GBadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 90 Pfeunnig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Bofl bez. mel. Voſt⸗ auſſchlag Wi..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer s Pig. Iu ſera te: che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreffe: General⸗Anzeigez 5 Maunheim“ Dtrektion u. Buchbaltung 144 Druckeren⸗Burean(An⸗ nahme d. Druckarbetten 341 Die Colonel⸗Zelle.. 26 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Nedatttooen 7 Auswärtige Inſerate 80 in Maunheim und Umgebung.(adsgenommen Sonntag) im Berlin und Aarlsruhe. Erpeditton unb Berlag⸗ 4 — Scluß der Inferaten-Aunsahme für das Meittagsblan Motgens 0 Uhr, für das Abendblatt Rachmittags 5 uhe. n Nr. 4. Montag, 4. Jauuar 1909.(Abendblatt.) Das Neue Jahrhundert naennt ſich das Organ der deutſchen Moderniſten das an die Stelle des„XX. Jahrhundert getreten iſt. Herausgeber iſt Dr. Th. Engert in Weimar, die Zeitſchrift erſcheint im Verlage Theodor Lampert in Ausgsburg. In einem Neujahrsglück⸗ wunſch ſchreiben Verlag und Redaklion: Wir werden, ſelbſt wenn unſere Gegner mit Gewaltmaß⸗ regeln unſere Beſtrebungen zu hemmen drohen, treu unſeren Grundſätzen fortarbeiten, vertrauend auf die Gerechtigkeit unſerer Sache tuie auf das Wohlwollen und die Sinſicht unſerer Leſer. 1 Es folgt ein weiterer Aufſatz zur Einführung, dem als ſchönes Motto ein Wort des deutſch⸗öſterreichiſchen Dichters Uto von Melzer vorgeſtellt iſt: Du biſt ein Germane! Es hat die Erde Nicht höhere Ehr' zu verleih'n. Germane ſein heißt ein Eigener ſein Nicht untergehn in der Herde. Um den Geiſt zu kennzeichnen, von dem dieſe ſo bedeut⸗ pfame, wenn auch noch ſehr ſchwache Bewegung im Katholizis⸗ mus getragen wird, geben wird aus den einführenden Worten noch folgende Stellen wieder: Wo immer neues, verheißungsvolles Gähren und Wer⸗ den, ſei es auf politiſchem, auf künſtleriſchem, auf wiſſen⸗ ſchaftlichem Gebiet, allüberall wollen wir fördernd helfen, warnend den Uebereifer, den rechten Eifer ſpornend. Vor⸗ nehmlich auf religibſem Gebiete! Einſt war Reglementie⸗ kung und ſtrenge Ueberwachung aller Lebensäußerungen ſtaatliches Ideal. Das Erwachen des Freiheitsdranges hat dieſe Gebundenheit, dieſe Feſſeln abgeworfen. Schon iſt uns dieſes Recht der perſönlichen Freiheit ſo vertraut ge⸗ worden, daß wir nur ſchwer uns in jene Zeit der Bindung des geſamten Lebens denken können. Nur auf religiö⸗ ſem Gebiete hat ſich dieſer ſtarre Geiſt der Ver⸗ gangenheit bewahrt, ja er iſt noch viel engher⸗ giger, viel hemmender geworden, als er früher war. Einſt durchflutete auch die ſcholaſtiſchen Formen und Dog⸗ men blühendes Leben; ſie waren ja Erzeugnis des Lebens und der Ideale ihrer Zeit. Nun aber iſt dies Leben längſt anderer Lebensgeſtaltung, anderer Lebensführung und Bindung gewichen, aber jene Formen blieben, ohne ihren belebenden Geiſt. Darum erſcheint uns dieſes ſch o⸗ Laſtiſch⸗rationaliſtiſche Lehrſyſtem wie ein Fremdkörper, mutet es uns ſo froſtig an, wie ein Geiſt aus einer anderen Welt. Und ſelbſt dort, wo man mit einer Zähigkeit, die einer beſſeren Sache würdig wäre, an dieſem Syſtem feſthält, ſelbſt dort ſucht das religiöſe Sehnen ich Wege, die fernab liegen. Dieſem Suchen und Streben des religiöſen Genius wollen wir unſere Kräfto leihen. Der Kampf aber für die neuen religiöſen Ideale wird uns nur gelingen, wenn wir uns angelegen ſein laſſen, Urſprung und Entwicklung der religiöſen Ideen und Bräuche aufzu⸗ decken, wenn wir es verſtehen, auch die religtöſe Betätigung 1. 1. —F— ————————— 0 als ein Glied des Ganzen in die Kulturentwicklung einzu⸗ reihen. Erſt dann vermögen wir, die wir jetzt nochdie arz religiöſe Luft des Mittelalters atmen, den modernen Geiſt, moderne Forderungen ganz zu verſtehen, 05 und dann kommt vielleicht die längſt erſehnte Zeit, wo — Anfere nationale deutſche Kultur ihre wahre innere Einheit 1 4 KSeunilleton. Ein Gang durch de ſiziliſchen Trümmerſtätten. Aus Sizilien kommen jetzt die erſten Schilderungen derer, die unmittelbar nach dem Bekanntwerben der ſchrecklichen Kataſtrophe an die Stätten des Unglücks geeilt ſind; ſie entrollen ein grauen⸗ dolles Bild von der Furchtbarkeit der Verwüſtung und von der Verzweiflung der wenigen Ueberlebenden, die in hilfloſer Ohn⸗ macht ihrem Jammer in faſſungsloſem Weinen einen Ausweg juchen oder in ſtumpfer Gleichgiltigkeit gebrochen auf Schutthaufen dahinbrüten, unter dem ihre Lieben berſchüttet liegen. Zwiſchen den Ruinen wüten Flammen und das Rettungswerk muß ſich da⸗ krauf beſchränken, die Ueberlebenden durch die Austeilung von Brot vor dem Hungertod zu bewahren. Hier und dort ragen noch einige halbgeborſtene Mauern über das weite Trümmer⸗ feld; von dem vielberühmten Palazzo Munizipale in Meſſina ſteht noch die Faſſade, aber der Bau iſt völlig ausgebrannt, der Dom iſt ein Schutthaufen, mit den Privathäuſern ſind auch die Kaſernen eingeſtürzt und das Hoſpital begrub unter ſeinen Mauern die unalücklichen Kranken.„Als ich von Catania kom⸗ mend die Ruinenſtätte betrat, ſo erzählt der Marquis di Rivoluto fübermannte mich der Eindruck des Entſetzenvollen. Das ſchauerliche Bild übertrifft die wildeſten Vorſtellungen einer Jules Verneſchen Phantaſie. Der Corſo Cappur iſt nichts als ein wüſter Steinhaufen; mehr haben die Flammen davon nicht übrig gelaſſen. Es begann ſchon zu dunkeln, als ich nachmittags im Regen mit einem italieniſchen Deputierten in die Unglücks⸗ ſtätte einzudringen ſuchte. Seitwärts vom einſtigen Wege hockte auf einem Schutthaufen eine obdachloſe Familie. Sie war faſt muhekleidet und zitternd drängte ſie ſich unter einem einzigen erlangt durch ein gemeinſames, trotz aller individuellen und ihrer formalen kultiſchen Auswirkung. Wird die neue Zeitſchrift der deutſchen Moderniſten mehr Erfolg haben als ihre Vorgängerin? Und wird mit ihrem Erfolg die moderniſtiſche Bewegung im Katholizismus ſelbſt ſich mehr und mehr ausbreiten? Wir möchten es ſchon wünſchen, auch wenn ja ernſte und begründete Zweifel auftauchen. Die Enzyklika Pius X. iſt mächtig und ſtreckt ihre Arme weit, der Klerikalismus hat in jahrhundertelanger Arbeit verſtanden, das Eigengefühl und Eigendenken zu er⸗ drücken und das Rückgrat zu krümmen. So wird die moder⸗ niſtiſche Bewegung mit ihrem ſchönen Streben, die Errungen⸗ ſchaften der modernen Wiſſenſchaft auch auf den Katholizismus zu übertragen, noch ſchwer und lange zu kämpfen haben gegen einen Gegner, der auch Gewaltmaßnahmen, wie die geiſtige Aushungerung eines moderniſtiſchen Prieſters, nicht ſcheut, gegen die Indolenz und Teilnahmsloſigkeit der katholiſchen Saienwelt, gegen die Mutloſigkeit von Prieſtern und Laien gegenüber dem Vatikan. Darüber beſtehen keine Zweifel. Die Frage iſt nur, ob es dem Vatikan noch gelingen kann, die moderniſtiſche Bewegung, die den Katholizismus an dan heutige Geiſtesleben anſchließen will und damit eine der größten reformatoriſchen Kulturtaten vollbringen würde, wieder ganz zu erſticken, Friedhofsruhe herzuſtellen. Und das vermögen wir nicht zu glauben. Das moderne Leben u. Denken flutet an irgend welchen Stellen doch auch über die höchſten und dickſten klerikalen Dämme und der einzelne Katholik läßt ſich in keiner Weiſe mehr ſo ganz hermetiſch gegen die Beeinfluf⸗ ſung durch den Zeitgeiſt abſperren. Dazu kommt die ſieg⸗ hafte Kraft der Wahrhaftigkeit, die dem modernen Denken innewohnt. Alle großen geiſtigen Reformbewegungen haben ihre Zeit gebraucht, oft Generationen. So mag der Funke noch lange unter der Aſche fortglimmen, kaum geſehen, aber zertreten und erſticken läßt er ſich nicht mehr. Er wird und muß eines Tages zur Flamme werden. Zur reinigenden verbrannt und das gute Werk eines dauernden und erträg⸗ lichen konfeſſionellen Friedenszuſtandes geglüht wird. Das ſind weite Perſpektiven, große geſchichtliche Aufgaben, die mit zu erfüllen ein lebenszäher und lebenskräftiger deutſcher Modernismus berufen erſcheint. Schon aus dieſen Gründen werden alle Freiheitsfreunde, wie alle, die inmitten eines Zeitalters materieller und techniſcher Kultur ſich noch Sinn und Verſtändnis für rein geiſtige Bewegungen bewahrt haben, auch den neueſten Verſuch der deutſchen Moderniſten, durch Neugründung einer Zeitſchrift ihre Bewegung in beſſere Tage hinüberzuretten, mit Intereſſe und warmer Sympathie begleiten. Politische Uebersicht. N Maunheim, 4. Jauuar 190. Zur Reichsſinanzreform. Aus Bonn, 3. Jan. wird uns geſchrieben: Verſchiedenheit weſentlich einheitliches Band der Religion Flamme, in der das böſe Werk des politiſchen Kotholtzismus Der, Perlonenverkehr lieferte im letzten beiden erſten der Partei nach liberal, der letztere Anhänger des Zentrums— gemeinſchaftlich mit einer ganzen Reihe Bonner Bürger in hieſigen Privatkreiſen folgende Petition an den Reichstag in Umlauf geſetzt: „Wir unterzeichneten Bürger der Stadt Bonn von den verſchiedenſten Berufen und Parteirichtungen erachten eine Reform der Reichsfinanzen mit der Richtung für geboten, daß die Einnahme des Reichs von den Einzelſtaaten unab⸗ hängig gemacht, dem Reich die bei ſparſamer Verwaltung zur Deckung der ordentlichen Ausgaben erforderlichen Mittel ohne Aufnahmen von Anleihen verſchafft und die Finanzen des Reichs unter völliger Aufrechterhaltung des dem Reichstage zuſtehenden Budgetrechts auf Jahre hinaus geſichert werden. Die Vorlage der Bundes⸗Regierungen halten wir im großen ganzen für eine gute Löſung und ſprechen insbeſondere zu der Art, wie nach dieſer die Steuerlaſt auf die Schultern des Beſitzenden und Beſitzloſen verteilt wird. unſere volle Zu⸗ ſtimmung aus. Indem jeder von uns opferwillig den ihn tref⸗ fenden Teil übernimmt, hoffen wir zuverſichtlich, daß alle Stände und Parteien zum Heile des Vaterlandes das Gleiche tun werden. Die Mittglieder des Reichstages bitten wir, die Vorlage — bvorbehaltlich der im Einzelnen nötig erſcheinenden Aende⸗ rungen— einmütig und ohne Unterſchied der Partei anzu⸗ nehmen und damit das Anſehen und die Macht des Deutſchen Reichs zu ſichern, auf welchen das Wohl aller ſeiner Bürger und zugleich die Erhaltung des Weltfriedens beruht.“ Die Petition iſt ſeit geſtern in den hieſigen Zeitungs⸗ Expeditionen zur Unterſchrift aufgelegt worden. **** Zur Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer faßte der Verein zur Wahrung gemeinſamer Wirtſchafts⸗ intereſſen der deutſchen Elektrotechnik auf ſeiner kürzlich abgehaltenen Mitgliederverſammlung einen Beſchluß, der die geplante Steuer vollſtändig verwirft, da durch ſie der elektriſche Antrieb zugunſten des Dampfbetriebks benachteiligt wird und in der Beleuchtungsinduſtrie kriſen⸗ artige Umwälzungen hervorgerufen werden. Ueberdies würden die Kontrollvorſchriften und der Verpackungszwang die Konkurrenzfähigkeit der betreffenden Fabriken im Aus⸗ lande verhindern. Zu dieſen nachteiligen Wirkungen der geplanten Steuern ſtehen ihr Ertrag und die mit der Durch⸗ führung der Kontrolle verbundenen Koſten- und Unzuträglich⸗ keiten für einen rationellen Betrieb in keinem Verhältnis, ganz abgeſehen davon, daß die Durchführung der Steuer⸗ vorſchriften in der dem Reichstage vorliegenden Form in vielen Fällen aus techniſchen Gründen ganz unmöglich iſt. Gegen die Anzeigenſteuer beſchloß der Geſchäfts⸗ führende Ausſchuß des Deutſchen Lehrervereins zu petitio⸗ nieren, da die Steuer in der vom Bundesrat vorgeſchlagenen Form alle Schulzeitungen ſchwer ſchädigen und den auf einen engeren Leſerkreis beſchränkten Blättern vielleicht das Weiter⸗ beſtehen unmöglich machen würde. 45 Das Fiasko der Fahrkartenſteuer. Ueber die Fahrkartenſteuer ſchreibt die„Ztg des Ver. D. Eiſenb.⸗Verw.“ in ihrem Jahresüberblick u. a. folgendes: Jahre zwar wieder ſie Eine arme ver⸗ härmte Greiſin mit weißen Haaren liegt vor Kälte ſchauernd auf dem Boden, nur mit einem Leinentuch bekleidet und fleht um Hilfe. Sie ſei Künſtlerin am Pelolotheater geweſen. Barfuß liegt ſte da und ſeit drei Tagen hat ſie keinen Biſſen Nahrung genoſſen. Wir wollen ihr helfen mitzukommen, doch ſie weigerte ſich und berlangt nur ein Paar Schuhe. Es iſt unmöglich, dieſe Bitte zu erfüllen. Dann begegnet uns ein Italiener, der einzige Ueberlebende ſeiner Familie; er trägt ein krankes Kind ſchau⸗ kelnd auf den Armen, der Irrſinn hat ihn ergriffen. Ein troſt⸗ loſes ae Schweigen hat ſich aller bemächtigt; angeſichts der Furchtbarkeit des Unglücks ſcheint man die Sprache zu verlieren, aber dieſe dumpfe Ruhe wird grauenvoll unterbrochen durch die halberſtickten Hilferufe und das Stöhnen der Verwundeten, die irgendvo unter den Trümmern begrahen noch mit dem Tode ringen.. Aus ber Umgegend ſind allerlei Landſtreicher herbei⸗ geſtrömt, die die noch umherliegenden Leichen plündern. Geſtern wurden 24 dieſer Burſchen ſtandrechtlich erſchoſſen. Unter dem ſtrömenden Regen hat man verſucht, für die Ver⸗ wundeten Hoſpitäler zu improviſteren, aber wie es an Nahrung und an Brot fehlt, ſo fehlt es noch an Heilmitteln und Verband⸗ zeug. Durch die Ruinen ſchleichen die Geſtalten Halbverhunger⸗ ter, die verzweffelt im Schutte wühlen, um eine Brotkruſte oder einen Knochen zu erhaſchen. Die Unglücklichen ſind faſt alle kaum bekleidet, im Schlafe hat die Kataſtrophe ſie überraſcht. Draußen in den Gärten haben die Truppen bereits begonnen, die Leichen zu beſtatten. Foſt alle, die die furchtbare Nacht überlebt haben, find völlig gebrochen, und mit dumpfer Apathie hocken ſie auf den Ueberreſten ihrer Häuſer und ſtarren gleichgiltig den Truppen nach, ohne eine Hand zu rühren.„Ich ſah eine Frau wie raſend in den Trümmern graben“, ſo erzählt ein engliſcher Korreſpon⸗ dent; Lals ein Geiflicher ſie anſprach, ſante ſie, ſie müſſe die 2 5 Schirm zuſammen. Wir forderten ſie auf, uns zu ſolgen, um „wir bungern wir hungern, Hilfe, Hife“ Aber ſie verharren auf Leiche ihres Kindes finden. Die Rektungsarbeiten ſtoßen bei den Betroffenen auf völlige Gleichgiltigkeit. In ihrer Verzweif⸗ lung ſuchen ſie bei der Allmacht Troſt und lange Prozeſſionen von Büßern durchziehen jammernd und klagend das Ruinenfeld. Als zich nach Neapel zurückfuße, ſah ich einen Zug von 200 zerlumpten phantaſtiſch verhüllten Geſtalten, die hinter einem halbzerſtörten Abbild der Jungfrau einherſchritten, das aus den Ruinen des Domes gerettet worden war.“ Und wie in Meſſkna, ſo iſt es auch in allen anderen Städten, die dem Erdbeben zum Opfer gefollen ſind. In bder Umgegend von Reggio ſind ganze Landſtriche in Sümpfe und Motaſte umgewandelt und die Topographie des Landes hat ſich vpöllig verändert. Längs der Küſte find alle Häuſer von den Erdſtößen zertrümmert und von den Flutwellen weggeſchwemmt.„Als ich durch Pellaro kam“, ſo ſchildert ein Korreſpondent ſeine Reiſe nach Reggio,„fand ich ſtatt der blühenden Ortſchaft nur wirres Gerümpel. Unbeerdigt lagen Hunderte von Leichen auf der Straße und zwiſchen den Trümmern. Längs des Meeresufers iſt der Weg mit Leichen bedeckt, in den ſchrecklichſten Stellungen, den Ausdruck der Todesangſt noch in den verzerrten Mienen, die erſtarrten Augen weit geöffnet und glanzlos ins Leere glo⸗ tzend. Dle meiſten ſind furchtbar verſtümmelt und zerſchmettert. In Sqgarre Superiore umringt uns jammernd die Bevölkerung: der Unglücksſtätte, inmitten der halbverweſten Leichen, deren Ge⸗ ruch wie eine ekelhafte Wolke über allem liegt.“ In Palmi hat man ein paar übriggebliebene Mauern mit einem Zelttuch über⸗ ſpannt und hier die Verwundeten gebettet. Den meiſten ſind Arme oder Beine zerſchmettert, die Geſichter durch Quetſchung entſtellt; unzählige Amputatjonen wären nötig und viele der Ver⸗ wundeten werden wohl kaum dem Tode entriſſen werden können. gangen. Ich folgte ihr mit einem Oberſt durch ein „Eine weinende Frau packte mich beim Rock und zog mich zu Ruinen ihres Hauſes. Alle Angehörigen waren zugrunde 2. Seite. General⸗Anzeiger. Abendtt.) Snbes, 4 Sens Mehreinnahmen, auch in den Gebieten, in denen mit der Reform von 1906 die 2⸗Pfg.