Abonmement Badiſche Volkszettung.) 90 Wfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Pon bez. tnel. Voſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg, In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg, Auswärtige Inſerate„ 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mart Geleſeuſte und verbreſtetſte Zeitung in Mannheim umd Umgebang. Schluß der Juferaten⸗Annahme ſi das Mettagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Adendblatt Nachmtttags 8 uhr. Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Tiglich 2 Husgaben (aubsgenommen Sountag) (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: wGeneral⸗Auzeigee Mannheim“ Teleton· Rummerm: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Burran(An⸗ Nr. 30. Dienstag, 19. Januar 1909. Eigene Redaktionsbureaus Nedatnoan 7 in Berlin und Karlsruhe. Erpedttton und buchhandlung„„ 18 ———— ů— ee (Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. ————.—KBKhKcc—c— Polltische Uebersicht. Maunheim, 19. Januar 1909. Dem Kongreß der Tabakarbeiter, der, wie berichtet, in Berlin tagt, liegt folgende Reſolu⸗ tion gegen die Tabakſteuel vorlage vor: Der Kongreß der Tabakarbeiter Deutſchlands und der in den Hilfsinduſtrien beſchäftigten Arbeiter, auf welchem durch 500 Delegierte 200 000 Arbeiter vertreten ſind, erblickt in der von der Regierung vorgeſchlagenen Tabaksverbrauch⸗ ſteuer eine ſchwere Schädigung der geſamten Induſtrie. Nach den Erfahrungen in anderen Ländern hat dort die Ban de⸗ rolenſteuer die Entwicklung der Induſtrie gehemmt. In Rußland ſind von einer Zigarreninduſtrie kaum nennens⸗ werte Anfänge vorhanden, in den Vereinigten Staaten iſt die Induſtrie in ihrer Entwicklung gegenüber Deutſchland um etwa 30 Prozent zurückgeblieben. Bei der von der Re⸗ gierung vorgeſchlagenen prozentual weit höheren Belaſtung der Induſtrie als in Amerika müßte die Wirkung. nament⸗ lich in der jetzigen Periode der Kriſis, für die Arbeiter eine furchtbare ſein. Der Tabakarbeiter⸗Kongreß ſpricht ſich auch mit derſelben Entſchiedenheit gegen eine Erhöhung des Zolls auf ausländiſchen Rohtabak und der Inlandſteuer aus. Die Wirkungen einer Zoll⸗ und Steuererhöhung in irgend einer Form würde für die Arbeiter der Induſtrie genau ſo ſchlimm ſein wie bei Einführung der Banderolenſteuer. Da der Tabak kein Nahrungs⸗ ſondern ein Genußmittel iſt, würde ſich eine Mehrbelaſtung der Induſtrie durch eine Zoll⸗ und Steuer⸗ erhöhung weit mehr noch als dies bei Nahrungsmitteln der Fall iſt, in einem Rückgange des Konſums geltend machen. Genau wie nach der Zollerhöhung 1879 würden wiederum Zehntauſende von Arkeitern brotlos gemacht werden, die in Arbeit verbleibenden Arbeiter müßten bei verminderter Ar⸗ beitszeit arbeiten und könnten ſich eines Lohndruckes, der durch das enorme Angebot von Arbeitsloſen begünſtigt würde, nicht erwehren. Bei den ſo außerordentlich trüben Erwerbsver⸗ hältniſſen der Tabakarbeiter, vor allem angeſichts der in der Tabakinduſtrie ſo zahlreich beſchäftigten Krüppel und ſchwäch⸗ lichen Perſonen würde es geradezu eine grauſame Härte ſein, wenn der Reichstag durch Zuſtimmung zur Bandekolenſteuer oder einer anderen Zoll⸗ und Steuererhöhung andauernd große Arbeitsloſigkeit für dieſe armen Arbeiter bewirken und damit zu einer weiteren Verſchlechterung ihrer Erwerbsver⸗ hältniſſe beitragen würde. Der Kongreß proteſtiert auf das Entſchiedenſte dagegen, daß die Tabakarbeiter noch neben den direkten und indirekten Steuern, durch welche ſie verhältnis⸗ mäßig in gleicher Weiſe zur Erhaltung des Reiches beitragen wie alle übrigen Reichsangehörigen, auch noch darüber hinaus das Opfer der Exiſtenz bringen ſollen. Die Einzelberichte werden noch einige Tage in Anſpruch nehmen, ſodaß über die Reſolution, an deren Annahme nicht zu zweifeln iſt, erſt am Mittwoch abgeſtimmt werden wird. ———— Feuilleton. Eheleben bei den Tieren. Ueber die Stellung des Weibchens in der Tierwelt, über ſeine Gleichberechtigung oder Unterwerfung in dem Verhältnis zum Männchen plaudert Henri Coupin in einem Aufſatz, den er unter dem Titel„Feminismus bei den Tieren“ in der Revue ver⸗ öffentlicht. Er beginnt ſeine Wanderung durch das Tierreich mit den Vögeln. Die Weibchen, die über das Herz ihres Ehegatten, durch das ganze Leben hin herrſchen, ſind ſelten, ſehr ſelten. Man kann höchſtens die Sittiche und die Papageien als Beiſpiele ehe⸗ licher Treue anführen und nur die Inſéparables ſchwingen ſich zu einer ſo aufopfernden Liebe empor, daß ſie aus Verzweiflung ſterben, wenn ſie den Genoſſen ihrer Ehe verlieren. Aber bei den meiſten Vögeln iſt die Ehre nur eine flüchtige, jedes Jahr mit einem andern Weibchen ſich erneuernde Epiſode. Man heirabet ſich im Frühjahr, hat Kinder im Sommer und ſcheidet ſich im Herbſt, und im folgenden Jahr tritt ein allgemeiner Wechſel der Ehegatten ein. Selbſt die Taube, die doch für einen Engel an Reinheit gilt, iſt in Wirklichkeit ein Ungeheuer an Treuloſigkeit und gewährt bald dieſem, bald jenem Täuberich ihre Liebe. Anderes Federvieh hat ganz muſelmänniſche Einrichtungen, und groß iſt der Harem der Hühner, unter denen der Hahn als gravi⸗ tätiſcher Paſcha ſich's wohl ſein läßt. Das Liebes⸗ und Eheleben der meiſten Vögel vollzieht ſich in den ſtets gleichen Formen einer erſten Zeit der Werbung, in der die Reize des Weibchens das liebegirrende Männchen ganz in Feſſeln ſchlagen, dann folgt die Periode der Flitterwochen, in der die beiden Liebenden in gleicher Entzückung ſchwelgen und alle Arbeit teilen, in den ſie ſſe beide das Neſt, die künftige Wiege ihrer Kinder, erbauen. Ja Die Rottenburger Moderniſtenverſolgung. Das führende Zentrumsblatt in Württemberg bringt die Zuſchrift eines aus dem Rottenburger Prieſterſeminar ausgetretenen Alumnen, des Dr. Ph. Funk. Danach beſtätigen fich im weſentlichen alle Nachrichten über das Rottenburger Ketzergericht. Dr. Funk kam im Herbſt 1907 in den Ver⸗ dacht, einen anderthalb Jahr vorher in der reform⸗ katholiſchen„Renaiſſance“ veröffentlichten Artikel verfaßt zu haben. Das genügte. Der Biſchof ſtellte ihm für ſeine ſpätere geiſtliche Karriere wenig angenehme Vikarpoſten in Ausſicht, auf denen er unter ſtrenger Aufſicht ſtehen werde. Dieſem und anderem moraliſchen Druck gab Dr. Funk nach und verließ Ende 1907 das Seminar, promovierte in Tübingen zum Doktor trat aber dann im Herbſt 1908 wic⸗ derum in das Rottenburger Seminar ein. Gleich ſetzten die heimlichen Inquiſitionen und Denunziationen wieder ein. Der Seminarre ens unterhielt ſich mit ihm über die„Ency⸗ klika Pascendi“ und der Alummus, der Grund hatte, ihn für ſeinen Freund zu halten, war ehrlich genug ihm gewiſſe Bedenken mitzuteilen über ihre lehramtliche Kompetenz und ihr Verhältnis zur wiſſenſchaftlichen Methode. Auf Grund dieſes vertraulichen Geſprächs wurde dem Biſchof hinter⸗ bracht, er verweigere die Anerkennung der Eneyklika, und der Biſchof entſchied, daß ſeine Weihe nunmehr bedingt ſei durch einen formellen Anerkennungsakt. Dr. Funk ſah darin ein ſicheres Zeichen, daß er aus dem Seminar„hin⸗ aus gebracht“ werden ſollte. Nach einer ſchriftlichen Erklä⸗ rung verließ er das Seminar freiwillig, als ein neues Opfer der Encyklika. Das ſind die Zwangsmittel, mit denen heutzu⸗ tage katholiſche Prieſter zum Gehorſam gebracht werden. Wehe, wenn ſie über ein Titelchen der kirchlichen Lehre im Zweifel ſind, ſie gelten ſofort als verdächtig, werden inquiriert und vor die Alternative geſtellt, blindlings zu gehorchen oder ihrem ſelbſtgewählten Beruf zu entſagen. Und dabei ſoll ſowas wie ein ſelbſttätiges Gewiſſen, noch mög⸗ lich ſein. Im Banne des Zentrums. Der Erzbiſchof von München⸗Freiſing hat einen umfang⸗ reichen Hirtenbrief erlaſſen, in dem er ſich gegen den Monismus und deſſen beängſtigende Zunahme in den Kreiſen der Gebildeten wendet und ein ähnlich düſteres Bild von der ſittlichen Verfaſſung des derzeitigen Geſchlechts ent⸗ wirft, wie es ſchon die preußiſchen Biſchöfe in ihrem jüngſten gemeinſamen Hirtenſchreiben getan haben. Wie in kirchlichen Kreiſen verlautet, haben eifernde Vertreter der klerikalen Sittlichkeitsbewegung den Münchener Metropoliten zu dieſem Schritt gedrängt, dem die anderen Mitglieder des bayeriſchen Epiſkopats ſich offenbar nicht anſchließen wollten Beſondern Eifer legt auf dieſem Gebiete die allgemeine Rundſchau, eine Münchener klerikale Wochenſchrift, an den Tag in der vor nicht langer Zeit jener Schmähartikel gegen den Erz⸗ biſchof erſchienen iſt, der ſelbſt in Zentrumskreiſen entſchiedene Mißbilligung gefunden hat. Die Stellungnahme der Allge⸗ meinen Rundſchau iſt um ſo bemerkenswerter, als der Ver⸗ faſſer des vielbeſprochenen Artikels„Das Münchener Ge⸗ wiſſen“ nicht ohne Grund in den Reihen der Münchener Stadtgeiſtlichkeit geſucht wird. Wie es ſcheint, handolt es ſich bisweilen nimmt ſogar der männlſche Teil die ganze Arbeit des Neſtbaues auf ſich, doch meiſtens herrſcht hier der Idealzuſtand gleicher Rechte und Pflichten, den unſere Frauenrechtlerinnen er⸗ ſtreben. Und dieſe ſchöne Harmonie bleibt auch noch während der Brutzeit beſtehen. Entweder brütet das Weibchen allein die Eier aus und das Männchen ſorgt für die Nahrung oder beide brüten abwechſelnd ums tägliche Brot. Auch wenn die Jungen kommen, nehmen ſte zunächſt noch beide ſich ihrer an, aber die Liebe und das Intereſſe des Männchens vermindert ſich ſchon immer mehr; es kommt viel ſeltener zum Neſt und das Weibchen muß allein zu Hauſe bleiben, um die Kinder zu füttern und für den Kampf ums Daſein zu erziehen. Endlich verſchwindet der männliche Teil in alle Winde und das Weibchen bleibt allein mit den Kleinen zu⸗ rück als ein Muſterbild hoher Pflichterfüllung, der ſie ſich als Braut, als Gattin und Mutter mit all ihren Kräften geweiht hat. Unter den Säugetleren findet ſich die ideale Ehe, in der Mann und Frau alle Freuden und alle Pflichten treu und liebend mit⸗ einander teilen, eigentlich nur bei den Menſchenaffen, den Horil⸗ las, den Schimpanſen und Drangutangs, die eine Ehe für das ganze Leben ſchließen und gemeinſam ihre Kräfte der Auferziehung ihrer Jungen widmen. Gatten⸗ und Elternliebe ſind bei ihnen zu einem ſehr hohen Grade entwickelt, bei feindlichen Angriffen rettet ſich das Weibchen mit den Jungen, während er Mann mutig dem Feinde entgegentritt. Iſt das Weibchen allein, ſo ſchützt es die Kleinen mit ſeinem Körper und kämpft für ſie bis zum Tode. Auch die Löwen führen ein recht geſittetes Eheleben, das aber hinter der lebenslänglichen Gemeinſchaft der Menſchen⸗ affen darin zurückſteht, daß es nur eine begrenzte Zeit dauert. Unter den Fleiſchfreſſern iſt der Löwe der einzige, der ſolch ein wirkliches Eheleben führt. Bevor ſie die Geliebte erringen, be⸗ ſtehen die Könige des Tierreichs harte Kämpfe untereinander. Wenn aber die Löwin erſt einmal ſich ihren Gatten gewählt hat, dann fügen ſich die anderen Bewerber mit Würde in ihr Schick⸗ um einen beſonderen Schützling des Zentrums, da ſonſt die Langmut des Erzbiſchofs kaum zu begreifen wäre. Angeſichts des ſteigenden Druckes, den die politiſchen Organiſationen auf das kirchliche Leben des deutſchen Katholizismus ausüben, iſt es nicht zu verwundern, wenn das Anſehen des biſchöflichen Amtes im ſteten Sinken begriffen iſt, wofür Bayern nach⸗ gerade ein Schulbeiſpiel zu werden beginnt. Die Konſervativen und die Reform des preußiſchen Wahlrechts. Zu der mitgeteilten Erklärung des Herrn von Pappen⸗ heim im preußiſchen Abgeordnetenhauſe, in der die Konſerva⸗ tiven abermals ihren Widerſtand gegen eine Reform des preu⸗ ßiſchen Wahlrechts ankündigen, ſchreibt man uns aus Berlin: Von politiſcher Bedeutung war die Erklärung der kon⸗ ſervativen Fraktion zum Wahlrecht. Nachdem bei Beratung der preußiſchen Finanzvorlagen der nationalliberale Red⸗ ner und ihm folgend die anderen liberalen Redner auf die Beſchleunigung der Wahlrechtsreform gedrungen hatten, war die Frage nicht wieder erörtert worden. Die konſervative Partei hat auch jetzt noch nicht die Reformbedürftigkeit des preußiſchen Wahlrechts eingeſehen, wenigſtens hält ſie es nicht für reformbedürftiger als das Reichstagswahlrecht. Man darf wohl glauben, daß dem Verfaſſer dieſes Satzes die Freude an logiſcher Antitheſe die Feder geführt hat; an eine ernſthafte Abſicht, der Reform des preußiſchen Wahl⸗ rechts durch Rückwärtsentwicklung des Reichstagswahlrechts ein„Gegengewicht“ zu geben, möchten wir zunächſt nicht glauben. Jedenfalls hat(man muß wohl auch hier ſagen: dem Anſchein nach) der Gedanke, dem preußiſchen Staate durch Ausdehnung des Wahlrechts und die Mitarbeit der breiten Schichten an den Staatszwecken eine breitere Grund⸗ lage zu geben, in konſervativen Kreiſen noch immer nicht Boden gefunden. Und doch iſt er ſehr wohl aus einer kon⸗ ſervatiben, d. h. doch wohl erhaltenden und bewahrenden Politik zu rechtfertigen. Wieviel revolutionäre Bewegungen ſind dadurch entſtanden, daß nicht rechtzeitig eine Reform des Wahlrechts erfolgt iſt! Die Konſervativen ſollten nicht zu halten ſuchen, was doch nicht zu halten iſt Mit Recht führte der nationallikerale Redner Dr. Friedberg aus, daß der Grundſatz, das Wahlrecht auf den Pflichten gegen den Staat aufzubauen, im gegenwärtigen Wahlrechte nicht durchgeführt ſei; er ſei umgeworfen durch die Drittelung; auch ſei das Wahlrecht nach dem Worte des früheren Miniſters des Innern Herfurth zum Teil aufgebaut auflerlaſſene und geſchenkte Steuern. Eine beſchleunigte Bo⸗ kanntgabe der Reſultate der von amtlicher Seite ange⸗ kündigten Wahlrechtsunterſuchung wünſchte der national⸗ liberale Redner nicht minder als der konſervative, wenn auch aus oanderen Motiven, wie dieſer, nämlich aus dem Wunſche heraus, daß die Reform baldigſt in die Wege geleitet werden möge. Deutsehes Reich. —(Ein ſozialdemokratiſcher Stadtver⸗ ordneter bei den Dresdener Straßenkrawal⸗ len verhaftet.) Unter den Wahlrechtsdemonſtranten am ſal und das Paar leht eine zeitlang kreu verelnt, wobei die Löin gehorſam dem Löwen folgt, bisweilen ſelbſt auf die Jagd. Sy galant ſoll der Löwe ſein, daß er ſogar der Frau das erſte und beſte Stück der Beute überläßt und nicht ſelbſt eſſen würde, bevor ſie geſättigt iſt. Iſt die Ehe mit Nachkommenſchaft geſegnet, dann entfalten beide Eltern eine abgbttiſche Liebe um die Kleinen; die Mutter liebkoſt und leckt ſie, ſpielt mit ihnen und läßt ſich alles von ihnen gefallen, damit ſie vergnügt ſind; der Vater ſucht ihnen die leckerſten und reichlichſten Mahlzeiten zu bereiten. In den meiſten Fällen benehmen ſich die übrigen Säugetiere nicht ſo „menſchlich“. Die Zeit der Ehe dauert höchſtens ein paar Tage, vielleicht ſogar nur ein paar Stunden, dann geht jedes ſeiner Wege. Die Weibchen genießen ſo pöllige Freiheit, bis ihnen die Sorge für die Erziehung der Jungen erwächſt. Dann aller⸗ dings geraten ſie unter eine noch ſchlimmere Herrſchaft als die des Mannes, nämlich unter die der Kinder. Bei dem andern, nicht minder zahlreichen Teil der Säugetiere hat jedes kännchen mehrere Weibchen und herrſcht über ſie als unumſchränkter Ty⸗ rann. Man denke z. B. an die Papfane, bei denen der Affen⸗ Papa ſeine Frauen ſchindet und mißhandelt und ihnen ein be⸗ dauernswertes Schickſal bereitet, Bei anderen wieder, z. B. bei den wilden Widerkäuern, Hirſchen, Renntleren uſw., winkt ihnen ein beſſeres Los. Ein Männchen lebt mit mehreren Weibchen zuſammen, aber dieſe ſind ganz frei, dürfen tun und laſſen, was ſie wollen, und leben friedlich untereinander; der Eheherr wird nur ungemütlich, wenn ſie ſich etwa mit einem anderen Verehrer einlaſſen wollen. Dann achtet der Mann nieht mehr die unge⸗ ſchriebenen Rechte ſeiner Frau, ſondern ſtößt und ſchlägt ſie recht tüchtig und dann herrſcht wieder Ruhe und Eintracht. Bei den Reptilien herrſcht ſo ziemlich Gleichberechtigung zwiſchen Mann und Frau, aber ein engeres Verhältnis läßt ſich bei dieſen ſtumpfen Tieren überhaupt nicht feſtſtellen. Bei den Fiſchen aber kann ſich die Stellung zwiſchen Mann und Frau pöllig ver⸗ 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 19. Januar. Sonntage befanden ſich auch die ſozialdemokratiſchen Stadt⸗ bverordneten Kühn und Nitzſche. Erſterer erkletterte am Alt⸗ markt eine Droſchke und hielt von dieſem Standpunkt aus eine Anſprache an die Volksmaſſen, während Stadtverordneter Nitzſche ſich bemühte, auf die Spitze des Germania⸗Denkmals vor dem Rathauſe zu gelangen, um von hier aus zu demon⸗ ſtrieren. Die Polizei verhinderte jedoch Nitzſches Abſicht und nahm ihn in Haft. Das Befinden der bei dem Zuſammen⸗ ſtoß mit der Polizei verletzten Perſonen iſt ein zufrienden⸗ ſtellendes, auch die Verwundungen der beiden Gendarmen ſind ungefährlich. Die Krawalle werden noch mehrere gerichtliche Beſtrafungen zur Folge haben. —(Die eventuelle Kaſſierung der ſozial⸗ demokratiſchen Landtagsmandate) für den., ., 7. und 12. Berliner Wahlkreis hat in der ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei die größte Erregung hervorgerufen Der„Vor⸗ wärts“ veröffentlicht einen wutſchnaubenden Artikel mit der Ueberſchrift„Ein Schurkenſtreich“. Man will mit allen Mitteln die Schwächung zu verhindern ſuchen, da für eine Aktion der Sozialdemokraten im Parlament die Anweſenheit der Abge⸗ ordneten Borgmann, Heimann, Hirſch und Hoffmann, die vorausſichtlich ihre Mandate verlieren werden. unerläßlich erſcheint. Borgmann iſt Vorſitzender der ſozialdemokratiſchen Fraktion und Hirſch ihr Schriftführer. Die Fraktion hat ohnehin ſchon eine Schwächung dadurch erlitten, daß der In⸗ haber eines weiteren Berliner Mandats, der ſozialdemokra⸗ tiſche Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht, infolge des Urteils im Hochverratsprozeß außerſtande iſt, ſein Mandat auszu⸗ üben. Es ſind für Dienstag abend eine Reihe Verſammlungen einberufen, in denen über Maßnahmen zur Erhaltung der Mandate Beſchluß gefaßt werden ſoll. Gedacht iſt u. a. an eine Maſſendemonſtrationvor dem Landtags⸗ gebäude. —(Die Kaiſermanöver.) Die„Neue Pol. Korr.“ ſchreibt: Das 18.(württembergiſche) und 14.(badiſche) Armee⸗ korps werden, wie nunmehr an entſcheidender Stelle beſtimmt worden iſt, in dieſem Jahre vor dem Kaiſer Manöver ab⸗ halten. Da die Armeekorps zu dieſem Zwecke auf drei Divi⸗ ſionen verſtärkt werden, das 14. Armeekorps bereits drei Diviſionen hat, ſo wird die 2. bayeriſche Diviſion(Augsburg), die Generalleutnant Graf von Bothmer befehligt, zur Ver⸗ ſtärkung des 13. Armeekorps herangezogen werden. Die Manöver werden ſich auf württembergiſchem Gebiet, zwiſchen Stuttgart und Heilbronn, abſpielen. Die Kaiſerparaden wer⸗ den bei Karlsruhe i. B. beziehungsweiſe bei Cannſtatt abge⸗ halten werden. Jedem Armeekorps wird ein: Kavallerie⸗ diviſion beigeben werden, deren Führer der Kaiſer beſtimmt. Das 13. Armeekorps befehligt der Herzog Albrecht von Würt⸗ temberg, das 14. Armeekorps der General Freiherr von Hoiningen, genannt Huene. Ihnen werden als General⸗ ſtabschefs zur Seite ſtehen: der Oberſtleutnant Wild von Hohenborn und der Oberſtleutnant v. Böckmann. Beide Armeekorps haben zuletzt im Jahre 1899 Kaiſermanöver ge⸗ habt. Beſonders intereſſant werden die diesjährigen Kaiſer⸗ manöver dadurch werden, daß das lenkbare Luftſchiff zum erſten Male für dieſen Zweck zur Anwendung gelangt. Badiſche Politik. Syzialdemokratiſche Bauernkandidaturen. Schon kürzlich haben wir auf die von der Sozialdemo⸗ kratie aufgeſtellten Bauernkandidaturen aufmerkſam gemacht; die Zahl dieſer Kandidatuxen hat ſich inzwiſchen vermehrt und erſt am letzten Sonntag iſt im Wahlkreiſe Lörrach⸗Mül⸗ heim von der Sozialdemokratie ein Landwirt als Kandidat nominiert worden. Im 8. Wahlkreiſe Bonndorf⸗Waldshut iſt von der Sozialdemokratie Landwirt Anſelm Stadler aufgeſtellt worden. Mit dieſer Kandidatur befaßt ſich der in Waldshut erſcheinende nationalliberale„Alb⸗Bote“ in folgendem: „Der Vorgang iſt in mehrfacher Hinſicht bemerkens⸗ pwert. Daß die badiſche Sozialdemokratie mit mehreren Bauernkandidaturen in den diesmaligen Wahlkampf zieht, beweiſt ihre Abſicht, eindringlicher als bisher innerhalb der Iandwirtſchaftlichen und überhaupt ländlichen Kreiſe zu agi⸗ tieren. Wird ſie Erfolg haben? Wer nicht mit Blindheit geſchlagen iſt, muß dieſe Frage mit einem glatten„Ja!“ be⸗ antworten. Die in den parteipolitiſchen Verhältniſſen Badens und in der Reichspolitik liegenden Urſachen auch nur an⸗ deutungsweiſe zu berühren, würde an dieſer Stelle zu weit führen; zudem liegen ſie ja eigentlich offen zu Tage. Jeden⸗ falls kann die Mahnung an die einheimiſchen liberalen Parteileitungen nicht oft genug ausgeſprochen werden, auch vox dem ſozialdemokratiſchen Vordringen auf der Hut zu . ſchieben: das Weibchen amüſiert ſich und das Männchen muß bei den Kindern zuhauſe bleiben. Ein Beweis dafür iſt das Liebes⸗ leben des Stichlings, der alle Laſten der Ehe und alle Sorgen des Familienlebens auf ſich nehmen muß. In ſeinem ſchönen Troten Hochzeitskleid baut er ein kugelförmiges Neſt aus Waſſer⸗ pflanzen und das Weibchen hat nichts weiter zu tun, als hier ihre Eier abzulegen, worauf dann der wackere männliche Stichling mit höchſter Sorgfalt die Befruchtung vornimmt, das Ausſchlüpfen der Jungen überwacht und ſie aufzieht. ck. Buntes Feuflleton. — Fernahnung. Eine Unterſuchung üder eine angebliche „Jernahnung“ bei dem großen Hochbahnunglück am 26. Sept. b. J. in Berlin hat Dr. R. Hennig, Mitglied der„Kommiſſion zur Veranſtaltung einer Okkultismusenquete“, die von der Ber⸗ liner Pfychologiſchen Geſellſchaft eingeſetzt worden iſt, veranſtaltet. NVach einem Bericht ſollte der Bruder des Verunglückten eine ſolche Fernahnung gehabt haben. Der Reiſende Sch. war gerade in Swinemünde und wollte nach Kolberg fahren. Am 286. Sept. dem Unglückstage, gegen 2 Uhr, alſo zur Stunde des Unglücks in Berlin ſei eine namenloſe Unruhe über ihn gekommen und er hätte fortwährend das Gefühl gehabt, daß etwas geſchehen ſei. Kurz entſchloſſen gab er die Fahrt nach Kolberg auf und fuhr nach Ber⸗ lin zurück. Bei ſeiner Ankunft auf dem Stettiner Bahnhof habe er das Unglück erfahren und fand ſeinen Bruder ſchwer verletzt. Dr. Hennig iſt der Sache auf den Grund gegangen, was nicht leicht war, da u. a. in dem Berichte der Name des Reiſenden falſch geſchrieben worden war. Er berichtet über den Erfolg ſeiner Bemühungen jetzt in der„Naturw. Wochenſchr.“ Er gibt zu, daß es ſich um einen ganz einwandfreien Fall von Fernahnung handeln müßte, wie deren ja viele berichtet würden, ohne wiſſen⸗ ſchaftlich bewieſen zu ſein, wenn ſich der Vorgang in der Tat ſo Fabgeſpielt hätte. Durch die Auskunft des Herrn Sch. glaubt nun ſein, damit es zum Schluß der Wahlſchlacht nicht heißt: Zen⸗ trum und Sozialdemokratie haben ihre Pflicht getan, die Liberalen haben ſie nicht getan; jene haben al hes aufge⸗ boten, dieſe manches unterlaſſen! Doch was mir Veran⸗ laſſung zu dieſen Zeilen gibt, iſt ja die Kandidatur des Lan d⸗ wirts Stadler an ſich, die des Intereſſes nicht entbehrt und durchaus keine Strohmannkandidatur iſt. Herr Stadler iſt kein Neuling in der Parteipolitik und ſchon ſeit Jahren ein ebenſo überzeugter als kenntnisreicher Anhänger der So⸗ zialdemokratie. Ein ernſter ruhiger Mann, ein Bauer von echtem Schrot und Korn, ein Volksredner von erſtaunlicher Sicherheit und Gewandtheit, alle dieſe Eigenſchaften müſſen wir dem politiſchen Gegner zuerkennen. Wie kommt denn aber ſo ein Bauersmann dazu, Sozialdemokrat zu ſein? Dieſe Frage iſt naiv, in unſern Verhältniſſen aber doch berechtigt und ihre Antwort in vorliegendem Fall auch intereſſant. Es ſcheint nur in der engeren Nachbarſchaft bekannt daß in der ſtill an der Landſtraße Weizen⸗Bonndorf gelegenen Ortſchaft Schwaningen ſeit Jahren eine ſozialdemokratiſche Bauernkolonie beſteht, deren Haupt Anſelm Stadler iſt und der auch andere angeſehene Schwaninger Bürger ſchon lange angehören. Die Oeffentlichkeit erfuhr noch wenig Kunde von ihnen, was wohl darauf ſchließen läßt, daß ſie nur ruhig und friedlich für ihre Ideen wirken. Doch werden die Tage des Kampfes nun wohl auch für die Schwaninger kommen. Geſpannt darf man ſein, welchen Eindruck der dunkelrote Landwirt Stadler als Kandidat bei ſeinen hell⸗ roten und ſchwarzen Mitbauern im Wahlbezirk machen wird. Es iſt bekannt, wie hierzulande die Unzutriedenen unter den Landleuten namentlich in den letzten Jahren liebe⸗ volle Aufnahme beim Zentrum fanden. Dieſen verheißt die Sozialdemokratie eine noch weit beſſere Zuflucht. In ſolchem Geſichtsfelde ſcheint der ſoz.