ewigem Schnee umrahmte Tal des Engadin. Es iſt das Land, Abonnement: 90 Wfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poßt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pto Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig⸗ GBadiſche Volkszettung) Badi Telegramm⸗ Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckeret⸗Bureau(An⸗ — 2 In ſera te: Anab nahme v. Druckarbetten 841 Oie Golonel⸗Beule.. 28 Uis Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redattton 877 Auswaruge Inſerate.%½ äin Maunheim und Umgebung. labsgenommes Sountag) in Berlin und Karlsruhe. rpedttion und Berlags⸗ FFF Schluß der Juferaten-Aunahme ſi das Mittagsblatt Morgens 30 9 Uhr⸗ für das Abendblatt Rachmtttags 3 Uhr. eeee Nr. 32. Mittwoch, 20. Januar 1909. Ausſichtsloſe Verſuche. (Von unſerem Wiener Korreſpondenten.) ta. Wien, 18. Jan. Um den Deutſchen und Tſchechen die Annäherung zu ermöglichen, wird am 26. ds. Mts. im weißen Saale des Modena Palaſtes in Wien eine Enquete begianen, an der die führenden inbetracht kommenden Parlamentarier teil⸗ nehmen werden. Ihnen will die Regierung einige Geſetz⸗ entwürfe vorlegen, die ſie zur vorläufigen Ordnung der rationalen Angelegenheiten in Böhmen ausarbeiten ließ. In freier Ausſprache ſollen die ſtreitenden Parteien ihre Meinung zum Ausdruck bringen und beſtrebt ſein, einander näher zu kommen. Wenn es gelänge, einen Mittelweg zu finden, dann wäre das Wagnis geglückt. Aber die Erfahrungen mahnen zum Peſſimismus und die Tatſache, daß die Regierung die Geſetzentwürfe auch im Falle des Verſagens der Enquete an den Reichsrat bezw. an den böhmiſchen Landtag zu leiten ge⸗ denkt, zeigt am beſten wie ſehr man ſelbſt in der Umgebung des Miniſterpräſidenten mit dem ergebnisloſen Ausgang der Seratungen rechnet. Der Vorgang, den man jetzt beſcheiden Enquete nennt, wurde früher mit der anſpruchsvolleren Be⸗ zeichnung: Nationale Ausgleichskonferenz belegt und iſt zu⸗ letzt von Dr. Körber zu eimal als Rettungsmittel benützt wor⸗ den, denn immer, wenn die Not der Regierungen am größten ſcheint, iſt der Gedanke einer Verſöhnungsaktion am nächſten. Kommt dabei auch nichte heraus, ſo wurde doch der gute Wille gezeigt und der Anſpruch auf weiteren Kredit begründet. Ge⸗ wiß, die Herbeiſchaffung eines Waffenſtillſtandes für das Rönigreich Böhmen iſt nicht nur notwendig, ſondern auch durchführbar, aber ſein Zuſtandekommen hängt weſentlich da⸗ von ab, ob das Unternehmen im richtigen Augenblick be⸗ zonnen wird. Gegenwärtig ſind nun die pſychologiſchen Vor⸗ bedingungen für eine freiwillige Annäherung der Deutſchen und Tſchechen ſchlechter als je und es wäre wirklich ein Wun⸗ der, wenn Freiherr von Bienerth einen ſachlichen Erfolg er⸗ zielen würde. Den Deutſchen in Oeſterreich geht es ſeit der Aera Gautſch ſehr ſchlecht. Aeußerlich werden ſie von den Regierungen mit aller Höflichkeit behandelt, aber hinter den guten Worten ſteckt Lug und Trug. Das ganze Regime iſt auf die Begünſti⸗ gung der Slaven gerichtet. Freiherr von Gautſch machte theoretiſche Zugeſtändniſſe zu Ungunſten der Deutſchen, Frei⸗ herr von Beck ſchloß beide Augen als die Tſchechen— via facti — durch die Praxis an die Verſtärkung ihres Einfluſſes und ihrer Machtquellen ſchritten und Freiherr von Bienerth iſt zu ſchwach, um der guten alten Uebung zur Anerkennung zu verhelfen. Den Gerichten in Böhmen galt der erſte Vor⸗ ſtoß und augenblicklich iſt man bei der Tſchechiſier ung des öſterreichiſcken Poſtweſens angelangt. Ein Hilfsmittel des Verkehres wird zum Politikum gemacht: nicht Gründe der Zweckmäßigkeit, ſondern nationale Eroberungs⸗ gelüſte entſcheiden. Bei der Prager Poſtdirektion galt bisher das Deutſche als innere Dienſtſprache, das heißt, nach Recht und Billigkeit würde es noch heute gelten doch der Mann, der an der Spitze dieſes Amtes ſteht, der Poſtdirektor Kraus, erblickt ſeine Aufgabe nicht in der Aufrechterhaltung eines Tagloſen Verkehrs, ſondern in der Verdrängung des deutſchen (Abendblatt.) Als Herr Kraus den Tſchechen zuliebe auf den einflußreichen Poſten geſetzt wurde, gab ihm die Reglerung allerdings einen deutſchen Beamten in der Perſon des Vizepräſidenten Swo⸗ boda zur Seite. Dieſer bemühte ſich redlich, die Aufrechter⸗ haltung der miniſteriellen Verordnungen und Erläſſe zu er⸗ wirken und den ſtatus quo zu erhalten, aber Herr Kraus führte ein ſelbſtherrliches Regiment und kümmerte ſich nicht im geringſten um die Beſtrebungen des Vicedirektors, gegen den die tſchechiſche Beamtenſchaft ohnehin einen ſtillen Krieg führte. Allein, was noch ſchöner iſt: Herr Swoboda mußte gar ſeinen Abſchied nehmen und gegen ihn wird jetzt im Wiener Handelsminiſterium eine Disziplinarunterſuchung ge⸗ führt. Die Regierung hatte allerdings ſchon in einem früheren Stadium eingegriffen und die beiden im Widerſpruch ge⸗ ratenen Leiter der Prager Poſtdirektion nach Wien beſchieden, um eine Einigung anzubahnen. Dieſe war nicht gelungen und deshalb ließ man den Kampf der beiden Beamten weiter⸗ toben, bis es zur Exploſion kam. Als Sieger ſteht nun der Tſcheche da und der Deutſche, der für die gute alt⸗öſterreichiſche Tradition eintrat, wird von Glück reden können wenn er mit einem blauen Auge davonkommt. Es muß nicht erſt betont werden, daß die Ausmerzung des Deutſchen als innere Dienſt⸗ ſprache ſchlechte Früchte zeitigt. Der Abgeordnete Bendel er⸗ zählt in einem Brünner Blatte, wie es gekommen iſt, daß jüngſt ein von Wien nach Haida an eine Glasfabrik gerichteter Brief 8 Tage ſtatt 12 Stunden brauchte, bis er in die Hände des Empfängers kam. Ein tſchechiſcher Beamter hatte den deutſchen Ortsnamen durchſtrichen und irrtümlich„Horka“ daraufgeſchrieben. Das Poſtſtück ging alſo nach„Horka“ und da dort der Adreſſat nicht auffindbar war, wurde es nach „Hortg“ geleitet. Auch da konnte es nicht zugeſtellt werden und erſt jetzt gelangte es an den urſprünglich vorgeſehenen Beſtimmungsort, nach Haida. So unglaublich das klingt, die Geſchichte iſt doch wahr und ſie ſteht leider nicht vereinzelt da. Man kann ſich denken, daß dieſe bitteren Erfahrungen die Deutſchen nicht ſehr günſtig beeinfluſſen, ebenſo wie die täglichen kleinen Erfolge bei den Tſchechen nich! vernünftige Verſöhnlichkeit, ſondern Eroberungsgier auslöſen. Klagen des Kleinhandels. b auch zu dieſer Jorderung des Kleinhandels ſtellen möge, zu⸗ gegeben muß werden, daß dem Kleinhandel von verſchiedenen Feuilleton. Aus Segantinis Leben. Von Bianca Segantini(Maloja). Haben die müden Pferde des aus Italien kommenden Reiſen⸗ den, nach langer Fahrt durch das in hohe Bergmaſſen eingebettete Bergell, die letzten Windungen bei Maloja erklommen, ſo dehnt ſich ihm vor dem freudig umherſchweifenden Auge das weit und offen daliegende, von Wäldern und Bergen, von Gletſchern und das mein Vater liebte, das die Träume des Künſtlers und Den⸗ kers in ihm offenbarte. Er kannte jeden ſeiner Züge, die kleinen und die großen, kannte jedes launige Spiel von Licht und Schatten, zu jeder Zeit des Jahres und zu jeder Stunde des Tages. Er liebte dieſes Land auch, weil er in ihm alle Formen des Lebens gefunden hatte, jenes Lebens, welches der Künſtler als Menſch und als Denker aus Liebe zu ſeiner Kunſt und den Mit⸗ menſchen zur Lehre in ſeinen Werken zum Ausdruck bringen te. „Als ich eines Elternpaares Schmerz um den vom Tode ent⸗ riſſenen Sohn lindern wollte, malte ich„Die Linderung des Schmerzes durch den Glauben“; um das Band der Liebe zweier lunger Menſchen zu ſegnen, malte ich„Die Liebe an der Lebens⸗ quelle“; um die ganze Glückſeligkeit der Mutterliebe fühlen zu laſſen, malte ich„Die Frucht der Liebe“ und den„Engel des Lebens“. Als ich aber die ſchlechten, unfruchtbaren und genuß⸗ üchtigen Mütter hatte brandmarken wollen, malte ich„Nirwana“. Und als ich endlich die Quelle alles Uebels aufdecken wollte, malte bens und Wollens zeigen, ſprach er ſelbſt. leihen! dort der Pflege einer armen und liebloſen Stiefſchweſter anver⸗ ichDie Eitelkeit“. Dieſe Worte, die das ganze Ziel ſeines Stre⸗ ſagte er, daß ihr Kultus die Offenbarung ſchöner Tugenden des Geiſtes ſei und daß ſie in der Natur, der Mutter der ganzen Schöpfung, Wurzel faſſen müſſe.„Dieſer Kultus muß in Ver⸗ bindung mit dem unſichtbaren Leben der Erde und des Weltalls ſtehen. Ihr ſollt danach ſtreben, das Schöne aufrichtig und wahr darzuſtellen und der Güte der Seele körperlichen Ausdruck zu ver⸗ Suchet das Erhabene in der Einfachheit, die Wirkung und die Kraft in einer klaren Verſtändlichkeit! Alles, was Sünde, Gemeinheit oder auch eitle Habſucht iſt, muß der großen Kunſt ferngehalten werden. Arbeit, Liebe, Mutterſchaft und Tod müſſen ſich mit dem Leben durch die Kunſt verbinden; und alles muß unſerem geiſtigen Leben zur Stärkung dienen.“ Mein Vater erzählte auch oft, daß er Malek geworden ſei, weil er eine an der Leiche ihrer Tochter weinende Mutter habe ausrufen hören:„Ach, hätte ich doch wenigſtens ihr Bild! Sie war ſo ſchön!“ Er war noch ein Kind, als dieſer Schmerzensruf in ihm zum erſtenmal das Gefühl für die Notwendigkeit erweckte, die Kunſt zur Troſtſpenderin zu machen. Und noch ein Kind fand er ſich als Waiſe, allein und verlaſſen in einem Dorfe, das ihm nicht Heimat war, fühlte er das Sehnen nach ſeinem Arco am Gardaſee, wel⸗ ches er liebte und dem er ſpäter alle jene mannigfachen ver⸗ ſchiedenartigen Stimmungen entnahm. Am ſtärkſten aber er⸗ füllte ſeine Kinderſeele ein Sehnen nach der verlorenen Mutter. Dieſe entſtammte dem alten Geſchlechte der Geradi della Valle di Fiamme und war ſehr ſchön und noch jung geweſen, als ſie ſtarb. Vom Schoße der Mutter und von der Stätte ſeiner freien erſten Kinderjahre wurde er fort und nach Mailand geführt, um traut zu werden. So hatte der völlig verarmte Vater den Kleinen verlaſſen und war, nach neuer Arbeit ſuchend, davonge⸗ Beamtenelementes und in der Tſchechiſierung des Amtes. Und von der Kunſt Seiten hart zugeſetzt wird und daß vor allem wieder das letzte Jahr geeignet war, den Kleinhändler erkennen zu laſſen, daß nur durch engeren Zuſammenſchluß die noch haltbaren Poſitionen zu verteidigen ſind. Es ſind nicht nur die Waren⸗ häuſer, großen Spezialgeſchäfte und die Konſumvereine, deren ſchwer auf dem kleinen Detailhandel laſtete es zind auch ge⸗ handels ſelbſt, die dringend eine Beſſerung heiſchen. Schon lange wird über die ſtarke Vermehrung der Kleinhandelsge⸗ ſchäfte geklagt, und die Ueberſetztheit nimmt ganz be⸗ ſonders wieder in ſolchen Zeiten zu, in denen es für die be⸗ ſtehenden Geſchäfte ſchon ſchwer genug iſt, ſich zu halten. Mit geringem Kapital unter Ausnützung weitgehenden Waren⸗ und Geldkredits und durch Entgegenkommen von Hauswirten, die ihre leeren Läden gerne vermietet haben möchten, werden neue Geſchäfte eröffnet, die ja ſehr häufig nicht lange beſtehen können, aber vorübergehend doch ſtarken Schaden ſtiften. Durch eine gemeinſame Regelung der Zahlungsbe⸗ dingungen und Kreditgewährung in den verſchiedenen Zweigen des Kleinhandels würde ſicher dem üppigen Emporwuchern von Detailgeſchäften entgegengewirkt werden können. Auch Beſtehen von offiziel en Detailliſtenkammern etwas abge⸗ ſchliffen werden. Herrſcht doch gerade auf dieſem Gebiete ein Treiben, welches für die ſoliden Geſchäfte am unheilvollſten wirkt. Die Kunden nerden durch ſcheinbare Bevorzugungen Vorteile im Lichte nüchterner Kalkulation verſchwinden: ent⸗ weder läßt die Qualität der Ware zu wünſchen übrig oder das Gewicht iſt zu beanſtanden oder die ſcheinbare Billigkeit wieder ausgeglichen. Dazu kommt, daß gegen dieſe Jor und Arten des Wettbewerbs umſo ſchwerer anzukämpf als ſie ſich zunächſt gegen die Konkurrenz der Waren⸗ häuſer und Konſumvereine richten, dieſen aber weit weniger ſchaden als dem Detailhandel ſelbſt. das Jahr 1908 hat di Erfahrung gebracht, daß das kaufende Publikum trotz aller möglichen Vergünſtigungen ſeitens der verein feſthält. Zahlreiche Detailgeſchäfte ſind im Jahre gebrochen, aber nur wenige Warenhäuſer und fuſt gar keine ris berſchließen, daßs der geſamte Detailhandel in einer ſtarken Umwälzung ſich befindet, wie es auch im Hand⸗ werk der Fall geweſen iſt. Wie es für gewiſſe Zweige des m Detailhandel in großen Städten ergehen. Je früher man ſich mit dieſer Tatſache abfindet, deſto eher iſt es möglich, auf den Gebieten, auf dener das kleine Detailgeſchäft noch lebens⸗ fähig iſt und bleibt, Ordnung und geſunde Grundlagen zu ſchaffen. Weder die Warenhäuſer noch die Konſumvereine vermögen für jede Ware, für jeden Geſchmack, füe jeden Kun⸗ denkreis und für jede Ortsgröße den Kleinverkehr zu mono⸗ Geſamtheit zu verdrärgen vermochte. Teite muß der Detailhandel mit der Ausbreitung dieſer E jeden Morgen, nachdem ſie ihn mit dem Notdürftigſten verſehen zurückzukehren. Unterdeſſen beweinte das in die enge, lichtarme ſonnige, nur ſo ferne Heimat, beweinte die verlorene Freiheit und wartete lange Stunden, ja Tage und Monate hindurch auf die Rückkehr ſeines Vaters, von dem es allein eine Liebkoſung, ein freundliches Wort erhoffte. Der aber kam nicht wieder. Und Langeweile und Furcht geſellten ſich zu dem Kummervollen dieſes Daſeins. Das Verhältnis zwiſchen dem Knaben und der Stiefſchweſter geſtaltete ſich ſchließlich ſo, daß der kleine Giovanni mehrmals durchbrannte, zuguterletzt mit dem feſten Vorſetze, nicht mehr, zurückzukehren. Das Kind wurde in den Straßen Mailands ls obdachlos aufgegriffen und in einem Waiſenhauſe, einer Art Beſſerungsanſtalt, die unter Leitung des Barnabiten⸗Ordens ſtand, untergebracht. Einer der Mönche entdeckte das zarte Ge⸗ müt des Kindes, gewann es lieb und wurde von ihm wieder ge⸗ liebt. Er hätte vermutlich einen großen Einfluß auf den Knaben ausgeübt, wäre er nicht bald darauf geſtorben. Nun ſtand der kleine Giovanni wieder allein und verlaſſen da, freundlos u. um einen Schmerz reicher. Abermals erwachte in ihm jener unge⸗ bändigte Freiheitsdrang, der ihn immer und immer wieder hinaus⸗ aber wieder gefunden, feſtgenommen und in die Anſtalt zurückge⸗ führt, bis endlich ein Stiefbruder von ihm, der eine Schweine⸗ metzgerei in Welſchtirol beſaß, kam und ihn befreite. Man be⸗ ſchäftigte ihn im Laden, doch ſein Drang nach Freiheit war nicht an ſtilenn 155 Unauslöſchlich blieb ihm die Erinnerung an die So jener Zeit. Hatte er ſeine Pflicht im Laden getan, ſo ver zogen. Der kleine Giovanni aber wurde in Mailand in eine eilig das Dorf und ging in die Berge hinaus. Dort ſtreckt Konkurrenz in Zeiten rückgängiger Konjunktur beſonders wiſſe Gepflogenheiten und Erſcheinungen innerhalb des Klein⸗ die Formen des Wettbewerbs könnten durch das ongelockt, um erſt ſpäter herauszufinden, daß die ſcheinbaren der einen Ware wird durch die Preisſtellung anderer Arkikel Gerade kleinen Detailgeſchäfte doch am Warenhaus und Konſum⸗ 1908 unter der Ungunſt der wirtſchaftlichen Lage zuſammen⸗ Konſumvereine. Man darf ſich eben nicht länger der Erkennt⸗ Handwerks ausgeſchloſſen war, gegen den modernen Groß⸗ betrieb ſich halten zu wollen, ſo wird es auch manchen Branchen poliſieren, ſowenig wie die Fabrik das Handwerk in ſeiner Aber auf der anderen Manſarde der Bſa Simone geſperrt, wo die Stiefſchweſter ihn hatte, allein ließ, um erſt am Abend nach vollendetem Tagewerk Kammer eingeſchloſſene Kind die Mutter, beweinte die ſchöne, getrieben hatte. Diesmal entfloh er durchs Fenſter. Er wurde 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 20. Januar. betriebe im Detailhar del rechnen und durch Anpaſſung andie moderne Entwicklung ſich ſolchen Aufgaben zuwenden, für deren Löſung weder Konſumverein noch Warenhaus in Frage kommen kann. Eine derartige Umbil⸗ dung iſt aber nur möglich, wenn dem Detailhandel von einer höheren Warte aus, dis ausſchließlich die Intereſſen des Klein⸗ handels zu vertreten hat, Fingerzeige für die weitere Ent⸗ wicklung gegeben werden können. Unter dieſem Geſichts⸗ punkte ſind die Beſtrebungen zu verſtehen, die ia der Forde⸗ rung von Detailliſtentemmern gipfeln. Zahlreiche Handels⸗ kammern, vor allem auch der Deutſche Handelstag haben ſich gegen dieſe Forderung ausgeſprochen, aber ohne daß dadurch die Bewegung im Detailhandel aufgehalten würde. Wenn in der Erklärung des Deutſchen Handelstages gegen eine beſondere Vertretung des Kleinhandels geſagt wird, ſie ſei weniger wirkungsvoll und koſtſpieliger als die jetzige Ver⸗ tretung durch Handelstamern, ſo wird dieſem Standpunkt ent⸗ gegengehalten, daß die Opfer für eine eigene Vertretung ſich um der Vorteile willen lohnten, die beſondere Organiſa⸗ tionen für den Kleinhandel im Gefolge hätten daß aber die wirkungsvolle Tätigkeit der Handelskammern in der Haupt⸗ ſache doch nur der Induſtrie und dem Großhandel zugute kämen, nicht aber dem beſondere Pflege ſeiner Intereſſen heiſchenden Kleinhandel. Politische Alebersicht. Manuheim, 20. Januar 1909. Zur Frage der Schiffahrtsabgaben. Am 19. Jan. tagte in Weimar eine aus faſt allen Teilen des Reiches von den verſchiedenſten Körperſchaften be⸗ ſchickte Verſammlung, die zum Zwecke hatte, die Frage der Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf natür⸗ lichen Waſſerſtraßen einer Prüfung zu unterziehen. Die Referenten waren Dr. Bartſch⸗Duisburg und Direk⸗ tor Pferdekämper⸗Weimar. Der erſte Referent wandte ſich vor allem gegen den von dem Minſſtertaldirektor im preußiſchen Miniſterium der öffentlichen Ar⸗ beiten, Max Peters, unternommenen literariſchen Verſuch, die wirtſchaftliche und verkehrspolitiſche Möglichkeit und Zuläſſigkeit von Abgaben auf natürlichen Waſſerſtraßen nachzuweiſen. Er be⸗ zeichnete dieſen Verſuch, der in dem bekannten Buch über Schiff⸗ fahrtsabgaben zweiter und dritter Teil unternommen iſt, als miß⸗ lungen, da er eine finanz⸗politiſche Auffaſſung des Verkehrs auf Binnenwaſſerſtraßen dartue, die ſich mit dem Grundſatze der Ver⸗ dehrspolitik nicht vereinbaren laſſe. Die Art, wie in dem Buche den mittel⸗ und ſüddeutſchen Staaten die Vorteile vorgezählt werden, die ſie von preußiſchen Fahrwaſſerverbeſſerungen gehabt hätten, entſpreche weder der ſo oft betonten Bundesfreundlichkeit in der Behandlung der Abgabenfrage, noch dem Charakter des Reiches als Einheitsſtaat. Zur politiſchen Seite bemerkte der Referent, da Artikel 54 der Reichsverfaſſung nach dem Urteil hervorragender Staatsrechtslehrer die Einführung von Schiffahrtsabgaben verbiete, müſſe letzterer eine Aenderung der Verfaſſung vorausgehen. Auf das Dringendſte ſei der Abſicht der preußiſchen Regierung, lediglich eine Interpretation herbeizuführen, zu widerſprechen, da ſie geeignet fei, das Vertrauen in die Beſtändigkeit der Verfaſſung zu erſchürt⸗ tern und vor allem die Gefahr in ſich trage, die Entſcheidung über Erhebung der Abgaben der Kontrolle des Reiches zu entziehen und in die Hände einzelner Bundesſtaaten zu legen. Es läge im allgemeinen Landeskulturintereſſe, die natürlichen ſchiffbaren Waſ⸗ ſerſtraßen den fortſchreitenden Anforderungen der Zeit entſprechend ſchiffbar zu erhalten. Der Vergleich der Aufwendungen für Waſſer⸗ ſtraßen mit denen für Eiſenbahnen beruhe auf einer Verkennung. Es wäre ſehr bedenklich, wenn die beſtehende, ſehr wohltätig wir⸗ kende Konkurrenz im Transportweſen eingeſchränkt werde. Der Ein⸗ führung von Schiffahrtsabgaben ſtehe das grundſäßliche Bedenken entgegen, daß jede Abgabe den Aktionsradius der Schiffahrt ver⸗ kürze und dadurch die Produktionsbedingungen der Betroffenen, insbeſondere der am Oberlauf der Ströme gelegenen Gebiete ver⸗ ſchlechtere. Die Bildung von Strombaukaſſen könne die vorliegenden Bedenken nicht beſeitigen, ſie werden ſogar zu ſcharfen Intereſſen⸗ kämpfen führen, da bei der Geſtaltung der DTarife vielfach die In⸗ Lreſſen ſich gegenüberſtänden. Der zweite Referent betonte vor allem das Intereſſe der Hüringiſchen Staaten an der Abgabenfreiheit. Die Verſammlung ſchloß ſich den Ausführungen der Refe⸗ renten an und verlangte vor allem eine klare Stellungnahme der Regierungen, die aufgefordert wurden, die Intereſſen⸗ gertretungen zur Begutachtung aufzufordern. Gegen Herrn Er berger, der dieſer Tage eine ſo tapfere und„unbeirrte“ Erklärung abgegeben hatte, wendet ſich die„Köln. Volksztg.