deutſchen Lieferanten zum Entgegenkommen bewegen. Abonnement⸗ Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatſichz durch die Poſt bez. tnel. Poſt⸗ auiſchlag M..48 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Gadiſche Volkszeitung.) In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate„80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. — der Stadt Mannheim und Umgebung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Mannheimer Volksblatt.) Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Eigene Redaktionsbureaus Nedatten 377 in Berlin und Narlsruhe. Erxpeditton und Verlags⸗ buchhandlung 218 Nr. 598. Montag, 23. Dezember 1907. (Abendblatt.) Zur Geſchichte des Boykotts in der Oſtmark. Von einem alten Poſener Bürger, der die Entwick⸗ lung der deutſchpolniſchen Beziehungen mit Aufmerkſamkeit verfolgt hat, geht uns folgende Zuſchrift zu: Der„Dziennik Poznanski“ hat auch in dieſem Jahre die polniſche Bevölke⸗ rung ermahnt ihre Weihnachtseinkäufe ausſchließlich in pol⸗ niſchen Geſchäften zu machen, und ein anderes polniſches Blatt, die„Gazeta Polska“, rät den Polen die Niederlage, die man im Kampfe mit dem preußiſchen Syſtem beim Schul⸗ ſtreik erlitten habe, durch Verſchärfung des wirtſchaftlichen Boykotts der Deutſchen wettzumachen. Die genannte Zeitung regt vorerſt an, die polniſchen Kaufleute möchten ſich beim Be⸗ zug von Waren ſtets der polniſchen Sprache bei ihrer geſchäft⸗ lichen Korreſpondenz bedienen. Die Gewinnſucht werde die Ver⸗ ſuche dieſer Art ſeien bereits von Erfolg gekrönt worden. Auf polniſche Briefe hätten die Abſender polniſche Antworten er⸗ halten, Leider ſteht zu fürchten, daß dieſe Angaben nicht ganz aus der Luft gegriffen ſind. Im übrigen empfiehlt die „Gazeta Polska“ eine noch viel ſchärfere Beobachtung des Grundſatzes, nur bei Polen zu kaufen. Der„Dziennik“ und die„Gazeta Polska“ verſichern auch bei dieſer Gelegenheit, den Polen ſei der Boykott von den Deutſchen aufgedrungen worden. Dieſe hätten damit begonnen. Die Polen befänden ſich lediglich im Zuſtande der Abwehr. Dem gegenüber iſt es wohl angezeigt klarzulegen, wie die Dinge ſich in Wahrheit zu ihrer gegenwärtigen Schärfe hiſtoriſch entwickelt haben, wobei an ältere, zum Teil ſchon Jahrzehnte zurückliegende Boykott⸗ verſuche der Polen nicht erinnert, ſondern nur in Kürze ange⸗ geben werden ſoll, wie ſich der gegenwärtige Zuſtand ſeit den 80er Jahren herausgebildet hat. Die Sache fing damit an, daß der„Dziennik Poznanski“ Liſten von Geſchäften veröffent⸗ lichte mit der Aufforderung an ſeine Leſer in dieſen Geſchäften ihre Weihnachtseinkäufe zu machen. Die Liſten wieſen nur polniſche Firmen auf. Der„Dziennik“ enthielt ſich dabei eines Kommentars und beſchränkte ſich auf den Abdruck der Liſten, gewiß, von ſeinen Leſern auch ohne weitere Erklärung verſtan⸗ den zu werden. Einen Schritt weiter ging dann der„Oren⸗ downik“. Er zuerſt rief der polniſchen Geſamtheit den Satz zu:„Kauft nur bei den Unſrigen!“ Aber auch dem„Oren⸗ downik“ war wie dem Adelsorgan bei dieſem Mahnruf, den wirtſchaftlichen Krieg zwiſchen Polen und Deutſchen zu ent⸗ feſſeln, nicht wohl zu Mute. Wenigſtens erwiderte das ſonſt nicht auf den Mund gefallene Blatt auf die ernſte Vorhaltung einer deutſchen Poſener Zeitung, der„Orendownik“ möge ſich doch nicht täuſchen über die Tragweite des Beginnens den wirtſchaftlichen Krieg zwiſchen Nachbar und Nachbar zu inſzenieren mit verlegenen und gewundenen Wendungen. Immerhin hat der„Orendownik“ Anſpruch auf den zweifel⸗ haften Ruhm den Boykott zuerſt direkt empfohlen zu haben. Wohlgemerkt, das war zu Beginn der 89er Jahre, alſo zu einer Zeit, wo noch niemand an antipolniſche Geſetze dachte. Sobald die preußiſche Legislative Maßnahmen zugunſten des Deutſchtums zu ſanktionieren begann, wurde der Ruf nach! —F lsßn— ĩf—— Kismet. Eine Weihnachtsnovellette von Hed da v. Schmid. (Nachdruct berboten.] Man nannte Ernſt Dirkens, hinter ſeinem Rücken natürlich, den„Bummelzug“ u. den„Herzog von Anhalt“, weil es kurz nach einander bei ein paar jungen Damen ſich Körbe geholt hatte. Er war ja kein ſchöner Mann, auch kein Hofmacher und beſaß kein einziges Talent, um in der Geſellſchaft zu glänzen. Wie ein echter Landjunker ſah er aus und wars auch. Groß und ſtark, vielleicht ein bißchen zu maſſiv von Statur. An den Schläfen ar et bereits ein wenig ergraut. 5 55„Kismet“, ſprach er 110 einem Anflug von Galgenhumor, als er ſich das zweite Nein geholt hatte. Und dabei war er nicht einmal verliebt in die kleine, brünette Perſon, die ihm anver⸗ traut hatte, daß ſie ihn aus dem Grunde nicht heiraten könne, weil ſie ſchon heimlich mit einem Vetter verlobt wäre. Er möge ihr doch nicht zürnen und über ihre Verlobung ſchweigen— wie das Grab. Ernſt Dirkens ſah ein, daß er eine Frau im Haus haben mußte— ſeine vor zwei Jahwen verſtorbene Gattin hatte ihm ein Töchterchen hinterlaſſen, das unter fremder Pflege nicht e kam es nur, daß er dieſes Pech hatte, ſich einen Korb einheimſte, ſobald er um ein junges Mädchen anhielt, von dem er dachte:„Das iſt die Rechte.“ Die erſte, um die er gefreit, hatte ihn doch ohne Zaudern genommen und war an ſeiner Seite glücklich geweſen. Freilich hatte hinter all der Sanftmut und all dem Liebreiz der jungen Frau nicht viel geſteckt.: Sie hatte das Leben wie ein fröhliches Spiel angeſchaut— und Dirkens Prauchte doch eine tapfere, tüchtige Frau, die ſicher neben ihm Schritt hielt, die, wenn es fein mußte, in Stunden der Trüfal auch feſten Blickes durch 575 19 Authen ſche die lleine, Hunde Frau zum lezten Mal ihre Augen ſchloß, erwies ſie Boykottierung der Deutſchen mit immer größerer Unver⸗ holenheit und immer allgemeiner in der polniſchen Preſſe laut. Auf deutſcher Seite iſt mit Gegenmaßregeln lange ge⸗ zögert worden. Erſt ſpät hat ſich der Oſtmarkenverein ent⸗ ſchloſſen der polniſchen Geſchäftsliſte auch eine deutſche ent⸗ gegenzuſtellen und noch ſpäter entſchloß ſich auch ein Teil der Poſener deutſchen Preſſe die Deutſchen zum Bezuge ihrer Be⸗ dürfniſſe bei deutſchen Geſchäftsleuten anzuſpornen. Ob mit beſonderem Erfolge, iſt zweifelhaft. Der ſentimentale und gemütliche Deutſche iſt für derartige wirtſchaftliche Kämpfe wenig disponiert. Dem Durchſchnittsdeutſchen fehlt der natio⸗ nale Korpsgeiſt, dem als Ehrenſache erſcheint, auch in ſolchen Kleinkriegen die nationale Flagge hochzuhalten und zum Siege zu führen. Andererſeits werden auch die palniſchen Er⸗ werbsſchichten bei dem gegenwärtigen Zuſtande ſchwerlich Seide ſpinnen, denn die Geſchloſſenheit der polniſchen Käufer erſetzt ſicherlich nicht den trotz aller deutſchen Indifferenz doch im Laufe der Jahre eingetretenen Ausfall an deutſchen Käufern, die dabei im Großen und Ganzen an die Kredit⸗ gewährung ſeitens der Kaufleute nicht ſo unbillige Anforde⸗ rungen ſtellen, als der Pole von alterher zu ſtellen gewohnt iſt. Wie jetzt die Dinge ſtehen, bleibt garnichts anderes übrig, als auch deutſcherſeits mit aller Entſchiedenheit zu fordern, daß der deutſche Käufer nicht ſein Geld zum Polen trage. Wenn ſich die deutſchen Käufer außerdem entſchließen wollten, ein⸗ mütig zur Barzahlung überzugehen, ſo würden ſie nicht nur ihren eigenen Finanzen nützen, ſondern es auch den deutſchen Erwerbtreibendon leichter machen die gegenwärtige ſchwierige Uebergangszeit zu überwinden. Politischs Clebersicht. Mannheim, 23. Dezember 1907. Die Sozialdemokratie als Feindin der Arbeiterintereſſen. Eine recht ſchlechte Zenſur hatte der Vorſitzende und Redakteur des Organs des ſozialdemokratiſchen Seemanns⸗ verbandes, Paul Müller, auf dem Verbandstage der genann⸗ ten Organiſation der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion ausgeſtellt. Er hatte ihr kurz und bündig den Vorwurf ge⸗ macht, daß ſie ihre Schuldigkeit nicht tue, ſo daß der Se⸗⸗ mannsverband ſich genötigt ſah, ſich an die bürgerlichen Ab⸗ geordneten zur Vertretung ſeiner Intereſſen zu wenden. Der „Vorwärts“ hatte darauf in der dieſem Blatte eigentümlichen Tonart geantwortet und dem„Genoſſen“ Müller einen ge⸗ hörigen Rüffel erteilt. Das hat aber nichts genützt. Der Verſuch, den Seemannsverband gegen ſeinen Vorſitzenden aus⸗ zuſpielen, iſt dem„Vorwärts“ gründlich mißlungen, denn das Blatt hat jetzt eine Zuſchrift erhalten, in der die Auffaſſung zurückgewieſen wird, als ob die von Müller geübte Kritik ſeine rein perſönliche Meinung darſtelle. Wörtlich heißt es in der Zuſchrift: „Wir möchten im Intereſſe der Sache dieſen Schluß von vorn⸗ herein als falſch bezeichnen und erklären, daß Müller die Kritik an der Haltung der Fraktion im vollſten Einverſtändnis des unter⸗ zeichneten Zentralvorſtandes geübt hat. Wir billigen ſeine Aus⸗ führungen durchaus, zumal dieſelben nicht nur Zzutrefſend und ein⸗ wandsfrei waren, ſondern auch, weil ſeine zum Ausdruck gebrachte Auffaſſung in dieſer Angelegenheit in den Kreiſen der ſeemänniſchen Arbeiterſchaft ſehr ſtark verbreitet iſt.“ Auch die Stellungnahme Müllers als Redakteur im See⸗ mannsverband wird ausdrücklich gebilligt in der Zuſchrift, die unterzeichnet iſt vom Zentralvorſtand des Seemannsverban⸗ des, J..: Fr. Köhler, 2. Vorſitzender. F. Waack. Natürlich iſt dem„Vorwärts“ dieſe Erklärung überaus unangenehm, und er ſucht mit allerlei nichtsſagenden Redensarten darüber hinwegzukommen. Es gelingt ihm aber nicht, die Tatſache aus der Welt zu ſchaffen, daß die ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsfraktion die Intereſſen einer großen Arbeiterkategorie auf das gröbſte vernachläſſigt hat. Prof. Kiefl gegen die„Augsb. Poſtztg.“ Am 20. Dezember begann vor dem kgl Amtsgericht in Würzburgdie Privatbeleidigungsklage des katholiſchen Theo⸗ logieprofeſſors Dr. Kiefl, des bekannten Schellverteidigers, gegen den verantwortlichen Redakteur der„Augsburger Poſt⸗ Zeitung“, Dr. Roſt. Den Gegenſtand der Klage bilden zwei Artikel des ultramontanen Hetzblattes vom Auguſt dieſes Jahres, in denen u. a. behauptet wurde, daß die Theologen, welche dem Schell⸗Denkmalkomitee angehörten— Prof. Dr. Merkle, Prof. Dr. Kiefl, Dr. Hennemann— in doloſer Weiſe der Oeffentlichkeit gegenüber die eigentlichen Abſichten des Komitees verſchleiert hätten. Weiter ſollten die Theologen die katholiſche Studentenwelt gegen die kirchliche Autorität aufgehetzt haben, kirchliche Perſonen und Einrichtungen ſollten von ihnen verunglimpft worden ſein. In einem andern Ar⸗ tikel wird dem Prof. Kiefl beſonders unterſtellt, daß er über den Index falſche Anſchauungen verbreitet und ihn als ein Einrichtung hingeſtellt habe, deren ſich jeder halbwegs bildete Katholik ſchämen müſſe. Es iſt merkwürdig, daß weg der Beleidigungen, die mit dem Schellſkandal in Beziehun ſtehen, nur Prof. Kiefl klagt und nicht auch Prof Merkle u Dr. Hennemann, gegen die ſich die Beſchuldigungen doch auch richtelen. Auch das Außergewöhnliche, daß ſich ein katholiſcher Profeſſor in die Oefſentlichkeit eines ſtaatlichen Gerichtsver⸗ fahrens flüchtet, gibt zu denken. Vielleicht, daß man von höherer Seite aus dem Prof. Kiefl nahegelegt hat, ſich von dem Vorwurf, er habe den Inder verächtlich gemacht reinzu⸗ waſchen. Dann würde es ganz von dem Ausgang des Pro⸗ zeſſes und ſeinem Verlauf abhängen, ob nicht nach ſeiner Er⸗ ledigung noch von kirchlicher Seite gegen Kiefl vorgegangen werden wird. Zum Syſtem des Biſchofs Schlör würde dieſe indirelte Kriegführung gegen einen des Modernismus längſt verdächtigen Profeſſor gut paſſen. Tarifkämpfe im Baugewerbe. Von bevorſtehenden Rieſenkämpfen im Baugewerbe hörte man in den letzten Tagen in der Preſſe viel ſingen und ſagen. Im Zentralverbande der Maurer Deutſchlands iſt man aber recht kleinmütig geworden, und wenn auch die langerſtrebte Einigung zwiſchen den lokal⸗ und zentralorganiſierten Maurern endlich zuſtande gekommen iſt, ſo iſt damit der Kampfesmut im ſozialdemokratiſchen Maurerlager nicht ge⸗ ihrem Gaten vielleicht durch ihr frühes Sterben die größte Wohl⸗ tat, weil ſie ihn vor ſchweren Enttäuſchungen in ſeiner Ehe mit ihr bewahrte. Wenn nur das arme, kleine vierjährige Göhr, die Marrit, nicht dageweſen wäre. Was ſollte der Vater, der in ſeiner Landwirtſchaft alle Hände voll zu tun hatte und von Klein⸗ kinderpflege abſolut nichts verſtand, mit dem Mädchen anfangen. Die Körbe bedrückten ihn nicht ſonderlich, aber es ging in dieſem Stil doch abſolut nicht weiter. Die Hausdame, ein ält⸗ liches Fräulein, verabſcheute innerlich das Landleben, und noch dazu das Leben auf einem einſam gelegenen Gut. Sie litt an chroniſchem Schnupfen und klagte früh bis ſpät über die Unarten der kleinen Marrit. Nur aus Mitleid hatte Dirkens das ſpitz⸗ näſige, ihm höchſt unangenehme Fräulein Spangenberg noch nich! vor die Tür geſetzt. Die Aermſte, die auf den Verdienſt bei Fremden angewieſen war, würde ſchwer einen Poſten finden, jetzt kurz vor dem Weihnachtsfeſt erſt recht nicht. Seit drei Jahren feierte Dirkens einſame Weihnachten. Daß er auch zu Leb⸗ zeiten ſeiner Frau einſam geweſen war, hatte er nur nicht ge⸗ merkt. Und nun ſollte es für ihn wieder ein ödes Weihnachtsfeſt geben.. Er ſchritt grübleriſch und unentſchloſſen in ſeinem Arbeitszimmer, an deſſen Wände Jagdtrophäen und Jagdbilder hingen, auf und nieder. Wenn er es nun doch wagte Er hatte ja nie ernſtlich daran gedacht. Die Sterne, die begehrt man nicht Aber wenn er den kläglichen Verſuch, ſich eine Leensgefährtin, das heißt, eigentlich ſeinem Kinde eine Mutter zu gewinnen, gemacht hatte, war er nachher froh ge⸗ weſen, ein Körbchen heimzutragen. Wie ſeltſam war das doch. Und warum wich er dem ruhigen, ſtolzen Mädchen ſo ſcheu aus? Warum hatte er nach tauben Blüten gegriffen, wo eine prächtige, wundervolle Blume prangend daneben ſtand? Aber dieſes Mädchen, dieſe Inga Fredenhall, nahm ihn ja nuimmermehr Sie kümmerte ſich nicht um die Mäuner, und ſopiel Körbe, die em⸗ pfangen zu haben man Dirkens andichtete, hatte Inga bereits ausgeteilt. Nondiſch, wie ihr Name, war auch ihr Weſen. Groß zund ſtark, mit ausdrucksvollen, regelmäßigen Geſichtszügen, konnte ſie für ſchön gelten. Ihr ſelber war es gleich— unbekümmert um alles, was ſie anfocht, ſchritt ſie durchs Leben. Was ſie beim Manne am höchſten ſchätzte, war die Kraft des Willens. Sie glaubte nicht an Vorbeſtimmung, für ſie gab es kein„Kismet“ wie ſie für Dirkens, ſie meinte, daß der eigene Wille des Menſchen dazu da wäre, um ihn, wenns nötig wurde, auch gegen das Schickſal auflehnend geltend zu machen. Einmal— kürzlich hatte Inga im Vorüberreiten Klein⸗Marrit mit ihrer alten, bäuerlichen Wärterin auf der Landſtraße getroffen. Das Kind ſammelte am Wieſenrande Blumen. Da war Inga vom Pferd geſtiegen, über den Graben geſprungen und halte das kleine Ding, das vernach⸗ läſſigt und kränklich ausgeſehen, in ihre Arme genommen und es nach ſeinem Namen gefragt. „Es iſt unverantwortlich von Ernſt Dirkens,“ äußerte ſie nachher zu ihrem Vater, dem ſie nach dem Tode der Mutter um⸗ ſichtig die Hauswirtſchaft führte. 