Badiſche Volkszeitung.) 90 Wfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich; durch die Boß bez, inct. Poſte auſſchlag M..4 pro Quartal; Linzel⸗Nummer 6 Pig⸗ Is ſers ter Die Colonel„Zeil.. 28 Bfg⸗ Auswärtige Inſerate Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (eusgenemmes Seuntag) Eigene Nedaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe, Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direftion u, Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ e eeeeee Schluß der Inferaten⸗Aunabme ſi das Metagsblat: Mocgens u 0 Uör, für des Adendblatt Nachmittägs 3 uhr. ee ee WasScen Nr. 20. Mittwoch, 13. Jaunar 1909.(Abendblatt.) Zelbſtverwaltung in Deutſch⸗Oſtafrika. Ein Deutſch⸗Oſtafrikaner ſchreibt uns: WMährend unſere koloniale Verwaltung in Deukſch⸗Süd⸗ weſt in ſehr verſtändiger Weiſe damit umgeht, den Bewohnern der Kolonie Selbſtverwaltung zu gewähren und dadurch das Mutterland von der Verantwortung für die Verwaltung des Schutzgebietes einigermaßen zu entlaſten, geht man in unſerer oſtafrikaniſchen Kolonie gerade den umgekehrten Weg, und die beſcheidenen Anſätze zu einer Selbſtverwaltung, die aus früherer Zeit dort vorhanden waren, werden beſeitigt, um einer ſteigenden Zentraliſierung Platz zu machen. Als vor 10 Jahren in der Kolonie die Hüttenſteuer ein⸗ geführt wurde, ward der halbe Ertrag in den etwas weiter ntwickelten Bezirken mit Zivpilverwaltung den Bezirken Gommunalverbänden) zur Verwendung im eigenen Wirkungskreiſe überlaſſen. Es lag darin zweifellos ein ge⸗ ſunder Grundſatz der Dezentraltſation, wenn auch ſchließlich in den Bezirken, die noch eine ſehr ſchwache weiße Bevölkerung beſitzen, der Uebelſtand unvermeidlich war, daß beſonders in⸗ folge des häufigen Wechſels der Verwaltungsbeamten die Einnahmen nicht immer in der zweckmäßigſten und ziel⸗ bewußteſten Weiſe verwendet wurden. Es war aber ein durchaus richtiger Gedanke, daß Bezirke, die mehr Hütten⸗ ſteuer aufbrachten, auch mehr im eigenen Wirkungskreiſe zur Verwendung übrig behielten, da ja gerade der hohe Ertrag der Hüttenſteuer ein Beweis für eine dichte Bevölkerung oder für eine höhere wirtſchaftliche Entwicklung des Bezirkes iſt, woraus ſich natürlich auch wieder größere Bedürfniſſe für Wegebauten, gemeinnützige Unternehmungen uſw. ergeben. Nun ſind dieſe Kommunen aufgehoben worden, und die ganzen Einnahmen aus der Hüttenſteuer fließen dem Landesfiskus zu. Als Erſatz für die den Bezirken hierdurch entgehenden Einnahmen ſoll ihnen allerdings ſeitens des Gouvernements ein beſtimmter Betrag zugewieſen werden, über deſſen Ver⸗ wendung von den Bezirksräten ein Haushaltsplan aufgeſtellt werden ſoll, der der Genehmigung des Gouvernements unter⸗ liegt. Es iſt aber klar, daß dadurch einer willkürlichen Be⸗ vorzugung der Bezirke, deren Förderung dem Gouverneur aus irgend einem Grunde erwünſcht erſcheint, und einer Zurückſetzung ſolcher Bezirke, die ſich beim Gouverneur irgend · wie mißliebig gemacht haben, Tür und Tor geöffnet iſt, wo⸗ gegen die Aufführung der den Bezirken zuzuweiſenden Sum⸗ men im Reichshaushalt gar keinen Schutz bietet, da die Reichs⸗ tagsabgeordneten über die Verhältniſſe der einzelnen Bezirke ja unmöglich unterrichtet ſein können. Ein wirkſamer Schutz gegen Willkürlichkeiten wäre nur in einer Ausdehnung der Selbſtverwaltung gelegen, die es den weißen Bewohnern des Gebiets ermöglicht, ihre Stimme zur Geltung zu bringen. Davon iſt aber in den beiden Entwürfen, die die Zu⸗ fammenſetzung der Bezirksräte und die Ein⸗ richtung von Stadtverwaltungen ordnen ſollen, in keiner Weiſe die Rede. So ſollen die Bezirksräte auch jetzt ausſchließlich durch den Gouverneur ernannt werden, während der Wunſch der weißen Bevölkerung dahin geht, daß ſie von der Bevölkerung des Bezirks ſelbſt gewählt werden mögen. Ja es ſcheint, daß der Gouverneur gerade darauf abzielt, den weißen Bewohnern der Kolonie die Teilnahme an dieſer Einrichtung zu verekeln, wenn nicht ganz unmöglich zu machen. In dem von ihm ausgearbeiteten Entwurf findet fich nämlich die Beſtimmung, daß ſeitens des Gouverne⸗ ments auch ein Farbiger zur Wahrung der Intereſſen der Eingeborenen zum Bezirksrat ernannt werden kann. Wäre dies wirklich die Abſicht einer derartigen Beſtimmung, ſo könnte ſie nur ein Armutszeugnis für die Verwaltung be⸗ deuten, denn zur Vertretung der Eingeborenen⸗Intereſſen ſind doch die weißen Verwaltungsbeamten berufen, die jeder⸗ zeit Gelegenheit haben, ſich über die Bedürfniſſe der Ein⸗ geborenen ausreichend zu unterrichten. Praktiſch könnte dieſe Beſtimmung deshalb zwar nicht leicht werden, weil ja natur⸗ gemäß der betreffende Eingeborene der deutſchen Sprache ge⸗ nügend mächtig ſein müßte, um den Verhandlungen folgen zu können, was in dem Verordnungsentwurf auch geſagt iſt. Dieſem Mangel wird ja aber wohl mit der Zeit abzuhelfen ſein, und wenn ſich die weißen Bewohner der Kolonie erſt einmal dieſer Verordnung überhaupt gefügt haben, iſt die Zeit wohl nicht mehr fern, wo man ihnen zumutet, ſich mit einem Schwarzen zuſammen an den Beratungstiſch zu ſetzen. Daß dies dem Anfehen der weißen Raſſe in der Kolonie wenig förderlich iſt, kann man ſich leicht ausdenken. Ebenſo iſt anzunehmen, daß die überwältigende Mehrheit der weißen Bewohner eine ſolche Zumutung überhaupt ablehnt und dann iſt das Ziel erreicht, daß ſelbſt dieſe beſcheidene und un⸗ genügende Vertretung der Intereſſen der weißen Bewohner überhaupt nicht in Wirkſamkeit tritt. Nun wird ſeitens des Gouvernements der Anſchein eines Fortſchritts der Selbſtverwaltung in der Kolonie dadurch erweckt, daß größere Orte, zunächſt Daresſalam und Tanga, eine Stadtvertretung bekommen ſollen. Der Entwurf dieſer Verordnung zeigt aber, daß es ſich hier um die reine Kari⸗ katur einer Selbſtverwaltung handelt, die mir einer Stadt⸗ verwaltung bei uns zu Haus und auch mit der, die in Süd⸗ weſt demnächſt ins Leben treten ſoll, kaum irgend eine Aehn⸗ lichkeit beſitzt. Eine Reihe wichtiger Befugniſſe iſt dieſen Stadtverwaltungen überhaupt entzogen oder von der Be⸗ ſtätigung durch das Gouvernement abhängig gemacht. Tat⸗ ſächlich hat der Gouverneur aber überhaupt die Möglichkeit, jeden ihm mißliebigen Beſchluß einer Stadtverwaltung auf⸗ zuheben. An der Spitze des Stadtrats ſteht nämlich nicht ein freigewählter Bürgermeiſter, ſondern der Bezirksamtmann, und zu den drei aus Berufsklaſſen gewählten Stadtrats⸗ mitgliedern tritt noch ein weiteres, vom Gouverneur er⸗ nanntes Mitglied hinzu. Die Handhabe, jeden Beſchluß des Stadtrats umzuſtoßen, gewinnt aber der Gouverneur durch die Schaffung eines von ihm ernannten„Farbigenbeirats“, der unter dem Vorſitze eines vom Gouverneur ernannten Mit⸗ gliedes des Stadtrats tagt und dem alle Beſchlüſſe des Stadt⸗ rats zur Begutachtung vorgelegt werden ſollen. Erhebt nun dieſer Beirat gegen einen Beſchluß des Stadtrats Wider⸗ ſpruch, ſo hat der Gouverneur das Recht der Entſcheidung und kann den Beſchluß ohne weiteres umſtoßen oder für nichtig erklären. Einen ſolchen Widerſpruch kann natürlich der Bezirksamtmann jederzeit ſeitens des von ihm ja ganz ab⸗ hängigen Farbigenbeirats hervorrufen. Es-berlangt kein Menſch in Deutſch⸗Oſtafrika eine Selbſt⸗ verwaltung ſo weitgehender Art, wie ſie für Südweſt geplant iſt, denn man iſt ſich der Unterſchiede zwiſchen den beiden Kolonien ganz gut bewußt. Aber in vielen Teilen der Kolonie iſt die wirtſchaftliche Entwicklung doch bereits ſo weit gediehen, daß man der weißen Bevölkerung einen maßgeben⸗ den Einfluß auf die Verwaltung zubilligen kann, umſomehr als dieſe doch über eine Reihe von Erfahrungen verfügt, die die häufig wechſelnden Beamten unmöglich beſitzen können, und der wirtſchaftliche Fortſchritt des Schutzgebiets doch vor allem auf dem Unternehmungsgeiſt ſeiner weißen Bewohner beruht. Man hat den Bezirksräten mitunter den Vorwurf gemacht, daß ſie nur die Intereſſen ihrer Mitglieder bei Wegebauten und ähnlichem im Auge haben. Dabei iſt über⸗ ſehen, daß dieſer Uebelſtand, falls er beſteht, ſich lediglich aus der Zuſammenſetzung der Bezirksräte aus ernannten Mit⸗ gliedern erklärt, die eben als ſolche niemanden Rechenſchaft für ihre Tätigkeit abzulegen brauchen und daher leicht in Verſuchung kommen, ihre eigenen Intereſſen zu verfolgen, Mürden die Bezirksräte gewählt, ſo wären ſie auch für ihr Tun dem Kreiſe ihrer Wähler, ſo klein dieſer auch ſein mag, verantwortlich und würden ſich mehr hüten, etwas zu be⸗ ſchließen, was gegen die Intereſſen der Allgemeinheit ver⸗ ſtößt. Ganz das gleiche gilt auch vom Gouvernementsrat, deſſen nichtamtliche Mitglieder nur vom Gouverneur ernannt werden und deſſen Zuſtimmung zu den Maßregeln des Gou⸗ vernements nichts zu bedeuten hat. Die ganze, von der Regierung des Schutzgebiets gegen⸗ wärtig befolgte Politik kann nur ſo erklärt werden, daß ſie die Mitarbeit privaten Unternehmungsgeiſtes überhaupt nicht wünſcht; eine weitere Betätigung derartiger Grundſätze gefährdet aber nicht nur die wirtſchaftliche Entwicklung des Schutzgebiets, ſondern auch die deutſche Herrſchaft daſelbſt. Es wäre dringend zu wünſchen, daß der Reichstag ſich ein⸗ gehend mit der Art beſchäftigt, in der gegenwärtig unſere oſtafrikaniſche Kolonie verwaltet wird. 0 Polfische Aebersicht. Mauunheim, 13. Januar 1909. Das enfant terrible des Zeutrums. Der Abgeordnete Erzberger hat einem Ausfrager gegen⸗ über die Artikel der„Germania“ und der„Reichspoſt“ mit den neueſten Angriffen auf den Reichskanzler„oberſchleſiſchen Magnaten“ in Rechnung ſtellen wollen. Verſchiedentlich iſt ols einer dieſer Magnaten Graf Oppersdorff genannt worden, es wird aber darauf hingewieſen, daß auf den Grafen Oppersdorff die Bemerkung des Herrn Erzberger deshalb nicht genau zutreffe, weil der Graf Reichstagsabgeordneter iſt und kein Abgeordneter der Verfaſſer der Artikel ſein ſoll, nach der Verſicherung des Herrn Erzberger. Graf Oppers⸗ dorff ſchreibt denn auch der„Köln. Volks⸗Ztg.“, die Behaup⸗ tung, er habe mit dem bekannten Artikel der„Reichspoſt“ irgend etwas zu ſchaffen, ſei eine„ebenſo komiſche wie un⸗ verſchämte Erfindung“. Inzwiſchen komm! die„Ger⸗ mania“ über Herrn Erzberger und ſchreibt: „Wir wüßten nicht, was Herrn Erzberger zu der Annahme ver⸗ anlaſſen könnte, unſere„Angriffe gegen den Reichskanzlex“ ſeien bon„oberſchleſiſchen Magnaten“ ausgegangen. Vermutlich ſind geuilleton. Delitzſch über Handel und Wandel in Altbabylonien. Vor der Deutſchen Orient⸗Geſellſchaft ſprach am Montag Geh. Rat Profeſſor Dr. Friedrich Delitzſch über Handel und Wandel in Alebabylonien. Daräber berichtet das„B. T. u. a. folgendes: Wenn wir die Einzelheiten leſen, in denen die babyloniſche Ueberlieferung die Erdbebenkataſtrophe in ihrer Sint⸗ flutſage feſtgehalten hat, ſo glauben wir von Szenen aus den lüngſten Erdbeben in Süditalien zu hören. Die Göttin Iſtar, die Mutter der Menſchheit, die Himmelskönigin, heißt es, ſei damals ergrimmt geweſen, daß Bel, dem Gotte der Erde, wider ihren Willen ſolche Macht gegeben war. Nach jener Kataſtrophe war Altbabylonien jahrtauſendelang von ſolcher Heimſuchung ver⸗ ſchont, aber es war im Altertum kleiner als Oberitalien. Euphrat und Tigris mündeten, noch zu den Zeiten Alexanders eine Tage⸗ reiſe voneinander entfernt, ins Meer. Der Perſiſche Golf er⸗ ſtreckte ſich tiefer landeinwärts. Es war ein flaches, regenarmes Land, das von vielen großen und kleinen Kanälen durchſchnitten vurde. Euphrat und Tigris waren ſelbſt durch einen Kanal Herbunden. Hohe Vegetation, Fiſchreichtum waren ein Segen des Landes, in dem der Verkehr mit Schiffen aller Art betrieben wurde. Neben Ruderbooten und Segſern belebten runde, aus Weiden geflochtene Fohrzeuge die Waſſerſtraßen und, wie heute noch, wurden dieſe Schiffe ſtromaufwärts getreidelt. Brücken kührten über die Kauale, über die ſchon etwa im Beginn des zweiten Jahrtauſends vor unſerer Zeitrechnung Pferde mit Vaſten dahinzogen zu einem der zahlloſen Dörfer und Gehöfte, die um die wenigen Städte lagen. Auf dem Marſchgebiet nach Süden finden wir wohl auch ſchon damals jene Rohrhütten, die der Gegend ihr eigentümliches Ge⸗ präge aufdrücken. Lehmziegel waren das Baumaterial, und die Wohnungsmiete für ein Haus in Altbabylonien war mit —5 Silberſettel, das heißt—12 Mark, als Jahrespreis be⸗ ſtritten, ein Huhn koſtete 13 Pfennig, ein Hammel 8 M. Jedes Mädchen heiratete, es gab keinen Schulzwang, ſo daß es als ein Paradies auf Erden erſcheint. Doch boten die ungeheure Som⸗ merhitze und der ſtarke Winterfroſt Beläſtigungen, ebenſo wie Löwen und die Myriaden der Mücken und Fliegen, bisweilen be⸗ gruben Sandſtürme ganze Ortſchaften, und zudem bot das Land ſeit den älteſten Zeiten die Tafel für alle umwohnenden Völker, die als Eroberer es überzogen. In uralter Zeit ſitzen im Süden und in der Mitte die Sumerer, ein hochgewachſener, geiſtig be⸗ deutender Stamm, deſſen Frauenköpfe faſt an griechiſche Schön⸗ heit erinnern, im Norden Semiten, die die ſumeriſche Kultur angenommen, ſie erweitert und durch die Jahrtauſende über⸗ liefert haben. Die erſte Dynaſtie, an deren Spitze Hammurabi 1900 v. Chr.) ſteht, erlag den Hetitern, der Kaſſudynaſtie, dieſen folgten die Chaldäer, deren König Nebukadnezar um 1000 v. Chr. herrſchte. Babylonien zeigt eine ſemitiſche Kultur auf ſumeriſcher Baſis als das Produkt zweier grundverſchiedener, gleich hoch⸗ ſtehender Völker. Das gemeinſame Arbeiten im Feldbau und im Verkehr be⸗ dingte von Anbeginn an die Notwendigkeit ſtrengſter Ordnung, vor allem dem Waſſer, den Kanälen wurde die ſorgfältigſte Be⸗ obachtung gewidmet. In dem 280 Paragraphen enthaltenden Hammurabikoder, der doch weit ältere Geſetzbeſtimmungen aufzeichnet, während er ſelbſt über 1000 Ithre älter iſt, als die älteſten Teile der Thora des Moſes, wird uns ein Zeugnis der hohen Kultur Altbabhlonſens gegeben. Alle wichtigen Abmach⸗ ungen müſſen vor Zeugen ſchriftlich fixiert werden. Im Tempel von Sippar, woſelbſt der oberſte Gerichtshof ſich befand, haben wir zahlreiche Prozeßakten gefunden. Schon im Hammu⸗ rabis⸗Kodex gilt die Heirat erſt rechtlich, wenn ſie auf einem Ver⸗ trage beruht, die Brüder haben für die Verheiratung der Schwe⸗ ſtern, nach dem Tode des Vaters, zu ſorgen und dergleichen. Es beſteht Kaufehe. Die Mädchen werden dem Werte nach verſcheeden geſchätzt. Wir finden die lieblichſten Koſenamen für ſie. Die Mit⸗ gift bleibt unter allen Umſtänden Eigentum der Frau und deren Kinder. Ueberhaupt bleibt die Stellung der Frau bis in die talmudiſche Zeit hinein hochgeachtet, ſie kann Zeugin ſein, Handelsgeſchäfte ſelbſtändig abſchließen, ſelbſt einen Fall nota⸗ rieller Beurkundung durch eine Frau kennen wir. Die Neben⸗ frau neben der kinderloſen Gattin gilt dieſer niemals rechtlich gleich. Auf Ehebruch ſteht der Tod beider Teile. Schon im dritten Jahrtauſend v. Chr. finden wir in Baby⸗ lonien Silbergeld und Gold als Zahlungsmittel(ſchon in Aſſur befinden ſich zerhackte Silberſtückchen oder ſolche in Ring⸗ form). Das Geld bildet die Grundlage für den weitgehenden Handel, deſſen Urkunden uns ungemein zahlreich und über die mannigfachſten geſchäftlichen Vorgänge berichtend, unter anderem über die Gründung und Auflöſung von Handelsgeſellſchaften, ſowie über Richterurteile in dieſen Handelsſachen, belehren, von Hammurabi bis in die Zeiten der Achaemeniden⸗Könige. Die Tonurkunden ſind oft in Schutzkuverts gelegt, und die 4000 Jahre alten ſind heute ebenſo intakt, wie die aramäiſch und grie⸗ chiſch geſchriebenen aus den Togen Alexanders des Großen. Ein ſtehendes Heer haben die Babylonier nicht gehabt. Als friedliches Kulturvolk hatten ſie eine Miliztruppe; nur einmal unter den Chaldäerkönigen hatten ſie den Beſitz Vorderaſiens gegen Aegypten zu verteidigen. Als bei einem religiöſen Volk treffen wir aber auch bei ihnen den Aberglauben und den Hexen⸗ und —— 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 13. Januar. ſeine Worte falſch wiedergegeben worden; er wird ſich über dieſe und andere ihm in den Mund gelegte Aeußerungen wohl noch vernehmen laſſen. Jedenfalls können wir erklären, daß„oberſchleſiſche Magnaten“ mit unſern Artikeln nicht das min⸗ deſte zu tun haben. Und abermals wäſcht aus gleichem Anlatz die„Köln. Volksztg.