“ wie folgt: Die vorſtehende Erklärung des Hrn. Abg. Erzberger können wir unter dieſen Umſtänden nur bedauern, zumal ſie in ihrem Schluß⸗ ſich rücklings in das Gras und ſchaute, von Freiheit träumend, in den Himmel. Ein Ereignis, das, wäre es nicht eine wirkliche Begebenheit ſeines Lebens, wie eine Fabel klänge, machte ſeine Träume zur Wirklichkeit. Er hatte keinen glühenderen Wunſch, als nach Mailand zurückzukehren, und der war ſo ſtark in ihm daß er eines Nachts träumte, ein Greis hätte zu ihm geſagt: „Gehe in den Keller deines Bruders, du wirſt dort eine ver⸗ grabene Flaſche finden, die halb mit Goldmünzen gefüllt iſt.“ Als er ſich am andern Morgen ſeines Traumes erinnerte, ging er wärklich in den Keller hinunter und ſuchte, bis er eine in der Erde vergrabene, mit alten Münzen zur Hälfte gefüllte Flaſche fand. Seine Freude war ſo groß, daß er unmöglich das Ge⸗ heimnis für ſich bewahren konnte, und ſo teilte er denn die Ge⸗ ſchichte einem Kollegen mit, der ihm ſofort vorſchlug, zuſammen nach Mailand zu gehen. So reiſten ſie ab. Der Gefährte nahm ihm aber unter dem Vorwande, der Aeltere zu ſein und mit Geld beſſer umgehen zu können, die Münzen fort, die ihm das ver⸗ trauensvolle Kind auch gern übergab. Ein mehrſtündiger Marſch hatte beide Knaben ermüdet, und ſo ſchlug der andere vor, einen Ruheplatz zu ſuchen, um ein wenig zu ſchlafen. Als Giovanni wieder erwachte, ſuchte er vergebens nach ſeinem Gefährten. Der war auf und davon gegangen, und der Knabe war ſo niederge⸗ ſchlagen, daß er nicht mehr wußte, was er beginnen ſollte. Er ſchämte ſich zu ſehr, als daß er zu ſeinem Bruder hätte zurück⸗ hren können; da aber der Abend nahte, ſchlug er den Rückweg nach dem Dorfe ein, das er am Morgen verlaſſen hatte. Eine jener Uebertreibungen des Kindergewiſſens, die ſelbſt ein unbe⸗ deutendes Vergehen in der harmloſen Kinderſeele ins Rieſige dergrößern, verurſachte, daß ihn, indem er ſich der Wohnung ſeines Bruders näherte, Angſt und Mutloſigkeit erfüllte, ſo ſehr, daß er ſchließlich auf einem Heuboden Obdach ſuchte, wo ſein Kin⸗ derherz zu ſterben beſchloß. An dieſem Zufluchtsort verbrachte er drei endloſe Nächte, bis ihn ein furchtbarer Hunger quälte. ſatze die Deutung zuläßt, als ob Herr Erzberger allen anderen als ſeinen eigenen Erwägungen ſein Ohr verſchließen wolle. Wir hoffen, daß das nicht ſo gemeint iſt; ein ſolcher Standpunkt wäre ja auch gcg unhaltbar. Im übrigen kann es uns nur recht ſein, wenn in d. Preſſe dieſe Erörterung zum Abſchluß gebracht werden kann. Sie war aber notwendig und hat zweifellos nach verſchiede⸗ nen Richtungen hin klärend gewirkt, und das kann der Partei niemals zum Schaden, ſondern zum Nutzen gereichen. In den weiteſten Kreiſen der Zentrumspartei im Lande iſt es namentlich mit Freuden begrüßt worden, daß ſich ein allgemeines Einver⸗ ſtändnis ergeben hat für die Forderung: Zentrumspolit ik und nichts weiter! Vor der Oeffentlichkeit wird man alſo zunächſt nichts weiter über den intereſſanten Fall reden und hören Damit iſt aber natürlich der Gegenſatz zwiſchen rechts und links nicht aus der Welt geſchafft. Er beſieht weiter, nur wird man ſuchen, hinter den Kuliſſen den unangenehmen Streit zum Austrag zu bringen. Deutſchland und E glaund. Zu dem bevorſtehenden Beſuch des eng⸗ liſchen Königspaares werden in der Preſſe ſchon im roraus allerlei politiſche Sonderzwecke angekündigt. Vor ſolchen Ausſtreuungen will die„Tägl. Rundſchau“ beizeiten warnen. Die kommende deutſch⸗engliſche Monarchenbegegnung wird von den Monarchen felbſt und den Regierungen als ein ſehr erwünſchtes und wertwolles Mittel betrachtet, den Beſtrebungen, die noch immer die Förderung eines beſſeren Einvernehmens zwiſchen dem deut⸗ ſchen und dem engliſchen Volke erſchweren oder verhindern möchten, kräftig entgegenzuwirken, wechſelſeitige freundſchaftliche Geſin⸗ nungen zu ſtärken und dadurch auch der Erhaltung des europäiſchen Friedens zu nützen. Neue beſondere Aßmachungen aber ſtehen nicht auf dem Programm dieſer Zuſam⸗ menkunft, und es wird gut ſein, den Zeitungsmeldungen, die deutſch⸗engliſche Verhandlungen über Spezialfragen der europäiſchen und der allgemeinen Politik in Ausſicht ſtellen, von vornhevein mit Zweifeln zu begegnen. Die Finanzreform in der Kommiſſion. Berlin, 20. Jan. Die Verhandlung vom Dienstag betraf den Antrag des Bundesrats, die vom Reichstage bereits früher beſchloſſene Herabſetzung der Zuckerſteuer ab 1. April 1909 auf 10 Mark per 100 Kilo, erſt am 1. April 1910 eintreten zu laſſen. Der frühere Beſchluß des Reichs⸗ lags war in der Vorausſetzung geſetzlich feſtgelegt worden, daß bis 1. April 1909 der entſtehende Steuerausfall von 35 Millionen Mark durch andere Steuern erſetzt wäre. Da dies bei der heutigen Lage der Verhandlungen über die Finanzreform als unmöglich erſcheint, ſo ſchlug der Bundes⸗ rat als Tag des Beginns der Herabſetzung der Zuckerſteuer den 1. April 1910 vor— Von nationalliberaler Seite wurde vorgeſchlagen die Regierungsvorlage abzulehnen und den Termin offen zu laſſen, bis eine tatſächliche Klärung der Finanzlage eingetreten ſei. Die Vertreter des Zentrums krachteten es als im Intereſſe der Zuckerinduſtrie liegend, wenn der 1. April 1914 beſtimmt würde. Für den Fall der Ablehnung dieſes Antrags, forderten die freiſinnigen Ver⸗ treter, daß der Ueberzoll auf Zucker ab 1 April 1909 von 4,80 Mark auf 3 Mark erniedrigt würde. Nach eingehender Debatte, bei welcher die derzeitige Geſchäftslage der Zucker⸗ induſtrie, der Raffinerien, des Zuckermarktes und Zucker⸗ handels, ſowie die Wirkung der verſchiedenen Vorſchläge auf die zukünftigen Erträge der Zuckerſteuer von allen Parteien eingehend erörtert wurden und nachdem die Vertreter der konſervativen Parteien der wirtſchaftlichen Vereinigung und der Polen die Vorlage des Bundesrats zur Annahme empfoh⸗ len hatten, zogen die Vertreter der nationalliberalen Partei, deren Antrag nur von den Sozialdemokraten unterſtützt worden war, ihren Vorſchlag auf Ablehnung der Regierungs⸗ vorlage zurück und empfahlen die Annahme der letzteren. Unter Ablehnung der Anträge des Zentrums und Freiſinnigen wurde die Vorlage alsdann mit großer Mehrheit nach dem Vorſchlage des Bundesrats dahingehend angenommen, daß die Heräbſetzung der Zuckerſteuer am 1. April 1910 in Kraft treten ſoll.— Nächſte Sitzung am Mittwoch. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Jungliberaler Verein Frankenthal. y Frankenthal, 19. Jan.(Von unſerem Korreſp.). In einer geſtern abend unter Leitung des Vereins vorſtandes Rechtsanwalt Scheib ſtattgehabten, gutbeſuchten Mitglieder⸗ verſammlung hat der hieſige Jungliberale Verein ein⸗ ſtimmig den Beitritt zum Verband der jungliberalen Vereine der Pfalz, ſowie den Anſchluß an den Reichsverhand beſchloſſen. Am Ende des vierten Tages ſchleppte er ſich ganz erſchöpft zu einer Falltür am Boden, durch die er einige Steinchen hinunter⸗ fallen ließ. Ein Zufall wollte, daß ein Mann, der unten im Stalle bei den Kühen beſchäftigt war, durch das ungewohnte Ge⸗ räuſch aufmerkſam gemacht, ein Stöhnen zu vernehmen glaubte. Als er auf den Heuboden kam, fand er Giovanni dort bewußtlos liegen. Nachdem ſorgfältige Pflege ihm die Geſundheit wiederge⸗ geben hatte, brachte man ihn zu ſeinem Stiefbruder zurück, der mit ihm nach Mailand ging und ihn dort, mit ein wenig Geld verſehen, ſich ſelbſt überließ. So durchlebte mein Vater ſeine Kind⸗ heit in unabläſſigem, ſtummem und dennoch ſchmerzvollem Sehnen nach einem unbeſtimmten Etwas, nach Gerechtigkeit, Güte und Freiheit. Der in Mailand ſich ſelbſt überlaſſene Jüngling fand dort einen Gefährten, der Orangen verkaufte, und ſchloß ſich ihm an. Das ermöglichte ihm, auf einige Zeit ſeinen Unterhalt zu finden, doch war es kaum mehr als genügt, um kümmerlich das Leben zu friſten. Es war für ihn eine Zeit der Einkehr und der inneren Entwicklung. Um dieſe Zeit lernte er den Anſtreicher und Schil⸗ dermacher Tettamanzi kennen, bei dem er als Lehrling ſeinen erſten Malunterricht erhielt. Später beſuchte er die Abendſchule der Brera, doch, wie ſtets in ſeinem Leben, rebellierte er auch hier gegen jeden Zwang. An dieſem Punkte ſeines an harten Kämpfen und lebhaften Eindrücken reichen Daſeins begann er ſein erſtes Bild, den Altarchor der Kirche Sant' Antonio, zu malen, das, Dank der Trefflichkeit ſeiner Lichteffekte, bald Aufſehen und Be⸗ wunderung erregte. Hiemit beginnt Segantinis eigentliche Künſtlerlaufbahn. Er hatte ſich durch die härteſten Kämpf hin⸗ durchgerungen, hatte das Elend kennen gelernt, die Verlaſſenheit erlitten, Tote beweint, und dennoch war er nicht entmutigt, nährte er keinen Groll. kein Mißtrauen gegen das Leben. Mein Vater machte damals— etwa 20 Jahre alt— die Be⸗ kanntſchaft der Schweſter ſeines Freundes, eines Malers Carlo im Orte Puſiano und ſpäter in Corneno nieder. A Aus Stadt und Land. Matnmheim, 20. Januar 190g. Rede des Oberbürgermeiſters Martin. (Aus der Bürgerausſchußſitzung vom 19. Januar). Die Rednerliſte iſ. erſchöpft! Geſtatten Sie nun auch mir zu dieſer wichtigen Frage einige Worte. Zunächſt möchte ich zwei formale Punkte kurz berühren Herr Stadtrat Dr. Alt hat unter Beifall eines Teils des Kolleg'ums wieder⸗ holt ausgeführt, es handle ſich darum den Vertrag des Herrn Hagemann mit einer Aufbeſſerung zu verſehen, und er hat von einer Kraftpro be geſprochen, die der Heer Intendant hier verſuchen wolle. Hiervon kann nun aber gar keine Rede ſein; die Sachlage iſt vielmehr genau ſo, wie ſie der Herr Obmann des Stadtverordneten⸗Vorſtandes vorhin dargelegt hat, und wie ich das nun, um jeden möglichen Zweifel auszu⸗ ſchließen, nochmals aufgrund der Akten hier etwas ausführ licher ſchildern will. Herr Dr. Hagemann hat vor mehr als einem Jahre mich zum erſten Male gefragt, ob Ausſicht für ihn vorhanden ſei, daß nach Umfluß ſeines jetzigen Vertrages ein Wiederengage⸗ ment erfolgen könne. Ich habe ihm hierauf erwidert, daß mir der Zeitpunkt zur Erörterung dieſer Frage noch etwas verfrüht erſcheine, und daß ich ihn bäte, die Sache noch eine zeitlang ruhen zu laſſen. Ich beabſichtigte dabei, die Mei⸗ nungen ſich noch etwas klären zu laſſen, und dann in der Theaterkommiſſion ſeinen Beſchluß herbeizuführen. Nachdem einige Monate verſtrichen waren, hat dann die Thoaterkom⸗ miſſion den Zeitpunkt für gekommen erachtet, eine ausdrückliche Anfrage an Herrn Dr Hagemann zu richten, ob und unter welchen Bedingungen er bereit ſei, ſeinen am 31. Auguſt ds. Is. ablaufenden Vertrag zu erneuern. Ich möchte ausdrück⸗ lich darauf hinweiſen daß Herr Dr. Hagemann nach dem 31. Auguſt 1909 abſolut frei iſt, ein Vertrag mit ihm von dieſem Zeitpunkt alſo nicht beſteht und ſonach auch von eine Aufbeſſerung eines ſolchen Vertrages nicht geſprochen werden kann. Auf die Anfrage hat Herr Dr. Hagemann erwidert, daß er bereit ſei, das Dienſtverhältnis zu erneuern und zwar lnter den beiden Bedingungen, daß der Vertrag wiederum auf 3 Jahre laute und daß der Gehalt von 12 000 auf 15 000 Mark erhöht werde. Ich habe mit ihm verhandelt und ihn vor allen Dingen gefragt, ob dieſe beiden Bedingungen unte allen Umſtänden conditiones ſine qua non ſeien, oder ob noch irgend eine Aenderung von ihm zugeſtanden werden könnte Darauf hat er in eingehend begründeten Darlegungen darge⸗ tan, daß er von der Gehaltserhöhungsforderung nicht ab⸗ weichen könne, und daß er, wenn der Stadtrat und der Bür⸗ gerausſchuß zur Bewilligung dieſer Forderung ſich nicht ent ſchließen ſollte, eben gehen müßte. Dagegen wird doch wohl nichts eingewendet werden können, da es Dr. Hagemanns gutes Recht ſein muß, ſeine Arbeitskraft und Leiſtungen nach ſeinem Ermeſſen zu bewerten. Bezüglich des zweiten Punktes räumte er ein, daß er auf einen dreijährigen Vertrag nicht grade unbedingt beſtehen würde. Die Theaterkommiſſion hat ſich jedoch nach reifliche Ueberlegung doch für einen dreijährigen Vertrag entſchieden, Im Stadtrat, vor den ſodann(im Juni v. Is.) die Angelegen⸗ heit gebracht wurde, rar man der Meinung, daß die Sache immer noch etwas verfrüht ſei, und man gab dem Wunſche Ausdruck, die ganze Neuregelung der Gehaltsverhältniſſe und den Vertragsabſchluß ſchon um deswillen noch eine Anzahl von Monaten beruhen zu laſſen, weil man in einer derartig wich⸗ tigen Frage nicht dem neu zu wählenden Stadtrat und Bür⸗ gerausſchußkollegium vorgreifen möchte. Ich habe Herrn Dr. Hagemann hiervon Kenntnis gegeben und ihm erklärt, daß er auf eine beſtimmte Entſcheidung hiernach vor November nicht rechnen könne und er hat ſich, wenn auch ungern, mit der Verſchiebung ſchließlich einverſtanden erklärt. Er bat jedoch, ſobald als irgend möglich, ſeine Angelegenheit zur Beratung und zur Beſchlußfaſſung zu bringen, einmal da er ſich doch im Falle der Ablehnung nach einer anderen Stelle rechtzeitig Umſehen müſſe, zum andern aber auch im Intereſſe der Stadt ſelbſt, die doch zur eventuellen Suche nach einem neuen In⸗ tendanten auch eine geraume Zeit für ſich haben müſſe. Dieſe Bitte war offenbar nur billig und auch die Stadtgemeinde mußte es wohl als eine Anſtandspflicht betrachten, die end⸗ gültige Beſchlußfaſſung über die Dienſtverhältniſſe eines Be⸗ amten in der Stellung Dr. Hagemanns nicht länger als un⸗ bedingt nötig hinauszuſchieben. Ich habe daher als durch Abſchluß der Gemeindewahlen die zuerſt beſtandenen Hinder⸗ niſſe beſeitigt waren, die Angelegenheit wiederum auf die die er malen durfte, und die nicht lange darauf ſeine treue Lebens⸗ gefährtin wurde. Da er ſich von Mailand, das ſeinem Sehnen nach der Natur und Einſamkeit nicht entſprach, abgeſtoßen fühlte, verließ er die Stadt und ließ ſich nördlich davon in der Brianz⸗ Hier malte er den größten Teil jener Bilder, in denen er nach ſeinem eigenen Worte Empfindungen wiederzugeben ſuchte, Motive, die durch den Zuſammenhang warmer Töne und poetiſcher Erfindungen Liebes⸗ ſehnſucht und Lebensfreudigkeit darſtellten. Wohl am tiefſten em⸗ pfunden unter dieſen Bildern iſt das„Ave Maria a Trasbordo“, In dieſem Bilde liegt die Stimmung tiefempfundenen Gebetes, eines Gebetes, das wie ein Druck der Erde an das warme Licht der ſcheidenden Sonne klingt, eines Hymnus, den alle Geſchöpfe der Erde zum Lobe dieſes leuchtenden Geſtirns anſtimmen (Schluß folgt im nächſten Mittaasblatt.) Buntes Feuflleion. — Das Muſeum des Auswärtigen. Aus Paris wird uns be⸗ richtet: Der Bibliothekar des franzöſiſchen Miniſteriums det auswärtigen Angelegenheiten Bertram hat ſeiner Bibliothek ein intereſſantes Muſeum angegliedert, in dem eine Anzahl von denk⸗ würdigen Erinnerungen an große Staatsmänner und an wich⸗ tige diplomatiſche Ereigniſſe zuſammengebracht iſt. Unter den Schätzen der Sammlung ragt ein ſchönes Portefeuille aus rotem Maroquinleder mit Goldverzierungen und einem kleinen goldenen Schloß. Es iſt das Portefeuille, in dem Chateaubriand als Mi⸗ niſter des Auswärligen ſeine Dokumente verſchloß. In dem Glas⸗ kaſten finden ſich nebeneinander ein Ring, den der Uhrmacher Neudorff, der bekanntlich für den Sohn Ludwigs XVI galt, Jules Favre geſchenkt hat; der Siegelſtein darin wurde beim Siegeln des Vertrags von Frankreich benutzt: zwei große Gänſefedern 0 9 4„ ee— ds. den⸗ Mannheim, 20. Januar⸗ Generalsunzeiger.