enenee navs * »Bungvß nn Moanſes i8g * neeens eeenennee eneer cgdosnm Buncßemfuubgsg eunn Aienenen Abonmement:(Badiſche Volkszeitung.) 0 Wifennig monatkich. Bringerlobn as Pig. monatlich, durch die Voß dez intz. Voſt⸗ auſſchlag Pe..4 pr Quartal. Emzel⸗Nummes 8 Pig, In ſesa iet Badiſche Neueſte Geleſenſte und verbreitetſte Zeitum der Stadi mannheim und UAmgebung. dae Anabhängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Aczeiges Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burenu Am⸗— 5 nahmen Druckarbetten 84l Oie Colonelszeue.. 20 Pſe⸗ Taglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Redattlon Inſerate.. in Maunhein an Umgebung. Ladsgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpevttton artd Berlagz⸗ eeeee eeeeeene m dan Mazagablatt Murgens d h Uör, für beb Abembla Rachmnage 3 Uhe. eeen deee Nr. 31. Mittwoch, 20. Januar 1999.(Wittagblatt.) ———.— Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. ——————— Lelegramme. Württemberg und die Reichsfinanzreform. * Stuttgart, 19. Jan. Die Zweite Kammer ver⸗ bandelte heute nachmittag über die Anfragen der Volkspartei und des Zentrums betreffend die Haltung der Regierung zu der Gas., Elektrizitäts- und Flaſchenweinſteuer. Nach der Begründung der Anfragen erklärte Miniſterpräſident Dr. v. Weizſäcker: Die Regierung ſei von der Ueberzeugung durchdrungen, daß eine durchgreifende Reichsfinanzreform im In⸗ tereſſe des Reiches ſowohl wie der Einzelſtaaten geboten ſei. Da der Flaſchenwein in Württemberg eine untergeordnete Rolle ſpiele und infolgedeſſen namentlich von einer Schädigung der Weingärtner nicht geſprochen werden könne, habe ſich die Re⸗ gierung für dieſe Steuer ausgeſprochen. Die vielen Bedenken gegen die Gas. und Elektrizitätsſteuer verkennt die Regierung nicht, aber ſie mußte ſich davon überzeugen, daß dieſer Vorſchlag nicht abzulehnen iſt ohne einen gleichzeitigen Erſatz, und einen ſolchen Erſatzvorſchlag mit Ausſicht auf Erfolg zu machen, war die Regierung nicht in der Lage. Unter dieſen Um⸗ ſtänden iſt die Regierung den beiden Steuern nicht grundſätzlich entgegengetreten; ſie hat ihnen die Zuſtimmung gegeben, nach⸗ dem bei den Steuern erhebliche Abſchwächungen vorgenommen worden und namentlich, nachdem die Zuſtimmung gegeben wor⸗ den war, daß die Flaſchenweinſtener nicht auf eine allgemeine Reichsweinſteuer ausgedehnt werde. Die nähere Begründung der 0 Haltung der Regierung gab dann Finanzminiſter v. Geßner. Die Beerdigung Eruſt von Wildenbruchs. * Weimar, 19. Jan. Die Beerdigung Ernſt von Wilden⸗ bruchs fand heute nachmittag auf dem alten Friedhofe unter größ⸗ ter Beteiligung des Publikums ſtatt. In Vertretung des Groß⸗ herzogs von Sachſen⸗Weimar nahm Kammerherr v. Göben an der Beerdigungsfeierlichkeit teil. In der Friedhofskapelle waren während der Trauerfeier nur die engeren Freunde und Anver⸗ wandten des Verſtorbenen, ſowie die Vertreter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden anweſend. Kirchenrat Spinner hielt die Trauerrede, der er das Bibelwort zu Grunde gelegt hatte: Och habe einen guten Kampf gekämpft.“ Am Grabe ſprach Ober⸗ regiſſeur Weiſer einen von Richard Voß gedichteten Nach⸗ ſpruch Für die näheren Freunde Wildenbruchs ſprach Geh. Hof⸗ rat Prof. Dr. Suphan, für die Genoſſenſchaft deutſcher Büh⸗ nenſchriftſteller Hauptmann a. D. v. Wenzel. Am Grabhügel wurde eine Menge von Kranz⸗ und Blumenſpenden niedergelegt⸗ Das Erdbeben in Süditalien. Rom, 19. Jan. In Reggio di Calabria wurden heute vormittag mehrere zum Teil ſtarke Erdſtöße verſpürt. In der Nacht iſt Schnee gefaſſen und hat die Berge bedeckt. Auch aus Meſſina wird Schneefall gemeldet. Spaniſche Marinemann⸗ ſchaften haben Meſſina und die benachbarten Dörfer beſucht, um Hilfe zu bringen. ö * Ro m, 19. Jan. Einer Sonderausgabe des„Giornale .Italia“ zufolge brach das Feuer in Meſſi na im Palazzo Penniſt aus. dem einzigen vielleicht, deſſen Außenmauern nach dem Erdbeben faſt völlig ſtehen geblieben waren. Den Löſch⸗ verſuchen, die mit großer Selbſtverleugnung vorgenommen wur⸗ den, wohnte der Herzog von Genua bei. Man glaubt, daß das Feuer bereits ſeit einigen Tagen an verborgener Stelle ſchwälte, und durch den heftigen Wind zum Ausbruch gekommen iſt. »Meſſina. 19. Jan. In der vergangenen Nacht brach in den Häuſertrümmern längs der Küſte eine heftige Feuers⸗ brun ſt aus, die von ſtarkem Wind begünſtigt wurde. Die Trup⸗ den und Mannſchaften machten ſich ſofort daran, den Brand zu löſchen, mußten aber, da der Verſuch vergeblich war, ſich Arauf beſchränken, ihn zu iſolieren. Telephonkabel von London nach Berlir. gerade an dieſer Stelle? Warum dieſer leidenſcheſtliche Eifer, leicht führt ein weiteres Wort zur Löſung dieſes Rätſels. wir den Weg vor, den ich zu gehen habe. in den Länge unmöglich ſei, da ſelbſt die bereits beſtehende viel kürzere engliſch⸗belgiſche Linie häufig unbefriedigend arbeite. Oeſterreich⸗Ungarn und England, OLondon, 90. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau). Der„Daily Telegraph“ veröffentlicht eine Unterredung mit einem öſterreichiſch⸗ungariſchen General⸗Konſul, deſſen Namen er nicht nennen darf, über die Politik der habsburgiſchen Monarchie auf dem Balkan während der letzten Monate. In der Einleitung ſagt das Blatt, es habe ſich vor der Veröffentlichung dieſer Unter⸗ redung davon überzeugt, daß die darin mitgeteilte Auffaſſung dieſelbe ſei, die man in Wien am Ballplatz habe. Das Vorgehen Oeſterreich⸗Ungarns wird darin erklärt, ohne daß der unbekannte Konſul etwas neues zu ſagen wüßte gegen die Angriffe der eng⸗ liſchen Preſſe. Zum Schluß wird der Wunſch ausgeſprochen, daß die alte Freundſchaft zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und England bald wieder hergeſtellt werden möge. Dieſem Wunſch ſchließt ſich „Daily Telegraph“ in einem Leitartikel, der auß das Interview Bezug nimmt an und ſetzt hier auseinander, daß die Kritik, die die engliſchen Blätter notwendigerweiſe an der Balkanpolitik Oeſterreich⸗Ungarns üben mußten, frei geweſen ſei von aller Feindſeligkeit gegen den Kaiſerſtaat an der Donau und insbeſon⸗ dere gegen Kaiſer Franz Joſeph. Die Beziehungen der beiden Länder ſeien von jeher mehr als bloß freundſchaftlicher Natur ge⸗ weſen und daher ſei die Kritik um ſo notwendiger geworden. Die Erklärung des unbekannten Konſuls in dem beſprochenen Inter⸗ view, daß das Vorgehen der Habsburgiſchen Monarchie nicht dar⸗ auf berechnet geweſen ſei, das jungtürkiſche Regime zu ſtürzen oder auch nur zu ſchädigen, will„Daily Telegraph“ als richtig Schlag erlitten habe. Fürſt Bülow hat geſtern im preußiſchen Abgeordnetenhauſe eine Rede über alle möglichen Reichs⸗ und Staatsangelegenheiten gehalten, mit der die Oeffentlickkeit ſich vorausſichtlich ſehr ausgiebig beſchäftigen wird. Die Rede gibt mancherlei zu denken. Wir können am Fall Schücking, an der preußiſchen Wahl⸗ rechtsreform vorübergehen. Der erſte intereſſante Punkt der Rede iſt der Verſuch Bülows, die Konſervativen für die Nachlaßſteuer zu gewinnen, nachdem tags zuvor der Abg. v. Pappenheim ſehr nachdrücklich gegen die Nachlaß⸗ ſteuer Stellung genomwmen. Er richtete an die rechte Seite des Abgeordnetenhauſes, an die Vertreter der Landwirtſchaft und an die Landwirte im Lande die Bitte, der dira necessſtas Rechnung zu tragen.„Wir können nicht Hunderte von Millionen vom Konſum erheben und den Beſitz ganz frei⸗ laſſen: Große Aufgaben erfordern große Opfer, ſie müſſen von der Geſamtheit getragen werden.“ Der Parlaments⸗ bericht ſagt nichts über die Aufnahme dieſes beweglichen Appells auf der konſervativen Seite, man ſcheint eiſig ge⸗ ſchwiegen zu haben, man wird ja ſehen, was die konſerva⸗ tiven Blätter dem Fürſt Bülow auf ſeine freundliche Bitte antworten werden. Mit führungen Bülows über die Kajſerdebatten im Reichstage gefolgt ſein. Warum das nochmalige Ein⸗ gehen auf jene Novembertage, und warum ein Eingehen mit dem er erklärte, in den ſchweren und ſchmerzlichen Novembertagen als wahrhafter Rohaliſt gehandelt zu haben? Man beachte, er ſagt Royaliſt, das Wort iſt in Deutſchland nicht recht gebräuchlich, iſt abgeſtorben, es gehört in feudale Zeiten; wir ſagen heute Monarchiſt, ſenn wir im konſtitutionellen Staat die Treue zum Fürſten ausdrücken wollen. Was veranloßte den Fürſten Bülew, ſich gewiſſer⸗ maßen im Superlativ als königstreu zu bezeichnen? Piel⸗ Nachdem er ſich als wahrhaften Royaliſten— wie ein Ber icht⸗ erſtatter behauptet, mit doppelter Betonung, mit erhöhter Stimme— bekannt hatte, fuhr er fort: In dieſer Ueberzeugung laſſe ich mich nicht irre machen, auch nicht durch ein fältige und perfide Zeitungs⸗ artikel, durch Klatſch⸗ und Kamarillagerede. In dieſer meiner Pflichterfüllung werde ich nicht erlahmen, ſölange ich die Verantwortung trage für die Geſchäfte des Landes. Die Liebe zum Vaterland, die Treue zum königlichen Hauſe weiſen Ropaliſt Fürſt Bülow betor te nochmals ſtark, daß er, der mit dem ovembertagen in voller Uebereinſtt taat iſte und dem Bu ls ſei ö hinnehmen, fügt aber hinzu, daß die Tatſache ſich nicht ableugnen laſſe, daß dadurch die Sache der Jungtürkenpartei einen ſchweren zu erweiſen, indem er ihnen mit ihrer ſtärkſten reakt geſpannteſtem Intereſſe dürften die Hörer den Aus⸗ St. Petersburg ſeinerzeit mit Argwohn aufgeno nmene Schlüſſen auf das Verhältnis zwiſchen Kaiſer und Kanzler kommen. Nicht als ob es getrübt wäre, aber jedenfalls ſcheint Fürſt Bülow es für notwendig zu halten, irgend welche dunklen Verſuche, es zu trüben, energiſch abzuwehren, der Krone nochmals gegen Fälſchungsverſuche die Novemb. ereigniſſe im rechten Lichte zu zeigen, ihr zu beweiſen, d es ſich um das redliche Streben eines königstrenen Man handelte, eben des verantwortlichen Reichskunzlers, das Ver⸗ trauensverhältnis zwiſchen Krone und Volk wiederherzuſtellen. Jeder gute Deutſche wird wünſchen, daß die Auffaſſun Bülows beim Kaiſer den Sieg davonträgt, daß Wilhelm 1I nicht wieder in andere Bahnen lenkt. Aber ein erfreulich Zuſtand iſt es keinesdfalls, daß Bülsw immer und im 15 wieder ſeine Stellung gegen die unverantwortl en Intriganten verteidigen muß. Am meiſten Aufſehen dürft erregen, was Bülow über die Behandlung Sozialdemokratie geſagt. Im Reichstage iſt dieſen Teil der Bülowſchen Rede bereits von ſozialder tiſcher Seite geantwortet und dem Kanzler erklärt w man ſei bereit, den Kompf aufzunehmen wenn die Regi ihn wolle. Die ſozialdemokratiſche Agitation wird ſi Worte Bülows bemächtigen und ſie ſo ſchieben, als wolle er nicht in irgend einer Zukunft einmal, ondern demnächſt den Weg der Ausnahmegeſetzgebung beſchreiten. Das hat Fürſt Bülow nun allerdings mit keinem Worte geſagt. Sein Pro oramm iſt Kampf gegen die Sozialdemokratie mit geiſtigen Waffen, unter Zuſan menſchluß der bürgerlichen Parteien und erſt wenn dieſe Mittel erſchöpft ſind geſetzgeberiſche Ma nahmen. Da wir nun meinen, daß erſtere Mittel noch keine wegs erſchöpft ſind vielmehr die einzigen ſind, vo denen wir uns wirklich Erfolg verſprechen dürfen, ſo halken wir es für ſehr wenig glücklich, daß Fürſt Bülow, wenn auch nur als eine ferne Zukunftsmöglichkeit, den Kam die Sozialdemokratie mit geſetzgeber Ausnahmemaßregeln an die Wand malte. Waru tat er es? Irgend ein zwingender Grund liegt heute n vor. Er kann es alſo nur getan haben, um den Ke tiven des preußiſchen Abgeordnetenhauſes eine Freundlich f Sehnſucht an den Augen vorüberfuhr. Wollte Bülom dieſer Liebenswürdigkeit für die Nachlaßſteuer gewinnen ſie gewinnen, im Kempfe gegen die Kamarilla un perfiden Zeitungsartikel auf ſeine Seite zu treten, au Seite des Kanzlers, der ſich bereit erklärt, wenn künftig n der„ſtarke Mann“ zu ſein, auf den die preußiſchen Jur hoffen? Wir wiſſen es nicht, finden aber, abg⸗ſehen daß wir überhaupt uns zu keiner Zeit etwas von Ausn geſetzen und Polizeieingriffen verſprachen, daß die beſchwörung der Gefetzgebungsmaſchine gegen die S demokratie in dieſem Augenblick keineswegs ſehr notwendi und zweckmäßig war, Bülow hätte auch ohne dieſe Perf tiven gegen die Sozialdemokratie ſcharf ſprechen könn der Zukunft überlaſſen ſollen, die Wege zu gehon, notwendig findet. Es ſcheint, daß der Kanzler die K gegen die Konſervatixen zu weit trieb, wovon den g. Nutzen nur die ſazialiſtiſche Agitation haben werd, wir anderſeits nicht wiſſen, ob die konſervatlven W der Nachlaßſteuer und Beglinſtiger der Kanzlerſt E Flatoniſche Zuſicherungen ſich erweichen laſſen werde PMPerſie u. Die„Südd. Reichskorreſp.“ ſchreibt: 8 Eine ſaſt unbeacktet gebliebene Zeitungsno angebliche Entſendung deutſcher Offizlere und Unte nach Perſien zur Recrganiſation der perſiſchen A im Pariſer„Eclair“ von einem Politiker, der Kotſchubey zeichnet, mit verdächtigem Eifer aufg nin it dieſe Enthüllung neuer ſchwarzer Anſchiige Deutſt lands ſehr tragiſch; ſie würde nach ſeiner Meinung bewe daß unſere Politik bei der Abſich! beharrt, an dey kaukaff Grenzen Rußlands eine ſtrategiſche Lage zu ſchaffen, die im Ernſtfall ruſſiſche Operationen im Weſten la werden ſollen. Deutſchland habe vor nicht langer eine Vewegung türkiſcher Truppen gegen Kaukaf r onlaßt. Nach dem Siege der jungtürkiſchen Bewegung ſucht jetzt Deutſchland den Verluſt ſeines Einfluſſes ch tzümachen, daß es zu m Zwecken den Perſ ſeine guten Dienſte a Soviel Behauptungen, ſoviel Unwahrheiten! ſchiebungen türktſcher Truppen in den koukaſiſch in dieſer Angel zenhe bibe Arſeht un dichteriſche Geiſt. 2. Seiie. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Maunheim, 20. Jauuar. entſtandene Beunruhigung zerſtreut und zur Zurückziehung der über die Grenzen vorgedrungenen türkiſchen Streitkräfte beigetragen wurde. DTarüber iſt man in St. Petersburg gut unterrichtet. Und ebenſo weiß man dort, daß Deutſchland nie daran gedacht ha:, dem Schah ſeine guten Dienſte für eine gegen Rußland gerichtete Reorganiſation der perſiſchen Armee anzubieten. Die falſche Nachricht von deutſch⸗perſi⸗ ſchen Verhandlungen wegen Ueberlaſſung deutſcher Offiziere und Unteroffiziere für Perſien iſt ein Humbug, auf den kein intelligenter Ruſſe hätte hineinfallen ſollen. Deutsches Reich. (Der„Deutſche Richterbund“) iſt am 1. Januar 1909 ins Leben getreten. Ihren Beitritt haben bisher die beſtehender Richtervereine in Bayern, Sachſen, Baden und Heſſen, ſomie der Verein reichsländ' ſcher Richter und Staatsanwälte beſchloſſen, die unmittelbar vor der Be⸗ gründung ſtehenden Vereine in Preußen und Württemberg, ebenſo wie die meiſten der dieſen Vereinen nicht angehörenden Richter und Staatsanwälte werden mit ihrem Beitritt in aller Kürze folgen. Die Sonderintereſſen des deutſchen Richterſtands wird die vom 15. Januar ab bei der Helwing⸗ ſchen Verlagsbuchhandlung(Sannover) erſcheinende„Deut⸗ ſche Richterzeitung“, das offizielle Organ des Deut⸗ ſchen Richterbunds, pilegen. —(Die Frau in der Kolonie.) In einer geſtern abend ſtattgehabten, zahlreich beſuchten Verſammlung des Berliner Frauenbundes der deutſchen Kolonjolgeſellſchaft hielt Frl. Karow einen Vortrag über das Leben in Südweſtafrika und die Aufgabe der deutſchen Frau in Südweſtafrika, wobei ſie die Notwendigkeit der Stärkung des Raſſenbewußtſeins und der Reinerhaltung der Raſſe in den Kolonien hervorhob, damit der Zuſammenhang mit dem Mutterlande aufrechterhalten bleibe. Auf den Vortrag ein⸗ gehend, ergriff Staatsſekretär Dernburg das Wort, und er er⸗ klärte, es könne die einzige Aufgabe des Bundes bleiben, deutſche golonien mit Frauen zu verſorgen. Wichtig ſei auch die Beſchaf⸗ fung weiblicher Lehrkräfte, die Erweiterung der Krankenpflege und die Gründung von Wöchnerinnenheimen, um den Geiſt der Heimat auf die Kolonien zu übertragen. —(Die Nacktlogen.) Wie die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ erfährt, haben die Nacktlogen beim Polizeipräſidium in Berlin eine Erklärung eingereicht, wonach die Freunde und Freundinnen der„Nacktkultur“ nicht erſt die Fortſetzung der ver⸗ tagten Parlamentsdebatte abwarten wollen, ſondern angeſichts des Mißverſtändniſſes ihrer Ziele, das im Abgeordnetenhaus zutage trat, ſich entſchloſſen haben, ihre Verbindungen aufzulöſen, bis zu einer Zeit, die für die nationale Notwendigkeit der Züch⸗ tungspolitik mehr Verſtändnis hat“.— Nun, das kann man ja in Ruhe abwarten. Badiſche Politik. Landtagskandidaturen. Heidelberg, 19. Jan.(Korreſpondenz.) Als Kandidat der Konſervativen und des Bundes der Landwirte wurde im 55. Landtagswahlkreis(Heidelberg⸗Land) Parteiſekre⸗ tär Wilh. Schmidt hier aufgeſtellt. Gengenbach, 19. Jan.(Korreſpondenz.] In einer am Samstag in Hauſach ſtattgefundenen Verſammlung der Vertrauensmänner der Zentrumspartei wurde Betriebs⸗ ſekretär R. Seubert in Gengenbach einſtimmig als Landtags⸗ kandidat aufgeſtellt.— Der Bezirk war bisher durch Herrn Dedan Hennig vertreten, der ſeines hohen Alters wegen eine Wieder⸗ mahme des Mandats ablehnte. Badiſche Landwirtſchaftskammer. .L. K. Karlsruhe, 19. Jan.(Korreſpondenz). In den Tagen vom 3. und 4. Februar d8. Is. hält die Landwirtſchafts⸗ kammer in Karlsruhe, im großen Rathausſaale ihre dritte ordentliche Tagung ab. Auf der Tagesordnung ſtehl Bericht über die ſeitherige Tätigkeit, Erhebung einer Umlage, Aufſtellung des Voranſchlages für das Jahr 1909, Anfrage Großh Miniſteriums des Innern betr. Förderung der Rindviehzucht, Zuwahl von Mitgliedern, ſowie Wahl der Mitglieder zum Bad. Eiſenbahnrat. Die Verhandlungen ſind öffentlich Heſriſche Politik. Reichstags⸗Erſatzwahl. e. Bingen, 19. Jan.(Von unſerem Korreſpondenten). Wie in einer heute in Alzey abgehaltenen Verſamm⸗ lung der Vertrauensmänner der nationalliberalen Partei mitgeteilt wurde, hat der Kandidat der nationalliberalen Parkei die Kandidatur ieeeeeeeeeeee Dr. Becke r⸗Sprendlingen(Kreis Offenbach) J. ⁰ der Nationalliberalen und des Bundes der Landwirte defini⸗ tiv angenommen. Mit dieſer Annahme wurden keine Bedingun⸗ gen betreffend Unterſtützung durch das Zentrum uſw.— wie ſolche in den Zeitungen als Grundlage zur Annahme der Kandidatur durch Dr. Becker mehrfach mitgeteilt wurden— verbunden. Aus Stadt und Land. Mangshbeim, 20. Januar 1909. Zur geſtri en Theater⸗Debatte. Der Bürgerausſchuß hat die vom Intendanten geforderte und rom Stadtrat empfohlene Erhöhung des Gehalts des Herrn Dr. Hagemann von 12 000 M. auf 15 000 M. unter gleichzeitiger Verlängerung des Vertrags auf weitere 3 Jahre genehmigt. 71 Stimmen waren dafür, 20 dagegen. Das iſt eine große Mehrheit. Wir freuen uns über dieſes Reſultat, nicht nur für den Inlendan⸗ ten ſondern auch im Intereſſe unſeres Hoftheaters. Nur wäre es falſch, annehmen zu wollen, daß die 71 Bürgerausſchußmitglieder, die für die ſtadträtliche Vorlage ſtimmten, dadurch ihr völliges Ein⸗ verſtändnis mit der Leitung des Hoftheaters und den an ihm herr⸗ ſchenden Verhältniſſen hätten zum Ausdruck bringen wollen. Viel⸗ mehr votierten eine erhebliche Anzahl vonBürgerausſchußmitgliedern für die Vorlage, weil ſie es als ſchädlich für das Theater hielten, es ſchon jetzt wieder auf einen Intendantenwechſel ankommen zu laſſen. Andere Stadtverordnete berließen vor der Abſtimmung den Saal. Ein verhängnisvoller Irrtum wäre es ferner, die Bedeutung und den Umfang der in der Bürgerſchaft herrſchenden Mißſtimmung unterſchätzen zu wollen. Wir glauben, daß gerade Diejenigen, welche nachdrücklich auf dieſen ſtark verbreitelen Unmut hinweiſen und ihm gegenüber nicht die Augen verſchließen, nicht die ſchlechteſten Freunde des Hoftheaters und des Intendanten ſind. Wir ſind auch der Auffaſſung, daß die geſtrige Sitzung nicht gut geeignet war, zu den zahlreichen, gegenüber der Leitung des Hoftheaters erhobenen Wünſchen und Beſchwerden Stellung zu nehmen, da der Intendant dieſer Sitzung nicht beiwohnen konnte und deshalb nicht in der Lage war, ſüch zu verteidigen und ſeinen Standpunkt zu ver⸗ treten. Geſtern handelte es ſich nur darum, ob Herr Dr. Hagemann das Amt des Intendanten unſeres Theaters weiterbekleiden ſoll oder nicht. Hoffen wir, daß der Intendant aus dem Verlauf der geſtrigen Debatten die richtige Nutzanwendung zieht und verſucht, durch ſeine fernere Tätigleit der beſtehenden Mißſtimmung gegen ſeine Theater⸗ leitung den Boden zu entziehen. Wir meinen, daß ein ſo geiſtig hochſtehender und energiſcher Mann, wie Herr Dr. Hagemann, der ſchon ſo hervorragende Proben ſeines künſtleriſchen Könneng ab⸗ gelegt hat, bei gutem Willen auch in der Lage ſein ſollte, der Stim⸗ mung des Theaterpublikums etwas mehr Rechnung zu tragen. Auf die Mängel des Repertoirs der Abonmementsvoſtellungen, der Zu⸗ ſammenſetzung des Künſtlerperſonals, der vielen minderwertigen und ermüdenden Gaſtſpiele, ſowie auf die froſtigen Beziehungen zwiſchen Intendanz u. Künſtlerperſonal wollen wir heute nicht weiter eingehen. Bemerken möchten wir nur, daß die Verhältniſſe leider nicht ſo roſig liogen, wie ſie geſtern von Herrn Stadtrat Dr. Stern geſchildert wurden. Vielleicht tritt auch hier eine Wendung zum Beſſeren ein. Mit großem Beifall wurde vom Bürgerausſchuß die Mitteilung des Herrn Oberbürgermeiſter Martin aufgenommen, daß die Familie Lanz in hochherziger Weiſe 15000 M. geſtiftet habe zur Beſtreitung der Koſten für die Neuinſzenierung des„Walleinſtein“, anläßlich der Wiederkehr des 150. Todestages Friedrich Schillers. 5* Ordensauszeichnung. Der Großherzag hat dem Polizeikom⸗ miſſär Georg Mitſch in Heidelberg die nachgeſuchte Erlaubnis gur Annahme und zum Tragen des ihm verliehenen Ritterkreuzes des Königlich Siameſiſchen Kronenordens und dem Poligeiſergeanten Ifidor Rittler in Mannheim die gleiche Erlaubnis für die Kgl. Siameſiſche ſilberne Kronenordenmedaille erteilt. * Kreisturnfeſt. Wie die„Heidelb. Ztg.“ hört, iſt es nunmehr entſchieden, daß das Oberrheiniſche Kreisturnufeſt (dieſer Kreis umfaßt Baden, Elſaß und die Pfalz) anfangs Auguſt in Heidelberg abgehalten wird. * Der Frankfürter Geſangswettſtreit. Wie die Frkf. Ztg. erfährt, wird der Geſangswettſtreit vorausſichtlich zwiſchen Himmelfahrt und Pfingſten ſtattfinden, alſo zwiſchen 20. und 30. Mai. Früher hieß es, daß die erſten Tage des Monats Juni in Ausſicht genommen ſeien. Saalbau⸗Barietee. Sämtliche Rezenſenten ſind ſich darin einig, daß das jetzige Programm alles bisher in den Mannheimer Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Im Spiegel. Bühnenſpiel in 3 Aufzügen und einem Vorſpiel von Franz Siking. Es gibt Dramatiker— und ihrer ſind ſehr viele— welche um die Gunſt der breiten Maſſe buhlen. Ihre Muſe unterwerfen ſie der Diktatur des herrſchenden Geſchmacks, um getragen vom aktu⸗ ellen Intereſſe des künſtleriſchen Erfolges ſicher zu ſein. Ihre Herolde ſind die Wortführer der beſonderen literariſchen Strömungen. Andere aber— und ihrer ſind nur ſehr wenige— ſtehen einſam und arbeiten in der Stille, einzig dem Genius gehorchend, der ſie zu ſchöpferiſchen Taten zwingt. Ihr künſt⸗ leriſches Glaubensbekenntnis ſteht meiſt im Gegenſatz zur herr⸗ ſchenden Meinung, ihr poetiſches Schaffen bewegt ſich in anderen Bahnen. Daher finden ſolche Dichter keine, oder nur geringe Beachtung, ohne daß ihre Produktivität deshalb erlahmte. Zu ihnen gehört Franz Siking, unſer heimiſcher Dichter. Ein Menſchenalter hindurch diente er ſeiner erhabenen Muſe in ſtiller Verborgenheit. Eine ſtattliche Reihe hochbedeutſamer Bühnen⸗ werke harrt im verſchloſſenen Schrein der Auferweckung zu lebendiger Bühnendarſtellung und immer neue Blüten treibt der Seit dem ſchönen Erfolge ſeiner Romane „Wolfram von Eſchenbach“ und„Roſe von Urach“, die in weiteren Kreiſen als ganz hervor ragende Werke anerkannt wurden, hat ſich das Dunkel um ihn merklich gelichtet und es erſcheint daher an⸗ gezeigt, die allgemeine Aufmerkſamkeit auf Sikings neueſte Schöpfung zu lenken, die, ſeiner Hauptveranlagung entſprechend, wieder ein Drama geworden iſt. Es trägt den geheimnisvollen Namen Im Spiegell“ Schlagen wir zur Erklärung dieſes Titels Shbakeſpeares Hamket“ auf, ſo leſen wir(Akt 3, Szene 2 in der großen Rede an die Schauſpieler, daß der Zweck des Schau⸗ ſpiels von Anfang war, iſt und ſein wird:„Der Natur gleich⸗ ſam den Spiegel vorzuhalten; der Trefflichkeſt ihre eigene Züge, der Schmach ihr eigenes Abbild und dem geſamten Zeitalter ſeine Geſtalt und ſein Gepräge zu zeigen!“ Das iſt die plaſtiſche FJormel, welche Sikings neneſter Bühnenſchöpfung zugrunde liegt. Das Zeitalter aber, dem der Dichter in ſeinem Drama den Spiegel vorhält, iſt das unfrige. Siking ſteht lange genug im Leben, um ſie alle zu kennen die markanten Typen unſerer Zeit. Den verſchiedenſten Lebensverhältniſſen und Geſellſchaftskreiſen hat er ſie entnommen und mit außerordentlicher Kunſt in die ſpannende Handlung verflochten, um an ihnen und durch ſie die großartige Idee ſeines Dramas zu verwirklichen. Die vornehmen Kreiſe und das Volk, ſowie der gebildete Mittelſtand mußten hie⸗ zu ihre Vertreter ſtellen. Um die einzelnen Charaktere natur⸗ getreu darzuſtellen, ſtieg der Dichter herab in ihre Sphäre. Aus ihrem ureigenſten Milieu geſtaltete er ſie, ſo daß ſie uns als Weſen von Fleiſch und Blut, als wirkliche Menſchen im Gange der Handlung entgegentreten. Dieſe ſelbſt iſt genial erſonnen und folgerichtig aufgebaut. Die Gegenſätze in den treibenden Ge⸗ walten ſind mit pſychologiſcher Feinheit aus den Charakteren ent⸗ wickelt und durch die Akte hindurch mächtig geſteigert. Ihre Entladung erfolgt in breit und ſicher ausgeführten Höhepunkten von außerordentlicher dramatiſcher Wucht. Als beſonders wirk⸗ ſam erſcheinen die Maſſenſzenen, in welchen ſich ein buntes, viel⸗ geſtaltetes Leben entfaltet. Eine Fülle köſtlich gezeichneter Volks⸗ typen legt Zeugnis ab von des Dichters ſcharfer Beobachtungs⸗ gabe und bewundernswerter Charakteriſierungskunſt. Seine Auf⸗ gabe, einen intereſſanten Ausſchnitt modernen Lebens in drama⸗ tiſcher Geſtaltung von allen weſentlichen Geſichtspunkten aus zu beleuchten, zu zeigen, wie ſich das Ideal in der Wirklichkeit, die Wirklichkeit im Ideal ſich ſpiegelt, dieſe Aufgabe hat Siking un⸗ ſeres Erachtens meiſterhaft gelöſt. Wir halten das neue Drama für ein eminent bühnenwirkſames Werk. Es iſt in edler, kerniger Proſa geſchrieben und bietet für die Darſteller, wie für kunſterfahrene Regiſſeure in gleichem Maße dankbare Auf⸗ gaben. Den Schauplatz der Handlung hat Siking nach Italien verlegt. Dodurch wurde das Koloſſalgemälde in eine für objek⸗ Varietees in der letzten Zeit Gebotene in dem Schatten ſtellt. Antert den Attraktionen leuchtet natürlich„Profeſſor Erneſto Bellini“ hervor, der während ſeines hieſigen Gaſtſpiels ganz Mannheim nicht aus Verwunderung und Staunen herauskommen läßt. Ein bekannter hieſiger Rechtsanwalt, der ſich die Aeußerung erlaubte, die Uebertragung der Gedanken erreiche Bellini durch einen Trick, mußle am Montag Abend zu ſeiner Beſchämung und zur Ver⸗ wunderung des Publikums erfahren, daß Bellini ſeine eigenen Ge⸗ danken in 2 Minuten ausführte. Ein anderer Herr dachte ſich, Vel⸗ lini ſolle erſt eine anweſende bekannte hieſige Opernſängerin, dann einen bekannten Opernſänger von hier auf die Bühne bringen. Bellini ſolle dann die Muſik einen Walzer ſpielen laſſen und die beiden auf die Bühne gebrachten Perſonen zum Tanzen bringen. Bellini löſte dieſe Aufgabe zum Ergötzen und zur größten Heiterkeit des Publikums in 3 Minuten. Prof. Bellini läßt hiermit nochmals darauf aufmerkſam machen, daß er ſich den in der Vorſtellung an⸗ weſenden Herren Aerzten zur Verfügung ſtellt. So wie Bellini den Geiſt des Publikums in Anſpruch nimmt, ſo bannt jeden Abend der kleine Roberts das Gehör und feſſelt die unerreichte Okabhe⸗ Familie das Auge eines Jeden. Das Programm iſt ſo phänome⸗ nal, daß es den verwöhnteſten Anſprüchen auch in Bezug auf Wiſſen⸗ ſchaft und Kunſt Rechnung trägt. 