“ Herrn Erzberger den Kopf, wie ſie es ſchon geſtern getan. Sie macht ihrem Unwalen in folgenden ge⸗ harniſchten Worten Luft: Auch wir nehmen an, daß die Worte des Abg. Erzberger falſch wiedergegeben ſind, und zwar ſowohl diejenigen über den Frhrn. von Marſchall, als diejenigen über die„oberſchleſiſchen Magnaten“. Es wird alſo wohl ein Dementi des Abg. Erzberger erfolgen. Aber wird die Sache dadurch ausgeräumt? Zahlreiche Blätter, welche den Bericht der Wiener Neuen Freien Preſſe wiedergegeben haben, werden von dem Dementi keine Notiz nehmen und es wird viel hängen bleiben. Es gibt nur ein Mittel, ſich nicht in ſolche Situationen zu bringen: daß man ſich nicht interviewen läßt. Warum läßt der Abg. Erzberger ſich von der Wiener Neuen Freien Preſſe inſerviewen? Sie interviewt ihn doch ſicher nicht im Intereſſe der Zentrumspartei, auch nicht im Intereſſe der chriſt⸗ lich⸗ſozialen Partei in Oeſterreich. Der Abg. Erzberger mußte von bornherein auf einen Mißbrauch ſeiner Aeußerungen gegenüber dem Ausfrager der Wiener Neuen Freien Preſſe gefaßt ſein; er hätte ſich alſo nicht ausfragen laſſen ſollen. Was hat er nun davon? Jetzt kann er ſich ans Dementieren geben. Das iſt läſtig. Und die unehrlichen Gegner, von denen das Zentrum umlagert iſt, glauben ihm doch nicht, wenn er dementiert. Das übelſte aber iſt, daß wiederum„das Zentrum“ als ſolches auf die Anklagebank ge⸗ zerrt wird. Wir dächten, das Zentrum des Reichstages hätte näher Liegende Sorgen in dieſem Augenblick. Die nächſtliegende ſcheint uns zu ſein, daß man ſich auf die gegenwärtige Situation beſſer einrichtet, als man nach verſchiedenen Vorkommniſſen der letzten Zeit eingerichtet zu ſein ſcheint. Jedes Mitglied der Fraktion muß ſich der großen Verantworklichkeit der Lage voll bewußt werden. Man darf wohl hoffen, daß die Fraktion alsbald bei Wieder⸗ beginn der Reichstagsſeſſion mit dieſem Punkte einmal ganz e nſt ſich beſchäftigt. Auch die„Schleſ. Volksztg.“ fährt mit Erzberger ab: „Sollte die Aeußerung des Herrn Erzberger wirklich ſo ge⸗ lauiet haben, ſo könnten wir nicht umhin, der gegneriſchen Preſſe zuzuſtimmen, die ihn alsentantterrible des Zentrums bezeichnet. Es wäre die höchſte Zeit, daß Herr Erzberger in fſeinen Aeußerungen etwas borſichtiger und überlegter würde.“ Nun, wir ſind geſpannt auf die ernſte Beſchäftigung der Zentrumsfraktion mit dem Falle Erzberger und wie ſie ihn zum Schweigen bringen wird oder nicht. Wir meinen, hätte der Abg. Erzberger nicht ſtarken Rückhalt an einem beträcht⸗ lichen Teil der Fraktion, billigte dieſer nicht die Erzberger⸗ ſchen Intrigen gegen den Reichskanzler, Herr Erzberger, M. d. R. und häufiger Fraktionsredner des Zentrums— er ſprach im letzten Jahre 50mal, mehr als irgend ein anderer Abgeordneter— Herr Erzberger hätte ſich kaum ſo weit und ſo kühn vorgewagt. Der Zwieſpalt beſteht alſo nicht zwiſchen dem Zentrum und ſeinem jüngſten Sohne, ſondern der Riß geht durch die Zentrumspartei und die Zentrumsfraktion. Die Zentrumspolitik und Taktik iſt desorien⸗ tiert, zwieſpältig. Die Gruppe, die von der Köln. Volksztg.“ publiziſtiſch vertreten wird, fordert Zurückhaltung, Vorſicht in dieſen ſchweren Zeitläuften vom Zentrum im ganzen und von jedem einzelnen Abgeordneten, die Gruppe Erzberger betreibt eine aktive, red⸗ und ſchreibſelige Intrigen⸗ und Anhandelungspolitik, von der erſtere nicht die Wiederher⸗ ſtellung der Zentrumsmacht erwartet, ſondern eine weitere Diskreditierung und Schwächung der Partei. Beſtünde dieſe tiefgehende Meinungsverſchiedenheit nicht, die„Köln. Volks⸗ zeitung“ würde nicht' ſo ernſt und ſorgenvoll ſchreiben, nicht ſo dringliche Mahnungen an Erzberger und die Fraktion richten. Wir ſind geſpannt, ob es gelingen wird. Herrn Erz⸗ berger zu größerer Zurückhaltung zu bringen. Daraus wird man dann abnehmen können, mit wie viel oder wie wenig Glück das Zentrum über die latente innere Kriſis hinweg⸗ gekommen iſt. Eine Tilleſche Milchmädchenrechnung. Herr Dr. Alexander Tille hat ſich, was für ihn zu den unerläßlichen Gemütsemotionen gehört, in ſeiner„Südweſt⸗ deutſchen Wirtſchaftskorreſpondenz“ wieder einmal über die nationalliberale Partei entrüſtet und bei der Gelegenheit gemeint: die Nationalliberalen ſteckten noch ganz in dem„politiſchen Gedankengewirre von 1865“. Wir leſen Herrn Tilles Wirtſchaftskorreſpondenz nicht und haben uns längſt gewöhnt, ihn nur noch als„phantaſtiſchen Equilibriſten“ auf unſeres Herrgotts Spezialitätentheater zu würdigen. Wir würden auch an ſeinem neueſten Gedankengewirre achtlos vorübergehen, wenn ſich nicht darin einige niedliche Fäl⸗ ſchungen befänden, die die„Kreuzztg.“ ſo freundlich iſt weiter Zauberglauben, den ſie mit ihrer Kultur auch dem Abendlande vererbt haben. Buntes Feuilleton. — Die Geſchichte der Guillotine. Die Guillotine, die bei den jüngſten Hinrichtungen ihre Wiederauferſtehung erlebt hat, bildet jetzt unter den Franzoſen wieder das Geſpräch des Tages. Der zweifelhafte Ruhm, dieſe Köpfmaſchine erdacht zu haben, gebührt nicht dem gutmütigen wackeren Arzte Dr. Guillot, der aus philanthrophiſchen Gründen für eine Reform der Hinrich⸗ kung eintrat; vielmehr iſt dieſes ſchauerliche Werkzeug ſchon im Mittelalter in ſeinen Grundformen vielfach verwandt worden, ja läßt ſich ſogar bis in die Prähiſtorie zurückverfolgen. Wenigſtens hat man in Frankreich unter Funden aus dem Steinzeitalter, die zu Lims(Aisne) 1855 gemacht wurden, ein ſehr gewichtiges Hackemeſſer aus Kieſelſtein ans Licht gefördert, in dem die Archävlogen eine Art mechaniſchen Kopfabſchneiders erkannt haben. Nach den Erläuterungen Peignö⸗Delacourts wurde dieſes Steinmeſſer von den Menſchen der Steinzeit, mit einem Gewicht von etwa hundert Kilogramm belaſtet, an einem Seil aufgehängt und dann nach Art eines Pendels behandelt, mit dem den dar⸗ unter durchgetriebenen Hammeln mit bewunderungswürdiger Leichtigkeit und Genauigkeit die Köpfe abgeſchlagen wurden. Die erſten Berichte über Köpfmaſchinen in der Art der Guillotine werden uns aus Böhmen im dreizehnten und aus Deutſchland im vierzehnten Jahrhundert überliefert. Doch haben auch ſchon die allen Perſer und die Chineſen Hinrichtungswerkzeuge gehabt, die ſehr äöhnlich konſtruiert waren. Das erſte genaue Dokument über ein der Guillotine ganz ähnliches Inſtrument finden wir 1507 in der Chronik des Jean d Authon, der eine Hinrichtung mit dieſer Köpfmaſchine genan beſchreibt. Eine Radierung des Nürnberger zu geben. Herr Dr. Tille behauptet nämlich: die national⸗ liberale Partei blicke„mit einer Nichtachtung ohnegleichen“ auf das gewerbliche Leben herab und ſei eine Begmtenpartei. Jeder, der unſere politiſchen und Parteiverhältniſſe auch nur oberflächlich kennt, wird natürlich geneigt ſein, auszurufen: komplett verrückt! Das ahnt auch Herr Dr. Tille dunkel, und deshalb ſucht er dem Einwand durch eine Milchmädchenrech⸗ nung zu begegnen. Er ſtreut dem Leſer ein Bündel Ziffern ins Geſicht und dann ſchließt er ſummariſch: Die national⸗ liberale Reichstagsfraktion zähle 28 Beamte, darunter 21 Juriſten, und nur 21 Vertreter praktiſcher Berufe. Nun könnte man ja an ſich der vielleicht ganz unberechtigten Ueber⸗ zeugung leben, daß auch die Angehörigen der ſogenannten liberalen Berufe ein leiſes Anrecht zuf Sitz und Stimme im Reichstag haben, aber wie hat Herr Dr. Tille, der wiſſen⸗ ſchaftliche Forſcher, der Erneuerer der Nationalökonomik, ſeine Zahlen gewonnen? Er zählt unter den„Beamten und Juriſten“ einen Amtsanwalt auf: das iſt der Abg Buchſieb, der ſeines Zeichens Landwirt iſt. Ferner einen Senator: das iſt der Abg. Findel, der in ſeinem Zivilverhältnis ein Ange⸗ höriger des kaufmänniſchen Mittelſtandes iſt und von dem man, ohne ihm wehe zu tun, wohl ſagen kann, daß er zeit⸗ lebens aller Juriſterei ſehr fern geſtanden hat. Unter dem „Bürgermeiſter“ iſt der Abg. Neuner zu verſtehen der Oekono⸗ mierat, Mühl⸗ und Gutsbeſitzer iſt. Dr. Paaſche, der doch ſehr ſtark im praktiſchen Leben wurzelt, wird einfach als Geh. Regierungsrat abgetan. Und Herrn Dr. Streſemann, der doch wohl beanſpruchen darf, als Parlamentarier aus den Kreiſen der Induſtrie gewertet zu werden, erledigt der grimme Dr. Tille kurzerhand als Syndikus und Juriſt. An dieſen Stichproben kann man ſich wohl genügen laſſen. Ernſthaft zu ſtreiten lohnt ſich mit Herrn Tille nicht. Nur wo er im Drange ſeines Idealismus färſcht, muß ſeine Hantierung doch ab und zu beleuchtet werden. Biſchef Keppler bei der Moderniſtenhatz ⸗ Die vom Biſchof Keppler betriebene Moderniſtenver⸗ folgung hat einen größeren Umfang angenommen, als die erſten Meldungen erkennen ließen. Es ſtellt ſich jetzt her⸗ aus, daß Biſchof Keppler nicht zwei, ſondern ſie' ben Alumnen des Rottenburger Prieſterſeminars die We ih en verweigert hat. Vier haben das Prieſterſeminar bereits verlaſſen. Intereſſant iſt, daß, wie ein Berliner Blatt mit⸗ telt, der eine der Moderniſten ein Verwandter des verſtorbenen Biſchofs Haefele von Rottenburg iſt und Sohn des früheren Präſidenten des katholiſchen Kirchenrats v. Haefele. Die allgemeine Auffaſſung in Württemberg geht dahin, daß die Verweigerung der niederen Prieſterweihen an den Sohn Haefele zugleich auch ein Schlag gegen den jetzigen Ehren⸗ präſidenten deskatholiſchen Kirchenrates ſein ſoll, weil der katholiſche Kirchenrat als Staatsöehörde nicht blindlings den Intenſionen des biſchöflichen Ordinariats ge⸗ folgt iſt. Deutsches Reich. — Die Streikbewegung) war im Dezember äußerſt matt, ſo matt wie ſeit Jahren nicht mehr. Im Dezember pflegt die Streikbewegung zwar gewönhlich ſchwach zu ſein, da die Bedingungen für eine erfolgreiche Durchführung von Streiks infolge der winterlichen Arbeitsloſigkeit ſehr ungünſtig ſind. Im Dezember 1908 war durch die beſondere Ungunſt der Lage des Arbeitsmarktes die Streikbewegung vollends abgeſchwächt. Nach vorläufigen Aufzeichnungen wurden im ganzen nur 9 Streiks von einiger Bedentung begonnen. Im November waren es noch 14 geweſen und im Dezember 1907 15. Keines der vorange⸗ gangenen Jahre hat im Dezember eine ſo geringe Zahl von Streikfällen gehabt wie der Dezember 1908. In der Metall⸗ induſtrie wurden im ganzen nur 3 Streiks bekannt, während im Dezember 1907 6 Streiks regiſtriert worden waren. Die im Berichtsmonat neu begonnenen Streiks hatten durchweg Lohn⸗ abzüge zur Veranlaſſung; in einem Fall legten Metallarbeiter in Brandenburg infolge von Reduzierung des Akkord⸗ und Stundenlohnes die Arbeit nieder; im anderen ſtreikten Former in Luckenwalde, um Lohnabzüge von 25 bis 50 Prozent abzu⸗ wehren. Der dritte Streik fand in Bayreuth ſtatt. Nächſt dieſen Metallarbeiterſtreiks ſind dann zwei Bauarbeiterſtreiks zu nennen, die ebenfalls gegen Lohnreduktionen unternommen wor⸗ den ſind. Ein Streik fand bei einer Firma in Berlin, der andere in Grabow i. M. ſtatt. Ganz unbedeutend war die Streik⸗ bewegung in der Induſtrie der Steine und Erden, im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe, im Bekleidungs⸗ und im Verkehrs⸗ gewerbe, wo nur je ein Streik ermittelt werden konnte. Es iſt aber nicht allein die Zahl der begonnenen Streiks, die erheblich Kleinmeiſters Georg Penoz, die die Hinrichtung des Titus Man⸗ lius darſtellt, führt uns dann dieſe vor Guillotin beſtehende Guil⸗ lotine im Bilde vor. Der Delinquent kniet zwiſchen zwei Holz⸗ ſtützen, die einen Rammklotz tragen; ſein Kopf iſt zwiſchen zwei Brettern in die richtige Stellung gebracht; auf dem Nacken hat der Henker eine Axt aufgelegt, die er mit der rechten Hand feſt⸗ hält, während er mit der linken Hand vermittels eines Seils den Rammklotz herunterfallen läßt, der mit aller Gewalt auf die Axt niederfällt und den Hals durchſchneidet. Ein Kupferſtich Alde⸗ grevers von 1552 gibt die Hinrichtung des Titus Manlius in etwas anderer Form, denn hier wird der Verurteilte mit einem halbmondförmigen ſcharfen Meſſer enthauptet, das in einer in den Holzſtützen angebrachten Rinne herabgleitet. Ein Blatt des Italieners Bonaſone aus derſelben Zeit zeigt die„Mannaia“, die vielgenannte Hinrichtungsmaſchine der Italiener, die ſchon im dreizehnten Jahrhundert erwähnt wird und nach einem Pri⸗ vileg nur bei den Adeligen und Klerikern zur Anwendung kam. Hier iſt es bereits ein gerades Meſſer ſtatt des halbmondförmigen, das herniederſauſt. Schon Konradin von Schwaben war 1286 durch eine ſolche, von den Deutſchen mit dem Namen„welſche Falle“ belegte Maſchine enthauptet worden; bei der Hinrichtung der Beatrice Cenci funktionierte eine Maſchine, deren genaue Beſchreibung ſich nur in Kleinigkeiten von der Guillotine unter⸗ ſcheidet. Die Schotten hatten ihre„Jungfrau“, eine Art ſcharf⸗ geſchliffener und mit Blei belaſteter Axt, die an einem Seil be⸗ feſtigt war und über einen Flaſchenzug rollte. Der Zeichner Callot dieſe Maſchine 1593 auf einem ſeiner Kriegsbilder wieder; durch ſie wurde z. B. 1578 der Graf ven Mortex hingerichtet. Guillstin hatte alſo nicht nötig, ſeine Köpfmaſchine erſt zu er⸗ finden. Er hatte denn auch mit ſeinem Axkrag, den er am 10. Oftober 1789 in ſechs Artikeln der Nationalverſammlung vor⸗ legte, nur die Abſicht, eine möglichſt ſichere und ſchnelle Methode hinter der des Vorjahres zurückblieb, ſondern auch der Umfanz der einzelnen Streiks war im allgemeinen viel geringer. [Die Konferenz zur Vorbereitung eines eig⸗ heitlichen Wechſelrechts), die im Haag geplant iſt, wer⸗ Schweiz, Norwegen, Bulgarien, Montenegro, die Staaten von Nordamerika, Mexrko, Panama, Coſtarica, Pern, einer Reihe weiterer Staaten ſcheint geſichert. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Die Wahl in Germersheim⸗Bergzabern wird nun auch von der Zentrumspreſſe kommentiert in einer Art freilich, wie ſie nur von einer Partei beliebt werden kann, dereg Wähler nicht über das hinauszukommen vermögen, was ihnen täglich von ihrer Leitung als höchſte Weisheit aufgetiſcht wird, Ob dabei ſchlankweg das Gegenteil von dem behauptet wird, was geſtern geſagt wurde, ob dieſe Behauptungen das Licht der Wahr⸗ heit vertragen oder ob ſie ſchließlich ſo geradezu lächerlich ſind wie beiſpielsweiſe die Wahlbetrachtung der„Pfälz. Zeitung“, die vom hieſigen„Volksblatt“ in Ermangelung einer beſſeren Er⸗ wähler freilich gleichgiltig zu ſein. die„Pfälz. Zeitung“ zu ſchreiben: trum wollen. Von unſerer Seite iſt diesmal ſo gut wie keine Agitation entfaltet worden.... Damit bezweckte das Zentrum lediglich die Wähler ganz unbeeinflußt ſprechen zu laſſen; die Wähler ſollten aus freien Stücken eine Entſcheidung treffen“ Eine Frage! Wenn das Zentrum wollte, daß der liberale halten, wenn nun ſtatt Cronauer Forſtrat Zwißler das Mandat zu unrecht erhalten hätte?— Es war in der Tat nicht notwendig, daß die unterlegene Partei ihre Niederlage auch noch mit dem Fluch der Lächerlichkeit bedeckt. Daß Verleumdungen und Ver⸗ drehungen herhalten müſſen, den Wähler über die unangenehme Situation hinwegzutäuſchen, fällt bei der Partei für Wahrheit, Freiheit und Recht nicht weiter auf. Man braucht ſich alſo auf vorwirft, daß ſie mit Lüge und Entſtellung fieberhaft gearbeitet das Zentrum in der unfeinſten Weiſe anzugreifen. Der Vor⸗ würf, daß die liberale Agitation den Zweck verfolgt habe,„die Maſſen zu fanatiſieren“, vernimmt ſich aus Zentrumsmund be⸗ ſonders überzeugend. Gegen ſolche Unterſtellungen zu prote ſtieren, hieße über die elementarſten Kenntniſſe der Natur⸗ geſchichte des Zentrums noch nicht hinausgekommen ſein. Eine„moraliſche Stütze“ findet das Zentrum in der„Pfälz Poſt“. Die Sozialdemokratie hält es für nötig, ihrer alten Wahlliebe beizuſpringen und ihr zu beſtätigen, daß der liberale ein„Geſchenk, das den Liberalen vom reichen Zentrumstiſche hingeworfen iſt.“ Man darf dem Zentrum folgende Bemerkungen des Ludwigshafener Sozialiſtenblattes gönnen: „Das Zentrum iſt überhaupt nicht in den Wahlkampf ein⸗ getreten. Bei ſeinem Reichtum an Landtagsmandaten konnte es ſich nach Protzenart leiſten, dem Gegner eins ohne Schwert⸗ ſtreich zu überlaſſen, und es war ein öffentliches Geheimnis, daß um die Zentrumskandidatur ein Perſonalienſtreit ausge⸗ brochen war. Der dann nominierte Zentrumskandidat Zwiß⸗ ler hat in keiner einzigen Wählerverſammlung geſprochen. Die Wahlbetrachtungen der Zentrumspreſſe weiſen auf dieſe Ver⸗ hältniſſe mit Deutlichkeit hin.“ Die Sozialdemokratie iſt alſo nach wie vor in die intimſten Toilettengeheimniſſe ſeines ſchwarzen Liebchens eingeweiht, als deſſen Mandatar ſie ſich auch fühlt, wenn ſie weiter in der„Pfälz. Poſt“ verkündet, daß das Zentrum dieſe dritte Wahl nicht an⸗ fechten werde. Im Schmerz um den Wahlkreis Germers⸗ heim haben ſich zwei edle Seelen wiedergefunden! Ch. Deutſcher Handelstag. (Eigener Bericht.) sShͤ. Berken, 12. Jan. Nach einer kurzen Pauſe referierte v. Wendelsſohn(Ber⸗ Lin) über die Steuer auf Wein. Der Redner führte aus: daß man ſich grundſätzlich gegen die Beſteuerung des Weins nicht ablehnend verhalten könne, gehöre die Weinſteuer doch zu den eigentlichen Aufwandſteuern. Die grund⸗ ſätzliche Berechtigung der Weinſteuer erhellt umſomehr, wenn man ſich vergegenwärtigt, in welchem Umfange Gegenſtände des Ge⸗ der Name Guillotine ein. Dieſer Umſtand hat ihm ſein ſpäteres Leben verbittert. In ſeiner Leichenrede von 1814 heißt es:„Un⸗ glücklicherweiſe hat man ſeinem in edelſter Abſicht erdachten In⸗ ſtrument ſeinen Namen gegeben. So bewahrheitet ſich wieder die Erfahrung, daß es ſchwer iſt, den Menſchen Gutes zu tun, ohne ſelbſt dadurch Unheil zu ernten.