75—28.-— Ruſſ. Futtergerſte 16.—.— —.———[Hafer, bad. 18.50—19.— Hafer, nordd. 19.——19.50 Hafer ruſſiſcher 20.—— 20.50 „amerik. weißer—.— Maisamer. Mixed—.———. Dongt 16.25.—.— „La Plata 18 Kohlreps, d. neuer 36——... Wicken Kleeſamendeutſch.! II 25—.— 998 125—127 120—128 135—— 140145 35.— 38.— 47.—.— 7 „Luzerne „ Provene. „Eſparſette Leinöl mit Faß Rüböl in Faß Backrüböl 86.———.— Spiritus, fa. 100% 141.50 Oer unverſt. 71.50 90er 56.— roh 7oer Unverſi. 5 92% 69.— „90er 5/920% 80.——— 7. 54.— 1 2 3 4. 31.75 31.— 10 29.50. Uebriges ziemlich unveränderk. HDieſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: 1 Holzbarrels bei Waggonbezug, M. 18.90 in Ciſternen, per 100 kg, Tankanlage Mannheim, verzollt. M. 22.70 Mannheimer Eſſektenbörſe Dezember.(O Oſfizieller Bericht.) Zu höheren Kurſen blieben geſucht! Brauerei Sinner⸗Aktien, Grünwinkel letien zu 120 0% (140.). Gutjahr⸗ tionen. Judullvie⸗Obligation. 0½5 00 Akt.⸗Gef. f. Seilindu⸗ ſtrie rück:, 105% 103.— G 1155 Vad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 15 „Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 101.25 J 30% Bürg. Braubdus, Bonn 100.— 6 4% Herrenmühle Gen; 98.—8 1½% Maunß. Dampf⸗ ſchlevpſchiffahrls⸗G eſ. 97.50 bz 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 100 4½ ½% Oberrh.Eleklrizitäts ⸗ werke, Karlsruhe—.—B 4½%0% Pfälz. Chamotte u⸗ Tonmerf,.⸗G. Eiſenb. 102.75 B 4½% Ruſſ..⸗ ⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in 9 5 99.2 o. Speyrer Brauhaus .G. in Speher 97.500 1½ Syeyrer Ziegelwerke 101.40 B 14½% Süldd. Drahtinduſtr. 99.50 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 98.—G 1½ Zellſtoffabrik Waldhof 102.— G 00.— G be. Brief Br. Werger, Worms 95.— Wormſ. Br. v. Oertge 80.——.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 160.— Trausport u. Verſicherung. Geld —.— —.— B..⸗G. Rhſch. Seeir..— 93.— Mannh. Dampfſchl. 64.——.— „ Lagerhaus—.— 95.— Fraucong, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv. 573.— Bad. Aſſecurranz 180 Continental. Verſich. 420.— 415.— Mannh. Verſicherung 445.— 435— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 480. Württ. Tranp.⸗Verſ. 650.—- Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie— Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillirfbr. Kirrweil, Emaillw.Maikammer—.— 91.50 Ettlinger Spinneret 106— Hüttenh. Spinnerei 90.— Karlsr. Maſchinenbau— Nähmfbr. Haid u. Neu 26250 Koſth. Cell. u. Papierf. 289 75—.— Mannh. Gum. u. Asb. 148.50—.— Maſchinenf. Badenia 199.— Oberrh. Elektrizitt 22.——.— Pf. Nähm u. Fahrradf.—. 120— Portl.⸗Zement Holbg, 142.— 141.— Südd. Draht⸗Induft. 88—— Südd. Kabelwerke— 123.— Verein Freib. Ziegelw.—— 154.— Speyr. 40.—.— Würzmühle Neuſtadt 134.——.— Nane Waldhof 339.— 388.50 Zuckerfbr. Waghäuſel 122.50 Zuckerraff. Mannh. —— Tondoner Effeftenbörſe. 2 ond on, 19. Dez.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Southern Pacifie 72˙ 158—*1 Chieago Milwaukee 104% 105— Denver Pr. 60— 868 Atchiſon Pr. S8)% 88½/ Louisv. u. Naſhv. 92— 98. Union Pacifie 117˙% 118¼ 79•% 8 Unit. St. Steel com. 26% 26˙%½ „ pref. 891/ 89. Eriebahn 16½ 16% Tend.;: ſtill. Debeers 16— 15½ Chartered 105 75 oldſtelds% 33 ———5 3 aſtrand 3/ Tend.;: ſtill. Nationalbant Berliner Effektenborſe. Berlin, 19. Dezember.(Schlußkurſe.) Nuſſennoten 214.55 21485 Lombarden 27.60 27.60 4 Ruſſ. Aul. 1902 89— 80 25[ ſconada Paciftie 148 40 148.70 310% Neichsam. 