⸗Klaſſe eingerichteß war, aber die Eiſenbahnverwaltungen wurden ſich der Tatſache. daß eine ſehr ſtarke Abwanderung aus allen oberen Klaſſen in die nächſtniederen ſtattgefunden habe, mehr und mehr bewußt... Da dieſe Abwanderung überall wahr⸗ genommen iſt, muß ſie doch wohl zu einem nichtger ingen Teil der Fahrkartenſteuer und ihren oft erörterten Mängeln zur Laſt gelegt werden; denn hier(in Norddeutſch⸗ land) bot die Perſonentarifreform ſelbſt nun zu den nicht ſo ſehr ins Gewicht fallenden Abwanderungen aus der erſten Klaſſe Anlaß. Bekanntlich ſoll die Fahrkartenſteuer nach den Reformvorſchlägen der Reichsregierung aufgehoben werden, und die Eiſenbahnen würden es gewiß lebha ft be⸗ grüßen, wenn ſie von dieſer ihnen aufgezwungenen, höchſt unbeliebten Steuer befreit werden. Sollte bei dem großen Widerſtand, dem die genannten Reformvorſchläge leider in allen ihren Einzelheiten begegnen, die 23½ Millionen, die die Fahrkartenſteuer wohl ſicher bringt, vom Reiche ſchließlich doch nicht entbehrt werden können, ſo wird jedenfalls wenig⸗ ſtens eine Reform der Steuer eintreten, die ühre offenſichtlichen ſchweren Mängel beſeitigt.— Es beſtätigt dies unſere frühere frühere Meldung, daß die radikale Abſchaffung dieſer nicht mit Unrecht„unbeliebten“ Verkehrsſteuer keineswegs ſo feſt⸗ ſteht, wie vielfach angenommen wird. Die Stellung des Polentums zum Deutſchtum im Oſten der Monarchie legt die„Nordd. Allg. Ztg.“ in ihrem diesmaligen Wochenrückblick treffend wie folgt dar: „Die Leitung der Zentrumspartei fährt fort, ihre Agitation im Oſten nach dem ſattſam bekannten Muſter und jedenfalls nicht zum Nutzen der deutſchen Sache dort zu erweitern. Man will durch den ſoeben bei der Reichstagser⸗ ſatzwahl von Meſeritz⸗Bomſt erlittenen Dämpfer nicht beirrt erſcheinen; die Hoffnungen auf künftige große Geſchäfte mit den Polen müſſen alſo ungemein locken. Welche von dieſen beiden Parteien auf realem Boden dann am beſten abſchnei⸗ den, alſo die geſchickteſten Direktiven beim unterirdiſchen Wettlauf befolgen wird, ſteht dahin. Auf jedem Fall iſt im Oſten, in Poſen beſonders, für die deutſchen Wählerſchaften künftig mit einer weiteren Verſchärfung des Kampfes zu rechnen, und zwar mit einer ſolchen, die von außen hineingetragen worden iſt. Sehr beklagenswert iſt die Lage, in die dadurch die deutſchen Katholiken in den ge⸗ miſchtſprachigen Gebieten kommen. Sie müſſen ſich gefauen laſſen, als„Dafcz“⸗Katholiken,„Amtskatho⸗ liken“, die wegen der Oſtmarkenzulage ſo ſtimmen, beſchimpft zu werden, und finden an ihrer Kirche nur in Einzelfällen Rückhalt. Mit Recht wurde im letzten Wahlkampf von deutſch⸗ katholiſcher Seite hervorgehoben, daß durch dieſe Zentrums⸗ taktik recht eigentlich erſt ein Keil zwiſchen die Deut⸗ ſchen getrieben werde. Auch wo man bisher in konfeſſionel⸗ lem Frieden gelebt habe, werde jetzt der Gegenſatz zwiſchen Deutſche verſchiedenen Bekenntniſſes hineingetragen. Dazu tritt die Zerſplitterung der Organiſationen: beſondere Katho⸗ likenvereine und Verſammlungen, ſogar katholiſche Bauern, Bankgenoſſenſchaften und dergl. werden ſchon gefordert, als ob die Vereins⸗ und Genoſſenſchaftsorganiſation auf deutſcher Seite nicht ſchon zerſpalten genug wäre. Daß dadurch die „deutſchen Brüder polniſcher Zunge“, wie Zentrumsaufrufe die Polen nennen, loyale preußiſche Untertanen werden, und daß auf dieſe Weiſe am„Zentrumsgedanken die Oſtmark ge⸗ neſen wird“, das iſt eine kühne Konſtruktion. Am En de wird das Zentrum vorausſichtlich der Betrgene in, aber auch ſo und ſo viele deutſche Katholiken werden poloniſiert, weil ſie den Druck von zwei Seiten einfach nicht mehr aushalten konnten. Denn das ſtärkere iſt nicht das zentrumkatholiſche, ſondern das polniſchkatholiſche Element. Es gilt alſo beizeiten auf der Hut ſein und die Organiſationen ſtärken, die ſich, wie die Deutſche Vereinigung im Weſten, bemühen, den Standpunkt durchzuhalten, daß man ein treuer Katholik ſein undebenſotreuzuſeinem Vaterlande ſtehen kann. Zentrums Antwort. Die ſeltſame Idee v. Maſſows, mit dem Schreckgeſpenſt bes Zentrums zu drohen und dem Kanzler nachzuſagen, er ſei auch bereit, wieder mit dem Zentrum Geſchäfte zu machen, ntlockt der„Köln. Volksztg.“ folgende Antwort: bis zu einem Haufen zuſammengeſtürzter Mauern. Dort blieb die Alte ſtehen und ſtarr und ausdruckslos murr:elte ſie: ſieben Tote. Ein dumpfes Schweigen herrſchte und als wir näher en, ſahen wir zwiſchen Balken und Steinen erſtarrte Körper⸗ teile hervorragen, eine Frau, ein Kind, und ein Mann. Als wir wieder aus der Gaſſe herausklettern, begegnet uns ein unendlich langer ſchweigſamer Zug von Karren und Tragbahren; auf ihnen ruhten gräßlich zerſchmetterte menſchliche Ueberreſte, Leichen, einzelne Körperteile; verzweifelte Angehörige ſchleppten hier die letzten Reſte ihrer wiedergefundenen Lieben davon.. C. K. Biuntes Feuilleton. — Der Siegeszug der Flugmaſchine im Jahre 1908. Mit einem neuen Rekord auf dem Gebiete der Flug⸗Technik hat das alte Jahr abgeſchloſſen: Noch am letzten Tage hat Wil⸗ bur Wright in Le Mans einen Flug unternommen, ſeine letzte ng vom 12. Dezember überboten und damit endgiltig den in⸗Preis von 20000 Frks. gewonnen. Der franzöſiſche ter der öffentlichen Arbeiten Barthou wohnte dem inte⸗ nten Verſuche bei und auch der deutſche Ingenieur Koberg, in Mitarbeiter des Grafen Zeppelin, war in Le Mans einge⸗ offen. Trotz der Kälte ließ Wilbur Wright ſich von dem Fluge cht abbringen; in einer Stunde 52 Minuten, 15 Sekunden hatte 100 Kilometer zurückgelegt, aber er entſchloß ſich, die Fahrt zuſetzen und kam mit ſeinem Apparate erſt nieder, als er zwei tunden 20 Minuten und 23 Sekunden geflogen war. Nach den iziellen Meſſungen hat er in dieſer Zeit 124 Kilometer 700 Meter zurückgelegt, in Wirklichkeit eine Strecke von mehr als Kilometern. Damit hat Wright ſeit dem 5. September, m er den Preis der Sportskommiſſion von 5000 Frks. er⸗ rang, den fünften Preis gewonnen und in vier Monaten rund %0 Frks. eingenommen. Farman, der ſich ebenfalls um den lin⸗Preis bewerben wollte, hat wegen verſchiedener Un⸗ an ſeinem Apparat den Wettkampf aufgegeben und auch iſche Flugtechniker Moore⸗Brabaton, der in Chalons mit Gehilfen einen Unfall erlitt, iſt zurückgetreten. Der e Erfolg Wrights bildet einen würdigen Abſchluß des „Herr v. Maſſow ſchreibt in den„Grenzboten“, das Zentrum empfinde„Reue“ darüber, daß es nicht mehr am Regierungstiſche peiſe. Hat der Mann eine Ahnung von unſerer Gedankenwell! Wenn wir an Wiederherſtellung des früheren Zuſtandes denken, wie er vor dem 13. Dezember 1906 beſtand, ſo überläuft uns förmlich eine Gänſehaut. Wenn man mit einer Regierung befreundet ſein foll, ſo muß es ſchon eine ſtarke, zuverläſſige Regierung ſein, nicht aber eine, die von rechts nach links ſchaukelt, heute ſo und morgen anders ſpricht. Wenn man eine Regierung, wie die jetzige, unter⸗ ſtützt, ſo läuft man Gefahr, nach Liquidation ihrer Politik mitver⸗ antwortlich gemacht zu werden. Das jetzige Regime überlaſſen wir mit Freuden dem Block, mit dem es leben und ſterben wird. Wenn man ums einen Gefallen tun will, ſo lade man uns nicht mit zum Kaffee ein. Die Regierungspolitik hat dazu geführt, daß in immer weiteren Kreiſen die Abneigung wächſt, ſich mit der inneren Politik zu beſchäftigen. Dieſe Politik dreht ſich vollſtändig im Kreiſe, die Müthle klappert, aber ſie gibt kein Mehl. Ich möchte wiſſen, wer von den Leuten, die bei uns Politik treiben, am Schluſſe des Jahres ſo etwag wie innere Befriedigung fühlt.“ Zu ſolch billiger Renommiererei hätte man dem Zentrum nicht verhelfen ſollen. Selbſtverſtändlich hat auch⸗ Herr v. Maſſow nicht behauptet, daß das Zentrum für eine Taſſe Kaffee zu haben wäre. Das Zentrum hat einen guten Magen und verlangt ein ausgiebiges Menü unach ſeinem eigenen Geſchmack. Um ſo kränkender für den Kanzler war aber auch ffiziö ſei bereit, ſich wieder mit dem Zentrum zu Tiſch zu ſetzen. Badiſche Politik. Die Sitzung des Engeren Ausſchuſſes. Infolge neuerlicher und noch nicht abgeſchloſſener Ver⸗ ſtändigungsverſuche über die Erneuerung des Block⸗ abkommens zwiſchen der nationalliberalen und der frei⸗ ſinnigen Partei kann die auf 6. d. M. in Ausſicht genommen geweſene Sitzung des Engeren Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei nicht ſtattfinden. Jnternationale kriminaliſtiſche Vereinigung. sh. Berlin, 3. Januar. „AUnter zahlreicher Beteiligung von Vertretern der kriminali⸗ ſtiſchen Wiſſenſchaft und der Reichs⸗ und Staatsbehörden begann hente die Deutſche Landesgruppe der Internationalen Krimina⸗ liſtiſchen Vereinigung ihre diesjährige Tagung mit einem Be⸗ grüßungsabend im Foyer des Abgeordnetenhauſes. Man ſieht den Verhandlungen mit um ſo größerem Intereſſe entgegen, als ſich dieſe vornehmſte wiſſenſchaftliche Vertretung der juridiſchen Wiſſenſchaften mit einer der einſchneidendſten Fragen unſeres öffentlichen Lebens, der Strafprozeßreform, wie ſie bereits im Entwurfe vorliegt, beſchäftigen ſollen. Bekannt⸗ lich hat ſich die Vereinigung bereits auf der vorjährigen Ver⸗ ſammlung in Poſen mit dieſer Materie beſchäftigt, iſt aber da⸗ mals aus formellen Gründen nicht zu einem Beſchluſſe gekom⸗ men. Neben dieſer Frage war in Poſen der Erörterung der Jugendgerichtshöfe ein breiter Raum gewidmet, Unter den Teilnehmern des heutigen Begrüßungs⸗ abends bemerkte man u. a. Miniſterialrat Krauſe⸗Bremen, Land⸗ gerichtsdirektor Kanzow⸗Berlin, Landgerichtspräſident Späing⸗ Berlin, den bekannten Nervenarzt Dr. Moll, Oberregierungsrat Hoppe vom Berliner Polizeipräſidium, Profeſſor Dr. Kleinfeller⸗ Kiel, Prof. Dr. Aſchaffenburg⸗Berlin, Oberlandesgerichtsrat Roſenberg⸗Kolmar, Graf v. Dohna⸗Straßburg i.., Prof. Lilien⸗ thal⸗Heidelberg. Prof. v. Liſzt⸗Berlin, Amtsgerichtsrat Fiſcher⸗ Berlin vom Jugendgerichtshofe, Geheimrat v. Engelberg⸗ Mannheim, Kammergerichtspräſident Liſco, Landgerichtsdirektor Warnatſch⸗Berlin, Oberlandesgerichtspräſtdent Gryſzewsky⸗Poſen, Amtsgerichtsrat Köhne vom Berliner Jugendgerichtshof, Oben landesgerichtspräſident Hamm⸗Aachen, Senatspräſident am Reichsmilitärgericht Dr. Weißenbach, Generalſtaatsanwalt Dr. Geßler⸗Dresden, Abgeordneter Peltaſohn, Geh. Admiralitätsrat Feliſch.— Von offiziellen Vertretern waren erſchienen Staats⸗ anwalt Dr. Stahlknecht für den Senat von Bremen, Legations⸗ rat Wedding für das Auswärtige Amt, Dr. Olshauſen für das Reichsjuſtizamt, Geheimrt Supper vom Preußiſchen Juſtizmini⸗ ſterium, Geheimrat v. Herrmann vom Miniſterium des Tnnern, Geh. Juſtizrat Meier⸗Dresden für die Sächſiſche Regierung, Oe⸗ heimrat Engelberg für die Badiſche Regierung. Unterſtaatsſekretür Mayr hieß im Namen des Vorſtandes die Erſchienenen herzlich willkommen und richtete„die großväter⸗ ——p— ˖——p—— ů ů ů ů ů ů ů ů ů— ů— ů ů ⁰*²3³·²—————— Jahres 1908, das in der Geſchichte der Eroberung der Lüfte allen erſten peſſimiſtiſchen Zweifeln zum Trotz als eine Zeit der ge⸗ waltigen Fortſchritte verzeichnet werden muß. Zu Beginn des Jahres wußte die Allgemeinheit kaum etwas von dem Stand der Dinge in dem Kampfe um die Eroberung der Lüfte und ſelbſt die Eingeweihten blickten voll Skepſis in die Zukunft. Die unbe⸗ glaubigten Nachrichten von den großen Erfolgen der Brüder Wright in Amerika im Jahre 1905 fanden wenig Glauben, Farmans Maſchine war noch ſo unentwickelt, daß der Flug⸗ techniker eine Fahrt von einer engliſchen Meile noch nicht hätte wagen können, ſein Apparat vermochte ſich kaum zwei Minuten in der Luft zu halten und nicht viel günſtiger ſchienen die Dinge mit der Lenkbarkeit der Ballons zu ſtehen; wohl hatten die fran⸗ zöſiſchen und deutſchen Militärballons weſentliche Fortſchritte er⸗ rungen, aber die Verſuche hatten meiſt mit Unfällen geendet und ſchienen alles Mißtrauen zu rechtfertigen. Mit einer faſt drama⸗ tiſchen Plötzlichkeit kam der Umſchwung. Im erſten Monat des Jahres ſchon errang Farman den Deutſch⸗Archdeaon⸗Preis für den 1 Kliometer⸗Flug und nun folgten unaufhaltſam die neuen Siege von Farman und Delagrange in Frankreich und die erſten öffentlichen Flüge der Brüder Wright. In Frankreich wo zu Beginn des Jahres der Einkilometerflug des Farmanſchen Aero⸗ plans faſt als ein Wunder betrachtet wurde, vermag man heute mit der Flugmaſchine 150 km zurückzulegen, und der Apparat, der unſicher nur wenige Minuten in der Luft zu balanzieren ver⸗ mochte, leiſtet heute mit überraſchender Sicherheit Fahrten von mehr als zwei Stunden Dauer. Ein engliſches Blatt gibt eine intereſſante Zuſammenſtellung der wichtigſten Flugverſuche des vergangenen Jahres, die einen lehrreichen Ueberblick über das Tempo des Fortſchritts gibt. Am 13. Januar fliegt Farman in 1 Minute 28 Sekunden einen Kilometer. Am 31. März vermag er in 8 Minuten 33 Sekunden bereits zwei Kilometer zurückzu⸗ legen, und am 22. Juni führt Delagrange ſeinen großen Flug aus, der 16 1/ Minuten dauert und bei dem er mit ſeiner Ma⸗ ſchine über 17 Kilometer zurücklegt. Am 9. September erfolgt der große Aufſtieg Orpille Wrights, wobei der kühne Amerikaner eine Strecke von über 60 Kilometern durchfliegt und mit ſeinem Apparate 1 Stunde 3 Minuten und 15 Sekunden in der Lud bleibt. 12 Tage ſpäter unternimmt ſein Bruder Wilbur in liche Mahnung“ an ſie, ſich in den Ausführungen recht zu ſchränken, da bei dem ungeheuren Gebiete des Themas der Straf prozeßreform es ſonſt paſſieren könnte, daß die Debatten ing Uferloſe wüchſen. Eine gute Vorbedeutung ſei es, daß die Ver⸗ einigung auf parlamentariſchem Boden tage. Man dürfe hieran die Hoffnung knüpfen, daß die Verhandlungen und die Beſchlüſſe der Vereinigung auf die Herren Parlamentarier Eindruck machen würden. Eine Anzahl der angemeldeten Teilnehmer und Gäſte ſeſ heute noch nicht erſchienen, er heiße dieſe in contumaciam will⸗ kommen. Geheimer Juſtizrat Meier⸗Dresden ſprach im Namen der Sächſiſchen Staatsregierung, deren Gruß er der Vereinigung entbot. Alle beteiligten Juſtizverwaltungen würdigten in hohem Maße die Bedeutung der Tagung. Gelte es doch die Grundlagen der ſeit 33 Jahren beſtehenden Strafprozeßordnung daraufhin zu prüfen, ob ſie noch den Forderungen der fortgeſchrittenen Zeil in bezug auf Freiheit und Gerechtigkeit entſpreche. Unterſtaatsſekretär Mayr dankte für die Anerkennung des Vertreters der Sächſiſchen Staatsregierung.