tiefſchwarz aus (Badiſche Volkszeitung.) 7o wpfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pig. monatlichz durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal., Einzel⸗Nummer 5 Pig⸗ Alnabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nayme v. Druckarbeiten 341 In ſerate: Ole Colonel⸗Zele.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedattlon Auswärtige Inſerate. 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſür das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. e 885 Nr. 601. 18 Freitag, 27. Dezember 1907.(Mittagblatt.) En eeeeeeee Neue deutſch⸗tſchechiſche Ausgleichs⸗ verhandlungen. Aus Wien wird uns geſchrieben: In einer der letzten Sitzungen des öſterreichiſchen Ab⸗ geordnetenhauſes hat der öſterreichiſche Miniſterpräſident ein großzügiges Programm entworfen, an deſſen Spitze er die Regelung der Nationalitätenfrage, in erſter Linie aber die Herbeiführung eines nationalen Ausgleichs zwiſchen Deut⸗ ſchen und Tſchechen in Böhmen ſtellte. Daß die öſterreichiſche Regierung unmittelbar nach der Erneuerung des wirtſchaft⸗ lichen Ausgleichs mit Ungarn an die Löſung des Nationali⸗ tätenproblems gehen will, iſt ſehr bezeichnend für die all⸗ gemeine Richtung der Politik des gegenwärtigen Kabinetts. Welche Kämpfe die diesmalige Erneuerung des Ausgleichs zwiſchen beiden Reichshälften gekoſtet hat, iſt bekannt. Die Hauptſchwierigkeit beſtand aber in der durch den Nationali⸗ tätenſtreit hervorgerufenen verhältnismäßigen Schwäche und ſchweren Beweglichkeit der öſterreichiſchen Volksvertretung. In ihr hatte die öſterreichiſche Regierung alles andere eher als eine verläßliche Waffe gegenüber Ungarn und daraus erklärt ſich das Beſtreben der öſterreichiſchen Regierung dieſen Defekt zu beheben. So wenig man in Oeſterreich ſonſt auf lange Termine hinaus rechnet, ſo hat man in dem Beſtreben des gegenwärtigen Miniſterpräſidenten das Nationalitätenproblem zu löſen doch bereits eine vorbereitende Maßregel für die Ord⸗ Rnung der öſterreichiſch⸗ungariſchen Beziehungen im Jahre 1917 zu erkennen und darum verdienen dieſe Bemühungen des Barons Beck die vollſte Unterſtützung gerade von Seiten jener öſterreichiſchen Parteien, die ſeit Jahren die madjariſche Präponderanz bekämpfen. Das gilt insbeſondere von den Deutſchen. Man kann es daher nur mit Befriedigung be⸗ grüßen, daß ſie in den letzten Tagen an die Regierung mit dem Erſuchen herangetreten ſind Vorſchläge über die Regelung der Nationalitätenfrage zu machen. Der Gedanke, der offen⸗ bar die Deutſchen wie die Regierung leitet, iſt der: daß nur durch eine nationale Verſtändigung die Arbeitsfähigkeit des Abgeordnetenhauſes dauernd ſichergeſtellt und damit die Be⸗ dingung für die wirtſchaftliche Erſtarkung der diesſeitigen Reichshälfte geſchaffen werden können, deren ſie für die Aus⸗ einanderſetzung mit Ungarn im Jahre 1917 unbedingt bedarf. Ob das Werk gelingen wird, iſt allerdings eine andere Frage. Zur Zeit trennt Deutſche und Tſchechen in Böhmen noch eine tiefe Kluft. Während die Tſchechen die unbedingte Zweiſprachigkeit aller ſtaatlichen Verwaltungsbehörden und Gerichte in Böhmen verlangen, ohne dafür die deutſche Ver⸗ mittlungsſprache in dem Verkehre mit den Zentralbehörder anerkennen zu wollen, erklären die Deutſchen, daß bei den Gerichten und ſtaatlichen Verwaltungsbehörden in Böhmer nur deutſch amtiert werden, bei den tſchechiſchen Gerichten aber die kſchechiſche Amtsſprache nur im„äußeren“ Verkehre zu⸗ gelaſſen werden dürfe. Ferner verlangen die Tſchechen die volle Freizügigkeit der Richter und Beamten, welcher Natig nalität immer, in ganz Böhmen, während die Deutſchen fü die deutſchen Verwaltungsgebiete nur deutſche Beamte un Richter zulaſſen wollen. Wie es ſcheint cht nun die Regie⸗ rung einen Mittelweg einzuſchlagen, indem ſie proponieren wird, daß den Tſchechen in den tſchechiſchen Verwaltungs⸗ gebieten die innere tſchechiſche Amtsſprache zugeſtanden, für die deutſchen Verwaltungsbezirke aber ein deutſcher Beamten⸗ ſtatus errichtet werde. Die Vorausſetzung für eine ſolche Regelung der Dinge wäre aber naturgemäß die Anerkennung der deutſchen Vermittlungsſprache mit den Zentralbehörden, da ſonſt die Einführung der internen tſchechiſchen Amtsſprache in Tſchechiſch⸗Böhmen geradezu lähmend auf die Zentral⸗ verwaltung wirken müßte. politische Uebersicht. Mannheim, 27. Dezember 1907. Der Reichskanzler und die Heimarbeit. Am Tage vor dem heiligen Abend ging der Saupt⸗ vorſitzenden des Gewerkvereins der Heimarbeiterinnen Deutſch⸗ lands folgende Antwort vom Reichskanzler zu: „Von den mir mit dem gefälligen Schreiben vom 10. d. M. überſandten Nummern der„Heimarbeiterin“, insbeſondere von den Artikeln über den zweiten deutſchen Arbeiterkongreß, habe ich mit lehhaftem Intereſſe Kenntnis genommen. Seien Sie verſichert, daß ich auf die Beſeitigung der Mißſtände in der Heimarbeit mit Ent⸗ ſchiedenheit hinwirken werde. Mit der dem Reichstag in dieſen Tagen zugehenden Gewerbeordnungsnovelle, welche auch Vorſchriften für die Hausarbeit enthält, wird eine wichtige Grundlage für eine Ver⸗ beſſerung der Verhältniſſe auf jenem Gebiete geſchaffen. Die baldige Erledigung dieſer Novelle werde ich mir ernſtlich angelegen ſein laſſen. In vorzüglichſter Hochachtung von Bülow.“ Zur umgeſtalteten E teignungsvorlage ſchreibt man der„Oſtd. Korreſp.“: Die Ankaufspolitik der Anſiedelungs⸗Kommiſſion in den letzten fünf Jahren hat, wie bekannt, ſchwer darunter gelitten, daß deutſche Beſitzer, lediglich von Gewinnſpekulation geleitet, verſuchten ihre hierzu erſt er⸗ worbenen Güter nach kurzer Zeit an die Anſiedelungs⸗Kom⸗ miſſion zu verkaufen und ſich dabei nicht ſcheuten durch Schein⸗ verträge mit polniſchen Banken oder Privatperſonen, ins⸗ beſondere mit dem bekannten Martin Biedermann, einen un⸗ moraliſchen Druck auf die Anſiedelungs⸗Kommiſſion auszu⸗ üben. Die überaus notwendige Beſſerung dieſer wirtſchaftlich ungeſunden und das Deutſchtum ſchädigenden Erſcheinungen war von der durch die Regierung eingebrachten Enteignungs⸗ vorlage zu erwarten. Aber die Kommiſſion des Abgeordneten⸗ hauſes hat das Enteignungsrecht auf beſtimmte Landſtriche ein⸗ geſchränkt. Sollte die Vorlage wirklich in dieſer unzureichen⸗ den Form Geſetz werden, ſo würde die erhoffte Geſundung unſeres Gütermarktes zweifellos ausbleiben. In den an die Enteignungskreiſe grenzenden Kreiſen würde vielmehr das bis⸗ her mit ſo großem Erfolg geübte unmoraliſche Verfahren in zoch üppigerer Form ſich breit machen. Wir können dann veiter zuſehen, wie dieſe Kategorie deutſcher Beſitzer ſich auch n Zukunft die Taſchen auf Koſten der Steuerzahler füllt, um zeren Geld es ſich in letzter Linie handelt. Die bisherigen Berhältniſſe ſind doch den konſervativen wie den freiſinnigen 8N Abgeordneten aus den Anſtedelungsprovinzen bekannt. Sollte ſie nicht die Pflicht empfinden auf eine Beſſerung hinzuwirken Und wiſſen ſie ein anderes Mittel ſie zu erreichen, als da dieſen Spetulanlen übelſter Sorte die Gefahr der Enteignun jeden Augenblick vor Augen ſteht? Wie aber ſollen wir in de Provinz vorwärts kommen, wenn auf der einen Seite zwar polniſcher Grundbeſitz durch Enteignung dem Deutſchtum ge wonnen wird, in nächſter Nachbarſchaft dafür aber umſo meh deutſcher Boden an die Polen verloren geht? Denn die enk eigneten Polen werden mit dem ſchweren Gelde, welches ſie i Enteignungsverfahren durch die Feſtſetzung der Preiſe ſeiten der Anſizdelungs⸗Kommiſſion erhalten, nach Möglichkeit deut Konkurrent der Anſtedelungs⸗Kommiſſton auftreten. ſolche Zuſtände zu verhindern, darf das Enteignungsrecht nich auf einzelne Landſtriche beſchränkt werden. Wir möchten e daher insbeſondere den Abgꝛordneten aus Poſen und Weſt preußen ans Herz legen, innerhalb ihrer Fraktionen über di dringende Notwendigkeit einer Geſundung unſeres Gütermarkte⸗ zu berichten, eine Geſundung, die uns nur die Ausdehnung de Enteignungsrechtes auf den ganzen Umfang der Anſiedelungs provinzen berſchaffen kann. Unterernährung auf dem Lande und ihre Jo geerſcheinungen. Die Zentralſtelle für Volkswohlfahrt und der Deutſt Verein für ländliche Wohlfahrts⸗ und Heimatpflege haben a die Staatsregierungen ſämtlicher Bundesſtaaten eine Eingab gerichtet, welche auf die bedrohliche Erſcheinung der Unterer nährung auf dem Lande hinweiſt und Maßnahmen dagegen fordert. Die Eingabꝛ ſtützt ſich auf das bis jetzt vorhandene wiſſenſchaftliche Material zu dieſer Frage, das allerdin nicht ſehr groß iſt, aber wahrſcheinlich wird dieſes Pro noch weiter durchforſcht werden, nachdem die Eingabe mit alle Deutlichkeit auf die daraus entſpringenden Gefahren hin gewieſen hat. Es handelt ſich um eine Art Verſchiebung de Lebensmittelverhältniſſe. Während früher die Ernäherung de Landbepölkerung für beſſer galt als die Ernährung der Stadt bevölkerung, weil den Landbewohnern das Schlachtvieh, Milch Getreide, Hülſenfrüchte uſw. billiger und beſſer zur Verfügun ſtehen als der ſtädtiſchen Bevölkerung, iſt allmählich ein 1 ſchwung darin eingetreten. Immer mehr Lebensmittel, un gerade die beſten Qualitäten, werden in die Städte verſchickt Für das bare Geld, das die Landbepölkerung dafür eintauſcht kauft ſie für ſich ſelbſt minderwertige Surrogate, und es ſteig namentlich der Verbrauch an Kartoffeln, Cichorie, Alkohol. Be ſonders kritiſch geſtaltet ſich die Lage beim Milchverbrauch Bereits der bekannte ſchweizeriſche Gewerbeinſpektor Dr Schuler wies 1884 in einer Unterſuchung über„die E nährungsverhältniſſe der arbeitenden Klaſſen der Schweiz darauf hin, daß die Milch ganz allgemein von den Bauern in die mit aller techniſchen Vollkommenheit des Großbetriebs eingerichteten Molkereien eingeliefert und als Schweizer Käf oder Schweizer Butter in die Städte und ins Ausland geführ werde. Für die einheimiſche Bevölkerung bleibe nur das mindet wertige Produkt, Magermilch und Magerkäſe, zurſch geßm Verſunkene Welken. Ein Roman von der Inſel Sylt. Von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.] (Foriſezung.) „Die Fiſche ſind n ganz kalt,“ mahnte Mutter Lettjens. Da 5 11 Tiſch, an dem Pier Letheng ſtolz wie ein König ſtand. Er hatte die alte Kappe von ſeinem Silberhaar genommen und ſprach nun, während der Sturm die Hütte umbrauſte, andächtig das Tiſchgebet, das er mit den Wor⸗ ten ſchloß:„Laß ſie ſicher heimkehren, guter Gokt, die arme Frau, die Dir immer eine treue Magd geweſen. Bewahre ſie vor Not und Tod, nimm, 9 Gütiger, ihr Geſchick in Deine treue Vaterhand.“ Und Tam Erichs, der ironiſche Zweifler, dar ſchnell ein leichffertiges Lächeln auf den Lippen gehabt, wenn Gefühls⸗ und Glaubensſachen erörtert worden, der neigte tief und andächtig ſein Haupt. In ſeiner Seele erwachte ein Gebet, das erſte ſeit ſeinen Kindertagen, denn das blonde GliXx an ſecer Seite hatte ihn weich und demutsvoll gemacht und er bangte ſich wie ſie um die Frau da draußen, die im Kampf mit Wind und Wellen zu ihrem Kinde eilte, dent einzigen Troſt, der ihr noch in all ihrer Herzensnot geblieben. Ueber Liſt raſten drohende Schatten und warnend hoben ſich die Dünen gegen das Meer, das in dumpfem Grollen hoch empor ſtieg und ſeinen Schaum weit über die Dünen hinweg in die blühende Heide warf, die heute nicht roſig ſchimmernd, ſondern den Talmulden dunkelte. Und die Sturmvögel zogen mit heiſorem Geſchrei darüber hin. n——————— 46) Ditlef Stöven war, als er ſich von Tam Erichs getrennt, langſam über die Dünen mit ihren milden Tälern hinweg ge⸗ wandert, wo das Meer ihm in wilder Luſt zu den Füßen brandete. Die Sonne barg ihr Antlitz hintar grauen Wolkenmaſſen und in der Luft war ein ſeltſames Rauſchen und Raunen. „Das gibt Sturm,“ frohlockte Ditlef Stöven. Sein kundiges Auge blitzte hellauf flackernd über die Flut. Sturm! Das war es, was er brauchte, wonach er lechzte. Nur nicht die ſtillen ſonnigen Tage, wo das Meer ſo träge im Sonnengolde flimmerte, wo die Wellen leiſe tanzten und es ſo todeseinſam und ſtill war auf dem Meer! Nein, Sturm, Kampf, Sieg! Das war, was er erſehnte! Die breite Bruſt Ditlef Stövens dehnte ſich trotzig im Wind. Er nahm den Südweſter vom Haupte und ließ ſich den Wind um die heiße Stirn wehen. Wie wohl das tat! Und doch hatte er nie geglaubt, daß er jemals wieder hier ſtehen würde. War denn die alte tote Welt auferſtanden? War es Wahrheit, daß er hier ſtand, hier, wo er damals bei der ſchreck⸗ lichen Heimkehr nach langer Wanderzeit Merrets Treubruch erfahren? Taucht nicht wieder das alte Weib wie damals ihm zur Seite auf, das ihn mit Warnungen, Sagen, Wünſchen und Hoff⸗ nungen von Kindheit an durchs Leben geleitet? Kam Maiken Taken, die alles wußte, nicht nah, um ihm zu prophezeihen, daß auch ſein einziger Freund, TDam Erichs, ihm verwren ginge, und noch dazu durch Inken Bootje, die ihm fremd ſein mußte für alle Zeit? Und hatte er den Freund nicht elbſt in dieſe Dünen⸗ wildnis geführt, damit er Inken Bootje finde? Und nun, das fühlte er, war ihm auch dieſer genommen und er— Ditlef Stöven— war ganz allein. Ein finſterer Zug grub ſich in das Antlitz des Kapitäns. Wie töricht von ihm, Tam Erichs zu helfen. Warum batte er ſich bezwingen laſſen von den Herzensworten des Freundes? Wer half ihm aus ſeiner Not?