“ erſten Guillotine übernahm ein deutſcher Mechaniker Schmitt für das Mindeſtangebot von 305 Francs. — Der Neffe des Sultans Abdul⸗Hamid, Prinz Lukfullah, ein Sohn des im Exil in Brüſſel geſtorbenen Mahmud⸗Paſcha und ein Bruder des bekannten Prinzen Sabah⸗Eddine, demen⸗ tiert einem Redakteur des„Petit Bleu“ gegenüber, die Meldung eines Pariſer Blattes, nach der er eine junge Griechin entführt habe und deshalb aus Konſtantinopel geflohen ſein ſollte. Er ver⸗ ſichert, das junge Mädchen, das er als ſeine Braut betrachte, ſei ihm freiwillig mit Mutter und Bruder nach Brüſſel gefolgt. Der türkiſche Prinz, der am Samstag in Brüſſel eingetroffen und unter ſeinem richtigen Namen in einem großen Boulevard⸗ hotel abgeſtiegen iſt, erklärt weiter, er werde eine Rundreiſe nach Europa unternehmen, um einige Großinduſtrielle für Unter⸗ nehmungen in der Türkei zu intereſſieren. Nach ſeiner Rückkehr werde er ſeine griechiſche Braut heiraten. — Ueber Luftelektrizität leſen wir in der weitverbreiteten Monatsſchrift„Kosmos“, dem Organ der gleichnamigen Geſell⸗ ſchaft der Naturfreunde in Stuttgart, folgende Mitteilungen. Die alljährlich auftretenden, oft ſehr heftigen Wintergewitter be⸗ weiſen auch dem Laien, daß die atmoſphäriſche Elektrizität durch⸗ aus nicht etwa ein Erzeugnis ſehr ſtarker Erwärmung der Luft iſt. Den Phyſikern iſt es ſeit langem bekannt, daß die Luft jeder⸗ zeit, im Winter wie im Sommer, nicht nur bei Vorhandenſein von Gewitterwolken, ſondern erſt recht bei ganz wolkenfreiem Himmel elektriſch, und zwar durchgehends negativ elektriſch iſt. der Hinrichtung burchzuſetzen. Durch ein Spottgedicht auf Guil⸗ Es iſt auch nicht ſchwer zu erklären, wie die elektriſchen Entlad⸗ Kandidat das Mandat„zu Recht erhält“, wie hätte es ſich ver⸗ liberaler Seite nicht aufzuregen, wenn ihr die Zentrumspreſſe und ſich auch nicht entblödet habe, den Zentrumskandidaten und Sieg von Germersheim ein Sieg— von Zentrumsgnaden iſt, nuſſes in Deutſchland bereits beſteuert oder— was bei auslän“⸗ lotin bürgerte ſich zur Verzweiflung des philanthropiſchen Arztes Die Ausführung der den, ſoweit bis jetzt feſtſteht, außer den Niederlanden beſchicken⸗ Deutſchland, Italien, Frankreich, Belgien, Spanien, die Vereinigten die Republik San Domingo, China und Siam. Die Teilnahme kenntnis des Sachverhalts abgedruckt wird, ſcheint dem Zentrums⸗ Weil aber das Zentrum ſich in der Intelligenz ſeiner Parteigänger auskennt, vermochte woh!l „Der liberale Kandidat hat jetzt erſt das Mandat z1 Recht. Das wollte das Zentrum und das mußte das Zen⸗ RRSrrrrrrrrrrr ,x,, J ͤLTvJTVTVVVJVJTJVVdc freee e dee e rn Maunheim, 18. Januar General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 8. Seite. ddiſchen Genußmitteln das Gleiche beſagt— mit Steuern belegt en und wird man ſich bei dieſer Sachlage eher verwundern, weshalb das Reich nicht ſchon früher die Konfequenz gezogen hat, uuch das Getränk des wohlhabenden Mannes, den Wein mit einem Beitrag zu den Koſten der Reichsverwaltung zu belegen, nur ſind es enken gegen die Form, welche dem betr. Steuergeſetzentwurfe eine ſtarke Gegnerſchaft in weiten Kreiſen erweckt und den Ausſchuß des Handelstages veranlaßt haben, der Vollverſammlung die vor⸗ Riegend Reſolution zu empfehlen. Der Entwurf hat nämlich die Form der Flaſchenſteuer gewählt, welches Syſtem die Kontrolle der geſetzmäßigen Steuerentrichtung, welche für den veellen Handel nicht minder wichtig iſt, als für das fiskaliſche Intereſſe zu einer überaus ſchwierigen, ja völlig undurchführbaren macht, tweil ſie den 85 bis zum letzten Stadium ſeiner Entwicklung zu beaufſich⸗ igen hat, wähvend man von einer vernünftigen Steuerreform ver⸗ Jangen muß, daß ſie das Steuerintereſſe in einem möglichſt frühen Zeitpunkt der Produktion erledigt. Für den Handel tvird die äußerſte Beläſtigung die Folge der Steuerform ſein. Und auch das verhält⸗ nismäßig ſchlecht gewahrte fiskaliſche Intereſſe reicht nicht aus, um dem Handel die Beläſtigung zuzumuten. Ein praktiſcher Vor⸗ ſſchlag wäre der, daß der Wein noch in der Hand des Winzers oder beim Uebergang in die nächſte Hand mit der Steuer belegt werde. Irrig ſei es, wenn man annehme, daß gerade die Form der Fla⸗ henewer die Abwälzung auf den Konſumenten ſichere. Eine ſteuer⸗ liche Ungerechtigkeit ſei es, wenn der Entwurf dem Ausſchank von Wein vom Faß und dem Hausabzug eine Vergünſtigung inſofern guwenden will, als er dieſe Form des Genuſſes enhweder gang oder teilweife von der Steuer freilaſſen will.(Beifall.) Korreferent Patow(Hamburg) legt ebenfalls die Unmög⸗ Uchkeit der geplanten Form der Beſteuerung dar. Man ſage in Süd⸗ ſchland, die Weinſteuer ſei eine Erfindung der Norddeutſchen. Er, Redner, deile dieſe Auffaſſung nicht, aber man ſolle doch das Gefühl der Süddeutſchen ſchonen. Meesmann(Mainz) begründet dann einen Antrag der otheiniſchen Handelskammern, der eine Beſteuerung des Weines Bon Reichswegen überhaupt verwirft. Nach kurger Debatte wird dieſer Ankrag in namentlicher Ab⸗ ſtimmung mit 88 gegen 208 Stimmen abgelehnt, und die Reſolu⸗ zon des Ausſchuſſes zur Weinſteuer angenommen. Steuer auf Anzeigen. AUeher die geplante Anzeigenſteuer referierte Dimpker(Lü⸗ —— In der dem Geſetze beigegebenen Begründung werden In⸗ ſerate zum Teil als überflüſſiger Luxus bezeichnet. Es iſt dies eine volllommene Verkennung des Weſens der Reklame, denn zum Ver⸗ guügen annonciert kein Menſch. Für viele Betriebe iſt die Zeitungs⸗ eklame der einzige Weg zur Gröffnung eines Abſatzgebietes. Na⸗ mentlich für Heinere Geſchäfte und Anfänger, welche nicht die hohen Koften für Reiſende und deren Speſen tragen können. Die Reklame bedeutet einen Teil der Geſchäftsunkoſten und wenn man heute dazu ſchreiten will, dieſe Unkoſten zu beſteuern, ſo könnte man mit dem⸗ ſelben Rechte in Zukunft die Schaufenſter, Reiſende uſw. beſteuern. Eine Steuer auf die Unkoſten iſt aber volkswirtſchaftlich durchaus eu berwerfen. Dazu kommt, daß in vberſchiedenen Denkſchriften mamentlich des Deutſchen Verleger⸗Vereins und des Verlags der Fachpreſſe Deutſchlands überzeugend nachgewteſen wird, daß zum überwiegend größten Teil die Verleger und nicht die Inſerenten die Steuer werden tragen müſſen. Die großen Unternehmer haben einen beſtimmten Etat für ihre Reklame und werden dieſen auch in Zukunft nicht überſchreiten, ſie werden lediglich die durch die Steuer Betroffene Reklame einſchränken. Große Zeitſchriften mit großem Inſerentenkreis werden die zu befürchtende Einſchränkung der In⸗ ſevate aushalben können. Dagegen werden kleinere und mittlere Sevausgeber, vor allem die nationalen Zeitungen, die ſich die Ver⸗ teidigung der nationdlen Aufgaben und unſerer heutigen Geſell⸗ ſchaftsordnung als Ziel geſetzt haben, ſtark betroffen werden. Am empfindlichſten freilich würde die Steuer empfunden werden von den Fachzeitſchriften, welche an und für ſich in ſchwacher wirtſchaft⸗ licher Lage ſich befinden, nur einen verhältnismäßig kleinen Leſer⸗ kreis bon Fachleuten haben und ſchon deshalb gezwungen ſind, er⸗ Höhte Aufwendungen für die Gediegenheit des Inhalls zu machen. Und dieſe ſollen eine erhöhte Steuer von durchweg 10 Prozent auf⸗ bringen, während der Tagespreſſe eine abgeſtufte Abgabe vom zwei bis 10 Progent auferlegt werden. Infolge der ſcharfen Konkurrenz wird es der Fachpreſſe ganz unmöglich ſein, die neue Steuer von den Inſerenten zu erheben. Schon jetzt liegen von einzelnen Fach⸗ geitſchriften Angebote vor, daß ſie bereit ſeien, die Steuer ſelbſt zu kragen. Als eine nicht unweſentliche Belaſtung für die Zeitungs⸗ verleger wird auch die Einführung der Steuer durch ſie ſelbſt em⸗ bfunden, denn die dafür vorgeſehene Gebühr von 10 Prozent ent⸗ ſpricht durchaus nicht den dafür aufzuwendenden Koſten für Buch⸗ führung und dem damit zu übernehmenden Riſtko für den Eingang der Beträge. Auch ſcheint im Reichsſchatzamte nicht genügend berück⸗ ſichtigt worden zu ſein, daß für Anzeigen, namentlich in Fachzeit⸗ ſchriften 50 bis 80 Prozent Rabatt gewährt wird, während nach Paragr. 6 des Geſetzentwurfes die Steuer nach den angemeldeten Gebühvenſätzen für den zur Einrückung verwandten Flächenraum berechnet werden ſoll nud man die Gewährung von Rabatt mehr als Ausnahmefälle betrachtet hat. Etwaige Hinterziehungen ſollen burch ſtaatliche Kontrolle verhindert werden. Was eine ſolche Kon⸗ trolle bedeutet, werden Sie ſich vorſtellen können! Die Anzeige⸗ ſteuer wird aber nicht nur die Zeitungsberleger, ſondern auch die Vieferanten derſelben, die Buchdruckereien, Papierfabrikanten, Pa⸗ pierhändler und ſämtliche chemigraphiſchen Gewerbe und die in denſelben beſchäftigten Arbeiter und Künſtler auf das ſchwerſte ſchädigen. Selbſt nuter der Vorausſetzung, daß die Steuer auf die Inſerenten zum Teil abgewälzt werden könnte, würden Handel und Gewerbe dadurch große Nachteile erleiden. Die Begründung des, Entwurfes geht von der Annahme aus, daß Inſerate meiſtens nur von großen kapitalkräftigen Firmen aufgegeben werden. Das iſb micht der Fall. Ein Blick in die Zeitung überzeugt jeden, daß dieſe Anzeigen nur den weitaus kleinſten Teil bilden, nud daß die An⸗ geigen der mittleren Handels⸗ und Induſtriefirmen, der Laden⸗ geſchäfte und Handwerker den weitaus größten Teil ausmachen. In der Begründung heißt es weiter, daß die Steuer keine Gewerbe⸗ ————......—————— ungen in der Atmoſphäre zuſtande kommen: Träger der atmo⸗ ſphäriſchen Elektrizität iſt der Waſſerdampf; indem er ſich zu Tropfen verdichtet, nimmt das Waſſer einen 1700mal ſo kleinen Raum ein, und um ebenſoviel wird die auf den Waſſermolekülen verbreitete Elektrizität zuſammengedrängt, wodurch ihre Spann⸗ ung erhöht wird, und dies wieder hat endlich die elektriſchen Entladungsſchläge in Form von Blitzen zur Folge. Aber man kragte ſich bislang vergeblich, woher die Luft ihre Elektrizität habe. Dieſe Frage ſcheint jetzt durch die Unterſuchungen G. Melanders Kelöſt zu ſein. Melander ſetzte verſchiedene Körper: Paraffin, Hartgummi, eine Guttaperchaſcheibe, Siegellack, einen Glasſtab uſw. längere Zeit der Beſtrahlung durch die Sonne aus, nachdem er ſich vorher vergewiſſert hatte, daß ſie entweder ganz und gar unelektriſch waren oder doch nur ſchwache Spuren von Elektrizität zeigten. Nach der Beſtrahlung durch die Sonne waren ſie kräftig elektriſch, und zwar negativ mit Aus⸗ nahme des Glaſes, das poſitive Elektrizität aufgenommen hatte. Bei hohem Sonnenſtande und klarer Luft war die Elektriſierung erheblich ſtärker als bei niedrigem Stande der Sonne und bei be⸗ decktem Himmel. Dieſe Verſuche, die vielmals und zu verſchlede⸗ uen Jahreszeiten wiederholt wurden, berechtigen zu dem Schluſſe 1 daß die Sonne uns nicht nur Lichtſtrahlen, Wärmeſtrahlen und cemiſch wirkende Strahlen zuſendet, ſondern auch elektriſche 4 ſteuer borſtelle, weil ein Zwang zum Inſerieren nicht beſtehe und ſomit jeder in der Lage ſei, ſich der Steuer zu entziehen oder ihren Betrag durch den Umfang ſeiner Anzeige ſeleſt zu bemeſſen. Eine weltfremdere Anſicht von dem Zwecke der Inſertion und deren Bedeutung in unſerem wirtſchaftlichen und kulturellen Leben iſt wohl noch niemals ausgeſprochen worden. Gerade das Gegenteil iſt der Fall. Es gibt Betriebe, wie 8. B. Verſandgeſchäfte und andere, bei denen ſchon heute die Ausgaben für Inſerate bis zu 80 Prozent ihres Gewinnes ausmachen. Die Stbeuer bedeutet alſo eine Sonderbelaſtung des geſchäftlichen Verkehrs, und gwar einſeitig nur der auf die Reklame angewieſene Handels⸗ und Gewerbe⸗ zweige. Was die Steuer auf die Sonderbeilagen betrifft, ſo würde die vorgeſehene Abgabe von 20 Prozent geradezu prohibitiv wirken. Der Ertrag der Steuer würde ein äußerſt geringer ſein.— Die Plakatſteuer iſt ſo mangelhaft ausgearbeitet, daß es ganz unmög⸗ lich ſein würde, ein ſolches Geſetz einzuführen. Auch läßt die Be⸗ ſtimmung bezüglich des Prozentſatzes der Steuer eine leſchte Um⸗ gehung des Geſetzes zu. Die Erhebung der 20fachen Steuer, und zwar nicht nur einmal, ſondern alljährlich von Plakaten, welche nicht aus Papier hergeſtellt ſind, wird ohne weiteres die Vernich⸗ tung gantzer Induſtriezweige zur Folge haben. Sicher wird man ſchließlich auch Mittel und Wege finden, Plakate für Außenreklame durch ſolche aus ſtarker Pappe, imprägniert und ebeuſo haltbar ge⸗ macht wie Blech, zu erſetzen und dadurch ebenfalls die Steuer zu umgehen. Wie ſich die Regierung die im Entwurf vorgeſehene Nachbeſteuerung denkt, iſt nuerfindlich. Es handelt ſich doch um biele Millionen bon Plakaten, welche ſeit Jahren in ganz Deutſch⸗ lanb verbreitet worden ſind. Wie ſoll man da noch die Unternehmer ausfindig machen. Es würde ein Heer von Beamlen dazu notwendig ſein. Was den Ertrag der Steuer anlangt, ſo hat die Regierung als Durchſchnittspreis der Zefle 34,50 Pfg. angenommen. Der Verband der Fachpreſſe Deutſchlands weiſt in einer eingehenden Unterſuchung aber nach, daß der Durchſchnittspreis nur 36,17 Pfg. beträgt. Außerdem ift der Rabatt nur mit 30 Prozent in Abzug gebracht, während mindeſtens 50 Prozent hätten berechnet werden müßſſen. Unter dieſen Vorausſetzungen würde die Inſeratenſteuer nur 8 700 000 Mark anſtatt wie berechnet 20 400 000 Mark und die geſamte Anzeigenſteuer etwa 20 000 000 Mark einbringen. Aus den dargelegten Gründen wird daher dem Handelstage empfoh⸗ len, ſich gegen die Einführung einer Anzeigenſteuer auszuſprechen nud der ihm von ſeinem Ausſchuß borgeſchlagenen Erklärung zuzu⸗ ſtimmen.(Lebhafter Beifall.) Zur Geſellſchaftsſteuer nahm die Verſammlung ohne Debatte eine Erklärung an, in der es u. c. heißt:„Der dem preußiſchen Landtag vorgelegte Entwurf eines Geſellſchaftsſteuergeſetzes berletzt in offenkundiger Weiſe den vom Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes namens der Verbündeten Regierungen am 19. November 1908 im Reichstage vertretenen Grundſatz, daß einzelne Beſitzarten keiner Sonderbeſteuerung zu unterwerfen ſeien. Denn er will in vollem Umfange das Ein⸗ kommen aus dem Betriebe von Aktien⸗ und gewiſſen anderen Geſell⸗ ſchaften einer doppelten Beſteuerung unterziehen. Ein Geſetz auf der Grundlage des Entwurfs zuſammen mit den Zuſchlägen der Gemeinden zu den Staatsſteuern würde das Hkommen aus Aktien uſw. in ſo unerträglicher Weiſe belaſten, daß der wirtſchaft⸗ lich überaus bedeutungsvollen Zuſammenfaſſung kleiner Kapitalien zu Geſellſchaften geradezu verhängnisvolle Schwierigkeiten bereitet werden würden. Gegen einen grundſätzlich ſo verkehrten und prak⸗ tiſch unheilvollen Geſetzentwurf erklärl ſich der Deutſche Handels⸗ tag mit aller Entſchiedenheit, während er der gleichzeitig von der Regierung vorgeſchlagenen, nicht auf einzelne Arten des Einkom⸗ mens oder Vermögens beſchränkten Erhöhung der Einkommen⸗ und Ergänzungsſteuer zuſtimmt.“— Ueber den Verkehr mit Wein zu dieſem Zweck vom Bundesrat beſchloſſene und dem Reichstag vor⸗ gelegte Entwurf würde namentlich durch ſeine Veſtimmungen über die Zuckerung und die Bezeichnung des Weines ſohr ſchädlich für Winzer und Weinhändler ſein. In erſter Linie ſoll das geltende Geſetz geändert werden und zivar inbezug auf Zuckerung und Be⸗ zeichnung des Weines. Der Vollzug des Geſetzes ſoll nach einheit⸗ lichen, vom Bundesrat zu erlaſſenden Anweiſungen erfolgen. Auch ſollen die Strafbeſtimmungen verſchärft werden. Für den Fall des Erlaſſes eines neuen Geſetzes verweiſt die Erklärung auf die vom Deutſchen Handelstag bezw. deſſen Ausſchuſſe beſchloſſenen Vor⸗ ſchläge zru Aenderung des Entwurfs der Beachtung der Regie⸗ rungen.“ Die Erklärung wurde gegen die Stimme des Vertreters der Handelskammer von Trier angenommen. Bei den Ergänzungswahlen zum Ausſchuß wurden die aus⸗ ſcheidenden Mitglieder wieder⸗ und Lindnor(Gerne⸗Bochum) neugewählt. Darauf wurde die Vollberſammlung mit den üblichem Dankes⸗ reden geſchloſſen. Nus Stact und Land. Mannheim, 13. Januar 1909. * Die Frühjahrsprüfung zur Erlangung der Berechtigung zum einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt wird im Laufe des Mo⸗ nats März ds. Is. ſtattfinden. Anmeldungen, in welchen das Geſuch um Zulaſſung zur Prüfung auszuſprechen iſt, ſind ſpä⸗ teſtens bis zum 1. Februar ds. Is. bei der Prüfungskommiſſion für Einjährig⸗Freiwillige einzureichen. * Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karlsruhe. Ernanntt: zu Poſtaſſiſtenten: die Poſtgehilfen Oskar Brändle in Großſachſen, Auguſt Frühwirth in Meckes⸗ heim, Eugen Graſer in Seckach, Peter Siefert in Sandhofen, Max Straßburger in Baden⸗Baden⸗Lichtental.— Verſetzt: Strahlen. Dagegen erwieſen ſich unſere künſtlichen Lichtquellen, auch die ſtärkſten, wie z. B. das elektriſche Bogenlicht, frei von elektriſchen Strahlen. — Das Ende eines Künſtlerulkes. Aus Paris wird berichtet: Vor einigen Jahren tauchte in den Künſtlerkneipen des Mont⸗ martre ein penſionierter Zollwächter namens Henri Rouſſeau auf, den ſich die jungen Tollköpfe für ihre unſchuldigen Späſſe ausſuchten, Rouſſeau entdeckte im vorgeſchrittenen Alter ein großes Malertalent in ſich, und ſeine jungen Brüder in Apoll taten nichts, um den etwas ſchwachſinnigen Mann von ſeiner fixen Idee abzubringen. Im Gegenteil, er wurde als aufſtreben⸗ des Genie durch Bankette, Medaillen und ulkige Auszeichnungen gefeiert und hatte ſogar die Ehren, im„Salon“ der Unabhäng⸗ igen ausgeſtellt zu werden, wo ſein ſymboliſtiſches„Gemälde“, das Kaiſer Wilhelm und den Mikado im Adamskoſtüm darſtellt, von der Zenſur beſeitigt wurde. In ſeinem Taumel über die erzielten Erfolge— ſeine Gemälde wurden ſogar nach Amerika ſehr teuer verkauft— ließ Rouſſeau ſich zur Beteiligung an einer Scheckfälſchung verleiten. Sein Verteidlger brauchte nur eines ſeiner jüngſten Werke den Geſchworenen zu zeigen, um dieſe milde zu ſtimmen. Er kam mit zwei Jahren Gefängnis und Strafauf⸗ ſchub davon. 