91.90 92.10[ Samburg. Packet 114 50 114 60 3% Reichsanleihe 82.20 82.40 Pordd. Lloyd 103 20 103.— 31 Bad. St.⸗Anl. 100.3)—.— Pynamil Fruſt 153 60 154.75 B. St. Obl. 1900—.——.— Licht⸗ u, Kraftanl. 106.30 106.70 1 oſ% Bayern—.— 91.90] Bochnmer 190.70 191.90 40% Heſſen T. DeeFonſolidation 25 3% Heſſen 80 10 80.25 Dortmunder 52.— 83 70 24 Sachſen 83.— 83.10 Gelſenkirchner 189.70 191 20 0 br. R5. W. V. 93 90—., Harvener 194 70 193.50 5 Chineſen 99.75 99.75 Sihernia 55 4% Italiener F5bdirde ewerre 4½ Japaner(neu) 88.25 88.10] Laurabütte 214 20 214.80 1860er Loſe 149 20 149.25 Pßönir 166.40 168.— o% Vagdad⸗Anl. 82.50 83.25 Ribeck⸗Montan 192.50 194.50 kredlitaktien 197.2 197.40 Rurm Revier 55 Berk.⸗Märk. Ban] 152 50 152.50 Anilin Treptow 386 50 391— Berl. Handels⸗Geſ. 152.80 152 40 Hraunk.⸗Brik. 168 50 168.50 Darmſtädter Bank 124.— 124.30 P. Steinzeugwerke 237.50 237 50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 131.70 131.20 Düſſeldorfer Wag. 299 70 301.20 Deutſche Bank(alt) 225.70 225.90 Elberf. Farben(all) 670.— 670 20 „(ig.).— Weſtereg. Alkaliw. 204.— 204.— Disc.⸗Kommandit 168.90 169.20 Mollkämmerei⸗Akt. 138 20 138.70 Dresdner Bank 136.60 136.70] Chemiſche Charlol. 180— 190.— Nhein, Kreditbank 136.50 136.50 Tonwaren Wiesloch 100.— 100— Schaafſh. Bankv. 133.70 134.10 Zellſtoff Waldhof 331.— 388 70 Lübeck⸗Büchener.— 177 20Cellulote Koſtheim 235 50 235.20 Staatsbahn 144.50 144.—J Ruütigerswerken 140.20 141.20 Privat⸗Discont 7¼ 90 W. Berlin, 19. Dezember.(Telegr.) Nachbörſe. Tredit⸗ 197.10 197 40 Staatsbahn 144.20 143.90 Diskonſo Komm. 169.—. 169 50 vombarden 2760 27.80 Pariſer Boͤrſe. Paris, 19. Dezember. Anfangskurſe. d% Rente 9565 95 35 Färk. Looſe—½ 165 50 Haltenes———.—Banque Ottomane 685.— 687.— Franer 93 10 93— Rio Tinto 1625 1650 Tllrken unif. 93.16 93 20 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 19. Dezbr.(Telegramm.)(Produktenubörſe 80 Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 18. 19, 18. 19. Weizen per Dez. 220 50—.— Mais per Dez. 151.— 151.50 „ Mai 226.— 2283.75„ Ma 150.— 149.75 — Juli———— 55„Juli——.— Roggen perDez. 207.— 204.— Rüböl per Dez. 69 10 67.40 „ Mai 212.— 210.— Mai 70.80 69 40 „ Juli-——— Haſer per Dez. 170.75 169.50 Spiritus 7oer loco———.— „Mai 177.75 176 50 Weizenmehl 31.50 31.50 „ Juli—.—=IAoggenmehl 28.60 28.60 Frankfurter Effektenbörſe. Telegreamme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagntie. 5 Schluß⸗Kurſe. 15 Reichsbank Diskont 7½% Prozent. 5 Wechſel. 18 19 Amſterdan: kurz 169.15 168.80 Laris kurz 81.383 81.366 Belgien„ 81.275 81.25 Schweiz. Plätze„ 81.05 81083 Jalien„ 81.338 81.38[Vien 84475 84.80 London„ 20.49 90.48 Kapoleonsd'or 16.28 16 28 5 lang—— Privat⸗Diskont 7%0 5 Staatspapfere. A. JDeutſche. 1 18. 19, 18. 19. 3 45 ch.Reichsanl 99.10 919[Famaulipaß 97.10 97.10 82.20 82.“[ Bulgaren—— 96.90 1 pr. konſ. St. Anl 92.35 92.55%% Griechen 1890———.— „ 82.20 82.305 ikalien. Rente—.— 103.35 4 bad. St.⸗Al.„ 100.40—.— 4½½ Oeſt. Silberr. 98 05 98.15 3155 bad. St.⸗Obl. ſl—.. 9480 4½„ Papierr.—.——.— 39„„ M. 92.45 92.40 Oeſterr. Goldr. 97.95 97.— 3½„ 00%—.— 91.55 6 Portg. Serie 1 62.10 62.— 4 ibater..⸗B.⸗A. 101.50—— bto. III—.— 61.9 5 ½ do, n. Allg.⸗A. 91.80 91.80 4½ neuegfuſſen 1905 92.90, 93.15 „ 81.80 81.704 Ruſſen von 1880 79.40 79 45 1 Heſſen 100.