⸗dem. Kandidat namentlich im Bezirk Bonndorf Ausſichtaufeine ziemliche Stim⸗ menzahl zu haben.“ Ueber den Nachfolger des Prälaten Oehler wird der„Köln. Zeitung“ aus Freiburg geſchrieben: Der hieſige Stadtpfarrer, Karl Schmitthenner, iſt, wie wir erfahren, zum Prälaten der evangeliſchen Landeskirche ernannt worden. Schmitthenner, der heute im 51. Lebensjahre ſteht, entſtammt einer altbadiſchen Pfarrerfamilie und iſt der Bruder des vor zwei Jahren verſtorbenen Univerſitätsprofeſſors und Schrift⸗ ſtellers Adolf Schmitthenner. In den Jahren 1887 bis 1892 war er hier Diviſionspfarrer und trat zum jetzigen Großherzog, der hier General war, in nähere Beziehungen. Im Gegenſatz zu ſeinem ausgeſprochen liberalen Vorgänger Oehler gilt Schmitt⸗ henner als gemäßigt orthodox, ſteht aber dem parteipolitiſchen Getriebe völlig fern. Da Schmitthenner über eine glänzende Rednergabe verfügt, dürfte er ſicherlich auch ſeinen Platz in der Erſten Kammer ausfüllen. Laudtagskandidaturen. * Adelsheim, 19. Jan. Wie man hört, ſoll im Land tagswahlkreiſe Adelsheim⸗Boxberg Reallehrer Hollenbach von der konſervativen Partei als Landtagskandidat auf⸗ geſtellt werden. Bayeriſche und Pfüälziſche Politik. Lanudesgewerbearzt. s. München, 18. Jan.(Von unſerem Korreſpondenten.) Beim Staatsminiſterium des Aeußern iſt ſeit 1. Januar ein Landesgewerbearzt als hygieniſcher Berater der Gewerbeauf⸗ ſichtsbeamten und der Berginſpektoren aufgeſtellt. Es iſt ihm als ſelbſtändige Tätigkeit die Vornahme von Betriebsbeſichtigungen in geſundheitsgefährlichen Gewerbezweigen, einſchließlich der Hausinduſtrie, dann die Unterſuchung gewerblicher Erkrankungen insbeſondere Vergiftungen und die Begutachtung von Maßnah⸗ men zur Verhütung ſolcher Erſcheinungen übertragen. Profeſſor Merkle gegen„Bayer. Kurier“, s. München, 18. Jan. Won unſerem Korreſpondenten.) In der Würzburger theologiſchen Fakultät beſtanden, wie er⸗ innerlich, längere Zeit erhebliche Diſſidien zwiſchen Anhängern des verſtorbenen Profeſſors Schell und einer von der Zentrums⸗ preſſe protegierten Richtung. Die Behandlung des Fakultäts⸗ ſtreites in letzterer führte ſeinerzeit zu einer Beleidigungsklage des Profeſſors Merkle in Würzburg gegen den„Bayer. Kur.“, die für letzteren mit einer Geldſtrafe von 150 M. endete. Gegen dieſes Urteil legte das Blatt Berufung ein, die nunmehr am 5. Februar vor dem Landgericht in München zum Austrag gelangt. Von der beklagten Partei ſind 70 Zeugen geladen. —— Die Zellengenoſſin der Frau Steinheil. „Paris, 18. Jan. Die vom„Matin“ veröffentlichte Erzählung über das Geſtänd⸗ nis der Frau Steinheil wird allgemein mit geoßem Skepti⸗ 8i mus betrachtet. Der Gefängnisgeiſtliche von Saint Lazare, Paſtor Arboux, wurde von zahlreichen Journaliſten befragt und er lärte die Geſchichte für apokryph. Der Unterſuchungsrichter André brachte den geſtrigen ſchönen Sonntag auf dem Lande zu und weigerte ſich bei ſeiner Rückkehr, die Journaliſten auch nur zu empfangen. In den Bureaus der Kriminappolizei wurde erklärt, daß es keinen Zweck habe, ſich mit dieſer Spur zu beſchäftigen. In⸗ merhin wird es nötig ſein, den Redakteur des„Matin“ über ſeinen geheimen Informator zu vernehmen. Inzwiſchen gibt vielleicht eine neue romantiſche Ge⸗ ſchichte, die der„Matin“ mit Angabe des Urhebers mitteilt, einigen Aufſchluß über die Quellen der neuen Senſation. Die Baronin Ghirelli, die zwei Tage lang die Zellengenoſſin der Madame Steinheil war, erzählt, ſie ſei von dieſer gebeten worden, einen Brief an Madame Prevoſt, die Beſitzerin des„Vert Logis“ 3. beſorgen. Die Uebermittelung ſollte nach Vorſchrift in folgender Weiſe geſchehen: Die Baronin Ghirelli ſollte ein Automobil nehmen und zwiſchen fünf und halb ſechs nach der Ecke Rue du Cher und Rue Belband fahren. Um den Kopf ſollte ſie einen braunen Schleier tragen und den Brief gut verbergen. An der Ecke müſſe der Chauf⸗ feur dreimal raſch hintereinander, dann nach der Pauſe noch einmal „tuten“. Hierauf würde ſich jemand zeigen und dieſer Perſon ſei alg Lofungswort zu ſagen:„Ich bin die, die Meg zu Ihnen ſchickt.“ Die Baronin, die Sinn für Romantik hat, will dieſen Auftrag am 31. Dezember ausgeführt und eine Viertelſtunde lang mit Madame Prevoſt im Automobil geſprochen haben. Soweit der „Matim“. Wer dieſe Erzählung lieſt, wird wenigſtens das eine zugeben müſſen, daß die Baronin Ghirelli ſehr wirkſam für ihre angekündigten— Memoiren Reklame zu machen verſteht. Eine gewiſſe Bedeutung für die Affäre Steinheil kann die Ausſage eines Chauffeurs Sembel gewinnen, deſſen Automobil Frau Steinheil häufiger zu benutzen pflegte. Sembel wurde bereits zweimal vernommen, erklärte jedoch, daß er am 12. Mai mit ſeinem Automobil in die Provinz gefahren ſei und ſich er ſt Ende Auguſt wieder in Paris befunden habe. Dieſe Ausſage iſt falſch. Durch einen Mitarbeiter des„Matin“ iſt nachgewieſen, daz Sembel erſt am 1 2. Juli die Fahrt in die Provinz ange⸗ treten hat. Es wurde weiter nachgewieſen, daß er am 17. Nopem⸗ ber, dem Tage alſo, da Frau Steinheil die Perle in dem Porte⸗ monnaie Couillards verſteckte, von der Witwe empfangen werde und von dieſer zwangig Francs erhielt. Nach dieſen Angaben ſtürzte ſich natürlich eine Schar von Reportern auf Sem⸗ bel, um näheres zu ermitteln. Die Rue Gutenberg, wo Sember im dritten Stock eines Hauſes wohnt, war ſchon am frühen Morgen durch Droſchken und Automobile beſetzt, aber alle Bemühungen waren vergeblich. Der Concierge erklärte zunächſt, Sembel ſei ver⸗ reiſt; ſpäter, als einige trotz aller Einwendungen den Verſuch machten, Sembel zu ſehen, erfuhr man an ſeiner Tür, er liege krant zu Bett. Einer der Journaliſtem hatte den pfiffigen Gedanken, Sembel für eine mehrtägige Tour engagieren zu wollen; auch er wurde abgewieſen. Schließlich gelang es in der Garage, deren Angeſtellter Sembel iſt, feſtzuſtellen, daß er am Abend des Ver⸗ brechens um 949 Uhr mit dem Automobil weggefahren ſei und am nächſten Morgen eine Einnahme von 42 Francs abgeliefert habe. Aus dem Kilometerzähler des Wagens ging hervor, daß dieſe Ein⸗ nahme ſich zum größten Teil aus dem Betrag für eine lange Wartezeit herleitet. Es wird nun gefolgert, daß Sembel einen ihm bekannten Fahrgaſt nach der Villa Steinheil gebracht, und dat dieſer Fahrgaſt an dem Verbrechen mitſchuldig ſei⸗ Sembel ſelbſt hat den beſten Ruf. Beſtätigen ſich dieſe Ver⸗ mutungen, ſo tritt wieder die Verſion in den Vordergrund, daß die Tat nicht nach einem vorbedachten Plan, ſondern ge⸗ legentlich einer Ueberraſchung des Liebespaares durch den Gatten begangen ſei. Ein Nachmittagsblatt geht ſo weit, mit ziem⸗ lich Haren Worten anzudeuten, daß eine vor kurzem verſtorbene vornehme Perfönlichkeit von herkuliſchem Körperbau, in der man unſchwer einen in Paris verſchiedenen Großfürſten erkennt, bei der Tat beteiligt geweſen ſei. Dieſer Herr habe früher zu Steinheil Beziehungen gehabt und kompromittierende Briefe zurückkaufen wollen. Hierbei ſei er mit dem Gatten in Streit ge⸗ raten und habe dieſen tödlich verletzt. Madame Japh ſei daunm vor Sereck geſtorben. Es iſt klar, daß dieſe Kombination dem ärztlichen Befund widerſpricht. Doch bleibt es immerhin feſtzuſtellen, weshalb Sembel die falſchen Angaben gemacht hat. Die„Diberté“ vermutet in dem Informator des„Matin“ Sembel ſelbſt. Dem ſteht jedoch ent⸗ gegen, daß die Geſtändniſſe der Frau Steinheil im Gefängnis er⸗ folgt ſein ſollen, wohin Sember mie gekommen ſſt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 19. Januar 1909. * Ordensauszeichnungen. Aus Anlaß des preußiſchen Ordens⸗ feſtes erhielten u..: den Roten Adlerorden 3. Klaſſe mit der Schleife: Schmundt, Kommandeur des 7. Bad. Inf.⸗Regts. Nr. 142, Borckenhagen, Kommandeur des Bad. Fußart.⸗ Regts. Nr. 14, Schuch, Kommandeur des 9. Bad. Inf.⸗Regts. v. Walther, Kommandeur des 6. Bad. Inf.⸗Regts. Kaiſer Friedrich III. Nr. 114; den Roten Adlerorden 4. Klaſfe: Kriegs⸗ gerichtsrat Walther bei der 29. Div., v. Bukmerincg, aber Dr. Hennig feſtſtellen zu können, daß hier von keiner Fern⸗ ahnung die Rede ſein könne. Herr Sch. habe jene Unruhe ſchon um 1 Uhr 18 Minuten gehabt— und da ſei das Unglück noch nicht erfolgt; auch habe dieſe Unruhe ſich keineswegs auf den verunglückten Bruder bezogen, ſondern auf Frau und Kinder. Endlich habe es ſich auch nur um jene Unruhe gehandelt, die all⸗ bekannt ſei und die jemand ergreife, wenn er an ferne Lieben denke und dann wohl ſchnell einmal telegraphiere oder gar hin⸗ reiſe. Den Gedanken, nach Berlin zu reiſen, habe Sch. ſogar ſchon am Vormittage des Unglückstages erwogen. Dr. Hennig glaubt nun, daß dieſe Vorgänge nichts Wunderbares hätten und da eß es auch mit dieſer„Fernahnung“ des Berliner Hochbahnun⸗ glücks nichts ſei. — Anekdoten von Reyer, dem jetzt verſchiedenen franzöſiſchen Komponiſten, werden in Pariſer Blättern erzählt. Auf dem Balkon ſeines Hauſes in der Rue de La Tour⸗d Auvergne hegte Erneſt Reyer ſeit einem Vierteljahrhundert einen Weißdornſtrauch, den er mit exhöhter Sorgfalt pflegte. Die Pflanze hat ihre eigene Geſchichte. Eines Tages ging Reyer in der Umgebung von Menton ſpazieren, als er plötzlich Geſang hörte: was da erklang, war die große Arie aus ſeiner Oper„Sigurd“. Hinter einer Weißdorn⸗ hecke erblickte der Komponiſt den Sänger, einen jungen italieniſchen Muſikanten, dem eine ſchlanke junge Frau gerade in dieſem Augen⸗ blick ein Goldſtück als Belohnung für den Vortrag in die Hand drückte. Reyer war ſtehen geblieben, die Arie war zu Gnde, als di. junge Frau durch die Weißdornbüſche plötzlich den Komponſſten ſaß. Sie erkannte ihn, geriet in Verwirrung; dann brach ſie einen Zweig aus der Weißdornhecke und reichte ihn Reyer mit der Wahr⸗ ſagung, daß ſein Meiſterwerk, das ſolange in Frankreich unbeachtet geblieben war, bald in der Großen Oper geſpielt werden würde. Der Komponiſt ſchüttelte etwas ſbepliſch den Kopf, dankte der jungen Frau; aber den Weißdornaſt nahm er als Erinnerung an die Weisſagung doch mit ſich. Zwei Ableger davon pflanzte er ein, den einen in Lavandou, den anderen in ſeiner Wohnung in der Rue de La Tour⸗d Auvergne. Als ſie zum erſten Mal blühten, verkün⸗ deten die Plakabe der Großen Oper die Pariſer Erſtaufführung des „Sigurd“. Reyer ſandte der Frau von Menton eine Loge, aber ſein Brief kam zurück. Die junge Wahrſagerin war inzwiſchen von der Schwindſucht dahingerafft worden. Reher lebte ſtets ſehr gurückgezogen, ſein Landhaus in Moutier war ſeine feſte Burg, in der er ſich gegen alle Zudringlichkeiten verſchanzte, er ließ niemand vor und kein findiger Reporter hat je das Haus betreten können. Aber einem gelang es doch, wenn auch nicht in das Allerheiligſte einzudringen, ſo doch ein Lild von dem Heim des Komponiſten zu erkangen. Ein Freund ſpielte den Verräter, ein Intimus bon Reyer, der als einer der wenigen das Innere des Hauſes kannte: er gab dem Direktor der Oper eine genaue Veſchreibung aller Möbel und Kunſtgegenſtände und der Räume, in denen ſie ſich be⸗ fanden. M. Bertram, der Direktor, wollte ſich den kleinen Scherz nicht entgehen laſſen, Rehers Stolz auf ſein Geheimnis einen Stoß zu verſetzen. Als der Komponiſt inmal im Direktionszimmer der Oper mit ihm ſitzt, beginnt Bertram plötzlich ganz harmlos:„Sagen Sie, möchten Sie mir eigentlich nicht die kleine Herbſtlandſchaft verkaufen, die in Moutier gleich rechts neben dem Kamin hängt?“ Reyer ſpringt auf und ſtarrt faſſungslos den Direktor an.„Ach, ich ſehe ſchon, Sie wollen nicht. Aber vielleicht überlaſſen Sie mir die Marine aus Ihrem Schlafzimmer gleich neben der Tollette, ein Freund von mir möchte ſie ſo derne haben.“ Reyers Augen blitzten vor Wut. Aber unbewegt fährt Bertram fort:„Und hören Sie, lieber Meiſter, was iſt denn das? Man ſagte mir immer, Sie hatzten das Klavier als unmuſikaliſches Inſtrument. Aber Sie haben doch in Ihrem Salon in Moutier ein Klavier ſtehen, ein prachtwoller Erard; würden Sie ihn mir nicht für gutes Geld über⸗ laſſen?“ In dieſem Augenblick hat Reyer wülend ſeinen Hut er⸗ griffen und eilt zur Tür. Plötzlich kommt ihm ein Einfall:„Lieber Direktor, Sie müſſen unſagbar viel Geld für Ihre Detektivs aus⸗ geben; jetzt verlange ich zehn Louis Zulage für die Choriſten in Salambo — Blücher und Napoleyn. In der Opinion gibt Arthur Chu⸗ quet, der franzöſiſche Hiſtoriker, die Schilderung einer intereſſauten ——— F. d A d 2 * i 0 rn enner er rr! ̃ e .—————— daran gedacht; und teiß Gott, es wäre möglich geweſen 25 Maunßeim, 19. Januar. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. Platzmajor in Karlsruhe, Stentzler, im Inf⸗Regt. von Lützow(I. Rhein.)] Nr. 25, kommandiert zur Dienſtleiſtung bei der Kriegsſchule in Anklam, Frhr. Hofer v. Lobenſtein im 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109, Neuhaus im 5. Bad. Inf.⸗ Regt. Nr. 113, Moſebach, Laucelle im 7. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 142, v. Stockhauſen im 8. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 169, v. Bohlen v. Halbach im 1. Bad. Leib⸗Drag.⸗Regt. Nr. 20, die Hauptleute v. Sucro, v. Schroeter im Feld⸗Art.⸗Regt. Großherzog(1. Bad.]) Nr. 14, Cropp im 2. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 30, Waldeyer im 3. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 50, Kritz⸗ ler im 4. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 66, Rittm. Kohlermann im Bad. Trainbat. Nr. 14, Peterſon bei Art.⸗Depot in Ra⸗ ſtatt, Dr. Leuchtenberger, Regts.⸗Arzt des Bad. Fußart⸗⸗ Regts. Nr. 14, Dr. Braun, Regts.⸗Arzt des 4. Bad. Inf.⸗Rgts. Ppinz Wilhelm Nr. 112, Dr. Meyer, Regts.⸗Arzt des 2. Ober⸗ Slſ. Inf.⸗Regts. Nr. 171: den kgl. Kronenorden 3. Klaſſe: Frhr. Prinz v. Buchau beim Stabe des 2. Bad. Gren.⸗Regts. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110, von Falkenhayn beim Stabe des 5. Bad. Inf.⸗Regts. Nr. 113, Mengelbier beim Stabe des 6. Inf.⸗Regts. Kaiſer Friedrich III. Nr. 114; den kgl. Pronenorden 4. Klaſſe: Rother bei der 4. Art.⸗Depotdirektion, Pleſch beim 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109. * Die badiſche Landwirtſchaftskammer beabſichtigt an land⸗ wirtſchaftliche Dienſtboten, Arbeiter und Arbeiterinnen die Ve⸗⸗ leihung von Auszeihnungen(Diplome, Medaillen oder andere Ehrenzeichen), wie dies zurzeit ſchon von landwirt⸗ ſchaftlichen Körperſchaften in anderen Bundesſtaaten durchgeführt wird, auch in Baden einzuführen. Die erſtmalige Auszeichnung iſt nach Umlauf von einer Dienſtzeit von etwa zehn Jahren ge⸗ plant. Die weiteren Ehrungen würden in Abſtänden von 5 zu 5 Jahren folgen bis zum ebentuellen Eintritt der vom Groß⸗ herzog bereits vorgeſehenen ſtaatlichen Auszeichnung für 30jähr. ununterbrochene Dienſtzeit bei demſelben Dienſtherrn. * Zum Mitglied des Stadtrats wurde heute vom Bürger⸗ autsſchuß anſtelle des verſtorbenen Stadtrats Duttenhöfer Herr Kaufmann Emil Magenau mit 87 Stimmen gewählt. Drei Zettel waren weiß. * 2. Vortrag von Geheimrat Krehl. Geheimrat Krehl ſprach in ſeinem geſtrigen zweiten und letzten Vortrag über die Mittel, die der Organismus verwendet, um ſich vor der Ent⸗ ſtehung von Krankheiten zu ſchützen und deren Heilung zu be⸗ fördern. Er wies einleitend auf die vielen Gefahren hin, von denen die Menſchen tagtäglich umgeben ſind, ſei es nun Hitze, Kälte, Regen, oder die Bakterien, die in Speiſe und Trank dem Körper zugeführt werden. Unſer Körper iſt mit den mannigfach⸗ ſten Vorrichtungen ausgeſtattet, mit deren Hilfe er fremde Schäd⸗ linge ungefährlich und deren Einwirkungen er bis zu einem ge⸗ wiſſen Grad unſchädlich machen kann. Redner beſprach dann zunächſt die Bakterien und bemerkte, daß man wiſſe, daß jedes Bakterium ſeine beſondere Lebensbedingung habe. Wenn Bak⸗ terien in den Körper eingedrungen ſind, ſo ſtürzen ſich dieſe in die kleinen Zellen. Dieſe durchziehen den ganzen Körper, wes⸗ halb ſie den Namen Wanderzellen bekommen haben. Nun be⸗ ginnt der Kampf zwiſchen den Eindringlingen und den Wander⸗ zellen. Wenn die Abtötung der Bakterien nicht gelingt, ſo wer⸗ den hierdurch weitere Organismen herangezogen, um den Kampf gegen die eingedrungenen Bakterien aufzunehmen. Können die Baklerien abgetötet werden, ſo iſt die Gefahr beſeitigt. Gelingt dies aber nicht, ſo iſt damit noch nicht geſagt, daß der Organis⸗ mus in dem Kampf unterliegt, ſondern es kommen weitere Vor⸗ gänge hinzu, die man unter die Krankheiten rechnet. Bei der Lungenentzündung liegt das Chaxakteriſtiſche der Vorgänge darin, daß ein Teil der Lunge vollgeſtopft iſt und daß daraus Störungen der Atmung reſulkieren. Man muß verſuchen, die Schädlinge, welche in den Körper eingedrungen ſind, zum Ab⸗ ſterben zu bringen und den Körper dazu bringen, daß er deren Einführung verhindert. Beim Blinddarm muß man darauf achten, daß ſich die Schädlinge nicht auf weitere Teile des Bauch⸗ felles übertragen. Die Eiterung, reſp. die eiternde Form der Entzündung verſucht auf dieſe Weiſe den Eindringling aus dem Körper zu entfernen. Der Eiterungsprozeß hat das Beſtreben, nach außen zu dringen. Redner beſprach hierauf die Tätigkeit des Herzmuskels, die Beſchaffenheit des Blutes und die Bezieh⸗ ungen zwiſchen Herz und Nieren. Unſer ganzes Leben iſt ein⸗ geſtellt auf die Wirkung dieſer beiden Organe. Erkrankt eines derſelben, ſo wird das andere dafür ſtärker herangezogen. Er⸗ kranken aber beide Organe, ſo iſt der geſamte Organismus jeder⸗ zeit in der größten Gefahr und dieſe Gefahr iſt ſogar unmittel⸗ har tödlich. Denn der Teil des Filters, der geſund bleibt, wird für die Blutfiltration viel ſtärker herangezogen. Viele Menſchen mit Nierenkrankheiten können oft viele Jahrzehnte herumlaufen, ohne daß ſie davon etwas merken. Zum Sauerſtoff übergehend, führte der Redner aus, daß der Sauerſtoff von der Lunge auf⸗ genommen und vom Blute zu den Organismen getragen wird. Im geſunden Zuſtande ſcheint der Organismus in einem Sauer⸗ ſtoff⸗Ueberfluß zu ſchwimmen. Ein franzöſiſcher Gelehrter hat die Tatſache feſtgeſtellt, daß die Zahl der roten Blutkörperchen, welche den Sauerſtoff tragen, in den Hochgebirgen außerordent⸗ lich vermehrt wird, und man kann ſich die Vorſtellung bilden, daß in der Tat bei den auf den Gebirgen lebenden Individuen die Schwierigkeit der Atmung, die durch die Höhenlage gegeben Zuſammenkunft, die im Juni 1807 zwiſchen Napoleon und Blücher auf dem Schloſſe Finkenſtein ſtattfand, wo Napoleon ſich damals längere Zeit aufhielt. Der Kaiſer beſaß nur geringe Kenntniſſe des Deutſchen, und nicht viel beſſer erging es Blücher mit der fvanzöſiſchen Sprache. Trotzdem unterhielten ſich die beiden Männer eine Viertelſtunde lang und verſtändigten ſich ohne große Schwierigkeiten.„Wir haben uns ganz gut verſtanden, erzählte Blücher nach der Unterredung.„Napoleon ſprach franszöſiſch und deutſch; ich ſprach franzöſiſch, deutſch und polniſch. Alles ging gans gut. Aber dieſer verteufelte Kerl! Er war ſo liebenswürdig, daß ich nicht einen Augenblick an den Haß dachte, den ich ihm entgegen⸗ bringe.“ Die Unterhaltung begann mit Komplimenten.„Ich freue mich,“ ſagte Napoleon,„den tapferſten General Preußens kennen zu lernen.“ Und ich hatte den lebhaften Wunſch,“ antwortete Blücher,„wenigſtens einmal den großen Mann und den großen Kaiſer zu ſehen, und ich bedauere, daß er mich nicht berſtehen kann. „Das ſchadet nichts,“ meinte Napoleon,„ich kann ein wenig deutſch ſprechen.“ Und dann fügte er hinzut„Warum haben die Preußen mir den Krieg erklärt? Gegen Preußen zu kämpfen iſt mir, als ſchllünge eine meiner Hände die andere.“ Er ſtand aufrecht am Fenſter, hatte Blücher familiär an einem Knopfe ſeines Rockes ge⸗ faßt und in ſeine Nähe gezogen. Es folgten dann einige freund⸗ liche Worte, der Kaiſer beauftragte Blücher, ſie dem König bvörtlich zu wieberholen, dann geleitete er den General bis zur Tür und drückte ihm die Hand. Blücher erzählte dann ſeinem Adjuktanten Eiſenhart den Verlauf der Unterredung. Eiſenhart lachte:„Der Kaiſer war ſo freundlich zu Ihnen, daß Sie eine Bewegung ver⸗ geſſen haben, eine einzige Bewegung, die der Weltgeſchichte eine ebenſo glückliche wie unerwartete Wendung hätte geben können!“ „Welche?“„Nun, einen tüchtigen Rippenſtoß; das Fenſter war offen, Sie hätten nur zu ſtoßen brauchen.“„Zum Teufel,“ rief der alte Haudegen nun in naiver Ueberraſchung,„ich habe garnicht iſt, ungleicher wird durch eine Veränderung der Beſchaffenheit des Blutes. Es iſt auch bekannt, daß nicht alle Menſchen das Hochgebirge vertragen können. Dies iſt in der Regel auf die ungleichen Vorgänge des Nervenſyſtems zurückzuführen. Mit dieſen ungleichen Vorgängen des Nervenſyſtems arbeiten in der Tat eine große Reihe von Menſchen, denen man gar nichts an⸗ merkt, daß es überhaupt notwendig iſt, etwas Schädliches in ihrem Körper auszugleichen. Am allerintereſſanteſten iſt die Frage, wie dieſe ungleichen Vorgänge überhaupt zuſtande kommen. Dieſe Frage iſt noch nicht entſchieden und die Diskuſſion dreht ſich heute wie vor tauſend Jahren darum, ob ein äußerſt ſinn⸗ volles Arbeiten, ein bewußt arbeitender Mechanismus dieſe Vor⸗ richtung zuſtande bringt, oder aber ob eine bewußte Tätigkeit hinter dieſen ungleichen Vorgängen ſteckt. Ein Reſultat hierüber iſt noch nicht erzielt worden. Dieſe Vorgänge in möglichſt guten Bahnen zu erhalten, iſt die Pflicht des Arztes.(Lebh. Beifall.) * Die Südweſtdeutſche Dachdeckermeiſter⸗Vereinigung hält am 23. und 24. Januar hier ihren 19. Verbandstag ab. Sams⸗ tag, den 28. Januar, abends 8 Uhr, findet im hinteren Lokal des Reſtaurants„Germania“, C 1, 10/11, eine geſellige Zu⸗ ſammenkunft mit Damen unter gefl. Mitwirkung des Hof⸗ theater⸗Quartetts und der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Mannheims ſtatt. Sonntag, den 24. Januar, vormittags 10 Uhr, beginnen im„Ballhauſe“ die Beratungen, für die folgende Tages⸗ ordnung feſtgeſetzt iſt: 1. Geſetz: der kleine Befähigungsnachweis, 2. Genoſſenſchaftsweſen, 3. Vereinheitlichung der Gefahrentarife, 4. Bericht über den Zentralverbandstag, 5. Arbeitsnachweis, 6. Submiſſionsweſen, 7. Meiſterkurſe und Meiſterdiplome, 8. Bericht uber den Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertag 1908, 9. Lisferantenvertrag, 10. Techniſche Fragen. Auf nachmittags ½3 Uhr iſt ein gemeinſames Mittageſſen mit Konzert angeſetzt. * Keine Bauausſtellung 1910. Der Frankfurter Architekten⸗ und Ingenieurverein hatte die Abhaltung einer größeren Bau⸗ ausſtellung angeregt, die aus Anlaß der Wanderverſammlung des Verbandes deutſcher Architekten 1910 in Frankfurt ſtattfinden ſollte. Der Vorſchlag hat aber ſo wenig Gegenliebe beim Vor⸗ ſtand des Verbandes gefunden, daß die Ausſtellung als geſcheitert angeſehen werden muß. * Klus dem Schöffengericht. In einer ganz brutalen Weiſe mißhandelte am 2. Januar ds. Is. der 28 Jahre alte ledige Tag⸗ löhner Georg Bloß aus Ludwigshafen ſeine Mutter, die Franz Schuler Witwe, in deren Wohnung H 7, 8. Mit einem Küchen⸗ meſſer ſtieß er ihr mehrere Male unter Bedrohung mit Tot⸗ ſtechen wider die Bruſt. Selbſt dann, als die Polizei der alten Frau zu Hilfe eilte, ließ der rabiate Menſch nicht von ihr ab, ſondern würgte ſie in Gegenwart der Schutzleute am Halſe und drückte ſie gegen die Wand. Das Schöffengericht ahndete die rohe Tat mit einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten. N * Leichenländung. Am 15. Jan. wurde, wie bereits mitgeteilt, im Rheinhafen zu Speier die Leiche eines mittelgroßen Man⸗ nes geländet. Die Leiche iſt bekleidet mit einem Anzuge aus gutem Stoff, ferner mit Strümpfen, Zugſtiefeln, einem wollenen rot⸗ karrierten Hemd, Vorhemd, Kragen, blau und weißer Krawatte. Auf der Rückſeite des Vorhemdes befindet ſich mit Tinte ge⸗ ſchrieben der Name Waible. Auf der Rückſeite der rechten Hand befindet ſich ein Stern eintätowiert, was darauf ſchließen läßt, daß es ſich um einen Schiffer handelt. Kopfhaare und Schnurr⸗ barthaare ſcheinen von brauner Farbe zu ſein. Die Leiche iſt längere Zeit im Waſſer gelegen. Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 18. Jan. Der hieſige Verein für Volksbildung veranſtaltete geſtern gegen ein Eintrittsgeld von 10 Pf. im Koloſſeum einen„Bunten Abend“. Ein enormer Beſuch ſeitens der hieſigen Einwohnerſchaft brachte ein noch nie geſehenes Leben und Treiben in dieſe Räume. Die vorhan⸗ denen Gabentempel, Zigarren⸗ und Zigaretten⸗, ſowie Sekt⸗ und Schießbuden erfreuten ſich einer äußerſt lebhaften Benützung. Junge Damen in kleidſamen Koſtümen hatten ſich in liebenswür⸗ diger Weiſe für die Bedienung zur Verfügung geſtellt. Eine hübſche Abwechslung in das Ganze brachte eine Damenriege mit Keulenſchwingen und eine auserleſene Mannſchaft des Turnver⸗ eins mit ſauber und exakt vorgeführten Uebungen an Barren und Reck. Die turneriſche Leitung lag in den Händen des Herrn Profeſſors Weiß, die Leitung ſämtlicher Vorträge in den Hän⸗ den des Herrn Reallehrers Morlock, während die eigentliche Idee der geſamten Veranſtaltung dem Vorſtand des Volksbild⸗ ungsvereins, Herrn Oberamtmann Dr. Baur zu verdanken iſt. Zum Schluß ſei noch dankend der Mitwirkenden aus Mann⸗ heim, des Herrn Kapellmeiſter Blaß, Herrn Muſiklehrer Lenz, Herrn Baritoniſten Thiele und der vorzüglichen Humo⸗ riſtin, Frl. Dubs, gedacht. * Schwetzingen, 16. Jan. Der vor 10 Tagen beim Eis⸗ einführen verunglückte 32 Jahre alte Maurer Hermann Fillinger iſt geſtern ſeinen Verletzungen erlegen. Fillinger bekam von einer Wagendeichſel einen Schlag gegen die Bruſt und den Magen, der nunmehr ſeinen Tod herbeiführte. oc. Plankſtadt, 18. Jan. Der Gemeinderat hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, das ſeit 8 Jahren aufgehobene Schul⸗ gelldd wieder einzuführen. Es herrſcht darüber begreifliche Er⸗ regung in der Bürgerſchaft. S Weinheim, 18. Jan. Bei dem geſtrigen, im„grünen Baum“ abgehaltenen Abgeordnetentag des Militärvereins⸗ gauverbandes der Bergſtraße wurde der ſeitherige 1. Gauvorſitzende Kaufmann Karl Zinkgräf⸗ Weinheim ein⸗ ſtimmig wiedergewählt. Weiter wurden wieder reſp. neugewählt, Hoflieferant Spengler als Rechner und die Vereinsvorſtände Müller⸗Sulzbach, Niſchwitz⸗Hemsbach und Boch⸗ Weinheim zu Ausſchußmitgliedern. 2 oc. Schönau, 18. Jan. Verhaftet wurde der Bür⸗ ſtenmacher Kl., in deſſen Stall 5000 Mark in bar und ein Spar⸗ kaſſenbuch über 10 000 Francs gefunden wurde. Der Fund hängt mit der Steigerſchen Affäre zuſammen. Kl. ſteht im Verdachte, von dem Verſteck des Geldes Kenntnis gehabt zu haben. oe. Karlsruhe, 18. Jan. Ein 15 Jahre alter Ausläufer erhob auf dem Hauptpoſtamte 621 Mark 75 Pfg., darunter 6 Ein⸗ hundertmarkſcheine, was ein unbekannter, etwa 23 Jahre alter Mann beobachtete. Derſelbe übergab dem Ausläufer ein Couvert, das angeblich 8 Einhundertmarkſcheine enthielt, mit dem Auftrage, das Geld einem Herrn in der Hebelſtraße zu überbringen. Als Pfand für pünktliche Beſorgung des Auftrages ließ er ſich die auf der Poſt erhobenen 6 Einhundertmarkſcheine ausfolgen. Der betr. Herr war nicht ausfindbar und als der Ausläufer an dem be⸗ ſtimmten Platze das Pfand zurücknehmen wollte, war der unbe⸗ kannte Mann verſchwunden. Der Burſche wurde miß⸗ trauiſch, öffnete das Couvert und fand ſtatt der vermeintlichen 8 Einhundertmarkſcheine nur zwei leere Couverts vor. oc. Niederbühl, 18. Jan. Heute nacht verſchied Herr arrer Geiger nach längerem Leiden. Der Verſtorbene war geboren am 25. Dezember 1840 in Ueberlingen und wurde 1865 zum Prieſter geweiht. oe. Freiburg, 18. Jan. Samstag abend wollte der An⸗ geſtellte eines Geſchäfts in der Schwabentorſtraße eine in der Aus⸗ lage befindliche Browningpiſtole, von der er nicht wußte, daß ſie eine ſchwer, einer leicht verletzt. ſchen mit einer Patrone geladen war, mittels eines Tuches vom Staube reinigen. Daßbei entlud ſich die Waffe. Die Kugel drang dem im Laden anweſenden 18 Jahre alken Kaufmannslehrling in den Rücken, ſodaß er lebensgefährlich verletzt in die chirurgiſche Klinik verbracht werden mußte. 5 B. Singen am Hohentwiel, 17. Jan. Die vom letzten Land⸗ tagt genehmigte Randenbahn Singen—Beuren iſt durch die Ingenieure jetzt auf der ganzen Linie abgeſteckt. Die Vor⸗ arbeiten für dieſe Bahn müſſen in kürzeſter Friſt beendet ſein, ſodaß bereits im Frühjahr 1910 mit dem Bau begonnen werden kann. Man nimmt, da auch bei dem Bau ſelbſt keine großen Terrainſchwierigkeiten zu überwinden ſind, an, daß die Bahn in ſpäteſtens 3 Jahren dem Betrieb übergeben werden kann. Pfalz, Heſſen und Umgebung. a. Frankenthal, 18. Jan. Ein Verluſt, der von der Be⸗ völkerung ſchwer empfunden werden würde, droht unſerer wald⸗ armen Gegend durch die geplante Abholzung des zum Gute Petersau gehörigen, zwiſchen Rhein und Altrhein gelegenen Waldes. Die neuen Beſitzer des Gutes, wollen den, nament⸗ lich auch ſchöne Eichenbeſtände aufweiſenden, von Faſanen und anderm Wild belebten wertvollen Wald fällen laſſen. Da der Petersauer Wald der einzige Wald iſt, den die Gegend aufzu⸗ weiſen hat, ruft das Vorhaben der Petersauer Gutsverwaltung allgemeines Bedauern hervor. Man ſpricht davon, daß verſucht werden ſoll, ein Einſchreiten der Staatsbehörde zu Gunſten der Erhaltung des Waldes herbeizuführen. Dieſe wird aber kaum in der Lage ſein, die Beſitzer an der Ausführung des Vorhabens zu hindern. * Speier, 16. Jan. Sicherem Vernehmen nach erhält Herr Stadtpfarrer und Domkapitular Bettinger die Stelle als Dompropſt und Generalvikar. Zum Stadtpfarrer und Dom⸗ kapitular wurde Dekan Jäger in Zweibrücken(Dichter Fritz Claus) befördert. 15 Gerichtszeitung. Karlsruhe, 18. Jan. Der Musketier Schmohn p⸗ Meßkirch, zurzeit bei der 1. Komp. 8. Bad. Inf.⸗Regts. Nr. 169 Lahr, ſtand vor dem Oberkriegsgericht des 14. Armee⸗ korps. Schmahn war angeklagt wegen Beleidigung eines Vorgeſetz⸗ ten in Beziehung auf Dienſthandlungen(§ 91 Abſ. 1 Militär⸗ Str.⸗G.⸗B.) und wegen Betätigung ſozialdemokratiſcher Geſinnu weil er an die Redaktion des„Volksfreund“ einen Brief geſchrieber hat, deſſen Konzept bei einer Spindreviſian gefunden wurde. J dem Briefe war nach dem Konzept die Redewendung enthaltem „In dieſen Mauern herrſchen Zuſtände, die jeder Beſchreiß ſpotten“, außerdem ſchilderte Schmohn ſeine Leiden in der Kaſerne und machte Mitteilungen über einen Selbſtmordverſuch eines Sol⸗ daten, der bei ſeiner Kompagnie vorgekommen iſt. Das Mater des Briefes hatte die Redaktion zu einem Artikel benützt. Das Gericht verurteilte Schmohn zu 4 Monaten Gefängnis aß⸗ züglich 3 Monate Unterſuchungshaft. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Vom Theater. Wie wir vernehmen lwird Herr Hofſchauſpieler Afred Möller mit Ablauf ſeines Kontraktes definitiv aus den Verbande des Mannheimer Hoftheaters ausſcheiden. Die Proben zur Uraufführung von„Don Juanito“ haben unter Leilung des Intendanten begonnen. Wie wir hören iſt der Autor der Novitä Herr Osccar A. H. Schmitz bereits hier eingetroffen, um an Proben und der Aufführung teil zu nehmen. Am 29. und 30. Janug wird der Heldentenor Herr Urlus vom Leipziger Stadttheater, der hier jüngſt mit großem Erfolge den Triſtan ſang, wiederholt Triſtan und zum erſten Male als Tannhäuſer gaſtieren. Die Op bereitet für die nächſte Zeit Repriſen von„Aleſſandro Stradella und„Orpheus in der Unterwelt“ vor. Die nächſte Volksvorſtellun bringt„Nathan der Weiſe“, die nächſte Einheitsvorſtellung„Ha manns Töchter“. Es ſtehen ferner Aufführungen von„Der Er förſter“,„Robert und Bertram“ und am 6. Februar die Prem von„Teufelsfahrt“ in Ausſicht. Von Jag zu TJag. — Tötlicher Unfall. Frankfurt a.., 18. Jan Heute abend gegen halb 9 Uhr geriet auf dem Eilgüterbahnho des hieſigen Hauptbahnhofes ein 18 Jahre alter Rangierer, de⸗ erſt wenige Tage im Dienſte ſtand, infolge eines Fehltrittes unte die Wagen der Rangierabteilung, welche über ihn hinweggin Schwerverletzt wurde er in das ſtädtiſche Krankenhaus liefert, wo er alsbald ſeinen Verletzungen erlegen iſt. — Doppeklehe und Urkundenfälſchung. Stut gart, 19. Jan. Die Strafkammer hat den früheren Sekretär des Stuttgarter Hausbeſitzervereins, Joſef Brillerth, wegen Doppel⸗ ehe und Urkundenfälſchung in zwei Fällen unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände zu 10 Monaten Gefängnis abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft berurteilt. — Bergmannstod. Buer(Weſtfalen), 18. Jan. Auf der fiskaliſchen Grube„Bergmannsglück“ wurden durch zu frühes Losgehen eines Sprengſchuſſes drei Bergleute getötet. e— Ein ſchwerer Automobilunfall. Tur n, 28. Jan. Ein Automobil, welches eine Probefahrt machte, rutſchte infolge Feuchtigkeit des Exdreichs aus und ſtieß wit e Dampftrambahn zuſammen. Von den vier Inſaſſen wurden getötet, von denen der eine der Führer des Automobils, ein Deut⸗ ſcher namens Otto Beck, war; von den beiden anderen wurde der Eine Rede des Fürſten Bülow über Reichsfinanzre Novembervorgänge u. a. 5 Bekrlin, 19. Jan, Bei der heutigen im preußiſchen Abgeordnetenhauſe erklärte Miniſter⸗Pr Fürſt Bülow: Von allen Rednern in dieſem Hauſe if Thema der Sparſamkeit berührt worden. Mit neuen nahme⸗Quellen iſt das Thema der Geſundung unſerer Fi zen nicht erſchöpft. Vor allem gilt es, zu altpreu Sparſamkeit zurückzukebren Auch in de Militär⸗Verwaltung gibt es Gelegenheit genug zu ſpare ebenſo in anderen Verwaltungen. Regierung und Parlamen müſſen hier zuſammengehen. Das Parlament muß au hören, auf neue Ausgaben zu dringen. Wir dürfen kein neuen Ausgaben ohne entſprechende Deckung machen. Je erinnere an meinen CErlaß vom Sommer vorigen Jahre dem ich auf die Vereinfachung des behördlichen Appa uſw. hinwies und wir werden dieſer Anregung durch Spar ſamkeit die Tat folgen laſſen. Der Abg. v. Pappenheim hat geſtern gegen d Nachlaßſteuer Stellung genommen. Pasteigrundſätze ſollten in ſolchen Fragen nicht den Ausſchlag geben. W ſorm, haben Steuern nötig, die in erſter Linie den 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 19. Jaunar. ſitz treffen. Wir können in unſerer gegenwärtigen Notlage an der Nachlaßſteuer nicht vorbeigehen. Gegen eine Reichs⸗Vermögensſteuer ſprechen ernſtliche Gründe ſtaats⸗ rechtlicher Natur. Eine weitere Erhöhung der Mitrikular⸗ beiträge iſt ebenfalls außerordentlich ſchwierig, für Preußen und noch mehr für die kleineren Bundesſtaaten. Bei der Nachlaßſteuer ſoll nicht ſchematiſch vorgegangen werden, ſon⸗ dern den beſonderen Verhältniſſen Rechnung getragen werden. Für die Landwirtſchaft ſind beſondere Ver⸗ günſtigungen vorgeſehen. Ueber das Wahlrecht kann ich nicht mehr ſagen, als in der Thronrede angegeben iſt. Dem Fall Schücking liegt eine ſymptomatiſche Bedeutung nicht bei. Solange ich als Miniſterpräſident hier ſtehe, wird kein liberaler Beamter wegen ſeiner politiſchen Geſinnung zur Rechen⸗ ſchaft gezogen werden. Selbſtverſtändlich muß der Beamte den⸗ jenigen Takt zeigen, die ſeine Stellung erfordert. Natürlich darf ein Beamter ſich nicht zur Sozialdemokratie bekennen. Eben⸗ ſo verlangen wir, daß keine gehäſſige Kritik an Staatseinrich⸗ kungen geübt wird.(Sehr richtig rechts).„Ich lehne jede Ein⸗ wirkung auf das Verhältnis zwiſchen Beamten und Vorgeſetzten ah. Das iſt Sache des Vorgeſetzten. Hier entſcheidet die Staats⸗ raiſon. Für die Beamten iſt die Verfügung des Fürſten Bis⸗ marck noch in Geltung, in der es heißt, daß ſie die Politik der Regierung unterſtützen und fördern müſſen.“ Leider iſt es dem Kultusminiſter nicht gelungen, ſeine durch die Amtsführung angegriffene Geſundheit wiederherzuſtellen Der Kaiſer hat ſich nicht entſchließen können, das Rücktriktsgeſuch des Miniſters an mehmen. Sollte die Wiederherſtellung des Miniſters nicht bis zum Frühjahr erfolgen, ſo wird eine Neu⸗ beſetzung des Kultusminiſteriums ſtattfinden. Ich habe dafür zu ſorgen, daß die Stellung der Krone micht aufs Spiel geſetzt und abgenutzt wird. Jeder aufrichtige Monarchiſt muß anerkennen, daß ich in den ſchweren No⸗ vembertagen als Rohpaliſt in übereinſtimmmung mit dem Miniſterium gehandelt habe. Im Vertrauen zu Fürſt und Volk beruht unſexe Zukunft. Der Vorwurf, daß die Regierung nicht energiſch genug gegen die Sozial⸗ demokrat ie vorgehe, iſt unbegründet. Die Verſuche zur Bekämpfung der Sozialdemokratie ſind geſcheitert an der Un⸗ einigkeit der bürgerlichen Parteien. Ein Vorgehen mit geſeszgeberiſchen und polizeilichen Mitteln iſt kein Allheil⸗ mittel. Vor allem muß die Regierung in dem Kampfe gegen die Sozialdemokratie unterſtützt werden. Dazu gehört auch, daß die bürgerlichen Parteien Maß halten in der Kritik gegen die Regie⸗ rung. In bezug auf die ſchuldige Treue und Ehrfurcht gegen den Thron iſt in den letzten 2 Jahrzehnten furchtbar geſündigt worden. Leider kann man beobachten, daß Genuß, Luzus und Frivolität beſonders in den oberen Ständen zugenommen haben. Wir wollen beginnen, einfacher zu leben, damit die Söhne behalten, was ſie von den Eltern ererbt haben. ** Die„Frankfurter Zeitung“ ergängt den Bericht über die Rede des Fürſten Bülow ausführlicher, indem ſie noch ſagt: Es iſt an die ernſte Novemberdebatte im Reichstage erinnert worden. um Mißdeutungen entgegenzutreten, twill ich folgendes ſagen: Pflicht des berfaffungsmäßig berantwortlichen Miniſterpräſidenten und Reichskanzlers iſt es, den Träger der Kröne zu decken Dieſer Ver⸗ pflichtung habe ich mich niemals entzogen, da ich die Verantwortung Arage für den Gang der Reichs⸗ und Staatsgeſchäfte. alle Fälle aufzählen, wo ich veranlaßt war, für den Träger der Krone einzutreten. Ich will nur an das erinnern, was ich vor ein paax Jahren im Reichstage geſagt habe, als die Abg. Bebel und Michter von Kabinettsregierung ſprachen und als ich auf den Wert der Individualität eines Herrſchers hinwies. Ich habe damals ausdrück⸗ Iich erklärt, daß ich für alles verantwortlich ſei. Seit 12 Jahren habe ich alles getan, um den Träger der Krone vor Mißdeutungen zu ſchützen und ſein Anſehen zu wahren. Ich habe auch, als der Daily⸗ Telegraph⸗Artikel erſchienen, nicht einen Augenblick gezögert, alle Schuld auf mich zu nehmen und alles richtigzuſtellen, was über den angeblichen Felözugsplan gegen Transvaal and über das Zuſam⸗ mengehen der Gronmächte gegen England dort irrtümlich geſagt wurde. Ich habe anch die Pflicht, dafür zu ſorgen, daß zwiſchen dem Träger der Krone und dem Empfinden des Landes nich! ein Zwie⸗ ſpalt entſteht, der für beide Teile verhängnisvoll ſein müßte. Der verantwortliche Miniſterpräſident hat dafür zu ſorgen, daß der Träger der Krone nicht irre wird am Land und das Land an ihm, daß die Verfaſſung nicht nur dem Buchſtaben nach, ſondern auch dem Geiſte Uach erhalten bleibt, daß die Stellung der Kroue nicht aufs Splel geſetzt und abgenutzt wird. Ich bin überzeugt, daß nicht nur die bis in die Knochen königstreuen Männer des Hauſes, ſondern alle die, welche es mit der Monarchie ehrlich meinen, mir beſtätigen wer⸗ den, daß ich in den Novemberdebatten als charaktervoller Royaltſt ge⸗ andelt habe, denn mich macht kein Zeitungsgerede irre.(Beifall.) In dieſer meiner Pflichterfüllung werde ich nicht exlahmen, ſolange ich die Verantwortung habe.(Lebhafter Beifall.) Die Liebe zum Vaterlande und Treue zum Königlichen Haus weiſen mir meinen Weg. Laſſen Sie uns Alle dahin wirken, daß die Erinnerung an die Tage unſerer großen Könige nicht verdunkelt wird. Ju dem Ernſt, mit dem von beiden Seiten das Verhältnis zwiſchen König und Volk behandelt wird, lag unſere Vergangenheit, liegt unſere Zukunft(Leb⸗ hafter Beifall). 0 Die Reichsfinanzreform. Berli u, 19. Jan. Die geſtern in Münſter i. W. nach dem Vortrage des Reichstagsabg. Prof. Görcke⸗Brandenburg ange⸗ nommene Reſolution lautet: Die am 18. Jan. 1909 verſam⸗ melten national und ſtaatstreu geſinnten Bürger Münſters geben einſtimmig der Ueberzeugung Ausdruck, daß das deutſche Volk im Intereſſe einer gründlichen Finanzreform namhafte Opfer bringen müſſe, aber auch könne und vor allem wolle, und fordern den Meichstag auf, als vornehmſte Richtſchnur ſeiner Entſchlüſſe die Verſorgung des Reiches mit genügenden Mitteln zu betrachten zund vor allem neue Halbheiten wie 1906 und früher zu vermeiden. Frankfurt a.., 19. Jan. Behufs Beſchaffung eines künſtleriſchen Plakats für die Internationale Luftſchiff⸗ fahrtsausſtellung ſollen hieſige Künſtler intereſſiert wer⸗ den und es ſind hierfür namhafte Geldpreiſe feſtgeſetzt. Der vor⸗ Bereitende Ausſchuß wird in Gemeinſchaft mit dem Architekten⸗ und Ingenieurverein und der hieſigen Künſtlergeſellſchaft dem⸗ uãchſt die näberen Bedingungen bekannt geben. München, 19. Jan. Prinz Ernſt von Sachſen⸗ Weimar⸗Eiſenach iſt heute vormittag in der Heilanſtalt Neuwittelsbach bei München geſtorben. * Konſtantinopel, 19. Jan. Der Polizeiminiſter Samip Paſcho gab ſeine Entlaſſung, welche jedoch bis jetzt nicht angenommen worden iſt. Koblenz, 19. Jan. Sehr beſtimmt verlautet, daß Ober⸗ präſident von Schorlemer das Schloß Stolzenfels angekauft babe. Der Preis iſt unbekannt. Dresden, 19. Jan. Geſtern fanden in der Nähe des Schloſſes abermals Volsanſammlungen ſtatt, ſodaß die Zugangs⸗ ſtraßen polizeilich geſperrt werden mußten und eine Anzahl Siſtierungen vorgenommen wurden. Helinbrechts, 19. Jan. Die Heimeranſche Bunt⸗ werberei und Spinnerei iſt laut„Frkf. Zeitung“ heute früh zum großen Teil niedergebraunt. Die Fabrik beſchäftigt 300 Arbeiter, die durch das Unglück brotlos werden. Ich will nicht * Waſhington, 18. Jan.(Repräſentanten⸗ haus.) Als ſich der Abgeordnete Willet in der heutigen Sitz⸗ ung in den heftigſten Schimpfworten gegen den Prä⸗ ſidenten Rooſevelt erging, beſchloß das Haus mit 126 gegen 78 Stimmen, Willet das Wort zu entziehen. Verliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Burean) Gefälſchte internationale Poſtanweiſungen. JBerlin, 19. Jan. Aus Paris wird gemeldet: Im Einvernehmen mit den Behörden in Wien, Mannheim, Baſel und Nizza ſind jetzt die Hauptmitglieder der Fälſcher⸗ gemeinſchaft, welche mit falſchen Poſtanweiſungen arbeiteten, verhaftet worden. Die Unterſuchung dehnt ſich auf die Ge⸗ ſamtredaktion des Umſturzorgans„La guerre ſoziale“ aus, mit welcher die Verhafteten Fühlung hatten. Ein Bruder der Marguerite Gerbaud, deren Verhaftung in Berlin gelungen iſt, iſt in Baſel und in Paris ein Fälſcher namens Torreda feſtge⸗ nommen worden. Bei der Hausſuchung im Pariſer Bureau wurden Stöße von Papier gefunden, wie es zu Poſtanweiſungen verwendet wird, gedruckte Formulare ledoch nicht. Deutſcher Neichstag. wW. Berlin, 19. Januar. Am Bundesratstiſch Dr. Nieberding. Vizepräſident Paaſche eröffnet um 1 Uhr 15 Minuten die Sitzung. Auf der Tagesordnung ſteht die 3. Beratung des Handelsver⸗ trags zwiſchen dem deutſchen Reich und der Republik El Salva⸗ dor, ſowie die 3. Beratung des Geſetzentwurfs betr. die Kontrolle des Reichshaushaltsetats, des Etats für Elſaß⸗Lothringen und der Schutzgebiete, die nach kurzen Bemerkungen einiger Mitglieder unverändert angenommen werden. Sodann wurde die Beratung des Juſtizetats bei dem Titel„Staatsſekretär“ fortgeſetzt. Auf eine Anfrage des Abg. Kämpf erwidert Staatsſekretär Dr. Nieberding: Ich habe mitzuteilen, daß die Niederlande Deutſchland eine Einladung zu einer Kon⸗ ferenz über gemeinſame Wechſelrechtsbeſtimmun⸗ gen habe zugehen laſſen. Auch Italien will ſich dieſer Konferenz anſchließen. Es iſt zu hoffen, daß es zu bedeutſamen internatio⸗ nalen Beratungen über dieſe Frage kommen wird. Daß deutſcher⸗ ſeits für die Konferenz Sachverſtändige gehört werden, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Eine Entlaſtung des Reichsgerichts halten wir für unbedingt nötig. Gedenken möchte ich auch an dieſer Stelle der treuen Reichsgerichtsbeamten, die durch Revolverſchüſſe eines Angeklag⸗ ten verletzt wurden. Möge für die Familie der Getöteten etwas außerordentliches geſchehen. Sdbaatsſekretär Dr. Nieberding: Auch ich bedauere tief den Vorgang, durch den ein hervorragendes Reſchsgerichtsmit⸗ glied eine ſchwere Verwundung zugefügt wurde, einem anerkannt tüchtigen Beamten den Tod brachte. Dafür, daß für die Hinter⸗ bliebenen etwas beſonderes geſchehen wird, iſt beſondere Aus⸗ ſicht vorhanden. Der Geſetzentwurf zur Regelung der Ta⸗ rifverträge liegt dem Reichsamt des Innern vor. Es iſt bei der Fülle der gewerberechtlichen Fragen, die dem Entwurf an⸗ haften, unmöglich, ihn dem Haus zu übergeben, bevor das Reichs⸗ amt des Innern ſich dazu geäußert hat. Mülle r⸗Meiningen(freiſ. Vp.): Dem geſtern geäußerten Wunſche nach einem Staatsgerichtshofe für das Deutſche Reich ſchließe ich mich an. Zum Urheberſchutz bemerke ich, daß zurzeit die deutſchen Bühnenſchriftſteller ſyſtematiſch von den tſche⸗ chiſchen Bühnen beſtohlen werden. Man ändert den Titel und ſonſt noch ein paar Kleinigkeiten, überſetzt das Stück und führt es dann als tſchechiſches Originalwerk auf. Die Kriminalſtatiſtit zeigt, daß trotz der wirtſchaftlichen Depreſſion, die die Krimina⸗ lität ja begünſtigt, die Zahl der Beſtrafungen in Deutſchland gegen vas Vorjahr um über 3000 zurückgegangen iſt. Die größte Sorgfalt iſt der gerichtlichen Behandlung der Jugendlichen zuzu⸗ wenden. Hier helfen keine polizeilichen Maßnahmen, hier muß die Schulpolitik, die körperliche Ausbildung der Jugend und Einführung eines Fürſorgegeſetzes eingreifen.(Sehr richtig.) Die Staatsanwaltſchaft iſt noch immer die unbeliebteſte Behörde. Das ſollte nicht ſo ſein; dieſe Behörde ſollte mehr als bisher daran denken, daß ſie nicht nur Belaſtungsbeweiſe, ſondern gegebenen⸗ falls auch Entlaſtungsbeweiſe zu führen hat. Wegen welcher Lap⸗ palien werden manchesmal Anklagen erhoben? Ich möchte darauf hinweiſen, daß eine ungleichmäßige Behandlung vor dem Ge⸗ richt nach Geburt, Stand und Vermögen nicht ſtatthaft iſt.(Beif. links.) Dziembowski(Pole) fragt den Staatsſekretär, ob im Reichsjuſtigamt eine Abteilung beſteht, die darüber zu wachen hat, daß die Landesgeſetzgebung der Bundesſtaaten nicht in die Reichsgeſetzgebung eingreift. Namentlich der Bundesſtaat Preu⸗ ßen greift fortwährend in die Verwaltungsgeſetzgebundg und Ver⸗ faſſung des Reiches ein. Ich erinnere nur an das Expropriations⸗ geſetz. Staatsſekretär Dr. Nie berding: Ich muß entſchieden der Auffaſſung entgegentreten, als hätte Preußen durch ſeine agrar⸗ 8 bpolitiſchen Geſetze ſeine landesgeſetzliche Befugnis überſchritten. Im Gegenteil, Preußen hat vor Schaffung dieſer Geſetze ange⸗ fragt, ob die Reichsgeſetze ihnen entgegenſtehen und ſie erſt vor⸗ gelegt, nachdem die zuſtändigen Reichsinſtanzen dieſe Frage nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen verneint hatten. Dr. Frank⸗Mannheim(Soz.): Bei dieſer Juſtizetats⸗ debatte liegt tiefe Stille der Erwartung über dem Hauſe. Man geht mit dem Juſtizſekretär faſt zärtlich um in Erwartung des neuen Geſetzzwillingspaares. Große Heiterkeit). Auch ich will dem erwarteten freudigen Ereignis gegenüber(große Heiterkeit) mit der Kritik nicht zurückhalten. Nur darauf hinweiſen möchte ich, daß bei der ſehr löblichen Hinzuziehung von Arbeitern zum Schöffen⸗ und Geſhworenenamt die Rechnung manchmal ohne den Arbeitgeber gemacht wird. So hat ein Ar⸗ beitgeber ſeinem Angeſtellten die Entlaſſung ange⸗ broht, falls er ſein Amt ausübe. Meine Herren, das iſt eine ehr⸗ loſe Handlung. Heute hat der Reichskanzler im Abgeordneten⸗ haus geſagt, er ſei im Prinzip mit der Schaffung von Ausnahme⸗ geſezen gegen die Sozialdemokratie einverſtanden(Hört, hört!. Wir ſind der Anſicht, daß wir ſchon heute unter einem Aus⸗ nahmezuſtand ſtehen.