5 F wehr, von Vertretern von Handel und Induſtrie, des Aufſichts⸗ die Poſtaſſiſtenten: Wilhelm Booz von Mannheim nach Achern, Joſef Dierauf von Mannheim nach Kuppenheim, Konras Hofſtetter von Bruchſal nach Mannheim, Friedrich Stengel von Bruchſal nach Schwetzingen, Wilhelm Weber von Mosbach nach Karlsruhe, Emil Wiber von Durlach nach Karlsruhe.— Freiwillig ausgeſchieben: der Telegraphenauwärter Friedrich Witte in Karlsrmhe. „Das FTelephonamt ber Zukunft. In Hildesheim iſlt, koie die„Deutſche Verkehrszeitung“ mitteilt, eine ſelbſttätige Fern⸗ ſprechbermittlungsſtelle, ein ſogenanntes Selbſtanſchluß cmt, in Betrieb genommen kvorden. Dadurch hat zum erſtenmal ein ganzes Ortsfernſprechnetz Selbſtanſchlußbetrieb erhalten, da die bis⸗ herigen Verſuche ſich immer nur auf eine kleine Zahl von Teil⸗ nehmern, die dann nur unter ſich verkehren konnten, beſchränkten. Der Betrieb in der Hildesheimer Ankage ſoll ſich glatt abwickeln, ſodaß Ausſicht beſteht, früher oder ſpäter alle Plackereien im Tele⸗ phonverkehr durch Automatenbetrieb überwunden zu ſehen. * Schneebeobachtungen. Die Schneelage hat gegen Schluß der verfloſſenen Woche etwas zugenommen. Am Morgen des 9. Januar(Samstag) ſind gemeſſen worden in Furtwangen 29, 1 in Dürkheim 18, in Stetten a. k. M. 15, in Heiligenberg 15, in Zollhaus 22, beim Feldberger⸗Hof 50, in Titiſee 39, in Bonn dorf 28, in Höchenſchwand 38, in Bernau 45, in Gersbach 25, in Todtnauberg 53, in Heubronn 17, in St. Märgen 33, in Kniebis 18, in Breitenbrunnen 35, in Herrenwies 22, in Kaltenbronn 20, in Tiefenbronn 10, in Strümpfelbrunn 17, in Elſenz 1 und in Buchen 12 Zentimeter. Der Nationalliberale Verein Mannheim(Bezirk Oeſtlicher Stadtteil) hielt geſtern abend im„Speyerer Hof“ ſeine Ge⸗ neralverſammlung ab, die vom Vorſitzenden Prof, Beut⸗ tel eröffnet und geleitet wurde. Dieſer warf in ſeinem Jahres⸗ bericht einen Rückblick auf die Tätigkeit im abgelaufenen Jahre, die eine außerordentlich reiche und erſprießliche war. Auch die ſtädtiſchen Wahlen wurden in dieſem Zuſummenhange beſprochen. Zum größten Bedauern der Verſammlung gab ſodann Profeſſor Beuttel die Erklärung ab, daß er vom Vorfitz des Bezirks, vereins zurücktreten müſſe, mit Rückſicht auf andere Ehrenämter, die ſeine ganze Kraft und Tätigkeit beanſpruchten. Es wurde ſchließlich der ſeitherige zweite Vorfitzende Profeſſor Dauß zum Vorſitzenden gewählt und zum zweiten Vorſitzenden Fabrikant Dieffenbacher. Als Schriftführer wurde Kylograph Wolf wiedergewählt. Ihm wurde in der Perſon des Profeſſor Za m⸗ poni ein ſtellvertretender Schriftführer beigegeben. Eine aus⸗ gedehnte und ergiebige Ausſprache förderte die Frage des Aus⸗ baues der Organiſation des Bezirksvereins; eine Reihe höchſtt beachtenswerter Vorſchläge aus der Mitte der Verſammlung ſollen in nächſter Zeit zur Durchführung gelangen. Zum Schluſſe der Verſammlung kennzeichnete in einer kurzen, beifällig auf⸗ genommenen Auſprache Direktor Blum die Verdienſte Prof⸗ Beutkels während ſeiner vierjährigen Tätigkeit als Vor⸗ ſitzender des Bezirksvereins, ihm den wärmſten Dank des Ver⸗ eins ausſprechend. Kurz nach 11 Uhr wurde die Verſammlung geſchloſſen. *Bund für Mutterſchutz. Am vorigen Freitag hielt der Bund für Mutterſchutz Mannhelm eine öffent⸗ liche Verſammlung in der„Loge Karl zur Eintracht“ ab. In Vertretung des verhinderten Vorſitzenden wurde die Veree ſammlung gegen 9 Uhr von Chefredakteur Alfred Scheel er⸗ öffnet und geleitet. Die Rednerin des Abends, Frl. Marie Liſchnewska aus Berlin, verbreitete ſich ſodann in einen in⸗ ſtruktiven Vortrag über die praktiſchen Aufgaben der Mutterſchußbewegung, die ſich die Mannbeimer Orts⸗ gruppe beſonders zum Ziele gemacht hat. Die Mutterſchutz⸗Be⸗ wegung hat ſich im Verlauf ganz veniger Jahre, ſo begann di Rednerin ihre Ausführungen, zu einer weitverzweigten Beibe gung ausgewachſen, die im Inlande wie im Auslande das aller größte Intereſſe hervorgerufen hat. In Deutſchland haben wir einen ſtarken Geburtenüberſchuß, aber er geht relativ Zurück. Schlimmer iſt noch, daß auch die Qualität der Geborenen leidet Es wird Raubbau an der jungen Menſchenwelt getrieben. Ein Beiſpiel: von 180 000 der jährlich unehelich geborenen Kinder ſtirbt ein volles Drittel infolge ſchlechter Säuglingspflege. Nicht viel beſſer ſteht es mit zahlloſen ehelich geborenen Kindern. Zug Beſeitigung dieſer Mißſtände könnte viel geſchehen, wenn zum Beiſpiel das Hebammenweſen gründlich reformiert würde, was der Bund für Mutterſchutz mit aller Energie treibt. Mutter⸗ ſchutz müßte überhaupt in viel weitergehendem Maße b. trieben werden. Hier hat der Staat eine große notwendige Aufgabe⸗ Die heute gewährte Schwangerſchaftsunterſtützung iſt bei den Krankenkaſſen nicht obligatoriſch, ſie reiche auch nicht aus. Einen Fortſchritt hat die neue Gewerbenobelle gebracht. Für den Schuz der werdenden Mutter iſt bis jetzt nur in wenig Städten etwas durchgreifendes geſchehen, ſo in Berlin, Charlottenburg, Leipzig, Auf dem Lande dagegen gar nichts. Das Ziel muß ſein, daxg überall ſtaatliche Mutterſchutzhäuſer, Mütter⸗ 5 heime gegründet werden, denen Kinderheime angeſchloſſen ſind. In ihnen ſollen die Mütter, eheliche wie uneheliche, kurz vor und längere Zeit nach der Entbindung mit ihren Kinbern aufge⸗ nommen werden. Die Kinder ſollen nötigenfalls längere Zeit darin erzogen werden, bis das Vormundſchaftsgericht erklärt, daß für gute Pflege geſorgt iſt. Bei Erhaltung zahlreicher Kin⸗ der, die heute zugrunde gehen, wäre auch eine ſtaatliche Be⸗ ſiedelungspolitik in großem Maßſtabe möglich. Eine notwendige Ergänzung der Mutterſchutzbeſtrebungen liegt in einer ſtaat⸗ lichen Mutterſchaftsverſicherung, die auf alle Mütter auszudehnen wäre, in deren Hauswirtſchaft nicht mehr als 2000 Mark Ein⸗ kommen zur Verfügung ſtehen. Zur Verwirklichung aller Mutterſchutzideale wird eine Arbeit von mehreren Jahrzehnten nötig ſein. Aber an ihr mitzuwirken, iſt jedermann berufen, denn ſie iſt eine allgemeine Kulturangelegenheit. Der ſachkundige und großzügige Vortrag fand den lebhafteſten Beifall. Danach fand eine kurze Ausſprache ſtatt, in der die Vortragende und der Ver⸗ ſammlungsleiter auf Anfragen eingehend Auskunft erteilten. Abſchiedsfeier für Herrn Geh. Oberregierungsrat Betker. Unter ſehr großer Beteiligung aus Stadt unddand— gegen 200 Gedecke— fand geſtern Abend in der Stadthalle zu Heidel⸗ berg ein Abſchiedseſſen zu Ehren des nach Mannheim als Landeskommiſſär verſetzten Herrn Amtsvorſtandes Geh⸗ Oberegierungsrat Dr. Becker ſtatt. Was der Veranſtaltung das Gepräge gab, was ſie wertvoll und bezeichnend für den Scheidenden machte, das war die Anweſenheit zahlreicher Bür⸗ germeiſter und Gemeindebeamten aus dem ganzen Kreiſe Heidel⸗ berg. Faſt jede, auch die kleinſte Gemeinde, aus dem Odenwald, hatte ihre Vertreter geſandt. Das Erſcheinen des Prinzen Wil⸗ helm von Sachſen⸗Weimar, die Anweſenheit faſt ſämtlicher in Heidelberg wohnender Excellenzen, Koryphäen der Wiſſenſchaften, der Beamten des Bezirksamtes, der Bezirksräte und wohl bes geſamten Stadtrates und vieler Stadtverordneten mit den Herren Bürgermeiſtern an der Spitze, der Offiziere der Feuer⸗ rates der Luiſenheilanſtalt bezeugten die allgemeine Bellebthelt 5 Aſtatiert die„Heidelb. Ztg.“, auch alle Reden, die ihm zu Ehren unſeres nunmehrigen Landeskommiſſärs. Das bezeugten, ſo 4. Seite. — 2 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 13. Januar. halten wurden. Die Reihe der Trinkſprüche eröffnete Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, welcher die Verdienſte des Herrn Geh. Oberregierungsrats Dr. Becker um die Stadt Hei⸗ delberg hervorhob. Namens der Univerſität ſprach der Prorektor, Herr Geh. Hofrat Dr. Koſſel. Er pries Herrn Dr. Becker als den Mann mit dem Sinn für Poeſie und Humor und gab dem Wunſche Ausdruck, daß die Univerſität, wie bisher, als ein Magnet auf den Scheidenden wirken möge. Herr Oberamtmann Dr. Brombacher ſprach im Auftrage der Beamten des Be⸗ zirksamtes und der Bezirksräte. Er pries den Gerechtigkeits⸗ ſiun und die Güte des ausgezeichneten Vorgeſetzten, er pries ihn als einen hervorragenden Verwaltungsbeamten, als Menſch, Wer⸗ ſönlichkeit und Charakter und nicht zuletzt die ſympathiſche Art ſeines Umgangs, mit dem er ſich die Herzen ſämtlicher ihm unter⸗ ſtellten Beamten gewonnen hatte. Bürgermeiſter Heeg aus Neckargemünd ergriff das Wort im Namen der Bürgermeiſter und Beamten der Landgemeinden und hob beſonders hervor, wie glatt und wie leicht ſich alle Anliegen durch perſönliche dtück⸗ ſprache erledigt hätten. Prächtige, mit Humor gewürzte Worte fand Herr Major Ehrt, der Bezirkskommandeur, welcher im Namen der Soldateska in den großen Lorbeerkranz des Herrn Dr. Becker auch noch ein militäriſches Lorbeerblatt einflechten wollte und auf ſeine Tätigkeit als Zivilvorſitzender der Oberer⸗ ſatztommiſſion zu ſprechen kam. Herr Major Ehrt ſprach ſodann im Namen der Offiziere der Garniſon, der Offiziere uns Be⸗ amten des Beurlaubtenſtandes und der Reſerveoffizier⸗Vereinig⸗ ung und betonte, wie gerade Herr Dr. Becker ſo recht geeignet ge⸗ weſen wäre, ein Bindeglied zwiſchen Garniſon und Bürgerſchaft zu ſein. Zum Schluß erhob ſich Herr Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker zu einer längeren, inhaltsreichen Rede, in welcher er für die ihm dargebrachten Kundgebungen der Sympathie ſeinen herzlichſten Dank ausſprach und von den Verſammelten ſich mit dem Verſprechen verabſchiedete, auch in ſeiner Stellung als Landeskommiſſär den Intereſſen von Stadt und Bezirk Hei⸗ delberg ſeine energiſche Unterſtützung angedeihen laſſen zu wollen. * Unglücksfall. Geſtern mittag wurde in Käfertal in der Nähe des Schulhauſes das 7 Jahre alte Töchterchen des Landwirts Joh. Kämmerer, das auf dem Heimwege von der Schule war, von einem Viernheimer Fuhrwerk angefahren und zu Boden ge⸗ ſchleudert, wodurch es erhebliche Hautabſchürfungen erlitt. —— Von Tag zu Cag. — Tot aufgefunden. Cronberg, 13. Januuar. Auf ber Straße von Cronberg nach Königſtein wurde heute früh gegen 9 Uhr eine Frau Dafer aus Niederhochſtadt tot aufgefun⸗ den. Die Tote ſollte hier zu einem Gerichtstermin erſcheinen und wurde unterwegs von einem Herzſchlage gerührt. — Barbaren. Regensburg, 12. Jan. In Ergolding ſtellte ſich bei der Einſargung der Leiche eines elfjährigen Sohnes eines Taglöhners heraus, daß der Sarg zu kurz ſei. Der Schrei⸗ nermeiſter Fiſcher hackte kurzerhand der Leiche mit dem Willen des Vaters beide Füße ab. Der Staatsanwalt legte ſich ins Mittel. — Meineidsverdacht. Köln, 12. Jan. Der Arzt Dr. Rubin wurde geſtern gegen eine Kaution von 15000 M. aus der Haft entlaſſen. Dr. Rubin war unter dem Verdachte verhaftet worden, in dem Eheſcheidungsprozeß eines Berliner Varietekomikers und einer Kölner Operettenſängerin einen Meineid geleiſtet zu haben. 7 — Großes Schadenfſeuer. Chemnitz, 12. Jan. In Reichenbrand brannte die große Mitllerſche Trikotagenfabrik mit allen Vorräten und Maſchinen nieder. Der Schaden wird auf 200 000 M. geſchätzt. Blutſchande. Berhin, 18. Jan. Der 37jährige Chauffeur Auguſt Ziebel wurde wegen Blutſchande berhaftet. Während ſeine Frau im Krankenhauſe war, verging er ſich an ſeiner 14jährigen Tochter unter Bedrohung mit Beil und Dolch. Er mußte zugeben, ſich früher an ſeiner Stieftochter in gleicher Weiſe vergangen zu haben. Letzte nachtichten und Lelegramme. %, Furtwangen, 13. Jan.(Privattelegramm.] In Linach erſchoß Landwirt Auguſtin Wehrle ſeine Frau und ſich. Die Urſache iſt wahrſcheinlich die bevorſtehende Ent⸗ mündigung Wehrles. Das Ehepaar hinterläßt 8 Kinder im Alter von—-13 Jahren. * Homburg v. d.., 13. Jan. Fräulein von Saltern⸗ Ahlimb, Hofdame Ihrer Durchlaucht der Fürſtin von Liegnitz und Ehrenſtiftsdame des Stifts Zehdenick, ſowie Vorſtandsdame der meiſten hieſigen Wohltätigkeitsveranſtaltungen, iſt heute früh geſtorben. * Elberfeld, 12. Jan. Die Stadtverordneten bewillig⸗ jen in der heutigen Sitzung 50000 Mark zur Beſchäftigu ng der Arbeitsloſen. Die gleiche Summe wurde ſchon im November vorigen Jahres bewilligt. Nürnberg, 13. Jan. Das Gemeindekollegium iſt dem Magiſtratsbeſchluß, für die Opfer der ſüditalieniſchen Erdbeben⸗ kataſtrophe 5000 Mark zu ſpenden, mit allen gegen 2 mittel⸗ ſtändleriſche Stimmen beigetreten.(Frkf. Ztg.) Die Erdbeben in Süditalien. * Homburg v. d.., 13. Jan. Die geſtrige Stadtverord⸗ neienſitzung bewilligte für die durch das Erdbeben in Süditalien Geſchädigten 500 M. St. Ingbert, 19. Jan. Der Stadtrat ſpendete der „Frkf. Ztg.“ zufolge für die durch das Erdbeben in Süditalien Geſchädigten 200 Mark. St. Johann, 13. Jan. Die Stadiverordneten⸗ verſammlung bewilligte 1000 Mark zur Unterſtützung der Opfer der Erdbebenkataſtrophe in Süditalien. Die Stadt⸗ verordneten in Saarbrücken und St. Johann und Malſtatt⸗ Burbach werden in den nächſten Tagen die gleiche Summe be⸗ willigen. *Worms, 13. Jan. Die Stadtverordnetenverſammlung beſchloß It.„Frkf. Ztg. für die Opfer der Erdbebenkataſtrophe ſin Süditalien 800 Mark zu ſpenden. Die Zentrumsherrſchaft in Mülheim a. Rh. Kölw, 12. Jan. Die Zentrumsmehrheit des Mülheimer Stadtverordnetenkollegiums hat bekanntlich die Neuwahlen von drei Sogialdemokreten für ungültig erklärt, weil die Hälfte der Stadtverordneten der dritten Klaſſe auch Befitzer ſein müßten. In der geſtrigen Sitzung des Vorſtandes des Mülheimer ſoztaldemokratiſchen Vereins und des Agitationskomitees, an dem auch das Agitationskomitee für die obere Rheinprovinz teilnahm, wurde beſchloſſen, gegen den Stadtratsbeſchluß den Klageweg im Verwaltungsſtreitberfahren zu beſchreilen, da, wie der Beſchluß beſagt, der Verwaktungsgerichtsbehörde Gelegenheit zur Prüfung der furiſtiſchen Ungeheuerlichkeiten der Zentrumsmehrheit gegeben werden müßte. Die„Kreuzzeitung“ und die Reichskanzler⸗Verantwortlichkeit. Berlin, 12. Jan. Die„Kreuzatg“ beſpricht heute den Entwurf eines Verantwortlichkeitsgeſetzes bon Profeſſor Jellinek. Das Blatt ſagt am Schluſſe ſeiner Ausführungen: Der Standpunkt des Profeſſors Jellinek iſt kein radikaler, ſondern in der Form wie in der Sache gemäßigt. Gleichwohl zeigt die nähere Prüfung, daß auch ſeine Arbeit kein für die konſervative Anſchauung annehmbares Ergebnis liefert. Hier handelt es ſich um den Gegenſatz von Grundſätzen, bei denen ein Entgegenkommen ausgeſchloſſen iſt. Eine wildbewegte vierfachte Hinrichtung. Paris, 11. Jan. Zur vierfachen Hinrichtung vom heute früh in Béthune waren von der Staatsanwaltſchaft 250 Zuſchauer⸗ karten ausgegeben worden. Feine Damen hatten die Reiſe von Paris nach Béthune gemacht, um ſich an dem Schau⸗ ſpiel des Fallens von bier Köpfen zu ergötzen. Die Bevölkerung drängte ſich natürlich ebenfalls dazu und der ununterbrochen nieder⸗ ſtrömende kalte Regen verleidete ihr das mehrſtündige Warten nicht, das ſi ſich mit Trinken, Singen und Johlen verkürgte. Viele Familien waren vollzählig zur Stelle, die kleinen Kinder mit den Eltern. Auch einige Angehörige von Opfern der Raubmörder ungaben die Guillotine und jauchzten vor be⸗ friedigter Rache luſt, als die Mörder geköpft wurden. Deroo und Canut hörten die Meſſe andächtig. Die Brüder Polket rauchten und tranken, während ſie im Gang vor ihrer Zelle geleſen wurde. Der ältere Pollet, Abel, der Hauptmann der Bande, erwiderte höhniſch, als der Geiſtliche ihn fragte, ob er nicht beichten wolle:„Herr Abbs, ich möchte Ihnen nichts Unange⸗ nehmes ſagen, aber das Beichten iſt überflüſſig. Wenn es einen lieben Gott gibt, ſo werde ich ihn ja in wenigen Minuten ſehen und ihm ſelbſt ſagen können, was ich ihm zu ſagen habe. Abel Pollet, der zuletzt geköpft wurde, blieb bis zum letzten Augen⸗ blick zyniſch nud kaltblütig. Noch vor der Guillotine rief er: „Nieder mit den Pfaffen!“, ſträubte ſich und mußte elwas heftig auf das Klappbrett geworfen werden. Die Menge klatſchte jubelnd Beifall, ſo oft ein Kopf fiel, und rief fortwährend:„Bravo, Deib⸗ ler! Rache! Banditen! Jetzt iſt an euch die Reihe!“ Ehe er ſeine Zelle verließ, ſchrieb Abel Pollet mit feſter Hand:„Meine Frau und Kinder kun mir leid. Ich danke meinen Vorgeſetzten und allen Wächtern, die gut gegen mich waren.“ Die Leichen nahm Prof. Debierre nach Lille mit. Erdbeben in Norditalien. * Rom, 13. Jan. Aus verſchiedenen Städten Nordita⸗ iens laufen Erdbebenmeldungen ein. Das Zentrum des Bebens, das in der zweiten Nachtſtunde ſtattfand, lag bei Florenz und Padua. Auch Bozen ſignaliſiert ein wellenförmiges Erdbeben, das gegen 2 Uhr morgens ſtattfand und in nordſüdlicher Rich⸗ tung verlief. 