5 Karnev. Jubiläumsſitzung des„Feuerio“ im Habereck, Eine Abordnung der Geſellſchaft gab am Dienstag eine Gaſt⸗ rolle gelegentlich einer Prunkſitzung bei den uns befreundeten „Möblern“ in Stuttgart. Die Mannemer fanden mit ihren Darbietungen in der Bütt ſolchen Anklang, daß ſich ein biederer Schwabe veranlaßt glaubte, etwas beſonderes tun zu müſſen, in⸗ dem er ſeine neue Weſte auszog, um ſolche unſerem unverwüſt⸗ lichen, bei den europäiſchen Karnevalsbrüdern vorteilhaft bekann⸗ ten Meiſterſchaftsredner Joſef Bieber als Andenken mit Kuß zu überreichen. Getragen von dem Wohlwollen unſerer ver⸗ ehrlichen Ehrenmitglieder— deren größere Anzahl baldmöglichſt ihren Obolus abliefern möge— folgte am Donnerstag abend im Habereck die zweite karneval. Sitzung. Das„Schloß“ detrat zuerſt keine geringere Perſönlichkeit als unſer Intendant (Eisbrecher Zimmermann), um verſchiedene Sachen noch vor der Ausſchußſitzung richtig zu ſtellen. Es war wieder ein Ka⸗ binettſtück des beliebten Charakterdarſtellers, das einſchlug, wie auch das folgende, von Herrn Hermann Diem Gebotene. Dieſen folgte„zu Ehren der anweſenden Militärbehörde“ etwa nach 9 Uhr, ein Rekrut, unſer„Zacherlin“(Herr Jakob Fahſold), der ſich auch auf militäriſchem Gebiet außerordentlich gut zurecht⸗ fand. Die Tellermärſche der Kapelle Hammel— die wie immer vorzüglich ſpielte, ſowie diskret die Lieder begleitete— ſind wahre Kabinettſtücke. Herr Jean De Lank entzückte nun die Anweſen⸗ den durch Vortrag künſtleriſch zu Gehör gebrachter Lieder fütr Bariton und der von voriger Sitzung bekannte frühere Heidel⸗ berger„Fröhliche Pfälzer“, Herr F. Köhler, bewährte ſich wieder als verſchlagener Schuſterjunge. Der Vize, Herr Joſef Bieber, nahm ſodann eine Ehrung vor, welche dem ſeit 11 Jahren im Vordergrund der Geſellſchaft ſtehenden Präſidenten Herrn Hch. Wein reiſch galt, indem er ihm mit wohlgeſetzten Worten den Jubiläumsorden verlieh. Die gleiche Auszeichnung erhielten die anweſenden Gründungsmitglieder Herren Jean Gerlach und Jean Gräber. Für die Dekorierung dankte Herr Weinreich herzlich. Wir wollen nur hoffen, daß er noch recht lange die Geſchicke des Feuerio leitet und wie ſeither in ſeinem neuen Heim, ſeiner neu erſtandenen Friedrichsburg, E 5, 15/16, waltet. Die Reihe der Vorträge ſchloß mit humorvollen Dar⸗ bietungen der Herren Schmitt⸗Zippel und Karl Noll gut ab und nachdem noch Herr Cickemeyer für die im Konzert geſtif⸗ teten 3& 11 33 Fl. Knallwein und Herr Kapellmeiſter Ham⸗ mel mit dem Verdienſtorden bedacht waren, konnte die Sitzung 11.11 Uhr geſchloſſen werden. Samstag, 23. Jan., dritte Sitzung im Habereck und Sonntag, 31. Jan., abends.11 Uhr, im feſtlich dekorierten Bernhardushofſaal große karneval, JIubiläumsherrenfremdenſitzung, Muſik: Kaiſer⸗ grenadierkapelle, perſönlich dirigiert von unſerem Ehrenmitglied Herrn Obermuſikmeiſter Max Vollmer. *Arbeitsloſigkeit. Wir weiſen darauf hin, daß der Verein für Handlungs⸗Kommis von 1858(Kaufmänrn'i⸗ ſcher Verein) in Hamburg am Hauſe des Reſtaurants Weinberg einen Kaſten hat anbringen laſſen, in welchem die jeweils beim Verein angemeldeten offenen Stellen bekannt gegeben werden. In Anbetracht der durch die wirtſchaftliche Lage vermehrten Stellen⸗ loſigkeit wird dieſe Einrichtung von den intereſſierten Handlungs⸗ gehilfen lebhaft begrüßt werden, zumal obiger Verein weitaus die bedeutentſte Stellenvermittlurg beſitzt. Zur näheren Auskunft iſt die Geſchäftsſtelle des Vereins für Handlungs⸗Kommis von 1858 Heinrich Friedmann) N 4, 11(Telephon Nr. 3544) gern ereit. * Badiſche Volksheilſtätte für Nervenkranke. Der im Jahr⸗ 1904 zwecks Errichtung einer Heilſtätte für minderbemittelte Ner⸗ venkranke aller Stände gegründete Verein„Badiſche Volks⸗ heilſtätte für Nervenkranke“ hielt am 12. d. A. im Miniſterium des Innern ſeine diesjährige Borſtandsſitz⸗ tive Betrachtung ſehr günſtige Perſpektive gerückt und ihm zu⸗ gleich ein prachtvoller dekorativer Rahmen geſchaffen. Bei treff⸗ licher Darſtellung wird dieſem eigenartigen, höchſt ſpannenden und tiefangelegten Drama, ein großer Erfolg beſchieden ſein! Fr. **** Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Für Freitag iſt di⸗ Uraufführung der vieraktigen Komödie Don Juanito“ vop Dskar A. H. Schmitz angeſetzt. Schmitz gehört zu unſeren geiſtreichſten Feuilletoniſten und hat ſich im vorigen Jahre vor allem mit einem viel beachteten Buch„Franzöſiſche Geſellſchafts? probleme“ ſehr bekannt gemacht.„Don Juanito“ iſt ſein erſtes größeres Stück. Es gehört zu der Gattung der modernen Ge⸗ ſellſ hafts⸗Komödie.— Heute findet die zweite Aufführung der Blechſchen Oper„Verſiegelt“ ſtatt, worauf das Programm der Tanz⸗ Matinee auf vielfachen Wunſch nochmals wieder⸗ holt wird.— Morgen Donnerstag beſchließt Herr Anton ban Roop als Hans Sachs in den Meiſterſingern ſein hieſiges Gaſt⸗ ſpiel. Als Eochen gaſtiert Fräulein Irene Frauberger vom Stadt⸗ theater in Freiburg auf Engagement. Neues Operettentheater. Zum 11. Male geht heute der„Jockey⸗ klus“ von Robert Miſch, Muſik von Victor Holländer, über die Bühne des Neuen Operettentheaters. Fritz Werner und Vally Paak els Gäſte des Neuen Operettentheaters, ſowie Herr Willy Schüller, der anſtelle des Herrn Steidl in die Rolle des Rens Lafitte getreten iſt, im Verein mit den anderen Künſtlern, iſt es bis jetzt ſtets ge⸗ lungen, durch wirklich glänzende Darſtellung und flottes Zuſammen⸗ bringen. Zum 3. Abonnements⸗Kammermuſikabend, der unter Mitwirkung des Brüſſeler Streichguartetts und unter Mitwirkung von Fräulein Ellyh Bernn⸗Mannheim(Geſang) und Otto Seelig⸗Heidelberg(Klavier) ſtattfindet, wird uns geſchrieven: Nach längerer Pauſe nehmen nächſten Sonntag vormittag den 24, Januar die neuen Kammermuſikkonzerte ihren Forbgang unter ſpiel die Feinheit und Vorzüge dieſer Operette voll zur Geltung zu — — Mannheim, 20. Januar- 5 ung ab. Für den verſtorbenen Baurat Dr. Levy wurde Baurat Stürzenacker in den Vorſtand kooptiert. Die Heilſtätte poll, laut Beſchluß der letzten Mitgliederverſammlung, bei Donau⸗ eſchingen auf einem am Waldesrande gelegenen Gelände mit reiz⸗ 1— Verein in dankenswerteſter Weiſe von dem Fürſten zu Fürſten⸗ berg koſtenlos zur Verfügung geſtellt wurde. Der vorläufige Bau⸗ entwurf ſieht ein Hauptgebäude und zwei mit dieſem durch ge⸗ deckte Gänge in Verbindung ſtehende Pavillons vor. E einsvermögen beträgt bis jetzt, außer dem Werte des Baugelän⸗ 23 des, rund 57000., wozu nach Inangriffnahme des Baues ein Staatszuſchuß von 25 000 M. hinzukommen wird. *Wegen umfangreicher Poſtanweiſungsfülſchungen, deren Er⸗ krag allem Anſchein nach anarchoſozialiſtiſcher Propaganda diente, haben, wie bereits telegraphiſch mitgeteilt, in den letzten Tagen in Berlin, Paris, Mannheim, Baſel, Bern und Mailand Verhaf⸗ tungen ſtattgefunden. In Baſel wurde ein gewiſſer Gerbaud berhaftet, der in Beziehungen zu dem Pariſer Umſturzblatt„Guerre Sociale“ ſtand. Bei ihm fand man die Berliner Adreſſe ſeiner Schweſter Marguerite Lecante, geb. Gerbaud. Dieſe wohnte in einem kleineren Hotel, wurde jetzt ebenfalls verhaftet, ſcheint aber bon den Fälſchern nur als Dedadreſſe benutzt worden zu ſein. Ueber die Fälſchungen, deren Ertrag anſcheinend dem Herveſchen Anti⸗ militarismus zugute kommen ſollte, iſt ſchon mehrfach berichtet worden. Poſtanweiſungen über 550 bis 800 M. wurden auf irgend eine Weiſe zu Paris in die Poſtbeutel hineingeſchmuggelt und den mit Poſtausweiskarten verſehenen Empfängern in verſchiedenen Städten des Auslandes, auch des Deutſchen Reiches ausgezahlt; daß die Poſtausweiſe ebenfalls gefälſcht waren, konnten die aus⸗ zahlenden Poſtämter nicht wiſſen. Bei der Einſchmuggelung in die Poſtbeutel müſſen Beamte ihre Hände mit im Spiel gehabt haben. Der Schwindel wurde entdeckt, bevor noch den Fälſchern große Summen in die Hände gefallen ware. *Den Logis⸗ und Darlehensſchwindel betrieb der 34 Jahre alte verheiratete Kaufmann Fr Otto Hach aus Kandel in großem Stile. Die Inhaber der Penſion Blickensdorfer u. Arber in Zürich gewährten ihm auf die erlogene Angabe, er beſitze ein Er⸗ findungspatent auf eine Verkehrskarte, das einen Wert von 6000 Franken repräſentiere, für die Zeit von Mitte Juni bis 11. Oktober 1907 Penſion im Betrage von 800 M. Nach dem billigen Ferien⸗ aufenthalt kam er mit ſeiner Familie hierher und beſchwindelte gwei Logisgeber um das Logisgeld im Betrage von je 30 Mark. Eine Frau Zimmer in Pirmaſens gewährte ihm ein Darlehen im Betrage von 25 Mark. Dann wandte ſich die feine Familie nach München und dort wurden vier unbemittelte Leute um Darlehen geſchädigt. Ueberall ſchwindelte er den Leuten etwas anderes vor. Der Angeklagte ſuchte ſich in der Verhandlung vor dem hieſigen Schöffengerichte als den Ehrlichen aufzuſpielen. Das Schöffen⸗ gericht gewährte ihm jetzt eine Staatspenſion auf 5 Monate, die FFFrrree — n —an eee r, eeeee Züricher.— Einen ſchäbigen Gaſt beſaß ein Verein in der Perſon des Taglöhners Guſtav Steinbach bei ſeinem Winterfeſte. Er kam an den Gabentiſch und bemerkte zu einem Vorſtandsmitgliede, er habe das Loos 200, eben habe er es abgegeben. Das Vorſtands⸗ mitglied händigte in dem Glauben an die Wahrheit ſeiner Behaup⸗ tiung den Gewinn, ein Weinſervice im Betrag von 3 Mark, aus. Später kam der wirkliche Gewinner, der hierdurch um drei Mark geſchädigt war. Von den Gaben ſtahl er weiter ein Gtuis mit 6 Löffeln. Das Urteil lautet auf 14 Tage Gefängnis. Feſtnahme von Einbrechern. Große Diebſtähle wurden in den letzten Monaten in einem Mannheimer Engrosſchuhwaren⸗ Jager verübt. Die Diebe öffneten das Magazin zur Nachtzeit mittels Nachſchlüſſels und brachten die geſtohlenen Waren mit r Nre wigshafen, wo die. Sachen bei den Trödlern abgeſetzt wurden. Oft unternahmen ſie nachts mehrere Fahrten. Das Magazin iſt nachts nicht bewohnt. Es handelt ſich um einen Wert von meh⸗ reren tauſend Mark. Die Diebe gingen bei dem Diebſtahl und der Unterbringung der Waren mit immer größerer Frechtheit zu Werke. Der Polizei in Ludwigshafen iſt es nun gelungen, zwei der Diebe feſtzunehmen, während einer flüchtig iſt. Die feſtgenommenen Diebe ſind zwei junge Burſchen im Alter von 17 und 18 Jahren, Söhne beſſerer Familien Ludwigshafens, von denen der eine das Gymnaſium beſucht hat, aber von dort wegen ennee Mittwirkung der„Brüſſeler“, wohl mit einer der vornehmſten aller beſtehenden Quartettvereinigungen, welche auch bei uns längſt zu dem beliebteſten Erſcheinungen des Konzertſaales zählen. Zur Er⸗ innerung an den 100. Todestag Joſeph Haydns— des Schöpfers des Streichquartetts überhaupt— enthält das Programm zwei der lieblichſten Schöpfungen des ewig jungen Meiſters: das Quartett Gedur op. 77 und das ſogenannte Kaſſerquartett mit den Variatio⸗ nmen über„Gott erhalte Franz den Kaiſer“. Die Einfügung von Mozarts herrlichem Klavierquartett in G⸗moll mag die Erinnerung an das rührende Freundſchaftsverhältnis wachrufen, welches die beiden Großmeiſter der Tonkunſt verband. Eine Reihe von ſelten ge⸗ hörten, reizend ſtimmungsvollen Liedern des Wiener Meiſters wird Fräulein Elly Bernn, die geſchätzte Mannheimer Künſtlerin, zum Vortrag bringen. Es ſei noch beſonders darauf hingewieſen, daß dieſes Konzert als Matinee ſtattfindet. Beginn 11 Uhr. Klavierabend von Hedwig Marx⸗Kirſch. Wir verweiſen hiermit nochmals auf das heute Abend im Verſammlungsſaal des Roſen⸗ gartens ſtattfindende Marx⸗Kirſch⸗Konzert. Wie bereits bekannt gegeben, ſtellt unſere beliebte, einheimiſche Pianiſtin ihre Kunſt in den Dienſt der Wohltätigkeit zugunſten der durch das Erdbeben betroffenen Süditaliener. Eintrittskarten ſind zu den üblichen Stunden bei Heckel wie an der Abendkaſſe zu haben. Einheitskondition für den deutſchen Webſtoffhandel. Die Durchführung der von dem Verbande deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbwanche aufgeſtellten Einheitskondition hat in den letzten Wochen weitere Fortſchritte gemacht. Die Einheitskondition iſt nunmehr auch von dem„Verbande Sächſiſcher Wirkwarenfabrikan⸗ ten“ und der Vereinigung der Damenband⸗ und Herrenhut⸗Fabri⸗ janten und verwandter Branchen“ angenommen worden. Amerikaniſche Stiftungen 1908. Die Geſamtſumme der öffentlichen Schenkungen und Legate für 1908, die von amerika⸗ niſchen Millionären geſpendet wurde, iſt nach in Chicago gemach⸗ ten Aufſtellungen geringer als im Vorjahre. Sie beträgt dies⸗ mal nur 90.93 Mill. Doll, gegen 140.9 Mill. Doll. im Jahre 1907. Die Schenkungen belaufen ſich auf 53.56 Mill. und die Legate gduf 47.37 Mill. Für Unterrichtszwecke wurden 36.55 Mill. ge⸗ geben, für wohltätige Stiftungen 39.73 Mill., für religiöſe Körperſchaften.41 Mill., für Muſeen und öffentliche Bauten 9. Mill. und für Bibliotheken 085 Mill. Dollar. Die größte Summe hat Andrew Carnegie gegeben, nämlich.43 Mill. Doll.: der nächſte iſt Rockefeller mit.93 Mill, Mrs. Ruſſel Sage gab 55 ganzen.56 Mill. an Schenkungen und Morgan.19 Mill. Mikkelſens Expedition nach Neu⸗Guinea. Kapitän Ejnar ikkelſen, der erſt vor kurzem von ſeiner kühnen Forſchungsxeiſe aus den arktif bereits die Vorbereitungen zu einer neuen Expedition vollendet. i 1255 ige Tage in London weilt, den nächſten Tagen die Ausreiſe bollem Fernblicke errichtet werden, auf einem Gelände, das dem Das Ver⸗ ſihm wohl keineswegs ſo angenehm erſcheinen dürfte, wie die billige dem eigenen Handkarren der Firma fort. Teils gaben ſie die Waren als Expreßgut nach Ludwigshafen auf dem Mannheimer Hauptbahnhof auf, teils brachten ſie ſie in Paketen nach Lud⸗ hen Regionen zurückgekehrt iſt, hat in aller Stille beſtraft. Die geſtohlenen Sachen wurden, ſoweit als möglich, wieder beigebracht. Ludwigsſtraße zur Bismarckſtraße wird uns von wohlinformierter Seite geſchrieben: In der Stadtratsſitzung vom 7. Januar wurde das ſchon vor 7 Jahren von der Bürgerverſammlung abgelehnte Projekt kurz beſprochen. Man indereſſierte ſich, von welcher Seite dazu ein Auftrag ergangen ſei, da neuerdings von einem hieſigen Herrn die in Betracht kommenden Anweſen untee Vorbehalt, angekauft würden. Die richtige Antwort war:„Vom Bürgermeiſter⸗ art iſt dazu ein Auftrag nicht ergangen.“ Das iſt eigentlich felbſt⸗ ve ſtändlich, da nach der Vorgeſchichte des Projekts das Bürger⸗ meiſteramt allein zu dem wieder aufgenommenen Projekt in deſſen Vorſtadium eine derartige Stellung als Auftraggeber gar wicht einnehmen konnte. Tatſache iſt aber, daß dem betreffenden Herrn von einer einflußreichen Perſönlichkeit die Anreg⸗ ung zu ſeinem Vorgehen zukam, womit er ſich einſtweilen begnügen konnte. Zur Sache ſelbſt wird noch kurz bemerkt: Vor 7 Jahren Rheinbrücke aus in ziemlich gerader Linie nach Abbruch zweier Bismarckſtraße in letztere eingemündet wäre. Das Projekt wurde da⸗ mals von der Bürgerverſammlung abgelehnt und mit Re ch t, weil die Stadt dafür, d. h. um eine 18 Meter breite und 86 Meter lange Straße zu erhalten, M. 750,0 00 zahlen ſollte. Und dieſe Summe ergab ſich noch, wenn die Stadt die ſich ergebenden Bau⸗ plätze per Omtr. zu 60 M verkauft hätte. In der neuen Angelegen⸗ verhältniſſe am Brückenaufgang kennt, wird zugeben, daß dort Wan⸗ del geſchaffen werden ſollte. Die zweite Frage iſt: Was wird die Straße jetzt koſten, wenn ein Baukonſortium der Stadtver⸗ waltung das Offert macht, ihr die neue Straße zu liefern: Mark 500,00 0. Nur dadunch, daß die Häuſer am hieſigen Platze ſeit 7 Jahren billiger wurden, und die betreffenden Hausbeſitzer zu annehmbaren Preiſen ihre Häuſer abgeben wollen, und die Bau⸗ plätze auch mehr als M. 60 per Omtr. wert werden, iſt es möglich, ein ſolches Anerbieten zu machen. Wie wir hören, ſoll ein ſolches in Bälde der Stadtverwaltung zukommen. So viel für heute. in einer Fabrik auf dem Waldhof. Dem ledigen Arbeiter Theodor Feſer wurden beim Bedienen einer Maſchine die linke Hand vollſtändig und der Daumen und der Zeigefinger der rechten Hand abgeriſſen. Man brachte den ſchwer verletzten Mann per Automobil nach dem Allgem. Krankenhaus. Das Unglück des jungen Mannes iſt um ſo tragiſcher, als er ſich am letzten Sonn⸗ tag erſt verlobt hat⸗ 8 Polizeibericht vom 20. Januar 1909. glücksfall. Der 41 Jahre alte Kranen⸗ 4 Tötlicher Un Jungbuſchſtraßenbrücke beim Heranziehen eines Kranenſchikſes über Bord und ertrank. Seine Leiche wurde nach kuzer Zeit geländet und in die Leichenhalle auf dem Friedhofe verbracht. wagen ins Militärlazarett hierher verbracht werden. Sein Zu⸗ ſtand iſt nicht beſorgniserregend. Betriebsunfall. In einem Fabrikanweſen beim Lu⸗ zenberg geriet geſtern nachmittag ein 25 Jahre alter lediger Schmied beim Zerkleinern von Bleibarren mittelſt Lufthammers mit beiden Händen unter den in Bewegung befindlichen Hammer wobei ihm die linke Hand vollſtändig und an der rechten Hand der Daumen und Zeigefinger erheblich zerquetſcht wurden. Der Schwerverletzte wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. antreten wird. den, ſondern in ein ganz anderes Klima: nach Neu⸗Guinea. Alle Inſtrumente und das Gepäck liegen ſchon in Antwerpen reiſe⸗ fertig.“ Die neue Expedition Mikkelſens wird ſowohl von der däniſchen wie auch von der holländiſchen Regierung tatkräftig unterſtützt.„Mein Ziel iſt die Erforſchung des Innenlandes“, ſo erklärte Mikkelſen.„Ich war ſchon früher in Neu⸗Guinea, kam jedoch nie in das Innere. Das Arbeitsfeld meiner neuen Expe⸗ dition iſt noch nicht genau abgeſteckt; ſicher iſt nur, daß ich mit Hilfe von Kanves auf Stromläufen ins Innere vordringen werde, da der Urwald zu dicht iſt und zum Teil ſogar böllig unpaſſier⸗ bar.“ Aus der Welt der„Unſterblichen“, Der Kalender der Aca⸗ demie francaiſe enthält für die nächſte Zeit zahlreiche beſonders wichtige Tage. Zunächſt ſtehen für den 28. Januar die feier⸗ lichen Aufnahmen zweier Mitglieder bevor, nämlich die Henri Poincarés und Jenn Nichepins. Nach kurzer Pauſe wird dann die Akademie dazu ſchreiten, die ſechs augenblicklich leer ſtehenden Sitze mit neuen Unſterblichen zu beſetzen, Am 18. März ſollen zwei neue Mitglieder gewählt werden. Es handelt ſich um die Fauteuils Emile Gebhards und Ludovie Halspys. Um Gebhards Sitz bewerben ſich der General Bonnal, Guſtav Schlumberger, Raymond Poincaré, Fréderic Pleſſis und Emile Bergerat; um Halevys Sitz Eugene Brieux, Alfred Capus, Georges de Porto⸗Riche und Emile Bergerat. Zwei Seſſel werden wieder am 1. April beſetzt, nämlich der Francois Coppées und der Gaſton Boiſſiers. Um den Stuhl Coppeées bewerben ſich unter anderen Erneſt Daudet und Edmond Harancourt, um den Boiſſiers Georges de Bréville und wiederum Emile Berge⸗ rat. Die letzten beiden freien Sitze ſollen am 27. Mai neu beſetzt werden. An Stelle des Kardinals Matthieu kommen Mgr. de Cabriéres, der Biſchof von Montpellier, ſowie Mgr. Duchesne, Direktor der franzöſiſchen Schule in Rom in Betracht, ferner Albert Journet und der Abbs Fremont. Für den zuletzt frei⸗ gewordenen Seſſel Sardous haben ſich als Kandidaten unter anderen Emile Bontroux, Edouard Drumont, Auguſte Chirac und Marcel Preévoſt gemeldet. Das ſind im ganzen dreißig hoff⸗ nungsvolle Kandidaten. Es gibt alſo vierundzwanzig Enttänſch⸗ ungen. *** Großh. Bad. Bef⸗ und Nattonaltheater in Manuheim. 8 Walküre. Gaſtipiel van Rooy. Van Rooys Wotan gab dem Abend die Signatur. Er ſchuf das Mufikdrama Denn durch ihn und um ihn wirkte ſeiner ſchlechten Führung entlaſſen wurde. Beide ſind ſchon *Zum Ludwigshafener„Straſten⸗Durchbruchprojekt“ von der war das Projekt in der Weiſe geplant, daß die neue Straße von der Häuſer in der Ludwigsſtraße und Niederlegung zweier Häuſer in der heit werfen ſich zwei Fragen auf: Erſtens iſt die neue Straße not⸗ wendig? Dieſe Frage iſt zu bejahen, denn jeder, der die Verkehrs⸗ *Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete ſich geſtern nachmitlag führer Gerhard van Beſel aus Tegelen(Holland), wohnhakt J 7, 81, fiel geſtern mittag 2½ Uhr im Verbindungskanal bri der Selbſtmordverſuch beging am 19, ds. Mts, in Neckgrau ein Dragoner, welcher ſich am 17. ds. Mts. ohne Urlaub von ſeinem Truppenteil entfernt und zu ſeinen Eltern nach Neckarau begeben hatte. Er trank Salzſäure und mußte mittels Sanitäls⸗ „Aber diesmal geht es nicht nach dem kalten Nor⸗ geiſterungsfe Gemeinde. 3. Vereinsnachrichten. zu erſehen, daß das verfloſſene Jahr als ein für den Verein rechb günſtiges bezeichnet werden kann, beſonders inbezug auf die Mit⸗ gliederzunahme, denn infolge der nunmehr durchgeführten Neu⸗ organiſation und der hingebenden Tätigkeit der Vertrauensleute hat ſich die Mitgliederzahl mehr als verdoppelt Ein durch den Vor⸗ ſtand gegebenes Referat, das den Jahresbericht weſentlich erwei⸗ terte und die hauptſächlichſten Begebenheiten in Stadt, Land und Reich den Anweſenden nochmals ins Gedächtnis zurückrief und kom mentierte, fand allgemeinen Anklang, worauf die Verſammlung mit dem Wunſche geſchloſſen wurde, daß das neue Jahr dem Verein und ſeinen Beſtrebungen noch recht viele Freunde bringen möge. *Verein für Volksbildung. Heute(Mittwoch! abend 8½% Uhr hält im Bernhardushof Herr Profeſſor Dr. W. Salomon ſeinen dritten und letzten Vortrag über„Gletſcher und Eis⸗ zeiten“, worauf wir unſere Leſer empfehlend aufmerkſam machen wollen. Der gefeierte Gelehrte und Redner wird diesmal ſpeziell die„Eiszeiten“ behandeln und dabei beſonders die jetzt noch vorhandenen Spuren jener Perioden verfolgen und im Bilde zeigen, die den Beweis liefern, daß auch unſer Schwarz⸗ wald, die Vogeſen und Alpen ſchon vollſtändig von Gletſchereis bedeckt waren. Zeitiges Kommen liegt alſo im eigenſten Intereſſe der Beſucher. Eintritt frei. *Vortrag über Gold⸗ und Diamantminenbau. Wir machen nochmals auf den heute abend 8½ Uhr im Kaſinoſgale auf Veran⸗ laſſung des Deutſchen Bankbeamben⸗Vereins ſtattfindenden Vor⸗ trag des Herrn Dr. C. G. Müller, früher Dozent am Stadtgym⸗ naſtum in Praetoria, über„Der Bergbau in Süd⸗ un d Südweſtafrika“ aufmerkſam. *Vortrag. Am Freitag, den 22. Februar 1909, abends halb 9 Uhr wird Herr Profeſſor Franzg Thorbecke auf Veranlaſ⸗ ſung der Abteilung Mannheim der Deutſchen Kolonial Geſellſchaft und der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Flottenvereins im Saale des Bernhardushofe(K 1, 5) einen Vortrag halten über ſeine, im Auftrage des Reichs⸗Kolonial«( Amtes gemeinſam mit Herrn Profeſſor Dr. Haſſert(Köln) unter⸗ nommenen„Reiſen in Kamerun“ unter Vorführung von kahlreichen Lichtbildern nach eigenen Aufnahmen. Der Vor⸗ tragende hat Gelegenheit gehabt, in etwa einjährigen Wande⸗ rungen und Märſchen von Oktober 1907 bis September 1908, Land und Leute dieſes zukunftsreichen Schutzgebtetes kennen zu lernen. Neben den rein wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen über Bau und Ausgeſtaltung der Erdoberfläche wurde Leben und Wirt⸗ ſchaft der Eingeborenen in ihrer Abhängigkeit von der Natur des Landes: den Bodenformen, dem Klima und der Vegetation ein⸗ gehend beobachtet und wo irgend angängig, beides, Natur und Menſchenleben auf die photographiſche Platte gebannt. Banjo, die Hauptſtadt des gleichnamigen Sultanats oder„Lamidats“, ge⸗ währte den Reiſenden einen Einblick in die islamitiſche Welt der Völker und Staaten des Sudan. Durch das Land Tikar auf zum Teil ganz neuen Pfaden, wurde über Banum, den Sitz des intelli⸗ genten Neger⸗Häuptlings Njoja, der ſeine nicht zu gering zu ver⸗ anſchlagenden Machtmittel bereitwilligſt der deutſchen Regierung tzu Verfügung ſtellt, der Rückweg nach Bamenda angetreten. Hien wurden die großen, inzwiſchen zuſammen gekommenen geologiſchen, botaniſchen, zoologiſchen, vor allem aber die reichen ethnographiſchen Sammlungen laſtenmäßig verpackt, und dann ging es m etwa 160 Mann ſtarken er heimwärts der Küſte zu die Reiſenden erlebt und geſchaut haben, ſoll uns in Wort und Beld vorgeführt werden, ſoweit das in dem engen Rahmen eine kurgen Vortragsabends möglich iſt. N N 45—+ Gportliche Nundſchau. Raſenſpiele.„ * Fußball. Wiederum iſt es die Sportgeſellſchaft, bia“, die am bergangenen Sonntag über den.⸗Kl.„C dia“ einen vollſtändigen Sieg errang. Trotz durchweg i1 Spiels von ſeiten„Concordias“ mußten ſie ſich den an Technik wei überlegenen Olympianern mit:1 Goals beugen. Halbzeit 2 zu Gunſten der Schwarz⸗Weiß⸗Vlauen. 725 alles zum einen Ganzen, zum geſamten Kunſtwerk. Man ſprach und ſpricht in den Kreiſen der Wagnerianer gern vom ethiſchen Einfluß Bayreuths; jener erhebenden Einwirkung guf die Kunſt, der eine Kulturmacht einziger Art erfüllt, Denn ein Feſtſpiel ſchaffe und erhalte das Ideal des einheit⸗ lichen Kunſtwerks und in dem Gedränge des Alltags weiſe es immer wieder zu den lichten Höhen lauterer Kunſt um ihrer ſelbſt willen. Ein Stück jenes ethiſchen Einfluſſes war e⸗ das geſtern der Walküre den eigentümlichen Reis verliel Von Rooy ging es aus. Denn was er bot, war in ſich Lollendetes, bewußtes Nachſchaffen. Hervorgegangen tiefem Verſtehen ſchöpferiſchen Wollens und ermöglicht durck ſicherſte Beherrſchung ſtimmlichen Ausdrucks. Daß dieſer ſtarb 15 und markig, und dazu eminent modulationsfähig und trag iſt, geſellt ſich hinzu, worüber man es vergeſſen kann, daß er mitunter auch einmal ungleichmäßig iſt im wohllautenden Schmelz, was geſtern im zweiten Akt mehr bemerkbar wa als im dritten.