Abonnement: 90 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poß bez inel. Poſts anſſchlag M. 3. pro Quartal. Emzel⸗Rummet 8 Pfg, In ſera te: Die Colonel ⸗geile. 25 Pfg Auzwöruge Inſetats 0 Die Reklame⸗Zeile„1 Mart cBadiſche Boltszeitung) Badi Geleſenſte und verbreltetſte Zeitunz in Maunheim und Umgebung. Schluß des Inſeraten⸗Annahme ſin das Mitta 2 9 der Stadt Mannheim und UAmgebung. Anabhängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. gsblatt Morgens e 9 Uhr, für das Adendblatt Nachmtttags 3 Uhr. ——— Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeigez Mauntzeim“, Telefon⸗Nummern: Direktlon u. Buchbaltung 1449 VDruckerei⸗Burean(An⸗ nahmen. Pruckarbeiten 841 Nedaktiunn 77 Expedttton und Verlags⸗ buchhandlung 18 Nr. 27. Montag, 18. Januar 1909. eumeee, (Mittagblatt.) Die hentige Mittagzausgabe umfaßt 12 Ssiten. ..0f000f0fſ Telegramme. Trauerfeier für Eruſt von Wildenbruch. * Berlin, 17. Jan. Heute nachmittag fand im Hauſe bon Ernſt von Wildenbruch eine Trauerfeier für den Verſtor⸗ benen ſtatt. Der braune Eichenſarg, in dem der Entſchlafene rußte, war im Erkerzimmer der Wohnung aufgeſtellt. Eine kleine Trauergemeinde hatte ſich eingefunden, unter welcher Ge⸗ heimrat Lehmann vom Auswärtigen Amt, Paul Lindau der namens der Generalintendantur einen Kranz niederlegte, beſonders zchu bemerken waren. Zu Anfang der Feier nahm der Konſiſtorialrat Spinner aus Weimar, ein Freund der Familie, das Wort zu einer Gedächtnisrede. Nach ihm kenn⸗ zeichnete Geheimrat Dilthey Wildenbruchs dichteriſches Schaffen. Zum Schluß ſprach Profeſſor Brandel namens der Deutſchen Shakeſpeare⸗Geſellſchaft und namens des Vereins zur Erhaltung des Deutſchtums im Auslande. Die Feier ſchloß mit dem Vortrage des Liedes:„Willſt du nun ruhen, willſt du nun raſten“ aus Wildenbruchs„Willehalm“, das von Sigrid Hummel, der Tochter des Komponiſten geſungen und vom Komopniſten ſelbſt begleitet wurde. Der Fall Dahſel. * Berlin, 17. Jon. Der Redakteur des Wochenblattes „Die Wahrheit“, Daßhſel, der unter dem Verdachte der Mit⸗ ſchuld an dem von der Gattin des Xylographen, Schuwardt, in Berlin wohnenden Konrad Frankenberg verübten Erpreſſungs⸗ berſuch verhaftet worden war und von dem Unterſuchungsrichter wieder auf freien Fuß geſetzt worden war, wurde auf die Be⸗ ſchwerde des Stagtsanwalts wieder verhaftet. Dernburg in Dresden. *Dresden, 17. Jan. Staatsſekretär Dernburg wurde heute vormittag von dem König Friedrich Auguſt in Audienz empfangen. Dresden, 17. Jan. Dem Vortrage des Staats⸗ ſekretärs Dernburg über die induſtriellen Fort⸗ ſchritte in den Kolonien wohnten bei: Der König, Prinz und Prinzeſſin Johann Georg, Prinzeſſin Mathilde und die beiden älteſten Söhne des Königs, ferner die Miniſter v. Otto und Beck, Freiherr Hauſen und v. Metzſch, der bayeriſche Ge⸗ ſandte Graf Montgelas, der öſterreichiſch⸗ungariſche Geſandte Freiherr v. Braun, und viele andere hohe Beamte und Offi⸗ ziere, die Vertreter der ſtädtiſchen Behörden, des Handels und der Induſtrie und die Mitglieder des Landtages. Nachdem Ober⸗ bürgermeiſter Beutler die Erſchienenen begrüßt hatte, begann Staatsſekretär Dernburg ſeinen Vortrag, der mit großem Beifall aufgenommen wurde. In ſeiner Schlußanſprache betonte Ober⸗ bürgermeiſter Beutler dann, daß der Vortrag die Ueberzeugung verſtärkt habe, daß die Leitung des Reichskolonialamts ſich in den beſten Händen befinde. Seine Anſprache ſchloß mit einem Hoch auf den Kaiſer und König Friedrich Auguſt.— Staats⸗ ſekretär Dernburg iſt heute nachmittag nach Berlin zurück⸗ gereiſt. Das Erdbeben in Süditalien. Berlin, 16. Jan. Das deutſche Hilfskomitee für die in Süditalien durch Erdbeben Geſchädigten macht bekannt: Geſtern traf aus Neapel folgendes Telegramm ein:„Heißen Dank für ſoeben ausgepackte Liebesgaben. Internationales Hilfskomitee.“ — Die Sendungen nach Italien nehmen ihren Fortgang. 17 Zelt⸗ baracken für 500 Obdachloſe ſind mit zwei Monteuren unterwegs. Das rheiniſche Hilfskomitee ſendet 10 Holzbaracken, die für dauernde Wohngelegenheiten geeignet ſind und deren jede etwa 20 Perſonen aufnehmen kann. Das Hamburger Hilfskomitee hat Genug weiterhin mit bedeutenden Geldſummen unterſtützt. Das Bremer Komitee hat dem Komitee 40 000., die Stadt Mannheim ebenfalls 40000 M. überwieſen. Weitere Zu⸗ wendungen ſind dringend erforderlich. Das Bureau befindet ſich Alſenſtraße 10. *Meſſina, 17. Jan. In der vergangenen Nacht ſind wieder mehrere Erdſtöße wahrgenommen worden, darunter ein heftiger um 12 Uhr 45 Min,, die verſchiedene Mauern zum Einſturz gebracht haben. Das Wetter iſt regneriſch. Meſfina, 17. Jan. General Mazza hat an den Miniſterpräſidenten Giolitti folgendes Telegramm gerichtet: Die Kommiſſion des Miniſteriums der öffentlichen Arbeiten, die die Maßregeln zur Wiederinbetriebnahme des Hafens ſtudieren ſoll, iſt hier angekommen. Der Bau von Baracken ſchreitet fort und wird nach Ankunft von 200 Militärzimmerleuten ſchnelle! feleiſtung hier eingetroffen. eeererrreeeeeeee Sven Hedins Heimkehr. Stockholm, 17. Jan. Spen Hedin iſt heute vom König in Audienz empfangen worden. Bei ſeiner Landung wurde Spen Hedin von mehreren Miniſtern, den hier anweſenden Mätglie⸗ dern des Reichstages, der Geographiſchen Geſellſchaft, der Stadt⸗ verordnetenverſammlung uſw. empfangen und von einer zahl⸗ reichen Menge begeiſtert begrüßt.— Der König verlieh Spen Hedin das Großkreuz des Nordſtern⸗Ordens. Bulgarien und die Türkei. OLondon, 18. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau). Der Korreſpondent der„Dailg Mail“ in Sofia erfährt aus zu⸗ verläſſiger Quelle, daß gegenwärtig den Großmächten ein Meinungsaustauſch über die Frage ſtattfindet, wie der Ab⸗ ſchluß eines bulgariſch⸗kürkiſchen Einvernehmens beſchleunigt werden könne. Es heißt, daß die türkiſche Regierung nur auf den Rat gewiſſer Mächte warte, um an Bulgarien die Auf⸗ forderung zu richten, neue Delegierte nach Konſtantinopel zu ſchicken. Frankreichs und Rußlands Eroberungspolitik. OLondon, 18. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau). In einem Leitartikel über die Rede des franzöſiſchen Sozialiſten⸗ führers Jaures ſagt die„Daily News“ folgendes: Die fran⸗ zöſiſche Politik in Marokko iſt nichts anderes als eine Er⸗ oberungspolitik, die unter dem Vorwande, die Grenzen von Algier beſchützen zu müſſen, betrieben wird. Man rede: immer von der Angriffspolitik Deutſchlands, in Wahrheit ſind die beiden einzigen Großmächte, die eine Er⸗ oberungspolitſk treiben, Frankreich und Rußland alſo die Freunde Englands, und zwar Frankreich in Marokko, und Rußland in Perſien. Dieſe Politik ſei es auch, die das euro⸗ päiſche Gleichgewicht ſtört. Auch die„Morning Poſt“ wendet ſich heute mit Entſchiedenheit gegen die ruſſiſchen Reformvor⸗ ſchläge in Perſien und meint, daß dieſe nur den despotiſchen Gelüſten des Schahs nützen würden, worüber man ſich allerdings in gewiſſen Petersburger Kreiſen freuen würde, aber England habe keinen Nutzen davon. Die Angſt der Dänen.— OLondon, 18. Jan.[(Von unſerem Londoner Bureau). Trotz der im Laufe der vergangenen Woche im däniſchen Par⸗ lament abgegebenen Erklärung über die deutſchen Seemanöver in den däniſchen Gewäſſern, weiß der Kopenhagener Korreſpon⸗ dent des„Morning Leader“ ſeinem Blatte zu telegraphieren, daß in der däniſchen Hauptſtadt eine große Aufregung herrſcht, weil deutſche Kriegsſchifſfe wiederum Manöver in däniſchen Ge⸗ wäſſern, beſonders im kleinen Belt, unternehmen. Dort wimmele es von deutſchen Torpedobooten und die deutſchen Kreuzer führ⸗ ten Nacht⸗Manöver aus, ſodaß die Kommandanten der Fähren erklärten, daß die Uebungen der deutſchen Kriegsſchiffe geradezu eine Gefahr für die dortige Schiffahrt bedeuken. Die Leucht⸗ türme und Häfen würden von Motorbyoten der deutſchen Marine gründlichſt unterſucht. Der Reichsminiſter für Sozialpolitik. [Von unſerem Berliner Bureau.) ̃ Berlin, 15. Jan. Es iſt bedauerlich, aber es iſt ſo: Graf Poſadowsky be⸗ ginnt in Vergeſſenheit zu geraten. Als er vor nunmehr andert⸗ halb Jahren die Gartenwohnung in der Wilheimsſtraße 76 verließ, in der er unermüdlich lernend und beiſpielgebend über ein Dezenium gewirkt, fürchteten die ſozialpolitiſch Intereſſierten— und ihrer iſt trotz allem⸗in deutichen Landen noch eine anſehnliche Zahl— er würde überhaupt nicht erſetzt werden können. Vielleicht hat Graf Poſadowsky das ſelbſt geglaubt; faſt möchten wir annehmen, als ob ihm dieſer Ge⸗ danken das Scheiden, das ihm ſchwer wurde, ſchmerzlich ver⸗ ſüßt hätte. Indes hat bekanntlich auf dieſer Tränenwelt nur der Lebende Recht. Graf Poſadowsky ging auf Reiſen. Er war zunächſt in Tirol, dann in England. Schließlich ſiedelte er nach Südfrankreich über, wo er in Grenoble, deſſen Juriſten⸗ fakultät ſich rühmlichen Anſehens erfreut Stastsrecht und auf fleißigen Touren in der Umgebung Land und Leute ſtudierte. Derweil tat ſein Nachfolger die erſten Schritte in der Praxis des Reichsamts des Innern und weſſen Freund und Feind ſich gar nicht verſehen hatten, das geſchah: in der Hauptſache marſchierte Herr von Bethmann⸗Hollweg auf der nämlichen Heerſtraße wie ſein Vorgänger; nur das er rüſtiger ausſchritt und deshalb auch weiter kam. Als die Seſſion zu Ende war, gabs im Reichstage— zumal auch auf der Linken — nur eine Stimme: einen ſo aufgeklärten liberalen Staats⸗ mann wie den Herrn von Bethmann⸗Hollweg hätte die Reichs⸗ verwaltung noch nie geſehen. Der dies ſchreikt. hat dem Grafen Poſadowsky in den letzten Jahren ſeiner Amtsführung nahe ſtehen dürfen und er weiß daß— trotz allen Gehäſſig⸗ keiten, die man über den Entlaſſenen ausſchüttete— kein Staatsmann aufgeklärter, im beſten Sinne liberaler denken konnte als der Graf im Barte. Dennoch war die Beliebtheit eren Erben nicht unverdient und die ihn prieſen, eeeeeee freudig umjubelte und den anderen, dem Fleiß, Tüchtigkeit und idealiſtiſchen Schwung doch auch der grimmigſte Neider nicht abſprechen konnte, froſtig von hinnen ziehen ließs Woran? Vielleicht an der allgemeinen Signatur der Zeit; vielleicht an den Charakteren und Temperamenten. Wahr⸗ ſcheinlich, möchten wir vermeinen, an beiden Wir leben nun einmal, was die Luſt an ſozialer Reformarbeit angeht, mit dem ſeligen Wilhelm Roſcher zu ſprechen, in ſinkenden Zeiten. Wir reden ungeheuer viel von Sozialpolitik und kein Menſch und keine Partei, die auf Wahlgeſchäfte Wert legen, werden 5 rund und nett zu bekennen wagen: Sozialpolitik iſt Unſinn und Quackfalberei. Wir wollen nichts von ihr wiſſen. Der⸗ lei proklamiert höchſtens im fröhlichen Saarabien der noch fröhlichere Alexander Tille und hier und da die eine od andere Zeitung, die verſtändige Leute längſt nur noch als Cabareterſcheinungen im deutſchen Blätterwald äſtimieren. Aber insgeheim webt eine tiefe Abſpannung und Apathie. Der freudige Glaube, die rechte Luſt ſind auch den Beſten ab⸗ handen gekommen. Die Kriſenſtimmung tut das übrige. Die Großinduſtrie hat immer ſchon in der(nebenbei bemerkt: lächerlichen) Angſt gelebt, daß unſer bißchen Sozialreform ſie depoſſedieren und ihre Organiſation ſtören müſſe und im Mittelſtand, in den Schichten des Kleingewerbes und der Beamten iſt eine leidenſchaftliche Sorge um die eigene Exiſtenz aufgekommen, die gar nicht ſelten in den nämlichen Formen ſich äußert wie die Agitation der Handarbeiterſchaft. Für ſolche Zeitläufe iſt Graf Poſadowsky nicht mehr der rechte Mann. Dazu hatte er zu biel vom Bußprediger in ſich; vom leidenſchaftlichen Bekenner, der in ſchweren inneren Kämp Er ſieht ſie von oben; ſieht hüben und drüben unendliche Torheiten und allzu Menſchliches. Aber er erhitzt ſich darüber nicht;'höchſte lächelt er und redet lächelnd den einen wie den anderen um des lieben Friedens willen ſich zu verſtändigen. E präſentiert keine ideale Forderung, weil er vermutlich wie alles andere ſie für eitel hält. Aber ſein ein wenig ironiſch gefärbter Wirklichkeitsſinn ſagt ihm: hier ſind wir nun ein⸗ mal, eingekeilt zwiſchen Raum und Zeit, und müſſen zuſehen, wie wir mit einander auskommen und eine Wegeſtrecke ge⸗ meinſam weiter ziehen. So kommt er, wenn auch auf anderen Straßen, zu den nämlichen Zielen wie ſein Vorgänger, ſo das Wort des Grafen Poſadowsky beſtätigend: wer immer ſein Nochfolger würde, müßte dieſelbe Politik machen wie er. Den hätte man geſteinigt; dieſen preiſt man in hellen Tönen und ebnet ihm, wie auch jetzt wieder beim Arbeits⸗ kammergeſetz, die Wege zum Erfolge. Er iſt, wie er iſt, der Mann der Epoche. 85 Graf Poſadowsky beginnt in Vergeſſenheit zu geraten und der Amtierende behält Recht: Das iſt melancholiſch, ohn Frage. Und doch iſt auch etwas Tröſtliches darin. D Hauptſache bleibt ſchließlich, daß geſchieht, was wir für Recht halten. Der Einzelne— auch der ſtärkſte und Beſte nur eine Zufallserſcheinung. politsehe Uebersieht. Maunheim, 18. Januar 1909. Zum Streik im Strebelwerk ſchreiben die„Mitteilungen der Hauptſtelle deutſcher Arbeit geberverbände“(No.): 7 5 Obwohl die Vertreter des Metallarbeiterverbandes und di der Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkſchaft eindringlich zum Nachgeben rieten, ließen die Arbeiter des Strebelwerkes, die nunmehr fa 10 Wochen ſtreikten, die Mahnungen und Warnungen ihrer Führer unbeachtet und überhäuften dieſe mit Vorwürfen. die Arbeiter des Strebelwerkes blieb ſelbſt die Kündigung übrigen Arbeiterſchaft wirkungslos. Auch die erneuten Vorſ lungen des Herrn Oberbürgermeiſters Martin, der in einer B ſprechung mit 125 Vertretern der Arbeiterſchaft der Metallinduſtrie nochmals zum Frieden riet, verhallten bei ihnen ungehört. Jetzt trat ein neues Moment ein. Der Metallarbeiterverband berief die ſtreikenden Arbeiter nochmals zu einer Abſtimmung und al auch dieſe ergebnislos verlief, erklärten der Vorſtand des Me tallarbeiterverbandes und die Führer der anderen beteiligten G werkſchaften den Streik für beendet und teilten dieſes dem Me tallinduſtriellenverbande offiziell mit. Dieſer hat darauf nicht ge zögert, den Ausſperrungsbeſchluß noch am Weihnachtsabend auf zuheben, nicht zuletzt mit Rückſicht auf die Geſchäftswelt, welch natürlich von der drohenden Ausſperrung nicht unberührt ge⸗ blieben war. Die Firma hat, wie in den Einigungsbedingunge vorgeſehen, die Arbeiter zur Wiederaufnahme der Arbeit na⸗ und nach einberufen. Die Einberufenen haben ſich bis j Arbeit eingefunden. Es bleibt abzuwarten, ob die Strebelwerks, die ſich in einer i 2. Seiie. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 18. Januar. noch beſonders verbittert wurden, allmählich zur Vernunft zurück⸗ kehren und zu geordneter Arbeit zu bringen ſein und bei ihr verbleiben werden. Die Denkſchrift über Samoa „im Reichstage am Samstag ausgegeben worden. Wir geben aus ihr einige Hauptpunkte wieder. Das Gouverne⸗ ment war beſtrebt, die ſamoaniſche Selbſtverwaltung weiter zu entwickeln und zu einem Werkzeug für die Erziehung der Eingeborenen auszugeſtalten. Zwei Aufgaben traten dieſes⸗ mal in ben Vordergrund: die Landfrage und die Kredit⸗ frage. Eine eingehende Unterſuchung der Grund⸗ und Boden⸗ verhältniſſe ergab, daß das noch im Eigentum der Samoaner verbliebene kulturfähige Land für ſie gerade ausreicht und beshalb die Abgabe von Grund und Boden an Europäer ſortan nicht mehr geſtattet werden ſoll. Nachdem den Samoanern der ungeſtörte Fortbeſitz ihres Grund und Bodens geſichert iſt, entſteht für die Regierung die weitere Sorge, die ſamoaniſchen Beſitztitel feſtzuſtellen, damit dem Ein⸗ geborenen der Ertrag des Grundſtückes, das er bearbeitet, geſichert iſt. 5 Schuldenmachen der Eingeborenen machte das Verbot des Kreditweſens notwendig. Ueber die Arbeiter⸗ frage ſagt die Denkſchrift: Die chineſiſche Regierung hat letzthin einen gewiſſen Widerſtand gegen die Anwerbung von Kulis geboten und hatte ſogar einen Kommiſſar nach Samoa entſandt, der Unterſuchungen über Beſchwerden chineſiſcher Kulis anſtellen ſollte. In China macht ſich eine gewiſſe Ab⸗ neigung gegen die Arbeiterausfuhr geltend. Die Zahl der Weißen hat ſich im Berichtsjahr um 19 vermindert, die Miſchlingsbevölkerung vermehrte ſich um 53 Köpfe. Chineſen waren 1050 anweſend, die ſamoaniſche Bevölkerung belief ſich auf 33 475 Köpfe. Der Geſundheitszuſtand der Geſamt⸗ beyölkerung war kein guter. Grippe und Keuchhuſten traten bei den Eingeborenen ſehr häufig auf. Schule und Miſſion gediehen in den alten Grenzen. Der Bergbau wurde nach den Plänen des Gouvernements gefördert. Obſchon das Jahr 1907 regenreicher war, als das Vorjahr, konnte es infolge der ungünſtigen Verteilung der Regenmengen für die Land⸗ wirtſchaft als kein günſtiges angeſehen werden. Den Anbau der Kokospalme und der billigen Aubeutung ihrer Produkte, der Kopra, wurde ſeitens der Verwaltung die größte Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt. Die Kakaokultur erfuhr von den weißen Anſiedlern eine weitere Ausdehnung, auch Kautſchuk wurde mehr gebaut, doch ging der Kaffeebau zurück. Klatſch. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibk: Die mehrfach von uns behandelte Kampagne, die in einem Teil der Zentrumspreſſe in den letzten Wochen gegen den Reichs⸗ zanzler geführt worden iſt, hat ein ausländiſches Blatt zu einer Umfrage bei deutſchen Parlamentariern veranlaßt. Unter den mit⸗ geteilten Aeußerungen findet ſich auch eine Bemerkung, der zufolge ſich einige hohe Militärs daran beteiligt hätten, dem Kaiſer An⸗ erbietungen wegen eines Kanzlerwechſels zu machen. Dieſe hohen Militärs, ſo wird weiter geſagt, könnten es dem Fürſten Bülow nicht verzeihen, daß ex nicht zu Beginn Marokko⸗Affäre Ab⸗ rechnung mit Frankreich gehalten habe. Zur Begründung dieſer Angaben wird jedoch nicht das mindeſte heigebracht, offenbar weil ſie katfächlich unbegründet und beweislos ſind. Wir können deshalb die erwähnten Aeußerungen als einen haltloſen Verſuch, Mitglieder der Armee der Teilnahme an einer politiſchen Intrigue a0 be⸗ ſchuldigen, nur lebhaft bedauern. Die„Köln. Volksztg.“ verſieht dieſe Auslaſſung mit ſolgender Randbemerkung: In dieſer offiziöſen Auslaſſung iſt inſofern ein Fortſchritt feſt⸗ zuſtellen, als die„Nordd. Allg. Zig.“ die wahrheitswidrige Ver⸗ allgemeinerung aufgegeben hat und nur noch von„einem Teil“ der Zentrumspreſſe redet. Das zielt auf Herrn Erzberger, der inzwiſchen im„Tag“ merk um die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ſeine eigene Zentrumspolitik fortſetzt, heftig egen Martin Spahn polemiſiert und von der„weitverbreiteten Anſicht“ nichts wiſſen will, als müſſe einmal die heutige Mehrheit wieder durch eine konſervativ⸗klerikale abgelöſt werden. Die Bilanz der ſozialiſtiſchen Bewegung in Deutſchland im Jahre 1908 zieht in den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“(Nr. 1) deren Herausgeber Dr. J Bloch. Als — Hauptgewinn bucht er mit Genugtuung den Vormarſch des Reformismus in der Sozialdemokratie im Gegenſatz zu dem revolutionären Inkranſigententum, und den Höhepunkt dieſer Entwickelung erblickt er in dem Verhalten der ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsfraktion bei Gelegenheit der Kaiſer⸗ Im einzelnen ſchreibt er interpellation vom November. darüber: — unter der Bedingung, daß die deutſche Regierung der Schweiz Bei den Debatten der Kaiſer⸗Interpellation hat die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion gerade durch ihre maßvolle Sprache und durch die ſtrenge Beſchränkung auf das Tatſächliche und ſachlich Gebotene ſich als wirklich konſtitutionelle Partei er⸗ wieſen und damit zur Parlamentariſierung des Deutſchen Reiches ſelber ein gutes Stück beigetragen. Sie hat darauf verzichtet, gegen die ganze bürgerliche Geſellſchaft zu Felde zu ziehen, ſie hat ſogar Rückſicht auf eine beſtimmte parlamen⸗ tariſche Konſtellation genommen und die Beſeitigung des per⸗ ſönlichen Regiments nicht unter dem Geſichtspunkt des Klaſſen⸗ kampfs, ſondern im Intereſſe der nationalen Stellung Deutſch⸗ lands gefordert. Mit nicht minderer Genugtuung wird als ein Erfolg des Reviſionismus der Ausgang des Budgetſtreites in Nürn⸗ berg verzeichnet: Die Budgetdebatte in Nürnberg habe gezeigt, daß man in großen Kreiſen der Partei ernſtlich daran denke, „mit den vorhandenen Faktoren des Staatsweſens zu rechnen, wenn auch unter vorſichtiger Betonung des ſpezifiſchen Kultur⸗ charakters einzelſtaatlicher Budgets.“ Man habe jedenfalls die trennende Linie bereits überſchritten, und man werde deutlich von dem Gefühl der Verantwortung beherrſcht, die man als Vertreterin der Arbeiter und der produktiven Kräfte im Gegenwartsſtaat habe.— Gegen dieſe Auffaſſung bemerkt das Organ des ſozialdemokratiſchen Maurerverbandes der Grundſtein(Nr.):„Der Konflikt iſt in Nürnberg nicht geſchlichtet, ſondern nur vertagt worden, er wird wieder aufleben, ſobald die beiden Anſchauungen in der Beurteilung praktiſcher Zeitfragen wieder einmal auseinandergehen.“ Deutsches Reich. —(An den Abgeordneten Roeren) hat der Rechtsbeiſtand des Fräulein Desmond ein neues Schreiben gerichtet. Es heißt darin: Ich habe mir nicht erlaubt, Euer Hochwohlgeboren zu bitten, ſich über Ihre parlamentariſche Tätigkeit mit meiner Mandantin, Fräulein Desmond, direkt oder indirekt in eine Korreſpondenz einzulaſſen. Ich bat vielmehr— und dieſes Erſuchen erlaube ich mir nunmehr nochmals zu ſtellen: von der Tribüne des Parlaments die Ehre meiner Mandantin, die Sie aufs ſchwerſte beleidigt haben, wiederherzuſtellen oder die gegen meine Mandantin erhobenen Vorwürfe außerhalb des Abgeordnetenhauſes zu wiederholen, damit meine Man⸗ dantin in der Lage iſt, den Schutz der Geſetze in Anſpruch zu nehmen. Der Herr Rechtsbeiſtand ſchließt mit den Worten,„daß er einer Aeußerung auf dieſes beſtimmt formulierte Erſuchen entgegenſehe.“ —(Der Boykott deutſchen Getreides in der Schweiz) hat begonnen. Auf dem Getreidemarkt zu Bern wurden am Freitag alle deutſchen Landesprodukte zu⸗ rückgewieſen. Wie es heißt, ſeien die ſchweizeriſchen Müller zwar bereit, mit ihren deutſchen Kollegen in Verhandlung zu treten und würden eventuell darin einwilligen, ein beſtimmtes Quantum Mehl nach der Schweiz importieren zu laſſen, aber das Recht gibt, jede dieſes Quantum überſteigende Menge zurückzuweiſen oder doppelten Zoll dafür zu erheben. —(Der neue Moltke⸗Harden⸗Prozeß.) Ober⸗ ſtaatsanwalt Preuß hat, wie das„B..“ erfährt, das Studium der umfangreichen Akten des Moltke⸗Harden⸗Pro⸗ zeſſes dieſer Tage beendet. Die neue Verhandlung dürfte vor⸗ ausſichtlich Ende Februar ſtattfinden. Da der Prozeß gegen Harden nicht ohne die Vernehmung des Fürſten Eulenburg geführt werden ſoll, ſo wird vor dem Termin eine ärztliche Gerichtskommiſſion den Fürſten, dem es jetzt geſundheitlich gut gehen ſoll, in Liebenberg unterſuchen, ob er die Anſtrengungen einer Reiſe nach Berlin vertragen kann; anderenfalls ſoll der Fürſt, wie verlautet, kommiſſariſch in ſeinem Schloſſe in Lieben⸗ berg bernommen werden. Badiſche Politik. Der Nachfolger des Prälaten Oehler. 5 Karlsruhe, 17. Jan. Nachdem Profeſſor Johann Bauer in Rönissberg den an ihn ergangenen Ruf als Prälat der badiſchen Landeskirche abgelehnt hat, ſoll, wie das„Heidelb. Tagebl.“ hört, der Dekan der Diözeſe Karls⸗ ruhe⸗Land, Pfarrer Roth in Friedrichstal, auf dieſen Poſten als Nachfolger Oehlers berufen werden. Während Oehler liberal war, gehört Dekan Roth der poſitiven Rich⸗ tung an. . 88 und Wiſſenſchaft. Hroßh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Maunheim. Engagements⸗Gaſtſpiele. Henry Bernſteins nicht gerade ſehr erträgliches„Stück“„Der Dieb“ mußte dazu herhalten, zwei junge Künſtler beim Mannheimer Publikum einzuführen. Beim Publikum, dem es im übrigen nicht gerade zu den intereſſanteſten und wichtigen Fragen zu gehören ſcheint, aus welchen künſtleriſchen Individualitäten unſer Schauſpiel⸗ Enſemble zuſammengeſetzt iſt. Das Haus war gähnend leer, wie ſelten. Man würde vermutlich beſſer tun, für Engage⸗ ments⸗Gaſtſpiele zugkräftigere Stücke zu wählen. Für den Referenten iſt es eine recht undankbare und verdrießliche Auf⸗ gabe, nach einem einzigen Gaſtſpiel ein Votum über künſt⸗ leriſche Befähigung abzugeben, man kann da ſehr irren, wenn man ſich in künſtleriſchen Dingen nicht geradezu für unfehl⸗ Har hält, was ja auch ſtellenweiſe vorkommen ſoll. Nur mit Vorbehalt ſei alſo der Verſuch einer Würdigung der künſt⸗ leriſchen Leiſtungen von Fräulein Toni Sylva und Herrn Kurt⸗Nebri gemacht. Dieſer letztere kommt vom In⸗ timen Theater in Nürnberg. Ich weiß nicht, ob es noch ſo iſt, aber es genoß einſt den Ruf, alle durchaus durchfallſicheren Stücke junger moderner Autoren zur Aufführung zu bringen, daneben ſcheint dieſe Bühne noch einen ganz beſonderen Stil der Schauſpielkunſt zu pflegen, einen Stil der Geſchraubtheit und Unnatürlichkeit. So möchte man wenigſtens aus dem Auftreten des Herrn Keller⸗Nebri ſchließen. Man ſieht nicht oft ſo unfreie, gezierte Bewegungen, die nicht aus ſeeliſchen Regungen natürlich hervorwachſen, ſondern ſehr ſorgfältig und ſehr künſtlich einſtudiert ſind. Auch die Sprache entbehrt der Natürlichkeit, ſie wird künſtlich und unpaſſend ſonor hinaufgeſchraubt. Wenn Herr Keller⸗Nebri im zweiten Akt Oberweſel. Liberale Verſammlung. m. Radolfzell, 17. Jan.(Von unſer. Korreſponden⸗ ten.) In einer ſtark beſuchten Verſammlung des liberalen Vereins ſprach Stadtrat Kölſch⸗Karlsruhe über die poli⸗ tiſche Lage. Seine Ausführungen zur auswärtigen Politif des Reiches, zur Reichsfinanzreform und zu den einzelnen Steuern fanden reichen Beifall und löſten eine ſehr lehrreiche und angeregte Ausſprache aus. Seine Bemerkungen über die politiſche Lage in Baden und die Notwendigkeit des Zuſam⸗ menſtehens aller nicht reaktionären Elemente im kommenden Wahlkampf wurde begeiſtert aufgenommen. Auch der an⸗ weſende Führer der Sozialdemokraten erklärte ſeine Zuſtim⸗ mung. Die Verſammlung verlief äußerſt ſtimmungsvoll. Württembergiſche Politik. WMe Sozialdemokratie als Gegner der Simultanſchule * Stuttgart, 16. Jan. Bei der Beratung des Volks⸗ ſchulgeſetzes wurde der Antrag auf fakultative Zu⸗ laſſung der S c für den Fall, daß 300 Familienväter ſie wünſchen, in der Zweiten Kammer durch die Gegnerſchaft eines Teils der Sozialdemokraten, denen dieſes Zugeſtändnis nicht weit genug geht, zu Fall gebracht. Gegen den Antrag ſtimn ten als grundſätzliche Anhänger der konfeſſionellen Schulen das Zentrum und die Konſervativen; außerdem ſieben Sozialdemokraten und ein Nationalliberaler, zuſammen 46 Abgeordnete. Für den An⸗ trag der Volkspartei ſtimmten die übrigen Nationalliberalen und drei Sozialdemokraten, zuſammen 36. 5 Sozialdemo⸗ kraten verließen vor der Abſtimmung das Haus. In der Kommiſſion hatten die Sozialdemokraten für den Antrag geſtimmt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 18. Januar 1909. * Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem Kaiſerlich Ruſſiſchen Vizekonſul Alois Bender in Mannheim die nach⸗ geſuchte Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm ver⸗ liehenen Kaiſerlich Ruſſiſchen St. Stanislausordens erteilt. * Ernaunt wurden die nachgenannten Beamten beim Land⸗ gericht Mannheim und zwar: Gerichtsſchreiber Auguſt Rock zum Regiſtrator, Sekretariatsaſſiſtent Adolf Frey zum Sekretär und Expedituraſſiſtent Martin Herrmann zum Expeditor. * Die Vertreter der badiſchen Städteordnungsſtädte hielten am Sonntag in Freiburg eine Konferenz ab. * Die Kaiſermanöver finden dieſes Jahr, wie ſchon gemeldet, zwiſchen dem 13.(württembergiſchen) und 14.(badiſchen) Armee⸗ korps unter Zuziehung einer bayeriſchen Diviſion ſtatt. Die Kaiſerparade wird bei Karlsruhe abgehalten werden. 5 Armeekorps haben zuletzt im Jahre 1899 Kaiſermanbver gehabt. * Der Ueberſchuß des Frankfurter Turnfeſtes. Zu unſerer Mitteilung über den Ueberſchuß des Turnfeſtes wird dem Frkf. General⸗Anz. vom geſchäftsführenden Ausſchuß mitgeteilt, daß ſie unrichtig ſei. Der Abſchluß iſt noch nicht erfolgt und es könne in einer Sitzung ein Ueberſchuß von etwas über 200 000 Mark von zuſtändiger Seite überhaupt nicht angegeben worden ſein; denn das ſtef, daß der Ueberſchuß den angegebenen hohen Betrag nicht erreichen kann. Die Sachlage hat ſich gegen früher nicht geändert, doch die ſeinerzeit genannte Summe von 180 000 Mark iſt ſchon zu hoch gegriffen. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Herr Tüncher und Maler Hubert Lautenſchläger mit ſeiner Ehefrau Anna geb. Franck. Die Jubelfeier der Firma Mathias Stinnes. Die Jahr⸗ hundertfeier der Firma Mathias Stinnes, die am Samstag in Mülheim a. Ruhr ſtattfand, geſtaltete ſich zu einer bedeu⸗ tungsvollen Kundgebung durch die Anteilnahme weiteſter Kreiſe an der Entwicklung dieſer Firma. Nach einer warmherzigen Begrüßung des Senior⸗Chefs, Kommrezienrat Küchen, der des alten Mathias Stinnes, des Begründers edr Firma ge⸗ dachte, überbrachte der Oberpräſtdent der Rheinprovinz, Frhr. v. Schorlemer, die Glückwünſche der Staatsregierung, des Miniſters für Handel und Gewerbe und der Rheinſtromver⸗ waltung. Wie er mitteilte, iſt aus Anlaß des Feſtes dem kat⸗ kräftigen Mitleiter der Firma, Guſtav Stinnes, der Charakter als Kommerzienrat verliehen worden. Ferner erhielt den Kronenorden IV. Klaſſe Oberingenieur Roſſenbeck in Ruhrort und der Prokuriſt Herm. Doebel in Mülheim⸗Ruhr, das Kreuz zum Allgemeinen Ehrenzeichen Kapitän Barth in Durch die Verleihung des Allgemeinn Ehren⸗ unter reundlichem des Parkelts une N aleſch ausruft: das iſt ja—öchterlichl, ſo iſt das allerdings fürchterlich. Warum dieſe Unnatur? Doch mögen dies belangloſe Unarten einer verkehrten ſchauſpieleriſchen Er⸗ ziehung ſein, die abzulegen ſind. Ueber die künſtleriſche Individualität des Herr Keller, ſeine Fähigkeit Menſchen nachzuempfinden und wiederzugeſtalten, wird ſich nach der Nolle des Richard Voyſin ſchwerlich ein nur einigermaßen zutreffendes Urteil fällen laſſen. Man müßte dem Nürn⸗ berger Künſtler Gelegenheit geben, eine Rolle zu ſpielen, in der er einen wirklichen Menſchen geſtalten kann. Das bißchen, was der Künſtler hier hie an ſeeliſchen Emotionen im zweiten Akte herausſtellen konnte, verdarb er durch die Steifheit der Geberde und die Geſchraubtheit der Sprache. Trefflicher eignet ſich die Rolle der Marie Luiſe für ein Engagements⸗ Gaſtſpiel. Sie iſt ja eigentlich das ganze Stück. Fräulein Sylva vom Hoftheater in Coburg führte ſich in dieſer in⸗ tereſſanten Rolle nicht übel ein. Eine feine zierliche Geſtalt, ein ſympathiſches, hübſches Geſicht. Viel Temperament und die Gabe, in der darzuſtellenden Perſon mit Herz und Geiſt und Sinnen aufzugehen. Daher viel Urſprünglichkeit der Bewegungen, eine große Lebhaftigkeit der Geberdenſprache, die vielleicht noch hie und da des rechten Maßes bedarf. Eine muntere, verliebte und zärtliche Frau erſcheint dieſe Marie Luiſe zuerſt vor uns, im zweiten Akte voll wirklich echten Schmerzes und echter, tiefer Reue, durch ihr heißes Flehen und ihr rührendes Knieen vor dem Manne, ihre echte Zer⸗ knirſchung unſer Mitleid und Mitgefühl aufs tiefſt wach⸗ rufend. Was mir im zweiten und dritten Akt nicht gefiel, das Weinen wurde etwas allzu intenſiv betrieben, man möchte ſagen, zu dick aufgetragen, wie's Bächlein auf der Wieſen ſollen Marie Luiſens Tränen nun wohl nicht gerade dahin⸗ ſtrömen. Am Schluß des erſten und zu Beainn des zweiten Aktes ſpürke man zu Wenig die fiefe ſeeliſche kkegr 0 9 und Erſchütterung, in die Marie Luiſe im Gefühl ihrer Schuld durch das Opfer Ferdinands doch unbedingt gebracht wird. Sie gab ſich in ganz unwahrſcheinlicher Weiſe gelaſſen, ober flächlich, weit mehr als es doch wohl der von echter und tiefer Frauen liebe erfüllten Marie Luiſe entſpricht. Alſo: Toni Sylva iſt dem erſten günſtigen Eindruck nach eine be⸗ gabte, temperamentvolle Schauſpielerin, die die Technik der Darſtellung noch beſſer lernen und die Geſtalten tiefer erfaſſen muß. Gerechterweiſe iſt zu ſagen, daß ſie mit ihrer dankbaren Rolle es leichter halte freundlichen Beifall zu finden als ihr Partner mit dem farbloſen Richard Voyſin. g. *** Aida. Die Aufführung von Aida zu ermöglichen, war geſtern Frau Rocke⸗Heindl in liebenswürdiger Weiſe als Verkreterin der Titelrolle eingeſprungen. Eine Unpäßlichkeit Frl. Brandes gab ihr Gelegenheit, wieder einmal an der Stätte ihrer früheren Wirkſam⸗ keit zu erſcheinen, wo ſie, nach dem Beifall des Publikums zu ſchlie⸗ ßen, noch gut in Erinnerung ſteht. Sie fand ſich mit einer unter dieſen Umſtänden bemerkenswerten muſikaliſchen Sicherheit mit der Aida ab und zeigte in der Darſtellung guten maſikaliſchen Geſchmack⸗ Im übrigen verfehlte die effektvolle Muſik, die glanzvolle ſzeniſche Ausſtattung und die gute Beſetzung die Wirkung nicht. Die Dar⸗ ſteller waren von der Neueinſtudierung her bekannt: Vogel⸗ ſtroms trefflicher Rhadames, Frl. Koflers anerkennenswerte Amneris, der ernſt⸗würdige Ramphis Fentens, der in Stimme und Darſtellung kraftvolle Aethiopierkönig Bahlings und in den kleineren Rollen Fönß und Frl. Oſten. Außerdem taten Chor und Orcheſter ihre volle Schuldigkeit, und aubfchbach hielt die Aufführung mit feſter Hand zuſammen. *.