— Die Verſammel⸗ ten beſprachen dann in kleinen iZirkeln die Themata der kom⸗ menden zwei Arbeitstage, über die wir eingehend berichten werden. Badiſchen Maler⸗ und Tüuncher⸗ meiſter⸗Verbandes. Freiburg, 8. Jan. Im Innungshauſe der Bäckerinnung tagte der„Badiſche Maler⸗ und Tünchermeiſterverband“. Hierzu harten ſich Vertreter aus allen Teilen des Landes in bemerkenswert großer Zahl eingefunden. Die Verhandlungen, die einen an⸗ regenden Verlauf nahmen, dauerten über vier Stunden. Der erſte Verbandsvorſitzende Herr Lacroix⸗Karlsruhe, hieß na der Eröffnung des Verbandstages die Anweſenden, insbeſondert den Regierungsvertreter Herrn Ingenieur Bucerius⸗Karls⸗ ruhe, ſowie die Vertreter zahlreicher anderer Körperſchasten willkommen und ſchritt, nachdem er die üblichen Grüße und Be⸗ glückwünſchungen entgegengenommen hatte, zur Erſtattung des Geſchäftsberichts. Aus die em geht hervor, daß der Verband immer ſtärker wird und im letzten Jahre beſonders viele Arbeit verurſachte, wozu der deptſche Malertag in Karlsruhe und die Maler⸗Fach⸗ ousſtellung, die ebenfalls dort abgehalten wurde, ihr redlich Teis beitrugen. Sodann verbreitete ſich der Vorſitzende über die vor⸗ jährige Lohnbewegung im Malergewerbe die die Gehilfenſchaft in Süddeutſchland auf 186 000 M. zu ſtehen kam, wodon auf Baden W 000 M. entfallen. Einen großen Raum in ſeinen Ausführungen nahmen die Auswüchſe im Sube⸗ miſſionsweſen ein. Er vertrat dabei die Anſicht, daß nicht nur gegen die viel zu niederen Angebote, ſondern auch gegen die oft unermeßlich hohen ſcharf vorgegangen werden müſſe. Das Arbeitsfeld ſei im vergangenen Jahre außerordente lich groß geweſen; es ſeien 700 ſchriftliche Eingänge, über 1 ſchriftliche Ausgänge und 3000 Druckſachen zu erledigen geweſen Aus dem Recheuſchaftsberichet des Kaſſiers. Herrn F. Roth-Karlsruhe, ging herpor, daß Einnahmen und Ausgaben mit 8478.80 M. zum Abſchluß ge⸗ bracht wurden; der reine Vermögensſtand beziffert ſich auf 889 Mark. Der Berband verlor im Jahre 1908 zehn Mitglieder durch den Tod, deren Andenken in der üblichen Weiſe geehrl wurde; er zählt gegenwärtig 715 Mitglieder. Im Haushaltsplan für 1909 ſind an Einnahmen und Ausgaben 2800 M. vorgeſehen Dem Rechner wurde, nachdem die Rechnungen durch eine Kom miſſion geprüft und für richtig befunden worden waren,— Tagung des laſtung erteilt. Es folgte nun die Berichterſtattung der vier Bezirksvorſitzenben. Herr Keiſtler⸗Mannheim führte lebhafte Klage über den ſchlechten Beſuch, den die Bezirksverſommlungen nicht ſelten aufwieſen. Sein Bezirk verzeichne die Ausgänge von 1875 Druck ſachen, 147 Briefen und Karten. Eingelaufen ſeien 95 Druch ſachen und 138 Briefe und Karten. Die Erledigung dieſer Ar beiten beanſpruche beinahe eine ganze Kraft; es ſei daher um ſo mehr zu bedauern, daß einzelne Mitglieder den Beſtrebungen des Verbandes ſo wenig Intereſſe entgegenbringen. Sie ſollten ſich an der Arbeiterſchaft ein Beiſpiel nehmen, die für dieſt und ähnliche Zwecke ganz andere Summen opfern. Die Bezirks⸗ vorſtände von Karlsruhſe(J. Fritz), Freiburg[WA. Müllen und Konſtanz[(E. Ohlenſchläger) hatten ähnliche Klagen vorzubringen. Der Vorſitzende der Materialprüfungskommiſſion, Herr Frankreich einen Aufſtieg, der 1 Stunde 31 Minuten 24 Sekunder dauert und mit einer zurückgelegten Strecke von 90 abſchließt. Am 11. Oktober unternimmt Wilbur Wright zum erſten Mal mit einem Paſſagier einen größeren Flug, der 1 Stunde, 9 Minuten 45 Sekunden dauert und bei dem 80 Kilo⸗ meter zurückgelegt werden. Einen Monat ſpäter, am 12. De⸗ zember, bleibt Wilbur Wright mit ſeinem Apparat faſt zwel Stunden, genau 1 Stunde 54 Minuten und 22 Sekunden in der Luft und die offizielle Meſſung ergibt eine Strecke von 120 Kilo, metern, die in Wirklichkeit aber ungleich größer iſt. Den Ab⸗ ſchluß bildet der jetzige letzte Rekord Wrights am Sylveſtertage der mit dem 150 Kilometer⸗Flug von 2 Stunden, 20 Minuten und 23 Sekunden bisher die größte Leiſtung der Flugmaſchine dar⸗ ſtellt. Aber dieſe großen Entfernungen wurden durch Kreisflüge auf einem beſtimmten Gebiete zurückgelegt; ſie allein würden nich! ausreichen, die praktiſche Verwendbarkeit des Aeroplans end⸗ giltig zu beweiſen. Die Flugtechniker haben ſich daher auch nichl darauf beſchränkt, Zeitrekorde aufzuſtellen, ſondern auch freie Fernflüge veranſtaltet. Am 17. Oktober hat Farman den Flug von Reims nach Chalons, rund 27 Kilometer, glücklich zurückge⸗ legt, einen kürzeren Fernflug unternahm Blériot mit ſeine Monoplan, während Wilbur Wright am 18. Dezember mit ſeine 9 überraſchenden Höhenflug, der ihn bis zu 120 Meter in die Lüftt emporführte, einen bisher unerreichten Höhenrekord aufſtellte. — Das Jahr 1909. Die Kalendermacher von Beruf wiſſe von dem Jahre 1909 nichts Beſonderes zu erzählen. Sie ſpreche von einem„Gemeinjahr“, vom Jahresregenten Saturn, eine durch viele Monde und drei Ringe charakteriſierten Plane Daß Beginn und Ende ein Freitag bildet, wird von den A gläubiſchen nicht gerne konſtakiert. Sehr reich iſt das ang brochene Jahr an Zentenarfeiern; der Tiroler Freiheitskamp und Aſpern, Darwin, Gladſtone, Lincoln, Poe feiern ihren hundertſten, Schiller den 150., Calvin den 400. G burtstag. Mehrere Erinnerungstage an große Muſiker z nen das Jahr aus: Chopin und Mendelsſohn wurde vor 100 Jahren geboren; Haydn iſt am 31. Mai 1809 g ſtorben. D ingt: N S e — — ä— lim Vorjahre mit 12712854.). burg auf 24 Pfg. 40 Pfennig). Mäannheim, 4. Januar. SGeveral⸗Anzeiger.(Abenddlart). — 00. Seltel 84. „ Drexler⸗Mannheim, legte, nachdem er ſeinen Bericht über bie Arbeiten im letzten Jahre erſtattet hatte, wegen Arbeits⸗ überlaſtung ſein Amt nieder. Auf Vorſchlag des Herrn Laeroix bleibt der Sitz der Kommiſſion in Mannheimz; die dortigen Verhandsmitglieder haben ſich nach einer für den Poſten des Vorſtandes geeigneten Perſfönlichkeit untzuſehen. Der zweite Vorſitzende, Herr Hoffmann⸗Bruchſal, behan⸗ belte in mehr denn einſtündiger Rede das Ergebnis der vom Süd⸗ deutſchen Maler⸗ und Tüunchermeiſter⸗Verbande verſchickten Fragebogen, die die innere Organiſation, das Verhältnis zu den Behörden, ſowie das zu den Fabrikanten und Händlern betrafen. Von den 40 hinausgegebenen Fragebogen wurden 11 nicht beantwortet; nach ihnen haben ſich 19 Ortsgruppen(meiſt mn kleinen Städten) aufgelöſt. Bei der Erörterung des Verhält⸗ niſſes zu den Behörden ergaben ſich manchmal geradezu unglaub⸗ liche Zuſtände; andererſeits verdient aber hervorgehoben zu wer⸗ den, daß nicht ſelten Behörden den Handwerkern wohlwollend gegenübertreten. Auch dieſer Redner rückte dem unerquicklichen Submiſſionsweſen ſcharf zu Leibe. Seine Ausführungen gipfel⸗ ten in dem Wunſche, die Verbandsmitglieder möchten ſich mit ihren berechtigten Beſchwerden immer ſofort an den engeren Vor⸗ ſtand wenden, der ſie dann prüfen und das nötige deranlaſſen werde. Die Vorſtandswahl erfolgte durch Zuruf; gewählt wur⸗ ben die Herren: K. Lacroix als erſter und K. Hoffmann (Bruchſal) ams zweiter Vorſtand, E. Haag als erſter und W. Zſchache als zweiter Schriftführer, Haberſtroh junior als erſter lan Stelle des Herrn Roth, der unter keinen Umſtänden mehr zu bewegen war, ſein Amt weiterhin zu verſehen) und A. Maeyer als zweiter Rechner(ſämtliche von Karlsruhe), als Beiſitzer die Herren: A. Keiſtler⸗Mannheim, J. Fritz⸗ Harlsruhe, A. Müller⸗Freiburg, E. Ohlenſchläger⸗Kon⸗ ſtanz, Schauenbuch⸗Schopfheim, J. Mummert⸗Baden⸗ Baden, Herrmann⸗Pforzheim, Müller⸗Mosbach und Schönbuche r⸗Donaueſchingen. Jerner wurde eine Anzahl eingelaufener Anträge ange⸗ nommen. U. a. ſchloß ſich der Verbandstag der vom Landes⸗ verbande der bad. Gewerbevereine an den Reichstag gerichteten Reſolution, die gegen die Annahme der von der Reichsregierung vorgeſchlagenen Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer Proteſt erhebt, einſtimmig an. Auch fand ein An⸗ trag des Vorſtandes, den einzelnen Ortsgruppen künftighin zur Beſtreitung der Ausgaben für Porto uſw. einen Abzug von 2½ Prozent von den Beikrägen zu gewähren, einhellige Annahme. Als Ort des nächſten Verbandstages wurde Mannheim ge⸗ wählt. Damit war die Tagesordnung erſchöpft, worauf Herr Lacroix den Verbandstag ſchloß. Nus Stadt und Land. *Maunheim, 4. Januar 1909 Berſetzt wurde Regierungsbaumeiſter Adolf Stol! in Ueber⸗ lingen zur Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Freiburg. * Etatmäßig angeſtellt wurden die Aktuare Georg Schreck beim Amtsgericht Durlach, Adolf Böhme beim Landgericht Karls. wruhe und Auguſt Wagner beim Amtsgericht Schwetzingen. * Die Geſamtſumme der dem Gemeindebeſteuerungsrecht Aunterliegenden Steuerwerte und„Anſchläge aller badiſchen Ge⸗ imeinden betrug für das Jahr 1908 nach der Neueinſchätzung M. 41 944 413 717 gegenüber 5814890 M. im Jahre 1907. Die Steuerwerte des Liegenſchaftsvermögens ſind von 2709 159 650 Mark auf 5 649 113 722 M. geſtiegen. Auf die Städteordnungs⸗ ſtädte entfallen hiervon 2 118 377929 M.(gegen 754 696 230 M. im Jahre 1907). Die Steuerwerte des Beteiebsvermögens be⸗ tragen 1908: 1 966 892 400., des Kapitalvermögens Mark 2 829 068 950 M. Die Städtleordnungsſtädte ſind hier beteiligt mit 1157 841 400 M. bezw. M. 1 920 432 000, Die Einkommen⸗ ſteueranſchläge belaufen ſich 1908 auf 478 116020 M. Davon kommen auf die Städte der Städteordnung 273 184 320 M. Das Umlagebedürfnis des Landes iſt von 28 569 462 M. im Jahre 4907 gewachſen auf 85 497632 Mark im Jahre 1908; das Um⸗ lagebedürfnis der Städteordnungsſtädte hat etwas mehr zuge⸗ nommen. Ihre Beteiligung beläuft ſich 1908 auf 16 768 509 M. Der allgemeine Umlage⸗ fuß iſt infolge der höheren Wertaufſchläge erheblich zurückge⸗ gangen. Während er im Jahre 1907 im Landesdurchſchnitt 51,6 Pfennig, in den Städteordnungsſtädten 52,2 betragen hatte, be⸗ rechnet er ſich im Jahre 1908 auf 31,1 bezw. 30,2 Pfennig. Die Höchſtgrenze des Umlagefußes hatte im Jahre 1907 1,70 Mark überſchritten, im Jahre 1908 hielt ſie ſich unter 1,40 Mark. Von den 103 Gemeinden, die im Jahre 1908 umlagefrei ſind, beſitzen 100 Gemeinden noch Bürgernutzen, der in 19 Gemeinden mit einer Auflage belegt iſt. Die größte Bürgergenußſumme weiſt Altenheim mit 113 414 Mark auf, auf denen nur 9345 Mark als Auflage ruhen. In den Städten der Städteordnung belief ſich der allgemeine Umlagefuß im Jahre 1908 in Konſtanz auf 44 Pfennig(1907: 70 Pfennig), in Offenburg auf 38 Pfennig(65 Pfennig), in Lahr und Bruchſal auf 33 Pfg.(60 bezw. 51 Pfg.), in Karlsruhe auf 32 Pfg.(50 Pfg.), in Heidelberg auf 31 Pfg. 662 Pfg.), in Mannheim und Baden⸗Baden auf 30 Pfg.(84 bezw. 60 Pfg.), in Pforzheim auf 29 Pfg.(50 Pfg.) und in Frei⸗ *Staatsſteuerzettel für 1909. Soeben werden die Staats⸗ ſteuerzettel zugeſtellt. Die Einkommenſtener, deren Steuerfuß für 1909 eine zehnprozentige Erhöhung im letzten Landtag erhalten hat, wird bei vielen Steuerpflichtigen eine große Ueberraſchung hervorrufen. Zue gefälligen Orientierung bringen wir nichſtehend den Steuerfuß, der für 1908 und 1909 maßgebend iſt. Nach dem Geſetz⸗ und Verordnungs⸗ blatt vom 14. Auguſt 1908 find folgende Steuerſätze für 1908 und 1909 in Geltung. Es ſind zu entrichten: in Einkommenſteuer, von dem ſteuer⸗ flür das Jahr Einkommen, deren Steueranſchlag 1908 1909 beträgt 5 M. M. 200 M. Steueranſchlag.40 2 64 250„ bis mit 24500 M..—.30 0 VVXio!exß.15.46,5 80 00%„„„ 39 000„.30.68 40 00%„„„ 40 000„.4⁵ 3 79,5 0 900„„„„„„.60.96 „„„.75.12,5 400 00„„„ 149 000„.90.29 150 00„„„ 199 000„.05.45, 200(00„ und mehr.20.62 An Vermögensſleuer ſind von 100 M. Vermögensſteueranſchlag für 1908 und 1909 11 Pfg. zu entrichten Um unnötige Laufereien zu verhüten, ſei hier bemerkt, daß Anträge auf Steuerminderung und jöhung nur beim Ab⸗ und Zuſchieiben im April 1909 beim Großh. Steuerkommiſſär im Schloſſe, linter Flügel, 2. Seock, vorgebracht werden können und zwar für die Sladt Mannheim, Neckarau, Waldhof und Käfertal. Anträge auf Aſchreilung der Steuer wegen Tod, Wegzugs und gänzlichen Aufhörens der Steuerpflicht können in den üblichen Geſchäfisſtunden bei genannter Stelle jederzeit geſtellt werden. *Landwirtſchaftlicher Vortragskurs. An dem unter Leitung der Sandwirtſchaftskammer vom.—8. Januar in Heidelberg im großen Saale der Harmoniegeſellſchaft, Theatergaſſe 1, bengmirtichaftlichen Vorkragskurſe können, wie ——— * Saalbau⸗Varietee. Noch ſelten hat in Mannheim ein Artiſt ſolche Erfolge errungen, wie Paul Spadoni, der Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogene Leukſtange, Pe⸗ bau, ebenſolche Felgen, in der Mitte der Felgen befindet ſich ſtattfindenden]heimer Dampfſtraßenbahn zu liegen und verwickelte ſich vollſtän⸗ uns mitgeteilt wird, nicht nur Landwirte, ſondern auch andere In⸗ tereſſenten gegen Löſung einer Tageskarle von 1 M. teilnehmen. Der Kurs bietet eine ſeltene Gelegenheit, die wichtigſten landwirt⸗ ſchaftlichen Fragen von den erſten Autoritäten auf den betreffenden Gebieten und anderen ausgezeichneten Vortragskräften behandelt zu ſeben. Die Vertreterwahlen zur Generalverſammlung der Eifen⸗ bahnbetriebskrankenkaſſe haben mit dem Siege des Wahlvorſchlags des neutralen Vadiſchen Eiſenbahnverbandes geendet. Nur in Karlsruhe ſiegte 3z. B. in der Hauptwerkſtätte mit ſehr großer Mehrheit(1542 gegen 205 Stimmen) die Vorſchlagsliſte des den freien Gewerkſchaften angehörenden Süddeutſchen Eiſenbahnerver⸗ bandes. Auch in der Freiburger Betriebswerkſtätte ſiegten die. Süddeutſchen, auf deren Kandidaten 172 und 163 Stimmen enl⸗ fielen, während die beiden Kandidaten des Badiſchen Eiſenbahner⸗ berbandes 101 bezw. 99 Stimmen erhielten. In den Werkſtätten Offenburg und Baſel ſollen ebenfalls die Kandidaten des Süddeut⸗ ſchen Eiſenbahnerverbandes geſiegt haben, im ganzen dürften auf letzteren ca. 20, auf den Badiſchen Eiſenbahnerverband etwa 70 Vertreter kommen, was annähernd auch der beiderſeitigen Mitglie⸗ derzahl entſpricht. Verein für Volksbildung. Nächſten Mittwoch, den 6. Januar, abends halb 9 Uhr, beginnt im Bernhardushof der hier be⸗ kannte Heidelberger Univerſitätsprofeſſor Dr. Wilhelm Salomon einen Vortragsayklus über„Gletſcher und Eiszeiten“. Die Vorträge werden durch Lichtbilder illuſtriert werden, ſo daß wieder genuße und lehrreiche Stunden in Ausſicht ſtehen. Die sahlreichen Beſucher der früheren Vorträge werden gewiß dieſe nicht verſäumen. Eintritt frei. — „König der Kraftjongleure“. Stürmiſcher Beifall lohnt den Künſt⸗ ler allabendlich nach jedem Trick und am Schluſſe der Nummer muß ſich Spadoni unzählige Male für die Hervorrufe bedanken. — Freitag, den 1. Januar, Samstag, 2. Januar und Sonntag, den 3. Januar waren ſämtliche Vorſtellungen im Saalbau qus⸗ verkauft. *Ein ſchönes Beiſpiel werktätiger Nächſtenliebe betäligen ſeit Jahren die Lehrer unſeres Landes, indem ſie durch Spendung von ſog. Weihnachtsgaben es ermöglichen, dürftigen Lehrer⸗ Witwen und ⸗Waiſen auch eine Freude zu bereiten. Heuer wurden auf dieſe Weiſe 3946 M. zuſammengebracht, werche in Beträgen von 20—25 M. am Vorabend vor Weihnachten den Hinterbliebenen ver⸗ ſtorbener Lehrer zugeſtellt wurden. * Im Zuge geſtorben. Als am Dienstag mehrere Perſonen in Dornheim den Perſonenzug Frankfurt⸗Mannheim beſteigen wollter, fanden ſie in einem Abteil 4. Klaſſe die Leiche einer Frau neben ihrem Gepäck liegen. Ein bei der Toten vorgefun⸗ dener Wandergewerbeſchein legitimierte dieſe als die Hauſiererin Frau Katharina Wiesbäcker aus Frankfurt a. M. Die angeſtellten Nachforſchungen ergaben, daß die Frau noch beim Paſſieren der Nachbarſtation Dornberg am Leben war. Ihr Tod wird auf einen Schlaganfall zurückgeführt. Polizeibericht vom 4. Januar 1909. (Schluß.) In der letzten Zeit wurden hier folgende Fahrräder entwendet: 1.„Columbia“⸗Rad, Fabr. Nr. 125 246, hat ſchwarzen dale mit Gummieinlagen und ſchwarze Schutzbleche. 2.„Weil“⸗Rad, Fabr.⸗Nr. 74 251, hat ſchwarzen Rahmen⸗ ein 1½ Zentimeter breiter, roter Streifen, aufwärts ge⸗ bogene Lenkſtange und roten Plüſchſattel. 3.„Weſtphalen“⸗Rad, Fabr.⸗Nr. 141 240, hat ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, vernickelte Speichen, vernickelte auf⸗ wärtsgebogene Lenkſtange mit Korkgriffen, Freilauf, Rück⸗ kritt⸗ und Handbremſe und ſchwarze Schutzbleche. 4. Marke„Eiſenach“, Tourenrad mit ſehr hohem Geſtell, hat aufwärts gebogene Lenkſtange mit gkünen Holzgriffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe ohne Glockenlager, einfache Signalglocke und Handbremſe, braunlederner Sattel mit Sat⸗ teltaſche und Werkzeug, ſchwarze Schutzbleche, vernickelte Speichen, von welchen am Hinterrad eine fehlt. Am 22. Dezember 1908 wurde in dem Hauſe Rhein⸗ ſtraße 4 hier ein Sack, gezeichnet R. III. mit nachverzeichneten Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücken gefunden, welche vermutlich von einem Diebſtahl herrühren: 1. Ein ſchwarzer Tuchgehrock, für einen ſchlanken Herrn paſſend. 2. Eine ſchwarze Tuchhoſe. 3. Ein rot⸗ und weißgeſtreifter Flanellunterrock. 4. Drei weißleinene Tiſchtücher. 5. Drei weiße Kopfkiſſenüberzüge mit gehäkelten Ein⸗ ſätzen. 6. Sieben weiße Handtücher, eins mit Monogramm M. D. rot gezeichnet. 7. Sechs weißleinene Servietten.— Sämtliche Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke ſind bereits noch neu und befinden ſich auf dem Bureau der Kriminalpolizei hier zur Anſicht. Am 28. Dezember 1908 wurde im Kauflausneubau hier eine graubraune Lodenjoppe mit zwei Reihen Hornknöpfen und ſchwarzem Futter entwendet. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 30 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großherzogtum. i Feudenhein, 3. Jan. Turch den Unfug des Auf⸗ ſteigens auf fahrendes Fuhrwerk erlitt, wie bereits mitgeteilt, am Samstag nachmittag der bei dem Landwirt Joh. Löſch in Ladenburg bedienſtete Knecht Natthias Eben den Tod, Eben kam von der Kompoſtfabrik auf dem Grohhof und wollte offenbar, als er die von Mannheim nach Wallſtadt führende Landſtraße erreicht hatte, borne guf den Wagen ſteigen, glitt aus, wurde ein Stück geſchleift und geriet ſchließlich unter das ſchwer be⸗ ladene Fuhrwerk. Die Hinterräder gingen über die Bruſt und drückten den Bruſtkorb ein. Der Tod trat ſofort ein. Der herbei⸗ gerufene Arzt kam zu ſpät. Die Leiche wurde in die Jeudenheimer Leichenhalle verbracht. Der Verunglückte iſt erſt 19½ Jahre alt. Ein ſchweres Unglück hätte durch den Leichtſinn eines anderen Fuhrknechts paſſieren können. Dieſer fuhr die wegen der Legung der Gasleitung derzeit geſperrte Jeudenheimer Land⸗ ſtraße und verlor unterwegs eine große Plane im Werte von 120 M. Dieſelbe kam auf das Geleis der Mannheim⸗Feuden ⸗ Beſitzer des Gutes„Mariahalden“, hat ſich dem„Bad. Tgbl.