“ Dazu eine ſeltene Kuſtur, wie ſie nur B reuth ſchaffen kann. Der vollendete muſikdramatiſche Wagners, in dem ſcharfe Umriſſenheit des Wortes, h Deutlichkeit der Deklemation und klare Charakteriſtik muſikaliſchen Linien ſich einen, Bewegung und Gebe innigen Konnex zur Muſik geſtellt ſind. Bei ſein liſchen Ausgeſtaltung wurde man ſich bewußt, lyriſche Schönheit in dieſer Wotanpartie eigenklich ſteckt, man aber auch die ganze gewaltige Unraſt des Gottes, deſſe vorwaltendes Leid, deſſen Schmerz und Verzweiflung bei Zurückhaltung, wie ſie dem Geiſt der Geſtalt entſpricht, tie ſeeliſch und mitreißend wirkten— das Drama zum Wotans⸗ drama machten. So zwang er zur Betrachtung des Ganze und der allgemeinen Wirkung, die zu ſteigern die Unf nicht wenig beitrugen. Auch hier ward deutlich, wie viel wiederholte Pflege dieſer Kunſt zur Vertiefung tat. Frat Hafgren⸗Waags poeſtiedurchwehte Sieglinde, inhaltlich voller Klarheit erſchaut und mit friſcher Stimme geſungen Hat trotz der Zeit gegen früher an Ausdrucksfähig keit viel gecbonnen, und auch Vogelſtrom begiant jetzt den Siegmund im Geiſte des Meiſters wahr zu leben. Frl. Bran des' Walküre wirkte, durch abgeklärte Ruhe und Pornehmh und nach ebender ſtimmlicher Ermüdung im zweiten A ſonders durch die Abſchiedsſzene im dritten Akt und auch d die übrige Darſtellung ging ein friſchbelebender Zug. Das Haus faßte keine große, aber dankbare und Die Kunſt zeigte, dem Ariſtokrak tte Whiſtler geſagt. 4. Seite. Weneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 20. Januar. Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Dienstag, den 19. Januar. Neuregelung der Gehaltsverhältniſſe des Hoftheater⸗Intendanten Dr. Karl Hagemann. Stadtrat Dr. Alt fährt fort: Ich bin der Auffaſſung, daß es gar nicht die Aufgabe eines Intendanten iſt, unter allen Umſtänden ſeinen Schwerpunkt in die Regietätigkeit zu verlegen. Ich halte einer Intendanten für einen Verwaltungsbeamten, der in einem Inſtitut wie dem hieſigen ſteht als eine Säule des guten Geſchma indem er hr wirkr auf ſeine Umgebung, indem er eine innere Kritik an den Darbietungen übt, die ſein Theater dem Publikum bringt. Aber daß er gerade nun ſich darauf ſtürzen müßte, Regie zu führen, das, glaube ich, iſt gar nicht die eigentliche Aufgabe eines Inten⸗ bele dauten. Aber es hat ſich dies hier in Mannheim bis zu einem gewwiſſen Grade herausentwickelt, weil wir früher unſern Ober⸗ regiſſeur hatten und früher das ſogenannte Theaterkomitee der kigentliche Intendant des Mannheimer Hoftheaters war. Aus dem früheren Oberregiſſeur iſt der Intendant geworden und aus dem Komitee iſt gewiſſermaßen ei dtiſche Kommiſſion geworden, die eigentlich nichts in die Geſchäftsführung des Intendanten hineinzu⸗ reden hat, wenn er ſelbſt nicht dazu die Hand bietet, oder wenn nicht ſeine Amtsführung eine derartige iſt, daß die Würde des Theaters dadurch als gefährdet erſcheint. Als Intendant und Verwaltungs⸗ beamter müßte jedenfalls vor allen Dingen des Repertoir und dann das Perſonal derartig verwaltet werden, daß man die unbedingte Gewähr hat, daß man auf der bisherigen Höhe bleibt. Ich be⸗ ſtreite in beiden Fällen, daß dies dem Herrn Intendanten gelungen iſt Was das Repertoir betrifft, ſo hatten wir im Jahre 1907%8 35 Opern, früher waren es 48. Wenn ich in Betracht giehe, daß der Intendant über zwei allererſtklaſſige Kapellmeiſter verfügt, ſo muß man ſchon hierin eine große Einbuße erblicken. Es gab in dieſem Jahre nur eine einzige Opernnovität, das war „Fitze⸗Butze“.(Heiterkeit.) Ich folge einer Autorität, die Sie als unanfechtbar anerkennen werden. Es iſt das Feuilleton der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“. Es ſteht dort weiter, daß die unzu⸗ längliche Beſetzung Verdis Othello und den Fra Diavola zu Fall ge⸗ bracht habe. Die Spieloper Lortzings hat ſeit dem Weggang von Frau Linckenbach faſt ganz aufgehört. Götz, Cornelius, Berlioz, Ha⸗ lébh, Donizetti fehlen alle auf dem Repertoir. Sie werden be⸗ greifen, daß die Liebhaber der Oper und des Singſpiels über eine ſolche Vernachläſſigung des Spielplans wenig erfreut ſind. Vor allen Dingen iſt es damals aufgefallen, daß der Intendant, der üher eine Kraft verfügte, die gewiß auch anfechtbar war, aber hier Ausgegeichnetes geleiſtet hat, die Oper„Tiefland“ von'Albert, die borher gerade einſtudiert war und mit glänzendem Erfolge 1 Jahr Lang hundertmal in Berlin gegeben wurde, nach dem großen Er⸗ folge in Mannheim vollſtändig fallen ließ. Das war ein Mißgriff. Im Schauſpiel ſieht es ähnlich aus. Schiller Amal, Goethe Amal. Nun macht die„Neue Bad. Landesztg.“ einen Vorwurf, den ich durchaus teile. Man muß ſich wundern, daß ein Dichter, den man nöe) für eine Größe und für eine Zukunft Deutſchlands hielt vor wenigen Jahren, Gerhart Hauptmann, überhaupt auf dem Spiel⸗ plan nicht erſchien. Gerade Wildenbruchs letztes Stück„Die Rabenſteinerin“, mußten wir uns in Mannheim vorenthalten laſſen, abgleich es mit großem Erfolge über viele deutſche Bühnen ging⸗ Das hängt zuſammen mit der Kunſtrichtung des Herrn In⸗ tendanten. Nun komme ich auf den Punkt, den ich eigenklich für entſcheidend halte: daß ein Mann, der an der Stelle ſteht wie der Imtendant, gemeſſen werden muß nach dem Maßſtabe derjenigen Stellen, die damit verglichen werden können. Wenn man alſo wirklich zeinen Intendanten unter 15000 Mark bekäme, dann tpäre es eben der Maßſtab, nach dem er bezahlt werden muß. Aber ſo liegt die Sache ja nicht. Der Intendant hat ſich anſtellen laſſen vor 2½% Jahren mit 12 000 Mark und nun kommt er und ſagt: Wenm Ihr mir nicht 15 000 Mark gebt, dann gehe ich fort. In dieſem Augenblick iſt uns wirklich die Piſtole auf die Bruſt geſetzt. Ich bin nicht der Meinung, daß das natürlich und ſelbſtverſtändlich iſt, wie vorhin ein Zuruf gelautet hat, ſondern ich bin der Meinung, Saß, wer einen Vertvag dieſer Art als Beamter eingeht, das Gefühl in ſich trägt, zu warten, bis er ſich wirklich verbeſſern kann, und dann etwa zu ſagen: Meine Herren, ich bin ganz gern hier, wollen Sie mir das geben, was man mir auswärts gibt, dann bleibe ich hier. Andernfalls gehe ich fort.“ Aber ein Verfahren, wie es hier eingeſchlagen iſt, iſt nichts anderes als eine Kraft⸗ brobe. Es iſt eine Kraftprobe, ob der Herr Intendant ſtärker iſt, oder oh die Intereſſenten des Theaters ſtärker ſind. Es iſt ja ſicher, daß nicht alle Intereſſenten des Theaters gegen den Herrn Intendanten eingenommen ſind. Der Herr Intendant hat ſeinen Kreis, einen ganz beſtimmten Kreis von Freunden, die vermutlich ſeine Richtung würdigen. Dieſer Kreis iſt ja bekannt. Daß er in dieſem Kreiſe lebhafte Unterſtützung findet, iſt natürlich. Aber in einem ganz überwiegenden Kreiſe findet er eben dieſen Anklang nicht. Was der Herr Vögtle geſagt hat, iſt in der Tat zutreffend. Es iſt eine ganz überwiegende Mißſtimmung gegen die Tätigkeit des Herrn Intendanten in den Kreiſem derjenigen, die wir für die Intereſſenten, für die berufenen Beurteiler anſehen müſſen, vor⸗ handen. Wir können das nicht betrachten don dem Standpunkt, daß wier die berufenen Vertreter der Stadtgemeinde ſeien und nun Hanz einfach nach unſerer oberflächlichen Meinung über derartige Sachen urteilen könnten. Ich brauche nicht darauf abzuheben, Derß vor wemigen Tagen wir eine von ca. 250 Unterſchriften bedeckte Eingabe gegen den Herrn Intendanten und ſeine Amtsführung eingetroffen iſt. Sie werden ſicherlich davon gehört haben, aber aman braucht darauf keinen Wert zu legen. Ich kann Sie aber ver⸗ ſichern, wenn auf dieſer Eingabe niemand aus dem 1. Range des Theaters oder aus der Parterreloge figuriert, ſo iſt das entweder eine Zufälligkeit, die in den Perſönlichkeilen beruht, die ſich damit befaußt haben, Unterſchriften zu ſammeln, oder wie ich eher glaube, der Umſtand, daß man in gewiſſen Geſellſchaftskreiſen unter allen Umftänden davon abſieht, eine derartige Petition zu unterſchreiben. Es iſt nicht guter Ton in gewiſſen Geſellſchaftskreiſen, ſich an einer ſolchen Agitation durch Unterſchriften zu beteiligen. Das aber, meine Herren, kann ich Sie ganz beſtimmt verſichern, daß eine ſehr große Anzahl von Abonnenten des 1. Ranges, der Parterreloge und des Sperrſitzes durchaus dieſelben Geſinnungen hegt, wie ſie in Dieſer Petition unterbreitet worden ſind. Das iſt, was wir poſitib wiſſen. Das ſind Tatſachen. Dieſe Meinung haben die Abonnen⸗ dten, die ſich gegen den Intendanten ausſprechen. Daß aber ſich ſo bviele Abonnenten in dem ungünſtigen Sinne gegen den Intendanten und ſeine Maßnahmen ausſprechen, das iſt eine Tatſache, die wir beuchten müſſen. Und eine ebenſolche Tatſache ſind die Kündig⸗ uUngen, die von den Abonnenten in einem Jahre eingelaufen ind. Auf Schlußz des Jahres 1907/08 ſind folgende Kündigungen erfolgt: von 9 Parterrelogen⸗Abonnenten 11 halbe und 20 Viertel⸗ Abonnements, von 5 Abonnenten des 1. Ranges 6 halbe und 15 Viertel⸗Abonnements, von 42 Abonnenten des 2. Ranges 50 Viertel⸗Wonnements, von 103 Abonnenten im 1. Parkett 115 Viertel⸗Abonnemenis, von 39 Abonnenten des 2. Parketts 32 Viertel⸗Wonnements. Nun können Sie erwidern, dieſe Abonne⸗ ments ſind ja von andever Seite wieder genommen worden; das iſt kein Maßſtab; das wäre ein vollſtändig unrichtiges ſtatiſtiſches Be⸗ geſetzt Kündigungen drohen, wenn den alten Kräften ginnen. Sondern wer geſündigt hat, der hat ſeine Mißſtimmung mit den beſtehenden Zuſtänden ausgeſprochen. Tatſache iſt, daß immer noch vier halbe und zweihundertk⸗ ſieben viertel Abonnements gekündigt ſind, und das drückt ſich in einer Mindereinnahme von 14000 Mark im Theaterbudget aus. Das iſt die zweite Tatſache, die Sie als ſolche anerkennen und be⸗ rückſichtigen müſſen bei Ihrer Abſtimmung. Dieſe Tatſache aber gründet ſich auf Verhältniſſe, welche der Intendant nicht genügend berückſichtigt. Jener Eingabe nun iſt im Stadtrat engegenge⸗ halten worden, ſolche Unterſchriften ſeien ſo wohlfeil wie Brom⸗ beeren, wenn es gälte, einen Künſtler zu halten, dem von der Leitung gekündigt worden iſt. Das iſt bis zu einem gewiſſen Grade richtis; aber das trifft auf die vorliegende Eingabe nicht zu. Sieder iſt wohl in der Eingabe genannt, aber in jener Ein⸗ gabe werden noch andere Mißſtände gerügt. Was Herrn Sieder betrifft, ſo wird er nur als Beiſpiel genannt. Wie ſieht es denn im Perſonal unſeres Theaters aus? Der Intendant kam hier⸗ her ohne Kenntnis des Mannheimer Milieus, ohne jede praktiſche Erfahrung; ſoviel praktiſche Erfahrung hatte er aber doch, daß er ſich einen Kapellmeiſter ſicherte in der Perſon des Herrn Reich⸗ wein. Dieſer Herr iſt ja ein ſehr tüchtiger Kapellmeiſter, aber das durfte den Intendanten nicht veranlaſſen, einem Mann ſo⸗ gleich zu kündigen, mit de mer wohl eine perſönliche Differenz hatte, der aber als Kapellmeiſter vom hieſigen Publikum ſehr ge⸗ ſchätzt wurde. Der Intendant mußte wiſſen, daß dieſer Mann, der Kapellmeiſter Hildenbrand, auch Frau Linkenbach mit ſich ziehen mußte. Es folgten dann die kündigungen van der Vijver, Fräulein Robinow, Fräulein Rappe, Herrn Baſil, Herrn Berg⸗ mann und Herrn Sieder. Seit Carlén tot iſt, haben wir keinen eigentlichen Heldentenor mehr gehabt: das iſt kein recht würdiger Zuſtand für Mannheim. Wir gönnen Herrn Vogelſtrom bei ſeinem großen Talent die ermöglichte Entwicklung. Aber es iſt kein Zuſtand, daß wir für beſtimmte Opernaufführungen immer wieder Herrn Pennarini oder eine andere Kraft herbeiholen müſſen, wenn Herr Pennarini nicht kann. Weiter kommt bei dieſem Schauſpiel hinzu, daß Herr Kutzſchbach und Herr Reichwein hier nicht gehalten worden ſind, obwohl noch vor einem halben Jahre uns der Herr Oberbürgermeiſter mitgeteilt hat, daß wir mit dem Intendanten die beiden Kapellmeiſter verlieren wür⸗ den, und daß das ein beſonderer Grund ſei, den Herrn Inten⸗ danten zu halten. Ich weiß nicht, warum die beiden Herren ſich mit dem Intendanten ſolidariſch erklärt haben. Soviel iſt jeden⸗ falls ſicher, daß dem Intendanten zuerſt Herr Reichwein durch die Lappen ging, den er ſelbſt mit hierher gebracht hat, und der jedenfalls am meiſten dem Intendanten verbunden geweſen wäre. Es iſt jedenfalls hier etwas verſehen worden, was wir nicht wiſſen; es iſt bedauerlich für die Oper in Mannheim, daß ſie zwei ſolche Kräfte zugleich verlieren muß. Was nun das Schauſpiel anbetrifft, ſo ſind hier worden die Herren Ludwig, Machold, Putſcher, dann v. Rothenberg, Herr und Frau Eckelmann und Frau Altmann wird uns auch verlaſſen. Und heute höre ich ferner, daß auch die wirklich tüchtige Kraft des Herrn Möller uns verloren gehen wird. Wir haben andere Kräften bekommen, wie die Herren Götz und Schreiner, das ſind tüchtige Leute. Aber es iſt nicht einzuſehen, warum der Wechſel nötig war. Es iſt kein Wunder, wenn man von eingeweihten Kreiſe mitgeteilt bekommt, daß nicht nur in der Zahl der Abonnenten des Theaters, ſondern auch im Perſonal des Theaters eine hochgradige Verſtimmung gegen den Intendanten herrſcht. Das iſt gar kein Wunder, wenn fort⸗ immer wieder ein Zuſammenſpiel mit jungen Kräften zugemutet wird, wenn weiterhin eigentümliche Rollenbeſetzungen ſtatt⸗ finden, daß das Perſonal nervös u. verſtimmt wird. Und das hört nicht auf, wenn Sie den Intendanten weiter engagieren, denn zus liegt in ſeiner ganzen Auffaſſung der Theaterperhältniſſe. Trüher waren wir gewohnt, daß man ein etwas ſozialeres Ver⸗ ſtändnis vom Schauſpielerſtand hatte, daß man alte Schauſpieler nicht ohne weiteres fortſchickte, ſondern die Pietät den Leuten bewahrte, die ſich bei uns bewährt hatten. Meine Herren! Die ganze Richtung des Herrn Intendanten iſt eine ſolche, die dem Milieu des Mannheimer Publikums nicht angemeſſen iſt; ſeine Richtung geht auf moderne Senſationen; ich möchte ſagen, daß es die Senſation iſt, die von einer beſonderen Kunſtelique begünſtigt wird. Das ſind die Leute, welche die Herren Wilde, Shaw, Frank Wedekind, als die großen Künſtler des Dramas der Gegen⸗ wart und der Zukunft feiern, wie es der Intendant vor einem halben Jahre in einem Vortrage in Köln tat. Mit Wedekind hat man uns bisher verſchont, aber alle die Sachen, die uns bisher geboten worden ſind: Wilde, Shaw, Strindberg, ſind Dinge, die eine kleinliche Kunſtrichtung zeigen. Ich erinnere hier an die Novitäten, die einen Raum im Repertoire einnahmen, der ganz unangemeſſen war. Dazu gehört der Dr. Eiſenbart von Falcken⸗ berg und der Amphytrion; das ſind ganz intereſſante Dinge, aber ſie brauchten uns in Mannheim nicht geboten zu werden. Daß man Amphytrion und„Die Liebe wacht“ ausgerechnet in Volks⸗ vorſtellungen vorſetzt, das begreife ich nicht. Das entſpricht nicht der Würde des Mannheimer Theaters. Meine Herren! Blicken Sie zurück auf das, was der Inten⸗ dant Poſitives als Regiſſeur geleiſtet hat. Das ſind Salome, Carmen, Fledermaus, Hoffmanns Erzählungen. Alles Stücke, die eigentlich von früher ſtanden, mit Ausnahme von Salome. Der Schwerpunkt dieſer Tätigkeit lag darin, daß dieſe Sachen in einer möglichſt glänzenden äußeren Ausſtattung aufgewärmt wurden. Die äußere Ausſtattung erſchien dem Intendanten als der Schwerpunkt ſeiner Leiſtungen. Und wir wollen nicht leugnen, daß dieſe äußere Ausſtättung unter ihm eine ganz ausgezeichnete war. Wir wollen auch nicht leugnen, daß auch Herr Auer der Oper Bohsme von Puccini eine ganz vorzügliche äußere Aus⸗ ſtattung gegeben hat. Der Schwerpunkt liegt eben überall in der Ausſtattung, im Innern des Dramatiſchen fehlt dieſer Amts⸗ führung jener große Zug aus den Zeiten Werthers, der auch nock unter Baſſermann zu bemerken war, der aber unter dem jetzigen Intendanten keineswegs hervorgetreten iſt. Es iſt eine bedauer⸗ liche Erſcheinung, daß, wenn der Intendant etwas bringt, was dieſen großen Zug zeigen ſoll, ihm hierzu das geeignete Perſonal fehlte. Das ſahen wir geſtern bei den Nibelungen, wo ausge⸗ rechnet die Ute von Fräulein Sanden geſpielt wurde, von der komiſchen Alten, wo man jeden Augenblick befürchten mußte, daß ſie mäckern würde.(Widerſpruch. des Oberbürbermeiſters). Wir haben auch keine Heroine, ſodaß Fräulein Blankenfeld die Brunhilde ſpielen mußte, die noch tags zuvor im Neuen Theater in der„Blauen Maus“ aufgetreten war. Daß alles wäre nicht möglich geweſen, wenn man nicht den raſchen Wechſel hätte ein⸗ treten laſſen. Man hätte Fräulein v. Rothenberg nicht fort⸗ ſchicken brauchen, ehe man einen vollen Erſatz hatte. Das meinte ich, als ich von Fräul. Sanden ſprach, die ich als eine ausge⸗ zeichnete Darſtellerin in ihrem Fache ſchätze, deren Rolle aber geſtern Frl. v. Rothenberg noch ganz gut hätte ſpielen können. Wenn der Intendant die Regie führt, ſo werden alle Mittel aufge⸗ boten, um eine möglichſt gleichmäßige Aufführung herauszr⸗ bringen, während ſich die anderen Regiſſeure mit den übrig blei⸗ benden Mitteln begnügen müſſen. Eine Bühne muß aber ſo ver⸗ waltet werden, daß die Leiſtungen nach allen Seiten hin gleich⸗ gekündigt Fräulein mäßig ſind. Von einem Intendanten in Mannheim muß der⸗ langt werden, daß er in den Fußſtapfen ſteht, ſteht in denen früher f hier die Bühne geleitet worden iſt, daß er ſich der Theater⸗ führung erinnert unter Dalberg, der ja auch lein Schauſpieler ge⸗ weſen iſt. Gewiſſe Aeußerlichkeiten hängen mit den ſtiliſtiſchen Beſtrebungen des Intendanten zuſammen: Es iſt das die Ver⸗ kleinerung der Bühne, die mit ſich bringt, daß die Leute im dritten und vierten Rang gar nichts mehr ſehen können, und die Sänger beſchweren ſich über die beiden Türme an den Seiten der Bühne, in denen ſich die Stimmen fangen. Es iſt nun die Vor⸗ lage gemacht worden, den Intendanten weiter zu engagieren und ihm eine Erhöhung des Gehalts zu gewähren. Ich verſtehe nicht, wie man uns mit dem Antrage kommen kann. Wenn das wenig⸗ ſtens geſchehen wäre, nachdem das Theaterbudget vorgelegen hätte, ſo wäre das angebracht. Aber jetzt noch kurz vor der Bud⸗ getberatung uns mit dem Antrage zu kommen, das kann ich nicht für richtig halten. Viele meiner Freunde werden gegen die Vor⸗ lage, wenn nicht alle, auch von der demokratiſchen Partei wer⸗ den mehrere dagegen ſtimmen. Die Sozialdemokraten werden da⸗ für ſtimmen, auch das Zentrum, ſo daß alſo der Antrag eine Mehrheit erhalten wird. Es wird ſich alſo der Intendant darauf berufen können, daß alles, was Bildung und Beſitz heißt, ſich auf ſeiner Seite fand.(Teilweiſer Widerſpruch). Stadtv.⸗V. Selb wendet ſich in kurzen Ausführungen gegen den Vorredner, indem er vor allen die Darſtellungen zurück⸗ greift, als habe der Intendant dem Stadtrat die Piſtole auf die Bruſt geſetzt. Der Intendant ſei gefragt worden, unter welchen Umſtänden er noch weiter bleiben wolle, und daraufhin habe dieſer ſeine Bedingungen genannt. Der Vorredner hat geſagt, es gefalle ihm vieles an dem Intendanten nicht, ſoviel ich weiß, beruht das auf Gegenſeitigkeit.(Heiterkeit.) Str. Freytag weiſt darauf hin, daß unter dem jetzigen Intendanten ſehr viel Gutes geſchafft worden iſt, wenn auch noch manches zu wünſchen übrig bleibe. Die Fremden, die hierher kämen, urteilten ſtets, daß man ſehr weit gehen müſſe, ehe man ſo hervorragende Leiſtungen finden könne, wie hier. bittet dem ſtadträtlichen Antrage mit der Gehaltserhöhung um 3000 M. zuzuſtimmen. Ein Wechſel in den jetzigen Zeiten, wo am 1. September die beiden Kapellmeiſter von hier weggehen, wäre von größten Uebel. Str. Dr. Stern: In dieſem Saale iſt vor nicht lagger Zeit mir gegenüber einmal die Meinung laut geworden, daß die Theaterkommiſſion hinter dem Intendanten ſtehen müſſe. Ich habe damals dieſe Meinung zu bekämpfen verſucht und meiner Meinung dahin Ausdruck gegeben, daß ich nicht dieſer Anſchau⸗ ung bin, ſondern daß es Pflicht der Theaterkommiſſton ſei, hinter dem Theater zu ſtehen. Sinne hat die Kommiſſion beſchloſſen vorliegenden Antrag an den Stadtrat zu ſtellen. Wenn der Kollege Dr. Alt uns geſagt hat, daß er dem Intendanten etwas Perſönliches nicht nachtrage, ſo können Sie von uns überzeugt ſein, daß wir nicht aus per⸗ ſönlichen Gründen beſtrebt ſind, den Intendanten uns zu er⸗ halten. Unſere Meinung gründet ſich auf 2/ʒjähriger Erfahrung mit dem Intendanten, und unſere Meinung iſt diejenige von Männern, die nun ſeit 10 Jahren und über 10 Jahren in der Kommiſſion ſibzen. Unſere Meinung iſt Objektiv zwefellos ins Eingehendſte begründet worden. Nun iſt im Verlaufe der heu⸗ tigen Verhandlung(Völkle und Seiler) im allgemeinen Aus⸗ ſtellungen gemacht worden. Es leuchtet ja ein, daß die Haus⸗ beſitzer an dem Syſtem des Intendanten ſeine Freude haben, weil ſie überhaupt an dem keine Freude haben, was neue Aus⸗ gaben verurſacht. Es gibt aber Notwendigkeiten, welche zwingen etwas zu tun, was namentlich an den eigenen Geldbeutel geht, wenn es das Allgemeinintereſſe erfordert. Redner wendet ſich nunmehr den Ausführungen des Stadt⸗ rats Dr. Alt zu. Es iſt nicht ſehr leicht dem Kollegen Dr. Alt 4 zu erwidern auf eine im Detail ausgearbeitete, wohlvorbereitete Rede eines Herrn, der ein Aeſthet iſt,(Zuruf Dr. Alt, nein, nein), alſo der kein Aeſthet iſt, und deſſen Rednergabe nicht zu unterſchätzen iſt. Ich für meinen Teil hätte gedacht, Herr Dr. Alt würde unterlaſſen, hier zu reden; an ſich hätte Kollege Alt den Weg einſchlagen ſollen, der von der Sozialdemokratie ein⸗ gehalten worden iſt. Dort iſt geſagt worden, wir halten unſere Kritik zurück, bis wir dem Intendanten Aug in Auge gegenüber ſtehen, bis dieſer auf unſere Kritik erwidern kann. Es wäre für meinen Begriff geſchmackvoller geweſen, wenn Dr. Alt heute nicht geſprochen hätte. Der Stv.⸗V. Selb hat bereits dargetan, daß der Ausſpruch, Dr. Hagemann habe der Theaterkommiſſion und dem Stadtrat die Piſtole auf die Bruſt geſetzt, eine vollkom⸗ mene Verkennung der Tatſachen iſt. Der Kollege Dr. Alt hat am Schluſſe ſeiner Ausführungen eine Bemerkung gemacht, die auf den Anfang ſeiner Rede zurückgeht: Wir hätten warten ſollen mit unſerem Antrage, bis das Theaterbudget vorliegt. Wenn wir aber häten ſo lange warten wollen, hätten wir die 3000 M. nicht mehr ins Budget einſetzen können, und wir hätten dann kein Geld mehr gehabt. Piole auf die Bruſt ſetzen, wenn man einen höheren Anſpruch für ſeine Leiſtungen macht, ſo wird er, wenn er es ſich richtig Hers überlegt, dieſe Meinung nicht aufrecht erhalten können. Dr. Alt würde in gleicher Lage nicht anders handeln, z.., wenn Dr. Alt Bürgermeiſter in Mannheim geworden wäre.(Heiter⸗ keit). Der Kollege Alt hat zunächſt getadelt, das Repertoir und die Perſonalveränderungen. Beim Repertoir hat Dr. Alt in der Hauptſache auf das erſte Jahr der Hagemannſchen Tätig⸗ keit abgehoben und gerügt, daß als einzige Novität Fitzebuze herausgebracht worden iſt, die hier keinen Beifall gefunden hat, wie auch anderwärts nicht. daß hier keine Oper zur Aufführung angenommen wird, ohne daß die Begutachtung der beiden Kapellmeiſter eingeholt worden wäre. Fitzebutze iſt von Kapellmeiſter Kutzſchbach eingehend be⸗ fürwortet worden. Wenn fich Kutzſchbach in der Wirkung dieſes Werkes täuſchte, ſo iſt es ihm gegangen, wie es auch anderen Leuten noch gegangen iſt. Wenn ein ſo hervorragender Muſiker, wie Kutzſchbach eine Sache dringend empfiehlt, ſo darf wohl der Intendant annehmen, daß die muſikaliſche Bedeutung des Werkes nicht von ſo geringer Bedeutung iſt, wie das ſpäter die Meinung des Publikums geweſen iſt. Es kommt noch dazu, daß die Dich⸗ tung von Dehmel iſt, alſo einem hervorragenden Dichter. Der Kollege Dr. Alt hat weiter ausgeführt, daß die Oper„Tiefland“ nicht mehr auf dem Repertoir erſchienen iſt; es ſind aber auch andere Opern nicht mehr auf dem Repertoir erſchienen. Man häte die Oper„Tiefland“ aufgeführt, wenn nicht der Helden⸗ tenor Carlen vorher geſtorben wäre und wenn man einen andern Heldentenor gehabt hätte, da man Herrn Vogelſtrom nicht zu⸗ muten kann, alle Partien auswendig zu lernen. Dr. Alt hat ferner geſagt, daß es ein unwürdiger Zuſtand für Mannheim ſei, daß wir keinen Heldentenor hätten. Herr Vogelſtrom iſt aber ſehr wohl in der Lage, das Heldentenorfach in Mann⸗ heim auszufüllen mit Ausnahme von ein oder zwei Rollen. Herr v. Putnitz in Stuttgart braucht Herrn Pennarini gerade ſo gut wie wir. Und Herr Vogelſtrom iſt in Wien zu einem zehnmaligen Gaſtſpiel engagiert worden. Wenn Wien ſeinen Redner In dieſem Sinne und einzig in dieſem Wenn Dr. Alt aber meint, es hieße die Demgegenüber iſt hervorzuheben, — nn„ r 3 Heldentenor hälte, würde es nicht Herrn Vogelſtrom engagieren. Redner verweiſt ferner auf Köln, wo gleiche Verhaältniſſe de⸗ ..