(Abendblart.) ., Sent. Tagesordnung der Stadtratsſitzung geſetzt, und hier muß ich nun dem Herrn Dr. Alt ohne weiteres einräumen, daß durch ein bedauerliches Verſehen auf der Tagesordnang nur die Bemerkung ſtand„Dienſtverhältniſſe eines ſtädtiſchen Be⸗ amten“; dieſe Form mird ja allerdings in der Regel gewählt, um zu vermeiden, daß perſönliche Verhältniſſe etwa ſchon vor der Sitzung zu unliebſamen Erörterungen Anlaß geben. Im borliegenden Falle were aber ein Abweichen von der Regel wohl berechtigt geweſen, und ich bedauere, daß es nicht ge⸗ ſchehen iſt. Der Gegenſtand ſelbſt, die Neuregelung der Ge⸗ haltsverhältniſſe des Intendanten, mußte jedoch auf die Tages⸗ ordnung geſtellt werden, da letzterer, wie geſagt. einen An⸗ ſpruch darauf hatte, eine Entſcheidung zu erhalten, und weil ja auch noch die Vorlage an den Bürgerausſchuß erſtattet werden mußte, wobei zu berückſichtigen war, daß im Falle der Nichtgenehmigung noch Zeit zum Suchen eines neuen In⸗ tendanten gegeben ſein mußte, da ja bekanntlich erſtklaſſige Intendanten nicht auf der Straße liegen. Daß Herr Stadtrat Dr. Alt in jener Stadtratsſitzung nicht würde erſcheinen kön⸗ nen— er war allerdengs zwei Sitzungen vorher nicht dage⸗ weſen— konnte ich nicht wiſſen. Auch nahm ich an, daß Herr Dr. Alt mir einen etwaigen Wunſch, daß die Intendanten⸗ frage nicht in ſeiner Abweſenheit behandelt werden ſolle, recht⸗ zeitig miteilen werde wie das in analogen Fällen ſchon wie⸗ geſchehen iſt. Soviel zur formalen Seite der Und nun komme ich zur materiellen Seite. Als Vorſitzender der Theaterkommiſſion— und ſeit einigen Mo⸗ naten auch als Vorſitender des Stadtrates und dieſes hoch⸗ derehrlichen Kollegiums— war ich mir wohl bewußt, daß ich bor einer außerordent'ich wichtigen Entſchließung ſtehe, denn der Antrag, was zu geſchehen habe, mußte doch in Kommiſſion und Stadtrat von min ausgehen und begründet werden. Des⸗ halb mußte ich mir alſo vor allem ſelbſt darüber klar werden, was ſich verantworten laſſe bezw. empfohlen werden müſſe, im Intereſſeder Stadtgemeinde undim Intereſſe unſeres Kunſtinſtituts. Zu dieſem Zwecke ſuchte ich mich möglichſt eingehend zu informieren erſtens über die künſtleriſche, zweitens über die finanzielle Frage und drittens üker die Stimmung des Publikums. Ich habe dazu die verſchiedenſten Wege beſchritten. Zu⸗ tächſt habe ich mich wöglichſt eingehend mit dem ganzen Be⸗ trieb des Hoftheaters nach allen Richtungen hin beſchäftigt, über die einzelnen Maßnahmen bezüglich Repertoir, Engage⸗ ments, Bevorzugung oder Vernachläfſigung einzelner Kunſt⸗ gattungen uſw. ſehr eingehende Beobachtungen und Feſt⸗ ſtellungen gemacht. Ich will dabei nicht mit der Aeußerung zurückhalten, daß ich mancherlei nach meiner perſönlichen Auf⸗ faſſung nicht gebilligt habe, was die Theaterleitung unter⸗ nahm, aber ich kann auch erklären, daß der Intendant bei den vielen eingehenden und eindringlichen Unterredungen, die ich mit ihm über die verſchiedenſten Seiten des Theaterbetriebs gehabt habe, berechtigten Anſtänden gegenüber ſich durchaus willfährig gezeigt und daß er insbeſondere auch den ver⸗ ſchiedenen Wünſchen des Publikums, die ich ihm zu vermitteln hatte, möglichſtes Entgegenkommen zu beweiſen verfprach; nur hat er dabei allerdings, doch nicht ihm allein das allgemeine menſchliche„Recht des Irrtums“ verweigern zu wollen. Wenn dann in der Folge doch leider die Zuſagen des Intendanten nicht immer im vollen Umfang eingehalten wurden, ſo liegt das eben einfach daran, daß niemand— wie man zu ſagen pflegt— aus ſeiner Haut heräuskann. Herr Dr. Hagemann iſt eine ganz ausgeprägte Perſönlichkeit, eine ſcharf umriſſene Künſtler⸗Individualität, er kann wohl den einen oder anderen Wunſch erfüllen, ſoweit es ſeiner künſtleriſchen Ueberzeugung nicht direkt zuwiderläuft; er wird auch ſelbſtverſtändlich mit zunehmender Erfahrung ſich mit Kompromiſſen und Kon⸗ zoſſionen mancherlei Art mehr und mehr abfinden müſſen, aber bon einer beſtimmten Grenze ab wird er an ſeiner Kunſtan⸗ ſchauung wohl immer feſthalten und im weſentlichen nicht daran rütteln laſſen, und ich meine, daß ſo überzeugte Künſt⸗ lerſchaft und beſtimmte Kunſtprinzipien für den Leiter eines Hoftheaters keine Fehler ſeinen. Ich hätte alſo an ſich nun zunächſt zu prüfen gehabt, ob die Kunſtrichtung Dr. Hagemanns, die man wohl nicht ohne weiteres, wie heute geſchehen, als eine einſeitige überhaupt, ſondern höch⸗ ſtens vielleicht als eine die zeitgenöſſiſche Produktion über Gebühr bevorzugende bezeichnen kann, direkte oder indirekte Wirkungen derart gezeitigt hat, daß es ſich empfiehlt, keinen weiteren Ver⸗ trag mit Herrn Dr. Hagemann einzugehen, ſondern einen andern Intendanten zu ſuchen, der eine andere Kunſtrichtung vertritt. Ich halte mich indeſſen keineswegs für hinreichend kunſtver⸗ ſtändig, um in dieſer ſchwierigen Frage ein kompetentes Urteil abzugeben, ebenſowenig vermöchte ich den Stadtrat oder den Bürgerausſchuß als berufenen Kunſtareopag anzuerkennen. Als zuverläfſigſten Gradmeſſer für die Leiſtungen —— haben Bismarck dazu gedient, den Waffenſtillſtand und die Frie⸗ dens⸗Präliminarien des Krieges von 1870⸗71 zu unterzeichnen, ſie ſind von der Dame aufbewahrt worden, bei der Bismarck in Verſailles wohnte. In einem Glasbehälter befindet ſich der Federhalter, mit dem die Friedenspräliminarien zwiſchen Spa⸗ nien und den Vereinigten Staaten zu Waſhington 1898 unter⸗ zeichnet wurden. Ein ſimpler Federhalter für zwei Sous erhält dadurch ſeine geſchichtliche Bedeutung, daß mit ihm Gambetta ſein Entlaſſungsgeſuch unterzeichnete. Er iſt von Hanotaux auf⸗ bewahrt worden. Außerdem beſitzt das Muſeum mehr als 500 hiſtoriſch intereſſante Radierungen, Lithographien und Zeich⸗ nungen, die alle zur Geſchichte der Diplomatie in engſter Be⸗ ziehung ſtehen. Eine Reihe von Porträts, Autogrammen, Er⸗ innerungsmedaillen, Siegeln und ſonſtigen Kurioſitäten vervpoll⸗ ſtändigen die intereſſante Kollektion. *** — Phantaſien über Frau Steinheil. Paris, 19, Januar. Die neuen„Senſationen“ der Affäre Steinheil haben ſich bereits wieder in Nebel aufgeröſt. Der„Matin“, der ſie in ſeiner Sonntagsnummer in die Welt ſetzte, verſichert heute etwas keinlaut, er habe nur ſeine Pflicht als Informator getan, wenn er alle ihm zugehenden Nachrichten über die Affäre Steinheil un⸗ parteiiſch wiedergebe. Die anderen Blätter, bei weitem die meiſten, bezeichnen die angeblichen Geſtändniſſe der Madame Stein⸗ heil als eine Erfindung und keilen gleichzeitig mit, daß auch der Chauffeur Sembel außer allem Verdacht ſei. Er Fat nie bor dem Richter ausgeſagt, daß er am 30. Mai nicht in Paris geweſen ſei, er hat im Gegenteil über ſeine Nachtfahrt ſchon bor zwei Monaten genügenden Ausweis gegeben. Alle die ihm in den Mund gelegten Aeußerungen, die ſich auf eine Mitwiſſer⸗ ſchaft beziehen ſollten, ſind Enkſtellungen oder gar Phanka⸗ ſieſtücke der Zeitungsdetektiws. Der Unterſuchungsrichter Andrs bat ihn geſtern pflichtgemäß noch einmal verhört, ohne ihn auch nur auf dem geringſten Widerſpruch zu ertappen. gegenüber, die mehr als vollſtändige Deckung des Ausfalls bis Mehreinnahmen eingebracht worden, gewiß wiederum ein Be⸗ eines Theaters und ſeiner Leitung hat aber mein Amtsvorgänger einmal in dieſem Saal das Publikum und den Beſuch des Theaters durch das Publikum bezeichnet und mindeſtens für den Effekt in wirtſchaftlicher Hinſicht wird das in der Tat durchaus maßgebend und entſcheidend ſein. Wie ſteht es nun mit dieſem Verhalten des Publikums gegen⸗ über der Aera Hagemann, bezw. inwieweit etwa läßt dieſes Ver⸗ halten eine finanzielle Beeinträchtigung unſeres Theaters oder eine tiefgehende Mißſtimmung der Theaterbeſucher erkennen? Ich habe über den Beſuch der Theatervorſtellungen umfang⸗ reiche Aufſtellungen fertigen laſſen und das Ergebnis hat mir nicht die Ueberzeugung beigebracht, daß nach den genannten Richtungen hin ernſte, in Tatſachen begründete Bedenken zu er⸗ heben ſeien, insbeſondere nicht die Ueberzeugung, daß man mit dem Theaterbetrieb allgemein unzufrieden ſei. Daß in manchen Kreiſen der Bevölkerung eine gewiſſe Unzufriedenheit herrſcht, das leugnen zu wollen, wäre eine Torheit. Das iſt ja bekannt. Aber wie weit dieſe Unzufriedenheit geht, ob ſie das gegen jeden Theaterleiter vorhandene Normalmaß überſchreitet, auf welche Kreiſe ſie ſich erſtreckt und in welcher Weiſe ſie den Theaterbeſuch beeinflußt, war für mich nicht ohne weiteres zu erkennen. Da iſt nun eine Zuſammenſtellung, die ich mir fer⸗ tigen ließ und die mir hier vorliegt, ſehr lehrreich. Sie enthält die Angaben, wie groß die Zahl der zahlenden Theater⸗ beſucher in jedem Jahre war, ohne Rückſicht darauf, ob die Vorſtellung im oder außer Abonnement ſtattfand, ohne Unter⸗ ſcheidung zwiſchen Abonnenten und Käufern von Tageskarten. Dieſe abſoluten Zahlen würden aber noch kein unbedingt rich⸗ tiges Bild geben, und zwar deshalb nicht, weil die Zahl der Vor⸗ ſtellungen verſchieden war(wir hatten z. B. im Jahre 1903/04 303, 1904/05 307, 1905/06 295, 1906/07 292 und 1907/08 297 Vorſtellungen im Hoftheater). Es war daher noch nötig, auszu⸗ rechnen, wie viel zahlende Theaterbeſucher im Durchſchnitt auf eine Vorſtellung entfallen. Und da hatten wir nun im Hoftheater folgendes Ergebnis: Im Jahre 1903/04(Baſſer⸗ mann) 879, im Jahre 1904/05(Hofmann) 916, 1905/06(Hof⸗ mann) 927, 1906/07(Hagemann) 933 und 1907/08 939 zahlende Theaterbeſucher durchſchnitttlich in einer Vorſtellung. In dieſem Jahre 1908/09 ſcheint, ſoweit es ſich bis jetzt beurteilen läßt, wie⸗ derum eine ſteigende Tendenz hervorzutreten. Ich habe dieſelbe Aufſtellung auch für das Neue Theater im Roſengarten machen laſſen. Dort hatten wir im Jahre 683 zahlende Beſucher durchſchnittlich in einer Vorſtellung. Für wenn man die dier Monate September bis Dezember in Paral⸗ ſogar 744 Beſucher gegenüber 661 im Vorjahre. Wenn auch hieraus bei den nicht ſehr erheblichen Zahlenunterſchieden ein ausgeprägter Aufſchwung gegenüber den früheren Jahren nicht in die Augen fällt, ſo ſchien mir aber doch negativ aus der Sache ſoweit zweifellos hervorzugehen, daß von irgend einer tiefgehen⸗ den Mißſtimmung des Publikums und dadurch herbeigeführten Schädigung der Finanzen des Theaters die Beſuchsziffern der beiden Theater jedenfalls nichts erkennen laſſen. „Nun ſagte ich mir allerdings weiter: Es iſt nicht ganz gleich⸗ daß ſpeziell in Abonnentenkreiſen eine tiefgehende Verſtimmung herrſcht, wir alſo mehr oder weniger nur auf zufällige Tages⸗ darnach trachten, eine möglichſt große Anzahl ſeßhafter. Theater⸗ beſucher und damit eine möglichſt große von vornherein ſichere Einnahme zu haben. Geht auch die allgemeine Tendenz im Theaterbeſuch dahin, daß überall langſam mit dem Wachstum der Stadt die Zahl der Abonnenten abnimmt und die Zahl der Tagesbeſucher zuzunehmen pflegt, ſo erſcheint doch hier zur Zeit noch äußerſte Vorſicht geboten. Die aus dieſen Erwägungen heraus gefertigte Zuſammen⸗ ſtellung der Abonnements hat mir nun aber wiederum kein Er⸗ gebnis geliefert, das irgendwelche begründete Befürchtungen für die Zukunft unſeres Theaters rechtfertigen würde. Wenn Sie die folgenden Zahlen betrachten, ſo werden Sie finden, daß der Unterſchied in der Zahl der tatſächlich jeweils abonnierten Plätze kein ſehr erheblicher iſt zwiſchen den früheren Jahren und den Hagemannſchen Jahren. Im Hoftheater waren abonniert im Jahre 1900⸗01: 575 Plätze, 1901⸗02: 594 Pläße, 1902⸗01: 603, 1903⸗04: 600, 1904⸗05: 588, 1905⸗06 ebenfalls 588 und in den Hagemannſchen Jahre 1906⸗07: 596 und im Jahre 1907⸗08: 567; es war dies das Jahr der Preiserhöhung, daher wohl der Rück⸗ gang. Im Jahre 1908⸗09 iſt nun freilich abermals ein Rückſchlag zu verzeichnen, indem nur 550 Plätze abonniert wurden und hier⸗ bei mag nun allerdings, neben der allgemeinen ſchlechten wirt⸗ ſchaftlichen Lage, die da und dort gegen die Theaterleitung be⸗ ſtehende Mißſtimmung mitgewirkt haben. Immerhin iſt auch dieſer Rückgang im ganzen ſo wenig erheblich, daß wir mit Sicherheit auf Ausgleich in den nächſten Jahren hoffen dürfen und daß es jedenfalls zu einem Intendantenwechſel keinen ge⸗ nügenden Anlaß geben kann. Ueberdies ſtehen dem durch den diesjährigen Rückgang in der Abonnentenzahl veruxſachten Aus⸗ fall von etwa 13000 M. Mehreinnahmen aus Tagesverkauf zum Schluſſe des Theaterjahres zuverſichtlich erwarten laſſen. Einen Anhaltspunkt dafür gibt uns ja auch das letztvergangene Theaterjahr, bekanntlich haben wir bei der Voranſchlagsberatung im vorigen Jahre 50000 M. an dem ſtädtiſchen Zuſchuß ab⸗ geſtrichen, weil wir der Meinung wren, dieſe 0 000 M. könnten durch Mehreinnahmen aus den erhöhten Eintrittspreiſen ſehr wohl wieder eingebracht werden. Es iſt aber tatſächlich nicht nur dieſe Summe, ſondern ein Betrag von 71000 Mark an weis, daß die Finanzen des Theaters zu Beſorgniſſen keinen An⸗ laß geben. Ich komme nun zu der Eingabe der 250„Theater⸗ abonnenten“, die Herr Dr. Alt angeführt und näher be⸗ leuchtet hat. Ich habe dieſe Eingabe keineswegs von vornherein als quantite negligeable betrachtet, ſondern ſie als eine zunächſt ernſt zu nehmende Thegterangelegenheit in Bezug auf Form und Inhalt einer eingehenden Prüfung unterzogen. An der Form der Eingabe iſt mir nun etwas ganz Eigentüm⸗ liches aufgefallen. Die Form zeigt nämlich in gewiſſen Teilen der Eingabe— in denen nämlich, die nicht, wie z. B. der Ein⸗ gang, eine offenſichtliche Ueberarbeitung durch eine gewandtere Feder erfahren haben— nach Satz und Wortbildung, wie nach grammatikaliſchen und orthographiſchen Schnitzern, eine ganz merkwürdige Uebereinſtimmung mit dem, was wir nun ſeit 1½ Jahren in einer Flut von anonymen Briefen immer und immer 1903%/04 658, 1904/05 637, 1905/06 690, 1906/07 692 und 1907/08 das laufende Jahr beträgt die Durchſchnittszahl pro Vorſtellung, lele ſtellt zu den gleichen Monaten des vorhergehenden Jahres, giltig, wer das Theater beſucht, und wenn es richtig ſein ſollte, unterworſen Worin dieſe Fehler und Irrtüme— 8 neuen Intendalften beſtehen werden, das weiß niemand; mög⸗ beſucher angewieſen ſind, ſo müßte auf raſcheſte und gründliche Abhilfe Bedacht genommien werden, denn es wäre dies für unſere Verhältniſſe im gegenwärtigen Zeitpünkte nicht nur zu bedauern, ſondern direkt gefährlich. Wir ſind noch nicht groß genug, um lediglich auf die Tageseinnahmen hin ein Inſtitut mit ſo kolof⸗ ſalem Umſatz ruhigen Gewiſſens betreiben zu können; wir müſſen ration oder Koſtüme gemacht. Es iſt richtig, Dr. Hagemann hat mir perſönlich, dem Herrn Hagemann und den einzelnen Mit⸗ gliedern der Theaterkommiſſion zugehen, ſind alle nur von zweierlei Handſchriften geſchrieben und auch immer auf den gleichen zwei Sorten Briefpapier. Inhalt und Form deckt ſich frappant mit der hier vorliegenden Eingabe, namentlich auch in dem Punkt, daß ſtets Herr Sieder, ſeine Kündigung oder ſein Wiederengagement in den Vordergrund geſchoben wird. Ich kann deshalb den Gedanken nicht abweiſen, daß dieſelbe kleine Gruppe von Perſonen, die die anonymen Schmähbriefe verfaſſen, auch der Autorſchaft dieſer Eingabe nicht ganz fernſteht. Um ſo triftigeren Grund glaube ich gehabt zu haben, die Liſte der Perſonen, die dieſe Elngabe unterzeichnet haben, einer genauen Prüfung zu unterziehen, und da ſtellte ſich denn zunächſt heraus, daß von den 250 Unterzeichnern überhaupt nur 124 Abonnenten ſind(Hört! Hört!) Darunter befinden ſich außerdem eine Anzahl Doppel⸗ unterſchriften, oder Unterſchriften von ganzen Familien![(Heiter⸗ keit). Ueber das Zuſtandekommen der Eingabe iſt mir ebenfalls einiges ganz Intereſſantes bekannt geworden. 5 So befindet ſich auf der Liſte unter anderem auch die Unter⸗ ſchrift eines mir perſönlich bekannten Herrn, die auf folgende Weiſe zu Stande kam: Die Tochter dieſes Herrn wurde im Theater von einer Per⸗ ſönlichkeit zur Unterſchrift aufgefordert mit der Bedeutung, es handle ſich lediglich darum, die Entlaſſung des Herrn Sieder rück⸗ gängig zu machen. Es wurde ihr aber geſagt, unterſchreiben Sie bitte die Eingabe mit dem Namen Ihres Vaters(Bewegung). Die Dame hat das dann auch getan. Außerdem iſt mir heute ein Schreiben zugegangen von einem Herrn, den ich perſönlich kaum kenne, und der mir mitteilt, er habe die Eingabe unterſchrieben in der Meinung, es handle ſich wirklich um etwas, was im Inte⸗ reſſe des Theaters wünſchenswert ſei. Er habe nun Einblick in den Sachverhalt bekommen und ziehe deshalb ſeine Unterſchrift zurück. Endlich wurde auch im Stadtratskollegium auf ähnliche Vorgänge hingewieſen, es ſcheinen mir alſo die angeführten Tat⸗ ſachen nicht vereinzelt dazuſtehen. Ich vermochte nach dieſer Prüfung dieſe vorliegende Eingabe weder nach Inhalt und Form, noch auch nach der Art ihres Zuſtandekommens als zuverläſſiges Material für die Beurteilung der wirklichen Stimmung unter den Theaterbeſuchern anzuerkennen. 