— 99.95 4 ſpan. ausl. Rente—.——.— 3 Heſſen 80.10 80.854 Türken v. 1903 88.10 88.— 3 Sachſen 82.90 83— 4 Türken unif. 93.70 93.70 3½ Mh. Stadt⸗A.05 90.40 901.0 1 Goldrente 92.75 92.70 1 857 4 Kronenrente 92.665—.— 4Ag. i. Gold⸗A. 1887—— 3˙½% Chineſen 1898 99.58 93.80 Verzinsl. Loſe. Egypter uniftzirte-——-.— Oeſt. Loſe v. 1860 149.— 149.80 äuß..— 96.20 Türkiſche Loſe 189.90 140. „ inn, 61.50 61.50 F N Aktien induſtrieller Untlernehmungen. e Bad. Zuckerfabrik 120.10 120.75 Ver. Kunſtſeide—.——.— Südd. Immob. 91.— 91.—Lederw. St. Ingbert 61— 61.- Eichbanin Mannh. 127.— 128.— Spfcharz 120.— 120.— Mh. Akt.⸗Brauere! 187.— 187.—[Walzmühle Ludw. 162.— 162.— Parkakt. Zweibr. 99.90 89.96 Tahrradw. Kleyer 250.— 251.— Weltz z. S. Speyer———[Maſchinenf. Hilbert 88.— 81.— Cementw. Heidelb. 141,40 141.10 Maſch. Arm. Klein 113.— 113.— Cementf. Karlſtadt 123.50 123.50] Waſchinenf. Baden. 191.— 191.— Bad. Anilinfabrik 58675 536.— Dürrkopp—— Ch.br. Griesheim 236 75 238.— Maſchinf. Gritzner 216.40 218.— Höchſter rarbwerk 450— 452.50 Pfälz. Näbmaſch. 118.— 120.— Vereinchem. Fabrik 310.30 313.—Röbrenkeſſelfabrik Chem. Werke Albert 421.75 421.] vorm. Dürr ꝑ& Co.———.— Draßtinduſtrie—.—— Schnellprf. Ferkthl, 183.20 188.20 Aecumul.⸗F. Hagen 191.— 191—Oelfabrik⸗Aktien 125.— 125.— Ace. Böſe, Berlin 70.80 70.8 Schubfab. Herzfrkf. 121.50 121.50 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 194.75 194.70 Seilinduſtrie Wolff 133.— 133.— Südd. Kabelwerke 124.— 124.— Lampertsmühl 71.50 71.50 Lahmeyer 114.— 1142Kammg. Kaiſersl.—-—„ Elktr. Gef. Schuckert 98.50 855 Zellſtoff Waldhof 388.80 839.50 Allg..⸗G. Sſemens 164,50 164. e Bank⸗ und beng Aktlen. amere, Badiſche Band 135.80 136.80 Oeſterr.⸗Ung. Bank 126.60 126. 65 Berg u. Metallb. 119.80 119.80 Oeſt. Länderbank 103.— 103.— Berl. Handels⸗Geſ. 153.20 153.3“„ Kredit⸗Anſtalt 197.20 197.20 Comerſ. u. Disk.⸗B. 105.— 105 50 Pfälziſche Bank 100.— 100.— Darmſtädter Bank 124.40 124.30 Pfälz. Hyp.⸗Bank 188.10 188 10 Deutſche Bank 225 80 226.5[ Preuß. Fypotheab. 107.— 107.— Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank 101.50 Disconto⸗Comm. 169— Dresdener Bauk 136 60 Frankf. Oup.⸗Zank 195 60 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 131.20 1381.50 101.40 169 40 137.— 195.60 158.20 152.90 113.—112.0 154.— 154.— 136 90 137.— 187.10 188.— 134 50 134.— 110—110.— Deutſche Reichsbk. ihein. Kreditbank hein. Hyp. B. M. Schgaffh. Bankver. Südd. Bant Mhm. Wiener Bankver. Bank Ottoman 1387.— 187.— 128.90 129 60 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 189.20 190 80 Harpener 192.40 194.— Buderus 114.— 113.50 Hibernia—.— Coneordia—.——.—Weſterr. Alkali⸗A. 204.— 205.25 Deutſch. Luxembg. 138.59 158.50 Oberſchl. Eiſenakt. 95.— 97.— Friedrichsh. Bergb. 31.— 134.—Ver. Königs⸗Laura 213.50—.— Gelſenkirchner 189 80 191.— Roßleben Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 220.50 220.50] Oeſterr. Süd⸗Lomb, 27.60 27.60 Pfälz. Maxbahn 135.50 135.50 Oeſterr. Nordweſtb.——. do. Nordbahn 130.40 180 10 Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 112.50 112.75 Gotthardbahn —— ee eeee. ———.— 188.75 183.75 Hamburger Packet 114.40 114.90] Ftal. Mittelmeerb.—.——.— Nordd. Lloyd 103.20 103.J0]„Meridionalbahn 181.50 131. 55 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 144 60 144.— Baltim. Ohio 81.6) 82. Pfandbriefe, Prioritäts-Obligatiovnen. 40% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 98.— 98.— 4og Pr. P Pfdb. unk. 183 97.75 897.75 1 17 98.25 98.25 1910 98.50 98.5“ ½„„ 14 98.80 98.80 doss. Pfob. 99.20 99.20 37/ 12 91.— 91.— 2% 91.50 91.50 34 r gdtr⸗Bk.⸗ 51 50% Pr. Vod.⸗Fr. 90.— 90.— Kleinb. b 04 95.10 95.10 4% Etr. Bd. Pfd.vos 97.10 97.—3½ Fr.hfdbr.⸗Bk⸗ 12 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom⸗ 2 unk. 00 97.30 97.30] Obl. unkündb. 12 92.— 92.— 4% dbr..01 8 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. 8 unz. 10 97.30 97.3 Jbped, an r 4%„ Pfdbr..0g 0% Rh. H. B. Pfb. 09 97.50 97 50 unk. 12 97.50 97.50 0%„„„ 1907 97.50 97.50 4½„ Pfdbr..86 4%„„„ 1912 97.90 97.75 89 u. 94 90.20 90.20%„„„ 1917 99.— 98.75 61fJ. Pfd. 96006 90.— 90.—,„„„ alte 90.— 90.— 4%„ Com.⸗Nbl, 51½„„„ 1904 90.— 90.— v. I,unk 10 99.— 99.— 5„„ 912 90.80 90.50 6%„ Com.⸗Obl.„ Jth..⸗B..O 92.— 92.— v. 1891 90.50 99.50 12457 W. B. C. B. 10 97— 96.90 3½„ Com.⸗Obl.%, Pf. B. Pr.⸗Obl. 98.80 98 85 v. 98/06 91.— 91.—½% Pf. B. Pr.⸗O. 92.10 92.10 40% Pr. Pfdb.unk. O9 97.— 97.— ½½ ftal. ſttl.a. E. B. 68.35—.— 4%„„12 9780 950 4%„„„ 14 67.50 97.50 Mannb. VerhG.⸗A. 480.— 430.— Fraukfurt a.., 19. Dezember. Kreditaktien 19720, Staats⸗ babn 144.—, Lombarden 27.60 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente . 70, Gotkhardbahn—.—, Diseonte⸗Fumaudit 169 10 Laura „Gelſenkirchen 190.—, Darmſtädter 12440 Handelsgeſellſchaft 153.—— Hreidenen Bank 136 60, Deutſche Bank 225 90, Bochumer 189.50 Northern—.—. Tendenz: rußhig. Nachbörſe., Kreditaktien 197.20, Staatsbahn 144.—, 27.60, ee nandit 169.40. „E„ Wia h& QSoldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 19. Dezember 1907. Proviſionsfrei! Lombarden Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkoutrahenten dele unter Vorbehalt; 00 9% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 120— Atlas⸗ Lebensverſicherungs⸗ Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 300— Badiſche ee Bank— M. 240 Badiſche e.⸗G., Brühl 48— Benz& Cbd., Rhefniſche Gäsmokoren, Maunnheim 175— Brauerei⸗Geſellſe chaft vorm. Karcher, Emmendingen 29 zfr— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 96— Bürgerbräu, Ludwigshafen— 280 Fabrik Heubruch— 58 zfr Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, Lit. a.—. 280 Lit. B. 65zfr— Faht Gebr., Al. Geſ., Pirmaſens 144— Filterfabrik Enzinger, Worms 246— Flink, Eiſen⸗ und Broneegießerei, Mannheim 90— Frankenthaler Keſſelſchmiede 97zfr— Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 155— Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 116— Lindes Eismaſchinen— 180 Linoleumfabrik, Maximiliansau 119— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 85⁵— Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 100— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 340— Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner 97— Neckarſulmer Fahrrad— 154 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 124— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 10835fr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 120— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Geuieee M. 210 8 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— 109%½ Rheinmühlenwerke, Mannheim— 148 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. 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