——::!..... ñ ñ ß ̃ ñ Mannheim 20. Januar. Seneral⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 5. Seſte. ſtünden, und fährt fort: daß wir keinen Heldentenor haben, iſt alſo kein Fehler der Leitung; es liegt am mangelnden Angebot und an mangelnden Gageverhältniſſen. Man macht ſich gar keinen Begriff, wie ſchwer es heute iſt, ein Perſonal zuſammen⸗ zuſtellen bei den Gagen, die wir in Mannheim zu zahlen in der Lage ſind. Man zahlt an anderen, kleinen Theatern viel größere Gagen als bei uns. Und dann kommt der Vorwurf, daß wir ſozialer gegenüber dem Perſonal denken ſollen; wenn. aber die Geldverhältniſſe nicht über ein beſtimmtes Maß hinaus in Anſpruch genommen werden dürfen, dann müſſen eben die ſozialen Geſichtspunkte hinter den Intereſſen des Theaters zu⸗ rückſtehen. Sollte der Bürgerausſchuß den Zuſchuß um 100 000 Mark erhöhen, ſo wollen wir gewiß keinem Künſtler mehr kündigen und wenn es die allgemeine Meinung iſt, daß er den Anſprüchen nicht mehr genügt, ſo wollen wir ihn auf unſere Rechnung ſpazieren gehen laſſen, ſo lange das aber nicht der Fall iſt, müſſen wir unter Umſtänden der ſozialen Frage ein Schnippchen ſchlagen. Der Kollege Dr. Alt hat ſodann hervor⸗ gehoben, daß Gerhart Hauptmann ſeit zwei Jahren nicht auf dem Repertoir geſtanden hat. Ich empfinde das auch als einen Mangel, aber deswegen ſchickt man keinen Intendanten fort. Und dann kommt die„Rabenſteinerin“ von Wildenbruch! Ich meine, daß es von einem viel größeren künſtleriſchen Geſchmack zeugt, die„Rabenſteinerin“ nicht aufzuführen, als ſie aufzu⸗ führen. Die„Rabenſteinerin“ iſt ein ſolch künſtleriſches Mach⸗ werk, daß man es einem Intendanten nicht verdenken kann, wenn er es nicht zur Aufführung bringt. Herr Dr. Alt hat gemeint, es ſei ein beſtimmter Kreis, der dem Intendanten huldigt. Ich weiß nicht, was er da für einen Kreis meint! meint er da einen Kreis in unſerer Vaterſtadt, oder einen beſtimmten Kreis unſerer modernen Literaten. Gegenüber dem Vorwurf, daß von dem jetzigen Intendanten eine einſeitige künſtleriſche Richtung be⸗ günſtigt werde, weiſt der Redner unter Vergleich mit früheren Spieljahren nach, daß dies durchaus nicht der Fall iſt, daß auch die Klaſſizität unſerer Literatur ausgiebig zu Wort kommt, daß Goethe, Schiller nicht minder aufgeführt würden, als unter Baſſermann und Hofmann, und daß Shakeſpeare unter Hage⸗ mann ſogar eine noch größere Zahl von Aufführung erlebt habe. Der Kollege Dr. Alt hat gemeint, daß die Intereſſen der Abon⸗ nenten maßgebend ſeien für die Beurteilung des Theaterleiters als ſolche. Bei den Abonnementskündigungen iſt aber von Dr. Alt ganz außer Betracht geblieben, daß die Preiſe der Abonne⸗ ments geſteigert worden ſind, welche natürlich die Theaterabon⸗ nenten abſchrecken mußten. er Beſuch ul ſeres Theaters zur Zeit Hagemanns iſt nicht ſchlechter, als zu Zeiten ſeiner Vor⸗ gänger. Der Herr Dr. Alt iſt dann wieder auf das Perſonal zurückgekommen und hat getadelt, daß der Intendant einem Ka⸗ pellmeiſter gekündigt hat, um Reichwein an ſeine Stelle zu bringen. Allein die Tätigkeit des Kapellmeiſters und des Inten⸗ danten hängt ſo eng miteinander zuſammen, daß nur bei gleithen Kunſtanſchaungen Erſprießliches für das Theater geſchehen kann. Wenn alſo Differenzen zwiſchen der Theaterleitung und dem Kapellmeiſter beſtehen, ſo bleibt eben nichts anderes übrig, als daß der Kapellmeiſter geht. Bei dieſer Gelegenheit muß der Vorwurf erwähnt werden, der dem Intendanten daraus gemacht worden iſt, daß es ihm nicht gelungen iſt, die beiden Kapellmeiſter hier zu halten, ſondern daß dieſe von hier fortgehen. Der In⸗ ſendant hat in der Theaterkommiſſion beantragt, die beiden Kapellmeiſter zu behalten, mit dem Gehalt, den ſie beanſpruchten. Die Kommiſſion hat das mit Freuden getan! Inzwiſchen waren aber an die beiden Kapellmeiſter ſo glänzende Angebote heran⸗ getreten, daß der eine Herr nach Dresden, der andere Herr an erſte Stelle nach Karlsruhe fortging und uns nur das Bedauern blieb. Wir glauben aber einen ſo vollwertigen Erſatz gefunden zu haben, daß uns aus dem Fortgang der beiden Kapellmeifter ein Schaden für unſer Theater nicht erwächſt. Redner geht dann näher auf die Kündigung von Fräulein Schöne unter Hofmann und ihr Wiederengagement unter Hagemann ein, um dann fortzufahren: Es iſt dann die Kündigung von Fräulein Rappe erwähnt worden, aber dieſer Dame iſt nicht gekündigt worden, ſondern von Weingartner nach einmaligem Anhören nach Wien engagiert worden. Man muß das Perſonal ver⸗ gleichen beim Eintritte des Intendanten und wie es jetzt iſt. Es hat die Oper den Tadel des Kollegen Dr. Alt gefunden. Aber ſehen wir uns die Kräfte von früher und jetzt au: Statt Carlen haben wir Vogelſtrom, ſtatt Traun Copponi, ſtatt Vanderſtetten Föhns, ſtatt Hildenbrand Reichwein, ſtatt Fräulein Walter Neuhaus. Ich glaube alſo der Vergleich fällt nicht zuungunſten des jetzigen Intendanten aus. Der Kollege Dr. Alt hat zum Schluß hervorgehoben, daß der Intendant auf moderne Senſation hinausgehe, und daß er Wilde und Shaw beſonders pouſſiere. Aber dann müßte ſich Dr. Alt weniger an den In⸗ tendanten als an den modernen Literaten halten. Die Theater⸗ leiiung muß alle Richtungen pflegen, und zu allen Richtungen gehört eben auch die moderne. Der Intendant nimmt nur die Richtung ein, die von ihm verlangt wird, wenn er auch der modernen Kunſtrichtung einen Platz zuweiſt. Dr. Alt ſagt, dem Intendant komme es nur darauf an, äußeren Schein her⸗ vorzurufen, es komme ihm in der Hauptſache auf die Ausſtat⸗ tung an. Unſer Budget für Garderobe und Ausſtattung iſt ein ſo minimales, daß eine Erhöhung im nächſten Budget unaus⸗ bleiblich iſt. Wenn der Intendant ſelbſt Stücke infzeniert, ſo nimmt er natürlich das, was vorhanden iſt, und überläßt anderen, was übrig bleibt. Das kann man einem Künſtler nicht übel nehmen. Redner verweiſt auf die prächtige Ausſtattung von Boheme, das der Intendant nicht inſzeniert, aber wie Dr. Alt ſagt, pouſſiert habe, und wo der Intendant mit Mitteln nicht gekargt habe. Redner fährt fort: Es handelt ſich nicht um aufgewärmte Sachen, die der Intendant neu inſzenierte, ſondern um Dinge, die vollſtändig neu gemacht worden ſind, wie z. B. Hoffmanns Erzählungen. Dieſe ſind in einer Geſtalt erſchienen, welche ein volles Haus nach dem andern erzielten, während ſie früher nur zwei⸗ oder dreimal gegeben werden konnten. In fünf Vorſtellungen hat es Brand von Ibſen zu ausverkauften Häuſern gebracht, alſo ein Stück, von dem min in nie annehmen konnte, daß es vom Publikum goutiert würde. Wir haben hier 10000 Mark Reineinnahme gehabt, alſo einen Erfolg, wie er bei Ibſen noch niemals erzielt worden iſt. Die moderne Richtung des Intendanten ſcheint alſo auch beim Pub⸗ likum Anklang zu finden. Das klaſſiſche Repertoire iſt auf Hebbel ausgedehnt worden, und die innere und äußere Ausſtat⸗ tung hat wohl zu keinen Ausſtellungen Anlaß gegeben. Darum ſage ich, daß nur aus einer Mißſtimmung heraus die Tätigkeit des Intendanten bon Dr. Alt beurteilt worden iſt, vielleicht auch bon einem gewiſſen Kreiſe des Mannheimer Publikums. Weng allen Geſchmacksrichtungen entſprochen werden ſoll, ſo muß auch der Geſchmacksrichtung entſprochen werden, die der Intendant hat Ich bin der Meinung, daß die behauptete Mißſtimmung gegen den Intendanten und die Theaterleitung nicht vorhanden ſein kann, wenn ausverkaufte Häufer vorhanden ſind, und wenn vor em auch die Sachen ausverkauft ſind, die der Intendant ſelbſt. chaffen hat, wie z. B. ſeine Matinee. Ich bedauere, daß der Intendant nicht anweſend ſein konnte, um ſelbſt ſeine Meinung menade durchgeführt werde. Er möchte bei dieſer Gelegenheit zu ſagen. Es iſt noch ſelten beſſer, ſchon oft aber viel ſchlechter geweſen als heute. Str. Dr. Alt kommt auf die Entgegnungen ſeiner Vor⸗ redner in kürzeren Ausführungen zurück, indem er u. a. ſagt: Wenn hier dargetan worden ſt, daß an der Tätigkeir des In⸗ tendanten Kritik geübt worden iſt, wo dieſer nicht anweſend ſein konnte, ſo muß ich jeden Vorwurf, der darin gegen mich en: halten iſt, zurückweiſen. Es kann die Frage ſein, ob es angezeigt war, dieſe Verhandlungen in voller Oeffentlichkeit zu führen Allein wir verhandeln hier über die Anſtellung eines Beamten, und ich halte es für vollkommen ausgeſchloſſen, daß hier der Intendant die Kritik unter uns bekämpft.(Zuſtimmung). Von Dr. Stern iſt mir perſönliche Animoſität vorgeworfen worden; das iſt vollkommen falſch. Gerade umgekehrt liegt die Sache. Ich hege eine andere Auffaſſung von der Aufgabe des Intendanten in Mannheim, als ſie der Herr Intendant har. Die Matinees, die eingeführt worden ſind, ſind ohne jeden Zwei⸗ fel Darbietungen, die des größten Lobes würdig ſind in ihrer Art. Aber darnach läßt ſich kein Intendant beurteilen. Das iſt eine Sache, die man ganz gerne in Kauf nimmt, aber ſie zieht nur vom Schwerpunkt des Theaters ab. Daß dieſe Matineen gern beſucht werden, das glaube ich auch; viele be⸗ ſuchen ſie lieber als die Kirche.(Lachen.) Kollege Stern hat mir nachgerechnet, daß ich als ein beſonderes Verdienſt des In⸗ tendanten vergeſſen hätte, Ibſens Brand zu nennen. Ich er⸗ kenne das als Verdienſt an, aber damit iſt die Aufgabe eines Intendanten nicht erſchöpft. Der Redner geht nochmals auf die Vorwürfe ein, die er dem Intendanten aus ſeiner einſeitigen Kunſtrichtung gemacht hat, und beſtreitet, daß er der modernen Kunſtrichtung keinen Platz im Repertoir gönnen möchte. Er habe ſich logar gewundert, daß Maeterlinck und Hugo von Hoffmanns⸗ thal nie zu Worte gekommen ſind. Die Meinungen der großen Mehrzahl der Abonnenten habe der Kollege Stern nicht wider⸗ legt. Ich wiederhole, wenn von Frl. Sanden geſprochen habe, daß ich das Wort durchaus nicht in dem Sinne gebraucht habe, der einen künſtleriſchen Tadel enthielt, ſondern ich habe gemeint, daß es eine Zumutung an die Dame iſt, aus ihrem Fach ganz herauszutreten, und eine ſo getragene Rolle zu ſpielen. Was Herrn Vogelſtrom anbetrifft, ſo habe ich mich gefreut über die Hervorziehung dieſes hervorragenden Tenors. Aber ich weiß nicht, ob es nicht möglich wäre, auf ihn in ſchauſpieleriſcher Hin⸗ ſicht eine erziehliche Wirkung auszuüben, wie das unter Praſch bei Ernſt Kraus der Fall war. Was die beiden Kapellmeiſter anbetrifft, ſo bin ich der Auffaſſung, daß man die Herren Kußſch⸗ bach und Reichwein hätte halten können und halten müſſen, wenn man ſie rechtzeitig auf ihre Verträge gebunden hätte. Das iſt aber nicht geſchehen, ich weiß nicht aus welchen Gründen; aber es hätte geſchehen müſſen. Die vollſtändige Verſchiedenheit der Geſamtauffaſſung iſt es, die wir betonen, nicht das wir perſönlich etwas auszuſetzen hätten an dem Herrn Intendanten. Hierauf ergreift der Oberbürgermeiſter Martin zu einer längeren Rede das Wort, in welcher er in warmer Weiſe für die Vorlage eintritt Wir werden die intereſſanten Ausführungen im Wortlaut in der heutigen Abendnummer bringen. Stv. Zeiler führte aus, daß er glaube wohl im Sinne aller zu ſprechen, daß man wohl für die Aufbeſſerung von 3000 Mark ſein kann, ohne damit mit der Richtung einver⸗ ſtanden zu ſein. Oberbürgermeiſter Martin: Das ſind wir ſelber nicht. Stv. Um macht darauf aufmerkſam, daß die Gehaltser⸗ höhung des Herrn Intendanten nicht zu Konſequenzen bei den anderen ſtädtiſchen Beamten führen dürfe. Oberbürgermeiſter Martin erwiderte dem Vorredner, daß dieſes ganz ausgeſckloſſen ſei. Er habe ſchon kurz geſtreift, daß der Theaterbetrieb mit keinem andern Betrieb verglichen werden könne. Das gebe es nicht. Hier ſei einfach der Ver⸗ gleich der Intendantur und der Theaterbetrieb maßgebend. Hierauf wird zur Abſtimmung geſchritten und die ſtadträtliche Vorlage mit 71gegen 20 Stimmen an⸗ genommen. Gegen die Vorlage ſtimmten die Stadträte Dr. Alt, Mainzer, Michel und Vogel, ferner 9 natio⸗ nalliberale Stadtverordnete und der größte Teil der demo⸗ kratiſchen Fraktion. Nach der Abſtimmung leerte ſich die Galerie ſehr raſch. Anſchaffung von Muſikinſtrumenten für das Großh. Hof⸗ un Nationaltheater. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, der Anſchaffung der beantragten Inſtrumente für das Hoftheaterorcheſter und der Beſtreitung der hierdurch erwachſenden Koſten mit M. 6470 aus dem infolge Mehreinnahme aus dem Theaterbetrieb nicht benötigten Reſt des außerordentlichen Zuſchuſſes zür das Hof⸗ theater im Betrag von M. 8882,61 zuzuſtimmen. Stv.⸗V. Selb empfiehlt die Annahme der Vorlage. Da man die Inſtrumente abſolut notwendig brauche ſo ſei deren Anſchaffung dringend notwendig. Die Vorlage wird hierauf ohne Diskuſſion ongenommen. Beleuchtung der Rheinpromenade. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, zur Ausführung der Beleuchtung in der Rheinpromenade aus Anlehnmitteln einen Kredit im Betrage von M. 12 700 mit einer Verwendungs⸗ friſt von 10 Jahren zu bewilligen. Str. Magenau begründet die Vorlage und weiſt auf die Bautätigkeit des Lindenhofs hin, die einen immer größeren Umfang und dementſprechenden Verkehr aufweiſe. Die Be⸗ leuchtung der Rheinpromenade entſpreche einem allgemeinen Bedürfnis. Der Stadtverordneten⸗Vorſtand ſchlage deshalb vor, die Vorlage zu genehmigen. Stv. Anſelm betont, daß ſeine Fraktion eſbſtverſtänd⸗ lich der Vorlage zuſtin me. Er möchte bei dieſer Gelegenheit aber auch auf einen Mißſtand aufmerkſam machen, nämlich auf die Beleuchtung der Mittelſtraße. Er glaube daß keine Probe⸗ beleuchtungen mehr notwendig ſeien, da doch die Elektrizität das Licht der Zukunft darſtelle. Weiter verweiſt Redner noch auf einen ähnlichen Mißſtand in der Kronprinsenſtraße bei der Kaſerne ſowie auf eine etwas luxuriöſe Beleuchtung in einem Arbeitsſaal im neuen Kaufhaus. Stadtbaurat Perrey weiſt unter der Heiterkeit des Hauſes darauf hin, daß unter dieſer Arbeitsſtätte ſein Reſſort gemeint ſei. Er achte aber ſtreng darauf daß nicht zuviel Licht gebrannt werde. Uebrigens ſei die in dieſem Saale eingerichtete Beleuchtungsart die billigſte die es gebe. Auch würden ſehr häufig nur die Tiſchlampen brennen. Oberbürgermeiſter Martin kommt auf die Aeuße⸗ rungen des Stv. Anſelm bezüglich der Straßenbeleuchtung zu⸗ rück und betont, daß dieſe Anregungen geprüft werden. Stv. Wü ſt ſpricht zunächſt ſeinen Dank aus, daß die Beleuchtung der Rheinpromenade bis zur Stephanienpro⸗ Fußwege der vom Bootshaus bis zur Rennershofſtraße gehe, ermöglichen ließe. Auch ſollte die Rennershofſtraße in einen andern Zuſtand verſetzt werden, denn im Sommer ſei ſie oft nicht begehbar, da der Verkehr dort ein außerordentlich leb⸗ hafter ſei. Stv. Kramer gibt zunächſt ſeinem Bedauern Ausdruck, daß die Pläne zu dieſer Vorlage nicht ausgehängt ſeien. Man könne aus der Vorlage nicht erſehen, welcher Verbindungsweg von der Rheinpromenade zur Rennershofſtraße beleuchtet wer⸗ den ſolle, da zwei Verbindungswege vorhanden ſeien. Der Weg, der von der Rennershofſtraße parallel des Radfahrer⸗ weges zur Rheinpromenade führe, ſei abends immer ſtock⸗ finſter. Dieſer Weg werde aber gerade von hunderten von Be⸗ amten und Arbeitern begangen. Wenn die Beleuchtung dieſer Straße noch nicht projektiert ſei, ſo möchte er bitten, daß die Straße beleuchtet und dem Projekt näher getreten würde. Direktor Pichler ſtellt feſt, daß die Beleuchtung von der Rheinluſt bis zur Stephanienpromenade dem Rhein ent⸗ lang gedacht ſei. Oberbürgermeiſter Martin verſpricht, die Anregung des Stv. Kramers prüfen zu wollen. 8 Str. Magenau weiſt darauf hin, daß es ſich nur um eine kurze Strecke Weges handle und daß ſich die Beleuchtung gut ermöglichen laſſe, da ja dort ſchon die Gasrohre gelet ſeien. Stv. Baierle wünſcht die Erſtellung einer elektriſchen Uhr an der Halteſtelle der elektriſchen Straßenbahn an den Seckenheimer⸗ und Werderſtraße. 5 Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig angenommen. Erbauung einer zweiten Turnhalle bei der Friedrichsſchule. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, dem Projekt der Er⸗ baung einer zweiten Turnhalle bei der Friedrichſchule zu⸗ ſtimmen und zur Beſtreitung des entſtehenden Koſtenauf? wands einen Kredit von 43 000 Mark aus Anlehnsmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zu bewilligen. Stv.⸗V. Pfeiffle begründet die Vorlage und empfieht ſie zur Annahme, da ſich der Stadtverordneten⸗Vorſtand ein⸗ gehend mit ihr beſchäftigt und die Erbauung der Turhalle für erforderlich gehalten habe. 85 Stb. Helmling wünſcht, daß die Ausſchreibungen zu den Arbeitsvergebungen in der Weiſe erfolgen, daß ſich auch kleinere Meiſter an den Submiſſionen beteiligen könnem Gegen die Erſtellung der Turnhalle habe er durchaus nichts einzuwenden. Im Gegenteil, er ſei nur gegen die Ver⸗ gebungsweiſe der Arbeit. ̃ 75 Stadtbaurat Perrey macht darauf aufmerkſam, daß bei kleineren Arbeiten eine Friſt von 14 Tagen und bei größeren Arbeiten eine Friſt von 4 Wochen vorueſehen ſei. Oberbürgermeiſter Martin weiſt darauf hin, daß der Stadtrat zurzeit mit der Ausarbeit neuer Submiſſionsvor⸗ ſchriften, in der auch dieſe Frage behandelt werde, beſchäf⸗ tigt ſei. 4 Stv. Bub tritt den Ausführungen des Sto Helmling bei und verlangt, daß die Lieferfriſten nicht zu kurz und die Arbeit möglichſt frühzeitig vergeben werden ſolle. Stadtbaurat Perrey gibt bekannt, daß vorausſichtlich heute ſchon die Arbeiten für das neue Schulhaus in Neckarau in der Zeitung bekannt gemacht werde, die Schreinerarbeiten hierfür vorausſichtlich in der nächſten Woche. Die Schreiner⸗ arbeiten für den Stadtverordnetenſaal im Kaufhaus den gleichfalls baldigſt bekannt gemacht werden. ̃ Die Vorlage wird hierauf einſtimmig genehmigt. Errichtung von Annahmeſtellen für Spareinlagen durch di ſtädtiſche Sparkaſſe Mannheim. Dier Bürgerausſckuß wird erſucht, gemäß Paragr. 24 Ziff. 2 der Satzungen die Zuſtimmung zur Ernennung zu er teilen. Str. Magenan empfiehlt die Vorlage zur Annahme, welches hierauf auch einſtimmig geſchah. 5 Damit war die Tagesordnung erſchöpft. Schluß der Sitzung.55 Uhr. 75 Gerichtszeitung. Mannheimer Schwurgericht. Vorſitzender war geſtern wieder Landgerichtsrat Dr. Brauer. Eine ganz eigenartige Urkundenfälſchung beſchäftigte geſtern das Schwurgericht. Angeklagt waren der Kaufmann Reinhord Adler aus Jügelsburg(Kgr. Sachſen) und der Agent Theobor Marx aus Ketſch, wohnhaft in Mannheim. Adler war Teilhaber der Zigarrenfabrik Münch u. Co. in Schwetzingen, die im Jahrs 1905 nach zweijährigem Beſtehen liquidierte, worauf Adler L quidator wurde. Einer der Hauptſchuldner war der Zigarren⸗ händler Heinrich Fink in Dortmund, ein geriſſener Kunde, der die Firma mit Waren im Werte von 8250 M. hereingelegt hatte. Die Wechſel, die er ausſtellte, löſte er nicht ein und als er in Konkurs geriet, fiel der Firma nur eine geringe Quote zu. Adler vollte ſich dann an Finks Bruder halten, dem in Koblenz an⸗ ſäſſigen Anſtreicher Nikolaus Fink, den Heinrich Fink durch einen Scheinvertrag zum Inhaber des Geſchäfts ernannt hatte, wäh⸗ rend er als Generalb⸗vollmächtigter fortfuhr, Lieferanten prellen. Heinrich Fink hatte ſeinem Bruder der Firma Münch u. Co. gegenüber als Bürgen bezeichnet, aber die Unterſchrift unter den gegebenen Wechſeln konnte ebenſo gut H. wie N. F geleſen werden. Adler ſuchte gegen Nikolaus Fink einen Vollſtre⸗ ungsbefehl zu erwirken, aber das erwies ſich als unmöglich, Fink in Dortmund nicht aufgefunden werden konnte. Da verfiel Adler auf eine Idee. Er traf mit dem Mitangeklagten Marx, einem früheren Geſchäftsfreunde, die Abrede, daß dieſer die Rolle des Hauswirts Finks übernahm. Adler zeigte dem Amtsgericht Mannheim an, daß Nikolaus Fink in Mannheim Luiſenring 47 wohne. Als der Briefträger dann bei der Zuſtellung in die Wohnung von Marx kam und fragte, ob er als Empfänger den Vermieter eintragen ſolle, erwiderte Marx:„Schreiben Sie Hur was Sie wollen!“ Einige Zeit darnach kam Heinrich Fink nach Schwetzingen, um bei Zigarrenfabrikant Eder für 2000 M. Zigar⸗ ren zu kaufen. Adler ließ, als er von Eder benachrichtigt wurde, eine Leibesviſitation des Schuldners vornehmen. Dieſer aber hatte ſein Geld vorher einem Begleiter gegeben. Nachdem Fink ſpäter das Geld bei einem Notar hinterlegt hatte, ließ es Adler mit Anrecht belegen, zog aber dieſe Maßnahme wieder zurück, weil ihm ein Rechtsagent geſagt hatte, daß er nichts machen könne. Das Geld ging alsdann an Nikolaus Fink zurück, der es an Rechtsanwalt Klein in Mannheim ſandte, welcher in mehreren noch anhängigen Prozeſſen ſeine Sache führte. So war die Fint zugleich anfragen, ob ſich die Beleuchtung nicht auch auf dem ohne jeden Erfolg geblieben. Der Angeklagte Adler, der 4 Wo 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) in Unterſuchungshaft war, räumte den Tatbeſtand ein, wollte aber ſich nicht bewußt geweſen ſein, etwas Strafbares zu begehen. Marx ließ Adler im Stich, er behauptete, keine Abrede mit Adler getroffen und dem Briefträger den Beſcheid in Schlaftrunken⸗ heit gegeben zu haben. Die Verteidiger, R⸗A. Maiſch und Rödiger) plädierten aus ſubjektiven Gründen auf Freiſprech⸗ ung. Die Geſchworenen verneinten die Schuldfragen, worauf beide Angeklute freigeſprochen wurden. **** Freiburg i. Br., 19. Jan. In der heutigen Vormittags⸗ ſitzung des Schwurgerichtes kam die Anklageſache gegen den Kaſſier des ſtädtiſchen Rentamtes Otto Auer(Sohn des Rech⸗ nungsrates a. D. am katholiſchen Oberſtiftungsrate in Karlsruhe), zur Verhandlung. Vom Mai 1906 bis Oktober 1908 unterſchlug er nach und nach 10 464.44., die er für ſich verwendete. Solange zer ledig war, kam er mit ſeinem monatlichen Gehalt von 200 M. aus. Nach ſeiner Verheiratung langte es weder vorne noch hinten. Allem Anſcheine nach hatten weder er noch ſeine Frau eine Ahnung von einer geregelten Führung eines Haushaltes, ſo kam es, daß ſie beide in Schulden gerieten, zudem mußten ſie bei einem hieſigen Abzahlungsgeſchäfte, von dem ſie ihre Möbel bezogen hatten, monat⸗ liche Ratenzahlungen leiſten. Auer entwendete zuerſt im Mai 1906 100., dann 600 M. und ſo ging es weiter, bis bei einem unver⸗ muteten Kaſſenſturz im Oktober 1908 ſeine Veruntreuungen ent⸗ deckt wurden. Als Entſchuldigung gab er ſeine mißlichen Familien⸗ verhältniſſe und die mangelnde Kontrolle an. Nach einſtündiger Verhandlung wurde er zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Bei der Strafbemeſſung wurde u. a. als ſtrafmildernd die Tatſache in Betracht gezogen, daß es dem Angeklagten infolge der mangelnden Kontrolle nicht allzu ſchwer geworden war, eine ſo große Summe auf die Seite zu ſchaffen. Stimmen aus dem Publikum. Der Wohunungsmarkt. Die in dankenswerter Weiſe veröfſentlichte Statiſtik über den Wohnungsmarkt wirft ein grelles Schlaglicht auf die un⸗ haltbaren Zuſtände, mit denen die Einwohnerſchaft Mann⸗ heims ſeit Jahren zu kämpfen hat. Die in den letzten Jahren in ſtarkem Maße zu Tage getretene Wohnungsnot machte es den Hausbeſitzern leicht, ihre Forderungen durchzudrücken— dieſe waren nicht gering— und wenn wir jetzt wieder neuen Erhöhungen gegenüberſtehen, ſo werden ſolche von jener Seite damit begründet, daß neue Steuern, geſtiegene Arbeitslöhne etc.— man weiß da ſehr viel zu erzählen— die Mehrforde⸗ rungen vollauf rechtfertigen. Der Statiſtiker rechnet aus, daß durch die Miete⸗Erhöhungen für die kleinen Wohnungen allein in den Jahren 1904⸗08 eine Mehrausgabe von über 1 Million in Hauptſache Arbeitern, Angeſtellten und Beamten aufge⸗ bürdet wurde,— denn nur dieſe kommen in Betracht— deren Einkommen in dem gleichen Zeitraum nicht in dem Verhält⸗ niſſe geſtiegen iſt, in welchem ſich die Preiſe für die Wohnungen und für die Lebenshaltung überhaupt erhöht haben. Dieſe Tatſache iſt in höchſtem Grade bedauerlich, noch mehr be⸗ dauerlich iſt es, daß die Mieter ihre Macht, die ſie den Haus⸗ beſitzern gegenüberzuſtellen vermöchten, nicht erkennen und zu mützen verſtehen. Die Statiſtik gibt doch eine Fülle von Anregungen, aber Niemand befaßt ſich eingehender mit der höchſt anerkennens⸗ werten Arbeit, nimmt von den Tatſachen einfach Kenntnis und geht zur Tagesordnung über. Mögen die Hausbeſitzer ſehen, ihre Häuſer möglichſt zinsbringend zu verwerten, Nie⸗ mand wird ihnen dies verargen, die Ueberſchreitung der zu⸗ läſſigen Grengen, das Immermehr⸗ und Mehrfordern muß aber zurückgewieſen werden. Dabei findet der Mieter ge⸗ rade bei jenen Hausbeſitzern, die das„Verlangen“ am Beſten verſtehen, nicht einmal den kleinſten Wünſchen gegenüber Ent⸗ gegenkommen. In nächſter Zeit muß es ſich zeigen, ob die Mietsſchraube noch weiter angezogen werden kann Hoffent⸗ lich hat der vom Statiſtiker hierüber ausgedrückte Zweifel Be⸗ gründung, damit dieſem fortwährenden Steigen der Miete ein Ende geſetzt iſt. Die vom ſtatiſtiſchen Amt bekanntgegebenen Durchſchnittsmieten für Wohnungen in Neubauten— auf welcher Baſis dieſelbe berechnet ſind, iſt unbekannt— dürften kaum der Wirklichkeit entſprechen, denn wer findet heute in einem Neubau— die Vororte natürlich ausgenommen— eine Wohnung mit 3 Zimmern und Küche zum Preiſe von M. 632. Und dabei ſind die Raumverhältniſſe der Zimmes ſo reduziert worden, daß ein Vergleichen mit Starenhäuschen nicht zu gewagt iſt. Kein Wunder, wenn die Mißſtimmung über die Woh⸗ nungsverhältniſſe mehr und mehr in Verbitterung übergeht. Der Stadtverwaltung kann der Vorwurf nicht erſpart blei⸗ ben, daß ſie weſentlich zur Verteuerung der Objekte und damit Erhöhung der Mieten mitbeiträgt. Man beachte nur, welche Preiſe für die Grundſtücke gefordert werden Daß die Stadt außerhalb der Peripherie Bauplatz in Erbpacht ge⸗ geben hat, was ſoll dies heißen, wenn ſie auf ber anderen Seite die Möglichkeit zur Erſtellung billiger Wohnungen untergräbt. Im Uebrigen iſt der Entſchluß, Erbpacht betr., ſchwer genug gefallen. An die Herren Stadtverordneten richte ich die Bitte, wenden Sie den Wohnungsverhältniſſen größere Auſmerkſamkeit zu. Kein Wirken kang einer Kör⸗ perſchaft größeren Dank und Sympathie zuwenden, als die Beſſerung der Wohnungsverhältniſſe. Den Miekern aber Nei anempfohlen, in nächſter Zeit nur dann einen Wohnungs⸗ wechſel vorzunehmen, wenn ein ſolcher unbedingt nötig iſt denn jeder Wohnüngswechſel bedeutet eine Erhöhung der Mieten. Kaufmannsgericht Maunheim. BVorſitzender: Rechtstat Dr. Erdel; Beſſitzer aus dem Kreiſe ſder Kaufleute: Gduard Mayer jr. und Ludwig Teſcher; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: Wil)elm Berton und Friedr. FJeller. fl. Kontoriſt J. G trat am 1. Oktober ds. Is, bei der Abteilung Mannheim der Deutſchen Stärke⸗Verkaufs⸗Genoſſenſchaft gegen 150 Mark ehalt ein. Am 9. November kündigte er auf 31. Dezember, wurde jedoch am 27. Noember morgens vorzeitig ent⸗ kaſſen. Die Berechtigung dieſer Entlaſſung nicht anerkennend, ver⸗ langt Kläger mit vorliegender Klage die Weiterzahlung des Ge⸗ halts für die Zeit vom 27. November bis 31. Dezember mit zu⸗ ſammen 170 Mark. Die Beklagte trat dem klägeriſchen Anſpruch entgegen, indem ihr Vertreter die erfolgte Entlaſſung, wie folgt, begründete: Es ſei dem Kläger bei ſeinem Engagement geſagt worden, daß die regelmäßige Arbeitsgeit morgens von 8 bis 12 Ußr und nachmittags von 2 bis ½8 Uhr dauere; während der Saiſon— etwa von Mitte Juli ab— könne es allerdings auch abends ſpäter werden, da eben die Poſt erledigt werden müſſe. Der Kläger habe num wiederholt abends ſich vom Bureau entfernt, devor er ſeine Arbeiten erledigt habe. Der Vorſteher der Abteflung Mannheim, der die Beklagte auch vor dem Kaufmannsgereicht ver⸗ treten hat, habe dieſerhalß dem Kläger wiederholt Vorhalt gemacht Unterrichtsſtunde teilnehmen wollte. Maunheim. 