5 Ich legte mir nun ſchließlich folgende einfache praktiſche Frage vor: 5 Was würde geſchehen, wenn nun in der Tat ein neuer In⸗ tendant an die Stelle des bisherigen treten würde, würden dann die von einem Teil des Publikums beklagten Mißſtände definitib und mit Sicherheit beſeitigt ſein, und würde ſich das Theater in finanzieller Hinſicht beſſer geſtalten? In keiner von beiden Rich⸗ tungen hätten wir irgend welche Gewähr. Eines wiſſen wir aber ſicher, daß das Angebot von guten Intendanten ein außerordent⸗ lich geringes iſt, wie wir bei den mehrfachen Intendantenwechſeln der letzten Jahre zur Genüge erfahren haben, und keinesfalls wüßten wir, was wir in einem neuen Intendanten in künſt⸗ leriſcher Beziehung bekommen würden. Jedenfalls würden wir doch wohl nur wieder einen Menſchen bekommen und jeder Menſch hat bekanntlich Fehler und iſt Irrtümern unterworfen. Worin dieſe Fehler und Irrtümer bei einem licherweiſe würden es dieſelben Mängel ſein, die man Herrn Dr, Hagemann zum Vorwurf macht, möglicherweiſe aber ſolche, die dem Publikum in Mannheim noch weniger zuſagten, 50 dieſen Mängeln dann auch eben ſolche oder ähnliche Vorzüge gegenüberſtehen werden, wie ſie Herr Dr. Hagemann zweifellos beſttzt, das wiſſen wir natürlich alle ebenſowenig. Ganz außer Zweifel iſt jedoch, daß wir einen billigeren In, tendanten nicht bekommen werden— der Gehalt eines Intendanten iſt eben nicht mit anderen Beamtengehältern zu vergleichen, wie ja überhaupt das Theater nicht in Vergleich zu ziehen iſt mit irgend welchen anderen Betrieben.— Außerdem iſt ganz ſicher, daß ein neuer Intendant eine Reihe von Sachen als vollſtändig untauglich bezeichnen würde, die von der jetzigen Theaterleitung mit liebevoller Mühe und Sorgfalt und mit großen Koſten be⸗ ſchaffen worden ſind. Ich verweiſe die Herren auf das graſſeſte Beiſpiel der neueſten Zeit auf dieſem Gebiete, den Fall Mahler⸗ Weingartner in Wien, beides hervorragende Künſtler, aber Wein⸗ gartner läßt, wenn wir den Zeitungen Glauben ſchenken dürfen, kaüm irgend etwas an dem beſtehen, was Mahler vor ihm ge⸗ leiſtet und geſchaffen hat. Wir können alſo ſicher überzeugt ſein, daß ein neuer Intendant auch mindeſtens 1½ bis 2 Jahre hin⸗ durch aufs Neue Unruhe und Aufwendungen aller Art in den Theaterbetrieb hineinbringen würde. Mit ſolchen Erwägungen bin ich ſ. Zt. vor die Theaterkom⸗ miſſion getreten und habe in einer ſehr eingehenden Darlegung meinen Standpunkt auseinandergeſetzt. Ich habe durchaus nich zurückgehalten mit dem, was mir an Herrn Dr. Hoagemann n gefällt und habe durchaus nicht damit zurückgehalten, daß ich dringende Hoffnung hege, eine Reihe von Verbeſſerungen von ih borgenommen zu ſehen. Ich habe mich aber anderſeits mit ebenſo großer Beſtimmtheit dahin ausgeſprochen, daß ich nach reiflicher Ueberlegung zu der felſenfeſten Ueberzeugung gekommen ſei, daß nicht nur aus praktiſchen Gründen ein Intendantenwechſel ver⸗ mieden werden ſollte, ſondern daß auch ganz unabhängig davon die zweifellos vorhandenen großen Vorzüge des Herrn Dr Hagemann ſowohl auf dem künſtleriſchen, wie auf dem Verwal⸗ tungsgebiet ſeine Fehler bei weitem überwiegen, und daß ſein Wiederengagement unter den von ihm vorgeſchlagenen Beding⸗ ungen daher zu empfehlen ſei. Dieſer meiner Auffaſſung hat ſich denn auch die Theaterkommiſſion einſtimmig und der Stadtrat in ſeiner überwiegender Majorität angeſchloſſen. Vieles von dem, was zur Vegründung dieſes Standpunktes, namentlich in künſtleriſcher Hinſicht geltend gemacht werden kann An- wurde, hat ja bereits Herr Stadtrat Dr. Stern an Hand treff⸗ lich gewählter Beiſpiele aufs Eingehendſte behandelt und die Ein⸗ wände des Herrn Stadtrat Dr. Alt damit, wie ich glaube, im weſentlichen widerlegt. Ich kann mich daher heute wohl darauf beſchränlen, den Ausführungen des Herrn Dr. Stern in allen Teilen beizuſtimmen öchte nur auf ein einziges Beiſpiel noch einmal ganz kurz zurückkommen. Ich meine die Inſgenjerung von Ibſens„Brand“. Es wird, wie Sie alle wiſſen, in der Stadt immer wieder geſagt, Dr. Hagemann ſei lediglich Ausſtattungsregiſſeur, der außerordentliche Mittel auf Koſtüme und Inſzenierung per⸗ wende und dadurch gewiſſe rein äußerliche Wirkungen hervorbringe. Nun meine Herren, die ganz außerordentliche Inſzenierung des „Brand“, nach meinem Dafürhalten eine völlig von innen heraus und faſt ohne Vorbild geſchaffene Kunſtleiſtung allererſten Ranges, hat Dr. Hagemann in allem weſentlichen mit vorhandene Matedial und ohne irgendwelche namhafte Aufwendungen für Dero⸗ eine außerordentliche Freude an ſchöner Inſgenjerung er müßte nicht der Künſtler fein, der er iſt, wenn er ſie nicht hätte 0 Publikum ſeinerſeits hat auch eine lebhafte Freude dar wieder zu leſen bekommen. M. H. dieſe anonymen Briefe, die 8 richtig!), trägt uns das Geld dafür ins Theater und 5 bon Bodenſtedt. ſchreibens mitgeteilt werden. Zunt Schluſſe unſerer, im Mittagsblatt veröffentlichten Be⸗ iwpag finden phyſiognomiſche Charakter⸗Deutungen aus 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatk.) wiederholt direkt und indirekt ſeine Anſicht kund gegeben, daß man berſchiedene alte Stücke kaum mehr ſehen könne in der früheren Aus⸗ ſtattung. Ich erinnere Sie nur an die Entrüſtung, die bei der letzten Aufführung der„Undine“ über die mangelhaften Dekorationen laut gevorden iſt. Eine neue Inſzenierung der„Undine“, meine Herren, würde aber—10 000 M. koſten. Daß Herr Dr. Hagemann nur mit einer gewiſſen Scheu an die Herausſtellung ſolcher älterer Opern geht, nachdem das Publikum durch ſeine Neuinſzenierungen anſpruchsvoller geworden iſt, werden Sie jetzt eher etwas begreiflich finden. Unſere Mittel aber für Neuanſchaffungen von Dekorationen und Koſtümen im alljährlichen Voranſchlag ſind außerordentlich be⸗ ſchränkt und verlangen äußerſte Sparſamkeit. Geſtatten Sie mir, daß ich Ihnen im Zuſammenhang gerade mit dieſer Frage und als Abſchluß meiner Ausführungen eine Mitteilung mache, die Sie ſicher, gleich mir ſelbſt, mit herzlicher Freude erfüllen wird: Herr Dr. Hagemann, dem man ja häufig genug Antipathie gegen das kaſſiſche Repertoir zum Vorwurf gemacht hat, hatte um Bewilligung der Mittel nachgeſucht für eine Neuinſzenierung von Goethes „Fauſt“, die bei möglichſter Verwendung des noch brauchbaren Vor⸗ handenen immerhin einige Tauſend Mark koſten ſollte.— Wir zonnten dieſen Antrag leider nicht genehmigen; denn wenn wir m gzangen Jahr nur 12 000 M. für Neuausſtattungen im Budget haben, können keine derartig koſtſpieligen Neuanſchaffungen für ein einzelnes Werk bewilligt werden. Wir haben ferner in dieſem Jahr abermals ein Schiller⸗ gedenkjahr. Am 10. November feiern wir den 150. Geburtstag Schillers und wir mußten uns überlegen, ob nicht an dieſem Tag in Mannheim etwas zu geſchehen hätte zu Ehren von Schillers Ge⸗ Dächtnis. Ich habe mir geſagt, daß es nicht gut möglich ſei, eine Wiederholung oder Nachahmung unſerer Schillerfeier vor bier Jahren zu arrangieren, der Jahreszeit wegen, der Finanzen wegen und auch aus anderen Gründen. Es ſchien mir deshalb die beſte und zugleich die würdigſte Gedächtnisfeier zu ſein, im Mann⸗ heimer Hoftheater ein Schillerſches Drama, am liebſten den„Wal⸗ Lenſtein“, unter der künſtleriſchen Leitung des Herrn Intendanten in vollkommen neuer Inſzenisrung heraus zu bringen. Der Herr Intendant war ſehr mit der Anregung einverſtanden, aber die Peuinfzenierung koſtet 12—15 000 M. und, meine Herren, wio haben uns in den verſchiedenſten Sitzungen der Theaterkommiſſion mit dem Gedanken beſchäftigt, ob es möglich ſei, bei der derzeitigen Lage des Budgets eine ſolche Ausgabe beim Stadtrat in Antrag zu bringen, und wir hatten dies bis jetzt noch nicht gewagt. Ich bin aber nunmehr in der glücklichen Lage, Ihnen mitzuteilen, daß ich 10 Minuten vor Beginn der heutigen Sitzung ermächtigt wurde, Ihnen Kenntnis davon zu geben, daß die Geſamtkoſten für die Neuinſzenjerungen des„Fauſt“ und des„Wallenſtein“ von einer gieſigen Familie übernommen werden, die ſeit langen Jahren zu gen treueſten Abonnenten unſeres Hoftheaters gehört.(Bravol) Es iſt die Familie Lanz!(Lebhaftes Bravo auf allen Seiten des Hauſes.) Ich möchte die Gelegenheit ergveifen, auch an Dieſer Stelle der Familie Lanz den innigſten, wärmſten Dank der Stadtgemeinde zum Ausdruck zu bringen, für dieſe hochherzige Tat zum beſten unſeres Kunſtinſtituts und zur aufrichtigen Freude Aller kunſtfreundlichen Eimvohner unſerer Stadt. Sie werden im übrigen, meine Herren, doch auch in dieſer Tat wiederum ein kleines Bei⸗ ſpiel dafür erkennen, daß die Verbitterung und Mißſtimmung gegen ie Leitung unſeres Theaters doch nicht ſo groß und ſo tiefgehend ſein kann, wie es vielfach dargeſtellt wurde, wenn eben dieſer Theaterleitung aus den Kreiſen kunſtbegeiſterter Abonnenten ſo hedeutende Summen im vollen Vertrauen auf künſtleriſche Verwen⸗ Zung opferwillig zur Verfügung geſtellt werden!(Beifall.) 1755 Wir ſchreiten nunmehr zur Abſtimmung über den ſtadträtlichen * 3 WGaru krachtung:„Zur geſtrigen Theaterdebatte“ heißt es „daß die Familie Lanz in hochherziger Weiſe 15000 M. geſtiftet habe zur Beſtreitung der Koſten für die Neuinſzenierung des „Wallenſtein“ anläßlich der Wiederkehr des 150. Todestages Friedrich Schillers.“ Der Leſer wird bereits ſelbſt den Druck⸗ ſehler bexichtigt haben; es ſoll natürlich heißen„anläßlich der Biederkehr des 150. Geburtstages Friedrich Schillers.“ * Ernannt wurde der Arzt an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch, Dr. med. Paul Riffel in Wiesloch, zum Bezirksarzt in Neuſtadt und Ober⸗Poſtkaſſenbuchhalter Hermann Schweickert aus Sunthauſen zum Ober⸗Poſtkaſſenkaſſierer bei der Kaiſerlichen Ober⸗Poſtdirektion Karlsruhe. * Etatmüßig angeſtellt wurde der charakteriſierte Poſtſekretär Johann Grundler aus Wahlwies in einer Sekretariatsſtelle beim Poſtamt Konſtanz. * Verſetzt wurde Betriebsſekretär Albert Meher in Immen⸗ dingen nach Baſel. * Uebertragen wurde dem Eiſenbahnaſſiſtenten Heinrich Schnerr in Gundelsheim unter Verleihung der Amtsbezeichnung Betriebsaſſiſtent die etatmäßige Amlsſtelle eines Bureau⸗ und Ab⸗ ſertigungsbeamten. Für reiſende Raucher. Die franzöſiſche Generaldirektion der Zölle gibt bekannt, daß vom 1. Mai d. J. ab den erwachſenem männlichen Reiſenden beim Betreten des franzöſiſchen Gebietes lediglich für 10 Zigarren, 20 Zigaretten oder 40 Gramm Tabak Zollfreiheit gewährt wird, und dies nur unter der Bedingung, daß ſte dieſes für den Reiſegebrauch beſtimmte Quantum den Zoll⸗ beemten vorher deklarieren. * Schneebeobachtung. In der verfloſſenen Woche hat die Schnee⸗ decke, die faſt das ganze Land einhüllte, raſch abgenommen, in tie⸗ ſeren Lagen iſt ſie ganz verſchwunden. Am Morgen des 16. Jan. (Samstags) ſind noch gelegen beim Feldberger⸗Hof 35, in Titiſee 16, in Höchenſchwand 14, in Bernau 18, in Todtnauberg 38, in Gersbach 1, in St. Märgen 10, in Kniebis 3 und in Kaltenbronn 5 Zmtr. Die VBeobachtungsſtellen in Furtwangen, Dürrheim, Stet⸗ ten a. k.., Heiligenberg, Zollhaus, Bonndorf, Heubronn, Breiten⸗ brunnen und Herrenwies ſind ſchneefrei geweſen. „ In jedes Menſchen Geſichte ſteht ſeine Geſchichte, ſagt Friedr. Daß er recht hat, darüber wird der bekannte Graphologe und Phyſiognomiker D. Ammon aus Freiburg i. Br. am Freitag, den 22. Januar, abends 8 Uhr, in der Loge Carl zur Eintracht, I. 8, 9, einen öffentrichen Vortrag halken. Der Redner wird an Hand von Abbildungen den Zuhörern erklären, wie man die Talente und Vorzüge, die Fehler und Schwächen eines Menſchen aus der Geſichts⸗ und Kopfform erkennt. Nach dem Vor⸗ dem Zu⸗ Hörerkreis ſtatt. »Stenographeuverein Gabelsberger. In der letzten Verſamm⸗ kung konnte das Ergebnis des Mitte Dezember abgehaltenen Wett⸗ Dasſelbe iſt außerordentlich günſtig. Von rund 30 Teilnehmern, die bei verſchiedenen Geſchwindigkeiten bis 200 Silben in der Minute ſchrieben, erhielten 28 Preiſe, davon 21 erſte Preiſe für fehlerloſe Uebertragungen. Unter den letzteren befanden ſich auch einige Schülerinnen der Höheren Mädchenſchuke.— Ferner wurde die Statiſtik, die wiederum pünktlich zu Neujahr vorlag, bekannt gegeben. Sie zeigt ebenfalls ein günſtiges Bild. Zum erſtenmal iſt im Mitgliederſtand die Zahl 100 000 überſchritten worden. In der Unterrichtsziffer wurde dieſe Zahl erſtmals im Jahre 1903 erreicht, wogegen dieſe jetzt rund 170 000 beträgt. Die Gruoße Karneval⸗Geſellſchaft Lindenhof E. V. hatte ver⸗ gangenen Sonntag ihre zweite Sitzung im Lokal Brüſtle. Präfident Schilling leitete den erſten, Vizepräſident Rin⸗ Mannheim, 20. Januar. derspacher den zweiten Teil. Ein reichhaltiges Programm, Couplets, Büttenreden, wobei beſonders die Herren Rodel, Giesmann, Hohler und Baumeiſter zu erwähnen wären, erzeugte eine animierte Stimmung. Fräulein Baſtian brillierte in bekannter Weiſe. Der Dorfbüttel Knebel verdient gleiches Lob. * Der Raubmörder Filipſohn wurde am letzten Freitag von einer Gerichtskommiſſion, aus juriſtiſchen und mediziniſchen Sach⸗ verſtändigen beſtehend, einer längeren Einvernahme unterzogen, um dem Juſtizminiſterium über Einzelheiten der Tat des nunmehr in vollem Umfange geſtändigen Mörders und über ſeine geiſtige Ver⸗ faſſung eingehend Bericht zu erſtatten. * Beſtattung Friedrich Löwenhaupts. Im hieſigen Krema⸗ torium fand heute nachmittag die Beſtattung des am Montag morgen im nahezu vollendeten 67. Lebensjahre verſtorbenen Stadt⸗ verordneten Friedrich Löwenhaupt ſtatt. Es btaucht bei der großen Beliebtheit, die ſich der Verſtorbene in der Bürgerſchaft zu erwerben wußte, eigentlich nicht erſt konſtatiert zu werden, daß die Zahl derjenigen, die dem verdienten Mitbürger die letzte Ehre erwieſen, außerordentlich groß war. Die Einſegnungshalle des Krematoriums war ſchon lange vor Beginn der Trauerfeier dicht gefüllt, ſodaß Späterkommende nur mit Mühe in den Raum ge⸗ langen konnten. Zu zahlreichen Mitgliedern des Stadtrates, die mit Herrn Bürgermeiſter v. Hollander an der Spitze erſchienen waren, geſellten ſich eine große Anzahl Stadtverordnete und Mit⸗ glieder der Kirchengemeindeverſammlung. Herr Stadtpfarrer Hitzig hielt die Trauerrede, die die reichen Bürgertugenden des Heimgegangen gebührend würdigte. Der Geiſtliche rühmte beſon⸗ ders Löwenhaupts humanitäres Wirken. Iſt er doch nahezu 40 Jahre in der öffentlichen Armenpflege tätig geweſen. Ungemein zahlreich waren auch die Kranzſpenden, die an der eich geſchmückten Bahre niedergelegt wurden. Als Erſter ergriff Herr Stadt⸗ verordnetenvorſtand Fuld a das Wort, der namens des demo⸗ kratiſchen Vereins dem heimgegangenen Parteigenoſſen einen herzlichen Nachruf widmete. Friedrich Löwenhaupt ſei ein zu⸗ verläſſiger, braver Parteimann geweſen, kein Parteifanatiker. Er ließ auch den Andersdenkenden Gerechtigkeift widerfahren. Seine tiebenswürdigen Charaktereigenſchaften verſchafften ihm Freunde in den weiteſten Kreiſen der Bürgerſchaft, die in Löwenhaupt um einen ihrer beſten trauert. Herr Stadtpfarrer Simon würdigte im Namen des ebangeliſchen Kirchengemeinderats die Verdienſte Zöwenhaupts als Mitglied der Kirchengemeindeverſammlung. Löwenhaupt, deſſen Heimgang einen ſchweren Vexluſt für die ebangeliſche Gemeinde bedeute, habe ein tiefes religiöſes In⸗ tereſſe dadurch bekundet, daß er 33 Jahre hindurch zur evan⸗ geliſchen Kirche in innigſten Beziehungen ſtand. Bereits im Jahr 1876 berief ihn das Vertrauen ſeiner Glaubensgenoſſen in die Kirchengemeindeverſammlung. Nach 25 Jahren treuer Mit⸗ gliedſchaft trat er in den Kirchengemeinderat ein, dem er bis zu ſeinem Tode angehörte. Herr.⸗A. Dr. Fritz Kauffmann ſprach im Namen der Badenialoge Nr. 1 von Baden, Herr Mafor a. D. v. Seubert namens des Mannheimer Altertumsvereins, Herr.⸗A. Oskar Mayer namens des Bau⸗ und Sparvereins, deſſen Vorſitzender der Verblichene lange Jahre war, Herr In⸗ ſpektor Blum⸗Frankenthal namens der Od Fellow⸗Loge von Bayern, Württemberg und Heſſen⸗Naſſau, Herr Kaufmann Künſtler namens der Spinozaloge Nr. 5 von Baden, Herr Kaufmann Schönwaſſer namens der Loge„Wilhelm zur Dankbarkeit“, Herr Lehrer Bürky⸗Frankenthal namens der Palatinerloge, Herr Malermeiſter Drexler namens der hie⸗ ſigen Maler⸗ ünd Tünchermeiſtervereinigung und des badiſchen Landesverbandes, und Herr Seiler namens des Grund⸗ und Hausbeſitzervexeins, Herr Buchdruckereibeſitzer Groſſer⸗Fran⸗ kenthal wiömete dem heimgegangenen lieben Bruder im Namen der „Obge zur Freimütigkeit am Rhein“ die üblichen drei Roſen. Dann ſank unter Harmoniumklängen der Sarg langſam in die Tiefe. Polizeibericht vom 20. Januar 1909. (Schluß.] Geländet wurde am 15. d. M. im Rheinhafen zu Speier die Leiche eines noch unbekannten mittelgroßen Mannes, der mit einem dunklen Anzug aus gutem Stoffe, mit Strümpfen, Zug⸗ ſtiefeln, wollenem rotkarriertem Hemd, Vorhemd, Kragen und blau und weißer Krawatte bekleidet war. Auf der Rückſeite des Vorhemdes iſt der Name Waible mit Tinte geſchrieben. Auf dem rechten Handrücken iſt ein Stern tätowiert. Kopf⸗ und Schnurr⸗ barthaare ſcheinen von brauner Jarbe zu ſein. Die Leiche lag längere Zeit im Waſſer. Um Mitteilung von Anhaltspunkten zur Feſtſtellung der Perſönlichkeit des Verlebten wird erſucht. Zimmerb rand: In dem Neubau H 3, 8 brach geſtern nachmittag in einem Raume, in dem Rohrmatten lagerten und ein Koksofen aufgeſtellt war Feuer aus. Dasſelbe konnte von der Berufsfeuerwehr alsbald wieder gelöſcht werden. Unaufgeklärte Diebſtähle: Von noch unbekannten Tätern wurden dahier entwendet: a) Am 2. d. M. im Hauſe G 6, 9 eine goldene Herrenremontoiruhr, 18 kar. mit Sprung⸗ deckel und eine goldene Panzeruhrkette; b) geſtern im Laufe des Tages aus einer Manſarde des Hauſes I. 15, 6 mittels Nach⸗ ſchlüſſels 6 Meter dunkelblauer Kaſchmirſtoff, 6,30 Meter breit, Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 15 ſtrafbarer Handlüngen. Theater, Kunſt und Wiſpenſchaft. Aus Segantinis Leben. Am 29. September ds. Is. werden es zehn Jahre, daß der Tod den kraftvollen Maler Giovanni Se⸗ gantini einem entſagungsreichen, ſchließlich aber doch von Erfolg ſtolzgekrönten Leben entriß. Das Leben des Malers hat eine ſtattliche Reihe von Biographen gefunden, unter die nun auch die Tochter des Malers gegangen iſt. Im Feuilleton der Wiener „Neuen Freien Preſſe“ veröffentlicht ſie einige Züge aus dem Leben ihres Vaters, die uns den Maler als Menſchen näher rücken und die ſein Innenleben blitzlichtartig beleuchten. Es