**. Dr. M n chn gnneen 8 0 — * c* e . — rrneneeer eneeeende blMee Maunheim, 18. Januar. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) eichens wurden außerdem eine ganze Reihe von Schiffern und Arbeitern ausgezeichnet. Die Glückwünſche der Stadt Mülheim⸗ Ruhr überbrachte Oberbürgermeiſter Dr. Lembke. Die Weſt⸗ deutſche Binnenſchiffahrts⸗Berufsgenoſſenſchaften, die Schiffer⸗ börſe in Ruhrort, die Handelskammer in Mülheim⸗Ruhr über⸗ reichten Glückwunſch⸗Adreſſen. Der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrts⸗Intereſſen, vertreten durch Direktor Krauß in Düſſeldorf, brachte ebenfalls ſeine Glückwünſche dar. An der Spitze einer Abordnung der Nationalliberalen Par⸗ tei hatte ſich Oberlandesgerichtspräſident a. D. Dr. Hamm eingefunden, der in einer bedeutungsvollen Anſprache auf die Wichtigkeit des Unternehmertums in unſerem wirtſchaftlichen und ſozialen Leben hinwies. Die Glückwünſche der Stadt Eſſen überbrachte der Oberbürgermeiſter Geheimrat Holle. Im Namen der Verbände des Kohlenbergbaues überreichte Geh. Kommerzienrat Kirdorf in einer formvollendeten inhalt⸗ reichen Anſprache verſchiedene wertvolle Geſchenke, und Dr. Beumer aus Düſſeldorf brachte mit gewohntem Humor die herzlichen Glückwünſche des Vereins„mit dem langen Namen“ zum Ausdruck. Der Dank des Hauſes Mathias Stinnes, aus⸗ geſprochen durch den Kommerzienrat Küchen, bildete den Beſchluß der eindrucksvollen Feier, an die ſich am Nachmittag ein Feſtmahl in den Räumen des Zivilkaſinos anſchloß. * Kinderhülfstag. Noch herrſcht der grimme Winter und in weiter Ferne liegen Sommer⸗ und Reiſepläne. Aber wer ſich in den Dienſt der Wohltätigkeit geſtellt hat, der weiß heute ſchon zu erzählen von blaſſen Kindern, die von traurigen Müt⸗ tern gebracht werden mit der bangen Frage:„Kann mein Kind im Sommer in ein Soolbad?s Und wenn das nicht geht, wenig⸗ ſtens vier Wochen in kräftige Schwarzwaldluft— es wird von Woche zu Woche ſchmäler und durchſichtiger.“ Wie gerne würde 88 llebenskampffähiger zu machen! Aber die Mittel reichen in keinem der vielen Mannheimer Vereine, um nur diejenigen fort⸗ zuſchicken, die es am notwendigſten haben. Da wird es gewiß mit Freude begrüßt, daß wiederum ein Kinderhülfstag eingerichtet werden ſoll, ein Tag, an dem jeder, der Aermſte wie der reichſte, ein kleines Opfer bringen mag zugunſten un⸗ ſerer Jugend, auf daß ſie kraftvoll heranwachſe. Heute ſchon frage ſich jeder: was kann ich tun, um dieſen Tag zu ſchönem Gelingen zu führen? Stelle ich mich ſelbſt in den Dienſt der guten Sache? Oder ſorge ich nur, daß ihr die Sympathien der Bevölkerung zuteil werden, indem ich betone, welcher Segen vom Ertrag des Kinderhülfstages ausgeht? Seine Abhaltung iſt für die erſte Märzhälfte geplant, damit dann noch die Dispoſitionen für das Entſenden der Kinder getroffen werden können. * Geſtorben iſt Freitag nacht in Kaiſerslautern der lgl. Studienrat Dr. Hans Oertel nach kurzem Leiden im 56. Lebensjahre. Oertel war Lehrer am humaniſtiſchen Gymnaſium, wo er Unterricht in den klaſſiſchen Sprachen erteilte. Leichenländung. Freitag mittag wurde im Hafen zu Speher die Leiche eines etwa 30 Jahre alten Mannes ge⸗ ländet, die bereits etwa drei Wochen im Waſſer gelegen haben muß. Der Mann trug gute Kleider; ſeine Perſonglien konnten ſcheint ſich um einen Fiſcher zu handeln, der vermutlich einen Jehltritt tat, in den Rhein fiel und ertrank. * Wieder eine Meſſeraffäre. Nach dem letzten Falle von lebensgefährlicher Körperverletzung ereignete ſich in der Nacht vom Samstag zum Sonntag wieder eine ebenſo ſchwere Meſſer⸗ affäre vor dem Hauſe Riedfeldſtraße 38 in der Neckarſtadt. Nach einem kurzen Wortwechſel ſtieß ein gewiſſer Lederle dem 31 Jahre alten Taglöhner Peter Vogel, wohnhaft Riedfeldſtraße 47, das Meſſer in die Bruſt. Der Stich traf die Lunge. Der Ge⸗ ſtochene mußte mit dem Sanitätswagen in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden. Der Täter wurde verhaftet. [Siehe Polizeibericht). Unfälle. Der 39 Jahre alte Invalide Kaſpar Hukter, herunter und erlitt drei Rippenbrüche. Der ſchwer ver⸗ lezte Mann wurde mit dem Sanitätswagen in das Allgemeine Krankenhaus überführt. Der 50 Jahre Taglöhner Friedr. Deſterreicher ſtürzte geſtern abend in betrunkenem Zuſtande auf dem Wege zum Bahnhof Ludwigshafen eine Treppe hinunter und diog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er von zwei Männern ins Krankenhaus gebracht wurde. Aus Ludwigshafen. Der am Kanalpumpwerk beſchäftigte 6l Jahre alte Maſchiniſt Wilhelm Vollmer vergiftete ſich geſtern abend in der Küche ſeiner Wohnung durch Leuchtgas. Der Mann war ſeit längerer Zeit ſchwer leidend.— Der Dienſtknecht eines Mannheimer Oelhändlers, welcher in der Nacht zum 17. Matinse: Der Tanz. Im Anfang war der Rhythmus— die geſetzmäßige Ordnung ber Bekzegung. Bülow hats einſt für die Muſik ausgeſprochen, Bücher in ſeinem Buche Arbeit und Rhythmus eindringend nachgewieſen. Der RAhythmus erſt ſchuf die muſiſche Kunſt, denn erſt ſie gab den Reeißz des formal Schönen. Der Tanz ſtand im Anfang der künſt⸗ leriſchen Regung, die Ordnung der Bewegungen des menſchlichen Körpers zu reizvollem und erregendem Genuß. Bei den Griechen wurden aus ihm Poeſie und Muſik geboren— für ſie gilt in erſter Linie, was der Intendant ſagte: Im Anfang ſtand der Tanz. Ihnen— und bei dieſem Künſtlervolk hat das typiſche Geltung— war Liebe zum Tanz eigentümlich. Er ſtand im Miktelpunkt ſchon zu Zeiten Homers, und auch nachher iſt die Freude am menſchlichen Rörper dem Volke dauernd geblieben. Die Renaiſſance erneute dies Wohlgefallen an der Schönheit des Menſchen. Und wieder ward der nz zum Urgrund der anderen Künſte, die Quelle vornehmlich der muſikaliſchen Form. Der Tanz ſelbſt freilich wurde ſtiliſtert, und damit ging viel Ausdruck und Sprache, ſelbſt manches vom Fluß der Bewegung verloren. Die Formen erſtarrten. An einigen ſuchte der Intendant es zu geigen und ihre Beziehungen aufzudecken, wobei manches der Natur nach über ſubjektiwe Anſchauung nicht zu er⸗ heben iſt. Erſt die Moderne hat wieder geſehen, wie viel an Schön⸗ beit, an erfriſchendem Leben wir eingebüßt haben durch eingebür⸗ gerte Unnatur in der Bewegung des Tanzes; und erſt das Streben, den Tanz wieder zu dem zu wandeln, was er einſt war, nur Aus⸗ druck und nur Sprache, das höhere, wahrhafte künſtleriſche Wollen, Sebnſucht nach Farbe und lebendiger Schöne geſellte ſich umgeſtal⸗ tend hinzu. Einzeln ward der Anfang gemacht. Nur ſangſam folgten die Bühnen. Berlin und Wien berſchwendeten ihre Kraft für ebenſo brunkvolle wie kunſtloſe Ausſtattungsballette; wenige, wie das Mün⸗ chmen die gegebene auf man all die kleinen Weſen forkſchicken, hoffend, ſie dadurch nicht feſtgeſtellt werden, da man keine Papiere vorfand. Es vohnhaft J 2, 2, ſtürzte geſtern abend die Treppe ſeiner Wohnung den Tanz ſelbſt zum Ausdruck der Perfönlichkeit zu machen, die denen 3. Seite⸗ ds. Mts. von Rorheim über Frankenthal nach Mannheim fahren wollte, hatte ein derartig abgearbeitetes Pferd vor ſeinem Wagen, daß das Pferd trotz aller Hiebe den Wagen nicht mehr zu ziehen vermochte. In der Nähe von Frieſenheim hauchte die edle Roſi⸗ nante ihr Leben aus. — Polizeibericht vom 18. Januar. Selbſtmord. Am 16. d. M. vormittags hat ſich ein 39 Jahre alter verheirateter Kaufmann, wvelcher ſchon längere Zeit gemüts⸗ krank war in ſeiner Wohnung in der öſtlichen Stadterweiterung er⸗ ſchoſſen. Tötlicher Unglücksfall. Im Haufe Riedfeldſtraße 78 fiel am 16. d. M. ein verwitweter Nachtwächter die Treppe hinunter und erlitt daburch ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er nach ettva 1 Stunde ſtarb. Unfälle Ein 59 Jahre alter Taglöhner fiel geſtern Abend im Hauſe J 2, 2 vom 2. Stock aus die unbeleuchtete Treppe hinunter und mußte anſcheinend erheblich verletzt auf ärztliche An⸗ ondnung mittelſt Sanitätswagens ins Allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden.— In gleicher Zeit fiel ein angetrunkener Schuh⸗ macher aus Neckarſteinach den Treppenaufgang an der Rheinbrücke (badiſche Seite) herunter und zog ſich hierdurch mehrfache Ver⸗ letzungen zu, ſo daß er ſich in das Allgemeine Krankenhaus begeben mußte. Wegen Mordverſuchs wurde geſtern ein lediger Heizer von Hofampriel, wohnhaft hier, verhaftet, weil er nach Angabe eines Augenzeugen geſtern nachmittag halb 6 Uhr verſuchte ſein 2½ Jahre altes uneheliches Kind(einen Knaben) über das Geländer der neuen Neckarbrücke in den Neckar zu werfen, was durch Einſchreiten eines vorübergehenden Herrn berhindert wurde. Körperberletzung. Nach vorausgegangenem Wortſtreit in der Wirtſchaft Riedfeldſtraße Nr. 38 verſetzte in der Nacht vom 16. auf 17. d. ein verheirateter Schloſſer von Heddesheim, wohnhaft in der Alphornſtraße hier, einem in der Riedfeldſtraße hier wohnen⸗ den Fabrikarbeiter mit einem langen Meſſer einen Stich in die linke Achſelhöhle. Schwer verletzt mußte letzterer mittelſt Sanitätswagens in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden. Der Täter iſt verhaftet M. Ladenburg, 16. Jan. Im Alter von nahezu 55 Jahren verſchied nach ſchwerer Krankheit Herr Friedrich Max. Der Dahingeſchiedene war 5 Jahre als Kontrolleur und 20 Jahre als Kaſſier des hieſigen Vorſchußvereins tätig und zeich⸗ nete ſich durch großen Fleiß und Geſchicklichkeit aus. Den Vor⸗ ſtandsmitgliedern und dem Aufſichtsrat war er ein treuer Freund und den Mitgliedern ein hilfsbereiter Berater. Die Beamten und wird denſelben allezeit in hohen Ehren halten. Im öffentlichen Leben wirkte der Verſtorbene lange Jahre als Mit⸗ glied des Bürgerausſchuſſes und vertrat als Obmann die national⸗ libherale Fraktion bis vor kurzer Zeit. Die nationalliberale Partei verliert durch das Hinſcheiden einen tüchtigen Geſinnungs⸗ genoſſen und die ganze Gemeinde ein beliebtes und hoch⸗ angeſehenes Glied. Mannheimer Schwurgericht. Den Vorſitz führt Landger.⸗Rat Braaer. Nur ein Fall ſteht auf der Tagesordnung, die Anklage gegen den 21 Jahre alten Landwirtsſohn Heinrich Dietzenbach aus Wertheim wegen Meineids. Den Hintergrund des Falles bildet leidiger Weiberklatſch. Die Frau des Straßenwarts Wilhelm Thomas in Wertheim hat eine böſe Zunge. Das erfuhr auch eine Flurnachbarin die Frau des Fuhrmanns Chriſtoph Brümmer, der die Thomas nachſagte, ſie habe es mit dem jungen Dietzenbach, der ihr in Abweſenheit ihres Mannes Beſuch abzuſtatten pflege. Der Straßenwart Thomas ſuchte, wohl auf An⸗ treiben ſeiner Frau, herauszubringen, was es mit dieſen Beſuchen auf ſich habe. Dazu nahm er den Fuhrmann Franz Grüßer mit, der ſich einmal bei Frau Brümmer einen Korb geholt hatte und ihr deswegen auch nicht grün war. Im „Löwen“ trafen ſie Dietzenbach. Thomas zog ihn mit ſeinen Beziehungen zu Frau Brümmer auf, um ihn zum Reden zu reizen. Wenn man Thomas und Grüßer glauben könnte, ſo hätte Dietzenbach ſich ſeiner Erfolge bei Frau Brümmer gerühmt. Der damalige Hausknecht im„Löwen“, der Tag⸗ „Man darf nicht alles ſagen.“ klagte gebeten, er ſolle ſagen, er habe nichts gehört. Dietzen⸗ leſes Spielen mit ſtereotypen Formen und einförmigen Bewegungen iſt das Ziel, man verſteht es allmählich, den Rhythmus und die Muſik lichen Ausdruck der muſtkaliſchen Sprache zu machen. So hat Jennie Häns, die Vallettmeiſterin, den Lebeusnerv der Tanzkunſt klar geſchaut und erfaßt. Dadurch iſt zunächſt ihr eigener Tanz auf dem Wege zur Kunſt. Selbſt bei dem Spitzentanz, der als ein Typus jenes alten arkiſtiſchen Balletts gelten kann, beweiſt ſie die Kunſt ausdrucksvoller Gebärde und Bewegung und in einem Walzer von Strauß gab ſie durch rhythmiſche Bewegung den ganzen mannigfaltigen Stimmungsausdruck der Muſik wieder. Schließlich tanzte ſie zu ſpaniſcher Muſik in Axt der Guerero, feurig, leiden⸗ ſchaftlich, lockend und werbend wie Bizets Carmen. Außerdem hatte ſie einige Gruppierungen einſtudiert, mit biel Geſchmack und Ver⸗ ſtändnis für ſchöne Wirkung, im glücklichen Beſtreben, auch im En⸗ ſemble einheitlich beſeelenden Rhythmus zum Ausdruck zu bringen. Dem Märchenballett des Anfangs— wo übrigens die Muſik Ferdinand Langers(aus Dornröschen) einen außerordentlich gün⸗ ſtigen, gediegenen Eindruck macht— und anderen Gruppenkänzen gas das ſeinen eigenen Reiz, den geſchmackvolle Koſtüme und fein harmonierende Farben erhöhten. Auch der Geſellſchaftstanz, der die zweile Gruppe bildete, bot biel Interefſantes. Aeſthetiſch durch die feine Grazie der alten Tänze und hiſtoriſch. Denn an den paar Proben aus Glucks und Rameaus Ballettmuſik konnte man ſehen, wie viele künſtleriſche Werte da noch völlig ungenutzt liegen und wie biel für unſere Zeit aus ihr noch zu gewinnen wäre. Göhler, der Joh. Adolf Haſſes Ballettmuſik vor Jahren neu herausgab, hat damals energiſch auf dieſe feine Tanz⸗ mufik des 18. Jahrhunderts hingewieſen, und die Duncan hat mit Gluck manchen Erfolg ſich ertanzt und damit Anregungen gegeben, n man eigentlich bis jetzt kaum zefolgt iſt. Die Abteilung— igende Kinderballett beſon Genoſſenſchaft betrauert in Herrn Map einen tüchtigen und treuen letzt wur d on. e löhner Kircher, behauptet, Dietzenbach habe ſich geäußerk: Später habe ihn der Ange⸗ deukend der fünſtleriſche Gewinn iſt. Nicht mehr birkuoſes, ſinn⸗ 10f. wenig ſie mit der Tangkünſt eigenklich zu zun hab mit dem ganzen Körper zu leben und die Bewegungen zum körper⸗ ſcholie, den farbenfrohen rumäniſchen und den plum⸗derben bach ſelbſt ſagt, er habe mit Frau Brümmer keinen intimen Verkehr gehabt und habe auch keine Andeutungen gemacht, daß er ihre Gunſt beſitze, im Gegenteil habe er jeden intimen Verkehr mit der Frau ganz unzweideutig und entſchieden in Abrede geſtellt. So lautete auch ſein Zeugnis vor dem Schöffengericht Wertheim, das am 4. September v. Is. Frau Thomas auf die Klage von Frau Brümmer hin zu einer Geldſtrafe von 30 M. verurteilte. Die heutige Anklage ſtützt ſich auf die Ausſage Dietzenbachs in jener Verhandlung. Frau Brümmer erklärte heute, der Angeklagte ſei ein guter Be⸗ kannter und ſei immer nur auf einige Minuten in ihre Wohnung gekommen. Es ſei nichts vorgefallen, was das Licht der Oeffentlichkeit zu ſcheuen hätte und Dietzenbach habe ihr auch nie einen unſittlichen Antrag geſtellt. Von ſeinem Dienſtherrn erhielt der Angeklagte das beſte Zeugnis. Die lange Verhandlung, in der unzweifelhaft mehrere Zeugen ihre Eidespflicht verletzten, endete mit der Freiſprechung des von.