20. Januar. und ſchließlich ihm ausdrücklich erklärt, daß es als beharrliche Ge⸗ horſamsverweigerung angeſehen werde und daher zur Entlaſſung führen müſſe, wenn Kläger noch einmal abends weggehe, bevor er ſeine Arbeit vollſtändig erledigt, ohne Erlaubnis dazu zu haben. Am Abend des 26. November habe der Vorſteher den Kläger an⸗ getroffen, wie er ſich eben anzog, um das Bureau zu verlaſſen, obwohl ſeine Arbeit noch nicht vollſtändig erledigt war; es ſei dies um etwa ½9 Uhr geweſen; er habe den Kläger ausdrücklich auf⸗ gefordert zu bleiben, Kläger ſei aber doch gegangen. Daraufhin ſei am 27 November die Entlaſſung erfolgt. Der Vertreter des Klägers gab zu, daß der Kläger am 26. Nobember abends weggegangen ſei trotz der Aufforderung des Vorſtehers, zu bleiben und erſt ſeine Arbeit vollſtändig zu erledigen. Es habe ſich indeſſen nur noch um das Frankieren und Kuvertieren von Briefen gehandelt, was auch ein anderer ohne weiteres hätte erledigen können Kläger habe weggehen müſſen, weil er an einer Im Uebrigen ſei dem Kläger beim Engagement geſagt worden, daß die Bureauzeit nachmittags von—7 Uhr gehe. Beſtritten hat der klägereiſche Vertreter, daß dem Kläger angekündigt worden ſei, es werde als beharrliche Gehor⸗ ſamsverweigerung angeſehen werden, wenn er noch einmal ohne Erlaubnis weggehe, bevor er ſeine Arbeit vollſtändig erledigt habe. Der kläg. Vertreter meinte, daß es lediglich auf Chikanierung des Klägers abgeſehen geweſen ſei; denn der Vorſteher habe dem Kläger eugemutet, ausnahmslos jeden Abend vor dem Verlaſſen des Büros die Erlaubnis dazu von ihm zu erbitten. Ein auf Antrag der Parteien als Zeuge uneidlich vernom⸗ mener Angeſtellter der Beklagten— ein Kontoriſt— bekundete, ihm ſei beim Engagement geſagt worden, daß die Bürozeit abends regelmäßig bis 7 Uhr gehe; es könne allerdings auch länger werden. Er ſei ſeit 1. Auguſt d. J. in Stellung bei der Veklagten und ſei ſeit dieſer Zeit nur in ganz ſeltenen Fällen— wenn der Vorſteher verreiſt geweſen ſei— pünktlich um 7 Uhr weggekommen; gewöhnlich ſei es 8 Ühr, ½9 Uhr, auch wohl 9 Uhr geworden. An den Verlauf der Unterredungen zwiſchen dem Kläger und dem Vorſteher könne er ſich nicht mehr genau erinnern; er wiſſe nur, daß dem Kläger ein⸗ mal oder mehreremale von dem Vorſteher Vorhalt gemacht wor⸗ den ſei. Nachdem eine gütliche Einigung der Parteien an dem ableh⸗ nenden Verhalten des beklagtiſchen Vertreters ſcheiterte, erließ das Gericht Urteil gegen Beklagte zur Zahlung des eingeklagten Betrags an Kläger, indem es zur Begründung ausführt: Es ſei kein Zweiſel, daß das Verhalten des Klägers am Abend des 26. November eine beharrliche Weigerung, der Anordnung des Vorfſtehers nachzukom⸗ men, in ſich ſchließe, namentlich mit Rückſicht auf die vorhergegan⸗ gene Verwarnung des Klägers. Die Frage ſei alſo lediglich die, ob Kläger verpflichtet geweſen war, der Anordnung des Vorſtehers, am Abend des 26. November bis, zur Erledigung ſeiner Arbeit auf dem Büro zu bleiben— es wäre nach Angabe des Vorſtehers etwa 349 Uhr geworden— Folge zu leiſten. Würde dieſe Frage befaht, ſo ſei der Entlaſſungsgrund des Paragr. 72 Ziffer 2(zweiter Fall) des H..=B. gegeben; würde dagegen die Frage verneint, ſo ſei die beharrliche Weigerung des Klägers keine unberechtigte geweſen und habe daher auch nicht zum Anlaß der ſoforligen Entlaſſung genom⸗ men werden können. Das Gericht glaubt nach reiflicher Erwäguag, die Frage verneinen zu müſſen. Dem Kläger ſei zweifellos ebenſo, wie dem Zeugen nach ſeiner glaubhaften Verſicherung, beim Engage⸗ ment geſagt worden, daß die Bürozeit abends regelmäßig um 7 Uhr endige. Wenn hinzugefügt worden ſei, daß es wäbrend der Saiſon auch ſpäter werden könne, ſo bedeutete dies einmal nicht, daß es jeden Abend ſpäter werden würde und konnte zweitens nicht ſo ge⸗ meint ſein, daß der Büroſchluß ſich um 2 bis 3 Stunden hinaus⸗ ſchieben werde. Es habe alſo gegen die Abmachungen verſtoßen, wenn das eine oder andere dennoch geſchehen ſei, und es ſei dem⸗ gemäß nicht unberechtigt geweſen, wenn Kläger ſchließlich am 26. November abends ſich geweigert habe, noch länger auf dem Konkor zu bleiben, nachdem es bereits halb 9 Uhr geworden war. Der Vor⸗ ſteher hätte eben entweder von vornherein heim Engagement ſagen müſſen, daß es täglich 8 Uhr werden würde und daß es gelegentlich auch wohl halb 9 Uhr oder 9 Uhr werden könne, oder er hätte nachdem er beim Engagement geſagt hatte, der regelmäßige Büro⸗ ſchluß ſei abends um 7 Uhr, dafür Sorge tragen müſſen, daß es im Allgemeinen dabei auch wirklich verbleiben und daß es wenigſtens nicht ſpäter als 8 Uhr würde, oder er hätte endlich, wenn ſich beides als unausführbar erwies, wenigſtens durch Abkürzung der Arbeits⸗ zeit am Vormittag einen Ausgleich für die gegen die Abmachung verſtoßende Verlängerung der Arbeitszeit am Abend ſchaffen müſſen. etzte nachrichten und Celegramme. s. München, 19. Jan. Vor der hieſigen 3. Kammer für Handelsſachen wurde in einer wegen einer Forderung von 23000 Mark erhobenen Wechſelklage gegen die Prinzeſ⸗ ſin Luiſe von Coburg, Tochter König Leopolds von Bel⸗ gien, Verſäumnisurteil erlaſſen. Die Prinzeſſin, der es zur Zeit an Mitteln fehlen ſoll, hält ſich gegenwärtig in Berlin auf, wäh⸗ rend ihr Wohnſitz in Aachen iſt * Paris, 20. Jan. Prof. Thalamats wurde geſtern in der Stadtbahn von einem Mitreiſenden erkannt, der ihn in⸗ ſultierte und ſchließlich zu Boden warf. *Paris, 20. Jan. Entſprechend der jüngſt vom Parlament angenommenen Vorlage, unterzeichnete der Miniſter des Aeußern eine Anzahl von Dekreten betreffend Ernennungen von Han⸗ delsattachées. Unter anderem wurde der Konſul Ferrand in Stuttgart zum Handelsattaché für Deutſchland, Belgien, Hol⸗ land und die Schweiz ernannt. * Paris, 20. Jan. Die rohaliſtiſchen Studentey planen eine Kundgebung gegen die Vorleſungen des Prof Thalamats. Der Direktor der bonapartiſtiſchen„Autoriteé“, Guy de Caſagnac, erklärte, daß er an den Maniſeſtationen teil⸗ nehmen werde und richtete an die franzöſiſchen Frauen und Fa⸗ milienväter die Aufforderung, ſich heute den ropaliſtiſchen Stu⸗ denten anzuſchließen. * Paris, 19. Jan. olympiſchen Spiele hat beſchloſſen, ein Diplom zu überreichen. »Madrid, 20. Jan. Infolge einer Anfrage in der De⸗ putiertenkammer erklänte der Kriegsminiſter daß in der Tat der Plan beſtehe, nach Fez eine Militär⸗Miſſion zu ſenden, Das Komitee für die internationalen dem Grafen Zeppelin die aus beſonders tüchtigen Artillerie⸗ und Genie⸗Offizieren be⸗ ſtehen und einen außerordentlichen Sold beziehen ſoll. * Waſhington, 19. Jan. Präſident Rooſevelt übermittelte dem Senat ein Schreiben des Staatsſekretärs Root, in welchem dieſer um die Ermächtigung erſucht, eine Komsiiſſion pvon drei Amerikanern zu ernennen, die nach Liberia gehen ſollen, um der Regierung der Republik zur Seite zu ſtehen. Rooſevelt empfiehlt den Vorſchlag zur Annahme und verlangt zur Deckung der Koſten einen Kredit von 20000 Dollars. Das Erdbeben in Süditalien. * Rom, 19. Jan. Im Auftrage der Königin begab ſich heute Abend der Hofarzt Dr. Quirico nach Calabrien, um in den Gegen⸗ den der Küſte landeinwärts, wo bisher noch nicht ausreichende Hilfe geleiſtet worden wär, Wäſche und Kleidungsſtücke zu verteilen, die unter Leitung der Königin im Quirinal angefertigt wurden. * Mailand, 19. Jan. Der Reiſeſchriftſteller Barzini im„Corriere della Sera“ auch die jetzigen Behörden von Meſſig der Untätigkeit, Energieloſigkeit und Pedanterie an. 7 * Berlin, 19. Jan. Die Geſchäftskommiſſion des Abgeordne tenhauſes beantragt die Ablehnung des Antrages wegen Ausſetzug der Vollſtreckung der gegen den Abg. Liebknecht erkannten Feſtungshaft. Die Ereigniſſe auf dem Balkan.* 5*Belgrad, 19. Jan.„Netſcherni Novoſti“ erfahren, die kta lieniſche Regierung habe ihre Vermittelung Zwiſchen Oeſterreich⸗-Ungarn und Serbien angetragen. Bulga⸗ rien ſoll in den letzten Tagen die Garniſon in der Grenzſtadt Zari, brod an der ſerbiſchen Grenze durch Infanterie und Artillerie ber⸗ ſtärkt haben. * Konſtantinopel, 19. Jan. Da die von der Pforte gegen den Boykott bisher erlaſſenen Befehle ohne Ergebnis geblieben ſind, unternahm der Botſchafter Markgraf Pallavicini nebece Schritte bei der Pforte. Der Großvezier ließ darum durch den Miniſter des Innern neuerliche Befehle in dieſer Angelegenheit er, gehen. 8 8 rr Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.)] J Berlin, 20. Jan. Aus Bern wird der„Voff, Ztg.“ gemeldet: Die Schweizer Getreidehändler werden fort⸗ fahren, ihr Getreide ſtatt über Mannheim, über Genua und Marſeille über die Gotthardbahn zu beziehen. Die Schweizer Getreidehändler beabſichtigen den Boykott auf alle Getreide und Mehlhändler im deutſchen Reiche auszudehnen Auf dit Mannheimer Getreidehändler iſt man in der Schweiz beſon ders nicht gut zu ſprechen, weil dieſe die größten Aktionärg der deutſchen Mühlen und daher an der Mehlausfuhr in⸗ lereſſiert ſind. Berlin, 20 Jan. Zu Gunſten der durch das Erd⸗ beben in Süditalien Geſchädigten fand geſtern unter dem Protektorat des Kronprinzen in der Philharmonie ein Wohltätigkeitskonzert ſtatt, welchem die Kaiſerin, der Kronprinz und die Kronprinzeſſin, ſowie die Prinzeſ⸗ ſinnen Heinrich, Auguſt, Wilhelm und Viktoria Luiſe bei⸗ wohnten. Ferner war der italieniſche Botſchafter zugegen. Den großen Saal der Philharmonie füllte eine übecaus feier⸗ liche, elegante Zuhörerſchaft bis auf den letzten Platz. Die Aufführung wurde eröffnet durch einen Prolog, welchen Rich, Voß gedichtet hatte und den Frau Alma Renier vom Neuen Theater mit ergreifendem Pathos vortrug. Daran ſchloß ſich ein Konzert. Das finanzielle Ergebnis der Aufführung, das den Notleidenden in Italien zufließen ſoll, dürfte ſehr beträchtlich ſein. [ Berlin, 20. Jan. Eine ſehr ſtark beſuchte Vertrauens⸗ männerverſammlung des Bundes der Landwirte hat num mehr den Landwirt Harries einſtimmig als Kandidaten für den Reichstagswahlkreis Werden⸗Hoya aufgeſtellt Harries wird, wenn er gewählt wird, ſich den Freikonſervativen anſchließen. Berlin, 20. Jan. Das Befinden des Grafen Hom⸗ peſch war geſtern nachmittag befriedigend. Die Beſſerung hält an und macht weitere kleine Fortſchritte. Berlin, 20. Jan. In der Wohnung des Bauinge⸗ nieurs von Köller⸗Banner ſpielte ſich geſtern ein aufregen⸗ der Vorgang ab. Die Geſellſchafterin des Ingenieurs, das 21˙² Jahre alte Fräulein Dina Wehh, verſuchte den Köller mit einem Revolver zu erſchießen. Köller wurde indeſſen nicht lebensgefährlich verletzt. Die Geſellſchafterin entfernte ſich nach Verübung der Tat aus der Wohnung und wird zur Zeit von der Polize! geſucht. Preßſtimmen zur Rede Bülows. IBerlin, 20. Jan. Die geſtrige Rede des Reichskanzlers wird im allgemeinen von der Preſſe ſehr günſtig beurteilt. Die „National⸗Zeitung“, die davon ſpricht, daß Fürſt Bülow eine ſehr glückliche Stunde gehabt habe, meint, die Tatſache, daß Fürſt Bülow nochmals eine Rechtfertigung ſeiner Haltung während der Novembertage zu geben für nötig hielt, beweiſt, daß bis zuletzi noch Intriguen am Werke waren, um den Kanzler beim Kaiſer zu verdächtigen. Die„Nat.⸗Ztg.“ ſchließt: Bülows Rede war ein Bekenntnis zur Blockpolitikz; das iſt der Eindruck, der aus allem herausſpricht. Wir wünſchen, daß Fürſti Bülow Gläubige findet, die ſein Werk vollenden helfen. Aehnliche Gedanken kommen auch in der„Poſt“ zum Ausdruck; ſie ſchreibt.“ Es iſt im Intereſſe aller Freunde der Krone wie des Landes zu⸗ wünſchen, daß durch das geſtrige Vorgehen des Reichskanzlers in breiteſter Oeffentlichkeit durch die gegen die Löſung vom 17 November vorigen Jahres gerichtete MWaulwurfsarbeit ein für allemal ein wirkſamer Strich gemacht iſt. Denn darüber kann kein Zweifel beſtehen, daß Fürſt Bülow ſi h durch⸗ aus als guter Royaliſt bewährt und erade um das Kaiſer haus nicht groß genug zu bewertende Verdienſte erworben hat, Das„Berl. Tagebl.“ meint, die geſtrige Etatsrede des Reichs⸗ kanzlers hätte wieder den eleganten Fechter erkennen laſſen. Das freiſinnige Organ kommt zu folgenden Schlüſſen: Fürſt Bülow hat ſich durch ſeine geſtrige Rede ſo gut gedeckt, wie es gehen wollte. Er hat überhaupt eine große Geſchicklichkeit darin, ſich ſelbſt zu decken, auch wo er ſich zum Schutz vor andere hinſtellt. Auf dieſe Weiſe ſchafft er ſich etwas Luft nach allen Seiten, ohne die beſtehenden Schwierigkeiten wirklich zu überwinden. Auch dieſesmal beſteht ſein Erfolg darin, daß man auf keiner Seit weiß, woran man eigentlich iſt. Die„Tagesztg.“ hat ſich bereits geſtern abend geäußert,„Kreuzztg.“ und„Voſſ. Zig“ enthalten ſich eines Urteils. Einen recht boshaften Artikel veröffenflicht die„Germania“. Sie meint, die November⸗Debatten wären überhaupt nicht möglich geweſen, wenn Fürſt Bülow immer die Pflicht erfüllt hätte, dafür zu ſorgen, daß zwiſchen dem Träger der Krone und den Wünſchen des Landes kein Zwieſpalt ent⸗ ſtehe. Von der Ankündigung eines Sozialiſtengeſetzes für das ſich übrigens der Reichskanzler in der Form nicht 11 geſprochen bat, meint die„Germania“:„Was wird der Block daßu ſagen? Glaubt Fürſt Bülow ſelbſt in dieſem Block eine Mehr⸗ heit für ein neues Sozialiſtengeſetz zu finden? Dieſe Ueber⸗ raſchung dürfte zunächſt eine nicht geringe Verwirrung zur Folge haben. Dieſe Verwirrung iſt bei den Sozialdemokraten bereits eingetreten. Der„Vorwärts“ veröffentlicht einen Leitartikel den man beim beſten Willen nicht anders als irrſinnig bezei hnen kann. Die Ueberſchrift des Artikels lautet: Der Hausmeier der Reaktion, ſtatt des Wahlrechts Ausnahmegeſetze. Dann folgen folgende Kavitelüberſchriften:„Bülows Botſchaft in der Junker⸗ kammer“,„Bülows Liebeswerben bei den Junkern“,„Weiterk Liebesgabe des kapftaliſtiſchen Hausmeiers“,„Die Proklamafion des Beamtenterrors“,„Ausnahmegeſetze ſtatt Wahlrecht“. Der Schluß des Artikels lautet:„Im preußiſchen Dreiklaſſenparla⸗ ment vollzog ſich eine reinliche Scheidung des Klaſſenkampfe der nunmehr in Preußen und im Reich auszufechten iſt. Junker und Kapitaliſten— hie Volk!“ „Voff. fort⸗ und veizer reide if du beſon⸗ onäre r in⸗ Erd⸗ dem e ein gegen. 4 2 2 — —— 255 folgen bee Brafiltaniſche Anleihe 1889 General⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 7. Seite. Volkswirtschalt. Dis Mosbacher Aktienbrauerei vorm. Hübner in Mosbach bereinnahmte in 1907⸗08 für Bier M. 507 236(M. 493 579) uad ffür Brauabgänge M. 21120(M. 19 832); dagegen erforderten Generalunkoſten M. 483 400(M. 409 876). Nach M. 50 660(M. 51 146) Abſchreibungen bleibt ein Reingewinn von M. 60 649(M. 69 348), woraus 4 Prozent(i. V. 5 Prozent) Dividende auf M. 750 000 Aktienkapital verteilt werden. Von der Frankfurter Börſe. Von heute ab werden aproz. unverlosbare, bis 1919 unkündbare Obligationen der Rheiniſchen Hypothekenbank in Mannheim notiert. Die Lieferung geſchieht per Kaſſe in definitiven Stücken mit Zinſen ab 1. Januar 1909. Vom Konkursverwalter der Solinger Bank iſt bekanntlich gegen die Mitglieder des Aufſichtsrats eine Regreßklage einge⸗ reicht worden, in der auf den 21. ds. Mts. vor der 6. Zivil⸗ kammer des Landgerichts in Elberfeld Termin angeſetzt war. Bis jetzt haben nicht einmal ſämtliche Beklagte Anwälte beſtellt, noch weniger iſt aber eine Beantwortung der Klageſchrift erfolgt, und da bei derartigen großen Prozeſſen ſtets ein längerer gegen⸗ ſeitiger ſchriftlicher Meinungsaustauſch der Anwälte der eigent⸗ lichen Verhandlung vor Gericht vorauszugehen pflegt, ſo iſt es zweifellos, daß in dem Termine die ſofortige Vertagung der Sache erfolgen wird. Der Magdeburger Bankverein verliert durch die bereits ge⸗ meldete Zahluagseinſtellung der Getreidefirma Brandenſtein and Co. in Halle, die 2 Prozent bietet, völlig ungedeckte 160 000 M. Weißbier⸗Aktienbrauerei[vorm. H. A. Bolle] in Berlin. Nach dem Geſchäftsbericht erhöhte ſich zwar der Abſatz um 2611 Hektoliter gegen das Vorjahr, doch verteuerten die aus⸗ nuhmsweiſe hohen Getreidepreiſe, beſonders des Weizeus, die Herſtellung des Bieres weſentlich und ſchmälerten den Gewinn, ſo daß auch der größere Umſatz nicht imſtande war, annähernd einen Ausgleich herbeizuführen. Nach 6767 M.(i. V. 6584.) Abſchreibungen wurde ein Reingewinn von 6767 M.(19 133 Mark!) erzielt, wovon 5700 M. als 1 Proz. Dividende verteilt werden ſollen. Wie der Vorſtand bemerkt, laſſe ſich unter den heutigen Verhältniſſen des Brauereigewerbes über das laufende Geſchäftsjahr ſchwer ein ſachgemäßes Urteil abgeben. Van einer neuen Zementfabrik. In Oberſchleſien wird nun⸗ mehr, dem B..-C. zufolge, der Bau einer neuen Zementfabrik unter Mitwirkung öſterreichiſchen Kapitals in Angriff genommen. Die betreffenden Unternehmer haben zwei in der Nähe von Op⸗ peln liegende Kalköfen und das dazu gehörige Fabrikgelände be⸗ reits erworben. Das würde dann die vierte Fabrik ſein, die gußerhalb des Syndikats ſtände. Kaliwerke Hattorf. Der Aufſichtsrat der Kaliwerke Hattorf hält heute in Eſſen eine Sützung ab, um über eine Regelung der außerſyndikatlichen Verkaufsverträge zu beraten und weitere Syndikatsverhandlungen zu ermöglichen. Howaldtswerke in Kiel. Die Hauptverſammlung der Ho⸗ waldtswerke beſchloß einſtimmig die Kapitalerhöhung aum 3 Millionen Mark Vorzugsaktien mit 5proz Vorzugs⸗ dividende ohne Nachzahlungspflicht und genehmigte das An⸗ erbieten einer Gruppe auf Uebernahme der neuen Vorzugs⸗ aktien zum Nennwerr mit fünfjähriger Sperrverpflichtung. Die Vorzugsaktien haben einen Nennwert von 2000 Mark und erhalten eine Vorzugsdividende von 5 pCt. Sie können wieder in Stammaktien umgewandelt werden, wenn während drei Jahren auf beide Aktienſorten wenigſtens 6 pCt. Divi⸗ dende ausgeſchüttet find. Die Verwaltung glaubt, daß dieſer Zeitpunkt in fünf Jahren gekommen ſein werde Außerdem erhalten die beiden gemeinſchaftlichen Uebernehmer der Vor⸗ zugsaktien, die Parſons Turbinia, Aktiengeſellſchaft in Berlin und die Firma Brown Boveri& Co. in Mann⸗ heim 500 000 M. Genußſcheine zu je 1000 M, die vom Reinertrag 5 pCt. vorweg bekommen, alſo abgeſehen von der Aktiendividende. Die Vertreter der beiden Firmen wurden neu in den Aufſichtsrat gewählt. Die Verwaltung gab ihrer Genugtuung Ausdruck über die enge Verbindung der Howaldtswerke mit den beiden genannten bedeutende Unternehmungen. 8 Telegraphiſche Börſenberichte. Effekten. *Bräſſel, 19 Jannar.(Schluß⸗Kurſe). 18 19. Kurs vom %. Spaniſche äuzere Anleihe(Exterieurs):—— enff———— CJ))). ͤ—.— 177.20 !!!l.—.——.— Luxemburgiſche Prince Henribahn4615.—615.— Warſchau Wien te˖int 447.. New⸗Nork, 19. Januar. Kurs vom 18. 19. Kurs vom 18. 19. Geld auf 24 Std. Texas pref. 78% 74 ½ Durchſchnittsrat. 1 1¾ Miſſouri Pacific 70— 71 ½ do. letzte Darleh. 1/ 1½ NationalRailroao 484.95 484.9 10 2 15. ge 4. 90do. 2 ud. pfd.—— Wec 8 487.85 92855 15 1 130 ½% 130 ¼ echſel Paris 515 515% New)ork Ontario Sdchr Sulen 85 1 95 5 25 46 JJ Silber Bullion 52 52 Norfolk u. Weſt. c. 89— 618 Se.⸗St. Bonds 120 15 120 8% Northern Paciſe 138% 130 —eee Pac. 2% Bd. Bennſylvania 2— 133 ½¼ Lien. 102² 1 103— Reading comm. 137 ½/ 1387½ St. Louis u. San 55 do. 1 ſt. pref. 90 475 91 15 Franeisco ref. 4% 85— 85 ½ RockJslandcomp 24/ 24 5 Toveka u. 85 70 811 55%/ 55/ VV Valtimore⸗Obloe. 111 ½ 111% Southern Pacific 119% 120 ½ FFFV apeake⸗Ohio„pref. 2 22 Chicago⸗Milw. 148 1 149— UnionPacific com. 179½% 179¼ d. Northweſt. e. 177— 178— do, pref. 96* 95 ½ Chicago Ter m. pſd.———— Wabasb. pref. 48% 49 Denver n. Rio⸗ Amalgamated 2 18 —5 38 10 38 7¼ 128 ½ 128— o. o. 79 ½% 80— American Tin. Erie comm. 30% 33 Can pref. 72 ½ 78 ½ do. I ſt. pref. 44% 45% Anaconda Coppen 47— 47— 143„, 15 72 5 154— 154 ¼ inois Zentral 144— 145— Ten Coalu. Iron———— TLoutsviue Nachv. 124/ 125— U. St. SteelCorpſc. 52 ß 52 Miſſouri Kancas do. do. pfo. 113 ½ 118 5 . Texas comm. 42 /½ 43½¼ Valparaiſo, 10. Januar. Wechſel auf London 12˙5, Produkten. New⸗Pork, 19. Januar. Kurs vom 18. 19. Kurs vom 18. 19. Baumw.atl. Hafen 19.000 12.000 Schm.(Roh..Br.) 10.25 10 20 ,,, 5 8„000 Talg prim 53 5 ee, ee e, n. affee Rio No. 7 leł. 7 977 Baumwolle loko.80.70 5 Januar 880 86 do. Januar.49.43] do. Februar.80.85 do. Februar.49.42 do. Mã.90.95 do. arz.58.47 do. Apri.85.— do. April.45.42 do. Mai.90.05 do. Mai 94).44 do. Juni.90.90 do. Junt.41.35 do. Juli.95.80 do. Juli.40.33 do. Auguſt.80.75 do. Auguſt 9 26.21J do. Sept..75.70 do. Oktbr..22.15 do. Okt..70.65 Baumw. 85 1 107 0 9 0 do. Nobbr..60.65 rl. lo 3 2J do. Dezb..95.65 De e, 8 Sept. 6 5⁵ at 8 5971 raf. 711 05 10.98 10.98 do. Jult 104 10 104 ½ do. ſtand white. do. Septbr. 63— 68 ½% 55 ohn..76 3½78 Mais Mat 68 ½ 68/ etrol. ſtand. w do. Juli 68 68 Philadelphia.70.70 MehlSp. Welenre.0.0 Pert.⸗Crd. Balanc.78.78 Getreidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 44— 44 Liverpool 1 1 do. Savanah. 41 ¼ 41/.] do. London 1 2 1 1 Schmalz⸗W. ſteam 10.15 10.05 155 Fder 1 1/ 5 9o. Rotterdam 4— 4— Chicago, 19. Januar. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 18. 19. Kurs vom 18. 10. Weizen Mai 106 ½ 107— Leinſaat Mai—— Sentbe 94 15 9955 Schmalz 5.80.67 8* Mai.97 Mais Mai 100 397 „ lt 61 ½% 61/ Pork Jan. 17.07 17.— „ Septbr. 61% 82„ Ma 17.17 17.03 Roggen lolo 72— 76 1 Jult 8 1725 17.15 5 55 77— 77 ½ Rippen 1 7 9 7.85 —— at 07 Hafer Mai 51½ 51%½ ll„ Juli.20 915 „Jui 45% 46 ½ Spes Leinſaat Nord⸗W.———.—.—.— Averpool, 19. Januar. Schluß). eſtern Heute Weizen per 17 0 7 5 77 per Ma 70640 9 7ʃ69/% ſtetig Mais per März 503 50084 per Mai 5ʃ02½ ſtetig 5/03˙/½ feſt Maunheimer Petroleum⸗Notierungen vom 20. Januar. Amerikaniſches Petroleum disponibel in Baſſins Mk. 19.45 in Barrels per Holz⸗Barrels Mk. 22.70 bei Waggonbezug in Eiſternen Mk. 18.90 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. *Köln, 19. Jan. Rübö! in Poſten von 5000 kg 67.50 B Mal 63.—., 62.50 G. Lib erpool, 19. Jan nar.(Schluß.) Weizen roter Winter k. ruhig 18. 19. Differen z der Müßz: 7075% Fel ſer d 760%5 +94 Mais ruhig Bunter Amerika pe“ März 5½0 5½3/ +/ Ln Plata per Ma, 5,/2½ 507/% 1536 Eiſen und Metalle. London, 19. Januar.(Schluß.) Kupfer, ſtelig, per Kaſſa 60..6 8 Monate 61..3, Zinn, ſtetig, per Kaſſa 125.12.6, 3 Monate 127..8, Blei zuhig, ſpaniſch 13..9, engliſch 13.10, Zink ruhig, Gewöhnliche Marken 21..6, ſpezial Marken 21.15. Glasgow. 19. Januar. Roheiſen, ſtetig, Middlesborongh war⸗ rants, per Kaſſa 48.8, per Monat 48.11. Amſterdam, 19. Jan. Banca⸗Zinn, Tendenz: flau, loko 76 Auction 76½. New⸗Nork, 19. Jan. 5 2 5 Heute Vor Kurs Kupfer Superior Ingots vorrätig. 14 1457//1456 1425 1439 Zinn Straits J2950281527502775 Roh⸗Eiſenam Northern Foundry No 2p. Tonne 1675/1725 1675/1725 Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frbr. 28.— 28.— · *** Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 18 Januar 1909. Die milde Temperatur hat in der abgelaufenen Woche ange⸗ halten und war von mehrfachen, ausgiebigen Regen begleitet. Die Folge dieſer Niederſchläge und des Zufluſſes von Schneewaſſer, ins⸗ beſondere aus den Gebirgen, war ein raſches Anſchwellen der Waſ⸗ ſe läufe, ſo daß der kaum wieder eröffneten Schiffahrt eine neue Unterbrechung durch Hochwaſſer droht. Ueber den Saatenſtand iſt eine worden. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen die erheblichen Wochen⸗ verſchiffungen, insbeſondere von Argentinien. Angeregt durch dieſen Wettbewerb haben auch die Handelsplätze Nordamerikas mäßigere Preiſe zugeſtanden, wodurch ſich auf dem ganzen Weltmarkt eine ruhigere Stimmung geltend gemacht hat, von welcher auch die maß⸗ gebenden deutſchen Produktenbörſen, trotz ihrer gelichteten Be⸗ ſtände, beeinflußt wurden. Die württ. und bayer. Getreidemärkte berichten, daß die Zu⸗ fuhren nicht erheblich waren und daß die Verkäufe bei faſt unver⸗ änderten Preiſen ſich raſch vollzogen haben. Die heutige Börſe verlief in ruhiger Stimmung bei unerheb⸗ lichen Umſätzen. Der diesjährige Frühjahrs⸗Saatfruchtmarkt findet am Montag, den 8. Februar d. J. von 10 Uhr vormittags ab im Lokal der Lan⸗ desproduktenbörſe(Stadtgarten) in Stuttgart ſtatt. Muſter ſind ſpäteſtens bis Samstag, den 6. Februar vormittags an das Sekre⸗ tariat der Börſe einzuſenden. Wir notteren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualitst u. Lieferzeit: Weizen württemberg. neu M. 21 50—92 25 fränkiſcher 00.00 00.00, bayeriſcher neu M. 22.—22.50, Rumänier M 23.75 bis 21.25, Ulka M. 24——24.50, Saxonsta M. 00.00—00.00, Roſtoſſ Azima M. 00.00—00.00, Valla⸗Waſla M. 00 00 00.00, Lo Plata M. 24 50—2475 Redwinter M. 28 25 23.75, Kaltfornier M. 00.0 00.00. Kernen: neu M. 21.50—22.25, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel neu 13.75—14.25 foggen: württemb. neu M. 17—17.50, nordd M. 00.00—00.00 ruſſifcher M. 00.00—00.0 Gerſte: württmbergiſche v 18.75—19 50, Pfälzer(nom.) M. 00 00 bis 00.00, bayeriſche M. 20.——21.50, Tauber M. 19.50 20. ungariſche M. 00 00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—.00, Hafer: Oberländer N. 00.00 00.00, Unterländer M. 00.0000.00. württembg. M. 15.25—17.25, ruſſiſcher M. 00.00—00.00 Mlais Mixed M. 00.00—00.00, La Plata geſund 17.00—17.50, Hellom M.—00 00 Donau 17.00—17.50. Kohlreps 00 00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 ng incl. Sack: Mehl Nr. O M. 32.50—33 50, Nr. M. 31.50—82.50, Nr. 2 M. 30.50—31.), Nr. 8 1. 29.50—80.50 Aenderung nicht gemeldet Nr. 4 M. 26.50—27.50. Suppengries 2. 00,00.—00.00, Sack Rleie .50 M. bis 10.00(onne Sack). Waggon Mk. 28.25. Oeſterreichiſ des Petroleum in Waſſerſtandsnachrichten im Nonat Januar. Pegelſtationen Datum: vom Nhein: 15 18. 12. 13 19. 20[ Bemerkungen Souflann. 261 268 2,29 Waldshut 2,25 Hüningen“)...90 195 1,93.75.55.25 Abds. 6 uh KellJ. 22,10 2,30 2,87 4 12 501 2,08 5 6 Uhr Laut 0 4.56 142 9, bds. 6 05 e„ 13.92 4,36 4,51 4,50.84 4,16 2 uße Sermersheim 2,19 4,01 3,89.-P. 12 Uhr Maunheim..46 3,38 3,72.80 8,65 3,40] Morg. 7 Uhr Nainz J0o.08 1,25.44 1,40.-P. 12 Uhr Bingen 108 2,5 2,25 10 Uhr Kauöbz.. 1,20 2,48.62.58 2 Uhr Hoblenz I,45 3,44 3 41 10 Uhr Seln J0.88.70 8,89 2 Uhr Ruhrort J0,¼24 2,66 2,94 6 Uhr vom Neckar: Naunheiemr.„ 2,54 3,66 3,86 3,94 3,80.50] V. 7 Ubr Heilbrenn 11.75 1,58 1,30 1,08 1,121.Uhr 7 ) Windſtill,— 5 C. .!?!v—[m— ĩͤW2 ³. 22 Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Statlon Mannheim. 2 8 2 8 2 83 5 2 8 5 2— 388— Datum Zeit ee S S SS„„ mm 19. Jan. Morg. 7/758,4—.6 ſtill 19.„[Mittg. 2756,7 +8,4 N 2 19.