“ zu⸗ allgemeinen Hilfsgelder beträgt li.„Hegauer Erz 5 1— der Plane aus den Rädern nahm längere Zeit in Anſpruch, ſo daß zwei Züge nicht fahren konnten. Wie leicht hätte eine Ent“ gleiſung des Zuges erfolgen können! adenburg, 3. Jan. Wie nach dem„Ladenb. Tagbl.“ verlautet, ſollen die Einbrecher, die im hieſigen Pfarrhaufe ee a. H. verhaftet worden ſein. Der ntel und Schmuckgegenſtände des Herrn Engelhardt ſollen bereits N ſein. 1 Aee Walldürn, 3. Jan. Drei weitere Männer wurden in Hardheim wegen Vergehens gegen den 1785 R. St.G. B. verhaftet: ein verheirateter Glaſermeiſber, ein lediger Küfer und ein lediger Fuhrmann, ſodaß nunmehr in der Hardheimer Affäre 8 Perſonen verhaftet ſind. Es handelt ſich übrigens nicht, wie bereits gemeldet, um den Akziſor, ſondern um den Gemeinderechner in Hardheim. de. Karlsruhe, 3. Jan. Der Stadtrat beſchloß, dem 8 5 der Beſtimungen über die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen für die Stadt Karlsruhe folgende Faſ⸗ ſung zu geben:„Firmen, die inbezug auf die Arbeitszeit, den Ar⸗ beitslohn und die Behandlung ihre Arbeiter und Angeſtellben unbillig halten, ſind von der Lieferung auszuſchließen. Ins⸗ beſondere können Firmen, die der Koalitiensfreiheit ihrer Angeſtellten und Arbeiter Schwierigkeiten bereiten ausge⸗ ſchloſſen werden.“ Durch dieſen Beſchluß entſpricht der Stadtrat einem von nationalſozialer Seite geſtellten Antrag. Karlsruhe, 4. Jan. Seit Jahren veranſtaltet die hieſtge Bürgerſchaft mit Unterſtützung des Stadtrats zu Kaiſers⸗ und Großherzogsgeburtstag in der Feſthalle gemein⸗ ſam patriotiſche Feiern. Als dieſer Tage das Feſtkomitee zur Vorbereitung der Kaiſergeburtstagsfeier zuſammentrat, war bei ihm ein Schreiben eingelaufen, worin mit Rückſicht auf die politiſchen Vorkommniſſe im Reich, ſpeziell die Veröffentlichung des Kaiſerinterviews im„Daily Telegraph“, die Demokraten ſich außer Stand erklären, dieſes Jahr ſich an der Feier beteiligen zu können. Die Nationalliberalen, Freiſinnigen, Konſervativen und das Zen⸗ trum werden, wie bisher, ſich beteiligen. Ebenſo wie zur Feier des 50. Geburtstags des Kaiſers nimmt lt.„Bad. Pr.“ die demokratiſche Partei gleich den Sozialdemokra⸗ ten ein beſondere Stellung zur Frage der Errichtung des Großherzog Friedrich⸗Denkmals der Stadt Karlsruhe ein. Nach auswärts wird darüber gemeldet:„Als bekannt wurde, daß der Stadtrat dem Bürgerausſchuß vor⸗ ſchlagen werde, die Koſten des Denkmals aus ſtädtiſchen Mitteln zu beſtreiten, hat ſelbſtverſtändlich die Sozialdemo⸗ kratie dieſen Gedanken verworfen; aber die Demokraten woll⸗ ten hinter ihnen nicht zurückbleiben, nicht rückſtändiger ſein, und haben ſich beeilt, ebenfalls gegen eine Belaſtung der geſamten Bevölkerung durch die Uehernahme der Denkmals⸗ koſten gus der Stadtkaſſe aufzutreten. Bis jetzt war dieſes Verhalten inſofern von Erfolg, als auch aus nationalen Kreiſen Vorſchläge gemacht werden, zunächſt eine öffent⸗ liche Sammlung zu veranſtalten und nur den fehlen⸗ den Reſt auf die Stadtkaſſe zu übernehmen.“ Wie es ſcheint, iſt man unter den Mitgliedern des Bürgeraus⸗ ſchuſſes überhaupt ſo wenig noch in dieſer Sache einig, daß das Schickſal der ſtadträtlichen Vorlage bisher nicht ab⸗ zuſehen iſt. gc. Baden⸗Baden, 8, Lon. Herr Hermann Sielcken, folge in einem Schreiben an den Oberbürgermeiſter bereit erklärt, zur Gewinnung eines monumentalen Brunnendenk⸗ mals auf der„Gönner⸗Anlage“ außer den bereits von ihm ge⸗ ſtifteten 40 000 M. eine weitere erhebliche Summe beizuſteuern. Pforzheim, 3. Jan. Ueber die Feuersbrunſt, d Großinderfeld heimſuchte, iſt noch ſolgendes mitteilenswert: Den Brandherd bildete ein ganzes, durch Straßen abgetrenntes Quadrat, die Wohnhäuſer ſtanden nach außen und ſämtliche Scheunen, Ställe, Schuppen eng zuſammengebaut innerhalb des Häuſerblocks. So war es begreiflich, daß in wenigen Minuten über ſechs Scheunen in Brand ſtanden. Gegen 6 Uhr morgens hörte man vaſch hintereinander drei Exploſionen, die wie Artillerie⸗ feuer ſogar in dem acht Kilometer entfernten Tauberbiſchofshei gehört wurden. Das Mehlmagazin einer Bäcke rei war in Brand geraten und hatte die Exploſionen verurſacht. Nun ging das Feuer unaufhaltſam weiter. Ein Wohnhaus nach bem andern ſank in Aſche. Da die Gemeinde keine Waſſerleitung beſitzt und die Hausbrunnen faſt alle verſiegt ſind, ſo bot nur der inmitten des Dorfes gelegene, aber zugefrorene Brandweiher noch Hoffnung. Die alsbald gerufenen Wehren und Löſchmannſchaften der Um⸗ gegend konnten aber nicht viel ausrichten. Infolge Waſſermange konnten die Spritzen nicht alle in Tätigleit treten. Spritzen und Schläuche froren ein und konnten nur durch raſch erwärmtes Waſſer wieder inſtand geſetzt werden. Um das Uebergreifen des Jeuers über die obere Dorfſtraße zu verhindern, wurden zwei Häuſer ein⸗ geriſſen. Durch Einſtürzen eines Giebels wurden die Telegraphen⸗ und Telephondrähte zerſtört und ſämtliche Verbindungen Heidel⸗ berg⸗Würzburg unterbrochen. Erſt gegen Mittag war die größte Clefahr beſeitigt, aber 45 Gebäude, darunter 18 zweiſtöckige Wohr häuſer, waren nicht mehr. 22 Familien ſind obdachlos. Die G meinde iſt dieſelbe, der kürzlich wegen eines verlorenen Waſſerp zeſſes die Gemeindekaſſe ſowie ein Gemeindefarren gepfändet wur den. Vom Großh Bezirksamte wurde ſchon lange angeregt, di Gemeinde ſolle ſich einer Gruppentvaſſerverſorgung anſchließen⸗ Sie zog aber vor, auf eigene Fauſt eins Waſſerleitung zu ae⸗ und trat mit einer Mannheimer Firma in Verbindung. Die Ange⸗ legenheit führte zu einem Rieſenprozeß, den die Gemeinde verlor. Der Spaß koſtete 22 000 Mark und Waſſer haben die Bürger erſt recht keines. Man kann ſich denken, daß ſie während des Brandes ſich weidlich kränkten. Das biele Geld fort, die Blamage wegen den Pfändung, kein Waſſer und nun das große Brandunglück, Es wirklich hart für die Gemeinde, die nicht gerade zu den begütertſten gehört und mit einer großen Umlage belaſtet iſt. Donaueſchingen, 8. Jan. Zur Entgegennahme der Berichterſtattung des Hilfskomitees hatten ſich Mittwoch abend in den beiden Sälen der Feſthalle die Brandbeſchädigten in großer Zahl eingefunden. Herr Oberamtmann Dr. Strauß be⸗ richtete nach der Vegrüßung der Erſchienenen in aus führlichen Weiſe über die alsbald eingeleitete Hilfsaktion. Er gedachte in ehrenden Worten der fürſtlichen Familie, der Staatsbehörden, der Nachbargemeinden, ſowie der Mitglieder vom Roten Kreuz ete., ebenſo der wertvollen Mitarbeit und treuen Hilfeleiſtung der in⸗ und ausländiſchen Preſſe, durch welche die Liebesgaben von allen in ungeahnter Weiſe zufloſſen, Die Summe des von den Feuerver⸗ ſicherungsgeſellſchaften ausbezahlten Betrages beträgt 907 000., ſowie eg. 20 000 M. an freiwilligen Gaben. Der Gebäudever⸗ ſickexungsſchaden beläuft ſich auf 1816000 M. Die ſehnlichſt her⸗ bigewünſchte Verteilung der Hilfsgelder konnte infolge unfertigen Abſchluſſes nicht mehr vor Weihnachten erfolgen. Infolge der un⸗ geuhnten Ausgaben bietet die Geſamtſumme ein weſentlich ander Bild, als ſich maucher vorgeſtellt, Der Wert der Ngturalſpend beträgt ea, 60 000 N. Für die unteren und mittleren Staats⸗ beamten gingen ſeparat ca. 40 000 M. ein. Die S umme der dig in den nächſtfolgenden ſtark beſetzten Zug. Die Entfernung 1038000., der jedoch an Ausgaben für Barackenbauten Gener⸗ 93 746., für die erſte Hilfeleiſtung 8000., Maſſenverpflegung 000., Unterſtützung geſchädigter Gewerbetreibender 20 000 Mark gegenüberſtehen, ſodaß die Summe von 900 000 Mä noch zur Perteilung kommt, von der jedoch die Stadtgemeinde ca. 200 000 Mark zugewieſen erhält. Die verſicherten Brandbeſchädigten er⸗ Hhal 17 Prozent des von der Verſicherungsſumme maßgebenden Satzes, das ſind 144488 M. Der Schaden der Nichtverſicherten beträgt 47 193 M. Die Koſten der Aufräumungsarbeiten betragen ca. 75 000 M.— 600 M. pro Bauſtelle. Gemeinderat Eduard Käfer, Baumeiſter G. Mall, Dr. Staffer und Mineralwaſſerfabri⸗ kanut Otto Thedy vergichteten auf die zugewieſenen Hilfsgelder im Geſamtbetrag von 44 000 M. Zur Anlegung eines Reſervefonds wire ie Summe von 125 000 M. zurückbehalten. In ſchlichten Worten ſtattete namens der Brandbeſchädigten Wagenfabrikank Rlegder allen Helfern den innigſten Dank ab, desgleichen Herr Baumeiſter Mall. Herr Bürgermeiſter Fiſcher zollte ebenfalls allen Komiteemitgliedern die wärmſte Anerkennung. Herr Ober⸗ amtmann Dr. Strauß teilte in ſeinem Schlußwort mit, daß eine Deputation dem Fürſten perſönlich den Dank abſtatten werde, der auch an alle Tageszeitungen ergehen wird. Mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland, Kaiſer, Großherzog und Fürſt ſchloß de: Vorſitzende die Verſammlung. B. Vom Bodenſee, 3. Jan. Auf der Eiſenbahnſtrecke Singen⸗Baſel mußten infolge des derzeitigen ſchlechten Geſchäfts⸗ ganges in der Induſtrie 2 Güterzüge ausfallen. Die bisher mit dieſen Zügen beförderten Sendungen werden über den Schwarzwald geführt, auf welcher Bahn der Verkehr ſtark ab⸗ genommen hat. Auch auf den Schweizer Bahnen iſt ein Rück⸗ ſchlag eingetreten.— Infolge der anhaltenden Kälte iſt der Unterſee im ſog. Markelfinger Winkel bereits zugefroren nd bietet eine weitausgedehnte benützbare Schlittſchuhbahn.— fder Rodelbahn in Emmishofen wurde der Vorſtand des Konſtanzer Bezirksamts, Geh.⸗Rat Dr. Grooß, von einem nſauſenden Rodelſchlitten angerannt und ſo heftig auf die eite geſchleudert, daß er bewußtlos liegen blieb. Außer Ab⸗ ürfungen, hat der Verunglückte eine leichte Gehirnerſchütter⸗ ung davongetragen, ſodaß er das Bett hüten muß. ar Feudenheim, 4. Jan. Heute morgen entſtand im Schuppen des in der Brunnengaſſe gelegenen Anweſens des Bau⸗ unternehmers Georg Fink Feuer. Brennholzvorräte waren noch unaufgeklärte Weiſe in Brand geraten. Das Feuer wurde 'd entdeckt und konnte, bevor es grſiößeren Schaden anrichtete, löſcht werden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. IVFrankenthal, 8. Jan. Einen Selbſtmordoer⸗ uch machte geſtern abend im hieſigen Unterſuchun, efängnis der 2 Jahre alte Fabrikarbeiter Julius Nagel von hier, indem er die Pulsader öffnete. Nagel, der kurz vorher in Haft genommen eden war, klopfte, nachdem er ſich die Verletzungen beigebracht de, an die Zellentür, was zur Folge hatte, daß er ſogleich in das ta, verbracht wurde. Man hofft, ihn am Leben zu erhalten. Nieht ohne Jutereſſe iſt die Veraplaſſung, die zur Verhaftung Niur⸗ führte. Er par vorgeſtern abend in einer Wirtſchaft nach itritt der Polizeiſtunde mit noch drei anderen Fabrikarbeitern ud der Ehefrau eines derſelben von einem anweſenden älteren Frivatmann eingeladen worden, mit in ſeine Wohnung zu gehen, in dort das fröhliche Trinkgelage fortzuſetzen. Der Einladung kbirede gern entſprochen. Als nun der vergnügte Gaſtgeber einmal zieder in den Keller ging, um friſchen Wein zu holen, eigneten ſich einige der Gäſte Eßwaren und verſchiedene Gegenſtände an, was ſchließlich ein Einſchreiten der Polizei herbeiführte. 8 r. Neuſtadt a.., 2. Jan. Geſtern abend erauſtaltete die edertafel Neuſtadt im Saalbau hier einen Weinaben d, an em au⸗h der Kaufmann Richard Laubſcherr aus Lambrecht leil⸗ ahm. Der Mann muß auf dem Heimweg die Richtung verwechielt haben, denn er lief auf Gimmeldingen zu und als er dort an das Lektrizitätswerk lam, muß er die Meinung gehabt haben, ſchon bei Muttern zu ſein, denn er legte ſich im rümnern einer Fenſterſcheibe ſchlafen. Das Klirren der Scheibe te den Betriebsleiter Winter. Dieſer glaubte einen Einbrecher ſich zu haben und feſſelte den Wehrkoſen, dann ſchickte er zur endarmerie, die den vermeintlichen Einbrecher einſtweilen feſt⸗ m, ihn aber wieder laufen ließ, als die näheren Umſtände be⸗ aunt wurden. 3weibrücken, 3. Jan. Donnerskag vormittag brach in dern landwirtſchaftlichen Gebäulichkeiten des Gutsbeſitzers Geong Bickel auf dem nahegelegenen Kaplaneihofe Feuer aus, das ſichh u kurzer Zeit über das ganze ausgedehnte Anweſen verbreitete. euerwehren von Einöd und Ernſtweiler mußten ihre Täligkeit auf beſchränken; das Wohnhaus zu retten. Man vermutet Brandſtiftung. Das ganze Anweſen wurde erſt dieſer Tage, von Bickel um 45 000 M. an den Rentner Wery von hier verkauf;. Birkenau, 3. Jan. Eine tieftraurige milienſzene ſpielte ſich heute mittag dahier ab. Vor 0 Tagen entfernte ſich der 24 Jahre alte ledige Fabril⸗ heiter Phil. Spilger dahier mit der Frau ſeines in den dreißiger Jahren ſtehenden Bruders, angeblich nach der„freien“ Schweiz. ls nun der verheiratete Bruder heute mittag bei ſeiner Mutter, welche ihre 2 Enkelchen in Pflege genommen, weilte, kam deſſen ruder wieder zurück. Erklärlicherweiſe entſpann ſich dann 65 iſchen den beiden Brüdern eine energiſche Auseinanderſetzung, n deren Verlauf der jüngere Bruder den älteren mit einem Meſſer bedrohte, worauf dieſer ihm das Meſſer entriß und ihm der Erregung zwei lebensgefährliche Stiche in Rücken verſetzte. Der Täter wurde verhaftet, der Schwer⸗ verletzte in das Krankenhaus nach Weinheim verbracht. Das Ge⸗ richt war bereits an Ort und Stelle, um den Tatbeſtand feſt⸗ Hen. Die Frau des verhafteten Spilger ſoll ſich bei ihren rn in oder bei Mundenheim aufhalten. Gerichtszeitung. Zweibrücken, 3. Jan. Im September 190s ſtellte ſich 44 Jahre alte Kaufmann Eugen Weber von Niedermieſau der Behörde unter der Selbſtbezichtigung, als Rechner zum Nach⸗ der Kaſſe des Spar⸗ und Darlehensvereins in Niedermieſau erſchlagungen verübt zu haben. Die bon ihm bis zum Jahre Zeitraum von drei Jahren für ſich verwandten Beträge ffern ſich auf die Geſamtſumme von etwa 4800 M. Zur Ver⸗ leierung ſeiner Unredlichkeiten trug Weber die unterſchlagenen räge als angebliche Forderungen in die Bücher ein. Eine Reihe ahrter Kundengelder mit zuſammen etwa Weber ebenfalls für ſich. Im ganzen dürfte der Angeklagte zum achteil der Kaſſe mindeſtens 12000 M. veruntreut haben. Das teil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr Anrechnung von 3 Monaten Unterſuchungshaft. Vereinsnachrichten. Die Weihnachtsfeier im Kreisverein Mannheim des Ver⸗ indes Deutſcher Handlungsgehilfen am 20. Dezember im Saale „Friedrichshofes“ hatte ſich eines außerordentlich ſtarken Be⸗ ſuches zu erfreuen. Der erſte Teil, der durch eine herzliche Be⸗ üßungsanſprache des Vorſitzenden Herrn Enter eingeleitet „ ktrug einer Weihnachtsfeier angemeſſen, mehr einen ern⸗ Charakter, der zweite Teil dagegen ließ auch das Humori⸗ liſche zu ſeinem Recht kommen. Ein von Herrn Stitzel bear⸗ tes Melodram„Heimkehr aus der Fremde“ wurde recht zu gehend von Fränulein Emmerich vorgetragen unter Mitwirkung eines Ju „Märchenſpiel“:„Aus Knecht Rupprechts Werkſtatt“, ſon ie noch Maſchinenraum! ngch Zer⸗ 7300 M. verbrauchte dem einige andere Lieder wurden von Fräulein Luiſe Stein äu⸗ ter mit lieblicher, klangvoller Stimme geſungen. Fräulein Pau⸗ la Weilheimer brachte zum Vortrag: Entree der Briefchriſtel aus„Vogelhändler“ und„Die Zukunftskontoriſtin“. Beide Damen ernteten ſy ſtarken Beifall, daß ſie ſich zu einigen Zu⸗ gaben verſtehen mußten. Ebenſo fanden die Herren Muth, Dörge, Donner und Schmid für ihre Vorträge und Coup⸗ lets ein dankbares Publikum. Ganz überraſcht waren die Zu⸗ hörer von den Leiſtungen des Jugendorcheſters unter Mitwirk⸗ ung des Herrn Hirſchler und Fräulein Thiele am Klavier unter Leitung des Herrn Stitzel, das neben den Begleitungen auch den übrigen muſikaliſchen Teil des Abends in liebenswür⸗ diger Weiſe übernommen hatte. Welcher Wertſchätzung ſich dieſe jungen Künſtler zu erfreuen hatten, zeigte der ſtarke Beifall nach jeder Nummer. 