(Lebh. Sehr richtig bei den Sozialdemo⸗ kraten). Wollen Sie aber den Schleier vollends zerreißen, nun zut, wir ſind bereit zu friſchem, fröhlichem Kampfe. Mir kommt es bald vor, wie der Verſuch eine ſhwankende Kanzlerherrlichkeit zu ſtützen. Wir werden ſehen, wer ein Ausnahmegeſetz aushält, er oder wir. Meine Herren, mit Belagerungszuſtänden und Aus⸗ nahmegeſetzen kann jeder Eſel regieren.(Lebh. Beifall bei den Sozialdemokraten). Faßbender(3Ztr.): Es iſt an die Regierung vor allem die Frage zu richten, daß die Geſetze, welche ſich auf den Kinderſchutz und auf die Fürſorge für Jugendliche be⸗ ziehen, nicht bis zur endgültigen Fertigſtellung des Straf⸗ geſetzbuches verſchoben, ſondern ſchon in die jetzigen Straf⸗ geſetz⸗Ergänzungen aufgenommen werden. **** — Berlin, 19. Jan. Die Steuerkommiſſion des Reichstages nahm mit großer Mehrheit den Paragraphen 5 des Finanzgeſetzes der als Zeitpunkt für Herabſetzung der Zuckerſteuer den 1. April 1910 feſtſetzt, an. Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Dienstag, den 19. Januar. Oberbürgermeiſter Martin eröffnet um 3½ Uhr die Sitzung in Anweſenheit von 95 Mitgliedern. Die Galerie iſt ſtark beſetzt. Vor Einritt in die Tagesordnung gedachte Oberbürger⸗ meiſter Martin in warmen, herzlichen Worten des Ablenbs des Stadtverordneten Löwenhaupt. Während wir hier zu ge⸗ meinſamer Arbeit verſammelt ſind, ſo führte Redner aus, ſchlummert in ewiger Ruhe wiederum einer der Unſerigen, der Getreueſten einer, der an ſeinem Platze hier kaum jemals ge⸗ fehlt hat, wenn nicht die allerzwingendſten Gründe vorlagen, draußen in ſeinem kühlen Grabe, von wo er niemals mehr zurückkommen wird. Stadtverordneter Löwenhaupt iſt geſtern früh nach langer Krankheit ſanft entſchlummert. In Trauer und in Treue gedenken wir ſeiner in ſeiner mehr als vierund⸗ zwanzigjährigen Tätigkeit in unſerer Mitte, und mit unſerem letzten ſchmerzerfüllten Abſchiedsgruß folgt ihm warmer herz⸗ lcher Dank. Er hat ſich für das öffentliche Wohl ſeiner ge⸗ liebten Vaterſtadt in jahrzehntelangem emſigem und uneigen⸗ nützigem Streben große Verdienſte erworben. Er war ein Alt⸗Mannheimer, aber von echtem Schrot und Korn und aus ſeinem Geſchlecht ſind unſerer Stadt eine Reihe vortrefflicher Männer, darunter auch ein hochverdienter Bürgermeiſter, her⸗ vorgegangen. Er hat treu dieſer Eigenſchaft als Alt⸗Mann⸗ eimer ſtets in ſeinem Leben nicht nur den Mund ſondern auch das Herz auf dem rechten Fleck gehabt. Das menſchlich⸗ ſchöne Streben, dieſe Eigenſchaften auch praktiſch zu betätigen, führte ihn aus innigſter Herzensneigung ſchon früh zur öffent⸗ ichen Armenverſorgung, der er volle 88 Jahre als Armenkom⸗ miſſär, Bezirksvorſteher und zuletzt als Mitglied der Armen⸗ kommiſſion mit ſeltener Lebensaufopferung ſich gewidmet. Eben⸗ ſo große, ja vielleicht noch größere Verdienſte hat er ſich auf einem verwandten Gebiete, dem der freiwilligen Wohnungs⸗ fürſorge, als Mitbegründer und langjähriger Vorſitzender des Gemeinnützigen Spar⸗ und Bauvereins erworben. Ein lüch⸗ tiger hochangeſehener Geſchäftsmann, der Typus des Theoreti⸗ kers wie Praktikers, ein gewiſſenhafter ſolider Handwerks⸗ meiſter war Friedrich Löwenhaupt, der in den weiteſten Krei⸗ ſen ſeiner Vaterſtadt eine ungewöhnliche Beliebtheit und Potdl⸗ larität genoß. Iſt mir doch erſt von berufener Seite mitgeteilt worden, daß der nunmehr Verewigte im Alterkumsverein, deſſen Beſtrebungen er mit Tatkraft und Begeiſterung verfolgte, kaum je in eine Sitzung gekommen ſei, wo er nicht zwei⸗, drei⸗ oder auch mehr von ihm ſelbſt geworbene Mitglieder anmeldete. Herr Friedrich Löwenhaupt war als Politiker ein überzeugter De⸗ mokrat, aber nie unduldſam gegen andere Parteien, als Menſch ein offener biederer Charakter, eine durch und durch ſym⸗ pathiſche Perſönlichkeit. Vor allem aber beherrſchte ihn das Gefühl innigſter Liebe und Anhänglichkeit an ſeine Vater⸗ ſtadt. Seine Vaterſtadt Mannheim darf deshalb wohl dieſem getreuen heimgegangenen Sohne dauernd ein dankbares und ehrenvolles Andenken bewahren. Deſſen zur Gewähr erſuche ich Sie, ſich von Ihren Sitzen zu erheben.(Geſchieht). Hierauf wird in die Beratung der Tagesordnung ein⸗ getreten. Neuregelung der Gehaltsverhältniſſe des Hoftheater⸗Intendanten Dr. Karl Hagemaun. Der Börgerausſchuß wird erſucht, der Erhöhung des dem Herrn Intendanten Dr. Hagemann zu zahlenden Gehalies von M. 12 000 auf M. 15 000 jährlich mit Wirkung vom 1. Sep⸗ tember 1999 al zuzuſt aner, Oberbürgermeiſter Martin erſucht, der Vorlage zugue ſtimmen. Sto.⸗V. Selb führt aus: Der Stadtverordnetenvorſtand kann nach wiederholten Beratungen die Annahme der Vor⸗ lage empfehlen und zwar aus denſelben Gründen, wie ſie der Stadtrat empfiehlt. Es iſt wünſchenswert, das Verhältnis mit dem Herrn Intendanten weiter zu führen. Es iſt nicht unbekannt, daß gegen Herrn Dr. Hagemann Strömungen vor⸗ handen ſind. Es iſt dies bei jeder Behörde ſo, am allermeiſten iſt dies aber bei dem Intendanten des Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheaters der Fall, denn die Mannheimer ſind eigentlich ſelbſt geborene Intendanten.(Heiterkeit.) Die Teilnahme am Theater iſt eine ſo rege, weshalb auch die Kritik ſo lebhaft iſt. Aber niemand iſt fehlerlos, auch der Intendant nicht. Bei den früheren Intendanten ſind auch immer derartige Beſchwerden vorgetragen worden. Die Herren haben eben hereingenommen, wen ſie haben wollten. Alle dieſe Männer haben eine Kritil auszuſtehen gehabt, die der jetzigen nicht nachſteht. Auch denen wurde die einſeitige Geſchmacksrichtung vorgeworfen, die ganz unmotivierten Entlaſſungen, die ganz unglaublichen Engage⸗ ments, wie dies ja auch heute dem Herrn Dr. Hagemann vor⸗ geworfen wird. Herr Dr. Hagemann iſt aber erſt zweieinvier⸗ tel Jahr hier; er muß ſich erſt hier einarbeiten. Er iſt ſelbſt noch kein alter Intendant. Er muß erſt noch lernen. Das muß er ſelbſt zugeben. Wir ſind der Anſicht, wenn wir jetzt ſchon wieder einen anderen Intendanten ſuchen, dann kommen wir aus der Suche nach Intendanten nicht heraus. Wir werden kaum wieder die ſelten freundlichen Bewerber ſehen, wie wir ſie bisher gehabt. Was den Betrag von 15 000 Mark an⸗ belangt, ſo waren ſeinerzeit unter den 30 Bewerbern das höchſt⸗ berlangte 25 000 Mark. Einer hat 12 000 verlangt, dann hats gleich bei 15 000 angefangen. Er könne die Vorlage nur zur Annahme empfehlen. Stdv. Wiedemann: Anläßlich der Neuregelung des Gehaltes des Herrn Intendanten etfährt deſſen Täkigteit eine hn 8* 1 MMeeee enuee R 2 EFr · D ⁰ḿ‚ f²—‚ͤ— re —— gerufen Stabilität unter den Künſtlern. Lein geflügeltes Wort erinnern. Dieſer Wechſel im Perſonal iſt Herrn, der mir ſehr nahe ſteht, und Mannheim, 19. Jannar. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt). 5. Seite. ſehr verſchiedene Beurteilung. Die einen können ihm nicht ver⸗ geſſen, daß er beliebte und geſchätzte Künſtler des hieſigen Thea⸗ ters entlaſſen hat und in deren Erſatz eben keine beſonders glückliche Hand gezeigt hat. Andere wieder finden in der Ge⸗ ſchmacksrichtung des Herrn Intendanten nicht das, was ſie im Theater wünſchen. Sie glauben, der Herrn Intendant hat mit den Nopitäten im allgemeinen wenig Glück gehabt. Ferner wird dem Herrn Intendanten zum Vorwurf gemacht, daß er in der Behandlung des Perſonals zu wenig rückſichtsvoll ſei. Wieder andere ſind ſehr begeiſterte Anhänger ſeiner Tätigkeit. Sie loben insbeſondere die treffliche Inſzenierung und die Aus⸗ arbeitung von geradezu muſterhaften Aufführungen unter ſei⸗ ner Leitung u. es zeugt das von ausgeſprochenem Talente wie von ſeiner ſelbſtändigen künſtleriſchen Auffaſſun. Wie Herr Vorredner erwähnt hat, iſt die Stellung eines Intendanten eine außerordentlich ſchwierige. Sie iſt inſofern ſchwierig, als es niemand vermag allen gerecht zu werden. Aber die Kunſtbe⸗ geiſterung und das unbeſtreitbare Kunſtverſtändnis unſeres Herrn Intendanten laſſen erhoffen, daß er nach den Jahren der Erfahrung, er iſt als Neuling zu uns gekommen, daß er dann größere Erfolge erzielen wird. Meine Freunde ſind auch aus reinen finanziellen Erwägungen dazu gekommen, der heu⸗ tigen Vorlage ihre Zuſtimmung zu geben, in dem ſie glauben, daß wir kaum um 15 000 Mark eine beſſere Kraft als wie wir ſie in unſerem Herrn Intendanten Dr. Hagemann beſitzen, er⸗ werben können. Was man dem Intendanten außerdem noch zum Vorwurf macht, iſt der allzu häufige Wechſel des Perſo⸗ nals. Ich ſehe darin immer eine gewiſſe Beunruhigung des ganzen Apparats wenn ein„neuer Mann“ kommt. Aus dieſem Grunde haben meine Freunde beſchloſſen, der Vorlage zuzu⸗ ſtimmen. Stv. Vögtle: Ein großer Teil meiner politiſch Freunde iſt für die Ablehnung der Vorlage und zwar aus dem Grunde, weil wir der Anſicht ſind, daß die bisherige Tätigkeit des Herrn Intendanten nicht dazu angetan war, dem Mannheimer Publikum das zu bieten, was es erwartete. Der Herr Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes hat ſelbſt geſagt, daß die Mannheimer ſelbſt geborene Intendanten ſind und meine Her⸗ ren, damit hat er das rechte getroffen.(Heiterkeit) Das öffent⸗ liche Urteil über den Herrn Intendanten lautet abſolut ab⸗ fällig. In allererſter Linie ſtehen eben bei uns die Abonnenten. Zufrieden iſt eigenlich gar niemand(Ohorufe links). Die ein⸗ ſeitige Geſchmacksrichtung iſt wohl die einzige Veranlaſſung. Für die Mannheimer Verhältniſſe darf ein Theater⸗Intendant nicht einſeitig ſein. Er muß allen Geſchmacksrichtungen Rech⸗ nnung tragen. Es iſt zwar hier nicht die Stätte, im einzelnen Kritik zu üben. Ausſchlaggebend iſt, daß eben eine große Unzufriedenheit in Mannheim herrſcht. Die Mannhei⸗ mer Bebölkerung weiß, was ſie von ihrem Theater verlangen kann. Man wird es einem großen Teil des Mannheimer Pub⸗ likums nicht verargen, wenn es nach der kurzen Tätigkeit des Intendanten gegen die Gehaltserhöhung iſt. Der Herr Ob⸗ mann des Stadtverordnetenvorſtandes hat ſelbſt geſagt, daß der Herr Intendant noch lernen muß, daß man dann nicht mit einer Gehaltserhöhung kommen ſoll.(Sehr richtig! von der Galerie.) Herr Bürgermeiſter Martin droht mit der Räu⸗ mung der Galerie.) Stv. Fulda: Das Urteil, welches mein Fraktionskollege Vögtle gefällt hat, teile ich nicht. Er hat grau in grau gemalt. Ein Zwang auszuüben, wäre gefährlich. Man darf auch an⸗ derer Meinung ſein, ganz beſonders, wenn es ſich um die Tätig⸗ leit des Intendanten handelt. Die beiden Vorredner haben hervorgehoben, daß die Meinungen über die Leiſtungen des In⸗ tendanten geteilte ſind. Das iſt natürlich, denn ein jeder hat ſeine eigene Anſchauung, wie ſie auch der Intendant hat. Es iſt ja außerordentlich erfreulich, daß andauernd ein ſolches In⸗ tereſſe für das Theater herrſcht und daß ſich faſt jeder mit dem Theater beſchäftigt. Aber es hat dies auch ſeine Schaktenſeiten, weil die Kritik hier viel heftiger einſetzt und weil jeder einzelne glaubt, die Dinge beſſer zu beurteilen als wie der Leiter des Theaters ſelbſt. Ganz ſicher iſt es, daß der Intendant ein außerordentlich hohes ideales Streben hat und das uns man⸗ ches ſehr ſchöne gebracht hat. Gewiſſe Mißgriffe kann ich nicht in Abrede ſtellen. Aber ich will hier betonen, welchem Inten⸗ danten am hieſigen Theater ſind nicht ebenſolche Mißgriffe ſchon zum Vorwurf gemacht worden. Ich betrachte das Theater ſchon ſeit einer langen Reihe von Jahren ſowohl von außen als auch von innen und derjenige, der einen Einblick in das Innere hat, kann doch ein anderes Urteil abgeben, als der außerhalb des Theaters ſtehende. Wir bilden ein vollſtändiges Unikum in ber Theaterwelt. Nirgends finde man einen ſolch raſchen Wech⸗ ſel in der Theaterleitung als wie in Mannheim. Redner ver⸗ weiſt dann auf Frankfurt, wo der Intendant der Schauſpiele ſchon ſeit dreißig Jahren, der Intendant für die Oper ſchon ſeit zwölf oder fünfzehn Jahren auf ſeinem Poſten ſtehe und bemerkt dann: ich habe in Frankfurk ſchon recht abfällige Ur⸗ teile über die Leiſtungen der Oper gehört, aber die Kritik hat nie mit ſolcher Schärfe eingeſetzt wie hier in Mannheim. Red⸗ ner verweiſt dann auf die Intendantenpoſten in Stuttgarl und Karlsruhe. Eine vollſtändige Zufriedenheit im Publikum her⸗ beizuführen, das wird wohl keinem Theaterleiter gelingen, weil eben hier eine große Maſſe Faktoren mitwirken. Es ſind dies nicht allein die künſtleriſchen, ſondern wie bereits hervorge⸗ hoben wurde, auch Perſonenfragen, die ganz beſonders hier in Mannheim eine ganz außerordentlich große Rolle ſpielt. Es ſind Sympathien und Antiſympathien vorhanden. Es iſt ja ſehr begreiflich, wenn einem ſeine Lieblinge entlaſſen werden. Der Leiter des Theaters hat aber vielfach andere Gründe als das Publikum erkennen kann. Wir müſſen zugeben, daß gerade Hagemann unter ſehr ungünſtigen Verhältniſſen die Leitung des hieſigen Theaters angetreten hat. Herr Carleén verſtarb bald darauf und Frl. Schoene war ſchon gekündigt.(Zuruf: bon ihm!) Was wir brauchen, was wir außerordenklich not⸗ wendig brauchen, daß iſt eine gewiſſe Ruhe und Stabilität. Wir können nicht alle zwei oder drei Jahre einen Wechſel in der Intendantur vornehmen. Das iſt geradezu verderblich. Ich bin ſehr dafür, daß ſo lange wie möglich die Künſtler gehallen werden. Wenn ſich aber Unzuträglichkeiten ergeben, dann muß eben ein Wechſel eintreten. Mein Freund Vogel hat mir zu⸗ Ich möchte ihn an cht neu. Ich kenne einen eben behauptet worden war, das Theater in einem ſo ſchlechten Zuſtande iſt. Ich glaube auch nicht, daß ſehr viele dem Herrn aus unbefriedigende. Ich möchte Sie nur erinnern, welche Er⸗ folge der Herr Intendant mit der Einführung der Makinees erzielt hat. Dieſe ſind in ganzer kurzer Zeit zu einer außer⸗ ordentlich populären Einrichtung geworden. Sie ſind immer bollſtändig ausverkauft. Wir haben im Schauſpiel ſehr gute Leiſtungen geſehen. Sehr häufig iſt die Lektüre eines Theater⸗ ſtückes eine ganz andere als wie ſich bei der Aufführung ergibt. Es wurde davon geſprochen, daß der Intendant noch lernen müſſe, ganz gewiß. Er kam als Dramaturg hierher und war in der Hauptſache ein Theoretiker. Ich glaube, er wird noch mehr lernen und ich glaube, wenn Sie den Herrn Intendanten auf ſeinen Poſten belaſſen, wenn ſich die Verhältniſſe ſo ge⸗ ſtalten, daß er hierbleiben kann, daß Sie alle miteinander eine recht große Freude an ihm erleben. Der Mann hat das Be⸗ ſtreben, auf weite Kreiſe der Bevölkerung einzuwirken. Er hat das Beſtreben, der Kunſt hier entgegenzukommen und ich glaube, darin ſollte man den Intendanten unterſtützen. Das Gehalt von 15 000 Mark iſt ein ſehr mäßiges. Wenn wir ihn heute nicht behalten, ſo bekommen wir keinen anderen um dieſen Gehalt mehr. Ich will Sie nur daran erinnern, daß in den früheren Angeboten ſchon außerordentlich hohe Forderungen ge⸗ ſtellt waren und auch von Leuten, die ein unbeſchriebenes Blatt Papier waren. Man hat geglaubt, das Experiment mit Dr. Hagemann zu machen, und es wurde als ein Experiment bezeich⸗ net als man ihn anſtellte. Ich kann nur ſagen, das Experi⸗ ment iſt im großen und ganzen nicht ſchlecht ausgefallen und ich möchte Sie bitten, dem Herrn Intendanten mehr Gelegenheit zur Entfaltung ſeiner Kunſt zu geben und um zu zeigen was er kann. Ich glaube, wir werden noch eine große Freude erleben. Ich plädiere für die Annahme der Vorlage. Oberbürgermeiſter Martin ſtellt feſt, daß Frl. Schöne be⸗ reits auf Antrag des Intendanten Hoffmann gekündigt wurde. Die Kündigung war von der Kommiſſion auf Antrag des Inten⸗ danten Hoffmann beſchloſſen, aber noch nicht vollzogen, weil man bei dem unmittelbar bevorſtehenden Intendanten Gelegenheit geben wollte, zu prüfen, ob die Kündigung vollzogen werden ſollte. Der neue Intendant hat ſich der Meinung ſeines Vorgängers in der Kommiſſion angeſchloſſen. Stbo. Geck führt aus: Ich habe im Namen der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion die Erklärung abzugeben, daß wir der ſtadträtlichen Vorlage einſtimmig zuſtimmen werden. Wir haben das, was ütber die künſtleriſche und ſonſtige Tätigkeit des Intendanten anzugeben war, im vorigen Jahre in Anweſenheit des Herrn Intendanten in dieſem Sale zum Ausdruck gebracht. Wir habem damals all das zum großen Teile ſchon erwähnt und ausgeführt, was hier jetzt wieder den Gegenſtand der Klagen über die Tätigkeit des Intendanten bil⸗ det. Wir haben das, was wir damals ſagten, heute nicht zurückzu⸗ nehmen, ſondern können es zum großen Teile heute aufrecht erhal⸗ ten. Es iſt damals unſererſeits von einem unſerer Redner ausge⸗ führt worden, daß wir nicht die Konſequenzen aus der Kritik ziehen wollen und dadurch den Intendanten nicht zum Abgang zwingen wollen. Das war der Sinn und der Zweck unſerer damaligen Aus⸗ führungen. Der Bericht über die Sitzung ſagt ausdrücklich, daß wir heutigen Tag, an dem der Intendant ſelbſt aus naheliegenden Gründen nicht im Saale antweſend iſt, nicht für paſſend, um all das zu ſagen was bereits geſagt werden konnte. Bei der Budgetberatung wird ſich Gelegenheit geben, Auge in Auge mit Herrn Dr. Hage⸗ mann Kritik an ſeiner Tätigkeit zu üben und die Volksmeinung in dieſem Saale zu Gehör zu bringen. Wir haben keine Veranlaſ⸗ ſung, weiter an der Debatte in dieſem Sinne uns zu beteiligen und werden der Vorlage des Stadtrats zuſtimmen. Stb. Seiler führt aus: Als ich die Vorlage durchlas, mußte ich mich wundern, daß der Stadtrat nicht ſofort das Geſuch zurück⸗ gewieſen hat. Es iſt ihm ja förmlich die Piſtole auf die Bruſt geſetzt worden.(Zuruf links: Das machen ſie alle ſo! Große Heiterkeit.) Auf eine Kritik will ich nicht mehr eingehen, aber eines möchte ich bemerken: Der Herr Intendant iſt ſeinerzeit als ein theoretiſch Ge⸗ bildeter nach Mannheim gekommen und hat gleich das Gehalt bewil⸗ ligt bekommen, das ſein Vorgänger, ein vollſtändig ausgebildeter, erfahrungsreicher Mann bezogen hat. Ich will die Verdienſte des Herrn Intendanten durchaus nicht beſtreiten, was ich aber bekämpfen muß, das iſt die Art, wie hier die Gehaltserhöhung gefordert wird. Ich muß da auf etwas hinweiſen, was einigen vom großen Tiſch da bekannt iſt, aber der Mehrzahl nicht. Wir werden mit der Not⸗ wendigkeit einer Erhöhung der Umlage von etwa 4 bis 5 Pfennigen zu rechnen haben. Es iſt notwendig, daß unter dieſen Verhältniſſen einmal ein gewiſſes Sparſyſtem platzgreift und daß man die Ge⸗ hälter erhöht in den beſcheidenen Grenzen wie ſie bei jedem Staats⸗ beamten eingehalten werden. Was die Verdienſte des Herrn Inten⸗ danten, die ich nicht ganz genau beurteilen kann, angehen, ſo halte ich eine Zulage von 1000 M. und eine weitere von je 1000 M. in den nächſten beiden Jahren für angemeſſen. Ich muß deshalb die Vorlage ablehnen und ich glaube, ich habe den großen Teil der Mannheimer Hausbeſitzer hinter mir.(Große Heiterkeit.) Str. Dr. Alt(von der Linken mit Aharufen! begrüßt): Nach dieſer vorzüglichen Grundlage von Heiterkeit laſſen Sie mich zur Sache kommen, um die es ſich eigentlich handelt. Sie können mir aufs Wort glauben, daß ich lieber nicht zu dieſer Vorlage geſprochen hätte. Aber ich weiß, daß wenn ich es nicht täte, mein Skillſchweigen Mißdeutungen ausgeſetzt wäre und das kann ich na⸗ türlich nicht zugeben. Ich würde im Stadtrat Gelegenheit gehabt haben, zu dieſer Sache zu ſprechen, wenn dieſe Vorlage nicht im Stadtrat eingebracht worden wäre zu einer Zeit wo ich krank wor. Vielleicht würde das einigen Einfluß auf die Geſtaltung der Ver⸗ härtniſſe gehabt haben. Es würde ſicherlich dazu geführt haben, alle meine Herren Kollegen, die der Vorlage zugeſtimmt haben, umzu⸗ ſtimmen, vor allen Dingen diejenigen nicht, die im Theaterkomitee ſitzen. Aber es würde der Sache vielleicht doch ein bißchen eine an⸗ dere Wendung gegeben haßen. Die Vorlage iſt ſchon vor einem halben Jahre im Stadtrat an uns herangetreten. Auf der Tages⸗ ordnung ſtand damals: Dienſtverhältniſſe eines ſtädtiſchen Beamten. Ich habe daraufhin erklärt, daß ich mich auf dieſe Sache nicht vorbe⸗ retten konnte und deshalb bitten müſſe, die Sache zu vertagen. Dieſen Gründen ſtimmte man damals zu. Ich durfte alſo auch er⸗ warten, daß, wenn die Gehaltsverhältniſſe des Herrn Intendanten wieder im Stadtrat zur Sprache kämen, dies auf der Tagesordnung vermerkt werde. Als ich erkrankt war, wurde dieſe Vorlage wieder eingebracht. Auf der Tagesordnung ſtand wieder: Dienſtverhältniſſe eines ſtädtiſchen Beamten. Und ſo konnte ich nicht einmal tun, was ich unter anderen Verhältniſſen getan hätte: Mir eine Droſchke zu kaufen und in den Stadtrat zu fahren. Das iſt ein Grund, der mich zaingt, heute unter allen Umſtänden zu ſprechen. Nun glauben einige von Ihnen vielleicht, daß ich irgend ein perſönliches Intereſſe an der Sache hätte, daß es mir aus irgend einer kleinen Ranküne Farum zu tun wäre, den Herrn Intendanten zu diskreditieren. der von einem Gaſthaustratſch geſprochen hat. Ich ſage, wir ge⸗ brauchen notwendig eine Stabilität. Ich glaube nicht, daß wie Vögtle zuſtimmen werden, der ſagt, die Leiſtungen wären durch⸗ Intendantenwechſer dem neuen gerne Hand in Hand mit dem Intendanten gehen. Wir halten den Glauben Sie das ja nicht. Vor allen Dingen trage ich dem Herrn bei den niedrigeren Ständen angetroffen. getan. Er hat damals eine Bemerkung fallen laſſen, als ob ich von früher her einen Spahn auf ihn hätte. M..! Ich bin nicht ſo Hlein⸗ lich, um ſolche Dinge nachzutragen. Ich habe einen klaſſiſchen Zeugen hier im Saale, den ich jetzt nicht nennen will, zum Beweiſe der Tatſache, daß ich keine ſo kleinliche Geſinnung habe. Es handelte ſich damals um die Aufführung meines Feſtſpiels„zur Jahrhundert feier von Mannheim“. Es gab da eine Differenz. M..! Perſön⸗ lich habe ich, wie geſagt, dem Herrn Intendanten daraus nichts nach⸗ getragen. Aber ich habe allerdings zum erſten Mal den Eindruck ge⸗ wonnen, daß er das Handwerk eines Regiſſeurs nicht ſo verſteht wie man es verlangen kann und ſo kann man mir es ſicher nachfühlen, daß ich mir den Karren nicht in den Dreck fahren laſſen wollte Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, daß der Intendant in den Dingen, die die Regie betreffen, nicht diejenigen Qualitäten hat, die man eigentlich verlangen kann. Dieſes Urteil, das ich damals vorläufig gewonnen habe, iſt mir nachher zur Ueberzeugung gewor⸗ den. Um daraufzukommen, was ich unter den Aufgaben eines Regiſ⸗ ſeurs verſtehe, werde ich Ihnen vorführen, was der Herr Intendant geleiſtet hat in den zweiundeinhalb Jahren, in denen er in Mann⸗ heim war. 5 Ich bin der Auffaſſung, daß es gar nicht die Aufgabe eines Intendanten iſt, unter allen Umſtänden ſeinen Schwerpunkt in die Regietätigkeit zu verlegen. Ich halke einen Intendanten für einen Verwaltungsbeamten, der im einem Inſtitut wie dem hieſigen ſteht, als eine Säule des guten Geſchmacks, indem er belehrend wirkt auf ſeine Umgebung, indem er eine innere Krikik fortgeſetzt an den Darbietungen übt, die ſein Theater dem Publikum bringt. Aber daß er gerade nun ſich darauf ſtürzen müßte, Regie zu führen, das, glaube ich, iſt gar nicht die eigentliche Aufgabe eines Inten⸗ danten. Aber es hat ſich dies hier in Mannheim bis zu einem gewiſſen Grade herausentwickelt, weil wir früher unſern Ober⸗ regiſſeur hatten und früher das ſogenannte Theaterkomitee den eigentliche Intendant des Mannheimer Hoftheaters war. Aus dem früheren Oberregiſſeur iſt der Intendant geworden und aus dem Komitee iſt gewiſſermaßen eine ſtädtiſche Kommiſſion geworden, die eigentlich nichts in die Geſchäftsführung des Intendanten hineinzu⸗ reden hat, wenn er ſelbſt nicht dazu die Hand bietet, oder wenn nicht zeine Amtsführung eine derartige iſt, daß die Würde des Theater dadurch als gefährdet erſcheint. Als Intendant und Verwaltungs⸗ beamter müßte jedenfalls vor allen Dingen des Repertoir und daun das Perſonal derartig verwaltet werden, daß man die unbedingte Gewähr hat, daß man auf der bisherigen Höhe bleibt, Ich be⸗ ſtreite in beiden Fällen, daß dies dem Herrn Intendanten gelunge iſt Was das Repertoir betrifft, ſo hatten wir im Jahre 1907/08 35 Opern, früher waren es 48. Wennm ich in Betracht ziehe, daß der Intendant über zwei allererſtklaſſige Kapellmeiſter verfügt, ſo muß man ſchon hierin eine große Einbuße erblicken. Gs gab in dieſem Jahre nur eine einzige Opernnovität, das war „Fitze⸗Butze“.