⸗A. Dr. Spiegel verteidigten Angeklagten. Letzte Nachtichten und Telegramme * Frankfurt a.., 18. Jan. Der von Homburg b. d. H. ſtammende Eiſenbahnſchaffner H. Rehm, der geſtern abend 10.45 Uhr bei Schließung einer offenſtehenden Tür unter die Räder geraten war, wobei ihm das linke Bein vollſtändig zerquetſcht wurde, iſt infolge des großen Blutverluſtes heute Morgen im ſtädt. Krankenhauſe geſtorben. * Stuttgart, 18. Jan. Wie der„Schwäb. Merkur“ aus Heilbronn berichtet, wurde laut amtlicher Mitteilung den Zeichner und Modelleur Aug. Häußer von Böcklingen der erſte Preis im Betrag von 2000 M. für ſeinen Entwurf„Füllhorn“ für das neue 25⸗Pfennigſtück zuerkannt. Häußer iſt zur Zeit Zeichner und Modelleur an der Kunſtſchule in Berlir tätig. 5 Dier Wahlrechtskampf in Sachſen. 5 * Dresden, 17. Jan. Heute kam es auf den Straßen der inneren Stadt nach überfüllten Wahlrechtsdemonſtrations⸗ Verſammlungen zu ſcharfen Zuſammenſtößen mit der Polizei. Zehntauſend Menſchen waren auf den Beinen. Die Maſſe wollte vom Altmarkt zum Schloß dringen, deſſen Zugänge durch ein ſtarkes Schutzmannsaufgebot abgeſperrt waren. In der Schloßſtraße und auf dem Altmarkt hieb die Polizei mit blanker Waffer auf die johlende, Arbeiterlieder ſingende zuſammengeballte Menge ein. Eine Anzahl Perſonen wurden verletzt und mehrere Verhaftungen vorgenommen. Der König wurde bei ſeiner Rückkehr im offenen Wagen vom Vor⸗ trage Dernburgs zunächſt mit Hochrufen begrüßt, dann aber erklang hinter ſämtlichen Hofwagen her ein ſchrilles Pfeifen der Demonſtranken. Die Anzahl der Verhafteten und Verletzten iſt bisher unbekannt. 5 Ein furchtbarer Zugzuſammenſtoß *Denver(Colo rado), 17. Jan. Bei dem Zugzufammenſtoß bei Glenwydd Springen ſind, wie nunmehr feſtgeſtent iſt 21 Per⸗ ſonen ums Leben gekommen und 40 Perſonen ber⸗ AZ3Baur Arbeiterbewegung. Paris, 18. Jan. Das Streikkomitee der Genyſſenſcha der Ziegeleiarbeiter richtete an die letzteren die Au forderung, von heute ab den General⸗Ausſtand zu pro mieren, weil ihre Forderung, die Taglöhner in den Ziegel zu entlaſſen, nicht angenommen worden waren. 285 Fürſtenempfänge und Berliner Bürgerſchaft. *Berlin, 17. Jan. Im letzten Sommer war in Blättern— in Berlin und anderswo— zu leſen: Die F in denen die Väter der Reichshauptſtadt die Honneurs zu pflegten, ſeien nicht mehr würdig und zeitgemäß. Die Klage war ſi unberechtigt nicht: Die ſchlotternden Fräcke am fingierten Tor de Stadt, die Anſprache des Oberbürgermeiſters am Wagenſchlag, die knixenden Ehrenjungfräulein im Mullkleide(auch wenn ringsunr alles im Froſt erſtarte)— das alles gemahnte doch ſtark an Vor⸗ märz und ancien regime. Damals hieß es: die berliniſchen Stadt⸗ oberen wollten von nun an einen neuen Komment einführen. Die Statiſterie am Brandenburger Tor ſeien ſie überdrüſſig und würden einem Tage nach Rom. Wenn Anfang Februar Könie und ſeine Gemahlin nach Berlin kommen, werden unter die ſie willkommen heißen, Magiſtrat und Stadtverordneten nicht fehlen. Aber es wird doch anders ſein wie ſonſt. obrigkeit wird in einem ſchönen und behaglichen Zelt, fi wir hören, der Stadtbaurat Hoffmann bereits die Pl. dem charakteriſtiſchen Ausdruck, der etwa den Nationaltänzen iſt, von denen man auch einige Proben ſah: den leidenſchaf ungariſchen Tanz mit ſeiner berzehrenden Glut und weichen Der abſcheuliche Cake⸗Walk freilich, der am Schluß ſtand dazu getan, die ſchöne Stimmung des Morgens zu ſtör moderne Europa an einer ſolchen Barbarei überhaup fallen finden konnte, gehört zu den kollſten Me und iſt nur aus dem völligen Niedergang der Tanzkunf der hoffentlich jetzt bald zu den Erſcheinungen der V * 1* Jubiläumskonzert des„Sängerbund“ Der„Sängerbund“, welcher in dieſen Togen auf ein ech jähriges Beſtehen zurückblicken darf, veranſtaltete für ſeine glieder und Freunde geſtern vormittag im Muſenſaale ein Feſt⸗ konzert, das recht aut beſucht war und in allen Teilen einen wohlbefriedigenden Verlauf nahm. Der muſikaliſche Leiter des Vereins, Herr Hofmuſikus Johannes Stegmann, hatte ein gediegenes Programm aufgeſtellt und die muſikaliſche Durch⸗ führung ließ erkennen, daß mit Fleiß und Hingebung ſtud worden war. Schuberts„Allmacht“, in Lißzt'ſcher Bearbeitung, eröffne die Reihe der choriſchen Darbietungen. Es folgte weiterhin mann Hutters„Sonnenaufgang“, eine recht wertvolle Verton des Gedichtes von Iſolde Kurz. Beide Chöre wurden recht anerkennenswert geboten. Im Einleitungschore übten die Sänger gegenüber dem Soloſopran des Fräulein Maud Jay vom in München, lobenswerte Zurückhaltung. Hutters ö g“ deſſen Ausführung der oren gewonnen. eſängen 5 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 18. Januar. der engliſchen Gäſte harren. Und auch den Ehrenjungfrauen wird man in dieſer Influenzazeit das tradftionelle lichte Weiß erlaſſen: ſie werden ihre Knixe im Promenadenkoſtüum abliefern. Der Kaiſer hat ſich, wie wir hören, mit dem neuen Modus durch⸗ aus einverſtanden erklärt. Und ſo wird, wenn auch an ver⸗ hältnismäßig unbeträchtlicher Stelle, dem Fortſchritt doch eine Gaſſe gebrochen werden. Das Ordensfeſt. * Berlin, 17. Jan. Das Ordensfeſt wurde heute im Beiſein der kaiſerlichen Familie in der üblichen abgehal⸗ ten. Aus der wiederum ſehr großen Zahl der mit Orden Be⸗ eien Dr. R aſſiga, Wirkl. Geh. Rat, Un⸗ erſtagtsſetretär z. 2., und Oberlandesgerichts⸗Präſident in Elnar⸗ Stern zum Roten Adlerorden 2. Kl. mit Eichenlaub: Wilhelm Herz, Präſident der Berliner Handelskammer Roler Adlerorden 2. Kl. mit Stern, Dr. Heiligen ſtae dt, Präſident der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchafts kaſſe in Ber⸗ lin, v. Hengſtenberg, Oberpräſident von Heſſen⸗Naſſau und Martini, Präſident der Eiſenbahndirektion in Kafſl: Roter Adlerorden 2. Kl. mit Eiſenlaub. Den Roten orden 2. Kl. erhielten: Prof. Harnack, Wirkl. Geh. Ober⸗ Reg.⸗Rat, Kommerzienrat Schmidt, Fabritbeſt ſitzer in Elber⸗ feld; den Roten Adlerorden 3. Kl. mit Schleife: Iſidor Löwe, Kommerzienrat in Berlin, Prof. Manzell, Bild⸗ hauer in Berlin, Geh. Juſtizrat Träger in Berlin; den Roten Adlerorden 3. Kl: Adolf Ernſt, Theaterdirektor, Berlin, Dr. Hahn, Direktor des Bundes der Landwirte, Pauli, Tiſchlermeiſter in Potsdam. Den Kronenorden 1. Kl. erhielt Wirkl. Geh⸗Rat Dr. Hagens, eenen ice Präſident in Frankfurt. Den Stern zum Kronenorden 2. Kl. Dr. Gunßert Landesgerichtsdirektor a. D. in Straßburg (Elſaß). Den Kronenorden 2. Kl. Kriege, Wirkl. Geh. Legationsrat und Vortragender Rat im Auswärtigen Amt, Frhr. Heinrich v. Ohlendorff, Kaufmann in Hamburg, Dr. Frhr. v. Schorlemer⸗Lieſer, Oberpräſident in Koblenz; den Kronenorden 2. Kl. mit Stern: Dr. v. Gla⸗ ſenapp, Vizepräſtident des Reichsbankdirektoriums; den Kronenorden 2. Kl. v. Flotow, Vorkragender Rat im Aus⸗ wärtigen Amt, Dr. Solf, Gouverneur von Samoa; den Kronenorden 8. Kl.: Dr. Arendt, Rentner und Schrift⸗ ſteller in Berlin und Plate, Direktor im Hauſe der Abge⸗ ordneten.— Von Parlamentariern erhielten Orden: v. Oldenburg⸗Januſchau und Sieg, Siegsruh. Dr. Droeſcher, Dr. Junck, v. Damm⸗Wolffenbüttel, Detto⸗Frankfurt a. d. Oder, Faßbender⸗Berlin, von dem Hagen⸗Berlin, Jaeger⸗ Speyer, Neuner⸗Hammermühl, Roſenow⸗Berlin, Schwarze⸗ Lippſtadt, Weber⸗Loebau, Fritzen⸗Düſſeldorf, Graf Arnim⸗ Boitzenburg, Dove⸗Berlin, Henning⸗Berlin, Mommſen⸗Berlin, 28 ⸗Berlin, Viereck⸗Oſtrowo und von Winterfeld⸗ Das Erdbeben in Süd⸗Italien. 775 Lebende in Meſſing. *Rom, 18. Jan.„Corriere dItalia“ meldet 8 aus Meſfina: Eine Abteilung Soldaten fand geſtern abend unter den Trümmern eines Hauſes eine 70 Jahre alte Frau auf, die noch am Leben, aber ſo erſchöpft war, daß ſie nicht ſprechen konnte. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo die Aerzte hoffen, ſie retlen zu können. 75 Teilnahme und Hilfe, oe. Konſtanz, 17. Jan. Von Stromeyersdorf rollen dieſer Tage eine Anzahl Wagen im Auftrag des Zentral⸗Komitees vom Roten Kreuz in Berlin nach Süditalien ab. Die Sendung ent⸗ hält Liebesgaben für die durch das Erdbeben Beſchädigten und beſteht aus 17 eingerichteten Krankenbaracken, die zur Aufnahme bon etwa 500 Kranken und Verwundeten beſtimmt ſind. Die Kriſe auf dem Balkan. Eine engliſche Stimme für ein Bündnis zwiſchen Oeſterreich⸗ Ungarn und der Türkei. 8 Lonbon, 16. Jan. Ein Artikel des„Daily Graphic“ empfhielt an Stelle des hauptſächlich von worteten Bundes zwiſchen der Türkei und den Balkanſiaaten ein Bündnis zwiſchen der Türkei und Oeſterreich⸗Ungarn. In bezug auf die Slaven ſtänden Oeſterreich⸗Ungarn und die Türkei auf demſelben Boden. Sie ſeien jetzt in ähnlicher Lage, wie einſt Deſterreich und Ungarn, als Deak deren Kompromiß als eine Vereinbarung bezeichnete zu dem Zwecke, ihre gemeinſamen„Bar⸗ baren“ im Zaume zu halten. Deſterreich⸗Ungarn habe das größte von F. Hacker,„Die ſchö ſchöne Blumenverkäuferin“ e Ferd. Rebay., Iſenmanns zart empfundenem„Abendglöcklein“ und Sil⸗ von chers„s Herz“. Ließ ſchon die Wahl derſelben ein für die in⸗ timen Reize des Volksliedes empfänglichen Sinn und einen ge⸗ ſunden muſikaliſchen Geſchmack erkennen, ſo ſtand auch die Aus⸗ führung techniſch und muſikaliſch auf achtbarer Höhe. Beſon⸗ deren Beifall errang Silchers humorvoller Chor, der Da Capo gegeben werden mußte. Bruckners„Germanenzug“, einer der wenigen Männerchorwerke des Wiener Symphonikers, beſchloß die Reihe der Darbietungen. Das glänzend inſtrumentierte Opus iſt als Maſſenchor gedacht und wurde als ſolcher auf dem deutſchen Sängerbundesfeſte in Stuttgart 1897 unter Kremſers Leitung mit großem Erſolge aufgeführt. Aber auch geſtern verfehlte der Thor ſeine zündende Wirkung nicht und wurde bon kleinen Schwankungen abgeſehen, recht anerkennenswert interpretiert. Die Begleitung für Blasinſtrumente hatten Mitglieder des Hof⸗ theaterorcheſters übernommen. Zur Mitwirkung hatte der Verein außer Fräulein Fay Frl. Carlotta Stubenrauch aus Paris gewonnen. Sie erwies ſich in Introduktion und Rondo caprieccioſo von Saint⸗Sasns, Nocturno in D⸗dur von Chopin⸗Saraſate, einem Walzer Tſchai⸗ kowskys und„Der Zephyr“ aus dem Zyklus„Blumenleben von Dubav als eine Geigerin von Intelligenz, Temperament und muſilaliſchem Empfinden. In Saint⸗Sasns-moll Rondo ließ die Reinheit wohl infolge verſtimmten Inſtrumentes einige Wünſche offen, namentlich in den Doppelgriffen. Das Nocturno wurde mit zartſinniger Kantilene, der Walzer mit Verpe geſpielt, und Hubays allerdings mehr auf den virutuoſen Effekt zugeſchnit⸗ tenes Tonſtück erweckte in der ſauberen Ausführung der Flageolet⸗ töne und der virtuoſen Handhabung des Springbogens einen derart lebhaften Beifall, daß eine Zugabe(Mattheſions⸗Air auf der-Saite aus dem 17. Jahrhundert) geſpendet werden mußte. Die Vokalſoliſtin bot ihr Beſtes in Rezitativ bad Arie(„Und Suſanne kommt nicht“) der Gräfin aus„Figaros Hochzeit“, deren Ausführung die muſikaliſch ſichere, feinſinnig geſtaltende Künſt⸗ Iswolsky befür⸗ kerin erkennen ließ. Das Sopranſolo in litt unter Intereſſe daran, jedes Hervortreten der Slaven in Südoſteuropa zu berhindern, und müſſe dahe der die Unabhängigkeit und Integri⸗ tät der Türkei unterſtützen. Die Slaven aber warteten auf die der Tür kei wie auf das Kommen des tauſendjährigen R ute ein Bund zw n ihnen und der Türkei nur den makegang des otto maniſ Keich eg. Deſſe en 15 man ſich wohl auch in Konſtan itinopel bewußt. Der Artikel ſagt zum Schluſſe, es blieben nun noch die ſerbiſchen Anſprüche; dieſe befriedigen, ohne von Oeſterreich⸗Ungarn oder der Türkei Opfer zu verlangen, das gleiche allerdings der Qua⸗ dratur des Zirkels. Ruhigere Stimmung in Belgrad *Belgrad, 16. Trotz der krieger ſerbiſchen Blätter ſcheint doch eine nüchternere + Auffaſ⸗ Jan. ſung der Situation immer mehr durchzudringen und man ge⸗ ſteht ſich jetzt, daß nach der gung Oeſterreich⸗Ungarns mit der Türkei, ſowie angeſichts der Stellungnahme der Groß⸗ mächte zu derſelben die Waeesenn eines Krieges ein wahn⸗ witziges Beginnen wäre, und daß Serbien nunmehr trachten müſſe, mit Oeſterreich⸗Ungarn zu einer Verſtändigung zu gelengen Wohl findet man auch jetzt noch die in Ausſicht ge⸗ ſtellten wirtſchaftlichen Kompenſationen für ungenügend und hält an dem geſorderten Streifen des Landes für den Bau einer Eiſen⸗ bahn und die Vereinigung mit Montenegro feſt, von der Autono⸗ mieforderung hört man aber nichts mehr. Ein Umſchwung wird allen Anzeichen nach k wenn er ſich auch nur langſam und unter inneren Kreiſen voll⸗ ziehen dürfte. Die größte Schwierigkeit liegt wohl im gemen Skuptſchina für die Autonomiefor rderung, und dieſe Schwi wird kaum ohne parlamentariſche ie itigt werden kö Jedenfalls wird es einer ſtarken und en dürfen, um den Krieg zubeſchwören. iſt von den 6lof ſſenen Regierun Eine ſolche Regierung aber gegenwärtig zwiſchen den beiden radikalen Senpe geführten V dlungen nicht zu erwarten und ſo dürfte, wenn nicht alles täuſcht, mit der In⸗ augurierung einer friedlichen aus⸗ wärtigen Politik eine Reihe ſchwerer innerer Kriſen verbunden ſein, die das Land noch lange nicht zur Ruhe kommen laſſen werden. ** * Köln, 18. Jan. Der„Köln. 819. wird aus Uesküb unterm 16. ds. gemeldet: In Plewlje herr große Erregung ſch wegen der Ermrodung eines jungen Ser be Grund der Tat ſind unbekannt. Am 3. F Kongreß der ſtatt. *Köln, 18. Jan.„Köln. Ac. wird aus Ues⸗ küb weiter gemeldet: Die und Bulgaren ſind aus dem Bohkottkomitee ausgetreten. Die Türken und Albaneſen halten die Sperre aufrecht. Heute aus Wien eingetroffene Drahtnach⸗ richten teilen die Beflegung der Streitigkeiten zwiſchen Oeſter⸗ reich⸗ Ungarn und der Türkei mit und verlangen Verſandsordre fi die in Wien beſtellten Waren. BVerliner 7 Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.] JBerlin, 18. Jan. Der Journaliſt Dahſel iſt geſtern früh um 9 Uhr von neuem derhaftet worden und zwar auf Beſchwerde der Staatsanwaltſchaft, die mit der Entlaſſung durch den Unterſuchungsrichter nicht einverſtanden war. Dahſel beſtreitet nach wie vor jede Abſicht der Er⸗ preſſung. Auf den Verleger der„Wahrheit“, den antiſemit. Abg. Bruhn, iſt er nicht gut zu ſprechen. Er behauptet, daß er tatſächlich Redakteur des Revolverblattes geweſen ſei. Unter den beſchlagnahmten Schriftſtücken befinden ſich auch Briefbogen mit dem Kopf der„Wahrheit“, auf denen Dahſel als Redakteur unterſchrieben hat. Berlin, 18. Jan. Das Befinden des Grafen Hompeſch hat ſich verſchlechtert. Der Kranke be⸗ findet ſich meiſtens in einem abonieartigen Schlaf. J Berlin, 18. Jan. Unter den an dem geſtrigen Ordensfeſt Dekorierten befinden ſich auch die folgenden nationalliberalen Abgeordneten: Landtagsabg. Dr. Hackenberg(Roter Adlerorden 3. Kl. mit Schleife), den RotenAdlerorden 3. Klaſſe erhielt Juſtizrat Dr. Junck, den ſtoten Adlerorden 4. 18 erhielten Prof. Detto, Dr. Wach⸗ horſt und Bankdirektor Dr. Weber, den Kronenorden 3. Klaſſe erhielt Landgerichtsrat Dr. Hagemann.— Dr. Hahn, der Direktor des Bundes der Landwirte erhielt den Roten Adler⸗ orden 4— Klaſſe. n. Mörder und Februar findet ein Geſchmack 135 ſtiloolle A9 1 lyriſche Gaben„Komm, wir wandeln zuſammen im Mondſchein vorübergehe 5 Nanaer und Untreue“ von Cornelius und„Liebestreu“ von J. Brahms, ſowie eine franzöſiſche Zugabe ergänzten das Programm in ſchönſter Weiſe. Am Steinwayflügel aus dem Pianolager von K. Ferd. Heckel ſaß Herr Max Welker und begleitete den Er⸗ öffnungschor und ſämtliche Solopiecen anſchmiegend und gewandt Das Konzert hinterließ einen günſtigen Geſamteindruck. ck. *** Die Tyrik des jungen Goethe. N. Heidelberg, 16. Jan.(Von unſerem Korreſpond.) 2 Die heutige öffentliche Probevorleſung des Herrn Dr. rer. pol. et phil. Philipp Witkop, der ſich bei der philoſophiſchen Fakultät der hieſigen Univerſität habilitiert, hatte ein außergewöhnlich zahlreiches, ſehr gewähltes Publikum gefunden. Das Thema„Die Lyrik des fungen Goethe“, wurde in einem formvollendeten, dialek⸗ tiſch meiſterhaften Vortrag behandelt, der die Hörer fortriß durch die Kraft der Sprache und der Argumentation.