„Doch welches Trugbild ſeiner erregten Sinne ſchreckte ihn plötzlich aus ſeinen Gedanken auf? Es war, als krampfte eine ziſige Hand Ditlefs Herz zuſammen, als er zufällig den Blick nach Liſt zurück wandt und ihn über die welligen Dünenketten ſchweifen ließ. Stieg es da nicht herauf zu ihm, aus dem moorigen Grunde! War es nicht wie einſt, wenn er hier oben auf den Dünen wartend ſtand, als komme eine Frau im Sturmgebraus ſo ſicher und kühn, ſo feſt und breu ihm entgegen wie in alten Tagen? War das nicht Merret Bootje, die dort mit dem Winde kämpfte! Der ſchwarze Helgoländer beſchattete ihr Geſicht, ſo daß er es nicht erkennen konnte, ihre Geſtalt aber, die hätte er unter Tauſenden erkannt. So ſchreitet nur eine über die Dünen ans Meer. Sie war es, Merret Bootje. Ditlef Stöven duckte ſich unwillkürlich, als wollte er ſich ver⸗ bergen. Sie durfte ihn hier nicht ſtehen ſehen auf den Dünen ſie würde umkehren und das mußte verhindert werden. Eine wilde Luſt kam plötzlich über ihn, ihr zu begegnen, ſie durch ſeinen Anblick zu quälen, ihr Furcht einzuflößen. Furcht vor ihm, dem ſie treulos geworden, dem ſie das ganze Leben zerſtör Wieder kam der tiefe Groll über ſeine Inkonſequenz, die 11„ hieß, Tam Erichs beizuſtehen, über ihn. Er haßte die Bpotjes und er wollte ihnen nicht nützen. Merkwürdig, wie ſein He 23 hämmerte, als die rüſtig ausſchreitende Geſtalt Merrets mer näher kam. Sie ſchien irgend etwas zu ſuchen, denn ſie blickte in jede Dünenhöhle und ſpähte weit nach allen Richtungen aus. Da würde ſie ihn auch in ſeinem Verſteck en decken. Wie kam Merret überhaupt nach Siſt? Hatte Inken ſie zu ſich ge⸗ rufen und ſie ſuchte die Schweſter und fand ſtatt ihrer auch hier ihren Peiniger? Nein, das durfte nicht ſein! Am liebſten hätle er ſich plötzlich in den Sand gegraben. Er wußte nicht, wieñ 3 kam, aber er fürchtete ſich plötzlich vor den großen durchdringen den Augen Merrets. Aber er gab ſich einen Ruck und richtete ſich zu ſeiner vollen Höhe auf. Auge in Auge wolte er ſie er⸗ warten. Und wenn ſie noch im letzten Moment umkehrte und vor ihm flüchtete? Merret mußte ibem jetzt ganz nahe ſein. Wie aus der Erde gewachſen, ſtand er plötzlich vor der tief arſchreckten — 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim 27. Dezember liche Zuſtände beſtehen auch in manchen Gegenden Deutſchlands. Die ungenügende Milchnahrung macht ſich am unheilvollſten bei den Säuglingen und den heranwachſenden Kindern geltend. Auch die Stillfähigkeit der Mütter läßt nach, wenn ſie ſelbſt in der Kindheit oder als Frauen auf die ungenügende Er⸗ näherungsweiſe angewieſen ſind. Es werden Unterſuchungen zitiert, nach welchen der Milchmangel auf dem Lande die große Säuglingsſterblichkeit verſchuldet, und die Säuglingsſterblich⸗ keit wiederum ſteht häufig in faſt prozentualem Verhältnis zur Militäruntauglichkeit bei den Rekrutenaushebungen in der be⸗ treffenden Gegend. Schließlich wird in der Eingabe auch noch auf das Thema der hungernden Schulkinder eingegangen, da wie auch aus der Schrift von Helene Simon hervorgeht— gerade in ländlichen Bezirken, wo Eltern und Kinder ſehr bpeite Wege zu ihren Arbeitsſtätten reſp. zur Schule haben, die Kinder oft ohne warmes Frühſtück zur Schule kommen und den ganzen Tag über ohne Eſſen bleiben. In der Eingabe der genannten Vereine werden zum Schluß die Staatsregierungen erſucht,„durch Erhebungen in den Bundesſtaaten über den Wandel der Ernährung, der Mutterſchafts⸗ und Säuglings⸗ fürſorge, wie auch der Schulkindernot auf dem Lande im Hin⸗ pblick auf die Erhaltung unſerer Volks⸗ und Wehrkraft Klarheit zu ſchaffen, damit auf Grund weiterer und erſchöpfender Be⸗ lege die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden können.“ Ein deutſcher Schutzvereinstag in Wien. Um die Arbeit der verſchiedenen Schutzvereine der Deutſch⸗ öſterreicher zu vereinheitlichen, hat ſich die Hauptleitung des Wiener Deutſchen Schulvereins ſeit längerem mit der Frage der Einberufung eines Schutzvereinstages befaßt. Kürzlich heſchloß nun die Hauptleitung, für den 3. bis 6. Januar kom⸗ menden Jahres eine allgemeine Tagung aller deutſchvölkiſchen Schutzvereine Oeſterreichs nach Wien einzuberufen und die völ⸗ liſchen Schutzvereine des Deutſchen Reiches als Gäſte einzu⸗ laden. Es iſt gewiß zu hoffen, ſchreibt der„Getreue Eckart“, daß es dieſer Tagung gelingen wird, fernab von jeder Par⸗ ſbeipolitik alle ſchon erwachten und noch ſchlummernden Kräfte Anſeres Volkes auf dem Boden der Selbſthilfe zu ordnen und die Gliederung zur ſteten Mehrung unſerer Kraft zu nützen. Zum großen deutſchen Schutzvereinstag haben bereits alle ein⸗ geladenen Schutzvereine ihre Teilnahme zugeſagt. Aus Berlin haben der Allgemeine Deutſche Schulverein und der Alldeutſche Verband Vertreter angemeldet. Vertreten ſind auch die Volks⸗ käte für Böhmen und Unterſteiermark, die deutſche Zentral⸗ ſtelle für Waiſenpflege in Prag u. v. a. Auch völkiſche Er⸗ iehungs⸗ und Berufsvereine befaſſen ſich lebhaft mit der bevor⸗ ſtehenden Tagung. Der Verband der Jugendbünde in Böhmen (Sißz Neudeck) und der Verein deutſcher Handelsangeſtellter in Wien werden vertreten ſein. Rusland. Oeſterreich⸗Ungarn.(Die Beſtrebungen Ingarns.) Der Miniſter des Innern Graf Andraſſy äu⸗ erte ſich einem Vertreter des„Magyar Hirlap“ gegenüber, iber die Angriffe, die in den verſchiedenen Blättern des Aus⸗ gegen die ungariſchen Beſtrebungen gerichtet werden, hr folgendermaßen:„Im Auslande habe man vielfach Eindtuck, daß die nationalen Beſtrebungen Ungarns den Beſtand der Monarchie oder deren Großmachtſtellung gefähr⸗ den würden. Indeſſen werde durch die Geſchichte der Bewels krbracht, daß die Dynaſtie ſich mit dem größten Vertrauen auf Ungarn ſtützen könne, wenn ſeine Beſtrebungen befriedigt wür⸗ den. Selbſt der ſogenannte ungariſche Chauvinismus ſei keine Gefahr für die Monarchie, wie denn jetzt di: Unabhängigkeits⸗ Lartei unter Führung Franz Koſſuths den Anforderungen der Großmachtſtellung mit größter Bereitwilligkeit entgegenkomme. Bezüglich des Verhältniſſes der Magyaren zu den anderen Bolksſtämmen, ſagte Graf Andraſſy, daß dieſe vollkommen gleiche Rechte genöſſen, wie die Magyaren, nur könne man ſie Rgicht als Staat im Staate anerkennen, und ihren Partiku⸗ larismus nicht zum Geſetz erheben, denn ſonſt würde in Ungarn der Nationalitätenhader viel heftiger ausbrechen als in Oeſter⸗ eich. Dies zu verhüten müſſe das berechtigte Beſtreben Un⸗ garns bleiben. Frankreich.[Senat). Im Laufe der Beratungen des Budgets des Miniſteriums des Auswärtigen wiederholte der Miniſter des Auswärtigen, Pichon, in Erwiderung auf Aus⸗ führungen des Monarchiſten Deévillaine, daß Spanien und Frankreich in Marokko gemeinſam vorgehen; die franzöſiſche Regierung kümmere ſich nicht um gewiſſe Artikel ropas interveniert und ferner aus dem Grunde, um ſich nicht zu⸗ gunſten anderer perdrängen zu laſſen. Frankreich bereite in Wirklichkeit die Ausführung der Algeciras⸗Akte in allen ihren Be⸗ ſtimmungen vor. —[Der Antimilitariſt Guſtave Hervs) wurde wegen ſeiner die Armee beleidigenden Zeitungsartikel zu einem Jahr Gefängnis und 3000 Francs Geldſtrafe verurteilt, ſeine Mitarbeiter Almereyda und Merls wurden in contmaciam 1l 5 Jahren Gefängnis und 3000 Francs Geldſtrafe verur⸗ eilt. Niederlande.(Das Geſamtkabinett) hat ſeine Demiſſion gegeben. * Serbien.(Die Skupſchtina) nahm in erſter und zweiter Leſung die Handelsverträge mit Belgien und Schweden an. * China.(Eine Verfaſſung.) Die Regierung ver⸗ öffentlichte geſtern ein Edikt, in dem die Einführung einer Kon⸗ ſtitution angekündigt wird. Die Regierung bereite dieſelbe vor, könne jedoch den Tag der Einführung noch nicht angeben, dieſe müßte vielmehr ſchrittweiſe erfolgen. Aus Stadt und ana. * Maunheim, 27 Dezember 1907 * Enthebung von Neujahrsgratulationen. Wir machen hiermit nochmals darauf aufmerkſam, daß die Hauptliſte heute Abend geſchloſſen wird. Die Hauptliſte erſcheint noch vor Neujahr und zwar als beſondere Zeitungsbeilage in deutlichem und überſichtlichem Druck. Die Namen werden alphabetiſch geordnet und können leicht nachgeſehen werden. Die Veröffentlichung der Ent⸗ hebungsanzeige wird ihren Zweck nur dann voll erfüllen, wenn ſte vor Neujahr geſchieht; wer alſo noch keine Enthebungskarte beſitzt, der bewirke die Löſung noch im Laufe des heutigen Tages. Die Nachtragsliſte mit den Namen der Perſonen, die ſpäter löſen, kann erſt einige Tage nach Neufahr in den Zeitungen veröffentlicht werden. * Ein Geſetzentwurf, betr. Aenderung des§ 63 des Handels⸗ geſetzbuches iſt dem Reichstag zugegangen. Der Paragraph ſoll künftig folgende Faſſung erhalten:„Wird der Handlungsgehülfe durch unverſchuldetes Unglück an der Leiſtung der Dienſte verhin⸗ dert, ſo behält er ſeinen Anſpruch auf Gehalt und Unterhalt, je⸗ doch nicht über die Dauer von ſechs Wochen hinaus. Eine Ver⸗ einbarung, durch welche von dieſer Vorſchrift zum Nachteile des Handlungsgehülfen abgewichen wird, iſt nichtig. Der Handlungs⸗ gehülfe muß ſich den Betrag anrechnen laſſen, der ihm für die Zeit, für welche er den Anſpruch auf Gehalt und Unterhalt behält, aus einer auf Grund geſetzlicher Verpflichtung beſtehenden Kranken⸗ oder Unfallverſicherung zukommt.“ Der Verband Deutſcher Handlungsgehülfen zu Leipzig hat ſo⸗ fort nach Bekanntwerden des Entwurfes eine Ein gabe an den Reichstag gerichtet, worin er um Ablehnung der Regierungs⸗ vorlage bittet und für den Geſamtinhalt des jetzigen Paragr. 