ſind, wie geſagt, nur einige Züge aus dem Leben Giovanni Segan⸗ tinis, aber ein jeder Freund dieſes Malers und ſeiner Kunſt wird ſie gerne aus dem Munde der eigenen Tochter vernehmen. Wir geben darum die kleine biographiſche Skizze im Feuilleton des heutigen Abendblattes auszugsweiſe wieder; den Schluß werden wir im morgigen Mittagsblatt unter„Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft“ zum Abdruck bringen. Zum Vortrag Hergeſell(Donnerstag Abend Kaſinoſaal) wird uns geſchrieben: Graf Zeppelin ſendet ſoeben dem Vorſtand des Kunſtgewerbevereins ein größeres eigenhändiges Schreiben, in welchem er das Unternehmen des Vereins als ein ihn ehrendes bezeichnet. Gern würde er dem Abend beiwohnen, wenn er nicht zurzeit in Berlin wichtiger Angelegenheiten wegen weilen müßte. Da Graf Zeppelin, an den ſich der Verein wendete, über ſeine arvte Soche ſelbſt nicht ſprechen will, und zur wiſſenſchaftlichen Perſonen wegen verſchiedener Behandlung dieſer in Herrn Prof. Hergeſell die kompetenteſte Kraft ſieht, ſpricht hier Herr Prof. Hergeſell auf den eigenen Vorſchlag des Herrn Grafen hin. Der Vortrag wird zuerſt die Eroberung der atmoſphäriſchen Luft im allgemeinen behandeln, dann die verſchiedenen Luftſchifftypen im einzelnen beſprechen, die Reſultate und Eindrücke der großen Fahrten mit dem Zeppelin⸗ ſchen Luftſchiff ſchildern und zuletzt auch die Flugmaſchine zur Betrachtung heranziehen. Ueber die mit beſonderer Sorgfalt her⸗ geſtellten Lichtbilder, die kürzlich zuerſt im Berliner Schloſſe vorgeführt wurden und auch hier den Vortrag begleiten, haben wir geſtern ſchon Mitteilung gemacht. Das Goethe⸗Haus in Meſſina. Wie der römiſche Korreſpon⸗ dent des Berliner Tagbl. teleg vaphiert, iſt merkwürdigerweiſe der Gedenkſtein an dem Hauſe in der Via Capour in Meſſina, wo Goethe ſich 1788 aufhielt, und der zur Erinnerung daran errich⸗ tet wurde, unverſehrt auf der Faſſade erhalten geblieben. Angriffe gegen Sven Hedin. Spen Hedin hat als das wich. tigſte Ergebnis ſeiner letzten Forſchungsreiſe die Entdeckung einer Gebirgskette bezeichnet, deren Geſamtlänge 3200 Kilometer be⸗ trägt. Bzüglich dieſer Transhimalayakette beſtreitet nun der engliſche Himalayaforſcher Longſtaff im„Geographical Jour⸗ nal“ Spen Hedin das Recht, ſich als ihr Entdecker darzuſtellen. An der Hand reichen Akten⸗ und Mappenmaterials beweiſt er, daß dieſe Kette ſchon ſeit vielen Jahren von engliſchen Forſchern „entdeckt“ worden iſt. Hedin habe die Transhimalayakette mehrere Male in einem bisher unbekannten Stück gekreuzt und damit eine Lücke ausgefüllt, aber deshalb dürfe man ſchwerlich von der Ent⸗ deckung einer neuen Kette reden. Auch über die Entdeckung der Brahmaputra⸗, Sutlej⸗ und Indusgquellen iſt Longſtaff durch⸗ aus nicht einer Meinung mit Spen Hedin. In deutſchen geo⸗ graphiſchen Zeitſchriften ſind ſchon früher Zweifel laut geworden, ob man da von einer wirklichen Quellenentdeckung ſprechen könne, da man ſchon lange wiſſ, wo jene Ströme ihren Urſprung nehmen. Bezüglich der Transhimalayafrage iſt das übrigens auch ſchon geſchehen. Allein man wird doch nun Hedin ſelbſt hören müſſen. Quer durch die Sahara. Ueber ſeine Durchquerung der Sahara von Tripolis bis zum Tſchad⸗See hielt Hanns Viſcher von de? königlichen geographiſchen Geſellſchaft in Lomdon einen Vor⸗ trag. Alle Spuren ließen, ſo ſagte er, erkennen, daß die Wüſte früher, mit Ausnahme weniger felſiger Plateaus, bewohnt geweſen ſei und daß ſie ſich ausdehnte, nachdem der Menſch allmählich den Kompf gegen ſie aufgegeben habe. In den nächſten Jahren könne man erwarten, daß der weiteren Ausdehnung der Wüſte Einhalt geſchehen werde. Die Bepölkerung von Tripolis und Fezzan werde Selbſtvertrauen zu dem Reichtum des eigenen Landes unter der neuen türkiſchen Regierung gewinnen. Der Handel durch die Wüſte hindurch ſei nur eine geringe Einnahmequelle geweſen und habe dem armen Volke mehr Schlechtes als Gutes getan. In den er⸗ waähnten Ländern fühle man heute bereits den Einfluß der jung⸗ tü⸗kiſchen Partei während der Zeit von Jedjet Paſcha. Ueber einen Augriff der Tuaregs auf ſeine Karawane ſagte Viſcher, daß die eigentümlichen Lebensverhältniſſe die Tuaregs zu derartigen An⸗ griffen auf Karawanen zwängen. Die Mutter habe bei dieſem Stamme volles Recht über ihre Kinder und alles Eigentum gehöre den Frauen. Wenn ein Tuareg heiraten wolle, ſo müſſe er der Braut und deren Mutter eine große Summe zahlen, die er nur durch einen erfolgreichen Angriff auf eine Karawane erwerben könne, weil ihm die Kameelzucht und der Transport der Ladungen der Händler laum genug einbrächten, um davon leben zu können. Die Ausdehnung des früheren Sklavenhandels laſſe ſich oberfläch⸗ lich ſchätzen nach den zahlreichen Gerippen, di man auf der Kara⸗ wanenſtraße ſüdlich von Murſuk treffe. Die unnötige Graufam⸗ keit der arabiſchen Sklavenhändler, die ganze Herden von Kindern iber die waſſerloſen Wege trieben, laſſe ſich begreifen, wenn man höre, daß die Sklaven in Bornu und Kano ſo billig wurden, daß die Araber 80 v. H. der Sklaven auf dem Wege einbüßen konnten und mit dem Reſte immer noch ein gutes Geſchäft machten. Das literariſche Echo. Halbmonatsſchrift für Literatur⸗ freunde(Herausgeber: Dr. Joſef Ettlinger, Verlag: Egon Fleiſchel u. Co., Berlin W.). Das 2. Januarheft iſt ſoeben erſchienen: A. v. Gleichen⸗Rußwurm: Eros in der an⸗ tiken Dichtung.— Robert Petſch: Hermann Wette(mit Porträt).— Frieda von Bülow u..: Zwiſchen zwei Sprachen.— Hermann Wette: Der Böhmann.— Emil Faktor: Was geſchieht mit unſeren Büchern?— Echo der Zeitungen und Zeitſchriften.— Echo des Auslandes lamerika⸗ niſcher, eſtniſcher Brief).— Echo der Bühnen.— Kurze An⸗ zeigen.— Nachrichten.— Der Büchermarkt. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Holzminden, 20. Jan. Die ſeit Ende Dezember ruhende Weſerſchiffahrt wurde wieder eröffnet. * Wien, 20. Jan. Im Abgceordnetenhauſe erfolgte beute eine Kundgebung für die von dem Erdbeben in Süditalien Betroffenen. Württembergiſche Volkskammer und Reichsfinanzreform. * Stuttgart, 20. Jan. Die 2. Kammer hat heute in der fortgeſetzten Beratung der Anfrage über die Gas⸗ nd Elektrizitätsſteuer, ſowie die Weinſteuer den An⸗ trage des Zentrums angenommen, in welchen die Regierung er⸗ ſucht wird, in den weiteren Verhandlungen des Bunde rates über die Reichsfinanzreform nicht mehr für die genannten Steuern einzutreten. Ferner wurde eine Reſolution der Volks⸗ partei angenommen, in der die Zweite Kammer abweichend von der Auffaſſung der kgl. Staatsregierung der Anſicht Ausdruck gibt, daß.) die von der Reichsregierung im Reichstage vorge⸗ ſchlagene Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer eine zu verwerfende ſchwere Beeinträchtigung der techniſchen Ent wick⸗ lung und eine nicht gerechtfertigte Belaſtung des Mittelſtandes und der Gemeinden bedeutet..) daß die vor der Regierung dem Reichstage vorgeſchlagene Flaſchenweinſteuer die Wein⸗ bau treibenden Gegenden des Reiches und damit auch Württem⸗ bergeinſeitig treffe und ſchon deshalb eine zu verwerfende Belaſtung darſtellt, außerdem aber auch noch die Gefahr der Ent⸗ wicklung einer allgemeinen Reichsweinſteuer in ſich birgt, die mit den Intereſſen Württembergs unverträglich, und die mit den Württemberg bei Gründung des Reichs gegebenen Zuſagen un⸗ vereinbar wäre. Die zweite Kammer ſpricht daher die Hoffnung aus, daß der Reichstag den genannten Steuern die Zuſtimmung verweigern werde. Fürſt Bülow und das Zentrum. »»Breslau, 20. Jan. Wie die konſervative„Schleſ. Zeitung“ hört, iſt kein ſchleſiſcher Magnat, ſondern Ober⸗ landgerichtspräſident Spahn⸗Kiel der Inſpirator des Artikels der„Reichspoſt“ gegen den Fücſten Bülow. (Irkf. Ztg.) Maunheim, 20. Januar. SGeneral⸗Anzeiger.(Abendblatt). 4 Der Beſuch des engliſchen Königspaares in Berlin. * London, 20. Jan. Zu dem Beſuch des Königspaares 9 in Berlin ſchreibt die„Daily Chroniele“: Wir hoffen ernſtlich, daß der Beſuch beim Kaiſer dazu beitragen möge, die Beziehungen zwiſchen dem deutſchen und dem engliſchen Volk zu feſtigen und zu ſtärken. Der politiſche Ausblick auf ein beſſeres gegen⸗ ſeitiges Verſtändnis iſt in dieſem Augenblick günſtiger als je in den verfloſſenen Tagen. Die Orientfrage ſich der Beilegung, die Flottenpolitik eines jeden der beiden Län⸗ der iſt vollkommen beſtimmt. Wenn eines dem anderen diejenige 50 Handelsfreiheit einräumt, die es für ſich ſelbſt in Anſpruch nimmt, iſt in der Tat kein Spielraum für ein unwürdiges bdächtigen und für ein unwürdiges Mißtrauen vorhanden. Wir Jvertrauen, daß der Beſuch mitwirken wird, die Anſichten Vzu beſeitigen, die engliſche Politik ſei von dem Vunſch beſeelt Deutſchland zu iſolieren. Rußlands Finanzverhältniſſe. Petersburg, 20. Jan. Aus Anlaß verſchiedener, im Ausland veröffentlichter Zeitungsnachrichten über die ru; iſchen 1 Finanzverhältniſſe erklärte Finanzmi niſt er Kokowzew dem Petersburger Vertreter des Wofffſchen Bureaus in einer Unterredung folgendes: Die Nachrichten über eine bevorſtehende auswärtige Staatsanleihe Rußlands ſind nach dem Abſchluſſe der Pariſer 4½proz. Anleihe vollkommen aus der Luft gegriffen. Für 1909⸗10 kann Rußland, falls der eee balten bleibt, ohne jede auswärtige Anleihe auskommen. Im Jahre 1911 wird die— wie allgemein bekannt— zum großen Teile in deutſchen Händen befindliche 4½% proz. Staatsanleihe von 1905 zur Rückzahlung fällig werden. Es iſt aber zweifellos, daß die jetzigen Inhaber dieſer Papiere ſuchen werden, ſie zu behal⸗ ten. Die Konvertierung dieſer Anleihe wird wahrſcheinlich nicht gerfolgen. Es iſt möglich, daß es im Laufe des nächſten Jahres nötig wird, eine innere A nleihe aufzunehmen, die aber mit Leichtigkeit im Inlande unterzubringen ſein wird. Bezüglich der allgemeinen Finanzlage Rußlands wies der Miniſter darauf hin, daß die Ernten allerdings in den letzten Jahren zu wünſchen übrig ließen, daß indeſſen die Einfuhr des Jahres 1908 mit 676 Millionen Rubel der des Vorjahres annähernd gleiche. der Geſamtexport Rußlands habe im Jahre 1908 900 Millionen Rubel gegen 978 Millionen Rubel im Vorjahre betragen, ſo daß für das Jahr 1908 immer noch ein Ueberſchuß in der Ausfuhr gegen die Einfuhr von 224 Millionen übrig bleibe. Es ſei auch zu berückſichtigen, daß ſeit drei Jahren ungefähr an den Agrar⸗ reformen gearbeitet werde, daß aber die Wirkung eines Aroß angelegten Kulturwerkes erſt ganz allmählich in Zahlen zum Aus⸗ druck kommen könne. 5 Die letzte 450 Millionenanleihe ſolle am 22. Jan. endgültig zur Zeichnung aufgelegt werden. Die Verhandlungen mit ausländiſchen Banken ſeien abgeſchloſſen und der allerhöchſte utas zur Emiſſion bereits unterzeichnet. Die Erhöhung des Dis⸗ lonts der Bank von England auf 3 Prozent könne keineswegs ungünſtig auf die Emiſſion dieſer Anleihe einwirken; das gehe unter anderem auch daraus hervor, daß bereits geſtern— vier Tage vor der Emiſſion in Paris— der volle Betrag der auf Lon⸗ don entfallenden Summe auf der Londoner Bank gezeichnet ſei. Der Miniſter drückte ſodann ſein Befremden aus wegen der Er⸗ örterungen der ausländiſchen Preſſe über die ruſſiſchen Eiſen⸗ ahnobligationen. Die Donez⸗Eiſenbahngeſellſchaft habe Millionen Rubel erhalten und dieſes Kapital ſei auch auf dem franzöſiſchen Markte vollſtändig reagliſiert worden. Die zum Bau —.— beanſpruchen könne, beſtimmten Gelder erforderten natürlich nicht eine einmalige Realiſierung und die Geſellſchaft werde wahr⸗ ſcheinlich alle Jahre nur ſoviel aufnehmen, als zum Bau in dem Pbetreffenden Jahr erforderlich ſei, für 1909 alſo etwa 10—12 Millionen Rubel. Ebenſo wäre es möglich, daß die leitenden Pripateiſenbahngeſellſchaften noch kleine Emiſſionen im Auslande begeben würden. Ausgaben von Obligationen dieſer Geſellſchaften bedürften jedoch jedes Mal einer allerhöchſten Beſtätigung und dieſe erfolge erſt, nachdem das zweite Departement des Reic⸗ krates genau geprüft habe, zu welchem Zwecke die Emiſſion aus⸗ geſchrieben werde und ob die Emiſſionsſumme dieſem Zwecke ent⸗ ſpreche. Bevor dieſe Prüfung durch den Reichsrat erfolgt ſei, berde das Geſuch der Geſellſchaft zur Genehmigung einer Emiſ⸗ ſion nicht vom Finanzminiſter dem Kaiſer vorgelegt. Nach er⸗ keilter Genehmigung ſtehe es der Eiſenbahngeſellſchaft zu, zu ent⸗ ſcheiden, in welchem Lande ſie die Anleihe unterbringen wolle. Die Regierung enthalte ſich darin jeder Einmiſchung und habe nur das Recht, zu ſagen, ob die Genehmigung zu den vorgelegten Bedingungen gegeben werden könne. Zu der öſterreichiſch⸗kürkiſchen Verſtändigung erklärte der Miniſter, daß dieſe keinerlei bemerkenswerte Ein⸗ wirkung auf den internationalen Finanzmarkt ausgeübt habe. Die Ereigniſſe auf dem Balkan. Saloniki, 20. Jan. Trotz der Vorſtellungen der Kaufleute traf die Sperrkommiſſion keine Anſtalten zur Auf⸗ hebung der Sperre gegen Oeſterreich und ordnete ſogar[t.„Frkf. Ztg.“ unter Bedrohung ihre Foeldauer an. Amerika und Japan. * Saceramento, 20. Jan. Der Gouverneur bon Kalifornien, Gillette, geſtattete die Veröffent⸗ lichung einer Erklätung der zufolge er nach einer Rückſprache mnit den führenden Mitgliedern des kaliforniſchen Parlaments überzeugt ſei, daß keine gegen die Japaner ge⸗ tichtete Vorlage Geſetzeskraft erlangen werde. Der Gouverneur ſtellte mi“ Befriedigung feſt, daß das kaliforniſche Volk und ſeine Geſetzgeber die Bemühungen der Bundes⸗ werden. Tondoner Drahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) Die Diamanten in Deutſch⸗Südweſtafrika. London, 20. Jan.(Von unſerem Londoner Bureaul. Ler Kapſtädter Korreſpondent der„Times“ berich en über eine 5 nterredung, die er mit einem Mitgliede jener deutſchen Depu⸗ ation hatte, die im Auftrag der Diamanten⸗Geſellſchaft in Kutſch⸗Südweſtafrika nach Deutſchland reiſe, um dem Staats⸗ ben, wie der genannte Korreſpondent erfährt, eine Länge von im Vorfahre bekanntlich die Genehmigung zur Emiſſion von. 70. der Bahnſtrecke Mbskau-Kiew.Ddeſſa, der etwa fünf Jahre ſetretär Dernburg ihre Wünſche vorzutragen. Die Diamantfelder 5. Sette. 20 und eine Breite von 8 engliſchen Meilen. Das ganze Gebiet gehört der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Die betr. Geſellſchaft hat eine Konzeſſion auf 20 Jahre erhalten unter der Bedingung einer Abgabe von 5 Prozent von dem Wert der gefundenen Dia⸗ manten. Die erſte Geſellſchaft arbeitet mit einem Kapital von 100 000 Pfd. Sterling und produziert Steine im Wert von 6000 Pfund monatlich. Die Steine ſeien von ausgezeichneter Qualität und repräſentieren einen Wert von 50 Shilling pro Karat. Man finde immer größere Steine. Eine der Hauptſchwierigkeiten liegt in dem Mangel an Trinkwaſſer, das aus großer Entfernung her⸗ geſchleppt werden muß, und in der Abgabe an die Regierung, die 10 Mark pro Karat ausmacht, was als unberechtigt angeſehen werden müſſe, da der Wert der Diamanten ſchwankt. Dieſe Ab⸗ gabe ſei der Hauptgrund, weshalb ſich die Deputation nach Deutſchland begebe. Man hat Ausſicht, daß eine andere Steuer⸗ form gewählt werden wird und will eine Steuer vorſchlagen bis zu 20 Prozent. Die ganze Lage zeigt aber, fügt der Korreſpon⸗ dent hinzu, wie falſch es iſt, eine ſolche Kolonie durch Leute aus der Ferne, die über die wirklichen Zuſtände nicht genügend unter⸗ richtet ſind, verwalten zu laſſen. Deutſcher Neichstag. Am Bundesratstiſch: Kommiſſare. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Minuten. Das Haus iſt nur ſchwach beſetzt. Die rechtlichen Verhältniſſe der ländlichen Arbeiter. Auf der Tagesordnung ſteht der liche Regelung des Rechtsverhältniſſes zwiſchen den in land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betrieben beſchäftigten Arbeitern und ihren Arbeitgebern, ſowie die Vexrtragsverhältniſſe zwiſchen dem Geſinde und den Arbeitgebern Stadthagen(Soz.) begründet den Antrag. Die Rechtsverhältniſſe dee Landarbeiter und des Geſindes ſind vollkommen ungenügend. Es beſtehen Ausnahme⸗Geſetze gegen dieſe beiden Arleiter⸗Kategorien, die namentlich darin keſtehen, daß ſie von der Gewerbeordnung ausgeſchloſſen ſind. Es müſſen aufgehoben werden alle landesgeſetzlichen Vor⸗ ſchriften, welche Strafbeſtimmungen gegen Landarbeiter oder gegen Geſinde enthalten, welches nicht antritt oder das Arbeitsverhältnis verlaßt. Es muß ihnen das Koalitions⸗ recht gegeben werden. Eine reichsgeſetzliche Krankenver⸗ ſicherung muß für ſie eingeführt und ihnen geſeßliche Gleich⸗ berechtigung zugeſichert werden, die Art ihrer Arbeit iſt ſo zu regeln, wie es die Erhaltung der Geſundheit und die wirt⸗ ſchaftlichen Bedürfniſſe der Arbeiter verlangen. Bei den gegenwärtigen Zuſtänden iſt es kein Wunder, wenn die Land⸗ wirte über Leutenot und Landflucht zu klagen haben. Die Arbeiter ſind nicht imſtande, unter den gegenwärtigen Verhältniſſen ihre Tätigkeit auf dem Lande beizubehalten. Wenn es wahr iſt, daß eine ländliche Kranken⸗Verſicherung in Ausarbeitung iſt, ſo ſollte dies eine neue Veranlaſſung ſein, eine Beſchleunigung dieſer Geſetzgebung herbeizuführen. das iſt eine dringende Pflicht. Kleye(natl.): Der ganze Antrag iſt nichts anderes Arbeitern zu leben, als der Landwirt, der von morgens bis äbends mit ihnen zuſammenarbeitet. Die Geſinde⸗Vermietung ſteht nur auf dem Papiere, iſt daher ungefährlich. Den Landarbeitern ſtehen auch Geſetze nicht entgegen, ſich zum Zwecke der Erlangung beſſerer Arbeitsbedingungen zu koalieren. Das patriarchaliſche Gefühl muß von beiden, vom Arbeitnehmer und Arkeitgeber gewahrt werden. Die Lebens⸗ bedingunger der Arbe'ter, beſonders ihre Wohnungen, werden ſtändig beſſer. Eine Feſtſetzung der täglichen Arbeitszeit iſt ür Landarbeiter gänzlich unmöglich, das liegt in der Natur der Sache. Geſinde⸗Ordnung und die Kranken⸗Verſicherung. Die Frage der Koalitionsfreiheit iſt noch nicht ſpruchreif. Graf v. Baudzewo⸗Mielzinski(Pole): treten dem ſozialdemokratiſchen Antrag uneingeſchränkt bei, um die Landarbeiter rechtlich gleich zu ſtellen mit den In⸗ duſtrie⸗Arbeitern. Stauffer(Wirtſch. Ver.): Die Sozialdemokratie beabſichtigt mit dieſen Antrag nichts, als in die bisher für ſie unerreichbare Landarbeiterſchaft einzudringen Von Tag zu Cag. — Von einer Lawine verſchültet. Weidning i Tirol, 20. Jan. Heute vormittag wurden hier 5 Perſonen, 3 Maurer und 2 Holzknechte, von einer Lawine verſchüttet. Einer ſofort abgegangenen Rettungsexpediion gelang es bisher noch nicht, die Verſchütteten zu bergen. — Raubmord. Breslau, 20. Jan. Wie die„Bresl. Ztg.