— Der Redner ging aus von dem Napoleoniſchen Wort über Goethe„voila un homme“. Auch wir wiſſen nichts Größeres von Goethe zu ſagen als„er iſt ein Menſch“. Durch Goethe erſt iſt der Begriff der Menſchlichkeit gegeben. Daher konnte auch erſt durch ihn die Kunſtart geſchaffen werden, welche eine vollendete Menſchlichkeit vorausſetzt und eine reſtliche Vereinigung der Innen⸗ und Außen⸗ welt zum Ausdruck bringt: die Lyrik. Vor Goethe wußte man ſich des Gefühls nur durch Reflektion zu erledigen, erſt mit Goethe entſteht in der Harmonie von Sinnlichkeit und Idee die reine Lyrik. Dieſe Einheit alles Seins macht das Lebensgefühl Goethes aus. Wie im Kunſtwerk Form und Stoff ſich durchdringen, ſo einen ſich in ihm Gott und Welt, Geiſt und Natur. Sein künſt⸗ leriſcher Drang kennt nur die immamente Beſtimmung, ſich in ſich ſelbſt zu vollenden.— Innerhalb dieſer Einheit freilich kann man im Leben Goethes Berſchiebungen bemerken, welche durch ſein Lebensalter beſtimmt werden. Im Jüngling übe wiegt die Sinnlichkeit(Götz, Werther), im Mann durchdringen ſich Natut 8 Eine ſtürmiſche Arbeiterverſammlung. JBerlin, 18. Jan. Eine ſehr ſturmiſche Arbeiter derfammlung fand geſtern vormittag im Germania⸗Etabliſſe⸗ ment ſtatt. Die war vom gelben A 15 terbund A n als G rfam: Uung gegen eing FFFFF die von etwa 14 Tagen ſtattgefunden ae der der bekannte Ge⸗ werkſ ſcatsüßrer 2 Metallarbeiter Cohen de Vorſitzenden des gelben Arbeit rbundes 8 rücklich eingeladen hatte, u N ie Verſammlung wan auf 1 h ſchon gegen 9 Uhr war der Menſchenmenge ange⸗ füllt. Lehi en empfangen wurde, konnte 1 gen. Er forderte 85 Mitalieder des ſozialdemokra⸗ zu verlaſſen Darauf erſchien , von e Polizeioffizieren geführt, und forderten e And eſenden auf, den Saal zu ver⸗ aff)em der geräumt war, wurden nur die⸗ 6 gliede skarten legitimieren konnten zeisken, erlaubt, den Saal zu be⸗ 8 das Wort zu einer längeren dari beſchwerte, daß die Sozial⸗ in Perfenat beſtochen und ſeine Briefe ätten. Die Zukunft der Arbeiterbewegung ſei der e Ar bete rbund. Stürmiſches andauerndes Hohngelächter un 15 lebhafter Beifall. nahm Gewerkſchaftsführer Cohen das Wort, der ſich ſehr heftig gegen Lebius äußerte. Als er ihn einen Blukhund nanuke, entſtand ein langan⸗ d0 auernder und ſtürmiſcher Lärm Cohen verſuchte alle Nichtn tiſche n Verbande eine ſtarke Poli fämtli 2 3— fach vergeblich laut zu ſeine Reden waren jedoch ich mehr 510 verftehen. Endlich hörte man ausrufen:„Sie wollen mich v ergewaltig zen und niederſchreien, weiß Sie mich fürchten.“ Darif verließen unter furchtbarem Lärm pfui⸗ rufend und ſchreiend ein ſehr großer Teil der Anweſenden die Verſammlung unter Hochrufen auf die Sozialdemokratie und unter Abſingen der Marſeilleſe. Die ee ſangen indes: Deutſchland, Deutſ ſchland über alles. Schließlich blieben kaum noch 300 Menſchen im Saal. Dann wurde eine im Sinne des gelben Arbeiterbundes abgefaßte Reſolution angenommen. Das Geſtändnis der Fran Steinheil. Berlin, 18. Jan. Wie der„Matin“ meldet, hal Frau Steinheil einer Perſon ihrer nächſten Umgebung ein Geſtändnis abgelegt. Danach bezeichnet ſie ſich Sie hätte ihrem Mann und ihrer Mut⸗ getan und hätte dann um als Hauptſchuldige. ter in den Grog ein Schlafmittel g ½ Uhr morg gens einem Manne 955 hintere Gartentür ge⸗ öffnet und dan in hätte ſie im Schlafzimmer der Martha mit dieſem 2 Stunden lang gewartet und um 3 Uhr mor⸗ gens ſeien ſie zur Ausführung der Tat geſchritten. Sie hätte zuerſt 5 Manne und dann ihrer Mutter den Hals zu⸗ geſchnürt. Der Mann hätte ihr nur dabei gehelens Den Namen des Gehilfen will Frau Steinheil nicht über die Lippen bringen. Der„Martin? lenkt die Aufmerkſamkeit auf den Chauffeur Sembel, der Mitte Mai Frau Steinheil und ihren reichen Anbeter B. nach der Riviera gebracht hat. Es iſt frag⸗ lich, ob dies Geſtändnis auf Wahrheit beruht. Der Beſuch des engliſchen Königspaares in Berlin. JBerlin, 18. Jan. Wie das„Berliner Tagebl.“ er⸗ fährt, beſteht bei dem Köni ig von England der Wunſch, der Stadt Berlin offiziell in Begleit tung des Kaiſers einen Be⸗ ſuch im Rathauſe zu machen. Das Innere des R zathauſes ſoll feſtlich dekoriert werden. Londoner DYrahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) Marokks. “London, 18. Jan. Der Korreſpondent der„Times in Tanger telegraphiert, daß Nachrichten aus Fez zufolge der Prätendent El Roghi in Texa erſchienen ſei, drei Tagreiſen von Tanger entfernt. Er ſammle dort ein Heer, um auf die Hauptſtadt losgurüc elt. E Roghi behauptet bekanntlich, ein Sohn des Mulay Haſſan zu ſein. Nach einer Reihe von Mißerfolgen man lange Zeit nichts von chm, nachdem er im Jahre 1 en Abdul Aſis erhoben hatte. Mulay Hafid trifft alle V ugen, um einem Angriff El Roghis zu begegnen. und Idee am volllommenſten(Iphigenie, römiſche Elegien, Fauſt 1 und Wilhelm Meiſter), im Greis tritt das Sumboliſche hervor, das Sinnliche zurück(Jauſt II und Wilhelm Meif Der Waner gab dann eine außerordentlich lebendige, wahre, gedrängte Skizze von Goethes Leben bis Weimar⸗ wenigen Mmärkigen Strichen charakteriſterte er und Leipziger Zeit, ſowie die v Goethes in Straßburg unter dem Einflu Mit die Frankfurter Entwicklungsperiode Herders. Er zeigt, wie Shakeſpeare im jungen Goethe ein unermeßliches Lebensgefühl auslöſt: die Einheit von Gott und Welt wird ihm gewiß, er fühlt in der Natur die Allgegenwart göttlichen Geiſtes und fiebert vor Sehnfucht. ſein eigenes Selbſt zum Leben der Menſchheit zu erweitern.— In dieſe Zeit fällt die Liebe zu Friederike mit zün⸗ dender Gewall: in der Lyrik der Straßburger, 5 offenbart ſich zum erſtenmal die ganze Kraft des Genies. Die überlieferten Formen ſinken, ewige Lebensfülle jubelt aus feigen Liedern, die im Glücke des Augenblicks geboren werden.— Götz von Ber⸗ lichingen und Werther 8 dann Goethe zum Mittelpunkle der Literatur; er lebt das Leben mit, das ſeine Kunſt in tauſend Herzen weckt. Aus dieſem ſteghaften Selbſthbewußtſein entſtehen bann die Gedichte der Frankfurter Zeit. Die 8 Formen wer⸗ den zertrümmert, ungebändigte Gewalt offenbart ſich:„Was iſt göttlicher, denn Leben zu erſchaffen— ich kenne nichts ärmeres unter der Sonne als euch Götter.“— Ein neues Leben beginnt mit der Weimarer Zeit. Er iſt ſeiner ſelbſt gewiß geworden und weiß, daß der Genius ihn nicht verlaſſen wird. M* K Theater⸗ Nutiz Die Intendanz teilt mit: Morgen Dienstag beginnt Herr Anton van Rooy ſein zweimaliges Gaſt⸗ ſpiel als Wotan in der„Walküre“ und beſchließt dasſelbe als Hans Sachs in den„Meiſterſingern“. Mittwoch findet eine Wiederholung der mit ſo großem, einmütigen Erfolge aufgenom⸗ menen Oper„Verſiegelt“ von Leo Blech ſtatt. Es ſolgt alsdann das am letzten „Tanz“⸗Makinee, ſodaß hier ein ſehr Ausſicht ſteht. N Sonntag ſtürmiſch applaudierte Programm der intereſſanter Abend in —— Maunheim, 18. Januar. General⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 5. Seite. Hinter den Kuliſſen eines Mädchenheims. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Itzehoe, 14. Januar. (Schluß.) Die folgende Zeugin iſt die Witwe Kruſe, die Mutter des inzwiſchen verſtorbenen Förſorger⸗öglings Malvine Kruſe Sie bekundet: Meine Tochter Malvine iſt im Glückſtadter Kranken⸗ hauſe an Tuberkuloſe geſtorben. Sie lag ſchon 14 Tage, ehe ich bon ihrer ſchweren Erkrankung hörte. Ich erfuhr Donnerstag zufällig, daß ſich das Mädchen die Augen nach mir ausweine daß ſie mir aber nicht ſchreiben dürfe. Ich ging alſo unangemeldet hin, und da erzählte ſie mir, daß ſie furchtbar viel Prügel und faſt nichis zu eſſen bekommen habe. Die Zeugin beſtätigt die ekelhaften Vorkommniſſe, von denen ſchon bei der Vernehmung des Angeklagten die Rede war, hier aber unmöglich wiedergegeben werden können. Das Nachtgeſchirr ſpielte dabei die Hauptrolle. Colander hat, wie die Zeugin weiter angibt, ihre Tochter an die Kette gelegt und wiederholt—4 Tage lang nur mit Waſſer und Brot gefüttert. Schließlich ſei ſie von dem Angeklagten vor den Pflug geſpannt worden, ſo daß ſie Handverletzungen davontrug.— Vorſ.: Angeklagter, was haben Sie darauf zu ſagen?— Angekl.: Ich habe nicht verhindert, daß die Zeugin ihre Tochter befuchte.— Vorſ.: Ach was, darum handelt es ſich nicht. Wie iſt das mit der Kette?— Angekl.: Damit band ich meinen Hund am Sofa feſt. Sie war kaum ſo dick wie meine Uhrkette.— Vorſ.: Ich will wiſſen, zu welchem Zwecke Sie den Hund los⸗ und die Mädchen an die Kette banden.— Angekl.: Ich habe ſie nicht damit gefeſſelt.— Vorſ.: In der Vorunter⸗ ſuchung haben Sie aber ausgeſagt, daß es vereinzelt vorgekom⸗ men wäre, daß Sie ein Mädchen mit einem Band oder einer Kette die Hände zuſammengebunden hätten.— Angekl.: Das iſt doch nicht gefeſſelt.— Vorſ.: Was iſt es denn?— An⸗ geklagter: Bei einem rabiatiſchen Benehmen bin ich ab und zu in die Verſuchung gekommen, die Kette an mich zu nehmen und Mädchen damit zu drohen.— Vorſ.: Wie oft haben Sie die Mädchen damit gefeſſelt?— Angekl.(nach längerem Be⸗ ſinnen): Ich glaube nur einmal.— Staatsan w.(zur Zeugin Kruſe): war es das letzte Krankenlager Ihrer Tochter, auf dem Sie Ihnen von dieſen Dingen Mitteilung machte?— Zeugin: Ja, ſie ſtarb bald darauf.— Staatsan.: Und Sie hatten den Eindruck, daß ſie ihre letzten Lebensſtunden nicht dazu be⸗ nutzen werde, ihre Mutter zu belügen?— Zeugin: Nein.— Staatsanw.: Sie will auch einmal unter den Mißhandlungen Folanders zuſammengebrochen ſein.— Zeugin: Ja, ſie hatte beim Erbſenleſen ihrer wunden Füße wegen nicht mehr ſtehen können, da ſchlugen Colander und ſeine Frau ſolange auf ſie ein, bis ſie ohnmächtig umſank.(Bewegung.] Wenn ſie huſtete, ſagten beide, ſie verſtelle ſich nur und verboten ihr das Huſten. Und ſie hatte doch die Schwindſucht Frau Colander ſoll ſie wegen eines zerviſſenen Kinderhemdes mit einem Schlüſſelbund hinter das Ohr geſchlagen haben, daß das Trommelfell in Eite⸗ rung überging. Auf dem Krankenlager war meine Tochter dann vollſtändig taub und mußte ſich mittels einer Schreibtafel verſtändigen.— Frau Colander: Ich habe das Mädchen niemals geſchlagen. Eine Frau Meißner bekundet dann in Bezug auf ein anderes Mädchen Margarete Pietſch, d alls im Glück⸗ ſiadter Krankenhauſe an Tuberkuloſe verſtorben iſt, daß auch dieſe, eine Halbſchweſter von ihr, ähnliche Erzählungen über die Zu⸗ ſtände im Aſyl gemacht habe. Colander habe ſie an den Haaren geriſſen, durch den Saal geſchleift, geſchlagen, an die Kette gelegt und in den Keller geſperrt.— Zeuge Kiſtenmacher Volkmeher [Altona) iſt einVerwadter der verſtorbenen Malvine Kruſe. Auch ihm hat das Mädchen erzählt, daß ſie von Colander geſchlagen worden ſei, und zwar mit einer Peitſche. Ihre ſchwere Ohrver⸗ letzung habe ſie der Frau Colander zu verdanken. Sie habe wie⸗ derholt bis zu 5 Stunden in gekrümmter Stellung an der Kette angeſchloſſen gelegen. Sie habe Hunger und Durſt gelitten und als Strafe den ſchweren Anſtaltspflug ziehen müſſen.— Die Händlerin Beiſpiegel(Altona) beſuchte mit einem anderen Mädchen zuſammen die Malvine, Kruſe im Glückſtadter Krankenhauſe. Auch ihr hat die Totkranke die Ge⸗ ſchichte mit dem Nachtgeſchirr erzählt und ferner, daß die Zög⸗ linge gezwungen worden ſeien, im Winter im Hemd bei offenen Türen und Fenſtern ihr Bett zu machen, ebenſo im Hemd den im Hof gelegenen Abort aufzuſuchen. Zeugin Dierks hat die Malvine Kruſe ebenfalls im Krankenhauſe aufgeſucht. Sie er⸗ zählt: Das Mädchen war nur noch Haut und Knochen. Meine Freundin hob ihr die Bettdecke auf und da ſahen wir, daß ihr die Fußzehen zerſchlagen waren. Auch ihr ſchönes volles Haar war ganz ſort. 1 ahenr le eben Sli. Itze hoe, 18. Jau. Ju der heutigen Verhandlung, in der die Beweisaufnahme ſort⸗ geſetzt wurde, wurde zunüchſt Paſtor Holſt(Glückſtadt) vom dortigen Gefäugnis als Zeuge vernommen. Er iſt auf Veran⸗ laſſung des Verteidigers geladen. Vo rſ.: Wußten die Mädchen, daß Sie Mitglied des Direktoriums waxren? Zeuge: Ja. Bei meinen Predigten weinten ſie ſehr viel und machten überhaupt einen ſo ge⸗ drückten Eindruck, daß ich in der Weihnachtspredigt ſie ausdrücklich darauf hinwies, daß auch ſie ein Recht darauf hätten, ſich zu freuen. Beim Durchwandern des Arbeitsſaales habe ich oft bemerkt, daß Mädchen mit dem Geſicht zur Wand ſtehen mußten und das Colander leicht und gern zu ſtrafen ſchien. Ich kaun nur konſtatieren, daß ich mich ſehr darüber wunderte, als ich den Angeklagten, einen früheren Schulkameraden, in einer ſo ſchwierigen und verantwortungsvollen Stellung wiederſah, zumal Colander mit ſeinem Abſcheu und Ekel vor ſe in em Amt mir gegenüber nicht zurückhielt. Ich habe mir die Fürſorgeerziehung immer als ein Werk vorgeſtellt, an das man mit größter Liebe und Freudigkeit herangehen müſſe. Statt deſſen hat die Fürſorgeerziehung in der Blohmeſchen Wildnis etwas Starres und Gefängnisartiges an ſich. Die Mädchen hatten ſtets böſe, verbiſſene Geſichter und machten einen verbitterten Eindruck, was ich darauf zürückführte, daß ſie oft und hart geſtraft wurden. Ein Beiſitzer: Sie ſagten, der Augeklagte habe gewiſſermaßen zu ſei⸗ nem Amt nicht getaugt. Zeuge: Er hatte nicht die Qualifikation für einen ſolchen Poſten, deswegen herrſchte denn auch ein latenter Gegenſatz zwiſchen den Direktionsmitgliedern. Wir Geiſtlichen ſtanden auf dem Standpunkt, daß der Poſten in die Hände eines Berufsarbeiters der Innern Miſſion gehöre, konnten aber mit unſerer Meinung nicht durchdringen, weil der Bürgermeiſter und Direktor Colander gegen uns ſtanden und letzterer als Vor⸗ ſitzender ſtets den Ausſchlag gab.(Bewegung.) Die Schmutzereien haben die Mädchen offenbar nur begangen, um ihre Wut über die ihneu widerfahrene Behandlung zum Ausdruck zu bringen. Ich meine, daß der Angeklagte es nicht verſtanden hat, alle die Momente in betracht zu ziehen, die zur richtigen Behandlung von Fürſorge⸗ zöglingen erforderlich ſind. Vor Alſo unzureichend in moraliſcher und geiſtiger Beziehung. Zenge: Ja, aber ich verbinde damit keinen Vorwurf, wie ich es auch nicht als einen Vorwurf betrachte, daß ich nicht zum Förſter kaugen würde(der Zeuge hat ein lahmes Bein). Angekl. Colander: Ich ſtelle entſchieden in Abrede, daß ich etwa die Ordnung mehr durch Strenge als durch andere Mittel auſrecht⸗ zuerhalten geſucht habe. Jeder Zögling iſt mit äußerſter Liebe behandelt wor de n.(öbeiterkeit.) Zeuge: Dazu kann ich uònr ſagen, daß Herr Colander ſehr unangemeſſene Redensarten im Munde zu führen pflegte und daß ihm 1907 deswegen auch Vorhaltungen ge⸗ nacht wurden. Seit jſener Zeit iſt es dann auch beſſer geworden. Wie die Mädchen die Erziehungsmethode⸗ des Herrn Paſtor ohl am beſte 0 daß ſie während ſeiner vohr 05 5 3 1 Tütr hi linge wurde der Angelk aus war, uniſono ſagten:„Wat, will de Klumpfoot uns bekehren?“ (Bewegung.) Ich muß das anführen, weil der Zeuge ſagte, mein Schielen habe auf die Mädchen einen abſtoßenden Eindruck gemacht. Nunmehr ſollen die etwa 20 Fürſorgezöglinge, die ſich jetzt noch in dem Aſyl befinden, als Zeuginnen vernom⸗ men werden.— Vorher beantragt Staatsanwalt Dr. Richardi, dieſe Vernehmungen in Anweſenheit Colanders und ſeiner Frau vor⸗ zunehmen, damit die Zeuginnen die Verhältniſſe in dor Anſtalt auch ſo ſchildern, wie ſie wirklich ſeien. Das Gericht beſchließt, daß die Angeklagten vor der Vernehmung jedes ein⸗ zelnen Zeugen den Saal zu verlaſſen haben. Nachdem ſie abgetreten ſind erſcheint zunächſtt das 19j1ährige Meiereimädchen Helene Behn, das mehrfach im Aſyl war und urſprünglich hineinkam, weil ſie ihren Eltern davon gelaufen war. Das Mädchen ſagt wieder ganz ekel⸗ orregende Dinge aus, die hier nicht wiedergegeben werden können. Vorſ.: Haben Sie äuch einmal Arreſt bekommen? Zeugin: Ja, drei Tage bei Waſſer und Brot.