5 „Was denn?“ fragte Herr von Fredenhall zerſtreut. „Daß er neulich auf dem Jagddiner bei Annie von Leiſe⸗ witz angehalten hat. Sie hat mirs ſelber erzählt. Einem Kinde, wie der kleinen Marrit Dirkens, gibt ein verſtändiger Vater nicht ſolch eine Stiefmutter.“ Am Nachmittag vor dem Weihnachtstage ließ Dirkens ſein ſchnellſtes Pferd vor den leichten Einſpänner⸗Schlitten ſchirren. Er wollte zu Fredenhalls nach Broswig. Es lag Schnee, der Wind ging ſcharf unter bedecktem Himmel. Marrit umfaßte die Jyſe hres Vaters. Sie ſah blaß aus, gar nicht wie ein Kindchen, dem die Freude auf den Chriſtbaum ſchon viele Tage 5 s bden Augen guckt. Sie hatte knapp eine böſe Grippe überſtanden, das arme Dingelchen bedurfte wahrlich einer Mut⸗ terhand— je eher— je beſſer. Dirkens hob die Kleine empor und küßte ſie. durfte nicht länger mit ſeinem Vorhaben zögern. Nein, er Eine Ar: 2, Seite Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannfeim, 23. Dezember. wachſen. Denn Herr Bömelburg hat dieſer Tage die Tarif⸗ kündigungen und die neuen Vertragsentwürfe der Arbeit⸗ geberverbände für Mitteldeutſchland, Rheinland und Weſt⸗ falen erhalten, welch letztere im Lager der Bauarbeiter gerade⸗ zu Schrecken hervorgerufen haben. Da iſt zunächſt die nor⸗ male Arbeitszeit auf 10 Stunden feſtgeſetzt. Die Akkord⸗ arbeit wird für zuläſſig erklärt, ſodann beſtimmt, daß jeg⸗ liche Agitation auf der Arbeitsſtelle bei ſofortiger Ent⸗ laſſung verboten iſt. Weiter heißt es in den allgemeinen Be⸗ ſtimmungen:„Das Zuſammenarbeiten von organiſierten mit nicht⸗ oder andersorganiſierten Arbeitern auf ein und derſelben Arbeitsſtelle darf nicht beanſtandet werden. Die Ein⸗ ſtellung und Entlaſſung von Arbeitern ſteht imfreien Er⸗ meſſen des Arbeitgebers.“ Das ſind bittere Pillen, aber der Zentralverband muß ſie herunterſchlucken. Er kann die Kämpfe mit dieſen beiden mächtigen Bauarbeitgeberverbänden nicht aufnehmen, denn er kann nicht Hunderttauſende von Bauarbeitern wochenlang über Waſſer halten. Die Bauarbeit⸗ geberverbände haben auch einen neuen Stundenlohn feſtgeſetzt, der je nach dem Ort zwiſchen 48 und 60 Pfg ſchwankt. Für Spezialarbeiten ſind ſtellenweiſe höhere Löhne feſtgeſetzt. Die neuen Tarife ſollen bis 31. März 1910 gelten, vorbehaltlich der Genehmigung des Deutſchen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die andern Arbeit⸗ geberorganiſationen mit ähnlichen Verträgen kommen werden. Der Entwurf, betreffend die paritätiſchen Arbeitskamm rn, kſt nach einer Privatmeldung aus dem Reichsamt des Junern an das preußiſche Staatsminiſterium gelangt, hat dort Zu⸗ ſtimmung gefunden und geht nunmehr an die übrigen Bundes⸗ regierungen zur Prüfung, ehe ſie dem Bundesrat vorgelegt pwird. Die Organiſation dieſer Arbeitskammern, in denen Unternehmer und Arbeiter paritätiſch vertreten ſein werden, ſchließt ſich der beruflichen Gliederung des gewerblichen Lebens an; es werden beſondere Kammern für den Berg⸗ hau, für die Schwereiſeninduſtrie, das Holzge⸗ werbe, die Bekleidungsinduſtrie. die graphi⸗ ſchen Gewerbe uſw. errichtet. Die hauptſächlichſten Auf⸗ gaben, die die Unternehmern und Arbeitern gemeinſamen Ge⸗ hiete umfaſſen und zudem der Information der Behörden dienen ſollen, erſtrecken ſich auf kinigungsamtliche Befugniſſe, Erhebungen und Gutachten. Die Reichs⸗ und Staatsbetriebe werden von den Arbeitskammern nichet erfaßt. Deutsches Reſch. mehreren Blättern die katholiſche Lehre von der unbefleckten Empfängnis Mariä geleugnet und deshalb einen höheren päpſtlichen Orden abgelegt haben. Hierzu ſchreibt die „Zentralauskunftsſtelle der katholiſchen Preſſe“(Nr. 79 vom 19. Dezember):„Dieſe Meldung beruht auf Wahrheit“. —(Die Penſionsverſicherung der Privat⸗ 2 eamten.) In ſeiner unter dem Vorſitze des Geheimen Regierurgsrats und Mitglieds des Abgeordnetenhauſes Föttinger⸗Elberfeld in Düſſeldorf abgehaltenen 16. Haupt⸗ berſammlung nahm der Deutſche Haftpflicht⸗ und verſicherung unter Aufrechterhaltung des Reichszuſchuſſes und unter genügender Rückſichtnahme auf die ſowohl den Arbeit⸗ gebern wie auch den Arbeitnehmern(Verſicherten) hierdurch entſtehenden Belaſtungen. (Der Streit um das neutrale Gebiet Moresnet,) das ſeit dem Jahre 1816 von einem preußi⸗ ſchen und einem belgiſchen Kommiſſar gemeinſam verwaltet wurde, iſt nunmehr geſchlichtet worden. Auf Grund eines gegenſeitigen Akkordes iſt Moresnet Deut ſch⸗ land zugeſprochen worden, während Belgien durch einen Landſtrich in der Gegend von Altenberg entſchädigt wird. ———————pn]—x— u.— bon perzeifeltem Trotz überkam ihn. Wenns wieder nichts war, dann verkaufte er hier alles wie es ging und ſtand, nahm ſein Kind und ſiedelte ſich in einer fernen Gegend an. Unter kief herabhängenden, bleigrauenWolken fuhr er dahin. Es lag noch Schnee in der Luft, obgleich er bereits in hoher, bdichter Decke das Land überſpannte. Dier Fuchs ſchnaubte und trabte unter hellem Schellenge⸗ läut mit flatternder Mähne dahin. Es war, als ob die Glocken mit dem eiſigen Wind, der über ie Tannenwipfel ſtrich, um die Wette ſangen:„Morgen iſt Weihnachten— morgen iſt Weihnachten.“ In Brosnig roch es nach Weihnachtsgebäck, und mikten im großen Saol ſtand Inga und putzte einen Tannenbaum mit allerhand bunten Sächelchen und einer Unmenge von Wachsker⸗ zen. Sie wollte heute abend den Dorfkindern beſcheren. Kaum war Dirkens unter Dach und Fach und ſaß rauchend in Fredenhalls Schreibüube, als der Wind in Sturm unmſchlug und mit raſender Geſchwindigkeit den dicht und großflockig berohwirbelnden Schnee vor ſich hertrieb. Inga hatte Dirkens flüchtig und froſtig begrüßt— was wollte der nur? So kurz bor dem Feſt macht man doch auf dem Lande keinen nachbar⸗ n Beſuch. Da gab es im Hauſe genug zu tun. Aber freilich für die kleine Marrit Dirkens putzte wohl irgend eine gleich⸗ ültige Hand das Chriſtbäumchen... Merkwürdig, warum ihr ſerz plötzlich ſo ſchnell pochte. 85(Schluß folgt.) Buntes Feuilleton. 2 Einbruchsdiebſtähle mittels Kraftwagen. In den letzten ſind in England mehrere Jagdſchlöſſer und Landhäuſer rechern heimgeſucht worden, die ihre Beute nur mit Kraftwagen in Sicherheit bringen konnten. Ohne ind dieſe Meiſter der Langfingerzunft aus London ge⸗ und nach vollbrachter Tat wieder nach London zurück⸗ —(Prinz Arnulf von Bayern) ſoll nach ng des Monats brachen, nach der„Voſſ. Ztg.“, Badiſche Politik. * Karlsruhe, 22. Dez. Der badiſche Geſandte in München, Irhr. Ferdinand v. Bobman, der ſich von ſeiner letzten ſchweren Erkrankung noch nicht völlig erholt hat, hat, lt. Poü“, die Abſicht, von dieſem Poſten zurückzu⸗ 1 een Aus anderen Blättern. Die Würzburger„Neue bayeriſche Landesztg.“ macht als faſt einziges bayeriſches Blatt ihrer Entrüſtung über die Vorgänge im Flottenverein in kräftigen Worten Luft: In München gibt es naive Seelen, welche wähnen, daß das Volk im der Provinz darüber ſich aufrege und entrüſte, weil der Vor⸗ ſitzende des Deutſchen Flottenvereins, der tapfere General Keim, ein gehorener Heſſe, alſo ein Mann vom Stamme der Franken, durch ſein Auftreten bei der Reichstagswahl gegen das Zentrum und die Sozialdemokratie eine mit der Neutralität des Flottenvereins un⸗ vereinbare Parteipolitik getrieben und hierdurch den Prinzen Rup⸗ precht gleichſam gezwungen habe, von der Vorſtandſchaft des baheriſchen Zweiges des Flottenvereins zurückzutreten. Die Mün⸗ chener Diplomaten, welche das glauben, daß dieſer Vorgänge wegen die baheriſche Volksſeele zum Kochen komme, haben wieder einmal den Fleck bedeutend neben das Loch geſetzt. In der Provinz las man die Märe und ging darüber zur Tagesordnung übe. Der Kaiſer müßte kein Hohenzoller, kein Preußenkönig und kein Deutſcher Kaiſer ſein, wenn er dem General den Mohrentritt gäbe, weil es ein bayeriſcher Prinz der vom Miniſterpräſidenten Podewils repräſentierten altersſchwachen und lendenlahmen Staats⸗ räſon ſchuldig zu ſein glaubte, vor dem Zentrum Kotau zu machen. Eine ſolche Tat des Kaiſers würde an den Dank erinnern, den das Haus Habsburg für die verdienteſten Generale hatte. Der Kaiſer weiß ſicher auch, daß er einen gleich tüchtigen„Direktor fürs Ganze“ nicht leicht mehr bekommt. Konventionelle Formelmenſchen kann er freilich jeden Tag haben, aber was mit ſolchen ausgerichtet wird, das ſieht man in München wie in Berlin. Wohin käme auch Deutſchland, wenn der Kaiſer jeden ſelbſtbewußten, charakterſtarken, ſchneidigen Mann zum Stillſtand ins Berliner Panoptikum oder ins bayeriſche Nationalmuſeum verweiſen wollte? Wir kämen von Sedan nach Jena! b Koloniales. Ueber Deutſch⸗Oſt⸗Afrika berichtete der ſächſiſche Geh. Reg.⸗Kat Steglich, welcher aus eigener Initiative mit Dernburg nach Oſtafrika ge⸗ reiſt war, um ſich über Lage und Zukunft der Kolonie zu in⸗ formieren, vor einer Verſammlung der Dresdener Handels⸗ kammer. Aus den Mitteilungen des Redners, der auch die Kapkolonie, Moſambi und Sanſibar beſucht und ſomit Gelegenll c zu Vergleichen gefunden hat, ging hervor, daß Oſtafrika ſich im ganzen nicht zu einer Anſiedlungskolonie eigne. Eine günſtige Entwicklung Deutſch⸗Oſtafrikas ſei jedoch wohl möglich, wenn dem Mutterlande aus den Kolonien ge⸗ nügend Rohſtoffe zugeführt würden, die es dringend brauche, und wenn anderſeits der deutſche Handel und die deutſche In⸗ duſtrie lohnende Beſchäftigung in Deutſch⸗Oſtafrika finden würden. Für Handwerker ſeien noch gute Aus⸗ ſichten vorhanden, und der Großhandel befinde ſich ſchon ohnedies in vorwiegend deutſchen Händen. Die landwirtſchaft⸗ liche Bodenausnutzung und der Anbau tropiſcher Nutzpflanzen ſeien notwendig. Ungünſtig liegen die Bodenverhältniſſe für Tabak und den Kaffeebau, dagegen würden pflanzliche Rohſtoffe zunächſt für die chemiſche und pharma⸗ zeutiſche Induſtrie begehrt ſein. Erfolge ſeien für Zedernholz und Baumwolle vorhanden, und günſtiges ſei über die Gewinnung von Hanf, Kautſchuk, Gerbſtoff und Kopra zu berichten. Für die Viehzucht ſeien die Verhältniſſe nicht günſtig. Zuletzt ſtellte der Redner nachſtehenden oſtafrikaniſchen Wunſchzettel auf: 1. Baut öffentliche Brunnen und Waſſerleitungen, wo Schwarze oder Weiße wohnen, und verwilligt hierzu reichlich Geld. 2. Schafft Lande⸗ oder Ladekais für große Dampfer und vervollkommnet die vorhandenen Lade⸗ und Löſcheinrich⸗ tungen in Tanga und Daresſalam. 3. Erweitert das oſt⸗ afrikaniſche Eiſenbahnnetz und beſchleunigt den Weiterbau der in Oſtafrika jetzt beſtehenden beiden Bahnen. 4. Schafft billigere Frachten für deutſche Aus⸗ und Einfuhrgüter nach und von Deutſch⸗Oſtafrika. 5. Erweitert das Schwimmdock in Daresſalam und 6. ſchafft mehr Wald in Deutſch⸗Oſtafrika und vermehrt das Forſtperſonal. Dann werde die Kolonie 55 erblühen zum Ruhme unſeres deutſchen Vater⸗ andes. —̃——..—————KBKKKK—————— Diebe in das Landhaus Brookſhyhall in der Nähe von Melton Mowbray ein. Es gelang ihnen, aus den Zimmern des Erd⸗ geſchoſſes Wertſachen von über 4000 Eſtr. zuſammenzuraffen und das Weite zu ſuchen. Sie haben vermutlich alle ihren Weg in den Schmelsztiegel oder ins Ausland gefunden. Lord Lonsdale, aus deſſen Landſchloß Barleythorpehall bei Ookham nachts eine große Menge Wertſachen entwendet wurde, die aber für die Diebe keinen großen Geldwert haben, ſchätzt ſeinen Verluſt auf höchſtens 400 Lſtr. Aber unter den geſtohlenen Koſtbarkeiten be⸗ finden ſich Geſchenke des deutſchen Kaiſers, des Königs von Italien und der Prinzeſſin Louiſe, ſowie Andenken von befreun⸗ deten Sportsleuten, d. h. Sachen, die nur für den Lord großen Wert haben, weil ſie nicht erſetzt werden können. Lord Lonsdale hofft zuverſichtlich auf die Rückgabe der ihm abhanden gekom⸗ menen Sachen: Denn die Diebe beſäßen gewöhnlich den Inſtinkt von Sportsleuten und wüßten ſeinen Verluſt richtig einzuſchätzen. Das beim Einſchmelzen der geſtohlenen Wertſachen gewonnene Edelmetall habe ſo geringen Wert, daß nicht einmal die Unkoſten damit gedeckt werden könnten, das der Kraftwagen auf der Hin⸗ und Herfahrt verzehrt hätte. Es iſt garnicht unmöglich, daß dieſe Berufung an die Gefühle der Diebe als Sportsleute das von Lord Lonsdale erwartete Ereignis hat. Er iſt nämlich ſchon früher einmal in ähnlicher Weiſe beſtohlen worden, doch haben die Diebe ihm die Wertſachen, auf die er großen perfönlichen Wert legte, auf einen in der Preſſe veröffentlichten Aufruf hin wieder zurückerſtattet. Uebrigens hat Lord Lonsdale ſich eine gute Gelegenheit entgehen laſſen, die perſönliche Bekanntſchaft der Diebe zu machen oder ihnen ihre Beute wenigſtens abzu⸗ jagen. Er war nämlich erſt um 1 Uhr zu Bett gegangen und ſchlief in dem Gemach über dem Studierzimmer, aus dem die Sachen geraubt wurden. Obſchon die Diebe ihre Arbeit ge⸗ räuſchlos verrichteten, weckten ſie einen der Hunde auf, deren Gebell der Lord hörte. Er hat auch das Hin⸗ und Hergehen der mit Filsſchuhen ausgerüſteten Diebe im unteren Stockwerk ge⸗ hört, hat ſich aber wieder auf die andere Seite gelegt und iſt eingeſchlafen in dem Glauben daß ſeine Diener ſich im Studier⸗ zimmer zu ſchaffen machten. Ein öritter Einbruchsdiebſtahl wird Ein Mordprozeß.