(Heiterkeit.) Ich folge einer Autorität, die Sie als unanfechtbar anerkennen werdem. Es iſt das Feuilleton der„Neuem Badiſchen Landeszeitung“. Es ſteht dort weiter, daß die unzu⸗ längliche Beſetzung Verdis Oper„Fra Diavpolo“ zu Fall gebracht habe. Die Spiekoper Lortzings hat ſeit dem Weggang von Frau Linckenbach faſt ganz aufgehört. Götz, Cornelius, Berliog, Ha⸗ levh, Donizetti fehlen alle auf dem Repertoir. Sie werden be⸗ greifen, daß die Liebhaber der Oper und des Singſpiels über eine ſolche Vernachläſſigung des Spielplans wenig erfreut ſind. Vor allen Dingen iſt es damals aufgefallen, daß der Intendant, der über eine Kraft verfügte, die gewiß auch unanfechtbar war und Ausgegeichnetes geleiſtet hat, die Oper„Tiefland“ von'Albert, die vorher gerade einſtudiert war und mit glänzendem Erfolge jahre⸗ lang hundertemal in Berlin gegeben wurde, nach dem großen Er⸗ folge in Mannheim vollſtändig fallen ließ. Das war ein Mißgriff. Im Schauſpiel ſieht es ähnlich aus. Schiller amal, Goethe Amal. Nun macht die„Neue Bad. Landesztg.“ einen Vorburf, de durchaus teile. Man muß ſich wundern, daß ein Dichter, den noch für eine Größe und für eine Zukunft Deutſchlands hielt wenigen Jahren, Gerhart Hauptmann, überhaupt auf dem plan nicht erſchien. Der alte Löwe, der vor drei Tagen die Aug zugetan hat, Ernſt v. Wildenbruch, iſt auch nicht auf dem Spielpla! erſchienen. Ich begreife nicht, daß dieſer Mann, von dem man weiß daß er weit davon entfernt war, ein Byzantiner zu ſein, hier gänzlich vernachläſſigt worden iſt.(Schluß der Rede des Herr Stadtrats Dr. Alt folgt in nächſter Nummer.), 1 Pfalz, Heſſen und Umgebung. Frankenthal, 13. Jan. In der letzten Stadkrats⸗ ſithung begrüßte Herr Bürgermeiſter Dr. Ehrenſpeck Herrun Kommerzienrat Klein, der eine dreimonatige Reiſe nach Oſtindien hinter ſich hat, mit herzlichen Worten. Wir freuen uns, ſo führte Redne aus, daß Herr Kommerziemrat Klein nach einer Reiſe, die ja mit großen Strapazen und Anſtrengungen und mit Rückſicht auf ſei hohes Alter auch mit Gefahren verknüpft war, wohlbehalter und ſicherlich auch reicher an Erfahrungen und Kenntniſſen hierher zurückgekehrt iſt.(Lebhaftes Bravol!) Herr Kommerzienrat Klein fühcete darauf aus: Meine Reiſe bot für den hieſigen Platz einiges ntereſſe, da ich an vorgerückteſter Stelle am Himalaja in Da ling eine Frankenthaler Ochnellpreſſe und im Innern von Indier un“ auf Cehlon Pumpen aus der zieſigen Armaturfabrik angetroffen habe. Von der Größe Indiens macht man ſich erſt einen Begriff, wenn man Teilſtrecken im Schnellguge mit 43ſtündiger unur brochener Fahrt— wie von Kalkutta nach Mairas— zurückzulegen hat. Die Fahrt von Vombay bis Kalkutta dauert insgeſfamt 60 Stunden. Es iſt in Indien außerordentlich heiß und die Temperatur während meiner Anweſenheit betrug durchſchnittlich 30 Grad Celſii im Schatten. Die große Wärme iſt nicht nur den Fremden, ſon au den Einheimiſchen läſtig. Man lernt in Indien die Vorzü eines gemäßigten Klimas ſchätzen. Das Land iſt meiſtens ſehr krocken nnd muß künſtlich durch Waſſerhebung mittelſt Ochſen bewäſſer den. Dieſe Arbeit ſparen unſere Landleute. Ich habe in Indi⸗ Großartiges an Paläſten, Tempeln, Gebirgen, Flüſſen und f weiſe— z. B. bei Kalkutta und auf Ceylon— an ganz üppiger Vegetation geſehen, aber auch viel Armut und Dü Die meiſten Haſſen tragen alles, was ſie beſitzen, auf dem Leib. Wenn man enormen Beſitzungen der Engländer von Gibraltar, Makta, Aegh ten Aden, Bombah, Kalkutta und Ceylon durchreiſt, ſo wird ma ſo recht an unſere große Beſcheidenheit und an die Unzulänglichkeit unſerer Seemacht erinnert. Die deutſchen Dampfer find in feder Beziehung muſterhaft und werden überall denen anderer Länder vorgezogen. Ich habe die Straße von Meſſina genau zwei Tage der Ertbebenkataſtrophe morgens 6 Uhr paſſiert. Die Vulkane Ae Srromboli und der Veſup zeigten bei der Vorbeifahrt nur mäßigen Rauch. Eine ſolche Reiſe iſt der Zeſundheit gefährlich und es wurden fünf unſere aus zehn Perſonen beſtehenden Geſellſaft(9 Deutſche⸗ und 1 Oeſterreicher) infolge Genuſſes ſchlechten Waſſers krank. Ii ſelbſt— der einzige bayeriſche Teilnehmer— hatte das Hlül auf der langen Land⸗ und Seefahrt keinen Tag unpäßlich zu ſein Es liegt in meiner Abſicht, ſpäterhin meine Beobachtungen intere fierten Kreiſen zugänglich zu machen. 1 *Weldſee, 15. Jan Die hochbetagten Eheleute Konrad Tremmel., langjähriger Bürgermeiſter dahier und ſeine Ehe frau Maria Katharina geborene Regenauer feuern heute das Fe ihrer Diamanten⸗Hochzeit. Intendanten nichts nach, was er in der letzten Sitzung geſagt hat. Meine Zeitungsartikel ſachlich zu widerlegen hat er keinen Schrilt 1 6. Seite. SeneralaAluzeiger.(Abendblatt.) Volkswirtschaft. Dem in der Zecheubeſitzerverſammlung. die geſtern in Eſſen abgehalten wurde, erſtatteten Bericht iſt folgendes zu entnehmen: Der rechnungsmäßige Abſatz im Dezem⸗ ber 1908 bei 24½ lim gleichen Monat des Vorjahres 24) Ar⸗ beitstagen betrug 4,998,24 Tonnen(im⸗ Vorj. 5,768,833.] oder arbeitstäglich 207,181 T.(240,868.). Von der Beteiligung, die ſich im Dezember 1908 auf 6,222,706 T.(6/098,804.) bezifferte, ſind demnach 80.32 Proz.(94.59 Proz.) abgeſetzt worden. Weiter heißt es in dem Bericht, daß der Abſatz im Dezember gegen den Vormonat einen weiteren Rückgang erlitt. Die Lieferungen der Zechen gingen über die Abſatzmöglichkeiten erheblich hinaus; größere Mengen mußten auf Lager genommen werden. Der Wagenanforderung der Zechen iſt in vollem Umfange genügt worden. Die Förderung geſtaltete ſich im allgemeinen regel⸗ mäßiger als 1907, was auf die günſtigeren Arbeiterverhältniſſe und auf das Ausbleiben von Verkehrsſtörungen infolge Wagen⸗ mangels zurüczuführen iſt. Der Bericht rekapituliert den Gang des Geſchäftsjahres im Jahre 1908 und ſagt, daß die bedeutenden Ausfälle eine Verminderung der Anteile am Abſatz notwendig gemacht haben, die in den letzten Monaten des Berichtsjahres auf 60 Proz. bemeſſen werden mußten. Die abgenommenen Men⸗ gen konnten nicht einmal bpoll abgeſetzt werden, es mußten piel⸗ mehr noch gewiſſe Mengen gelagert werden. Die gleiche Not⸗ wendigkeit ergab ſich in weſentlich größerem Umfange für die Zechen, da deren Betriebseinrichtungen eine der borhandenen Abſatzmöglichkeit völlig entſprechende Einſchränkung der Koks⸗ erzeugung untunlich erſcheinen ließen. Empfindlicher trat der Abſatzmangel im vierten Quartal auf, weshalb für November und Dezember eine weitere Verengerung der Beteiligungsan⸗ teile erforderlich wurde. Aehnlich wie beim Kohlenabſatz geſbalte⸗ ten ſich die Abſatzverhältniſſe bei Briketts, die bis zum Monat Dezember in Anbetracht der allgemeinen Geſchäftslage noch als befriedigend angeſehen werden konnten, in dem letzten Monat aber beträchtlich nachließen, ſodaß ein größerer Teil auf Lager ge⸗ nommen werden mußte. Eine weitere Erſchwerung ſieht das Syndibat in der Zurückziehung der dem Kohlenbergbau zur Un⸗ terſtützung ſeiner Ausfuhr in einer Reihe von Auslandsverkehren Bisher gewährten Frachtermäßigungen am 1. Oktober v. J. Die eingetretenen Frachterhöhungen ſeien beſonders für den Verkehr nach Italien und Südfrankreich von einſchneidenſter Bedeutung, da ihre außerordentliche Höhe die früheren Verfrachtungen über den durchgehenden Eiſenbahnweg nahezu unmöglich macht. Das Vorgehen der Eiſenbahn mit Maßnahmen zur Unterbindung der Kohlenausfuhr erſcheine umſo weniger verſtändlich, als es zu einer Zeit erfolgt, in der der Bergbau mit dem empfindlichſten Abſatzmangel zu kämpfen hat und zu Erzeugungseinſchränkungen ſich gezwungen ſieht, mithin die für die Erſchwerung der Aus⸗ fuhr geltend gemachten Gründe in keiner Beziehung mehr zu⸗ treffend ſind. Das Syndikat würde ſich mit der Erhöhung der Taxife nach dem Ausland befreunden können, wenn dem deutſchen Kohlenbergbau die Gewährung von Frachtermäßigungen nach den von dem ausländiſchen Wettbewerb beherrſchten inländiſchen Abſatzgebieten zuteil geworden wäre, wozu ſich aber die Staats⸗ eiſenbahnperwaltung bisher nicht entſchließen kpnnte. Die zur Bekämpfung der engliſchen Kohleneinfuhr geſtellten Anträge auf Frachtermäßigungen für deutſche Kohle nach Schleswig⸗Holſtein, Mecklenburg und Berlin wurden abgelehnt, wogegen die Einfuhr engliſcher Kohle dadurch begünſtigt wird, daß für die Eiſenbahn⸗ beförderung von See⸗, Fluß⸗ und Kanalumſchlagsplätzen vom 1. Februar vergangenen Jahres ab die ermäßigten Frachten des Rohſtofftarifs gewährt werden. Angeſichts dieſer Verhältniſſe ſei es berechtigt, wenn der einheimiſche Bergbau größere Rück⸗ lichtnahme auf ſeine Intereſſen bei der Tarifpolitik fordere. Das Syndikat hofft, daß der Arbeitminiſter die geſtellten Anträge nochmals in Erwägung zieht und ſeine Zuſtimmung er⸗ teilt. Bezüglich des Wagenmangels iſt das Syndikat der Anſicht, daß der Wagenpark für die Befriedigung erhöhter Verkehrsan⸗ ſprüche noch immer unzureichend iſt.— In der anſchließenden Beiratsſitzuna wurden der Vorſitzende des Beirats und deſſen Stellvertreter wieder gewählt. 47 *.«„ Der Verein Deutſcher Spiritus und Spirituoſen⸗ Intereſſenten e, V. hat an den Reichstag eine Denkſchrift gegen das Spiritusmonopol gerichtet, in welcher er unter Bezugnahme auf die Ausführungen 16. November v. J. ſpezielle Vorſchläge wegen Schaffung eines neuen Branntweinſteuergeſetzes unter⸗ breitet, deſſen leitende Geſichtspunkte der Verein in folgende Punkte zuſammenfaßt: 1. Erhoben wird nur eine ei nzige Steuer(Verbrauchsabgabe) beim Uebergang des Spiritus in den Konſum. 2. Sämtliche beſtehenden anderen Einzel⸗ ſteuern fallen fort. 3. Die Verbrauchsabgabe wird in Höhe von 120 M. pro Hektoliter r. A. erhoben. 4. Je nach der Größe der Brennereien werden entſprechend der Staffelung der Verbrauchsabgabe ſtaatlich Zuſchüſſe gezahlt bezw. Zuſchläge erhoben. 5. Den Brennereibeſitzern werden in Höhe der durchſchnittlichen Zuſchüſſe gemäß der Staffel ſeitens der Steuerbehörde Gutſcheine erteilt: diejenigen Brennerei⸗ beſitzer, die Zuſchläge zu entrichten haben, haben der Steuer⸗ behörde entſprechende Anerkenntnis zu hinterlegen, die nach näher feſtzulegenden Beſtimmungen über eine Stundung dieſer Beträge von ihnen bar einzulöſen ſind. 6. Für Spiritus, der mit dem allgemeinen Denaturierungsmittel denaturiert, und für Spiritus, der mit Eſſig zum Zwecke der Verwendung der Alkohol⸗Eſſiginduſtrie denaturiert iſt, wird eine Prämie von 5 M. pro Hl. r. A. gewährt. 7. Die beſtehende Kon⸗ tingentier ung wird aufgehoben. 8 den bisheri⸗ gen Inhabern von Kontingenten wird eine Entf ch ä di⸗ gung von 10 M. pro Hl. ihres bisherigen Kontingents auf die Dauer von zehn Jahren gewährt bezw. eine dieſem Betrage entſprechende einmalige Abfindung; infolgedeſſen erlöſchen ſämtliche Vor⸗ und Sonderrechte aus der bisherigen Beſteue⸗ rung. 9. Dem ſüddeutſchen Reſervat wird dom 1. Oktober 1919 ab durch Gewährung einer beſonderen dauernden Prämie von 7 M. pro Hektoliter r. A. Rechnung getragen; ausgenommen hiervon bleibt die Weinbrennerei Süddeutſchlands. 10. Die Nachſteuer beträgt für Spiritus und Sprit 80.; Fertigfabrikate, wozu Kognak. Rum und Axak zu rechnen ſind, bleiben von der Nachſteuer befreit. Den in den vorſtehenden Anträgen bezüglich der Verbrauchs⸗ abgabe und ihrer Stafkelung enthaltenen Grundzügen glaubt 5 Vorſchlag einer u80 150 2 zur Erhebung gelangenden Verbrau be zu entſprechen. ſeiner Eingabe vom Mannheim, 19. Januar. Apryzentige neue badiſche Staatsanleihe. Die heutige Zeichnung auf 60 Millionen Mark bgdiſche Staatsanleihe hatte einen bollen Erfolg. Die Zeichnung wurde bereits heute geſchloſſen, da die Vor⸗ anmeldungen bereits den vollen Anleihebetrag deckten. .⸗G. J. P. Bemberg in Dehde. In der geſtrigen Hauptver⸗ ſammlung erhob ein Aktionär gegen die vorgeſchlagene Gewinnber⸗ teilung mit dem Bemerken Einſpruch, im vergangenen Jahre ſei erklärt worden, wenn das diesjährige Erträgnis ſchlecht ausfalle, ſollte die Sonderrücklage gewiſſermaßen als Dividendenergänzungs⸗ beſtand dienen. Er wünſche alſo, daß man die Sonderrücklage zu dieſem Zwecke verwende. Von der Verwaltung wurde dies indes als irrig bezeichnet und betont, daß die vorgeſchlagene Dividende ſchon aus den Lizenzeinnahmen beſtritten werden müſſe und daß aus den eigentlichen Erkrägniſſen keine Dividende hätte berteilt werden können, Unter der Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe hätte auch die Geſellſchaft zu leiden gehabt, wie auch andere Unterneh⸗ mungen der Baummvollinduſtrie nicht mit beſſeren Bilanzen aufwar⸗ ten könnten. Der Aktionär zog danach ſeinen Einſpruch zurück, Der Abſchluß wurde genehmigt und die Dividende auf 3 Proz. im Vorjahr 7Proz.) feſtgeſetzt. Ueber die Ausſichten wurde auf Anfrage mitgeteilt, daß ſich ſeit Abfaſſung des Geſchäftsberichts nichts Nennenswertes ereignet habe, die Lage ſei dieſelbe geblieben, wie ſie im Bericht geſchildert worden ſei. In einigen Abteilungen ſe, das Geſchäft lebhafter geworden, in anderen dauere der all⸗ gemein ſchleppende Geſchäftsgang an. Mit der Herſtellung von Kunſtſeide habe man ſeit einigen Wochen in kleinem Umfange begon⸗ nen. Es klappe alles, und man ſei mit dem Ergebnis zufrieden. Es ſei alle Ausſicht vorhanden, daß man im Laufe des Sommers Angebote in Kunſtſeide machen könne. Ueber die Preiſe laſſe ſich ſelbſtverſtändlich noch nichts ſagen. Auf die Frage eines Aktionärs, wie es mit der Erfindung des Anilin⸗Schwarz ſtehe, von dem früher einmal die Rede geweſen ſei, wurde eine Antwork nicht gegeben. Beim Kaliſyndikat kommt jetzt nach dem„Berl. Börſen⸗Cour.“ in maßgebenden Kreiſen der Wunſch auf, durch den Aufſichtsrat und eventuell die Generalverſammlung einen Modus zu ſchaffen, durch den eine grundſätzliche Einigung mit den im Jahre 1969 ſyndikats⸗ reif werdenden Werken erzielt wird. Die für heute angeſetzte Sitzung der Redaktionskommiſſion für den neuen Syndikatevertrag iſt mit der Begründung vertagt worden, daß die zur Zeit zwiſchen dem Kaliſyndikat und den Kaliwerken Hattorf ſchwebenden Aufnahme⸗ differenzen eine erſprießliche Verhandlung der Kommiſſton jetzt nicht zulaſſen. Neues vom Dividendenmarkt. Die Bremiſche Hypothekenbank ſchlägt 6 Prog. Dividende vor(i. V. 4½ Proz.), die Bremer Jute⸗ ſpinnerei und Weberei in Hemelingen 10 Prog.(i. V. 8 Prog.), die Warps⸗Spinnerei und Stärkerei in Oldenburg 11 Proz.(i. V. 15 Proz.).—Der Aufſichtsrat der Vereinigten Harzer Kalk⸗Indu⸗ ſtrie ſchlägt wieder 7 Prozent Dividende vor.— Die Gasan ſt a It Kaiſerslautern ſchlägt 18½(i. V. 12½ Proz.) Divi⸗ dende vor. Bom internationalen Zinkſyndikat. Die geſtrigen Kölner Be⸗ ratungen zur Bildung eines internationalen Zinkſyndikats betrafen lebiglich vorberatende Beſprechungen der belgiſchen und deutſchen Kommiſſion. Da auch jetzt die Vieille Montague ihre FJorderungen auf ein annehmbares Maß ermäßigt, glauben die Kommiſſionen die Gcundlage gefunden zu haben, auf der den demnächſtigen Werks⸗ berſammlungen der beiden Gruppen die Begründung des Syndikates empfohlen werden kann. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellung. d „Frankfurt a.., 19. Jan. Die hieſige Produktenfirma Meyer, Höxter u. Co., teilt mit, daß ſie mit der kürzlich in Kon⸗ kurs geratenen kleinen Getreidefirma Höxter u. Co. in Frankfurt nicht identiſch iſt und mit ihr weder in geſchäftlicher noch in ver⸗ wandtſchaftlicher Beziehung ſteht.(Frkf. Ztg.] Chemiſche FJafrik„Elektron“ Griesheim. Frankfurt, 19. Jan. Wie der„Frkf. Zeitung“ aus Halle geſchrieben wird, beabſichtigt die Geſellſchaft, auf ihrem Werk in Bitterfeld eine Fabrik zur Herſtellung von organiſcher Säure zu rbauen. Dividendenvorſchläge. n dem Proſpekte der Höchſter Jarbwerke.⸗G. heißt es, daß der Lage der Abnehmer⸗Induſtrie der Geſchäfts · gang im abgelaufenen Jahr als nicht ungünſtig zu bezeichnen iſt und daß ein gutes Ergebnis zu erwarten iſt. Ziffernangaben ſeien aber noch nicht möglich. “Magdeburg 19. Jan. Durch den Zuſammen⸗ bruch der Getreidefirma Brandenſtein u. Co. in Halle, die 25 pCt. bietet, verliert lt.„Frankf. Ztg.“ der Magdeburger Bankverein 160 000 Mark. 5 * Breslau, 19. Jan. Die oberſchleſiſche Portland⸗ Zementfabrik ſchlägt 16 pCt. Dividende(i. P. 17 PpCt.) vor. kf. Ztg.) 5 0* D den, 19. Jan. Der Aufſichtsrat der ſächſiſchen Kartonagen⸗Maſchinen⸗A.⸗G. in Dresden ſchläg! der„Frkf. Ztg.“ zufolge wiederum 10 pCt. Dividende und 50 Mark auf die Genußſcheine vor. Die badiſche Staatsauleihe. Berlin, 19. Jan. Die Subſkription auf die nominell Mark 69 Millionen vierprozentiger badiſcher Staatsanleihe von 1909 iſt bald nach der Eröffnung geſchloſſen worden. Frankfurter Stabtauleihe. Berlin, 19.Jan. Auf Grund des Börſengeſetzes ſind 30 000 000 Aproz. Frankfurter Stadtanleihe, ferner 40,5 Mill. Mark Aproz., 59,3 Mill. Mk. 3½ proz. und 62,2 Mill. Mk.%proz. Priori⸗ täten der pfälziſchen Ludwigsbahn, der Maximilian⸗ und Nordbahn zugelaſſen.(„Irkf. Ztg.“) Die Golthardbahn. »Berlin, 19. Jau. Anfang Februar ſollen, wie die„Voff. Ztg.“ mitteilt, die weiteren freihändigen Rückkaufsverhandlun gen zwiſchen dem Bundesrat und der Gotthardbahn ſtatifinden. Eine Aktionärgruppe fordert 950, eine andere 1000 Fres. pro Aktie, zahlbar in Zeprozentigen Bundesbahn⸗Obligationen, wenn, wie es waßr⸗ ſcheinlich ſei, die Verhandlungen abermals ſcheitern ſollten, küme das Bundesgericht in die Lage, vor Uebergang der Gotthardbahn an den Bund, der am 1. Mai 1909 erfolgt, über verſchtedene Rechtsfragen eine Entſcheidung zu treffen. Die italleniſche und die deutſche Regierung haben ſich zum Rückkauf noch nicht geäußert.(„Frkf. Ztg.“ Zahlungsſchwierigkeiten. Berlin, 19. Jan. Laut„Confektionär“ iſt die Manufaktur⸗ warenfirma Ign. Mühlſtein in Prag in Zahlungsſchwierigkeiten ge⸗ raten. Die Paſſiven betragen 400 000 Kronen.(„Frkf. 3tg.) 1*** Frankfurter Gffektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) w. Frankfurt a. M. 19. Jan.(Fondsbörſe.) Wie bereits— geſtern erwähnt wurde, iſt der Deutſche Reichsbankausweis gut ausgefallen. Die Entwiclung iſt der 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.— 100 90 ſehr bedeutenden Verringerung der Effektenbeſtände zuzu⸗ ſchreiben und zum Teil hängt damit zuſammen, daß die Reichs, bank in der letzten Woche ca. 50 Millionen Mark Reichsſchagz⸗ * ſcheine rediskontierte. Die erneute Befürchtung einer weiteren 7 Diskonterhöhung der Bank von England auf 3½ pCt. ließ wenig Eindruck zurück, da man dies mit der Abſicht erklärt, das an den Londoner Markt kommende Gold zu verteidigen Ebenſo berührten nicht die ſenſationellen Enthüllungen der Oppoſitions⸗Berichte über angeblich zwiſchen Deutſchland und Frankreich. neue Das Dementi Spannungen der Havas⸗Note, ſowie die Ausführungen des Figaro beſtätigen bereits, daß an den Aeußerungen nichts Wahres iſt. Der Newyorker Markt entſprach der Geſamthaltung der Weſt⸗ börſen, ließ aber ſchwache Tendenz zurück. Einzelne Werte zeigten auf dem Montanmarkt im Hinblick auf den Bericht des Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats wenig Unter⸗ nehmungsluſt. Aus dem Bericht iſt zu erſehen, daß der Abſatz im Monat Dezember einen weiteren Rückgang erfahren hat, Die Kursbewegung war in Anbetracht der Geſchäftsſtills gering und die Kurſe neigten zur Abſchwächung Induſtrieaktien ebenfalls wenig beachtet, elektriſche Werle ziemlich behauptet, chemiſche und Maſchinenfabrik⸗Aktien feſt. In Schiffahrtsaktien machte ſich belebteres Geſchäft bemerkbar, Nordd. Lloyd und Hamburg⸗Amerika höher angeboten. Bahnen ruhig und behauptet, Baltimore ſchwächer, öſterreichiſche Werte angeboten. Auf dem Markt für Bankaktien war das Geſchäft gering, Diskontogeſellſchaft vorübergehend belebter, ebenſo Deutſche Bank ohne wirkliche Kursbeſſerungen. Von ausländiſchen Fonds lagen Ruſſen von 1902 und 1880 ſchwächer, Portugieſen und Türken behauptet, heimiſche Anleihen kaum verändert. Infolge der Geſchäftsſtille war im weiteren Verlauf wenig Kursverän⸗ derung zu bemerken. Lombarden ſtellten ſich höher. An der Nachbörſe blieb das Geſchäft weiter ruhig, die Tendenz ziemlich feſt. Elektriſche Werte ſteigend. Es notierten Kreditakkien 198.60, 70, Diskonto 181, Lombarden 17.90, Baltimore 111, Staats bahn 144.60, Elektro Schuckert 119.70, 121.20, Ediſon 222, 223, Bezugsrecht für Zellſtoff⸗Fabrik 26 bez. u. G. Von der Frankfurter Börſe 4 Prozent unverlosbare, bis 1919 unkündbare Pfandbriefe der Rheiniſchen Hypothekenbank in Mannheim gelangen vom 20. ds. Mts. zur Notierung, ebenſo ge⸗ langen 10 Mill. M. Berliner Handelsgeſellſchaft Berkin neue Au⸗ teile Litera K Nr. 80 001 bis 90 000 zur Notierung. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 4 Prozent. Wechſel. 18. 19. 18. 19. Amſterdem kurz 189 60 169.60 Paris kur; 81 566 81 483 Belgien 8120 81.20 Schweitz. Plätze„ 81 366 51.185 lien„ 61.25 81.25 Wien 85 84 85 366 ndon„ 20.475 20.4750 Napoleonsd'er 16 32 16 30 5 ang—.—— brivatdiskonte 2% 2˙ſ½16 Staatspapiere, A. Deutſche. 18 19. 18. 19 4% beutſch. Reichs anl. 102.75 102.80 B. Ausländiſche. 88 5„„ 324.85 94 905 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.50 100.50 8 85.70 85.701½ Chineſen 1898 98 45 98 30 47% br. Lönf. St. Aul. 102.80 102.75] Mexikaner duß. 88/90 98.35 98 45 8 8 7„ 5 94.85 94.903 Mexikaner innere 63.80 6840 7 85.65 85 70 Taumalipas——— 4badiſche St.⸗A.1901 101.70 11.70 Sulgaren 98 80 99.— „1908 101 90 103.—3¼ italien. Rente 104 65 104.60 3655-St⸗Oabghf 9620—. ſeß Oeſt. Silberrente—.— 98.— „. 94.20 9475½%½„ Papierrent..— 3%„„ 1900 94.80 94.50 Oeſterr. Goldrente 93. 5 99..20 6%„„ 1904———.—1 Vortug. Serie 56.50 56.40 dee„„ 1907—.——. 6„„ III 5775 5805 Abayr..B. A. b. 1915 108.10 102.84½ neue Ruſſen 1905 97.20 93 30 1918 102 75 102 7504 Ruſſen von 1880 838.60 88 80 2½ de. u. Ang Anl. 94.— 5,654 ppan. ausl. Riente 95.20 95 20 do...Obl. 84.5, 84.1004 Türten von 1902 86.— 86.— 5 Heſſen von 1903 101 95 101.75/4„ unif. 93 70 93 60 4 Heſſen 88.50 83 854 Unger. Goldrente 92.95 93.05 8 Sachſen 85. 80 85 90%4„ Kronenrente 91.50-— Verzinsliche Loſe. 8 Oeſterreichiſchers80 158.20 158.60 Türkiſche 146,20 146. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 134.20 134.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 195.75 195.78 Scha 97 5 95.— abe e 658.— 68.— aum Mannheim 07.— 107. Spi 120.— 120— Mo. Aktien⸗Brauerei 183— 153.—„„ Parkakt. Zweibrücken 89.80 89.60 Weltzz. Sonne, Speyer 70.— 70.— Maſchinenfbr. Hilpert 66.— 66.— Cementwert Heidelbg. 44 90 4450 Maſchinenfb. Badenig 188.— 188— Cementfabr. Karlſad 28 75 180.— Dürrkopp 291.— 294.— Badiſche Anilinfavru 342— 841.75 Maſchinenf, Gritzner 2.50 200.— 0. neue Maſch.⸗,Armatf. Klein 116.— 118.— 1908—.— 101.— 4** 8„„ 1905 92.20 92.30 Adlerfahrradw. Kleyer 298.— 800,— ——.— Cb. Fabril Griesheim 232.50 232.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradj ber en Höcht: 381— 881.—- Gebr. Kayſer 129.— 129.— er. chem. Fabrik Mh. 250.— 289 50 Röhrenkeſſelfabrit Cdem. Werte Albert 403.— 403.— Südd. Drahtind. Weg. 1.— 100. Akkumul.⸗Fab. Hagen 197. 187 Aec. Böſe, Berlin 68.80 67. Elektr.⸗Geſ. Allgem. 221.70 221.50 Südd. Kabelw. Rhm. 120. 120. Lahbmeyer 119.20 119.8 Clektr.⸗Geſ. Schuckert 119.90 119 70 Siemens& Halste 201.