(Bewegung.) Vor ſe. Wurden Sie auch an die Kettegelegt? Zeugin: Ja. Vorſ Wie wurde das gemacht? Zeugin Der Vorſteher umwickelte uns die Arme mit der Kette, ließ uns dann bücken und trat dann mit dem Fuß auf die Kettenenden, damit wir uns nicht rühren konnten, worauf er mit einem fingerdicken Rohrſtock über den Rücken ſchlug. Vorſ.: Hat er Sie auch einmal mit der Kette geſchlagen? Zeugin: Ja. Als ich die Hände nicht gutwillig hinhielt, ſchlug er mir mit der Kette über die Arme.— Der Gerichtsdiener muß daun ein Aktenſtück bringen und ſich von der Zeugin Hände und Arme ſo umwickeln laſſen, wie der Angeklagte ihr dies mit der Kette getan hat, Dabei hängt ein Stück lang auf dem Boden, weshalb der Verteidiger bemerkt, das müſſe aber eine ſehr lange Hundekette geweſen ſein. So etwas gebe es garnicht. Ein Beiſitzer: Sie kann ja auch ganz kurz geweſen ſein, dann mußten ſich eben die Mädchen noch tiefer bücken. Vorſ.: Iſt Ihnen ſonſt noch etwas paſſiert? Zeugin: Ja, eines Tages ſagte die Schwiede, Colander habe angeordnet, daß ich mir ein Paket mit Kot, das er in der Müllgrube gefunden hatte, ſelbſt ins Geſicht ſchmieren ſollte(Bewegung). Vorſ.: Was geſchah daxauf? Zeugin: Ich tat es.(Große Bewegung.) Dann kam ich in Arreſt. Vorſ.: Was geſchah nachher? Zeugin: Ich wurde mit Seife und Bürſten abgeſchrubbt. Als ich das Bett naß gemacht hatte, hat die Schwiede das Laken mir über den Kopf gehängt und mir in die Hand einen Bettſack gegeben. Damit mußte ich von früh 6 Uhr bis abends 6 Uhr draußen ſtehen. Vorſ.: Wann war das? Zeugin: Im De⸗ zember 1907. Vorſ: Hat Colander das angeordnet? Zeugin: Die Schwiede ſagte, der Vorſteher habe ihr das geheißen. Vorſitzender: In der Vorunterſuchung haben Sie geſagt, Colan⸗ der habe Sie jeden Morgen geprügelt. Jetzt ſchieben Sie alles auf Schwiede. Zeugin: Ja, die hat uns morgens geprügelt, oft in Ge⸗ genwart der Frau Colander. Frau Colander ſagte zwar, ſie ſolle es laſſen, ſie ſchlug uns aber doch. Vorſ.: Wie iſt es jetzt in der An⸗ ſtalt? Zeugin: Ganz ſchön. Vorſ.! Wird noch geſchlagen? Ze u⸗ gin: Nein. Vorſ.: Iſt es richtig, daß Sie beim Prügeln an das Bett geſchnallt worden? Zeugin: Ja. Die beiden Angeklagten werden ſodaun wieder hereingeführt. Colander beſtreitet die Richtigkeit faſt aller Bekundungen des Mädchens und bleibt dabei, daß die Schwiede, um ihm zu ſchaden, dieſes Mädchen nebſt anderen gegen ihn beeinflußt habe. Die Zeugin ſei nie mit der Kette geſchlagen worden und habe ohne ſein Wiſſen vor der Tür mit dem Bettlaken über dem Kopfe geſtanden. Unter allgemeiner Spannung des Publikums wird dann die jetzige Arbeiterin Marie Schwiede aus Altona in den Saal gerufen. Sie iſt 22 Jahre alt und bis 1902 im Aſyl geweſen. Nach zweijähriger Abweſenheit kehrte ſie 1904. wieder dorthin zurück und verblieb in der Anſtalt bis zum Tage ihrer Großjährigkeitserklärung. Der Vorſitzendde ſetzt ihre Ver⸗ eidigung mit dem Bemerken aus, daß ſie im Verdacht der Verleitung zum Meineide ſtehe. Vorſ.: Hat man Sie beauftragt, die Mädchen zu züchtigen, zu ſtrafen, zu ſchlagen? Zeugin: Ja.(Bewegung.) Vorſ.: Haben Sie auch etwas davon bemerkt, daß der Vorſteher und ſeine Frau die Mädchen geſchlagen haben? Zeugin: Ja. Ein Mädchen Roſa Greve wurde geſchlagen, als ſie nach ihrer Flucht wieder in die Anſtalt eingeliefert wurde und zwar mit einem finger⸗ dicken Rohrſtock. Borſ.: Hat auch Frau Colander Schläge ausgeteilt? Zeugin: Ja. Vorſ.: Haben Sie Mädchen im Auftrage und Bei⸗ ſein der Frau Colander geſchlagen? Zeugin: Ja. Vorſ.: Auch die Behn? Zeugin: Ja. Vorſ.: War die Behn dabei angezogen? Zeugin: Nein, ſie war im Hemd und ich mußte ſie auf das bloße Geſäß ſchlagen. Frau Colander ſtand dabei. Vor.: Weshalb wur⸗ den die Mädchen geſchlagen? Zeugin: Sie durften nur ſelten auf den Abort gehen und da kamen oft Kotſchmutzereien vor. Die Zeugin beſtätigt dann die wiederholt erörterten ekelerregenden Vorkomm⸗ niſſe. Vorſ.: Wie war es mit dem Hinausſtellen der Behn mit dem Bett? Zeugin: Ich mußte ihr auf das Geheiß des Vorſtehers das durchnäßte Bettlaken über den Kopf legen und ihr in jede Hand ein Bettſtück geben. Sie ſollte ſolange damit draußen ſtehen bleiben, bis es trocken war. Ich mußte mitgehen, damit ſie nicht etwa davonlief. Vorſ.: Zeugin Schwiede, haben Sie geſehen, daß ein Mädchen ſich Kot ins Geſicht ſchmieren mußte? Zeugin: Ja, das war auch die Behn. Der Vorſteher ordnete an, daß ſie auf den Hof gehen ſollte, und hier gab er Paula Dierks den Auftrag es zu tun(Bewegung). Vorſ.: Haben Sie oder ein anderes Mädchen einmal der Dierks einen Nacht⸗ fopf mit Inhalt über den Kopf geſtülpt? Zeug in: Ich nicht, aber der verſtorbenen Malwine Kruſe mußte die Dierks es einmal tun. Angek.: Das iſt nicht auf meine Auordnung geſchehen. Zeugin: Doch, die Kruſe mußte dann noch draußen ſtehen, bis ihr die Geſchichte angefroren war. Sie mußte ſich daun den Kot mit kaltem Waſſer abwaſchen und kam dann in die Arreſtzelle. * Itze hoe, 10. Jan. In dem Prozeß gegen den Hausvater Colander der Mädchenerziehungsanſtalt bei Glück⸗ ſtadt und deſſen Ghefrau wegen Mißhandlung der Fürſorgezög⸗ te zu neun Monaten Gefängnis die Ehefrau wurde freigeſprochen. ——— Volkswirtschaft. Brauerei zum Zähringer Löwen in Schwetzingen. Bei der am 16. Januar d. Is. ſtattgehabten zweiten ordentlichen Generalverſammlung w verurteil 78 8 gewählt. Der Gewinn, welcher ſich aus der Fuſion mit der früheren Ritterbrauerei N. ⸗G. in Schwetzingen guf M. 248 ziffert, wurde unter Zurechnung des von der Brauerei zum Zäh⸗ ſammelten Erneuerungsfonds in Höhe von Mark zungen auf die Aktiv⸗Beſtände mit.137 391.87, n⸗Rücklage⸗Kontos mit M. 119 000, sfonds mit M. 34 331.89 und zur to mit M. 34 000 verwendet. Aus den ſich ergebenen B ewinn bon M 41 129.29 ſind 5 Proz. M. 2056.46 dem geſetzlichen Reſervefonds zugeführt worden, ſodaß ſich derſelbe, nach Ueberweiſung der durch Aufzahlung auf die Stammaktien der Brauerei zum Zähringer Löwen eingegangenen ringer Löwen an 76 000 zu Abſch zur Bildung ein zur Bildung eines Dispoſitio eibungen auf Dotierung auf Deleredere⸗K das neuie Geſchäftsjahr im Hinblick auf die teueren Malzpr die drohende neue Sleuerbelaſtung nicht als günſtig zu bezeichnen. 2, 24 und Be⸗ ch hä bändern 3 wären und gegen den Autrag, der ſie benachteilige, geſtimmt hätten. Die Kammer für Handelsſachen trat dieſer Anſicht bei und erklärte den Beſchluß der Generalverſammlung für nichtig. *.* Guſtav Spangenberg, Mannheim. Die Firma teilt mit, daß ſie ihre langjährigen Mitarbeiter und Prokuriſten, Sohn und Schwiegerſohn Herrn Auguſt Spangen berg und Herrn Jak. Schneider als Teilhaber in ihr Geſchäft aufgenommen hat. Die Heilmannſche Immobiliengeſellſchaft in München ver⸗ ſendet an ihre Aktionäre ein längeres Zirkular betreffend die Terraun⸗Geſellſchaft Gräfelfing und das Send⸗ linger Oberfelb beziehungsweiſe die Verträge darüber. Das Zir⸗ kular bezweckt die Aufklärung über die Verträge und die ſchweben⸗ den Prozeſſe. Gräfelfing habe die Vollſtreckungsgegenklage ge⸗ ſtellt, in welcher Termin auf Februar angeſetzt iſt. Vereinigte Maſchinenfabrik Augsburg und Maſchiuenbaugeſell⸗ ſchaft Nürnberg.⸗G. Die Geſellſchaft zeigt jetzt durch Rundſchreiben an, daß die Firma nach Beſchluß der Generalverſammlung vom 7. Dezember 1908, eingetragen im Handelsregiſter unter dem 12. Jauuar 1909, nunmehr Maſchinenfabrik Augs burg⸗ Nüruberg A. ⸗G. lautet. 5 Preußiſches Auleihegeſetz. Aus Berlin wird gemeldet: Dem Ab⸗ geordnetenhauſe wird ein preußiſches Anleihegeſetz vorgelgt werden. Das Geſetz kann erſt in einiger Zeit fertiggeſtellt werden, da noch einige Vorarbeiten nötig ſind. Im kürzlich bekannt gewordenen preußiſchen Etat für 1909 waren für einmalige und außerordentliche Ausgaben für zweite Geleiſe gar kein Betrag und für Beſchaffung von Fahrbetriebsmitteln nur wenige 90 Mill. eingeſtellt worden. Jetzt wird mitgeteilt, daß wie im Vorjahr auch diesmal ein Anleihegeſetz eingereicht werden wird, das im ganzen Aufträge für etwa 138 Mill.“ vorſieht, und zwar werden davon etwa noch 92 Mill. 10 außer den etatsmäßigen 80 Mill. für Fahrbetriebsmitte und 46 Mill.& für an dere Zwecke(zweite Geleiſe, Kleinbahnen men von zwei Nebenbahnen in Hauptbahnen) ver⸗ wendet. Beſſerung in der Siegerländer Eiſenipduſtrie. Aus dem Sie⸗ gerland wird gemeldet, daß das Siegerländer Eiſenſteinſyndikatk die bis dahin beſtehende 5oprozentige Fördereinſchränkung der Gruben auf 40 Progent reduziert hat. Eine allmähliche Aufwärtsbewegung in der Siegerländer Eiſeninduſtrie macht ſich allenthalben bemerkbar. So werden in aller Kürze die Niederdreis⸗ bacher und die Grünebacher Hütte ihre Hochöfen wieder in Bekrieb ſetzen. Auch wollen noch verſchiedene große Hochöfenwerke demnächſt mehrere ihrer Hochöfen wieder in Feuer ſtellen. Allgemein glaubt man hier im Siegerland, daß mit dem kommenden Frühjahr ſich die Eiſeninduſtrie bedeutend heben wird. Die Lage am Kohlenmarkt iſt einem Bericht der„Rhein.⸗Weſtf. Zeitung“ zufolge wenig befriedigend, und Ausſichten auf eine Beſſerung ſind nicht vorhanden. Vielmehr ſei anzunehmen daß mit Eintritt des Frühjahrs die allgemeine Abſatzkſtockung ſich noch verſchärfen werde. Es fehle an Aufträgen, und die mit Anfang des Jahres in Kraft getretene Preisermäßigung ſei einflußlos geblieben. Der Eingang an neuen A ufkrägen ſei ſchon ſeit Ende des verfloſſenen Jahres ſo gering, wie kaum zuvor⸗ und überſteige die Einſchränkung. Die Zechen ſind zu Feierſchrch⸗ ten jetzt gezwungen, da eine weitere Lagerung kaum noch möglich iſt. Die ſtärkere Einſchränkung iſt um deswillen notwendig, weil jetzt auch die Preiſe für die Nebenprodukte herabgeſetzt wurden. Angeſichts der nicht unerheblichen Mindereinnahmen geht man fetzt auch mit Lohnherabſetzungen vor. Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Aloyd, Bremen. 13. Januar: D. Therapia in Batum. 14. Januar: D. Prinzeß Alice in Genua. D. terdam. D. Main Capes Henrh paſſiert. D. Gibraltar. D. Brandenburg von Neſpyork. 18. Januar: D. Europa von Qusenscliffe. D. Bremen in Bremerhaven. D. Roon in Colombo. Mitgeteilt durch den Generalvertreter Hermann Mall brein, Mannheim, D 1, 7/8, Hanſa⸗Haus, Telefon 180. Waſſerſtandsnachrichten im Nonat Jauuar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 12 14. 15. 16.12. 18 Houſtanz 2,60 2,61 Waldshut Hüningen?) ehll!!. Sauterburg Magan Germersheim Kleiſt von Rok⸗ Barbaroſſa von — .75 2,38 Abds. N. 6 Uhr Abds. 6 Uhr 4,50] 2 Uhr .-P. 12 lIh¹ 1 unr .-P. 12 Uhr 10 Uhr 0 8 2 Uhr 15 10 Uhr 0,83 2 Uhr 6 Uhr V. 7 Uhr VB. 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Nr. 276 an die Exped. ds. Bl. 11 Tüchlige Friſeuſe empflehlt! lich den geehrten Damen. F 4, 21, 4. Stock. ————.— 5⁴45 Hyofessor Uyderfähr. Roman von Georg Wasner. (Nachdruck verboten.) Erſtes Kapitel. Fritz von Prellwitz, Sohn des Majors von Prellwitz, Kom⸗ mandeurs des einzigen in der kleinen Reſidenz liegenden Batail⸗ lons, hatte vor einer Stunde das Zeugnis ſeiner Verſetzung in die Prima nach Hauſe gebracht. Fritz, ein großer, ſchlanker Bengel von ſiebzehn Jahren, hatte ſich zur Verzweiflung ſeines Vaters auf der Schule nicht ſehr beeilt. In Quinta und Unterſekunda war er je ein Jahr ſitzen geblieben, das erſtemal, weil er gar nicht genug Indianergeſchichten leſen konnte, das zweite, weil die Freundin ſeiner drei Jahre jüngeren Schweſter Eva, die kleine Grete von Strachwitz, die bis letzte Oſtern mit ihren Eltern draußen in den Anlagen gewohnt, jetzt aber nach Berlin gezogen war, immer am Fenſter geſeſſen und manch⸗ mal auf die Straße hinabgeblickt hatte. Hatte einer der ſonſtigen Verehrer der kleinen Grete— 28 gab deren unter den Jungen anerkannt drei, nicht anerkannt, weil nur Tertianer, zwei— mehr Glück, ſo beſchäftigte ihn das ſehr, und als ihm vor einiger Zeit ein Lehrer einmal vorgewor⸗ fen, er habe gelogen, wäre er dem nicht nur beinahe an den Hals geſprungen, er hatte auch nicht nachgelaſſen, bei dem Ordinarius und, da dieſer ihn abwies, bei dem Direktor des Realgymnaſiums ſo lange vorſtellig zu werden, bis jener den Vorwurf zurücknahm. Aber die Verſetzung aus einer Klaſſe in die andere und damit die Zeit überhaupt ſah er noch nicht für etwas Bedeutſames an. Und ſo würde ihm das in der Konferenz von ſeinem Freunde, dem Lehrer für Deutſch, nur mit großer Mühe durchgedrückte Primanerzeugnis auch nicht allzu gewichtig erſchienen ſein, wenn ihm nicht feſtgeſtanden hätte, daß die Erringung dieſes Aus⸗ weiſes die Beendigung ſeiner Schullaufbahn bedeuten ſollte. Wenn man zu Hauſe davon geſprochen hatte, was Fritz ein⸗ mal werden würde, oder wenn andere Leute davon ſprachen, dann hieß es immer und das erſchien jedem ganz ſelbſtverſtändlich: Offizier. Sogar ſeine Mutter, die nur zu gut wußte, was es bedeutete, mittellos und doch Offizier ſein, hatte ſich allmählich mit dieſem Gedanken vertraut gemacht. Aber Fritz wollte ſchon lange nicht mehr Offtzier, er wollte Maler werden. Und dieſe Abſicht erfüllte ihn nicht nur mit ſtiller, innerer Freude,! ſich hin und wieder in einem faſt überlegenen Lächeln kund tat, ſobald in ſeiner Gegenwart von ſeiner Zukunft geredet wurde, ſie er⸗ Aufhaus! ſchien ihm auch immer mehr als ein ſo köſtliches Geheimnis, daß er ſich nicht überwinden konnte, ſie ſelbſt ſeiner Vertrauten in allen anderen Dingen, ſeiner Schweſter, gegenüber zu äußern. In der Stadt beſtand eine alte, ſich faſt ſchon eines hiſtorz⸗ ſchen Rufes erfreuende Kunſtakademie. Und ſie beſtand nicht nur, ſie durfte ſich auch des ganz beſonderen Wohlwollens des zurzeit regierenden Großherzogs Friedrich Karl rühmen. Wie das für die geſellſchaftliche Poſition der einzelnen Profeſſoren von Be⸗ deutung geweſen und noch war, ſo hatte es auf der anderen Seite mit den Jahren auch dahin geführt, daß zunächſt die Hofgeſell⸗ ſchaft und dann die übrigen Kreiſe an den auf der Hochſchule geübten Künſten Intereſſe nahmen oder doch wenigſtens ſo taten. Deshalb war es Fritz niemals als etwas Abſonderliches erſchie⸗ nen, daß er Maler werden wollte. Seit ungefähr zwei Jahren ſtand ihm das feſt, und etwa ebenſo lange ließ er es ſich angelegen ſein, ſein kleines Taſchengeld zuſammenzuhalten, um ſich an jedem Quartalserſten die Dauerkarte für die neue Ausſtellung kaufen zu können. Da war er in den erſten Wochen manchmal ſtundenlang draußen in dem ehemaligen Marſtallgebäude, und zu Hauſe ſuchte er dann diejenige Landſchaft— nur um ſolche handelte es ſich für ihn—, die am meiſten ſeine Aufmerkſamkeit erregte, zu Papier zu bringen. Er ſkizzierte aber auch von ſeinem Fenſter aus oder lief in den Wald, am Fluſſe entlang oder bis zu den fernen Bergen und ſetzte ſich dort irgendwo mit ſeiner Mappe hin und zeichnete. Jedes Blatt aber, das ihm beſonders gelungen erſchien, heftete er an die Wand ſeines Zimmers, und wenn der Major über die dreifache Verſchwendung von Papier, Bleifeder und Zeit wieder einmal räſonierte und ihn fragte, wozu denn das Geſchmiere nütze, hatte er, der mit den Einrichtungen der Akademie längſt vertraut war, immer den einen Gedanken: du wirſt's ſchon erfahren, wenn's erſt ſo weit iſt, ich überſpring' gleich die Zeichenklaſſe. Und nun war er ſo weit, ging ſeit über ſeinem Zimmer auf und ab und hatte noch nicht einmal den Trumpf des erlangten Reifezeugniſſes ausgeſpielt. Nicht daß ihn die bange Spannung, die im Hauſe herrſchte, für ſeine Perſon ſehr bedrückt hätte, aber er fühlte doch, daß es vielleicht kein ſehr günſtiger Zeitpunkt ſei, jetzt mit ſeinem Vorſchlage hervorzutretelt. An einen Aufſchub mochte er aber auch nicht denken. Und ſo im Zweifel, was er tun ſollte, war ihm eingefallen, daß es ganz gut ſein konnte, zuerſt mit der Mutter über ſeinVorhaben zu ſprechen. Freilich, es ſträubte ſich etwas in ihm dagegen. Für Umwege einer Stunde in war er nicht. und immer, wenn er ſich die Szene ensgemalt, hatte K 4 14, 8. Stock. Schoͤne Damen⸗Masken billig zu verleihen. HI, 4 Bxeitestrasse. H 4, 6. 