5 Von CTag zu Tag. — Eine furchtbare Exploſion. Bonn, 3. Jan. Eine furchtbare Exploſion hat ſich geſtern vormittag gegen 10 Uhr in der unterirdiſchen Telephonleitung, die ſich vom Poſtamt über den Münſterplatz, dem Martinsplatz und dem Kai⸗ ſerplatz in die Kaiſerſtraße zieht, ereignet. Unter weithin ver⸗ nehmbarem Dröhnen und Krachen verſprengten plötzlich die zirka 7 Zentner ſchweren eiſernen Verſchlußplatten einer An⸗ zahl Kabelbrunnen auf dar gingunten Straße und die zentner⸗ ſchweren Stücke wurden turmhoch in die Höhe geſchleudert. Auf dem Kaiſerplatz wurde ein Kutſcher von einem fallenden Stück an der Bruſt verletzt und ein Lindenbaum von einem anderen Stücke geſpalten. Auf dem Münſterplatz wurde ein einen Karren ziehender 22 Jahre alter Schreinergeſelle, der im kritiſchen Augenblick den Fuß auf den dortigen Verſchlußdeckel ſetzte, von dieſem weit in die Höhe geriſſen, um dann in den Kabelbrunnen herunterzuſtürzen, wo er bewußtlos liegen blieb. Sein Zuſtand iſt äußerſt bedenklich. Der Meiſter des Geſellen, der dem Wagen folgte, erhielt nur einen leichten Stoß. Die Urſache iſt auf einen Bruch des Gasrohres in der Kaiſerſtraße zurückzuführen. Auf dem Münſterplatze wurden geſtern an der Kabelleitung Ar⸗ beiten vorgenommen und die Telegraphenarbeiter hatten ein Kohlenöſchen zwecks Lötarbeiten mit in den Schacht genommen, das die Exploſion verurfachte. Als die Exploſion erfolgte, be⸗ fanden ſich die Arbeiter gerade beim Frühſtück, ſie wurden aus dem aufgeſtellten Zelt herausgeſchleudert. R — Erforen. Thiengen a. Brenz, 4 Jan. Auf der Landſtraße wurden zwei Handwerksburſchen erfroren auf⸗ gefunden. — Verſchüttet. Neuenbürg, 4. Jan. Straßenban wurden durch Einrutſchen einer Böſchung zwei Erdarbeiter verſchüttet, von denen der eine unmittelbar nach dem Ausgraben verſtark. ̃ 8 — Arnold Böcklins Sohn unter Kuratel. München, 3. Jan. Laut Ausſchreiben des Züricher Bezirks⸗ rates in der Münchener Preſſe iſt der in München wohnende Maler Felix Böcklin von Zürich unter ſtaatliche Vormundſchaft geſtellt worden. 17— — Schwerer Automobilunfall. Berlin, 4. Jan. An einer Straßenecke im Südweſten der Stadt fuhren ein Automobil, ein Müllfuhrwagen und eine Droſchke mit ſolcher Gewalt ineinander, daß ſie nur mit Hilfe der Jeuerwehr allseinander zu bringen waren. Der Führer der Droſchke, ein 24jähriger Schloſſer, verſtarb bald nach ſeiner Ablieferung im Krankenhaus. — Schwerer Betriebzunfall. Bochum, 4. Jan. ſtern. gegen halb 11 Uhr vormittags wurden in der neuen Gas⸗ Iütd Kraftzentrale des Vochumer Verein Gußſtahlfabrikation 6Monteure, die mit Reparatuxrarbeiten zäftigt waren, durch ausſtrömende giftige Gafe bewußtlos. 2 andere Monteure erlitten bei dem Beſtreben Hilfe zu leiſten, durch Einatmen giftiger Gaſe den Tod. Die 6 ntenve wurden teils leicht, teils ſchwer erkrankt, ine&anlenßaus verhracht. Fpau von Die aus dem Allenſtoi Schönebeck ſollte aus entlaſſen warden; da ſchlimmerte, kegab ſie anſtalt Ahrweiler⸗ „ den, 4. Jan. Wie die Morgen⸗ biktter melden, ſine csſtern nachmittag dom Gansfelden in der Süchſiſchen Sehweiz e dner Toyriſten abgeſtürzt. Ein 20⸗ mſt zerſchmettertem Kopf tot aufgefunden; Zud ſt. Frkf. Zig. jedoch ver⸗ Samstag nach der Nervenheil⸗ jähriger.Man n wen der andexe kam ehz — Geſtrand. 285 Smoegen(Schweden], 4. J ruar. r Hambürger Fiſchdampfer„Olga“ iſt geſtern abend bei Burd geſtrandet. Die Beſatzung wurde gerettet; der Dampfer iſt wahr⸗ ſcheinlich verloren. Letzte nachrichten und Lelegtamme. * Bremen, 4. Jau. Die Kronprinzeſſin ließ am Neujahrstage dem Schnelldampfer„Kronprinzeſſin Cecilie“ des Norddeutſchen Lloyds folgendes Glückwunſch⸗ telegramm zu gehen:„Dem Kommandanten und der Beſatzung meines lieben Patenſchifſes wünſche ich ein glückliches, erfolg⸗ reiches neues Jahr und hoffe auf frohes Wiederſehen in nicht zu weiter Ferne. Cecilie““““ Poſen, 4. Jan. Im Kwilekaprozeß iſt eine Ent⸗ ſcheidung noch nicht erfolgt. Der erſte Zivilſenat des hieſigen Oberlandesgerichts beſchloß, lt. Frkf. Ztg. die von beiden Par⸗ teien noch ang botenen Beweiſe durch Vernehmung von Zeugen zu erheben. Heſſiſche Kammer. * Darmſtadt, 4. Jan. Heute Vormittag trat die Zweite Kammer wieder zuſammen. Nach der Eröffnung gedachte der Präſi⸗ dent Geheimrat Haas der ſchweren Heimſuchung Ita⸗ kiens durch das Erdbeben und teilte mit, daß ſämtliche Abgeord⸗ nete dem Hilfskomitee beigetreten ſeien.— Auf eine Anfrage des Abg. Molthan betreffend Einführung einer Flaſchenwein⸗ ſzeuer erklärte Staatsminiſter Ewald, die Regierung habde im Bundesrat beantragt, alle Weine, die auf Flaſchen gefüllt und für den Selbſtverbrauch beſtimmt ſind, ſoweit der Preis der Flaſche 70 Pfg. nicht überſteigt, von jeder Steuerabgabe frei zu laſſen. Da dieſer Antrag abgelehnt worden ſei, habe die Regierung gegen den Entwurf geſtimmt. Nachdem die Abſtimmung bekaumt gegeben wor⸗ den ſei, habe die Regierung eine Kundgebung gegen die Steuer nicht für angebracht gehalten, ſie glaubte vielmehr, es den heſſiſchen Reichstagsabgeordneten überlaſſen zu können, die Berückſichtigung der beſonderen Verhöältniſſe Heſſens an zuſtändiger Stelle zu ſichern. Der Miniſter des Innern, Vraun, erklärte, daß die Regierung die Aufgabe gehabt hätte, die Vorlage als Ganzes zu prüfen. Auf Grund dieſer Prüfung ſei ſie zu einem ablehnen den Stand⸗ bunkt gekommen. denn zweifellos würde ein Teil des Landes 5 Beim Mark. durch die Weinſteuer hart betroffen. Finanzminiſter Gnauth äußerle ſich über die Finanzlage Heſſens und berief ſich dabei be. ſonders auf die Ausführungen des Kronvats. Der Miniſter ſtellte, falls die Reichsfinanzreform nicht zuſtande komme, eine Erhöhung ez direkten Steuern um 25 bis 30 Prozent für 1910 in Ausſicht. Heſſiſcher Handelskammertag. 5 Mainz, 4. Jan. Hier fand geſtern der Heſſiſche Handels⸗ kammertag ſtatt, der ſich auch mit der Finan⸗refonm beſchäfligte. Dabef fand die Proteſtreſolution der Mainzer Han⸗ delskammer gegen die Weinſteuer keine Mehrheit. Die * Mehrheit der Verſammlung erklärte ſich für eine ſteuer im Prinzip, erkannte jedoch die Form der gegenwärtigen Vorlage nicht an. Des weiteren wurde noch eine Proteſtrefo⸗ lution gegen die Schiffahrtsabgaben angenommen. Internationale kriminaliſtiſche Vereinigung. 85 Berlin, 4. Jan. Die internationale kriminaliſtiſche Ver⸗ einigung trat hier zu einer außerordentlichen Tagung unter dem Vorſitz des Unterſtaatsſekretär z. D. v. Meyer zuſammen. Die Reichs⸗ und Landesbehörden hatten Vertreter entſandt. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden erſtattete Landgerichts⸗ direktor a. D. Aachrott das Generalreferat über den Entwurf der Strafprozeßordnung, wobei er betonte, daß eine Reform unſerer Strafjuſtiz in größerem Stil unmöglich ſei, wenn das Strafrecht und der Strafprozeß neu geordnet würden. Die franzöſiſchen Senatswahlen. *Paris, 4. Jan. Die endgültigen Reſul⸗ tate der Senatswahlen ſind folgende: 26 Republikaner, von dieſen ſind 7 neu gewählt, 31 Radikale, davon 12 neu, 30 Sozialiſtiſche Radikale, davon die Hälfte neu, ein unab⸗ hängiger Sozialiſt, 10 Progreſſiſten, davon 4 neu und 5 Konſervative, davon iſt einer neu gewählt. Die Geſamtzahl der Gewählten beträgt 103; die Miniſteriellen gewinnen 15 Sitze. Der Zar und die Maſſeuhinrichtungen. Petkersburg, 4. Jan. Der Präſident der Duma wurde geſtern in Sſarstoje Sſelo vom Kaiſer empfangen. Der Empfang dauerte 17½ Stunden, während welcher Zeit der Präſtdent über die Tätigkeit der Reichsduma berichtete. Nach Blättermeldungen ſollen ber dieſer Gelegenheit die in letzter Zeit vorgekommenen Maſſen⸗ hinrichtungen und die Mißſtände bei der Mosbauer Polizei auch beſprochen worden ſein. Kaiſer und Parlament in Rußland. Petersburg, 4. Jan. Der Präſident der Duma teilte den Vertretern der Preſſe mit, er habe geſtern während ſeiner Audienz beim Kaiſer alle von der Duma und den Kommiſſionen behandelten laufenden Angelegenheiten be⸗ rührt, ebenſo die Interpellationen und die Zwiſchenfälle in den Dumaſitzungen. Er habe den Eindruck erhalten, daß alle Gerüchte über die Möglichkeit eines Erfolges der auf die Auflöſung der Duma oder die Beſeitigung der Duma ge⸗ richteten Intriguen zweifellos unbegründet ſeien. Die Kriſe auf dem Balkau. Wien, 4. Jan. Im Auswärtigen Amt betonte man[t.„Fref. Ztg.“ ausdrücklich, daß ſich Oeſterreich⸗-Ungarn die Provokation des ſerbiſchen Miniſters Mikawanowitſch nicht länger gefallen laſſen könne. Es verlautet noch nichts näheres über die geplanten Schritte, man weiß deshalb noch nicht, ob es bei bloßen Vorſtellungen ſein Bewenden haben wird oder ob weitere witſch demiſſionierte, nachdem im Miniſterrat der Mi⸗ RMiſter des Innern und der Finanzminiſter erklärten, keinesfalls ihr Portefeuille behalten zu wollen. Das Erdbeben in Süd⸗Italien. Die Ueberlebenden. Neapel, 4. Jan. Unter den Geretteten befindet ſich ein Teil der Gäſte des Hotels„Trinäria“, die nach Catania gebracht worden ſind. Gerettet wurden die ganze Familie Güttmann, Frl. Cronberg, die Herren Meyer und Felix Schwendt; von der Berlitz⸗School die Herren Vogelſang und Wilhelm Janſen. Der Bedarf an Aerzten iſt zunächſt gedeckt. * Neapel, 4. Jan. In Taormina fanden keine Unglücks⸗ fälle ſtatt. Die Ka Klverbindung Neapel—Palermo iſt ungeſtört. Der Draht nach Reggio und der Kabel nach Meſſina ſind wieder hergeſtellt, jedoch beſteht keine Gewähr für Nachrichtenbeſtellung. Auskunft über Palermo und Catania erhält man am beſten über Neapel. Hierher wande ſich die Menge der Flüchtigen, die übrigen begaben ſich nach Palermo und Catania. * Palermo, 4. Dez. Der Dampfer„Umberto“ iſt mit 700 Ueberlebenden hier eingetroffen, von denen 150 ver⸗ wundet ſind. Scheren Verwundeter kommen auch mit der Eiſenbahn an. Das Garibaldi⸗Theater beherbergt 400 Ueberlebende. Da auch die Schulen als Unterkunfsſtätten dienen, iſt der Unterricht auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden. Teilnahme und Hilfe. * Stuttgart, 4. Jan. Der König und die Königin ſtell. ten ſich heute mit einem großen Beitrag an die Spitze der für ganz Württemberg organiſterten Sammlung für Süditalien. * Frankfurt, 4. Jan. Die„Frankfurter Zeitung“ überſandte heute aus ihrer Sammlung für Süditalien als erſte Rate 30 000 Lire an den Miniſterpräſidenten Giollitti und 10 000 Lire an den deutſchen Konſul in Neapel, Aſel⸗ maie.— * Hamburg, 4. Jan. Der Dampfer„Carrara“, den die hieſige Firma Rob. Slomann jr. dem Hamburger Hilfskomitee zur Verfügung ſtellte, wird ſchon heute oder morgen von Neapel mit Lebensmitteln, Kleidungsſtücken und anderen Erforderniſſen nach der Unglücksſtätte abgehen. 85 * Sofia, 4. Jan. Die Sobranje genehmigte für die Opfer der Erdbebenkataſtrophe in Süditalien 50 000 Francs. *Newpyork, 4. Jan. Nach dem„Newyork Herald“ ſind wie die„Frkf. Ztg.“ berichtet, in Newyork ſchon am Freitag für die Notleidenden in Sizilien und Calabrien 100 000 Dollars ge⸗ ſammelt geweſen und die Beiträge ſtrömen unaufhörlich. Der „Herald“ hatte allein am genannten Tage 11 000 Dollars ge⸗ ſammelt. Die Sammlungen in Chikago haben 100 000, in Boſton 50000, in San Francisco 80 000 Dollars ergeben. Das ſind bis Freitag in 4 Städten allein 340 000 Dollars, iſt gleich 1400 0000 Die Plünderer. 5 Rom, 4. Jan. Dem„Maſſagero“ zufolge werden 200 Plünderer, die in Meſſina feſtgenommen wurden, kriegsgerichtlich verurteilt werden. — 1 S f E N . 5 1 1 a d · 5 n e e — f. N + ie 9 1* ſt 5 3 i . n 8 0 9 Mannheim, 4. Januar. general⸗Auzeiger.(Abendblatt. 8. Seite. Volkswirtschaft. Veränderungen bei den deutſchen Aktienmühlen im Jahre 1908. Inm Jahre 1908 ſind bei den deutſchen Aktienmühlen die fol⸗ genden Veränderungen eingetreten: Die Firma A. G. Hammer⸗ mühlenwerke in Hamm i. W. iſt nach beendeter Liquidation er⸗ loſchen. Die 1871 gegründete Städtiſche Kunſtmühle.⸗G. in Schweinfurt iſt am 1. Oktober 1908 in Liquidation getre⸗ ſen, desgleichen die erſt 1907 gegründete Stadtmühle Lauban in Sauban i. Schl. Neugegründet wurden die Rheinmühlen.⸗G. in Reisholz bei Düſſeldorf mit einem Kapital von 600 000 M. und die Hefftſche Kunſtmühle.⸗G. in Bammental in Baden mit einem Kapital von 450000 M. Die Bernburger Saalmühlen erhöhten ihr Aktienkapital von 250 000 M. auf 500 000., desgleichen die Elſäſſer Mühlenwerke.⸗G. in Straßburg von 1% auf 2 Millionen., die Ludwigshafener Walz⸗ müßhle von 2 Millionen auf 3 Millionen M. und die Pfälzi⸗ ſchen Mühlenwerke in Mannheim von 1 Million auf 2 Millionen M. Die Neußer Dampfmühlen.⸗G. ſetzte ihr Kapital von 900 000 M. auf 780 000 M. herab. Die Weſermühlen .⸗G. in Hameln wurde ſaniert, und zwar durch Zuſammenleg⸗ ung der Stammaktien im Verhältnis von 10:8 und der Vorzugs⸗ Atien im Verhältnis von:1, durch Umwandlung der Vorzugs⸗ aktien in Stammaktien, Aufnahme einer erſtſtelligen Partial⸗ obligationsanleihe von 2000 000 M. und Ausgabe von 1 250 000 Mark neuer Stammaktien. Einſchließlich der beiden Firmen: Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus und Preßhefefabrikation in Grünwinkel in Baden und der Bierbrauerei und Dampf⸗ mühlen.⸗G. vorm. Friedrich Conrath in Buchendorf bei Kir⸗ chen beſtehen, wie wir der„Allg. deutſchen Mühlen⸗Zig.“ ent⸗ nehmen, zurzeit im Deutſchen Reiche 76 Abtienmühlen, welche Getreidemüllerei betreiben. *** Kolonialwerte. Bericht von Magnus u. Friedmann, Sonderabteilung: . Soͤyilonialkontor, Hamburg.) Das Gebiet der Südweſtafrikaniſchen Werte bringt immer ne Anregungen. Die Schürfgeſellſchaft Kolmanskoop G. m. b. ., über deren Gründung ſeinerzeit berichtet wurde, hat große Erfolge aufzuweiſen und die Anteile nehmen einen außerordent⸗ lich hohen Kursſtand ein. Es iſt eine nach engliſchem Recht fir⸗ mierte Geſellſchaft zur Uebernahme des Beſitztums dieſes Schürf⸗ unternehmens begriffen. Nicht nur die Geſellſchaft Kolmanskoop, ſondern auch eine große Reihe anderer Schürfwerte wurden in der letzten Zeit in Lüderitzbucht lebhaft gehandelt, für das deutſche Kapitaliſtenpublikum bleiben dieſe Werte indeſſen ohne Intereſſe, dieſes konzentriert ſich vielmehr auf diejenigen ſüdweſtafrikanz⸗ ſchen Werte, welche bereits ſeit längerer Zeit dem Publikum bekannt ſind. In den letzten Tagen zeigte ſich eine beſonders tege Nachfrage wieder für die Anteile der Deutſchen Kolonial⸗ geſellſchaft für Südweſtafrika, die nach zeitweiſer Kursreduktion ſchnell von 380 auf 440 Prozent avancierten. Nach wie vor ſpricht man von großen Käufen für engliſche Rechnung. Ferner zeigte ſich neuerdings wieder Kaufluſt für die Aktien der South African D auch South Weſt Africa haben ſich gut gehalten; är Otavi beſtand auf Londoner Anregung neuerdings wieder ntereſſe. Das Geſchäft auf den anderen Gebieten war in der letzten Zeit ziemlich luſtlos. Von Oſtafrikaniſchen Werten machten nur ie Anteile der Sigi Pflanzungsgeſellſchaft eine Ausnahme. Nachfrage wurde indeſſen in letzter Zeit das Material abſorbiert d die Anteile bleiben über 80 Prozent geſucht. Von Kamerun⸗ Werten war Intereſſe für Moliwe und Bibundi vorhanden. Auch Südkamerun waren neuerdings gefragt infolge der befrie⸗ Higenden Mitteilungen, die in der letzten Generalverſammlung gegeben wurden.