„ Abds. 9757,,8—1,4 N2 20. Jan. Morg. 7¼759,6—3,6 ſtill Höchſte Temperatur den 19 Januar + 4,0“ Tiefſte 45 vom 19./20. Jenuar—.0 * Mutmaßliches Wetter am 21. und 22. Januar. Für Donners⸗ tag und Freitag iſt vielfach nebliges, keilweiſe bewölktes, aben trockenes und zaltes Wetter zu erwarten. * Winterſportklub Furtwangen. Meldung über die Schnae berhältniſſe im Winterſportgebiet Furtwangen. Diens⸗ tag, 19. Jan.: Schigelände vorzüglich. Rodelbahn ſehr gut. Wette beſtändig, klar, Sonnenſchein. Temperatur morgens 12 Gr. R. unter Null. Geſchäftliches. Haardtweine. Wer einen guten Trypfen der rühmlichſt bekannten Haardtweine trinken will, können wir an die renom⸗ mierte Firma Eug. Förſter Wiedemann in Haard (Rheinpfalz)] verweiſen, die bekanntlich nur gute, reelle Weine, eigenes Wachstum, zum Verſand bringt. Wir bitten da heutige Inſerat zu beachten. Wir machen auf die auch in dieſem Jahr ſtattfindenden bil ligen Heidelberger Geſellſchaftsreiſen aufmerkſam. Die Reiſen, die trotz der Billigkeit außerordentlich gute Verpflegung und gute Unterkunft bieten, ſind nur zu empfehlen. Näheres im heu«⸗ tigen Inſeratenteil. Jeder Tag der Arbeit raubt Nervenkraft. Die Stärkun⸗ Nerven, d. h. die Ergänzung ihrer verbrauchten Kraft, iſt d für jeden modernen Berufsmenſchen eine Lebensfrage und ernſte Pflicht. Das von der Wiſſenſchaft anerkannte und vo Aerzten erprobte Mittel, das hier in Betracht kommt, heiß natogen“. Sanatogen ſtärkt und ſtählt die geſchwächten u ſchöpften Nerven, indem es dieſe nährt, indem es ihnen die wi tigſten Beſtandteile ihres organiſchen Aufbaues zuführt und d durch die verbrauchte Kraft erſetzt. Die natürliche Folge dav iſt die Neubelebung und Verjüngung des geſamten Organism; eine beglückende Hebung aller ſeiner Kräfte und Leiſtungen. mancher würde ſich wie neugeboren fühlen, wenn er ſich entſ ßen könnte, einen Verſuch mit Sanatogen zu machen. Wir ver⸗ weiſen ausdrücklich auf den der heutigen Nummer beiliegenden Proſpekt der Sanatogen⸗Werke Bauer u. Cie., Berlin SW. 48. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kirche für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. 5 — Q———''ůww—VB———— Erkältungen, Schnupfen. Dieſe Erſcheinungen, ſowie Huſten, Auswurf, Heiſerkeit, tr ſpeziell in den Winter⸗ und Frühjahrsmonaten häufig auf, un nicht rechtzeitig die richtigen Mittel aungewandt werden, haben ſchlimme Folgen. Deshalb werden Laboda Dragees vielfach empfohlen als ein angenehmes und vorzüglich wirkendes Mi ſollten Laboda Dragees(Terpinol(Tannenduft) 0,1, Menth Zucker 0,6) während des Winters und Frühjahrs in keiner fehlen. Preis 1,50 die Doſe, in den meiſten Apotheken oder ſicher von: Adler⸗ u. 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Jan. gen wird nunmehr doch das ſeitherige Projekt für die Gr⸗ weiterung des Güterbahnhofes der Main⸗Neckar⸗ bahn zur Durchführung gelangen. Es ſteht nur noch die Ent⸗ ſcheidung der preuß. Generaldirektion Berlin aus, die unzweifel⸗ haft in zufſtimmendem Sinne zu erwarten iſt. Die Erweiterung wird eine Verlegung ſowohl der Bergſtraße als auch der Strecke der Nebenbahn von der Prankelſtraße us bedingen. Da das bis⸗ herige Nivellement der Straße und Bahnſtrecke nach Möglichkcit beibehalten werden ſoll, werden umfangreiche Erdabtragungen notwendig werden. Parallel mit der neuen Strecke der Bergſtroße iſt in erhöhter Lage eine weitere Straße mit angrenzendem Bau⸗ gelände gedacht. Die Verbindung mit der tiefer liegenden Berg⸗ ſtraße iſt durch terraſſenförmige Aufſtiege geplant. ? Schönau, 18. Jan. Es war eine ſehr ſtattliche Ver⸗ ſammlung, die geſtern den geräumigen Saal des Gaſthauſes„zur Krone“ in Eiterbach füllte. Galt es doch der Lebensfrage der Steinachtalbewohner, dem Bau einer Eiſenbahn von Neckarſteinach nach Heiligkreuzſteinach. Obſchon Eiterbach nur eine gute halbe Stunde vom Endpunkte der pro⸗ jektierten Bahn entfernt liegt, iſt auch in dieſem Seitental der Steinach alles Jeuer und Flamme und verlangt Berückſichtigung ihrer Intereſſen. Es war wieder wie in den Verſammlungen in Schönau, Altneudorf, Heiligkreuzſteinach, Wilhelmsfeld und Lampenhain deutlich zu erkennen: die Bewohner dieſer Täler ruhen nicht und kommen nicht aus ihrer Aufregung heraus, bis auch ihnen das, was andere Gegenden, die weniger Bedürfnis dazu hatten, zuteil geworden iſt, auch endlich zuteil wird. Auf der letzten Eiſenbahn⸗Komiteewerſammlung war beſchloſſen worden, eine Abordnung des Komitees an unſern Herrn Landtagsabge⸗ ordneten, Herr Prof. Quenzer, zu ſenden, um von ihm den neue⸗ ſten Stand der Verhandlungen zu erfahren und um einer allge⸗ meinen Verſammlung Bericht zu zu erſtatten. Dieſe Berichter⸗ ſtattung erfolgte nun in der geſtrigen Verſammlung, in der Herr Bürgermeiſter Reichwein von Schönau den Vorſitz führte. Die Geiſtlichen von Heiligkreuzſteinach, Herr Pfarrer Bujard und Pfarrer Röger, berichteten ausführlich über ihre Unter⸗ redung mit Herrn Prof. Quenzer und konnten nur Günſtiges be⸗ richten, was mit Dank entgegengenommen wurde. Nach wei⸗ teren Ausführungen des Herrn Bürgermeiſter Reichwei. und des Herrn Fabrikanten Balde von Schönau beantragte und begründete Herr Pfarrer Roth von Schönau folgende Re⸗ ſolütion, welche einſtimmig angenommen wurde: „Die am heutigen Tage in Eiterbach tagende Verſammlung von zahlreichen Bewohnern aller Steinachtalgemeinden ſpricht, nach⸗ dem ſie die Berichte der Komiteemitglieder über ihre Beſprechung mit Herrn Landtagsabgeordneten Prof. Quenzer mit Dank ver⸗ nommen hat, allen Denen, die ſich bisher um den Bau einer Eiſenbahn im Steinachtal bemüßt haben, ihren wärmſten Dank aus und erklärt, mit aller Entſchiedenheit ihr Ziel auch fernerhin verfolgen zu wollen. Sie beauftragt und bevollmächtigt das Komitee weitere ihm notwendig erſcheinende Schritte nach ſeinem Ermeſſen zu tun und auf den nächſten Monat eine Verſammlung nach Heiligkreuzſteinach zu weiterer Berichterſtattung und Be⸗ ſchlufaßung einzuberufen.“ Tauberbiſchofsheim, 13. Jan. Durch die Amtsniederlegung des langjährigen Bürgermeiſters Kachel auf 1. Jan. d. J. iſt die Frage nach einem paſſenden Nach⸗ barunge E folger ſehr akut geworden. Für eine vielſeitigſt aufblühende Man verlange ausdrücklich MAGGls Würze und achte auf Brauerti zun Zähringer Löwen in Schwetzingen. In der am 16. Januar 1909 ſtattgefundenen 21ten ordentlichen Generalverſammlung iſt die Dividende für das Betriebsjahr 1907/08 auf 30% feſtgeſetzt worden. Es gelangen demnach die Dividender ſcheine pro 1907/8 mit 30 M. an unſerer Geſellſchaſtskaſſe in Schwetzingen ſowie bei den Bankhäuſern Pfälziſche Bauk in Ludwigs⸗ haſen und Südpeutſche Disconto⸗Geſellſchaft in Maunheim zur Einlöſung. Schwetzingen, den 17. Januar 1909. Der Vorſtand: P. Wollmaun. 5404 Weinreſtaurant Lockowetz die häben Vonteil, 0 wieder Sö met. Skadk wie die hieſige wäre eigentlich die Frage in der heutt⸗ gen Zeit leicht dahin zu entſcheiden, daß nu. ein Berufs⸗ bürgermeiſter den Anforderungen des Amtes und der Bürgerſchaft gerecht zu werden imſtande iſt. Dieſe Einſicht iſt auch ſchon hinreichend durchgedrungen, ſie iſt aber infolge der vorherrſchenden landwirtſchaftlichen Bevölkerung leider nicht die herrſchende. Nichtsdeſtoweniger mehren ſich die Stimmen auch aus dieſem Lager. Der ſtellvertretende Bürgermeiſter, Gemeinderat Wagner, hat ſeine Stelle nieder⸗ gelegt(aus Geſundheitsrückſichten);; ſeinem Nachfolger Schnarrenberger zum„Deutſchen Hof“ dürfte ein ſolcher Schritt nicht geboten ſein, da bereits die Wahl auf 25. d. M. angeſagt iſt. Auf dieſe iſt man ſehr geſpannt. — Pfalz, Heſſen und Umgebung. Darmſtadt, 16. Jan. Der Provinzialaus⸗ ſchuß beſchäftigte ſich mit der Rezeß⸗Holzentſchädigung bei Neu⸗ bauten in Viernheim, die den dortigen Bürgern anſtatt des Holzes erſtattet wird. Gegen die Kommiſſion zur Abnahme der Neubauten war nun der Vorwurf erhoben worden, ſie hätte nicht mit genügender Vorſicht ihres Amtes gewaltet. Deshalb wurden die betreffenden Herren vom Gemeinderat ihrer Befugniſſe enthoben. Der Kreisausſchuß hob dieſen Beſchluß auf eine Beſchwerde der Kommiſſion hin auf, da feſtgeſtellt wurde, daß es ſich um einen Parteihader handele. Die Gemeindevertretung legte nun beim Privinzialausſchuß Rekurs ein, der jedoch ebenfalls verworfen wurde. Die Gemeinde hat neben ſämtlichen Koſten eine Gebühr von 50 M. zu zahlen. —— Sportliche Rundſchau. Pferdeſport. V. Baden⸗Baden, 17. Jan. Der Internationale Klub hielt geſtern unter dem Vorſitze des Vizepräſidenten, Frhrn. v. Venningen⸗Ullner, ſeine diesjährige ordent⸗ liche Generalverſammlung ab. Die Tagesordnung zeichnete ſich durch eine beſondere Reichhaltigkeit aus. Die ſeit nunmehr einem Jahre der Erledigung harrende Präſidentenwahl ſtand naturgemäß im Vordergrund des Intereſſes. Die Verſamm⸗ lung war denn auch von den hier anſäſſigen wie von auswärtigen Mitgliedern zahlreich beſucht. Ueber den Rechnungsabſchluß wurde ein eingehender Bericht erſtattet, dem folgendes entnommen ſei: das Jahresrechnungsergebnis iſt als recht günſtig zu bezeichnen. Der techniſche Rennbetrieb erforderte zwar durch die bedeutende Erhöhung der Rennpreiſe anläßlich des 50jährigen Jubiläums von 409 200.39 M. auf 476 033.20 M. einen gegen das Jahr 1907 größeren Zuſchuß von 32 298.09 M. Dagegen ſind die Ergebniſſe im Rennbahn⸗ und im internen Klubbetrieb recht günſtig ausge⸗ fallen, ſo daß der Verluſt im techniſchen Betrieb wieder gedeckt werden konnte. Bedauerlicherweiſe war das Meeting nicht vom Wetter begünſtigt, das der Abhaltung der Rennen in den beiden vorhergehenden Jahren ſo ſehr zuſtatten kam. Trotzdem ſtehen die Tribüneneinnahmen an drittbeſter Stelle ſeit Beſtehen der Rennen. Das Erträgnis des Totaliſators iſt außerordentlich gut ausgefallen. Die Umſätze haben ſich denen im Jahre 1899, welche ſeit Einführung der Wettmaſchine die höchſten waren, ſtark ge⸗ nähert. Das Budget für 1909 fand einſtimmige Genehmigung. — Dem Bericht über den Mitgliederſtand zufolge hat ſich die Zahl der ſtändigen Mitglieder wenig verändert, während der Stand der Offiziersmitglieder eine Zunahme von 7 Herren erfahren hat. Die beiden Puntfe der Tagesordnung, die eine Abänderung der Satzung hinſichtlich der Wahl der Kluborgane betrafen, fanden in der Weiſe Erledigung, daß bei Ausſcheidung des Präſidenten oder der beiden Vizepräſidenten vor Beendigung ihrer Amtszeit bald⸗ tunlichſt in einer außerordentlichen Mitgliederverſammlung eing Erſatzwahl ſtattzufinden hat, welch letztere für die Amtszeit den Ausgeſchiedenen gilt.— Mit großem Intereſſe ſah man den Ben ratungen über die Stellungnahme der Klubmitglieder zu einem im Herbſte 1909 in Ausſicht genommenen Concours hip⸗ pique entgegen. Die Generalverſammlung beſchloß, die prod jektierte ſportliche Veranſtaltung durch den Klub mit einem Geld⸗ preiſe bis zur Höhe von 5000 M. zu unterſtützen, für den Fall, daß ſolche unmittelbar im Anſchluß an das Badener Meeting ſtattfindet.— Mehrfachen Anregungen zufolge wurde auch dig Frage des eventuellen Baues einer Tribüne auf dem 1. Platze in Iffezheim erörtert. Dieſes Projekt wurde indeſſen der hohen Koſten wegen, die es erfordert, einſtweilen zurückgeſtellt und ſeine Ausführung von dem guten Ausfall eines oder mehrerer Mee⸗ tings abhängig gemacht.— Die nunmehr erfolgten Wahlen des Präſidiums ſowie zweier Mitglieder in das Direktorium hatten folgendes Ergebnis: es wurde gewählt zum Präſidenten der bis⸗ herige Vizepräſident, Frhr. v. Venningen⸗Ullner; zum Vizepräſidenten: Prinz Hans zu Hohenlohe⸗Oehrin⸗ gen und in das Direktorium Herr Richard Haniel als aktives Mitglied und Herr M. H. v. Mu m m als ſtellvertretendes Mitglied.— Im Anſchluß an die Generabverſammlung fand eine Sitzung des Internationalen Rennkomitees ſtatt, dem die Feſtſetzung des diesjährigen Programms oblag. Das Meeting 1909 wird wieder an 6 Tagen, und zwar in der Zeit vom Freitag, den 20. bis Sonntag, den 29. Auguſt abgehalten. Das neue Programm weiſt eine Geſamtſumme an Preiſen von 444000 M. auf gegen 476000 M. im Jahre 1908 und gegen 409 200 M. im Jahre 1907, ſo daß es gegenüber der mit Rückſicht auf das Jubiläum 1908 vorgenommenen außergewöhnlichen Er⸗ höhung nur um zirka 30 000 M. zurückbleibt, gegenüber dem Auf⸗ wand an Preiſen im Jahre 1907 jedoch eine Erhöhung von rund 40 000 M. aufweiſt, was als ein deutlicher Beweis fü⸗ die fort⸗ ſchreitende Entwicklung der Iffezheimer Rennen gelten kann.— Eine weitere Sitzung des Direktoriums hatte ſich mit internen Angelegenheiten zu befaſſen. ..C. Der Große Preis von Nizza mit ſeinen 100 000 Frks. an Preiſen, das bedeutendſte Rennen der Winterſaiſon, kam am Sonntag in dem eleganten Kurort zur Entſcheidung. Die Kon⸗ kurrenz endete mit einem unentſchiedenen Reſultat, do Wild Aſter und Chanoine ein totes Rennen liefen. Im Prix de la Californie, der am ſelben Tage zum Austrag kam, ſtartete der deutſche Steepler Pentshaw des Herrn von Boſſe. Der alte Wallach endele aber im geſchlagenen Felde. Luftſchiffahrt. Motorboot⸗ und äronautiſche Ausſtellung in Berlin 1910. Der Kaiſerliche Automobilklub hat, nach längeren Verhandlungen mit den maßgebenden Intereſſentenkreiſen beſchloſſen, eine in⸗ ternationale Motorboot⸗ und äronautiſche Ausſtellung, die in der Zeit vom 1. März bis 4. April 1910 in der Ausſtellungshalle am Zoologiſchen Garten abgehalten werden ſoll, gemeinſam mit dem Verein Deutſcher Motorfahr⸗ zeug⸗Induſtrieller zu veranſtalten. Dieſe Ausſtellung, für die die Vorarbeiten zur Organiſation bereits begonnen haben, ſoll ein überſichtliches Bild der Fortſchritte auf dem Gebiete des Motorbootbaues, des Motorluftſchiffweſens und der Flugtechnik vor Augen führen. den Plombenverſchluß. abzufüllen. acr in grossen, plombierten Originalilaschen zu MH..— Uahalt durohschnittiich oa. ft75 gr) einzukaufen und sie dann selbst In ihr klelnes MAGgl-Fläsohchen In diesem Falle stellt sich das Gramm Würze nur auf ehra ½ PIg. Dabei haben Sie die Garantie der Echtheit. Würze mit dem Kreuzstern 3866 eigeine Gesellschaftsreisen. Die Heidelberger Geſellſchaftsreiſen die ähnlich wie die Lehrerfahrlen den Zweck haben, Erholungsbedürftigen oder Reiſeluſtigen, Geſchäftsleuten, Beamten ꝛc. 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Ziehungsliſte der am 19, Januar 1909 ſtattgeſundenen Ziehung der von den Vereinigten Mannheimer Kanarienzüchter Vereinen Söhriftlich bei der Stadtkasse(Kaufhaus) einzureichen. VolkS-Ronzert nu Einheitspreisen ausgeführt von dem Hoftheater-Orchester ee Leitung: Hofkapellmeister Leopold Reichwein. PHORgTATHLEN. J. Georges Bizet: Suite:'Arlssienne, Prélude, Minuetto, Adagietto: Carillou. 2. Heotor Berliox: Ouverture: Carnaval Romain. 8. Peter Tschaikowski: Divertimento aus der Suite op. 48. 4. Franz Lisxt: Les Préludes, symphonische Dichtung. Der Eintrittspreis beträgt gleichmässig für alle Plätze 20 Ptg., überdies ist von jeder Person über 14 Jahre die vorschriftsmässige Einlasskarte zu 10 Pfig. zu lösen.— Garderobegebühr 10 Ptg. 32124 Die Ausgabe der Karten(einfache und Doppel-Karten) geschieht Vorzugswelse auf Bestsllung dureh hiesige Arbelterverhände und Arbeltgeber und zwar nur für Ar- beiter und niedere Angestellte, deren dahresverdienst den Betrag von 1800 Mk. nicht übersteigt. Bestelungen sind spätestens bis Mittwoch, den 20. danuar, nachm. 3 Uhr Die gusgabe der bestellten Karten daselbst erfolgt am Freltag, den 22. Januar, vormittags—1 Uhr. Sodann wird ein kleinerer Teil der Karten bei der Stadtkasse zum allgemeinen Ver!kauf gebracht und swar am Samstag, den 28. Januar, vorm. 11—1 Uhr. Für eine Zurücknahme bereits abgegebener Karten 1 keine Gewähr übernommen. Phiſharmonischer Verein Wienstag, den 26. Januar, abends ½ s Uhr im Musensaale des Rosengarten Drittes Konzert. SOTLALSten: ffhulen Alice Ripper, Botspest Glaniep den Otio Marak, pnas,(cssang) Vortragsordnung: 1) Konzert, Es-dur, für Klavier mit Orchesterbegleitung, Lisz1— 9) Bilduisarie à. d. Zauberflöte, Orchester- begleitung, Mozart— 10 Minuten Pause.— Arie des Rudolf a, d. Oper„La Bohsme“, Pucoini— 4) Hanteteele Ripper.— Nooturne, As-Dur, Liszt— Valse de Concert Strauss-Menter. Das Orchester steht unter Leitung des Herrn Musikdirektor Th Gaulé. ECE Konzertflügel von Blüthner, aus dem Pianofortelager von K Fer d. Heckel. EECC Eintrittskarten zůu Mk. 6—,.—,.50,.—,.—, .50,.— sind in der llofmusikalienhandlung K. F erd mechkol. bei dem Vorstandsmitgliede Herrn Facob a lein, E 2, 4/, sowie sbends an der Kasse zu baben. Stehplätze auch in den Musikalienhandlungen h. Sohler und Dugen'teiner. 5308 Die Gewinne ſtehen von heute ab auf Koſten und Ge⸗ fahr der Gewinner und können bis ſpäteſtens 31 Januar 1909 bei Hern Peter Metz. Seckenheimerſtr. 72, abgeh. werden, Mannheim, den 19. Januar 1909. karten à M..— bei Herrn August Cremer, hier, D 1, 5/ und abends am Sagleingang erhältlich. DeutscherBankbeamten-Verein Zwelg verein Manvheim-Lud wigshafen a. Rh. Am Mittwoch, den 20. Januar 1909, abends 8¼ Uhr im Kasinosaale Vortrag mit Lichtbildern des Herrn Dr. C. G. Müller— früher Dozent am Stadtgymnasium„Praetoria“ über: Der Bergbau in Sud- u. Süd vestafrika Diamant-, Gold- u. 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Morgenzeitung 78966 Neueste Machrichten. Die 6 gespaltene Petitzeile 20, Welaberg 8 Unterrieht. 2 verbreitete, Reklamen 60. Bezugspreis 604 pro Monat durch jede Postanstalt. Bügelunterricht. Frauen u. Mädchen beß. rale Morgenzeitung it äusserst 4 Gratisbeilagen:„Industrie und Stände erl. d. Bügeln in Glatt⸗ u. Stärkwäſche raſch n. billig. Augartenſtraße 64, 2. kaufkräftigem Leserkreis.:: Technik„Spielu. Sport“,„Kinder⸗ Freund',„Frauen-Rundschau 2— 2* Stock r. Keine Wäſcherei! 884 eee ee eeeee Professop Uyderfähr. Roman von Georg Wasner. (Nachdruck verboten.) 30 Fortfetzung). Da endlich ſagte ſeine Mutter, deren Unruhe wiedergekehrt war und ſie jetzt ſtärker als vorher erfaßt hatte, nach einigem Näuſpern:„Ich kann dir nicht beiſtehen.“ „Wie?“ Fritz, der zwar eindringlich gebeten hatte aber nicht deshalb, weil er bei ſeiner Mutter Widerſtand zu finden fürch⸗ tete, ſondern weil ihm ſeine Sache ſo ſehr am Herzen lag, richtete ſich ſchnell auf und ſah ſie an, als ob er ſeinen Ohren nicht traue. „Nein, ich kann's nicht.“ „Aber warum denn nicht?“ „Papa wird's nie zugeben.“ „Wenn wire ihm beide vorſtellen?“ „Nein.. Nein, nein. Das iſt ja alles dummes Zeug. Du betrügſt dich doch. Mach dir doch klar, was du vorhaſt. Es iſt noch niemals einer von uns Maler geweſen. Nein. Das iſt kein Beruf für dich. Du brauchſt einen, in dem du dich herumtummeln kannſt, nicht ſo im Zimmer. Ein halbes Jahr würdeſt du's aus⸗ halten, dann wär's vorbei. Und nun ſei mein verſtändiger Junge und geh und ſag Papa, daß du verſetzt biſt.“ Doch Fritz rührte ſich nicht. Er ſchüttelte nur den Kopf. Niedergeſchlagen war er von dieſer Abſage aber nicht. Er glaubte jetzt zu wiſſen, warum ſeine Mutter gegen ſeinen Plan war, und da ihm der aus ihren Worten herausgehörte Grund ſo leicht zu widerlegen ſchien, war er ſchnell wieder ſicher, daß ſie auf ſeine Seite treten werde, ſobald er nur erſt dieſen Zweifel beſeitigt hatte. Er begann alſo:„Meinſt du denn, die Maler malen bloß immer im Atelier? All ihre Studien und viele ihrer Bilder machen ſie im Freien. Ich ſag dir, ſie wandern manchmal monate⸗ kang umher und kommen nur immer zum Schlafen nach Hauſe. Die ſind mindeſtens ebenſoviel im Freien wie in Offizier oder ſonſt wer. Und meinſt du, es gibt einen Landſchafter, der nicht auch ſonſt viel rumläuft, ohne zu malen? Wie ſoll er denn ſonſt ſein Auge üben? Sieh mal, die Stimmungen Seine Mutter ließ ihn nicht weiter reden, ſie ſchüttelte den pf und ſagte:„Wenns auch ſo iſt, für dich wärs doch nichts. nun quäl mich nicht weiter. Ich kaun dir nicht helfen.“ „Quälen?l“ Er verzog das Geſicht. 4 4¹ Die Brauen leicht zuſammengezogen und die Unterlippe etwas vorgeſchoben, ſtand er da und nach einer Weile ſagte er:„Da werd ich doch lieber gleich mit Papa ſprechen, ich hatt' es eigent⸗ lich ſowieſo gewollt.“ „Nein, nein,“ fuhr ſeine Mutter auf.„Jetzt, wo Papa ſo ſchwere Sorgen hat!“—„Aber wie lange ſoll ich denn warten? Vielleicht dauerts noch vierzehn Tage, ehe der Beſcheid aus Berlin kommt. Dann ſind die Ferien zu Ende, und ich muß wieder zur Schule. Die Akademie beginnt auch ſchon am achtzehnten. Wenn ich doch bloß wüßte, warum Du nicht willſt!“ Und nach einer kleinen Pauſe:„Alſo geh' ich zu Papa.“ Wieder wartete er, dann machte er eine Bewegung nach der Tür des Nebenzimmers. Dioch noch ehe er ſie erreicht hatte, fragte ſeine Mutter: „Fritz, haſt Du mich lieb?“ „Das weißt Du doch.“ „Wenn ich Dich nun bitte, ſprich nicht mit Papa.“ „Das kann ich nicht.“ „Du mußt es können. Wird es Dir denn wirklich ſo ſchwer, Deiner Mutter einen Wunſch zu erfüllen?“ „Nein, gar nicht, und jeden, den Du willſt, aber nur den einen nicht.“ „Gerade den einen.“ Er ſchüttelte ſchweigend den Kopf. Da erhob ſich Frau von Prellwitz, kam auf ihn zu und legte beide Hände auf die Schultern.„Fritz, mein lieber Junge, wenn Du nicht Offizier werden willſt, ſo werd' ich ſehen, was ich bei Papa erreichen kann. Aber nicht Maler. Hörſt Du, nur das nicht.“ Und als er ſtumm blieb, umſchlang ſie ſeinen Hals und bog ſeinen Kopf zu ſich herunter.„Fritz, alles, nur das nicht. Wir haben immer ſo gut miteinander geſtimmt, wir beide. Er⸗ innerſt Du Dich denn gar nicht 1 Immer warſt Du mein liebes Kind, und was ich vermochte, das hab' ich für Dich doch auch getan. Soll's jetzt anders werden? Willſt Du nicht mehr mein guter Sohn ſein? Ich werd' Dir's ja nie vergeſſen.“ Es dauerte lange, bis Fritz antwortete. Jetzt waren ihre Bitten nicht ungehört verklungen. Aber ſo ſehr Herz und Willen auch im Streite lagen, ſchließlich war auch dieſer Anſturm abge⸗ ſchlagen, und wieder den Kopf ſchüttelnd, ſagte er leiſe:„Ich kann es doch nicht.“ „Aber das iſt ja Wahnſinn.“ Frau von Prellwitz ließ die Arme ſinken. 4¹ „Ja, daunn „Was dann?“ „Ich weiß noch nicht.“ „Wirſt Du ungehorſam ſein?“ Er ſchwieg. „Fritz!“ daß ſie ihn nicht ertrug und ſich abwandte, und während ſie nun immer ſtärker. Nach einer Weile fragte Fritz, der inzwiſchen die Augen hatte auf der Diele herumirren laſſen:„Darf ich zu Papa gehen?“ Und als ſie nicht antwortete, noch einmal:„Mama, darf ich?“ Dann, als ſie auch jetzt ſtumm blieb, kehrte er ſich zaudernd um, trat zur Tür, warf noch einen ſcheuen Blick zu ihr zurück und wollte aufatmend das Zimmer verlaſſen. Aber mit wenigen Schritten war ſeine Mutter wieder ihm..„Fritz, das darfſt Du nicht tun.“ „Was?“ bei einander preßte:„Nein, nein. Um Gottes willen.. Ach, hätt' ich doch bloß beizeiten vorgebeugt, daß Du nicht immer in die Ausſtellung liefſt und zeichneteſt. Oder hätteſt Du doch früher mit mir geſprochen, daß ich's Dir gleich hätte ausreden können „Das kann mir kein Menſch ausreden.“ „Aber Du mußt es Dir ausreden laſſen.“ „Nein.“ „Fritz.“ Er hielt ihren Blick auch ietzt wieder aus. Dann wandte ſie ſich und ſchlug die Hände vor das Geſicht. Und wie ſie ſo daſtand und die Tränen ihr langſam floſſen, löſte ſich etwas die Spannung in ihr, und es erſchien ihr plötzlich weniger ſchlimm, daß Fritz mit ſeinem Vater ſprechen wollte meinte ſie ſogar, es ſei das allerbeſte, daß von vornherein ein ſtärkerer Riegel vorgeſchoben würde, als ſie es zu tun vermocht hätte. Und nun fand ſie es töricht, daß ſie im erſten Augenblick zu kehren:„Alſo geh.“ „Mamachen, Du mußt doch nicht böſe ſein.“ „Geh nur.“ Sie ſchritt wieder zu ihrem Platz. Nein, das iſt kein Wahnſinn.“ And wenn Popa es Dir nicht erlauk⸗ lüber, und mit ſchnellem Entſchluß verließ er das Zimmer. — Fortſetzung folgt). Da traf ſie ein Blick, in dem ſo viel Qual lag, ſtarren Auges zum Fenſter hinausſah, ohne doch zu bemerken, was auf der Straße vorging, wurde das Weh, das ſie erfüllte⸗ „Nicht Maler werden und auch nicht zu Papa gehen. Ich bitt' Dich.“ Und wie ſie ihn ſo anſah, brach plötzlich die Angſt in ihr durch, und wie klagend rief ſie aus, indem ſie die Hände in⸗ Daß der ihn abweiſen würde, war ihr zweifellos. Schließlich auch hierüber erſchrocken war, und ſagte kurz und ohne ſich zu ihm Fritz zögerte, brummte etwas vor ſich hin, ſah zu ihr hin —1 61¹ * Stenographi cher Reichstagsbericht Deutſcher Reichstag. 188. Sitzung, Dienstag, den 19. Januar. Am Tiſche des Bundesrats: v. Schön, Dr. Nieberding, Twele. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten. „Der Handelsvertrag mit El Salvador wird in dritter Leſung verabſchiedet. 5 Der Juſtizetat. (Zweiter Tag.) Abg. Kaempf(Fr. Vp.) betont die Dringlichkeit iner internationalen Re ge⸗ lung des Wechſelrechts und fragt, ob zu der Haager Konferenz hierüber auch Deutſchland eingeladen ſei. Weiter macht der Redner auf die Notwendigkeit einer Vereinheitli chung des Verwaltungsrechts aufmerkſam. In einigen Staa⸗ ten können miniſterialinſtanzliche Entſcheidungen geri tlich an⸗ gegriffen werden, in anderen nicht, in dritten nach beſtimmten Ge⸗ ſetzen in bezug auf beſtimmte Fragen. Staatsſekretär Dr. Nieberding: „Dieſe Frage iſt ſo ſchwierig, daß ich zurzeit eine beſtimmte Er⸗ klärung nicht abgeben kann; die Frage wird aber im Auge be⸗ halten. Die Einladung zur Haager Konferenz über Wechſelrecht iſt ergangen; auch Italien gedenkt ſich zu beteiligen. 25 Abg. Dr. Junck(Natl.): Daß die Frage der geſetzlichen Regelung und Förderung der Tarifgemeinſchaften vom Reichsjuſtizamt an das Reichs⸗ amt des Innern überwieſen worden iſt, haben wir mit einer ge⸗ wiſſen Reſignation vernommen. Wir wollten gerade auch den An⸗ chein eines öffentlich⸗rechtlichen Eingreifens vermeiden und die Tarifgemeinſchaften in voller Vertragsfreiheit ſich entwickeln laſſen. Niemand ſollte nach unſerer Meinung und der des Deutſchen Juriſtentages zum Abſchluß eines Tarifvertrages gegen ſeinen Willen gezwungen erden, nirgends der kollektibe Arbeitsvertrag den Individualvertrag erſetzen. Nur die Feſſeln ſollten beſeitigt werden, die gerade auf zivilrechtlichem Gebiet die Recht⸗ ſprechung des Reichsgerichts den Tarifverträgen angelegt hat. Hat das Reichsgericht doch früher die Tarifverträge für Koalitionen im Sinne des 8 153.H. erklärt und damit ſie als nichtig angeſehen. Dieſe Auffaſſung hat jetzt das Reichsgericht in einer Straffendts⸗ entſcheidung vom 26. Juli 1908 aufgegeben(Hört, hört!); aber noch bleibt ein Erdenreſt von Tariffeindſchaft, zu tragen beinlich. Wir wünſchen jedenfalls dem Reichsamt des Innern jetzt gute Fahrt, ungehemmt von Kompetenzkonflikten. Sind es vielleicht auch Kompetengzkonflikte, die die Wiedervorlegung des Geſetzes über die Rechtsfähigkeit der Berufsbereine bisher noch immer verhindert haben? Nachdem wir jetzt das Reichsbereinsgeſetz haben, bedürften wir doch zur Regelung dieſer Frage nur einer kleinen Novelle zum Bürgerlichen Geſetzbuch. Herr d. Bethmann⸗Hollwe hat jüngſt hier in hohen Tönen die deutſchen Gewerkſchaften 5 und das Reich fördert und begünſtigt die großen Korporationen im öffentlichen Recht; um ſo ungerechter iſt es, den großen Ver⸗ mögen, die dieſe angeſammelt haben, jeden Rechtsſchutz zu ver⸗ ſagen. Hätten wir dieſen durch die Rechtsfähigkeit der erufs⸗ bereine, ſo bliebe nur noch ein großer Mangel in unſerem gewerb⸗ lichen Koalitionsrecht, der§ 153 mit ſeinem einſeitigen Schutz derer, die ſich nicht koalieren wollen. Konnte nicht die große Ge⸗ werbeordnungsnovelle ſchon jetzt Gelegenheit geben, dieſen Mangel zu beſeitigen?