63 zwingende Kraft beanſprucht. Daß der Handelsangeſtellte im Krankheitsfall auf ſechs Wochen Gehalt und Unterhalt ohne Ab⸗ zug von Krankengeld und Unfallgeld beziehe, entſpreche der Aus⸗ mahmeſtellung, die er im Gegenſatz zu anderen Arbeitnehmern habe. Die von der Regierung geplante Geſetzesbeſtimmung, bei der Kranken⸗ und Unfallgeld künftig abgezogen werden dürfen, ſei aber auch deshalb ungerecht, weil der Handlungsgehülfe den Verſicherungsanſpruch durch Beitragszahlung erworben habe. Die geplante Vorſchrift würde aber auch unſozial ſein, das Gegen⸗ teil von Sozialpolitik, weil ſie gerade den ſchwächſten Teil der Handlungsgehülfen, die verſicherungspflichtigen, mit einem Ein kommen von nicht über 2000 M. zwingen, die Abzüge des Kran⸗ ken⸗ und Unfallgeldes„aus einer auf Grund geſetzlicher Ver⸗ pflichtung beſtehenden Kranken⸗ und Unfallverſicherung“ zu dul⸗ den, die Handlungsgehülfen aber mit dem Einkommen von über 2000 Mark nicht dieſer Verpflichtung unterwerfe. In ein⸗ gehenden Ausführungen widerlegt der Verband ſchließlich den Einwand, daß der gleichzeitige Bezug des Gehalts und des Kran⸗ kengeldes zu Simulation verleiten werde. Uebrigens hat der Verband ſich in einer Eingabe an den Reichstag ſchon am 29. Jan. 1897 gegen eine Beſtimmung gewendet, nach der der Prinzipal Hranken⸗ und Unfallgeld auf das Gehalt anrechnen darf. Auch der Kreisverein Munnheim⸗Ludwägshafen die⸗ ſes Verbands hat in einer Verſammlung vom 11. Dezember eine Eingabe im vorſtehenden Sinne beſchloſſen und an den Reichstag zur Abſendung gebracht. * Zu einer einfachen Feier hatte der Vorſtand der Wirte⸗ Innung auf Montag nachmittag in den Saal des Friedrichs⸗ parkes die Angeſtellten, die Z und mehr Jahre bei einem und dem⸗ ſelben Innungsmitgliede beſchäftigt waren, eingeladen, um ihnen hübſch ausgeführte Diplome zu überreichen. Diplome erhielten für drei⸗ und mehrjährige Beſchäftigung: Anaſtaſia Herold dei Herrn Karl Keicher, Hotel Alter Bahnhof; Alice Geiß, Hans Wolter, Wal⸗ ther John, Paul Schloſſer, Georg Hofmann, Kunigunde Kirſch bei Herrn Ferd. Naumburg, Hotel National; Anna Kirchner und Rich. Zenker bei Herrn Guſtav Link, Bahnhofwirtſchaft; Frau Marie Koffler, Eliſe Ehrmann, Leo Rupp, Karl Umrath bei Herrn Hch. Hummel, Hotel Weinberg; Alfred Schreiber und Adolf Preller bei Herrn J. Löb, Logen⸗Reſtaurant; Eva Ruf, Marie Munz und Johann Rötter bei Herrn Ch. Bäßler, Hotel Nechartal; Eliſabeth Molitor und Frd. Landherr bei Herrn Hch. Kohlmeier zum Roſen⸗ ſtock; Liſa Goedecke und Luiſe Harniſch bei Herrn Karl Genton, Hotel Deutſcher Hof; Aug. Harn bei Herrn W. Haas, Hotel Kyff⸗ häuſer; Anna Pfahl bei Herrn Wilh. Kettler, Privatier; Elif. Schneider und Thereſia Götz bei Herrn Aug. Gräſſer, Weinreſtau⸗ rant; Johann Wüſt, Frd. Meſſer, Oskar Rückbeil, Adolf Kuiper bei Herrn Fr. Berndhäuſel, Hotel Pfälzer Hof; Berta Gunzert bei Herrn Lud. Etzel, Cafstier; Eliſe Müller bei Herrn Theodor Oefner zum Friedrichspark; Franziska Salheiſer bei Herrn Fritz Bergmann, Café⸗Reſtaurant Frangais; Liſa Gabel bei Herrn Jean Schobert, Café zur Börſe; Johann Ebert bei Herrn Emil Uhl, Thomasbräu; Otto Gnann, Wilh. Krumrein bei Herrn Fritz Hohnberg, Hotel Leinweber; Thereſia Werner, Maria Arnold und Alice Seeber bei Herrn Peter Metz, Seckenheimerſtraße. * In der letzten Vorſtandsſitzung des Mannheimer Alter⸗ tumsvereins wurde über die zahlreichen und wertpollen Neu⸗ erwerbungen berichtet, die bis jetzt aus den Mitteln der Jubiläumsſpende gemacht worden ſind. Alle dieſe Ge⸗ genſtände ſollen in der nächſten Zeit in einem Saale der Schloß⸗ ſammlungen zu einer Sonderausſtellung vereinigt wer⸗ den.— Die von Großherzog Friedrich I. dem Verein als Ge⸗ ſchenk überwieſene Kopie eines großen Bildniſſes der Groß⸗ herzogin Stephanie iſt hier eingetroffen und wird im Stadtgeſchichtlichen Muſeum Aufſtellung finden. Das wertvpolle Geſchenk iſt ein neuer Beweis des huldvollen Intereſſes, das unſer Herrſcherhaus den Beſtrebungen des Altertumsvereins entgegenbringt.— Die photographiſchen Aufnahmen Alt⸗ Mannheimer Häuſer, insbeſondere ſolcher, deren Umbau oder Abbruch bevorſteht, ſoll im nächſten Jahre mit ſtädtiſcher Unterſtützung fortgeſetzt werden. Vom ehemals Cuntzmann ſchen Hauſe, C 4, 9b, das wegen ſeiner hervorragend ſchönen Innen⸗ ausſtattung als einer der wertvollſten Repräſentanten der Alt⸗ Mannheimer Baukunſt des 18. Jahrhunderts zu gelten hat, ſind mit freundlicher Zuſtimmung der jetzigen Eigentümerin, der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft, 12 photographiſche Innen⸗ Aufnahmen angefertigt worden, die demnächſt öffentlich ausge⸗ ſtellt werden ſollen.— Die ſachgemäße Herrichtung der im Stadr⸗ geſchichtlichen Muſeum befindlichen alten Möbel und Ko⸗ ſtünme aus dem Theater, die im Jubiläumsjahre nicht ſtattfin⸗ den konnte, wird für nächſtes Jahr ins Auge gefaßt und ein ent⸗ ſprechender Antrag beim Stadtrat geſtellt.— Die Hauptver⸗ jaommlung des Geſamtpereins der Deutſchen Ge⸗ ſchichts⸗ und Altertumsvereine hat mit einem Fehlbebrag abgeſchloſſen, der dem hieſigen Altertumsverein zur Laſt fällt. Die ziemlich hohe Summe erklärt ſich durch unvorhergeſehene Aufwendungen für den volkskundlichen Bankettabend, deſſen er⸗ heblichen Koſten durch einige dankenswerte freiwillige Zuſchüſſe etwas gemindert wurden. Der Voranſchlag der Einnahmen und Ausgaben der Stadt Ludwigshafen für 1908 iſt noch am Heiligen Abend zur angeneh⸗ men Feiertagsbeſchäftigung der Herren Stadtväter als Weih⸗ nachtsgeſchenk der Stadtverwaltung ausgegeben worden. In der Zuſammenſtellung ſind die ordentlichen Einnahmen und Aus⸗ gaben in Abgleichung mit 2518 019 Mk., der außerordentlichen mit 523818 Mk, eingeſtellt, während der Geſamtvoranſchlag Ein⸗ nahme und Ausgabe mit 3 041.837 Mk. budgetiert. Der Voran⸗ ſchlag 1906 hatte Einnahmen und Ausgaben in den Abgleichung mit 2751677 Mk. aufgeſtellt. Das definitive Rechnungs⸗Ergeb⸗ Mk., eine Ausgabe von 2 747249 Mk. und eine bare Mehrein⸗ nahme von 379 389 Mk. Die Einnahmerückſtände betragen 353883 Mk., ſodaß für 1906 eine Geſamt⸗Mehreinnahme von 414772 Mk. reſultiert. Die Gemeinde⸗Umlagen erfordern nach dem Voranſchlag im ordentlichen Bedarf einſchließlich der Deckung der Diſtriktslaſten 2001155 Mk., im außerordentlichen 339 644 Mk., zuſammen 2 340 800 Mk. Im Vorfahr wurden er⸗ hoben 1407 640 Mk., im Voranſchlag ſtanden 1 789 384 Mk. Ein⸗ ſchließlich des Diſtriktsaufwands wird ſynach die gleiche Um⸗ lage wie im Vorjahre erhoben, nämlich 220 Prozent. * Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen über⸗ reichte am Dienstag ſeinem aktiven Mitgliede, Herr Hauptlehrer K. Hennesthal, für 20jährige treue Mitarbeit den Sänger⸗ ring. * Ein böſer Abſchluß. Die im vergangenen Frühfahre mit ſo großem Gepräge eröffnete„Dreihundertjahrs⸗Aus⸗ ſtellung“ in Jamestown hat mit einer Schuldenlaſt von 2% Millipnen Dollars die Türen geſchloſſen. Jeder, der nur ligend etwas mit dem Unternehmen zu tun gehabt hat, hat ſein Geld verloren, vor allem Onkel Sam ſelbſt, der 1450 000 Doll. aus dem Regierungsſäckel hergab und außerdem noch manche ndere Unkoſten in Verbindung mit dem Unternehmen hatte. Es wvird dies wohl auf lange Zeit das letzte Mal ſein, daß der Kon⸗ greß eine Ausſtellung finanziert. Die leitende Idee der Aus⸗ ſtellungsverwaltung, eine große Militär⸗ und Marine⸗Schau zu beranſtalten, hat ſich als total verfehlt erwieſen. Die Frau, die mit faſt irren Augen in ſein Antlitz ſtarrte. Einen Augenblick ſahen ſich beide im tiefſtem Schweigen an. Der Sturm⸗ wind zauſte mit roher Gewalt an ihren Kleidern, ſie merkte es um. Jetzt hob Merret die Hände gegen ihn auf, als wollte einen böſen Geiſt abwehren. „Verfolgſt Du mich auch hier, Ditlef Stöven?“ kam es tonlos ihren Lippen.„Vollende Dein Werk, töte mich! Du nimmſt mir nichts, wenn Du mir das Leben nimmſt! Aber nicht dieſes langſame Hinmartern, dieſes tauſendfache Sterben!“ „Wir ſind hier nicht auf dem Theater, Frau Jürgens, das man Gott Lob hier auf der Inſel noch nicht,“ kam es ſpöt⸗ don ſeinen Lippen.„Erſpart Euch die Mühe, mir immer eine Lied zu ſingen, damit ich Eurer Bequemlichkeit diene. Stört Euch meine Gegenwart, weil Euch Euer Gewiſſen mahnt, müßt Ihr ſie eben ertragen. Fühlt Ihr Euch frei von aller Schuld, wie Ihr einſt ſo ſtolz behauptet, ſo kann doch der Hel⸗ Poog und ſeine Bewohner Euer Glück und Eure Ruhe nicht be⸗ irren. Was wollt Ihr denn eigentlich von mir?“ Er redete ſich in einen Zorn hinein, den er garnicht empfand es war etwas anderes in ſeinem Herzen, etwas dumpfes, ghendes, für das er keine Worte fand. 17(Fortſetzung folgt.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. ph. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit: eufaß stage zommt Richard Wagner's„Lohengrin“ außer gement zur Aufführung. Die Lohengrin-Partie wird erſt⸗ s Herr Bogelſtrom ſingen. Den Abonnenten der Abt. ibt das Vorkaufsrecht auf die von ihnen abonnierten Plätze mstag, 28. Dezember, abends 5 Uhr gewahrt. Der allge⸗ Vorverkauf beginnt Montag, 30. Dezemder, morgens 10 er Tageskakſſe I1; dor Dagesverkauf leinſchließlich des der Kawen fir Stahpamerre, Paxterrr, Galberie;Suge und Gallerie] erfolgt von Dienstag, 31. Dezember, vormittags 10 Uhr ab, an der Tageskaſſe I.— Morgen kommt zu ermäßigten Preiſen außer Abonnement die Operette„Die Fledermaus“ zur Aufführung. Vom Theater. Herr Heinrich Götz, der unter der Aera Baſſermann mehrere Jahre als erſter Held dem Verbande des Mannheimer Hoftheaters angehörte, und gegen⸗ wärtig in gieicher Eigenſchaft am Düſſeldorfer Schauſpielhauſe tätig iſt, wurde, wie wir vernehmen, vorläufig für ein Jahr, vom kommenden Herbſte ab, wieder für die Mannheimer Bühne ver⸗ pflichtet. Demnach ſcheint Herr Machold, der erſt ſeit anfang der Spielzeit unſerem Schauſpielenſemble angehört, bereit wieder aus⸗ zuſcheiden. Frau Betty Ullerich, von unſerer Bühne, iſt von der Direktion des Stadttheaters zu Roſtock, deſſen künſtleriſcher Leiter Herr Schaper, ehemaliger Regiſſeur des Mannheimer Schauſpiels, iſt, eingeladen worden daſelbſt an mehreren Abenden zu gaſtieren. Die Künſtlerin wird, wie wir hören, dieſer Ein⸗ ladung demnächſt Folge leiſten.* Frödérie Lamand, der geniale Pianiſt, wird am 10. Januar, 5%8 Uhr im Kaſtinoſaal einen Beethoven⸗Abend veran⸗ talten. Volkskonzert des Muſikvereins. Es war ein guter Gedanke, des Vorſtandes des Muſikvereins, der großen Allgemeinheit am Nachmittag des erſten Weihnachtsfeiertages eine Aufführung von Haydn's Oratorium„Die Schöpfung“ bei volkstümlichen Preiſen zugänglich zu machen. Welchen Anklang dieſer Gedanke bei unſerem muſikliebenden Publikum fand, das konnte man an dem bis in die oberſten Regionen dicht beſetzten Nibelungen⸗ ſaal ſehen, denn dem Konzerte wohnten mebrere tauſend Menſchen bei. Es war aber auch ein hoher muſikaliſcher Ge⸗ nuß, das Meiſterwerk klaſſiſcher Kirchenmuſik zu hören. Wir können uns für heute kurz faſſen, da der muſikaliſche Referent unſeres Blattes erſt vor kurzer Zeit eingehend über das Ora⸗ torium berichtet hat. Unter den Soliſten mußte allerdings ein Wechſel ſdsktſaber, de Neru Röebeil-uber atelge Eakraatung 8 abgeſagt hatte, an ihrer Stelle ſang die Kammerſängerin Frau Emma Teſter aus Stuttgart die Sopranpartie. Die Dame berfügt über einen anſprechenden Sopran, der den großen Raum wirkſam durchdrang und wußte ihren Part ſeelenvoll zu geſtalten, was umſomehr anzuerkennen iſt, als, wie es uns ſchien, die Sängerin raſch und ohne Probe für ihre erkrankte Kollegin ein⸗ geſprungen war. Unſer trefflicher Baſſiſt Willy Fenten, wie auch der Tenor, Herr Jadlowker aus Karlsruhe brachten gleichfalls ihre Partien zu beſter Geltung. Der große Chor, der namentlich in den Frauenſtimmen, eine ſtarke Beſetzung aufwies, und welchem in dem Oratorium eine dominierende Aufgabe ge⸗ ſtellt iſt, wurde derſelben nach jeder Seite hin gerecht. Es war keine kleine Aufgabe für den Leiter der Aufführung, Herrn Hof⸗ kapellmeiſter Kutzſchbach, die Ton⸗ und Orcheſtermaſſen zu⸗ ſammenhalten, aber es gelang trotzdem in der beſten Weiſe und der Muſikverein hat ſich mit dieſer Aufgabe ein glänzendes Zeug⸗ nis ſeiner Leiſtungsfähigkeit ausgeſtellt. Das Hoftheater⸗ Orcheſter führte ſeinen Part, wie nicht anders zu erwarten, in der glänzendſten Weiſe durch, an der Orgel ſaß Meiſter Hän⸗ lein und ſo vereinigte ſich alles zu einem guten Gelingen. Das Beifall. Dem Muſikverein möchten wir aber raten, auf dem be⸗ tretenen Wege fortzuſchreiten und der großen Maſſe des Volkes Gelegenheit zu geben, die Meiſterwerke unſerer Klaſſiker keenen zu lernen, das iſt auch eine Kulturaufgabe und wahrlich eine ſehr er⸗ habene.. Der Schefffelbund für Oeſterreich, mit Sitz in Wien, be⸗ ſchloß, Viktor Scheffel am Ufer des Mondſees am Fuße des Schafberges ein Denkmal zu errichten: nachdem ein Mit⸗ glied des Scheffelbundes einen Platz zur freien Verfügung ſtellte, wurde die Summlung der Gelder und die ſonſtigen Vorarbeiten eingeleitet. Eine Carducei⸗Tafel. Der Gemeinderat von Rapenna be⸗ ſchloß, trotz der Einſprache, welche die erſten literariſchen Autori⸗ täten von Italien im„Giornale d Italta“ dagegen erhoſen nis für 1906 verzeichnet eine Geſamt⸗Ginnahme von 3 126 688 Publikum geizte nach den einzelnen Abteilungen nicht mit ſeinem General⸗Anzeiger.