— Südſeewerte waren ohne beſondere An⸗ 5 Papier war lange vernachläſſigt. Infolge ziemlich reger *** Saateuſtand im Deutſchen Reiche am 1. Jannar 1909. Angeſichts der ungewöhnlichen Verhältniſſe, unter denen der Anbau der Winterfrüchte erfolgt iſt, hat die Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats in den letzten Tagen des alten ahres noch eine Umfrage vorgenommen. In erſter Reihe han⸗ elt es ſich darum, feſtzuſtellen, inwieweit das bis vor Weih⸗ nachten andauernde milde Wetter auf die Winterſaaten von Ein⸗ fluß war und ob der Mangel einer Schneedecke während dieſes Zeitraums einen irgendwie erkennbaren Schaden verurſacht har. Nach dieſer Richtung hin lauten die zahlreich eingelaufenen Be⸗ richte aus allen Teilen des Reiches im ganzen ziemlich be⸗ riedigend, namentlich für die rechtzeitig, d. h. für die im September und Anfang Oktober beſtellten Saaten. Dieſe haben ſich nach Eintritt der milden Witterung im November zuſehends erholt und im Dezember gut weiter entwickelt. Auch zeigte ſich, 5 ihnen der ſchneeloſe Froſt im Oktober nur wenig oder gar nicht geſchadet hat. Die Hauptſorge der Landwirte gilt jedoch nach wie vor der in der zweiten Oktoberhälfte und im November beſtellten Saaten, die trotz einer Reihe milder, regneriſcher Tage im November und Dezember ſpärlich abgelaufen ſind, im allge⸗ meinen einen dürftigen Stand zeigen und meiſt ſchwach entwickelt in den Winter gegangen ſind. In zahlreichen Fällen waren die Saaten überhaupt nicht mehr gekommen. Anderſeits iſt aber mehrfach die ſchon verloren geglaubte Saat noch im Dezember zum Vorſchein gekommen, ſtellenweiſe hatte ſich ſogar die im November zu Boden gebrachte Saat vor Eintritt der gegenwär⸗ tigen Froſtperiode noch ſoweit entwickelt, um bei entſprechender en letzten Dezembertagen ſetzte in ganz Deutſchland ein außer⸗ rdentlich ſtarker Froſt ein, der die jungen Saaten vielfach ohne chneedecke antraf Noch am Schluß des Jahres war das nord⸗ eſtdeutſche Binnenland faſt vollſtändig und teilweiſe auch die „Nordſeeküſte von Schnee entblößt, während in Oſt⸗, Mittel⸗ und ö Süddeutſchland der Schnee in mäßiger Höhe den Boden bedeckte. Eine die Arbeiterverhältniſſe in der Landwirtſchaft betreffende mfrage haben die meiſten Berichterſtatter dahin beantwortet, daß ſich der immer noch vorhandene Mangel an Arbeitskräften abgelaufenen Jahre im allgemeinen weniger fühlbar gemacht e, was zum Teil mit der geringeren Beſchäftigung verſchie⸗ er Induſtriezweige in Zuſammenhang gebracht wird. Die chwächere Nachfrage nach induſtriellen Arbeitern habe die Ab⸗ wanderung nach den Städten etwas verlangſamt. Immerhin fehlt es an guten Arbeitern, für welche die minderwertigen Sai⸗ 0 ſonarbeiter keinen entſprechenden Erſatz bieten. Vielfach wird die Anſicht geäußert, daß Verluſte bei der Hackfruchternte bei geſchulten Arbeitern wohl hätten vermieden werden können. , n. Manüheimer Produktenbörſe. Der Verkehr an dem heu⸗ tige ruhig, da infolge des wieder eingetretenen gelinderen Wetters, iell die Nachfrage nach greifbarer Ware nicht mehr ſo ſtark Witterung eine günſtige Ueberwinterung erwarten zu laſſen. In n erſten Börſentag des neuen Jahres charakteriſierte ſich als] pinner iſt geſichert und bervortritt. Die Umſätze in Weizen und Roggen waren nur mäßig und es wurden wiederum nur die notwendigſten Deckungs⸗ käufe getätigt. Braugerſte verkehrte ohne nennenswerte Anreg⸗ ung. Futtergerſte hat ſehr ſchwachen Verkehr, da die Zoll⸗Be⸗ hörde in der letzten Zeit eine ſchärfere Kontrolle beim Bezug von Futtergerſte ausübt. In Hafer und Mais hielt ſich. das Geſchäft in engen Grenzen. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt ſind für inländiſchen Weizen und für Brau⸗ gerſte um 25 Pf. pro 100 Kg. bahnfrei Mannheim erhöht worden. Die übrigen Notizen blieben alle unverändert. Die offizielle Ten⸗ denz lautet: Weizen preishaltend, Roggen unverändert, Brau⸗ gerſte ruhig, Futtergerſte, Hafer und Mais unberändert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo ſchwimmend M. 175, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwimmend M. 175.50, do. Roſario Santa Jé 78 Kg. per ſchwim⸗ mend M. 175, neuer La Plata per Januar⸗Februar⸗ oder Febr.⸗ März⸗Abladung von M. 163—165, Redwinter Weſtern per Dez. M. 171, Hardwinter 2 ſchwimm. M. 172, Rumänier nach Muſter 79—80 Kg. ſchwimmend M. 172—174, do. nach Muſter 78—79 Kilogr. ſchwimmend M. 169—171, do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 166—170, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 168, do. Pud 30⸗35 M. 169, do. 10 Pud M. 171—173, Azima 10 Pud ſchwimmend von M. 180—182. Roggen ruſſ. 9 Pud 10—15 ladend M.—, do. 9 Pud 15.20 per ladend M. 146, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M 147, Norddeutſcher 71⸗72 Kg. prompte Abladung M. 125 bis 130. Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg ſchwimmend M. 114, do. 59⸗69 Kg. ſchwimmend M. 114.50, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Jan. M. 116, do. 59⸗60 Kg. per Januar M. 116.50, La Plata 59⸗60 Kg. per Januar⸗Februar zu M. 115.50. Hafer ruſſ. prompt 46—47 Kg. M. 110, do. 47—48 Kg. prompt M. 111, Donau nach Muſter ſchwimmend von M.—, La Plala 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 108, do. 47648 Kg. ſchwim⸗ mend M. 110, do. per Januar⸗FJebruar M. 103. Mais La Plata gelb rye kerms Deg. M. 122 und Odeſſa⸗ Mais per ſchwimmend M.—, Novoroſſik⸗Mais per ſchwimmend M. 122, Donau⸗Bulgarmais per ſchwimmend rye terms M. 122 do. ſale quale Nobember⸗Degember M. 116, amerikaniſcher Mixed⸗ Mais per Dezember M. 117. Von der Reichsbank. Wie alljährlich, ſo war auch diesmal zum Jahresbeginn die Inanſpruchnahme der Reichsbank noch ziemlich umfangreich. Die Geldſucher machten ſich den Unter⸗ ſchied zwiſchen dem Reichsbankdiskont von 4 Prozent und dem Zinsſatz für Ultimogeld von 458 Prozent zunutze. Es ſollen be⸗ ſonders umfangreiche Wechſeleinreichungen erfolgt ſein. Gegen die projektierte Papierfabrik in Worms veröffentlicht die„Frkf. Ztg.“ eine ihr aus Kreiſen der Zellſtoff⸗ und Papier⸗ fabrikation zugegangene Zuſchrift, in der es u. a. heißt, daß die Neugründung einer Zellſtoffabrik in Worms eine wirtſchaft⸗ lich verkehrte Maßnahme geweſen wäre. Es frage ſich aber nun, was denn eigentlich dadurch gutgemacht werden ſoll, wenn man in Worms eine weitere große Papierfabrik baut, wo es doch nur eines Blickes in die Handelsteile der maß⸗ gebenden Blätter bedarf, um ſich darüber zu unterrichten, daß die Papierfabrikation in Deutſchland für den Kapitaliſten zur Zeit kein einladendes Bild abgibt. Zu allem Ueberfluß kommt ja demnächſt die mit der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof eng liierte Papyrus Aktien⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim mit gtoßen Mengen von Papier auf den Markt, ſodaß es einer ganzen Reihe von Jahren wohl bedürfen wird, bis die Leiſtungsfähigkeit der vorhandenen Papierfabriken Deutſchlands durch den wachſenden Konſum erreicht iſt. Es drängt ſich die Fraze auf, ob denn nicht überhaupt auch die Gründung in Ragnit eine recht überflüſſige iſt, und dieſe Frage iſt zweifellos zu bejahen. Die deutſche Zellſtoff⸗Induſtrie hat eine derart rapide Entwicklung genommen, daß gerade die deut⸗ ſchen Gegenden, in welchen ſich die größten Zellſtoff⸗Fabriken be⸗ finden, für die Holzbeſchaffung faſt gar nicht in Frage kommen, daß vielmehr das Ausland für den Holzbezug und damit für den Holzpreis maßgebend iſt. Für den in der Induſtrie ſtehenden Fachmann iſt es geradezu unbegreiflich, wie man immer für neue Unternehmen dieſer Branche in Deutſchland plädiert, ein Vorgang, wie er in den meiſten anderen deutſchen Induſtrieen nicht bekannt iſt, ſolange ſie keine glänzende Ge⸗ ſchäftslage haben. Papierfabrik Weißenſtein.⸗G., Dill⸗Weißenſtein(Baden). Jufolge verſchiedener Betriebsſtörungen weiſt die Geſellſchaft für 1907%8 einen Betriebsverluſt von M. 279 144 aus(i. V. M. 30 930), zu deſſen Deckung nur M. 9998 Vortrag und Mark 16415 Reſerven vorhanden waren. Die Unterbilanz be⸗ trägt ſomit M. 252 730. Es kann nunmehr im fiebten Jahre keine Dividende verteilt werden. Zur Sanjer ung der Ge⸗ ſellſchaft wurde in der jüngſten Genexalverſammlung beſchloſſen, das Aktienkapital von M. 1 300 000 auf M. 260 000 durch Zu⸗ ſammenlegung der Aktien von 5 zu 1 herabzuſetzen. Der Buch⸗ gewinn von M. 1040 000 ſoll zur Deckung der Unterbilanz und zur Vornahme außerordentlicher Abſchreibungen ſowie Rück⸗ lagen verwendet werden. In der Generalperſammlung wurde der Aufſichtsrat zugleich ermächtigt, bis zu M. 500 000 Vorzugs⸗ aktien auszugeben. Letztere Transaktion iſt notwendig, da die Geſellſchaft zu Ende des Geſchäftsjahres 1907/08 ſtark verſchuldet war. Neben M. 0,45 Mill.(M. 0,48 Mill.) Obligationen waren vorhanden: M. 89 714 Hypothekenſchulden, M. 0,97 Mill. Gut⸗ haben von Banken und Darlehen von Aktionären und weiter M. 0,80 Mill. Kreditoren und Akzeptſchulden li. V. M. 0,98 Mill.) Hyotheken und feſte Darlehen, ſowie M. 0,44 Mill. Kre⸗ ditoren und Akzepte. Bei Debitoren ſtanden M. 0,40 M.(Mark 0,45 Mill.) aus. Die Vorräte und Utenſilien waren mit Mark 0,4 Mill.(M. 0,47 Mill.] bewertet. Düſſeldorfer Röhreninduſtrie. Die Geſellſchaft erhielt on der Gemeinde Langenfeld den Auftrag auf Lieferung von rund 47 Km. ſchmiedeeiſernen Muffenröhren in dem Erzeugnis dieſes Werkes„Induſtrie⸗Muffenröhren“ für das Geſamtwaſſerwerk von acht Gemeinden im Kreiſe Solingen. Aproz. Auleihe des Bezirks Ober⸗Elſaß. Eine 4proz. Anleihe bon M. 4 Mill. des Bezirks Ober⸗Elſaß, die von der Banque de Mulhouſe übernommen wurde, ſoll nach der„N. Zür. Ztg.“ zu Anfang Januar zur Zeichnung aufgelegt werden. Im Verein der Berliner Wäſchefabrikanten wurde in der letzten Mitgliederverſammlung die augenblickliche Geſchäftslage beſprochen und feſtgeſtellt, daß die Verkaufspreiſe für Wäſche⸗ fabrikate ihren Tiefſtand erreicht haben, ſo daß eine Berechtigung zu einem weiteren Vorgang derſelben nicht vorliegt. Auf dem⸗ ſelben Standpunkt ſtehen die ſächſiſchen und rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Wäſchefabrikanten und Vereine. 2 5 Oeſterreichiſche Baumwollſyinnerei. Die geplante Be⸗ triebseinſchränkung der öſterreichiſchen Baumwoll⸗ wird wahrſcheinlich am 1. Februar in Kraft treten. 8 Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6 Seite.) Frankfurter Effektenbörſe. (Srivattelegramm des General⸗ Anzeigers.) W. Frankfurt a.., 4. Jan.(J7ondsbörſe.) Die außerordentliche Flüſſigkeit auf dem Geldmarkt geſtattete es, daß der hieſige Privatdiskont ſich um ein weiteres er⸗ mäßigen konnte und zwar um 1/16 auf 2½ pCt. Dies kam zunächſt den heimiſchen Fonds zugute, für Reichsanleihen und Renten der ſüddeutſchen Staaten beſtand weiteres In⸗ tereſſe, ausländiſche Anleihen ruhiger bei behaupteter Ten⸗ denz, italieniſche feſter, Ungarrenten ſchwächer. Was die übrigen Märkte betrifft, ſo iſt inanbetracht des ruhigen Geſchäftsverkehrs wenig Kursveränderung zu erblicken. Montanaktien waren bei mäßigen Umſätzen feſt. Schiffahrts⸗ aktien konnten ihre Erholung fortſetzen. Die erfreuliche Tendenz auf dem Bankenmarkt erhielt ſich weiter, Deutſche Bank und Diskontokommandit belebter. Von Transport⸗ werten waren Baltimore feſter im Anſchluß an Newyork, Lombarden konnten ihren Kursſtand nicht behaupten da große Abgaben für dieſe Aktien vorlagen. Induſtriewerte waren gut behauptet, chemiſche feſt. Der weitere Verlauf geſtaltete ſich ruhiger, die Kurſe erfuhren teilweiſe mäßige Ab⸗ ſchwächung. Der Reichsbankausweis brachte wie nicht anders erwartet, keine günſtige Ziffern. Auf die Börſe machte der Ausweis wenig Eindruck, doch war große Zurückhaltung zu beobachten. An der Nachbörſe trat weitere Geſchäftsſtille ein, doch konnten ſich die Kurſe auf den meiſten Gebieten behaup⸗ ten. Es notierten Kreditaktien 195.60, 195, Diskonto 181.50, Dresdner Bank 148.70, Staatsbahn 143.50, Lombarden 18.10, Baltimore 111.10. Telegramme ber Tontinental⸗Telegraphen ⸗Compagnbe. Schluß⸗Kurſe. RNeichsbank⸗Diskont 4 Progent. Nechſel. 2„ Amſterdam kurz 169.57 169 62 Paris kur; 81 483 81475 Belgien„ 81.225 81.260 Schweitz. Plätze„ 81.416 81 40 Italien„ 81.275 81.275 Wien 85 288 85 25 Jondon„20.453.455 Napoleonsd'ot 16 26 16 26 5 lang—— 20.44[Privatdiskonto 2½ 2˙¼ Staatspapiere. A. Denkſche. 2 15 2. 4% beutſch. Reichsanl. 102.80 102.90 B. Ausländiſche. 33 5 94 70 94.85½5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.30 100.30 3 5 85.00 86.104½ Chineſen 1898 98.20 98 60 4½% pt. konſ. St.⸗Anl. 102 75 102 80J Mexikaner dug. 88/90 97 85 595 8*„ 5 94.80 94 80 Mexikaner innere 63.60 63.60 55 8 3570.75 Taumalivpas Abadiſche St.⸗A.1901 11 20 101 40 Bulgaren 98 60 98.50 4„1908 108.20 102 05/3¼ italien. Rente—. 10375 3½% bad. St.⸗Odabg)fi 96. 96,10½ Oeſt. Silberrente 97.50 97.55 8„ 4 M. 94 10 94404½„ Papierrent.— 8%„„ 1900 94. 94.— Oeſterr. Goldrente 97 95 97.80 5%„„ 1904 94.— 94.— ſe Vortug. Serie! 53.60 58.50 3%„ 1907 94— 3„ i 4bayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.60 102 80(4½ neue Ruſſen 1905 97 25 97.15 4,„ 1918 103— 103 3004 Ruſſen von 1880 84.10 84.40 3½ do. A. Allg. Anl..80 93.504 ſpan. ausl. Rente 95 20 95.20 8 do...⸗Obl. 84.20 84.30/4 Türten von 100? 85.20 85.20 3 Heſſen von 1908s 102 101020][4„ unif. 953 30 3 30 4 Heſſen 83— 83.304 Ung r. Goldrente 93.— 92.60 3 85 30 855 4„ Kronenrente 9190 91.45 4 M adt⸗A. 1907 10%30—,[ 7 5„1308 100.80 100 95 Berzinsliche Loſe. 8%„ 1905 91.96 92.1 à Oeſterreichiſche 1880 154.30 174. Türkiſche 144.20 14 30 44 80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 183 70 134.90l Kunſtſeidenfabr. Frkf. 137.— 198.50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 92.— 92. Lederwerk. St. Ingbert 58 58— Eichbaum Mannheim 111.— 111. Spicharz Lederwerke 121— 21.— Mo. Aktien⸗Brauerei 3. 163— Ludwigsh. Walzmühle 116.146—-— Parkakt. Zweibrücken 87.— 88. Adlerfahrradw Kleyer 278 50 278— Weltzz. Sonne, Speyer 71.— 71.— Maſchinenfbr. Hilpert 65— 66— Cemientwert Heidelh. 43 25 43 5 Maſchinenfb. Badenia 187 50 187 50 Cementfabr. Karl ad 127.0 28— Dürrkopp 284 841» Badiſche Anilinfaur.. 349.75 346 75 Maſchinenf. Gritznei 20— 2.— 0. neue 350.—— Maſch.⸗Armatf.Klein 114— 114— Ch. Fabrit Griesheim 233.— 234. Pf. Näbm. ⸗u. Fahrrad⸗ Farbwerke Höchſt 583. 383— Gebr. Kayſer Ver. chem. Fabrit Mh. 284.50 285.— Nöhrenkeſſelfabrit Chem. Werte Albert 406.— 405.9 vorm. Dürr& Co. 5450 5450 Südd. Drahtind. Vib. 101— 11 Schnellpreſſenf. Frkth. 187.10 18½10 Akkumul.⸗Fab. Hagen 196 1/7 Ver.deutſcher Oelfabr. 29. 0 2330 Acc. Boſe, Berlin 66.—%½51 Schuhſabr. Herz, Frkf. 12. 50 2150 Elettr.⸗Geſ. Allgem. 219. 0 175 Seilinduſtrie Wolff 138.— 133.— 'wollſp. Lampertsm. 60— 60. Kammgarn Kaiſersl. 153.— 153— Zellſtoffabr. Waldhoſ 28.— 329.— 129.— 129.— Süpd. Kabelw. Ehm. 118.—118 Lahmeyer 117.— 117.5 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 117— 116.90 Siemens& Halske 206. 205 5ʃ Bergwerks⸗Aktien. 224.50 4 5 200Harpenet Bergbau 195 80 195.50 112. 11 20[Kaliw. Weſterregeln 173.— 171— Concordia Bergb.⸗G 29 2. 293.— Oberſcht. Eiſenindu n. 56.75 67 50 Deutſch. Luxemburg 156 50 156 50] höni 178 20 178.70 Friedrichsgütte Berg. 176.50 188 5 Br.Königs⸗u. Laur th. 1990 0 201.50 Bochumer Bergbau Kuderus Gelſenkiranet 192— 192. Gewerkſch. Roßleben 8350 8350 55 Pfandbriefe Priorttäts⸗Obligationen. deh Frk. Hyp.⸗Pfdo. 99.50 9 70% Pr. Pfdb. unt. 15 99.80 989 4eſ F. K. W. Pfddr.0 9 50 9 70 17 100 25 100.25 teſo„ 1970 100.— 100 20 1 14 94 60 9460 4% Pf⸗duv B. Pfdb. 5 30„,„ 12 9225 9228 u1%„ e, 91.50 1 Prg erBl 540%% Uß Lod⸗Er. 99,0 03 Kleinb. b 04 63.— 96.— 447Cie.dPf.o 5 30 b 80 u, Kr.Afdbr.⸗Bk.⸗ 17% 99 5 Hp.⸗ Afd. h 0, oee 00] d ankerdbende 570 62 1%„ Pfdbr..0%,% e Pr. udbrf⸗B at. J0 9 5, g0.5 Jpye⸗hfd unt 1917.— 55.0 4%„ Pfobr..03 0% Mih. B. B. Pfb.„ 99.— 99 20 unt, 12 99.70 99.7 1% 1907 99 9 40 35„Vfdbr..88 10% 4 2 1912 99 60 100 80 d. 84 92 20 92.20%% 19% 1006 10,60 51% Pfd. 00/ 892— 92. 105 verſchied 91050 91˙60 2%„Com.r bl. 1914 91% 1 60 v. I,unt 1 100 60 100 6 5105 Nb. B. ⸗B. C. O 98.80 3 8 „„*EE 9. 48..C. B. 1. e %, ben f 88 5 i 6 9 om. ½bl. 5 17% Pf. B..⸗L, 937 98.5 * v. 98/06 93.— 10 71 7 ſttl.a. E,. B. 70 80 6% Pr. Pfbb. unl. 0 99.0 99 80 24 5 4%„„1 ͥ 60 99.75 Laung. Gerl.-.⸗N. 422— 422 4%„„„ 14 99.80 39.80 4 — Seneral ·Anzeiger.(bendblatt) Aktien deutſcher und auslänbiſcher Trausport-Anftalten. Ludwigsh.⸗Bexyracher—.———IDe'.⸗Ung. Staatsb 143 50 143.50 Pfälziſche Marban—.——— Oeſt. Südbahn Lomb. 18 20 18.1 do. Nordbahn———— Gotthardbahn——— Slldd. Eiſenb.⸗G. 113.75 J13 75 Jtal. Mittelmeerbahn——— Hamburger Packet 113 20 138 do. Meridionalbahn 122.— 130.50 Norddeutſcher Lloyd 91— 91.9,[Baltimore und Ohio 110.80 111.— Bank- und Verſicherungs⸗Aktien, 132 50 162 50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 118 60 118.50 Oeſt. Länderbenk 189 6169 0]„ Kredit⸗Anſtalt 108 20 108.50 Pfälziſche Bank 127 90 128.8,] Pfälz. Hyp.⸗Bank 24 10 243—[Breuß. Hupotheknb. Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Gel. Comerſ. u. Digt.⸗B. Darmſtädter Bant Deuiſche Bantk 124 70 124.60 107.— 107.