(Sehr gut!) Ueber die Entlaſtung des Reichsgerichts will ich nicht weiter ſprechen, nur die eine Hoffnung ausſprechen, daß die Rechtseinheit des Reiches darunter nicht leide. Jedenfalls aber kann das Reichsgericht von der Ehren⸗ rechtſprechung über die Anwälte entlaſtet werden. Die deutſchen Antpälte können ſich ſelbſt ihr Recht ſprechen.(Sehr wahr!) Der Redner ſpricht über den Vorfall in einer Senatsverhandlung des Reichsgerichts, wo ein abgewieſener Zivilkläger eine ganze Serie bon Piſtolenſchüſſen auf den Gerichtshof ab⸗ 2 gebenen, eines ſeiner Mitglieder e verletzt und den ganz un⸗ eteiligten Gerichtsſchreiber Kanzleirat Straßburg getötet hat. Es ſei wohl ſelbſtverſtändlich, daß die Regierung ſeine Familie über das ſonſt übliche Maß hinaus unterſtützen wird.(Beifall.) Zum Schluſſe regt der Redner die Errichtung eines Staatsgerichtshofes zur Entſcheidung von Kompetenzkonflikten der Bundesſtaaten an. Wir werden ja einen ſolchen ee ſowieſo bei der Schaffung des Miniſterverantwortlichkeitsgeſetzes und Ordnung der Reichskanzleranklage in der Verfaſſungskommiſſion ſchaffen müſſen.(Beifall links.) Staatsſekretär Dr. Nieberding ſpricht gleichfalls ſein tiefes Bedauern über den Angriff auf das Reichsgericht aus und hofft, daß der geſunde Sinn des deutſchen Volkes die Wiederholung ſo roher perfſönlicher ebe gegen die Richter, die nur ihre Pflicht tun, berhindern werde. Ueber eine beſſere Verſorgung der Hinterbliebenen des Kanzleirats Straß⸗ burg, eines braven, tüchtigen und anerkannten Gerichtsbeamten habe er ſich bereits mit der Reichsſchatzverwaltung in Verbindung geſetzt.— Die Frage der Tarifverträge habe das Reichs⸗ juſtigzamt nur zunächſt an das Reichsamt des Innern abgegeben, um ſich mit dieſem über die gewerberechtlichen Fragen zu berſtän⸗ digen. Das Reichsjuſtizamt werde mit allem Eifer an der Frage weiter arbeiten und hoffentlich den Erwartungen des Hauſes ge⸗ recht werden. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Fr. Vp.): Ich möchte hier eine Materie erörtern, von der ich mir nicht ganz klar bin, ob ſie mehr zum Auswärkigen Amt oder zum Reichsjuſtizamt gehört. Es wäre aber ganz gut, wenn beide Stellen gegen dieſen Unfug vorgehen würden. Ich meine den ſyſtematiſchen geiſtigen Diebſtahl, der gegen unſere deutſchen Bühnenſchriftſteller von ſeiten der kſchechi⸗ ſchen großen und kleinen Bühnen ausgeführt wird. (Hört! hört!) Es hat ſich die merkwürdige Uebung herausgeſtellt, daß die Tſchechen unſere deutſchen Bühnenwerke einfach über⸗ ſetzen und mit ganz kleinen Aenderungen aufführen. Kommt es zuͤm Progeß, ſo ſprechen die tſchechiſchen Gerichte dann regelmäßig die Angeklagten frei. Durch dieſe Judikatur der Gerichte wird geradezu ein Raub an den deutſchen Bühnenwerken verübt, das öſterreichiſche Urheberrecht einfach umgangen. Wir haben um ſo weniger Veranlaſſung, uns dies gefallen zu laſſen, als die tſchechi⸗ chen Bezirksgerichte ſich geradezu eine Verhöhnung der eutſchen Behörden geſtatten, wenn es ſich um Prozeſſe handelt, die zwiſchen Deutſchland und Böhmen ſpielen. Ich bitte den Staatsſekretär dringend, ſich mit dem Auswärtigen Amt in Verbindung zu ſetzen und dafür Sorge zu tragen, daß dieſer Unfug der tſchechiſchen Gerichte eingeſtellt wird. Erfreulich iſt die Kriminalſtatiſtik für 1907. Trotz wirtſchaftlicher Depreſ⸗ dJion und Teuerung haben die Verbrechen nicht zu⸗ ſondern abge⸗ 5 nommen; auch die gegen die Sittlichkeit und gegen Staat, Reli⸗ gion und öffentliche Ordnung ganz beträchtlich. Die Verurteilun⸗ gen wegen Majeſtätsbeleidigung ſind ſeit 1903 ganz auffällig zu⸗ rückgegangen. Will man dieſe Erfolge dauernd machen, iſt eine Jugendpolitik erforderlich.(Sehr wahr!) Nicht papierene Geſetze, ſondern poſitive Maßregeln, auch auf dem Gebiete der allgemeinen Schulpolitik. Die Beſtimmungen über die Jugend⸗ gerichtshöfe ſind ohne Jugendfürſorge einfach wertlos. Auch hier ſogar bei der äußerſt ſegensreichen bedingten Verurtei⸗ lung ſieht man ein 10 0 den Feſthalten an formalen Rech⸗ ten am Begnadigungsrecht der Krone. Es wäre höchſte Zeit, daß Deutſchland mit dieſer Einrichtung vorgeht.(Beifall.) Der Redner beſpricht den Entwurf der großen Straf⸗ brozeßnopelle. Auch ſie iſt nur Flickarbeit ohne kräftige Initiative. Das tritt beſonders hervor bei der Berufungs⸗ frage und der Regelung des Vorverfahrens. Bei der Berufungsfrage ſpielt ein gewiſſer Fiskalismus mit— gewiß nicht beim Staatsſekretär, aber ich ſehe Herrn von Rheinbaben ſo deuk⸗ lich vor mir.(Heiterkeit.) Die Regelung des Berufungsverfah⸗ rens bedeutet zum großen Teil eine Verſchlechterung. Das Drei⸗ männerkollegium als Berufungsinſtanz und die Behandlung der Laienrichter iſt geradezu eine capitis deminutio für dieſe. Wird darin nichts geändert, dann iſt trotz des 25jährigen Jubiläums dieſer Novelle, das wir bald feiern können, die ganze Arbeit um⸗ ſonſt geweſen. Beim e e muß der Verteidiger dem Staatsanwalt vollſtändig gleichgeſtellt werden. Man beachtet viel u wenig die ſteigende Uünpopularität unſerer deut⸗ ſchen Staatganwaltſchaft wenn man das Beſtreben unterſtützt, ihr die Entſcheidung zu überlaſſen, ob ſie Anklage er⸗ heben will oder nicht. Wie tendenziös geht die Staatsanwaltſchaft gegen die Preſſe, geht ſie in religiöſen Prozeſſen vor! Das zeigt ſich auch auf dem ſo beliebten Gebiet der Unſitt⸗ lichkeit.(Heiterkeit, Ahal) Ich werde hier keine Reklame für die Nacktkultur machen, ich überlaſſe das anderen Leuten.(Heiter. keit.) Ich verſtehe nicht, wie man immer wieder gegen die Tätig⸗ keit der künſtleriſchen Sachverſtändigen eifern kann. (Zuruf des Abg. Baſſermann: Hans Thoma!) In manchen Sitt⸗ lichkeitsprozeſſen iſt die Schmutzerei allerdings ſo offenbar, daß man auf Sachverſtändige durchaus verzichten kann. Aber der hervorragende ſüddeutſche Künſtler, der auch heute wieder als Eideshelfer und Sturmbock der Dunkelmänner angeführt wurde, hat ſelbſt pornographiſch dahin definiert, daß das rein geſchlecht⸗ liche Element in unäſthetiſcher Weiſe unterſtrichen ſein müſſe. Es handelt ſich alſo hier um ſchwierige künſtleriſche und äſthetiſche Fragen, bei denen wir die Sachverſtändigen nicht entbehren können. Bahern hat ja einen künſtleriſchen Beirat eingeführt. Daß bei einer vernünftigen Auslegung die jetzigen Geſetzesbeſtim⸗ mungen ausreichen, jeden wirklichen Schmutz zu bekämpfen, hat erſt jüngſt wieder der bayeriſche Juſtizminiſter anerkannt. Abg. Dr. Frank(Soz.): Die Verurteilungen wegen Majeſtätsbeleidigung haben ab⸗ genommen, aber nicht die N In den letzten 1 vier Monaten ſind ſo viele begangen, wie all die Zeit zuvor nicht. Den künſtleriſchen Beirat wollen wir nicht von Bayern auf Preußen übertragen, dann würde er nur aus Knackfüßen beſtehen.(Heiterkeit.) Die Sparſamkeit hat die Budgetkommiſ⸗ ſion auch auf die Schreibmaſchinen ausgedehnt. Das Schreibwerk ſoll eingeſchränkt werden, aber hoffentlich ſchafft man nicht die Schreibmaſchinen ab. Wenn wir diesmal kein Material vorbringen, ſo deshalb, weil wir die Klaſſenjuſtiz nicht mehr zu beweiſen brauchen, ſeit⸗ dem ſie von einem bürgerlichen Vertreter anerkannt worden iſt. In Frankfurt a. M. wurde der Geſchäftsführer einer Buchhand⸗ lung berurteilt wegen Ausſtellung eines Proſpektes, in dem ein Lieferungswerk über die Wiener Revolution empfohlen wird. Am Schluſſe dieſes Aufrufs heißt es:„Es lebe der konſtitutionelle Kaiſer des freien Vaterlandes.“ Da muß doch ein Blinder ſehen, daß Deutſchland damit nicht gemeint iſt, wenn von einem freien Vaterlande die Rede iſt oder von einem konſtitutionellen Kaiſer. (Heiterkeit) An Stoff zu Reſolutionen hat es uns wahrlich nicht gefehlt. Wir hätten über die ekelhaften Vorgänge bei der Hin⸗ richtung der Grete Beier eine Reſolution einbringen können, die ſicherlich einen Widerhall im Lande geweckt hätte. Aber der Reichstag hat ſchon ſo viele Wünſche in Form von Reſo⸗ lutionen niedergelegt, daß es Zeit wäre, nun einmal Antwort bon den verbündeten Regierungen zu erhalten. Ich zweifele aber daran, ob die Regierungen Zeit und Kraft dazu haben, und zwar deshalb, weil nach der Rede, die der Herr Reichskanzler heute im preußiſchen Abgeordnetenhauſe ge⸗ halten hat, die verbündeten Regierungen ihre Zeit und Kraft für andere Dinge verwenden müſſen. Er hat heute ohne irgend welchen äußeren Anlaß erklärt, daß er prinzipiell unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen mit der Schaffung von Ausnahmebeſtimmungen gegen die Sozialdemokratie einverſtanden ſei.(Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Wenn Sie ein Ausnahmegeſetz bringen wollen, nun gut, wir ſind damit einverſtanden. Ich weiß nicht, wer es am längſten aushalten wird der Herr Reichskanzler oder wir.(Lebhafte Zuſtimmung der Sozialdemokraten.) Wir ſind bereit zu friſchem und fröhlichem Kampf. Mit dem Be⸗ lagerungs⸗ und Ausnahmeguſtand kann jeder Eſel regieren.(Lebhafter Beifall der Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Jaßbender(Zentr.) ſpricht über Kindermißhandlungen und die viel zu mil⸗ den Strafen dafüir. Abg. Werner(D. Ref.): M.., gegen den Geheimen Legationsrat Hamann liegen ſchwere Anklagen vor betreffs Ehebruch und Meineid. Ich will mich auf die Materie ſelbſt hier nicht einlaſſen, ſondern möchte das den Richtern überlaſſen. Tatſache iſt es aber, daß die Oberſtaatsanwaltſchaft verfügt hat, daß der Staatsanwalt die Unterſuchung geßen Herrn gebenen Zeugen eidlich vernehmen ſolle. Es iſt daher erſtaunlich, daß gegen Herrn Hamann nicht das Diſziplinarverfah⸗ ren eröffnet iſt. Dagegen iſt gegen einen Kollegen dieſes hohen Hauſes, Herrn Kölle, ein Diſziplinarverfahren eröffnet worden, obgleich noch keine Vorunterſuchung gegen ihn hat 1225 noch keine Beweiſe erbracht worden ſind. Man betreibt die Sache ſo rigoros, daß man vom Reichstag und Landtag die Aus⸗ lieferung des Herrn Kölle verlangt. Der Abgeordnete hat aber die Verpflichtung, ſeine Wähler bei den jetzt wichtigen Vorlagen im Parlamente zu vertreten und ich hoffe daher, daß ſowohl der Landtag wie der Reichstag das Anſuchen der Juſtizbehörde, Herrn Kölle auszuliefern, berſagt. Abg. Göring(Zentr.) 5 8 die Beſchäftigung der Gefangenen durch Privatunter⸗ nehmer. 5 0 Staatsſekretär Dr. Nieberding Hamann aufnehmen und die ange⸗ jeden unnützen Aufwandes Erſparniſſe erzielt werden. Es laſſen Sächſiſcher Kommiſſar Geheimrat Dr. Meyer erklärt, daß bei der Hinrichtung der Grete Beier die Vollſtreckungs⸗ behörde nicht die nötigen Grenzen innegehalten habe. Für die Zukunft ſei Vorſorge getroffen. Abg. Dr. Heckſcher(Fr. Vg.) beſpricht den Itzehoer Progeß. Welche Eigenſchaften bringt ein junger Förſter mit, um eine derartige verantwortungsvolle, ſchwierige und delikate Aufgabe gegenüber zum Teil verwahr⸗ loſten, aber auch beklagenswerten Mädchen zu löſen? Ich weiß wohl, daß die Reichsjuſtizverwaltung hierauf keinen EGinfluß hat; aber wenn der Einzelſtaat nicht in der Lage iſt, derartige Scheuß⸗ lichkeiten zu verhindern, ſo zeigt das nur, daß es Aufgabe der Reichsgeſetzgebung iſt, die Frage der Fürſorge⸗ erziehung in den Kreis ihrer Aufgaben zu ziehen, ebenſo wie die Strafvollſtreckung noch immer der reichsgeſetzlichen Regelung harrt. Der Redner erörtert das Verfahren bei der Unter⸗ ſuchungshaft und verlangt für den Verteidiger die Möglich⸗ keit, ohne Beaufſichtigung durch einen Beamten mit ſeinem Klienten verkehren zu können. Ein Mißſtand iſt in den Verträgen der Ab⸗ zahlungsgeſchäfte die Beſtimmung, daß der Sitz des Ab⸗ zahlungsgeſchäfts Erfüllungsort ſein ſoll. Das müßte geſetzlich ausgeſchloſſen werden. Beim Eulenburgprozeß wäre eine größere Zurückhaltung der Preſſe wünſchenswert, nach engliſchem Muſter bei noch nicht abgeſchloſſenem Verfahren. Der Redner wendet ſich dann gegen Dr. Frank: Ich halte es nicht für 115 ich, daß Fürft Bülow ſich ſo haben kann. Darüber ſoll ſich jedenfalls die öffentliche Meinung und das hohe Haus klar ſein, daß meine Partei für ed e nie und nimmer zu haben ſein wir d.(Gelächter des Zentrums⸗ Erzberger ruft: Nach dem Polenparagraphen!) Abg. Marcour(Zentr.) legt dar, daß die Nachdrucksbeſtimmungen des Urhebergeſetzes, mi deſſen Tendenz im übrigen alle anſtändigen Redakttonen und Ver⸗ leger einverſtanden ſeien, ſich nicht bewährt haben. Die Preſſe muß gegen den Mißbrauch dieſer Beſtimmungen Schutz verlangen. Damit ſchließt die Beratung des Juſtiz⸗ etats. Die Novelle zum Wechſelſtempelſteuergeſetz wird in zweiter Leſung erledigt. Das Geſetz ſoll am 1. April 1909 in Kraft treten. Das Geſetz betreffend die Preisfeſtſtellung beim Markthandel mit g wird in dritter Leſung angenommen und damit verabſchiedet. Mittwocht Uhr: Schwerinstag: Antrag der Sozial⸗ demokraten über die Arbeitsverhältniſſe der landwirtſchaft⸗ lichen Arbeiter und des Geſindes. Schluß nach 6 Uhr. Preußiſcher Landtag. 19 Abgeordnetenhaus. Bei der erſten Leſung des preußiſchen Etats hielt heute in 8 Erwiderung auf die Rede des Abg. Dr. Wiemer(Fr. Vp.) der Miniſterpräſident Fürſt Bülow folgende Rede: Von allen Vorrednern aus dem Hauſe iſt das Thema „Sparſamkeit“ behandelt worden. Ich kann auch hier nur wiederholen, was ich im Reichstage geſagt habe: Mit der Schaffung neuer Einnahmequellen iſt unſere Aufgabe für die Geſundung der finanziellen Verhältniſſe nicht erſchöpft; ein Haupterfordernis bleibt die Rückkehr zur altgewohnten Sparſam⸗ keit.(Sehr richtig!) Gewiß, für die Grundlagen unſerer Wohl⸗ fahrt und Größe, unſerer Macht und Sicherheit, für Heer und Flotte, iſt das Beſte gerade gut genug.(Sehr richtig!). Wir können und dürfen nicht ſparen auf Koſten unſerer Schlagfertigleit und den Frieden des Landes; dazu iſt unſere geographiſche Lage zu ungünſtig. Aber auch in der Militärverwaltung, darin bin h der Zuſtimmung und der Unterſtützung der verdienſtvollen Cheßs der Heeres⸗ wie der Marineverwaltung gewiß, gibt es noch Ge⸗ legenheit genug zu ſparen(Sehr richtig!), und von allen Seiten und auf allen Gebieten der Staats⸗ wie der Reichsverwaltung—- das iſt ja von allen Seiten übereinſtimmend hervorgehoben worden — muß jede neue Ausgabe dreimal überlegt werden. Auch in den Einrichtungen der Betriebsverwaltung gibt es Gelegenheit genug zu ſparen. Regierung und Parlament muß auf dieſem Gebiete zuſammenwirken, Hand in Hand gehen, denn intra muros peccatur et extra.(Sehr richtig!) Herr von Pappenheim, von dem ich aufrichtig wünſche, daß er ſich von ſeinem geſtrigen Un⸗ wohlſein erholt haben wird, hat das geſtern in ſehr zutreffenden Weiſe anerkannt. Die Parlamentetragen auch Schuld an der finanziellen Miſere, in die wir hineingeralen ſind.(Sehr wahr!) Sie müſſen aufhören, immer auf neue Aus⸗ gaben zu drängen, nur um ſich bei den Wählern lieb Kind zu machen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Eine ſolche captatio bene⸗ volentiae gegenüber den Wählern darf nicht zu weit gehen. Ich will es ja nicht tragiſch nehmen, aber es iſt doch ein Zeichen dafür, wie die Parlamente aufgehört haben, ſehr ſparſam zu wirtſchaften, wenn ſogar in dieſem Hauſe bei der Beratung der Eiſenbahnvor⸗ lagen Wünſche geäußert werden, welche— ich habe es zuſammen⸗ gerechnet— die Schuldenlaſt um Milliarden vermehren würden. Und im Reiche iſt es durchaus nicht beſſer, wenn es ſich um ſogtal⸗ politiſche Vorlagen handelt, oder um die Verbeſſerung der Be⸗ amtengehälter.(Sehr richtig!) Das ſind ja ſehr ſchöne, ſehr gute, ſehr vortreffliche Sachen, für die ich volles Verſtändnis be⸗ ſitze, aber hier, wie überall, muß der Grundſatz Geltung ge⸗ winnen, welcher die Grundlage jeder vernünftigen Pripat⸗ und Staatswirtſchaft iſt: keine neue Ausgabe ohne entſprechende Deckung.(Lebhafte Zuſtimmung.) Ich habe bereits im Sommer dieſes Jahres in einem länge⸗ ren Rundſchreiben gegenüber meinen Herren Kollegen in Preußen und in den Reichsreſſorts durchgreifende Maßnahmen zur Spar⸗ ſamkeit als unerläßlich bezeichnet. Ich will das hier kurz rekapi⸗ tulieren:„Die Sparſamkeitsmaßnahmen dürfen natürlich nicht einen verkehrsfeindlichen Charakter haben oder Kulturfortſchritte hindern. Aber auch im Verkehrsweſen können durch Vermeidung jagte Beachtung ſeiner Anregungen zu. ſich zweifellos erbebliche Summen erſparen durch Moderniſieruna anſerer Reichs⸗ und Staatsverwaltungen, durch Dezentraliſierun⸗ gen und Vereinfachung unſeres Behördenapparates muß der Auf⸗ wand vermindert werden. Die Kräfte unſerer höheren und mitt⸗ leren Beamten ſollen ſich nicht in Verrichtungen erſchöpfen, die von Perſonen mit geringerer Vorbildung erledigt werden können. Dadurch wird die Möglichkeiteiner Verminderung ihrer Zahl geſchaffen. Ein nachahmenswertes Beiſpiel hat in dieſer Beziehung bereils die preußiſche Staatseiſenbahnverwaltung gegeben, durch deren Neuorganiſation vom Jahre 1895 eine jähr⸗ liche Erſparnis von 20 Mill. und ein Minderbetrag an Beamten allein für die innere Verwaltung und den Kaſſendienſt von mehr als 3000 Köpfen erzielt worden iſt. Verminderung der Inſt anzen, Dezentraliſationen, weitgehendſte Vereinfachung des Schreibwerks, Umformung des geſamten Kaſſenrechnungsweſens unter dem Geſichtspunkt der Einfachheit und Durchſichtigkeit, Zuſammenlegung zuſammenhängender Ge⸗ ſchäfte in einer Hand, das ſind alles Maßnahmen, die durch⸗ führbar ſind, und die viel Zeit und viel Geld erſparen.“ Aus dieſen meinen Ausführungen erſehen Sie, daß die Möglichkeit größerer Sparſamkeit auf vielen Gebieten beſteht. Wollen Sie vor allem daraus erſehen, daß auch der ernſte Wille an allen Stellen beſteht, ſolche Erſparniſſe wirklich zur Durchführung zu bringen. Wir haben es nicht bei der Anregung bewenden laſſen, ſondern der Anregung ſoll die Tat folgen. Es finden zunächſt Beſprechungen zwiſchen allen preußi⸗ ſchen Reſſorts und Reichsreſſorts ſtatt, um die beſten Mittel und Wege zu finden, die zum Ziele führen. Die Rückkehr zur altge⸗ wohnten Sparſamkeit, die uns groß gemacht hat, das iſt auch eine Forderung des Staates. Der Herr Abg. v. Pappenheim hat geſtern ſehr nachdrücklich Stellung genommen gegen die Nachlaßſteuer. In der kon⸗ ſervativen Preſſe hatte ich ſchon vorher ſeit Monaten geleſen, dieſe Steuer ſtünde in Widerſpruch mit konſervativen Anſchauungen und Grundſätzen. M.., bei der Entſcheidung über die Mittel, die notwendig ſind, um Ordnung in unſere Finanzverhältniſſe zu bringen, dürfen Parteiprogramme und Partei⸗ grundſätze nicht den Ausſchlag geben. Da müſſen alle Par⸗ teien mithelfen und Opfer bringen. Unſere Zeit iſt ſozial und fordert, daß die Minderbemittelten tunlichſt geſchont und bei der Verteilung der Laſten die Leiſtungsfähigkeit möglichſt berück⸗ ſichtigt wird.(Sehr richtig! links.) Es müſſen deshalb— in ſehr zutreffender Weiſe hat das geſtern der Herr Abg. Frhr. v. Zedlitz angedeutet— neben den Verbrauchsſteuern ſolche Steuern gefunden werden, die in erſter Linie den Beſitz treffen. Deshalb, und weil aus oft erörterten und ſchwerwiegenden Gründen eine Vermögensſteuer ſich für das Reich nicht eignet, haben die ver⸗ bündeten Regierungen die Ausgeſtaltung der ſchaftsſteuer und die Erhöhung der Matrikularbeiträge vor⸗ geſchlagen. Die Gründe, welche gegen die Beſteuerung der De⸗ ſgendenten und Ehegatten ſprechen, ſind mir ſehr wohl bekannt. Ich habe ja ſelbſt auf dieſe Gründe vor zwei Jahren im Reichstag hingewieſen in einer, wie ich glaube, gar nicht üblen Rede. (Heiterkeit.) 85 Auch Frhr. v. Rheinbaben hat bei dieſem Anlaß eine ſehr ſchöne Rede gehalten.(Heiterkeit.) Aber: Tempor a mutantur. Wir können in unſerer gegenwärtigen Notlage nicht an dieſer Steuer vorbeigehen, deshalb haben Herr b. Rhein⸗ baben und ich uns in dieſer Beziehung aus einem Saulus in einen Paulus verwandelt.(Heiterkeit.) Und ich hoffe, daß auch für Herrn v. Pappenheim und ſeine Freunde in dieſer Beziehung ein Damaskus kommen wird.(Heiterkeit.) Das würde ich als ein großes Glück betrachten für die Zukunft des Reiches und unſeres Landes. Es gibt Situationen, wo man wiſchen verſchiedenen Uebeln zu wählen hat. Bei Steuervorlagen pflegt das im allgemeinen ſo zu ſein. Auch die Gegner der Nachlaßſteuer werden doch zugeben müſſen, daß die Wahl beſteht: Nachlaßſteuer oder Reichsvermögensſteuer oder weiter erhöhte Matrikularbeiträge. Gegen die Reichsvermögens⸗ ſteuer ſprechen ernſte Gründe ſtaatsrechtlicher Natur. Nach Ueber⸗ zeugung der Verbündeten Regierungen würden die Einzelſtaaten am Ausbau der Vermögensſteuer gehindert werden. Es würde de facto auf eine Mediatiſierung der Einzelſtaaten hinauskommen. Nun eine weitere Erhöhung der Matrikularbeiträge und die Deckung! In Preußen ſteht ſchon eine weitere Anſpannung der Einkommenſteuer bevor, und ich glaube, es iſt nicht ganz ſicher, wie es möglich ſein wird, dieſe durchzuſetzen, mein Freund, Herr von Rheinbaben, glaubt an Widerſtände in dieſer Richtung. Die Ergänzungsſteuer würde noch den Grundbeſitz ſchwer treffen. Wenn in Preußen ſchon eine weitere Steigerung der Matrikularbeiträge außerordentlich ſchwierig iſt, ſo iſt es noch ſchwieriger, eine ſolche den kleineren, finanziell und wirtſchaft⸗ lich ſchwächeren Bundesſtaaten zuzumuten. Sie ſehen alſo, daß ſehr ernſte Gründe volkswirtſchaftlicher und finanzieller Natur für die Nachlaßſteuer ſprechen. Unſere Pflicht iſt es hier⸗ bei, das erkenne ich vollkommen an, Härten zu vermei⸗ den, nicht ſchematiſch vorzugehen, nach Möglichkeit den Verhält⸗ niſſen Rechnung zu tragen. Ich glaube, daß wir dieſer Pflicht nach Möglichkeit nachkommen. Es ſollen ja die Deſzendenten und Ehe⸗ gatten von der Steuer frei bleiben oder nur zu mäßigen Teilen betroffen werden. Wir haben ferner vorgeſchlagen, Freilaſſung der kleinen Nachlaßmaſſen und beſondere Vergünſtigungen für den Grundbeſitz, die in ſeinen beſonderen Verhältniſſen begründet ſind und deshalb durchaus berechtigt erſcheinen. Es läßt ſich nicht leugnen, daß jede Nachlaßſteuer den Grundbeſitz und namentlich den ländlichen Grundbeſitz ſehr viel härter trifft, als das beweg⸗ liche Vermögen.(Sehr richtig!) Ich richte deshalb an die rechte Seite des Hauſes und an die Vertreter der Landwirtſchaft in dieſem Hauſe überhaupt, ſowie an die Landwirte im Lande draußen, die Bitte, der dira necessitas Rechnung zu tragen. Wir können nicht Hunderte von Millionen vom beweglichen Ver⸗ mögen erheben und den Grundbeſitz ganz frei laſſen. Große Aufgaben erfordern große Opfer, ſie müſſen von der Geſamtheit getragen werden. Es iſt dann die Stellung der Regierung zur Wahlrechtsfrage berührt worden. Ich kann leider heute keine weitere Mitteilung darüber machen, als bereits in der Thronrede enthalten iſt. Von allen Seiten iſt die Wahlrechtsfrage berührt worden. Ich bin nicht in der Lage, heute darüber weitere Mitteilungen zu machen, als bis jetzt über das Thema in der Thronrede zum Aus⸗ druck gekommen ſind. Die Vorarbeiten werden mit großem Eifer betrieben. Sodeit ſich ein ſicherer Ueber⸗ blick gewinnen läßt, wird der Herr Miniſter des Innern mit weiteren Vorſchlägen hervortreten. Mein Vorredner Dr. Wiemer hat auch den Fall Schücking hier berührt. Als Miniſterpräſident habe ich keine Veranlaſſung, mich materiell zur Sache zu äußern, aber die Be⸗ gleitumſtände und die Beachtung, die er in der Oeffentlichkeit ge⸗ funden hat, veranlaſſen mich zu einigen allgemeinen Bemerkungen. Zunächſt möchte ich feſtſtellen, daß dieſem Falle eine ſymptomatiſche Bedeutung nicht d u⸗ kommt. Das Eine ſteht für mich feſt, daß er die langen Er⸗ örterungen, die er in der Oeffentlichkeit hervorgerufen hat, wirk⸗ lich nicht verdient.(Sehr wahr! rechts.) Was ich aber vor Ihnen und dem Lande erklären will, iſt dies: Solange ich als Miniſter⸗ präſident und perantwortlicher Träger der Reichspolitik an dieſer Erb⸗ Stelle ſtehe, wirdmit meiner GEinwilligung kein Be⸗ amter wegen oer Betätigung liberaler, frei⸗ ſinniger Geſinn ung zur Verantwortung ge⸗ gogen. Ich laſſe auch dem Beamten ſeine politiſche Ueberzeu⸗ gung. Ich greife nicht in die außerdienſtliche politiſche Tätigkeit ein. Ich laſſe einen Beamten nicht als Suſpekt behandeln, weil er freiſinnig wählt oder zur freiſinnigen Partei zählt. Selbſtver⸗ ſtändlich muß der Beamte bei der Betätigung ſeiner Anſchauun⸗ gen und Geſinnungen denjenigen Takt zeigen und die⸗ jenige Reſerve ſich auferlegen, die ihm ſein Amt und die Rückſicht auf die nebengeordneten oder übergeordneten Behörden auferlegt.(Sehr richtig! rechts.) Selbſtverſtändlich darf ein Be⸗ amter ſich auch nicht bekennen zu den Grundſätzen einer Partei, die die Grundlagen unſeres Staates, unſerer Rechts⸗ und unſerer Geſellſchaftsordnung bekämpft. GEin Beamter darf ſich nicht zur Sogialdemokratie bekenne n.(Bravol rechts.) Ein Beamter iſt aber nicht ſakroſankt, weil er liberal oder konſer⸗ vatib iſt.(Sehr gut! rechts.) Verletzt er ſeine Pflicht, überſchrei⸗ tet er den Rahmen ſachlicher Kritik, läßt er ſich zu perſönlichen Verunglimpfungen oder Gehäſſigkeiten hinreißen, ſo trägt er die Verantwortung, einerlei, welcher Partei er angehört, und welchen politiſchen Kurs das Staatsſchiff ſteuert. Ich bin überzeugt, daß dieſe Anſchauung gerade auf der rechten Seite des Hauſes geteilt wird und dort nicht angenommen wird, die Königliche Staats⸗ regierung ſei von dieſen Grundſätzen abgewichen. Ich bin über⸗ zeugt, daß der Artikel der„Konſervativen Korreſpondenz“, der den Anſchein erwecken konnte, als wolle die rechte Seite dieſes Hauſes aus der Beurlaubung des Regierungspräſiden⸗ ten Schlüſſe ziehen, falſch ausgelegt worden iſt. In unſe⸗ rer Zeit begegnen wir ja oft ſolchen unrichtigen Interpretationen. (Heiterkeit.) Ich rechne auf die Zuſtimmung gerade der rechten Seite dieſes Hauſes, wenn ich ſage: Solange ich die Verantwor⸗ tung für die Erledigung der Geſchäfte trage, lehne ich jede Ein⸗ wirkung Dritter in das Verhältnis zwiſchen den Vorgeſetzten und den Beamten mit Entſchiedenheit ab.