- 200.5ʃ Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. vorm. Dürr& Co. 54.— 54.— Schnellpreſſenf. Frkth. 195.— 196.— Ver.deutſcher Oelfabr. 129 40 29.40 Schuhiabr. Herz, Frkf. 119.— 11.— Seilinduſtrie Wolff 132. 182.— 'wollſp. Lampertsm. 60.— 60— Kamugarn Katſersl. 162—163.— Zellſtoffabr. Waldhol 314 75 617.50 e% Frk. ODyp.⸗Pfdbd. 98 90 99 90 4% Pr. Pfdb. ant. 15 100— 990 b45d..bſebeo⸗ 4 90 b 90 4 17 100 50 100 50 40% 1910 10 30 100 40% ½% 14 9460 9475 4% Pf.Dup B. Pfdb. 99.— 33 20%„ 12 8220 526 246%„„ 30 918 ½ Fr.g fder⸗Bk⸗ 2½% W. Gapr, 91.0 91 0 e Ate 0f 88.— 03.— eeen 50 40 88 40 ½ Pr. Rfdhr.„Bk. e ee eoes 656. Sik. aner 78 d858 1⁰˙ Pfdbr..ol 4% Pr,. üfdbrf.⸗B. „ d unt. J0 50 50 09.8 Opp⸗Pſd. unt. 117.— e gehib.S. S. pfb 02 5— 69 uni. 10 90.80 92.8, 4%„„„ 1507 8 fdbr. v. 8 10 2— 5 „„ e 92 20 9220„„% 88/ Id. 96/06 92.— 92.— 110%„ verſchied. 92.— 92— 4⁰.* bl. 115„ 1914 2— 982.— v. I,unt 10 100 80 100 8 1% Fab..⸗B. C. O 93.— 93.80 %„GCom. Obl,%N. W. B. C. B. 10—.— v. 87/u1 93.— 98— 1% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101 25—.— 6%„Com.-Jbl. 1½% Pf. B. Pr.⸗O. 94.20 4 40 v. 96/06 95.— 98.— ½ Jt Ul.ſttl.a. E. B.—.— 71.50 %. Pr. Pfbb. unt. O0 92.75 5 75 1 90 28 89.45 Nanng. Berl.G. A. 42.— 422.— 4% 14 90.80 80.80 Ludwigsh. Walzmühle 148 50 148.50 60 2il 111 2 * IIirrrie EE Mannheim 19. Jauuar. General⸗Auzeiger.(Abendolatr) 7. Seite. — Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 228 90 22.60 Harpener Bergbau 154 70 194— Buderus 11150 111.50 Kaliw. Weſterregeln 171— 171.50 Concordia Bergb.⸗G.—.——. Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.— 97.— Deutſch. Luxemburg 155 70 165 40 Zhönix 178. 177 70 Friedrichshütte Bergb. 188. 188.— Er Königs⸗ u. Oaurah. 20l. 50 200.50 elſenkir ner 189.60 189 80 Gewerkſch. Roßleben 8850 8350 Aktien deutſcher und ausläudiſcher Transportanſtalten. Ludwigsh.⸗Bexbecher 224.65—.[Oeſt.⸗Ung. Staatso 14,30 144 60 Pfälziſche Marbehn———.— Oeſt. Südbahn Lomb. 1/.75 17.0 do. Nordvahn Gotthardbahn Südd. Eiſenb.⸗G. Ital. Mittelmeerbahn——. Hamburger Packet 112.— 1128 do. Meridionalbahn 131.50 131.50 Norddeutſcher Lloyd 91.50 92.10[Baltimore und Ohio 111.60 111. Bank- und Verſicherungsaktien. —— 113 10 113.20 Badiſche Bank 182 10 182.30 Oeſterk.⸗Ung. Banl 125 70 125 75 Berg u. Metallb. 120.— 120.— Oeſt. Länderbenk 11½—111.— Berl. Handels⸗Geſ. 16930 169 10]„G Kredit⸗Anſtalt 198 90 198.60 Comerſ. u. ODisk.⸗B. 109 20 169.50 Pfälziſche Bank 100 60 00.8 Darmſtäoter Bank 128 10 128.1Pfälz. Hyp.⸗Bank 198 50 189.50 Deuiſche Bank 242 30 242 40 Preuß. Hypotheknb. 117 10 116.50 Deutſ haſiat. Bant 134 2 135.— Deutſche fteichsbk. 46—49.10 D. Effekten⸗Bant 100 70 00.7,] Rhein. Kreditbank 181.30 131.90 Disconto⸗Comm. 181 20 81— Rhein. Hyp.⸗B. M. 192— 92. Dresdener Banl 148. 147 90 Schaaffh. Bankver. 13345 33.— Frankf. Hop.⸗Banl 198— 198 50 Südd. Bank Nhm. 111.—111.— Irkſ. Hyp.⸗Creditv. 154.70 155—] Wiener Bankver. 180 60 131.— Nationalbant 120.80 121—] Bank Ottomane 141.— 141.— Fraukfurt a.., 19. Januar. Kreditaktien 198.60, Disconto⸗ Commandi 180.90, Darm tädter 128.20, Dresdner Bant 148.„ Han⸗ delsgeſellchaft 169.50, Deutſche Bank 242.30, Staats. hu 144.80, Lombarden 17.90, Bochumer 224.—, Gelſenkirchen 189.50, Laurah utt 201.50, Unzarn 92 90. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kredilaktien 198.60, Disconto⸗Commandit 181.— Staatsbahn 144 60, Lombarden 790. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 19. Jan. Jondsbörſe. Die Börſe eröffnete in ausgeſprochener Geſchäftsloſigkeit infolge der andauernden Zu⸗ rückhaltung der Spekulation. Neuerdings wurde heute die even⸗ tuelle weitere Erhöhung der engliſchen Bankrate, wovon ſchon geſtern die Rede war, in Erwägung gezogen und die allgemeine Stockung des Geſchäfts damit begründet. Bankenwerte lagen ziemlich widerſtandsfähig. Montanaktien ſchwach. Von Eiſenbahnaktien lagen Franzoſen ſchwach auf Wien; von ſonſtigen Bahnen amerikaniſche Werte auf Newyork matt. Hei⸗ miſche Fonds unverändert. Japaner auf London ſchwächer. Ruſſen ſtetig. Türkenloſe umſatzlos. Schiffahrtsaktien feſt auf die günſtige Auswanderungsſtatiſtik des Norddeutſchen Lloyd. Elektrizitätsaktien unter Realiſierungen gedrückt. Große Berliner Straßenbahn gut gehalten. In dritter Börſenſtunde Tendenz feſter, beſonders Lokalwerte. Allgemeine Elektrizitäts⸗ aktien weiter gefragt. Fonds ſtetig. Induſtriewerte des Kaſſamarktes überwiegend feſt. Für Schuckert⸗ Oberſchleſiſche Eiſenbedarf⸗ und Elektriſche Hoch⸗ und Untergrundbahnaktien wurde die Zulaſſung zum Ultimohandel beantragt. Berlin, 19. Januar.(Scheußkurſe.) o Reichsank. 102 90 102.90 Ruſſenbank 133.10 132.90 59 Reich anl. 95.— 95.— Schaaffh. Bankv. 133.406 133,40 40% Reichsanleihe 85 12 85.75 taatsbahn 145 4 145. 4% Gonſols 102.90 103.—Lombarden 17.80 17.90 5 95. 95—Baltimore u. Ohio 11.60 111— 80 85 75 857[Canada Yaeiſte 177 10 176 50 40% Bad. b. 1901 10180 10180 Hamburg Packet 112 60 158.— 4%„„ 1908 102.10 102.10 Nordd. Lloyd 91.60 92.— 375 7 eonv. 95— 94.80 Bochumer 224 10 223.50 9%„ 1902½7 94.75 95.90 Deutſch⸗Luxembg. 155 40 155.— 85%% Bayern 94.10 94.10 Dortmunder—.— 61 00 39³ 9 Heſſen 9½%80—.—Gelſenkirchner 190.10 190— 39%0 Heſſen 83 25 83.20 Harpener 194 40 193.90 30% Sachſen 86.— 85 90 Laurahütte 201.80 201 30 4 Japaner 1905 92 60 92.90 Pbönix 177.20 177 80 %0 Italiener—.—— Weftteregeln 172 50 172.— 40% Nuſſ. Anl. 1902 83 30 83 20 Allg. Elektr.⸗Geſ. 221 70 221 50 o Bagdadbahn 85.— 85 75 Anilin Trepiow 375.— 374.50 8 5 nler. Kreditaktien 198 70 198 70 Brown Boveri 175.— 174.30 Berl. Handels⸗Geſ. 169 20 16940] Chem. Albert 404.— 403 90 Darmſtädte Bant 128 10 128 20 D. Steinzeugwerke 219.— 219 Deutſch⸗Aſiat. Bant 1341 134190 Elberf. F rben 387— 387— Deutſche Bant 240 40 242 30 Celluloſe Koſtheim 220— 2202.0 Dise.⸗Kom mandit 181 10 181—Rüttgerswerken 153 50 151 20 Dresdner Bank 148.10 148 20 Tonwaren Wiesloch 95.— 96— Reichsbank 146.— 14 70 Wf. Draht. Langend. 219 70 2 9 90 Rhein. Kredilbant 131.— 132.40] Zellſtoff Waldhof 317 20 62.50 Privatdiskont 2½% Pariſer Börſe. Paris, 19. Junuar. Anfangskurſe. 8% Rente 96 42 96 75 Debeers 286 288 Spanter 96.10 96,20 Eaſt and 113.— 112.— Türt. Looſe———— Goldfield 120— 118. Banque Oitomane 709.— 708 Randmines 199.— 197.— Rio Tinto 1817 1805 Tondoner Effektenbörſe. London, 19. Januar. Telear.) Anfangsturſe der Effektenbörſe) 2% Conſols 83½ 83½ Moddersfontein 11. 1/¼ Reichsanleihe 81½ 83„ Premier 8— 77½ Argentmier 85% 85¼ Randmines 8— 77% 4 Italiener 102/ 10/ Atchiſon comp. 102˙½ 101½ 4 Japaner 84/ 84˙ Canadian 181˙ ò180½ 3 Miexikaner 32½% 32½ Cheſepeake 625¼ 61/ 4 Spanier 94¾ 942, Chikago Milwaukee 153— 152½ Otton an ank 18¾ 18% Denvers com. 40%/ 39¾ Amalgamated 82½ 801Erie 81/ 31% Anacondas 9¼ 9⅜ Grand Trunk III pref. 46— 46¼ Nio Tinto„ ord. 19½% 19˙½ Central Mining 12% 125/ Lousville 127½ 128 161 16½ Waiſſouri Kanſas 448 44— De Beers 115 11% Ontario 49— 48ʃ½/ Eaſtrand 4½% 4½ Southern Paeifie 123½ 122, Geduld 2½ 23/ Union com. 184⅛ 1835/ Goldftelds 4% 4¼ Steels eom. 56¼8 53¼ agersfontein%½ 44½] Tend.: ſtill. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 19. Januar.(Telegramm.)(Prod uktenbörſe. Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 18. 19. 18. 19 Weizen per Maf 210.75 220 50 Mais per Mal—— „ Juli 212. 219 75„ Juli—.—— „Sept. 203.50—— 35 Roggen per ar 73 50 173 0 Müböl r Jal, 62 8 Julti 174 70 17475 Ma 55.90 55 7 15 Sept. 2—— Ottbr. 53.— 58.20 Hafer per Mat 164 50 164 75 Spiritus Iber loco—.—— „Juli 1865 25—— Weizenmehl 28 25 258 25 5 2.—— 22.50 22.50 Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 19. Januar. Getrelde markt,(Telegramm.) 18. 19. ver 50 kg ver 50 kg Weizen per 12 25 1 0 ſtekig 12 71 12 72 feſt at———— „„ Ott. 10 78 10 74 fietig 10 82 l0 88 feſt Roggen per April 996 997 10 05 10% 5 877 87 ſtetig 904 9os ſtetig Hafer per Apru 849 851 551 82 5„.———2 ſtetig——— ſtetig Mais per Ma! 725 726 Kohlraps Auguſt 18 80 13 90 träge 18 80 13 90 träge Wetter: Schön. Siverpool, 19. Januar.(Anfangskurſe.) 18. 19. Weizen per M 7161% rußi 707 ſtetig Mas%7% Mals per März.2⸗% ruhig 5/45% ruhig per Mai 5½% 50² 16 *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 19 Januar.(Ofizieller B ericht.) An der heutigen Börſe waren die Akkien der Elefanfen⸗ brauerei vorm. Rühl Worms 5 pCt. über 75 Geld. Von Induſtrie⸗Aktien erwähnen: geſtern. Notiz Zellſtofffabrik Waldhof, die ſich auf 319.50., 321 B. ſtellten. Aktien. Banken. Brief Geld Badiſche Bank Gewrbk. Sveyerßo½ 2 915 Bank—.— 100.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 188 50 Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 139 Rhein. Kreditbank u. Verſicheru B..⸗G. Rhſch. Seetr. 91.— 181 20fannb. Dampſſchl. Brief Geld —.—Wormf, Br. v. Oerige—.— 65. 5 Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154.— Transport g. e 60.— Rhein. Hyr.⸗Bank— 1 e Südd. Bant—— 110⁰560 e ein 1 5 5 Eiſenbahnen. Mitverſ..⸗G. vm. 5 Ludwig bahn—.——.— Bad Rück⸗ u. Mitv.—.— 670.— Maxbahn—.—— Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ Nordba hn———.— VeiſeGeſ. 16.80—.— 9515 Straßenbahn—.——. Bad. Aſſecurranz een Shem. Induſtrie. FContinental. Verſich.—.— 405. Bad. e,—.— 84¹ 50 an e—.— 425— Chem. Fab. ö Gelvenbg. Verein chem. Babkiten 0 290.— Verein D. Oelfabriken—.— 129 3 Württ Tranp.⸗Verſ. 8507—.— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie— — 134.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 171. Dineler'ſche Uiſchſbr. 119.— 850 5„Verzug—— 100.80 maillirfbr. Kirrweil.—.— Brauereien. aillw. Maikammer—.— 90.75 Bad. Braueret— 80 Ettlinger Spinnere!—.— 104— Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Karlsr. Maſchinenbau—— 191.70 Eichbaum⸗Brauerei 108——— Nähmfbr. Haid u Neu—.——— Elefbr. Rühl, Worms— 75— Koſth. Cell. u. Papi—. 222.— Ganters Br. Freibg. 103.——.— Mannh. Gum. u. Asb.—— 141.— Kleinlein Heidelberg 190.——.— Maſchinen. Badenie—.— 188.— Homb. Meſſerſchmin 50.——.—Oberry. Elektrizität 22.50—. Ludwigsb. Drauerei—.— 220.Nähm u. Fahrradf..—. 120. Manub. Aktienonr..—— 183 146.——.— Pfal br. Geiſel, Mohr 2——. Südd. raht⸗Indu. Brauerei Sinner Br. Schrödl, Heidibg. 191.—— üttenh. Spinnerei 85.— —.— 250 Südd. Kabelwerke 185.— —.— 120.— „Schwartz, Speyer 115. 115.——— „ Nitter, Schweßz.—— Abemüzl Neuſtabt———.— „ S. Weltz, Speyer 71.——.—Zellnoffabr. Waldhof 821— 319 50 „Storch., Spever—.— 46 500Juckerfbr. Wagbäuſel—.— 133 70 Br. Werger, Worms—.— 75.— Zuckerraff. Mannn.. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Feruſprecher: Nr. 56 und 1637 19. Januar 1909. Proviſionsfreil 3 2* Wir ſind als Selbſttontrahenten Ber, Kaufer käufer unter Borbehaltt 4 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a.. H. 112— Atlas⸗Lebensverſi cherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen.2885— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 5 52 Vorzugs⸗Aktien 101— Benz& Cs., Nheiniſche ee— 98 Brauerei⸗Geſellſchaf vorm. Karcher, Emmendingen— 18;fr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 70 Uf Bürgerbräu, Ludwigshafen— ferb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 386 Dai ler ſotoren⸗Geſellſchar, Unierturrheim— 5 Fahr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſens— 102 Filterfabrik Enzinger, Worms— 187 Flint, Eiſen⸗ und Aroncegießeret, Nannheim 8²— Frankenthaler Keſſelſchmiede 84 zfi.— Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 153—5 errenmühle vorm. Genz, Heidelberg 90— Lindes Eismaſchinen 132— Linoleumfabrik, Maximiliansau 13⁵— Lothringer Baugeſellſchaft, Jlet 65— Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen— 92 Miaſchinenfabrit 2 Schnabel& Henning— 300 Neckarſulmer Fahrrad 14⁵— Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſt adt 122— 1 Terrain⸗Geſellſchaft— 97 zfr Rbö' niſche ee,..⸗G., Mannheim— 97 .einiſche Metallwarenfabrit, Genußf ſcheine— M. 135 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim 112— Rheinmühle werke, Mannheim 135— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— fſerb.Off Rombacher Portland⸗Cementwerke— Saddh e Masabet— 98 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 92— Süddeuiſche Ka. el, Mannheim N. 85 Unionwerle,.⸗G,„Fabrikenf. Brauerei⸗& Einrichtungen 118— Unionbrauerei Karlsruhe 6⁵— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 370 Waggonfabrit Naſtatt— 83 Waldbol, Jnbſergeſen 5 N 8— 78zN aimee ien 8„. Zuckerf llabcbeb! * Preisnotierungen der Zörſenkommiſſion des Ver⸗ eins von Holzintereſſenten Südweſtdeutſchlands für die Holzbörſe vom 18, Januar 1909 in Straßburg ½ Tannen und Fichten. J. Bauholz: Baukantig, pro bm* 0 0 0 Mk. 36.50 Vollkantig,* 4 0 0 4 8 1 38.50 öorfkanigg 8„ 42.50 Die Preiſe verſtehen ſich franko Waggon Straßburg, ür Wieder⸗ verkäufer für Hölzer bis 10 m Länge und höchſtens 20/0 em Stärke, Für Hölzer unter 10 m und über 20/½0%% Aufſchlag über 10 m und unter 20/20 5% „ über 10 m und über 20%20 10%„ (Kreuzholz wird 55 letzterem gerechnet, für„Hölzer von übe; m Länge Extrapreis). II. Bretter: Vogeſen Seeee Unſortiert ro qm.00 Ia. reine u. albrene Bretter(8. 80..)„„ 0 9000 IIa. gute Ware()..10.40 IIIa. Ausſchußware(0.95.00 XeBretter(Rebuts); Feuerboehe oder Breunbork, gute Latten(Vogeſen 4, Schwarzwald 4,5 m lang 7„ 20.00 21.00 Vog.⸗Schwz. Gipslatten 12/14 Vogeſ. 100 Ifd. m Schwarzw. 78 lfd. m 200.70 5/35 188.10.10 10/5 100.20.20 Klotzdielen 15—27 mm pro ebm; 00100 48.10 27—50 mmn,„,„ 48.00 50.00 Die obigen Preiſe entſprechen bei cirea 2 Mark Koſten ab Säge? werk und 5% Verdienſt den folgenden Rundholzpreiſen franco S ägewerk Stäm me: Vogeſen I KI. I EKl. HI K. 22.80 21.40 19.80 17.70 15.20 12,20 Abſchnitte I. Kl. II. Kl. III. Kl. Vogeſ en 22.30 20.60 16.70 Stimmung andauernd flau im Gegenſatz zu den unerklär⸗ licherweiſe günſtig lautenden Berichten vom Niederrhein. Geſchäftliches. Hirſch's erſtklaſſiges Schuh⸗Haus D 2, 9, Eckhaus Planken, beranſtaltet, wie aus vorgeſtrigem Inſerat erſichtlich, einen in ſeiner Art wohl einzig daſtehenden Inventur⸗Verkauf. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß es ſich hier nicht, wie bei den ſonſt üblichen Ausverkäufen, um zurückgeſetzte, defekte oder unſortierte Warxe handelt, denn dieſe hat ſich bei dem kurzen Beſtehen der Firma nicht angeſammelt, ſondern nur erſtklaſſige, tadelloſe Ware zum Verkauf gelangt. Die Preiſe ſind ſo redußiert, daß mit Recht behauptet werden kann, daß jeder Einkauf eine bedeutende Gelderſparnis iſt. Die Firma Hirſch führt bekanntlich nur das Beſte und Feinſte, was die Schuhinduſtrie erzeugt und dürfte eine ſo günſtige Kauf⸗ gelegenheit nur ſehr ſelten geboten werden. Verſäume daher nie⸗ mand, ſeinen Bedarf auch für ſpäterhin zu decken. Der Inventur⸗ Verkauf endet beſtimmt am 31. Januar 1909. Zeitungskatalog der Annoncen⸗Expedition Invalidendauk. Für das begonnene neue Jahr hat die Annoncen⸗Expedition des Invalidendank an Stelle des bisherigen Jahrbuches für In⸗ ſerenten einen vollſtändigen Zeitungs⸗Katalog herausgegebe welcher in geſchmackvoller, handlicher Ausführung die ſämtlichen deutſchen Tageszeitungen, illuſtrierten Blätter und Fachzei ſchriften enthält. Das überſichtliche Arrangement der einzelnen Blätter kann in jeder Beziehung als wohlgelungen bezeichnet wer⸗ den und ermöglicht auch dem Laien mit Hilfe des alphabetiſch geordneten Inſeratenteils eine ſchnelle und ſichere Drientierung. Inſerenten erhalten dieſes wertvolle Werk auf Wunſch gratis und franko von dem Zentralbureau in Berlin W. 64 oder von der nächſten Geſchäftsſtelle in Straßburg i. Elſ. Verantwortlich: 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feu'neton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung:⸗Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Mäller. Wer Vermögen erwerben, Wflanesen erhalten Vermögen Veiie will, hole die geeigneten Ratſchläge hiezu von derjenigen Sete ein, die auf große Erfolge zurückblickt. Troß der finanziellen Kriſis im Jahre 1908 konnte„Die Juformation“ auf nicht weniger als ſechs verſchiedene Wert⸗ papiere aufmerkſam machen, die in einigen Monaten ihren Kurs nerdoppelt bis verdreifacht haben, während eine Anzahl anderer Papiere um 400—1000 Mark per Stück geſtiegen ſind. Für das Jahr 1909 mit ſeinen gebeſſerten Ausſichten d 1II man ebenfalls wieder gute Erfolge erwarten und die Abonnen n der„Information“ können daraus bedeutenden Nutzen ziehen Für jeden Beſitzer von Wertpapieren iſt die„Inſormation“ wertvoll, denn ſie erteilt koſtenfreie Auskunft in allen finanziellen Angelegenheiten. Sie bemüht ſich, dem Anlage ſuchenden Ka⸗ pital jeweils die vorteilhafteſten Gelegenheiten nachzuweiſen, durch Empfehlung von Obligationen und Aktien nur bekannter erſtklaſſiger Unternehmungen, wobei Zins und Kapital oft in ſicherſter Weiſe weſentlich erhöht werden können. Die Anſtrengungen der Redaktion zielen darauf hin, 7 Leſer, Kapitaliſten oder Börſen⸗Intereſſenten das zu bieten, was andere Handels⸗ oder Finanzzeitungen nicht bringen. Die„In⸗ formation“ beſchränkt ſich nicht allein auf Kritik und Bericht⸗ erſtattung, ſondern dient ihren Leſern jederzeit mit praktiſchen Ratſchlägen, erteilt jede gewünſchte Auskunft und warnt vor zweifelhaften Anlagen. Die„Information“ widmet ſich aus⸗ ſchließlich den Intereſſen der Kapital⸗Beſitzer. Dieſe Umſtände erklären die ſtarke Verbreitung des Blattes. Die„Information“ bringt auch genau und zuverläſſig die Ziehungsliſten aller Anlehensloſe. Wer Wertpapiere beſitzt, gleichviel ob Aktien, Pfandbriefe, Obligationen oder Staats⸗ papiere, ſollte unbedingt die„Iuformatſon⸗ leſen, ebenſo wer Geld erwerben, erhalten und vermehren will. Man verlange durch 10 Pfg.⸗Poſtkarte koſtenfreie Zuſendung von Probenummern oder ſende Mk..— in Briefmarken ganzjähriges Abonnement au die Erbedition der„Informat in Bern(Schweiz). 5 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.! Mannheim, 19. Jannar Militäar. Verein Mannheim E. v. Souutag, den 24. Jauuar 1909, abends 7 Uhr: Feier des Geburtsfeſtes Seiner Majeſtät des Maiſers. mit theatraliſchen Aufführungen und darauffolgendem Feſtball im Saale des Friedrichsparkes. Wir laden hierzu unſere verehrlichen Mitglieder uebſt deren erwachſenen Familienangehörigen(über 14 Jahren) freundlichſt ein, recht zahlreich zu erſcheinen. Orden und Ehrenzeichen, Verbands⸗ und Vereins⸗ abzeichen ſind anzulegen Einführungen ſind nur in Begleitung von Mitgliedern geſtattet. 5370 Der Vorſtand. Vetein Kaufm. Waren⸗Agenten G. B. Maunheim. Einladung zu der am Freitag, den 22. Jannar, abends 8½ Uhr im Gartenſaale des Ballhauſes ſtaltfindenden öffentlichen Verſammlung mit Vortrag unſeres Syndikus Herrn Dr. jur. Seelig über das Thema„Der Auſpruch des Warenagenten auf Vor⸗ legung der Geſchäftsbücher und die Stellung der Jubuſtrie uud des Handels hierzu“. Nach dem Vortrag freie Diskuſſion. 5289 zeeeeeeeeeeeeeeeeseeeeeeeeeeeee Philharmoniſcher Perein. Sonntag, den 24. Jannar 1909, vormittags 11 uhr 1 Konzert der Vorſchule; im Saale des Bernhardushof. Hauptprobe: 5890 Samstag, den 23. Januar, nachmittags 2 Uhr. 666066006000%%6seeeesseesllslelln — ⁰ reeeeneen Sammlung zu Gunften der notleidenden Hinterbliebenen des Erdbebens in Italien. Transport 839.— Mark 0 7 10.— Mark * 0 0 0.— Ungenannt 0 7 0 0 0 Zuſammen 864— Mart Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets Herne bereit Die Expedition des General-Anzeigers Bad. Neueſte Rachrichten. Für die Hilfsaktion zu Gunſten der Erbbebenbeſchädigten in Süd⸗Italien ſind von den verſchtedenen Sammelſtellen beim hieſigen Bürgermeiſteramt bis zum Samstag, den 16. 1 abends, nachſtehende Spenden angemeldet worden: C. Eckhard 100 4; Karl Horſtmaun 50 V C. Eckhard 50%; Auguſt Heinrich 5 C. Groſch 4 /; A. Schmitt 2 4; E. Bougine 8, Kolb 1 4, Beck.50 Bruglacher 2 4 Gauſler 2 ½ Berus.50 1; Heintz 1 4 H. C. Satt 25 4; Brink u. Hübner 100 4; Gebrüder Rotſchild 25 4; F. Bing .50%, Ungenannt 2 ½ Leo Schild 1 4; Firma L. H. Kauffmann 25% Firma Wolfgang Kahn 10; Dr. Clemm 20, Dr. Benſinger 5; Dr. Heinze 5 K Frey 1, Lam⸗ bert 1; Grünwald 1 4; Dr Bechtold 5 + Klein 1 4 Stehberger 5 Roöth 5 4 Steinthal 3 4 Korn 5 4: Fleuchaus 1 4; O. Burger 50 4; Wilh. Fleuchaus 50 4; Kar!l Kieſer 1 4; Berta Fleuchaus 50 Guſtav Eichhorn 30. Karl Chriſt 1; G. Franz 50 O. Schmid 50 4: A. Edelmann 1 4; O. Gutfleiſch 50 J; J. Fiſcher 50.7 Bechler 50 4; Bohm 50; Schifferdecker 50 4 Volk 50 3; 8 434444 %eeeesseseeesseesee 882430 Es gingen bei uns ein von: 1 eer Wolf 50 3, E. A. Weis 1 Buff 1 4 Breuneis 50 47de Neufahrstiſchgeſellſchaft 20%, Dr. Paul Ladenburg 200 l; A. S. Baer u. Sohn 50 4 C. W. Wanner 5 43 Geh. Kom⸗ merzienrat Viktor Lenel 300; Leo Stinnes 200 Geb⸗11 hard 50 ½, E. Hahn 50 ½; M. Kicken 20 Berthold Greu⸗ ling 1 4; Friedrich Schumann 2 Franz Taver Wirth 1 4: Fritz 2 Kärl Bub 2 4; Oskar Daum 2 4 Heinrich Weygand 1; Philipp Link 1, Joſef Bitter 1 ½ Ungenannt H. H. 14 Wilhelm Uhle 50.; Notterdamer Bergverein Egan u. Cie 1 4 Joſef Horch 50, Albert Handſchuhmacher 50; Robert Wötz 50 37 Karl Pätzold 50 4; Exwin Weltz.50 ½; Georg Zimmer⸗ mann 1; Sophie Wirth 50 3; Rheiniſche Kreditbank 1000 4, Konſul Dr. Broſien 100 ½; Kommerzienrat Zeiler 100 4,; Direktor J. Haas 50; Direktor H. Vogelgeſang 20, O. Eppſtein 5; W. Rau 50, Dr. Fritz Eckhard 50 ½ Louis Jeſſelſohn 25 ½; G. Ph Wachenheim 30 4: Oberſtleutnant Jägerſchmidt 10 Jakob Mendel 25 +: Dr. Elſäſſer 20 M F. 3; Ungenaunt 50 4; Mann⸗ heimer Aktiendruckerei.⸗G. 20 4: 8. L. 5%, O. G. 3 4; Klein 5„ Birkeneder 3 4; Chr. B. 5 4; Ida Grotta 5 +4 Dr. C. C. 10 4; Joſef Vögele jr. 120; Th. Beßler 3 4 Emanuel Friedmann 10 Frau J. de Gruyter 100 + Magenau, Schnitzler und Stepf 50 ,; Emil Müßig 10 l; Moritz Steiner jr. 15: Marie Weigenannt 50 J Robert Hirſchhorn 100 Dr. K. Kauffmann 10 4; M. May 50 4 Audolf Darmſtädter 50, Adolf Goetter 0 Julins Homberger 20 4; Stadtrat Freyta(Sammelgelder) 65&; Dr. G. Staadecker 10 4; Dr. Max Feſſelſohn 35 Eliſabet Rechner 1 ½ Frau Erwin Paul 10, Th. G. 10 10 Ungenannt 1 4 Pfälziſche Bank 10 4; Jean Noſt 1 4 Hoffmann Joſef u. Söhne 100 4; Iſidor Würzweiler 20 + Direktor B. Oſter 10; Süddeutſche Bank(Sammelgelder) 340 Ungenaunt 30 4; Minna G..50 C. B. 15 +1 K. K 24 J H. G. 5 4 C. T. 5 4; O. St. 5, Samucl Mainzer 20, Kunzmann, Ochſenbach 5, Julius Marx 10 Heiurich Hemmerdinger 10 1; A. M. N. 5 1 B. L. M. 20 Joſef Samsreiter 5 A. Würzweiler 20 4 Jakob Retwißer 50 Familie Albert Revple 3 /, Rh. 1 4 S. 1 4 H. G. 20; Dr. J. U. 3 A. 4 4 Unge⸗ naunt 1 4; Ungenannt 20 4; Badiſche Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport 100; Kühne u. Aulbach 10% Friedrich Hartmann 10 C. Linder 10 Diverſe 16.20, Dr. Otto Schneider 50 4; H. Mansbach 10 V Un⸗ genaunt 5 A. M. W. 3; B. C. 5&; Katholiſche Männerverein Heddesheim 20: J. Sch. 3 4; Ungenannt : Ungenannt 5 ½ Eduard Mayer 100 L Dreyfuß n. Mayer⸗Dinkel 100; Dr. W. 20 Zuſammen 4870.70 4 Hierzu Betrag der letzten Veröffentlichung 40 960.45 22147 zuſ. 45 831.15 4 Wetitere Gaben werden dankend entgegengenommen D. Mayscheider Telepbon 1029 Nachf. Wilk. Schneider relephon 1029 Mannheim, D 3, 5. Artikel zur Krankenpflege: Verbandstoffe, inhalatlons- apparate, lrrigateure, Eisbeutel, Luft- u. Wasserkissen eto. * Uschflasche nur 20 Pfennig — Uarum macht Knorr-Sos das grosse Hufsehen???? Weil sje unerreicht im Geschmack ist. Teil sje bei mindestens ebenso grosser Nus- giebigkeit viel billiger ist als ähnlſche Fabrſkate. Weil sje überhaupt die vorteilhafteste Würze für Suppen, Fleisch und Gemüse jst. 4983 Bckanntmachung. Einführung eines neuen Zeugnisbüch⸗ leins für die Schüler der Volks⸗ und Bür⸗ gerſchule in Mann⸗ heim betr. Nr. 31325 An der Mann⸗ heimer Volksſchule kommen auf Oſtern 1909 neue Zeug⸗ nisbüchlein zur Einführung Die ſeitherigen Zeugnisbüch⸗ lein dürfen für die Schüler, die bereits im Beſitz eines ſolchen Büchleins ſind weiter⸗ geführt werden. Von Oſtern 1909 ab iſt für neueintretende Schüler ausnahmslos das neue Zeugnisbüchlein zu be⸗ ſchaffen. Die titl. Schreibwarenhand⸗ lungen, welche ſich mit dem Vertrieb von Zeugnisbüchlein befaſſen, werden auf vor⸗ ſtehende Neuerung mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Muſter des zur Einführ⸗ ung beſtimmten Formulars auf unſerer Kanzlei— Fried⸗ richſchule in D 2— zur Ein⸗ ſicht offen liegen. 