(Mittagblatt) 8 ſe und Bootwettfahrten arrangiert 170 b— aber 511 855 aner ſcheint die Begeiſterung für das bunte Tuch noch ſehr zu fehlen. Der Beſuch erreichte 10 Durchſchnitt täglich nur 4000 Perſonen und von dieſen kamen die meiſten aus der direkten Nachbarſchaft! 5 f* cie Meihnacht + 15 kommt, 55 aied nen verlaufe 95—5 Weizer in etra cbk n ſtellend verlaufen, daß wir uns eigentlich ſehr kurz faſſen könnten. Die Straßen und Plätze taren ſalztrocken, ein leichter Froſt— am Morgen des 2. JFeſttages zeigte das Therio⸗ meter 2 Grad Kälte an— ließ keine Niederſchläge zu und der 85 5 keine Niederſchläge zu und der ſchönſtes Blau. Mehr Ent⸗ · konnte man von lich nicht verl en Und doch wollte bei den Menſch zu einmal ſind, keine rechte htsſtimmung aufkommen, ſpenn ſie durch das Fenſter blickten oder ſeſtſtaat durch die Straße 1 15 1 Feſtſ ch Straßen wan delten. Man hätte es g ſehen, wenn Frau Holle weniger ſtreng auf die Einhaltung der Sonntagsruhe geſehen und ihren Be⸗ rieb wenigſtens am 2. Feiertag geöffnet hätte, zumal ihre An⸗ zeſtellten ſchon vor dem Feſte Gelegenheit hatten, ſich gehörig aus⸗ zuruhen. Es iſt wohl ſchon ſeit langen Jahren nicht mehr vor⸗ zekommen, daß der„erſte Schnee“ ſo lange auf ſich warten ließ Zwar will man ſchon vor einiger Zeit einmal konſtatiert haben daß ſich in den Regen, der uns in den en Wochen zum Ueberdr 15 be⸗ ſchert worden iſt, einige Schneeflocken miſchten, aber dieſer ſchüch⸗ terne Verſuch darf doch wohl nicht die Bezeichnung„erſter Schnee“ für ſich in Anſpruch nehmen. Geſtern in den ſpäten Abendſtunden hatte es den Anſchein, als wenn Frau Holle Ernſt machen wollte. Aber auch diesmal waren die Flocken, die ſie herniederſchickte, zu zählen. Wer alſo des Winters Freuden in vollen Zügen genießen wollte, mußte ſchon die Reiſe in den Schwarzwald wagen. Es kann ja auch für denjenigen, den nicht Familienbande an das Haus feinen Wohnort feſſeln, nichts herrlicheres geben, als ein Ausfli in die im Winterſchmuck prangende Natur, in die köſtlich reine Höhenluft, die uns den keider allzu großen Unterſ hied mit dem „Mannemer Dunſtkreis“ nur zu ſehr empfinden läßt. Bei der gün⸗ ſtigen Witterung, die ſelbſt den größten Studenhocker hinter dem Ofen hervorlockte, muß es denn auch in den Schtwarzwaldhotels recht lebhaft zugegangen ſein. Aber auch der Nahverkehr ließ ſich ſehr zut an. Die Vande der Verwandtſchaft und Freundſchaft ſind eben zwiſchen den Betwohnern Mannheims und der näheren und weiteren Umgebung ſehr eng geknüpft und wenn man lange nicht mehr mengekommen iſt und ſich nach dem gegenſeitigen Wohlb erkundigt hat, dann macht man ſich wenigſtens an d die Strümpfe. Wer nicht nach auswärts ging,, ſuchte werdenden Großſtadt Zerſtreuung. An Vergnügung 0 iſt ja niemals Mangel. Alles gibt ſich, zumal an den die größte Mühe, dem titl. Publikum für ſein gutes Geld etwas pollwertiges zu bieten, ſeien es nun die Orte, wo man ein gutes Vertel“ oder einen ordentlichen„Happen“ bekommt, oder die Treff⸗ „wo man auf die Befriedigung der Schauluſt den Hauptwert kegt. Alle dieſenigen, zu denen das Chriſtkindchen erſt an den Feiertagen in Geſtalt des„hochwohllöblichen Publikums Mannheim und Umgebung kommt, dürften deshalb mit den Feſttagseinnahmen wohl zufrieden geweſen ſein. Mancher rfte ſogar mit ſchmunzelnder Miene auf ein ausverkauftes aus blicken. Wir denken dabei nur an den Roſengarten und Wo; Woe feeit vor dem Feſte gönnt ſich eben m freude. Wenn man ſich ſo recht überlegt, es 1 dbas von den Angeſtellten in den offer Ladengeſchäften in den lezten Tagen und Stunden vor dem Feſte verlangt wird. Wer nur in eines unſerer Warenhäuſer am heiligen Abend einen Blick geworfen hat, der mußte zu der Ueberzeugung kommen, daß den geplagten Verkäuferinnen die eintägige völlige Ruhe des erſten Feiertages wohl zu gönnen war. Einen wie wohl⸗ tuenden Kontraſt zu dem ſinnverwirrenden Treiben in einem ſolchen Warenpalaſt bildete dann die Weihnachtsſtimmung, die Anwillkürlich alle diejenigen ergreifen mußte, die die alten herr⸗ lichen Weihnachtslieder hören durften, die der Poſaunenchor des ang. Männer⸗ und Jünglingsvereins auf der Galerie des urmes der Konkordienkirche ſpielte. Wer möchte auch dieſe chöne alte Sitte miſſen. Viel Freude hat wieder das Feſt ge⸗ bracht. Manche Erwartungen ſind ſicher aber auch unerfüllt ge⸗ blieben. Wie könnte es auf dieſer unvollkommenen Welt auch anders ſein. Aber wenn die zwei Ruhetage nur Zeit dazu gelaſſen haben, daß man ſich von dem immer ſchärfer werdenden Kampfe jums Daſein einmal gehörig ausſchnaufen konnte, dann haben ſie ſchon ihren Zweck erfüllt. Zudem bereitet ja auch die ſtille Zeit ezwiſchen den Jahren“ den Uebergang ins neue Jahr vor. Die Konzerte im Friedrichspark erfreuten ſich während der Feiertage eines ſehr guten Beſuch ies ilt insheſondere bom erſten Feiertag, an dem der gerär Saal nabezu bis auf den letzten Platz beſetzt war.* gewähltes, außerordentlich gediegenes Programm ſtellt, das Nummer für Nummer den ſtärkſten Apol ſo daß die Kapelle ſich des öfteren zu Dreingaben ver mußte. gelangten Kompoſitionen von Fr. v. Blon Thomas u. a. beſonde 3 E echt jeder eine E es iſt doch ganz eno bon nuß gewährte das große Tongemälde„Weihnachten“ von Stiller. Dieſes prächtige Tonſtück beginnt mit dem Liede„O du fröhliche etc.“. Es folgte hiernach das Einläuten der Chriſtnacht, der Heimweg von der Kirche, Schneefall, der Tannenbaum, Be⸗ ſcheerung für die Kleinen, für das Liebespaar und Großpapa und Großmama, allgemeiner Jubel über die erhaltenen Geſchenke. Alles begiebt ſich zur Ruhe. Der zweite Feſttag beginnt mit Schneefall und Schlittenfahrt. Den Schluß bildet wiederum das Lied„O du fröhliche“ ete. Die Motive dieſes, weniger durch ſeine techniſchen Schwierigkeiten als durch die reiche Mannigfal⸗ tigkeit und Verſchiedenartigkeit des Tonſaßes inte⸗ reſſante Gemälde, wurden von der Kapelle ſehr fein herausgearbeitet wiedergegeben. Stürmiſcher Bei⸗ fall belohnte ſie dafür. Aber auch die anderen Kompoſitionen gelangten inbezug auf Klangſchönheit und vortreffliche Wieder⸗ gabe ſehr gut zum Vortrag. Wir erinnern hier nur an Saint Saens II. Tonſatz a. d. Violinkonzert No. 3, in welchem Herr Sommer, der die überaus vielen und ſchwierigen Stellen die⸗ ſes Satzes faſt ſpielend nahm, ſich als ein Meiſter auf ſeiner klangvollen Violine erwies. Herr Sommer wurde ebenfalls durch lebhaften Beifall ausgezeichnet. 5»Auf eine 25jährige Dienſtzeit bei der Firma Bopp u. Reuther können die Meiſter Karl Junker und Jak hmacher, der Schloſſer Karl Kirner und der Magaz ttiot zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wurden die Ju ergange nen Dienstag im Bureau der Fabrik von dem Senior Fhef,& Reukher, ducch eine herzli che bearüßt und ihnen als äußeres Zeichen dankbarer in Godenkblatt nebſt Geld⸗ geſchenk überreicht. *Mit ehrenvollen Auszeichnungen wurden am heiligen drei Angeſtellte der Firma Freytag u. Kramer, J ha Park⸗Hotels und des Izer Hofes dahier, überraſcht. für 17⸗, 15⸗ und 10 ienſte der Portier Herr Internationalen Ve d s ein deutlicher Beweis des guten beitgeber und Arbeitnehmer, Möge es noch bielen ve in dieſem renommierten Hauſe zeichnung zu 1 lichen Angeſtellten überreichte Herr S kurzen herzlichen Anſprache im Veiſein ſe mklicher Angeſtellten den drei obengenannten Herren die Auszeichnung, worauf der Portier (Herr Duhs!] als Aelteſter im Namen ſeiner Geſchäftskollegen den herzlichſten Dank ausſprach. Nach Ueberreichung eines anſehnlichen Geſchenkes war die kurze ſchöne FJeier beendet. * Apollo⸗Theater. Otto Reukbter, gegenwärtig der beſt⸗ bezahlte deutſche Künſtler⸗Humoriſt— er beziegt monatlich 15 000 Mark Gage— zieht am 1. Januar wieber einmal in ſeiner Lieb⸗ i adt Mannheim ein. Otto Reutters Gaſtſpiel wird unwider⸗ Intereſſieren dürfte es, daß Reutter er Humoriſt begann. In gern auf. Reutter war hier und es bedeutet wirklich ein Er⸗ der Meiſter der Fumoriſten für ein ſpiel gewonnen iſt, ens zwiſchen Ar⸗ int ſ hier in Mannheim ſeine L den Sber J kurzes Gaß * Zu dem Brand bei der Pure Dil Compauy in der Nacht von onntag werden noch allerlei ntereſſante Einzel⸗ Von den verbrannten rn enthielt jedes 100 1 Pet der leeren Fäſſer betrug geteilt, 2400 bis 3000. In der befanden ſich 300 Behälter n maſſen darauf geworfen wurde dieſe Säure ed Sch t, uird noch ſein. Dadurch, daß in der Fabrik de n jig in der 0 wurde, Ratz Stelle. Frau ſachtsbeſcheerung wahrng ihrer Wo Schlüſſelhun ſplatz abſchli wähnten Fabrik die das Rettu orten öffnete, en. Von der neldungen Vs tried ſtünden ge⸗ gefahr getroffen ſin lungen, die es mi leums nach unter Abfluß i Aich die „5FF innerungstafel für Carkr 1 3 7 wo ſich auch ſchon eine Büſte Ma So wird jenes haben, die Dantegrabes, anzubringen. Italiens“ werden. 5 * Großh. Bad. Bof⸗ und Nationaltheater in Don Carlos. Der Intendank ſetzt die Verſuche, die deutſche Bühne in ſeiner Weiſe zu reformieren fort. Nach dem zeitloſen Drama „Hamlet“ kam das hiſtoriſche Drama„Don Carlos“ an die Reihe und wurde in die neuartige Szenerie der Gobelins und Gardinen gebannk. Ich geftehe, daß der Eindruck mir nicht hingereicht hat, die Reſerve gegenüber dieſem bühnien⸗ techniſchen Erperiment aufzugeben und von ihnt mehr zu erwarten, als einen geiſtvollen Verſuch eines feinen, phantaſiebegabten Aeſthetikers. Ich glaube vor allem, es wird und muß ſich als ein Fehler erweiſen, das hiſtoriſche Drama iweine andere Umtvelt hineinzwängen zu wollen, als die aus ihm ſelbſt gegebene und geborene. Die Umwelt wie das Koſtüm einer Zeit, einer Kulturepoche, auch in der Dich⸗ tung, ſind doch nichts Zufälliges Neutrales, beliebig veränder⸗ bar nach wechſelnder Geſchmacksrichtung. In„Don Carlos“ ſchreit alles nach dem großen, ſtarren Punkt des abſolutiſtiſchen Königtums, wir brauchen ihn, um die Einſamkeit des Königs, ſeine Weltanſchauung zu begreifen. Der Darſteller, das Menſchenbild, mag ſich ſehr eindrucksvoll, ſehr königlich im übertragenen Sinne von dem geſättigten Rot und Gold der Gobelins abheben, aber nicht König Philipp. Wie tief bered⸗ ſam iſt die Häufung von hartem, ſtarrem, gewiſſermaßen 1 Maunkelm. en Rieſenräumen der Rieſenſchlöſſer ers. Schillers ganzes Drama„Den! Mauſoleum allmählich zu einem „Muſeum von Erinnerungen an politiſche und literariſche Größen Carlos“ iſt von der lebhafteſten Vorſtellung der ſtrotzenden Umwelt dieſer einſamen Menſchengökter durchtränkt. Wie Philipp, ſo hebt ſich auch Poſa erſe und nur eindrucksvoll von dem prunkenden Hintergrunde des Kulturbildes des Abſolutis mus ab. Damit kann man m. E. nicht nach Willkülr ſchalten und walten, davon nicht ohne weiteres abſtrahieren, denn der „Don Carlos“ wird wohl ſchwerlich von einem rein hiſtori⸗ ſchen Drama umgedeutet. Die Konſequenz der ſozuſagen zeit⸗ loſen, ſymboliſierenden Juſzenjerungskunſt wäre, ſo meine ich, denn auch die Aufgabo bes hiſtoriſchen Koſtüms und Schaffung irgend eines Idealkoſtüms, das die Farbe und die Spuren keiner beſtimmten Kultuxepoche trägt. Dazu hat ſich der Indendant in„Don Carlos“ nicht entſchloſſen und ſelbſt⸗ verſtändlich nicht eutſchließen dürfen. So erkennt man wohl ſehr genau die Grenzen der neuen Inſzenierungskunſt, die dort liegen, wo das Drama ein ganz beſtimmtes Kulturbild, ein beſtimmtes Milien fordert, wenn die beabſichtigte Wirkung auf die Phantaſie des Hörers, erreicht, das tätige Miterleben erzielt werden ſoll. Zuzugeben iſt, daß die neue Inſzenierungs⸗ kunſt rein techniſch einen Fortſchritt bedeuket in dent faſt ungehemmten Fluß der Handlung. Auch einzelne Bühnen⸗ bilder ſind, wenn wir ſie ganz abſolut, gewiſſermaßen ganz losgelöſt von dem Drama betrachten, eindrucksvoll und ſchön in der Klarheit, Schlichtheit uid Echtheit der Linien und des Aufbaus. So der Garten, der Audienzſaal, der Kerker. In dieſen Szenen ſtrebte ein überaus fein und künſtleriſch empfin⸗ dender Menſch, als der Dr. Hagemann ohne Frage gelten darf, zu Idealbildern voll edler Einfachheit und vornehmer Schön⸗ umgrenzenden Rahmen mit ausgewechſelten Vorhängen— zum kann rech verſchieden darüber denken. Rote, lüſterne Vor haſen, b) bei dem Ret⸗ hänge— es iſt das verteidigen können. Er gab ihn heit. Die Gemächer dann wieder, die durch denſelben braunen Teil ewig ſich blähend wie Segel— hergeſtellt werden— man Tichtungen für die Zuleitung und Entnahme ſind die denkbar ſorg fältigſten. Ob noch ein weiteres geſchehen kann zur Sicherheit wi an der Hand der Erhebungen bei dem letzten Brande zu er wägen ſein.