4. Stock. er ſich frank und frei vor den Vater hintreten ſehen. Das wäre ihm auch jetzt noch das liebſte geweſen, aber der hatte nun einmal den Kopf voll, ſonſt hätte er ihn vorhin gewiß ſchon draußen an der Tür abgefangen und ſich nach der Verſetzung erkundigt,. Da war es denn doch zu leicht möglich, daß er ſich auf eine weitere Unterhaltung überhaupt nicht einließ, ſondern ihn kurz abwies⸗ Das aber durfte auf keinen Fall geſchehen. Trotz der beiden heranwachſenden Kinder hatte ein echter und andauernder Frohſinn im Hauſe des Mafors ſchon ſeit Jahren nicht mehr geherrſcht. Eben Hauptmann erſter Klaſſe geworden, hatte Prellwitz nicht ohne eigene Schuld das geringe Vermögen, das ihm ſeine Frau einſt als Kaution zugebracht, ver⸗ loren. An Stelle der ſo ſehnſüchtig und ſchon erhofften größeren pekuniären Freiheit war alſo erſt recht die Sorge getreten, und darüber war er kleinlich und Frau von Prellwitz müde geworden. Eva, ein zierliches blondes Kind, im Aeußern das Ebenbild der Mutter, war immer ſehr ſchüchtern geweſen und es unter dem Druck der Verhältniſſe noch mehr geworden, und Fritz hatte, als er die Dumpfheit der häuslichen Atmoſphäre zu ſpüren begann, in geſunder Reaktion das Feld ſeiner Taten nach auswärts ver⸗ legt. Straße, Turnplatz, Stadtwald, im Winter Schloßteich und Fluß, das waren die Orte geweſen, an denen er ſeine über⸗ ſchießende Kraft vorwiegend auskummelte. Für die Häuslichkei war da nicht viel mehr als der Appetit übrig geblieben, aber auch der war freilich faſt noch zu groß deweſen. Immerhin rührten, abgeſehen von den dienſtlichen Angelegenheiten, alle Wellen, die über die Ruhe dieſes kleinen Kreiſes glitten, von dem jungen Herrn her und hatten Gelegenheit genug zu väterlichen Rügen und mütterlichen Beſänftigungen geboten. Prellwitz, aus dem Adel der Gegend ſtammend, hatte ſeine ganze Karriere in dieſem Regiment gemacht, in dem er jetzt noch ſtand. Jedes der drei Bataillone lag in einer anderen Stadt des Großherzogtums, und ſo hatte er dem Turnus gemäß zwar mehr⸗ fach die Garniſon, nie aber die Nummer auf ſeinen Epaulekten, gewechſelt. Vor faſt zwanzig Jahren hatte er ſchon in der Reſi⸗ denz gelegen, dann kurze Zeit noch einmal und, ſeitdem er das Bataillon führte, wieder. Aber 8 war zu Ende mit ſeiner mili⸗ täriſchen Laufbahn. Es war ihm mitgeteilt worden, daß er ver⸗ abſchiedet werden würde. Und nun klammerte er und mit ihm ſeine Frau ſich nur an den einen Gedanken, daß ihm das zurzeit vakante Bezirkskommando der Stadt übertragen würde. TJortſehung folgh), — m Maunheim, 18. Januar. Seneral⸗Anzeiger.( nagblatt. 7. Seite „eig iahre gheert.“ Wie wir in Erfahrung brachten, sammelt ein bekannter Herr Gelder im Auftrag einer Srossen Karnevalgesellschaft zur Veranstaltung eines Karnevalzuges. Wir gestatten uns, darauf ergebeust binzuweisen, dass wir solchen hierzu nicht exmächtigten, wie wir überhaupt auf diese Art noch nie unsere titl. Einwohnerschalt heimsuchten. Um Verwechslungen vorzubeugen, bitten wir, uns zugedachte Beträge nur gegen numerierte Feuerioquittungen— siehe unser Runds hreiben Heute nachmittag 3 Uhr Beginn des Verkaufes Grosser Posten vom 3. abfolgen zu wollen. Feulerio, rosse Karnevalgesellsch... Sitz Weree 2 4, 11. Liederkranz. Heute Montag abend ½ Uhr Geſamt⸗Probe! 5555 Der Vorſtand. falsel ſeltschüm Derselbe an pfeiswürdigkeit, Oualltat und Eleganz umübertrefflich. Eigene Schirmfabrik in Serlin. 1568 Prachtvoller flüſſtg. en per Pfö. 50 Pfg.(geſetzl. 977 ſchützte Marke. Löckle, Wtw., Q 5, 8 Erfahrener Krankenwärter empfiehlt ſich z. Privatpflege und Nachtwache ins Haus. Honorar mäßig. Zuſchr. erb. u.„Krankenwärter“ Nr. 647 an die Exped. ds. Blattes. Junge Frau, welche in beff. Häuſern gedient hat u. mit all. Zimmerarb., ſowie im reinigen v. 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Ju der Zeit vom 15.—20. Jauuar werden von den Klaſſenlehrern die Melbungen 1. für die Uebertritte aus der Volksſchule in die Büärger⸗ ſchule, „ für dle Aufnahme in die III. Vorbereitungsklaſſen für die höheren Schulen 3. für den freiwilli en Weiterbeſuch der Schule(nach er⸗ füllter Schulpflicht) entgegengenommen. Die Meldungen haben unter Benützung der von den Klaſſenlehrern erhältlichen Formulare, aus denen das Nähere zu entnehmen iſt, innerhalb der obenbezeichneten Zeit durch die Eltern bezw. Fürſorger bei den Klaſſen⸗ Spätere Meldungen haben auf Be⸗ rückſichtigung keinen Anſpruch. Der Termin zur Anmeldung der Aufänger für die No. 601. 8 unterſte Klaſſe der Bürgerſchule wird ſpäterhin bekannt gegeben. 321²⁰ Mannheim, den 9. Januar 1909. Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. uler cirt, uers vorratie in 6 Frachtbriele Or. 5. Baas Buchdruckerel. 777 Stellen suchen un Nl0s Zigarren, Vertretung en gelall für Sachſen(Sitz Leipzig) geſucht. Poſtw. Oſſerten zwecks perſönlicher Vorſtellung. 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Das ſche des Bundesrats: v. Bethmann⸗ iſt ſchwach beſetzt. olberg eröffnet die Arbeitskammergeſetz. (Zweiter Tag.) Abg. Dr. Höffel(Rp.): Eas iſt beze Kat exochen Bei meinen Freunden wenn nicht manche E lieferten, daß gurg nahmen die Ho ichnend, lammern das Richti den Arbeitgeber gegen das Geſetz beacht en Entwur ge trifft. daß gerade die angebliche fdam unfreundlichſten verbänden vorgebrachten 970 N zimm 12—2 6, 7, 2 Tr., 2 ſein Zimmer Wohn⸗ u. Schla⸗ oblter; 8•1 möbl. Zimmer m. ſepar. Eing. off. zu verm. 548 den Friedrpl. er zu ver ieten Einzuſeyen 86.20 3 Tr., gut möbl. Zimmer z. vm. 668 preisw. zu verm. oder ohne Penſ. m: Ausſ. au; Dampfheizg., Fohrſtuhl u. Bad vorhanden, Waldparkſtr. 1, 3. Treppen, vis⸗ä⸗vis d. Johanniskirche, ſch. möbl. Zim. m. Schreibt. ev. m. Klavier bill. z. v. 144 L 10.6 Zimmer zu 1106 3 Treppen möbl vm. 91900 Uhr. Näh. N 4, 17 p. 24912 0. raphiſcher Reichstagsbericht Mannheimer Generalanzeigers Hollweg. Sitzung um 11 Uhr Arbeiterpartei kritiſiert würde er ein ungeteiltes Lob finden, rfahrungen der Vergangenheit den Beweis emeinſe ſozialpolitiſche Maß⸗ n anen nicht erfüllen. un, daß die Entſchei ung für Arbeitskammern und nicht Arbeiter⸗ Aber jedenfalls ſind einige der von Gründe enswert. Die Herren Sozialdemokraten Auch wir erkennen 14.2 2 Tr. Möbl. Zim. u vermieten. 305 Seiten wirken. fähig ſein, auch wenn di Wir billigen die fach territorialen Ausſchüſſen. die Wählbarkeit de nen. Mir haben in En Montaninduſtrie erklärt, hat, Arbeitskammern!) Arbeiterſekretäre als Bei gebervereins dort hat mir Wert darauf legen und Geiwerbegerichts beruht. Arbeiterſekretäre gar nicht denn bei uns die Tarifverträge zuſtande, unter eine Million Arbeiter ſteht? 6 part. links, ſchön möbliert. Zimmer u vermieten. 6780 Olazu verm. das Zuſammenarbeiten in den Kammern erzieheriſch nach beiden Kautelen müſſen dagegen geſchaffen werden, ebentuell durch Strafbeſtimmungen, daß Tätigkeit der Kammern nicht unterbinden; dieſe müſſen handlungs⸗ auch die Unternehmer die e Unternehmer nicht mitwirken wollen. liche Abgrenzung mit örtlichen und Eingeführt werden muß in das Geſetz r Bea mten der Organiſatio⸗ 1 8 Arbeitgeber aus der Hütten⸗ und 5 ſie ſitzer, erklärt, entbehren können. die praktiſche Mitwirkung der Und wer bringt denen jetzt ſchon (Abg. Bömelburg ruft: Ohne Ein großes Gewerbegericht beſitzt eine Anzahl und der Vorſitzende des Arbeik⸗ daß die Arbeitgeber den größten daß darauf die günſtige Tätigkeit dieſes Die Einbeziehung der Heimarbeit in das Geſetz iſt eine Notwendigkeit. kehrsgewerbes und der ſtaatlichen Be der Bergwerksberwaltung ſehen wir Für den Ausſchuß des Ver⸗ triebe in gleicher Weiſe wie keinen vernünftigen Grund. Nupprechtſtraße 6, 4. Stock, rechts, ſchyn möbl. 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Und da hitte ich den Staatsſekretär, uns ſchon jetzt ſeine Grundgedanken mitzuteilen, damit wir ſehen, daß es ſich dabei nicht um eine Art Geſellenausſchuß bei der Innung handelt. (Beifall links.) Direktor im Reichsamk des Innern Caspar: Es wäre verfrüht, wenn die Regierung ſchon jetzt poſitibe Vorſchläge über die Behandlung der Handlungsgehilfen und g ſhiens 80 ich, Die Handlungsgehilfen haben die Befugnis, daß die an⸗ Werkmeiſter machen würde. Es empfiehlt ſich, zunächſt in der S 110 Aen e 8 Aibelter 8cen ge, da gekündigten beſonderen Kammern für ſie fallen gelaſſen werden Kommiſſion eine Verſtändigung über die Grundlagen des vor⸗ ſchwert ein gedeihliches Zuſammenarb tut es nicht, der die Sozialdemokr werden.(Beifall.) gute Wille muß da 1 aten die Bitte, das ſehen, daß auch die Kon eiten. Abg. Behrens(Wirtſch. Vgg.): Die Gegnerſchaft der Mehrzahl der Handelskammern— nicht ſozialen Standpunkt gegen die paritäti⸗ ein, z. B. die von Bremen— wird die Ar⸗ g retten wie der geſtrige Schwanengeſang tig, daß„die Arbeiter“ Gegner der Die Sogialdemokraten repräſentieren poli⸗ Arbeiterſchaft. ng, und daneben übri⸗ il der ſozialdemokratiſchen, iſt für paritã⸗ alle nehmen den un ſchen Arbeitskammern beiterkammer ebenſoweni Legiens. Es iſt unrich Arbeitskammern find. tiſch und gewerkſchaftlich geſamte chriſtlich⸗nationale Arbeiterbewegu gens auch ein großer Te durchaus nicht„die Das Geſetz allein ein. Und da richte ich an hrige zu tun; ſie werden ſervativben es nicht an ſich fehlen laſſen aber ſeine ſchönen Worte nicht möglich. Die Die Rede des Staats Solange der Lohnarbeiter ni ſklave, als ein Hungerlohn könnten; denn in Batern hat man ſie an die Handelskammern an⸗ geſchloſſen und in Sachſen ſind gleiche Beſtrebungen im Gange. Ich bitte den Staatsſekretär um eine beruhigende Erklärung. Abg. Kulerski(Pole): ſekretärs hat durchſchlagend gewirkt; ſtehen mit dem Entwurf nicht ganz im Einklang, er iſt nur ein ſchöner Rahmen. Wir wollen Arbei⸗ ter kammern, eine reine Intereſſenvertretung der Arbeiter. chts iſt als ein elender Lohn⸗ zarbeiter, iſt der ſoziale Frieden doch Abg. Dr. Potthoff(Fr. Vg.): Das bereitwillige Eingehen der Regierung auf die Kritik am erſten Entwurf läßt uns hoffen, daß auch die weiteren Verbeſſe⸗ liegenden Entwurfs herzuſtellen. Dann kann weiter gearbeitet werden. Abg. Giesberts(Zentr.): Die Gegenſätze zwiſchen Unternehmern und Arbeftern ſind gußerordentlich ſcharf geworden. Die Arbeikskammern werden ſicherlich Beſſerung ſchaffen, damit der Arbeitskrieg nicht in Permanenz erklärk wird. Das paritätiſche Zuſammenwirken wird der Förderung des Friedens dienen. Das hat früher auch der Abg. Bebel anerkannt.(Hört! hört!) Das Leben beſteht nun einmal aus Kompromiſſen. Der Staatsſekretär hat bedauert, daß im Reichstage die Großinduſtrie nicht vertreten ſei. Arbeitgeber haben wir nun nachgerade genug hier. Wenn aber die Großinduſtriellen hier nicht ſitzen, fo liegt das an ihrer anti⸗ ſozialen, arbeiterfeindlichen Haltung, die zur Folge hat, daß ſie bei den Wahlen leine Mehrheit auf ſich vereinigen. Die chriſtlich⸗ ̃ vorſchläge des Reichstags bei ihr freundliche Aufnahme nationale Arbeiterſchaft nimmt den Entwurf gern entgegen, tiſche Kammern. In Weſtdeutſchland, wo die Induſtrie am rungs d 116511 its 5 fentlich fi roße 2 1 kräftigſten entwickelt iſt, hat die ſozialdemokratiſche Arbeiterbe⸗ finden werden. Die paritätiſchen Arbeitskammern können und hoffentlich findet er eine recht große Mehrheit.(Beifall.) wegung durchaue ni werden; und gerade dor für Arbeitsfammern. W̃ tigſten praktiſchen Ausd ligen Arbeiterintereſſen, der bergiſchen Handels kammer würde fremdheit bei liche Inſtitution dieſe ruck der A gung des Arbeiterſtandes. vollen Gewerkſchaften, der de kammer den Sozialdemokraten, alles in der Arbeiterſchaft dahin dr Unternehmern zuſammenzukommen. weiß wie ſchwer das zu erreichen Möglichkeit geboten werden ſ oll, lehnt eine t i Es iſt doch ein Zei iſt; und da, wo dur e cht die Vorherrſchaft, da ſind die Chriſtlichen mindeſtens ebenſo ſtark; ohne uns kann dort nichts unternommen ſt die Arbeiterſchaft zum größten Teil ir ſehen in ihnen insbeſondere den wich⸗ nerkennung der Gleichberechti⸗ Arbeiterkammern wären neben den kraft⸗ nkbar beſten Vertretung der einſei⸗ beſtenfalls überflüſſig. In der Petition wird bemerkt, in der Arbeiter⸗ n die Arbeiter uneinig ſein, in der parität Kammer dagegen eine geſchloſſene Gruppe darſtellen; man die Großinduſtriellen leitet der Gedanke, die Sto beiterſchaft zu zerſplittern. 155 ieht, kraft der Ar⸗ don Welt⸗ daß ſie überſehen, wie ängt, am runden Tiſch mit Wer Streiks zu leiten hat, ch eine geſetz⸗ erkennung gezollt endlich von den werkſcha leiſten, Wünſche möglichſt zu igno an den die guten Wirkungen des ſelbſt beobachtet. danken verwirklichen, müſſen die Ausführu Geſetzgebung in die es ſollen keine Intereſſenvertretung ſchließen ſie eine ſolche in Arbeiterkammern aber aus. Einſtweilen genügen freilich dazu die Gewerkſchaften, denen zu unſerer Freude der Staatsſekretär geſtern die höchſte An⸗ hat; er ſollte nur die Konſequenz ziehen und ſie Hemmungen und Schikanierungen durch die Verwaltungsbehörden befreien. Mehr als die Ge⸗ ften könnten auch die Arbeiterkammern ſolange nicht als es Axiom der Regierung rieren. einer paritätiſchen Organiſation riedens zu tun. Erforderlich der Arbeiter ſein. Darum auch gar nicht iſt, ſozialdemokratiſche Wir haben es hier alſo nur mit zur Förderung des ſozialen iſt eine Mitwirkung der Arbeits⸗ den Tarifverträ bisherige Tätigkeit der Gewerbegerichte. Mein Freund Barth hat gen, die weiter geht als die Einigungsgwanges in Kanada Weiter müſſen die Arbeitskammern einen Ge⸗ den zuerſt Naumann ausgeſprochen hat, ſie ng und den Ausbau der ſozialpolitiſchen Hände der Intereſſenten legen und eine Ma⸗ Abg. Severing(Soz.) 5 weiſt die in der Debatte erhobenen Vorwürfe gegen die Sozial⸗ demokratie zurück und bertritt die Forderung ſeiner Partei nach Arbeiterkammern. Für Arbeitskammern ſei die Sozialdemokratie nur zu haben, wenn ihnen Exekutivgewalt und verwaltungs⸗ techniſche Aufgaben zugewieſen werden. Der Staats⸗ ſekretar erhoffe viel von der Ausſprache zwiſchen Unternehmern und Arbeitern. Da ſollte er als erſter dieſen Weg beſchreiten. Es ſei aber ſehr fraglich, ob er zu dem nächſtens in Berlin ſtatt⸗ findenden Tabakarbeiter⸗ und Bergarbeiterkongreſſe einen Ver⸗ treter entſenden werde. In der Kommiſſion werde die Sozial⸗ demokratie mitarbeiten. Damit ſchließt die Diskuſſion. Die Vorlage geht an eine Kommiſſion von 28 Mit⸗ liedern. Der Präſident macht Mitteilung don dem Ableben des 25 Ruegenberg(Zentr.). 3 Tr. I. ſch. mbl Zim. m. P. z, v. 880% Gruppe, die die Arbeiter vertreten will, das ab! Beim großen ſchine zur Erſpar ung von Geſetzgebungsarbeit Das Haus dert ö Nächſte Sitzung: M 1 Uhrz Bergarbeiterſtreik hat die größte Erbitterung unter den Arbeitern werden. Zu dieſem Zweck brauchen ſie freieſte Initiativde und Jufigedat. 5 0 5 ja die Ablehnung der Verhandlungen durch den bergbaulichen Ver⸗ volle Selbſtverwaltung. Iſt die Organiſationsfreiheit der Arbeits. 2 8 1 ein hervorgerufen. Wir halten die Pflege des ogialen] kammern unbeſchränkt, dann ſpielt auch die Frage der fachlichen Schluß gegen 8 Uhr. Ariedens nicht für eine Utope, Zum mindeſten wird J oder örtlichen Gliederung nur eine untergeordnete Rolle, Rit] . Jauuar. 3 annheim. 2 Montag, den 18. Jau. 1909. 26. Vorstellung im Abonnement A. tmer, Die Nibelungen 3ů² part. imme⸗ Ein deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Neu einſtudiert von Emil Reiter. i Eiſte Ableilung: Der gehörnte Siegfried. de Vorſpiel in einem Akt Me⸗ Vorſpiel in einem Akte. —. 555 n beſ Werſonen: vern König Guntherr Heinrich Goͤtz. Näß Hagen Trone„„„„Hans Godeck. Dankwart, deſſen n Bruder Paul Tietſch. 