“ aus Szakowa meldet, iſt in dem ruſſiſchen Grenzort Granica in der Nähe von Myslowicz der Bahnhofswirt im Abort erſchoſſen aufgefunden worden. Es liegt Raubmord vor, da 35 000 Rubel fehlen. Der Tat berdächtig ſind zwei junge Ruſſen, deren Verhaftung bisher nicht gelang. Aus dem Großherzogtum. Ladenburg, 20. Jan. In dem geſtrigen Bericht über die Feuerwehr⸗Verſammlung iſt folgendes richtigzu⸗ ſtellen: Der Vorſitzende des Kreisausſchuſſes des Kreisverbandes Mannheim iſt Herr Philipp Kinzel, Kommandant in Weinheim, der ſtellvertretende Vorſitzende Herr Kommandant Molitor in Mannheim. * Bühl, 19. Jan. Samstag abend wurde an der Ecke der Haupt⸗ und Sternenſtraße ein 11 Jahre alter Knabe aus Ritters⸗ bach von einer Droſchke überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er am Sonntag im Spital ſtaro. Seppenhofen, 19. Jan. Herr Hauptlehrer Leo Dutz i ſtarb geſtern mittag plötzlich an einem Herzſchlage mitten im Unter⸗ richte, ſodaß die Schüler voller Furcht unter Weinen das Schul⸗ eimmer verließen. Freiburg, 19. Jan. Geheimer Rat Profeſſor Dr. A. Weismann, der am Sonntag ſeinen 75. Geburtstag feierte, hat alle Veranſtaltungen, die ihm aus dieſem Anlaß zuge⸗ dacht waren, dankend abgelehnt, darunter auch den ihm von der Studentenſchaft angebotenen Fackelzug. Am Sonntag ſand ſich kt. Freib. Ztg.“ eine Aborduung des Ausſchuſſes nicht konfeſſioneller Verbindungen an unſerer Alma mater in ſeiner Wohnung ein, vm ihm neben den Grückwünſchen eine vortrefflich ausgeführte Adreſſe zu überbringen. Vom Großhergog traf nachſtehendes Telegramm ein:„Die Großherzogin und ich erfuhren eben, daß Sie heube den Antrag Albrecht u. Gen. betr. die reichsgeſetz⸗ Das Sklaventum der Landarbeiterſchaft muß beſeitigt werden, als eine agitatoriſche Maßnahme der Sozialdemokraten. Niemand hat ein größeres Bedürfnis, in Frieden mit ſeinen Für durchführbar halten wir eine Reform der Wir 75. Geburtstag feiern. Wir beglückwünſchen Sie dazu aufs herz⸗ lichſte. Friedrich, Großherzog.“ Oberbürgermeiſter Dr. Winterer hat dem Ehrenbürger der Stadt ein in herzlichen Worten gehalteneß Gzückwunſchſchreiben geſchickt. *Ziegelhauſen(Amt Heidelberg), 19 Jan. Gaſtwirt Knauf, der bekannte„Adler“ Wirt, eine weit und breit geachtete und beliebte Perſönlichkeit, iſt vergangene Nacht an den FJolgen eines kurz vorher erlittenen Schlaganfalles geſtorben. Karlsruhe, 19. Jan. Heute früh ließ ſich ein 20—25 Jahre alter Haufmann aus Lahr auf der ſtrategiſchen Bahn in der Nähe des Bahnüberganges der Gutſchſtraße von einem Eiſenbahn⸗ zug überfahren. Der Kopf des Lebensmüden wurde glatt vom Rumpfe getrennt und eine Strecke weit weggeſchleudert. Wie die „Bad. Landesztg.“ erfährt, hatte der junge Kaufmann ſeinem Chef ca. 300 Mark unterſchlagen, fuhr von Lahr nach Karlsruhe und legte ſich hier auf die Schienen der Staatsbahn. Er hatte verſchie⸗ dene, gum Teil frankierte Briefe geſchrieben, u. a. auch einen an ſeine in der Nähe von Stockach wohnhafte Mukter, in denen er angibt, daß ihm infolge der Unterſchlagungen nichts anderes übrig bleibe, als ſich das Leben zu nehmen. Der Selbſtmord geſchah an derſelben Stelle, an der ſich vor einem Jahre ein junger Mann hatte überfahren laſſen, der übrigens den gleichen Namen trug, twie der heute morgen aufgefundene Lebensmüde. B. Lom Bodenſee, 18. Jan. In der letzten Generalver⸗ ſammlung des Spar⸗ und Bauvereins Kon ſtanz wurde feſtgeſtellt, daß der Verein im abgelaufenen Geſchäftsjahr mit Defizzit gearbeitet hat und daß die Einnahmen um M. 1500 hinter dem Voranſchlag zurückblieben, was in der Hauptſache den ſtels gleichbleibenden Mietpreiſen bei ſich ſtändig erhöhenden Steuern zuzuſchreiben ſei. Gegenüber alarmierenden Gerüchten wird verſichert, daß zu Befürchtungen kein Anlaß vorliege, da der Verein gut fundiert ſei und den Ausfall durch Erhöhung der Miek⸗ preiſe wenigſtens teilweiſe einbringen könne.— Nachdem neulich der Sägewerksbeſitzer Straub in Rielaſingen in Konkurs ge⸗ riet, hat er nun in ſeinen Fall auch, wie vorauszuſehen war und kwir an dieſer Stelle ſchon gemeldet, ſeine beiden Schwäger Bechler und Werkmeiſter in Friedingen hineingezogen. Die beiden(einſt wohlhabende Bauern mit je M. 60—80 000 Vermögen) hatten ſich von Straub zu ſo hohen Bürgſchaften überreden laſſen— man ſpricht von über M. 200 000— daß ſie jetzt tatſächlich ruiniert ſind und ebenfalls beim Amtsgericht den Konkurs anmelden mußten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Mutterſtadt, 19. Jan. Geſtern abend braunte die Scheune des Küfers Friedrich Schubart in der Neuſtadterſtraße nieder. Die anſtoßende Scheune und der neuerbaute Stall des Kark Weihnacht wurden ebenfalls von den Flammen ergriffen. Das an den Stall angebaute Wohnhaus des Karl Weihnacht konnte gerettet werden. Desgleichen gelang es, die anſtoßende Scheune von Jatob Winter zu ſchützen. Die beiden Scheunen und der Stall braunten bis auf die Grundmauern nieder. Die Heu⸗ und Strohvorräte twurden ein Raub der Flammen. VFrankenthal, 19. Jan. Ein mächtiges Schaden⸗ feuer kam heute nachmittag gegen 3 Uhr in der jetzt der Franken⸗ thaler Zuckerfabrik gehörigen ſog. alten Mühle zum Ausbruch. Das Feuer, das in einer Scheuer entſtand, dehnte ſich mit unheim⸗ licher Schnelligkeit auf alle Gebäude aus, die ſich auf der einen Seite des durch die Iſenach in zwei Teile geſchiedenen ſehr großen Anweſens befinden. Die ſofort in Angriff genommenen Rettungs⸗ arbeiten hatten nur den Erfolg, daß die auf der anderen Seite der Iſenach gelegenen, von zahlreichen Familien bewohnten Gebäude vor den Flammen geſchützt wurden. Die auf der betroffenen Seite befindlichen, ezenfalls bewohnten Baulichkeiten einſchließlich der bis geſetzten Mühle wurden vom Feuer zerſtört. Sinige Kinder der Beivohner, die ſich in Gefahr befanden, konnten glücklicherweiſe noch rechtzeitig ins Freie gebracht werden. Auch eine Frau konnte nur mit Mühe in Sicherheit gebracht werden. Von den Habſelig⸗ keiten der aus Arbeitern der Fabrik beſtehenden Bewohner iſt ein Teil verbrannt. 0 r. Haßloch, 19. Jan. Wie ſich bei Eröffnung des Teſta⸗ ments der berſtorbenen Frau Philippine Lederle ergab, hat ſie noch folgende Stiftungen hinterlaſſen: für die Armenkaſſe 6000., für den Diakoniſſenverein 5000 M. und ein größeres Stück Laud, für das Rettungshaus 5000., für das Perſonal ihres Hauſes 2000 M. und für das Diakoniſſenhaus in Speher 5000 M. Gerichtszeitung. oe. Pforzheim, 19. Jan. Am 28. November wurde hier in einem Hausgange eines Hauſes der Wörthſtraße der Ausläuferin einer hieſigen Bijouteriefabrik ein Säckchen mit 600 Mark Zahltags⸗ geld geraubt. Der Täter, der verheiratete 28 Jahre alte Silber⸗ arbeiter Guſtav Schabel von Gmünd, erhielt dafür geſtern vom Schwurgericht 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt. oc. Freiburg, 19. Jan. Das hieſige Schwurgericht verurteilte den 35 Jahre alten Schloſſergeſellen Ferd. Wagner von Mülhauſen wegen Totſchlags zu 5 Jahren 6 Monaten Zucht⸗ kaus und 10 Jahren Ehrvepluſt. Wagner hat in der Nacht vom 28. auf 29. September in Baſel nächſt des badiſchen Bahnhofs den Schloſſer Balthaſar Heinz von Kaiſerslautern ohne jeden Grund erſtochen.— Der 27 Jahre alte Schreinergeſelle Wilhelm Grau aus Baſel war der Brandſtiftung angeklagt. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlkuſt. Frankfurt, 19. Jan. Das hieſige Schwurgericht verhandelte Montag und Dienstag gegen den 23jährigen Kaufmann Karl Kapp, der die Inhaberin einer Weinſtube in der Berger⸗ ſtraße, Frau Melanie Pulverich, mit einem Hammer nieder⸗ geſchlagen hatte, wegen verſuchten Raubmords. Sams⸗ tag den 24. Oktober v. Is., gegen 6 Uhr nachmittags, hörte man aus dem Erdgeſchoß des Hauſes Bergerſtraße 12 gellende Hilferufe. Dort befand ſich eine Weinſtube, die von der Frau Pulverich be⸗ trieben wurde. Paſſanten verſuchten in die Wirtſchaft einzudringen, fanden aber die Tür von innen verſchloſſen. Endlich öffnete ſich die Tür und Frau Pulverich ſank den Eintretenden blutüberſtrömt in die Arme. Man legte ſie aufs Bett im anſtoßenden Schlaf⸗ zimmer und ſie zab an, ein Mann habe ſie zu ermorden geſucht, indem er mit einem Hammer auf ſie losſchlug. Den Hammer fand man noch in der Wirtſchaft vor; der Täter aber hatte in der all⸗ gemeinen Verwirrung Zeit gefunden, durch das Fenſter des Schlaf⸗ zimmers auf die Straße zu gelangen und unbehelligt zu entkommen. Den Namen des Täters kannte die Pulverich nicht, ſie gab aber an, ſie habe ihn im Apollotheater kennen gelernt, und aus verſchiedenen Anhaltspunkten ermittelte die Kriminalpolizei, daß es der Karl Kapp war, der bis zum 1. Oktober in einem Geſchäft in der großen Sandgaſſe beſchäftigt geweſen war. Kapp wohnte bei ſeiner Mutter, der Witwe eines angeſehenen Wirts, und war nach der Tat ver⸗ ſchwunden. Es gelang aber bald, ihn feſtzunehmen. Die Ver⸗ letzungen der Frau Pulverich waren nicht tödlich; ſie iſt wieder bergeſtellt und wohnt jetzt in Aachen bei ihren Eltern. Da nach der Tat ein Ledertäſchchen verſchwunden iſt, worin die Pulverich stwei Goldſtücke und 15 Mark in Silber hatte, ſo lautete die Anklage auf Raubmordverſuch. Die Verhandlung, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführt wurde— die Vertreter der Preſſe durften im Saale verbleiben— endete mit der Verurteilung Kapps wegen derſuchten Totſchlags unter Annahme mildernder Umſtände 8 Jahren Gefängnis., vor einigen Monaten verpachtet geweſenen, ſeitdem außer Betrienk 6. Seite. ——————— Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Volkswirtschaft. Einnahmen der badiſchen Staatseifenbahnen. Die geſchätzte Einnahme aus dem Perſonenverke hr war im Dezember 1908 um 154354 M. höher und im ganzen Jahr 1908 um 951730 M. geringer, als in den ent⸗ ſprechenden Zeiträumen des Vorjahres. Die geſchätzte Einnahme aus dem Güterverkehr war im Dezember 1908 um 89 320 M. und im ganzen Jahr 1908 um 1129440 M. ge⸗ ringer als in den entſprechenden Zeiträumen des Vorjahrs. In den amtlichen Erläuterungen wird hierzu aus⸗ geführt: Der Reiſeverkehr war im Dezember 1908 der Jahreszeit entſprechend mäßig, über Weihnachten lebhaft, doch nicht ſo ſtark, wie um Weihnachten 1907. Die Witterung war während des größeren Teils des Monats in der Rheinebene trübe und neblig, in den Höhenlagen ſchöner, über Weihnachten durchweg trocken und mäßig kalt. Erſt gegen Ende des Monats trat ſtärkerer Schneefall ein, der die Ausübung des Winterſports in größerem Maß geſtattete. Außer einigen Italienerzügen und den üblichen Weihnachtszügen war kein Anlaß zu Vor⸗ und Nach⸗ zügen oder Sonderzügen. Der Tierverkehr war normal. Der Güterverkehr bewegte ſich in mäßigen Grenzen und war etwas geringer als im Dezember 1907. Vor Weihnachten ſetzte der Eilgutverkehr kräftig ein. Die Schiffahrt auf dem Rhein war ungünſtig. Der Waſſerſtand bewegte ſich faſt durchweg unter 1,20 Meter Cauber Pegel, ſo daß nach den Konoſſements⸗ bedingungen die Frachtverträge als aufgehoben galten. Höhere Waſſerfrachten wurden trotzdem nicht erzielt, da die Anfuhr in den Seehäfen gering war. Von einigen Fahrten nach Karlsruhe abgeſehen, ruhte der Verkehr nach dem Oberrhein. Gegen Ende des Monats wurde die Schiffahrt auf dem Rhein und Neckar wegen Eisgangs eingeſtellt. Außer den Expreß⸗ und Eilgüter⸗ zügen für den Weihnachtsverkehr waren Ergänzungs⸗ und Sondergüterzüge nicht nötig. Wagenmangel beſtand nicht. ** Umſchwung in der öſterreichiſchen Eiſeninduſtrie. Endlich hat auch die öſterreichiſche Eiſeninduſtrie daran glau⸗ ben müſſen, daß der große Wechſel in der Weltkonjunktur an ihr nicht ſpurlos vorübergehen wird. Der Umſchwung iſt nicht durch allmähliches Abwickeln, ſondern durch jähen Rückſchlag, gleichſam über Nacht, gekommen und während bis in den Oktober oder Nov. hinein die ausgegebenen Berichte und Konjunkturbulletins höchſt zuverſichtlich lauteten und es wirklich den Anſchein hatte, als ob die Depreſſion vor den ſchwarzgelben Pfählen Halt machen ſollte, iſt jetzt mit einem Schlage ein ſehr bedeutender Ausfall im Ge⸗ ſchäfte eingetreten. Prager Eiſeninduſtriegeſellſchaft, Alpine Mon⸗ tangeſellſchaft, das Eiſenwerk Witkowitz, all dieſe müſſen Feier⸗ ſchichten einlegen, und während ſie noch im Auguſt und Sept. neue Aufträge nur mit mehrmonatlichen Lieferfriſten übernah⸗ men, und neue Beſtellungen gar nicht erwerben konnten, iſt jetzt her Einlauf von Ordern höchſt ſtockend, ja geradezu minim, die Stimmung ſehr gedrückt und peſſimiſtiſch. Die öſterreichiſche Eiſeninduſtrie hat immerhin vor der deutſchen ſehr wichtige Mo⸗ mente voraus. Sie iſt ſtramm organiſiert und das Kartell hält noch. Bis zum Jahre 1917 iſt das Kartell feſt gefügt. So kann ſie die ſchlimmen Zeiten leichter überdauern u. zwar mit Vermin⸗ derung, aber nicht gänzlicher Einbuße an der Rentabilität aus der Depreſſion hervorgehen. Ohne eine Schmälerung der Dividenden wird es allerdings nicht abgehen. Die Alpine Montangeſellſchaft hat für das Jahr 1907 38 Kr. gezahlt. Für das Jahr 1908 ſind vor kurzem 40 Kr. Dividende angeründigt worden. Es iſt aber ſchwerlich anzunehmen, daß dieſe Erhöhung der Dividende um 2 Kr. verwirklicht werden wird. Wie die Situation im Jahre 1909 ſein wird, läßt ſich im gegenwärtigen Augenblick, wo erſt zwei Wochen des neuen Jahres verſtrichen ſind, ſchwer überſehen. Der Rückſchlag wird in keinem Fall ein empfindlicher ſein, weil die Alpine Montangeſellſchaft nich! den ganzen Gewinn verteilt, ſondern große Reſerven angeſammelt hat, von denen ſie in einem ſchwächeren Jahr zehren kann. Die Prager Eiſeninduſtriegeſellſchaft hat 180 Kr. Dividende gezahlt und man muß ſich immerhin auf einen Rückgang auf 140 Kr. gefaßt machen. Immerhin wird die Eiſeninduſtrie, wenn die Depreſſivn, was ſchwerlich zu erwarten ſteht, nicht mehrere Jahre dauert, mit einem blauen Auge davon kommen. *** Zur Wirtſchaftslage Rußlands hat ſich der Miniſter Schipow einem Mitarbeiter der„Birſh. Wed.“ gegenüber folgendermaßen geäußert:„Die durch den Krieg mit Japan und die inneren Wirren hervorgerufene Handels⸗ und Induſtriekriſe kann als beigelegt gelten. Die Erſchütterung war ſo ſtark, daß ſie noch jetzt in einzelnen Indu⸗ ſtrie⸗Zweigen zu bemerken iſt. Insbeſondere findet eine Um⸗ wertung der Preiſe einzelner Gegenſtände und der Arbeit ſtatt. Vor allem iſt eins der wichtigſten Elemente der Produktion, das Heizmaterial, noch nicht in normale Verhältniſſe gekom⸗ men, ſodann ſind aber auch die Nahrungsmittelteue⸗ rung als Folge der landwirtſchaftlichen Schwierigkeiten der letzten Jahre und die ſchlimme Lage der metallurgiſchen und der Maſchineninduſtrie, vor allem die des Waggon⸗ und Lokomotiv⸗ baues im Ural im allgemeinen noch nicht behoben. Die Lage im Ural iſt zurzeit ſehr traurig, doch iſt zu hoffen, daß ſich nach Herſtellung normaler ſozialer und politiſcher Lebens⸗ bedingungen im Lande, nach einer Vergrößerung des Eiſenbahn⸗ baues uſw. die metallurgiſche Induſtrie allgemein und auch im Ural heben wird. Eine bedeutende Beſſerung macht ſich nux auf dem Geldmarkte bemerkbar. Die Mißernten häben allerdings auf die Kaufkraft der Bevölkerung ungünſtig eingewirkt, doch ſind ſie nicht die hauptſächliche und einzige Urſache der Kalamität.“ Der Miniſter wies ſodann auch auf das Wachſen Sibiriens hin, das ſich zumal an den Verkehrs⸗ knotenpunkten beſonders bemerkbar mache. Bezüglich der Orientkriſe erklärte der Miniſter, daß ſie auf die ruſſiſch⸗ zöſterreichiſchen Handelsbeziehungen nicht eingewirkt habe, da⸗ gegen übten die Wirren in Perſien einen ſchlechten Einfluß auf den ruſſiſchen Export nach Perſien aus. Am Geldmarkt war heute der Privatdiskontſatz 8 Prozent niedriger. 296 Prozent tägliches Geld ca. 1½ bis 2 Prozent Brief. Die Tuchfabrik Aachen vorm. Süskind u. Sternan Akt.⸗Geſ. ſchlägt für 1908 5 pCt.(i. V. 6 pCt.) Dividende vor und be⸗ antragt eine Verlegung des Geſchäftsjahrs auf die Zeit vom 1. Oktober bis 30. September. Kammgarn⸗Spinnerei Düſſeldorf. Nach M. 49 300(51 799) Abſchreibungen auf Anlagen erbrachte das M. 277800(M. 447 769) Reingewinn, woraus wieder 6 pCt. Dividende auf M. 2 Millionen Grundkapital verteilt, Mark 50 000 zu Extraabſchreibungen(i. V. denutzt und M. 62 000(M. 62 500) vorgetragen werden ſollen. abgelaufene Jahr ca. M. 200 000 Rücklagen) Mannheim, 20. Januar. Die Kaligewerkſchaft Siegfried Gieſen und Fürſtenhall, die in der Zweiſchichtfrage zuſammengehen, haben nach der„Voſſ. Ztg.“ die Betriebsgemeinſchaft erweitert, indem ſie mit einem Stammkapital von M. 100 000 die G. m. b. H. Elektrizitätswerke und Salzaufbereitungswerke in Hannover gründeten. Der Fuſionsvertrag Orenſtein u. Koppel, Berlin mit Arthur Koppel, Berlin, wurde geſtern abgeſchloſſen. Für die 10 Millionen Mark der letzteren werden 8 Millionen Mark neue Orenſtein⸗Aktien, dividendeberechtigt ab 1909, gewährt, außerdem werden 80 M. pro Aktie als Dividende für 1909 gewährt(i. V. wurden 120 M. verteilt). Orenſtein u. Koppel erhöhen ihr Grundkapital um weitere 7 Millionen Mark ebenfalls ab 1909 dividendeberechtigte Aktien, welche ein Konſortium den ge⸗ ſamten Aktionären, alſo auch denen von Artur Koppel, im Ver⸗ hältnis von 1 zu 3 zum Kurſe von 140 pCt. anbietet. Damit beträgt das Grundkapital 26 Millionen Mark. Vorſtand und Beamte Artur Koppels werden von der neuen Firma übernom⸗ men, welche„renſtein u. Koppel⸗Arthur Koppel Akt.