100 Bergarbeiter durch eine Exploſion umgekommen. * Blufield(Weſtvirginiah, 13. Jan. Es beſtätigt ſich, daß durch die Exploſion auf der Lickbranch⸗Kohlenmine mindeſtens 100 Arbeiter umgekommen ſind. 10 Leichen wurden geborgen. Inſolge ſchädlicher Gaſe iſt es unmöglich, in die Grube einzudringen. —— Die Kriſe auf dem Balkau. Die Verſtändigung zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und der Türkei. * Belgrad, 12. Jan. Die Zeitung Politika ſagt über die Verhandlungen zwiſchen der Türkei und Oeſterreich⸗Un⸗ garn; Die Sympathien, die die Türkei gegenwärtig in der geſamten Kulturwelt genießt, werden verſchwinden. wenn die Türkei das bekannte Angebot Oeſterreich⸗Ungarns annimmt. Dieſelbe Kulturwelt, die jetzt die Entwicklung der Reformie⸗ rung der Türkei unterſtützt, wird, bezw. würde ſich entſetzen, um ſo mehr, weil den Verkaufspreis die verkauften Länder Bosnien und die Herzegowina zahlen müßten; alſo ein Herr verkauft einem andern eine Ware, deren Preis der Sklave bezahlt. Wir glauben nicht, daß die Türkei dem Angebot zu⸗ ſtimmen wird. Für ſechzig Millionen Franken verkauft kein Land ſeine Ehre, ſeine Würde und ſein Land. Sollten die Türken entgegen der geſunden Vernunft und dem Ehrgefühl dennoch dieſem ſchändlichen Handel zuſtimmen, ſo werden wir nicht zuſtimmen. Ja, wir Serben ſt immen dem nicht zu, wir werden nicht zugeben, daß unſer Blut, unſer Volk verkauft wird. Oeſterreich kann uns nicht durch Geld kaufen, nicht durch Krieg erſchrecken; bevor es Bosnien nimmt, muß es uns alle insgeſamt umbringen, was es nicht vermag, weil niemand vermag, ein Volk zu beſiegen, das bereit zum Sterben iſt. Bosnien wird ein öſterreichiſcher Friedhof ſein. * Madrid, 12. Jan. Die halbamtliche Epoca bemerkt zu der Meldung, daß die Türkei und Oeſterreich⸗Ungarn ſich über die Entſchädigungsfrage geeinigt haben: Die Türkei hat wohl daran getan, dieſes Angebot anzunehmen und damit zu zeigen, daß ſie hervorragenden praktiſchen Sinn beſitzt. Das Ergebnis eines Krieges mit Oeſterreich würde ſehr proble⸗ matiſch geweſen ſein, während die Entſchädigungsſumme ihr geſtattet, die dringendſten Bedürfniſſe finanzieller Natur zu efriedigen. 35 Pete rsburg, 13. Jan. Die„Nowoje Wremja“ ſchreibt: Das Abkommen zwiſchen der Türkei und Oeſterreich beſeitigt nicht die Rechte der an der Erhaltung des Berliner Vertrages intereſſierten Mächte. Die Türkei muß aus Rück⸗ ſicht auf ihre flaviſchen Untertanen in Mazedonien auch wei⸗ terhin die Intereſſen ihrer ehemaligen ſlaviſchen Untertanen in Bosnien und der Herzegowina ſchützen.„Roſſija ſagt: Das Abkommen iſt ein großartiger Erfolg der öſterreichiſchen Politik und eine neue Niederlage der ruſſiſchen Diplomatie. Die„Börſen⸗Zeitung“ ſchreibt ebenfalls von einem Erfolg Oeſterreich⸗Ungarns, das hoffentlich genügend Edelmut zeigen und Serbien und Montenegro freiwillig Kompenſationen ge⸗ a würde. 5 12. Jan. Zur Verſtändigung Oeſterreich⸗ Ungarns mit der Türked ſchreibt die„Neue Freie Preſſe 8 Der heutige Tag hat für die Ausſichten des Friedens eine große Bedeutung. Oeſterreich⸗Ungarn bringt für das freund⸗ liche Verhältnis zur Türkei und für die Ruhe von Europa ein ſchweres Opfer, das keineswegs von der politiſchen Situation erzwungen wurde, ſondern einer Wunſche der öffentlichen Meinung entſpricht, auch den Schein eines be⸗ gangenen Unrechts zu verhüten und zur Sicherung des Frie⸗ dens beizutragen, wenn von uns nur Geld verlangt wird und nichts, was die Würde der Monarchie beeinträchtigen könnte. Son don, 13. Jan. Ueber die Meldung von der Annahme des öſterreichiſch⸗ungariſchen Angebots durch die Türkei ſchreibt„Daily Telegraph“: Die Freunde Oeſterreich⸗ Ungarns und der Türkei werden ſich über die Beflegung der Schwierigkeiten freuen. Wenn Oeſterreich⸗Ungarn die vernünftigen Forderungen Serbiens und Montenegros er⸗ fülle, werde es dieſen Ländern die Neigung nehmen, die En⸗ pörung in den annektierten Provinzen zu ermutigen.— „Daily Graphic“ ſchreibt: Der Hauptgedanke, der wahrſchein⸗ lich die Verhandlungen beherrſchte, war, daß beide Staaten ſehr intereſſiert ſind an der Wiederaufnahme der alten freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen und daß der Status quo im nahen Oſten erheblich beſſer geſchützt wird durch ein öſterreichiſch⸗ türkiſches Einverſtändnis als durch ein türkiſch⸗balkaniſches Bündnis. Frankreich über die Haltung Englands. Paris, 12. Jan. Der Temps erörtert den Gedanken, daß die Kabinette von London, Paris und Berlin ge⸗ g in der orientaliſchen n Haltung der eng⸗ liſchen Preſſe bemerkt das Blatt: Es iſt ſeltſam, gegenüber der meinſam die Vermittlun Frage in die Hand nähmen. Ueber die ſympathiſchen Aufnahme dieſes in Berlin, Wien und Petersburg die ſchnurrige: Aeußerungen der engliſchen Preſſe bemerken zu müſſen. Se muß man ſich wiederum die Frage ſtellen: ſchien in dieſer Angelegenheit ſo ſchwer die richtige Handhabe 3u finden, es zeigte ſo wenig Objektivität im Grunde der Sache und in der Haltung ſeiner Blätter eine ſo große Hitzigkeit in der Form, daß man ſich fragen kann, was der Grund ſeines Denkens iſt. Iſt es tätig für die Sicherung des Friedens im Orient oder ſähe es ohne zu viel Bedauern die Dinge ſchiefgehen? Das iſt es, was man nicht weiß, was man aber wiſſen muß. Deutſcher Neichstag. w. Berlin, 13. Januar. Reichsſchatzſekretär v. Sydow und Gedankens durch die Kanzleien 8 Am Bundesratstiſche: Staatsſekretär Twele. Präſident Graf Stolberg eröffnet um 1 Uhr 18 Min⸗ die Sitzung. Zunächſt wird eine Denkſchrift über die Ausführ⸗ ungen des ſeit dem Jahre 1875 beſtehenden Anleihegeſetzes ver⸗ leſen und ohne„Debatte erledigt. Es folgte ſodann die erſte Leſung eines Geſetzentwurfs betr. der Kontrolle des Reichshaus⸗ halts, des Landeshaushalts für Elſaß⸗Lothringen und des Haus⸗ haltes der Schutzgebiete für das Rechnungsjahr 1908. Mugdan freiſ Volksp.) führt aus: Die Vorl kommt 5 lksp. 9¹ ommt ſeit dem Beſtehen des Reiches alljährlich in den Reichslag und wird ſeit Jahren ohne eine Begründung ſeitens der verbündeten Regierungen dem Hauſe in die Hand gegeben. Ohne Debatte iſt die Vorlage von dem Haus angenommen worden. Es ſollte jetzt endlich eine eigene Inſtanz des Reiches zur Prüfung der Rech⸗ nungen geſchaffen werden, um dieſes Proviſorium zu erledigen und die Rechnungskontrolle des Reiches von der preußiſchen Sberrechnungskammer unabhängig zu machen. Nur auf dieſe 9 5 15 17 rſe Sparſamkeit durchführen, ſonſt türt dieſer mit guten Vorſätzen gepflaſterte We r Hölle und Sparſamkeit. e e Göricke(natl.) beantragt eine Reſolukion auf Schaffun G51 9 n l Rechnungshofes für 545 elch, die ohne weitere Debatte in 1. 0 batt l. und 2. Leſung angenom⸗ Bei der erſten Berntung der Ueberſtch Si erſten ng ht der Einnahmen un Ausgaben für das Rechnungsjahr 1907 bemängelt Göricke die gewaltigen Etatsüberſchreituß⸗ ö hreitun⸗ gen, die das Budgetrecht des Reichstages nahezu illuſoriſch machen. Insbeſondere zu beanſtanden ſind die großen Unkoſten bei Aenderung in den. Geſandtenpoſten, züge iſt wiederum um 1632 000 M. muß der Reichstag doch endlich weiter dazwiſchentreten. Aehnlich teilen. Erzberger(Ztr.): Die Ueberſchreitungen des Etats die werden, laſſen von Sparſamkeit nicht von Jahr zu Jahr größer viel verſpüren. Beſonders hoch ſind die Ausgaben für die Wohn⸗ Die Wohnungen werden bei dent überſchritten worden. Da liegt es bei den anderen Etals⸗ 19 85 11 Staatsſekretäce. ledesntaligen Wechſel mit gr 6 ie nicht i: 0 Peren 5 1 Unkoſten verändert, die nicht im wurde, bekam er ein neues Dienſtzimmer mit einer Einri zum Preiſe von 5650 M. Iſt das der Geiſt der See Unſer Etat des Auswärtigen zeigt, daß von 158 Titeln für diplomatiſche Vertretungen nur 48 Titel vollſtändig beſetzt ſind. Da liegt der Grund für die Etatsüberſchreitungen, am Reiſegeld und Diälen. Darin liegt vielleicht der ungeheure Erfolg unſerer auswärtigen Politik begründet.(Sehr gut im Zentrum.) Wenn wir auch alles tun, um die Schlagfertigkeit des Heeres zu er⸗ halten, ſo müſſen wir doch einer Etatsüberſchreitung von 45 Mill. für Manöverkoſten entgegentreten. Die Reiſeentſchädigungen dür⸗ ſen die tatſächlichen Unkoſten nicht überſteigen, dann hört das überflüſſige Reiſen von ſelbſt auf. Bei der Marineverwaltung gibt es keine Poſten für Repue⸗Geſchenke, deshalb iſt die Ma⸗ rineverwaltung nicht berechtigt, Geſchenke an die Mannſchaften zu zahlen. Die Bekleidungsgelder ſollten ſich auch beſſer berechnen laſſen, damit derartige Ueberſchreitungen vermieden werden. Preußiſches Abgeordnetenhaus. WBerl in. 18. Jan. Interpellation Roeren(Ztr.) betr. die Ver⸗ hinderung von Darſtellungen nackter Per⸗ ſonen. Miniſter v. Molkke erklärt ſich zur ſofortigen Beant⸗ wortung derInterpellation bereit. Roeren(3tr.) führt aus: Der Miniſter habe die öffent⸗ lichen Schönheitsabende für polizeilich konzeſſionspflichtig er⸗ klärt und die Nacktvorführungen unterſagt. Unberückſichtigt blieben davon die geſchloſſenen Schönheitsabende. die meiſt bon Hunderten befucht waren. Unter dieſer ſeit Jahren ſyſtematiſch betriebenen Nacktbewegung leidet die Sittlichkeit des Volkes aufs ſchwerſte. In den geſchloſſenen Schönheits⸗ abenden werden die Skandale fortgeſetzt, nur daß an Stelle von Olga Desmond eine andere Tänzerin auftritt. Infolge der Ankündigung, daß im Mozartſaale die Darſteller völlig nackt auftreten, wurde ungeheures Publikum angelockt. Das Geſchäft ging ſehr gut. Die angeſehene Preſſe von links und rechts hat ausnahmslos dieſe Schauſtellungen aufs ſchwerſte verurteilt. Die Zuſchauer wollen dabei keinen Kunſtgenuß, ſondern ein ſinnliches Vergnügen. Im Gutachten der Akademi⸗ der Künſte heißt es, daß die Veranſtaltungen des Vereins für ideale künſtleriſche Kultur einen künſtleriſchen Wert nich! aufzuweifen haben und daß durch die Vorführungen Schönheitsabende die Sitte und der öffentliche Anſtand ver⸗ letzt wird. Berwunderlich ſei die Duldung dieſes Skandals durch die Behörde. Wenn er dieſe Uebelſtände bekämpfe, ſt hoffe er die Sympathie der breiten Schichten der Bepölkerung zu finden. Was will denn England? 63 rung die meiſtens eine Ver⸗ ſetzung des geſamten Perſonals bedingen. Der Poſten für mit einem bis hierher und nicht er Kolonialſekretär Staatsſekretär det Vert wur fort hina aufz nim! ſchlo der in d wurd bek. ſonſt habe Unte Jah. Müt gefä. Kauf als mon gang n n. ch en Te = da cht 8˙ 15 Mannheim, 13. Januar. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt. 5⸗ Seite. Aus dem Großherzogtum. * Neulußheim, 12. Jan. Die Wirtſchaft zur„Reichs⸗ krone“ ging durch Kauf von Herrn Schloſſermeiſter Schäfer⸗ Schwetzingen auf Herrn Wilh. Ueltzhöfer, bisher Wirt„zur Sonne über. Letztere wird wieder vom Beſitzer Hagmann ſelbſt fübernommen. .c. Radolfzekl, 12. Jan. Der 18 Jahre alte Sohn der Witwe Dröhnle ſtach mit der Stecknadel ein kleines Geſchwürchen zan der Oberlippe auf. Es trat Blutvergiftung ein. Trotz Operation mußte der junge Mann ſein Leben laſſen. *Emmendingen, 12. Jan. Zwei Maurer ſtürzten in einem Felſenkeller bei Riegel von einem Gerüſt—4 Meter hoch herab und zogen ſich ſchwere Verletzungen zu. Einer der Verunglückten, der Maurer Ludwig Barth, iſt geſtorben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Worms, 12. Jan. Beim Reinigen eines Kanalſchachts wurden zwei Arbeiter des Stadtbauamts bewußtlos. Als dies ſo⸗ fort ein dritter Arbeiter bemerkte, ließ er ſich an einem Seil hinab. Mit vieler Mühe gelang es ihm, die beiden wieder her⸗ gufzuſchaffen. Die Wiederbelebungsverſuche hatten Erfolg. Man nimmt an, daß viele Schachtdeckel durch den Schnee dicht ver⸗ ſchloſſen worden ſind und die Gaſe nicht abziehen konnten. eDarmſtadt, 12. Jan. Der ſchon viele Jahre bei der Bürgermeiſterei in Dieburg beſchäftigte allgemein geachtete, in den 40er Jahren ſtehende, verheiratete erſte Sekretär Weber wurde heute nachmittag durch den Unterſuchungsrichter verhaf⸗ tet. Er ſoll Veruntreuungen von Vormundſchaftsgeldern und ſonſtige Unregelmäßigkeiten in ſeiner Amtstätigkeit begangen haben. Wie hoch ſich die Unterſchlagungen beziffern, wird die Unterſuchung ergeben. Die Veruntreuungen datieren mehrere Jahre zurück. Sie wurden erſt jetzt durch die Verheiratung eines Mündels entdeckt. Weber wurde ins Darmſtädter Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert.— In Ober⸗Ramſtadt wurde der Kaufmann Jakob Pfannenſchmidt verhaftet. Er hatte als Geſchäftsführer eines Fouragehändlers wührend deſſen mehr⸗ natlicher Unterſuchungshaft bedeutende Unterſchlagungen be⸗ gangen. Gerichtszeitung. 5Mannheim, 12. Jan. Strafkammer II. ſitzender: Landgerichtsdirektor Waltz. Staatsbehörde: Aſſeſſor Ullrich. In der Nähe des Hauptbahnhofes wurde im vorigen Herbſt wiederholt ein Mann beobachtet, der ſich in höchſt verdächtiger Weiſe herumtrieb. Einmal hatte er ſich in der Eilguthalle ver⸗ ſteckt. Als Arbeiter ihn entdeckten, ſtellte er ſich tot. Nachdem man in kräftig durchgeſchüttelt hatte, war es vorbei mit ſeiner Verſtellungskunſt. Er gab ſchleunigſt Ferſengeld. Am 14. Okt. riß er die Tür eines Eiſenbahnwagens auf, nachdem er die Plombe entfernt hatte, und ſtahl einen Ballen Butter, der einen Wert von 33 Mark hatte. Man erwiſchte ihn aber und erkannte den 38 Jahre alten Maurer Adam Göck von Brühl in ihm. Er wird heute zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt und ihm die Ehrenrechte auf die Dauer von 4 Jahren ab⸗ erkannt. Der 39 Jahte alte Viehhändler Simon Reis von Langen⸗ diebach, wohnhaft in Pfaffenbeerfurth, iſt wegen Betrugs in ſechs Fällen angeklagt⸗ Er ſpielte ſich auf den Bemitleidenswerten hinaus. Schuld an ſeinem Unglück ſei einzig und allein ein ortherziger Schwiegervater, der ihn im Stiche gelaſſen hat, als er in Not war. So ſei er auf Abwege geraten. Reis beſchwin⸗ delte ausnahmslos Metzgerfrauen. Vor⸗ Vertreter der Großh. woher— natürlich ſagte er: Hier Schlachthofl— angeblich im Namen des Mannes, daß ein Herr komme, der ſo und ſopiel hundert Mark abholen werde für geliefertes Vieh. Die Mutter — mitunter auch der Bruder des Mannes ſei geſtorben, daher die Eile. Als Viehhändler gekleidet, erſchien Reis dann im Metzgerladen. Mitunter weinte er dabei über den Tod der Mutter oder des Bruders, und die mitleidigen Frauen gaben ihm dann um ſo eher das Geld. Die Quittung unterſchrieb er mit Mayer, Stern oder Reis. Vor vier Jahren machte er den An⸗ fang mit dieſen Tricks. Er erſchien damals im Laden des Megtzgermeiſters Klein, aber als die Frau ihm gerade 100 Mark die beſcheidenſte ſeiner Forderungen— auszahlen wollte, kam der Meiſter dazu. Der fragte den Schwindler, was er wolle. Nichts, ſagte Reis und gab Ferſengeld. Dieſes Pech entmutigte Herrn Reis durchaus nicht und ſeine Ausdauer wurde belohnt. In Mainz beim Roßmetzger Drieſtler in der Brückenſtraße er⸗ hatterte er bald darnach 160 Mark. Vier Jahre ging er hierauf pieder mit Seife und Zwirn über Land, um ſich dann erneut auf „den Schwindel zu verlegen. Er verſuchte ſeinen Trick mit Er⸗ ſolg in Wiesbaden und in Nierſtein. In Mannheim ereilte ihn e Nemeſis. Er ging ins Geſchäft des Metzgermeiſters Traut⸗ bwein. Vorher hatte er telephoniſch mitgeteilt, daß der Viehkauf attigefunden habe und der Verkäufer Herr Mayer aus Binger⸗ rück ſchnell nach Hauſe reiſen müſſe, da ſein Bruder plötzlich ge⸗ ſtorben ſei. Frau Trautwein ſolle 235 Mark ſofort auszahlen. Herr Mayer kam, doch die Meiſterin war nicht auf den Kopf ge⸗ fallen.„Sie halten mich wohl gar für einen Schwindler?“— D, abſokut nicht. Aber kommen Sie nur ſpäter wieder.“— Der Herr Mayer mußte ſich wohl oder übel dazu beguemen. Nach ner Stunde kam er wieder. Die Frau hatte inzwiſchen die olizei verſtändigt. Sie führte Herrn Mayer ins Zimmer und , als ob ſie den Betrag dem Kaſſenſchrank entnehmen wolle. kittlerweile erſchien die Polizei, und der Herr Mayer, der die übſche Summe ſchon in ſeiner Taſche wähnte, mußte auf die 3 Heimreiſe berzichten. Der Staatsanwalt beantragte eine mehr⸗ ährige Zuchthausſtrafe, der Verteidiger Rechtsanwalt D. Hirſchler plaidierte auf eine Gefängnisſtrafe. Das Urteil lautete auf 2 Jahre 2 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt. Sportliche Rundſchau. 5 Luftſchiffahrt. 48.0C. Ein außerordentlicher aeronautiſcher Kongreß tagt Jurzeit in London. Der Kongreß beſchäftigte ſich zuerſt mit dem Proteſt des Engliſchen Aeroklubs gegen den Sieg des Oberſten Schaeck im Gordon⸗Bennett⸗Wett⸗ fliegen 1908. Nach langen Beratungen wurde der Proteſt mit 38 gegen 13 der engliſchen und amerikaniſchen Deputierten gabgelehnt. Oberſt Schaeck, der bekanntlich mit dem Schwei⸗ zer Ballon„Helvetia“ an der Küſte Norwegens landete, iſt ſo⸗ mit definitiver Sieger der großen Ballonwettfahrt. Gründung eines Bereins für Luftſchiffahrtsverkehr. Düſ⸗ ſeldorf, 12. Jan. In einer Verſammlung von Perſonen der SJein ⸗weſtf. Großinduſtrie iſt heute mittag hier ein Verein für FLuftſchüffahrtsverkehr gegründet worden. Der Zweck es Vereins iſt die Errichtung und der Betrieb regelmäßiger Fahr⸗ inien für Luftſchiffahrt. Zunächſt iſt die Errichtung einer uft⸗ chiffrichtung Düſſeldorf.Berlin, ſowie die Errich⸗ ans einer Luftſchiffflatton im ſſädtiſchen Rheinhafen ins gefaßt worden. 