— London, 21. Dezember. Ein Mordprozeß hielt während der letzten Tage ganz London in aufgeregter Spannung und aus dieſer Spannung ent⸗ ſtend lauter jubelnder Lärm innerhalb und außerhalb des Kriminal⸗ gerichts von Old Bailey, als Mittwoch abend das frei⸗ ſprechende Urteil verkündet wurde. Am 12. September vormittags war ein Mädchen namens Dimmock von ihrem aus Sheffield zurückkehrenden angeblichen Gatten, einem Speiſewagen⸗ koch, ganz unbekleidet mit faſt völlig vom Rumpfe getrenntem Kopf in ihrem Bette gefunden worden. Der Mörder hatte ſeine blutigen Hände ſorgfältig im Waſchbecken gewaſchen. Nach ärztlicher Anſicht war der Mord erſt wenige Stunden vor der Entdeckung, d. h. erſt am frühen Morgen des 12. September, begangen worden. Bald wurde bekannt, daß das Mädchen Dimmock nicht nur die illegitime Gattin des Schlafwagenkoches Shaw war, ſondern daß ſie ſich, früherer Gewohnheit folgend, verſchiedenen Männern hingab. Einige Wochen lang fehlte jede Spur eines Mörders, dann fand Shaw unter dem Zeitungspapier, mit dem ein Schubkaſten aus⸗ gelegt war, eine Poſtkarte verſteckt, durch welche die Ermordete zu einem Stelldichein in einem Wirtshauſe„Zur aufgehenden Sonne“ eingeladen wurde. Der Name des Wirtshauſes war durch eine von ſehr geſchickter Hand gezeichnete aufgehende Sonne angedeutet, und die Unterſchrift des Abſenders war ein fingierter Mädchenname. Bei nochmaligem Nachſuchen fand die Polizei im Kamine Reſte eines verbrannten Briefes, offenbar von gleicher Hand geſchrieben wie die Poſtkarte. Ein Facſimile dieſer Poſtkarte wurde in den Zei⸗ tungen veröffentlicht, aber der Abſender blieb noch unentdeckt. Ein Mädchen namens Ruby Young, angeblich ein Künſtler⸗ modell, plauderte aus, daß ihr Geliebter, ein in einer Glasmalerei beſchäftigter junger Zeichner namens Wood, ſie wiederholt habe überreden wollen, nötigenfalls auszuſagen, er habe den Abend des 11. September in ihrer Gefellſchaft verbracht. Ruby Young ſah den Grund, warum Wood ſie zu dieſer falſchen Ausſage überreden wollte, erſt ein, als ſie die Poſtkarte mit der darauf gezeichneten aufgehenden Sonne in einer Zeitung ſah und ſofort Woods Hand⸗ ſchrift erkannte. Auf die Ausfagen von Ruby Poung hin wurde. Wood verhaftet. Es wurde feſtgeſtellt, daß Wood am 11. Sepbember bis etwa 11.80 abends in einem Wirtshauſe„zum Adler“ mit der Ermordeten zuſammen war und beide dann das Wirtshaus ver⸗ laſſen hatten. Ein Bekannter von Wood, ein Buchhändler, war mit im Wirtshauſe geweſen. Dieſen Buchhändler erſuchte Wood am nächſten Tage telephoniſch, eventuell falſche Ausſagen zu machen, die als Alibibeweis dienen könnten. Alle dieſe offenbar höchſt ver⸗ dächtigen Momente ſtimmten aber nicht zu der Tatſache, daß der Mord in früher Morgenſtunde begangen worden ſein muß und daß Wood nach Ausſage ſeines alten Vaters, ſeines Stiefbruders und anderer Hausgenoſſen am 11. September ſchon vor Mitternacht zu Hauſe war und ſchlafen ging, daß er am anderen Tage früh morgens ruhig wie immer zur Arbeit ging und daß ihm von ſeinen Arbeit⸗ gebern das beſte Leumundszeugnis ausgeſtellt wurde. Nun kam aber ein angeblicher direkter Beweis. Ein Mann namens Mac Gowan hatte am 12. September kurz vor fünf Uhr morgens Arbeit ſuchend das Haus paſſiert, in dem der Mord ſtakt⸗ fand, und einem breitſchulterigen Mann im Ueberzieher, an eigen⸗ tümlichem Gange kenntlich, herauskommen ſehen. Er hatte nur den Rücken dieſes Mannes geſehen, aber im Hofe des Poligeigerichtes erkannte er den Angeklagten Wood unter einer Anzahl von Männern als denjenigen wieder, den er aus dem Hauſe hatte kommen ſehen. Wood aber iſt garnicht breitſchulterig, trug an jenem Abend keinen Uebergzieher und hat keinen eigentümlichen Gang. Eim ungelöſtes Geheimnis ſchien hinter dieſem fragmentariſchen Tatbeſtande zu liegen. Dazu kam der Schauplatz und das Milieu der Handlung: ſie hatte in ärmlicher, vielfach von Proſtituierten bevölkerter Gegend des nördlichen London ſtattgefunden. Was an den Verhandlungen das Intereſſe beſonders ſteigerte, war die Perſönlichkeit des Wood. Die gleichgültige Ruhe, mit der dieſer des Mordes angeklagte junge Mann die Verhandlungen ver⸗ folgte, zeugte von einer Nerbvenſtärke, die allgemeim bewundert wurde. Er lenkte ſeine Gedanken ab, indem er fortwährend im Gerichtsſaale anweſende Perſonen porträtierte, und als der Richter ſeine Réſumé vortrug, wurde bemerkt, daß Wood tatſächlich damit beſchäftigt war, den Richter zu porträtieren.„Er war der einzige rulige Mann im Gerichtsſaale!“ hat nachher einer der Geſchwovenen geäußert. So ſehr, wie die allgemeine Sympathie für den Ange⸗ klagten wuchs, ſteigerte ſich der Haß gegen die Belaſtungszeugen. Das Mädchen Ruby Moung wurde von der Volksmenge attackiert, wenn ſie, von Detektivs geſchützt, am Ende jedes Verhandlungstages das Gerichtsgebäude verließ, und einmal wurden die Fenſter der Droſchke, in der man ſie wegfuhr, eingeſchlagen. Die Verkündigung des freiſprechenden Verdiktes der Geſchworenen gab Anlaß zu einem Ausbruch von Jubel, wpie er in einem engliſchen Gerichtsſacle noch nicht dageweſen iſt. Hüte und Schirme wurden geſchwenkt, und die Worte der Gerichtsdiener und des Richters, welche Ruhe geboten, wurden nicht gehört. Draußen bor dem Ge⸗ richtsgebäude warxteten Tauſende von Menſchen, und als dort draußen wenige Sekunden ſpäter die Freiſprechung bekannt wurde; brach der Jubel aus. Der alte Vater und die Verwandten des An⸗ geklagten erhielten Ovationen, als ſie aus dem Gerichtsgebäude kamen, und erſterer mußte von einem Balkon aus einige Dankes⸗ worte ſprechen. Ruby Houng entkam, als Scheuerfrau verkleidet, . BK..ʃ. Goldſchmiedladen in Pall Mall Uhren, Kleinodien und Ringe im Werte von ungefähr 3000 Eſtr. geſtohlen worden. Die Diebe waren über die Bretterwand des anſtoßenden, im Umbau be⸗ griffenen Hauſes geklettert und durch ein durchſchnittenes Glas⸗ fenſter in das Innere des Hauſes gedrungen. Beim Ausrauben der Schaufenſter berührte einer der Diebe eine elektriſche Lei⸗ tung, die eine Schelle in Bewegung ſetzte, was ſie zur ſchleunigen Flucht veranlaßt haben muß. Denn ſie ließen den wertvollſten Teil der Beute zurück. — Der Seefiſch als Nahrungsmittel dringt immer tiefer ins Binnenland ein. In der Schweiz hat unlängſt St. Gallen einen „Meerfiſchmarkt“ eingerichtet.„Seefiſche“ liefert der nahe Boden⸗ ſee. Als Meerfiſch kannte das Volk nur den Stockfiſch, ſeine be⸗ vorzugte Faſtenſpeiſe; gegen andere hegte es, wie häufig im Binnen⸗ land, ſtarkes Vorurteil. Trotzdem gingen die von der ſtädtiſchen Verwaltung ſelbſt beſtellten Vorräte am erſten Markttag reißend ab; den für dieſen Verſuch geforderten ſchriftlichen Beſtellungen konnte kaum zur Hälfte genügt werden. — Pylizeihunde in Tätigkeit. In einer der ketzten Nächte, ſo berichtet der Polizeibericht der Berliner Zeitungen, wurde der Schutzmann Böttger von der Wache des 105. Poligeireviers geholt, weil ſich in der Greifswalder Straße vor dem Hauſe Nr. 204 eine Meſſerſtecherei entwickelt hatte. An der Ecke der Greifswalder und Marienburger Straße angelangt, ſah der Beamte, daß ein Mann, der ſpäter feſtgeſtellte Arbeiter Franz Polkmann, mit einem Gegen⸗ ſtand auf den penſionierten Schutzmann Stern niederſchlug, worauf Stern laut aufſchrie. Böttger ſchickte nunmehr ſeinen Dienſthund „Frack“ gegen den Angreifer vor. Das Tier ſprang dem Polkmann mit einem Satz in den Rücken, ſo daß Stern befreit wurde. Als die Wut Polkmanns ſich jetzt gegen den Hund richtete, packte ihn dieſer an einer Hand und hielt ihn ſo feſt, daß ſich P. nicht rühren kbrnte. Inzwiſchen war der Beamte herbeigekommen, nahm den Polkmann feſt und führte ihn zur Wache. Stern hatte einen 6 Zentimeter langen Stich unter dem rechten Schulterblatt davon⸗ getragen und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Polk⸗ mann hatte den Stern ohne Urſache angegriffen. Durch das recht⸗ zeitige Eintreffen des Polizefhundes iſt Stern zweifellos vor ſchwereren Verletzungen bewahrt geblieben. Der Hund packt ſeinen aus London ſelbſt gemeldet, Dort ſind aus dem Halfordſchen ner wWer dem Handgelenk und zwingt ihn dann, zu folgen. 85 F das wohlderdiente Lob und konſtatierte Mannheim, 28. Dezember. General⸗Anzeiger.(Abendblalt) 23. Seite. nbemerkt aus dem Gerichtsgebäude. So bleibt das Geheimnis es Mordes ungelöſt und mancherlei Umſtände ſprechen noch da⸗ ür, daß Wood nickt der Mörder war. Vielleicht iſt der Mord von nem mit jener Manie behafteten Manne begangen worden, der ſchon manche Frauensperſonen von der Art der Dimmock zum Opfer eſallen ſind. Wr 8 Aus Stadlt und 7 Land. *Mannheim, 23. Dezember 1907, Weihnachten in den Knabenhorten. 225 Hort IV feierte ſein Weihnachtsfeſt in der Turnhalle des Schulhauſes 1 Wohlgelegen. Ein kunſtvoll geſchmückter und hübſch aufgebaute Gabentiſche goſſen Weihnachtszauber und 1 Weihnachtsſtimmung über die zahlreich Verſammelten. Exakte turneriſche Vorführungen der munteren Knabenſchar wechſelten mwit prächtigen Weihnachtsliedern und paſſenden Vorträgen. In BVertretung des erkrankten Oberlehrers richtete Herr Hauptlehrer Frank eine zu Herzen gehende Anſpache an die Anweſenden. Er wies darauf hin, daß das Weihnachtsfeſt ein Tag ſei, an dem wie Einkehr in uns halten und unſer Tun und Laſſen in ſeinen Wir⸗ kungen auf unſere Nebenmenſchen betrachten lernen ſollen. Wie die Sonne Kraft und Wärme auf alle Geſchöpfe ausſtrömt, ſo geht von unſeren Worten und Handlungen immer, wenn auch unbe⸗ wußt, eine Einwirkung aus auf unſeren Nebenmenſchen ſowohl in gutem wie im böſen Sinne, beſonders aber auf den werdenden Menſchen, auf das Kind. Welchen Gefahren iſt das Kind aus⸗ geſetzt, das des ſchützenden Heims, der ſorgenden Bewahrung vor böſen Einflüſſen entbehrt. Unendlicher Dank gebührt deshalb jenen Männern, die die Knabenhorte gegründet, die ihnen weiter ihre Unterſtützung und Pflege angedeihen laſſen. Herzlichen Dank dieſen ſozial empfindenden Männern, im Namen der Schule Wohlgelegen, im Namen der Eltern und Kinder. Redner wandte ſich dann an die Hortzöglinge und ſchloß mit einem Appell an die Knaben. Jeder ſolle an ſeinem Platze in treuer Pflichterfüllung ausharren, ſo daß man ſich auf ihn verlaſſen kann zum Wohle ſeiner ſelbſt wie des Ganzen. Darauf ſprach Herr A. Süß er, Vorſtandsmitglied des Vereins Knabenhort, den beiden Hort⸗ leitern Kimmig und Martus für die aufopfernde Liebe und Sorgfalt, die ſie den Hortzöglingen angedeihen laſſen, ferner der Stadtbehörde, die für die Unterhaltung der Horte große Opfer Hringe, den herzlichen Dank des Vorſtandes aus und ſchloß mit der Mahnung an die Zöglinge, ihrerſeits ihren Dank zu beweiſen, indem ſie ſich beſtreben, würdige Söhne der Stadt Mannheim und des Staates zu werden. Die Beſcherung der Zöglinge mit den vom Verein Knabenhort geſpendeten Gaben und mit ihren 5 im Hort ſelbſt gefertigten hübſchen Handarbeiten in Holz und Pappe ſchloß die würdige Feier. Zum Schluß auch Dank all' nen, die zum Gelingen des Feſtes beigetragen haben, den beiden Damen Frl. M. Kehl und A. Ma ier, die unter Aſſiſtenz von l. L. Schmiech und M. Kimmig den Weihnachtsbaum prächtig ſchmückten und die Gaben aufbauten, den beiden Red⸗ nern, und nicht zuletzt ein ehrendes dankbares Gedenken den edlen Stiftern des Weihnachtsfonds. 4 4 Hurt V, beſſen Domigzil die Luiſenſchule iſt, Weiſe in der Turnhalle ftürneriſchem Gebiete zu leiſten perſteht. Es war klich ein Vergnüge ſehen, mit welcher altheit die Zöglinge die Uebungen ausführten und dadurch auch errn Hauptlehrer Riegler, dem unermüdlichen Hortleiter, das ſehrendſte Zeugnis ausſtellten. In der Aula der Schule fand dann am Anſchluß an die turneriſchen Vorführungen die eigentliche Weih⸗ tsfeier ſtatt, der u. a. die Herren Landgerichtsdirektor Weng⸗ er, Stadtrat Stockheim und Prof. Wendling beiwohnten die durch vorzügliche Geſänge und Deklamationen der Zöglinge erſchönt wurde. Beſonderen Eindruck auf das zahlreich erſchienene ublikum machte eine Deklamation, die den Betrieb im Knabenhort in trefflicher Weiſe ſchilderte. Herr Hauptlehrer Riegler nahm eranlaſſung, mit herzlichen Worten dem Vereinsvorſtand, der Stadtgemeinde und allen ſonſtigen Gönnern für das dem Hort auch em verfloſſenen Jahre erwieſene Wohlwollen zu danken und forderte ue Zöglinge auf, die reiche Unterſtützung durch vermehrten Fleiß ſund gutes Betragen wettzumachen. Herr Landgerichtsdirektor Wengler ſpendete namens des Vereinsvorſtandes den beiden eifrigen Hortleitern, Hauptlehrer Sickinger und Riegler, mit beſonderer Genug⸗ tuung, daß ihm während ſeiner ganzen richterlichen Tätigkeit kein Fall bekannt geworden wäre, daß ſich ein Hortzögling einer ſtraf⸗ zen Handlung ſchuldig gemacht hätte. Mit herzlichen Mahn⸗ worben an die Zöglinge ſchloß der Redner ſeine warmherzigen Aus⸗ Dann ging es an die Austeilung der Geſchenke, die mit üindlichem Jubel entgegengenommen wurden. 