⸗Geſ.“ heißen wird. Es wird mitgeteilt, die ſeinerzeit durch die Intereſſengemeinſchaft erſtrebten Vorteile ſollen durch die Fuſion in erhöhtem Maße erreicht werden. Deutſche Gasglühlicht„ Aktiengeſellſchaft(Auergeſellſchafth, Berlin. Die Geſellſchaft bringt nunmehr den Generalverſamm⸗ lungsbeſchluß betreffend die Ausgabe von M..60 Mill. Sproz. Vorzugsaktien zur Durchführung. Ueber die Modalitäten dieſer Emiſſion iſt zur Ergänzung früherer Angaben noch folgendes zu berichten. Die Ausübung des Bezugsrechts bezw. die Zeich⸗ nung auf die Vorzugsaktien hat bis zum 5 n. M. zu erfolgen. Auf je eine Stammaktie kann eine Vorzugsaktie zum Kurſe von 100 pCt. nebſt 4 pEt. Stückzinſen von der Einzahlung ſeit dem 1. Juli 1908 bezogen werden, die eine erſte Einzahlung von 80 pCt. zu leiſten haben. Die Aktionäre haben aber das Recht, mehr als die eine auf jede Stammaktie entfallende Vorzugsaktie zu zeichnen. Die nicht gezeichneten Vorzugsaktien ſollen frei⸗ händig zu den obengenannten Bedingungen begeben werden. Die Vorzugsaktien erhalten vor den Stammaktien ein Vorrecht auf 5 pet. jährlicher Dividende mit dem Recht auf Nachzahlung, jedoch nur auf die eingezahlten Beträge. An dem Reingewinn des laufenden Geſchäftsjuhres werden die Vorzugsaktien bekannt⸗ lich noch einen weiteren Anſpruch haben, und zwar in Höhe von 6 pCt. ihres Nennwertes. Die Hanſeatiſche Juteſpinnerei und Weberei ſchlägt eine Dividende von 20 pCt.(i. V. 15 pEt.) vor, die Roſario Nintrate Comp. 57 Reſtdividende, alſo insgeſamt wieder 800. Der Rückgang am Kupfermarkte, der ſchon ſeit Jahres⸗ beginn andauert, hat ſich an der geſtrigen Londoner Metallbörſe abermals ſchärfer akzentniert. Während an der vorhergehenden Londoner Börſe die Tonne Standard⸗Kupfer noch mit 61 5/16 bis 617½ ſtrl. bezahlt wurde, ſank geſtern der Preis bis auf 60½ Eſtrl. Da am erſten Börſentage des neuen Jahres der Kupferpreis noch 63 15/16 Lſtrl. betrug, ſo iſt der Rückgang bis heute ſchon als recht erheblich zu bezeichnen. Zu einem Teil mag der Preisfall auch auf die ſtatiſtiſche Poſition zurückzuführen ſein, die gegen Erwarten ungünſtig bleibt. Berechnet doch die Kupferfirma Merton, wie uns aus London telegraphiert wird, die ſichtbaren Kupfervorräte per 15. Januar 1909 auf 54 684 To. gegenüber 55.677 To. am 31. Dezember 1908. Türkiſche Tabak⸗Aktien, die an der Berliner Börſe ſeſt mehreren Jahren nicht mehr notiert worden ſind, ſollen heute wieder zur Notierung gelangen. *. 1.* Telegraphiſche Handelsberichte. Neue Reichsanleihe und preußiſche Konſols. Bezüglich des Geldbedarfs des Reichs und der Bundesſtaaten wird der„Frkf. Zeitung“ aus Berlin gemeldet: Auch heute iſt in maßgebenden Kreiſen die Anſicht vorherr⸗ ſchend, vorerſt noch nicht mit neuen Anleihen ſeitens des Reichs und Preußen an den Markt zu kommen. Soweit ſich heute dar⸗ über eine Anſicht ausſprechen läßt, dürfte der ſchon früher ange⸗ gebene Termin April⸗Mai wohl zutreffend ſein. Preußen werde wohl nicht bald mit einer Anleihe kommen, da es über genſgend Kredite verfügt. Erſtens braucht es zurzeit kein Geld, dann aber ſagt man ſich wohl mit Recht, daß eine Teilung der Emifſionen den Markt unnötig in Anſpruch nimmt und ihn nur beunruhigen würde. Es liegt jedenfalls in der Abſicht der maßgebenden Kreiſe, wieder eine gemeinſame Emiſſion vorzunehmen. Dabei mag aber ausdrücklich nochmals betont werden, daß bisher darüber noch keinerlei Beſprechungen ſtattgefunden haben. Deutſche Bank. W. Berlin, 20. Jan. Die Deutſche Bank verkaufte an ein Syndikat, an deſſen Spitze die Newyorker Firma Elair and Co. ſteht, Dollars 4 Millionen vierprozentiger Weſtern Maryland⸗ Bonds. Die Deulſche Bank hatte vor einigen Jahren der Weſtern Maryland⸗Bahn einen Vorſchuß von Dollars 3 Miltionen ge⸗ währt, den die Bahn wegen der ungünſtigen amerikaniſchen Ver⸗ hältniſſe bei der Fälligkeit nicht zurückgezahlt hatte. Die Deutſche Bank übernahm infolgedeſſen die ihr als Sicherheit überwieſenen Firſt Nortgage Bonds. Durch den jetzt erfolgten Verkauf iſt das Vorſchußgeſchäft zu einer für die Beteiligten vorteilhaften Ab⸗ wicklung gelangt. 4 Neue Inſolvenzen. *Berlin, 20. Jan. Die Wäſchefabrik Maltz und Krüger in Eſſen hat nach dem„Conf.“ bei 300 000 M. Ver⸗ bindlichkeiten und angeblich 200 000 M. Aktiven den Konkurs angemeldet. Vom Deutſchen Walzdrahtſyndikat. *Köln, 20. Jan. In der heutigen Verſammlung des deut⸗ ſchen Walzdrahtſyndikats wurde bei Beſprechung der Marktlage laut„Frkf. Ztg.“ feſtgeſtellt, daß der Abſatz eine weitere Stei⸗ gerung erfahren und die Beſchäftigung der Verbandswerke ſich nennenswert gebeſſert habe. Neues vom Dividendenmarkt. *Augsbug, 20. Jan. Die Spinnerei Werach in Augs⸗ burg verteilt lauk„Frkf. Zeitung“ eine Dividende von 10 Prozent (i. V. 12 Prozent). Lieferung von 4 Millionen Kg. Portlandzement. Hamburg, 20. Jan. Die Finanzdeputation fordert laut „Frkf. Ztg.“ Angebote für die Lieferung von 4 Millionen Kilo⸗ gramm Portlandzement ein bis 3 Febr. *** Frankfurser Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 20. Jan. Fondsbörſe. Bei Eröff⸗ nung der Börſe war der Geſchäftsgang unregelmäßig. Mit Aus⸗ nahme bom Bankenmarkt herrſchte eine große Geſchäftsunluſt auf den meiſten Märkten. Maßgebend waren hierfür die Vorgänge auf den internationalen Geldmarkt, beſonders die ſtarken Goldabflüſſe von London. Guten Eindruck hinterließ die weitere Ermäßigung des Privatdiskonts um ein Sechzehntel auf 296 Prog. Schiffahrts⸗ aktien konnten auf die Belebung des Paſſagierverkehrs mäßig an⸗ ziehen. Am Börſenmarkt fanden —29— 5 7— erwähnenswerte Kursveränderm +7 gen in leitenden Aktien ſtatt, beſonders Deutſche Bank auf die Nachricht von dem Verkauf der 4 Bahn. Die vorteilhafte Abwicklu Geſchäftsbewegung Anlaß. Für Handelsgeſellſ bank beſtand größtes Intereſſe, Di Der Verkehr des Montanmarktes war ruhig, ſch beſſeren Tendenz ſpäter an, wo beſonders auch B denz gewann. Von inländiſchen Anlagewerten herrſchte wenig Ver, kehr, die Tendenz war jedochsbehauptet, Portugieſen höher, Chineſen Mill. 4 Proz Geſd Weſtern Marhland ts gab zu lebhafte chaft und National skonto ruhig, aber ſchließlich beſſer ß ſich aber dee humer feſte der ng des und Ruſſen ſtill und wenig beachtet. Der Induſtriemarkt war he ſtillem Geſchäft behauptet, chemif ruhiger als in den letzten Tagen. Bezugsrecht für Zellſtoffabrjik W̃ notierten Kreditaktien 198.20, Diskonto 181.70, Dresdner Ban ſche und elektriſche Werte waren Der weitere Verlauf war rubig aldhof notierte 27 bz. u. G. 050 148.50, Staatsbahn 144.80, Lombarden 17.80 à 18. Die heutz erſtmals zur Notierung gelangten unkündbaren Pfandbriefe Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 4 Prozent. Wechſel. 19. 20 19. Amſterdam lurz 169.60 169 600 Paxis kur; 81 483 81 46 Belgien„ 81.20 81.175 Schweitz. Plätze„ 81.185 81 83 Italien„ 81.25 81.20 Wien 85 366 85 57/ London„ 20.475 0465 Napoleonsd'or 16 30 16 26 lang——.— IPrivafdiskonto 2˙1e 2½ Staatspapiere, A, Deutſche. 19 20. 19.3 4e% deutſch. Reichsanl. 102.80 102.90 5 „ 94 90 95.05 „35.70 85.7 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.75 102.90 1 94.90 95.5 8 5 85 70 85.65 Abadiſche St.⸗R.1901 1.70 101.70 „ 1908 102.— 102 35% bad. St.⸗Olabg)fl—.— 96.20 5 M. 94 75 94.74½„Papierren..— 3%„„ 1900 94.50—.— Oeſterr. Goldrente 98.20 8%„„ 1904—.— 94.— e Vortug. Serie 56.40 8½%„„ 1907—.—— 4 5„ III 58.05 4bayr...A. b. 1915 102.80 102.654½ neue Ruſſen 1905 93 30 4„„„ 1918 102 75 102.754 Ruſſen von 1880 883 30 3½% do. u. Allg. Anl..95 94.—4 ſpan. ausl. Rente 9520 s do..⸗B.⸗Obl. 84.10 84.3 4 Türken von 1902 86.— 3 Heſſen von 1908 101.75 1016[4„ unif. 3 60 4 Heſſen 83 85 83.2514 Unger. Goldrente 93.05 3 Sachſen 85 90 85 80[4„ Kronenrente-— 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 100 90 100 60 23 1908 101.— 100.25 3½%„ 1905 92.30 92.30 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 184.— 134.10 Südd. Immobil.⸗Geſ. 95.— 94.— Eichbaum Mannheim 107.— 107.— Myh. Aktien⸗Brauerei 183.— 133— Parkakt. Zweibrücken 8960 89.60 Weltzz. Sonne, Speyer 70.— 70.— Cementwert Heidelbg. 14450 143 50 Cementfabr. Karlflad 180.—130— Badiſche Anilinfabrit 641.75 841 80 do. neue.— Ch. Fabrik Griesheim 232.— 232.— 7 Höchſt 381.— 380 25 er. chem. Fabrik Mh. 289.50 28/50 Chem. Werte Albert 403.— 403.— Südd. Drahtind. Mh. 100.— 100.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 187.— 197. Aec. Böſe, Berlin 67.— 68.30 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 221.50 223.30 Südd. Kabelw. Nhm. 120.— 119. 0 Lahmeyer 119.80 119.90 Clektr.⸗Geſ. Schuckert 119 70 120.30 Sismens& Halste 200.50 201.25 Bergwerksaktien. Bochumer Bergban 223.60 224 50 Buderus 111.50111.— Concordia Bergb.⸗G.—. Deutſch. Luxemburg 155 40 155 3 Friedrichshütte Bergb. 138.— 188 —.— Gelſenkirchner 189 80 190 3 Pfandbriefe, Prior 1*— 4% Frk. Oyp.:-Bfdb. 60 00 9e 90 4%.K. B. Pfbr.0 99 90 90 4%„„ 1910 100 80 100.80 40%% f. Hyp B. Pfdb. 90 90 99.30 1 81/% Pr. Bod.⸗Cr. 0 5 4% Etr. Bd. Pfb. vos 99 40.40 0 99 unk. 00 89 80 99 80 40 dbr. v. Ol uni. 10 99.50 99 5 4%„ br. v. O8 18 12 99.80 99.80 3* Pfobr..86 8 4. 94 92.20 92.20 34% 455 96/06 92.— 92.— 4˙ om.⸗Obl. v. 1,unl 10 100 80,100 80 3%„ Com.⸗Obl. v. 87/1 93.— 93— 3½* Com.⸗Ybl. v. 98/06 93.— 92— 4% Pr. Pfob. unt. 05 99 75 99.75 „„„ 9 4%„„„ 14 99.80 99.80 Bank-⸗ und Verſicherungsaktien. 132.30 132.10 120.— 120.— 169 10 170— 169.5910— 128.1128 50 242 40 243%0 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Band 135.— 135 D. Effekten⸗Ban! 100.70 00 70 Disconto⸗Comm. 181— 181 70 Dresdener Bant 147 90 148 0 Frankf. Hop.⸗Ban 198 50 98 50 Frkf. Hyp.⸗Cr ditv. 155— 155.— Nationalbank 121— 122 60 Frankfurt a.., 20. Januar. Kreditaktien 188.20. Disconto⸗ Commandi 1.20, Darm tädter 128.25, Dresdner Ban 148 4, Hau delsgeſellſchaft 169.75, Deutſche Bank 243.30, Staatsbahn 14ʃ8 Lombarden 17.75, Bochumer 22 75, 201.50, Ungarn 93 10. Tendenz: feſt der Rheiniſchen Mannheim wurden zum Kurſe von 100.90 umgeſetzt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie 4 Proz. unverlosbaren, bis 109 Hypothekenbank 5 B. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.50 100. 4½ Chineſen 1898 98.50 Mexitaner duß. 88/90 98 45 88% 3 Mexikaner innere 63.40 Taumalipas—.— Bulgaren 99.— 3¾ italien. Rente 104.60 4˙%½ Oeſt. Silberrente 98. Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche860 158.60 10 95 Türkiſche 146.—9 98 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 195.75 195, Lederwerk. St. Ingbert 58— 58 Spicharz Lederwerke 120— 120. Ludwigsh. Walzmühle 148.50 448 0 Adlerfahrradw. Kleyer 300.— 300 20 Maſchinenfbr. Hilpert 66.— 6700 Maſchinenfb. Badenia 188— 188.— Dürrkopp 204.— 80. Maſchinenf. Gritzner 200.— 199.60 Maſch.⸗,Armatf.Klein 116.— 1166 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 129.— 129. Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 54.— 54.“ Schnellpreſſenf. Frkth. 196.— 196.ß00 Ver.deutſcher Oelfabr. 29.40 129 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.— 120.— Seilinduſtrie Wolff 132.— 182. 'wollſp. Lampertsm. 60.— 60.— Kammgarn Kaiſersl. 163.— 1600 Zellſtoffabr. Waldhof 317.50 322? Harpener Bergbau 194— 194% Kaliw. Weſterregeln 171.50 1717 Oberſchl.Eiſeninduſtr. 97.— 869 hönix 177 70 177. 0 Vr.Königs⸗u. Laurah. 200.50 20% Gewerkſch. Roßleben 8850 Söi, itäts⸗Obligationen. zeie Pr. Pfdb. unt. 15.90 8555 bee 17 100 50 31½„„„„ 95 75 33„ 3½ Pr. Pfbbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 65 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 92.75 4% Pr. fdbrf.⸗B. Oyp.-Pfd unt.1017 onth. H. B. Pfb. 02 4%.Bft g 80 1912 1917 85 1919 10090 verſchied. 93.— ** 4% 7 r X** 0 * * * 5„ 1914 1 2 Rh..⸗B. C. O—— 1% R. W. B. C..10 1995 Pf. B. Pr.⸗Obl. 941 0 35%% Pf. B. Pr.⸗O. 71 50 ½1 Italeſttl.g. E. B. Nannd. Ceri.⸗. A. 422— — U — Oeſterr.⸗Ung. Bank 125 75 Oeſt. Länderbenk 5 Kredit⸗Anſtalt 198.60 198 20 Piälziſche Bank 00.5 00 60 Pfälz. Hyp.⸗Bank 189.50 189,5% Preuß. Hypotheknb. 116.50 117 10 Deutſche Reichsbl. 149.10 4 Rhein. Kreditbank 13190 141,0 Rhein. Hyp⸗B. M. 192.— 191 200 Schaaffb. Bankver. 133— 18 60 Südd. Bank Nhm. 111.— 11 10 Wiener Bankver. 131.— 13110 Zank Ottomane 141.— 11 90% lelfenüürchen 189.80, danahüe, E eneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheimer Effektenbörſe. vom 20. Januar.(Olfizieller Bericht.) Die Börſe war ziemlich feſt, namentlich berzeichnen einzelne bhafe Breauereiaktien anſehnliche Coursſteigerungen. Sie notierten: Ele⸗ tional, fantenbwauerei⸗Aktien vormals Rühl, Worms 78 G. und Wormſer beſſet Brauhaus⸗Aktien vormals Oertge 73 G. Weiterhin ſtellten ſich: e Sdancona, Rück- und Mitverſicherungs⸗Aktien 670., Portland⸗ ig Vet. Zementwerke Heidelberg 144.50 B. und Zellſtoffabrik Waldhof hineſenn 821 G. 823 B. 915 Aktien. 100 ief Geld ruhig; Banuken. Brief Geld Brief G. Badiſche Bank 182 30—— Transport 50—.— 10585 u. Berſicherung. ank..—.— 100.50B..⸗G. Röſch. Seetr. 91— 106% fpfit. Hor.Bank...— 188 öoſiannh. Dampfſchl. 60.——— nk Pf. Sp⸗ u. Cdh. Sandau 139—— Lagerbaus 84.— Abein. Freditvane—— 1129 Francona Rück⸗ und Wein. Hop⸗Bank—.— 192.—itverl..⸗G. vm. Südd. Bant— 1050 Bad Rück⸗ u. Mitu.—.— 670.— Chem. Induſtrie. Fr. Trp.⸗Unf. u. Gl.⸗ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 344 50 Verſ.⸗Geſ. 1830 5„„ neu—-.— Bad. Aſſecurranz—,— 1320 Chem. Fab. Goldenbg.— 182 Continental. Verſich.—.— 405. 20. Verein chem. Jabriken 290.——— Mannh. Verſicherung 425— 8140 Verein D. Oelfabriken—.— 129 30Oberrh. Verſich⸗Geſ.—.— 415.— 16% Weſt..ͤ⸗W. Stamm—.— 171. Württ. Tranp.⸗Verſ. 550.——.— 85 37„„ Vorzug—.— 100,80 Induſtrie. 10% Brauereien..-G. f. Seilinduſtrie—— 134.— 27+ Bad. Brauere 2 80— Dinsler'ſche Mſchfbr. 119——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Emaillirfbr. Kirrweil.———. Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Ematllw. Maikammer—.— 3075 2SEeichbaum⸗Brauerei 108——.— Eitlinger Spinnerei—.— 104— Elefbr. Rühl, worms—.„ 78— Hüttenh. Spinnerei 85.——. Ganters Br. Freibg. 103.—.— Karlsr. Maſchinenbau— 19170 kleinlein Heidelberg 190.—— Nähmfbr. Haidu Neu—.—. Homb. Meſſerſchmitt 50.——.— koſth. Cell. u. Papierf.—— 222.— Ludwigsh. Brauere˙i—— 220 Mannh. Gum. u. Asb.—.— 141l.— Mannh. Aktienbr. 163— Maſchinenl. Badenia—.— 188.— Pfal ibr. Geiſel, Mohr———. Oberro. Eleltrizität 22.560—. Brauerei Sinner—.— 250 Pf. Nähmu. Fahrradf.——. 129. Br. Schroͤdl, Heidibg. 191.—— 14450 „Schwartz, Speyer 115. 115. Südd. Draht⸗Induſt.—. 101.— „ Ritter, Schwetz.——— Südd. Kabelwerke—.— 120.— „S. Weltz, Speyer 71.——.— Berein Freib. Ziegelw. 185.—- „Storch., Spever—.— 66 50„ Speyr.„—.——.— Br. Werger, worms—.— 75.— Lürzmühle Neuſtadt———.— Worm]. Br. v. Oerige—.— 78. Zellſioffabr. Waldoof 323— 321 Pf. Preßh.⸗u. Spifabr.—— 154. Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 133 70 Zuckerraff. Manng..—„ Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 20. Jan. Fondsbörſe. Die Börſe war zu Beginn 8 ruhig, doch zeigte ſich nach Feſtſtellung der erſten Kurſe eine freund⸗ lichere Stimmung, hervorgerufen durch die aus London vorliegende Kredit⸗Aktien Telegramm⸗Adreſſe: Mar gold, W. Berlin, 20 Januar(Telegr.) Nachbörſe. 19.— 198 50 Staatsbahn Marx& Goldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 145.50 145 10 Diskonto Konnn. 181.10 181 60 Lombarden 17.50 17 90 beſe) 5 2% Conſols 83½ 835ſJ Moddersfontein 5 8 Reichsanleihe 83% 84½ Premier 1 Pariſer Börſe. 1 85½ 857 7„ 2 2 142. 7— Paris, 20. Junuar. Anfangskurſe. 4 Jupäter 840 184•% Hündbie 18975 1927 2 3 Mexikaner 32½ 32t½ Cheſepeake 8177 2 96.20 9 0 en 112— 113.2 aner 94 94/. Cbitage Milwaukee 1827% 152% 4 5 92 1 Ottoman ank 18% 18¾' Denvers com. 39¼ 39% Türk. Looſe—— 175 20 Goldfield 118.— 119— 4 4 Banque Oitomane 708— 709.— Randmines 197.— 198.— umalgamated 800½ 81% Erie 31¼ 31•/ aeio ord. 191/½ 19% Wbuee 12˙% 120% Miſen 128— 128 5 50 hartere 16%½ 16½% Meiſſouri Kanſas 44— 451 Berliner Produktenbörſe. Gan 11% 11% Sniare 40 ,. 484. a 2 8 Berlin, 20. Januar.(Telegramm.)(Produktenbörſe, Geduld 80 2% e 186 13 Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. Goldfields 4% 4% Steels eom. 83% 533% 19. 20. 19. 20. Jagersfontein%½ 41½] Tend.: beh. 8 Weizen per Mai 220 50 213. Mais per Mai— 5 5 8 5 Jabe 212.75 214.50„ Julu———— Telegraphiſche des Norddeutſchen Lloyd, „ Sept.— 8——— remen. Roggen per Mai 173 0 74[Aüböl per Jan. 62.— 61 50 16. J: D. Königi i Januar: D. Königin Luiſe von Newyork. Segt⸗ 101 59425 50 40 17. Januar: D. Prinz Eitel Friedrich in Kobe. D. Derff⸗ Hafer per Mati 164 75 165.50] Spiritus 70er loco—.—.— linger inSingapore. D. Prinzeß Alice von Neapel. „ Juli—.— 165 75 Weizenmehl 28.25 28 25 18. Januar: D. Schleswig in Marſeille. D. König Albert 5 2——.— oggenmehl 22.50 22.50] Prawle Point paſſiert. D. Therapia von Konſtantinopel. D. 22 Kleiſt von Antwerpen. D. Barbaroſſa in Neapel. D. Prinz⸗ Budapeſter Produktenbörſe.% 11 5 itgeteilt durch den Generalvertreter Hermann Malle⸗ Budapeſt, 20. Januar. Getreidemarkt.(Telegramm.) brein, Mannheim, D 1, 7/8, Hanſa⸗Haus, Telefon 180. 19. 20.