5 ſuf 5 der Spielmanms 115 rage Giſelher) 3 fre öller. 1erenot) Brüder des Königs.. Oscar Ingenohl. pis umolt, der Küchenmeiſter. Gil Hecht. 8. SSiegfried Georg Köhler. — 0⁰— Ate die Witwe König Dankwart's möbl.* hild, ihre Tochter Julie Sanden. Betty Ullerich. 1 vm. Recken. Volk. Ort der Handlung: „ mbl In Worms am Rhein in Gunther's Burg. „8, b. Zweile Ableilung: ul: Sbiftrs Tad. Trauerſpiel in 5 Aufzügen. Perſonen: König Gunther 55 Gbtz. Hagen Tronje„ Hens Godeck. Dankwart„„Paul Tielſch. „„ Chriſtian Eckelmann. „„ Alfred Möller. „ Oscar Ingenohl. Lothar Liebenwein. Siegmund Kraus. Emil Hecht. Georg Köhler. Julie Sanden. Betiy Ullerich. Lene Blankenfeld. Tont Wittels. Guſtav Trautſchold. 1 + Volker Giſelben Wulff,) Wulff, W 1 Truchß) Necken ee friesd Ute 0 «„„%*„ Kriemhild e⸗ Königin von 1d f 2 Amme Ein Kaplan Ein Kämmerer. Alexander Kökert. Necken. Volk. Mägde. Zwerge ꝛc, Nrtder Handlung: Im erſten Akt auf 7 9 in Brunhilds 1Zurg In Arſange des 5. Akles im Odenwald; in allen Abricen Akfen in Gunther's Burg in Worms. afteneröſfnung ½7 Ahr. Anf. 7 Uhr. Ende 10½ tihr. Nach dem 2. Art des Trauerſpiels größere Pauſe. 1 Kleine Preiſe. * eene eeeeeee mn Groß h. Boftlheatovr. Dienstag. den 19. Jan 1909. Bei aufgeßhob. Abonn. 4(Vorrecht C) Die Walküre. 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Bechhold heraus⸗ gegebenen„Umſchau“(Frankfurt a..) berichtet, iſt er durch die Beobachtung der ihrem Alter nach genau beſtimmbaren Geſteinslagerungen zu dem Ergebnis gelangt, daß der Pithe⸗ canthropus in der erſten Hälfte der Diluvialperiode, alſo zu⸗ ſammen mit dem Urmenſchen gelebt hat, und dieſe Feſtſtellung war für ihn die Veranlaſſung, nach unzweifelhaften Spuren vom Urmenſchen zu ſuchen. Dabei unterſtützte ihn die Tat⸗ ſache, daß die Sagen von Rieſen und Affenmenſchen an denen der javaniſche Mythus ſehr reich iſt, unmittelbar an die Fund⸗ ſtellen der großen Säugetierknochen anknüpften. Durch die Mitteilung dieſer Sagen von Eingeborenen hat er verſchiedene Knochenfundſtellen entdeckt, und die Sage von der Burg Rediuno, die der Gott gegen die räuberiſchen Einfälle der Rieſen errichten ließ. war es im weſentlichen, die ihn die Kul⸗ Feuilleton. Mitteljava entdecken ließ, von der er nun eine ausführliche Schilderung entwirft. Die Kulturſtätte ſtellt eine 15,5 Meter lange,—8 Meter breite und ca. 1,25 dicke, ſchwarze, aus Kies und Sand beſtehende Erdlage dar. Sie iſt mit Knochen aller Art, vom Büffel, Banteng, Schwein, Hirſch, Rautieren, Schildkröten u. a. angefüllt, während Elefantenreſte mit Aus⸗ nahme von einigen Zahnſtücken nur in benachbarten Partien vorkommen. Daß es ſich hier um Ueberreſte von menſchlichen Mahlzeiten handelt, ergibt ſich daraus, daß die hohlen Markröhrenknochen künſtlich aufgeſchlagen ſind; und ihre Bruchflächen ſind alt. Manche Stücke zeigen deutlich die Spuren der Einwirkung des Feuers. Es wurde denn auch, was das Bemerkenswerteſte bei dieſem Funde war, ein dreiteiliger Feuerherd aus Ton gefunden. Er iſt 125 Zentimeter lang und ca. 20 Zentimeter hoch wobei die Innen⸗ weite der drei Feuerlöcher etwa 25 Zentimeter mißt. Seine vier Querwände ſind durch eine gemeinſame Hinterwand untereinander verbunden. Aus dem mittleren Feuerloche wurden einige Topfſcherben, eine 6½ Zentimeter lange tönerne Walze, gleichmäßig abgearbeitet und an einem Ende wie mit einem Meſſer abgeſchnitten, und eine kleine dreieckige Lanzenſpitze(oder vielleicht ein Bohrer) hervorgeholt. An verſchiedenen Stellen der unteren Erdlage ſaßen zahlreiche Kugeln von der Größe einer kräftigen Männerfauſt, die wahr⸗ turſtätte vom Urmenſchen bei Teguan unfern von Redjund in ſcheinlich als Mahlſteine oder als ein anderes Werkzeug ge⸗ dient haben mögen. Beim weiteren Abgraben kam noch ein zweiter, doch ſchlecht erhaltener Feuerherd zum Vorſchein. Die prähiſtoriſche Küche muß in die Sandſchichten auf denen der Urmenſch am Solo⸗Fluſſe lebte, hineingegraben ſein; der graue Sand iſt infolge der Einwirkung des Feuers an mehreren Stellen rot gebrannt. Dieſe prähiſtoriſchen Feuer⸗ ſtellen ſind den noch heute auf Java üblichen Feuerungen ähnlich. Der Javaner ſtellt drei Steine im Dreieck zuſam⸗ men und ſchürt mit Baumäſten, oder er baut auch einen Ofen aus Ziegelſteinen mit zwei oder mehreren Feuerlöchern. Der Fund von Redjuno ſtellt bereits einen hohen Kultur⸗ zuſtand dar und entſpricht hierin ungefähr den jüngeren. Steinzeitfunden Europas, iſt jedoch von viel höherem Alter, und zwar mitteldiluvial, eine Annahm, die Dr. Elbert auch durch eine Reihe weiterer Beobachtungen, beſonders durch Funde an foſſilen Pflanzen, zu beweiſen ſucht — Abergläubiſche Berühmtheiten. Daß der Aberglaube unter den Bühnenkünſtlern noch heute vielfach verbreitet iſt und daß manche vielbewunderte und berühmte Tragöden und Sängerinnen vor dem Betreten der Bühne irgend eine an⸗ ſcheinend ſinnloſe Bewegung machen, irgend ein Wort ſagen oder einen Talisman im Gewande bergen der ihnen Glück bringen ſoll, iſt von Kennern des Bühnenl.bens ſchon oft beſtatigt worden. Aber der Aberglaube beſchränkt ſich auch 3 1 4 . Mannheim, 18. Januar. General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) 2 Der gegenwärtige niedere Preistand aller Leinen- U. Baumwollgewebe bietet günstige Gelegenheit zu gutem billigem Einkauf Grosse Posten vielfach feinster Qualitäten Letzte Woche des Sonderverkaufs in Aussteuerartikeln und Wäsche Damem leibidsche. Bett Mdscfie· TischTufelzeuge Weisse und farbige Aussteuer-Stoffe 5330 speziell ganzer Aussteuern. In ngue Zuschneidekurse für Damenbeklelgung ann Fuchs. EEEEEEE Zu Ausnahme-Preisen. frülier Z. Hers N2,6 NKumstsir. am Paradlepl. mit unbedingtem Erlernen, können Schülerinnen jede W. Montags eintreten. ocht Jüdischer Dlskussiong-Fereil. . Ankauf. 1 Kaufe Möbel, Nähmaſchin., Kinderwag., ganze Haushalt. zu den höchſten Preiſen. Frau Schüßler, Pflügers⸗ ELEEEEEEEEELEEELEEEEEEE 11. Seite Stellen finden lenvermittlung üddeutschland 67,000 Stellen b. jetzt besetet Vereinsbeltrag halbjährl..4. Cauſm, Nerein Frankfurt a. M. 8118 Alleinvertrieb für Baden eines erſtklaſſ. bedeutenden Artikels an ſol⸗ vent. 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Um keinen Preis der Welt hätte der Dichter des David Copperfield ſeine Nachtruhe in einem Bette geſucht, das in ſeiner Stellung nicht genau von Norden nach Süden gerichtet war; der Kompaß diente zur genauen Orientierung, und wo er auch weilte, ob in einem Hotel, ob bei gaſtlichen Freunden, bevor er ſich ſchlafen legte, wurde mit Hilfe des Kompaſſes die Stellung des Bettes mathe⸗ matiſch genau reguliert. Der Politiker Parnell hätte niemals eine Taſſe Kaffee angerührt, bei der der Löffel von links nach rechts gelegt war, anſtatt von rechts nach links. Lord Roberts, der Sieger im ſüdafrikaniſchen Kriege, iſt noch heute überzeugt, daß das Glück ihm und dem eng⸗ liſchen Heere erſt von dem Tage an lächelte, da ihm von irgend wem ein aufgefundenes Hufeiſen zugeſchickt wurde. Das Eiſen war in London am Trafalgar Square vor dem Nelſon⸗Denkmal aufgeleſen worden. Lord Roberts erzählt, daß er während des Krieges in Südafrika ſelbſt bereits zwei Hufeiſen gefunden hatte, aber er blieb überzeugt, daß ihm noch ein drittes fehle, um den Feldzug zu gutem Ende zu führen, bis mit dieſem dritten Hufeiſen aus London die Niederlage der kämpfenden Buren endlich beſiegelt wurde. Von dem Hiſtoriker Macaulay iſt bekannt, daß er auf der Straße ſtets ängſtlich vermied, mit ſeinen Füßen die Stelle zu berühren, wo zwei Pflaſterſteine aneinanderſtießen. Eine Reihe berühmter Männer trug ſtets irgend einen Gegen⸗ ſtand als Amulett mit ſich; ſo pflegte der bekannte Orien⸗ taliſt Max Müller ſtets eine alte durchlöcherte Münze bei ſich zu tragen und einer der bekannteſten lebenden Staats⸗ männer, deſſen Namen verſchwiegen ſei, unternimmt nicht einen Schritt, ohne ſeine Alraunwurzel bei ſich zu haben, von der er ſich nie trennt. — Das Recht des Flirts.„Durch Recht, alte Ueberlieferung und Gewohnheit iſt die Sitte geheiligt, auf den Knien des Ge⸗ liebten zu ſitzen“, das iſt in kurzem der Inbegriff der richter⸗ lichen Entſcheidung, die in Cleveland Ohid, jetzt der Richter Adams gefällt hat. Ein entrüſteter Vater hatte die ſtrenge Be⸗ ſtrafung ſeiner Tochter vor Gericht beantragt.„Sechzehn Jahre iſt ſie alt,“ erklärte er voll Empörung,„ich komme abends um elf Uhr die Treppe herunter und was ſehe ich: ſie ſitzt auf den Knien eines jungen Mannes und hat ihre Arme um ſeinen Hals ge⸗ ſchlungen. Ich befahl ihr, ſofort zu Bett zu gehen und ſchickte den jungen Mann weg. Aber vor meinen Augen gab ſie ihm ruhig einen Gutenachtkuß. Ich bitte Sie, ihr einen ſtrengen Verweis zu geben, damit ſie eingeſchüchtert wird.“ Aber der Richter ſchüt⸗ Filialen telte den Kopf.„Sie verlangen mehr, als das Gericht gewähren für ſämtliche Angebote. Geſl. Beſtellung erbittet eig. preisw. z. verk. Off. u. 67198 a. d. Exped. ds. Bl. Geſchäftshaus in der Unterſtadt mit 2 Werk⸗ großem Hof, Ren⸗ dieſes Blattes. 313 ——— Großeres Haus [Neubau! beſonderer Umſtände halber verkäuflich. Sehr gut rentierend. Event würde arch im reelen Tauſch ein größeres Gelände in der Peripherie oder Umgebung (Cbehere Herren, die für ein größeres Neugeſchäft? Gewähr leiſten, wollen 0 Offerten unter Nr. 67759 5 an die Expedition dſs. 9 Blattes richten. 0 Modes! Tücht. 2. Arbeiterin geſucht, ſowie ordentliches Mädchen, welches das Putzfach erlernen will. 141⁴ Max. 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Vier ſeiner afrikani⸗ ſchen Jagdgewehre hat Rooſevelt mitgenommen; ſie ſollen bei dem Ritt ihre erſten Proben beſtehen. — Schärfere Geſetze gegen Trunkenbolde fordert, wie aus London berichtet wird, die von dem Miniſterium des Innern zur Prüfung der bisher giltigen Geſetze gegen die Trunkſucht ein⸗ geſetzte Kommiſſion. Die Beſtimmungen vom Jahre 1898 ſeien. nicht mit Energie durchgeführt worden, weil die Aufnahme in eine Zwangsheilanſtalt von drei Trunkſuchtsvergehen abhängig ſei und in der Tat ſind in den letzten neun Jahren in England von 1751830 Perſonen, die wegen Trunkſucht vor Gericht ſtan⸗ den, nur gegen 2600 in Heilanſtalten interniert worden. Das Geſetz ſoll jetzt dadurch verſchärft werden, daß den Richtern Vollmacht erteilt wird, wegen Trunkenheit arretierte Perſonen als Trunkſüchtige zu behandeln. Während früher die zwangsweiſe Internierung in eine Heilanſtalt erſt nach drei Vergehen und dann ſtets auf drei Jahre erfolgte, können die wegen Trunken⸗ heit Verhafteten künftig durch Richterſpruch ſofort auf ſechs Mo⸗ nate in eine Heilanſtalt verwieſen werden; nach dem Verlaſſen der Anſtalt ſoll der Patient noch ein Jahr lang ſtaatlich über⸗ wacht werden. Beim zweiten Vergehen kann auf ein Jahr Aufent⸗ halt in einer Heilanſtalt erkannt werden und bei weiteren Ver⸗ gehen auf noch größere Zeiträume. Den Alkoholikern wird künftig das Recht eingeräumt, freiwillig bei dem Gericht ihre Ueberwach⸗ ung zu beantragen, und ebenſo ſoll den Gewohnheitstrinkern eine moraliſche Unterſtützung ihrer geſchwächten Energie dadurch ge⸗ boten werden, daß ſie freiwillig bei Gericht das Gelübde ablegen, nicht mehr zu trinken; ſie werden dann gerichtlich überwacht und beim Rfckfall ſofort zwangsweiſe in einer Heilanſtalt interniert. — Der Mann mit dem goldenen Schädel. Der„Gil Blas“ teilt folgendes Meiſterſtück moderner Chirurgie mit: Im Mili⸗ tärhoſpital Vol⸗de⸗Grace mußte ſich im Laufe des verfloſſenen Jahres ein Offizier, der einen Hufſchlag an die rechte Schläfe erhalten hatte, der Trepanation unterziehen, die ihm aber nicht vollſtändige Heilung brachte. Der Chirurg ließ nun eine goldene Platte anfertigen. die durchlöchert iſt, und verſchloß damit die offene Stelſe im Schädel des verwundeten Offisiers, der ſie jetzt ſeit acht Monaten krägt und ſich in keiner Weiſe dadurch be⸗ läſtigt fühlt. So hat nun fügt das oben genannte Pariſer Blatt hinzu, General de Golliffet, der ſtolz auf ſeinen ſilbernen Leib iſt, einen ernſthaften Konkurrenten in der Perſon dieſes Unter⸗ gebenen mit dem goldenen Schädel. kundig für Kurz⸗ und Woll⸗ waren per 1. März geſucht. mit Gehaltsanſpr. — Eine geſunde Gegend. In der kaum 100 Einwohner zäh⸗ lenden Ortſchaft Fleiden in Graubünden leben zurzeit 5 Brym, Jungb 4, 13 Offerten gesunden Aufbau des zu vergeben. 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Ueber ein ganz eigen⸗ artiges Debüt berichtet das„Wiener Fremdenblatt“: Im Rai⸗ mundtheater war am letzten Sonntag die Ziehrerſche Operette „Liebeswalzer“ angeſetzt, das Haus ſonntäglich ausverkauft— da traf plötzlich die Nachricht ein, daß Herr Glawatſch infolge ſtarker Heiterkeit außerſtande ſei, die große Partie des Fiakers Führ⸗ inger darzuſtellen. Die Vorſtellung ſtand in Frage, da kein an⸗ deres Mitglied die Rolle ſtudiert hatte. In dieſer Verlegenheit trat nun zur freudigen Ueberraſchung der Direktion der Dirigent der Vorſtellung, Herr Kapellmeiſter Ziegler, als Retter auf; er erklärte ſich bereit, den Sprung vom Dirigentenpult auf die Bühne zu machen. Das Wagnis gelang— der Kapellmeiſter er⸗ zielte als Komiker einen ausgeſprochenen Erfolg, der ſich in reichem Beifall und zahlreichen Hervorrufen äußerte. Ziegler iſt Wiener— Urwiener ſeiner gewiſſen Feſchheit und ſeiner Sprache nach. Dieſe Gaben kamen ihm bei ſeinem Debüt als Fiaker vortrefflich zuſtatten. Die Rolle ſelbſt kannte er auswendig, da er die Operette oft dirigiert hatte. An ſeiner Stelle dirigierte natürlich ein anderer Kapellmeiſter die Vor⸗ ſtellung. — Die Völker als Raucher. Die Statiſtik über den Tabaks⸗ konſum in Frankreich, die jetzt veröffentlicht wird, gibt intereſſante Zahlen über die Raucherleidenſchaft der franzöſiſchen Nation. Im Jahre 1907 wurden in Frankreich nicht weniger als 39 900 000 Kilogramm Tabak verbraucht, die eine Ausgabe von genau Fres. 506 400 000 darſtellen, die von den Rauchern in Frankreich all⸗ jährlich in die Luft geblaſen werden. Das ſtaatliche Monopol zieht aus dieſem Verbrauche einen Reingewinn von 386 Millionen Fres. Darnach entfällt auf den Kopf der Bevölkerung in Frank⸗ reich ein jährlicher Verbrauch von 1 Kilo und 13 Gramm Tabat, für die der Franzoſe durchſchnittlich 13 Fres. bezahlt. Aber krotz⸗ dem ſteht der Franzoſe als Raucher in der Welt keineswegs an erſter Stelle. An der Spitze marſchieren die Holländer, die einen Tabakverbrauch von 3 Kilo 400 Gramm pro Kopf und Jahr ver⸗ zeichnen können. Ihnen folgt der Amerikaner mit einem jähr⸗ lichen Konſum von 2 Kilo 110 Gramm, und als dritter der Bel⸗ gier mit einem Kilo 552 Gramm. Der Deutſche ſteht an vierter Stelle: auf den Kopf der Bevölkerung entfällt ein Tabakkonſum von 1 Kilo 485 Gramm. Der Oeſterreicher folgt mit 1 Kilo 350 Gramm, der Norweger mit 1 Kilo 335 Gramm und der Ka⸗ nadier mit 1 Kilo 60 Gramm. Am wenigſten rauchen die Spa⸗ nier; dort entfallen auf den Kopf der Bevölkerung ein Jaßres⸗ verbrauch von nur 576 Gramm. ————— JPosamentenbesdt 0 Serie 1 1 FPosten + 5 111 85 u Posamenten FSeiden-Bänder t Mi⸗ 1 22e Talangtäbchen 8 schwarz und farbig ODurchziehbändcheg) durchweg pfg, schwarz, weiss, grau jetzt durchweg Diz. pſg unner bis 46 Plg. jetzt durchweg Mtr, Ieost 3 3 in Atlas, hied Farb 22 17 Seiden-Bänder 8 2er Ialllen-Verschlüsse Posamenten jetzt Mtr. schwarz, weiss, grau, jetzt durchweg Stulck 72 08 Le FPost Atlas, Rips, Moi Aus. zbe 5 ee Seiden-Bänder f, e Norsettsübehan 4 11 ſeut durchweg Ntt. ig, ZJJͤ;ũœ)... jetzt Mtr. Plg. in Stahl jetzt durchweg Dtz. Serle IIl 1 Poat N 75 Atlas, Moiré, Rips, Taffet, all 1 Fosten Posamenten— Seiden- Bänder farden 3 AAe 112 25 A 22 2 F 2 5 1 Fogten Kor Sottstäbghen und in versch. Farben Breite 8, 9, 12 Jen durchweg Mtt. plg. in Spiral jetzt durchweg Dtz. 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