155 Hort VII. Nachmittags um 3 Uhr beging auch der Knaben⸗Hort des Lindenhofſtadtteils ſeine Weihnachtsfeier. Anweſend waren außer den beiden Hortleitern die Herren Landgerichts⸗ ſrat Dr. Kölle, Bürgermeiſter v. Hollander und Ober⸗ lehrer Schmidt. Nach einem ſinnreichen Weihnachtsfeſtſpiel der Zöglinge, das die Feier einleitete, hielt Herr Oberlehrer Schmidt eine kurze Anſprache. in welcher er die vorzügliche Leiſtung der Zöglinge rühmend hervorhob und den freundlichen Gebern, vor allem der Stadtgemeinde gedachte, die es ermög⸗ licht hatten, daß den Zöglingen wieder eine Weihnachtsfreude bereitet werden konnte. Die ausgeſtellten Arbeiten bewieſen, was die Zöglinge unter der Leitung ihrer Lehrer, der Herren KHurrus und Dolch zu leiſten vermögen. Mit weiteren Dekla⸗ mationen und Geſängen ſchloß die ſchöne Feier, der ein zahl⸗ reiches Publikum beiwohnte. zeigte zuerſt in der üblichen Hert IX. Gellert) feierte geſtern nachmittag Weihnachtsfeſt, zu dem ſich die Eltern ſowie Freunde des Hortheims (Hortleiter: Lauer und 3½ Uhr in Neckarau ſein und Bekannten der Hortzöglinge, in reicher Zahl eingefunden halle des neuen Schulhauſes bis auf den letzten Platz beſetzt war. Vor dem reichgedeckten Gabentiſch, auf welchem auch die ſelbſt⸗ gefertigten Arbeiten der Knaben aufetlegt waren, ſtand ein mäch⸗ tiger Weihnachtsbaum im hellen Lichterglanze. Der 1. Teil des Programms bot eine Reihe von Einzelborträgen und Geſängen, Die alle vortrefflich eingeübt waren und anſprechend zu Gehör ge⸗ bracht wurden. Herr Pfarrer Höflich hielt im Auftrage des Vereinsvorſtandes eine warmempfundene Anſprache an die Zög⸗ linge und Anweſenden, in welcher er auf die Bedeutung der wohl⸗ tätigen Einrichtung der Horte hinwies und den edlen Spendern der reichen Gaben den herzlichſten Dank im Namen der Zöglinge aunsſprach. Der große Andrang zu der Feier war aber nicht nur dem von Jahr zu Jahr ſteigenden Intereſſe an der Hortſache zuzuſchreiben, ſondern vielleicht noch mehr dem Weihnachtsfeſt⸗ ſpiel„Beim Engelſtein“ von Aug. Gauther, welches den Teil des Programms bildete. Dieſe Dichtung gehört unſtreitig den wertvollſten der an en Schöpfunge ül achtsliteratur und wurde mit ihrer lebendigen lnden Bildern von den kleinen„Künft⸗ hatten, ſo daß die geräumige Turn⸗ an geeigneten Schöpfungen nicht über⸗“ mannigfache Unzuträglichkeiten ergaben. Nur Viſitenkarten durften außer 55 lern“ mit Eifer und Hingebung zur Darſtellung gebracht. Aller⸗ liebſt waren beſonders die Gruppen der Engel und Zwerge. So⸗ viel wir erfahren haben, ſind ſogar die Kuliſſen und die erfor⸗ derlichen Ausſtattungsſtücke von den größeren Hortzöglingen un⸗ ter der kunſtverſtändigen Anleitung des Zeichenlehrers H. Kipphan, hergeſtellt worden. Die ganze Aufführung ging flott von ſtatten und erntete die wohlperdiente Anerkennung aller Anweſenden. Das innige„Neujahrslied“ von Hebel und der jauchzende Lobgeſang„Ehre ſei Gott“ ſchloß die würdige Feier, auf welche ſodann die Verteilung der Gaben und Ardeiten folgte. Der Neckarauer Hort blickt nun auf das 2. Jahr ſeines Beſtehens zurück und hat ſich bei der Einwohnerſchaft der Vorſtadt viele Sympathien erworben, die ſich auch in Form von freiwilligen Zu⸗ wendungen von ſeiten begüterter Mitbürger während des Jah⸗ res und beſonders zur Weihnachtsfeier kundgab. Möchte das warme Intereſſe für die ſegensreiche Tätigkeit des Hortes auch in Zukunft lebendig bleiben und ſich namentlich bei den beſſer ſituierten Kreiſen ſteigern. Dem Vorſtand des Vereins„Kna. benhort“ ſowie der Stadtgemeinde für die opferwillige Unter⸗ ſtützung ſei auch an dieſer Stelle im Namen der Hortzöglinge 5500 Angehörigen der aufrichtigſte Dank zum Ausdruck ge⸗ racht. * Anläßlich des Geburtstages der Großherzogin Luiſe hat das Zentralkomitee des Badiſchen Frauenvereins das treue Miterleben und die aufrichtigſten Wünſche des Vereins in einer Adreſſe zum Ausdruck gebracht, worauf ihm unterm 9. ds. fdlgendes Handſchreiben zuging:„In bielen Jahren iſt mir die herzliche An⸗ teilnahme an der Wiederkehr des 3. Dezembers durch das Zentral⸗ komitee des Badiſchen Frauenvereins ausgeſprochen worden. Stets war es mir eine Freude, dem ſo herzlichen Ausdruck der mir be⸗ ſonders wertvollen Segenswünſche mit gerührtem Herzen zu folgen und ihn dankbar zu erwidern. Stets ſchloß ich meine warme Dankesäußerung mit dem Hinweis auf die Arbeit, die uns im nächſten Jahre alle wieder verbinden würde, und ſtets auch mit dem Aufblick zu Gott, unter deſſen Schutz das neue Lebensjahr glaubens⸗ voll von mir geſtellt wurde. Die Wendung meines Lebens, welche nach Gottes heiligem Willen ſich in den letzten Monaten vollzogen hat, ändert nichts an den Ihnen hier gſchildeten Empfindungen. Ste beſtätigt nur von neuem, daß zu dem gemeinſamen Band der Arbeit mit der tiefempfundenen Dankbarkeit meinerſeits für Sie Alle ein neues Band gekommen iſt, ebenſo feſt wie das andere, das Band einer gemeinfamen, ſchmerzvollen Trauer, die nicht nur mich, ſondern uns Alle erfüllt. Schmerz und Trauer ſind immer ge⸗ ſegnete Gefühle. Sie ſind es aber in beſonderer Stärke, wenn ſie Demjenigen gelten, deſſen hohes Bild im Segen über allem walten wird, was zu ſeinen Lebzeiten unter dem gütigen und weiſen Schutz ſeiner fördernden Teilnahme ſtand. Daß ein ſolches Band aber nicht nur zum Rückblick in Wehmut Veranlaſſung gibt, ſondern in lebensvoller Arbeit in der Treue gegen den großen Heimgegangenen, dieſe Auffaſſung ſoll in meinem neubegonnenen Lebensjahre trotz ſeiner Vereinſamung meine heilige Pflicht ſein, bei dexen Erfüllung Sie mir auch ferner Ihre ktreue Mithilfe, ich weiß es, nicht verſagen werden. Das walte Gott! Luiſe, Großherzogin von Baden, Prinzeſſin von Preußen.“ * PVerſendung von Glückwunſchkarten zu Weihnachten und Neujahr. Infolge der am 1. Oktober d. J. in Kraft getretenen Be⸗ ſchlüſſe des Weltpoſtwertrages von Rom iſt eine läſtige Schranke für die Verſendung bon Weihnachts⸗ und Neujahrs⸗Glückwünſchen uſtw. gefallen. Bisher durfte auf Weihnachts⸗ und Neufahrskarten, falls ſie gegen die Druckſachentaxe verſendet werden wollten, nur eine „Widmung“ hinzugefügt werden. Der Begriff„Widmung“ war aber von der P rde im vorhinein ziemlich eng gefaßt und wurde von den Dienſtſtellen zudem nicht überall gleichmäßig aus⸗ gelegt, ſo daß ſich hieraus im Verkehr zwiſchen Poſt und Publikum Adreſſe des Abſenders und ſeinem Titel mit höchſtens fünf Worten oder mit den üblichen Anfangsbuch⸗ ſtaben gute Wünſche uſw. handſchriftlich deigefügt werden. Nun⸗ mehr iſt dieſe Vergünſtigung auch auf W eihnachts⸗ und Neujahrskarten ausgedehnt. Es iſt alſo beiſpielsweiſe zu⸗ läßig, auf einer mit 3 Pfg. frankierten Karte(innerhalb Deutſch⸗ lands und Oeſterreich⸗Ungarn) den handſchriftlichen Zuſatz„Herz⸗ lichen Neujahrs⸗Glückwunſch N..“ anzubringen. Bataillonskommandeur * Vom hieſigen Grenadierregiment. Major Mengelbier wurde zum Oberſtleutnant befördert. Major Lameh wird als Bataillonskommandeur in das Regi⸗ ment 135(Diedenhofen, Lothringen) verſetzt, Hauptmann von Elausruh, der 1 Jahr beurlaubt war, kommt als Kompagnie⸗ chef in das Regiment 33(Gumbinnen, Oſtpreußen). Der über⸗ zählige Major v. Wahlen⸗Jürgaß tritt zum Stabe des Regiments über. * Muſikverein. Wir weiſen darauf hin, daß am Mittwoch, den 25. Dezember, zu dem nachmittags 5 Uhr im Nibelungenſaal ſtatt⸗ findenden Volkskonzept Eintrittskarten nur an der Kaſſe im Reſengarten von 11—12 und von 4 Uhr ab erhältlich ſind. * Wegen Uebertretung der Arbeiterſchutzgeſetze verurteilte das Schöffengericht am Samstag die Kleidermacherin Nannette Kuhn zu einer Geldſtrafe von 35 Mark. Sie hatte an zwei Samstagen ibre Arbeiterinnen bis 10 und 11 Uhr beſchäftigt, ein unter 16 Jahre altes Mädchen über 10 Stunden und mehreremal die Ueber⸗ ſtunden nicht eingetragen. 5 * Leichenländung. Heute vormittag gegen 11 Uhr wurde die Leiche der Ehefrau eines hieſigen Wirtes bei der Friedrichsbrücke Handgelenke je 2 aus dem Neckar gezogen. Die Lebensmüde war ſeit Freitag abgängig. * Tod auf den Schienen. Verfloſſene Nacht wurde bei Friedrichs⸗ feld auf der nach Schwetzingen führenden Bahnlinie die Leiche einer unbekannten Frauensperſon im Alter von 17 bis 20 Jahren aufgefunden. Da die Pulsadern geöffnet waren, glaubt man, daß die Unbekannte durch Selbſtmord geendet hat. Die Leiche, die nach Seckenheim gebracht wurde, iſt noch nicht agnosziert. Im„Ludwigshafener.⸗A.“ finden wir über den Vorfall folgende Meldung: Am 22. Dezember, abends 11 Uhr, wurde vom Streckenwärten etwa 600 Meter vom badiſchen Bahnhof Friedrichsfeld auf der Strecke nach Schwetzingen zu die gräßlich verſtümmelte Leiche einer etwa 18 bis 20 Jahre alten weiblichen Perſon aufgefunden. Das ganze Geſicht bis herunter zum Kehl⸗ lopf war der Betreffenden dom Zuge weggeriſſen, ſodaß ein Er⸗ kennen nicht mehr möglich war. Da die Leiche über beide Schnitte trug, durch welche die Pulsadern ge⸗ öffnet waren, ſo iſt die Möglichkeit vorhanden, daß kein Selbſt⸗ mord auf der Bahnſtrecke vorliegt, ſondern daß die Leiche erſt nachträglich an die Stelle gebracht wurde, um die Tak zu ver⸗ wiſchen. Die Größe der weiblichen Perſon iſt etwa 1,60 Meter. Bekleidet war ſie mit ſchwarzem Keſtüm und grauem Hut mit grau und ſchwarz geſtreiften Strümpfen. In ihrer Geldtaſche fanden ſich etwa—7 Mark vor. Um dieſe Zeit wurde auf dem Friedrichsfelder Bahnhof ein junger Mann bemerkt, der in berſtörter Weiſe nach der Rheinau fragte. Vielleicht ſteht er mit dieſem Vorfall in Zuſam⸗ menhang. Polizeibericht vom 23. Dezember. eine dunkle graugeſtreifte und ⸗g dunkelblauer Schifferanzug auf gedruckten antreten. urtsſag.. bei einen Schuß quer durch den Oberſchenkel. Familie ſeines Gegners. ſtorben. trizitätswerke der Firma Thyſſen ereignete blauer Anzug, ein dunkelblauer Winterüberzieher mit ſchwarzem Samtkragen, 1 Paar kalbled. Hezzen⸗Zugſtiefel, 1 ſchwarzer Re., genſchirm mit braunem Stock und gebogenem Griff, eine ältere dunkelblaue Hoſe, eine engliſchlederne Arbeitshoſe, 1 ſilb. Herren⸗ remontoiruhr mitGoldrand, auf deren Rückdeckel innen der Name: „Philipp Friedrich Müßig, Haßmersheim“ eingraviert iſt, 1 Nickelkette mit Kompaß, 1 Taſchenmeſſer mit 2 Klingen und weißem Heft, 1 hellbraunes Zigarrenetuis, 1 ſchwarzledernes Portemonnaie mit 4 Mark Inhalt und 2 auf den Namen Müßig lautenden Poſtquittungsſcheinen, 2) in der Nacht vom 21.—92. d. Mtis. im 5. Stock des Hauſes S 4, 20 zum Trocknen aufgehängte Wäſche(1 weißer Frauenunterrock, 1 farbiges Frauenhemd und 1 farbiges Kinderhemd), 3) am 21. ds. Mts. im Warenhaus Lan⸗ dauer, Q 1, 1, 1 ſchwarzlederne Geldbörſe mit 31 Mark Inhalt, 4) am gleichen Tage im Kaufhaus Wronker, E 1,—5, eing ſchwarzlederne Geldbörſe mit 29 Mark Inhalt, 5) in der Nack! vom 21.—22. ds. Mt.s auf dem Chriſtbaummarkt O 5 eine Weiß. tanne, 6) am 22. ds. Mts. im Warenhaus Wronker(E 1,—51 eine ſchwarzlederne Geldbörſe mit 20 Mark Inhalt, 7) am gleichen Tage im Laden kI 1, 1 eine ſchwarzlederne Geldbörſe mit 8 Mark Inhalt, 8) am gleichen Tage im Warenhaus Kander, IT 1, 1, einen neuen Geldbeutel mit 20,10 Mark Inhalt und 1 ſchwarzledernen Geldbeutel mit 41 Mark Inhalt, 9) am 17. ds. Mis. in der Stock⸗ hornſtraße 1 grauer Wolfshund, 10) am 19. d. Mts. eine ſchwarze langhaarige ſchottiſche Schäferhündin mit weißem Halsring. Uum ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 19 Perſonen, darunter 1 vom Amts⸗ gericht Pforzheim wegen Diebſtahls verfolgter Kettenmacher von Gmünd und 1 von der Staatsanwaltſchaft hier wegen Diebſtahls i. w. R. verfolgter Taglöhner von Ludwigshafen a. Rh. 8 Theater, Kunſt and Wiſſenſchaft. Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik in Ludwigshafen ver⸗ anſtaltet zur Feier des 30. Stiftungsfeſtes nächſten Sonntag abends 6 Uhr in der oberen proteſtantiſchen Kirche ein Konzert, an welchem u. a. Herr Muſikdirektor Hänlein aus Mannheim und Herr Wilh. König(Baß) mitwirken werden. Das Programm umfaßt ausſchließlich Kompoſitionen von J. S. Bach und G. Fr. Händel. Herr Muſikdirektor Hänlein wird des letztern g⸗moll Konzert für Orgel(und Orcheſter) zum Vortrag bringen.* Großh. Hoftheater Karlsruhe. Am erſten Weihnachts⸗ feiertag ſoll eine Vorſtellung von Goethes„Egmont“, am zweiten Feiertag von Richard Wagners„Meiſterſingern“ ſtattfinden. Außerdem iſt für die Weihnachtswoche(Montag und Samstag) eine zweimalige Wiederholung des Märchens„Prin⸗ zeſſin Herzlieb“ vorgeſehen: der Anfang der Vorſtellung iſt beide Male auf 5 Uhr feſtgeſetzt worden. Am Sonntag, den 29. Dezember wird die Oper„Eugen OInegin“ von Tſchai⸗ kowsky zum erſtenmale aufgeführt werden. Der Neujahrstag bringt eine Wiederholung des neu einſtudierten„Rienzi“(außer Abonnement). Die Erſtaufführung der Tragödie„Herodes und Mariamne“, welche in der vorigen Spielzeit verſchoben werden mußte, iſt nunmehr für Donnerstag, den 9. Januar, in Ausſicht genommen. In der gleichen Woche(8. Januarj ſoll auch nach langer Pauſe wieder die Oper„Hans Heiling“ von Marſchner in Szene gehen. Die Vorbereitungen zu Puceinis „Bohsme“(der nächſten Opernnovität nach„Eugen Onegin!“ haben bereits begonnen. 5 Hochſchulnachrichten. Die Univerſität Göttingen zählt in dieſem Semeſter 1857 Studierende, 149 Hörerinnen und 72 Hörer. Es iſt das die höchſte Freguenz, die unſere Uni a bisher je im Winter aufzuweiſen gehabt hat. Kapellneiſter Hugo Reichenberger von der Frankfur hat eine Berufung an die Hofoper in Wien angenomme chenberger wird feine Stellung in Wien erſt im nächſten 7 7 Frankfurter Opernhaus. Dienstag, 24. Dez.: chloſſe Mittwoch, 25.: nachm. halb 4 Uhr: Zum erſten Male:„Sch Edelrot“, abends 7 Uhr:'Tannhäuſer“; D nachm. halb 4 Uhr:„Schön⸗Edelrot“, abends 7 Uhr:„Ei Freitag, 27. nachm. halb 4 Uhr:„Schön⸗Edelrot“, abends 8 Uhr: „Die luſtige Witwe“; Samstag, 28.: nachm. halb 4 Uhr:„Schön⸗ Edelrot“, abends 7 Uhr:„Fidelio“: Sonntag, 29.: nachm. hal 4 Uhr:„Schön⸗Edelrot“, abends 7 Uhr:„Figaros Hochzeit“ Montag, 39.: nachm. halb 4 Uhr:„Schön⸗Edelrot“, abends halb 8 Uhr:„Der Trompeter von Säkkingen“; Dienstag, 31.: nachm balb 4 Uhr:„Schön⸗Edelrot“, abends 7 Uhr:„Frühlingsluft“. Das Nürnberger Stadttheater hat mit der Geſamtaufführ⸗ ung der zehn Wagnerſchen Opern und Muſikdramen begonnen; 9 war vollſtändig ausverkauft. Die Aufführung fand große eifall. 