8 1 15 8 Wenn er wußte, daß der ſtann auf dem Schlachthof war, telephonierte er von irgend⸗ Volkswirtschaft. Aproz. Obligationen der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim. Auf Antrag der Deutſchen Vereinsbank wurden 10 Millionen Aprozentige unverlosbare, früheſtens per 1. Januar 1919 kündbare Obligationen der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim zur Frankfurter Börſe zugelaſſen. Das Afktienkapital des Inſtitus beträgt M. 21 100 000, woraus ſchon ſeit einer Reihe von Jahren regelmäßig 9 Prozent Dividende verteilt wurden. Die Kapitalreſerve enthält 7 Millionen. Außerdem iſt eine Pfandbrief⸗Sicherungsreſerve von 3 Millionen vorhanden, ſowie eine Proviſionsreſerve von 2,20 Millionen Mark. An Zlaangsbverſteigerungen war die Bank im Jahre 1907 in 148 und an Zwangsverwaltungen in 169 Fällen beteiligt, wovon ſich aber 67 auf die gleichen Objekte beziehen. Die Zinſenrückſtände be⸗ trugen bei Jahresſchluß 182 508 Mark= 0,9 Prozent. *** Löwenbrauerei.⸗G. vorm. J. Buſch, Annweiler(Rheinpfalz). In der heutigen Generalverſammlung wurde der Abſchluß einſtimmig genehmigt, der Verwaltung Entlaſtung er⸗ teilt und die Dividende, wie von uns bereits gemeldet, auf 4 7% gegen 5 7 im Vorjahre, feſtgeſetzt. Dabei erhöht ſich der Ge⸗ winnvortrag von 7066 M. auf 17472 M. Eine Neuwahl zum Aufſichtsrat an Stelle des durch Tod ausgeſchiedenen Herrn Guſtav Kramer⸗Mannheim wurde nicht vorgenommen. ***** 4½ prozentige ungariſche Schatzſcheine. Die Uebernahmegruppe der 200 Millionen%prozentigen ungariſchen Schatzſcheine, wird, wie aus Wien berichtet, zum Kurſe von etwa 9994 Prozent gegen Ende dieſes Monats zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. *** Neue ruſſiſche Auleihe. Unter den franzöſiſchen Banken wurde die Vereinbarung getroffen, die ruſſiſche Anleihe am 22. a. c. zum Kurſe von 89½ Prozent zur Zeichnung aufzulegen. *** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft. * Dortmund, 12. Jan. Die Stimmung am Kohlenkuyenmarkte war in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche uneinheitlich. Die Feſtigkeit an den großen Börſen und die Zuverſichtlichkeit, zie in einzelnen Induſtrieberichten gzurt Ausdruck kam, blieb an unſerem Markte eindruckslos. Die Um⸗ ſätze waren zwar erheblicher als in der Vorwoche, beſchränkten ſich indes auf nur wenige Papiere. Im Vordergrunde ſtanden wiederum Langenbrahm, die auf forcierte Käufe und auf unbeſtätigte Gerüchte von irgend welchen die Gewerkſchaft betreffenden Transaktionen von M. 14 400 bis M. 15 400 emporſchnellten, um ſich auf Be⸗ gleichungen wieder bis M. 15 000 abzuſchwächen. Feſter lagen Graf Schwerin bei M. 8500 und namentlich Mont Cenis bei M. 14 000, für die ſich gute Nachfrage zeigte. Niedriger angeboten wurden König Ludwig bei etwa M. 29 000 und Friedrich der Große bei etwa M. 24 500, ohne daß Umſätze in dieſen Papieren ſtattfanden. Be⸗ achtet bleiben Eintracht Tiefbau bei etwa M. 5700, Johann Dei⸗ melsberg bei etwa M. 5400 und Heinrich bei M. 5100, Her⸗ mann I/III waren auf günſtige Betriebsnachrichten bei M. 2750 leicht gebeſſert, und auch Trier konnte ſich nach anfänglichen Ab⸗ gaben bis M. 4550 bei Berichtsſchluß auf M. 4700 erholen. Am Braunkohlenmarkte war die Stimmung ruhig, und die Umſätze bei geringen Kursveränderungen begrengt. Lucher⸗ berg und Schallmauer erzielten etwa vorwöchentliche Preiſe, wäh⸗ rend Bellerhammer etwas niedriger angeboten wurden. In größe⸗ ren Mengen verkehrten Hamburg zwiſchen M. 600 und M. 650. Gine Ausnahme machten Regiſer, die bei lebhaftem Beſitzwechſel ihren Preis bis etwa M. 1400 zu erhöhen vermochten. Am Kalimarkte iſt der Tendenzumſchwung, den wir in un⸗ ſerem letzten Berichte bereits ankündigen konnten, noch ſchärfer in die Erſcheinung getreten. Der tatſächliche Forſchritt, den die Ver⸗ handlungen zur Erneuerung des Syndikats in der jüngſten Zeit er⸗ zielt haben, hat dem Markte in der abgelaufenen Woche zahlreiche Intereſſenten zugeführt, und wenn auch die Unternehmung in man⸗ chen Fällen mit ſtarken Käufen voranging, ſo iſt doch eine nennens⸗ werte Beteiligung des Privatpublikums nicht zu verkennen. Auch der Umſtand, daß trotz der bedeutenden Steigerungen das Intereſſe bei Berichtsſchluß nicht nachgelaſſen hat, und die Kurſe faſt ohne Aus⸗ nahme ihren höchſten Stand behaupten konnten, läßt auf ein An⸗ halten der Bewegung ſchließen. Vovausſetzung iſt hierfür indes, daß nicht durch politiſche Verwicklungen die allgemeine Marktlage ein: Erſchütterung erfährt. Ausbeutewerte folgten der Aufwärts⸗ bewegung nur in geringem Maße. Trotzdem konnten Alexandershall, Beienrode, Hohenfels und Wintershall Steigerungen von M. 200 bis M. 300 erzielen. Umfaſſende Käufe wurden dagegen in jünge⸗ ren Unternehmungen getätigt, von denem Siegfried J von M. 2800 bis M. 3000, Hanſa Silberberg von M. 2825 bis M. 2950, Im⸗ menrode von M. 3050 bis M. 3200, Rothenberg von M. 1875 bis M. 1425, Salzmünde von M. 1900 bis M. 2050 und Heldrungen von M. 875 bis M. 950 anziehen konnten. Hermann II, Suchſen⸗ Weimar, Günthershall und Volkenroda behaupteten leicht ihren vor⸗ wöchentlichen Stand. Erwähnenswert ſind die beträchtlichen Preis⸗ ſteigerungen am Aktienmarkte, an dem die Werte des Südhargzkon⸗ zerns und nachträglich auch Hattorf eine etwa 10prozentige Stei⸗ gerung erfuhren. Neben ſachlichen Gründen für dieſe Erhöhung wurde insbeſondere auf die im neuen Syndikatsvertrage zu erwar⸗ tende Beſtimmung über die Quotenübertragung hingewieſen. Noch beträchtlicher war der Aufſchwung, die Sigmundshall im Anſchluß an die Veröffenklichung des Geſchäftsberichtes erzielten. Bei großen Umſätzen konnte der Kurs von 115 Prozent bis etwa 130 Prozent anziehen. Die Steigerung in den übrigen Papieren war prozentual geringer. Immerhin gewannen Krügershall, Bismarckshall, Adler und Heldburg bei guter Nachfrage etwa 2 Prozent. Die Stimmung am Ergkuxenmarkte war auch in der ab⸗ geluufenen Woche ettvas freundlicher, ſoweit Giſenſteinkure in Be⸗ tracht kommen. Louiſe ſetzten ihre Aufwärtsbewegung bei regel⸗ mäßigen Umſätzen bis M. 1175 fort, während Bautenberg, Apfel⸗ baumerzug und Freier Grunder Bergwerks⸗Verein ihre vorwöchent⸗ lichen Preiſe behaupteten. Höher waren noch Wilhelmine bei Mark 1050. Als erſter Vorſtandsbeamter der Reichsbankſtelle Ludwigs⸗ hafen a. Rh. wurde der bisherige 2. Vorſtandsbeamte der Reichs⸗ bankhauptſtelle Fraukfurt a.., Bankaſſeſſor Brülloph, er⸗ tannt. Die Allgemeine Clektritzitäts⸗Geſellſchaft und die Siemens⸗ und Schuckertwerke haben gemeinſam einen förmlichen Antrag auf Erteilung der Konzeſſion zum Bau und zum Betrieb einer voll⸗ ſpurig zu betreibenden elektriſchen Städtebahn für den Per⸗ ſonenverkehr zwiſchen Köln und Düſſeldorf unter Mitbenutzung ber dortigen Straßenbahnen bei der Regierung Elberfelder Bankverein. Aus dem Aufſichtsrat des Elber⸗ felder Bankvereins iſt Kaufmann Karl Großheim⸗Elberfeld ausgeſchieden. Chemiſche Fabrik Hönningen vorm. Walther Feld u. Co., Aktiengeſellſchaft. In der geſtrigen außerordentlichen Hauptver⸗ ſammlung wurde in Gemäßheit der geſtellten Anträge einſtimmig beſchloſſen, das Aktienkapital der Geſellſchaft um 750 000 Mark durch Ausgabe von 750 Stück neuen Aktien zu je 1000 Mark mit Dividendenberechtigung ab 1. Juli 1909 zu erhöhen, hauptſächlich zum Zweck des Erwerbs von Geſchäftsanteilen des Nickelwerks G. m. b. H. Ein verbleibender geringer Ueber⸗ ſchuß ſoll zur Verſtärkung der Betriebsmittel dienen. Ueber den bisherigen Verlauf des Geſchäftes wurde mitgeteilt, daß das erſte Vierteljahr ein recht befriedigendes Ergebnis habe, und daß auch das zweite Vierteljahr ein ähnliches Ergebnis verſpreche. Wenn ſich auch wie bei anderen Werken der chemiſchen Induſtrie reich⸗ liche Lager von Erzeugniſſen angeſammelt haben, ſo ſei doch in⸗ folge erheblicher Kohlen⸗ und Lohnerſparniſſe, die durch erfolg⸗ Geſchäftsjahr ein beſſeres Ergebnis zu erhoffen als im Vor⸗ jahr. Die Dividende des Nickelwerks für 1908 beträgt unge⸗ fähr 10 Prozent. 8 Zahlungsſchwierigkeiten der Getreidefirma Brandenſtein u. Co., Halle. Die Schwierigkeiten reſultieren aus Verluſten an großen Lagerbeſtänden und Ausfällen in Rußland. Die Ver⸗ pflichtungen der Firma ſind erheblich. Die Berluſte vexteflen ſich auf verſchiedene Firmen. Bei der Zahlungseinſtellung ſoll laut„Berl. Börſ.⸗Cour.“ auch der Halleſche Bankverein und der Magdeburger Bankverein, letzterer mit mehr als M. 100 000 be⸗ teiligt ſein; für die Forderungen ſollen aber zum größten Teil Deckungen vorhanden ſein. Aktienweberei R. Schwartz u. Co. in Erefeld. Der Fabri⸗ kationsüberſchuß für 1907/8 fiel auf M. 317 061(i. V. Mark 653 458); die Unkoſten erforderten M. 305 517(M. 489 987), 71076) bemeſſen ſind. 11513) abgeſchrieben. Es ergibt ſich, wie ſchon gemeldet, ein Ver⸗ buſt von M. 20 239 bei M. 1,35 Mill. Grundkapital(i. V. Mark 84 152 Gewinn, woraus 5 Prozent Dividende verteilt wurden). Die Weſtdeutſche Hylzinduſtrie, G. m. b.., Holſterhauſen, Aktivmaſſe beträgt nach amtlicher Schätzung M. 255 126, die Paſ⸗ ſodaß ſich die nicht bevorrechtigten Forderungen auf M. 326 374 belaufen. 8 Zuſammenſchluß von Braunkohlenwerken. Der ſchon vor längerer Zeit eingeleitete Zuſammenſchluß von Braunkohlen⸗ werken des Mitteldeutſchen Revpiers mit ſchätzungsweiſe 430 009 Waggons Jahresproduktion zu einer„Mitteldeutſchen Braun⸗ leben mit ſchätzungsweiſe etwa 10000 Waggons Jahresproduk⸗ tion. Es bleibt abzuwarten, inwieweft deren Weigerung das der Preiskonvention verſchiebt oder in Frage tellt. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6 Seite.) * ** :Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Ixankfurt g.., 13. Jan. JFondsbörſe. Die Ungarns mit der Türkei, welche bereits geſtern zur weſentlichen Wiener Vorbörſe vorgelegen. Der Tendenzumſchwung kam den waren. Auf dem Gebiete des Bankenmarktes, wo lebhafter Be⸗ Dislonto und Deutſche Bank bevorzugt. Auch auf dem Montan⸗ den Eiſenaktien zuſtatten kam, Kohlenwerte gut behauptet. Der Markt der Induſtriepapiere zeigte feſte Tendenz, beachtet waren von Anfang an Siemens u. Halske, ebenſo wurden Schuckert ung, Kunſtſeide verlor 39½ Prozent, Maſchinenfabriken bei leb⸗ hafter Nachfrage feſt, beſonders Kleyer. Von Transportwerten markt lag größtenteils feſt, italieniſche weſentlich feſter, Ruſſen⸗ die Tendenz ſchwächte ſich auf Realiſationen etwas ab, ebenſo trat die Befürchtung auf, daß die Bauk von England zur Er⸗ höhung des Diskontſatzes ſchreiten werde. Das Anziehen des ſchäftsſtille an, der Kursſtand konnte ſich nicht voll behaupten. Kreditaktien auf Wien ſchwächer. Es notierten Kreditaktien 198.50 à 198.10, Diskonto 181.40, Dresdner Bank 148.30, Staats⸗ bahn 145.20, Lombarden 18.40 3 30, Baltimore 109.70. Telegramme der Continental⸗Telegrophen⸗Compagnie. 1 120 80 121251 Bank Ottemane ſchlägt nach der„Voff. Ztg.“ einen Zwangsvergleich von 17 Prozenk vor. Die Bürgſchaft übernehmen 10 Geſellſchafter der Firma. Die offtzielle Mitteilung über die erzielte Verſtändigung Oeſterreich⸗ Belebung des Geſchäfts beitrug, hat heute im Anſchluß an die höher bezahlt, von chemiſchen Werten erfreuten ſich Chemiſche Mannheim bei lebhafter Nachfrage einer 4½proz. Kursſteigen⸗ werte höher trotz der Meldung, daß die ruſſiſche Anleihe noch nicht abgeſchloſſen ſei, heimiſche Anleihen ruhig und behauptet, Türkenloſe feſt. Im weiteren Verlauf war das Geſchäft ſtill, Privatdiskonts um ½ auf 27¼ 7 hemmte den Geſchäftsverkehr, obwohl es mit der Rediskontierung von Reichsſchatzſcheinen in Zuſammenhang gebracht wird. An der Nachbörſe hielt die Ge⸗ reiche Betriebsverbeſſerungen ermöglicht wurden, für das laufende twährend die Abſchreibungen auf Anlagen mit nur M. 32 828(Mark Auf Dubioſe wurden M. 1599(Marb ſiven M. 546 378, die Grundſtücke ſind mit M. 220 000 belaſtet, kohlen und Brikett⸗Konvention“ in Halle ſollte perfekt werden. 15 Sämtliche in Frage kommende Werke hatten ihren Beitritt be⸗ reits erklärt, mit Ausnahme der Geſellſchaft Bruckdorf in Niek⸗ öſterreichiſchen Werten zuſtatten, die lebhaft gehandelt und teil⸗ weiſe bei großem Betrage von ſeiten der Spekulation gefragk gehr nach öſterreichiſchen Kreditaktien vorherrſchte, war das Ge⸗ ſchäft beſonders anregend, dieſe Aktien wurden zum Kurſe bis 198.90 gefragt, Länderbank und Wiener Bankverein feſt, leitende Werte dieſes Marktes wieſen größtenteils feſte Haltung auf, markt hat ſich der Tendenzumſchwung vollzogen, der beſonders ſind, wie nicht anders zu erwarten war, Lombarden und Staats⸗ bahn beliebt, amerikaniſche Bahnen im Anſchluß an die geſtrige Newyorker Börſe ſchwächer bei luſtloſem Geſchäft. Der Fonds⸗ Schlußkurfe. Reichsbankdiskont: 4 Prozenk. Wechſel. 5 8 18. Umſterdam kurz 165.65 169 60 Paris kur 81 538 81 50 Velgien 81.266 81 20 Schweitz. Plätze„ 81.40 81 366 ien 81.275 81.30 Wien 35 325 85 333 ondon 20.47 N 30 472 Napsleonsd'er 16 30 16 30 5 langa——[Frivafdiskento%e, Bank⸗ und Verſicherungsaktien. 5 Badiſche Bank 183.— 133. Oeſterr.⸗Ung. Bank 124 50 1240 Berg u. Metallb. 118 60 118 75 Oeſt. Länderb uk 107.%„850 Berl. Handels⸗Ge! 68 80 169 4 Kredit⸗Anſtall 156.0 los 80 Cemerf. u. Disk.⸗B. 08.— 108 Pfälziche Bank 4. 004 Darmſtäbter Bank 1124 128— Ffält. Hyp.⸗Bant 189.50 196.— Deulſche Bank 42 40 42 80 Hypotbeknb. 6 70 117 30 Deutſchaſiat. Ban 135.— 18).Deutſche Reichsbk. 46.— 46 50 D. Effekten⸗Bank o0 5 00 60 Rhein. Kreditbank 131.20 120 Disconto⸗Comm. 80 60 81 40 Rhein. Hyp.⸗B. M. Dresdener Banl 147 90 48 0Schaaffd. Bankver. *****V Irkf.. 1 184.50 Wiener er. Nationalpank v. Senr, Seneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 13. Januar Staatspapiere, X. Deutſche. 12 13. 12 18 40% deutſch. Reichsanl. 102.75 102.75 B. Ausländiſche. 35 9470 94.805 Arg. k. Gold⸗A.1887 100.50 100.50 8„„ 35.75 85.704½ Chineſen 1898 98 30 %% pr. konf. St.⸗Anl. 102.75 102 75 Mexitaner duß. 88/90 9 98.40 4 94.75 94.803 Mexikaner innere 3 1„ 4 84 60 85.65 Taumalipas—.——— Abadiſche St.⸗A.1901 101.75 101.70 Bulgaren „1908 10.05 101 903¼ ſtalien. Nente—— 104 70 816 bad. St.⸗O(ab)fl—.— 4½½ Oeſt. Silberrente—. „„ M. 94 20 94 404½„ Papierrent, 3%„ 1900—.——. Oeſterr. Golbrente 97.85 6%„„ 1904 94.10 94.10%e Vortug. Serie 1 5 1907 94— 94 10 bayr..⸗B.A. b. 1915 102.80 102.704½ neue Ruſſen 1905 4„ 1918 102 90 102 7[4 Nuſſen von 1880 8½ do. 1. Algg. Anl. 24.15 94.054 ſpan. ausl. Rente do..⸗B.⸗Obl. 84.40 84.40 4 Türten von 1903 8 Heſſen von 1008s 102.25 102 204„ unjf. 93 30 8 4 Heſſen.304 Unger. Goldrente 92.65 3 Sachſen 85.70[4„ Kronenrente 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 1808— Verzinsliche Loſe. 4 5*„„1905 92,40 8 Oeſterreichiſche880 154.60 164.70 Türkiſch⸗ 144.80 146.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. 4 Bad. Zuckerfabrit 134 70 134. 50 ,K Frkf. 198.78 195.— Sünd. Immobil⸗Gel. 93.80 93.85 Fepnſſederkabr. rkf 8 ³ 85 60 mit dem unbefriedigenden Bericht von der Newyorker Börſe. Die Kurſe ſtellten ſich aber bei Beginn meiſt um Kleinigkeiten beſſer. Von Banken lagen Diskonto⸗Kommandit ½ Proz. höher. Auf dem Montanmarkt hielten ſich die anfänglichen Kurser⸗ höhungen unter ½ Proz. Aber auch dieſe kleine Steigerungen konnten ſich ſpäter bei zunehmender Geſchäftsſtille meiſt nicht mehr behaupten. Gelſenkirchener verkehrten von Beginn an in ſchwacher Haltung. Auch auf dem Bahnenmarkt blieb der Umſatz beſchränkt, Oeſterreichiſche Werte lagen im Anſchluß an Wien feſt. Amerikaniſche, namentlich Baltimore, neigten zur Schwäche. Renten unverändert. Schiffahrtsaktien begegneten einiger Nach⸗ frage, namentlich Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft und Siemens u. Halske auf das Projekt einer elektriſchen Städte⸗ bahn zwiſchen Köln und Düſſeldorf. Tägliches Geld 2 Proz. Im Verlauf der zweiten Börſenſtunde bröckelten die Kurſe infolge der großen Geſchäftsſtille allgemein ab. Drientbahnen verloren über ½ Proz. Dresdner Bank ſtellten ſich gegen den Anfangs⸗ kurs um 0,65 Proz. niedriger. In dritter Börſenſtunde ge⸗ ſchäftslos und abgeſchwächt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes überwiegend gut gehalten. Der Rückgang des Privatdiskonts hängt mit dem Nichtangebot von Reichsſchatzſcheinen zufammen. An der heutigen Börſe wurden erſtmals notiert: Octavie⸗ Minen- und Eiſenbahngeſellſchaft 179 bez. Geld, 4 Proz Hambur⸗ ger amortiſable Staatsanleihe von 1909 101.90 bez. und Geld, 4. prozentige Hagener Stadtanleihe von 1908 100.75 bez. und G. Eichbaum Mannheim 110 90 110.9 My. Aktien⸗Brauerei 88.— 138.— Parkakt. Zweibrücken 92.— 90.— Weltzz. Sonne, Speyer 76.— 70.— Cementwert Heldelba. 148.— 144 0 Sementfabr. Karlſſab 129.— 128 50 D Badiſche Anilinfabrit 341.— 341.50 do, neue Gh. 7—5 Grieshelm 238.— 232.85 Jarbwerke Höchſt 881.75 381 75 Ver. chem. Fabrit Mh. 280.50 290.— Chem. Werke Albert 402.50 404.50 Lederwerk. St. Ingbert 58— 58.— Spicharz Lederwerke 119 50 119.50 Lubwigsh.Walzmühle 148.50 149— Adlerfahrradw. Kleyer 286. 288 70 Maſchinenfbr. Hilpert 66.— 66.— Maſchinenfb. Babenia 187 50 187.60 ürrkopp 284 284.— Maſchinenf. Gritzner 200.50 200.50 Maſch.⸗Armatf. Klein 116.— 116.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 54.50 54.30 129.— 129.— Berliner Produktenborſe. elegramm.)(Produktenbörſe.) Berlin, 13. Ja nuar.