(Bravo! rechts.) Ueber den Beamten hat unter Wahrung der Rechtsgarantien nur der Vor⸗ geſetzte zu entſcheiden. Hier ſind Legislative und Exe⸗ kutive ſtreng zu ſcheiden. Selbſt in rein parlamen⸗ tariſch regierten Ländern— ich habe lange in ſolchen gelebt— wird kein pflichtbewußter Miniſter ſich dieſes Recht ſtreitig machen laſſen. Ueber die Verſetzung und die Entlaſſung eines Beamten entſcheidet allein die Staats⸗ raiſon und das Intereſſe des Dienſtes.(Sehr wahr! rechts.) Ich möchte aber noch ein Wort ſagen tiſchen Beamten. Ich verlange von ihnen und wünſche, daß mein Wort in den Kreiſen der politiſchen Beamten gehört und beherzigt werde, daß ſie der von Sr. Majeſtät dem Kaiſer und König gebilligten und vertretenen Poli⸗ tik der Staatsregierung nicht nur keine Hin⸗ derniſſe in den Weg legen, ſondern ſie unter⸗ ſtützen und fördern. Es geht nicht an, und ich dulde es nicht, daß die Beamten glauben, Politik auf eigene Hand treiben zu können. In dem allerhöchſten Erlaß, welcher vom Fürſten Bis⸗ über die poli⸗ marck gegengezeichnet iſt, wird ausdrücklich ausgeſprochen, daß die mit der Ausführung der Regierungsakte betrauten Beamten auch die Politik der Regierung zu unterſtützen und zu fördern haben. Dieſer Erlaß iſt noch in Kraft und ich werde dafür ſorgen, daß er überall und unbedingt zur Anwendung gelangt.(Beifall links.) Der Vorredner iſt auf die Beurlaubung des Mi⸗ niſters Holle zu reden gekommen. Die Regierung beklagt es tief, daß der Miniſter Holle in dem Beſtreben, ſich in ſein ſchwieriges und umfangreiches Kultusreſſort einzuarbeiten, ſeine Kräfte ſo ſehr erſchöpft hat, daß ihm von ärztlicher Seite für einige Zeit Fernhaltung von den Geſchäften zur Pflicht gemacht werden mußte. In dem Gefühl, daß ein ſo wichtiges Reſſort nicht für lange des Chefs entbehren kann, hat Herr Holle ſchon Ende vori⸗ gen Jahres Se. Majeſtät den Kaiſer und König um ſeine Entlaſſung gebeten. Se. Majeſtät der Kaiſer und König hat ſich noch nicht entſchließen können, dieſem Geſuche Folge zu geben, die Hoffnung beſteht, daß der Miniſter Holle bei weiterem Aufenthalt in geſundem Klima ſeine Kräfte vollſtändig wiedergewinnt. Es bedarf wohl kaum der Rechtfertigung, daß unter dieſen Umſtänden nicht auf den Rück⸗ tritt eines Mannes gedrängt wird, der ſich mit großer Pflichttreue und mit lauterſter Geſinnung den Aufgaben ſeincs ſchwierigen Amtes bis zur völligen Erſchöpfung ſeiner Kräfte unterzogen hat. Selbſtverſtändlich kann das jetzige Interimiſtikum nicht lange dauern. Sollte der Miniſter Holle ſich bis zum Frühjahr nicht ganz erholt haben, ſo wird die Neu⸗ beſetzung des Kultusminiſteriums ſtattfinden müſſen. Es iſt ja angeregt und auch im Schoße des Staatsmimiſteriums erörtert worden, ob vielleicht dem einen oder anderen Miniſter das Kultus⸗ miniſterium vertretungsweiſe zu übertragen wäre, aber die Mi⸗ niſter, die allenfalls in Frage kämen, haben mich händeringend gebeten(Große Heiterkeit.), doch davon abzuſehen. Ich muß auch anerkennen, daß alle Herren Min iſter an ihrem eige⸗ nen Reſſort eine ſo große Arbeitslaſt zu tragen haben, daß ihnen nicht wohl, wenn auch nur für kurze Zeit, ein ſo ſchwieriges Reſſort, wie das des Kultusminiſteriums, zugemutet werden kann. Unter dieſen Umſtänden bitte ich Sie, den perſön⸗ lichen und den ſachlichen Schwierigkeiten, die in dieſer Beziehung vorliegen, bei der Beratung des Etats Rechnung tragen zu wollen. — Von zwei Seiten iſt an die ernſten Debatten erinnert worden, die vor einiger Zeit im Reichstage ſtattgefunden haben. Auf die Einzelheiten dieſer Verhandlungen und dieſer Vorgänge werde ich ſelbſtverſtändlich nicht eingehen. Ich habe auch nach den hier gemachten Ausführungen keine Veranlaſſung, mein damaliges Verhalten zu rechtfertigen. Ich halte mich aber doch für ver⸗ pflichtet, um Mißdeutungen, denen ich namentlich in der Preſſe begegnet bin, entgegenzutreten, das Nachſtehende zu ſagen: Pflicht des verfaſſungsrechtlich verantwort⸗ lichen Reichskanzlers und Miniſterpräſidenten iſtes, den Träger der Krone zu decken. Dieſer Ver⸗ pflichtung habe ich mich niemals entzogen, ſeitdem ich die Ver⸗ antwortung für den Gang der Staats⸗ und Reichsgeſchäfte trage. Ich will nicht alle Fälle aufzählen. wo ich veranlaßt war, für den Träger der Krone einzutreten. Ich will nuͤr an das erinnern, was ich vor 4 oder 5 Jahren im Reichstag ausgeführt habe, als die Herren Abgeordneten Bebel und Singer von Kabinetts⸗ regierungen ſprachen. Man ſolle, ſagte ich damals, nicht vergeſſen, die großen Vorteile welche mit einer ſtarkausgeprägten und begabten Individuali⸗ täteines Fürſten verbunden ſeien. Man ſolle nicht ungerecht ſein für das tatkräftige und redliche Wollen unſeres Kaiſers, für den großen Zug in ſeinem Weſen, für ſeinen freien und vorurteilsloſen Sinn. Ich habe damals ausdrücklich erklärt, ich wüßte mich nicht zu erinnern, daß ich mich meiner Verant⸗ wortlichkeit je entzogen hätte. Und wenn ich dieſe Verantwort⸗ lichkeit zu tragen nicht mehr in der Lage wäre, ſo würde ich dem Zwieſpalt zwiſchen der Auffaſſung des Monarchen und mir da⸗ durch ein Ende machen, daß ich Se. Majeſtät bäte, mich meines Amtes zu entheben. So habe ich ſtets getan, was zu tun meine Pflicht war, und alles, was zu tun ich vermochte, um den Träger der Krone vor Mißdeutungen zu ſchützen, um ſein Verhalten zu erklären und zu recht⸗ fertigen, und um ſein Anſehen zu wahren. Ich habe auch, als der Artikel im„Daily Telegraph“ erſchien und eine große Bewegung durch das Land ging, nicht einen Augenblick ge⸗ zögert, den Sachverhalt richtig zu ſtellen und die Schuld auf mich zu nehmen. Ich habe in der Reichstagsdebatte alles hervorge⸗ hoben, was geeignet war, die unglückliche Wirkung jenes Inter⸗ views abzuſchwächen und zu beſeitigen. Ich habe den angeblichen Feldzugsplan gegen die Buren, die mißverſtandenen Aeußerungen über Japan uſw. richtig geſtellt. Aber ich habe auch die Pflicht, dafür zu ſorgen, daß zwiſchen dem Träger der Krone und den Wünſchen und dem Empfinden des Landes nicht ein Zwieſpalt ent⸗ ſtehe, der für beide Teile verhängnisvoll ſein müßte. Der verantwortliche Miniſter hat dafür zu ſorgen, daß der Träger der Krone nicht irre werde an dem Lande und das Land nicht irre an dem Träger der Krone. Er hat dafür zu ſorgen, daß die Ver⸗ faſſung nicht nur dem Buchſtaben nach, ſondern auch dem Geiſte nach aufrechterhaltenbleibt. Der preußiſche Miniſterpräſident hat vor allem dafür zu ſorgen, daß die hiſto⸗ riſche Stellung der Krone, die die Grundlage unſerer Wohlfahrt und Macht und Zukunft iſt, nicht aufs Spiel geſetzt und nicht abgenützt werde. In dieſem Hauſe ſind viele Männer, die mit Stolz von ſich ſagen können:„Königstreu bis in die Knochen.“ Ich bin aber überzeugt, daß nicht bloß ſie, ſondern jeder ehrliche und denkende Anhänger der monarchiſchen Staatsform und der Stellung des Kaiſers im Reich mich verſtehen und mir glauben wird, wenn ich ſage, daß ich gerade in den ſchweren November⸗ tagen als wahrhafter Royaliſt gehandelt habe in Uebereinſtimmung mit dem ganzen Staats⸗ miniſterium und mit dem geſamten Bundes⸗ rat. In dieſer Ueberzeugung laſſe ich mich nicht irre machen, auch nicht durch einfältige oder perfide Zeitungsartikel, durch Klatſch und Querelen.(Bravo! rechts.) In dieſer meiner Pflichterfüllung werde ich nicht erlahmen, ſo lange ich die Verantwortung trage für die Geſchäfte des Landes. (Bravo! rechts.) Die Liebe zum Vaterlande, die Treue zum Königshauſe weiſen mir den Weg vor, den ich zu gehen habe. Laſſen Sie uns alle, meine Herren, dahin wirken, daß die Erinnerung an die Taten unſerer Könige und alles, was ſie für dies Land getan haben, in der Folge nicht verdunkelt wird. Die Hohenzollern haben dem deutſchen Volke den Traum und das Sehnen von Jahrhunderten durch die Gründung des Deutſchen Reiches erfüllt. In dem Vertrauen zwiſchen Fürſt und Volk, in dem Ernſt, mit dem von beiden Seiten dies Verhältnis aufgefaßt wurde, darin, daß der Fürſt ſich als erſter Diener des Landes fühlt, und daß das Land weiß, daß die Inter⸗ eſſen des Landes auch die Intereſſen des Fürſten und ſeine Richt⸗ ſchnur ſind, darin lag in der Vergangenheit unſere Kraft, darauf beruht auch unſere Zukunft.(Bravo! rechts.) Ich habe noch eins auf dem Herzen. Ich höre ſo oft, die Regierung müſſe energiſcher vorgehen gegen die Sozial⸗ demokratie. Meine Herren, meiner Pflicht gegenüber der Sozialdemokratie bin ich mir ſehr wohl bewußt. Ich glaube, es gibt niemanden, der in dieſer Richtung die Gefahr klarer erkennt als ich. Aber ich muß doch daran erinnern, daß es nicht gefehlt hat an geſetzgebe⸗ riſchen Verſuchen, die Auswüchſe der Sozial⸗ demokratie zu bekämpfen. Woran ſind dieſe Verſuche geſcheitert? Nicht an der Regierung, ſondern an der Uneinig⸗ keit der bürgerlichen Parteien. Der von mir hoch⸗ verehrte Graf Botho Eulenburg, gewiß ein konſervativer Staats⸗ mann, hat einmal— ich glaube bei Beratung der Bergarbeiter⸗ novelle im Herrenhauſe— in einer bedeutenden und bedeutſamen Rede den Wunſch ausgeſprochen, daß die bürgerlichen Parteien ſich immer mehr bewußt werden möchten der Macht, die heutzutage in der öffentlichen Meinung liegt. Er hat auf die geiſtigen Waffen hingewieſen, mit denen wir die Sozialdemokratie bekämpfen müſſen. Schließen ſich, ſagte er, die bürgerlichen Parteien alle zuſammen zur Bekämpfung der antireligiöſen, antimonarchiſchen, anti⸗ nationalen und antiſozialen Beſtrebungen der Sozialdemokratie, dann, aber nur dann, werden wir ſie überwinden. Ich weiß wohl, daß die Sozialdemokraten mit Mißgunſt auf die Errungenſchaften und die Machtſtellung Deutſchlands ſehen. Ich weiß auch wohl, daß es möglich iſt, den Sozialdemokraten gegenüber den Weg der Geſetzgebung zu beſchreiten, und daß es möglich iſt, das, was man auf dieſem Gebiete für nötig hält, mit allen Mitteln durchzuführen. Um das zu tun, muß die Regierung aber die Ueberzeugung erlangt haben, daß die vorhandenen Mittel ſelbſt bei einer ſtarken fruchtloſen Anwendung nicht mehr aus⸗ reichen. Dieſe Ueberzeugung hat die Regierung noch nicht ge⸗ wonnen(Hört, hört!), und darüber müſſen wir uns auch von vorn⸗ herein klar ſein, daß ein Vorgehen auf geſetzgeberiſchem Wege kein Allheilmittel iſt. Worquf es ankommt, iſt, daß die Regierung in dieſem Kampfe gegen die Sozialdemokratie auch wirklich unterſtützt wird, daß alle diejenigen, die nicht wünſchen, daß die Sozialdemokratie unſere bürgerliche Geſellſchaftsordnung ſtürzt, dafür ſorgen, daß die Regierung im Kampfe gegen die Sozialdemokratie unterſtützt wird. Dazu gehört auch, daß die bürgerlichen Parteien Maß halten in ihrer Kritik, und daß ſie nicht durch eine übertriebene Kritik die Autorität ſchwächen, die ſie doch ſtärken müßten.(Sehr richtig! rechts.) In vielen Fällen iſt aber durch die ſcharfe Kritik der bürgerlichen Parteien und in der Preſſe die Autorität des Staates geſchädigt worden. Ich will nicht zu weit gehen, wenn ich ſage, daß die Ehrfurcht, die Treue vor dem Throne dadurch erſchüttert wird. Ich ſcheue mich aber nicht, es auszuſprechen, daß in dieſer Richtung in den letzten Jahrzehnten furchtbar geſündigt worden iſt(Zuſtimmung), auch in den Kreiſen, zu deren Tradition die Unterſtützung des Königtums in erſter Linie gehört. Auch die ſind über das Maß des politiſch Richtigen, über das Maß des Zu⸗ läſſigen wirklich hinausgegangen.(Sehr richtig!) Man hat keinen Anſtand genommen, auch Vorurteilen, Leidenſchaften und Irr⸗ tümern Rechnung zu tragen. M.., man hat oft geſagt, Revolutionen werden von oben gemacht, ſicherlich, die Welt hat noch keine Revolution geſehen, bei der die Maſſen nicht von oben und unten in Bewegung geſetzt wurden. Man mag an die große franzöſiſche Revolution denken. Sicherlich iſt auch bei uns die Genußſucht, die Frivolität gegen früher gewachſen Ich weiß aber wohl, daß keine Parallele mög⸗ lich iſt zwiſchen unſeren Zuſtänden und den Zuſtänden vor der franzöſiſchen Revolution. Von mancher Seite wird freilich unſeren Zuſtänden mangelnder Rechtsſchutz, Mißſtände in der Verwal⸗ tung uſtw. zum Vorwurf gemacht, aber die verfaſſungsmäßige Frei⸗ heit des Einzelnen iſt garantiert. Aber lernen ſollen wir aus der Geſchichte. Wir ſollen an allen Stellen ſtark, beſcheiden, einfach und tüchtig ſein.(Beifall.) Dann werden die Söhne behaupten, was die Väter erworben haben.(Lebhafter Beifall.) —— 10. Seite. inrichtungen und einzelne Möbel kaufen Sie in streng ree ler Qualität zu herabgesetzten Preisen u gegen bar wWie bekannt am besten und vorteilhaft nur im Möbelkaufhaus einheimer da dorten zu jedem annehm- baren Preise wie längst be⸗ kannt, verkauft wird. J2, 8. 71780 n latze. 0267 V Fnorme Geld basbakle für jeden 0 Futzwoll⸗ verbraucher. Wir ſie ern als lalitat buneputzwolef chon von Mit. 31—% kg. weißePutzwolleſ on von Mt. 53.—% kg. aufwärts. Lieſerung in Originalballen von 50 bis 200 Ktlo. 80584 Bad. 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Ein Sport, der die in Frank⸗ reich und Belgien üblichen Hahnenkämpfe und die ſpaniſchen Stiergefechte an Roheit bedeutend übertrifft, gewinnt jetzt in Amerika ſchnell Anhänger. Es ſind die„rat killing conteſts“, Wettkämpfe zwiſchen Hunden im Totbeißen von Ratten. Dieſer „Sport“ iſt zuerſt in Amerika aufgekommen und hat dort in drei geſund und kräftig waren und ſich zur Wehr geſetzt hätten. Alle Nachforſchungen haben bisher den Schleier des Geheim⸗ niſſes nicht lüften können. — Der geſundheitsſchädliche Handſchlag. Amerikaniſchen Ge⸗ lehrten blieb es vorbehalten, die Gefährlichkeit des Kuſſes zu entdecken. Jetzt aber iſt in England ein Profeſſor aufgetaucht, brunſt, als gelte es, den König Herodes ſelbſt zu faszinieren. Mit großen Augen, in denen Bewunderung, Entzücken und das vom guten Ton geforderte leiſe Erſtaunen ſich ſpiegelte, folgte die vornehme Geſellſchaft den Bewegungen der ſchönen Tänzerin. König Eduard war nicht weniger begeiſtert als die anderen; aber 15 kurzer Zeit ſo großen Beifall und Begeiſterung gefunden, daß] der nicht nur das Küſſen, ſondern auch den Handſchlag ver⸗ am meiſten bewunderte doch wohl Sir Erneſt Caſſel, der be⸗ 255 das Publikum ſich um Eintrittskarten zu ſolchen Veranſtaltungen wirft. Er erklärt es für eine unglaublich greuliche und törichtel kannte Finanzier, Philanthrop u. Freund des Königs, die Grazie 55 reißt. Jetzt iſt der neue Sport auch in Galveſton, dem großen Gewohnheit, die Haut ſeiner Hand an der Haut der Hand eines und das Feuer von Lady Coſtanza. Er ſtand neben dem König, 150 Baumwollenexporthafen, eingeführt worden, und vor kurzem hat Mitmenſchen zu reiben, und er tritt lebhaft für die Abſchaffung ſeine Wangen röteten ſich und als am Schluſſe des Tanzes der dort die erſte derartige Vorſtellung ſtattgefunden, von der die dieſer Barbarei ein. Verdient nun der Händedruck, der in der Beifall losbrach, gehörte Sir Erneſt zu den eifrigſten. Aber Lokalpreſſe berichtet, daß„alle Zuſchauer ſie für einen großen] ganzen ziviliſierten Welt die gebräuchliche Form der Begrüßung inmitten des Applauſes ſtiürzte nun die ſchöne Tänzerin der Erfolg erklärten“.„Nach dem Intereſſe und der Begeiſterung, zwiſchen Freunden und Bekannten iſt, es wirklich, barbariſch ge⸗Salomerolle eingedenk, vor dem Könige auf die Knie und mit ein⸗ 1 die dieſer erſte Wettkampf gefunden hatte, verſpreche dieſer Sport]ſcholten zu werden? Wir wiſſen nicht, ob die Geſchichtsforſcher ſchmeichelnder, nur von dem haſwollem Atem bewegter Stimme 1 ſchnell populär zu werden, und wie andere Gegenden ihre Stier⸗ ſich über den Urſprung des Händedrucks und Handſchlags ſchon bittet ſie:„Und nun, Sire, bitte ich um meinen Lohn: man — gefechte, Hahnenkämpfe und Pferderennen hätten, ſo werde Gal⸗ die Köpfe zerbrochen haben. Aber man begegnet hier und dort reiche mir auf einer Silberſchüſſel das Haupt von Sir Erneſt veſton hoffentlich ſeine„rat killing conteſts“ haben. Der Wett⸗ kampf fand in einem Drahtkäfig von acht Meter Umfang ſtatt, das Gitter war ſo dicht, daß auch kleinere Ratten ſich nicht hin⸗ durchzwängen konnten. Vor dem Wettkampf wurde jeder Hund gewogen und auf Grund ſeines Gewichts beſtimmt, daß er ſo und ſo viel Ratten zu töten habe. Dann wurde die Reihenfolge aus⸗ geloſt und das Schauſpiel begann. Der erſte Hund, der an die Reihe kam, war ein Forterrier von 23 Pfund und ſollte zehn Ratten vernichten. Aber er enttäuſchte die„Hoffnungen der Sportsleute“, denn nachdem er in den Käfig getan und die zehn Ratten hineingeworfen waren, biß er fünf oder ſechs tot und ſpielte dann mit den toten, ohne die übrig gebliebenen zu be⸗ achten. Der zweite Hund, ſechszehn Pfund ſchwer, der acht Ratten töten ſollte, war ſchärfer und tat ſeine Arbeit in einer Minute 20%½ Sekunden. Im ganzen traten zehn Hunde auf, denen insgeſamt 87 Ratten vorgeworfen wurden. Mehrere dieſer Köter wurden diſtanziert, weil ſie nach Tötung einiger Ratten mit dieſen ſpielten, anſtatt weiter zu beißen. Den erſten Preis errang ein Terrier mit dem poetiſchen Namen Roſe, 24 Pfund ſchwer, der in 479½% Sekunden, alſo etwa 34 Minute, 10 Ratten erlebigte. Zweiter Sieger wurde ein ſiebzehnpfündiger Hund der für acht Ratten 57 Sekunden brauchte; den dritten Platz errang der 14 Pfund ſchwere Jumbo, mit acht Ratten in 82 Sekunden. Beſonderes Intereſſe erregte ein außer Konkurrenz kämpfender, erſt drei Monate alter Foxterrier, der einige übriggebliebene Langſchwänze beſſer abtat als einige der älteren und erfahrenen Hunde. In dem uns vorliegenden Bericht wird zum Schluß bedauert, daß nur wenig Damen und Kinder anweſend waren, aber die Hoffnung ausgeſprochen, daß bei dem nächſten Wett⸗ kampf auch dieſe in in größerer Anzahl erſcheinen werden, da der neue Sport vollſtändig„ſafe and unharmful“(ungefährlich und harmlos] ſei — Das Geheimnis der Sandinſel. Ein ſeltſames Ver⸗ brechen, deſſen Löſung eine Aufgabe bedeutet, die eines Sherlock Holmes würdig wäre, beſchäftigt jetzt die Behörden von Baku. Drei vermögende Herren von Baku unternahmen einen Jagd⸗ ausflug nach der Sandinſel im Kaſpiſchen Meere. Als ihre Rück⸗ kehr ſich verzögerte, ſtellte man Nachforſchungen an. Am Rande der Inſel, ſorgſam aufgebahrt, die Hände über der Bruſt gefal⸗ tet, fand man die Leichen der 3 Jäger. Juwelen und Geld waren in Büchern allerdings der Behauptung, der Händedruck ſtamme aus jener Zeit, da jeder ausgewachſene und kräftige Mann in jedem andern Manne einen Gegner ſah. Wenn ſich nun zwei tapfere Recken zur Beſiegelung des Friedens oder der Freund⸗ ſchaft die Rechte reichten, ſo war dies im Grunde nur eine Maß⸗ regel mißtrauiſcher Vorſicht. Denn die rechte Hand war die Schwerthand, und indem die beiden Männer dieſe Hand einander feſthielten, hinderten ſie ſich heimlich nach der Waffe zu greifen. Die Erläuterung nimmt ſich recht hübſch aus, ganz überzeugend wirkt ſie indeſſen doch nicht. Oder ſollten die Frauen, die ein⸗ ander doch auch die Hände ſchüttelten oder den gleichen Gruß mit Männern austauſchten, wirklich nur deren Beiſpiel gefolgt ſein? Daß der Händedruck als Gruß aber in der Tat nur ein kon⸗ ventioneller, kein natürlicher Brauch iſt, könnte man aus dem Umſtande ſchließen, daß er bei den meiſten Völkerſchaften, die nicht unter dem Einfluſſe europäiſcher Kultur ſtehen, unbekannt iſt. Man weiß ja, daß die Indier und die Aegypter zum Gruße nur das Haupt neigen und gleichzeitig die Hand auf die Stirn oder auf Bruſt legen, daß die Türken dabei beide Arme übereinander⸗ ſchlagen, daß die Abeſſinier auf die Knie fallen und die Erde küſſen, die Bewohner der Geſellſchaftsinſeln einander die Naſen reiben und die Tibetaner die Zunge herausſtrecken, die Zähne fletſchen und ſich in den Ohren kratzen. Dieſe Begrüßungsarten ſetzen freilich niemand einer Bezilleninvaſion aus. Dennoch glauben wir nicht, daß eine von ihnen je an die Stelle unſeres herkömmlichen Handſchlags treten wird. Wie muß übrigens jener griesgrämige Profeſſor, der gegen den Händedruck und den Kuß wütet, nun gar erſt über den Handkuß urteilen, der beide„greulichen Gewohnheiten“ zu einer einzigen in ſich ver⸗ einigt? — König Ednard und die moderne Salome. Ueber das geſell⸗ ſchaftliche Leben in den engliſchen Hofkreiſen plaudert der New⸗ Nork Amerikan und erzählt dabei auch von einer jungen Dame, deren Lebensgewohnheiten bei den im Bann des Hofzeremoniell ſtehenden Gemütern nicht ſelten Verwirrung hervorruft. Es iſt Lady Coſtanza Stewart Richardſon, die Nichte der Herzogin von Southerland, eine begeiſterte Anhängerin aller Spo süb⸗ ungen; ihre Schießkunſt, die ſie ſowohl mit dem Gewehr als auch mit dem Revolver ausübt, iſt in eingeweihten Kreiſen berühmt, und man erzählt ſich, daß Lady Coſtanzas Kugel niemals ihr Caſſel“ Die kühne Bitte fand ihr Echo in einem brauſenden Gelächter aller Anweſenden, das um ſo lebhafter war, als Sir Erneſt in den Kreiſen der höchſten engliſchen Ariſtokratie manche Gegner hatte. Auch König Eduard ſtimmte in die Fröhlichkeit ein und meinte ſchließlich:„Sie wiſſen, ich bin nicht der König Herodes, aber Ihre Tanzkunſt hat mir nicht weniger gefallen.“ — Wie man eine Flugmaſchine beſteigt, beſchreiben die Gebrüder Wright ſelbſt in einer Schilderung, die„Je ſais tout“ ſoeben veröffentlicht. Der Apparat ſteht zunächſt, wie bekannt, auf einem einſchienigen Gleis und wird durch ein Tau gehalten. In der Mitte nimmt der Luftſchiffer mit ſeinem Be⸗ gleiter Platz. Der Motor wird in Gang gebracht, und die Schrauben beginnen ſich zu drehen. Dann lockert der Führer das Tau, und die Maſchine bewegt ſich nach vorn. Während dieſer Bewegung geht eine Stütze, die die Maſchine im Gleichge⸗ wicht hält, mit ihr das Gleis entlang. Aber ſchon, wenn etwa zwölf Meter zurückgelegt ſind, iſt die Geſchwindigkeit derartig ge⸗ worden, daß dieſe Stütze zurückbleibt. Man hat ſie auch nicht mehr nötig. Schon ehe das Gleiſe bis zu ſeinem Ende durchlaufen iſt, richtet der Führer das Steuer nach vorn, und vom Luftdruck getragen, ſchwebt der Apparat wie ein Drachen in die Höhe Beim erſten Aufſtieg erſcheint die Erde da unten wie ein großer un⸗ deutlicher Fleck, aber wenn man ſich weiter erhebt, werden die Gegenſtände wieder deutlicher. Nur die am Geſicht vorbei⸗ ſtreichende Luft läßt einen erkennen, daß man ſich in Bewegung befindet, ſonſt fühlt man nicht die leiſeſte Erſchütterung. Den Hut muß man recht gut befeſtigen, ſonſt muß man darauf ge⸗ faßt ſein, ſich ſchon während der erſten 20 bis 30 Meter von ihm zu trennen. Will man eine Wendung machen, ſo wird ein Hebel in Bewegung geſetzt. Dann hebt ſich zum Beiſpiel der rechte Flügel und die Flugmaſchine dreht ſich nach links. Des Gefühl der Drehung nimmt man allerdings wahr, aber man wird nicht annähernd ſo weit von ſeinem Sitze getrennt, wie das bei den regelmäßigen Erſchütterungen in einer Droſchke oder einem Kraftwagen zu geſchehen pflegt. Hat man alſo eine ſolche Wendung ausgeführt, ſo befindet man ſich ſeinem Ausgangspunkte gegen⸗ über. Während man zuerſt dem Winde entgegenſteuert, fliegt man jetzt mit bedeutend vergrößerter Geſchwindigkeit in der Windrichtung ſelbſt. Der Luftzug macht ſich infolgedeſſen nicht mehr bemerkbar, und die Gegenſtände auf der Erde fliegen mit mil ihnen nicht genommen; nur die Waffen, Gewehre, Revolver und Ziel verfehlt. Zugleich iſt ſie eine verwegene Reiterin und ihre unheimlicher Schnelligkeit vorbei. Will man landen, ſo bringt a 1. Jagdmeſſer, fehlten. Nirgends war die Spur eines vorherge⸗ höchſte Freude iſt es, auf dem Rücken ihres Pferdes allerlei ge⸗ der Führer den Motor ſchon in ziemlicher Höhe zum Stehen. ſſpr⸗ gangenen Kampfes zu entdecken, die Leichen zeigten keine Wunden, föhrliche Akrobatenſtücke auszuführen. Statt ſeidenhaariger In ſchräger Richtung ſenkt ſich der Apparat, und nachdem er 15 . ja nicht einmal die Kleider waren in Unordnung. Ihr Boot Schoßhündchen züchtet ſie Schlangen als Hausgenoſſen: vor bis 30 Meter leicht am Boden entlang geſchleift hat, ſteht er ſtill. lag ſorgſam feſtgemacht am Strande und nahe dabei fand man allem aber iſt ſie eine vielbewunderte Tänzerin. Als im ver⸗ Selbſt wenn die Landung in einer Gangart von 96 Kilometern zwei graſende Pferde, deren Herkunft noch heute ein Rätſel iſt. gangenen Herbſte Lady Coſtanza als Gaſt bei dem Herzogspaar] der Stunde erfolgt, ſo fühlſt man doch nicht den geringſten Stoß 2 Dicht neben den Leichen war in die Erde ein Loch gegraben und von Weſtminſter weilte, verbrachte auch König Eduard und die und man könnte nicht einmal mit Sicherheit angeben, in welchem ber darin fand man einen wunderlich geſchnittenen, großen weißen] Königin eine Woche auf dem Herzogenſchloß. Man bemüßte ſich] Augenblick man die Erde berührt. Während der ganzen Fahrt pe- hellpolierten Stein. Er iſt fremden Urſprungs und muß eigens natürlich, dem Königspaar ſoviel Unterhaltung als möglich zu verurſacht der Mvytor einen ohrenzerreißenden Lärm, aber infolgs wach der Inſel transportiert worden ſein. An einer Seite war bieten, und ſchließlich bat man auch Lady Coſtanza, den König der vielen Eindrücke wird man ſich dieſer Nebenerſcheinung erſt % brglich ein großes Kreuz eingraviert. Der Verdacht, die Jäger] durch ihre Tanzkunſt zu entzücken. Sie war ohne weiteres be⸗ bewußt, wenn man ihn abſtellt. vergiftet worben, wurde durch die Obduktion widerlegt; reit, und wenige Augenblicke ſpäter erſchien ſie in den ſieben Wie wir jetzt verkaufen, zeigen unsere Schaufenster Oa. 200 Schwarze Trauen-Röeke auch für besonders starke Damen passend, beste Verarbeitung, tadelloser Sitz. Unvergleichlich billige Preise. jetzt Jurehneg Ständer eig l 4* Paletots A2s 1 Ständer Veetw 7 50 Paletots mnne, im früheren 1Ständer Verkankepreh 75 Paletots im früheren 1Ständer Verkaufspreis 75 Paletots ns 1 Ständer Morgen-ftöcke Verkank, Staub-Mäntel. e Schwarze Damen-Jacketts EI0 Astrachan-Jacketts 5 Matinés 1 Ständer Abend- u. Theater-Mäntel] Sahez. 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