85 Dr. Engen Kilian in Karlsruhe iſt von der General⸗Inten danz des Münchner Hoftheaters als Dramaturg und Regiſſenr des Schauſpiels vom worden. Frau Coſima Wagner feiert am 26. Dez. ihren 70. Ge⸗ Sommer 1908 an definitiv engagier Von Tag. — Raubmord im Eiſen bahncoupe. Rom, Tag zu Dez. In einem Wagen erſter Klaſſe des Zuges Rom⸗Ane wurde Freitag nach ſeinem Abgange nach Rom die Leiche Unbekannten gefunden, die einen Dolch in einem Auge hatte. Der ermordet aufgefundene Reiſende iſt der In Arvedi. Er war von Rom abgereſſt, um ſich nach An begeben. Er trug Werttitel in bedeutendem Betrage bei f — Arbeiterunruhen in Südfrankreich. 22. Dez. Die Spinnereiarbeiter ſind in Ausſtan treten, weil die Unternehmer ſich weigerten, die hausind Handarbeit aufzuheben und die Arbeit in den Fabriken her zu laſſen. Die Unternehmer beſchloſſen ihrerſeits, die Webereie zu ſchließen. In Lannoh kam es zu erregten Kundgebungen. — Ein„Hausfreund“ Duell. Meß, 28 Geſtern Abend fand bei den Schießſtänden von Orly ein kampf zwiſchen zwei Offizieren eines hieſigen Infante ments ſtatt. Einer der Beteiligten, ein Stabsoffizier erhiel Der Anlaß z Duell war ein Zwiſt über den Verkehr des Verletzten in de wes — Aus der Gelehrtenwelt. Berlin, 23. Der bekannte Larynkologe Profeſſ or Tobold iſt geſtern — Fernubeben. Breslau, 28. Dez. Die hieſig bebenwarte in Krietern regiſtrierte heute Nacht von Minuten ab ein ſtarkes Fernbeben, deſſen Zent in einer Entfernung von etwa 3000 Kilometern befind — Keſſelexploſion. eee ich 1.* Ihaus 5955 Ztg „ à. Sente. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Dezember. Letzie Hachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 23. Dez. Der Parteitag der badiſchen Sozialdemokratie wird lt.„Frkf. Ztg.“ am 7. und 8. März in Offenbarg ſtattfinden. * Karlsruhe, 23. Dez. Der weitere Ausſchuß der deutſchen Volkspartei hält am 5. Januar in Stutt⸗ Hgart eine Sitzung ab. Darmſtadt, 23. Dez. Staatsſekretär von Bethmann⸗ Hollweg ſtattete geſtern nachmittag dem Staatsminiſter Ewald einen Beſuch ab und reiſte heute früh 7 Uhr 19 Minuten wieder ab. 5 Frankfurt a.., 23. Dez. Die Strafkammer ver⸗ urteilte den Anarchiſten Roty zu vier Monaten Gefängnis, wweil er lt.„Frankf. Zig.“ in einer Verſammlung in Höchſt am 27. Oktober in blutrünſtiger Rede die Geſellſchaftstlaſſen gegeneinander gufgereizt hatte. 5 Stuttgart, 23. Dez. In einer zahlreich beſuchten Verſammlung der demokratiſchen Vertrauensmänner des Bezirks Gerabronn, die lt.„Frkf. Ztg.“ geſtern in Blaufelden ſtattfand, wurde der frühere Reichstagsabg. Direktor Augſt⸗ Gerabronn als Kandidat für die Landtagserſatz⸗ wahl aufgeſtellt. Augſt hat die Kandidatur angenommen. *Stuttgart, 23. Dez. Das württembergiſche Juſtiz⸗ miniſterium hat, wie der„Staatsanzeiger“ meldet, zur Erleich⸗ terung des Strafverfahrens gegen jugendliche Perſonen die Einrichtung getroffen, daß bei dem Amtsge⸗ richte Stuttgart das ſchöffengerichtliche Strafverfahren gegen jugendliche Perſonen unter 18 Jahren in die Hände desjenigen Richters gelegt wird, dem die Behandlung der Fürſorgeerziehung Zund ſonſtige in die elterliche Erziehung eingreifenden Ver⸗ richtungen des Vormundſchaftsgerichtes ſtändig übertragen ſind. Hiermit iſt für das Strafverfahren gegen Jugendliche zugleich eine äußere Abſonderung des Hauptverfahrens bezüglich der Ver⸗ handlung gegen Erwachſene geſchaffen. Wegen Ausdehnung dieſer Einrichtung auch auf die übrigen Amtsgerichte des Landes ſind Erhebungen im Gange. * Berlin, 23. Dez. Der Gouverneur z. D. Woldemar SHorn wurde heute vom Kaiſerlichen Disziplinarhof für die Schutz⸗ gebiete wegen Disziplinarvergehen, begangen in Togo, zu Straf⸗ pverſfetzung, 300 Mark Geldſtrafe und Tragung der Koſten verurteilt. „Die erſte Inſtanz, die Kaiſerliche Disziplinarkammer der Schutz⸗ gebiete, hatte auf Dienſtentlaſſung erkannt. Paris, 33. Dez. Der Direktor des Obſervatoriums, Mendon Janſen iſt geſtorben. St. Petersburg, 23. Dez. Generalkommandos ſoll die Bildung Militärautomobilkorps nach folgen. Nach einer Verfügung des eines Freiwilligen deutſchem Vorbilde er⸗ Dier Prozeß Moltke.Harden. * Berlin, 23. Dez. Während des letzten Teils der Vormittagsverhandlungen wurden Frau von Elbe und Fürſt Eulenburg noch einmal eingehend vernommen. Um 342 Uhr tritt eine halbſtündige Pauſe ein. Izn der Nachmittagsſitzung ſollen zunächſt Polizei⸗ kommiſſar von Treskow und Dr. Kopf als Sachverſtändige gehört und darnach die Deffentlichkeit wieder her⸗ geſtellt werden. Wie verlautet, hat das Gericht beſchloſſen, die Erb⸗ Prinzeſſin Charlotte von Meiningen kommiſſariſch vernehmen zu laſſen. „Nm Jauſtizrat Dr. Sello erklärt, daß die Nachrichten einiger Blätter, daß vorgeſtern Vergleichsverhandlungen Iepflogen worden ſeien, vollſtändig cus der Luft gegriffen ſind. Das Wolffſche Telegraphen⸗Bureau verbreitet über die heutige Verhandlung noch folgende Mitteilung: Die Verhand⸗ lung wurde heute früh unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit fortgeſetzt. Zeugen wurden zunächſt nicht vernommen. Augen⸗ ſcheinlich machte ſich der Gerichtshof über weitere Beweis⸗ anuträge ſchlüſſi Die Formulierung derſelben und die Be⸗ ſchlußfaſſung darüber zog ſich über eine Stunde hin. Darauf wurde als erſter Zeuge heute Rechtsanwalt Illich, der die Frau von Elbe ſeiner Zeit in ihrem Eheſcheidungsprozeß gegen den Grafen Moltke vertreten hat, vernommen. Die Vernehmung des Rechtsanwalts Illich nimmt nur kurze Zeit in Anſpruch. Hierauf ſtellt der Oberſtaatsanwalt den Antrag, die Oeffentlichkeit wiederherzuſtellen. Der Gerichtshof zieht ſich zu einer längeren Beratung zurück. Nach Schluß der⸗ ſelben werden jedoch die Sachverſtändigen unter Aufrecht⸗ erhaltung des Ausſchluſſes der Oeffentlichkeit vernommen. HBerlin, 23. Dez. In der Nachmittagsſitzung wurde bis gegen 3½ Uhr nichtöffentlich verhandelt, ſodann wurde die Dieffentlichkeit wieder hergeſtellt. Zunächſt wird die Kranken⸗ pflegerin Hedwig Lang vernommen, die Frau von Elbe, ſ. Zt. Gräfin Moltke, in den Jahren 1899 und 1900 gepflegt hat. *** AUnſer Berliner sh.⸗Korreſpondent gibt uns von der heutigen Verhandlung folgenden telegraphiſchen Bericht: Maximilian Harden erſcheint heute eine halbe Stunde bor der Sitzung. Er ſieht matter und abgeſpannter aus und ſchleppt einen großen ſchweren Handkoffer mit Akten einher. Graf Moltke ſieht friſcher als ſonſt aus. Er geht vor Beginn der Verhandlung in eifrigem Geſpräch mit ſeinem Schwager auf und ab. Zu dieſen geſellt ſich auch alsbald der konſervative Abgeordnete von Riedenhauſen und der Vertreter des Gerichtsherrn gebuldig zu werden. Auch die Sachverſtändigen ſcheinen ungeduldig zu werden, veil der Prozeß nicht vorwärts ſchreiten will und ein Ende noch ar nicht abzuſehen iſt Fürſt Eulenburg hält ſich in einem Ber⸗ Hotel dem Gerichte zur Vernehmung zur Verfügung, eben⸗ Graf Bardensleben. 9 5 5 e über wurde über Beweisanträge ver⸗ und darüßer geſtritten, welche Zeugen zu oernehmen ſind. Rechtsanwalt Iklich wird zunächſt vernommen, der der Ver⸗ treter der Frau bon Elbe im Eheſcheidungsprozeß war. Der Oberſtaatsantvalt ſtellt gegen Mittag den Antrag, die Oeffentlichkeit wieder herzuſtellen. Das Gericht lehnt dieſen An⸗ trag ab. Es vernahm zunächſt die Sachverſtändigen Kriminalkom⸗ miſſar v. Treskow, Dr. Kopf und Dr. Dietz inbezug auf 15 Gerüchte auf Homoſexualität einiger Mitglieder der Hofgeſell⸗ ſchaft. Um 4 Uhr wird die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt. Zu⸗ nächſt wird die Krankenpflegerin Lange vernommen, welche ſ. Zt. Frau von Elbe während einer Trionalvergiftung gepflegt hat. Weiterhin wird die Geſellſchafterin der Gräfin Frl. Roſen⸗ bauer vernommen, die ſich ſehr ungünſtig über Frau von Elbe äußert. U. a. erzählt ſie, daß Frau von Elbe ihr gegenüber ein⸗ mal ſich geäußert hat, wenn ſie nur einen tüchtigen, mutigen Journaliſten in Wien oder in Oeſterreich finden würde, dann würde ſie den Grafen in der Oeffentlichkeit bloßſtellen. Er habe ſich ihr gegenüber unanſtändig benommen. Als Beweis hierfür führte ſie u. a. an, daß er ſie vor einem Schaufenſter ſtehen ließ, daß er ſpät zum Eſſen kam, allein Landpartien unternahm und dergl. Juſtizrat Sello richtet an Fragen. Um 5 Uhr dauert die Verhandlung noch ununterbrochen fort. Man nimmt jedoch an, daß ſie kurz nach 5 Uhr zu Ende gehen und vertagt werden wird, da ein Beiſitzer nach München reiſen muß, um Schwenninger kommiſſariſch zu vernehmen. An eine Einigung in dem jetzigen Stadium iſt nicht zu denken. 1 Die Stimmung im Prozeß Harden. i * Berlin, 22. Dez. In ihren Erörterungen zum Prozeß Harden weiſen die Berliner Blätter, beſonders die „Voſſiſche Zeitung“, darauf hin, daß alles ein anderes Aus⸗ ſehen habe, als in den Tagen des erſten Prozeſſes. Die Stim⸗ mung ſei gedrückt. Graf Kuno Moltke könne, wenn er wolle, jeden Augenblick die ſchönſten Ehrenerklärungen in der Taſche haben. Auch Fürſt Eulenburg habe durch ſein Erſcheinen vor Gericht bewieſen, daß er ſich nicht fürchte und ein reines Ge⸗ wiſſen habe. Faſt ſcheine es, als gehe es Harden wie dem Bülowbeleidiger Brandt, der mit Entſetzen merken mußte, wie Zeuge auf Zeuge verſagte. Die„Deutſch. Nachrichten“ wollen erfahren haben, daß Harden erklärt habe, er habe ſein Material faſt ausſchließlich von Frau v. Elbe erhalten. Wenn es ſich herausſtelle, daß die Dame unglaubwürdig ſei, ſo fielen aller⸗ dings ſeine Behauptungen in ſich zuſammen. Wie ſchon be⸗ richtet, erlitt Harden am Schluß der geſtrigen Verhandlung einen Ohnmachtsanfall. Das„Berliner Togeblatt“ berichtet darüber: Maximilian Harden, der die ganze Sitzung über ununter⸗ brochen auf der Bank ausgeharrt hatte, erleidet, als er fich er⸗ heben will, einen Ohnmachtsanfall. Seine Verteidiger ſind um ihn bemüht, man ruft nach dem letzten im Nebenzimmer befind⸗ lichen mediziniſchen Sachverſtändigen, San.⸗Rat Dr. Zwingen⸗ berg. Unterdes hat ſich Graf Moltke ſeinem Prozeßgegner ge⸗ nähert und reicht dem Ohnmächtigen ſein Riechfläſchchen. Ehe der Arzt in den Saal tritt, hatte ſich Harden, der ſehr bleich und abgeſpannt ausſah, bereits erholt und verließ langſam den Sqgal. Der„Voſſ. Ztg.“ wird beſtätigt, daß Fürſt Philipp Eulenburg gegen Maximilian Harden und Juſtizroat Bern⸗ ſtein wegen der ihm im ſchöffengerichtlichen Prozeß zugefüg⸗ ten Beleidigungen Strafantrag geſtellt, und die Staats⸗ anwaltſchaft die Verfolgung übernommen hat. Die Kriſis im Flottenverein. Bamberg, 23. Dez. Der Kreisverband für Ober⸗ franken des deutſchen Flottenvereins, der ſeinen Sitz in Bamberg hat, hat nach eingehender Beſprechung geſtern fol⸗ genden Beſchluß gefaßt: „Der Kreisverband Oberfranken billigt vollauf die Stellungnahme des bayeriſchen Landesverbandes, der in dem Rundſchreiben des Präſidiums vom 18. ds. Mts. eine Fortſetzung der durch die Wahl des Generals Keim zum geſchäftsführenden Vorſitzenden bedingten programmatiſchen Vorſtöße ſieht, gibt aber andererſeits der Hoffnung Aus⸗ druck, daß der deutſche Flottenverein in ſeinem Beſtande er⸗ halten bleibt. Zugleich richtet er an ſeine Mitglieder die dringende Bitte, bis zur Klärung der Lage von Austritts⸗ erklärungen Umſtand zu nehmen.“ Der Schah von Perſien und die Verfaſſung * London, 23. Dez. Wie einem hieſigen Blatte aus Teheran gemeldet worden iſt, gab der Schah geſtern eine feier⸗ liche Erklärung auf den Koran ab und überſandte dieſe dem Parlament als Zeichen der Erneuerung des Treugelöbniſſes auf die Verfaſſung. din Zeugin verſchiedene ede ee Die Pforte und die Mächte. * Konſtantinopel, 23. Dez. Nachdem in der letzten bei dem deutſchen Botſchafter Marſchall v. Bieberſtein abge⸗ haltenen Botſchafterkonferenz beſchloſſen worden iſt, auf die letzte Note der Pforte, nach welcher ämtliche Reformorgane in türkiſche Dienſte übernommen und von der türkiſchen Regierung bezahlt werden ſollten, zu antworten, daß die Mächte auf der in der Botſchafternote vom 12. Dezember verlangten ſtebenjährigen Mandatsverlängerung unter Aufrechterhaltung des ſtatus quo beſtehen müſſen, verlangen die Botſchafter dementſprechend ſofor⸗ tige Weiſung an den Generalinſpektor. Ueber die Juſtizreform wurde nicht beſchloſſen. * Konſtantinopel, 28. Dez. Die von dex Konferenz der Botſchafter vorgeſtern vereinbarte Note über die Ver⸗ längerung der Mandate der Reformorgane wurde geſtern der Pforte überreicht. Die Kriſis in Perſien. * Teheran, 23. Dez. Im Parlamente wurde durch den Präſidenten verkündigt, daß mit dem Schah folgendes verein⸗ bart worden iſt. Der Schah willigt in die Verbannung Saad ed Daulehs und der ränkeſpinnenden Prieſter und in die Beſtrafung der Perſonen, welche die Unruhen hervorgerufen haben. Ferner erklärt er ſeine Erlaubnis zur Rückkehr Alah ed Daulehs und ſei⸗ nes Bruder, Für das Parlameatsgebäude wird eine Leibwache von 200 Infanteriſten geſtellt und alle Truppen, auch die Koſa⸗ kenbrigade, die bisher eine unabhängige Truppe bildete, werden dem Kriegsminiſter unterſtellt. Den ruſſiſchen Offizieren wird lediglich die Inſtruktion der Koſakenbrigade überlafſen, während ihnen die Kommandogewalt geuommen wird. Die Läden werde heute wieder geßffnet.* Volkswirtschaft. a. Mannheimer Produktenbörſe. Der Beſuch an der heutigen Börſe war infolge der bevorſtehenden ertage etwas kleiner und auch die Umſätze hielten ſich in engen Grenzen. Die Käufer ver⸗ halten ſich in Anbetracht der ungeklärten Lage des Weltmarktes ſowohl, als auch infolge der bei uns herrſchenden milden Witterung, nach wie vor, ſehr reſerviert. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt haben eine nennenswerte Ver⸗ änderung nicht erfahren. Die offigielle Tendenz lautet: Weizen preishaltend, Roggen, Gerſte, Hafer und Mais unverändert. Vom Auslande werden angeboten, per Tonne, gegen Kaſſa cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo Februar⸗März M. 174, do. ungariſche Ausſaat per Jan. Februar M. 173.50, do. Rofario Santa Fs per Januar Mk. 176.50. Ulka 9 Pud 15⸗20 Dezember M. 175, do. 9 Pud 35 De⸗ zember M. 177, do. 10 Pud Dezember M. 179, Kanſas 2 ſchwim⸗ mend M. 168. Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. Dezember M. 182, do. 78.79 Kg. Dezember M. 180 Roggen 9 Pud 1015 Dezemher M. 170, do. 9 Pud 20⸗25 Dezember M. 172 Bulgar.