„5„ * Eine ſchwere Meſſeraffüre ereignete ſich geſtern Vormittag auf der Herberge in R9 einau. Zwei Italiener kamen mit dem Verwalter der Herberge, Oeſterlin, in Streit. Die Italiener griff zum Meſſer und brachten dem Verwalter lebensgefährli Meſſerſtiche bei. Sie wurden durch die Gendarmerie verhaftet und hier eingeliefert. * Schiffsunfall. Der Schleppkahn„Prinz von Bayern“ iſt an dem ſogen.„Clemensgrund“ feſtgefahren, hat ſtarke Leckage erlitten und iſt geſunken. 8 * Aus Ludwigshafen. Ein Schneidermeiſter von hier, der für eine Mannheimer Konfektionsfirma arbeitet, unterſchlug eine Partie Kleiderſtoffe im Werte von mehreren Hundert Marf Bei einer Hausſuchung wurden die Stoffe vorgefunden und dar⸗ aufhin der Schneider ſofort verhaftet.— Durch Spaziergäng wurde am 1. Feiertag mittags am oberen Rheinufer oberhalb de Anllinfabrik die Leiche eines dem Arbeiterſtande angehörigen erhängten Mannes im Alter von 25 Jahren aufgefunden, deſſen Perſönlichkeit noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Du bch einen unbekannten Täter wurden einem Wirte in der Bismarck⸗ ſtraße am Abend bor Weihnachten zwei Gänſe, ſowte zwei Ka ninchen geſtohlen, womit er offenbar ſeine Küche mit Feier tagsbraten perſorgte. Mutmaßliches Wetter am — 28. und 29. Dezember. Jur Samstag und Sonntag iſt zwar mehrfach nebliges und wo die Nebel aufſteigen, auch zu kurzen Niederſchlägen geneigtes, aber größten⸗ Wetter bei finkender Tem⸗ teils trockenes und auch mehrfach heiteres peratur in Ausſicht zu nehmey. Polizeibericht vom 27. Dezember. ellerbrand. Am 26 ds, Mts. nachmittags 2 Uhr e ſtand vermutlich infolge Braadſtiftung in dem Keller des Hinter⸗ hauſes Mittelſtraße 31 Jeuer, wobei 12 Zentner im Kelle lagerndes Stroh im Werte von etwa 30 Mark verbrannte Außerdem iſt ein Gebäudeſchaden von etwa 600 Mark entſtan Der Brand wurde durch die Berufsfeuerwehr wieder gelöſch Zimmerbrände brachen während der Weihnachtsfeier⸗ tage in den Häuſern P 3, 8, 5, 12 hier, ferner Speckweg 41, Waldſtraße 6 in Waldhof und Luiſenſtraße 34 in Neckarau au Das Feuer konnte in allen Fällen wieder von Hausbewohner gelöſcht werden. Unaufgeklärte Diebſtähle. Von noch unbekannte⸗ Tätern wurden in letzter Zeit hier entwendet: 8) am 24. ds. Mts. in einigen Warenhäuſern mehrere Geldbörſen mit zum Teil e heblichen Beträgen, b) am 21. ds. Mts., abends 6 Uhr vor de Hauptpoſtamt ein„Gritzner“⸗FJahrrad mit roten Gummirei und Freilauf, e) am 20. b. Mts. vor dem Neubau Hayduſtraße ein grün angeſtrichener 2räderiger Handkarren, der die Namens aufſchrift„Valentin Elzer“ trägt, ch am 23. ds. Mts., abend 7 Uhr vor dem Hauſe R 4, 1 von einem Wagen herunter blau emaillierter Eimer mit 15 Kg. Senf; der Eimer iſt A. B. Nr. 13 422 gezeichnet, e) am 24. d. M. mittags halb 12 U Cafe„Imperial“, D 2, 1a ein ſchwarzer Herren⸗Ueberzieh fJ am 25. ds. Mts. abends im katholiſchen Geſellenhaus, K ein ſchwarzgröner Ueherzieher mit dem Monogramm: W. g] in der Zeit vom 21. bis 24, ds. Mts. zwei am Hauſe 2 ſtraße 81 angebracht geweſene Kellerfenſter, k) am 24, ds. abends vor dem Hauſe Gontardſtraße 39 eine Milchkanne m 5 Liter Milch, i) in der Nacht von 24. auf 25. ds. M 1 einer an der Windmühlſtraße gelegenen Lagerhütte ei am 23. 83. Mts., nachmittags in Käferte e ds. Mts., abends in der Wirtſchaft Viehhofſtr ein goldener Brillantring und m) in der Zeit vom 20 ds. Mts. im Hauſe Moltkeſtraße 5 eine ſchwarze, grün geſtreifte Herrenjuppe. Um ſachdienliche Mitteilung an die nannſchaft bird erſucht. Körperverletzungen wurden verübt: auf der Straße zwiſchen O 6 und 7, auf der Böckſtraße, auf der Friedrichsfe ſtraße, auf der Schwetzingerſtraße, im Hofe der Wirtſchaft zum „gold. Adler“, E 1, 15, auf der Straße zwiſchen E 3 und der Wirtſchaft„Apollobad“, Laurentiusſtraße 26, auf der ſtraße, auf der Straße zwiſchen T 3, 4, in der Wirtſcha „Nittergarten“, G 7, 10, vor G 4, 1, hier, ſowie in einer bei Käfertal, in der Wirtſchaft zur„guten Laune“, Hubenſtr ze 23 in Waldhof, in der Kegelbahn der Wirtſchaft z.„Vorſtadt“ Käferthal und auf der Straße vor dem Hauſe Schwetz Landſtraße 12 und vor dem Hauſe Neckarauerſtraße 1 Neckarau. Verhaftet I) am 24. unter ein 1 1 Schneider zezw. Hehlerei, 2 Heidelberg we dt, 1 Taglöhner von Stut glöhner von Wa PTTTT Gemach der Eboli, ſanfte gr Eliſabeths Gemach; der König bekommt Vorhänge von etwas unbeſtimmt rötlichen Farbe, ſo weit ich von Platze erkennen konnte. Und die Menſchen huſchen und tauchen dann um dieſe ewig fließenden Gardinen wie G Nichts empor, wie Geiſter in das Nichts zurück. A ſollen und müſſen unſere Phantaſte zwingen, hier die Ge des Königsſchloſſes Philipps zu erkennen, uns hin zu einer äſthetiſchen Hyperſenſitivität, die zum G ͤ Tugend aller. Eine Gardine von mehreren Met — es iſt ein Fenſter, durch das die Sonne flutet. D heißt Alba, ihn in ſeinem Kabinett zu erwarten, ſchwindet zwiſchen den grauen Seitenſäulen, die wei wie ein Höllenthor und ins Unendliche zu führen Die Aufführung an ſich, darüber iſt kein Zw trefflich. Eckelmanns Philipp mag manchen übe und befremdet haben, doch glaube ich, wenn man ih nachgeht, wird man die Auffaſſung als eine wohl durchda 0 nicht als die kalte tiſchen Gedankens, ſondern als den ei „der im Grunde leidet unter ſeiner K das Gefühl, als habe Eckelmann ſe uſammengetre Mitgefüühl e 80 81 — 4. Seſte. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) der ſeinem Arbeitgeber, einem Karuſſelbeſitzer in Malſtatt, 1100 Mark unter erſchwerten Umſtänden ſtahl, 1 Schloſſer von Fran⸗ kenthal wegen Hehlerei, I Kellnerin von Inglauden wegen Dieb⸗ ſtahls. —— A*—** Vereinsnachrichten. Der Männergeſangverein„Sängerheim“ vereinigte am Sonntag abend zu einer ſchönen und erhebenden Weihnachts⸗ feter ſeine Mitglieder und Freunde im Vereinslokal zum „Bellevuekeller“. Nach einem von Frl. Luiſe Wenger ſchwung⸗ voll zum Vortrag gebrachten Prolog ſang die Aktivität unter der umſichtigen Leitung ihres Dirigenten, Herrn Friedr. Wenger, ein der Feier entſprechenden Chor. Eine hierauf folgende Solo⸗ ſzene„Der ſtumme Patriot“ von den Herren Welcker, Oberſt und Engelter vortrefflich zur Darſtellung gebracht, fand den wohlverdienten Beifall der Erſchienenen. Auch die weiteren humoriſtiſchen Darbietungen, in welche ſich die Herren Meckel, Bogt und Welcker teilten, fanden wohlverdienten Beifall. Die Arie aus dem„Evangelimann“, don dem Vereinsmitgliede, Herrn Anton Meiſezahl, welcher über einen ſchönen Tenor berfügt, zur Wiedergabe gebracht, ſprach ſehr an. Die muſikaliſche Leitung lag in den Händen des Herrn Wenger, welcher ſich ſeiner Aufgabe exakt entledigte. Mit der üblichen Chriſtbaum⸗ verloſung erreichte die Feier ihr Ende. Verein für Volksbildung. Der Lichtbildervortrag des Herrn Dr. Hönn vom hieſigen Ghmnaſium am Sonntag Abend üher„Die jſüngſten Ausgrabungen auf Kreta und ihre kulturgeſchichtliche Bedeutung“ war angeſichts der nahen Weihnachtszeit recht gut beſucht. In 50 vorzüglich ge⸗ kungenen Lichtbildern wurden allerlei Gefäße, Schmuckgegenſtände und Paläſte vorgeführt, deren künſtleriſch ſchon weit vorgeſchrittene Formen verſtehen lernen, wie ein Homer von all der Pracht und Herrlichkeit hingeriſſen werden und ſeine unſterblichen Geſänge anſtimmen konnte. Unſtreitig beſteht der Hauptwert dieſer Aus⸗ grabungen darin, daß man hier die reale Grundlage für eine Schil⸗ derung jener vorchriſtlichen Kulturepoche hat, deren Beſchreibung durch Homer vielfach als übertriebene Phantanegebilde betlochtet wurde. Jetzt beſtätigen die Funde die volle Wahrheit. Ducch die teichen Funde Kretas, die die Krönung der auf griechiſchem Boden gemachten bilden, iſt klar geſtellt, daß der mykeniſch⸗griechiſchen Kul⸗ kur, die um die Mitte des zweiten Jahrtauſends auf Kreta wie en den griechiſchen Küſten des ägäiſchen Meeres blühte, eine ältere, benfalls hochentwickelte Kulturwelt voranging, deren Träger kaviſch⸗ Arientaliſchen Urſprungs waren. Im einzelnen vergegenwärtigen uns dieſe ferne Kultur die Funde Kretas, die reichen, prunkboll gusgeſtatteten Paläſte, die in ihrem weiten Umfange denen vrien⸗ kaliſcher Herrſcher gleichen, zahlreiche Kleinfunde der Keramik, Gold⸗ ſchmiedekunſt u. ſ. f. Auch die mylkeniſche Kunſt iſt reich vertreten und zeigt zahlreiche Uebereinſtimmungen mit der gleichzeitig n Griechenland blühenden Kunſt. Die Geſchichte des zweiten vorchriſt⸗ lichen Jahrhunderts iſt darnach zunächſt die einer großen und mächtigen Seeherrſchaft der Karer im ägäiſchen Meere, der die nicht minder mächtige der griechiſchen Achäer folgte. Die dichteriſche Welt Homers iſt der treue Spiegel dieſer bedeutenden und reichen Kulturperiode. Lebhafter Beifall dankte am Schluß für die genuß⸗ richen Ausführungen. Rus dem Grossberzoatum. ., Walldorf, 26. Dez. Das 2½ Jahre alte Mädchen des Zigarcenmachers Georg Willinger wurde von einem Mehlwagen überfahren und war auf der Stelle tot. 5 P. Sandhofen, 27. Dez. Die Gendarmerie verhaf⸗ bete hiepſolbſt eine polniſche Arbeiterin, die hrem früheren Lieb⸗ Haber ſeine ganze Barſchaft im Betrage von 118 M. ſtahl. §Heidelberg, 27. Dez. Die bekannte Wirtſchaft „Zum Siebenmühlenthal“, ein beliebter Ausflugs⸗ ort in der Nähe der Vorſtadt Handſchuhsheim, iſt geſtern Nacht völligniedergebrannt. Das Kind des Beſitzers lonnte nur mit Mithe gerettet werden. Der Schaden beträgt gegen 90 000 Mark. ⸗KHarlsruhe, 27. Dez. In einem berüchtigten Hauſe der kleinen Spitalſtraße ſchoß am Donnerstig Nachmittag ein Friſeurgehilfe auf eine Proſtituierte und verletzte ſie ſchwer. Er tötete ſich dann durch einen Schuß in den Münd. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. * Raſtatt, 24. Dez. An zwei ehemalige Vizefeldwebel des Infanterieregiments Nr. 111 hier, jetzige Gendarmerie⸗ Wachtmeiſter Franz Scherer und J. Höckel in Maursmünſter 1.., wurde vom Kaiſer die Rettungsmedaille am Bande verliehen, da ſie bei einem Brande eines Hauſes am 27. September d. J. mit eigener Lebensgefahr ein Kind ge⸗ rektet haben. * Freiburg, 24. Dez. Der bisherige Kommandeur des Feldartillerieregiments Nr. 76 hier, Oberſt Prinz Friedrich von Sachſen⸗ Meiningen, wurde mit der Führung der 20. Feldartilleriebrigade in Hannover be⸗ traut. In der Bürgerſchaft ſieht man den ſchlichten, liebens⸗ mfirdigen Herrn, der neben ſeiner Gemahlin namentlich an * geiſterung und Rührung in empfänglichen Herzen geweckt, zu⸗ mmal er ſich auch durch erleſene Pracht der Koſtüme auszeichnete. Godeck als Herzog von Alba wie Trautſchold als Domingo waren charakteriſtiſch in der Maske und in dem nicht zu aufdringlich ſich gebenden Intriguenſpiel. Fräulein Wittels ſpielte die Eboli mit den überlegenen Mitteln ihrer gereiften Kunſt und gab der Prinzeſſin Leidenſchaft und Feuer, Fräulein Blankenfeld war eine anmutige, weiche Eliſabeih mit dem milden Zauber einer ſchönen und leidenden 8. Irau. 1** Die Meiſterſinger. Eeine vorzügliche Meiſterſinger⸗Aufführung brachte der zweite geſtrige Weihnachtsfeiertag. Das Haus war trotz aufgehobenem Abonnement ausverkauft und eine feſtliche⸗frohe Stimmung be⸗ Hherrſchte den Abend, die noch erhöht wurde durch die hervor⸗ ragenden Darbietungen der einzelnen, in der Vorſtellung mit⸗ wirkenden Künſtler. In erſter Reihe ſtand der Walther Stolzing des Herrn Her⸗ mann Jadlowker vom Großh. Hoftheater in Karlsruhe. Der ämmbegabte und intelligente Sänger hat in der letzten Zeit die aunheimer wiederholt durch ſeinen prächtigen Geſang erfreut ind auch geſtern war ſeine Stimme wieder von gewaltiger Fülle ud von edlem Klang. Leicht und mühelos erklomm ſie die Höhen das Preislied bildete eine erſtklaſſige Leiſtung. Der fürmiſche Beifall, der dem Karlsruher Künſtler nach jedem iſchluß geſpendet wurde, war wohl verbient und bildete den echtigten Jank e nes theaterfrohen und kunſtbegeiſterten Pub⸗ ms, das der Freude darüber Ausdruck geben wollte, daß ihm eder einmoal Gelegenheit geboten war, einen wirklichen, auf der e ſeiner Aufgabe ſtehenden Tenor zu bören. Weſcher weite Ab⸗ nnd zwiſchen dem geſtrigen Stolzing des Herrn Jadlowker u. dem Mannheim, 27. Dezember. allen Wohltätigkeitsveranſtaltungen ſich lebhaft beteiligte, un⸗ gern ſcheiden. Prinz Friedrich ſteht im 48. Lebensjahre; er iſt der drittälteſte Sohn des ſeit 1866 regierenden, um die Gründung des Deutſchen Reiches hochverdienten und nicht zu⸗ letzt ob ſeiner Förderung deutſcher Kunſt ſehr geſchätzten Her⸗ zogs Georg II. von Sachſen⸗Meiningen. Der Prinz beſitzt den Ruf eines energiſchen Militärs. Auch an den wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen in unſerer Stadt nahm er regen Anteil. Zu ſeinem Nachfolger als Kommandeur des hieſigen Regiments iſt, wie ſchon mitgeteilt, Oberſtleutnant von Klein⸗ ſchmidt auserſehen, der bisher dem Felbdartillerieregiment in Torgau angehörte. *Freiburg, 24. Dez. Um 11 Uhr vormittags durch⸗ eilte die Kunde von einem ſchweren Bauunglück die Stadt. Die Frontmauer des in der Ausführung begriffenen Hallenanbaues an die Wagenhalle der ſtädtiſchen Straßenbahn iſt ſamt dem Gerüſt eingeſtürzt, vier am Giebelaufſatz beſchäf⸗ tigte Maurer mit in die Tiefe reißend. Gerüſtſtangen, Bretter und die mächtigen zur Frontmauer berwandten behauenen Quaderſteine bilden ein wüſtes Chaos. Die am Bau tätigen Arbeiter waren mit dem Aufzug von behauenen, für den Giebel⸗ bau beſtimmten, ſchweren Quaderſteinen und mit dem Aufſetzen derſelben beſchäftigt und hatten eben einen Stein auf der Mauer aufgeſetzt, als dieſe ſamt dem Gerüſt unter toſendem Krachen einſtürzte. Der hintere Teil der etwa 63 Meter langen Halle, deren Seitenmauern durch die eiſerne Dachkonſtruktion mit⸗ einander verbunden ſind, blieb unbeſchädigt. Die erſte Arbeit galt natürlich den Verunglückten. Sie wurden durch Hallen⸗ arbeiter aus den Trümmern gezogen und nach dem Erfri⸗ ſchungsraum für die Straßenbahnangeſtellten verbracht. Zwei Aerzte waren ſofort zur Stelle und legten den Verunglückten Notverbände an. Die ſofort borgenommene Unterſuchung er⸗ gab bei einem der Verletzten, dem ledigen Maurer Alois Günter von Zähringen, ſchwere innere Verletzungen, wäh⸗ rend äußerlich nur einige Kontuſtonen feſtgeſtellt wurden. Der ledige Maurer E. Langenbach, ebenfalls von Zähringen, trug einen Schedelbruch davon, und der verheiratete Polier Schuble von Zähringen erlitt neben Kopfverletzungen und Kontuſionen einen Oberſchenkelbruch. Der ledige Maurer Andreas Pop⸗ pele von Gundelfingen iſt am Kopf verletzt, glücklicherweiſe nur leicht. Die Urſache des Unglücks konnte lt.„Freib. Itg.“ noch nicht feſtgeſtellt werden. Die Einvernahme der anderen Arbeiter ergab, daß die Verunglückten mit dem Aufzuge von Steinen für den Giebelbau beſchäftigt waren, der durch maſchi⸗ nellen Betrieb erfolgte. Die Ausführung der Maurerarbeiten für den Erweiterungsbau der Bahnhofhalle, der vom Bürger⸗ ausſchuß im Frühjahr mit der Erweiterung der Straßenbahn (Linien., E. und.) genehmigt worden war, iſt dem Bau⸗ unternehmer Zimmermann in Zähringen übertragen worden. Mit dem Bau wurde im Sommer begonnen. Es fehlte an der Fertigſtellung des Rohbaues lediglich noch der Giebel der Faſſade und die Bedachung, deren Eiſengerippe bereits au⸗ gebracht war. Ein Opfer hat die Kataſtrophe bereits geforderr. Der ledige Maurer Alois Günter, der ſchwere innere Ver⸗ letzungen erlitten hat, iſt heute nachmittag 342 Uhr geſtor⸗ ben. Wenig Hoffnung beſteht auch für das Leben des jungen Langenbach, der einen Schädelbruch erlitten hat und bewußt⸗ los von der Unglücksſtätte nach der Klinik gebracht wurde. Der Maurer Poppele iſt mit einigen leichten Geſichtsverletzungen davongekommen. Den Polier Schuble hofft man ebenfalls am Leben zu erhalten. 0½. Biederbach, 26. Dez. Nachdem kürzlich der Händler Leopold Hummel von Gutach wegen Verdacht des Meineids ver⸗ haftet wurde, wurde nach der„Lahrer Zeitung“ auch der Landwirt Norbert Maier von hier wegen Anſtiftung zum Meineid feſt⸗ genommen. .e. Donaueſchingen, 26. Dez. Das Kolonialamt kaufte durch Vermittlung des Zuchtinſpektors Müller in Radolfzell von den Landwirten Joſef Frank in Hülfingen und Kaſpar Hauſer in Hauſenvorwald je drei Farren zu Zuchtzwecken in Süd⸗ weſtafrika. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „ Darmſtadt, 18. Dez. In Amorbach hat dieſer Tage eine Sitzung des Komitees für die Erbauung der Eiſen⸗ bahn Amorbach⸗Miltenberg ſtattgefunden, an der ſich Vertreter der hauptſächlich intereſſierten Städte ſowie einiger bayer. Gemeinden beteiligten. Es wurde beſchloſſen, ſowohl bei der heſſiſchen wie bei der bayeriſchen Regierung den Antrag auf Er⸗ bauung einer Vollbahn zu beantragen und nur, wenn dieſer Antrag auf Schwierigkeiten ſtoßen würde, ſich mit einer Nebenbahn Miltenberg⸗Michelſtadt⸗Erbach zu begnügen.— Auch über das Pro⸗ jekt einer Bahn Selivenſtadt⸗Gelnhauſen, an dem einige heſſiſche Gemeinden intereſſiert ſind, wurden kürzlich leb⸗ hafte Beratungen gepflogen. Es wird von den beteiligten Kreiſen fentlich gelingt es den Bemöhungen unſerer Intendanz, die Tenorfrage am hieſigen Theater bald in einer günſtigen Weiſe zu löſen. Vorerſt ſcheink allerdings hierzu keine Ausſicht zu ſein, denn wie wir von ſonſt gut unterrichteter Seite hören, ſoll Herr Bergmann über den 1. September hinaus auf ein weiteres Jahr engagiert worden ſein. War das wirklich nötig? Doch davon ein⸗ mal ſpäter. 25 Herr Baſil als Hans Sachs ſchien anfangs etwas indis⸗ poniert zu ſein, jedoch gelang es ihm, ſich hiervon frei zu machen, ſodaß er im 2. Akt und im erſten Teil des 3. Aktes nach jeder Richtung hin befriedigen konnte. Eine Glanzleiſtung, die den Zuhörern hohen Genuß brachte, bildete namentlich die Preislied⸗ Szene mit Stolzing im 3. Akte. Dann aber fiel Herr Baſil leider ſichtlich ab und in der Szene auf der Wieſe ſchien es manchmal, als ob ihm die Stimme verſagen wollte. Man merkte dem Künſtler an, daß er mit Anſtrengung aller ſeiner Kräfte ſeine ſchwierige Rolle durchzuführen ſuchte und das Publikum war ihm mit Recht dankbar hierfür. Der Beckmeſſer des Herrn Voiſin wird mit jeder Vorſtellung vollendeter, ſo⸗ wohl nach der geſanglichen wie nach der darſtelleriſchen Seite hin. Viele behaupteten geſtern, daß Herr Voiſin als einer der beſten Beckmeſſer gelten könne, der ſelbſt die Vertreter dieſer ſchwierigen Rolle in Karlsruhe und München übertreffe. Wir können uns dieſem Urteil nur anſchließen, indem wir gleichzeitig unſerer Freude Ausdruck geben, daß es dieſem ſtrebſamen, von Mannheim ftammenden Künſtler gelingt, ſich immer mehr zur Gel⸗ tung zu bringen und die ungeteilte Anerkennunz ſeiner Mitbürger zu finden. Wir hoffen, daß er in dieſer ſeiner mühevollen Arbeit auch fernerhin auf die wehlwollende Unterſtützung der Intendang und der Theaterkommiſſion rechnen kann. Daß Herr Wilhelm Fenten geſanglich und darſtelleriſch nur des Beſte bietet, bedarf dei dieſem denkenden Künſtler mit ſeiner prachwollen, edlen Stimme faum einer Srwähnung Aucz den Hahid wählen. empfohlen, die Bahnlinie ſo zu geſtalten, daß auch die Zellhauſen, Mainflingen, Klein⸗Welzheim und Gr ſchluß finden und der Main oberhalb Seligenſtadt überbrückt werde. Von Seligenſtadt aus ſoll die Bahn über Froſchhauſen nach der Station Weiskirchen der Rodgaubahn weitergeführt werden. Von Tag zu Tag. Die Rache eines Pfarrers. London, 27. Dez. Aus Ballingary in Irland wird gemeldet, daß der ſeines Amtes enthobene Pfarrer Gibbins auf ſeinen Amtsnachfolger am Weih⸗ nachtsabend drei Revolverſchüſſe abgab, als er vom Gottesdienſt zurückkehrte. Gibbins wurde verhaftet. Er hatte ſich ſelbſt der Polizei geſtellt. Als Motive gibt er an, daß ſein Amts⸗Nachfol⸗ ger an ſeiner Amtsentſetzung ſchuldig ſei. — Verbrannte Kinder. London, 27. Dez. Bei einem Brand in einem großen Mietshauſe im Weſtend ſind drei Kinder verbrannt. Die Mutter iſt ſchwer verletzt worden. — Abgeſtürzter Touriſt. Gloggnitz, 27. Dez. Am Mittwoch nachmittag ſtürzte ein Wiener vom Schneeberg ab, als er mit einem Begleiter im dichten Nebel den gefähr⸗ lichen Grafenſteig herabkletterte. Cetzte Hachrichten und Telegramme. * München, 26. Dez. Der Prinzregent verlieh einigen Bürgermeiſtern, darunter dem erſten Bürgermeiſter von München, Geheimrat v. Borſcht und dem Bürgermeiſter von Bayreuth, Abgeordneten Caſſelmann, den für Bayern neuen Titel Oberbür germeiſter. * Berlin, 26. Dez. Der heutigen Vorſtellung von „Carmen“ im Opernhauſe unter Leitung des Kapellmeiſters Blaſt wohnte das Kaiſerpaar mit den Prinzen Adalbert und Joachim bei. Die Majeſtäten wurden von dem General⸗ intendanten v. Hülſen in die große Seitenloge geleitet. In der Pauſe wurde das Souper eingenommen. Nach der Vor⸗ ſtellung begaben ſich die Majeſtäten im Automobil nach dem Neuen Palais zurück. Der Kaiſer beſuchte vor der Vor⸗ ſtellung den Reichs kanzler. Bern, 26. Dez. Der Bundesrat ernannte Oberſt Wille zum Profeſſor der Militärwiſſenſchaften am Eid⸗ genöſſiſchen Polytechnikum. *Paris, 26. Dez. Der frühere Redakteur des„Gaulois“ und des„Figaro“, Cornely, der in den letzten Jahren Mit⸗ arbeiter des„Siscle“ war, iſt geſtorben. Paris, 26. Dez. Der Senat nahm den Etat des Ackerbaues an. * Paris, 26. Dez. Der Senat hat in einer Nacht⸗ ſitzung die Budgets der Ehrenlegion, der ſchönen Künſte, der Arbeit und des Handels angenommen. Brüſſel, 26. Dez. Geſtern und heute kagte hier der von über 300 Gruppen beſchickte antiklerikale Kon⸗ greß, der ſich die Bekämpfung des beſtehenden klerikalen Regimes zur Aufgabe gemacht hat. Er forderte in mehreren Reſolutionen zur Einigkeit aller nicht Klerikalen im Kampf gegen die Desorganiſation des öffentlichen Unterrichts, gegen den kirchlichen Einfluß in Verwaltung und Politik und gegen die Kloſterwirtſchaft auf. *Rom, 26. Dez. Die Mönche von St. Vincenz be⸗ ſchloſſen, auf der Inſel Caprera, gegenüber von Garibaldis Grab, ein Kloſter zu gründen. Der demokratiſche„Reſto del Carlino“ proteſtiert namens des Liberalismus gegen dieſe Profanation des Eilandes, das dem Andenken des großen Volkshelden gewidmet ſei, und fordert ein Einſchreiten der Regierung. * Petersburg, 24. Dez. Bei dem Miniſterpräſidenten Stolypin fand heute eine glänzende Abendgeſellſchaft ſtatt, zu der alle Mitglieder des Reichsrats, viele Mitglieder der Reichsduma, die Miniſter, das diplomatiſche Korps und die ganze hohe Geſellſchaft der Hauptſtadt erſchienen waren. Unter den Anweſenden befanden ſich auch General Kuropatkin und Graf Witte. * Konſtantinopel, 26. Dez. Der geſtrige Min i⸗ ſterrat hat über die letzte Kollektivnote der Bot⸗ ſchafter beraten. Die Antwort der Pforte ſoll noch heute dem Doyen des diplomatiſchen Korps Frhrn. v. Marſchall über⸗ mittelt werden. * Surat, 26. Dez. Der indiſche National⸗ kongreß iſt heute hier eröffnet worden. Dem Agitator Laj