— 195 80 195.60 100 80.6 188.50 188.50 11690117.65 Deutſchaſtat. Bant 185.50 136.50 Deutſche Reichsbk. 44 90 44. D. Effekten⸗Bank 00 10 100.1] Rhein. en 180.90 481.— Disconto⸗Comm. 81— 81 30 Rhein. Hyp⸗B. M. 191— 191.— Dresdener Bant 48.— 148.0 Schaaffb. Bankver. 64 60 84 70 Tankf. Hop.⸗Ban! 196.50 196 50 Südd. Bank Ahm. 10 50 10.50 9 Hyp.⸗Ereditv. 154.50 15 40] Wiener Bankver. 128 40 147.50 Lationalban! 121.50 12160 Bank Ottomane 140.50 140.5ʃ Frankfurt a.., 4. Januar. Kreditattien 108.60, Disconto⸗ Commandi 131.3, Darmllädter 128.10, Dresdner Ban! 148.0, Han delsgeſellſchaft 169.50, Deulſche Vank 242. 0, Staatsbabn 148.0 ombarden 18.20, Bochumer 224.75, Gelſenkirchen 191,75, Laurahüt 199.75, Ungarn 93—. Tendenz: ruhig. Vachbörſe. Kreditaktien 198.—, Disconto⸗Commandit 181.80, Staatsbahn 143.50, Lombarden 18.—, Berlmer Effektendörſe. Irivattelegramm des General⸗Anzeigers) * Berlin, 4. Jan. Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete Aneinheitlich: Die Spekulatlon hielt ſich anfangs ſehr reſerpiert und war geneigt, den politiſchen Vorgängen auf dem Balkan, die angeſichts des Erdbebenunglücks in Süditalien etwas in den Hintergrund getreten waren, wieder mehr Beachtung zu ſchenken. Bei dem Fehlen ſonſtiger anregender Momente entwickelte ſich der Verkehr nur ſehr ſchwerfällig. Die feſte Grundſtimmung blieb jedoch beſtehen; Montanwerte zeigten anfänglich un⸗ einheitliche Kursentwicklung. Feſter lagen Deutſch⸗Luxemburger, Laura⸗Hütte und Rheinſtahlaktien, wogegen Bochumer und Phönix leicht abbröckelten. Meinungskäufe, die ſpäter auf dieſem Gebiete vorgenommen wurden, führten zu einer allgemeinen Be⸗ feſtigung. Bei Banken überwogen die Kursbeſſerungen. Unter Realiſierungen hatten Deutſche Bank und Diskonto⸗Kommandit⸗ Aktien zu leiden. Oſterreichiſche⸗ ſowie auch amerikaniſche Bah⸗ nen verkehrten bei ſtillem Geſchäft bei behaupteten Niveau. Ka⸗ nada⸗Aktien weiterhin gebeſſert. von Renten lagen heimiſche ſowie ausländiſche Anleihen etwas feſter. In Schiffahrts⸗ aktien führten weitere Deckungen zu einer leichten Erhöhung der Kurſe, wovon beſonders Norddeutſcher Lloyd prbpfitierte. Elektrizitätsaktien bei ſtillem Geſchäft behauptet. Tägliches Geld 3 Prozent. 5 Das Geſchäft wurde weiterhin wieder recht feſt. Mon⸗ tonaktien konnten ihre Beſſerung gut behaupten. Das Be⸗ kanntwerden der ſtarken Anſpannung des Reichsbankausweiſes 9295 porübergehend; doch bot die Billigkeit der Geldſätze Gegen⸗ gewicht. In dritter Börſenſtunde ſtill und wenig verändert. Montanwerte unter Realiſierungen abgeſchwächt. In⸗ duſtriewerte des Kaſſamarktes feſt. Berlin, 4. Januar.(Schußrurſe) sꝝ?xixé⅛m: 40% Reichsanl. 102 75 102.80 Ruſſenbank 132 90 138.30 8 Neich anl. 94.70 94.80 Schaaffh. Bankv. 133 80 133.80 4 ichsanleihe 85 70 86.— Stagtsbahn 143.40 143.— 4% Gonſols 102.75 02 80 Lombarden 1820 17.90 3%%„ 94.70 0475 Baltimore u. Ohio 110.90 111 10 8 0% 85.60 85.80 Canada Paeifte 177 70 178 10 40% Bad. v. 1901 101 50 102 20 Hamburg Packe! 118 20 118.90 4%„„ 1908 102.25 102.20 Nordd. Lloyd 91— 9220 96% eonv..———Bochumer 224.90 223 90 3%„ 1902/07—.— 93.60] Deutſch⸗Luxembg. 156.50 155 90 %½% Bayern 93.70—.—] Dortmunder 63 10 62 80 8½ c Heſſen 93.80 93.40 Gelſenkirchner 191.90 19190 30%— 77 83.— 83.70 Harpener 195 40 195 90 30% Sachſen 85.50 85.50 Laurghütte 199.70 200 50 47 Japaner 1905 98 60 92.00 Phönir 178.20 178 20 4% Italiener————] Weſteregelnn 170— 170.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 84.— 84.19] Allg. Elektr.⸗Geſ. 218 90 218 70 4% Bagdadbahn 85.10 84 75 Anilin Treptow 372.50 366.— Oelner. Kreditaktien 195 90 19490 Brown Boveri 173— 173.50 Berl. Handels⸗Geſ. 169.40 169 40 Chem, Albert 404.50 404.50 Darmſtädte! Bank 128 20 128 20 D. Steinzeugwerle 1459 215.50 Deutſch⸗Aſiat. Bant 186— 136— Elberf. Farben 390— 397 70 Deutſche Ban! 242— 242 50 Eelluloſe Koſtheim 222— 223.— Disc.⸗Kommandit 181 10 181.— Nüttgerswerken 153.20 158 50 Drasdner Bank 148.50 148.60 Tonwaren Wiesloch 92.50 92 50 Reichsbank 148.60 14,90 Wf. Draht. Langend. 214— 220.— Zellſtoff Waldhof 325 70 819.— Nhein. Kreditbant 180.50 130.50 Privatdiskont%% W. Berlin, 4 Januar Telegr.) Nachbörſe. Kredil⸗Aktien 185.90 194,0 J Staatsbahn Diskonto Komm. 181,20 180.80 Lombarden Londoner Effektenboͤrſe. London, 4. Januar. Telegr.) Anſangsturſe der Effektenbörſe) 148.40 143.— 18 10 17.80 2% Conſols 84— 837% J Moddersfontein 11˙ 11% 8 Reichsanleihe 84½% 841½% Premier 8/ö 8 4 Argentinter 85 ½ 85˙/ Ranpmines 8— 8— 4 Italiener 101½ 101%½ Atchiſon comp. 103.l% 103 ½, 4 Japaner 84% 84% Canadian 1815¼9¼ 1825 3 Mexikaner 33— 32½ Cheſepeake 108% 109 ½¼ 4 Spanier 94% 94½ Chikago Milwaulee 155— 155 Ouoman ank 1577 101% com. 304 15 Amalgamated 5% 87½ Erie 85% 35 10% 10¾ Grand Trunk II pref. 49½ 49— Aio Tinto 757% ᷣ75%—„ ord. 201ſ/. 20.— Ceutral 12/ 12½ Louisville 1287½ 160½ Chartered 160/ 16˙/] Miſſouri Kanſas 43% 44— De 177. 11. Ontario 47•ʃ. 49— 4½% 4½JSoutbern Pacifie 127% 124¼ 2½ 2½% Union com, 184%½ 188%/ 4% 4½% Steels eom. 52¾ 54%¾ 31% 3% Tend.;: feſt. Berliner Produftenbörſe. Berlin, 4. Januar.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 2 4 2. 4 Welgen per Maf 909.50 208 75 Mais per!k— 90——.———„ Juli.— ept.„—.——— Roggen per Dan 176.— 175.— Rüböl per Jau.—.——.— „Mair 63.80 59 40 Sept.„Oktor. 59.60 56 90 Hafer per Mat 168.75 165.75] Spiritus Joer locs—.——. e—.——.— Weizenmehl 28.— 28.— —.——.— Moggenmebl 22.60 22.60 N Deizen pfälziſcher 5 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 3½% Heſdelgg. v. J. 190t Paris, 4. Junuar. Anfangskurſe. 96.72 3 e% Rente 97— Debeers 281.— 286.— Spanier 97.— 97.80 Eaſt. and 111.— 115.— Türk. Looſe 176— 172 50 Goldfield 119— 123.— Banque Oitomane 705.— 708 Randmines 195.— 202.— Rio Tinto 1885 1911 Liverpool, 4. Januar.(Anfangskurſe.) 2. 4. Weizen per März 77% ruhig 77 tuhi 777 1% 0 Mals ver März 514½% ruhig 5/2% ruhig per Mai 5⁰9 508% *** Aursblatt der Maunheimer produftenbörſe vom 4. Januuar. Die Notterungen ſind in Reichsmart, gegen Barzahlung per 100 K 9 bahnfrei hier. 21.50—22.— Ruſſ. Futtergerfle Fafer, bad. neuer 16 25-17 25 14.25.——. „ Rheingauer— „norddeutſcher 22 25—— dafer, nordd. 17.50—17 75 „ kuſſ. Azima 24 50—24.75 Hafer vufſſcher 17—18.25 „ Alta 23.75—24.„ La Plata 186.50—.— „ Theodoſta 24 75—25— Maisamer.Mixed.—. „ Taganrog 28.75—24.—„Donan 17 „ Savonska——„ La Plata 1 24.25—24 50 „rumäntſcher 0Kohlreps, d. neuer 3050—— „ am. Winter 24.——24.25 Wicken 70 Manitobaſ-.— Kleeſamen deutſch.! „ Walla Maila If 140 125 ————.— 7. Kanſas II 24— 24 95 uzerne ital. 130—140 Auſtralier—.———„ Provenc. 140—160 „ La Plata 2426.—24.50„Eſparſette 30.— 85.— Kernen 2150—21.75 geinst mit Faß 48.——. Roggeg, pfälzer neu 19.75 17 üböl in Faß 70.———.— „ ruſſiſcher—.———[Backrüböl 75.——.— „ rumäniſcher „ norddeutſcher 18.—— —.——.— Spiritus, Ia. verſt. 100 0% 129.— „J0er unverſt. 60.— „ amerit.—.——„ 42.— Lerſte, hieſ. 18.—19— roh 70 ¹Anverſt. 85/90% 57.— „ Pfälzer 17.50—19 25„ goer„ 90%/2% 48.— Gerſte, ungariſche 5 8 f Weizenmehl 5 5 32.80 31.50 30. 29.— 28.— 25.— Roggenmeb! Ur. 0) 26.75 19 24 25. Tendenz: Weſzen preishaltend Roggen unverändert. Brau⸗ gerſte xuhig. Futttergerſte, Hafer und Mais unverändert. Mannheimer Eſſektenborſe nom 4. Jannar.(Olfizieller Bericht.) Die Börſe verlief ruhig. Banken, Chemiſche Induſtrie⸗ und Verſicherungsaktien ohne Veränderungen. Von Induſtrie⸗Aktien notierten: Süddeutſche Kabelwerke 118 G. und Zellſtoffabrik Waldhof 326.50., Brauerei Weltz, Speyer waren zu 71 Proz. am Markte. Obligationen. J4% Bad..⸗G. l. Rhſchift. 99 20 u. Seetransvort 100. 91.60 b34½% Bad. Anſſin⸗u. Sodaf. 101.76 98.80 654½%% BadAnil u. Sodafbr. Pfandbriefe. „verſchied. „„Kommunal Siädte⸗Anlehen. 3½ Freiburg„. 8 98.25 0 2 — 2 **** 916 S be 91.—64% Br. Kleinlein, Heidlba.! 00.— U 4% Karlarnhe v. J. 1907 99.%% Waurg. Beſbane Nonn—0 le e, %%% Subwisſeſn 85 c gerch ſahee,—8 1906 101.— C“ zee Manmh. Lagerhaus⸗ 1% 0 89.25 N. Geſellſchaft 99.50 G 4% Mannh. Oblig. 1908 100790 bgerde ſeehne·—8 1855 95 7060 i Pfälz. Cbamotte u. 1888 91.20 6l, Tonmerk,.20h, Eilend. 101.50 G 1805 91.70 GJ%% Ruſſ.⸗ch Zellſtofff. 1898 91.70% Jaldbof bei Pernau in 1904 91.70 60 pland 55 1905 9177064½%8 peyrer Brauhaus 6 1906 100,50 6..⸗G. in Spever—8 40 1907 100.75 GleSpenrer Ziegelwerke.— %% Pft 8 unk 1905 91.— 6 4% Südd. Draßtinduſtr. 100.—& 6 Wieelach. 8. 1008—.— ee e 850 5„H. Loſſen, Worm 85 „„ 6/ Belſfoffabett Walshof102.—6 —. ſtrie rückz. 105% 102.— Aktien. Geld Bauken. Brief Geld Brief Badiſche Bank—.— 1683 sckernl Gewrbk. Sveyer5o%——— Pf. Preßh. ⸗u. Sptfabr.—.— 154 Pfälz. Bank—.— 100.500 Transvort Pfälz. Hyp.⸗Zant—.— 188 50/ u. Verſicherung. Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau—.— 138 50 B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91— Rhein. Kredithank——181 Pannh. Dampfſchl. 80.——.— Rhein. Hp.⸗Bant—.— 191[„ Lagerhaus—.— 85.— Südd. Vant—Franeona, Rück⸗ und Giſenbahnen, Mitverſ..⸗G. vm. Pfälz. Ludwig bahn—.——.— Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 670— „ Maxban—.——. I. Trp⸗ Unf u. Gl⸗⸗ Nordba yn—=BeiſsGeſ.—.— 1620 Hellbr. Straßenbahn—.——. Bad. ü— 0 90⁰ Chem. Induſtrie. ontmental. Verſich.—.— 405 il.⸗—Mannh. Verſicherung—— 425 e 8 75——— Opereh. Verſicheche.—.— 418.— Chem. Fab. Golbendg.—.— 182 Württ. Trann.⸗Berſ. 80.——.— Verein chem. zabrikten—.— 285— Induſtrie, Verein D. Oelfabriken—.— 129 60f.⸗G. f. Seilinduſtrre—— 133— Weſt..⸗W. Stamm—.— 171. Din ler'ſche Jſchfor. 119— „„Vorzug—.— 100.,30 Emaillirfbr. Kirrwetl.———.— Brauereien. Emalllw. Maikammer—.— 90.75 Bad. Brauere! 82.—,—„Eulinger Spinnere!i—.— 104— Binger Aktienbiervr.:— Hüttenh. Spmnerei 85——. Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 191.70 Eichbaum⸗Brauere! 111—-. Nähmfbr. Hatdu Neu Elefbr. Rühl, Vorms——— Lofth. Cell. u. Papierſ.—.— 222— Ganiers Br. Freibg. 103..—.— Mannh. Gum. u. Asb.—.— 141ʃ.— Kieinlein Heidelberg 190.——.—Maſchinen!. Badenie“—.— 188.— zomb. Meſſerſchmin 50.——.— Oberre. Elektrizitüt 22.50—. udwigsh. Brauerei—.— 215.Nähm.-Fahrradf 129—— Wannh. Aktienbr. Us ort.⸗Zemem dd— 11 Pfalbe. Geiſel, Mohr———. Süd.. Drat⸗Induſt.—.— 101.— Brauerei Sinner—.— 250 Südd. Kabelwerte—.— 118.— Br. Schrödl, Heidibg. 191.—— Bereim Freib. Ziegelw. 135.—— „Schwartz, Speyei 118. 118.„ Spenr,„—.——— „Nittet, Schwes.—.—ürzmützte Neuſtadt—.——. „S. Welz, Speyet 71.——.— Zelltoffabr. Waldyof—.— 326.50 „Storch., Spever—.— 66.50,Zuckerfbr. Waggauſel— 1386 70 r. Werger, Wormz „Rückfluß zu erwarten, natürlich mit Ausnahme des Effektez Dampfer„Roon“ von Adelaide; Dampfer„Prinzregent Luſtß Dampfe 4. Januar 1909. Ver⸗ 5 Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer* unter Vorbehalt: 00 4 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a.. H. 112— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen. 285— 25 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 260— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 56— 5 17 8 100 78 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannhe 38 2 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 70 Bürgerbräu, Ludwigshafen——5 810 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 86 Daimler Votoren⸗Geſellſchat, Untertürkheim— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens—5 100 Filterfabrit Enzinger, Worm 200— Flint, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Nannheim 82— Frankenthaler 84 zfr. Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg ex. Bez. 158— errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 90— äindes Eismaſchinen— 137 Linoleumfabrit, Maximiliansau 95— Lothringer Baugeſellſchaft, Netz 65— Luriſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen— 92 Maſchinenfabrit Bruchſal, Schuabel& Henning— 305 Neckartulmer Fahrra 14⁵— Pfälziſche Mü 17 Schifferſt adi 122—5 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft 190 Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 97 Rheiniſche Melallwarenfabrit, Genußſcheine M. 160— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— Rheinmühle werte, Mannheim 135— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannhem— Rombacher Portland⸗Cementwerke— 5 5535 ee 8 97 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhein— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 7 Unionwerle,.⸗G, Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 118— Unionbrauerei Karlsruhe 5 65— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannhein— M. 350 Waggonfabrik Raſtatt— 83 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 783 7 Immoblliengeſellſchaft 78 ſerbSeb! Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellungen. * Halle(Saale), 4. Jan. Ueber die Delitzſcher Bi brauerei.⸗G, in Delitzſch wurde laut„Frkf. Zeitung“ do⸗ Konkursperfahren eröffnet, nachdem kürzlich eingeleitete S⁰ 5 nierungs⸗Verſuche geſcheitert waren. * Zürich, 4. Jan. Die.⸗G. Kurhaus Alvana⸗Bad. nach der„Neuen Züricher Zeitung“ in Konkurs geraten. 4 Vereinigte Nord⸗ und Süddeutſche Spritwerke und Preß⸗. hefenfabrik Baſt.⸗G., Nürnberg. 4 * Nürnberg, 4. Jan. Der Jahresbericht der frühg Preßhefen⸗ und Spritfabrik.⸗G. vorm. G. M. Baſt u. C Spritfabrik firmierenden Geſellſchaft läßt erkennen, daß die aß 11. Mai 1908 abgeſchloſſene Transaktion des Ankaufs der Spriß fabrik der Firma F. S. Fuchs u. Co. in Richtenberg bei Berſſ und des Spiritusgeſchäfts der Firma Max Bernſtein jun. 1 Breslau zu Ende des Geſchäftsjahrs noch nicht durchgefühg war. Der Reingewinn beträgt M. 172 274 li. V. Maß 181 185), die Dividende M. 115 000(i. V. M. 110 000) gleich Prozent li. V. 22 Prozent). Trotz des allgemeinen Rütß ganges ſtieg die Dividende weiter um 1 Prozent auf 28 Prozen Die Ausſichten der Preßhefefabrikation glaubt die Verwaß tung als nicht ungünſtig beurteilen zu können. Die Geſellſchaß iſt laut„Frkf. Zeitung“ mit den bisherigen Ergebniſſen des lan fenden Cfeſchäftsjahres recht zufrieden. Beſonders glaubt ſie ei günſtiges Reſultat für das laufende Jahr erwarten zu dürfel 3 2 3 5 „Berlin, 4. Jan. Die Anſprüche an die Reichsbank ware auch in den erſten Tagen des neuen Jahres noch ſehr bedeutend ſodaß die Notenſteuer noch anſehnlich über den 10 weis hinaus geht. Laut„Frkf. Ztg.“ iſt jedoch ein baldiger ſtark Von der Reichsbank. kontos. Neue Anuleihe des Reiches und Preußen. * Berlin, 4. Jan. Gegenüber Nachrichten, wonach in deg maßgebenden Kreiſen des Reiches und Preußen Erwägunge wegen einer baldigen Ausgabe neuer Reichsanleihe und preuß ſcher Konſolnn und über einen eventuellen bon 3½ Prozent ſtattgefunden haben, erfährt man aus beſte Quelle, daß bisher keinerlei Erwägungen oder Beſprechunge oder Beratungen ſtattgefunden haben. Mithin entbehren la „Frkf. Ztg.“ erſtens letztere Meldungen der Begründung. N Anleihen ſind nicht vor April oder Mai zu erwarten. 7 Frage, ob dann ein anderer Zinsfuß zu wählen iſt, häng natürlich von den allgemeinen Geldverhältniſſen ſowie vom Stan der Kurſe ab. Daher läßt ſich heute darüber noch nicht etwas Sicheres ſagen. 1**** Drahtnachrichten des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. Den 31. Dezember: Dampfer„Prinz Waldemar“ von kong; Dampfer„Schleſien“ in Antwerpen; Dampfer„Gneiſenan von Newyork; Dampfer„Wittenberg“ von Galveſton; Damp e „Koblenz“ von Leixbes. Den 1. Januar: Dampfer„Heidelberg“ von meege pold“ in Neapel; Dampfer„Halle“ von Funchal; „Main“ Dover paſſiert; Dampfer„Bremen“ in Neapel; Damp „Prinz Heinxich“ von Neapel. Den 2. Januar: Dampfer„DBork⸗ bon Fremantle; 0 „Scharnhorſt“ Dampfer„Skutari“ von Smyrna; Dampfer„Rhein“ in Newß Zins 5 Scilly paſſiert; Dampfer„Goeben“ in Aden Mitgeteilt durch General⸗Vertreter Herm aun Mal brein, Hänſa⸗Haus, BD 1, 7/8. —**„ kN— Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 58 und 1687 Proviſtonsfreti! Zuckerfabrik Frantenthal Für Politik: Dr. Frig Goldenvaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann? für Lokales, Probenztelles u. Gerichtszeitung. Mick Schönfe für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Ki flür den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frig Joos. Drug und Verlag der Or. O. Haas'ſchen Jutzdruckere G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. krungen eintreten muß Mannheim, 4. Jauuar. 