⸗Rumänier 7172 Kg. ſchwimmend M. 166.50; Gerſte ruſſ. 58.59 Kg. ſchwimmend M. 180, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 131: Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M.—.—, do. 47⸗48 Kg. prompt M.—.—, Donau nach Muſter ſchwimmend von Mk, —.—, Laplata 46⸗47 Kg. Februar⸗März M. 118: Mais La⸗ plata gelb rye terms Dezember M. 118, amerikaniſcher Mixed Dezember⸗Februar M. 118, Donau⸗Mais ſchwimmend M. 17 und Odeſſa⸗Mais per November⸗Dezember M. 117. Ganterſche Brauereigeſellſchaft.⸗G., Freiburg i. B. Die Geſellſchaft weiſt für 1906⸗07 einen Bruttogewinn von Mark 214 195 li. V. M. 217784) aus, wozu M. 46 385(M. 33 916 Vortrag treten. Bei M. 97064(M. 97317 Abſchreibungen be⸗ trägt der Reingewinn M. 163 517(M. 154 385). Ueber die Ge⸗ winnverteilung ergibt ſich nichts aus der offiziellen Bilanzver⸗ öffentlichung im Reichsanzeiger. Der Baheriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank in Müuchen wurde die Genehmigung erteilt, M. 14 Mill. Aproz. Hypotheken⸗ obligationen auszugeben. Der Groß-Lichterfelder Bauverein teilt mit, daß für 1907 eine Dividende nicht zur Verteilung kommt. Für 1905 wurden 7,5 Prozent ausgeſchüttet. Die„Meteor“⸗Akt.⸗Geſ. Geſeker Kalk⸗ und Portlandzement⸗ Werke in Geſeke i. Weſtf. dürfte für 1906 auf die Stammaktien 6 Prozent(i. V. 0) und auf die Prioritätsaktien 8 Prozeut, ſowie 5 Prozent Nachzahlung pro 1905⸗06 in Vorſchlag bringen. In 1905⸗05 wurden 5 Prozent auf die Prioritätsaktien für 1904⸗05 nachbezahlt. Die Vereinigte Elbeſchiffahrt⸗A.⸗G. ſchätzt die diesjährige Dividende auf 8 Prozent(i. V. 10 Prozent). Im Oktober und 1 5 hatte die Geſellſchaft ziemlich bedeutende Minder⸗Ein⸗ nahmen. „Die Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Hamburg m. b. H. ſchließt mit einem Berluſt von M. 94 023 ab, wodurch das Verluſtſaldo ſich auf M. 295 485 erhöht. Das Stammkapital beträgt Mark 435 000, Hypotheken ſind für M. 209 757 vorhanden, die Buch⸗ ſchulden belaufen ſich auf M. 184 105. Das ſchlechte Reſultat wird zurückgeführt auf den ungünſtigen Waſſerſtand und hohe Kohlen⸗ und Arbeiterpreiſe. Mit den an der Fahrt nach dem Rhein beteiligten Geſellſchaften iſt eine Verſtändigung abgeſchloſſen, die die Frachtſätze nicht unerheblich erhöht. Zahlungseinſtellungen. Im Konkurs der Firma Meiſter u. Senffert in Helmbrechts wurden bisher über 400 000 Mark Paſſiven ermittelt. Die Oberfränkiſche Bank in Hof iſt mit 180 000 M. beteiligt.— Im Konkurs über das Vermögen des verſtorbenen Berliner Kaufmanns Louis Blüth ſtellt der Konkursverwalter im erſten Termin den Geſchäftsforderungen ohne Vorrecht von etwa 1066 000 M. eine Dividende zur Zeit nicht in Ausſicht.— Im Konkurs des Hannoverſchen Hy⸗ pothekenvereins findet der Schlußtermin Mitte Januar ſtatt. Nachdem bereits zwei Abſchlagsverteilungen von 20 und 10 Prozent durchgeführt worden ſind, wird ſich die Schluß⸗ dividende auf etwas über 7 Prozent ſtellen. Die Deutſche Wechſelſtempelſteuer erbrachte im Monat Noy. 1423 267 M.(mehr 117050.). In den abgelaufenen acht Mo⸗ naten des Rechnungsjahres 1907⸗08 wurden vereinnahmt Mark 11 570 247(mehr 1 229 991.). Die Börſenſteuer brachte im Monat November aus dem Wertpapierſtempel 1080 460 M.(gegen den Vormonat weniger 147985., gegen das Vorjahr 1 953 282 M. weniger). Aus der Umſatzſteuer wurde im Monat November eine Einnahme bon 700 07 M. erzielt(gegen den Vormonat weniger 139 985 Mark, gegen November 1906 weniger 426 523.). Seit Beginn des Rechnungsjahres wurden vereinnahmt aus der Wertpapier⸗ ſteuer 17474537 M.(weniger 4384118.) und aus der Umſatz⸗ ſteuer 6 433 481 M. lweniger 4 895 322.). Preisermäßigung für Bleifabrikate. Die deutſche Verkaufs⸗ ſtelle für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate ſetzte lt.„K..“ 5 für Bleifabrikate um 2,50 M. pro 100 Kg. herab. Deutſch⸗Amerikaniſche Petroleumgeſellſchaft. Die Geſellſchaft kündigte alle Kontrakte mit den Warenmaklern, die bisher den Verkehr mit den Abnehmern vermittelten. Das Vorgehen doku⸗ mentiert das Beſtreben nach Ausſchaltung jedes Zwiſchenhandels. Roheiſenerzeugung. Nach den Ermittelungen des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller betrug die Roheiſen⸗Er⸗ zeugung in Deutſchland und Luxemburg im November 1907 ins⸗ geſamt 1112225 T.(gegen 1138 676 T. im Oktober 1907 und 1061 572 Tonnen im November 1906).— Die Erzeugung ver⸗ teilte ſich auf die einzelnen Sorten wie folgt: Gießereiroheiſen 189 942 T.(November 1906 171 008.), Beſſemerroheiſen 86 747 Tonnen(40 655.), Thomasroheiſen 716 333 T.(696 672.), Stahl⸗ und Spiegeleiſen 98 741 T.(85 138.), Puddelroheiſen 70 462 T. 68 099.). Die Geſamterzeugung in 1907 betrug bis⸗ her 11939 385 Tonnen gegen 11 408 429 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Vom 24. ds. Mts. an werden die abgeſtempelten Stammaktien der Lothringer Eiſenbahnwerke mit Zinsberechnung vom 1. Juli 1907 ab notiert. Der Divi⸗ dendenſchein Nr. 5 hat an den Stücken zu verbleiben. Dividendenſchätzungen. Die Allgem. Deutſche Kre⸗ dit⸗Anſtalt Leipzig ſchätzt für dieſes Jahr die Dividende auf 9 Prozent(wie i..).— Die„Badenia“ landwirtſchaft⸗ liche Maſchinenfabrik vorm. W. Plag Söhne in Wein⸗ heim erwartet eine Dividende von 12 Prozent, wie in der Höhe des Vorjahres. Mülheim(Ruhr), 23. Dez. Außer der Lederfirma Frdr. Bungert iſt nach der„Rh.⸗Weſtf. Ztg.“ auch die Lederfabrik bon Emil Bungert in Mülheim(Ruhr) in Zahlungsſchwierig⸗ keiten geraten. Beide Inſolvenzen ſtehen im Zuſammenhang mit der Inſolvenz der Firma W. Wimmer in Barmen. Seipzig, 23. Dez. Die Firma F. R. Erich u. Sohn, Faßrit für Badecinrichtungen und Wellblechbauten bei Leipzig, ſah jich nach der Voſf. Ztg.“ genötigt, mit ihren Gläubigern zu ber⸗ 7 handeln. Die Paſſtoa ſollen unbedeutend ſein. 2——P — Mannheim, 28. Dezember. Die Generalperſammlung der it⸗Anſt! Würzburg beginnt zunächſt 1 ben W ug e walts Meißner. Anweſend ſind etwa 200 Aktionäre, welche 5618 Stimmen vertreten. Zugegen ſind ferner mehrere Land⸗ tagsabgeordnete, Dr. Heim, von Haller, Köhl, ferner Staatskom⸗ miſſar Regierungsrat Bogendörfer. Es entſpinnt ſich zuerſt eine längere Debatte über den Vorſitz in der Verſammlung. Rechts⸗ anwalt Meißner beantragt, aus der Zahl der anweſenden Mit⸗ glieder zu wählen. Da ſämtliche Aufſichtsratsmitglieder die Uebernahme des Vorſitzes zurückweiſen, weil im Verlauf der Sitzung heftige Angriffe gegen die Verwaltung zu erwarten ſind ſo erklärt ſchließlich Rechtsanwalt Meißner, der alte Vorſitz ſolle den Vorſitz führen bis zu dem Punkte der Tagesordnung: Wahl des neuen Aufſichtsrates. Juſtizrat Freudenthal I. in Würzburg übernimmt darnach den Vorſitz. Rechtsanwalt Mei ß⸗ ner begründet den Punkt 1 der Tagesordnung, wonach die Auf⸗ hebung ſämtl. Beſchlüſſe in der Generalverſammlung v. 20. Jebr. 1902 gefordert wird. Die Verwaltung will nicht gegen die Rich⸗ tigkeit der vom Oberlandesgericht Bamberg aufgeſtellten Grund⸗ ſätze in diesbezüglichem Prozeſſe ankämpfen und auf die Intereſ⸗ ſen der Pfandbriefinhaber beſonders Rückſicht nehmen.— Bank⸗ direktor Ulmer hat eine Wiederwahl in den Aufſichtsrat abge⸗ lehnt wegen der neuen Beziehung ſeines Inſtituts zur Bayeri⸗ riſchen Bodenkreditanſtalt. Rechtsanwalt Jakobi ⸗ München beantragt, dem Antrag der Verwaltung nicht ſtattzugeben, weil er keinen Sinn hätte, wenn nicht eine Bilanz vom 31. Dez. auf⸗ geſtellt würde, in welcher mindeſtens 2 Millionen am Hypotheken⸗ einlagekonto abgeſchrieben werden. Jakobi verlieſt eine lange Exklärung, welche ſcharfe Vorwürfe gegen die Geſchäftsführung der Verwaltung und die Reviſions⸗Kommiſſion der Regierung enthält. * Berlin, 23. Dez. Die Einlöſung der am 2. Januar 1908 fälligen Zinskoupons der ungar iſchen in Gold verzinslichen Staatsrentenanleihe erfolgt in Berlin bei der Dis⸗ konto⸗Gefellſchaft und S. Bleichröder zum Kurſe von 20.51 für ein Pfund Sterling. * Mailand, 23. Dez. Hier fallierte wieder einmal eine kleinere Autsmobilfabrik, die von geſchäftsunkundigen Leuten mit unzureichendem Kapital gegründet worden iſt, namens „Salva“. Die Verbinblichkeiten betragen 343 500 Lire, die Aktiva 99 000 Lire. * Konſtantinopel, 23. Dez. Eine Frade des Sultans genehmigte nach der„Frkf. Ztg.“ die in der letzten Generalberſamm⸗ lung beſchloſſene Erhöhung des Aktienkapitals der anatoliſchen Eiſenbahn von 67½ auf 135 Millionen Francs. * Konſtantiespel, 23. Dez. Die„N. Fr. Pr.“ meldet die Zahlungseinſtellung der Wäſchefirma Chuyillar freres mit Paſſiva in Höhe von 1 Mill. Fr. und der Manufaktur⸗ warenfirma Naſip Cargcfa mit Paſſiva von einer halben bis ½ Mill. Fr. 8 r*** Kursblatt der Maunbeimer Produktenbörſe vom 23. Dezember. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg 5 bahnfrei hier. Ruff. Futtergerſte 16.—— Fafer, bad. 18.50—19.— Jafer, nordd. 19.——19.50 Hafer ruſſiſcher 20.—— 20.50 „amerik. weißer— Maisamer.Mired.— „Donau 16˙25——.— „La Plata 18.28—— Kohlreps, d. neuer 36—— 7 Wieeeee M eneee 25—127 22.75—28.— Weizen pfälziſcher „Rheingauer norddeutſcher ruſſ. Azima Ulka Theodoſia Taganrog Saxonska vumäniſcher am. Winter Manitoba f Walla Walla Kanſas Auſtralier La Plata Kernen Roggen, pfälzer neu „ ruſſiſcher „ rumäniſcher norddeutſcher „ amerit. Herſte, hierl. „ Pfölzer Gerſte, ungariſche Nr. 25.——25.50 24.75—25.— 25.75—26— 24.75—25.— 25.——25.50 24.50—.— ——— 20—123 135—— 140—145 35.—k— 38.— 47.——— Rübsl in Faß 80.——.— Backrüböl 84.——— Spiritus, Ia. verſt. 100 9% 141.50 70er unverſt. 71.50 —— 24.75—.— —— 25.25—25.50 90.75——.— 21.752——— —.———— 5 „ Jer roh 70erimverſt. 85/92% 9ber„ 85/2% 5 2 23 20.50—21.— 20.50—21.25 5 e 38.75 52•75 Roggenmeb! Nr.), 31.50 Weizen preishaltend. Roggen, anveränderk. Mannheimer Eſſektenboͤrſe vom 23. Dezember.(Offizieller Bericht.) Akkien. Geld 85 2 3 31.75 31.— 30.25 10 29.50. Gerſte, Hafer und Brief r. Werger, Worms 938.— Vormſ. Br. v. Oertge 80.— f. Preßh.⸗u.Sptfabr. 160.— Transport Banken. Brief Badiſche Bank Gewrbk. Speyers0% E Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp. u. Cdb. Landau Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank 137 B..⸗G. Rhſch. Seetr. annh. Dampfſchl. 64.— 111.50——]„ Lagerhaus—.— Francona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv. 578.——. Bad. Affecurranz—10 Continental. Verſich. 420.— 415.— Mannh. Verſicherung 445.— 135— Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 480.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 650.——.— Juduſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie — dor —.— 187— — 182.5 .⸗A. f. chem. Indi Bad. Anil.⸗u. Sodaſbr. Chem. Fab. Goldenbg. Verein 955 fahen Verein D. riken 197.——— Din ler'ſche Mſchfbr. Weſt. A. W. Stamm—.— 202.- Em allliribr. Ki 3 „„Vorzug 105.50—.— Emaillw.Maikammen—.— 81.50 Brauereien. Ettlinger Spinnerei 106.—— Bad. Brauerei 106.——.— üttenh. Spinnere-i 90.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— arlsr. Maſchinenbau—.— 210.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 261.— Nähmfbr. Haid u. Neu 262 5⁰0 Eichbaum⸗Brauerei—.— 127 Koſth. Cell.u. Papierf. 239 75 Elefbr. Rühl, Worms— 96— h. Gum. u. Asb. 143.50—.— Ganters Br. Freibg. 106.——-— Kleinlein Heidelberg—.— 185.—.— 9 eſſerſchmitt 01.——.120— 5 Brauerei—.— 142.— —.— 138.— ——.— 2 —.— Pfalzbr. Gei Brauerei Sinner Br. Schrödl, Heidlbg. 201.50—.— Schwartz, Speyer 121.— 120.— Nitter, Schwetz. erein Freib. Ziegelw.—.— 154.— „7) Würzmühle Neuſtadt 134.——.— Zellſtoffabr. Waldhof 345.— 343 25 ——ů——2 Buderus 345 B. We 2 22 168.95 168.9 Amſterdam kurz 0 81.25 81.325 Belgiezi Italſen 8 London 5 2 lang Staatspapiere. 21 23. 99.55 92 40 82.55 82.6 93.15 63.15 82.40 82.30 100.29 100.20 94.90 94 75 92.50 92.50 101 55 91.85 81.80 100.30 ———— 31½ Oſch. Reichsanl 8 +* 810, pr. ionſ. St. Anl 8 2. 4bad. St.⸗A.„ 31% bad. St.⸗Obl. fl 356 MN. 3˙%*„ 00, 4 bayer..⸗B.⸗A. 3 do., u. Allg.⸗A. 4 Heſſen 8 Heſſen Sachſen 3½% Mh. Stadt⸗A.05 B. Ausländiſche. 4Ag..Gold⸗A. 1887 31½ Chineſen 1898 oEgypter uniftzirte Mexikaner äuß. 101.45 91.80 —ĩ— 99.95 80.75 88.10 93.55 96.45 61.50 Bab. Zuckerfabrit 120.— 120.— Südd. Immob. 91.— 97.— Eichbaum Maunb. 128.— 128.— Mh. Akt.⸗Brauere! 187.— 137.— Parkakt. Zweitrr. 99.90 99.9“ Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. 142.— 142.— Cementf. Karlſtadt—— 127.— Bad. Anilinfabrik 540— 542.— Ch.febr. Griesheim—.— Höͤchſter Farbwerk 458.— 458.50 Vereinchem. frabrik 315.——.— Shem. Werke Albert 432.— 427.50 Drabtinduſtrie 123. Aecumul.⸗F. Hagen 191.— 151— Aec. Böſe, Berlin 71.50 71.5 Allg. Elk⸗Geſellſch. 196.— 196.50 Südd. Kabelwerke 124.— 124.— vahmeyer 115.— 115 7 Elktr. Geſ. Schuckert 100.— 100.90 Allg..⸗G. Slemens 164.50 165.50 —.—— —.— GBochumen 193.80 198 80 114.50 114.5 Concordiag—— Deutſch, Luxembg. 148.70 141.80 Friedrichsh. Bergb. 137.— 139.50 Gelſenkirchner 198 75 194.— Ludwh.⸗Beybacher 220.75 220.75 Pfälz. Marbahn 135.50 135 50 do. Nordbahn 130.40 180 4 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 113.20 113.2 Nordd. Lloyd ee e 98.— 98. 98.50 99.20 91.50 90.— 97.— 98.— 98— 98.5% 99.20 91.5ʃ 90.— 97.— 40fFrk. Hyv.⸗Bfdb. Jeſe.K. V. Pfobr.05 4%„„ 1910 10% Pf. Hyp B. Pfdb. 44/0 55 8 2 32 eſ% Pr. Bod.⸗Er. 4% Etr. Bd. Pfd. vdo 4ů9—8*. 9⁰ unk. 00 „Pfdbr..0l unk. 10 7 Pfdbr..03 unk. 12 „Pfdbr.v. 86 89 it. 94 97.10 97.1 1 0 97.10 9710 40% 405 310 4% 8 3 7. v. 9/06 91.— 4% Pr. Pfdb. unt. 09 97.— 4%„„„12 97.50 97.5 4%„„„ 14 87.50 97.30 ne Bank⸗ und Ver Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Eſſekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdbener Bank Frankf. Oyv.⸗Bant Frkf, Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Frankfurt a. vahn 144.—, Lomb 88.90, Sotiberdbahn—.—, —.— Gelſentirchen 194.—, 87.72 97.70 90.— 90.— 90.2ʃ 90.— 99.— 99.— 90.50 99.50 91.— 97.— 120.— 120.— 158.25 158.— 10550 106— 225.60 125.80 227 20 226.70 131.50 132.— 101.50 101.50 170 40 170 20 137 90 137.70 158 80 198.