Patrai, der am 13. November freigelaſſen worden war, wurde eine bemerkenswerte Ovation bereitet. Die Extremiſten ſchrieen einen Antrag nieder, einen gemäßigten Präſidenten zu Die Sitzung wurde ſchließlich unter Lärm und Un⸗ ruhe aufgehoben. des Herrn Sfeder und der Kothner des Herrn Kromer bil⸗ deten ſehr anerkennungswerte Darbietungen. Das Evchen wurde durch Fräulein Signe b. Rappe repräſentiert. Die Künſtlerin wir ſtimmlich ſehr gut veranlagt und führte ihre Parthie geſanglich bvor⸗ züglich durch. Dagegen ließ die Darſtellung kalt und Wagner wird ſich das Evchen wohl etwas inniger und hingebender gedacht haben, als wie ſie geſtern bon Fräulein v. Rappe geſtaltet wurde. Beifalls⸗ würdig war Fräulein Kofler als Magdalena, ebenſo hatten dre übrigen kleineren Rollen gute Vertreter. Der Chor war durch Mitglieder des Mufſtikvereins verſtärkt und Hang recht friſch, ferner belebte er das Bühnenbild in wirkſamer Weiſe. Die Aufführung leitete Herr Kapellmeiſter Kutzſchbach, der ein Recht hat, mit Stolz und lebhafter Befriedigung auf die geſtrige„Meiſterſinger“⸗Aufführung und die nach jeder Richtung hin tadelloſe Führung des meiſterhaft ſpielenden Orcheſters zurück⸗ M. BBuntes Feuſlleton. — Der ſterbende Heine. In der Voſſiſchen Zeitung werden die Mitteilungen aufgefriſcht, die Albert Wolf über den ſterbenden Heinrich Heine gemacht hat. Selbſt in ſeinen leid⸗ vollſten Tagen war Heine ironiſch und geiſtreich. Als ihn ſein Arzt einſt konſultierte und ihn fragte: Monſieur Heine, können Sie pfeifen, erwiderte er: Leider nein, Docteur, nicht einmal auf die Stücke von Seribe; das ſagt Ihnen doch genuge — Einige Tage vor ſeinem Tode ſchreibt Heine an einen Freund: Ich bin krank wie ein Hund und ich kämpfe gegen den Tod wie eine Katze; man ſagt, daß die Katzen eine harte wider⸗ ſtandsfähige Konſtitution haben.— Heine ſtarb acht Jahre lang. Der große Dichter, auf ſeinem Lager ausgeſtreckt, nicht fähig, ſich zu bswegen, erwartete den Tod mit einem Lächeln guf den Lippen, in gleichmäßiger Heiterkeit. Zuweilen ließ er ſich auf den Balkon hinaustragen, von dem man eine wun⸗ derbare ſchöne Ausſicht auf die Champs⸗Elyſéees genoß, aber ſeine Augen waren durch eine Lähmung geſchloſſen.„Ich ſehe Mannheim, 27. Dezember. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt, Waſhington, 24. Dez. Das Entlaſſungsge⸗ ſuch des Konteradmirals Browuſon, des Chefs des Navi⸗ gationsbureaus, iſt angenommen worden; Kommandeur Wins⸗ low wurde zu ſeinem Nachfolger ernannt. Es iſt nicht bekannt gegeben worden, ob der Wechſel irgendwie mit der jüngſt an der Flotte geübten Kritik zuſammenhängt. Die Vorgänge in Marokko. * Paris, 26. Dez. Infolge der Unterredung, die der fran⸗ zöſiſche Geſandte Regnault mit dem Sultan Abdul Aſis in Rabat hatte, erteilte General Drude von neuem den Befehl, die Kasbah de Mediunas einzunehmen, die von den Rebellen be⸗ ſetzt gehalten wird, und infolgedeſſen ein Hindernis für die Un⸗ terwerfung der Schaujaſtämme und die Wiedereinſetzung der ſcherifiſchen Behörden in Caſablanca bildet. General Drude wird, wenn es erforderlich ſein ſollte, Berſtärkungen erhalten. Paoris, 27. Dez. General Drude iſt ernſtlich er⸗ krankt. In der letzten Woche erlitt er mehrere Sumpffieber⸗ anfälle. Ueber die Truppen in Caſablanca hat Oberſt Bonte⸗ gaud den Befehl übernommen. * Paris, 27. Dez. Der Kriegsminiſter hat nach Tunis und Algier telegraphiert, damit, falls General Drude Ver⸗ ſtärkungen für notwendig halte, die nötigen Truppen zur Ein⸗ ſchiffung nach Caſablanca bereitgehalten würden. Sollte General Drude der Anſicht ſein, daß er genug Truppen für die Expedition nach Mediuna habe, ſo werde dieſe vielleicht heute ſchon unternommen. * Paris, 27. Dez. In einer offiziöſen Note wird her⸗ vorgehoben, daß die franzöſiſch⸗marokkaniſche Politik krotz des dem General Drude erteilten Befehls zur Beſetzung von Mediung dem noch am 24. ds. Mts. vom Miniſter Pichon im Senat ausgeſprochenen Grundſatz, weder Beſetzung noch Er⸗ oberung, treu bleibe. Es handle ſich nur um eine einfache Poli⸗ zeimaßregel. Die Feſtung Mediuna ſei bereits ſeit langer Zeit als einer der Herde des Räuberunweſens bekannt. Durch ihre Zerſtörung werde eine der Urſachen der Ruheſtörung in der Provinz Caſablanca beſeitigt werden. Der nationaliſtiſche „Eclair“ ſchreibt: Der Weg, den man mit dem Marſche nach Mediuna beſchritten hat, ſei gefährlich. Man habe wiederum einen Finger in das marokkaniſche Räderwerk hineingeſteckt und man werde bald mit der ganzen Hand darin ſein. * Paris, 27. Dez. Dem„Matin“ zufolge bat General Drude wegen ſeines Leidens um die Erlaubnis nachgeſucht, nach Frankreich zurückkehren zu dürfen, da ſein Geſundheitszu⸗ ſtand es ihm nicht geſtatte, noch länger den Befehl über die Expedition zu führen. Sein Nachfolger wird im nächſten Miniſter⸗ rate ernannt werden. Einſtweilen iſt der Oberbefehl deu. Oberſten Bontegeaud auvertraut worden. Prozeß gegen die Mitglieder der erſten Reichsduma. *Petersburg, 26. Dez. Geſtern begann der Prozeß gegen diejenigen Mitglieder der erſten Reichsduma, die den Wiborger Aufruf zur Steuerverweigerung und Nichtſtellung zum Militärdienſt unterzeichnet hatten. Anweſend waren 169 Angeklagte. 11 ſind nicht er⸗ ſchienen, 8 inzwiſchen verſtorben. Während der erſte Sitzungstag vornehmlich mit der Er⸗ ledigung von Formalitäten ausgefüllt wurde, wurde heute in die Verhandlungen eingetreten. Die Angeklagten Petrun⸗ „kewitſch, Kokoſchkin und Naboko w, die zuerſt ver⸗ nommen wurden, erklärten, ihre Handlungsweiſe ſei nicht ver⸗ brecheriſch. weſen, ebenſo wie die Auflöſung der Duma ein Kampfmittel geweſen ſei. Sie hätten nur ihre Pflicht für das Volk erfüllt und würden für ihr Volk gern alle Strafen erdulden. Darauf wurden mehrere Mitglieder der Arbeitspartei vernommen, die ausſagten, gern den Tod erleiden zu wollen, wenn nur das gegenwärtige Regime geſtürzt würde. Der Prozeß wird von der Preſſe eingehend beſprochen. Die Blätter der Rechten triumphieren, weil verkappte Revo⸗ lutionäre ihrer verdienten Strafe entgegengingen. Die Blätter der Oktobriſten halten das Vorgehen der Regierung für unklug, obwohl der Wiborger Aufruf zu tadeln ſei. Die Blätter der Linken greifen die Regierung heftig an, da durch ihr Vorgehen das ganze Volk beleidigt ſei. Aus Rußland. 588 * Petersburg, 26. Dez. Geſtern iſt ein Militärzug mit 30 Wagen Truppen verſchiedener Waffengattungen nach Finnland abgegangen, augeblich zur Verhütung des Schmuggels. Petersburg, 26. Dez. Im Gouvernement Wjatka iſt die Friſt des verſtärkten Schutzes um ein Jahr verlängert worden! Der Kreis Sarapul iſt unter außerordentlichem Schutze belaſſen worden. »Baku, 26. Dez. Heute Vormittag wurden gegen den Polizeimeiſter zwei Bomben geſchleudert, die mit heftiger Paris nicht mehr“, ſagte er,„aber ich höre es; das Straßen⸗ geräuſch zaubert mir das Bild der einzigen Stadt in mein Gedächtnis zurück, und wenn ich einen Pariſer Hund, bellen höre, der leichten Schritts die Champs⸗Elyſées durchläuft, ſo beneide ich ihn um dieſes Glück. Ein Freund traf ihn in einer ſeiner ſeltenen ernſten Stimmungen an.„Sagen Sie, Lieber, haben Sie eigentlich Ihre Rechnung mit dem lieben Gott ſchon gemacht!“„O vollkommen, meinte Heine,„Gott wird mir verzeihen, es iſt ſein Beruf.“ Einige Stunden ſpäter fühlte er den Tod nahen; er bat, Dr. Gruby, allein laſſe. ſagte er,—85 5 9 55 mein Freund, ich verlange von Ihnen einen letzten Dienſt. bn Sie mir 15 Währheit. Geht es zu Ende? Der Arzt ſchwieg.„Danke, mein Freund,“ flüſterte Heine. Der Arzt, tief gerührt, fragte ihn, ob er ihm nicht noch eine Bitte er⸗ füllen könne?„O ja,“ antwortete der Sterbende.„Meine Frau ſchläft, wecken Sie ſte nicht, aber dort, auf dem Tiſch ſtehen die Blumen, welche ſie heute für mich gekauft hat. Ich liebe die Blumen über alles, bitte, legen Sie ſie mir auf die Bruſt.“ Und ſich an deren Duft berauſchend zum letztenmal, murmelte er:„O dieſe herrlichen Blumen, wie ich ſie liebe; wie ſchön iſt doch die Natur!“ Das waren ſeine letzten Worte. tomobil verurſachte vorgeſtern abend Sie ſei vielmehr ein politiſches Kampfmittel ge⸗ daß man ihn mit ſeinem Hausarzt, Gewalt explodierten und einen Schutzmann verwundeten, wäh⸗ rend der Polizeimeiſter unverletzt blieb. Die Verfaſſungskämpfe in Perſien. * Teheran, 27. Dez. Das Parlament lehnte das An⸗ erbieten mehrerer Städte ab, ihm bewaffnete Verteidiger zu ſtellen. In der Reſidenz und Provinz herrſcht wieder Ruhe. Die Zeitungen erſcheinen und die Bazare find geöffnet. Der von Saouda⸗Bulae kehrte auf ſeinen Poſten zurück. * Urmia, 27. Dez. Da die Regierung über keine Schußz⸗ mittel verfügt, iſt der reguläre Warenaustauſch zwiſchen Perſien und Rußland nicht geſichert. Zwei Koſaken des Konſulats, die einen Regierungstransport nach Salmas begleiteten, zerſtreuten unterwegs am 16. Dezember 50 Räuber, die eine Karawane von 500 Kamelen überfielen, wobei zwei Räuber getötet und mehrere verwundet wurden. In der Stadt herrſcht vollſtändige Anarchie. Am 23. Dezember traf die perſiſche Grenzkommiſſion mit Mucht⸗ ſchames Sullameh an der Spitze ein, der die adminiſtrative Macht übernahm und die Stadt in Kriegszuſtand erklärte, Drahtnachrichten unſeres Londoner Bureaus. Ein Erzbiſchof als Politiker. . London, 27. Dez. Einem Telegramm aus San Louis zufolge kritiſterte der katholiſche Erzbiſchof Glemon in ſeiner Weihnachtspredigt die Fahrt der amerikaniſchen Schlachtflotte nach dem Pazifiſchen Ozean auf das ſchärfſte. Der Erzbiſchof führte aus, daß die Reiſe, abgeſehen von den ſchweren und unberantwortlichen Koſten, die dadurch dem amerikaniſchen Steuerzahler auferlegt ſeien, eine mutwillige und gefährliche Bedrohung des Weltfriedens darſtellte. Ein Opfer der amerikaniſchen Geldkriſe. London, 27. Dez. Das letzte Opfer der Geldkriſe in Amerika iſt Miſter Stedmann, der Schatzmeiſter der Lyonsbaugeſellſchaft, der ſich geſtern, wie aus Newhork gemel⸗ det, wird auf der Untergrundbahn vor einen Zug warf und im Augenblick getötet wurde. Es heißt, daß Stedmann während der Kriſe 10 Millionen Mark berlor. unmöglich war, für die Geſellſchaft eine Anleihe von 2 Mill. aufzubringen. Die Geſellſchaft mußte daher vorige Woche Konkurs anmelden. Trotz der großen Verluſte hinterläßt Sted⸗ mann ein Vermögen über 1 Millionen Dollar. Stimmen aus dem Oublikum. Sparkaſſenſchmerzen. Die berſchiedenen unter obiger Rubrik erſchienenen Artikel veranlaſſen euch mich zu der Sache Stellung zu nehmen, noch⸗ dem mir die ganze Handlungsweiſe der Sparkaſſe ſchon laänge nicht zuſagte, weshalb ich auch meine Beziehungen zu ihr ſchon lange gelöſt babe. Den Ausführungen des Civis⸗Einſenders in Nr. 584 Ihres geſchäßten Blattes beipflichtend, verſtehe ich nicht, weshalb es ſpeziell der hieſigen Sparkaſſe nicht möglich ſein ſollte, den Einlegern 4 Prozent zu vergüten, wie es auch den derzeitigen Verhältniſſen entſpricht, nachdem ſie doch aus ihnen Kapital ſchlägt und z. B. von einem meiner Verwandten für ein hypothekariſches Darlehen 434 Prozent verlangte. Bei einem Einlegerzinsſatz von 3½ Prozent würde die Differenz alſo über 1 Prozent betragen, was für eine Sparkaſſe, die doch vorwiegend dem Gemeinwohl zu dienen hat, entſchieden zu viel iſt. Die Ausrede, daß die derzeitigen Geldverhältniſſe nur vorübergehend ſind, laſſe ich inſofern nicht gelten, als es ihr jg freiſteht, zu ge⸗ eigneter Zeit eine Reduktion des Einlegerzinsſatzes vorzunehmen, obwohl ſie bei Gewährung eines Hypothekardarlehens den Ab⸗ nehmer auf eine Reihe von Jahren bindet, den derzeiligen Zins⸗ ſatz zu bezahlen. Im Uebrigen finde ich es auch für ungerecht, daß die Zinsvergütung bei der hieſigen Sparkaſſe nicht direkt vom Tage der Einlage ab erfolgt, wie dies bei einer Reihe anderer Kaſſen der Fall iſt, da den Einlegern auf dieſe Weiſe immer ein gewiſſer Ausfall entſteht, den die Sparkaſſe nicht hat, indem ſte einen ſolchen ſicher nicht haben wird, abgeſehen von einem geringen Kaſſenbeſtand. 