(T Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. Süpd. Drahtind. Pit. 100.— 100.— Schnellpreffenf. Frtth. 190.70 193.— Akkumul⸗Fab. Hagen 196.— 105..Ber. deutſcher Oelfabr. 129.50 129.30 Ace. Böſe, Berlin 64.— 68.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 120.— 120.— Llektr.⸗Geſ. Allgem. 218 00 219.30 Seilinduſtrie Wolff 134.—134.— Süͤdd. Kabelw. Nhm. 108.——'wollſp. Lampertsm. 60.— 60.— gahmeyer 117.50 117.[fKammgarn Kaiſersl. 160.— 159.— Clettr.⸗Geſ. Schuckert 116.90 117.25 Zellſtoffabr. Waldhof 321.75 822.80 Siemens& Halske 19.80 200.50 eele, Bergwerksaktieu. —* Boczumer Bergbau 225.75 224 60 Harpener Bergbau 195.— 186.— Buderus 111.50 110 80 Kallw. Meſterregeln 171.30 171.50 Coneordia Bergb.⸗G.—.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 90.— 87.— eutſch. Luxemburg 186 186 70 Phönſx 177.— 178.40 Friedrichshütte Bergb. 168.— 188 Vr.Königs⸗u. gaurah. 200.— 200,20 Gelſenkirchner 190,20 191.70[Gewerkſch. Roßleben 38350 8350 eh Pfaubbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. AFrk. Hop.⸗Pfdb. 99.70 99 90 4% Prichſpd. unk. 15 100.— 100.— 5 12. W. Pdbl oe 99.70 59 90 455 N* 1 100 50 100.50 4%„„1910 100 20 100.20 3½„ 14 9460 94.60 %/ Pf. Oypß. Pfdb. 2 500 ziſ.„„„ 12 92.25 92.25 315. 0 8¹ dt 310½% Ub. Bod.⸗Fr. 9¹ 90 91.90 K. 1 5 wer 4˙⁰ be.sd.Pldog 99.80 69.3081 een⸗ 5 9 Hyp. 50 xnt. 5 90 30 99 30 p ene 9278 92 78 4%„ Pfdbr..0! 99 4 4% Pe. fdörfB. 93 unt. 10 99.40 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917. 1%„ Pfdbr..08 ſebih-H. B. Pfb. 0 90 80 90 80 „ bne unt. 13 99.70 99.80 4e%„„„ 1907 99.80 98.80 i,„ Pfſpbr..6 4%„„„ 1912 100 10 100 10 80 4 94 92.20 92.20 4%„„ 1917 100 80 100.60 b% Pld. 98006 52.— 92.— f1.„„ berſchieb. 51 90 92.— 40,„ Com.⸗L bl. 1% 55 91.90 92.— v. 0, unl 10 100.70 100.70 51%/ Fh..⸗B. C. O 98.80 03.80 37.„Gom.⸗Obl, 4% N. W..G. B. 10———— v. 87/% 93.— 93.— ſeſ, Nf. B. Pr.⸗Odl.— 800,„ Com.⸗Obl. 1½% 109——— v. 90/06 93.— 98.—%½ Iſal ſtel.g. G. B.—.— 71.20 4% Pr. Pfdb. unt. 09 99.78 99.75 e 4 E96„% 12 99.75 99.75 Nanng, Gerf.⸗HG. ⸗A. 422.— 422.— 4„ 14 69.80 99.80 Fraukfurt a.., 13. Januar. Kreditaktien 198.90, Disconto⸗ Commandi 151.%, Darmfäpter 128.30, Dresdner Bank 148.50, Han⸗ delsgeſellſchaft 169.25, Deutſche Bant 242.0, Staatabahn 145.20, Lombarden 18.40, Bochumer 224.00, Gelfenkirchen 191.50, Laurahütte 200.25,. Ungarn 92 70. Tenbenz! feſt. „ chbörſe. Kreditaktien 198.10, Disconto⸗Tommandit 181.40, Staatsbahn 140.40, Lombarden 18.80, * NN 4 Berlin, 18, Januar.(Schhaßkurſe⸗ Acſe Reichsanl. 102.90 102.90 Ruſſenbank 1232.70 138.20 3580 Reichsanl. 94.90 94.9 Schaaffh. Bankv. 133.50 138.— 4% Reichsauleihe 85.70 85.70 Staatsbahn 145 20 145.— 4% Gonſols 102.90 102.90 Lombarden 18.— 18.20 3 9490 94.)]Baltimore u. Odio 110.— 109.70 80% 5 85 60 85.70 Canada Paeifte 175.50 175.80 4% Bad. v. 1901 101.75 101 80 Packet 112 50 112.20 4%„„ 1908 102.10 102.10 Nordd. Lloyd 91.50 91.— 3%„ conv.—.— 9450 Bochumer 224 40 224.— %%„ 190½7 94.— 94.— Deutſch⸗Zuxembg. 156.— 156.20 386% Bayern 94.10 94.10 Dortmunder 62 30 62 50 526 e% Heſſen—.— 93 80 Gelſenkirchner 191 20 191.10 30% Heſſen 83.30 88 20 arpeuer 195 50 195 80 30% Sachſen 85.75 85.80 Laurahütte 200 25 200 60 1 Japaner 1905 92.60 92 60 Phönix 177 60 178.30 4½% Itꝗtaliener—— 104 60 ſteregeln 172.80 172 50 4% Nuſſ. Anl. 1902 83.40 8825 Ault Elektr.⸗Geſ. 218 20 219— 4% Bagdadbahn 85.— 86.— Anilin Treptow 365.90 368.— Deſter. Kreditaktien 108— 198.10 Brown Voveri 173.— 173.30 erl. Handels⸗Geſ. 168.20 169.10 Chem. Albert 404.70 4035 50 Bank 128.— 128.10 D. Steinzengwerke 214 50 214.— ſch⸗Aſiat. Bant 136.— 154 10 Elberf. Farben 393— 391— Deutſche Bant 243.— 142.40 Celluloſe Koftheim 222.— 226— Dise.ommandit 181.20 181.20 Rüttgerswerlen 158.— 153.— Dresdner Bank 148.60 148.10 Tonwavon Wiesloch 92 50 88.50 Reichsdank 146 20 146.20 Wf. Draht. Langend. 223— 222 20 Mbein. Kreditbant 131.— 181.— Zellſtoff Waldhof 322.50 323— Privatdiskont 2¼&³½ W. Berlin, 13 Januar.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 198 50 197 90 Staatab ahn 145.25 144.— Diskonto Komm. 181.25 181.— Lombarden 18.25 18 10 risettelegtenm bdes Gezeral-Unzeigersg Berlin, 18. Jan.(FJondsbörſe.] Im Anſchluß an die „Kute Haltung der geſtrigen weſtlichen Börſen und des heutigen Wiens blieb die Stimmung feſt. Eine Belebung des Geſchäfts trat aber auf keinem Gebiete hervor. Die Zurückhaltung der kulation wurde wiederum erklärt mit der Rückſicht auf eine ſenva morgen ſtattfindende Londoner Diskonterhöhung, ſowie 123 18 18. Weizen per Mai 211— 209.25 Mais per Maf—— „Juli 212.25211.—„ Juli 143 75 143.75 „Sept. 20350—.——— Roggen per Mati 175.25174—[Rüböl per Jan. 62.80 62 80 „ Juli—.— 174 25„ Mai—.— 57.70 „ Sept.—.— 170.76„Oktbr. 54.80 54.80 Hafer per Mai 168.75 165.25 Spiritus 70er loco—.——.— „ Juli 166.——— Weizenmehl 28.25 28 25 9———.— oggenmehl 22.,60 32,60 Londoner Effettenboͤrſe. London, 13. Januar.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffektenbörſe) 2% Conſols 83% 837/] Moddersfonteln 8 Reichsanleihe 84% 84/Premſer 8% 81½ 4 Argentinier 85½ 852/ Randmines 7 87 Italiener 101½% 101¾ Atchiſon comp. 102— 101— 4 Japaner 84½% 84½]Canadian 180% 180%½ 3 Mexikauer 32ʃ0% 32 74 8. 108½ 108ʃ/ 4 Spanier 95.— 95.Chtkago Milwaukee 151% 151½ Ottomanubank 18½ 18ʃ¼ Denvers com. 89½% 40˙½% Amalgamated 35%8 83/ Erie 31˙5 30¼ Anacondas 10— 10 Grand Trunk III prej. 45¾ 45/ nio Tinto 74— 74˙%„ 5 18% 18¼ Central Mining 12%/% 12¾ Louisville 126— 126.— Chartereb 16% 16¾ Miſſouri Kanſas 44% 44½ Beert 12% 11% Outario 47½% 47½ Southern Paciſie 120/ 120— Union eom. 182% 182½ Steels eom. 58˙/% 53½ Tend.: beh. f 1 2** e Ne örſe vom 13. Jannar.(Offizieller Bericht. An der heutigen Börſe wurden Rheiniſche Ereditbank⸗Aktien zu 181.20 Prozent gehandelt. Rheiniſche Hypolhelenbank⸗Aktien bei 191.10 Progent gefragt. Von Induſtrie⸗Aktien ſtellten ſich: Anilin 341 G. 342 B. und Verein chem. Fabrilen 290 B. Braueret Schwarg⸗Aktien blieben zu 118 Prozent erhältlich. Altien Dauken. Brief ercg 5 Brief 58 Baviſche Bank +182 500 Wormſ. Br. v. Oertge—.— 65. 4 e———.— f. Preßh.u. Sptfabr.—.— 154.— Pfälz. Bank—. 100.50[ Transport Pfälz. Hyo.⸗Bauk—.— 188 50 ft. Ve ee Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 140.— 1839.— B..⸗G Röſch Seetr. 912• Rhein. Kreditbank— 181 20/Piannh. Dampfſchl. 60.——— Rhein. Hyp.⸗Bauk—.— 191.1. Lagerhaus— 85.— Südd. Bank=110 50% rupeona, Nig⸗ und Giſenbahnen. Mitverſ..⸗G. vm. pfülr morzbaßn—.——.— ded Nüce a. Wid..— 670— ar 2 Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ 2. Nordbahn aeen ee aſGel 18 16.80— 20 Heilbr. Straßenbahn—..—.— Bad. Aſſecurranz 18 Chem. eee 8 an e—.— 858 Bad. Anil.⸗u. Sodaſbr. 942.— 341.—Mannh. erung—. 425.— ——Pberch. Derſich.⸗Geſ.—.— 415.— „„ neu. Chem. Fab. Bolpendg.—.— 182 Verein chem. Fabriken 290.—— Verein D. Oelfabriken—.— 129 80 Weſt..⸗W. Stamm Württ. Tranp.⸗Verſ. 550.—. Induſtrie. „G. f. Seilinduſtrie— 134. —.— 171. 5 3˙30 Dingler'ſche Miſchfbr. 119—. eeg 00.30 Cmalllirſbe Kirrweil.———.— Brauereien, aillw. Maikammer—— 90 75 Bad. Braueret 82.—— Eflunger Spinnerei—.— 104.— Benger Aktienbierbr.—— enh. Spinnerei 85.——. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.—FKarlsr. Maſchinenban 191.70 Eichbaum⸗Brauerei 111——— Nähmfbr. Hald u Neun— Elefbr. Rühl, Worms—.—.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 222.— Ganters Br. Freibg. 103.——.—Mannh. Gum. u. Asb.—— 141.— Kleinlein Heidelberg 190.——.— Naſchinenf. Badenta—.— 188.— omb. Meſſerſchmitt 50.——.—Oberry. Elektrizität 22.50— udwigsh. Brauerei—.— 220 f. Nähm u. Fahrradf.——. 129. Mannb. Aktienbr. 133—Portl.⸗Zement Odlbg.—.— 148 25 Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Südd. Draht⸗Induſt.—. 101.— Brauerei Sinner—. 250 Südd. Kabelwerke—.— 118.— Br. Schroͤdl, Heidibg. 191.— „Schwartz, Speyer 115.— „Ritter, Schwes.—.— „S. Weltz, Speyer „. Storch., Spever Br. Werger, Worms — Berein Freib. Ziegelw. 155.—. —„Speyr.—.—J ürzmühle Neuſtadt— —.—Zellſtoffabr. Waldhof—.— 322.— 66.50 Zuckerfbr. Wagbäuſel—.— 133 70 75.—Zuckerraff. Mannß. 75* e Telegraphiſche Handelsberichte. Aprog. Bezirk Ober⸗Elſaß⸗Anteile v. J. 198. B. Straßburg, 13. Jan. Die Banque de Mulhouſe in Colmar hat am 28. Dezember v. J. die 4 000 000 Mark dieſer An⸗ leihe feſt üernommen und für 7. Januar zur Zeichnung aufgelegt. Wie wer hören, waren bereits am 4. Januar die 4 Millionen Mark überzeichnet nud bis zum 7. Januar waren Anmeldungen für über 6 Millionen Mark eingelaufen. Neues vom Dividendenmarkt. Straßburg, 13. Jan. Nach dem Geſchäftsbericht der Straßburger Münſterbräu.⸗G.(vereinigte Hahnenbräu und Getreide: 1909 1908 1907 Weizen. nen145 894 294 786 289 440 Roggen 4820— 7 599 Gerſte(Futter⸗u. Malzg.) 79 500 10 531 24 697 JVVVVVVVVVVVVVVVVV 19374 25 096 Mals„„„„ 16 827 55 547 12 158 Hülſenfrüchte„ 7867 399 995 Mehl 0 0 150 3— EPFVVVVHUEin 1365 1227 Kaffee. 0„„ 7714 9 692 9 502 Petroleum„ 142859 37 851 182 078 4 F U n* 1 13. Januar 1909. Proviſtonsſreil Wir ſi als eetbntentrabenten kane, Aua —— unter Vorbehalt: 00 4 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtabt a. d. G. 112— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen M. 2885— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 255— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 88 50 Vorzugs⸗Aktien 10¹— Benz& Co,, Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim— 11² Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, en— 18 Jfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 70 ft Bürgerbräu, Luvwigshafen— 3¹⁰ Chemiſche len Gern Heubrucß— 86 Dai ler Motoren⸗Geſeillſchaft, Untertürtheim— Fohr Gebe.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 10² ilterfabrik Enzinger, Worms 187 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerel, Mannheim 83 ankenthaler 84 zfr. ſuchs, rik, Heidelberg 55 153 errenmühle vorm. Genz, Heidelbeeg 90 indes Eismaſchinen— Linoleumfabrik, Maximiltangau 8 9⁵ Lotgringer Baugeſellſchaft, Metz 65 Luxſſche Induſtriewerke,.⸗G. Judwigshafen— 1 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& 9 255 erb Geb Neckarſulmer Fahrrad 14⁵ Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. erforderlich die Jedoch erſt Ende September belriedsfähig war g der Bericht iſt lt.„Frkf. Ztg.“ weiter zu erſehen, daßz die Auz⸗ fichten wenig günſtig beurteilt werden und daß der Bierohf 8. Zt. zu wünſchen läßt. Aus dem Reingewinn wird die Vette, lung einer Dividende von 8 Prozent, wie im Vorjahr, au 2 Millionen Grundkapital vorgeſchlagen. Neue Inſolvenz in der Getreidebranche. *Bonn, 18. Jan. Die Getreide⸗ und Futtermittelhanzlug Jerob David iſt lt.„Frkf. Ztg.“ inſolvent und ſtrebt ein Modg, torium an. Zuſammenſchluß der Großblech⸗Walzwerke. Berlin, 13. Jan. Das Schiffsbauſtahlkontor in Diſg dorf will nach dem„Berl. Börſenkur.“ den Verſuch, einen neueg Zuſammenſchluß der Großblech⸗Walzwerke herbeizuführen, aufnehmen. Warenhaus Pfingſt u. Co., Berlin. Berlin, 18. Jan. Im wieder aufgenommenen Konkurg verfahren von Alexander Cohn, Warenhaus Pfingſt u. Co. wird jetzt It.„Irkf. Ztg.“ eine Quote von 9 Prozent ⸗ M. 120 00 in Ausſicht geſtellt. b Türkiſche 400 Fraucs⸗Loſe. *Berlin, 13. Jan. Die nächſte Ziehung der türkiſchen 400 Francsloſe findet It.„Irkf. Zig.“ am 1. Februar 1909 ſtalt. „, ſ. Getreide⸗ und Waareu⸗Vorräthe in Maunheim. Der kreidelagerbeſtand am 1. Januar 1909 auf den Privattranſitlägen in Mannheim betrug, verglichen mit dem Beſtand in den gleichg Monaten der vorausgegangenen zwei Jahre, in Doppelzentner —— * * Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſteedt Nheinau Auene 5 Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim heini— Rheiniſche Metallwarenfabrit, Genußſcheine M. 155 Rhbeiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim 113 Rheinmühle⸗werke, Mannheim Fendel, Mannheim Rombacher Portland⸗Cementwerke Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhelm U 18111118814181181111 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 85 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 118— Aaan Kehensderfeherun ,Geſelſchedd WMeuben ta Lebensverſicherungs⸗Ge 9— ö Waggonfabrik Raſtatt 88 Waldhof, Su 10 mmobiliengeſellſcha— Zuckerfabri Fra enkhal erbGeb! — 8835 Verantwortlich: 1 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: 255 für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt 168⁴ Zwecke auch vorzüglich zum Sticken geeignet, Alleinverkauf bei Martin Deecker, 4 3, 4, vis--vis vom Theater. Telefon 1298. EKigene Reparaturwerkstatt. OlIdisanschmuck bdester Exsatz für ächten Goldschmucke, starke AKar. 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Dr. 35 U..— Me 0 0 3 0 24.— Mark Zuſammen 699.— Mart 85„ von weiteren Gaben iſt ſtets Die Expedition des General-Aufeigers Bad. Neueſte Nachrichten. Wichtig für Amateurphotographen Petein junger Progiſſen Mannheim im Vereiuslokal Zwölf Apoſtel, 2. Stoc, Treitag, 15. Jan 1909, abends 9¼ Uhr Vortrag des Herrn Alfred Scheibe über: General⸗Anzeiger. E TP's Sent in Schl üſſel⸗Tuben iß praktiſch u. ſparſam im B Unſere eleganten Packungen ſind eine Zierde ür den Tiſch. brauch. 82064 — 28 2 korzügfchen Ruhr-, Gas- u. Destillations-Koks blllost 5 Modenne Fansmissiong Wiellen, fingschmierlager, Relbungs- eto. Kupplungen, RNiemen- und Sellscheiben stc. Bebrüder Benckiser, Pforzheim. 75 Ein eleg. Herren⸗Masken⸗ Koſtüm(ſpaniſcher Prinz), zu verkaufen. Offert. unter 1437 an die Expedition d. Bl. 2 Stellen Haden f Vertraueuspoſten. Zum Einholen von Aus⸗ künften und Recherchen wird von erſter Firma ein jutel⸗ ligenter fleißiger Mann ge⸗ ſucht. Kaufmänniſche Kennt⸗ niſſe ſind nicht erforderlich. 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Mit einem herzlichen Waldheil! auf das fernere Wachfen und Ge⸗ deihen des Vereins ſchloß der Vorſitzende die Begrüßung. Zur Verſchömerung des Abends waren das Privat⸗Doppelquartett„Har⸗ monie“, geſangsfrohe und geſangskundige Herren mit vortrefflichem Stimmaterial, das Kammermuſikquartett, beſtehend aus den Herren Rothaar(Violine), Weimann(Flöte), Handrich(Kla⸗ vier) und Körner(Cello), der bekannte Pfälzer Mundartdichter Herr Paul Gelbert aus Kaiſerslautern, gewonnen, der eine ſtattliche Serie eigener Dichtungen in ſehr ſchöner Austrahl zum Vortrag brachte. Alle Darbietungen wurden lebhaft applaudiert. Herr Ludwig Ziehner erzielte mit ſeinen urkomiſchen Couplels einen durchſchlagenden Erfolg. Eine recht gefällige und mit ſtür⸗ miſchem Beifall aufgenommene Nummer bildeten die exakten Keulen⸗Uebungen der Damen⸗Riege des Turn⸗ und Fechtklubs, ge⸗ leitet von Herrn Peter Blattmann. Ebenſo dankbar wurden auch die von Herrn A. Zöwenberg vorgeführten Lichtbilder, borzügliche Aufnahmen aus dem Pfälzerwald, ausgezeichnete Stim⸗ mungs⸗ und Wanderbilder, wozu Herr Ph. Graf einen humor⸗ durchtvehten erläuternden Text ſprach, aufgenommen. Der Deko⸗ rterungsakt, dem eigentlich die Veranſtaltung gart, wurde eingeleitet mit einer Anſprache des Herrn Graß. Er hob als er⸗ freulich hervor, daß diesmal an der Dekorierung 103 Mitglieder, darunter 15 Damen, beteiligt ſind. Im Laufe von 2 Jahren iſt Die Zahl derer, die ſich die Auszeichnung erwarben, um 40 geſtiegen. Er dankte den Dekorierten durch ein lebhaft erwidertes„Friſch auf“ mit dem Wunſche, daß ihr Intereſſe für den Verein das gleiche wie bisher bleiben möge. Es wurden dekoriert zum 6. mal 8, szun 5. mal 9, zum 4. mal 6, zum 3. mal 18, zum 2. mal 24 und zum 1. mal 38 Mitglieder. Den Ehrenwanderſtab erhielten Frl. Emilie Bittermann, ſowie die Herren Georg Appelmann, Aug. Feldmann, Heinrich Frey, Heinrich Häubl, Jakob Hinkelbein, Konrad Crönlein, Heinrich Schlehburg und F Seiler. Seinen würdigen Abſchluß fand der Akt durch den allgemeinen Geſang des„Pfälzer Lieds“. Herr Vorſtand Kedeper machte auf die am nächſten Sonntag beginnenden Wan⸗ derungen des neuen Jahres aufmerkſam mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die Teilnahme wieder eine recht lebhafte wird. * Der Schwimmklub„Poſeidon“ hielt ſeine diesjährige Weih⸗ machtsfeier am 1. Januar in den vollſtändig beſetzten ver⸗ einigten Sälen des Ballhauſes ab. Das Vereinsmitglied K. Feix unterhielt die Anweſenden mit einigen humoriſtiſchen Soloſgenen. Herr Gebhardt erfreute mit einigen Geſangsſoli und der bon den Herren H. Feig, Fries und Haugſtetter gut aufgeführte Schwank„Frau Zwiefelduft will ſich ſcheiden laſſen“, ſowie die Couplets des Herrn Held verſetzten die Feſtteilnehmer in die heiterſte Stimmung. Den Schluß des erſten Teils bildete das von Fräulein Rehmann und Herrn Carl Hirſch wirklich ſchneidig vorgetragene Duett„Die Schneidigſten vom Regiment“. Der aweite Teil des Programms wurde mit dem von den Damen Reh⸗ mann und Schwab und den Herren K. Fein Grun, Hirſch uns. Feix flott aufgefüßrten Luſtſpiel„Reinecke Fuchs“ er⸗ Verkäuferin in dauernde Stellung. Nur erſte Kräfte ausführliche Offerten Nr. 579 bei der Expedition Der vorſtand. Ids. Blattes abgeben.