— 188 20 158.50 114.— 114.20 Northern—.—. Lendenz: feſt. „Wagbäuſel 122.50 81.85 81.338 20.485 20.497 Hamburger Packet 115.10 114.80 105.80 103.60 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 143.90 144.— Pfandbriefe, Prioritäts-Obligationen. 136.— 136.— Nachbörſe. Kreditaktien 198.30, Staatsbahn 14⁴. o, Disconto⸗Commandit 170.0. 79 Pfälz Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 120 Proz. zur Notierung. Zellſtofffabrik Waldhof⸗Aktien ſtellten ſich 842.25 G. Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank Diskont 7½ Prozent. chſel. 21. 235 81.75 81.40 81.066 8105 84.816 84.80 16.28 16 26 6¼8 axis kurz chweiz. Plätze„ Lien Napoleonsd'or Privat⸗Diskont K. Deutſche. 21, 2 97.25 97.20 97.— 96.80 —.— 103.40 98.10 98.40 98.10—.— 97.— 97.10 62.70 62.— 93.15 79 20 93.— 88.50 94.10 92.95 92.70 vamaulipaß Zulgaren (% Griechen 1890 5 ktalien. Rente 11½ Oeſt. Silberr. 4iſe„ Papierr. Oeſterr. Goldr. 6 Portg. Serie dto. III 4½ ueueRuſſen 1905 4 Ruſſen von 1880 (ſpan. ausl. Rente 4Türken v. 1903 1Türken unif. Ungar. Goldrente „ Kronenrente Verzinsl. Lofe, Oeſt. Loſe v. 1869 150.80 150.20 Türkiſche Loſe 141.20 141.60 62.50 93.30 79.90 98.— 88.60 98.70 92.75 92.60 e Aktien induſtriener Unternebmuagen. Ver. Kunftſeide 224.— 220.— dederw. St. Ingbert 61— 61. Spicharz 120 50 121.— Walzmüble Ludw. 162.— 162.— Labhrradw. Kleuer 252.80 259.50 Maſchinenf. Hilbert 81.— 79.50 Maſch. Arm. Klein 113.— 113.— Maſchinenf. Baden. 191.— 192.— Dürrkopp——.— Maſchinf. Gritzuer 218.— 218.— Bfälz. Näbmaſch. 121.— 120.50 Röbrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co.—.—.— Sctnellprf. Frkthl, 183.20 188.20 Oelfabrik⸗Aktien 126.— 126.50 Schubfab. Herz Frkf. 121.50 121.50 Seikinduſtrie Wolff 133.— 133.— Vampertsmühl 71.50 71.50 Kammg. Kaiſersl. 180.— 180.— Zellſtoff Waldhof 340.-— 843.— „ Bergwerks⸗Aktien. Harpener Hibernia Weſterr. Alkali⸗A. 20 6 50 Oberſchl. Eiſenakt. 98.75 Ber. Königs⸗Laura 216.50 Roßleben —— 99.35 216.50 Aktien deutſcher urd ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſterr. Süd⸗Lomb. 28.30 28.20 e—.— Hotthardbahn Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn 131.50 Baltim. Ohio 82.90 —.— * 1e Pr. Pfdb. unk. 18 97.50 40% 5 75 7 98 25 93.80 2 5 3½ Pr.Mfdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 255 Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. ⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 40% Pr. Nföbrf.⸗B. Hyv.⸗Pfd. unk. 1917 40% fh. H. B. Pfb. 02 5 1907 1912 1917 aſte 1904 N 8 1914 31½ ſth..⸗B..O 10% W. B. C. B. 10 10%, Pf. B. Pr.⸗Obl 1½% Pf..Pr.⸗O. ½1 It ſttl. a. C. B. Mannh. Verf.⸗G.⸗A. 430.— 430.— ſicherungs⸗Aktien. e Oeſterr.⸗Ung. Bank 127.60 127.50 Oeſt. Länderbank 102.50 102.30 „Nredit⸗Anſtalt 198.10 198.30 Pfälziſche Bank 102.— 100.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 189— 189.50 97.8 97.30 97.75 98.75 90.— 90.— 90.50 91.90 96 9 99 10 92.10 68.60 * 2 12 * e — 2* Deutſche Reichsbk. 154.— 154.30 MAbein. Rreditbank 136.80 136.80 Rbein. Hyp. B. M. 189.— 190.— Schaaffz. Bankver. 134.20 134.50 Südd. Bank Mhm. 110.29 111.— Zank Dttomane 137.— 136.— ., 23. Dezember. Kreditaktien 198 30, Staats, arden 28.25 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente Diseconts⸗Fommandit 170 80 Darmſtädter 125 60 Handelsgeſellſchaf; 153.50, Dresdener Bant 188.10. Deutſche Bant 2286.75, Bochumer 194.30 Laura 105.60 195.30 206 25 Badiſche Waggonfabrik Raſtatt Preuß.(ypothenb. 107.50 107.25 Wiener Bankver, 129 50 129.50 Lombarbeu HBerſifer Effeltendörſe. Berlin, 28. Dezember.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.85 218.80 f gombarden 4% Ruſſ. Anl. 1902 80 30 80.— Kanada Paeeifte 81% Reichsanl..40 92.40 Samburg. Packel 30% Neichsanleihe 82.30 Nordd. Llopd 4% Bad. St.⸗Anl.—.—] Pynamit Truſt 31½% B. St. Obl. 1900 Licht⸗ u. Kraftaul. 3½% Bayern Rochumer 15 40% Heſſen Konſolidation 17 5 Dortmunder 30% Sachſen Wel. rchner 4% Pfbr. Nh. W. B. 96.70 98 40 99 50% Ghineſen 100.— 99.40 Sibernig 40% Italtener 108 60— Hörder Bergwerke 4½ Japaner(neu) 88.25 88.40 Fauraßütte 1860er Loſe 149.90 150— Ahönir 4% Bagdad⸗Anl. 83.40 88.40 Pibeck⸗Montan ſcreditektten 198.10 198 10 Rurm Revier Berk.⸗Märk. Banl 152.50 158.— Anflin Treptow 393.20 Berl. Handels⸗Geſ. 158.20 153.20 Braunk.⸗Brik. 167.50 Darmſtädter Bank 125.30 125.40] D. Steinzeugwerle 287.50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 131.60 133.— Düſſeldorfer Wag. 308.— Deutſche Bank(alt) 226.50 226.20 Elberf. Farben(alt) 672— 1 7* 1*—.——.—Peſtereg. Alkallw. 206.— Disc.⸗Kommandik 170.— 169.80 Follkämmerei⸗Akt. 1 Dresdner Bank 137.60 137.70 Chemiſche Charlot. 190.50 190— Nhein. Kreditbank 136.50 128.50 TLonwaren Wiesloc 100.— 99 70 Schaaffh. Bankv. 134.90 J84.60 Zelſtoff Waldhof zübeck⸗Büchener——.— Celluloſe Koſtheim Staatsbahn 144.— 148.70] Rüttgerswerken 8 Privat⸗Discont 7 Pariſer Borſe. Paris, 28. Dezember. Aufangskurſe. 3% Rente 95 45 95 87 Cürk. Looſe taliener 103 80 108.70] Banque Ottomane Spanier 93— 938 20 ſtio Tinto Türten unif. 93.22 93.45 Londoner Effektenbörſe. 817 810 1007% 101½). 95— 957/ 831/% 983 102˙ 103— —— 91 90 80.50 83.20 1675 3% Reichsanleihe 5% Chineſen 4½9% Chineſen 35/%% Conſols 2% Italiener 4% Griechen 48 48ʃ1½ 3 4. Portugieſen 64½ 63˙% Spanter 9 D Türken 92% 4% Argentinier 84— 3% Mexikaner 31% 4% Japaner 84— Tend.: ſtill. Ottomanbant 17˙ Mio Tinte 665% Braſtlianer 79 /½ Tond.: ſtill. ee 75 Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Ar. 56 und 163 23. Dezember 1907. 0 bdren Griebahn Tend.: beh. Debeers Chartered goldſields Randmines Caſtrand Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: 1 5 13 44c Jur Mnblenbemneb deuſrt Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen Aiaele d Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim Brauerei⸗Geſellſchaft vorm Karcher, Emmendingen Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Chemiſche Fabrik Heubruch Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim, 81 U * 7 +7 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens Filterfabrik Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und Lroncegießerei, Maunnheim Frankenthaler Keſſelſchmiede Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg aindes Eismaſchinen Linoleumfabrik, Mapimiliansau Lothringer Baugeſellſchaft, Metz Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner Neckarſulmer Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt Nheinau, Terrain⸗Geſ ellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim Nheinmühlenwerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Rombacher Portland⸗Cementwerke Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim Süddeutſche Fabel, annheim, Genußſcheine Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsruhe Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannhem Waldhof, Bahngeſellſchaft 5 Immobiliengeſellſchaft Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe Zuckerfabrik Frankenthal 5 Verantwortlich: 5 für Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Alfreb Beelſchen; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönſelde für Volkswiriſchaft u. den übrigen rebaktionellen Teil: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchd G. m. b..: Direktor: Eruſt Mälle BEl MAMZER SLVOERIM OEL-HAARN ststs das BESTEEI 80 IAHRE bewihr FLASOHEN à.— und.— Mk. d. d. el Fabrik: Cangl. HECE— MAn 6. Seite. Mannßem den 28. Dez mber. Hls Weifinachts-Geschenk empfehlen wir Populdr geſchriebene volkstümlich gehaltene Erzählungen mit über 30 interefianten Künitlerlich dusgeführten Hbbildungen. Jedem Illannheimer zum Hnkauf gufs wärmste zu empiehlen. Zu beziehen durch die Erpedition des„Mannneimer Beneral-Auzeiger“ sowWie durch alle Buchhandlungen. Broschürf III..80 Auffordernng. Wer an den Nachlaß des verſtorbenen Kaufmann Kaul Zimmermaun, Juhaber 125 1 N N der Firma Gebr. Zimmer⸗ 9 + 5 8 8 18 4—— mann hier, 1 6, 4 noch Fer onert ee eine Forderung hat, wild hier⸗ Eleeir Befpiek mit aufgefordert ſolche bei mir ſofort einzureichen. 56040 Mannheim, 20. Dez. 1907. Theodor Michel, Ortsrichter, K 3, 17. Vergebung von Eiſenkanſtruktionen. Die Lieferung und die Auf⸗ ſtellung des Eiſenwerks für VethebungponSfeſbaugtbeiten Nr. 16298 I. Die Auszührung von Straßenſinkkaſten nebſt den Anſchlußleltungen auf der Ge⸗ markung Maunheim im Baujahr 0 ſoll öffentlich vergeben wer en. Die Zeichunngen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tieſbau amt, Litra IL 2, 9 zur Einſich! auf und köunen Angebolsver⸗ zeichniſſe und Maſſenverzeichniſſe von dort bezogen werden. 51998 Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauant bis zum Montag, 30. Dezember 1907, vormittags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ . elngelauſenen Angebote in egenwart der etwa er Wagel, wünscht sich so Mancher, wenn ihm die Mittel zur Verfügung ständen, sich solche zu kaufen. Den Zeitverhältnissen entsprechend hat es sich das in ganz Baden und der Pfalz einzig in seiner Art dastehende Möbel- und Aus⸗ stattungs-Geschäft R. 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Einfangen herren⸗ loſer Hunde betr. Eingefangen und im Tier⸗ aſyl untergebracht 4 herren⸗ loſe Hunde. 11852 Raſſe: Schnauzer, Farbe: hellrot, Geſchlecht: männlich. Raſſe: Pinſcher, Farbe: grau, Geſchlecht: männlich. Raſſe: Pudel, Farbe: ſchwarz, Ge⸗ ſchlecht männlich. Raſſe: Dogge, Farbe: gelb u. weiß. Geſchlecht: männlich. Mannheim, 20. Dez. 1907. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekanutmachung. Einfangen herren⸗ loſer Hunde betr. Eingefangen und im Tier⸗ aſyl hier untergebracht, zwei herrenloſe Hunde. Race: Wolf, Farbe: grau, Ge⸗ ſchlecht: männlich. Race: Engl. Dogge, Farbe: weiß, auf dem Rücken braun gefleckt. Ge⸗ ſchlecht: männlich. 11851 Mannheim, 18. Dez. 1907. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekanntmachung. F Einfangen herren⸗ loſer Hunde betr. Eingefangen und bei Wil⸗ helm Nauen, E 4, 3 hier un⸗ tergebracht, ein herrenloſer Hund. Race: Foxrterrier, Farbe: weiß und ſchwarz ge⸗ Heckt. Geſchlecht: Rüde. Mannheim, 18. Dez. 1907. Großh. Bezirksamt: Solizeibirektion. Sekauntmachung. Fund betr. Wefunben und auf dem Funbburean— Zimmer 11 — der Poltzeibirektion zur Aufbewahrung ahgegeben wurbe: 11850 Bares Gelbd, 8 Portemon⸗ muunaies mit Inhalt, Da⸗ Meuuhr, Armband, Halskette, gold. Ring, Pfanbſchein, Broſche mit Photographie, Zwicker, Brille, Damen⸗ zegenſchirm, einige friſch ge⸗ waſchene Kragen, 1 Glase⸗ Haudſchuh, Geld⸗Schleuder⸗ autumat, Meſſiughaken, Bter⸗ ktrppfblech. Falls ſich ein Empfangs⸗ Berechtigter nicht rechtzeitig meldet, geht das Eigentum au der gefundenen Sache bin⸗ nen Jahresfriſt auf den Fin⸗ der oder die Gemeinde über. Mannheim, 20. Dez. 1907. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Schlußtermin. Nr. 8876. Im Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Wirts Joſef Klein hier iſt zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwen⸗ dungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bei der Ver⸗ teilung zu berückſichtigenden Forderungen und zur Be⸗ ſchlußfaſſung der Gläubiger über die Gewährung einer Vergüttung an die Mitglieder des Gläubigerausſchuſſes der Schlußtermin beſtimmt auf: Donnerstag, 16. Jau. 1908, vormittags 9 Uhr, vor dem Amtsgerichte hier⸗ ſelbſt, 2. Stock, Zimmer 111. Mannheim, 17. Dez. 1907. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Stalf. Bekanntmachnng. Die im Jahre 1908 in den Gemeinden des Natariats⸗ diſtrikts Heidelberg IV abzu⸗ haltenden 76 287 Grundbuchtage werden wie folgt, feſtgeſetzt: 2) Doſſenheim, jeden Don⸗ nerstag, 8½ Uhr vorm. b) Schriesheim, jeden Sams⸗ tag, 8½ Uhr vorm. c) Ziegelhauſen, jeden Mitt⸗ woch, 8½ Uhr vorm. Die Grundbuchtage ſind, ſoweit die Zeit reicht, zu⸗ gleich Amtstage des Nota⸗ riats. Heidelberg, 19. Dez. 1907. Gr. Notariat Heidelberg IV: Willibald. Aufforderung. Wer an den Nachlaß des verſtorbenen Wagners Con⸗ rad Stigler 7, 23 hier noch eine Forderung hat, wird hiermit aufgefordert ſolche ſofort bei mir einzureichen. Hannheim, 20. Dez. 1907. Theodor Michel, 11849 241 Bekanntmachung. Die Handhabung der öffentlichen Ruhe und Ordnung der Neujahrsnacht betr. Nr. 146168 I1. Das Schießen in der Neujahrsnacht iſt in den letzten Jahren insbeſondere durch die teilweiſe Ver⸗ wendung ſcharfgeladener Gewehre und Revolver zu einem allgemeinen Aergernis erregenden, die Sicherheit an den Straßen gefährdenden Unfug ausgeartet. 11845 Wir bringen deshalb die§s 367 Ziffer 8 und§ 368 Ziffer 7.⸗St.⸗G.⸗B. mit dem Anfügen zur öffentlichen Keuntnis, daß Zuwiderhandelnde, abgeſehen von der poli⸗ zeilichen und eventuellen ſtrafgerichtlichen Beſtrafung unter Umſtänden auch für die ganze Neufjahrsnacht ihre Feſt⸗ nahme zu gewärtigen haben, ſowie daß beim Gebrauch ſcharfgeladener Waffen Haftſtrafen nicht unter 14 Tagen er⸗ klaunt werden. J3678 lautet: Wer ohne polizeiliche Erlaubnis an bewohnten oder von Menſchen beſuchten Orten Selbſtgeſchoſſe, Schlageiſen oder Fußangeln legt, oder an ſolchen Orten mit Feuer⸗ gewehr oder anderem Schießwerkzenge ſchießt oder Feuer⸗ werkskörper abbreunt. Wer in gefährlicher Nähe von Gebäuden vder fener⸗ fangenden Sachen mit Feuergewehr ſchießt oder Feuer⸗ werke abbrennt, wird mit Geld bis zu 150 M. oder mit Haft reſp. mit Geld bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 20. Dezember 1907. Großh. Bezirksamt.— Polizeidirektion. Dr. Korn. Bekanntmachung. Die Wohnungsunterſuchung im IX. Bezirk der Stadt Mannheim⸗Neckarau und Fabrikſtation betr. Nr. 47396 V. Mit den Vorerhebungen zur allgemeinen Wohnungsunterſuchung im IX. Bezirk der Stadt Mann⸗ heim⸗Neckaran und Fabrikſtation durch den Wohnungs⸗ kontrolleur in Begleitung eines Bedienſteten der Staats⸗ polizeimannſchaft wird im Jaunar 1908 begonnen werden. Die Unterſuchungen werden vorgenommen in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags. 11 815 Die Hausbeſitzer und Wohnungsinhaber haben den mit den Vorerhebungen Beauftragten den Eintritt in das Haus und die Beſichtigung der zum Aufenthalt von Men⸗ ſchen dienenden Räume und der dazu gehörigen Neben⸗ räume zu geſtatten.