31975 Mannheim, 12. Nov. 1908. Das Bolksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Vergebung Bauarbeiten. Die evangeliſche Lirchen⸗ Neckaran hat für en Neubau ihres Gemeinde⸗ hauſes nachſtehende Arbeiten im öffentlichen Angebots⸗ verfahren zu vergebenz 1. Verputzarbeiten, 2. Plattenbodenbeläge. 3. Zimmerarbeiten, 4. Schreinerarbeiten, 5. Glaſerarbeiten, 6. Rolladenlieferung, 7. Schloſſerarbeiten, 8. Blechnerarbeiten, 9. Schieferdeckerarbeiten, 10. Maler⸗ u. Tüncherarbeit. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen ſind bei dem Unterzeichneten einzuſehen, lare erhältlich ſind, und an n die Angebote, mit ent⸗ ſprechender ſehen, bis zum 2. Januar, ſind. 81⁴9 Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Baubureau Tullaſtr. 18, II. E. Döring, Architekt. Zwangs⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, 20. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr werde 10 im hieſigen Pfand⸗ lokal 4, 5 im Voll⸗ ſtreckungswege gegen Bar⸗ zahlung öffentlich verſteigern: 1 Bett, Möbel verſchiedener Art, 1 Oelgemälde, 2 Kupferſtiche, 1 Aquarell, 1 Gobelin, 2 Klaviere, 89 Käſtchen, Zigarren und 50 Flaſchen Branntwein. Zwaugs⸗Nerſtrigerung. Mittwoch, 20. Jan. 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 2½ 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: Zwei komplette Schlafzim⸗ mer ⸗ Einrichtungen und Sonſtiges. 1648 Mannheim, 19. Jau. 1909. Diſchinger, Gerichtsvollzieher. ren in anerkannt gut Qualitätenbillig die altbekannte Firma Jakob Kraut Uhrmacher n. Juwel. 71. 3 Mannbeim T 1. 3 Keine Filialen, nur Sreitestrasse. 1 Alle chlrurg. Gummiwaren. Opttsches Institut. 77750 bei dem auch Angebotsformu⸗ Aufſchrift ver⸗ Uhr vorm., einzureichen Manunheim, 18. Jan. 1909. Mannheim, 19. Jan. 1909. Happle. 1043 Gerichisvollzieher. 7 015 Zwangs⸗Veſſteigernng. Mittwoch, 20. Jan. 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich in Q 4, 5 gegen bare Zahlung öffentlich im Vollſtreckungswege verſtei⸗ gern: 1644 Möbel jeder Art. Mannheim, 19. Jan. 1909. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Oeffentliche Verſteigerung. Donnerstag, 21. Jan. 190g9, mittags 12 Uhr werde ich im hieſigen Börſen⸗ lokale E 4 gemäߧ 373.⸗ .⸗B. für Rechnung den es angeht, öffentlich gegen bare Zahlung bei Empfaug der Ware verſteigern: 17%½ Sack Weizenmehl Nr. 0 20 Sack Weizenmehl Nr. 1 10. Sack Weizenmehl Nr. 3 2% Sack Weizenmehl Nr. 4 Fabrikat Ludwigshaf. Walz⸗ mühle in Ludwigshafen. Das Mehl lagert in dieſer Mühle. Mannheim, 19. Jan. 1909. Marotzke, Gerichtsvollzieher. 1645 Ffisch eingetroffen Für Krebssuppen Krebspulver Krebsextralct Krebssuppenextrakt Krebsschwänze Krebsscheren Hochfeine Austern neuer Kaviar. Frische Ananas per Stück von.50 M. an. Tel 299 J. Inab d11 zwiſchen 1 u. 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Malermeister und Stadtverordueter in Kenntnis zu setzen. 5 Wir werden sein Andenken immer in Ehren seinem uneigennützigen Wirken und seinen hoch- schatzbaren persönlichen, schuldig sind. mittags 3 Uhr, statt. Spar- und Bauverein Mannheim Der Vorstand. Dr. Mayer. Kratz. Der Aufsichtsrat: F. H. Esch. Danksagung. Für die innige Teilnahme anlässlich des 0 Hinscheidens unseres lieben, guten Sohnes, Gatten und Vaters, Herrn 5388 Karl Herre Schuldiener sprechen wir hiermit unsern innigsten Dank aus. Die trauernden Hinterhllebenen. MANNHEIM, den 19. Januar 1909. guten Eigenschaften Die Feuerbestattung findet am 20, ds., nach- Eingetr. Genossenschaft mit beschr. Haftpflicht. 5 5 Jimmer⸗Eiagen⸗Wohnungen, halten und den Dank nicht vergessen, den wir 4084 5 N 25 Deutſcher Reichstag. 187. Sitzung. Montag, 18. Januar. Am Tiſche des Bundesrats: Dr. Nieberding, Dr. Hoff⸗ mann, Twele. Präfident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Min. Der Juſtizetat. „Auf der Tagesordnung ſteht die 2. Leſung des Etats des Reichsjuſtizamtes.(Generaldebatte beim Titel: Gehalt des Staatsſekretärs.). Abg. Dr. Wagner(Konſ.): Zaum erſten Male ſeit vielen Jahren liegt zum Juſtizetat Jeine Reſolution bor. Das iſt ein hocherfreultches Zeichen: um ſo mehr Ruhe hat das Reichsjuſtizamt zu den großen Reformen, an denen es arheitet. Da erbitte ich zunächſt Auskunft über den Stand der Strafprozeßreform, deren neuer Entwurf uns im Februar zugehen ſollte. So viel will ich ſchon heute ſagen, daß es ein Verdienſt des Staatsſekretärs Dr. Nieber⸗ Ding iſt, die frühere ſchwer berſtändliche unbeholfene Geſetzes⸗ ſ p rache ausgemerzt und durch gutes Deutſch erſetzt zu haben. In dieſer Beziehung iſt in dem Entwurf der Strafprozeßordnung nach der Kritit der Fachblätter noch manches zu beſſern. Wie ſteht es weiter mit der Novelle zum Strafgeſetzbuch, die ange⸗ kündigt iſt, um die ſchwerſten und dringendſten Mängel dieſes Ge⸗ ſetzes abzuſtellen? Das Deutſche Bürgerliche Geſetzbuch ße ſich ſchon jetzt in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens als ein feſtes Band deutſcher Rechtseinheit erwieſen. Ohne ſchon jetzt über ſeine Bewährung zu urteilen, kann man doch heute ſchon ſo biel ſagen, daß es überall von ſozialem Geiſte erfüllt iſt. Wo der Hammer der Auslegung darauf ſchlägt, ſprüht der ſoziale Funke heraus. Gleichwohl werden wir auch in Zukunft auf Aenderungen im Geſetz nicht berzichten können. Ich denke heute bor allem an zweierlei. Die Rechte der Hypothekengläubiger ſind ſo weit ausgedehnt worden, daß der Gigentumsb orbehalt an Maſchinen in den meiſten Jällen unmöglich wird. Hier erſcheint im berechtigten Intereſſe der Maſchineninduſtrie eine Aenderung dringend geboten. Weiter iſt die Ueberlaſtung des Reichsgerichts noch immer ein brennender Uebelſtand. Die Erhöhung der Reviſionsſumme hat ſich als gänzlich unzuläng⸗ lich erwieſen. Die Wege der Reform können verſchieden ſein: man kann dem Reichsgericht alle Aufgaben wegnehmen, die nicht unmittelbar zur Rechtſprechung gehören, z. B. die Patentſachen in der Berufung oder die Ehrengerichtsbarkeit für Rechtsanwälte. Man könnte die Reviſion beſchränken auf die Fälle der duae ditformes, d. h. wenn Landgericht und Oberlandesgericht verſchie⸗ dene Urteile gefällt haben; oder das Reichsgericht könnte über⸗ Hhaupt nach Art des franzöſiſchen Kaſſationshofes nicht dem Inter⸗ eſſe des einzelnen Prozeßführenden, ſondern ausſchließlich der Wahrung der Rechtseinheit dienen. Ich fälle heute noch kein ent⸗ ſcheidendes Urteil, aber ich möchte fragen, wie das Reichsfuſttzamt ſich die Entlaſtung des Reichsgerichts denkt. Weiter bitte ich um Auskunft, wann uns das Geſetz über die Haftung des Reiches für Verſehen ſeiner Beamten zugehen wird. Zum Schluß habe ich namens meiner Freunde zu erklären, daß wir den dringenden Wunſch haben, daß es dem Staatsſekretär Dr. Nieberding, der jetzt 16 Jahre lang ſein ſchweres Amt ber⸗ waltet und manche große Reform durchgeführt hat, guch noch ver⸗ gönnt ſein möge, die bedeutſamen ſchwebenden Aufgaben zum Abſchluß zu bringen. Das Vertrauen meiner politiſchen Freunde iſt ihm ſtets im bollen Maße gewiß.(Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Dr. Pelzer(Ztr.): Ich möchte die Aufmerkſamkeit auf die ſchlimme Lage des Anwaltsſtandes lenken. Die Koſten der Bureaus ſind er⸗ heblich geſtiegen, und die Amtsgerichtsprozeßnovelle wird die Ein, mahmen noch verringern. Vielleicht lönnte ihnen das Reich durch Gewährung einer Entſchädigung für die Führung der Armenprozeſſe helfen. Die Strafprozeßreform er⸗ warten wir mit Ungeduld. Die Gebühren für Zeugen und Sa verſtändige hat der Reichstag ſchon wiederholt für reformbedürftig erklärt. Das läſtige Ausfragen der Zeugen über 15 Vorleben muß unbedingt aufhören. Preußen möge hier einen ä nlichen Er⸗ laß treffen wie Bayern. Als Sachverſtändige in Sitt⸗ lichkeitsprogeſſen ſollen nicht Künſtler genommen werden. Das hat ſogar ein Mann ohne jede Prüderie pie Hans 1* gefordert. Die Weltfremdheit der Richter ſollte durch möglichſt lange Anſäſſigkeit der Amtsrichter in ihren Bezirken und ebentuell durch Hinzuziehung von Laienelementen zur Ziyhilrecht⸗ ſprechung bekämpft werden. Dabei ſind wir aber gegen— Bil⸗ dung weiterer Sondergerichte. An Geſetzesvorlagen fordern wir für die nächſte Zeit eine ſolche zur Sicherung und Ausgeſtal⸗ tung der Tarifgemeinſchaften und zur Beſeitigung des Zeugniszwanges gegen die Zeikungen. Eine offizielle Notiz hat füngſt eine kleine Novelle zum Strafgeſeßbuch an⸗ geülndigt. Wir billigen den bekannt gewordenen Inhalt, erinnern aber daran, daß der Reichstag im Vorjahre einſtimmig eine Ver⸗ ſchärfun 3§ 175 gefordert hat, wenn das Vergehen unter Mißbrauch der Autorität begangen wird. Auch die allgemeine Heraufſetzung des Schutzalters auf 18 Jahre könnte dem unleug⸗ baxen Rückgang der Sittlichkeit entgegenwirken. Vor allem muß von der Jugend die Gefahr ferngehalten werden, die durch den Schmutz in Wort und Bild erzeugt wird. Die bevor⸗ ſtehende Reform des Strafgeſetzbuches muß dazu dienen, den Damm gegen die Unſittlichkeit weiter zu erhöhen und eine inter⸗ nationale Konferenz muß das internationale Gewerbe⸗ recht dahin abändern, daß die Verhreitung von unſtttlichen Schrif⸗ tten und Bildern berboten wird. Das Skrafrecht muß ohne Rück⸗ ſicht auf Stand und Perſon durchgeſetzt werden. Damit komme ich zu dem großen Senſationsprozeß Gulenburg. Durch ihn ſind Mißſtände weiten Schichten bekannt geworden, die ſonſt nie etwas davon erfahren hätten. Unſerer Meinung nach muß in ſolchen Fällen das hohe Prinzip der Oeffentlichkeit hinter dem höheren Rechtsgut der öffentlichen Sittlichkeit zurückſtehen. Es liegt uns fern, in dem Prozeß Eulenburg den Richtern oder den Staatsanwälten den Vorwurf bewußter Rechtsbeugung zu machen. Gegen welchen anderen Angeklagten wäre bei ſo er. drückendem Schuldbeweismaterfal ſo wochenlang verhandelt wor⸗ den und mit Rückſſcht auf ſeine Geſundheit die Ausſetzung der Verhandlungen durchgeſetzt?(Sehr gutl im Zentrum.) Mit wel⸗ chem anderen Meineidsverdächtigen hätten ſeine Verwandten ſo frei verkehren dürfen? Und ſchließlich, wo hätten ſie einen ande⸗ ren Angeklagten hingebracht, der für die Charité zu krank iſt und keine Villa und kein Schloß beſitzt?(Sehr gut! im Jentrum) Es zufe ant die Pflicht der deutſchen Vollsve N rtretung, mutt aller Schärfe zu unheimer Stenographiſcher Reichstagsbericht rügen, daß man einen Hochgeſtellten mit einer Sorgfalt und mit einem Enkgegenkommen behandelt hat, das anderen Angeklagten verſagt wird.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) Staatsſekretär Dr. Nieberding: Die Arbeiten betr. die Reform der Strafprogeß⸗ ordnung ſind vom Bundesrat mit aller Energie gefördert worden; ſie haben noch nicht zum Abſchluß gebracht wer en kön⸗ nen, weil noch nicht von allen Bundesxregierungen die Anträge ein⸗ gegangen ſind. Ich darf aber annehmen, daß die Vorlage noch bor dem Abſchluß ſeiner Etatsberatung beim Reichstag eingehen wird. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Vorſchläge aus dem Schoße der Bundesregierungen an dem Inhalt des veröffentlichten Entwurfs ſehr weſentliche, grundſätz⸗ liche Aenderungen bringen werden; die Herren werden alſo f genügend vorbereiten können, wenn ſie ſich an den veröffentlichten Entwurf halten. Die Auffaſſung des Vorredners, daß in dem Verfahren gegen den Fürſten Gulenburg nicht mehr Rückſichten genommen worden, als gegen jeden andern, teile ich durchaus, und auch die Bundesregierungen, in erſter Linie die preußiſche, ſteht durchaus auf dem Standpunkt, daß in dieſem Prozeß twie in einem Prozeß gegen den kleinſten Mann nicht an⸗ ders verfahren werden kann, als die Rückſicht auf die Erforſchung der Wahrheit und die Verhängung der Strafe erfordert. Vielleicht iſt gerade, weil es ſich um einen hochgeſtellten Mann handelt, in dieſem Falle weniger Rückſicht genommen worden, um dem ent⸗ gegengeſetzten Vorwurf vorzubeugen(Sehr wahrl), ſo ſehr, daß man ſich dem Vorwurf ausgeſetzt hat, den Angeklagten unmenſch⸗ lich und grauſam zu behandeln. Daß das Verfahren nicht wieder aufgenommen iſt, liegt an dem Veto der Aergzte, und zwar un⸗ befangener beamteter Aerzte. Man beabſichtigt jetzt ein ärztliches Obergutachten einzufordern, und ſollte es anders lauten, ſo können Sie ſicher ſein, daß die Richter unverzüglich einſchreiten werden. Die Arbeiten zum Strafgeſetzbuch ſchreiten vorwärts: wir hoffen, im Laufe des Sommers im Beſitz des erſten Entwurfs für ein neues Strafgeſetzbuch zu ſein. Nakürlich wird dann bis zur Vorlage an den Reichstag noch eine lange Zeit vergehen, und da hat der Reichskanzler ſich entſchloſſen, dem Hauſe eine Novelle vorzulegen, die die wichtigſten a die ſich im praktiſchen Leben geltend machen, beſeitigen 0„Wenn alle Parteien ähnliche Wünſche hierfür äußern wie der Vorredner, 5 würde es ein halbes 85 der eſſe werden. Der Entwurf der Novelle, der in der Preſſe angekündigt iſt, iſt in den letzten Tagen dem Bundes⸗ rat zugegangen. Ich nehme an, es wird nicht lange dauern, bis er an den Reichstag gelangen wird. Sind wir mit den Arbeiten am Strafprozeß ferkig, dann werden wir an den Strafvollzug 1 in den Vorbereitungsarbeiten ſind wir weiter fortgeſchritten. in Entwurf über die Haftung des Reiches für Verſehen ſeiner Beamten liegt im Reichsamt vor; wir wollen abwarten, was aus dem preußiſchen Entwurf wird; follte er nicht zuſtande auf Preußen ee ſollen. Der beunruhigenden Proßnotiz im Anſchluß an die Erweiterung der Kompetenz der Amtsgerichte trete denken nicht daran, auch nur ein einziges der Landgerichte eingehen zu laſſen. Was den Eigentums vorbehalt an an de nen anlangt, ſo iſt zu wünſchen dder auch zu hoffen, daß das Reichsgericht bald zu einer vollſtändigen und einheitlichen klaren Rechtſprechung kommen wird; ich glaube, wir ſind auf dem Wege dazu. Das Reichsgericht iſt zu groß geworden. Es iſt richtig, daß Termine bis zu einem Jahre hinausgeſchoben werden, aber nur, weil alle dringlichen Sachen vorweggenommen werden. Nur der zwanzigſte Teil aller an das Reichsgericht gebrachten Urteile wird abgeändert. Viele Sachen werden überhaupt nur, um Zeit zu ge⸗ winnen, an das Reichsgericht gebracht. Gleichwohl iſt eine Ent⸗ laſtung des Reichsgerichts und damit Beſchleunigung der Prozeſſe ſehr wünſchenswert. Eine Vermehrung der Senate geſchloſſen. Die Erwägungen über eine andere Reform ſchweben Reviſion 10 die vom Reichsgerichte noch nicht entſchiedenen Sachen beſchränken! Alle dieſe Reformen unterliegen großen Bedenken. Wir hoffen, demnächſt zu einem Entſchluß zu kommen und an Reichstag und Bundesrat eine Vorlage machen zu können. Wir erkennen die und Dringlichkeit der Aufgabe ſehr wohl an, nur die Schwierigkeit der Materie hat uns bisher an einer Entſcheidung gehindert. Abg. Dr. Heinze Natl.): Eine außerordentlich große Fülle neuer Geſetzentwürfe li zurzeit dem Reichstage oder dem Bundesrate bor. Die Novelle zum Strafgeſetzbuch wird natürlich die Mängel der Novellenarbeit kragen; doch erſcheinen uns dieſe nicht ſo groß, daß wir deshalb 7 B. auf die ſofortige Milderung der Strafen für Rückfalls⸗ iebſtahl verzichteten. Von den Vorſchlägen zur Entlaſtung des Reichsgerichts iſt uns nur der auf Einſchränkung der Mündlichkeit der Reviſionsverhandlungen unannehmbar. Die Aenderung des Gerichtsverfahrens und der See e en muß zum Haupt⸗ in haben die Entlaſtung der Gerichte und die Erſparung von ichterperſonal. Sehr viele richterliche Aufgaben, z. B. die Koſten⸗ berechnung, könnten Referendaren oder Gerichtsſchreibern zuge⸗ wieſen werden. Die Ideen des berbürgermei⸗ ſters Adickes gewinnen immer mehr an Boden. Ehe ich dieſe Materien verkaſſe, ein Wort zum Prozeß Eulenburg. Durch die Preſſe geht ſoeben die Notig, daß ſich das Befinden des Fürſten Eulenburg erheblich gebeſſer“ habe. Wir haben zu unſexer Juſtiz das Vertrauen, daß ſie mit aller Energie, ſoweit es mög⸗ lich iſ, den Prozeß, der über die Grenzen Deutſchlands hinaus ſo unliebſames Aufſehen erregt hat, rückſichtslos fortſetzen wird. (Lebh. Beifall.) Neben der fortſchreitenden Entwicklung unſerer Juſtizgeſetzgebung verknöchert auch die e nicht. Als Zeichen fortſchreitender geiſtiger und wirtſchaftlicher Entwick⸗ lung begrüßen wir vor allem die Bildung der Richter⸗ vereine, die ſich immer mehr ausdehnen und immer mehr Beachtung finden. Dieſe Vereine können zur Hebung des Rich⸗ 1 zur Erziehung der jüngeren Mitglieder und zur Ver⸗ beſſerung unſerer Geſetze Wertvolles leiſten. Darum können wir der Juſtigverwaltung nur raten, dieſe Richterver⸗ eine nicht zu bekämpfen; ſie werden den Siegeszug der Organiſa⸗ tion doch nicht hemmen. In unſerer Rechtſprechung tritt der ſogiale Zug der Zeit immer mebhr zutage. Immer mehr löſt ſich unſere Rechtſprechung los von den Spitzfindigkeiten furi⸗ ſtiſcher Konſtruktion und folgt den Eingebungen der natürlichen Logik. Das Reichsgericht ſelbſt verſchließt ſich nicht der Kritik an ſeinen Auffaſſungen, es hat ſeine früheren Entſcheidungen über den Umfang des Koalitionsrechtes, über den Eigentumsvorbehalt an Maſchinen und über die Gültigkeit der Konkurrenzklauſel ſelbſt entſprechend den tatſächlichen Verhältniſſen revidiert. Dem⸗ folge hat der Deutſche Juriſtentag auch bei verſchiedenen Themen beſchloglen, daß das beſte ude Nech kein Sinter ſei, den wirt-! ich nis, daß man an kommen, ſo werden wir uns fragen, ob wir nicht ohne Rückſicht ich entſchieden entgegen: die Regierungen, auch die preußiſche, iſt nach übereinſtimmendem Urteil aller Juſtizverwaltungen aus⸗ noch: Sollen wir wieder die Kompetenzſumme erhöhen oder die ſchaftlichen Verhältniſſen genügend Rechnung zu tragen, und daß ſe Waher im Ween auf das Reichsgericht und die übrige Rechtſprechung die Geſetze nicht ändern ſolle Auch wir meinen. daß man die Autorität des Reichsgerichts nicht durch allzu haufige Aenderung der Geſetze ſchwächen ſollte. Mit der Befriedigung der praktiſchen Bedürfniſſe durch die Rechtſpre⸗ chung wird auch der Ruf nach Sondergerichten mehr und mehr verſchwinden. Wir halten an den wohltätig wirkenden und ſozial ausgleichenden Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichten feſt, aber wir lehnen jede weitere Ausdehnung der Sondergerichtsbarkeit ab. Im übrigen freuen wir uns, 928 unſere Rechtſprechung dem Zuge der neuen Zeit folgt, ein Urteil, das über ſte jüngſt auch einer der modernſten Rechtslehrer, Prof. Kohler, gefällt hat. Wir ſchreiten voran im Recht und erfüllen mit das Haupterforder⸗ die Rechtspflege ſtellen kann.(Beifall b. d. Natl.) Abg. Heine(Soz.): In der Regelung der Haftpflicht der Beamten ſollte das Reich Preußen vorangehen; denn, wird dieſe wichtige Materie des Zivilrechts in Preußen nicht zur Regelung gebracht, dann ſcheitern nachher durch den Einfluß Preußens im Bundesrat auch alle Be⸗ mühungen im Reich. Das Reichsgericht hat den Begriff der Sittlichleit des„Normaldeulſchen! geſchaffen. Ueber den Kunſtwert eines Werkes können nur Künſtler abur⸗ teilen(Widerſpruch im das Sachverſtändnis hierin er⸗ wirbt man nicht daburch, daß man zum Richter berufen wird oder in dieſes Haus hier eintritt. Nun die durch die„Kölniſche Zei⸗ tung“ angedeutete Novelle zum Strafgeſetzbuch. Konnte nicht die ganze Preſſe in die Lage gebracht werden, den Inhalt des Entwurfs mitzueilen, und zwar nicht bloß anzu⸗ deuten? Der Begriff der Erpreſſung ſoll jetzt endlich ein⸗ geſchränkt werden; ſeit zehn Jahren fordern wir das. Nun, wir kwollen den Entwurf abwarten. Den Diebſtahl ſollte man in allen Normalfällen zum Antragsdelikt machen. Ein Straf⸗ minimum, wie es für Mißhandlung von Kindern eingeführt wer⸗ den ſoll, empfindet jeder Strafrichter als eine ſein Gewiſſen ſchwer einengende Feſſel. nug, man braucht ſie nur an⸗ für Beleidigungen. Eine Erhöhung der nur 9 5 führen, daß kollrige Richter gegen politiſche rückte Strafen verhängen, im übrigen würde es doch i wie jetzt. Der Redner ſpricht gegen die angekündigte Ein⸗ ſchränkung des Wahrbeiklebewelſes und bab f dann mit dem Fall Gulenburg. Gegen Eulenburg iſt man ganz aners verfahren als gegen andere. Staatsſekretär Dr. Nieberding: Es iſt gefährlich, eine Vorlage zu kritiſieren, die man noch nicht kennt. In bezug auf die Einſchränkung des Wahrheits⸗ beweiſes enthält der Entwurf den Zufatz:„Der Beweis der Wahrheit iſt zuläſſig, wenn der Beleidigte es wünſcht.“ 2 Abg. Dr. Ablaß(Ir. Vp.): Der Kritik des Abg. Belzer am Eulenburgverfahren ſtiminc ich poll zu. Im Volke iſt man mit Recht ſehr ungehalten über das Herbortreten eines ganz ungehörigen Jormalismus in den Rechtfprechung, z. B. bei den Entſcheidungen des Reichs⸗ gerichts in Fragen des Grundſtücksaustauſches, bei der Auslegung bon Teſtamenten und Akten der freiwilligen Gerichtsbarkeit; wegen der einfachſten Verſehen werden die wichtigſten Akten vet⸗ nichtet. Ber der Beratung der Novelle über den Wechſel⸗ proteſt haben wir alleſamt geſchlafen wie der gute Homeros. Es wird nötig ſein, den Satz nachsutragen: vom Proteſtbeamten im Auftrage einer hierzu durch den Wechſel legitimierten Perſon erhoben worden iſt, wird vermutet.“ 5 Vor Gericht iſt ſo, daß einem die Luſt, vor Gericht zu erſchek⸗ nen, genommen wird. Der Redner geht ausführlich auf den, Prozeß gegen den Redakteur des nationalliberalen Memeler„Dampfboot“ ein, wegen Beleidigung des Landratsamtes. Obgleich im Urteil feſtgeſtellt wurde, daß von Beamten des Landratsamts und auf dem Krefshauſe tatſächlich im Intereſſe der konſervativen Partei gearbeitet worden ſei, wurde auf 200 Mk. Geldſtrafe erkannt, weil es nicht das Landratsamt geweſen ſei Kann man zu einer derartigen Rechtſprechung be⸗ ſonderes Vertrauen haben? Der Einſchränkung der Oeffentlichkeit in Beleidigungsprozeſſen iſt mit aller Ent⸗ entgegenzutreten. Ebenſo dem auf dem letzten uriſtentag empfohlenen Erſatz des Legitimitätsprin⸗ denn die Staatsanwalt⸗ Zum Schluß uwenden. Das gilt beſonders auch Strafe würde Gegner ber⸗ 1 ips durch das Opportunitätsprinzip, ſchaft verdient nicht das dazu gehörige Vertrauen. wendung. des Urheberrechts gegen Zeitungen, die Gerichtsberichte als wiſſenſchaftliche Leiſtungen anſteht uſw. Der§ 18 iſt zur wahren erux für di Preſſe geworden. Ja man kann von Erpreſſung reden. Der Redner führt einen beſonders kraſſen Fall an. Die„Deutſche Juxriſtenzeitung“ hat an der Spitze den Vermerk: Der unverkürzte Abbruck mit Quellenangabe iſt geſtattet Ein Lübecker Staats⸗ anwalt a. D. hatte einen Artikel darin, der nach Wert und Um⸗ fang mit 4,60 Mk. honoriert war, und der Herr Staatsanwalt hat von einer Reihe von Zeitungen wegen Nachdruck 10, 15, in einem 29 55 ſogar 20 Mk. berlangt und ſich auf dieſem Umweg einen Extraverdienſt von 55 Mk. für dieſen 4,60 Mk.⸗Artikel verſchafft. Die„Deutſche Juriſtenzeitung“ hat den Blättern den Betrag ſo⸗ 5 fort wiedererſtattet und ſich die weitere Mitarbeit des Herrn Staatsanwalts verbelen.