1 Das Diskontieren von Wechſeln gehört m. E. auch nicht in den Rayon einer Sparkaſſe, die, wenn es direkt mit der Ge⸗ ſchäftswelt geſchieht, mit dem Gelde der Einleger dadurch Spe⸗ kulation treibt, dagegen wöäre nichts einzuwenden, wenn die Kaſſe berechtigt ſein ſollte, vorübergehend Diskonten von erſten Banken zu erwerben, um hierdurch dem Geldmarkt im Allgemeinen 5 dienen und den Einlegern einen höheren Zinsſatz zu ſichern. Allerdings würden die Banken hierbei auch einen kleinen Ver⸗ dienſt haben, den man ihnen aber ruhig laſſen ſoll, da ſie durch ihr Gird wieder eine Garantie bieten. Wie es heißt, ſoll ſich die hieſige Bauſpekulgtion die der Sparkaſſe erteilte Genehmigung gleich zu Nutzen gemacht haben, indem ſie daſelbſt ihre Wechſel diskontiert. Im Intereſſe der Einleger ſollte von Seiten der Stadtverwaltung hiergegen ſofort eingeſchritten werden und die erteilte Genehmigung dahingehend reetificiert werden, als es der Sparkaſſe nur erlaubt ſein ſollte, wie oben erwähnt, von Banken Diskonten zu kaufen.„»;ũł ** Hauswirt mit einem Hammer. neuen neukaledoniſchen O Leſer einen Begriff fäglie) werden von Dazu kam, daß es ihm Waldshut Maunheim als Großſtadt. zeigt immer mehr ihre bedenklichen Schattenſeiten hinſichtlich alle Augenblicke ſich ereignenden Roheitsexzeſſe, deren Berüber leider hier viel zu milde abgeurteilt werden. Jeder anſtändige Mannheimer wird es daher mit Befriedigung bernommen haben, wie in einem bor einigen Tagen zur Berufungsinſtanz ſteßenden derartigen Falle die Strafen erhöht wurden und zwar mit Recht, denn wie bei dieſen Anläſſen gegen die Polizei vorgegangen wird, iſt ſchon mehr wie roh und zeigt ſo recht die künſtlich groß⸗ gezogene und geſchürte Wut gegen die Autorität des Staates. Dieſe Leute ſehen in einem Schutzmann nicht den Menſchen, der ſo gut wie jeder andere ſeinen Beruf ausübt, ſondern das Organ des von ihnen glühend gehaßten Staats und ſchon iſt die Verhetzung ſ weit, daß der Anblick der Uniform eenügt, u 755 ihrem Haß durch irgendeine Beleidigung dder Angrifſe Lu zu machen. Aus neuerer Zeit, ſiehe der Fall, wo in der Näh des Gewerkſchaftshauſes zwei Schutzleute durch Verhöhnung be leidigt wurden und der noch ſchwerere, wo ein Kommiſſär dem Meſſer angegriffen wurde, ohne daß in beiden Fällen Beamten einen Anlaß dazn boten. Für derartige Roheiten wär zu wünſchen, daß die Schutzleute mit ſogen. Pylizeiknüppeln aus⸗ gerüſtet wären, damit den Meſſer⸗ und ſonſtigen„Helden“ die etwas eigentümlich ausgeprägte Schwärmerei für„Freiheit“ ge dämpft würde. Denn Mitleid iſt bei dieſen Rohlingen ge nicht am Plaße. 8 5 Läßt ſich z. B. ein Wirt nicht alles ruhig gefallen, ſo he es„wenn du keine Arbeiter willſt, trinke dein Bier ſelbſt“ o es wird ihm die Wirtſchaft demvliert. Der anſtändige beiter muß ſich da ebenſo unſchuldig die Verunglimpfung ſei ehrlichen Namens gefallen laſſen, wie der Mannheimer üß haupt, deſſen Vaterſtadt durch dieſe meiſtens fremden Eleme einen ſchlechten Ruf erhält. 2 Gleich bedauerlich iſt auch die Verrohung unſerer Ju Diebſtähle, Meſſer⸗ und Schießaffären wechſeln in bunter R dazu eine Frechheit, die vor nichts Halt macht. Erleubt f ein Erwachſener, einen ſolchen Gutedel bei paſſender Gelegenhe entgegenzutreien, ſo kann er von Glück ſagen, 1 eine freche Antwort erhält, aus der man ſehr welche Literatur ihnen zu Hauſe zur Verfügung ſteht. zukünftigen„Helden“ wiſſen, daß man gegen ſte machtl denn wollte man ſich bei den Eltern beſchweren, könnte nis leicht vom Regen in die Traufe kommen und dem Klaſſenlehre ſind leider zu ſehr die Hände gebunden, um, was ſehr notwendig wäre, energiſch genug einzuſchreiten, will er ſich nicht einer el Strafverfolgung ausſetzen. Vielleicht wäre mancher ſetzige R bold nicht ſo tief geſunken, wenn er während ſeiner Schulja etwas ſtrammer an der Leine geführt worden wäre.„Freih die ich meine,“ aber es kommt immer auf das„wiée“ un an. ——— 5 Dolkswirtſchaft. .e. Säckinger, 28. Dez. Wie verlautet, haben ſie beiden Brauereien Löwenbrauerei Waldshut A⸗ und Trompeterbräu Säckingen unter einer neuen Fiven France im zweiten Waſſerſtandsnachrichten im Mona De Pegelſtationen en vom Rheis:. Koliſtan: 128 152 * Hüningen“) 89 Lauterburg Maxau Germersheim Maunheim Mainz Bingen 85 Kaub Koblenz.. 3,36 8 2,84 „„„„„6 Köln Ruhrort vom Neckar Maunheimm„ 2,860.68 Heilbrounn 0,70.65 ) Windſtill, Schnee,— 1˙ R. „ * * 0 * 8 * * 5 * — „ Werantwortlich: 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum;: für Kunſt, Feuilleton und Bermiſchtes: Alfred Ve für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönf fün Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktipnellen Teil: Ka⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kirche Druck und Berlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruc liche Orcheſter, von dem jüngſt eine Pariſer auf die Nerven der blaſierteſten Gry üben aber es iſt— zum Unglück unſerer Senſationsſpelu — nicht in der Loge, zu geoſtieren. 5 Der berühmte Pariſer Damenſchueider Pneguin Meldung aus Paris zufolge, geſtorben. Pacquin war ei kannteſten Perſönlichkeiten von Paris, cbtvohl ſein Haus weit weniger durch ihn, als durch ſeine Gattin die ſehr hüß ſehr geſchäftskluge Madame Pacguin, zu einem Weltruf el Das Haus in der Rue de la Paix, weithin erkennbar ar mit Blumenkäſten geſchmückten Fenſtern, hat in ſu berühmteſten der alten Schneiderateliers, die Häuf Doucet, geſchlagen. Es lancierte in jeder Saiſon die und brachte unter anderem zuerſt wieder die Empiremo nahme. Bald hatte es einen großen Teil nicht nur ſiſchen, ſondern auch der engliſchen und der anter ſchaft gewonnen, und die amerikaniſchen Meilliar ärs Unſummen bei Pacquin zurück. Vor etwa drei Jaht Schneideratelier Pacquin in eine Aktiengeſellſchaft deru 6. Seite. MHeneral⸗Anzeiger. (Mittagblatt.“ Maanbeim, den 26. Dezember! — cgerrrg OCognac- Sognac* mmel Berl. Getreidekümmel 165 Stonsdorfer Magenbitter 105 Zwetschenwasser Halb und Halb I1 Neuwieder Ki Drakehner Waaũrenhaus G. Verkaufshäuser: J Feckarstadt, Maktpiat, i M. B. H. Liköre. 15⁰ 990 Eiercognac Thee Rum Rum-Essenz 1 35 Burgunder-Essenz Burgunder-Arac 155⁵ per ½ Diverse Liköre 80 Punsch-Essenz 128 Arac-Essenz Flasche 185 95 Roussillon Haardter Ungsteiner Medoc Julien Affenthaler Malaga u. Madeira Samos 125⁵ 12⁵ 12⁵ 18⁰ Othwein. per ½1 PFlasche Carte blanche Kaiser-Sect Math. Müller 78 78 90 10⁰⸗ 1⁵⁰ 1ü⁰ 1⸗⁸ 90 Burgeff grün Math. Müller extra Kupferberg Gold Henkell Trocken Weis Zeltinger Lorcher Rossbacher Bechtheimer Obermoseler Trabehner Qimmeldinger Bacharacher in 1½ Flaschen Hermania vorrätig. Swein. per ½ Hasche 68 78 85 90 90 95 38 15 Ananas Pfund Iun Wallnüsse Pind 28a. Tafeldaſteſn 2 80ra. Feigen Pfund 26r. 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Mannhelm, B l. 9. Sonntag, den 29. ds., Weihnaehtsfeier machmittags 5 Uhr: im großen Saale der Börſe.— Anmeldungen auf dem Burean bis Samstag 3 Unr. Näperes Programm. Der Vorſtand In der Hauptſynagoge. Freitag, den 27. Dezember, abends%½ Uhr. Samstag, den 28. Dezember, morgens 9% Uhr. Schrift⸗ erllärung Herr Stadtrabbiner Dr. Steckelmacher. Nach⸗ mittags 2% Uhr Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung. Abends 5 Uhr 25 Min. An den Woche ntagen: Morgens 7½ Uhr. Abends 4 Uhr. In der Clausſynagoge. Treitag, den 27. Dezember, abends 47% Uhr. Samskag, den 28. Dezember, morgens 8 Uhr, Abends 5 Uhr 25 Min. An den Morgens 7½ Uhr. 33 8 Todes-Anzege, 5 Freunden und Bekannten machen wir hiermit ie traurige Ritteilung, dass unsere liebe Mutter, chwester und Tante 76336 Ffau Ohristina Dammert geb. Pfeil nach langem, schwerem Leiden, im Alter von 49 Jahren, in Darmstadt sanft entschlafen jst. Um gtille Teilnahme bitten Die dleftrauernden Hiuterbliebenen: Walther u. Richard Dammert. Mannheim, den 24. Dezember 1907. Die Bestattung findet Freitag, den 27. Dez., ittags 3 Uhr, im hiesigen Crematorium statt. Nur auf dissem Wege. Für die wohltaenden Beweise der Leilnahme bei dem uns betroffenen un- Hersetzlichen Verluste sagen heralichen Dank. 768 Heidelberg, 27. Dezember 1907. Namens der Tieftrauerden:- A. Schwarz, Ingenieur del Ichnellster Huskuhmmg lielen bflligt 4 4 44 Crauerbriele , B. Bans- Backürucherel G, N. b. B. cbr. Schwabenlaud Neufahrskarten in Srosser Auswahl! Immobilien- und Hypotheken-Geschäft. An- und Verkauf von: Liegenschaften Vermittluns vou: 71844 Tauschgeschäften, Hypotheken, Baugeldern Kapltalanlagen sowie An- und Verkauf von Restkaufschlllingen Ankaul. Wer bezahltFsse Kleider, Ecuhe, Mabel aeie zurückzeſetzte Partiewaren? Nur gegen ſofortige bare Zahlung! Altes Eiſen u. ſamtl. Sorten Metalle kauft z. höchſten Preiſen fl. Meisel, 3, 7, Tel. 3536. H. 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Vom andern Affer. Drei Einakter von Felix Salten. In Szene geſetzt von Emil Reiter. 1I. Der Graf. Komödie. Perſonen: Graf Ludwig Laurentin Hans Godeck. Ariſtides, ſein Sohn Guſtav Trautſchold. Gräfin Helene Feſtenberg, ſeine Nichte Alice Hall. Graf Max Feſtenberg, ihr Mann Call Machold. Neumeier, Ludwigs Kammerdiener. Emil Kratzmann⸗ 76200 Ein Kommifſſär. II. Der Ernst des Lebens. Schauſpiel. 1 Perſonen; Alfred Möller. Chriſtian Eckelmann. „Lene Blankenfeld. 8„Emil Beriſch⸗ III. Auferstehung. Kombdie. Perſoenen: Konſtantin Trübner Hans Sodeck. Marie, ſeine Fran 4„Toni Wittels. Lotte, ſeine Tochtr Guted Hirſch. Hugo, Freiherr von Neuſtift Regierungsrat Dr. Konrad Hopfner Emilie, Hopfners Frau, Hugos 5 Schweſter 5 Ein Diener Eduard Koberwein„Guſtap Traulſchold. Leopold Schenk, Klavierlehrer„Alexander Kökert. Daiſy Leblance, Schaupielerin. Lene Blankenfeld. Ein Diener Sigmund Kraus. ————::.::.:::—:rr.... Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Anf. 7½ Uhr. Ende geg⸗ 10½ Uhr. Nach dem erſten u. 2. Stück ſiuden größere Pauſen ſtatt. Kleine Eintrittspreiſe. 5 5 — Damene- e Reues Theater im Roſengarten. Freitag, den 27. Dezember 1907. Mamzelle Nitouche. Operette in 4 Akten von G. Meilhac und A. Millaud. Deutſch von R. Gense. Muſtk von Hervs. In Szene geſetzt von Emil Hecht. Dirigent: Theod. Gauls. Perſonen: Graf von Chateau⸗Gibus, Major. Karl Neumann⸗Hoditz. v. Champlatreux, Leutnant Fritz Vogelſtrom. 5 Offiziere Emil Kratzmann. Der Direktor des Theaters v. Pontaroy Emil Paulineau, Regiſſeut„ Felix Heinz Martin. echt. rauſe. 7 0 5591 5 Schul⸗ imblette zefert aula Schultze. dia Schauſpielerinnen Thereſe Weidmann. lvia Anna Garth. Die Oberin des Kloſtetrss Julie Sanden. Deniſe v. Flavigny, Penſtonärin Marg. Be ing⸗Schäfer. Celeſtin, Organiſt Alfred Sieder. Erſte Penſionärin Bertha Luppold. Zweite Penſionärin Luiſe Striebe. Dritte Penſio ärin“ des Kloſters Elſe Wiesheu. Bierte Penſionärin iſe De Lank. Die Pförtnerin Loriot, Brigadieer 72 85 170 arl Lobertz. 2. Soldae.. EGeorg Maudanz. Penſionärinnen des Kloſters. Schauſpieler und Schauſpie⸗ lerinnen. Theaser⸗Perſonal und Theater⸗Beſucher. Offtziere, Soldaten, Diener. Ort der Handlung: Pantaroy, im Klofter, im Theater und in der Kaſerne. Zeit: Gegenwart. rrrr——— Kaſſeneröfſng. 7½ Uhr. Anfang 8 Uhr. Ende 10¼ Uhr. Nach dem 2. Akt ſindet eine größere Pauſe ſtatt,. Nrues Tbeater⸗Cintrütspreiſe. ZIm Grohh. Koftſfealer. Samstag, 28. November 1907: Bei aufgeh. Abonnement. Zu ermäßigten Preiſen. Die Fledermaus. Anfang 7 Uhr. 777õãĩ ĩVUutẽ ddTTT0TT Volkstheater im Colosseum am Messplatz Freitag, den 27. Dezember, abends 8 Uhr: Neleſz ſür Hern und Frau Dix. Milke. Bagasehn. Zillige Damen-Wäsche 76881 „ Bett-Wäsche „ Tisch-Wäsche in nur prima Qualitäten. .Strauss-Maier, C 2,8. Heute Freſtag 8¼ Uhr Berliner Nachtleben Neu! Neu! Neu! Montag, den 80. Dezember letrte Vorstellung. Nur noch einige Tage! fur noch Wonige Tags! 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