(§8 163, 164, Landesbauordnung.) Mannheim, den 19. Dezember 1907. Großh. Bezirksamt. Abteilung V: Levimger. „Bekanntmachung. Die Abhaltung von Wochenmärkten betr. Nr. 49821 T. Der Weihnachtsfeiertage wegen witg in der kommenden Woche wie folgt Wochenmarkt abgehalten werden: a. Hauptmarkt: b. Neumarkt und kleine Planken endchuiſenſchuler Dienstag und Samstag. Mannheim, den 16. Dezember 1907. Bürgermeiſteramt: Ritter. Vergebung non Jielbanarbeilen. No. 165161. Die Ausführung von: 1. ca. 90,00 Ifdm. Steinzeugrohrſiele von 0,35 m Lichtweite, 2, ca. 194,00 lfdm. 1 von 0,30 m 5 3. cg. 110,00 lfdm. von 0,25 m 1 einſchließlich der Spezialbauten und Straßenſinkkaſten in der Frieſenheimer⸗ und Diffeneſtraße auf dem linken Induſtrie⸗ hafenufer ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem Tief⸗ bauamt, Litera L 2, 9 zur Einſicht auf und können Ange bots⸗ formulare und Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Ver⸗ vielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, den 6. Jannar 1906, Vormittags J1 Uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen An⸗ 1 in Gegenwart der etwa erſchtenenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verdingungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr angenommen. 31043 Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, den 17. Dezember 1907. Städt. Tiefbauamt Eiſenlohr. Vergebung van Sielbaumaterialien. Nr. 16510 1. Die Lieferung nachſtehender Sielbaumate⸗ rialien ſoll öffentlich vergeben weren: 31044 1. 650 mi Steinzeugröhren von 0,15 u. 0,20 m Lichtweiten. 2. 100 St. Uebergangsröhr. 0,15/%,20 m⸗ 55 3. 310 St. Bogenröhren„ 0,15 u. 0,20 m 55 4. 250 St. Verſchlußſteller„ 0,15 u. 0,20 m Durchmeſſ. Die Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, L 2, 9 zur Einſicht auf und können Angebotsformul re und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfälttgungskoſten von dort bezogen werden. 5 Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, den 6. Januar 1903, vormittags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen Ange⸗ bote in Gegenwart der etwa erſchienen Bieter ſtattfinden wiro, Nach Eröffnung der Verdingungsverhandlung eingehende Angebote werden nicht mehr anzenommen. Montag und Samstag Dienstag und Freitag Zuſchlagsfriſt; 6 Wochen. Mannheim den 17. Dezember 1907. ö Städtiſches Tiefbanamt. Eiſenlohr. Von heute ab und über die Feiertage Ausschank von garan⸗ tiert naturreinom Asti Spumante und wird selbiger auch in jedem Quantum über die Strasse ab- gegeben im 763250 Hotel-Restaurant Lehn, L. I5, l. Bekanntmachung. Von der im Kursbureau des Reichs⸗Poſtamts neu bear⸗ beiteten Poſt⸗ und Eiſenbahnkarte des Deutſchen Reichs ſind jetzt die Blätter II und XVII erſchienen. Es umfaßt: das Blatt II Schleswig⸗Holſtein, den ſüdlichen Teil von Dänemark, den nordöſtlichen Teil von Hannover und den nordweſtlichen Teil von Mecklenburg, ferner die Gebiete der freien Städte Hamburg und Lübeck, das Blatt XVII den ſüdlichen Teil von Württem⸗ berg und Bayern, ſowie den nördlichen Teil von Tirol, Außer dieſen ſind bisher die Kartenblätter I. III, IV. V. VIII, IX, X, XIII, XIV, XV, XVIII und XIX erſchienen. Die Blätter können im Wege des Buchhandels zum Preiſe von 2 M. für das unausgemalte Exemplar und 2 M. 25 Pf. für das Exemplar mit farbiger Angabe der Grenzen von dem Verlage, dem Berliner Lithographiſchen Inſtitut Julius Moſer(Berlin W 35, Potsdamerſtraße 110), bezogen werden Berlin, den 13. Dezember 1907. Der Staatsſekretär des Reichs⸗Poſtamts. Im Auftrage: Gieſeke. 76175 Bekanntmachung. Die Straßenpolizeiordnung für die Stadt Mannheim betr. Nr. 145 881 II. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß mit Zuſtimmung des Stadtrats und mit Voll⸗ ziehbarkeitserklärung Großh. Herrn Landeskommifſärs vom 18. I. Mits. Nr. 8985 die Straßenpolizeiordnung für die Stadt Mannheim vom 1. Auguſt l. Is. wie folgt abgeändert und ergänzt worden iſt: 1185 § 33 erhält als Abſatz 2 den Zuſatz: „Verboten iſt ferner das ungerechtfertigte Herum⸗ ſtehen auf der Straße vor den Geſchäftsräumen der Zentralanſtalt für Arbeitsnachweis(M 4 a) bezw. auf der durch die frühere Dragonerkaſerne führenden Straße.“ § 60 erhält folgende neue Faſſung: „Beim Einbiegen in eine andere Straße iſt nach rechts in kurzer Wendung, nach links in weitem Bogen zu fahren. Durch das Umwenden der Fuhrwerke dürfen andere in der Fahrt nicht gehemmt werden.“ In 8 67 Abſ. 2 werden hinter„Lindenhofunterführung“ die Worte„der Stefanienpromenade“ eingeſchoben. Das Ber⸗ bot des Befahrens mit Kraftfahrzeugen erſtreckt ſich hiernach auch auf die Stefanienpromenade. Mannheim, den 20. Dez. 1907. Großh. Bezirksamt.— Polizeidirektiou. Dre Pergebung von Sielbauarbeiten. Nr. 16 571 J. Die Ausführung von: 1. cg. 10 m Back⸗ ſteinſtel von 0,60 K1,10 m Lichtweite, 2. ca. 114 m Steinzeug⸗ rohrſiel von 0,4040,60 m Lichtweite, 3. ca. 130 m Steinzeug⸗ rohrſiel von 0,35 m Lichtweite einſchließlich der Spezial⸗ bauten und Straßenſinkkaſten in der Speyererſtraße bei der Schillerſchule am Neckarauer Uebergang ſoll öffentlich ver⸗ geben werden. 31047 Die Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Litra L. 2, 9 zur Einſicht auf und können An⸗ der Vervielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, den 6. Jannar 1908, vormittags 11 Uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtatt⸗ finden wird.. Nach Eröffnung der Verdingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. 7 Mannheim, den 18. Dezember 1907. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Vergebung von Dung. Der ſich in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1908 im Städt. Schlacht⸗ und Viehof ergebende Dünger im Ge⸗ ſamtgewicht von 35—400e%0 Zentner ſoll im Submiſſtons⸗ wege vergeben werden. Dem Zuſchlage liegen folgende Bedingungen zu Grunde: 1. Der Dünger muß nach Aufforderung der Direktion jeder⸗ zeit abgenommen werden, doch wird den Wünſchen des Abnehmers tunlichſt Rechnung getragen. 2. Der Zuſchlag erfolgt nur an eine Perſon. 3. Der Preis verſteht ſich Eiſenbahnwagen ab Viehof und iſt für 50 kg. zu ſtellen. 4. Der Berechnung wird das auf unſerer Wage ermittelte Ge⸗ wicht zu Grunde gelegt. Wagſchein wird jeder Sendung Zahlung hat ſofort nach Rechuungſtellung zu erfolgen. 5. Erfüllungsort iſt Mannheim. 6. Die Stellung einer Kaution wird vorbehalten. Schrift⸗ liche Angebote ſind verſchloſſen und mit der Auffſchrift „Düngervergebung“ verſehen bis ſpäteſtens Moutag, den 13. Januar 1908, vorm. 10 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzureichen. Die Eröffnung erfolgt unter Anweſenheit der etwa er⸗ ſchienenen Bieter. Mannbeim, den 19. Dezember 1907. Die Direktion des Städt. Schlacht⸗ u. Viehhofes: Fuchs. 31046 724—— eee elephon-Anlagen 9 jeden Umfangs für 9 Postnebenstellen und— 9 brosses Lager aller Schwachstrom-Apparate Ingenieurbesuche und Voranschläge kostenlos. 728 Deutschs Telephonwerke G. m. b. H. Berlin Ein Apparat für Post- u. Hausgespräche Techalsches Dursad Manaheim E J. mit automatischem Linienwähler und eeeeeeeeee eeee 53 vom 14. Dezember 1907 gebotsformulare und Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung Gülerrechtoregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Band VIII wurde heute ein⸗ getragen: 11831/86 1. Seite 333: Gärtner, Michael genannt Charles, Schuſter von Ladenburg, z. Zt. in New⸗Nork, und Katha⸗ rina geb. Finkbeiner in La⸗ denburg. Durch Vertrag vom 22. November 1907 iſt Gü⸗ tertrennung vereinbart. 2. Seite 331: Eberſtein, Karl, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Eva Margarethe genannt Marie geb. Reiß. Durch Vertrag vom 28. No⸗ vember 1907 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 3. Seite 835: Levi, Sa⸗ muel, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Bertha geb. Wert⸗ heimer. Durch Vertrag vom 11. Dezember 1907 iſt Er⸗ rungenſchaftsgemeinſchaft ver⸗ einbart. 4. Seite 336: Sommer, Karl, Spengler in Mann⸗ heim, und Katharina geb. Nuß. Durch Vertrag vom 13. Dezember 1907 ift Güter⸗ trennung vereinbart. 5. Seite 387: Krantz, Ernſt, Wirt in Mannheim⸗ Neckarau, und Margaretha geb. Keck. Durch Vertrag iſt Gütertrennung vereinbart. 6. Seite 898: Tſchirner, Bruno, Schloſſer in Mann⸗ heim, und Magdalena geb. Vogel. Durch Vertrag vom 16. Dezember 1907 iſt Güter⸗ trennung vereinbart. Mannheim, 21. Dez. 1907. Gr. Amtsgericht I. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B Band II.⸗3 36, Firma Beißbarth& Hoff⸗ mann Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Otto Bayer in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt und be⸗ rechtigt, in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem anderen Proku⸗ riſten der Geſellſchaft dieſe zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Eduard Hokfutann. Kaufmann in Mannheim, iſt zum weiteren Mitgliede des Vorſtandes beſtellt. 15817 Mannheim, 19. Dez. 1907. Gr. Amtsgericht J. Vereing⸗Regiſter. Zum Vereinsregiſter Band III.⸗Z. 28 wurde heute (ingetragen der Verein „Ortsgruppe Mann⸗ heim des Bundes Deutſcher Architek⸗ ten“ Mannheim. 11818 Mannheim, 19. Dez. 1907. Großh. Amtsgericht I. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Band 1.⸗Z. 22, Firma 3elkſt d ffefie oöerde Waldhof“ in Manuheim, wurde heute eingetragen: Haus Brier in Tilſit und Günther Albrecht in Tilſit ſind zu weiteren Mitgliedern des Vorſtandes beſtellt. 11816 Mannheim, 21. Dez. 1907. Gr. Amtsgericht J. Bekanntmachung. Wir geben hiermit bekannt, daß die Ausgabe der Ar⸗ beiter⸗Badekarten am Diens⸗ tag, den 24. Dezember und am Dienstag, den 31. Dezem⸗ ber ds. Is., jeweils nur bis nachmittags 4 Uhr erfolgt. Mannheim, 21. Dez. 1907. Stäbt. Fuhrverwaltung: Krebs. 3105⁵0 + (Tafel-, Balken- u. Allen Betrisben wie Kolonialwaren Handlungen, Magazinen, Warenhäusern, Bäckereien, Metzgereien eto., empflehlt sich zur Neuanfertigung und Lie feſrung von;: Lopierpressen, Pressen für industrielle Zwecke, Wagen, eineiwren aeSabk- U. Magazins-Karren und vollständigen modernen Einrichtungen. Andr. König, Mannheim, Dalbergstrasse 6 Gegründet 1876.— Reparstur-Werkstätte.— Tel. 754. Ersatzteile zweckentsprechd., schnellu billig. FeinsteReferenz. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter wurde heute eingetragen: 1. Band Y.⸗Z. 159, Firma„J. Ziegler& Co.“ in Mannheim: Die Ge⸗ ſellſchaft iſt mit Wirkung vom 14. Dezember 1907 aufgelöſt, die Firma erloſchen. 2. Band V.⸗Z. 239, Firma Matthäus Epting: in Mannheim: Die Firma iſt exloſchen. 3. Band VI Firma„L. H. Kauff⸗ mann“ in Mannheim:; Richard Kauffmann in Mann⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt. 4. Band VI,.⸗Z. 207, Firma„Call m ann Reis“ in Mannheim: Karl C. Reis und Franz Reis, beide in Mannheim, ſind zu Einzelprokuriſten beſtellt. 9 5 5. Band VII.⸗Z. 51, Firma„Mannheimer Maſchinenfabrik Mohr& Federhaff“ in Mannheim: Julius Lan⸗ dauer in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 6. Band X,.⸗Z. 148, Firma,Johann Nickels“ in Maunheim: Die Firma iſt erloſchen. 11819%/80 7. Band XII,.⸗Z. 169, Firma„Kühnreich& Luſter“ in Mannheim: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, die Prokura des Gerſon Kühn⸗ reich und die des Simon Luſter ſowie die Firma iſt erloſchen. 8. Band XII,.⸗Z. 290 Firma„Filiale der Süddeutſchen Indu⸗ ſtrie zur För derung von Hausarbeit Heinrich Wolf Kon⸗ ſtanz“ in Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 9. Band XIII,.⸗Z. 78. Firma„CFarl Henrich“! in Mannheim, Schimperſtraße 10. Inhaber iſt: Carl Hen⸗ rich, Kaufmann in Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Fa⸗ brikation und Handel mit Brauer⸗Paraffin, Vertrieb von Filtermaſſe, i .Z. 158, 10. Band XIII,.3. 7 Firma„Guido de Io 1en3 o“ Maunheim, C 3, 12. Inhaber iſt: Guido de Lorenzo, Kaufmann in Maunheim. Geſchäftszweig; Handel mit Südfrüchten, Ge⸗ müſen, Wein und Likören. 11. Band XIII,.Z. 5 Firma„Leopold Majev & Co.“ in Mannheim, Ju⸗ duſtriehafen—Induſtrieſtraße Nr. 2. Offene Handelsgeſell. ſchaft. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: Leopo Maier, Kaufmaun in Mang⸗ heim, und Samuel Maier, Kaufmann in Heidelberg, Die Geſellſchaft hat am 15. Dezem; ber 1907 begonnen. Ge⸗ ſchäftszweig: Handel mit Lumpen und einſchlägigen Artikeln. 80 12. Band XIII,.⸗Z. 7 Firma„Heinrich Abel, Hutfabrik“ in Laden⸗ burg. Inhaber iſt: Heinrich Abel, Fabrikant in Laden⸗ burg. Geſchäftszweig: Hüte⸗ und Filzwaren⸗Geſchäft. Mannheim, 21. Dez. 1907, Gr. Amtsgericht I. 65 ochbuch Davidis.20 u..50 H. Löffler.70 Emma Rohr..50 Gegen Einzahl. des Betrages frko. F, Nemnich, Mannhelm,) 54577 76292 Adler in jeder Beziehung. Annähernd 40000 im Gebrauch Referenzen, Kataloge und Vor- führung auf Wunsch Kostenlos durch die Generalvertretung: NMüssiz im Preis.—Erstklassig Hans Sehmltt, 6 45 1 Telephon 1846. Schreibmaschine, AMer 2— Alsrichter K 3, 17. FFFFFFFCCCCTCTCTCTTCTCT0TCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTT Eigentümer: Katholiſches Bürgerhoſpital.= Verantwortlicher Redakteur: Ruckfrage-Einrichtung. Erste Referenzen über ausgeführte Anlagen. Franz Kircher.— Druck und 5 b. H. Haas ſche Buchbruckeret, G. m. b. 8. Seite. Gemeral-Ainzeioen. Abendpfart Mannßeim, den 23. Dezemder. ———* Fesl. Gosulonl Hrüssie elusmnl besleGuulillilen hillige&reise ¶ermanns d Groitzſſeim — Aeruurragend Schnes Meihnaehta-Ioachen In Verlage der Dr. H. Haas schen Buchdruckerei e. m. b. H. in Mannheim Ist arschienen: Mannheim I807.— Ein Bedenkbuch „ Mit Zahlreichen künstlerisch ausgeführten Illustrationen. 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