———— per 50 kg per 50 kg Verantwortlich: Weizen per 12 71 12 72 feſt 12 68 12 69 ruhig Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: aii——— 5 Ott. 10 82 10 88 feſt 10 80 10 81 ruhig 5 für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtnmann: Roggen per 5 91 5 155 1 9291 für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder? Gſer ber Ae 9 840 800 ruhig für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; „„„ ᷑ iun„ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Mais per Mai 725 726 725 7126 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, Kohlraps Auguſt 13 80 5 15 18 70 13 träge G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. er: Bewd Wer Siverpool, 20. Januar.(Anfangskkurſe.) Vermögen erwerben, 9 20. Weizen per Aaae 5 ſtetig Je ſerg Vermögen erhalten „„ 6 767/ 8 rm 1 Mais per Plärz%%, ruhig 5½3% ruhig Bermsgen 8 5 ehren 93 per Mai 5½2˙%½ 5½8/ will, hole die geeigneten Ratſchläge hiezu von derjenigen Seite ein, die auf große Erfolge zurückblickt. ** Trotz der finanziellen Kriſis im Jahre 1908 konnte„Die papiere aufmerkſam machen, die in einigen Monaten ihren Papiere um 400—1000 Mark per Stück geſtiegen ſind. Für das Jahr 1909 mit ſeinen gebeſſerten Ausſichten Information“ auf nicht weniger als ſechs verſchiedene Wert⸗ rerdoppelt bis verdreifacht haben, während eine Anzahl anderer Kurs darf Mildung, daß an die Bank von England 200 000 Lſtr. Gold aus 20. Januar 1909. Proviſtonsfreil man ebenfalls wieder gute Erfolge erwarten und die Abonnenten Egypten floſſen, infolgedeſſen der Londaner Privatdiskont um——— der„Information“ können daraus bedeutenden Nutzen ziehen. in Sechzehntel Prog, ſchwächer war, ferner auf die Feſtigkeit in Ver⸗ Käufer Für jeden Beſitzer von Wertpapieren iſt die„Information“ Bant n 8 5 10 e der Deutſchen Bank auf eee käufer wertvoll, denn ſie erteilt koſtenfreie Auskunft in allen finanziellen FE 575 1 591 ines Finanzgeſchäft unter Vorbehalt:„. Angelegenheiten. Sie bemüht ſich, dem Anlage ſuchenden Ka⸗ die Meldung von der erfolgkeichen A 8 ung emes Finanzgeſchäfts pital jeweils die vorteilhafteſten Gelegenheiten nachzuweiſen, mit der Weſtern Marhlandbahn. Der Montanmarkt berkehrte gleich 5355 durch Empfehlung von Obligationen und Aktien nur bekannter falls lebhafter, infolge von Rückkäufen der Spekulation. Der Eiſen⸗.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. 112 erſtklaſſiger Unternehmungen, wobei Zins und Kapital oft i bacnaktienmarkt war leblos, da es an jeder Beteiligung fehlte, nur[Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen. 285— ſicherſter Weiſe weſentlich erhöht werden können. Valtimore lagen feſt auf den günſtigen Ausweis der Dezember⸗ Hadiſche enerverichsrungs⸗Bant..25) Die Anſtrengungen der Redaktion zielen darauf hin, jede e ecdeichs, Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktten„„ 52 Leſer, Kapitaliſten oder Börſen⸗Intereſſenten das zu bieten, we Einnahmen, Canadaaktien preishaltend. Von Renten 8 Proz. Reichs⸗ Vorzugs⸗Aktien 101 2 5 delg, öder Finin 48 8 en anleihe um 0,10 Proz. höher, Ruſſen von 1902 unverändert. Große] Benz& Cs., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 2 113 an ere Han 1 0 5 1 11 5 5 54 Verliner Straßenbahn weiter gut behauptet. Schiffahrtsaltien wur⸗ Hrauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18zfr. formation“ beſchränkt ſich nicht allein auf Kritik und Vericht⸗ 196f0 den gleichfalls beſſer bewertet. Allgemeine Elektrizitätsaktien an⸗Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 70 ffr erſtattung, ſondern dient ihren Leſern jederzeit mit praktiſchen 129. K— ziehend. Tägliches Geld 2 Proz. ind darunter. In dritter Börſen⸗ Bürgerbräu, Ludwigshafen erb. Off Ratſchlägen, erteilt jede gewünſchte Auskunft und warnt vor 120.— ſtunde feſt. Der Rückgang des Privatdiskonts machte jedoch keinen[Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 86 zweifelhaften Anlagen. Die„Information“ widmet ſich aus⸗ 15 beſonderen Eindruck. Heimiſche Fonds preishaltend. Induſtriewerte Dai ler piotoren⸗Geſellſchan, Untertürkheim—— ſchließlich den Intereſſen der Kapital⸗Beſitzer. Dieſe Umſtände 100 des Kaſſamarktes überwiegend feſt. Fahr e— 15 erklären die ſtarke Verbreitung des Blattes. 8 5—— 27 Duf 11 1 5i 322— Berlin, 20. Januar.(Sch ußkurſe.) Na ie e Mannhelut 88 0 Die„Information bringt auch genau und. zuverläſſig die 1050% Reichsanl. 102.90 103. Ruſſenbank 182.20 133— Frankenthaler Keſſelſchmiede Ziehungsliſten aller Anlehensloſe. Wer Wertpapiere beſitzt, 3700% Reich anl. 95.— 95.— Schaaffb. Bankv. 133.40 188.80 Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 158 888 gleichviel ob Aktien, Pfandbriefe, Obligationen oder Staats 4005 Reichsanleihe 85.75 85.80] baaisbahn 145. Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg 90 13 papiere, ſollte unbedingt die„Information“ leſen, ebenſo we 1% Conſols 109.— 112. Lombardenn 1790 17.90 Lindes Eismaſchinen 129— Geld erwerben, erhalten und vermehren will. 95 b8.80 Falamore u. Obio 148 50 17650] Jinoleumfabeit, Marimiliansau 185— Man verlange durch 10 Pfg.⸗Poſtkarte koſtenfreie Zuſendung bo* 85.75 85 80 Canada Vaeiſſe 180— 115 110 Lothringer Baugeſellſchaft, metz 6⁵— von Probenummern oder ſende Mk..— in Briefmarken für 40ʃ Bad. v. 1901 101 80 10170 Hamburg Packet 153— 11 Lur'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen— 92 ganzjähriges Abonnement an die Expedition der„Information“ 14e%„„1908 10210 101.80 Nordd Lloyo 92.— 9275 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 300 eln ce 7 8146 87— conv. 94.80 94 30] Bochumer 223.50 224 20 Neckarſulmer Fahrrad 145 55 8146 37½ 1902/07 95.90 93.80] Deutſch⸗Luxembg. 155.— 155— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſt adt 122— 8 65% oſ Bayern 94.10 94.20 Dortmunder 6 6½ 40[ Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 97 zfr 99% 372 Heſſen.——.— Gelſenkirchner 130„ 189.70 Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 68 1005% 390 Heſſen 83.20—.—[ Harpener 19390 ls 80 Ryeiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine—5 M. 135 94. 30% Sachſen 85 90 86.— Laurabütte%30 201 10 J Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 112— 92% Japaner 1905 92 60 92 60 Phönir 17730 126.90[ Rheinmühle werte, Mannheim 135 9 40% Italiener D eneredeln 12.— 170 10] Rbeinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— ferb.Off 40% Ruſſ. Anl. 1902 83 20 83 25 Allg. Elektr.⸗Geſ. 221 50 222 40 Rombacher Portland⸗Cementwerke— e Bagdadbahn 85 75 85.50 Anilin Trepiom 374.50 365 50[ Stablwert Mannheim— 98 De ler. Kreditaktien 198 70 198 30 Brown Boveri 174.30 173 8 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 92. 1686 Berl. Handels⸗Gel. 160 40 70— Chem. Albert 403 90 403 50 Süddeuiſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine—5 M. 85 78 Darmſtädte Ban! 128 20 18 70 O. Steinzeugwerte 19 18— Anionwerle,.⸗G, Fabriken f. Brauerei⸗Cinrichtungen 118— Tausendfach bewährfe Dieutſch⸗Aſtat. Ban 13 90 135— Elberf. F rben 387— 387 5 Unionbrauere Karlsruhe 6⁵— 995 Nahrung bel: 79% Deutſche Bant 242 80 243.30 Celluloſe Koltheim 22,2.0 220— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim„0 9285 — 34 Disc.Kommandit 181— 181 50 151 20 11 20 Waggonfabrit Naſtatt 8 83 Brechdurchfall, Dresdner Bank 148 20 148.90 TFonwaren Wiesloch 96— 96.— Waldgof, Bayngeſellſchaft— 825f· Hi Diarrhöe, 1967 Reichsbank 14 70 145 70 Wj. Draht. Langend. 2 9 90 221—. Immobillengeſellſchaft 82 ff⸗ Hindermeh! 7 1001 n 85 100 f Nyein. Kreditbaun 132.40 182 40J Zellfoff Waldhof 32 50 322— Zuckerfabrik Frantentgal— erbGeb-Hrententost DarmKafärrn, ste, 92. Privatdiskont 2¾% 92— eme— 2 5 85 cie. 2— 98 8f e FECCCCCCCCCCCC 1019 infolge der auf See berrschenden grossen Stürme, sind die Fänge 94.10— 8 111 5 7— andauernd sehr knapp, die angebrachten Fische sind jedoch von einer 19 2 2 2 5 ausgesuclit erstklassigen Aualität. 541¹1 1225 5 Daiese Woche besondles zu ermpfehlem: 8 380 in allen Grössen Maschinen- und Waggenfabrik Ia. Helgol. schelifi ch ee, 11 3 Ia. blütenweisser Ca bliau 1 1 105% Mannheim— Post Bheinau 12 5 4 a. Seeforellen 1994 Bureau und Fabrik: Rheinauhafen. Telephon No. 1303. Ia. Rotzun en 5 Ia. Bratschellfische] Zrüne Heringe TLamngꝗäahrige SPezialätatem. Brücken-Waagen und Hebezeuge gqecdler Srösse und. TragkRrafbs. Bitte Achtung auf Firma u. Telephonnummer 1303. 82660 Seezungen— Steinbutt— Heilbutt ſelephon W 66 da%„Nordsee“ 2104. — 15,— 20./1. 08.———.— Strosste Hochseefischeres. Deutsohlands. Versand nach auswärts. 8. Seite. Bekanntmachung. Die Müllabfuhr im Stadtteil Waldhof betreffend. Nr. 1842 J. Mit Bezug auf die ortspolizeiliche Vorſchrift vom 12. Dezember 1908, die Müllabfuhr im Stadtteil Wald⸗ hof betr., bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Abfuhr der Haushaltungsabfälle im Stadtteil Waldhof durch die ſtädt. Fuhrverwaltung erſtmals am Dienstag, den 26. Januar 1909 beginnt und von da ab regelmäßig jeden Dienstag und Freitag erfolgen wird. Die Hauseigentümer des Stadtteils Waldhof wollen in einer ſchriftlichen Anmeldung die Liegenſchaften be⸗ zeichnen, für welche die Abfuhr der Haushaltungsabfälle verlangt wird; die Anmeldung iſt bis ſpäteſtens Samstag. 23. Januar 1909 an die Städt. Fuhrverwaltung, Luiſenring Nr. 49 hier einzureichen. Mannheim, den 16. Januar 1909. Bürgermeiſteramt: Ritter. 3215g Vergebung von Sleinzengwaren. Nr. 501 J. Die Lieferung von 32156 200 Stück Straßenſinkkaſten aus Steinzeug, 500 lfom. Steinzeugröhren von 0,15 m Lichlweite, 5 400 Stück Bogenröhren von 0,15 m Lichtweite für den ſtädtiſchen Sielbau ſoll öffentlich vergeben werden. Die Zeichnungen und Bedingungen liegen auf dem Tiefbauamt, Litra L. 2, 9, zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſenverzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind een und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen dem Tiefbauamt bis zum Montag, den 8. Februar 1909, vormittags 11 Uhr einzultefern, woſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen An⸗ 7 7 in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. 8 Nach Eröffnung der Verdingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, den 12. Januar 1909. Stäbt. Tiefbauamt. Rosengarten Mannheim Mibelungensaal. Donnerstag. 21. danuar 1909, abhends ½9 Uhr: Drittes Hastspiel Kärntner Koschatlieder-Ouintetts S'Gailthaler und des Dberbapr, Jodler- und Schuhplattl-Tänzer-Ensemblo 'Reichenhaller Leitung: Direktor Jakob Damhofer. Zwölt Mitwirkende(6 Damen, 6 Herren). Orchester: Schützenkapelle In oberbayrischer Tracht. Am Wörther See. Vortragsordnung: 15 + ee 1. Marseh a, d. Fuppenſes B3 2. Lieb Veilchen 1 2 0 5 3. Am Wörther See, Walzer Gesamtchor mit Orchesterbegleitung Koschat. 4. Kärntner Jodler, Bass-Solo, Herr Bucker. 5.'Herzload, Chor a capellnla,„ Foschat. 6. Schuhplattl-Tanz. 7. Alpenröschen, Mazurka.„. Faust. II. 8. Ouvertüre z. schönen Galaths 3 12 9. Lieder-Potpourie„ K0 10. An der schänen blauen Donau„ Joh. Strauss. (Gesamtchor.) 11. Sehnsucht nach der Heimat Kühle. (Altsolo: Frau Marie Damhofer]. ee, 13, Schuhplattl-Tanz. 14. Vilja Lied a. d. lustigen Witwe. III. 15, Tiroler Holzhacker Buam, Marsch. 16. Walzer a. d. Dollarprinzessin 17. Gruss aus Oberinntäal, Gesamtchor Fittig. 18. Viktringer Marsch, Gesamtchor Koschst. 19. Für lustige Leut, Potpourtri Komzack. Fall. Dekoration des gr. Podiums: Landschaft am Wörther See. Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. Kasseneröffnung abends 8 Uhr. Eintrittspreise: Tageskarte 50 Pfg., Dtzd.-Karten 5 Mk Kartenverkauf in den durch-Plakate kenntlich gemachten Voxverkaufsstellen, im Verkehrsbureau(Kaufhaus), in der Zeitungshalle beim Wasserturm, beim Portier im Rosen- garten und an der Abendkasse. 82152 Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg. àu lösen. Jeder Bedarff. Hebammen, Wöchnerinnen u. Kinderpfege. Kinderwaagen werden gratis ausgeliehen. Gummi-Waren, Damenbinden nicht schmerzend) Dtz. nur 1 M. Springmann's Drogerie P1, 4 Breitestrasse P1, 4 SDamenbedienung. 82688 General⸗Anzefger. Lereinlgte Chemssebe Werke Aktlen-esellschaft. 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Bürgermeiſteramt: itter: folzperstefgerüng Aus den Abteilungen I —9 und 13—17 der kirchen⸗ ärariſchen Waldungen Ge⸗ markung Sandhofen werden Moutag, 25. Jan. ds. Irs., vormittags ½10 Uhr, im Nathauſe Sandhofen gegen Barzahlung vor der Abfuhr nochmals verſteigert: 350 Ster forl. Prügelholz, 9100 Stück forl. Wellen. Auskunft erteilt Waldhüter Herbel in Sandhofen. Mannheim, 19. Jan. 1909. Evangeliſche Ziegenbock⸗ Verſteigerung. Dienstag, 26. Jan, 1909, vormitiags 9 Uhr verſteigern wir in der Far⸗ renhaltung in Käfertal 4 Stück abgängige Zuüchtböcke. Mannheim, 49. Jan. 1909. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 32150 Dung⸗Herſteigerung. Das Düngerergebnis in der Farrenhaltung in Käfertal für die Zeit vom Oktober 1908 bis mit 26. Jantar 1909 verſteigern wir im Hofe der Farrenhaltung Käfertal am Dienstag, 26. Jan. 1909, vormittags 9½ Uhr. Mannheim, 10. Jan. 1900. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 32151 Zwangs⸗DVerſteigernng. Donnerstag, 21. Jan. 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier gegen bare Zah⸗ Ilung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art. 1688 Mannheim, 20. Jan. 1909. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Staffort Sktammholj⸗ Verſteigerung. 987 Die Gemeinde Staffort, Amt Karlsruhe verſteigert am 541⁰0 Montag, 25 Jan. ds. Js., vormittags 9% Uhr im Gabenſchlag und ſonſtigen Schlägen: 10 Rotbuchen, 35 Eſchen von 4,41 Fſtm. abwärts, Eichen von 4,89 Fſtm. abwärts, Erlen. Forlen von 2,61 Fſtm. abwärts, 32 Pappeln von 3,11 Fſtm. abwärts, 62 Birken von 1ù16 Fſtm. abwärts, 3 Akazien, 1 Aſpe, 1 Weiß⸗ ulme, 4 Maßholder. Zuſammenkunft im Gaben⸗ ſchlag. Staffort, 18. Jan. 1909. Der Gemeinderat. 46 27 78 Der Wohlgeſchmack der Puddings, Milchſpeiſen, Kakaos, Flammeris, Schlagſahne, Cremes, Kuchen, ein⸗ gemachten Früchte wird erhöht durch Or. Oetker's„„ Vanillin-Zuoker. 1 Stück 10 Pfg. 3 Stück 25 Pfg. 9 Unterricht. Cehrerin erteilt gründlichen Nachhilfe⸗Unterricht und übernimmt die lägl. 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Lebens“ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1889 geboren ſind; b) alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienf⸗ pflicht noch nicht endgültig, durch Ausſchließung, Aus, muſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Exſatz⸗ reſerve oder Marine⸗Erſatzreſerve oder durch Aus⸗ hebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil ent⸗ ſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörden von der Aumeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1909 hinaus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erſolgt bei dem Gemeinderat des⸗ lenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt, hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſa muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Außland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo daben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brot⸗ oder Fabrikherrn die 4. Die Anmeldung hal pom 15. Jaunar bis 1. Febrnar zu geſchehen. Sofern ſie nicht am Geburtsort erſolgt, i an Geburtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmeldeng müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu, 80 Mark oder mit Haft bis zu dreſ Tagen beſtraft. Die Anmeldung der in der Stadt Maunheim wohn⸗ haften Militärpflichtigen erſolgt in der Dragonerkaſerne zu Mannheim M 4„. Stock, Eingang zum weiblichen Arbeitz, nachweis, der in Käfertal⸗Waldhof Wohnenden auf dem Nathaus in Käfertal und der in Neckaraun Wohnenden auf dem RNathaus in Neckaran und zwar vormittags von—14 und nachmittags von—5 Uhr. An Sonn⸗ und Feiertagen ſowie an Kaiſer Geburtstag bleiben die Bureaux geſchloſſen. Vom 5. Februar ds. Is. ab befindet ſich das Militär⸗ bureau im Bezirksamts⸗Gebäude, L. 6, 6. Allgemeine Meldeſtelle, Schalter 3. Mannheim, den 8. Januar 1909. Stabtrat. Dr. Finter. Layer. Verkauf v. Straßenkehricht. Nr. 670 J. Der auf dem Lagerplatz Ochſenpferch(Pump⸗ werk Ochſenpferch) lagernde Straßenkehricht, welcher ſo⸗ wohl als Humusboden als auch als Düngemittel verwen⸗ det werden kann, iſt auf Abfuhr zu verkaufen. Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, den 1. Februar d.., vormittags 11 Uhr beim unterzeichneten Amte einzureichen, woſelbſt Angebots⸗ formulare und Bedingungen in Empfang genommen werden können. Mannheim, ben 15. Januar 1909. Tiefbauamt. Zwei öffentkliche Vorträge von D. Ammon, Graphologe u. Physiognomiker aàus Freiburg i. B. T. Vortrag: Freitag, 22. Januar, abends 8 Uhr, in der Loge„arl zur Eintracht“ lber Gesichtsausdruckskunde (Fhyslognomit) mit vielen Abbildungen. Die Bedeutung des Kopfes, der Stirne— runde— ovale— breite, gemischte Gesichtsform. Die Sprache der Augen. Ueber Nase und Mund— Die Lippen als Ausdruck des Gefühls- u Sinnen⸗ lebens— Falten und Runzeln des Angesichtes als Erkennungs⸗ zeichen der Gemütsbewegungen: Hass, Neid, Bitterkeit, Em.- pfindlichkeit, Verstimmung, Sorge, Gram, Aerger, Verachtung, Heiterkeit, Schwermut. Ueber das Lachen in a—— 1i—=,. Die verschledenen Hand- und Fingerformen. Schmaler, breiter, knochiger, schwammiger Handtypus. Lange, kurze, glatte, ge- schweifte, eckige, breſte, spitze Fingerformen Praktischer, Ge- lehrten-, Künstlertypus ete ete. Eintritt 1 Mark. Numm, Platz 2 Hark. Billetvorverkauf tägl. beim Hausmeister der Loge. 32157 ———— ́—— TT. Vortrag: Dlenstag, 26, Januar, abends 8 Uhr im„Bernhardusbot“ uüber Die Macht der Gedanken. Gedankenlesen. Gedankenübertragung. Gedankenbeherrschung Stadt Lück Morgen Donnerstag 2 Großes Schlachtfeſt (610) wozu freundlichſt einladet Georg Bacher. Hlen U. 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