7. Seite. Der Maunheimer Wohnungsmarkt Mitte November 1908. III. Bei allen Wohnungskategorien, mit Ausnahme der großen Wohnungen von 6 und 7 Zimmern, für die ein ungenügendes Zahlenmaterial vorliegt, ergibt ſich dem Vorjahr gegenüber eine weitere erhebliche Steigerung der Mietpreiſe. Allerdings wird die Vergleichung dadurch beeinträchtigt, daß im Vorjahr ſo außerordentlich wenige und swar ſicherlich zum Teil gerade minderwertige Wohnungen leerſtanden. Gleichwohl iſt nicht zu verkennen, daß ſich die Bewegung der Mietpreiſe nach oben auch im Berichtsjahr noch fortgeſetzt hat, trotzdem das Angebot leerer Wohnungen ein erheblich größeres geworden iſt. Danach ſcheint ſich die ſchon bei der letzten Wirtſchaftskriſe gemachte Beobachtung zu beſtätigen, daß die Preiſe noch eine Zeitlang auf der Höhe ge⸗ halten werden, bezw. daß die Vermieter der leerſtehenden Woh⸗ nungen den veränderten Verhältniſſen auf dem Wohnungsmarkt noch nicht ſofort Rechnung tragen. Wie lange eine ſolche Höher⸗ Haltung noch möglich iſt, mag dahingeſtellt bleiben; auf die Dauer wird der Hausbeſitz, der infolge der rückgängigen Konjunktur ver⸗ zinderten Kauffraft der Mieter wohl oder übel Rechnung tragen anüſſen, obgleich die vermehrten Laſten des Hausbeſitzes zu einem energiſchen Widerſtand gegen die Herabſetzung der Mietpreiſe an⸗ ſvornen dürften. Welch gewaltige Steigerungen die Mietpreiſe der kleineren Wohnungen im Laufe der letzten Jahre erfahren haben, erkennt man aus folgender Gegenüberſtellung des Miet⸗ preiſes in M. für eine Wohnung mit Küche und 1 2 3 Zimmern 1904 178 27⁰ 457 1908 20 33² 898 1908 8 31 8 14¹ — 9% 17.4 23,0 30,9 Auch bei ſehr mäßiger Schätzung wird man darnach die Mehr⸗ belerſtung der kleinen Mieter in Mannheim durch die während der letzten 4 Jahre erfolgten Steigerung der Mieten mit weik über 1 Million M. anzuſetzen haben. Beſchränken wir die Betrachtung auf die Wohnungen mit bis zu 4 Zimmern, bei denen wenigſtens 1908 genügende Zahlenunter⸗ lagen für die Berechnung von Durchſchnitten vorhanden waren, ſo erhalten wir zunächſt für die Wohnungen in Neubauten folgende Bewegung der Mietpreiſe in den letzten 3 Jahren. Mietpreis einer Neubautenwohnung von.. Zimmern mit Küche 1 2 3 4 190⁰ 2⁰ 3⁵⁰ 62¹ 993 1907 215 342 640 82¹ 1908 285 390 632 94⁴ Die Zahlen ſind offenkundig von Zufälligkeiten der ſtadtteils⸗ tveiſen Verteilung der wenigen 1906 und 1907 leerſtehenden Neu⸗ bauten⸗Wohnungen ſtark beeinflußt; daß die Tendenz im Ganzen nach oben ging, iſt aber unzweifelhaft. Die Spannung zwiſchen den Preiſen alter und neuer Wohnungen iſt eine außerordertlich ſtarke und es iſt mindeſtens fraglich, ob ſie bei der rückläufigen Konjunktur gufrecht erhalten werden kann und ob nicht dei den Neubauten⸗Wohnungen zuerſt eine Abſchwächung der Mietforde⸗ Für die Stadt im Ganzen betrug die Differenz in der Forderung für eine neue und eine ältere Woh⸗ nung von 1 2 3 4 Zimmern Mk. Mk. Mk. Mk. 28 71 67 172 sugunſten der Neubauten⸗Wohnungen. Verfolgt man aber die Differenzen, namentlich für den Normaltyp der 2⸗Zimmer⸗Woh⸗ nung mit Küche ſtadtteilsweiſe, ſo entdeckt man noch vier frappan⸗ tere Unterſchiede. Zuverläſſiger ſind die Angaben der Mietpreiſe Heiner Wohnungen in älteren Häuſern. Hier findet man im Durch⸗ ſchnitt der ganzen Stadt folgende Entwicklung der Mietpreiſe en— —2 Aeltere Wohnungen ** Zimmern(und Küche) — 1 3 4 190⁴ 178 268 432 6⁵² 5 1906 187 2³9 45 74¹ — 1907 197 313 8⁴³ 784 — 1908 207 89 885 77² 12 Mit einer einzigen Ausnahme zeigt ſich hier überall eine 8 ganz regelmäßige Steigerung. Die Angaben über die Durchſchnitts⸗ 01 preiſe der Wohnungen beſchließen wir diesmal mit den Nach⸗ 10 weiſungen der Kombination von Mietzins und Stockwerklage. 86 15; ͥn8—8——̃̃̃̃̃̃— — Durchschnittspreis einer Wohnung 90 Stoekwerk von Zimmern(mit Küche) — 5 3 „ Mk. Mk. Mx. — 222 3³¹ 606 — U. 224 338 619 94 2⁰³ 319 595 — V. Stock — und Mansarde 194 40¹ 75 Z3u beſonderen Bemerkungen gibt die Tabelle ſo wenig An⸗ — laß wie die folgende, die eine weitere Scheidung nach alten und — neuen Wohnungen vornimm. 125 — RFR — Durchschnittspreis einer Wohnung mit Zimmern und Küche 4 1 a) Neubauten, b) sonstige Wohnungen 1 2 5 . 42 b 2 b Mlr. Mk. Mk. Mk. Mk. Mk. 8 221 222 39% 373 501 53 24 221 415 324 655 537 III.— 202 370 309 631 559 IV. 258 198 355 313 616 5852 V. Stock und Mansarde— 194— 21 574 44 Im Gangen treten in der Bewerkung drei Gruppen: der 1. ldet, und 2. Stock, der 3. und 4. Stock und endlich die Manſarden⸗ dei! woynung ſichtbar auseinander. Namentlich der Abfall im Preis zon der Stockwerks⸗ zur Manſardentvohnung, der ſich bei den größe⸗ ren 8⸗Zimmerwohnungen aus naheliegenden Gründen noch weit dchärfer äußert, iſt aus der Tabelle deutlich zu entnehmen. Ven Beſchluß unſerer Darſtellung mache wiederum die Ver⸗ beitung der Kleinwohnungen mit Küche auf die eingelnen Miel⸗ 2 General⸗Anzeſaer.(Abendblatt.) Mietpreise kleinerer Wohnungen. Eier aht Geforderter Mietpreis in Mark 5 101 15t.J 201 30l 401. 501(aber Wohnungen] bis bis bis bis bis bis 600 150 200 300 400 500 600 1 22333 0 8 7 8 1 7 278 2—— 2—„„„% 2 2 ö 3—— HVV f 5 Vergleicht man dieſe Verteilung mit der 1904 beobachteten, indem man die prozentualen Anteile der einzelnen Mietpreisſtufen für beide Jahre einander gegenüberſtellt, ſo ergibt ſich folgende Verſchiebung: 151 201 30 401 501 über Mark bis bis bis bis bis bis 600 150 200 300 400 500 600 Bei den-Zinnner-1904 20,8 39,2 1,„3——— Wohnungen 908 50 37,9 85,„——— Bei den 2,.0 6,58 7ʃ,5 18,5 13 02—„ wohnungen 998— 3,6 36, 41,6 17, 0,8 0,8 Bei den-Zimmer-— O0,5 13,3 25,0 32,518,1 10, wohnüngen 11998s—— 1,2 3,1 12,8 44½4 38,5 Mit aller Schärfe kommt in dieſer Ueberſicht der Ruck nach rechts zum Ausdruck, die außerordentliche Verteue⸗ rung der Mieten in. Mannheim in nerhalb der betzten 4 Jahre. Als wichtigſtes Ergehnis der diesjährigen Erhebung, ſo ſchließt Hexr Prof. Dr. Schott ſeine intereſſanten Er⸗ läuterungen, werden wir die Feſtſtellung der Tatſache anſprechen dürfen, daß auf dem Wohnungsmarkt ſich wieder einmal ein raſcher Umſchwung bollzieht, inſofern als das Angebot in ſtarker Zunahme begriffen iſt. Trotzdem ſind die Mietprets⸗ forderungen nach ein Stück in die Höhe geſchraubt worden. Ob der Hausbeſitz dieſe erhöhten Forderungen aufrecht erhalten kann, möchten wir bezweifeln, daß aber die Mietpreiſe auf den Stand von 1908⸗04 zurückgehen werden, dünkt uns im Hinblick auf die geſtiegenen Herſtellungskoſten und die Belaſtung der Ware mit erhöhten Abgaben gleichfalls unwahrſcheinlich. — 5 Bhuüchertiſch. Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ ſchriften. Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) * Die Wyhnung der Neuzeit. Herausgegeben von Profeſſor Dr. Erich Haenel und Baurat Profeſſor Heinrich Tſcharmann. Mit 228 Abbildungen und Grundriſſen der hervorragendſten Innen⸗ raumkünſtler der Neuzeit, ſowie 16 farbigen Tafeln. Preis in Künſtlerleinen gebunden M..50 Fuhelk: Geſchichte, moderne Bewegung, Weſen und Ziele. Vorräume. Empfangs⸗ und Geſellig⸗ keitsräume. Speiſezimmer, Wohnzimmer. Veranden, Winter⸗ gärten, Gartenmöbel. Arbeitszimmer, Kindersimmer, Schlaf⸗ zimmer. Wirtſchaftsräume, Küchen. Vexzeichnis der Künſtler.— Als eine Antwort auf die immer lauter ſich erhebende Frage, ob wir imſtande ſind, unſere Kultur zu einer künſtleriſchen zu geſtalten, möchte auch dieſes Buch aufgefaßt werden. Es ſoll zeigen, auf welchen Wegen die Entwicklung der Innenausſtattung in den letzten Jahren vor ſich gegangen iſt; es ſoll vorführen, wie die Forderungen der Geſundheit, Schönheit und Bequemlichkeit im Heim, ſei es im eigenen Hauſe oder in der Mietwohnung, erfüllt werden können und wo man einzuſetzen hat, um von Unvernunft und Phraſe frei zu werden. Das Material, das aus dem Schaffen vieler der Erſten unter den Raumkünſtlern der Gegenwart mit Sorgfalt ausgeleſen wurde, iſt ſo verteilt worden, daß je eine Gruppe von Beiſpielen der einzelnen Räume in der modernen Wohnung zuſammenhängend gezeigt werden konnte. Das Buch ſtellt ſich als eine notwendige Ergänzung zu dem vorangegangenen, von dem gleichen Verlage herausgegebene Wexke: Das Einzelwohnhaus der Neuzeit dar. Es darf aber doch auch als ein ſelbſtändiges Ganges gelten und wendet ſich ſo naturgemäß an einen noch weit größeren Kreis als jenes. Wenn dieſe Auswahl von Beiſpielen neuzeitlicher Ausſtattung als eine Sammlung der beſten Arbeiten anerkannt werden ſollte, die heute vorhanden ſind, ſo dürfen wir auch ihrer Wirkung ſicher ſein: eines neuen Antriebes zur Wiedergewinnung eines nationglen Wohnungsſtiles, zur Schaffung eines zeitgemäßen deutſchen Heims. * Bibliothek wertvoller Nopellen und Erzühlungen. Heraus⸗ gegeben von Dr. Profeſſor Otto Hellinghaus, Gymnaſial⸗ direktor. 120 Freiburg 1908, Herderſche Verlagsbuchhandlung. Jeder Band geb. M..50. Nachdem die„Bibliothet deutſcher Klaſſiker“ mit Erſcheinen des 10.—12. Bandes vollſtändig geworden iſt, tritt als wohl ebenfalls beifällig zu begrüßendes Unternehmen dieſe„Bibliothek wertvoller Novellen und Erzählungen“ auf den Plan. Von den beiden bisher erſchienenen Bänden, je etwa 350 Seiten ſtark, enthält jeder ſechs Novellen bezw. Erzählungen. Der erſte Band wird eröffnet mit H. b. Kleiſts„Verlobung in St. Do⸗ mingo“, einer Novelle von packender, faſt dämoniſcher Gewalt der Darſtellung. In der„Geſchichte vom brapen Kaſperl und dem ſchö⸗ nen Annerl“ zeigt Brentano die verderblichen Folgen eines über⸗ ſpannten Ehrbegriffs in ergreifendet, echt volkstümlicher Tragik. Stifters„Hageſtolz“ gehört zu dem vam Dichter ſelbſt am meiſten geſchätzten eigenen Werken.„Der arme Spielmann“ von Grill⸗ parzer zeigt uns eine ſchlichte, einfache Geſtalt umfloſſen vom Lichte er Poeſie.„Eine Nacht im Jägerhauſe“ von Hebbel iſt voll dra⸗ matiſcher Spannung und realiſtiſcher Schilderung wie alle Novellen des großen Dramatikers. Den Schluß macht ein in dem volkstüm⸗ lichen Tom der alten Ehroniken geſchriebener Schwank aus dem alt⸗ deutſche: Volksleben, voll köſtlichen Humors, nämlich:„Den Gal⸗ gen! ſagt der Eichele“ von H. Kurz. Der sweite Band beginnt mit Fouques„Undine“, in der die zauberiſche Fabelwelt mit der Ro⸗ mantik des Rittertums harmoniſch verwoben iſt. Daxan ſchließen ſich„Das Betitelweib von Locarno“ von H. v. Kleiſt, das Eduard Engel die„wirkſamſte deutſche Geſpenſtergeſchichte“ nennt,„Lucie Gelmeroth“, an der wir Ed. Mörikes Punſt der Seelenmalerei be⸗ wunder müſſen, und„Des Lehens lieberfluß“, eine der Meiſterno⸗ bellen Tiecks. Im„Bergkriſtall“ erfreuen uns wieder Stifters mit der Handlung feinſinnig verſchmolzene Naturſchilderungen. Den Schluß bildet„Die Marzipanlieſe“ von Fr. Halm, eine etwas dütſtere Nobelle, aber voller Spannung und von klaſſiſcher Charak⸗ teriſff 5 Paul Buſſon Arme Geſpenſter. Hiſtoriſche Novellen. Mänchen, Aherk unnen Paul Buſſon läßt in dem Buche einen neuen intereſſanten Blick in die Vergangenheit tun. Schön in der Sprache, geben die Novellen des Buches hiſtoriſche Bilder vergangener Zeit. geſchaut mit der belebenden Wärme des teilnehmenden Dichters. Sie er⸗ zählen von den Gauſamkeiten des Lebens, von Tod und Bitternis und ſpiegeln im vergangenen Leben das Gegenwärtige.. Upton Sinclair: Metropolis lein Weltſtadtroman; deutſch über⸗ ſetzt von E. v. Kraatz), Adolf Sponholg Verlag G. m. b.., Hannoben‚n 5„„„„ Gleich dem neulich hier beſprochenen Roman des däniſchen Dichters Jenſen,„Das Rad“ iſt auch Upton Sinclairs neuer Weltſtadtroman aufgebaut auf feiner Beobachtung amerikaniſchen Volkslebens und Nationalcharakters. Es iſt ein Werk deselben Sinclair, der vor nicht langer Zeit den mit urwüchſiger Kraft der Realiſtik dargeſtellten Roman„Der Sumpf“ mit ſeinen Schilderungen der Schlachthäuſer Chicagos in die Welt hinaus⸗ ſandte. In dem vorliegenden Roman enthüllt Sinclair weiter und ſchafft ein Wirklichkeitsbild aus dem buntbewegten, reichen Leben Amerikas. Gleich jenem erſten Werk iſt auch es ein gutes Stück Sitten⸗ und Kulturgeſchichte, die gerade bei dem amerikaniſchen Volke von beſonderem Intereſſe iſt. * Der IX. Dentſche Kongreß für Volks⸗ und Jugendſpiele in Kiel, herausgegeben von Hofrat Profeſſor H. Raydt. B. G. Teubnee, Leipzig 1908. 1 Mark. Der Bericht entrollt ein außer⸗ ordentlich erfreuliches Bild eines geſunden Volks⸗ und Jugendſpiel⸗ lebens, wie es ſich in Schleswig⸗Holſtein unter der Führung des Zentralausſchuſſes zur Förderung der Volks⸗ und Jugendſpiele ent⸗ wickelt hat und wie es in Kiel durch den 24 Hektar großen ſtädtiſchen Sport⸗ und Spielplatz möglich geworden iſt. Viele gutgelungene photographiſche Aufnahmen von den Spielvorführungen, Pläne des Spielplatzes und ſonſtige Bilder ſchmücken das 96 Seiten enthal⸗ tende, gut ausgeſtattete Buch. Die Meiſterwerke der deutſchen Bühne. Herausgegeben von Prof. Dr. G. Witkowski. Leipzig, Max Heſſes Verlag. Nr. 55. Gutgow,„Zopf und Schwert“. 56. Gutzkotv,„Das Urbild des Tartüffe“ 57. Gutzkow, Uriel Acoſta“. 58 Gutzkow,„Der Königsleutnant“. 59.—60. Laube, „Die Karlsſchüler“. 61—62. Laube, Graf Eſſer“ Preis jeder Nr. broſch. 30 Pfg., gebd. 60 Pfg., Doppelnum⸗ mern M. 1. Max Heſſes bekannte, von Prof. Dr. G. Witkowski heraus⸗ gegebene Sammlung„Die Meiſterwerke der deutſchen Bühne“ iſt neuerdings wieder um eine Reihe von Bändchen vermehrt worden, in denen die beſten Dramen und Luſtſpiele der fungdent⸗ ſchen Meiſter Heinrich Laube und Karl Gutzkow zu finden ſind. Prof. Dr. Alfred Klaar hat die Herausgabe der Gutzkow⸗ ſchen Stücke übernommen, während für Laubes„Graf Eſſex und„Die Karlsſchüler“ Prof. Dr. Alexander von Weilen verantwortlich zeichnet. Damit wird zum erſtenmal eine um⸗ faſſende Gelegenheit geboten, die dramatiſchen Hauptwerke der beiden führenden Geiſter im Bereiche des„jungen Deutſchland in kritiſchen, erläuternden Ausgaben kennen zu lernen. Die Bändchen werden daher gewiß nicht unweſentlich dazu beitragen, das Intereſſe für Laubes und Gutzkows dramatiſche Kunſt zn ſteigern. Auch die neuerſchienenen Hefte geben wiederum Anlaß, empfehlend hervorzuheben, daß ſich die„Meiſterwerke der dent⸗ ſchen Bühne“ abgeſchen von ihrer Billigkeit, durch wiſſenſchaf⸗ liche Genauigkeit, erſchöpfende literarhiſtoriſche Einleitungen unk erklärende Aumerkungen auszeichnen. Geſchäftliches. « Hufbeſchlag im Winter. Es iſt unbedingt nötig, daß die Pferde im Winter mit ſtets ſcharfen Stollen beſchlagen werden, die ſtets ſicheren Gang gewähren und bei deren Benutzung gefähr⸗ liche Verletzungen wie Kronentritt, ausgeſchloſſen ſind. Der einzige Stollen, welcher allen dieſen Anforderungen in der her⸗ vortagendſten Weiſe genügt und bisher noch von keinem anderen übertroffen wurde, iſt der von allen Autoritäten im Hufbeſchlag⸗ weſen empfohlene I⸗Stollen aus der Fabrik der Firma Leon⸗ hardt u. Co., Berlin⸗Schöneberg. Jeder Pferdebeſitzer benutze ſie daher für den Winter⸗Hufbeſchlag, um ſeine Tiere auch auf glatten Weges ſtets dienſttauglich und leiſtungsfähig zu erhalten. Da verſucht wird, wertloſe Nachahmungen des Leonhardtſchen Original⸗Fabrikates in den Handel zu bringen, iſt es wichtig, auf die Schutzmarke zu achten, die in den Annoncen bekannt ge⸗ macht wird. 5 *Sich ſelbſt zu raſſeren iſt aus verſchiedenen Grün⸗ den ſehr zu empfehlen. Schutz vor anſteckenden Hautkrankheiten, bedeutende Geld⸗ und Zeiterſparnis ſind einige der damit ver⸗ bundenen Vorteile. Die Benutzung des gewöhnlichen Raſier⸗ meſſers iſt jedoch nicht jedermanns Sache, weil ſelbſt für den Geübteſten unangenehme Verletzungen die ſtets wiederkehrenden Folgen ſind. Die Mulcuto⸗Raſier⸗Apparate⸗Fabrik Paul Müller und Co., Solingn, fabriziert den äußerſt praktiſchen und dauer⸗ haften Sicherheits⸗Raſierapparat.„Mulcuto“, der infolge ſeinen einfachen Konſtruktion und Vorzüglichkeit der Klinge das Ideal⸗ Raſiermeſſer der Zukunft genannt werden kann. Man iſt ohne jede Vorkenntniſſe imſtande, ſich ſchnell und raſch zu raſieren, ohne die zarteſte Haut im geringſten verletzen zu können. 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