— dpeer nae chri chten. öffnek⸗ Dann gaß die Geſangsriege des hieſigen Turnvereins Zithervortrag mit Violinbegleitung von Willi Krenzero wurde geſucht 3 , 3. Tuüchtiges Zimmermädchen Steſlen suchen I19 5 Tr. f ſch. mbt. 2 L 13.1 Zim. m. P. 3. v. 58⁰ part, gut möbl. Zim. L 2. 5 gegen hohen Lohn geſucht. 588 wollen unter Mädchen tagsüser für Haus⸗ arbeit geſucht. Offerten unter Nr. 596 an die Expedtt. ds. Bl. unt Nr. 583 an die einige prächtig geſungene Chöre zum Beſten. Großen Applaus er⸗ zielte das 12jährige Brüderchen des bekannten hieſigen Humoriſten Hirſch mit ſeinen Couplets. Den Schluß des Programms bildete di“ Verteilung der geſchmackvollen Preiſe an die beim 6. internen Schwimmfeſt des Klubs preisgekrönten Sieger. Hierauf trat der Tanz in ſeine Rechte, welcher die„Poſeidonen“ bis zur frühen Morgenſtunde noch gemütlich beiſammenhielt. Die Klavierbeglei⸗ tung von Frl. Hirſch und Herrn Bungert ſei noch lobend er⸗ wähnt. * Der Taubſtummen⸗Verein Mannheim⸗Ludwigshafen hielt am 2. Weihnachtsfeiertag im oberen Saale der„Stadt Lück“ ſeine. Weihnachtsfeier bei recht zahlreicher Beteiligung badiſcher und pfälziſcher Taubſtummen ab. Der Feier ging eine gemeinſame Andacht im Schurſaal G 4, 17a, die bon Herrn Hauptlehrer R. Mößner aus Karlsruhe gehalten wurde, voraus. Die Beſcherung der Kinder taubſtummer Eltern wurde durch eine Anſprache des genannten Lehrers eingeleitet, der dabei auf die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes Bezug nahm. Durch Erwachſene und Kinder hübſch vorgetragene Weihnachtsgedichte und Lieder verſchönten die Feier. Die Geſchenke für die Kinder teubſtummer Eltern beſtanden aus nützlichen Sachen. Den Gebern wird an dieſer Stelle nochmals gedankt. *Kanvnier⸗Verein Mannheim. Bei der diesjährigen Gene⸗ ralberſammlung wurden folgende Kameraden neu gewählt: Als 1. Vorſitzender J. Kober, als 2. Vorſitzender J. Bürklin, als Kaſſier Hch. Veidt, als Schriftführer Häh. Ziegler, als Beiſitzer Ad. Watzel, C. Hof nannn und Guſt. Riffel. * Der Veteranenverein Mannheim beging am 27. Dezbr. im Saale der„Zentralhalle“ bei vollbeſetztem Hauſe ſeine Weih⸗ nachtsfeier. Am nachmittag wurden die Kinder der Ver⸗ einskameraden reichlich beſcherk. Eingeleitet wurde die Nach⸗ mittagsfeier durch einen ſchwungvollen Prolog, der von Fräulein Martha Schmitt mit großer Brapour vorgetragen wurde. Die Anſprache, die in herzlichen Worten an die Kinder und deren Eltern gerichtet wurde, hatte Herr Kamerad Dippolder, der Regieführer des Feſtes, in liebenswürdiger Weiſe übernommen. Das Weihnachtsmärchen:„Tannenbäumchens Weihnachtsfeſt“ wurde von den Damen: Frau Rothkapp, Frl. M. Schmikt, Bittlingmeier und von Kindern der Vereinskameraden flott geſpielt und erntete wohlverdienten Beifall. Die Abendfeier ge⸗ ſtaltete ſich zu einem glänzenden Familienfeſte. Die Geſangs⸗ abteilung des Militärvereins verſchönte unter Herrn Muſiklehrer Peter Lenz' Leitung den Abend durch vortreffliche Männer⸗ chöre. Der 1. Vorſitzende, Herr Joh. Kapf, wies in zu Herzen gehenden Worten auf die Bedeutung des herrlichen Weihnachts⸗ feſtes hin und endete mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Kaiſer Wilhelm II. Frl. Martha Schmitt brachte einen der Feier entſprechenden Prolog mit großem Geſchick zum Vor⸗ trag. Mit dem Tenorſolo„Haſt Du gebetet, mein Lind“ erfreutz Herr Joſef Horſch die Zuhörer. Zwei Duette:„Abendreigen“ von Schubert und„Heimweh“ von Abt, brachten den Herren Wilhelm Müller und Franz Winkler den wohlverdienten Beifall. Den Glanzpunkt des Abends bildeten zwei Luſtſpiele: „Majors Weihnachtsüberraſchungen“ und„Orde iſt Schnarchen“ oder„Das Liebesmahl“, die von den Damen Frl. M. Schmikt, Herrmann, Wirth, Bittlingmeier, den Herren Streitenberger, Feil, Heckmann, Schöner und Hofmann in glänzender Weiſe zur Darſtellung kamen. Ein 5 Tüchtiger junger Kaufmann ſelb⸗ 0 27 14 1 Trepne boch.A ftändige Arbeitskraft ſucht ſofort od. ſpäter ſeſte Stellung, od. aus⸗ hülfsweiſe. Mäßige Auf R4, zu vermieten. 391 Ein möbl. Zimmer mit 2 Belten mit oder ohne Penſion ſofort zu vermieten. 388 Näheres Spelzenſtr. 14, 4 St. Gewölbter Weinkeller(mit Aufzug) und Bureau per 1. April zu vermieten. Zu er⸗ fragen L 2, 5, parterre oder 1 Treppe. 1 pr. Offert. Expedition vorzüglich zu Gehör gebracht. Ein komiſches Terzett:„Drei flotte Reſerviſten“, vorgetragen von den Herren Küſter, Voigt und Haas erregte allgemeine Heiterkeit. Der anſchließende Ball, zu dem die Kapelle Seezer fleißig aufſpielte, hielt die Erſchienenen noch lange in vergnügteſter Stimmung vereinigt. * Der Badiſche Odenwaldverein Mannheim feierte am Sonn⸗ tag, den 20. v. Mts. ſein diesjähriges Weihnachtsfeſt in den Sälen des Ballhauſes. Nachmittags 2 Uhr fand die Beſcherung der Kinder der Mitglieder ſtatt. Die Kleinen erfreuten ſich an den von mehreren Kindern vorgetragenen Weihnachtsgedichten, ganz beſonders aber an dem von 18 Kindern gegebenen Weihnachtsfeſtſpiel„Johannestag und Weihnachtsabend“(v. L. Reinicke). Nach einer Anſprache des 2. Vorſitzenden, Herrn A. Metzger, an die Kinder, hegäann die übliche Beſcherung. Jedes Kind bekam eine große Düte mit allerlei guten Sachen. Am Abend verſammelten ſich die Mitglieder mit ihren erwachſenen Angehörigen und Freunden in denſelben Sälen. Mit einem von Frl. M. Schmittt ſehr wirkungsvoll vorgetragenen Weihnachtsprolog nahm die Feier ihren Anfang. Es folgten Baritonsſoli von Herrn H. Heller und die Anſprache eines Vorſtandsmitgliedes. Das am Nach⸗ mittage von den Kindern aufgeführte Feſtſpiel kam nochmals zur Aufführung. Das übrige Programm ſetzte ſich aus Vor⸗ trägen von Frl. Emilie Gaß(Klavier), Frl. Joſefine Kapf (Geſang), eines Streichquartetts(Herren Hellbach, Ja⸗ cob3,, Kir ſch und Wichmann), einem Duett(Frl. Roſa Bluſt und Herr Hch. Englert) und Couplets des Herrn J. Mantel zuſammen. Zwei Theaterſtücke:„Verſchollen und wiedergefunden“ und„Majors Weihnachtsüberraſchungen! wurden von den Damen Maria Bluſt, Luiſe Kern, Noſe Eich, Roſo Blu ſt, Maria Schmitt, und den Herren Georg Bruchbacher, Heinrich Englert, Eugen Heller, Adam Vögele, in wirklich flotter Weiſe geſpielt. Die Regie lag in den Händen des Herrn Heinrich Heller. Die Klapier⸗ begleitung führte Herr Valentin Ziegler aus. Alle Mik⸗ wirkenden ernteten rauſchenden Beifaſt. * Geſangverein Flora. Die Weihneichtsfeier, die eun 1. Feiertag im Vereinshauſe(Geſellſchaftshaus Mittelſtraße 41) bei ſehr gutem Beſuche ſtattfand, wurde durch den von der Aktivität vorgetragenen ſtimmungsvollen Chor„Heil ge Nacht“ von Beet⸗ hoven eingeleitet, dem im Laufe des Abends unter Herrn Gel⸗ lerts Leitung noch einige weitere, der Feier angepaßte Lieber folgten. Fräulein Berta Kirchner brachte einen von Mitglied Latin verfaßten Prolog an den Weihnachtsbaum ſchwungvoll zum Vortrag, währenddeſſen die Muſik das ewigſchöne Weihnachtslies „Stille Nacht, heilige Nacht“ intonierte. In bunter Reihenfolge wechſelten hierauf ernſte und heitere Vorträge, Theaterſtücke, Cou⸗ blets, Muſikſtücke. Dazwiſchen ließen ſich auch einige Sreliſten horen ſodaß das reichhaltige Programm erſt gegen Mitternacht zum Aß⸗ ſchluß gelangen konnte. Für deſſen wohlgerungene Durchführung hatten ſich die Damen Anna Hammel, Berta Kirchner, Eliſe Müller und Anna Reimling, ſowie die Herren J. Braun, J. Heinz, K. Ocker, A. Schumacher, K. Schleicher,. Winſler und Frau und J. Wolf beſonders verdient gencacht. Ein gemütliches Tänzchen am nächſten Tag bündete den Abſchluß den diesfährigen Wethnachtsfeier. 8. Seite. Tel 76624 Genueral⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannhelm, 13. Jannar. —— Dankſagung. Das Waiſenhaus der Fami⸗ lie Weſpin⸗Stiftung erhielt aus Aulaß der verfloſſenen folgende Ge⸗ uke: ſche à4. Geld. 1. Vom Vorſtand der Ge⸗ neralfechtſchule Lahr, Ver⸗ band Mannheim 30. 2. Durch Herrn Bürger⸗ meiſter von Hollander: Von den Erben des Herrn G. K. 100, Frau Präſ. K. 5 ¼, von E. v. H. 5., zuſ. 110. 3. Durch Herrn Stadtrat u. Stiftungsratsmitglied Fos⸗ bag: Von Herrn Gebr. R. 3 „ 2, F , gs d N 8 82 * 8 8 5 4, Stabtrat Kchl. 5 /, Bür⸗ germſtr. F. 5, Stadtrat Dſtötr. 5, Stadtrat Bſch. 5 , Stabtrat Göt. 5 ½, Stadt⸗ rat Vgl. 5 4, Stadtrat Löwh. 5, Stadtr. Dr. St. 5 J, Weinh. H. 5, Rechtsanw. Dr. Frk. 5, Stadtr. Dr. A. 5 4, Stabdtr. Whm. 5, Stadtr. Röl. 3 4, Mhr. G. G. u. Asb.⸗Fabr. 30, Jofſ. Kr. 3., Maſch.⸗Fabr. Jof. Bög. 30 ½, Apoth. B. 5, E. Fr. 5„K. K. 5 4, Gebr. R. 5, A. G. Eiſen⸗ und Bronzegießerei vorm. C. Fl. 5, Oberrhein. Metallw. 5, Friedr. Künk 5 ¼, Mhr. Maſch.⸗Fabr. M. u. F. 5 ½, E. W. B. 1, Dörfl. Achf.⸗ u. Federnfabr..⸗G. 5 4, Fabrikant F. H. E..J, zu⸗ ſammen 268. derrn 2 M. B. 5 4, , J. Sch. 5, 6. Durch Herrn A. Ludwig, Stiftungsratsmitglied: Von G. H. 20, H. S. 10, S. 8. W. 10 4, A. F. 10, M. , 3 4, C.., 2 4, zuſam. 55. ., Durch Herru Bankdirekt. Deſcher, Stiftungsratsmitgl.: zuf. 183&. 8. Durch Herrn Hausvater Sckert: Von Herrn Altſtadtr. Khm. 5, Maggigeſ. Berlin 20, F. Bl. 10, Ungen. 2, Vaſchanſtalt Parkhotel S. u. B. 20, Baumſtr. Klr. 5, Med.⸗R. Dr. K. 3 4, Zimmergeſch. Fſb. 5, J. S. 250, Ungenaunt 5 4, Mo. 10, Zuf. 87,50. P. Naturalien: Von F. Sch. 2 Paar Socken u. 1 Unterjacke, Fr. R. Spiel⸗ waren, Fa. Wechhm. 12 Paar Hoſenträger, Fa. J. Dt. 6 Paar Unterhoſen, Ungenannt ſub. J. H. E. 3 Paar gefütt. Dederhandſchuhe, Bäckermſtr. Brd. Weihnachtsgebäck, Fa. Greul.& Co. Kolonialw. u. 5 Fl. Wein, Konſ Bk., Spiel⸗ jachen, Fa. H.& M. 1 Fuß⸗ Ball, Ad. Aepfel u. Nüſſe, Bckmſtr. Bö. Weihnachtsgeb., Heller& H. 3 Dtzd. Ta⸗ mttich. u. Lebk., Schreibwh. Katzem. Bilderbüch..Mund⸗ Harmonikas, Obergärtner Kl. Bilderbücher, rau Karl roß 60 St. Cervelat, Unbek. ſtſtollen u. 1 Pak. Weih⸗ tsgebäck, Bäckermſtr. Ga. 4 Bretzeln, Hoffriſeur A. B. in Kuecht Rupprecht⸗Bart, Pandramageſ.(Mart. Mayer freter Beſuch d. Panoramas durch die Zöglinge. 32¹2² Für dieſe reichen Gaben u wir den edlen Spen⸗ dern Dank in un⸗ und dem Namen der Beſchenkten aus. Mannheim, 6. Jannar 1909. Der Stiftungsrat. — v. Hollander. Holz⸗Berſteigernng. Stadtgemeinde Mann⸗ m verſteigert aus dem ſertalerwald Abt.—8, „ 17—19 u. 28 am ntag, den 18. Jaunar, vormittags 9 Uhr im athaus in Käfertal fol⸗ gende forlene Durchforſtungs⸗ And Dürrhölzer: 758 Ster Scheiter u. Prügel und 14 400 Wellen. 32127 ere Auskuuft erteilen d anhnte Bens— in Käſertal, [buchs in der Gemarkung Mannheim(I. „iſt Tagfahrt 1909 für III Berlin veranſtaltet, nachdem in Verbindung mit dem Ita⸗ 81 J. alt, kathol., aus beſter her die Auflage Krankenbetten nach Neapel tungs⸗ und Hilfsdienſt beſtünde entnommen. ungeheure Unglück Sammlungen Italien, uns zur Uebermittelung zu überweiſen. ſenden, empftehlt ſich im Intere wendung nicht. rücktreten, Bad. Laudesvereins vom Bekanntmachung. Zur Fortführung des Vermeſſungswerks und Lager⸗ Neckarvorſtadt mit Käfertal und Waldhof),(II. Innere Stadt)(III. Neckarau! auf Donnerstag, den 14. Januar 1909 für l, 15. Januar 1909 für II, Samstag, den 16. Jan. in den Räumen des Grundbuchamts zu Mann⸗ heim, N 6, 5/6 beſtimmt. Die Grundeigentümer werden hievon in Keuntnis geſetzt Das Verzeichnis der ſeit der letzten Fortführungstagfahrt, alſo ſeit dem 1. Januar 1908 eingetretenen, dem Grundbuchamte bekannt gewordenen Veränderungen im Grundeigentum liegt während 1 Woche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räu⸗ men des Grundbuchamts auf; etwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Vermeſſungswerk und Lagerbuch ſind in der Tagfahrt vorzutragen. Die Grundeigentümer werden hiermit aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigentum, insbeſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzu⸗ melden und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkunden) über in der Form der Grundſtücke vor der Tagfahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fortführungsbeamten vorzulegen, widrigenfalls die Fort⸗ führungsunterlagen auf Koſten der Beteiligten von Amts⸗ wegen beſchafft werden. Anträge der Grundeigentümer auf Anfertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſtſtel⸗ lungen und Wiederholung ſchadhafter oder abhanden ge⸗ kommener Greuzmarkeu werden in der Tagfahrt entgegen⸗ geuommen. 92077 Maunheim, den 14. Dezember 1908. Der Großh. Bezirksgeometer: gez. Ziegler.. Nr. 518561. Vorſtehendes briungen wir hiermit zur öffentlichen Keuntuls. Mannheim, den 18. Dezember 1908. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Freitag, den Steib. Bekanntmachung. Auf dem Submiſſionswege vergeben wird die Ueber⸗ führung von 600 Ster Scheit⸗ Stadtwald Käfertal nach dem Holzlagerplatz Käfertal, ſowie das Aufreißen und Aufſetzen daſelbſt. 32¹19 Offerten ſind längſtens bis Freitag, den 15. Jauuar 1908, vormittags 11 Uhr bei der unterzeichneten Stelle einzureichen. Die Bedingungen etce. können auf unſerem Bureau Luiſenring 49 vormittags von 11—12 Uhr und nachmittags von 5 bis 6 Uhr inzwiſchen eingeſehen werden. Mannheim, den 11. Jauuar 1909. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Nergebung von Porilandzement. Nr. 170 J. Die Lieferung von ca. 140 000 leg Portland⸗ zement für Sielbauten ſoll öffentlich vergeben werden. Die Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Litra J. 2, 9 zur Einſicht auf und können Angebotsformulare und Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungs⸗ koſten von dort bezogen werden. Augebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, den 25. Januar 1909, vormittags 11 Uuhr einzuliefern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtatt⸗ finden wird. Nach Eröffnung der Verdingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, den 5. Januar 1909. Städt. Tiefbauamt: Eiſenulohr. Deutſche Hilfstätigkeit für Süd⸗Itall'en. Bericht des Badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz: Das Deutſche Zeutralkomitee vom Roten Kreuz in 9211 lieuiſchen Roten Kreuz der etwaige Bedarf ſeſtgeſtellt, um⸗ — Sendungen von Krankenpflegematerial nach alien. Der Badiſche Landesverein vom Roten Kreuz hat da⸗ erhalten, 100 vollſtändig aufgerichtete an den Deutſchen General⸗ konſul daſelbſt abzuliefern. Der Landesverein hat dieſe Sendung ſeinem dem Ret⸗ jederzeit offenen Depot der Kriegs⸗ Das Deutſche Rote Kreuz erſucht alle Kreiſe, die das 8 Hilfe augeregt, die Ergebniſſe ihrer em utſchen Zeutralhilfskomitee für Süd⸗ exlin N. W. 40, Alſenſtr. 10, zuzuführen oder elbſtändig nach Italien zu e zweckentſprechender Ver⸗ Geld⸗ oder Materialſpenden Jemehr etwaige Sonderwüunſche auf Einzelwirken zu⸗ umſo einheitlicher, eindrucks⸗ und leiſtungs⸗ voller wird die Hilfe Deutſchlands ſich geſtalten. Karlsruhe(Baden! Gartenbr. 40, den 8. Januat 1808. Der Geſamtvorſtand: Der Gencralſektetär des Badiſchen Frauenvereins: Geheimrat E. Müller. Zu jeder weiteren Auskunft iſt die Geſchäftsſtelle des Roten Kreuz, Karlsruhe[Baden), Gartenſtr. 49, Feruſprecher 2225, bereit. 5¹5⁵¹ Der zweite Vorſitzende: Der Borſitzende: Karl Reiß, Mannheim, ** Generalkonſul, Geh. Kommerzienrat. und Prügelholz von dem 8 4 Hohhverſteigerung. Aus den Abteilungen., —9 u. 13—17 der kirchen⸗ ärariſchen Waldungen, Ge⸗ markung Sandhofen werden Dienstag, den 19. ds Mts., vormittags ½10 Uhr im Rathauſe in Saudhofen gegen Barzahlung vor der Abfuhr verſteigert: 4966 358 Ster forl. Prügelholz, 9338 Stück forl. Wellen. Auskunft erteilt Wald⸗ hüter Herbel in Sandhofen. Maunheim, 12. Jan. 1909. Evangeliſche Kollektur. Cbang. Digkoniſſen⸗Verein Mannheim. Am Montag, den 1. Febr. 1909, nachm. 5 Uhr findet in der Diakoniſſenanſtalt F 7, 27—29 eine außerordeutliche Generalverſammlung ſtatt, zu der wir unſere verehr⸗ lichen Mitglieder ergebenſt einladen. Tagesordnung: 1. Aufnahme einer Hypo⸗ theke auf das Gruubſtück F 7, 19. 2. Löſchung eines auf vbig. Grundſtück ruhenden——— nungsrechts. 29 Der Vorſtand. Vrein für Kinerpfege⸗ Nachträglich kamen uns durch Herrn Jul. Darmſtagedter noch zu: Frau M. K. 5 u. 24 kleine Zuckerhüte für den Weihnachtsbaum, Hr. Stdtr. F. 8. 52²⁸ deckung eines 37,5 m Station Weiſenbach nötigen Aßeiſen. gebote erfolgt. Zuſchlagsfriſt: 3 Wochen. VvVergebung von Eiſenwerk. Die Lieferung und fertige Aufſtellung des zur Ab⸗ langen Werkkanales oberhalb der Greyträgern von 9,05, 8,35 und 7,35 m Stützweite mit den erforderlichen Querverbindungen und dem Buckelplatten⸗ belag ſoll im Wege der öffentlichen Verdingung nach Maß⸗ abe der Verordnung des Gr Finauzminiſteriums vom ge 1907 vergeben werden. 5 Das Gewicht der Eiſenkonſtruktion beläuft ſich auf un⸗ use 56 200 Kg, nämlich 52 900 kg Flußeiſen und 38800 Kkg Bedingnisheft und Zeichnungen liegen auf unſerem Geſchäftszimmer Bahnhofſtraße Nr. 107 zu den üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden zur Anſicht auf; die Gewichtsberechnung kann, ſo lange der Vorrat reicht, gegen vorherige Einſendung des Portos unentgeltlich abgegeben werden. Angebote auf die 100 kg fertige Eiſenkonſtruktion ſind verſchloſſen, poſtfrei und mit der Aufſchrift„Vergebung von Eiſenwerk“ verſehen, ſpäteſtens bis Mittwoch, den 20. Januar, vormittags 10 Uhr einzureichen, an welchem Termine die Oeffnung der An⸗ Gernsbach, den 6. Januar 1909. Sreßh. 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