„ Abg. Schack(Wirtſch. Vg.): 125 Inm vorigen Jahre erklärte der Staatsſekretär auf eine An⸗ frage wegen der Koukurrenzklauſel, er erkenne die wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung dieſer Frage an. Inzwiſchen iſt eine Aeuße⸗ rung von ihm bekannt geworden, die den Eindruck erweckt, als ſolle vorläufig von der Regelung Abſtand genommen werden. taatsſekretär Dr. Nieberding: Die Angelegenheit ſteht noch zur Erwägung bei den preußi⸗ ſchen Reſſorts; wir haben zu einer abſchließenden Stellung noch nicht kommen können. Für die Werkmeiſter wird die Frage ja in der Novelle zur Gewerbeordnung behandelt, und wir müſſen erſt wiſſen, wie die Kommiſſion des Hauſes ſich zu dieſer Frage ſtellen Abg. Dr. Becker, Köln(Ztr.): Im Fall Eulenburg bin ich der feſten Zuverſicht, daß die preußiſche Juſtiz alles tun wird, um in der einen oder anderen Weiſe die Sache zum Abſchluſſe zu bringen. Es iſt das mit Rück⸗ ſicht auf die Meinung, die ſich im Volte gebildet hat, eine zwin⸗ 0 Redner erörtert die Frage der 8 ugendgerichte und die anſcheinend zu häufige Inanſpruch⸗ ahme von Armenrechten. gende Notwendigkeit. Der Weiterberatung Dienstag 1 Uhr. Schluß 5 7½ Lor. Die Strafen ſind ſchon jetzt hoch ge⸗ ſo bleiben „Daß der Proteſt beſchäftigt ſich der Redner mik der mißbräuchlichen An⸗ die anſtändige 5 Seite. im eigenen Heim bringt das echte Mustr. Pruchitratalog gralis. L. Splegel& Sohn Panken. e e e Extra-Offerte Stack 40 Pfg. 60062 Vervielfaltigungen und Abschriften auf Schreibmaschinen. Frledr. Burskhardts Nachf. 05,5 eeeeee 480ʃ. eneral⸗Anzeiger. crauringe D. R. P.— ohne Lötfuge, auſen Sie nach Gewicht au billignen bei 77111 3. Fesenmeyer. 5f, 3, Breiteſtraße. 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Nr. 5064 P. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Fuhr⸗ werksverkehr auf der Strecke von Villa Hartmann bis in den Ort Feudenheim wieder auſgenommen werden kaunn. Die Strecke von Villa Hart⸗ mann bis Käfertalerſtraße (Weinheimer Bahnhof) muß jedoch bis auf Weiteres ge⸗ ſperrt bleiben. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerksver⸗ kehr verboten. Zuwiderhandlungen wer⸗ den gemäߧ 366 Z. 10.⸗ Str.⸗G.⸗B. und 8§ 121 Pol.⸗ Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 90 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 14. Jan. 1999. Großh. Bezirksamt, 4 Abteilung IVa. Polizeidirektion: Dr. Koru. 145 Konkurs⸗Perfahren. Nr. 3g30. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermö⸗ gen des Kaufmanns Valen⸗ tin Corell in Maunheim iſt zur Prüfung der nachtrüglich angemeldeten Forderungen Termin anberaumt auf: Freitag, 29. Jannar 1909, vorm 9 lihr vor dem Amtsgerichte hier⸗ ſelbſt 2. Stock, Zimmer 111. Mannheim, 14. Jan. 1909. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts III: Fleck. Nheinschiffahrt. Nachſtehende Bekauntmach⸗ ung bringen wir zur Kennt⸗ — der Schiffahrtsintereſſen⸗ n. Mannheim, 18. Jau. 1909. Gr. Rheinbauinſpektion: Siebert. bekanntmachung für die Rheinſchiſtahrk Die Schiffahrttreibenden werden hierdurch benachrich⸗ tigt, daß beim Bau der Nord⸗ brücke bei Cöln nach der am 20. ds. Mts. abgeſchloſſenen Beſeitigung der Baugerüſte und derjenigen Hilfsträger, deren Unterkante tieſer wie die Unterkante der feſten Rheinbrücke liegt, die jetzt geſperrten Stromöffnungen vom 21. ds. Mts. ab von der Schiffahrt und Flößerei wieder benutzt werden kön⸗ nen. Die Beſtimmungen der Bekanntmachung vom ., März 1908 St. B. b. f. 1707 treten hiernach am 21. ds. Mts. außer Kraft. Mit der Außerbetriebſtellung des Wahrſchau⸗ und Schlepp⸗ dienſtes an dieſem Tage wird gleichzeitig guch die Verleg⸗ ung der Ausfahrjoche der Schiffbrücke von der Strom⸗ mitte an die frühere Stelle am linken Ufer erfolgen. Coblenz, 13. Jau. 1909. Der Ober⸗Präſideut der Rheinprovinz Chef der Rheinſtrombau⸗ verwaltung Im Auftrage von Gal. Ladung. Nr. 17071. Georg Schaible, Metzger von Hochdorf, zuletzt wohnhaft in Mannheim, z. Zt. unbekannt wo, wird be⸗ ſchuldigt, daß er als beur⸗ laubter Wehrmann 1. Auf⸗ gebots im Joabre 1906 ohne Erlaubnis ausgewandert iſt. Uebertretung gegen§ 360 Ziff. 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anord⸗ nung des Großh. Amtsge⸗ richts— Abt. hierſelbſt auf 75 Freitag, 16. April 1309, vormittags 9 Uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Abſ. 3 Str.,⸗P.⸗Ord. von dem Kgl. Bezirkskommando Mann⸗ heim ausgeſtellten Erklärung vom 17. Dezember 1908 ver⸗ urteilt werden. Mannhetm, 31. Dez. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Abt. X: * 1 Tadung. Nr. 6792. Auguſt Schott, geb. am 17. Jannar 1883 zu Wien, ledig, Kommis, zuletzt wohnhaft in Mannheim, z. Zt. unbekannt wo, wird be⸗ ſchuldigt, daß er als beur⸗ laubter Erſatzreſerviſt ohne Erlaubnis ausgewandert iſt. Uebertretung gegen§8 360 Ziff. 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anord⸗ nung des Gr. Amtsgerichts — Abt. 15— hierſelbſt auf: Freitag, 19. Februar 1909, vormittags 9 Uhr vor das Gr. Schöffengericht hier, 1. Stock, Saal 1, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Abf. 2 und 3 Str.⸗P.⸗Ord. von dem Königl. Bezirkskommando Mannheim ausgeſtellten Er⸗ kHlärung vom 5. Dezember 1908 verurteilt werden. 29 Mannheim, 28. Dez. 1908. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, Abt. 15: Burger. Scheffner. Bekanntmachung. No. 69 IV. Die Erlaſſung einer Bezirksfeuerlöſch⸗ ordnung für den Landbezirk Mann⸗ betreffend. Nachſtehend bringen wir die vom Bezirksrat am 10. Dezember 1908 erlaſſene und vom Großh. Herrn Landes⸗ kommiſſär am 28. Dezember 1908 für vollziehbar erklärte neue Feuerlöſchordnung für den Landbezirk Mannheim zur öffentlichen Kenntnisnahme mit dem Anfügen, daß durch Entſchließung des Bezirksrats vom tö. Dezember 1908 zum Bezirksfeuerlöſchinſpekttor der Kommandant heimer Freiwilligen Feuerw worden iſt. Den Bürgermeiſterämtern verfügung zugehen. der Mann⸗ ehr Herr E. Molitor beſtellt nähere Vollzugs⸗ 135 wird Mannheim, den 4. Januar 1908. Großh. Bezirksamt Abt. IV. Dr. Be chtold. Auf Grund des 8 114 Ziffer 4 Pol.⸗Str.⸗Geſ.⸗B. wird unter Aufhebung der bezirks polizeilichen Vorſchrift vom 5. Juni 1878 bezirkspolizeilich vorgeſchrieben, was folgt: Feuerlöſch⸗GOrdnung: für die Gemeinden des Amtsbezirks Maunheim mit Ausnahme der Stadt Mannheim und deren Vororte. A. Organiſation des Feuerlöſchweſens. J. Löſchge 8 rätſchaften. 1. Jede Gemeinde iſt zur Anſchaffung und Unterhaltung der nach den örtlichen Verhältniſſen erforderlichen Löſch⸗ gerätſchaften wie Feuerſpritzen, Feuerleitern, Feuerhaken, Waſſerbütten und Eimern, P ſowie zur Beſchaffung eines echfackeln, Pechpfannen u. ſ. f. angemeſſenen Aufbewahrungs⸗ ortes(Spritzenhauſes) für dieſe Geräte verpflichtet. Das Spritzenhaus ſoll geränmig, hell, trocken und luftig, die Zufahrt leicht zugänglich und ſtets frei ſein; es darf nicht gleichzeitig zu anderen Zwecken verwendet werden; es ſoll ordnungsmäßig aufgeräumt und ſauber gehalten ſein. Iſt das Spritzenhaus nicht gepflaſtert, zementiert, ſo ſtellen: ſind die Sp auch iſt eine Einrich geplattet oder ritzen auf Holzunterlagen zu tung zu treffen, die das Auf⸗ hängen der Schläuche zum Trocknen ermöglicht. Je ein Schlüſſel zum Spritzeuhaus iſt außer dem Kom⸗ mandanten der Feuerwehr(oder Löſchmannſchaft) und den Spritzenmeiſtern auch noch d em Bürgermeiſter und einem Nachbar des Spritzenhauſes zur Aufbewahrung zu über⸗ geben; ferner iſt ein Schlüſſel im Wachtlokal des Rathauſes aufzuhängen. 8 2 25 Jede Gemeinde hat für hinlänglichen Waſſervorrat zum Löſchen durch Anlage von Wa Brandweihern, von Schwellen oder Stellfallen ſſerleitungen(Hydranten) oder in Bächen und Gräben oder auf andere den örtlichen Verhältniſſen entſprechende Weiſe zu ſorgen. Im Brandfalle ſind die Beſitzer von Privatbrunnen, Teichen, Behältern u. ſ. w. verpflichtet, die Entnahme von Waſſer ohne Waſſergeſetzes,) Entſchädigung zu geſtatten, I 18 des Normalhydranten zu verſehen. Die 3. Sämtliche bei einem WBrande gebrauchten Löſchgerät⸗ ſchaften ſind längſtens am folgenden Tag gründlich zu reinigen und genau zu unterſuchen; etwaige Beſchädigungen nd ſofort zu beſeitigen. Die Geräte müſſen ſich ſtets in brauchbarem, ordnungs⸗ mäßigem und ſauberem Zuſtande befinden. Sie dürfen nur zu ihrem beſtimmungsgemäßen Gebrauch(bei Uebungen, Bränden oder in ſonſtigen Notfällen wie Waſſergefahr u. f. .) von den dazu beſtimmten Perſonen verwendet werden. Das Verleihen einzelner Geräte(wie Leitern, Pumpen u. f. .) an Private iſt unterſagt. 8 4. Bei Anſchaffung neuer und Abänderung vorhandener Spritzen, ſowie bei Anſchaffung von Schlauchkuppelungen müſſen die Schlauchgewinde, wenn irgend möglich, nach dem vom Landesfeuerwehrverein vorgeſchlagenen Normalmaße hergeſtellt werden. Neue Waſſerleitungsanlagen ſind miz Standrohre haben ſolche Gewinde zu erhalten, daß die Schläuche mit Normal⸗ maßgewinden hierzu paſſen. In allen dieſen Fällen, insbeſondere wegen der Hy⸗ drantenſtellung und deren Armaturen ſoll der Feuerlöſch⸗ inſpektor gehört werden.(ſ. 8 15.) II. Löſchmannſchaften. 2. Ju Orten, in welchen eine freiwillige Feuerwehr nicht Feſteht. 8 9 5.* In jeder Gemeinde, in d keine freiwillige Feuerwehr beſteht, iſt eine organiſierte zu errichten. 6. Die Feſtſetzung der Stärke der Löſchmannſchaft, re Einteilung, ſowie die Ernennung des Kommandanten, der Abteilungsführer und der jeweiligen Stellvertreter erfolgt durch den Gemeinderat, vorbehaltlich der Genehmigung des Bezirksamts. 3 5 Verpflichtet zum Dienſt in der Löſchmannſchaft ſind ſämtliche männlichen arbeitsfähigen Einwohner der Ge⸗ meinde vom vollendeten 18. bis 40. Lebensjahr. Befreit ſind: 1. Beamte und Bedienſtete des Staates und der Ge⸗ meinde, deren dienſtliche Berpflichtungen mit den aus der Zugehörigkeit zur Löſchmannſchaft ſich er⸗ gebenden Pflichten nicht vereinbar ſind. 2. Aerzte, Tierärzte und Apotheker, 3. wer bereits einer anderen Feuerwehr angehört. Außerdem kann vom Gemeinderat aus befonderen Gründen eine danernde oder vorübergehende Befreiung ausgeſprochen werden. Dieſe Befreiung kann von der Entrichtung eines in die Kaſſe der Löſchmannſchaft fließen⸗ den Beitrags von—20 abhängig gemacht werden. § 8. Die Liſten der organiſierten Löſch⸗ oder Hilfs⸗ mannſchaften ſind vom Gemeinderate alljährlich im Monat Januar unter Zuzug des Kommandanten zu berichttgen und 8 Tage lang auf dem Nathaus öffentlich Die Offenlegung iſt ortsüblich bekannt zu machen; den ein⸗ zelnen Pflichtigen iſt außerdem von ihrer Einreihung durch beſondere Anſage oder ſchriftliche Benachrichtigung Kennt⸗ nis zu geben. 3 9. Beſchwerden gegen die Einſtellung in die Löſchmann⸗ ſchaft, gegen Ablehnung eines Befreiungsantrags und 4 80 Feſtſetzung eines Beitrags(8 7 letzter Abſatz) entſcheidet das Bezitrksamt endgiltig. § 10. Die geſamte Löſchmannſchaft hat jährlich mindeſtens 2 mal gemeinſchaftliche Uebungen(die eine im Frühjahr, die andere im Herbſt) abzuhalten, durch deren dem wirk⸗ lichen Brandfall möglichſt angenäherten Verlauf die Mann⸗ ſchaft in allen Dienſtzweigen ansgebildet wird. In Gemeinden über 5000 Einwohner ſollen jährlich möglichſt 4 Uebungen(2 im Frühjahr, 2 im Herbſt) ab⸗ gehalten werden Wer bei den Uebungen ohne genügende Entſchuldigung fehlt, iſt vom Abtetlungsführer dem Bürgermeiſter zwecks Beſtrafung namhaft zu machen. b. in Orten mit freiwilliger Feuerwehr. 8 11. In Orten, in denen eine freiwillige Feuerwehr beſteht, wird aus den nicht zu ihr gehörigen männlichen arbeits⸗ fähigen Einwohnern vom vollendeten 18. bis 40. Lebensjahr eine Hilfsmannſchaft gebildet, die dem Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr unterſtellt iſt. Mit Zuſtimmung des Bezirksamts kann von der Einrichtung einer Hilfs⸗ mannſchaft Nachſicht erteilt werden. Iſt eine Hilfsmannſchaft gebildet, ſo finden auf ſie die Beſtimmungen der 88—10 entſprechende Anwendung. Feuerreiter, Radfahrer und Beſpannung. 8 12. Der Gemeinderat ernennt aus den Pferdebeſitzern der Gemeinde die nötige Anzahl von Feuerreitern. Au Stelle von oder neben den Feuerreitern können auch NRadfahrer ernannt werden. Jedes Frühjahr wird vom Gemeinderat eine Liſte der Pferdebeſitzer, die zur Beſpannung der Gerüte beigezogen werden, aufgeſtellt. In den Orten, in denen eine freiwillige Feuerwehr beſteht, iſt Abſchrift dieſer Liſte jeweils dem Kommandanten mitzuteilen. Schluß in nächſter Nummer. Belanntmachung. Die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden betr. No. 1322 II. Nach der Be⸗ ſlimmung des 8 9 des Natural⸗ leiſtungsgeſetzes vom 13. Febr. 1875 in der Faſſung des Ge⸗ ſetzes vom 24. Mai 1898 (Reichsgeſetzblatt 1893, Seite 361) erfolgt die Vergütung für verabreichte Fourage mit einem Aufſchlag von 5 0% nach dem Durchichnitt der höchſten Tagespreiſe des Ke⸗ lendermonats, welcher der Lieferung vorausgegangen iſt. Nach der gemäß Ziffer II der Verordnung vom 21. Sep⸗ tember 1887(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1887 No. 27 Seite 320) ergangenen Ver⸗ öffentl chung der höchſten Durchſchnittispreiſe der nach dieſer Anord ung in Betracht kommenden Markterte, welche mit einem Aufſchlag von 5% verkünden ſind, betragen die en im Monat Dezember 1908 erfolgten Fouragelieferungen in diesſeitigem Amtsbezirk zu Giunde zu legenden höchſten Tagespreiſe einſchließ ich des Zuſchlags von 5% für 100 kg. 0 Mk. „„ Mannheim, 9. Jan. 1909. Großh. Bezirksamt J. V. Dr. Benſinger. Güterrechtsregiter. Zum Güterrechtsregiſter Band IX wurde heute einge⸗ tragen: 1. Seite 248: Kraus, Drang Kaver, Tüncher in annheim ⸗ Waldhof, und Maria geb. Michel. Der Mann hat das der Frau ge⸗ mäߧ 1357 B. G. B. zu⸗ ſtehende Recht, innerhalb ihres häuslichen Wirkungs⸗ kreiſes die Geſchäfte des Mannes für ihn zu beſorgen und ihn zu vertreten, aus⸗ geſchloſſen. 2. Seite 249: Elſäſſer, Emil, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Regine geb. Nahm. Durch Vertrag vom 2. Okto⸗ ber 1901 iſt die Verwaltung und Nutznießung des Mau⸗ nes ausgeſchloſſen. 8. Seite 250: Lehmann, Max, Kaufmann in Mann⸗ heim, and Lniſe geb. Joſeph. Durch Vertrag vom 18. De⸗ zember 1908 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft verein⸗ bart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen. 4. Seite 251: Goerum, Joſef Anton, Reiſender in Mannheim, und Panline geb. Geiger. Durch Vertrag vom 21. Dezember 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 5. Seite 252: Schuhma⸗ cher, Georg, Schuhmacher in Mannheim ⸗ Waldhof, und Johanna gebor. Schneller. Durch Vertrag vom 23. De⸗ zember 1908 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 6. Seite 253: Gieß, Adam, Bäcker in Mannheim, und rtrag vom 31. Dezember 1908 iſt Gütertrennung ver⸗ ertrag geb. Kramer. Durch einbart. 7. Seite 254: Roelen, Adolf, Kaufmann in Mann⸗ heim, und Adekheid geb. In⸗ Durch Vertrag vom 7. Januar 1909 iſt üter⸗ trennung vereinbart. 8. Seite 255: Hatt, Auguſt, Schutzmann in Mannheim, und Ottilie geb. Kühner. Durch Vertrag vom 11. Ja⸗ nuar 1909 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft verein⸗ bart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögen. 9. Seite 257: Strauß, Salomon, genannt Sali, Uhr⸗ macher in Mannheim, und Emma geb. Kahn. Durch Ver⸗ trag vom 2. Januar 1909 iſt Gütertrennung vereinbart. Manuheim, 16. Jan. 1909. Gr. Amtsgericht J. Jwango⸗Verſteigerung. Nr. 14255. Im Wegeder Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ zeint kbelegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſtetigerungs. vermerkes auf den Na en des Auguſtin Kölmel Bäcker und deſſen Ebeſran Soſte geborene Mathern in Mannheim einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Grundſück aun Mittwoch, 10. März 1909, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notarig: in deſſen Diengiaumen B 4, 3 in Maunbeim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk in am 5. Sepiembei 1908 in das Grundbuch eingetragen worden De Einſicht der Mitteifungen des Grundenchamts, ſowie der ürigen das Erundſtück vetreſſen⸗ den Na ⸗weiſengen, iusbeſondere der Schätzungsurkande, in jeder⸗ mann getattet. 14¹ Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus zem Grundbuch miht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn derGläubiger widerſpricht,glaub⸗ — zu machen, widrigenfalls ſie ei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſtaligt und bei der Verteilung des Verſteiger ungsertöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechter nachgeſetzt werden. Diefenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehended Recht haben, werden aufgeſor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös au die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Baud 211, Heft 15, Beſtandsver⸗ zei nis 1. Lagn.⸗Nr. 4124, Flächeninhalt 1 ar 26 qm Hofra te, Litera P 2 Nr. 2. Hieiauf ſteht ein unterkellertes vierſtöcktges Wohn- und Geſhäftsbaus wit Gaupen und Gallertevorlage, ein Seiten. bau imks als zweiſtöckiger Ver bindungsgallerte-Ueberbau; ein dreiſtöckiger Querbau mit Back. ofeneintau, ſowie eine Überdachte Treppe als Seitenbau rechts nt Abortembau geſchätzt zu 48 000.— M Hierzu Zubehörtücke in Werte von 1070.—. Mannheim, 9. Dezember 1908 Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht, Oppenheimer. Aufgebot. Nr. 237. Der Schloſſer Jo⸗ hann Hoffmann VII in Kä⸗ fertal hat beantragt, den verſchollenen Lanowirt ohaun Peter Hoffmann z. t. an unbekannten Orten zuletzt wohnhaft in Käfer⸗ tal für tot zu erklären. Der bezeichnete Verſchollene wird aufgefordert ſich ſpä⸗ teſtens in dem auf Dienstag, den 21. Sept. 1909, vormittags 9 Uhr vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt, Saal D, auberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todes⸗ erklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verſchollenen zu erteilen ver⸗ mögen, ergeht die Aufforde⸗ rung, ſpäteſtens im Aufge⸗ botstermine dem Gericht An⸗ zeige zu machen. Mannheim„5. Jan. 1909. Großh. Amtsgericht V. Der Gerichtsſchreiber: Ewald. Zwangsperſteigerung. Nr. 522. Im Wege der Zwaugs⸗ volleckung ſoll das in Seck u teim belegene, im Grundouche non Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verneigerungs⸗ vermerkes auf den Nanſen des Zicgelerbeſitzers Georg Müller in Mannberm eingetragene, nach nehend beſchriebene Grundſtückan, Samstag, 13. März 1909, vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Seckeuheim ver ſteigert werden. Der Verneigerungsvermerk iſt am 7. Olt. isos in das Grund zuch eingetragen worden. Die Einſicht der Metteilungen des Grundbuchamts, ſowie der üÜbrigen das Grundſtück etreſſen⸗ den Nachweiſungen, nsbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geilattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigernngs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen. wiprigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetz! werden. Diejenigen, welche ein der Verſtelgerung entgegenſtehendes Necht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erieilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ abrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verſſeigerten Gegenſtandes tritt. Der auf Samstag, den 20. Februar 1909, vormit⸗ tags 10 Uhr, in das Rathaus Seckenbeien beſtiimte Zwangs⸗ verſteigerungstermin wird auf⸗ gehoben. Beſchreibung des zu verſleigernden Grundſtückes: Grundvuch von Seckenheim, Band 58. Heft 3, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 28 Flächemmnhalt 11 a 79 qm Hor⸗ raſte im Oberfeld Bärtock mit darauſſtehendem einnöckigen Wohnhaus u. 2 Trockenſchuppen, Schätzung M. 6000.—. Mannheim, 18. Janicdr 1809. Gr. Notariat Mannheim IX als Vollſtreckungsgericht: Schilling. Bekannimachung. Herrenloſe Hunde betr. Zugelaufen und im Tier⸗ aſyl untergebracht 2 herren⸗ loſe Hunde: Wolfsh., Kreuzg., männl., rötlich, trägt Hunde⸗ marke mit Rummer; For Kreuzung, weiblich, weiß. Mannheim, 19. Jan. 1909. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Konſurz⸗Herfahren. Nr. 318. In dem Konkürs⸗ verfahren über das Vermö⸗ gen des Kaufmanus Her⸗ mann Heymann, Inhaber der Firma Mannheimer Kleider⸗ fabrik Heymann u. Co., hier, iſt zur Prüfung der nach⸗ träglich angemeldeten Forde⸗ rungen Termin auf: Donnerstag, 25. Febr. 190g9, vorm. 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte hierſelbſt, Zimmer Nr. 111 anberaumt. Mannheim, 11. Jan. 1909. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts: Kuntz. Zwangsverſteigerung. Nr. 523. Im Wege der Zwaungsvollchreckung ſoll das in Sandboren belegene, im Grund⸗ zuche von Sandboſen zu etzt auf den Namen der Nikolaus Stahl Ebefrau, Anna gecorene Rattenborn eingetragene, nach nehend beſchriebene Grundflück Ain Freitag, den 5. März 1909, vormittags 10 ÜUhr, durch das unterzetchnete Notar al im Gemeindedaus zu Sandyofen verneigert werden. Der Verſteigerungsvermerk is am 27. Novbr. 1908 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. 77 Dlie Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamts. ſowie der übrigen das Grund. ſtück betrefſſenden Nachwei⸗ fungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt ſeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Auſſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Berſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ ſorderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Gebsts nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des BVerſteige⸗ rungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbelzu⸗ führen, widrigenſalls ſür das Recht der Berſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Sandbofen, Band 36, Heft 3, Beſtandsver⸗ zeichnis 1. Flächen⸗Inhalt 2 ar 58 am Hoſaite mit daranfſtehenden zweiſtöckigen Wohngaus nebn ½ſtöckiger Schwezneſtallung, geſchätzt zu 12000 M. Mannheim, 18 Januar 1900. 5 Gr. Notariat IX als Bollſtreckungsgericht: Schilling. Iwangs⸗Nerſteigtrung. Nr. 227. Im Wege der Zwangzs vollſtreckung ſonen die in Pauſz deinm belegenen, im Grunbd⸗ bduche von Mannheim zur Zelt der Eintragung des Verſteigere ungsvermerkles auf den Nanen der Bauuunternehmer Georg Zimmer Ehelente in Frankfut A. I. eingettagenen, nachſftehen beſchriebenen Grundſücke am vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichn ete Notarlat in deſſen Dienſiräumen B 4, 8 n Maunbei verſte gert werden. Der Verſteigerungsver werk iſt am 15. Dez 1808 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Milteilungen des Grundouchamts, ſowie der übrigen die Grund ücke betrenen⸗ den Nachweiſungen insbeſondele der Schäung surkunde iſt jeder⸗ nann gehattet. Es ergeht die Anſforderung, Rechte, ſoweft ſie zur Zeit d Eintragung des Verſteigerungss vermerkes aus dem Wrundbn nicht erſichtlich waren, ſpäteſte im Berfieigerungstermine vo der Ankorderung zur von Gebolen auzumelden, und wenn der Gländiger widerſpricht, laubhaft zu machen, widrigen⸗ alls ſie bei der Feſtſtellung des eringſten Gebots nicht berück⸗ chligt und dei der Vertetiung des Verneigerungserldſes 121 Auſpruche des Glänbigers un den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenlehendesgecht daben, werden aufgeſordert, vor der Erterlung des Zuſchiags vie Aufhedung oder einſtweilige Ein⸗ ſlellung des Verſabrens herdel⸗ uführen, wibrigenfalls für da⸗ echt der Verſteigerungserlds a die Szelle des derſteigerlen Gegen Randes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücket 15 a) Grundbuch von Mannhelm, Band 482, Heft 38, Beſtande⸗ verze chnts I. Lagertuch⸗Nr. 1716%, Flächen⸗ nbaft 4ar h am Vanuplaß, Lange Rötternraße Mr. 3. geſchatzt zu 20340 M. b) Grundbuch von Maunheim, Band 482, Heit 32. Lagerbuch⸗Nr. 17164h Flächen⸗ ubalt ar 87 àqm Bauplatz, Lange Rötterſtraße Nr. 5, geſchätzt zu 26 418 M. e) Grundeuch von Mannhelm, Baud 482, Heſt 28. Lager uch-Nr. 17164e, Flächen⸗ inhalt s ar 8 am Baupiaß, Pogzt⸗ aße Nr. 6. geichätzt zu 10 780 M. d) Grundvuch von Mannheim, Band 482. Heft 29. Lagerbuch-Mr 17164d Flächen⸗ inbaſt 4 ar 9 qm Banplaß, Pozzte ſtraße Nr. 8, geſchätzt zu 14315 M. e) Grundhuch von Mannheim, Baud 482, He t 40. Lagerbuch⸗Nr. 17164 Flächen⸗ in alt s ar 586 m Bauplab, Pozzi⸗ ſtraße Nr. 10, 8 geſbätzt zu 12880 T Mannheim, 8. Jaunar 1909. Großh. Notariat III als Bollſtreckungsgericht: Oppenheimer. Zwangs⸗Verſtrigerung. Nr. 77. In Wege de Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim eiegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintiagung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Naen des Lambert Hemmersbach, Bau⸗ unternemet in Maunhem eingetragene. nac ſtehend be⸗ ſchriebene Grundſtück am 8